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1 Beim Einsatz von Implantaten kommt es häufig auf passgenauen Sitz an. Bestimmen Sie den Durchmesser der Implantathülse mit der Schieblehre unter Zuhilfenahme der Nonius- skala gemäß folgender Zeichnung: cm Der Durchmesser beträgt (A) 18,8 mm (B) 20,8 mm (C) 28,0 mm (D) 28,8 mm (E) 29,8 mm 2 Beim sonographischen A-Scan sendet der Schallkopf jeweils einen kurzen Ultraschallimpuls aus und empfängt dessen Echo(s). Etwa wie weit vom Schallkopf entfernt befindet sich eine ultraschallreflektierende Grenz- fläche im Körper bei einer Laufzeit vom Schallkopf zu ihr und zurück von insgesamt 20 μs und einer Schallgeschwindigkeit von etwa 1500 m/s (wasserreiches Gewebe)? (A) 7,5 mm (B) 15 mm (C) 30 mm (D) 60 mm (E) 150 mm A -1- Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Frühjahr 2006 – Tag 1

1 Beim Einsatz von Implantaten kommt es häufig auf ... · Die Struktur des Arzneistoffs gibt einen Hinweis auf dessen Wirkmechanismus. Mit welchem der folgenden Moleküle besitzt

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1 Beim Einsatz von Implantaten kommt es häufig auf passgenauen Sitz an. Bestimmen Sieden Durchmesser der Implantathülse mit der Schieblehre unter Zuhilfenahme der Nonius-skala gemäß folgender Zeichnung:

cm

Der Durchmesser beträgt

(A) 18,8 mm

(B) 20,8 mm

(C) 28,0 mm

(D) 28,8 mm

(E) 29,8 mm

2 Beim sonographischen A-Scan sendet der Schallkopf jeweils einen kurzen Ultraschallimpulsaus und empfängt dessen Echo(s).

Etwa wie weit vom Schallkopf entfernt befindet sich eine ultraschallreflektierende Grenz-fläche im Körper bei einer Laufzeit vom Schallkopf zu ihr und zurück von insgesamt 20 µsund einer Schallgeschwindigkeit von etwa 1500 m/s (wasserreiches Gewebe)?

(A) 7,5 mm

(B) 15 mm

(C) 30 mm

(D) 60 mm

(E) 150 mm

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3 Ein Patient mit einem malignen Lymphom erhält eine Infusion mit monoklonalen Antikör-pern, die gegen ein B-Lymphozyten-Antigen gerichtet sind und an die mit einem Chelatordas Radionuklid Yttrium-90 gekoppelt ist. Yttrium-90 emittiert im Wesentlichen -Strah-−

lung.

Die Strahlung besteht also im Wesentlichen aus

(A) Elektronen

(B) Heliumkernen

(C) Neutronen

(D) Photonen

(E) Positronen

4 In den Laborfußboden ist eine durch ein Missgeschick verschüttete, radioaktive Substanzeingedrungen. Ihre Halbwertzeit beträgt zwei Monate.

Wie viel der ursprünglichen Radioaktivität besitzt die Substanz nach einem Jahr?

(A) 1/8

(B) 1/16

(C) 1/32

(D) 1/64

(E) 1/128

5 An einer Röntgenanlage wird in 50 cm Fokusabstand eine Energiedosisleistung von4 Gy/min gemessen.

Wie groß ist die Energiedosisleistung in einem Fokusabstand von 100 cm (unter Annahmeeines punktförmigen Röntgenfokus bei einem Strahlengang in Luft mit vernachlässigbarerSchwächung)?

(A) 1 Gy/min

(B) 2 Gy/min

(C) 4 Gy/min

(D) 8 Gy/min

(E) 16 Gy/min

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6 Die Verteilung eines gelösten Stoffes auf zwei Phasen wird durch das Nernst-Verteilungsge-setz beschrieben.

Welche Aussage trifft zu?

(A) Der Verteilungskoeffizient K ist die Summe aus den Konzentrationen des Stoffes in denbeiden Phasen.

(B) Der Verteilungskoeffizient K ist von der Temperatur unabhängig.

(C) Die Erhöhung der Konzentration des gelösten Stoffes in der einen Phase führt zu einerErhöhung der Konzentration in der anderen Phase.

(D) Nur im Gleichgewicht findet ein Stoffaustausch zwischen den Phasen statt.

(E) Der Verteilungskoeffizient K eines Stoffes ist von der Art der zwei Phasen, auf die erverteilt wird, unabhängig.

7 Eine Lösung von HCl in Wasser hat das Volumen 1 mL und den pH-Wert 2,0. Durch Zugabevon Wasser soll die Lösung den pH-Wert 4,0 erhalten.

Dies gelingt durch Zugabe von

(A) 1 mL Wasser

(B) 3 mL Wasser

(C) 39 mL Wasser

(D) 99 mL Wasser

(E) 999 mL Wasser

8 Welche Aussage zur Phosphorsäure trifft zu?

(A) Phosphorsäure hat die Summenformel .H3PO3

(B) Phosphorsäure ist ein starkes Oxidationsmittel.

(C) Für die Phosphorsäure gilt pK > pK > pK .s1 s2 s3

(D) Hydroxylapatit und Fluorapatit sind/enthalten ein Salz der Phosphorsäure.

(E) In der Phosphorsäure liegt Phosphor in der Oxidationsstufe 0 vor.

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9 Welche Aussage zur Energetik chemischer Reaktionen trifft zu?

(A) Bei einer exergonen Reaktion ist stets die Gibbs' freie Energie ∆G > 0.

(B) Bei einer spontan ablaufenden Reaktion muss die Gibbs' freie Energie ∆G < 0 sein.

(C) Bei einer exergonen Reaktion ist stets die Reaktionsentropie ∆S > 0.

(D) Bei einer exergonen Reaktion ist stets die Reaktionsenthalpie ∆H < 0.

(E) Eine exergone Reaktion kann keine mechanische oder elektrische Arbeit vollbringen.

10 Ammoniak reagiert mit Wasser gemäß folgender Reaktionsgleichung:

NH + H O Ö NH + OH3 2 4+ −

Welche Aussage zu dieser Gleichgewichtsreaktion trifft zu?

(A) Die Gleichgewichtskonstante ist temperaturabhängig.

(B) Die Gleichgewichtslage ist nicht abhängig vom NH -Partialdruck.3

(C) Mit zunehmendem pH-Wert wird das Gleichgewicht nach rechts verschoben.

(D) NH und NH bilden ein Redoxsystem.3 4+

(E) Es handelt sich um eine Disproportionierung.

11 Welche Aussage zu folgender Reaktion trifft zu?

[Cu(H2O)4 ]2+ + 2 Cl− d [Cu(H2O)2Cl2 ] + 2 H2O

(A) Cu wird reduziert.2+

(B) Cl wird oxidiert.−

(C) Es erfolgt eine Neutralisation.

(D) Es erfolgt ein Ligandenaustausch.

(E) Es erfolgt eine Hydratisierung.

12 Welche Aussage zum Porphyrin- bzw. Corrin-Ringsystem, das im Häm bzw. im Vitamin B12

vorliegt, trifft zu?

(A) In beiden Makrozyklen liegt ein durchgehend mesomeriestabilisiertes Ringsystem vor.

(B) Bei beiden Ringsystemen handelt es sich um Tetrapyrrolderivate.

(C) Im Häm des Desoxyhämoglobins ist ein Fe -Ion komplexiert.3+

(D) Im Vitamin B wird ein Fe -Ion komplexiert.123+

(E) Im Vitamin B wird ein Fe -Ion komplexiert.122+

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13 Welches heterocyclische Ringsystem kommt in dem als Virostatikum eingesetzten Aciclovirvor?

HN

N

N

N

O

H2N OHO

(A) Furan

(B) Purin

(C) Pyran

(D) Pyridin

(E) Pyrrol

14 Welche Aussage zur abgebildeten Strukturformel des Phosphodiesterase-5-InhibitorsVardenafil trifft zu?

NN

HNN

CH3O

SN

N

O

CH3

OO

H3C

CH3

Die Verbindung enthält

(A) eine Sulfonsäureamidgruppe

(B) zwei Chiralitätszentren

(C) einen Thiazolring

(D) eine Thioesterbindung

(E) die Aminosäure Valin als Strukturelement

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15 Bei welcher der folgenden Reaktionen handelt es sich um eine Redox-Reaktion?

(A) Ag + Cl → AgCl+ −

(B) H + Cl → 2 HCl2 2

(C) H O + HO → 2 H O3+ −

2

(D) CO + HO → HCO2 − 3−

(E) NH + HCl → NH Cl3 4

16 Eine wichtige, durch Monooxygenasen katalysierte Reaktion ist die so genannte "O-Dealky-lierung" eines Methylethers unter Bildung von Methanal und einem Alkohol:

Als Zwischenprodukt (X) entsteht durch O-Einschub in eine CH-Bindung der Methylgruppe

(A) ein Ester

(B) eine Carbonsäure

(C) ein Glykol

(D) ein Halbacetal

(E) eine Pyranose

17 Welche Aussage zu Enantiomeren trifft zu?

(A) Zwei Enantiomere weisen unterschiedliche Schmelz- bzw. Siedepunkte auf.

(B) Enzyme setzen Enantiomere mit gleicher Geschwindigkeit um.

(C) Ein Gemisch aus gleichen Anteilen zweier Enantiomere wird als Ampholyt bezeichnet.

(D) Zwei Enantiomere weisen spezifische optische Drehungen gleichen absoluten Betragsauf.

(E) Enantiomere sind Konstitutionsisomere.

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RO

CH3+ O2, NADPH + H+

- H2O, NADP+R

OCH2OH ROH + H2CO

(X)

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18 Welche Definition für den isoelektrischen Punkt einer Aminosäure (AS) trifft zu?

(A) Es handelt sich um den pH-Wert einer 1-molaren Lösung der AS.

(B) Es handelt sich um den Äquivalenzpunkt der AS bei der Titration mit wässriger 1-mola-rer NaOH-Lösung.

(C) Es handelt sich um den pH-Wert, bei dem die Konzentration der kationischen Form unddie der anionischen Form der AS gleich sind.

(D) Er errechnet sich aus dem arithmetischen Mittel der beiden K -Werte der AS.s

(E) Es handelt sich um den pH-Wert, bei dem die Konzentration der zwitterionischen Formder AS ein Minimum erreicht.

19 Die SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese (SDS-PAGE) wird u.a. im Rahmen der Differenzie-rung von Proteinurien eingesetzt.

Welche Aussage zum SDS (Natriumdodecylsulfat) bei der SDS-PAGE trifft zu?

(A) SDS stabilisiert die Quartärstruktur von oligomeren Proteinen.

(B) SDS reduziert Disulfidbrücken in Proteinen.

(C) SDS reagiert stöchiometrisch 1:1 mit den Proteinmolekülen.

