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Sitzungsberichte. 37 des Sichtens eintrat, wie sic sich beim praktischen Mahlversuch ftir Bakterien ergeben hatten. [Erschienen in ,,Mtih]e" 90, 408 (1953).] P. F. Pelshenke und G. Hampel (Detmold): St~irkebeseh{idigung und Kornh~rte. Bei Er6rterungen tiber Kornh/~rte mug man zwischen der Gesamthi~rte des Kornes sowie der Struktur und dem Mahlwiderstand unterscheiden, den die Schale besitzt, und dem Eilfflu]], den diese Faktoren ~uf die Gesamtharte ausi~ben, sowie der Endospermh~rte. Die durchgeftihrten Untersuehungen zeigen; dag es m6glich ist, einen Einze]faktor des komp]exen Begriffes der Kornharte, ngmlich die Endospermh~trte und damit den Miirbungsgrad dutch Ermittlung der Amylosezahl zu erfassen. Die Amylosezahl ist eine Kennzahl fiir das AusmaB der St~rkebesch~- digung, die dureh den Mahlprozeg verursacht wird. Je h/irter das Endosperm ist, um so gr6Ber wird die bei konstanten Mahlbedingungen erhaltene St/~rkebeschadigung sein. Bei Inlandweizen wurde eine Amylosezahl yon 55, bei Hartwinter- yon 177 und bei Durumweizen yon 310 an Schroten ermittelt. St/~rkere Unterschiede in den Amylosezahlen ergeben sich bei Untersuchungen am Mehl. Von Bedeutung fiir die St/irkebeseh/~digung und damit fiir die Endospermh/~rte ist der Wassergehalt des Getreides. Mit h6herem Feuchtigkeitsgehalt des Kornes nehmen die Amvlosezahlen bei Hartwinter- und Durmnweizenmehlen ab, w~hrend bei Weichweizen nur geringe Unterschiede festgestel!t wurden. Die Feinheitsgrade der aus den Schroten einer Kegel- m/ihle hergestellten MeHe stehen in guter Beziehung zu den I-Ifi.rtegraden des Endosperms. Bei der Untersuchung yon ~Vfehlpassagen zeigte sich demgegeniiber, dab nicht wie bei Mehlen aus Schroten unbedingt die St/irkebesch/~digung mit der Verfeinerung der Mehlstruktur Hand in Hand gehen muB. [Erschienen in ,,Mfihle" 90, 428 (1953).] G. Briickner (Berlin): Der Einflull der Korneigenschatten auf die Sehiilung des Ha~ers. Es wurden Laborgeri~te entwickelt, die es ermSglichten, bestimmte Eigenschaften der Hafer- kSrner unabh/~ngig yon anderen Korneigenschaften an einzelnen }Iaferk6rnern festzuste]len. Die erzielten Ergebnisse werden mit der Fliehkraftsehglung des I-lafers verg]ichen. Es zeig~.e sich, dab der Sch~ileffekt im Fliebkraftschgler yon vielen Faktoren abh~ngt, n~mlich yon der Art des Aufpralls der K6rner, yon den versehiedenen Kornformen einer I-Iafersorte, yon der Zerreil~- festigkeit der Spelzen, ihrem Feuchtigkeitsgehalt und ihrem Anteil am Gesamtkorngewicht. Der EinfluB der Komgr61~e nnd Gestalt scheint fiir den Sch~leffekt nicht ansschlaggebend zu sein. Bei geringem Spelzengehalt l&Bt sieh allerdings ein kurzes schweres oder im Quersehnitt mehr kreisf6rmiges Kom~ leichter sch/~len als KOrner ~nderer Gestalt. Fiir die Praxis der Sch~lung des Hafers im Fliehkraftsch~ler wird eine vorausgehende sorgf/~ltige Sortierung des Rohhafers empfoh!en, die zu einer besseren Arbeitstechnik und einer hOheren Kornausbeute fiihren mug. [Erschienen in ,,Miihle" 90, 4~34 (1953).] R. Dreseher (Frankfurt a. M.) : Die Wfinsehe der Teigwa~'enhersteller beziiglieh der qualit~t von HartgrielL Der Referent weist auf die Notwendigkeit der Einfuhr yon Durumweizen hin. Die bei uns im allgemeinen gestellten Qualitfttsanforderungen werden am besten yon nordamerikanisehen nnd kanadisehen Durumweizensorten erffillt. Nur der natiirliehe Carotingehalt des Hartweizens ermSglieht ohne kiinstliche Fgrbung, das vom Verbraucher verlangte gewohnheitsmgBige Aus- sehen der eifreien Teigw~re zu erreiehen. Besondere Anforderungen werden an die Reinheit des Mahlgutes gestellt. Zu starker Besatz mit Weichweizen Unkr~tutern oder Gerste sowie Sch/~d= lingsbefall oder ungenfigendes Sieben und Putzen der GrieBe k6nnen die Ursache fiir Verf~r- bungen oder Fleckenbildung auf der Teigware darstellen. Gr6bere GrieBe ]iefern insbesondere bei den langen Formaten der Teigware ein gl/~nzenderes, glasiges Aussehen, w~hrend feinere K6rnungen sich in automatischen Pressen mit kurzer Knetzeit leicht verarbeiten lassen. In dieser Hinsieht sind die Anforderungen, die die Teigwarenhersteller an die Hartgriel~miihlen st@en, bedingt dureh eine unterschiedliche teehnische Einriehtung, noch individuell verschieden. [Ersehienen in ,,Mfihle" 90, 440 (1953).] E. Drews (Detmold). 1. Kongrel~ tier Sociedad Espanola de Bromatolog{a in Madrid yore 22. bis 23. Mai 1953. Der Kongreg fand unter Vorsitz yon Professor Dr. LORA (Prorektor der Universit/it Madrid) in der Real Academia de= Medicina (K6nigliehe Akademie ffir Medizin) start. K. G. Bergner und H. Sperlich (Tfibingen) : Der papierehromatographische ~'achweis +-on Glykolen in Lebensmitteln und Bedarfsgegenst/inden. Es wird eine papierchromatographische Methode zur Bestimmung yon Glykolen, ihrer Ather und/~hnlieher Polyoxyverbindungen in Lebensmitteln, Rauchtabak und Kosmetika beschrieben,

