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1 pädiatrische praxis 2018 Band 90 / 4 Mukoviszidose – Cystische Fibrose – Neugebore- nen-Screening–Schweißtest – CF-Zentrum pädiatrische praxis 90, 1–9 (2018) Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage GmbH & Co. KG Neugeborenen- Screening auf Mukoviszidose I. Brockow, U. Nennstiel Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Oberschleißheim Einleitung Am 1. September 2016 wurde das Neugebore- nen-Screening auf Mukoviszidose (Cystische Fi- brose, CF) auf Beschluss des Gemeinsamen Bun- desausschuss (G-BA) deutschlandweit eingeführt [1]. Ziel ist die frühzeitige Diagnosestellung und Behandlung von Kindern mit CF, um so die Le- bensqualität und Lebenserwartung der betroffe- nen Kinder zu verbessern. Die Mukoviszidose ist die häufigste lebensver- kürzende, autosomal-rezessive Erkrankung in Deutschland mit einer geschätzten Prävalenz von 1 auf 3.300 bis 4.500 Neugeborene [2, 3]. Folgen einer genetisch bedingten Störung im Bereich des sogenannten Cystic Fibrosis Transmembrane Regulator (CFTR) Gens sind das Fehlen, eine verminderte Bildung oder eine ver- minderte Aktivität des CFTR-Proteins. Dies führt zu einem gestörten Ionentransport (Chlorid und Bikarbonat) in exokrinen Drüsen, was die Bil- dung von zähem Sekret zur Folge hat. Dadurch kommt es zu Obstruktionen, Entzündungen und Infektionen mit konsekutivem Umbau (Fibrose) und/oder Funktionsverlust von Organen, vor al- lem der Lunge und des Pankreas, aber auch der oberen Atemwege, der Leber, des Darms und der Geschlechtsorgane. Mit Ausnahme des Mekoni- umileus haben Kinder mit Mukoviszidose direkt nach der Geburt zunächst oft keine Symptome. Die Diagnose wurde bisher klinisch aufgrund von später auftretenden Symptomen gestellt, die in unterschiedlicher Ausprägung vorliegen können [4, 5]. Der Median des Überlebens hat sich durch Fortschritte in der medizinischen Versorgung stetig erhöht und liegt mittlerweile bei ca. 40 Jahren [6]. Die frühzeitige und si- chere Diagnosestellung und die Einleitung einer adäquaten Behandlung beeinflusst die Progno- se eines CF-Patienten. Das Ziel des Screenings auf Mukoviszidose ist daher eine frühestmögli- che präsymptomatische Therapie. Es geht somit nicht um die Abwendung einer unmittelbaren Gesundheitsgefahr wie beim erweiterten Neuge- borenen-Screening. CME c m e. m g o -f ac h v e rl a g e .d e

01 pp90-4 Brockow CME · Neugeborenen-Screening eine verbesserte Ge-wichtszunahme [20] und Wachstum der Kinder mit Mukoviszidose erreicht werden kann. Dabei scheint eine Diagnose

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1pädiatrische praxis 2018 Band 90 / 4

Mukoviszidose – Cystische Fibrose – Neugebore-nen-Screening–Schweißtest – CF-Zentrum

pädiatrische praxis 90, 1–9 (2018) Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage GmbH & Co. KG

Neugeborenen- Screening auf

Mukoviszidose

I. Brockow, U. Nennstiel

Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Oberschleißheim

� Einleitung

Am 1. September 2016 wurde das Neugebore-nen-Screening auf Mukoviszidose (Cystische Fi-brose, CF) auf Beschluss des Gemeinsamen Bun-desausschuss (G-BA) deutschlandweit eingeführt [1]. Ziel ist die frühzeitige Diagnosestellung und Behandlung von Kindern mit CF, um so die Le-bensqualität und Lebenserwartung der betroffe-nen Kinder zu verbessern.

