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ICF BASEL MAGAZIN ISSUE N°11 — DEZEMBER 2015 CHRISTMAS—EDITION O DU FRÖHLICHE — S. 4 LUTHERS POP — S. 10 KULTURTIPP — S. 16 ZUM GEDENKEN AN JOHANNES — S. 18 ENGLISH TRANSLATIONS IN THE BACK OF THE MAGAZINE TRADUCCIONES DE INGLÉS EN LA PARTE POSTERIOR DE LA REVISTA

1UP Dezember 2015 – Christmas Edition

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ICF Basel Magazin 1UP N°11 (Dezember 2015)

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ICF BASEL MAGAZINISSUE N°11 — DEZEMBER 2015

CHRISTMAS—EDITIONO DU FRÖHLICHE — S. 4 LUTHERS POP — S. 10 KULTURTIPP — S. 16 ZUM GEDENKEN AN JOHANNES — S. 18

ENGLISH TRANSLATIONS IN THE BACK OF THE MAGAZINE

TRADUCCIONES DE INGLÉS EN LA PARTE POSTERIOR DE LA REVISTA

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UNSEREERSTEWEIHNACHTS-AUSGABE…!

Ein Weihnachtsheft – das haben wir bis jetzt noch nie gemacht.Es wurde also höchste Zeit dafür! Denn auch wenn wir im ICF das sogenannte Kirchenjahr nicht allzu sehr beachten und sicher nicht zu den Kennern kirchlicher Feiertage gehören: Weihnachten haben auch wir noch nie verpasst.Seit es ICF Basel gibt, finden an Weihnachten unsere »Christmas Celebrations« statt – seit Neuerem auch der Heiligabend-Gottesdienst speziell für Familien – und zu diesen Anläs-sen öffnen wir unsere Türen besonders weit für Gäste, Freunde, Nachbarn, Arbeitskol-legen, Grosstanten und Schwiegermütter, um miteinander Weihnachten zu feiern und etwas von diesem Jesus zu hören, um den sich alles dreht…Und viele Leute kommen auch tatsächlich. Denn Weihnachten ist bis heute der christ-liche Feiertag schlechthin. Während Pfings-ten in der Öffentlichkeit meist unbeachtet bleibt, das Stichwort »Christi Himmelfahrt« nur noch Stirnrunzeln hervorruft und Ostern mehr mit Schokohasen und bunten Eiern als mit der Auferstehung assoziiert wird, ist Weihnachten in unseren Breitengraden noch am stärksten mit der Botschaft des Christentums verbunden. Das liegt sicher nicht zuletzt an unseren Weihnachtsliedern.Sie sind tief in unserer Kultur verankert. Auch in einer Zeit, in der die meisten Kirchen unter Mitgliederschwund leiden und man vom »christlichen Abendland« nur noch apostrophiert schreiben kann, schafft es kaum einer durch eine Weihnachtszeit, ohne diesen Liedern zu begegnen. Über die Laut-sprecher im Einkaufszentrum ertönt der Klassiker »O du fröhliche«, im Radio läuft eine Chor-Version von »Stille Nacht, heilige Nacht«, auf dem Marktplatz singt die Heils-armee mit Inbrunst »Vom Himmel hoch, da komm’ ich her«.Und bis heute kennen die Meisten diese Lie-der noch. (Selbst der Winter-Hit »Last Christ-

mas«, bei dem sich vor Schnulzigkeit die Ta-peten von den Wänden lösen und der mit der Botschaft von Weihnachten herzlich wenig zu tun hat, konnte die alten, oft umständlich formulierten Klassiker noch nicht verdrän-gen…) Nicht wenige unserer Zeitgenossen, die es sonst mit dem christlichen Glauben gar nicht haben und schon Jahre keine Kir-che mehr von innen gesehen haben, singen Zuhause diese Lieder wieder, wenn die Fami-lie um den Weihnachtsbaum versammelt ist – oder sie schauen sich im Fernsehen Helene Fischers Version von »Stille Nacht« an…Die Texte dieser Lieder fassen das grösste Geheimnis der Menschheitsgeschichte in Worte, bringen die zentrale Botschaft des Christentums auf den Punkt: Der Gott der Bi-bel lässt uns nicht allein, sondern kommt in Jesus Christus mitten unter uns. Wir Chris-ten reden und singen von einem Gott, der uns nicht aus luftiger Höhe beobachtet und ab und zu ein paar zornige Blitze herunter-wirft – nein: Wir kennen einen Gott, der sich nicht zu schade ist, einer von uns zu werden, dem keine Hürde zu hoch und kein Weg zu weit ist, um uns zu begegnen!In dem Kind, das in dieser »stillen, heiligen Nacht« geboren wurde, kommt uns Gott selbst »vom Himmel hoch« entgegen. Die Geburt von Jesus Christus im antiken Pa-lästina macht diese Tage bis heute zu einer »fröhlichen Weihnachtszeit«: Das ist es, wovon unsere klassischen Weihnachtslie-der sprechen, und wir wollen in diesem Heft und in unseren Advents-Gottesdiensten im ICF Basel neu darauf hören. Und wer weiss: Vielleicht geht in diesen Wochen auch Men-schen wortwörtlich »ein Licht auf«, die die-sem Jesus bisher noch nie begegnet sind? Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Freude und neue Entdeckungen mit dieser 1UP-Ausgabe!