(D) Amphiphile Dodecylsulfat-Anionen lagern sich an die Proteine an.

(E) SDS verhindert die Denaturierung der Proteine.

20 Welche Aussage zur Chemie von Fetten trifft zu?

(A) Bei der alkalischen Verseifung von Triglyceriden liegt das Gleichgewicht auf der Seiteder Edukte.

(B) Die Wasserunlöslichkeit von Triglyceriden beruht auf intramolekularen Wasserstoffbrü-ckenbindungen.

(C) Bei der vollständigen Hydrolyse von Triglyceriden werden pro Mol des Fetts zwei MolWasser verbraucht.

(D) Ein Triglycerid ist ein dreifach verestertes Glycerin.

(E) Triglyceride enthalten neben Carbonsäureester- auch Phosphorsäureester-Gruppen.

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21 Welche Aussage zur abgebildeten Strukturformel der Ölsäure trifft zu?

CO2HH3C

(A) Ölsäure hat die Summenformel .C18H36O2

(B) Ölsäure enthält eine E(trans)-Doppelbindung.

(C) Ölsäure ist eine 9,10-ungesättigte Fettsäure.

(D) Beim Behandeln mit Brom entsteht aus Ölsäure Palmitinsäure.

(E) Durch Hydrieren kann aus Ölsäure Linolsäure gewonnen werden.

22 Das Isoprenoid Retinsäure (Retinoat) fungiert als

(A) Coenzym von Carboxylierungen

(B) Cofaktor beim Transfer von Methylgruppen

(C) hormonähnlicher Signalstoff

(D) lichtempfindliches Pigment in der Retina

(E) Speicherstoff für Retinoide in den Ito-Zellen der Leber

23 Welche Aussage trifft für Stickstoffmonoxid (NO) zu?

(A) NO wird im Harnstoffzyklus gebildet.

(B) NO entsteht beim Abbau des Häms.

(C) NO führt zu Spasmen der glatten Muskulatur.

(D) NO hemmt die lösliche Guanylatcyclase.

(E) NO wird aus der Aminosäure L-Arginin gebildet.

24 Ein wichtiger Schritt bei der Entgiftung des neurotoxischen Ammoniak ist dessen Fixierungin Stoffwechsel-Intermediaten.

Welches Enzym katalysiert eine Reaktion, bei der Ammoniak an ein Kohlenstoffgerüst ge-bunden wird?

(A) Arginase

(B) Argininosuccinat-Synthetase

(C) Glutamat-Dehydrogenase

(D) Glutaminase

(E) Monoaminoxidase

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25 Die Aktivität der Lactat-Dehydrogenase im Serum eines Patienten wird spektralphotome-trisch bestimmt. Der Reaktionsstart erfolgt durch Zugabe von 0,1 mL Serum zu 0,9 mLeiner Pufferlösung, die Lactat und NAD enthält. Die lineare Zunahme der Extinktion bei+

340 nm Wellenlänge und 1 cm Schichtdicke beträgt 0,3 min .−1

Der Extinktionskoeffizient für NADH bei 340 nm beträgt etwa 6·10 L·mol ·cm .3 −1 −1

Etwa wie groß ist die Aktivität der Lactat-Dehydrogenase im (unverdünnten!) Patienten-serum?(1 U = 1 µmol·min )−1

(A) 100 U/L

(B) 500 U/L

(C) 1 000 U/L

(D) 5 000 U/L

(E) 10 000 U/L

26 Enzyme können durch die Einwirkung niedermolekularer Substanzen (Effektoren) in ihrerFunktion oder Aktivität beeinflusst werden.

Welche Aussage zur Hemmung einer Enzymreaktion durch einen kompetitiven Inhibitortrifft zu?

(A) Die Hemmung resultiert aus der Bindung des Inhibitors außerhalb des aktiven Zen-trums.

(B) Die Hemmung erfordert eine gleichzeitige Bindung des Inhibitors und des Substrates andas Enzym.

(C) Die Michaelis-Menten-Konstante (Michaelis-Konstante) wird durch den Hemmstoff er-niedrigt.

(D) Durch die Bindung des Inhibitors wird die Bindung von allosterischen Aktivatoren blo-ckiert.

(E) Durch sehr starke Erhöhung der Substratkonzentration kann der Einfluss des Inhibitorsauf die Reaktionsgeschwindigkeit weitgehend aufgehoben werden.

27 Bei einem Probanden wird die Carboanhydrase-Aktivität durch hoch dosierte, systemischeGabe eines pharmakologischen Hemmstoffes vermindert.

Welche der folgenden Veränderungen ist dadurch am wahrscheinlichsten zu erwarten?

(A) Abnahme der gastrinstimulierten Magensäurebildung

(B) Zunahme der HCO -Freisetzung aus den Erythrozyten3−

(C) Zunahme der HCO -Rückresorption im proximalen Nierentubulus3−

(D) Zunahme der Na -Rückresorption im proximalen Nierentubulus +

(E) Zunahme des pH-Werts im arteriellen Blutplasma

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28 Leflunomid kann bei rheumatoider Arthritis eingesetzt werden. Sein aktiver Metabolithemmt die Dehydrogenierung von Dihydroorotat.

Betroffen davon ist die Biosynthese von:

(A) Metalloproteinasen

(B) Squalenen

(C) Porphyrinen

(D) Purinbasen

(E) Pyrimidinbasen

29 Nachstehend ist die Strukturformel eines Arzneistoffs abgebildet, der als Zytostatikumeingesetzt wird.

N

N N

N

NH2

NH2

C N

CH3

C

H

H

O

N C H

COOH

CH2H

CH2

COOH

Die Struktur des Arzneistoffs gibt einen Hinweis auf dessen Wirkmechanismus.

Mit welchem der folgenden Moleküle besitzt der Arzneistoff die größte strukturelle Ähn-lichkeit?

(A) Thiamin

(B) Folsäure

(C) Glutathion

(D) Guanosin

(E) Riboflavin

30 Sorbit (Sorbitol)

(A) entsteht durch Reduktion von Ribose

(B) hat einen um etwa 50 % geringeren Brennwert pro Mol als Glucose

(C) wird durch die Aldosereduktase in Fructose umgewandelt

(D) wird in den Samenblasen zu Fructose oxidiert

(E) wird enteral besser als Glucose resorbiert

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31 Welche Aussage zur Gluconeogenese trifft nicht zu?

(A) Substrate sind Glycerin, Lactat oder glucogene Aminosäuren.

(B) Sie findet überwiegend in Leber und Niere statt.

(C) Pyruvat wird zu Oxalacetat carboxyliert.

(D) Oxalacetat wird unter Mitwirkung von Biotin in Phosphoenolpyruvat umgewandelt.

(E) Fructose-1,6-Bisphosphatase ist ein an der Gluconeogenese beteiligtes Enzym.

32 Welche Aussage zur Hypoglykämie trifft nicht zu?

(A) Ein angeborener Mangel an Glucose-6-Phosphatase begünstigt die Entstehung einerHypoglykämie.

(B) Ein Insulin-produzierender Tumor begünstigt die Entstehung einer Hypoglykämie.

(C) Eine erhöhte Cortisol-Konzentration im Blutplasma begünstigt die Entstehung einerHypoglykämie.

(D) Fructose-Zufuhr bei hereditärer Fructose-Intoleranz (Aldolase-B-Mangel) begünstigt dieEntstehung einer Hypoglykämie.

(E) Eine Hypoglykämie führt reaktiv zur Ausschüttung von Katecholaminen.

33 Welche Aussage zum Citrat-Zyklus trifft zu?

(A) 2-Oxoglutarat (α-Ketoglutarat) und Acetyl-CoA reagieren zu Citrat.

(B) Citrat wird durch Oxidation mit NAD in Isocitrat umgewandelt.+

(C) Bei der Umwandlung von Succinat zu Fumarat wird FAD reduziert.

(D) Malat entsteht durch Decarboxylierung aus Oxalacetat.

(E) Die Reduktion von Malat mit NADH + H führt zu Oxalacetat.+

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34 Eine beidseitig von wässriger Elektrolytlösung umgebene Lipidmembran (200 µm Oberflä-2

che) wirkt wie ein Plattenkondensator der Kapazität 2 pF. Anfänglich war der Kondensatorungeladen und die elektrische Spannung Null. Dann wurden Kalium-Ionen von der einen aufdie andere Seite der Membran transportiert, sodass der Betrag der elektrischen Spannungauf 0,08 V gestiegen ist. Andere Ladungsträger als die transportierten Kalium-Ionenkonnten die Membran nicht passieren.Die Elementarladung e beträgt etwa Coulomb. 0 1,6 $ 10−19

Etwa wie viele Kalium-Ionen wurden zur anderen Seite transportiert?

(A) 102

(B) 104

(C) 106

(D) 108

(E) 1010

35 Die Konzentration der (freien) Magnesium-Ionen sei auf der Außenseite einer Zellmembranc = 1 mmol/L und auf der Innenseite c = 10 mmol/L.a i

Das Gleichgewichtspotential für Mg ist die innen gegen außen bestehende transmembra-2+

näre elektrische Spannung, die sich einstellen würde, wenn die Zellmembran ausschließ-lich für Mg durchlässig wäre:2+

E = 30 mV · lg Mg2+caci

Diese Gleichung ergibt sich aus der Nernst-Gleichung für zweiwertige Kationen bei etwa30 °C. (lg bedeutet Logarithmus zur Basis 10.)

Wie groß wäre dann das Gleichgewichtspotential für Mg ?2+

(A) -60 mV

(B) -30 mV

(C) -3 mV

(D) +3 mV

(E) +30 mV

36 Der Transport von Na erfolgt gegen seinen elektrochemischen Gradienten+

(A) aus dem Dünndarmlumen in die Enterozyten über den Glucosetransporter SGLT1

(B) aus dem Nierentubuluslumen in die distalen Tubuluszellen über den thiazidsensitivenNa ,Cl -Symporter TSC+ −

(C) aus dem Nierentubuluslumen in die Sammelrohrzellen über den Amilorid-sensitivenNa -Kanal ENaC+

(D) aus den proximalen Nierentubuluszellen in den basolateralen Extrazellulärraum überden Na ,HCO -Symporter NBC1+

3−

(E) in die Myokardzellen während des Aufstrichs des Aktionspotentials

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37 Welche Aussage zum Glucose-Transporter GLUT2 trifft zu?

(A) Er transportiert Glucose im Symport mit Na -Ionen.+

(B) Er transportiert Glucose entlang ihres Konzentrationsgradienten.

(C) Er transportiert auch Fettsäuren und Cholesterin.

(D) Er spaltet ATP.

(E) Die proximal-tubulären Nierenepithelzellen exprimieren ihn hauptsächlich in der lumi-nalen Membran.