Die Mukoviszidose ist die häufigste lebensver-kürzende, autosomal-rezessive Erkrankung in Deutschland mit einer geschätzten Prävalenz von 1 auf 3.300 bis 4.500 Neugeborene [2, 3]. Folgen einer genetisch bedingten Störung im Bereich des sogenannten Cystic Fibrosis Transmembrane Regulator (CFTR) Gens sind das Fehlen, eine verminderte Bildung oder eine ver-minderte Aktivität des CFTR-Proteins. Dies führt zu einem gestörten Ionentransport (Chlorid und Bikarbonat) in exokrinen Drüsen, was die Bil-dung von zähem Sekret zur Folge hat. Dadurch kommt es zu Obstruktionen, Entzündungen und Infektionen mit konsekutivem Umbau (Fibrose) und/oder Funktionsverlust von Organen, vor al-lem der Lunge und des Pankreas, aber auch der oberen Atemwege, der Leber, des Darms und der Geschlechtsorgane. Mit Ausnahme des Mekoni-umileus haben Kinder mit Mukoviszidose direkt nach der Geburt zunächst oft keine Symptome. Die Diagnose wurde bisher klinisch aufgrund von später auftretenden Symptomen gestellt, die in unterschiedlicher Ausprägung vorliegen können [4, 5]. Der Median des Überlebens hat sich durch Fortschritte in der medizinischen Versorgung stetig erhöht und liegt mittlerweile bei ca. 40 Jahren [6]. Die frühzeitige und si-chere Diagnosestellung und die Einleitung einer adäquaten Behandlung beeinflusst die Progno-se eines CF-Patienten. Das Ziel des Screenings auf Mukoviszidose ist daher eine frühestmögli-che präsymptomatische Therapie. Es geht somit nicht um die Abwendung einer unmittelbaren Gesundheitsgefahr wie beim erweiterten Neuge-borenen-Screening.

CMEcm

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Weltweit werden unterschiedliche Screening-Al-gorithmen verwendet. In Deutschland ist der Screening-Algorithmus dreistufig: Bestimmung von Immunreaktivem Trypsin (IRT) als erste Stufe, bei IRT-Werten über der 99. Perzentile zusätzlich von pankreatitis-assoziiertem Pro-tein (PAP) als zweite Stufe. Liegt der PAP-Wert über der 87,5. Perzentile erfolgt in der dritten Stufe eine Analyse der 31 häufigsten Mutationen des CFTR-Gens. Bei Nachweis mindestens einer Mutation oder einem IRT-Wert oberhalb der 99,9. Perzentile (Fail-Safe) gilt das Screening als auf-fällig (positiv). Unauffällige Screeningbefunde werden den Eltern nicht mitgeteilt. Bei einem positiven Screeningbefund wird dem Einsender nur mitgeteilt, dass das CF-Screening auffällig war, nicht aber ob aufgrund der Mutationsana-lyse oder eines Fail-Safe. So soll die Information über einen möglichen Carrier-Status des Kindes vermieden werden. Kinder mit Mekoniumileus können ein falsch negatives Screening-Ergebnis haben. Deshalb sollte bei klinischem Verdacht immer eine weiterführende Konfirmationsdiag-nostik erfolgen.

Die weiterführende Diagnostik zur Abklärung ei-nes positiven Screening-Befundes besteht aus der funktionellen Diagnostik (Bestimmung der Chloridkonzentration im Schweiß, »Schweiß-test«) und einer klinischen Untersuchung des Kindes nach der S2-Leitlinie »Diagnose der Mu-koviszidose« [12]. Optimal in Hinblick auf die Gewinnung von ausreichend Schweiß ist eine Durchführung des Schweißtests bei Kindern mit einem Körpergewicht über 3.000 g, einem korrigierten Alter ab 36 Schwangerschaftswo-chen und ab 14 Lebenstagen, auch wenn die Durchführung theoretisch ab drei Lebenstagen möglich ist [12]. Der Schweißtest ist als Chlo-ridbestimmung mittels Pilokarpin-Ionto-phorese gemäß der Leitlinie des Clinical and Laboratory Standards Institute (CLSI) [13] durchzuführen. Die Bestimmung der Leitfähigkeit im Schweiß reicht für die Konfimationsdiagnostik nicht aus. Die Aussagekraft des Schweißtests hängt entscheidend von der Qualität der Durchfüh-rung, der Messung des Chloridwertes und des-sen Beurteilung ab. Daher soll die Diagnostik in einer auf die Diagnostik und Behandlung