Autor: Manuel Schmid

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O DU FRÖHLICHE

Johannes Daniel Falk. Die wenigsten wer-den seinen Namen kennen, ich würde sogar behaupten: Niemand. Und doch ist etwas von ihm uns allen wohlbekannt, nämlich das Weihnachtslied „O du fröhliche“, wel-ches aus seiner Feder stammt. Als eines der bekanntesten Weihnachtslieder auf der ganzen Welt und in verschiedenen Sprachen gesungen, gehört das „O du fröhliche“ heu-te zu Weihnachten wie die Geschenke unter dem Tannenbaum.

In dieser 1UP-Ausgabe wollen wir uns Johan-nes Daniel Falk ein wenig näher zuwenden, um mehr über sein Leben und seine Taten zu erfahren, durch die er sich verdient gemacht hat und die bis heute nachwirken. Sein Leben lässt sich in drei Abschnitte ein-teilen:

1. Der Dichter2. Der Kriegsheld3. Der Pädagoge

Autorin: Alejandra Martinez

O du fröhliche, o du selige,gnadenbringende Weihnachtszeit!Welt ging verloren, Christ ist geboren:Freue, freue dich, Christenheit!

O du fröhliche, o du selige,gnadenbringende Osterzeit!Welt liegt in Banden, Christ ist erstanden:Freue, freue dich, Christenheit!

O du fröhliche, o du selige,gnadenbringende Pfingstenzeit!Christ, unser Meister, heiligt die Geister:Freue, freue dich, Christenheit!

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Der DichterJohannes Daniel Falk kam am 28. Oktober 1768 in Danzig als Sohn eines armen Perückenmachers auf die Welt. Dank der Unterstützung verschiede-ner Förderer und gegen den Willen seines Vaters besuchte er mit 16 Jahren das örtliche Gymnasi-um. Bereits als Jugendlicher fiel er durch seinen bissigen Humor auf, der sich gegen die Standesge-sellschaften und deren Verhalten richtete. Schon am Gymnasium setzte sich Falk mit Worten zur Wehr, um sich als Kind armer Eltern gegen seine vornehmen Mitschüler zu behaupten. Zum Bei-spiel befestigte er einmal an dem grossen Zopf des vor ihm sitzenden Schülers, der ihn beim Ar-beiten störte, folgendes Gedicht:

"O, welch ein Zopf! Wie wunderschön Läßt er an deinem Köpfchen! Ja, gegen diesen einz'gen Zopf Sind alle Zöpfe Zöpfchen. Du Zopf von aller Zöpfe Zopf, Sprich, hat dein Herr auch was im Kopf? Ich zweifle, liebes Zöpfchen."

1787 begann er dank eines Stipendiums des Danziger Senates sein Studium der Theologie in Halle. Eigentlich sollte er nach Beendigung des Studiums als Pfarrer in seine Heimatstadt zu-rückkehren, doch er hatte andere Pläne. Weder schloss er sein Studium ab, noch kehrte er nach Hause zurück. Stattdessen begann er, in Halle als freier Schriftsteller und Journalist zu arbeiten, heiratete und zog mit seiner Frau nach Weimar, wo er zeitweise mit Johann Wolfgang von Goethe

und anderen bekannten Schriftstellern arbeitete. Falk verdiente sein Geld als Publizist und machte sich mit Satiren über die Gesellschaft, Politik und Kirche einen Namen. Wenn auch nicht immer einen guten, denn er kritisierte zeitlebens die politischen und kirchlichen Verhältnisse der damaligen Zeit. Mit dem Marionettenspiel "Die Prinzessin mit dem Schweinerüssel" sorgte er in Weimar für einen Skandal. Darin spiegelte er auf freche und scharf-sinnige Art die mangelhafte Welt und die einfälti-gen Menschen an einem Königshof wider. Goethe war empört und beantragte bei der herzoglichen Landesregierung, Falk des Landes zu verweisen. Falk durfte bleiben, galt aber nun als das 'enfant terrible'. In einem Schreiben an Wilhelm Körte meinte Falk dazu: „Ich bin ein vorwitziges Danzi-ger Kind und widerspreche offen, falls ich anderer Meinung bin. Auch einem Goethe". 1806 rief Falk in seiner Zeitschrift „Elysium und Tartarus“ zum bewaffneten Widerstand gegen Na-poleons Heer auf, doch die Zeitschrift wurde verbo-ten. Nun könnte man meinen, in den darauffolgen-den Jahren des Krieges hätte Falk alles Mögliche gegen die französischen Truppen unternommen, doch sein Verhalten war ein ganz anderes.