1. Kongreß der Sociedad Espanola de Bromatologia in Madrid vom 22. bis 23. Mai 1953

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Sitzungsberichte. 37

des Sichtens eintrat, wie sic sich beim praktischen Mahlversuch ftir Bakterien ergeben hatten. [Erschienen in ,,Mtih]e" 90, 408 (1953).]

P. F. Pelshenke und G. Hampel (Detmold): St~irkebeseh{idigung und Kornh~rte. Bei Er6rterungen tiber Kornh/~rte mug man zwischen der Gesamthi~rte des Kornes sowie

der Struktur und dem Mahlwiderstand unterscheiden, den die Schale besitzt, und dem Eilfflu]], den diese Faktoren ~uf die Gesamtharte ausi~ben, sowie der Endospermh~rte. Die durchgeftihrten Untersuehungen zeigen; dag es m6glich ist, einen Einze]faktor des komp]exen Begriffes der Kornharte, ngmlich die Endospermh~trte und damit den Miirbungsgrad dutch Ermitt lung der Amylosezahl zu erfassen. Die Amylosezahl ist eine Kennzahl fiir das AusmaB der St~rkebesch~- digung, die dureh den Mahlprozeg verursacht wird. Je h/irter das Endosperm ist, um so gr6Ber wird die bei konstanten Mahlbedingungen erhaltene St/~rkebeschadigung sein. Bei Inlandweizen wurde eine Amylosezahl yon 55, bei Hartwinter- yon 177 und bei Durumweizen yon 310 an Schroten ermittelt. St/~rkere Unterschiede in den Amylosezahlen ergeben sich bei Untersuchungen am Mehl. Von Bedeutung fiir die St/irkebeseh/~digung und damit fiir die Endospermh/~rte ist der Wassergehalt des Getreides. Mit h6herem Feuchtigkeitsgehalt des Kornes nehmen die Amvlosezahlen bei Hartwinter- und Durmnweizenmehlen ab, w~hrend bei Weichweizen nur geringe Unterschiede festgestel!t wurden. Die Feinheitsgrade der aus den Schroten einer Kegel- m/ihle hergestellten MeHe stehen in guter Beziehung zu den I-Ifi.rtegraden des Endosperms. Bei der Untersuchung yon ~Vfehlpassagen zeigte sich demgegeniiber, dab nicht wie bei Mehlen aus Schroten unbedingt die St/irkebesch/~digung mit der Verfeinerung der Mehlstruktur Hand in Hand gehen muB. [Erschienen in ,,Mfihle" 90, 428 (1953).]