� Screeningprozess

Das CF-Screening wird wie das »Erweiterte Neuge-borenen-Screening auf angeborene Stoffwechsel- und Hormonstörungen« (ENS) in der Kinder-Richt-linie durch den G-BA geregelt [7] und unterliegt wie das ENS auch dem Gendiagnostikgesetz [8, 9]. Es wird in der Regel aus der gleichen Blutpro-be wie das ENS durchgeführt. Ansonsten sollte die Blutentnahme für das CF-Screening nur bis zum Alter von vier Wochen durchgeführt werden, da das Immunreaktive Trypsin (IRT) nach diesem Zeitraum in einen Bereich absinkt, in dem eine Mukoviszidose übersehen werden könnte. Die Ärztin oder der Arzt, der die Geburt des Kindes verantwortlich geleitet hat, ist für die Aufklärung und bei Einwilligung der Personensorgeberech-tigten auch für die Durchführung des Screenings verantwortlich. Eine ärztliche Aufklärung ist im-mer erforderlich. Im Gegensatz zum bisherigen ENS darf die Aufklärung nicht allein durch eine Hebamme erfolgen, auch nicht in Ausnahmefäl-len. Begründet wird dies damit, dass beim CF-Screening durch eine zeitliche Verzögerung (z. B. bei einem Screening erst im Rahmen der U2 nach dem dritten Lebenstag) kein Schaden für ein be-troffenes Kind zu erwarten ist. Leitet eine Heb-amme die Geburt eigenverantwortlich und führt das ENS alleine durch, so muss sie die Eltern auf die Möglichkeit des CF-Screenings hinweisen. Nach Ansicht der Gendiagnostikkommission kann das CF-Screening dann auch aus der Testkarte für das Neugeborenen-Screening nachgeholt werden, sobald eine ärztliche Aufklärung und Zustimmung der Eltern nachgereicht wird [10]. Dies ist aller-dings nur innerhalb von vier Wochen nach der Blutentnahme möglich, da die Ergebnisse der La-boranalytik nach einer längeren Lagerzeit nicht mehr zuverlässig sind.

Bei der Abnahme des CF-Screenings ist unbe-dingt darauf zu achten, dass Stuhlkontamina-tionen der Testkarte, z. B. über die Wickelauf-lage oder Handschuhe, vermieden werden, da schon kleinste Stuhlreste zu falsch positiven Werten führen können [11]. Das durchgeführte Screening soll im gelben Kinderuntersuchungs-heft dokumentiert und dies bei der U2 und U3 kontrolliert und ggf. nachgeholt werden.

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von Kindern mit Mukoviszidose spezialisierten Einrichtung (CF-Zentrum) mit Erfahrung bei der Durchführung von Schweißtests bei Neugebo-renen erfolgen [14]. Das Labor informiert den Einsender über qualifizierte Zentren, die in der Nähe liegen. Einen Überblick über (zertifizierte) CF-Zentren bietet die Internetseite von Muko e.V. (https://muko.info/ueber-mukoviszidose/neugeborenen-screening/zentren.html).

Liegt ein abklärungsbedürftiger Schweißtest oder eine andere abklärungsbedürftige Konfirmations-diagnostik vor, so können von der behandelnden ärztlichen Person mit entsprechender elterlicher Einwilligung, die im Rahmen der Konfirmations-diagnostik eingeholt wird, die Ergebnisse der eventuell durchgeführten DNA-Analysen direkt beim Screening-Labor angefragt werden [15]. Bei unauffälligem Schweißtest werden die Befunde der Mutationsanalytik nicht mitgeteilt. Auch die weitere Betreuung von Mukoviszidose-Patienten sollte durch ein multiprofessionelles Behand-ler-Team erfolgen. Neben der ärztlichen Betreu-ung ist eine spezialisierte Ernährungsberatung, Physiotherapie, psychosoziale Betreuung und pflegerische Unterstützung notwendig, um eine möglichst optimale Versorgung zu gewährleisten und die Prognose zu verbessern.