Der KriegsheldIn den Kriegsjahren zwischen 1806 und 1813 hiel-ten sich tausende Soldaten aus Napoleons Trup-pen, die sich auf Kriegszügen durch ganz Europa befanden, auch auf Weimarer Land auf. Sie plün-derten, steckten Häuser in Brand, hinterliessen Elend und Verwüstung. Als Falk sah, dass kein

Mensch sich traute, sich den Soldaten entgegen-zustellen, trat er allein vor die Franzosen auf die Strasse und appellierte an deren Menschlichkeit und Vernunft. Der französische Stadtkomman-dant wurde daraufhin auf ihn aufmerksam und ernannte ihn zu seinem Dolmetscher und Berater. So half Falk, die hungernden Soldaten mit Lebens-mitteln, Stroh, Verbandszeug usw. zu versorgen und bewahrte gleichzeitig die Familien vor der Ausplünderung und Zerstörung ihrer Häuser. Zum Dank erhielt er später aus Goethes Hand den Fal-kenorden und wurde zum Legationsrat ernannt.

Kurze Zeit später erlitt die Familie Falk selbst ei-nen schweren Schicksalsschlag. Innerhalb eines halben Jahres starben vier ihrer sechs Kinder an Typhus. Nach der Beerdigung des vierten Kindes wurde Falk selbst sehr schwer krank und überleb-te nur knapp. Wieder gesund, sah er den Grund für sein Überleben darin, dass Gott sein liebendes Herz kannte und wollte, dass Falk dieses den Wai-sen zuwandte. Jedes gerettete Kind betrachtete er als ein Geschenk, als Andenken an seine ver-storbenen Kinder. Von da an erhielt Falks Leben einen neuen, für ihn den wahren Sinn.

Der PädagogeDie Erlebnisse Falks in den Kriegsjahren liessen ihn von den literarischen Tätigkeiten Abstand nehmen und sich mehr und mehr dem Schicksal der Menschen, insbesondere der heimatlos ge-wordenen Kinder zuwenden. Seine Entwicklung drückte er selbst folgendermassen aus:

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"Und so wurde aus einem Satiriker ein Dichter, aus einem Dichter ein Naturforscher, aus einem Naturfor-scher ein theoretischer Philosoph und Christ und aus einem theoretischen ein praktischer Christ.“

Noch im selben Jahr und kurz nach seiner Genesung erschien eines Tages ein kleiner, zerlumpter Waisenjunge vor seiner Tür. Falk nahm ihn auf und gab ihm Kleider und Spielzeug seiner verstorbenen Kinder. Die-se Tat sprach sich rasch herum und immer mehr Kriegswaisen gingen zu ihm. Innerhalb weniger Monate fanden über dreissig Kinder bei den Falks ein neues Heim, das „Rettungs-haus für verwahrloste Kinder“. Und genau für diese Kinder dichtete er im Jahr 1816 das später so bekannt gewordene Lied „O du fröhliche“. Falk verwendete die Melodie eines Marienliedes, das auf den Text „O sanc-tissima, o purissima (piissima), dulcis virgo Maria“ in Italien gesungen wird. In seiner Urfassung war das Lied ein von Falk so be-zeichnetes „Allerdreifeiertagslied“, in dem die den drei Hauptfesten der Christenheit Weihnachten, Ostern und Pfingsten zugrun-de liegenden Heilstaten besungen wurden.

Das Lied wurde auf einer Liste des Kinderhei-mes gefunden, „die jeder Zögling der Sonn-tagsschule auswendig wissen und singen muss“.

Ende 1813 gründete Falk gemeinsam mit dem Stiftsprediger Karl Friedrich Horn die "Gesellschaft der Freunde in der Not", eine Fürsorgeeinrichtung für durch den Krieg eltern- und heimatlos gewordene Kinder und Jugendliche. Viele Waisen hatte Falk bei sich aufgenommen und in Familien weitervermittelt. Die „schwereren“ Fälle aber nahm er persönlich auf. Als 1821 sein schönes Haus in der Weimarer Esplanade gekündigt wurde, weil den Hauseigentümer die „schwierigen Kinder“ störten, versuchte Falk, eine neue Bleibe zu finden. Dies ge-staltete sich sehr schwierig, keiner wollte ihm und seiner zahlreichen Kinderschar ein Heim überlassen. Es blieb ihm nichts ande-res übrig, als ein verfallenes Haus zu kaufen. Im April 1821 zog er dort mit seiner Familie und den angenommenen Kindern ein. Bald erkannte er aber auch, dass diese Notlösung eine Chance bot. Er begann, mit den bereits jugendlichen Waisen die Hausruine in ein wohnliches Heim zu verwandeln. Ein Kup-ferstich, den einer seiner Zöglinge gefertigt hatte, trägt die Unterschrift:

"Ich bin nun ein frommer Schmied und Zimmermann.Ich breche nicht mehr Häuser auf – ich baue welche!"