G. Briickner (Berlin): Der Einflull der Korneigenschatten auf die Sehiilung des Ha~ers. Es wurden Laborgeri~te entwickelt, die es ermSglichten, bestimmte Eigenschaften der Hafer-

kSrner unabh/~ngig yon anderen Korneigenschaften an einzelnen }Iaferk6rnern festzuste]len. Die erzielten Ergebnisse werden mit der Fliehkraftsehglung des I-lafers verg]ichen. Es zeig~.e sich, dab der Sch~ileffekt im Fliebkraftschgler yon vielen Faktoren abh~ngt, n~mlich yon der Art des Aufpralls der K6rner, yon den versehiedenen Kornformen einer I-Iafersorte, yon der Zerreil~- festigkeit der Spelzen, ihrem Feuchtigkeitsgehalt und ihrem Anteil am Gesamtkorngewicht. Der EinfluB der Komgr61~e nnd Gestalt scheint fiir den Sch~leffekt nicht ansschlaggebend zu sein. Bei geringem Spelzengehalt l&Bt sieh allerdings ein kurzes schweres oder im Quersehnitt mehr kreisf6rmiges Kom~ leichter sch/~len als KOrner ~nderer Gestalt. Fiir die Praxis der Sch~lung des Hafers im Fliehkraftsch~ler wird eine vorausgehende sorgf/~ltige Sortierung des Rohhafers empfoh!en, die zu einer besseren Arbeitstechnik und einer hOheren Kornausbeute fiihren mug. [Erschienen in ,,Miihle" 90, 4~34 (1953).]

R. Dreseher (Frankfurt a. M.) : Die Wfinsehe der Teigwa~'enhersteller beziiglieh der qualit~t von HartgrielL

Der Referent weist auf die Notwendigkeit der Einfuhr yon Durumweizen hin. Die bei uns im allgemeinen gestellten Qualitfttsanforderungen werden am besten yon nordamerikanisehen nnd kanadisehen Durumweizensorten erffillt. Nur der natiirliehe Carotingehalt des Hartweizens ermSglieht ohne kiinstliche Fgrbung, das vom Verbraucher verlangte gewohnheitsmgBige Aus- sehen der eifreien Teigw~re zu erreiehen. Besondere Anforderungen werden an die Reinheit des Mahlgutes gestellt. Zu starker Besatz mit Weichweizen Unkr~tutern oder Gerste sowie Sch/~d= lingsbefall oder ungenfigendes Sieben und Putzen der GrieBe k6nnen die Ursache fiir Verf~r- bungen oder Fleckenbildung auf der Teigware darstellen. Gr6bere GrieBe ]iefern insbesondere bei den langen Formaten der Teigware ein gl/~nzenderes, glasiges Aussehen, w~hrend feinere K6rnungen sich in automatischen Pressen mit kurzer Knetzeit leicht verarbeiten lassen. In dieser Hinsieht sind die Anforderungen, die die Teigwarenhersteller an die Hartgriel~miihlen st@en, bedingt dureh eine unterschiedliche teehnische Einriehtung, noch individuell verschieden. [Ersehienen in ,,Mfihle" 90, 440 (1953).] E. Drews (Detmold).

1. Kongrel~ tier Sociedad Espanola de Bromatolog{a in Madrid yore 22. bis 23. Mai 1953.

Der Kongreg fand unter Vorsitz yon Professor Dr. LORA (Prorektor der Universit/it Madrid) in der Real Academia de= Medicina (K6nigliehe Akademie ffir Medizin) start.