Das Ergebnis der Konfirmationsdiagnostik soll-te dem Screeninglabor mitgeteilt werden, da nur so eine Evaluation des Screenings und eine Optimierung der Screeninganalytik möglich ist. Entsprechende Formulare und Elterneinwilli-gungen halten die Labore bereit und können von der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Neugeborenen-Screening (DGNS: http://www.screening-dgns.de) heruntergeladen wer-den.

Die Daten des bundesweiten CF-Screenings wer-den von der DGNS zusammen mit den Daten des bisherigen Neugeborenen-Screenings von allen elf beteiligten Screeninglaboratorien anony-misiert erhoben, auf Plausibilität geprüft und validiert. Die Ergebnisse werden jährlich im »Na-tionalen Screeningreport« zusammengefasst und ebenfalls auf der Homepage der DGNS publiziert [16]. Zum CF-Screening liegen bisher Daten von

Kindern vor, die im ersten halben Jahr nach In-krafttreten der Richtlinie gescreent wurden.

� Ergebnisse

Im Zeitraum 01.09.2016 bis 28.02.2017 wurden in Deutschland 336.541 Neugeborene gescreent. Das CF-Screening erfolgte bei 97,8 % der Neu-geborenen zusammen mit dem Stoffwechsel-screening. Bei 2,1 % der Neugeborenen wurde nur das Stoffwechselscreening durchgeführt. Nur 0,5 % der Eltern haben das CF-Screening ausdrücklich abgelehnt. Bei 0,12 % der Neuge-borenen war der Screeningbefund für CF auffäl-lig, davon bei 80 % aufgrund des sehr hohen IRT-Wertes (Fail-Safe). Nur bei 20 % der Kin-der mit auffälligem Screeningbefund war eine Mutationsanalyse durchgeführt worden, bei der mindestens eine Mutation im CFTR-Gen gefunden wurde (Abb.1).

Wurde das Blut für das Screening im Alter unter 36 Lebensstunden oder 32 Schwangerschaftswo-chen (SSW) abgenommen, so soll unabhängig vom Ergebnis eine zweite Blutprobe zwischen 36 und 72 Lebensstunden bzw. in der 33. SSW abge-nommen werden. Ist das CF-Screening in diesen Fällen in der ersten Blutprobe auffällig, so wird das Ergebnis der zweiten Testkarte abgewartet. Auffällige Befunde werden im Gegensatz zum ENS erst aufgrund der Ergebnisse der zweiten Blutprobe mitgeteilt. Dies ist sinnvoll, da sich das auffällige Ergebnis dann häufig normalisiert hat und ein Schweißtest vorher sehr schwierig durchzuführen ist.

Die Abklärung der auffälligen Screeningbefunde bestätigte bei 17 % der Kinder eine CF. Deutsch-landweit ist von 36 % der Kinder mit einem auffälligen Screeningbefund nicht bekannt, ob dieser abgeklärt wurde und wenn ja mit welchem Ergebnis. Hier fehlt die Rückmeldung der Konfir-mationsdiagnostik.

In Bayern wird die Abklärung der auffälligen Befunde durch ein zentrales Screeningzentrum sichergestellt (Tracking), sofern die Eltern ihre Einwilligung dazu erteilt haben. Hier konnte das