Kurz nach dem Einzug starb seine fünf-zehnjährige Tochter Angelika, nachdem er bereits 1819 den 19-jährigen Sohn Eduard

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verloren hatte. Nur noch ein leibliches Kind blieben ihm und seiner Frau.

Sein Rettungswerk teilte Falk in drei Abteilun-gen ein. Im Heim erhielten die angenomme-nen Kinder den Elementarunterricht. Abends wurden mit allen Bibelstunden durchgeführt. Jugendlichen, die dem Schulalter entwach-sen waren, verhalf er zu einer Lehrstelle bei Handwerksmeistern oder einer Arbeitsstelle bei Bauern. Sie erhielten am Sonntag weiter-hin Unterricht in Religion, Lesen, Schreiben, Rechnen, Singen und Zeichnen bei Falk. Aus-serdem errichtete er eine Näh- und Strick-schule, in der die schulentlassenen Mädchen den Nähberuf erlernten. Die hergestellten Waren benutzte man für den Eigenbedarf und was übrig blieb, wurde verkauft.

1825 war das Heim fertig renoviert und erhielt den Namen „Lutherhof“. Noch im selben Jahr erkrankte Falk schwer. Da er um seinen nahen Tod wusste, bestimmte er die Nachfolge seines Erziehungswerkes selbst. Ein ehemaliger Zögling, der Lehrer gewor-den war, und Falks Frau führten das Kin-derheim weiter, bis 1829 das Weimarische Großherzogtum die Oberleitung über das "Falksche Institut" übernahm. 1826, nach Falks Tod, gehörten 69 Zöglinge zum Falk-schen Institut. Insgesamt wurden etwa 500 einst verwahrloste Kinder durch die Fürsor-ge und Erziehung in seiner Anstalt gerettet.

Im "Lutherhof" setzte Falk eine eigene Pä-dagogik um, die in der damaligen Zeit revo-lutionär war: Erziehung zur Freiheit durch Erziehung in Freiheit. Falk war der Überzeu-gung, dass im Erziehungsheim Freude und Fröhlichkeit herrschen sollte. An diesen pädagogischen Grundsätzen hielt er mit unerschütterlichem Optimismus fest und ruderte damit gegen den Strom seiner Zeit:

"Und alles das ohne Kette, ohne Zwang, ohne Schläge, bei völlig un-verschlossenen Türen und Toren. Sie können alle davonlaufen, aber es läuft keiner davon.“

Als Gründer des „Lutherhofes" – einem der ersten modernen Erziehungsanstalten in Deutschland – wurde Falk zum bedeutends-ten Bahnbrecher neuzeitlicher Pädagogik und Heimerziehung. Nicht nur in deutschen, sondern auch in anderen europäischen Städ-ten wurden Waisen- und Kinderhäuser nach seinen pädagogischen Grundsätzen errichtet.

So gedenken wir vielleicht beim diesjähri-gen Singen des Weihnachtsliedes „O du fröh-liche“ dankbar dem Menschen Johannes Da-niel Falk, der durch seine Taten zusammen mit seiner Frau so viel Gutes bewirkt hat und dem wir ein im wahrsten Sinne des Wortes wunderbares Lied verdanken.

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MEIN GESCHENK FÜR BASEL

Wenn ich der Stadt Basel und ihren Einwohnern etwaszu Weihnachten schenken könnte, dann wäre das...

«Viel Schnee und Sonne!»Madeleine Laffer

«Weisheit und Grosszügigkeit, und zwar in dieser Kombination.»Ursula Ammann

«Ein grosses Herz für die Armen und Bedürftigen, das in einem grossen Weihnachtsfest für alle seinen Ausdruck findet.»Patrik Hunkeler

«Mehr und breitere Velowege überall in der Stadt, so dass Velo fahren sicherer ist und noch mehr Spass macht.»Mirjam Berchtold

«Gratis ÖV für alle.»Sabine Kunz

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«Ich würde ihnen einen Tag frei schenken. An diesem Tag würde dann alles still stehen, weil jeder mit seinen Liebsten Zeit verbringen würde und im Geschenk ist enthalten, dass die, die niemanden haben, einfach überall willkommen sind! Ja, das wäre schön!»Laura Bösiger

«Ich würde einen dreitägigen Schneesturm schenken, damit sich danach die Leute wieder begrüssen und gegenseitig beim Ausbuddeln helfen ;-)»Emmanuel Marmillod

«Ich würde einen Flüchtling schenken.»Joel Siegfried

«Also ich würde mir ein öffentliches, grosses, gemütliches und einladendes Wohnzimmer wünschen, in dem es immer frischen Tee und Kaffee gibt (gratis), wo sich alle wohlfühlen und wofür es kein Marketing braucht, denn die Neuigkeit über dieses Wohnzimmer verbreitet sich Mund-zu-Mund und inflationär; zudem herrscht eine weihnachtliche und besonnene Atmosphäre in diesem Wohnzimmer, was es bekannt macht für friedliche und freundliche Gespräche, Spielmöglichkeiten bietet und zum Verweilen einlädt. Es ist für Gross und Klein, Dick und Dünn, Arm und Reich, Klug und Bescheiden, einfach für alle – interessant und attraktiv!»Judith Nyfeler