K. G. Bergner und H. Sperlich (Tfibingen) : Der papierehromatographische ~'achweis +-on Glykolen in Lebensmitteln und Bedarfsgegenst/inden.

Es wird eine papierchromatographische Methode zur Bestimmung yon Glykolen, ihrer Ather und/~hnlieher Polyoxyverbindungen in Lebensmitteln, Rauchtabak und Kosmetika beschrieben,

38 Sitzungsberiehte.

die auch eine Reinheitspriifung der ffir diese Zwecke bestimmten Glykole erlaubt. Weiterhin kann das Verfahren zu einem mikroanalytischen Fettnachweis dienen, das anf dem Glycerin- nachweis nach dem Verseifen einer Spur FeLL auf dem zur Anfertigung des Chromatogramms dienenden Papier begrtindet ist.

E. Cavaye und A. Hoyos: Der Jodgchalt in spanischen Kochsalzproben. Nach den gleiehwcrtigen Methoden yon K]S~DALL und yon GI~o~ovEI~ und WOLMLICI~ wurde

der Jodgehalt in Kochsalzproben aus den Salinen yon Cadiz (gr6Bter Jodgehalt), Torrevieja und Cabezbn de la Sal (k]einster Jodgehalt) untersucht.

E. Cavaye und A. ttoyos-" Der Flnorgehalt des Trinkwassers. Die besten Resultate wurden mit der Methode yon 1%. CASAt~S erzielt. Das Trinkwasser yon

Santander enthiilt nur den siebenten Teil der crforderliehen Menge an Fluor. Dieses erkl~rt zum Teil den auffallend gro~en Prozentsatz an Caries-F/~llen in diesem Gebiet.

M. Sanz: Beitrag zur Trennung yon Sterinen dutch Adsorption. Von Mischungen yon Ergosterin, Sistosterin nnd Cholestcrin sowie yon ihren Acetaten und

]Benzoaten werden Chromatogramme in Al~Os-S~Lulen hergestel]t. Dureh die Fluorescenz im UV-Lieht wurde festgeste]lt, dab sieh nur die reinen Sterine sowie ihre Acetate trennen lassen. ~e i den Benzoaten ist nur eine teilweise Trennung m6glich.

O. A. Valenciano: Stickstoffhaltlge Prakfionen der Kuh-, Ziegen- nnd Schalmileh. Bei der Untersuchung argentinischer Milchsorten ergab sich, dub Schafmilch den grbl~ten

Prozentsatz an Proteinen enth~lt, danach kommt die Ziegen- und zuletzt die Kuhmilch. Schaf- milch hat mehr Fette, Lactose und Salze als die beiden anderen Mileharten. Schafmilch besitzt auch mehr Casein, w~hrend der Prozentsatz dieses Stoffes bci Kuh- und Ziegenmileh der gleiche ist. Knhmilch weist den grbl~ten Prozentsatz an Albumin auf, ihr folgt die Ziegen-, dann die Schafmilch. Kuhmilch besitzt den gr6Bten Prozentsatz an Globulinen, dann folgt die Ziegen- und schliel]lich die Schafmilch. Ziegenmilch hat prozentual die gr61~te Menge an Nicht-EiweiB- Stickstoff, danaeh kommt die Kuh- und zuletzt die Scbafmilch.

A. Goded: Dcr Geschmaek nach gekochter Milch in Milch- und Molkereiprodukten. Nactl den angestellten Untersuchungen entsteht der Geschmack naeh gekochter Milch bei