38 Welche Aussage zu integralen Membranproteinen, die in ihren Polypeptidsequenzen cha-rakteristische Transmembran-Domänen enthalten, trifft nicht zu?

(A) Sie werden am rauen endoplasmatischen Retikulum synthetisiert.

(B) Die Transmembran-Domänen enthalten u.a. Aminosäuren mit apolaren Seitenketten.

(C) Die Transmembran-Domänen können eine hydrophobe Membranschicht von etwa3-5 nm Dicke durchspannen.

(D) Die in der Lipiddoppelschicht enthaltenen Aminosäuren können eine -Helix ausbilden.

(E) Ein integrales Membranprotein muss mehrere Transmembran-Domänen enthalten.

39 Autoantikörper gegen intrazelluläre Antigene, wie z.B. gegen DNA oder bestimmte Mem-branlipide, werden z.B. von Patienten mit dem Krankheitsbild des systemischen Lupuserythematodes gebildet.

Welches der folgenden Membranlipide kommt ausschließlich in einer intrazellulären Mem-bran vor?

(A) Cardiolipin

(B) Cholesterin

(C) Gangliosid

(D) Phosphatidylcholin

(E) Sphingomyelin

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Ordnen Sie den Hemmstoffen der Zellteilung aus Liste 1 den jeweils zugrunde liegendenWirkungsmechanismus (Liste 2) zu!

Liste 1 Liste 2

40 Folsäure-Analoga (z.B. Methotrexat) (A) Hemmung der Bildung von Kinetochorfasern (Mikrotubuli)

41 Pyrimidin-Analoga (z.B. Fluorouracil )(B) Hemmung Cyclin-abhängiger Proteinkinasen

(C) Hemmung der Dihydrofolat-Reduktase

(D) Hemmung der Glutamin-Phosphoribosyl- pyrophosphat-Amidotransferase

(E) Hemmung der Thymidylat-Synthase

42 Welche Aussage zur Apoptose trifft zu?

(A) Apoptose kann nur durch extrazelluläre Signale (Todesliganden) para- oder autokrinausgelöst werden.

(B) Zellen, welche aufgrund von DNA-Schäden durch p53-Protein im Zellzyklus angehaltenwerden, gehen sofort in Apoptose.

(C) Caspasen sind Effektor-Enzyme, welche bei Apoptose DNA in Fragmente zerschneiden.

(D) Apoptose ist durch Bindung von Fas-Liganden an Fas-Membranmoleküle (CD95) auslös-bar.

(E) Aus Mitochondrien freigesetztes Cytochrom c wirkt in erster Linie als parakriner Todes-ligand.

43 Die Druckelastizität von Knorpelgewebe beruht entscheidend auf seinem Gehalt an Proteo-glykanen.

Aufgrund welcher molekularer Eigenschaften verleihen Proteoglykane dem Knorpelgewebediese Fähigkeit?

(A) Ihr hoher Gehalt an negativ geladenen Sulfat- und Carboxylat-Resten führt zu Bindungvon Gegenionen und osmotisch bedingtem Wassereinstrom.

(B) Der Proteinanteil von Proteoglykanen besteht überwiegend aus Elastin.

(C) Die nicht kovalent gebundenen Zuckermoleküle verleihen dem Knorpelgewebe Fluidi-tät.

(D) Proteoglykane verankern die Lipoproteinlipase spezifisch an der Außenseite von Chon-drozyten und führen damit zu einem kontinuierlichen Einstrom von Fettsäuren.

(E) Die intrazelluläre Anhäufung von Proteoglykanen erhöht die Stabilität der Chondrozy-ten.

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44 Welche Aussage zur Zusammensetzung und zum Stoffwechsel der Knochensubstanz trifftzu?

(A) Das Knochenmineral besteht im Wesentlichen aus Magnesiumammoniumphosphat.

(B) Die extrazelluläre organische Knochensubstanz besteht überwiegend aus Proteoglyka-nen.

(C) Vitamin D hemmt die Akkumulation von Calcium im Knochen.

(D) Die Knochenresorption durch Osteoklasten erfolgt bei saurem pH-Wert unter Beteili-gung lysosomaler Proteinasen.

(E) Nach Abschluss des Knochenwachstums wird der Knochen zu einem Stoffwechsel-inakti-ven Organ.

45 Angeborene Störungen der Häm-Biosynthese werden unter dem Begriff der Porphyrien zu-sammengefasst. Viele dieser Krankheitsbilder gehen mit einer erhöhten Photosensibilitätder Haut der Patienten einher.

Worauf ist diese erhöhte Photosensibilität typischerweise zurückzuführen?

(A) auf eine erhöhte Bilirubin-Konzentration in der Haut

(B) auf die Akkumulation von Porphyrinen in der Haut

(C) auf die Akkumulation von δ-Aminolävulinsäure

(D) auf eine Stimulierung der Hämoxygenase-Aktivität

(E) auf eine erhöhte Produktion von Cytochromen

46 Purinbasen sind in den Nucleotiden über eine N-glykosidische Bindung mit Ribose ver-knüpft.

Welche Verbindung liefert bei der Biosynthese der Purine dieses Stickstoffatom?

(A) Asparagin

(B) Aspartat

(C) Glutamin

(D) Glycin

(E) NH4+

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47 Die für das Lesch-Nyhan-Syndrom charakteristische exzessive Harnsäureproduktion ist u.a.zurückzuführen auf eine(n)

(A) intrazellulären Überschuss an α-5-Phosphoribosyl-1-diphosphat (PRPP)

(B) Hemmung der Oxidation von Hypoxanthin zu Xanthin

(C) enzymatischen Defekt in der Umwandlung von IMP zu AMP

(D) Hemmung der PRPP-Amidotransferase (Amidophosphoribosyltransferase) durch erhöhtezytosolische GMP-Konzentration

(E) Hemmung der zytosolischen Carbamoylphosphat-Synthetase II durch PRPP

48 Bei der doppelsträngigen DNA einer Zelle ist der Anteil an dGMP etwa 20 %.

Etwa wie hoch ist der Anteil an dAMP (nach der Chargaff-Regel)?

(A) 20 %

(B) 30 %

(C) 40 %

(D) 60 %

(E) 80 %

49 Restriktionsendonukleasen

(A) sind am Spleißen von mRNA-Vorläufermolekülen beteiligt

(B) integrieren reverse Transkripte der Retrovirus-RNA ins Genom der Wirtszelle

(C) spalten die 5'-Cap-Struktur vom Ende der mRNA

(D) entfernen die Poly(A)-Sequenz vom 3'-Ende der mRNA

(E) sind Enzyme, die in Bakterien Phagen-DNA spalten

50 Welche Aussage zu den Histonen trifft zu?

(A) Ihr Syntheseort ist der Zellkern.

(B) Das Histonoctamer besteht aus je einem H1-, H2-, H3- und H4-Dimer.

(C) Histone enthalten in ihrer Aminosäurenkette mehr basische als saure Aminosäuren.

(D) Die Acetylierung des Histonproteins H4 erhöht dessen Hemmwirkung auf die Transkrip-tion.

(E) Histone steuern die Genexpression durch DNA-Methylierung.

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51 Welche Aussage über die Mechanismen der Informationsübertragung vom Gen zum Proteintrifft zu?

(A) Die Ablesung der DNA-Matrize bei der Replikation erfolgt in 5’→ 3’-Richtung.

(B) Die Polymerisation der Ribonucleotide bei der Transkription erfolgt in 3’→ 5’-Richtung.

(C) Reverse Transkriptase polymerisiert 2’-Desoxyribonucleotide in 5’→ 3’-Richtung.

(D) Die Ablesung der reifen mRNA bei der Translation erfolgt in 3’→ 5’-Richtung.

(E) Die Richtung der Proteinbiosynthese (von der C-terminalen zur N-terminalen Amino-säure oder umgekehrt) wird durch die zu translatierende mRNA bestimmt.

52 Die Cap-Struktur ("Kopfgruppe") eukaryontischer RNA-Moleküle

(A) wird bei der posttranslationalen Prozessierung abgespalten

(B) befindet sich am 5'-Ende der mRNA und enthält einen methylierten Guanylrest

(C) wird durch die RNA-Polymerase II bei der Initiation der Transkription synthetisiert

(D) blockiert bei der Translation die Peptidyltransferase-Reaktion

(E) ist ein Produkt der Transesterifizierung beim Spleißvorgang

53 Viele antibiotisch wirksame Substanzen blockieren die bakterielle Proteinbiosynthese.

Bei welcher der folgenden Substanzen handelt es sich um einen Inhibitor der prokaryonti-schen Translation?

(A) Amanitin

(B) Tetracyclin

(C) Actinomycin

(D) Penicillin

(E) Rifampicin

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54 Eine Mutter hat die Blutgruppe A, Rhesus negativ (rh) und ihr leibliches Kind die Blutgrup-pe 0, Rhesus positiv (Rh).

Welche der folgenden Kombinationen von Blutgruppenmerkmalen ist beim leiblichen Vaterdes Kindes am wahrscheinlichsten?

(A) A, Rh

(B) A, rh

(C) 0, rh

(D) B, rh

(E) AB, Rh

55 Eine 42-jährige Managerin stellt sich dem Arzt vor, weil ihr oft schwindlig wird mit Ohren-sausen; ihre Leistungsfähigkeit hat in den letzten Wochen stark nachgelassen. Haut undSchleimhäute sind blass, und es besteht Verdacht auf eine Anämie.

Welcher der folgenden Befunde würde am besten zur Diagnose einer Eisenmangelanämiepassen?

(A) Hämatokrit: erhöht

(B) Hämoglobinkonzentration im Blut: 140 g/L (8,7 mmol/L)

(C) mittlere Erythrozyten-Hämoglobinmasse (MCH): erhöht

(D) mittleres Erythrozytenvolumen (MCV): erhöht

(E) Transferrin-Sättigung im Blutplasma: erniedrigt

56 Das Blut einer Patientin enthält 10 mmol/L Häm-gebundenes Eisen. Die Atommasse desEisens beträgt 56 u (56 atomare Masseneinheiten).

Wie viel Eisen verliert die Patientin, wenn ihr 10 mL Blut entnommen werden?

(A) 56 mg

(B) 28 mg

(C) 11,2 mg

(D) 5,6 mg

(E) 0,56 mg

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57 Eine Linksverlagerung der Sauerstoffanlagerungskurve des Hämoglobins

(A) bedeutet eine Abnahme der Sauerstoffaffinität des Hämoglobins

(B) wird durch Bindung von 2,3-Bisphosphoglycerat an das Hämoglobin erreicht

(C) führt zu einer erschwerten Sauerstoffabgabe im Gewebe

(D) ist das Ergebnis eines erhöhten CO -Partialdrucks im Blut2

(E) kann auf einer Erhöhung der Körpertemperatur auf über 37 °C beruhen

58 Glutathion ist für den Oxidationsschutz von Erythrozytenproteinen verantwortlich.

Glutathion

(A) entsteht durch limitierte Proteolyse aus einer hochmolekularen Vorstufe

(B) ist ein Nebenprodukt der anaeroben Glykolyse

(C) wird durch ribosomenunabhängige Peptidsynthese gebildet

(D) wird als Vitamin im menschlichen Organismus nicht synthetisiert

(E) entsteht beim Abbau von Methionin

59 Welche Veränderung des Säure-Basen-Status im Blut eines Patienten ist am ehesten dieunmittelbare Folge einer Zunahme des CO -Partialdruckes des Blutes infolge Hypoventila-2

tion?