«Ich wünsche meiner Stadt Basel eine friedliche und zutiefst besinnliche Weihnachtszeit und würde ihr gerne eine „Pause vom Individualismus“ schenken. Anstelle dessen gäbe es friedliches und fröhliches Zusammensein im Überfluss, einhergehend mit der Erkenntnis dessen, was Weihnachten uns jedes Jahr wieder neu schenken will. In diesem Sinne: Frohe Weihnachen!»Séline Stäheli

«Einen grossen freien Platz und einen riesigen Fussball...»Joy Schaffner

«Tolle und motivierte Lehrer für die Kinder.»Jürg Ammann

«Keine Baustellen mehr, sondern ein grosser öffentlicher Stadtpark mitten im Zentrum, mit Wiesen, Wald und Seen. So eine Art Centralpark oder Englischer Garten für Basel.»Matt Berchtold

«Wenn wirklich alles möglich wäre? Dann eine kurze Zeitreise zurück, in die Zeit, als Gott die Welt geschaffen hat.»Chris Foreman

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LUTHERS POPAutorin: Salome Bäumler

Vom Himmel hoch, da komm' ich her, ich bring' euch gute neue Mär'; der guten Mär' bring' ich so viel, davon ich sing'n und sagen will.

Euch ist ein Kindlein heut' gebor'n von einer Jungfrau auserkor'n, ein Kindelein so zart und fein, das soll eu'r Freud' und Wonne sein.

Es ist der Herr Christ, unser Gott, der will euch führ'n aus aller Not, er will eu'r Heiland selber sein, von allen Sünden machen rein.

Er bringt euch alle Seligkeit,die Gott, der Vater, hat bereit,daß ihr mit uns im Himmelreichsollt leben nun und ewiglich.

So merket nun das Zeichen recht,die Krippe, Windelein so schlecht,da findet ihr das Kind gelegt,das alle Welt erhält und trägt.

Des laßt und alle fröhlich sein,und mit den Hirten gehn hinein,zu sehn, was Gott uns hat beschert,mit seinem lieben Sohn verehrt.

Merk auf, mein Herz, und sieh dorthin, was liegt doch in dem Krippelein? Wes ist das schöne Kindelein? Es ist das liebe Jesulein.

Sei mir willkommen, edler Gast! Den Sünder nicht verschmähet hast, und kommst ins Elend her zu mir, wie soll ich immer denken dir?

Ach Herr, du Schöpfer aller Ding, wie bist du worden so gering, daß du da liegst auf dürrem Gras, davon ein Rind und Esel aß!

Und wär die Welt vielmal so weit, von Edelstein und Gold bereit, so wär sie doch dir viel zu klein, zu sein ein enges Wiegelein.

Der Sammet und die Seiden dein, das ist groß Heu und Windelein, darauf du König , groß und reich, herprangst, als wär's dein Himmelreich.

Das hat also gefallen dir, die Wahrheit anzuzeigen mir, wie aller Welt Macht, Ehr' und Gut vor dir nichts gilt, nichts hilft noch tut.

Ach, mein herzliebes Jesulein, mach' dir ein rein sanft Bettelein, zu ruhen in mein's Herzens Schrein, daß ich nimmer vergesse dein.

Davon ich allzeit fröhlich sei, zu springen, singen immerfrei, das rechte Susaninne schon mit Herzenslust den süßen Ton.

Lob, Ehr sei Gott im höchsten Thron, der uns schenkt seinen eig'nen Sohn. Des freuen sich der Engel Schar, und singen uns solch neues Jahr.

Vom Himmel hoch da komm' ich her

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Der StartSchon immer haben Menschen Wege gesucht, zu Gott zu beten. Für die Menschen im 16. Jahrhun-dert war es noch nicht selbstverständlich, dass man Lieder in seiner Muttersprache singen durfte: der grosse Reformator Martin Luther hatte die Vi-sion, das zu ändern und begann mit den Popsongs der Reformation. Seine Lieder, die bis heute zu den ganz grossen Klassikern im Gesangbuch zählen, werden regelmässig (und nicht nur) unter dem Weihnachtsbaum gesungen.