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� Diskussion

Ist ein Screening auf Mukoviszidose sinnvoll?Programme für ein CF-Screening sind seit den frühen 1980er Jahren in verschiedenen euro-päischen Ländern [17], sowie Australien [18], Neuseeland und den meisten nordamerikani-schen Staaten [19] etabliert. Inzwischen ha-ben mehrere Studien gezeigt, dass durch ein Neugeborenen-Screening eine verbesserte Ge-wichtszunahme [20] und Wachstum der Kinder mit Mukoviszidose erreicht werden kann. Dabei scheint eine Diagnose in den ersten Lebensmo-naten wichtig zu sein [21]. Es gibt Anzeichen dafür, dass dadurch auch die Lungenfunktion verbessert wird [22, 23].Während ältere Studien eher eine frühere Besiedlung mit Pseudomonas aeruginosa zeigten [22], konnten neuere Studi-en niedrigere Inzidenzen für Pseudomonas ae-ruginosa und Staphylococcus aureus Infektionen

Screening durch die Einbindung des Screening-zentrums (Tracking) bei 229 von 230 Kindern mit einem auffälligen Screeningbefund (Septem-ber 2016 bis Mai 2018) abgeklärt werden. Bei 49 Kindern (21,3 %) war die zweite Screening-untersuchung nach 36 Lebensstunden bzw. 32 SSW unauffällig, vier Kinder waren ohne weitere Befundabklärung verstorben, bei 42 Kindern (18,3 %) wurde eine Mukoviszidose diagnostiziert und bei 134 Kindern (58,3 %) nicht bestätigt (Abb. 2). Das bedeutet, nur weniger als eines von fünf Kindern mit positivem Screeningbefund hat wirklich eine Mukoviszidose. Die Abklärung eines auffälligen Screeningbefundes wird immer wieder auch in Kinderkliniken ohne CF-Zentrum mit ausreichender Kompetenz vorgenommen. Dies führt mitunter zu nicht auswertbaren oder gar falschen Ergebnissen und häufigen Wieder-holungsuntersuchungen.

Abb. 1 | Screening-Algorithmus in Deutschland (9/2016 – 2/2017).

99,0 Perzentile n = 304.528

99,0 Perzentile n = 3.714

99,0 99,9 Perzentile n = 3.444

99,9 Perzentile n = 270

PAP-Messung n = 3.359

DNA Mutationsanalayse n = 726

Screening negativ Screening positiv n = 337

PAP 87,5 Percentile n = 730

1 oder 2 Mutationen n = 67

0 Mutationen n = 659

PAP 87,5 Percentile n = 2664

IRT-Messung N = 308.242

Fail Safe

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Untersuchung ist häufig eine DNA-Analyse, was zu einer deutlichen Verbesserung der Spezifität führt und aus derselben Testkarte durchgeführt werden kann (z. B. Schweiz, UK, Frankreich, Po-len, meisten US-Staaten) [17]. Allerdings wer-den dabei auch gesunde Mutationsträger (Carri-er) identifiziert. Bei einer IRT/IRT-Strategie, wie sie z. B. in Österreich über viele Jahre durchge-führt wurde, wird diese Identifikation vermie-den. Allerdings wird eine zweite Testkarte benö-tigt, was zu einer Beunruhigung der Eltern und einer späteren Diagnosestellung als mit der IRT/DNA-Strategie führt [27]. In den letzten Jahren wurde mit dem pankreatitis-assoziierten Protein (PAP) ein weiterer biochemischer Test für das Screening auf Mukoviszidose entwickelt [28]. PAP ist ebenfalls nicht spezifisch für Mukoviszi-dose, aber regelmäßig bei Mukoviszidose erhöht und wurde in Kombination mit IRT anstelle von DNA-Mutationsanalysen oder ergänzend einge-setzt [29]. In mehreren europäischen Ländern wird inzwischen wie in Deutschland ein IRT/PAP/DNA-Protokoll – teilweise mit Fail-Safe – verwendet, um einen bestmöglichen Kompromiss

nachweisen [23]. Es wird erwartet, dass diese Verbesserungen der Gesundheit langfristig auch zu einer längeren Lebenserwartung führen. Eine italienische Studie konnte bereits eine länge-re 30 Jahre Überlebenswahrscheinlichkeit für CF-gescreente Neugeborene zeigen [24]. Auch eine Kostennutzenanalyse zeigte positive Effek-te des CF-Screenings [25].