(A) Zunahme des pH-Wertes

(B) Zunahme der Bicarbonatkonzentration

(C) Zunahme der Gesamt-Pufferbasenkonzentration

(D) Entstehung eines positiven Basenüberschusses

(E) Zunahme der Nicht-Bicarbonat-Pufferbasenkonzentration

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60 Welchem der Bereiche A bis E des abgebildeten Serumproteinelektropherogramms einesGesunden lassen sich am besten die Immunglobuline zuordnen?

61 Zahlreiche Gewebe des Menschen haben nur eine geringe endogene Cholesterinsynthese.Vielmehr nehmen sie Cholesterin aus dem Serum auf.

Welcher Serumbestandteil ist dafür am wichtigsten?

(A) Chylomikronen

(B) VLDL (very low density lipoproteins)

(C) LDL (low density lipoproteins)

(D) HDL (high density lipoproteins)

(E) Albumin

62 Einem Patienten wird zur Prophylaxe einer thromboembolischen Erkrankung Heparin inji-ziert.

Die gerinnungshemmende Wirkung von Heparinen beruht typischerweise auf der

(A) Hemmung der γ-Carboxylierung von Gerinnungsfaktoren

(B) Bindung an und Aktivierung von Antithrombin III

(C) Verminderung der Thrombozytenzahl

(D) Hemmung der Cyclooxygenase

(E) Komplexierung von Ca -Ionen2+

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63 Die Einnahme des Cyclooxygenase-Hemmers Acetylsalicylsäure

(A) hemmt die Bildung von Gerinnungsfaktoren in der Leber

(B) hemmt die Querstabilisierung von Fibrin

(C) fördert die Aktivierung von Plasminogen zu Plasmin

(D) erhöht die Blutplasmakonzentration von Antithrombin III

(E) hemmt die Thromboxan-Synthese der Blutplättchen

64 Das Komplementsystem spielt eine wichtige Rolle bei der Abwehr von pathogenen Mikro-organismen.

Bei der Bindung der Komplementkomponente C3b an Oberflächenproteine von Bakterien(Opsonierung) ist die reaktive Gruppe ein

(A) Eisen-Schwefel-Zentrum

(B) Ether

(C) Säureamid

(D) Säureanhydrid

(E) Thioester

65 Welche Aussage zum Interleukin-1 (IL-1) trifft nicht zu?

(A) Aktivierte Makrophagen sezernieren IL-1.

(B) IL-1 ist ein endogenes Pyrogen.

(C) IL-1 fördert die Sekretion von Interleukin-2.

(D) IL-1 fördert die Sekretion von Akute-Phase-Proteinen in der Leber.

(E) IL-1 hemmt die Aktivität der natürlichen Killer-Zellen (NK-Zellen).

66 Welche der Ketten kann ein Immunglobulin der Klasse IgG kovalent gebunden am ehestenenthalten?

(A) α-Kette

(B) δ-Kette

(C) ε-Kette

(D) κ-Kette

(E) µ-Kette

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67 Antikörper gegen Rhesus-Antigene sind Plazenta-gängig und können von der Mutter auf dasKind in utero übergehen.

Zu welcher Immunglobulin-Klasse gehören diese Antikörper typischerweise?

(A) IgA

(B) IgD

(C) IgE

(D) IgG

(E) IgM

68 Die Reifung (Prägung) von T-Lymphozyten beinhaltet die Prozesse der positiven und nega-tiven Selektion.

Welche der folgenden Aussagen zu diesen Prozessen trifft zu?

(A) Der Prozess der Reifung (Prägung) von T-Lymphozyten findet im Knochenmark statt.

(B) Die zu eliminierenden T-Lymphozyten gehen durch Zellnekrose zugrunde.

(C) Die positive Selektion resultiert in der Auswahl solcher T-Lymphozyten, die MHC-Mole-küle mit genügend hoher Affinität erkennen.

(D) Die negative Selektion führt zur Elimination derjenigen T-Lymphozyten, die körper-fremde Peptide erkennen.

(E) Die aus dem Prozess der Reifung (Prägung) hervorgehenden T-Lymphozyten tragensowohl das CD4- als auch das CD8-Protein auf derselben Zelle.

69 MHC-I-Komplexe (HLA-I-Komplexe) präsentieren zytotoxischen T-Lymphozyten antigenePeptide und sind aus einer α-Kette und dem β -Mikroglobulin aufgebaut.2

Welche der Aussagen zur Struktur und Funktion der α-Ketten ist richtig?

(A) Die α-Ketten der MHC-I-Komplexe eines Individuums sind identisch.

(B) Die Peptidbindetasche wird bei MHC-I-Komplexen nur von Domänen der α-Kettegebildet.

(C) Wenn zwei Peptide mit unterschiedlichen Aminosäuresequenzen an zwei α-Ketten bin-den, so müssen auch deren Aminosäuresequenzen verschieden sein.

(D) Die α-Kette eines MHC-I-Komplexes ist über das β -Mikroglobulin in der Plasmamem-2

bran verankert.

(E) Die α-Ketten der MHC-I-Komplexe binden besser an CD4 als an CD8.

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70 Die Länge des Internodiums einer Nervenfaser ist .1 $10−3 mDas Axon hat eine Innenquerschnittsfläche von .6 $10−11 m2

Die Resistivität (spezifischer elektrischer Widerstand) des Materials im Axon beträgt etwa .0,6 $m

Das Axoninnere ist durch Axolemm und Myelinscheide vom Außenraum isoliert.

Etwa wie groß ist der elektrische Längswiderstand im Axon über die Länge des Internodi-ums?

(A) 103

(B) 104

(C) 105

(D) 106

(E) 107

71 Welcher der folgenden Vorgänge wird durch eine schnelle passive Dehnung eines Skelett-muskels am wahrscheinlichsten ausgelöst?

(A) Abnahme der Aktionspotentialfrequenz in Ia-Fasern desselben Muskels

(B) Abnahme der Aktionspotentialfrequenz in Ib-Fasern desselben Muskels

(C) Acetylcholin-Freisetzung an motorischen Endplatten desselben Muskels

(D) Erschlaffung desselben Muskels

(E) Kontraktion des antagonistischen Muskels

72 Das Tetanustoxin (Toxin des Erregers des Wundstarrkrampfes) inaktiviert glycinerge Synap-sen durch eine Spaltung von Synaptobrevin.

Was bewirkt diese Spaltung von Synaptobrevin in erster Linie?

(A) Glycin wird nicht mehr in den Vesikeln gespeichert.

(B) Glycin wird nicht mehr aus den Vesikeln freigesetzt.

(C) Die subsynaptischen Glycin-Rezeptoren verlieren ihre Bindungsfähigkeit für Glycin.

(D) Die Leitfähigkeit der glycingesteuerten Kanäle wird für Anionen erhöht.

(E) Die Leitfähigkeit der glycingesteuerten Kanäle wird für Kationen erhöht.

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73 Zu welcher der Störungen führt eine Schädigung der Kleinhirnhemisphären am wahrschein-lichsten?

(A) Adiadochokinese

(B) anterograde Amnesie

(C) positiver Babinski-Reflex

(D) Rigor

(E) Ruhetremor

74 Welcher der folgenden pharmakologischen Wirkstoffe wirkt einer Übererregung von Neuro-nen im motorischen Kortex (zum Beispiel bei Epilepsie) am wahrscheinlichsten entgegen?

(A) Agonist des ionotropen Glutamat-Rezeptors

(B) Agonist des nikotinischen Acetylcholin-Rezeptors

(C) Hemmstoff der Aufnahme von GABA in Nerven- und Gliazellen

(D) Hemmstoff der Aufnahme von Glutamat in Nerven- und Gliazellen

(E) Hemmstoff der Glycin-Synthese

75 Welche Aussage über den Temporallappen der Großhirnrinde trifft zu?

(A) Dort befindet sich das motorische Sprachzentrum (Broca).

(B) Er erhält visuelle Farbinformationen hauptsächlich aus dem magnozellulären System.

(C) Er ist entscheidend an der Lokalisation von Schmerzempfindungen beteiligt.

(D) Er ist wichtig für die Erkennung von Gesichtern.

(E) Er ist wichtig für die Programmierung und Ausführung von willkürlichen Körperbewe-gungen.

76 Welcher der folgenden Veränderungen liegt am wahrscheinlichsten eine umschriebeneSchädigung des orbitofrontalen Kortex zugrunde?

(A) Apraxie

(B) kortikale Blindheit

(C) sensorische Aphasie

(D) Störungen der Affektkontrolle und des Sozialverhaltens

(E) Verlust des prozeduralen Gedächtnisses von Fertigkeiten

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77 Einem Probanden werden verschiedene Bilder präsentiert, während zugleich ein funktio-nelles Magnetresonanztomogramm aufgezeichnet wird.

Die stärkste Aktivierung der Corpora amygdaloidea (Mandelkerne) bei einem bestimmtenBild ist zu erwarten, wenn

(A) das Bild bei dem Probanden Angst auslöst

(B) das Bild ein vom Probanden schon oft gesehenes, vertrautes Motiv darstellt

(C) das Bild erläuternde Textinformationen enthält

(D) der Bildinhalt dem Probanden schwer verständlich erscheint

(E) der Bildinhalt vom Probanden verbalisiert wird

78 Ein Patient hat einen schweren Unfall mit komplizierter Trümmerfraktur des linken Unter-schenkels erlitten. Er berichtet, dass er nach dem Unfall zunächst kaum Schmerzverspürte. Heftiger Schmerz setzte erst 20 Minuten später während des Abtransportes insKrankenhaus ein.

Wie lässt sich das schmerzfreie Intervall am ehesten erklären?

(A) vorübergehende Blockade der Nozizeptoren

(B) retrograde Amnesie

(C) fehlende Erregung von Nozizeptoren vor Einsetzen der Entzündung

(D) vorübergehende Herabregulation von Opioidrezeptoren

(E) antinozizeptive deszendierende Hemmung aus dem Hirnstamm

79 Welche Aussage zur Temperaturempfindung trifft zu?

(A) Die afferenten Nervenfasern der Warmsensoren gehören zur Gruppe I (Gruppe Aα).

(B) Eine Erhöhung der Hauttemperatur von 37 °C auf 39 °C wird nur durch Aktivierung vonNozisensoren erfasst.