Lieder für den AlltagDie Musiker unserer Kirche möchten lebensnahe Lieder schreiben, die als Musik von heute gilt. Doch wie war es früher? Kirchliche Lieder mit deutschem Text wurden zunächst nur auf dem Weg zum Grab, wenn Menschen pilgerten oder in einer Prozession über Land wanderten gesungen. Der Grund dafür war das Konzil zu Basel 1435 mit dem Verbot, geistliche Lieder während des Gottes-dienstes in Volkssprache zu singen. Gelegentlich wurden lateinische Lieder während des Gottes-dienstes gesungen, die jedoch kaum jemand ver-stand. Martin Luther lag die aktive Beteiligung der Gottesdienstbesucher am Herzen. Er plädierte für deutsche Lieder im Gottesdienst und engagierte sich dafür mit Leidenschaft und Kreativität. Mar-tin Luther verzichtete auf komplett neues Liedgut. Er dichtete Psalmen um und vertonte sie, über-trug altkirchliche Hymnen ins Deutsche, schrieb biblische Erzähllieder und geistliche Kinderlieder. „Es muss beides, Text und Noten, Accent, Wei-se und Geberbe aus rechter Muttersprache und

Stimme kommen; sonst ist Alles ein Nachahmen wie die Affen thun.“ Nicht nur der Text, sondern auch die Melodie soll also der deutschen Sprache entsprechen. Es verwundert nicht, dass Martin Luther mitunter Studentensongs als Grundlage seiner Lieder nutzte.Martin Luther selbst sah übrigens seine Lieder als „garstige und schnöde Poeterey“ durchaus kritisch.

Vom Himmel hoch Insgesamt 30 Lieder schuf Martin Luther zu allen christlichen Festen nicht nur für die evangelische Kirche, sondern auch für das katholische Gesang-buch. Das berühmte, traditionelle protestanti-sche Weihnachtslied „Vom Himmel hoch“ fand seinen Ursprung in Martin Luthers Familienkreis. Vermutlich schrieb Martin Luther das Weih-nachtslied für seine Kinder, deren Bescherung mit diesen Strophen im Jahr 1535 gestaltet wurde. Die Melodie des Liedes entstammt einem damals bekannten Volkslied („Ich komm` aus fremden Landen her“), so dass die Sänger erleichterte Umstän-de hatten, den Text zu singen. Der Ge-brauch von weltlichen Vorlagen war zu dieser Zeit nicht unüblich. Der Inhalt des Liedes stellt die Weihnachtsgeschichte in Form eines Krippenspiels dar (Lk 2,8-18). Der Text besteht aus 15 Strophen, wobei sich in den ersten fünf Strophen die Engel der Ver-kündigung an die Hirten bzw. an alle Gläubi-gen richten. Die weiteren Strophen beziehen sich auf den Appell, mit den Hirten zur Krippe zu gehen

und dem Jesuskind zu huldigen.Unsere ICF-Songwriter lassen sich genauso von den Texten der Popsongs von heute und deren Me-lodien inspirieren. Ihr Ziel ist es, Lieder für unsere Zeit zu schreiben, Songs, mit denen wir einen Weg finden, um mit Gott in Kontakt zu treten.

Martin Luther und die MusikMartin Luther war bereits als Kind ein Musiker. Er sang im Knabenchor in Eisenach und erhielt in der Lateinschule Unterricht in Musiktheorie. An der Universität Erfurt studierte er neben Theologie Musik. Die „wittembergische Nachtigall“, wie ihn der Nürnberger Meistersinger Hans Sachs nannte, spielte mit Begeisterung die Laute.

11 — LUTHERS POP

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«THERE HAS BEEN ONLYONE CHRISTMAS — THE REST ARE ANNIVERSARIES.»W.J. CAMERON

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WEIHNACHTEN

Jedes Jahr beginnt für viele Menschen mit dem Anzünden der ersten adventlich ge-schmückten Kerze die Zeit der Besinnung. Hochfasziniert betrachte ich dieses an echte Spiritualität erinnernde Verhalten meiner Mitmenschen. Es wird doch ein gewaltiger Aufwand betrieben: ganze Häuser werden umgestaltet, Lichterketten und sonstige Lichtgebilde erhellen die Dunkelheit, es werden sogar die Laufzeiten der Atomkraft-werke verlängert, um diese Verdrängung der Nacht zu ermöglichen. Überhaupt scheint all das Treiben viel damit zu tun zu haben, mit-tels Erzeugung sämtlicher Arten von Licht die winterliche Atmosphäre zu verändern.

Ich hab da mal recherchiert, warum die Leu-te das tun. Einfach gefragt. Die Antworten

waren erhellend. Von „na wegen dem Ad-vent“ bis hin zu „das sieht einfach schöner aus so, wo doch die andern das auch alle ma-chen“ hab ich so manches zu hören gekriegt. Allerdings, die eigentliche Frage, nämlich WARUM – die hat mir keiner beantwortet. Warum ausgerechnet Licht? Sie tun es fast alle – aber sie wissen nicht warum. Das erin-nert mich ein ganz klein wenig daran, wie vor ein paar Jahren, als meine Tochter noch im Kindergarten war, sie in beglückter Seligkeit voll kindlicher Freude an der Monotonie im-mer wieder dieselbe Zeile aus einem im Kin-dergarten gelernten Adventslied trällerte: „macht euch bereit, macht euch bereit...!“ Natürlich hab ich sie gefragt, für was ich mich denn bereit machen soll. Ratlosigkeit. Wusste sie nicht. Ich auch nicht.