rasch erhitzter Vollmilch zwischen 74 ° und 76 ° Coder wenn man die Milch 30 rain auf 66o--68 ° C hglt. Bei entrahmter Milch stellt sich dieser Geschmack bei 75°--80 ° C (rasches Erhitzen) ein und bei der Sahne je nach dem Fettgehalt (20% oder 50%) bei 72°--74 °, bzw. 70 ° C. Das Ab- sinken des PIt der Milch wAhrend ihrer Erhitzung lgl~t bei Vollmilch, entrahmter Milch oder Sahne erkennen, wann der genannte Geschmack eintritt. Die Zugabe yon Kupfer erhbht diesen kriti- schen Punkt yon 740--76 ° C auf 80o--82 ° C, wenn man 1 mg/1 nnd mindestens auf 90 ° C, wenn man 5 mg/1 hinzuffigt. Eisen hal eine ~hnliche, wenn auch schwgehere Wirkung. Parallel mit dem Auftreten des Geschmaekes 1/~uft die Entstehung yon Sulfhydryl-Verbindungen, letztere wird in Anwesenheit yon Formaldehyd verzbgert. Bei Vollmilch besteht eine Beziehung zwisehen dem Erscheiflen des Gesehmackes und dem Verschwinden der Peroxydase, die bei Sahne nicht beob- achtet werden konnte. Mit Chlorpikrinen konservierte Milch wurde nieht untersucht, die Ver- suche mit verschiedenen Konservierungsmitteln wird fortgesetzt werden.

J. C. Sanahuja: Bestimmung des Gehaltes an Carotinoiden in Tomaten, seine Beziehung zum Reifungsgrad und seine Anwendbarkeit zur Kontrollanalyse der Tomatenextrakte.

Es wurde Carotin und Lycopin in Tomaten in verschiedenen 1%eifungszust~nden bestimmt. Der Lycopingehalt reifer Tomaten ist praktisch immer konstant. Auf diese Weise kann man feststellen, ob ein Tomatenextrakt verdtinnt oder verfitlscht ist. Der ,,Reifungsindex" ist der Quotient aus der Lycopinmenge und den Gesamtcarotinoiden. Die Beziehung der ~ATerte yon Carotin und yon den Gesamtcarotinoiden auf den l~eifungsindex ergibt 2 Koeffizienten, die bei der Kontrollanalyse yon Tomatenextrakten zur Verwendung empfohlen werden.

J. Moreno Calve und A. Santos Ruiz: Die Konservierung spaniseher Kartoffelarten in Krebser- Kammern.

Die spanischen Kartoffelsorten ,,Sergen", ,,Arlucea", ,,Palogan" und ,,Alava" wurden nach dreimonatiger Lagerung in Kl~SBssI~-Kammern im Hinblick auf die Entwicklung der Keimspitzen, ihrer Farbe, Festigkeit sowie ihrer Krankheitserscheinungen durch Kryptogamen untersucht. Sie nahmen im Gegensatz zu den nieht in Eiskammern aufbewahrten Knollen wahrend dieser Zeit Wasser auf. Die d-Glucose, d-Fructose und Saccharose nahm zu, die Stgrke nahm ab,

Sigzungsberichte. 39

jedoch war der Gehalt an 16sliehem Zucker nicht so grog, dab er diesen Kartoffeln einen unan- genehm siiBen Geschmack verleihen konnte. Die Alava-Sorte zeigte eine besondere Anlage zur Zuckerbildung.

M. Nufiez-Samper: Die Frueht des Schinus molle als Pfeffer-Ersatz. Es werden die morphologischen und histologischen Eigensehaften der als Pfefferverfalschung

benutzten Pflanze aufgezeigt und chemisch-physikalische Konstanten festgelegt.

ProL Castille (L5wen): Isolierung, Naehweis und Dosierung synthetischer Farben in Lebens- mitteln. Isolement, identification et dosage des colorants syntetiques clans les denrges Mimen- taires.

Der Farbstoff wird dutch einfache Extrakt ion aus dem Lebensmittel isoliert, auf einem Woll- faden fixiert und mittels Ammoniak wieder etuiert. Der Farbstoff wird dann durch bi- oder tridimensionale Papierehromatographie bestimmt. G. DuItz 1 (Frankfurt a. M.-H5chst).

64. Jahresversammlung der Schweize r i schen Gesel l schaR fiir analytische und angewandte Chemic in B r u n n e n

am 12. und 13. September 1952.