(C) Kaltsensoren sind bei einer statischen Hauttemperatur von 20 °C aktiver als bei 10 °C.

(D) Thermosensoren sind reine Proportionalsensoren und adaptieren nicht.

(E) Warmsensoren werden erst bei Hauttemperaturen über 37 °C aktiviert.

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80 Welche der folgenden Wellenlängen einer elektromagnetischen Strahlung trifft am bestenfür die Wellenlänge von rotem Licht zu?

(A) 700·10 m−3

(B) 700·10 m−6

(C) 700·10 m−9

(D) 700·10 m−10

(E) 700·10 m−12

81 Welche der folgenden Zellen phagozytieren die Endabschnitte der Außenglieder der Photo-rezeptoren?

(A) amakrine Zellen

(B) Bipolarzellen

(C) Ganglienzellen

(D) Horizontalzellen

(E) Pigmentepithelzellen

82 Ein Gegenstand wird mit einer ("dünnen") Sammellinse des Brechwerts D = 2,5 dpt, die sichim Abstand g = 80 cm befindet, abgebildet. (Gegenstand und Bild befinden sich im glei-chen Medium, z.B. Luft.)

Das Bild des Gegenstandes ist

(A) reell und gleich groß wie der Gegenstand

(B) reell und vergrößert

(C) reell und verkleinert

(D) virtuell und vergrößert

(E) virtuell und verkleinert

83 Welche Brechwertveränderung ("Brechkraftveränderung") trägt in erster Linie zur Akkom-modation des Auges von der Ferne auf die Nähe bei?

(A) Abnahme des Brechwerts der Augenhornhaut

(B) Abnahme des Brechwerts der Augenlinse

(C) Zunahme des Brechwerts der Augenhornhaut

(D) Zunahme des Brechwerts der Augenlinse

(E) Zunahme des Brechwerts des Glaskörpers

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84 Ein Proband sieht drei Punkte Z, K und X, wobei er den geradeaus vor ihm liegenden PunktZ mit beiden Augen fixiert. Z, K und X projizieren sich auf der Netzhaut des linken Augesan die Stellen Z , K und X und auf der des rechten Auges an Z , K und X (s. Schema-l l l r r r

zeichnung).

linkes Auge

rechtes Auge

Xl

Kl

Zl XrKr

Zr

Die Bildpunkte K bzw. K liegen auf korrespondierenden Netzhautstellen links von Z bzw.l r l

Z . Die Bildpunkte X bzw. X liegen ebenfalls links von Z bzw. Z , jedoch nicht auf korre-r l r l r

spondierenden Netzhautstellen: X liegt links von K , jedoch X rechts von K .l l r r

Wo befindet sich der Gegenstandspunkt X?

(A) links von Z außerhalb des Horopterkreises

(B) links von Z innerhalb des Horopterkreises

(C) rechts von Z außerhalb des Horopterkreises

(D) rechts von Z innerhalb des Horopterkreises

(E) weiter weg als Z

85 Bei einer unbehandelten Schielstellung der Augen kann es zur Unterdrückung der Sinnes-eindrücke von einem Auge kommen. Wenn dies bei einem Kind mit angeborenem Schielennicht behandelt wird, so kann die Amblyopie irreversibel werden.

Welche bleibende Veränderung des visuellen Systems trägt hierzu maßgeblich bei?

(A) Netzhautdegeneration des unterdrückten Auges

(B) Störung der Reizleitung im Nervus opticus des unterdrückten Auges

(C) Störung der Reizleitung im Tractus opticus der unterdrückten Seite

(D) Störung der Reizleitung im Tractus opticus der nicht unterdrückten Seite

(E) verminderte Ausdehnung der okulären Dominanzkolumnen des unterdrückten Auges

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86 Welche Aussage zur Pupillendilatation trifft zu?

(A) Sie gehört zum Horner-Syndrom (Horner-Trias).

(B) Sie wird pharmakologisch durch Cholinesterase-Hemmer hervorgerufen.

(C) Sie wird pharmakologisch durch Sympatholytika hervorgerufen.

(D) Die reflektorische Kontraktion des M. dilatator pupillae wird über das Ganglion cervi-cale superius vermittelt.

(E) Die reflektorische Kontraktion des M. dilatator pupillae wird über den Ncl. accessoriusn. oculomotorii (Edinger-Westphal-Kern) vermittelt.

87 Ein gleichzeitig entstandenes Licht- und Schallsignal gelangt durch die Luft (unter Normbe-dingungen) zu einem 2 km entfernten Beobachter.

Bei diesem trifft das

(A) akustische Signal etwa 6 ms vor dem optischen Signal ein

(B) akustische Signal etwa 0,6 s vor dem optischen Signal ein

(C) akustische Signal etwa 6 s vor dem optischen Signal ein

(D) optische Signal etwa 6 ms vor dem akustischen Signal ein

(E) optische Signal etwa 6 s vor dem akustischen Signal ein

88 Bei einem Patienten wird seitengetrennt (unter Vertäubung des anderen Ohres) die Hör-schwelle für einen Testton der Schallfrequenz 1 kHz bestimmt. Aufgrund einer Hörminde-rung am linken Ohr liegt die Hörschwelle für den Ton am linken Ohr 20 dB höher als amrechten Ohr.

Um welchen Faktor ist die Schwellenschallintensität (Energiestromdichte des Schalls beider Hörschwelle) für den Ton am linken Ohr höher?

(A) 2

(B) 20

(C) 100

(D) 200

(E) 1000

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89 Welches der folgenden Transportproteine, dessen pharmakologische Hemmung durch Furo-semid zu Taubheit führen kann, spielt bei der Sekretion von Endolymphe im Innenohr einewichtige Rolle?

(A) H -ATPase+

(B) H /K -ATPase+ +

(C) Na ,Cl -Cotransporter+ −

(D) Na /H -Austauscher+ +

(E) Na ,K ,2Cl -Cotransporter+ + −

90 Welche Aussage zu den Geschmackssinneszellen trifft zu?

(A) Alle Geschmacksstoffe wirken auf G-Protein-gekoppelte Rezeptorproteine in der Mem-bran.

(B) Bei anhaltender Reizung adaptieren sie nicht.

(C) Es gibt für die verschiedenen Geschmacksqualitäten etwa 350 verschiedene Typen vonGeschmackssinneszellen.

(D) Sie sind sekundäre Sinneszellen, d.h. sie bilden keine Axone aus.

(E) Von allen Geschmacksqualitäten haben saure Substanzen die geringste Reizschwelle.

91 Bei einem akuten, vollständigen beidseitigen Abriss der Fila olfactoria

(A) besteht weiterhin die Fähigkeit, den Reizstoff Ammoniak in der Atemluft wahrzuneh-men

(B) bleibt die Riechwahrnehmung unverändert, da die olfaktorische Funktion vom vomero-nasalen Organ übernommen wird

(C) bleibt die subjektive Empfindung des Geschmacks von Speisen unverändert

(D) ermöglicht eine verstärkte Nasenatmung (Schnüffeln) das Erkennen von Geruchsstoffenwie Nelke oder Vanille

(E) ist der Niesreflex nicht mehr auslösbar

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92 Ein Erwachsener hat ein Atemzugvolumen von 0,6 L und eine Atemfrequenz von 10 min .−1

Etwa wie hoch ist seine Totraumventilation (unter der Annahme eines normalen Totraum-volumens)?

(A) 0,9 L·min−1

(B) 1,5 L·min−1

(C) 2,1 L·min−1

(D) 2,7 L·min−1

(E) 4,5 L·min−1

93 Ein Gesunder atmet auf Meereshöhe für einige Atemzüge mit erhöhter Frequenz und ver-größertem Atemzugvolumen. Dadurch wird sein Atemzeitvolumen kurzzeitig verdoppelt.

Welche der folgenden Veränderungen ist zu erwarten?

(A) Anstieg der Sauerstoffsättigung des Hämoglobins im arteriellen Blut um etwa 30 %

(B) Anstieg des arteriellen O -Partialdrucks auf über 93 kPa (700 mmHg)2

(C) Anstieg des alveolären O -Partialdrucks, jedoch nicht über 20 kPa (150 mmHg)2

(D) Erhöhung des funktionellen Totraumvolumens um etwa 50 %

(E) Erhöhung des pulmonalen Gefäßwiderstandes durch Vasokonstriktion

94 Ein Proband wird von normalem Luftdruck bei Meereshöhe in eine Kammer gebracht, inder ein um 30 % verminderter Druck bei gleichbleibender normaler Luftzusammensetzungherrscht.

Dabei

(A) bleibt die Menge des physikalisch im arteriellen Blut gelösten O unverändert2

(B) sinkt der arterielle O -Partialdruck2

(C) sinkt die O -Sättigung des arteriellen Blutes auf 30 %2

(D) steigt der arterielle CO -Partialdruck um 30 %2

(E) vermindert sich die O -Bindungskapazität des arteriellen Blutes2

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95 Ein Patient (z.B. mit Kohlenmonoxid-Vergiftung) atmet für eine gewisse Zeit nahezu 100 %Sauerstoff in einer (in etwa Meereshöhe stehenden) Druckkammer mit 3 bar.

Der O -Partialdruck im Einatemgas verhält sich zum O -Partialdruck in der (trockenen)2 2Luft außerhalb der Kammer wie etwa

(A) 3 : 1

(B) 6 : 1

(C) 9 : 1

(D) 11 : 1

(E) 14 : 1

96 Bei einem kurzatmigen und tachykarden Patienten wird im arteriellen Blut ein O -Partial-2

druck von 13,1 kPa (98 mmHg) und eine Hämoglobin-Konzentration von 60 g/L gemessen.Wegen seiner Kurzatmigkeit erhält er eine Sauerstoffzumischung zur Atemluft, was zueinem alveolären O -Partialdruck von 40 kPa (300 mmHg) führt. Infolgedessen ändert sich2

der arterielle Sauerstoffgehalt.

Welche der Angaben (A)-(E) für den arteriellen Sauerstoffgehalt vor und nach der Sauer-stoffzumischung trifft am ehesten zu?

vor O -Zumischung nach O -Zumischung2 2

(A) 48 mL/L 96 mL/L

(B) 64 mL/L 192 mL/L

(C) 84 mL/L 90 mL/L

(D) 134 mL/L 184 mL/L

(E) 200 mL/L 600 mL/L

97 Bei ausreichend vorhandenem Surfactant beträgt die Oberflächenspannung in stark ent-dehnten Lungenalveolen etwa 5 mN/m, in stark gedehnten dagegen etwa 50 mN/m.

Oberflächenspannung ist gleich

(A) Kohäsionsdruckabnahme mal Oberflächenzunahme

(B) Kohäsionsdruck pro Oberfläche

(C) Oberflächenenergiezunahme pro Oberflächenzunahme

(D) Oberflächenzunahme pro Oberflächenenergiezunahme

(E) (resultierende) Kohäsionskraft pro Oberfläche

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98 Bei einem Patienten kommt es infolge einer Intoxikation zu einer Abnahme der Synthese-tätigkeit der Pneumozyten Typ II.