Autor: Axel Brandhorst

Da kommt es wieder auf uns zu.Der November ist vorbei,Weihnachten überfällt uns in Raten,und wenn du gute Nervenund kein Diabetesund ausserdem das Toupet gut festgeschnallt hast,geh ich mal davon aus,dass du zu den Überlebenden zählen wirst.

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Wenn wir die Suche mehr ins Spirituelle verlagern, hab ich mir gedacht, finden wir vielleicht da eine Antwort. Denn einem Kind meiner Generation ist der Bezug von Advent, adventlich umfunktionier-tem Grabschmuck, Weihnachtsbeleuchtung und Jesus ja noch wärmstens anempfohlen worden. Holder Knabe im lockigen Haar, mancher Leser wird sich erinnern. Kam in der Jahresendliturgie des Absingens besinnlicher Lieder in sämtlichen Sozialisationseinrichtungen als Gewissensaus-gleich zum Geschenkeauspackrausch gleich nach dem Anbetungslied für den zum gewaltsam zum Tode verurteilten Nadelbaum, willkürlich behan-gen mit den wildesten Geschmacklosigkeiten, der nirgends, wo er irgend im Wege herumstehen konn-te, fehlen durfte. Also suchen wir mal spirituell.

Weihnachten ist ja der Geburtstag vom Jesus, hat mich meine Tochter aufgeklärt. Und wenn ich diese Geschichte in der Bibel lese, dann ist da tatsächlich die Rede von nächtlich auftretendem Lichtüberschuss. Gott hat zuerst einen Stern mehr am Himmel aufgehängt, um den drei Jungs aus dem fernen Osten den Weg zu weisen. Das gelang. Und dann, als Jesus den Geburtsstress hinter sich hatte und nach der ersten oral verklappten Mahl-zeit zufrieden am Schnuller nuckelnd in seiner Krippe lag, muss es noch mal recht hell geworden sein: es wird berichtet von einem Himmel voller Engel, und die hätte man ja nicht gesehen oder vielleicht gar für Dämonen gehalten, wenn es dunkel gewesen wäre.

Also haben wir einen Bezug, oder? Weil Gott die Nacht zum Tag gemacht hat, um den Menschen die erleichternde Botschaft angedeihen zu lassen, dass tatsächlich der, der die gefallene Schöpfung wieder mit ihrem Schöpfer versöhnen sollte, nun nach jahrhundertelanger Ankündigung endlich auf dem Planeten angekommen war, machen wir das jetzt vor lauter Glück auch. Oder?

Warum sagt das dann keiner, den man danach fragt, warum er das macht? Hat sich da vielleicht wieder mal die Tradition an die Stelle ihres einsti-gen Inhalts geschlichen? Der Verdacht liegt nahe. Und nicht nur das, lässt sich ebendiese Tradition doch trefflichst nutzen, um die Erinnerung an ih-ren einstigen Inhalt gar völlig zu verdrängen.

Ob du, geschätzter Leser, meinen Zynismus ange-sichts der Entartung der Geburtstagsfeier unse-res Herrn teilen willst oder nicht, das lass ich mal dich selbst entscheiden. Aber versprich mir was, wenn du mutig bist: ob Leuchteweihnachtsmann und Glitzerkitsch, ob elektroautistische Bären-familien mit Knopf im Ohr oder gefällte Stachel-pflanzen im Wohnzimmer, ob inhaltsreiche oder -arme Beschenkung beschenkungserwartender näher- oder fernerstehender Mitmenschen, ob in friedlicher Hingabe oder offener Rebellion – ver-sprich mir, dass du versuchst, an den zu denken, der da in dieser Nacht kam, um die Menschheit zu retten und zu richten, an dem sich alles Entschei-dende unserer Geschichte entscheidet, nicht an den holden Knaben im lockigen Haar, sondern an den nicht so einfach zu begreifenden Gott, der in

dieser nicht so einfach zu begreifenden Nacht Teil dieser nicht so einfach zu begreifenden Mensch-heit geworden ist.

Denk an den, der trotz der Kraft der ganzen Schöp-fung in sich schwach blieb und sich schlagen liess wie ein Grossstadtköter; lass dich berühren von dem, der die andere Wange hinhielt; lass dich ein auf den, der dich so krass verändern kann, dass du grad noch mal auf die Welt kommst; doch Vorsicht: er ist auch der, der die Menschheitsge-schichte geschehen liess; kein einfaches Gegen-über, kein „lieber Gott“, kein Gesicht für deinen Autoaufkleber, kein Erziehungsbeistand für deine nicht immer konsequent erzogenen Kinder – nicht der liebe Papi, der für jeden Mist bezahlt, den du baust, doch vor alldem ist er – und das ist so ziem-lich das einzige, worüber kein Missverständnis möglich ist – der, der dich unendlich liebt und dein Fan bleibt, auch wenn es ihn alles kostet. Und falls es dir bisher rausgegangen sein sollte, entfallen, aus Zeitmangel aus der Agenda gekippt oder aus Selbstschutz verdrängt – dann tu es heut. Denk an ihn.