Diskussion des Screening-AlgorithmusFür ein Screening auf Mukoviszidose werden international unterschiedliche Tests und Test-kombinationen verwendet [26]. In allen Neuge-borenen-Screeningprogrammen wird primär das IRT bestimmt. IRT ist ein indirekter Marker für die Schädigung des Pankreas, die bei den meis-ten Neugeborenen mit Mukoviszidose vorliegt. Allerdings ist der Test bzgl. Mukoviszidose nicht sehr trennscharf. Dies hat zur Folge, dass viele falsch-positive Befunde entstehen und abgeklärt werden müssen. Um die Anzahl der falsch-posi-tiven Screeningbefunde zu reduzieren, wird ein hoher IRT-Wert in vielen Screeningprogrammen durch einen zweiten Test ergänzt. Diese zweite

Abb. 2 | Ergebnis in Bayern nach auffälligem CF-Screeningbefund (9/2016 – 5/2018).

1nicht abklärbar

4verstorben

492. Testkarte unauffällig

134Kein Hinweis auf CF

42CF bestätigt

176Schweißtest

230 Neugeborenemit auffälligem CF-Screening

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Einbindung eines Trackingzentrums Der Vergleich der Ergebnisse der bundesweiten Screeningdaten mit denen aus Bayern zeigt, dass die Einbindung eines Trackingzentrums nötig ist, um die Abklärung aller auffälligen Screeningbefunde zu gewährleisten. Dies zeigt sich auch beim ENS und ganz besonders beim Neugeborenen-Hörscreening [36]. Daher sollten in ganz Deutschland unbedingt Trackingzentra-len eingerichtet, in den Prozess des Neugebore-nen-Screenings inkl. CF-Screening eingebunden und finanziert werden.

� Fazit

• Das CF-Screening wird gut akzeptiert.• Die Rate der positiven Screeningbefunde

liegt aufgrund des Fail-Safe mit 0,12 % re-lativ hoch.

• Nur jedes vierte bis fünfte Kind mit positivem Screeningbefund hat eine Mukoviszidose.

• Eine Rückmeldung der CF-Zentren an die Labore ist für die Qualitätssicherung des Screenings essentiell. Rückmeldebögen wer-den von den Laboren zur Verfügung gestellt.

• Trackingzentralen sollten flächendeckend etabliert werden, um die Abklärung der posi-tiven Screeningbefunde sicherzustellen.

� Für die Praxis

• CF-Screening wird zusammen mit dem etab-lierten Neugeborenenscreening durchgeführt.

• Eine ärztliche Aufklärung ist erforderlich und kann ggf. nachgeholt werden.

• Das CF-Screening ist bis zu einem Alter von vier Wochen möglich.

• Auffällige Screeningbefunde sollten in einem CF-Zentrum mit ausreichender Kompetenz abgeklärt werden (Liste wird vom Labor mit-geteilt).Ein auffälliger Screeningbefund sollte den Eltern erst mitgeteilt werden, wenn zeitnah ein Schweißtest durchgeführt werden kann (optimal: Termin im CF-Zentrum am nächsten Tag) (Abb. 3).

zwischen hoher Sensitivität und Spezifität und gleichzeitig möglichst seltener Identifikation von Carriern und milden Mutationen zu errei-chen [30, 31, 32]. In Kauf genommen wird bei allen Screening-Algorithmen eine hohe Anzahl an falsch-positiven Befunden. Inwieweit sich die Einbindung des »Fail-Safe«, das bei 80 % der po-sitiven Screeningbefunde durch einen IRT-Wert 99,9. Perzentile direkt zu einem positiven Screeningergebnis führt, bewährt oder die Spe-zifität des Screenings ohne zusätzlichen Gewinn verschlechtert, sollte im Rahmen einer Evaluati-on des CF-Screenings dringend überprüft werden.