Welche der folgenden Veränderungen ist dadurch am ehesten zu erwarten?

(A) Der Atemwegswiderstand steigt durch Bronchokonstriktion an.

(B) Das Residualvolumen nimmt zu.

(C) Die Compliance der Lunge nimmt ab.

(D) Der intrapleurale Druck wird positiver.

(E) Die Oberflächenspannung in den Alveolen nimmt ab.

99 Bei akuter Unterbrechung der Sauerstoffversorgung eines Gewebes kommt es zur akutenHemmung vieler Stoffwechselwege.

Welcher ATP-liefernde Stoffwechselweg dominiert, wenn O fehlt?2

(A) Citrat-Zyklus

(B) Glykolyse

(C) Ketonkörper-Utilisation

(D) β-Oxidation

(E) Oxidative Phosphorylierung

100 Worauf ist die akute Giftwirkung von Blausäure hauptsächlich zurückzuführen?

(A) Umwandlung von Hämoglobin in Cyanhämoglobin

(B) Hemmung der Cytochrom-c-Oxidase (Komplex IV der Atmungskette)

(C) Blockierung des O -Transportes in Erythrozyten2

(D) Inaktivierung der ATP-Synthase

(E) Blockade des Citrat-Zyklus durch Inaktivierung der Dehydrogenasen

101 Welche Substanz(gruppe) stellt das vom Organismus überwiegend genutzte energieliefern-de Substrat in den ersten 3 Sekunden bei einer kurz andauernden intensiven körperlichenBelastung (Beispiel: Gewichtheben) dar?

(A) Aminosäuren/Protein

(B) ATP/Kreatinphosphat

(C) Fettsäuren

(D) Glykogen

(E) Phosphoenolpyruvat

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102 Sportphysiologisch unterscheidet man zwischen ermüdender Arbeit, die letztlich abgebro-chen werden muss, und nichtermüdender Arbeit, die sehr lange geleistet werden kann.

Welches ist ein spezifisches Kennzeichen ermüdender dynamischer Arbeit?

(A) Das Atemzeitvolumen steigt überproportional zur Sauerstoffaufnahme an.

(B) Der systolische Blutdruck steigt um einen geringeren Betrag als der diastolische Blut-druck.

(C) Die Pulsfrequenz steigt nicht über 120 min .−1

(D) Die Pulsfrequenz steigt nur innerhalb der ersten 5 min und bleibt dann konstant.

(E) Es entwickelt sich eine respiratorische Azidose.

103 Ein 16-jähriges Mädchen wird von ihren Eltern beim Arzt vorgestellt, weil sie über Schmer-zen im linken Brustraum klagt. Nach einer ersten Befragung vermutet der Arzt, dass dasMädchen lediglich aufgeregt ist.

Welcher der in der Untersuchung gefundenen Messwerte lässt sich nicht durch starke Auf-regung erklären und spricht somit am meisten dafür, dass eine organische Störung vorliegt?

(A) Atemfrequenz 24 min−1

(B) Herzfrequenz 120 min−1

(C) systolischer Blutdruck 130 mmHg (17,3 kPa)

(D) arterieller O -Partialdruck 75 mmHg (10,0 kPa)2

(E) arterieller CO -Partialdruck 30 mmHg (4,0 kPa)2

104 In einem fensterlosen Raum steht unbewegt ein bekleideter Mensch. Die Raumtemperatur(einschließlich der Wände) beträgt 20 °C und entspricht der Indifferenztemperatur für denProbanden. Die relative Luftfeuchtigkeit ist 30 % und die Windgeschwindigkeit Null.

Durch welchen der folgenden Mechanismen gibt der Körper des Menschen vorwiegendWärme an die Umgebung ab?

(A) exokrine Schweißsekretion

(B) Konduktion

(C) Konvektion

(D) Perspiratio insensibilis

(E) Strahlung

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105 Adrenalin wirkt in einem bestimmten Konzentrationsbereich an manchen Arterien (z.B. imSkelettmuskel) dilatierend, an anderen (z.B. in der Niere) vasokonstriktorisch.

Dies liegt insbesondere an

(A) dem Unterschied zwischen glatter Muskulatur vom Single-Unit- und vom Multi-Unit-Typ

(B) der unterschiedlichen Expression von Rezeptoren für Adrenalin auf den Gefäßmuskel-zellen

(C) der Expression verschiedener Isoformen von MLCK (Myosin-leichte-Ketten-Kinase) inden verschiedenen Gefäßmuskelzellen

(D) der unterschiedlichen Vorspannung der jeweiligen Gefäßmuskulatur

(E) der unterschiedlichen Wirkung von Adrenalin auf glatte und quergestreifte Muskulatur

106 Ein Muskel entspringt zweiköpfig (also an zwei verschiedenen Ursprungsstellen), hat abereine gemeinsame Insertionsstelle am Knochen. Jeder der beiden Muskelteile wirkt miteiner Kraft von 50 N in einem Winkel von 15° zur dazwischen (in derselben Ebene) befind-lichen Achse (s. Schemazeichnung).sin(15°) 0,26; cos(15°) 0,97; sin(30°)=0,5; cos(30°) 0,87l l l

15° 15°

Welcher der folgenden Werte gibt den Betrag der resultierenden Kraft (mit der der Muskelan der Insertionsstelle zieht) am besten wieder?

(A) 26 N

(B) 48,5 N

(C) 50 N

(D) 87 N

(E) 97 N

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107 Im Rahmen einer Reizstromtherapie fließt ein Strom von 10 mA durch das Muskelgewebe.Die angelegte Spannung beträgt 50 V.

Wie groß ist der elektrische Leitwert des Gewebes?

(A) 0,2 mS

(B) 5 mS

(C) 50 mS

(D) 0,5 S

(E) 5 kS

108 Welche der Strukturen ist nicht Bestandteil der Triade in der quergestreiften Muskelzelle?

(A) Dihydropyridin-Rezeptor

(B) Membran der L-Tubuli

(C) Membran der T-Tubuli

(D) Myosinköpfchen

(E) Ryanodin-Rezeptor

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109 Die nachstehende Zeichnung zeigt das Aktionspotential einer Arbeitsmyokardzelle:

Memb

ranp

otenti

al/m

V

0 100 200 300 400 500Zeit/ms

-100

0

50

-50

Welcher der folgenden Ströme ist zu dem mit Pfeil gekennzeichneten Zeitpunkt (abgese-hen vom transienten Kaliumauswärtsstrom I ) die hauptsächliche Stromkomponente?to

(A) I über K -Einwärtsgleichrichter (einwärts rektifizierende K -Kanäle)K1+ +

(B) I über verzögerte langsame K -Auswärtsgleichrichter (auswärts rektifizierendeKs+

K -Kanäle)+

(C) I über verzögerte schnelle K -Auswärtsgleichrichter (auswärts rektifizierendeKr+

K -Kanäle)+

(D) I über spannungsabhängige Ca -KanäleCa2+

(E) I über spannungsabhängige Na -KanäleNa+

110 Bei einem Patienten liegt im EKG ein Linkstyp mit einem Winkel zur Horizontalen von 0°vor.

In welcher der Zeilen (A)-(E) sind die Extremitätenableitungen I, II und III so angeordnet,dass zuerst die Ableitung mit der größten R-Zacke steht, dann die mit der zweitgrößtenR-Zacke und am Ende die mit der größten S-Zacke?

(A) I - II - III

(B) II - I - III

(C) II - III - I

(D) III - I - II

(E) III - II - I

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111 Während des Auftretens der P-Welle im EKG

(A) beträgt die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Erregung etwa 40 m/s

(B) bildet sich die Erregung in den Kammern zurück

(C) bildet sich die Erregung in den Vorhöfen zurück

(D) breiten sich im Vorhofmyokard Aktionspotentiale aus

(E) erfolgt die Überleitung der Erregung von den Vorhöfen auf die Kammern

112 Ein Patient klagt über ein andauerndes starkes Engegefühl in der Brust und zunehmenderetrosternale Schmerzen (Angina pectoris).

Welcher der Befunde im EKG würde bei diesem Patienten die Verdachtsdiagnose "akuterHerzinfarkt" am meisten unterstützen?

(A) Auftreten einer U-Welle

(B) Fehlen der P-Welle

(C) Hebung der ST-Strecke

(D) Linkslagetyp

(E) Verlängerung des PQ-Intervalls

113 Welche der folgenden Beziehungen besteht nach Laplace zwischen Transmuraldruck P,

Wandspannung T, Muskelwanddicke h und Radius r einer (als kugelförmig angenommenen)

Herzkammer?

(A) P = T $ 2 $hr

(B) P = T $ 2 $ rh

(C) P = 2 $hT $ r

(D) P = T2 $ r $h

(E) P = T $ 2 $ r $h

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114 Bei der Auskultation eines Patienten hören Sie ein diastolisches Herzgeräusch, welchesdurch eine isolierte Aortenklappeninsuffizienz verursacht wird.

Welcher der folgenden zusätzlichen Untersuchungsbefunde ist am wahrscheinlichsten?

(A) erhöhte Blutdruckamplitude

(B) erhöhte mittlere Druckdifferenz zwischen linkem Ventrikel und Aorta in der Auswurf-phase

(C) konzentrische Hypertrophie des linken Ventrikels

(D) retrograder Blutfluss in den rechten Ventrikel

(E) verringertes linksventrikuläres enddiastolisches Volumen

115 Ein Mensch steht unbewegt auf etwa Meereshöhe. In einem seiner Blutgefäße ist bei ver-nachlässigbar kleinem Blutströmungswiderstand die Druckdifferenz zwischen zwei Punktenverschiedener Höhe gleich der zugehörigen Schweredruckdifferenz des Blutes. Die Höhen-differenz der beiden Punkte beträgt 50 cm. (Die Dichte des Blutes ist näherungsweise sogroß wie die von Wasser.)

Etwa wie groß ist die Druckdifferenz zwischen den beiden Punkten?

(A) 1 kPa ( 8 mmHg)

(B) 2 kPa (15 mmHg)

(C) 3 kPa (23 mmHg)

(D) 4 kPa (30 mmHg)

(E) 5 kPa (38 mmHg)

116 Ein Proband wird auf dem Kipptisch von liegender in stehende Position gebracht.

In welchem der folgenden Blutgefäße steigt der intravaskuläre Druck relativ zum jeweili-gen Ausgangsdruck am stärksten an?