Anlgglich der 64. Jahresversammlung der Sehweizerischen Gesellschaft ffir analytische und angewandte Chemie am 12:. und 13. IX. 1952 in Brunnen wurde zuerst der verstorbenen Mitglieder gedaeht, die z. T. aueh in Deutschland bekannt sind. Es waren dies u. a. C ~ L E S GODET, Leiter der Versuchsanstalt ffir ~¥einbau in Auvernier, Cm~LES A~AGO~, Kantonehemiker in Lausanne, EMIL RIETEt~, Stadtchemiker yon Ziirich, RO~nRT BVnRI, Professor und Direktor der Eidg. milehwirtschaftliehen und bakteriologischen Anstalt Liebefeld-Bern. Als Vertreter der deutsehen Lebensmittelchemiker war Prof. Dr. K. G. BERGNER, Stuttgart, Vorsitzender der Fach- gruppe Lebensmittelehe~ie der GDCh. anwesend. Erwi~hnenswert ist die T~tigkeit yon Spezial- kommissionen, die die 5. Auf]age des Sehweizer Lebensmittelbuches vorbereiten. Von den zahlreiehen Fachvortr/tgen seien u. a. erw~hnt: P. ttaerry (Konolf!ngen): Die gperisation, ein neuartiges Milchbehandlungsverfahren.

Das neue vom E idg Gesundheitsamt anerkannte Milchentkeimungsverfahren beruht auf einer Dampfinjektion in entltiftete, vorerw~rmte Milch bei 150 ° C ffir 0,75 sec. Eine W~sserung der Milch wird durch Reguliernng des Expansionsdruckes vermieden. Der Siiuregrad wird um 1--2,5 ° Doggie erniedrigt, w~ihrend die anderen Werte unver~ndert bleiben. Uperisierte Milch leuehtet im WooDschen Lieht he]lgelb wie frisehe oder pasteurisierte Milch, sterilisierte dagegen blau. Mit Hiffe bekannter Verfahren li~gt sic sich yon pasteurisierter, sterilisierter und frischer Milch unterscheiden.

E. Novel (Genf) : Uber einige bakteriologische gntersuchungen yon Karotten. und Fruchts~iRen. (De quelques analyses bact~riologiques de ins de carottes et de jus de fruits).

In Karottenshften wurden zwisehen 40000 und 2404000 Keimen je cm 3 beobaehtet. Es wurden nachgewiesen: Escheriehia coli, Typns I und II, verschiedene coliforme Arten, Aerobacter aerogenes, Proteus vulgaris, Streptococcus/aecalis, Bacillus mesentericus, Bacillus subtilis, Bacillus mycoides, Pseudomonas /luoresceus und verschiedene Sareinen, die Mle aus dem Boden oder ])finger stammten. Krankheitserreger wurden nicht beobaehtet. Im Innern der Karotten befanden sieh keine Keime. - - Bei Pregsi~ften von ~pfeln oder Orangen lagen die Keimzahlen zwisehen 10 und 3700 bzw. zwischen 2 und 70 je ml. Von Mikroorganismen wurden I-Iefen und F~u]niserreger (Penicillium) beobaehtet.

B. Kober (Neuchgtel): ttygiene und Tabak. VerL berichtet fiber die Verteilung des Nicotins in der Tabakpflanze und fiber die Menge des

Nieotins, die vom Rancher aufgenommen ~erden kann. Es sind dies 1,7--10% des Ges~mt- nicotingehaltes. I-Ie]le Tabake enthalten racist viel Zucker und das Nieotin ist im Ranch als Salz in festfliissiger Phase enthMten. Im Gegensatz zu diesem sauren Rauch der Zigarette steht der Mkalische der Zigarren. Hier sind die dunklen Tabake zuekerarm und geben im Rauch dampf- fSrmiges Nicotin in dispergierter Phase. Die physiologisehe Wirknng ist stark untersehiedlieh, je nachdem der Sympathicus oder Vagus des vegetativen Nervensystems beeinflugt wird. Jeder Mensch reagiert auf seine Weise auf das Nicotin. Die Unzuli~nglichkeit der Nicotinentziehungs- mittel aus dem Tabak wird erw~hnt und fiber die Methoclen der Nieotinbestimmung wird kurz berichtet.

1 Referiert naeh dem Tagungsprotokoll.