Falsch-positive BefundeDie Mitteilung eines positiven Screeningbefunds löst bei den Eltern der betroffenen Kinder Angst, Stress und Unsicherheit aus, auch wenn in einer französischen Studie darauf hingewiesen wur-de, dass 3 Monate nach Abklärung eines falsch positiven Screeningbefunds keine Unterschiede mehr im Stresslevel zur normalen Bevölkerung gefunden wurden [33]. Mehrere Studien haben gezeigt, dass die Belastung der Eltern durch eine möglichst kompetente Informationsübermittlung und ein kurzes Zeitfenster, zwischen Mitteilung des positiven Screening-Befundes und der Kon-firmationsdiagnostik, reduziert werden kann [34]. Nach der Kinder-Richtlinie informiert in Deutschland das Labor den Einsender über einen positiven Screeningbefund und stellt Listen mit möglichen CF-Zentren für die Konfirmationsdia-gnostik zur Verfügung. In der Schweiz informiert das Labor eines der acht CF-Zentren, das für die jeweilige Region zuständig ist, in der das Kind lebt. Dieses Zentrum benachrichtigt die Eltern zu einem Zeitpunkt, an dem für den folgenden Tag ein Termin zum Schweißtest vereinbart werden kann. In einem Elternfragebogen waren die El-tern sehr zufrieden mit den Informationen und dem CF-Screeningprozess in der Schweiz [35]. In Bayern wurde daher eine Elternbroschüre für alle Neugeborenen-Screeninguntersuchungen entwi-ckelt, in der die Eltern zusätzlich einer direkten Information durch einen Experten bei einem auf-fälligen Screening zustimmen können (https://www.lgl.bayern.de/publikationen/gesundheit/doc/elterninformation_neugeborenenscreening.pdf).

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der PAP-Wert über der 87,5. Perzentile erfolgt in der dritten Stufe eine DNA-Analyse der 31 häufigsten Mutationen des CFTR-Gens. Bei Nach-weis mindestens einer Mutation oder einem IRT-Wert oberhalb der 99,9. Perzentile (Fail-Safe), gilt das Screening als auffällig und sollte durch einen Schweißtest, möglichst in einer zertifizier-ten CF-Ambulanz, weiter abgeklärt werden. Der Schweißtest gelingt am besten ab dem Alter von drei Wochen und einem Gewicht von mindestens 3.000 g. Nur bei etwa 20 % der Kinder mit einem auffälligen CF-Screeningbefund wird die Diagno-se einer CF bestätigt.

Brockow I, Nennstiel U:Newborn screening for cystic fibrosis

Summary: Since 01.09.2016, a newborn screening for cystic fibrosis is established in Germany. Because of mutations in the CFTR gene, mucus in lung and other organs turns thick and sticky. The aim of the newborn screening is an early diagnosis and treatment to improve the health and life expectancy of the affected children. CF screening uses the same dried blood spots as the normal newborn screening. The screening

• Nur bei ca. 20 % der Kinder mit positivem Screeningbefund wurde im Rahmen des Screenings die DNA untersucht.

� Zusammenfassung

Am 1. September 2016 wurde ein Screening auf Mukoviszidose (Cystische Fibrose, CF) deutsch-landweit eingeführt. Bei Kindern mit Mukoviszi-dose wird in Folge eines Proteindefekts zähflüs-siger Schleim in der Lunge und anderen Organen gebildet. Ziel des Neugeborenen-Screenings ist die frühzeitige Diagnose und Behandlung, um so die Lebensqualität und Lebenserwartung der be-troffenen Kinder zu verbessern. Das CF-Screening unterliegt dem Gendiagnostikgesetz und wird in der Regel aus der gleichen Blutprobe wie das Neugeborenen-Stoffwechselscreening durchge-führt. Das CF-Screening kann bis zum Alter von vier Wochen durchgeführt werden. Eine ärzt-liche Aufklärung ist zwingend notwendig. Der Screeningprozess ist in der Kinder-Richtlinie geregelt. In Deutschland ist der Screening-Al-gorithmus dreistufig: Bestimmung von Immun-reaktivem Trypsin (IRT), bei IRT-Werten über der 99. Perzentile zusätzlich von pankreatitis-asso-ziiertem Protein (PAP) als zweite Stufe. Liegt

Abb. 3 | Befundmitteilung an die Eltern beim Neuge-

borenen-Screening.