(A) Arcus aortae

(B) Arteria cerebri media

(C) Arteria dorsalis pedis

(D) Sinus sagittalis inferior

(E) Vena saphena parva

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117 Welche Kombination von Änderungen der hydrostatischen Drücke in der Kapillare bzw. inder interstitiellen Flüssigkeit und der kolloidosmotischen Drücke in der Kapillare bzw. inder interstitiellen Flüssigkeit bewirkt die größte Steigerung der Auswärtsfiltration auseiner Kapillare mit kontinuierlichem Endothel?± = keine Änderung, ↑ = Zunahme, ↓ = Abnahme

±±↑↑(E)

↑↓↓↑(D)

↓↓±±(C)

↓±↓±(B)

↓↓↓↓(A)

im Interstitiumin der Kapillareim Interstitiumin der Kapillare

kolloidosmotischer Druckhydrostatischer Druck

118 In einem unverzweigten Abschnitt eines Blutgefäßes befindet sich eine Stenose. Der Durch-messer ist dort (bei jeweils kreisförmiger Querschnittsfläche) von 8 mm auf 4 mm verengt.Das Blut ist als inkompressibel anzusehen. Im Blutgefäß vor und nach der Stenose beträgtdie mittlere Strömungsgeschwindigkeit 0,1 m/s.

Wie groß ist sie in der Stenose?

(A) 0,05 m/s

(B) 0,1 m/s

(C) m/s2

10(D) 0,2 m/s

(E) 0,4 m/s

119 Bei einem Probanden beträgt die Pulswellengeschwindigkeit in der Aorta etwa 6 m/s.

Wie lange dauert es etwa, bis die Pulswelle im Verlauf der Aorta 30 cm zurückgelegt hat?

(A) 2 ms

(B) 5 ms

(C) 20 ms

(D) 50 ms

(E) 500 ms

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120 In den Zeichnungen (A)-(E) ist als Kurve mit durchgezogener Linie die Verteilung der Häu-figkeit (Histogramm) des Auftretens bestimmter Werte des arteriellen Mitteldrucks beieiner Normotonie und intaktem Barosensorenreflex eingezeichnet. Das 2. Histogramm mitgestrichelter Linie soll die Situation mehrere Wochen nach Denervierung der Barosensorenin beiden Karotissinus wiedergeben.

Welche der Zeichnungen (A)-(E) gibt die zu erwartende Veränderung am ehesten korrektwieder?

Häufig

keit

arterieller Mitteldruck

(A)

Häuf

igke

itarterieller Mitteldruck

(B)

Häuf

igke

it

arterieller Mitteldruck

(C)

Häuf

igke

it

arterieller Mitteldruck

(D)

Häuf

igke

it

arterieller Mitteldruck

(E)

121 Nach der Injektion welchen Hormons ist am ehesten mit einer akuten Hypokaliämie zurechnen?

(A) Calcitonin

(B) Insulin

(C) Progesteron

(D) Somatostatin

(E) Testosteron

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122 Welche Aussage zum Eisenhaushalt trifft zu?

(A) Eisen wird im Blutplasma überwiegend als freies Fe -Ion transportiert.2+

(B) Ferritin ist das wichtigste Transportprotein für Eisen im Blutplasma.

(C) Hepatozyten speichern Eisen.

(D) Eisenmangel verursacht eine makrozytäre Anämie.

(E) Eisen wird als Urobilin mit dem Urin eliminiert.

123 Aus welcher Fettsäure kann der Mensch Arachidonsäure synthetisieren?

(A) Buttersäure

(B) Essigsäure

(C) Linolsäure

(D) Ölsäure

(E) Stearinsäure

124 Für welche Reaktion ist das Vitamin Biotin als Coenzym wichtig?

(A) Desaminierung

(B) Transaminierung

(C) Carboxylierung

(D) Hydroxylierung

(E) Methylierung

125 Mangel an Pyridoxin bewirkt vor allem

(A) eine Verlängerung der Blutgerinnungszeit

(B) eine Verminderung der Transketolase-Aktivität

(C) die Ausscheidung von Methylmalonat im Urin

(D) eine Verminderung der Hämsynthese

(E) eine Verminderung der Fettsäuresynthese

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126 Welche Aussage zur Sekretion von Magensaft trifft zu?

(A) Gastrin stimuliert die HCl-Sekretion der Parietalzellen (Belegzellen).

(B) Glucocorticoide stimulieren die Muzin-Produktion in Nebenzellen.

(C) Acetylcholin inhibiert die Muzin-Sekretion der Nebenzellen.

(D) Der Intrinsic-Faktor wird von den Hauptzellen sezerniert.

(E) Prostaglandin E hemmt die Muzin-Sekretion der Nebenzellen.2

127 Welche der Veränderungen ist als Folge eines chronischen Erbrechens am wenigsten zuerwarten?

(A) erhöhte (aktuelle) HCO -Konzentration im Blutplasma3−

(B) Hyperkaliämie

(C) Hypovolämie

(D) nichtrespiratorische Alkalose

(E) verminderte Chloridkonzentration im Blutplasma

128 Welche Aussage zur Pankreassekretion und deren Regulation trifft nicht zu?

(A) Die Azinuszellen des exokrinen Pankreas werden durch Cholecystokinin-Pankreozyminzur Sekretion von Verdauungsenzymen angeregt.

(B) Sekretin steigert die Sekretion von H O und HCO in die pankreatischen Ausführungs-2 3−

gänge.

(C) Vasoaktives Intestinales Peptid (VIP) stimuliert die Sekretion von Verdauungsenzymenaus den Azinuszellen.

(D) Cholecystokinin-Pankreozymin wird aus der Duodenalschleimhaut unter der Einwirkungvon Fettsäuren und Aminosäuren freigesetzt.

(E) Sekretin ist ein Derivat des 5-Hydroxytryptophans.

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129 Das CFTR-Protein fungiert als Cl -Kanal. Bei einem Patienten ist aufgrund einer Genmuta-−

tion die Expression von funktionsfähigem CFTR-Protein in der Zellmembran von Pankreas-epithelzellen stark vermindert (Mukoviszidose).

Welche der folgenden Veränderungen ist dadurch am wahrscheinlichsten zu erwarten?

(A) vermehrte Bildung von primärem Pankreassaft in den Azini

(B) vermehrter transepithelialer Transport von Na in die Pankreasgänge+

(C) vermehrter Transport von Cl über die luminale Membran der Pankreasgangzellen−

(D) verminderter Transport über den HCO /Cl -Antiporter an der luminalen Membran der3− −

Pankreasgangzellen

(E) verminderte zytosolische HCO -Konzentration in den Pankreasgangzellen3−

130 Gallensäuren

(A) sind Porphyrin-Abbauprodukte

(B) stimulieren allosterisch die HMG-CoA-Reduktase

(C) werden in erster Linie renal ausgeschieden

(D) können mit Taurin konjugiert werden

(E) induzieren die Cholecystokinin-Synthese

131 Die Bindung eines Hormons an seinen membranständigen Rezeptor führt zu einer Stimulie-rung der hepatischen Glykogenolyse, Gluconeogenese und Glucosefreisetzung.

Welches Hormon löst die angegebenen Stoffwechseleffekte am ehesten aus?

(A) Glucagon

(B) Insulin

(C) Cortisol

(D) Thyroxin

(E) β-Lipotropin

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132 Fructose-2,6-bisphosphat ist ein Signalmetabolit, der bei der Regulation der Glykolyse einewichtige Rolle spielt.

Welche der Aussagen zu Funktion und Stoffwechsel von Fructose-2,6-bisphosphat in derLeber trifft zu?

Fructose-2,6-bisphosphat

(A) hemmt die Glykolyse

(B) wird von Aldolase B gespalten

(C) wird unter Insulinwirkung vermehrt gebildet

(D) entsteht infolge cAMP-abhängiger Phosphorylierung der 6-Phosphofructo-2-kinase/Fructose-2,6-bisphosphatase

(E) entsteht durch Isomerisierung von Fructose-1,6-bisphosphat

133 Die Leber spielt eine zentrale Rolle bei der Homöostase der Blutglucosekonzentration.

Welcher hormongesteuerte Regulationsmechanismus unterstützt am ehesten die Energie-versorgung des Muskels bei länger andauernder körperlicher Aktivität?

(A) Induktion der hepatischen Glucokinase (Hexokinase IV)

(B) Stimulierung der hepatischen Gluconeogenese aus Lactat durch Glucagon

(C) Repression der Glucose-6-phosphatase in der Leber

(D) Induktion von GLUT4 und Hexokinase II im Fettgewebe

(E) Hemmung der hormonsensitiven Triglycerid-Lipase

134 Bei der Harnstoffsynthese werden die beiden Stickstoffatome über folgende Verbindungenin den Harnstoffzyklus eingeschleust:

(A) 2 Moleküle Carbamoylphosphat

(B) Carbamoylphosphat und Aspartat

(C) Aspartat und Arginin

(D) Glutamat und Aspartat

(E) Citrullin und Fumarat

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135 Von welchem der folgenden Primärharnbestandteile wird der größte Anteil der glomerulärfiltrierten Menge in der Henle-Schleife (einschließlich dickem absteigendem und dickemaufsteigendem Schenkel) resorbiert?

(A) Ca2+

(B) Glycin

(C) HCO3−

(D) Mg2+

(E) Na+

136 Für welches der Ionen bzw. welche der Verbindungen ist das Verhältnis der Plasmakonzen-tration in der A. renalis zu der in der V. renalis im Allgemeinen am größten?

(A) Ca2+

(B) Cl−

(C) D-Glucose

(D) L-Valin

(E) Harnstoff

137 Welche Aussage zum Kreatinin in einer gesunden Niere trifft zu?

(A) Bei einer Halbierung der fraktionellen Wasser-Ausscheidung halbiert sich etwa die mitdem Endharn pro Zeit ausgeschiedene Kreatinin-Menge.

(B) Die fraktionelle Kreatinin-Ausscheidung beträgt etwa 1.

(C) Die Kreatinin-Konzentration im Endharn ist bei Antidiurese 5- bis 10-mal höher als imGlomerulusfiltrat.

(D) Die luminale Kreatinin-Konzentration am Ende des proximalen Tubulus ist praktischgenauso hoch wie die im arteriellen Blutplasma.

(E) Kreatinin wird zu etwa 40-50 % im proximalen Tubulus resorbiert.

138 Das in der Niere gebildete Ammoniak (NH )3

(A) wird zur Neutralisation von Säuren im Harn herangezogen

(B) kann nicht in das Nierenvenenblut abgegeben werden

(C) entsteht vorwiegend in einer Transaminierungsreaktion

(D) stammt aus Harnstoff

(E) kann für die Synthese von biogenen Aminen reutilisiert werden

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139 Welches der folgenden Hormone ist ein Tyrosin-Derivat?

(A) Cortisol

(B) Prostaglandin I (Prostacyclin)2

(C) Serotonin

(D) Thromboxan A2

(E) Triiodthyronin

140 Angiotensin II

(A) ist ein Derivat der Arachidonsäure

(B) stimuliert die Insulin-Sekretion

(C) steigert die Aldosteron-Synthese

(D) vermindert die Adiuretin-Sekretion

(E) senkt den Blutdruck

141 Welche Aussage über Struktur, Biosynthese und Modifikation des polyfunktionellen Prohor-mons Proopiomelanocortin (POMC) trifft zu?

(A) POMC entsteht im Hypothalamus durch limitierte Proteolyse von Corticotropin-Relea-sing-Hormon (CRH).

(B) Adrenalin ist einer der Bestandteile des POMC-Proteins.

(C) Cortisol vermindert die Expression von POMC in der Hypophyse durch Hemmung derCRH-Sekretion im Hypothalamus.

(D) Der proteolytische Abbau von POMC in der Leber führt zur Entstehung der Somatome-dine.

(E) Aldosteron kann in den Nieren durch alternatives Spleißen der POMC-kodierenden Prä-mRNA gebildet werden.

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142 Ein Patient leidet unter zunehmender Muskelschwäche infolge einer Autoimmunerkran-kung, die sich gegen nikotinische Acetylcholin-Rezeptoren richtet (Krankheitsbild derMyasthenia gravis). Er wird mit Hemmstoffen der Cholinesterase behandelt, um die wirk-same Konzentration von Acetylcholin im synaptischen Spalt der neuromuskulären Endplattezu erhöhen.

Welche Nebenwirkung ist bei dieser Medikation durch Aktivierung muskarinischer Acetyl-cholin-Rezeptoren am wahrscheinlichsten?

(A) Abnahme der Insulinsekretion mit Hyperglykämie

(B) Abnahme der Magen-Darm-Trakt-Motilität

(C) Bradykardie

(D) Bronchodilatation

(E) verminderte Schweißsekretion

143 Eine Hemmung von α -adrenergen Rezeptoren führt zu einer1

(A) akuten Steigerung des arteriellen Blutdrucks

(B) Blockade der Erregungsübertragung in den Ganglien des Grenzstrangs

(C) Bronchokonstriktion

(D) Erschlaffung des inneren Sphinkters am Harnblasenausgang

(E) Kontraktion des inneren Sphinkters am Analkanal

144 Die Bindung eines Transmitters an einen bestimmten Rezeptor führt zur G-Protein-vermit-telten Aktivierung der Phospholipase C.

Um welchen der folgenden Rezeptoren handelt es sich dabei am wahrscheinlichsten?

(A) α -Adrenozeptor1

(B) β -Adrenozeptor1

(C) β -Adrenozeptor2

(D) Glycin-Rezeptor

(E) nikotinischer Acetylcholin-Rezeptor

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145 Die Reaktion von Katecholaminen mit β-Rezeptoren führt zur

(A) Aktivierung der Inositoltrisphosphat-Signalkette

(B) Aktivierung einer Tyrosinkinase-Funktion des zytoplasmatischen Rezeptoranteils

(C) Aktivierung des Adenylatcyclase-Systems

(D) Aktivierung des Guanylatcyclase-Systems

(E) Translokation des β-Rezeptors in den Zellkern

146 Welche Aussage zu 1,25-(OH) -Cholecalciferol (Calcitriol) ist richtig?2

(A) Es senkt die Ca -Absorption im Dünndarm.2+

(B) Es wird in der Leber aus Calcitonin gebildet.

(C) Es wirkt in den Zielzellen vor allem durch Senkung der cAMP-Konzentration.

(D) Seine Bildung wird durch Parathormon (PTH) stimuliert.

(E) Seine unmittelbare Vorstufe 25-OH-Cholecalciferol (Calcidiol) wird in der Haut gebil-det.

147 Welche Aussage zur hormonellen Regulation des Calcium-Stoffwechsels trifft zu?

(A) Thyreocalcitonin stimuliert die Calcium-Resorption im Darm.

(B) Bei Hyperkalzämie wird Parathormon in den Nieren zu einem 17-Ketosteroid abgebaut.

(C) Die 1α-Hydroxylierung von 25-Hydroxycholecalciferol wird durch cAMP gehemmt.

(D) 1,25-Dihydroxycholecalciferol (Calcitriol) induziert die Bildung von Calbindin in Entero-zyten.

(E) Calcitriol beeinflusst die Genexpression in Vitamin-D-responsiven Zellen durch Aktivie-rung von G-Proteinen.

148 Welches der folgenden Hormone wirkt charakteristischerweise durch Bindung an intrazel-luläre Rezeptoren?

(A) Glucagon

(B) Insulin

(C) Adrenalin

(D) Wachstumshormon

(E) Cortisol

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149 Die Sekretion welches der folgenden Hormone wird durch den Hypophysenvorderlappenreguliert?

(A) Atriopeptin (ANP)

(B) Adrenalin

(C) Thyroxin

(D) Glucagon

(E) Calcitonin

150 Von der Schilddrüse werden die iodhaltigen Hormone Thyroxin und Triiodthyronin syntheti-siert. Das Enzym Thyreoperoxidase wird für die Oxidation des Iodids und dessen Einbau inTyrosylreste benötigt.

Dieser Iodierungsschritt geschieht

(A) im endoplasmatischen Retikulum von Schilddrüsenepithelzellen

(B) an Mikrovilli am apikalen Teil der Plasmamembran von Schilddrüsenepithelzellen

(C) im endosomalen Kompartiment von Schilddrüsenepithelzellen

(D) am Thyroxin-bindenden Globulin

(E) im Trans-Golgi-Netzwerk von C-Zellen der Schilddrüse

151 Bei einer 23-jährigen Patientin wird eine operationsbedürftige Schilddrüsenüberfunktionfestgestellt, der schilddrüsenstimulierende Autoantikörper zugrunde liegen (Morbus Base-dow). Die Schilddrüse wird (subtotal) entfernt. Bei Erstdiagnose der Hyperthyreose unddrei Monate nach der Operation werden Hormonbestimmungen im Blutplasma der Patien-tin durchgeführt.

Welches Hormon wird postoperativ am wahrscheinlichsten eine höhere Plasmakonzentra-tion aufweisen als präoperativ?

(A) Calcitonin

(B) freies Thyroxin (fT )4

(C) freies Triiodthyronin (fT )3

(D) Thyrotropin (TSH)

(E) Parathormon

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152 Cortisol

(A) fördert die Katecholamin-vermittelte Vasokonstriktion

(B) fördert die Bildung von eosinophilen Granulozyten

(C) fördert die Tätigkeit der Osteoblasten

(D) hemmt die Magensäuresekretion

(E) senkt die Glucose-Konzentration im Blut

153 Wodurch wird die Aldosteron-Sekretion aus der Nebennierenrinde gehemmt?

(A) Angiotensinogen

(B) Angiotensin I

(C) Angiotensin II

(D) Atriopeptin (ANP)

(E) Hyperkaliämie

154 Ein Anstieg der Glucose-Konzentration im Blutplasma bewirkt an einer B-Zelle der Langer-hans-Inseln über mehrere Schritte eine vermehrte Ausschüttung von Insulin.

Einer dieser Schritte ist typischerweise:

(A) Hemmung des GLUT2 (Glucosetransporter 2) in ihrer Zellmembran

(B) Hemmung der Glykolyse in ihrem Zytoplasma

(C) Öffnung ATP-abhängiger K -Kanäle in ihrer Zellmembran+

(D) Hyperpolarisation ihrer Zellmembran

(E) Öffnung spannungsabhängiger Ca -Kanäle in ihrer Zellmembran2+

155 Bei einem Patienten wird erstmalig ein Diabetes mellitus Typ 1 diagnostiziert.

Welches/welcher der folgenden Symptome/Befunde spricht am ehesten für diese Erkran-kung?

(A) Cheyne-Stokes-Atmung

(B) Hypolipoproteinämie

(C) nichtrespiratorische Alkalose

(D) osmotische Diurese

(E) vermindertes Durstgefühl

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156 Welche Aussage zum Somatostatin (SIH) trifft zu?

(A) Ein Magensaft mit dem pH-Wert < 3 stimuliert im Magen-Antrum die SIH-Sekretion.

(B) SIH stimuliert im Magen-Antrum die Gastrin-Freisetzung der G-Zellen.

(C) SIH stimuliert im Magen-Fundus die Histamin-Freisetzung.

(D) SIH aus den D-Zellen der Langerhans-Inseln stimuliert dort parakrin die Glukagon-Frei-setzung.

(E) SIH aus den D-Zellen der Langerhans-Inseln stimuliert dort parakrin die Insulin-Freiset-zung.

157 Die Lipolyse in der Fettzelle wird gesteigert durch

(A) Aktivierung der intrazellulären Phosphodiesterase

(B) Anstieg der intrazellulären cAMP-Konzentration

(C) Bindung von Insulin an den Insulin-Rezeptor

(D) Blockierung der β -Rezeptoren2

(E) Stimulierung der α -Rezeptoren2

158 Zu Ende des weiblichen Sexualzyklus wird die Uterusschleimhaut in der Regel abgestoßen.Nach einer erfolgreichen Befruchtung kommt es dagegen nicht zur Regelblutung. Dies be-ruht typischerweise darauf, dass bei einer erfolgreichen Nidation

(A) der Hypophysenvorderlappen zunehmend follikelstimulierendes Hormon (FSH) produ-ziert

(B) der Hypophysenvorderlappen zunehmend luteinisierendes Hormon (LH) produziert

(C) der Hypothalamus vermehrt Gonadoliberin (GnRH) produziert

(D) humanes Choriongonadotropin (HCG) die ovarielle Progesteron-Produktion aufrecht-erhält

(E) im Endometrium eine Kontraktion der Spiralarterien initiiert wird

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159 Welche der Aussagen zum Prolactin trifft zu?

(A) Es fördert in hohen Plasmakonzentrationen die Ovulation.

(B) Es wird hauptsächlich aus Zellen der Neurohypophyse freigesetzt.

(C) Es wird im männlichen Organismus nicht synthetisiert.

(D) Seine Ausschüttung wird bei mechanischer Reizung der Brustwarzen unterdrückt.

(E) Seine Sekretion wird durch Dopamin gehemmt.

160 Welche Aussage zum männlichen Keimdrüsenhormon trifft nicht zu?

(A) Die Testosteron-Synthese in den Leydig-Zellen des Hodens steht unter dem Einfluss desluteinisierenden Hormons (LH) aus dem Hypophysenvorderlappen.

(B) Testosteron entsteht aus Progesteron durch Hydroxylierung von C17 und Abspaltungder Seitenkette.

(C) Testosteron wird in der Prostata durch eine 5α-Reduktase zu Dihydrotestosteronumgewandelt.

(D) In der Leber wird Testosteron durch eine Aromatase zu Androstendion inaktiviert.

(E) Testosteron hemmt die Freisetzung von LH-Releasing-Hormon (LH-RH oder Gonadolibe-rin) im Hypothalamus.

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