Befundmitteilung an die Eltern

• Befunde aus Stoffwechselscreening

pathologische Werte werden mitgeteilt

sofort abklären

• Befunde aus CF-Screening

Screeningbefund nur positiv oder negativ

Eltern erst informieren, wenn Schweißtest möglich ist: Kind älter als 2–3 Wochen, 3000 g

Information der Eltern am besten direkt durch ein CF-Zentrum (an extra Unterschrift bei Einwilligung denken!)

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des 6. Lebensjahres (Kinder-Richtlinie), Fassung von 18 Juni

2015, in Kraft getreten am 1. September 2016 (veröffentlicht

im Bundesanzeiger AT 18.08.2016 B1).

8. Gesetz über genetische Untersuchungen bei Menschen

(Gendiagnostikgesetz – GenDG) Bundesgesetzblatt 2009 Teil I

Nr. 50 http://www.gesetze-im-internet.de/gendg/.

9. Gendiagnostik-Kommission (GEKO). Richtlinie der

Gendiagnostik-Kommission (GEKO) für die Anforderungen an

die Inhalte der Aufklärung bei genetischen Untersuchungen

zu medizinischen Zwecken gemäß § 23 Abs. 2 Nr. 3 GenDG.

Revidierte Fassung, veröffentlicht und in Kraft getreten am

17.05.2017. http://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/

GendiagnostikKommission/Richtlinien/RL_Aufklaerung_med_

Zwecke_geaendert.pdf?__blob=publicationFile.

10. Gendiagnostikkommission Brief an BVKJ: http://www.

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11. Winter T, Lange A, Hannemann A, Nauck M, Müller C.

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in newborn screening. Clin Chem Lab Med 2018; 56: 278–284.

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http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/026-023lS_2k_

Diagnose_der_Mukoviszidose_2013-07.pdf.

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15. Gendiagnostik-Kommission (GEKO). 10. Mitteilung

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Kommissionen/GendiagnostikKommission/Mitteilungen/GEKO_

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16. Deutsche Gesellschaft für Neugeborenenscreening (DGNS).

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Rosenfeld M, Wilfond BS; CDC. Newborn screening for cystic

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is possible until the age of four weeks and an information about the screening procedure by a doctor is obligatory. The CF screening is part of the Paediatrics Directive of the Federal Joint Committee. The screening protocol in Germany uses immunoreactive trypsinogen (IRT) as first step and pancreatitis associated protein (PAP) for IRT levels 99. percentile as second tier. Gene analysis with a panel of 31 CFTR-mutations is the third tier for PAP 87.5. percentile. The CF screening is positive with one mutation or IRT 99.9. percentile (fail safe). A positive screening results in a referral, whenever possible in a CF center, to confirm the diagnosis through a sweat test. The sweat test leads to best results after an age of three weeks and a weight over 3.000 g. For only 20 % of the children with a positive screening result the diagnosis of CF is confirmed.

Keywords: cystic fibrosis – newborn screening – sweat test – CF center

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angeborene Stoffwechselstörungen und Endokrinopathien

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7. Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über die

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Page 9: 01 pp90-4 Brockow CME · Neugeborenen-Screening eine verbesserte Ge-wichtszunahme [20] und Wachstum der Kinder mit Mukoviszidose erreicht werden kann. Dabei scheint eine Diagnose

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https://www.g-ba.de/downloads/40-268-4395/2017-05-18_

Kinder-RL_Annahme_Endbericht_NHS-Bericht.pdf.

Interessenkonflikt: Die Autoren erklären, dass bei der Erstellung des Beitrags kein Interessen-konflikt im Sinne der Empfehlung des Inter-national Committee of Medical Journal Editors bestand.

Dr. Uta NennstielBayerisches Landesamt für Gesundheit und

LebensmittelsicherheitVeterinärstr. 2

85764 Oberschleißheim

[email protected]

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