In diesem Sinne – frohe Weihnachten!

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KULTURTIPPAutorin: Eva Butzkies

Wenn es weihnachtlich wird,wird es oft auch hektisch um uns herumoder in uns drin.Die hier vorgestellten kulturellenAdventsveranstaltungen bieten die Möglichkeit,sich für einen Moment auszuklinkenund in eine andere Welt einzutauchen.Die Kreativität anderer zu bestaunenmacht Spass und weckt neue Lebensgeisterund Inspiration für den Alltag.

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Kernzone AdventskalenderTänzer, Maler, Musiker, Schriftsteller, Filmer, Sän-ger aus der Region Basel bespielen den ‚Kernzone Adventskalender’ in Binningen beim Kronenplatz. Ab dem 29. November öffnet sich täglich um 18.30 Uhr das grosse Adventstor und präsentiert an den darauffolgenden 24 Tagen jeweils einen kulturel-len Leckerbissen. Nach einem Glühwein-Apero gibt es im Inneren der Kernzone in gemütlicher Atmosphäre das volle Programm des Künstlers zu sehen/hören/erleben.Was wann läuft, erfährst du über die Homepage der Kernzone: www.kernzone.net

Theater-BaselVom 1.12.-23.12.2015 öffnet das Theater Basel auch in diesem Jahr wieder täglich die Türchen eines Adventskalenders der besonderen Art. Jeden Abend wartet im Foyer um 17.00 Uhr eine kleine literarische oder musikalische Überraschung auf die Besucherinnen und Besucher, präsentiert von Mitgliedern des Ensembles und von Gästen (Aus-nahme 4.12., eventuell bei guter Witterung auf dem Theaterplatz). Der Eintritt ist frei.Das genaue Programm erfährt man auf der Home-page des Theaters: www.theater-basel.ch

Und dann gibt es ja noch Strassen wie die Jung-strasse im St. Johann-Quartier. Dort verabreden sich die Bewohner, um jeden Abend ein anderes Fenster der Strasse als ‚Adventskalender-Türchen’ zu öffnen, die Nachbarn treffen sich bei Glüh-wein und Keksen zum gemeinsamen Staunen. Vielleicht startest du so etwas ja auch in deinem Quartier? Oder hast eine andere kreative und/oder besinnliche Adventsidee für eure Nachbarschaft?

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ZUM GEDENKEN AN JOHANNES

17. September 1817Ich bin heute Morgen wohlbehalten in Obern-dorf bei Salzburg angekommen und wurde sogleich vom Pfarrprovisor Josef Kessler in Empfang genommen und aufs herzlichste begrüsst. Um ehrlich zu sein, wärmer als ich sonst von Pfarrern gewohnt bin. Wir hatten ein sehr angenehmes Gespräch über seine Kirche und die kürzlich erlassenen Verände-rungen betreffend der deutschen Sprache in der Messe. Seine Ideen über die Bedeutung und Wirkung von auf Deutsch gehaltenen Predigten und Liedern gibt mir Mut, denn ich bin über diese kirchliche Verfügung sehr er-freut. Die Leute sollen nicht nur Gottes Wort hören, sondern es auch verstehen.

23. SeptemberIch konnte der ersten Messe beiwohnen und war erfreut, wie einfühlsam Kessler über die Liebe Jesus sprach. Ausserdem lernte ich zu meiner Freude den Organisten kennen, Franz Xaver Gruber, ein talentierter Musiker

und Lehrer. Sehr gerne würde ich mit ihm die Weihnachtsfeier vorbereiten, da ich Musik als eine grossartige Möglichkeit empfinde, Gottes Licht und Liebe ein wenig greifbarer zu machen; wenn es auch nur für einen kur-zen Augenblick ist.

16. OktoberHeute muss ich meinen ersten traurigen Vorfall mit Bedauern aufzeichnen. Ein Jun-ge von 7 Jahren aus dem Dorf ist schwer erkrankt und scheint dem Tod nahe. Ich be-suche ihn oft und versuche, auch seinen El-tern Trost zu spenden. Josef Kessler erzählte mir heute, dass nicht alle Bewohner mit der deutschen statt der lateinischen Sprache in der Kirche einverstanden sind. Es gingen Reklamationen gegen ihn ein und vielleicht wird er uns in naher Zukunft verlassen…

09. NovemberJohannes, dem kleinen Jungen aus dem Dorf, geht es wieder besser. Er ist zwar noch

Autorin: Alejandra Martinez

Stille Nacht! Heilige Nacht!Alles schläft. Einsam wachtNur das traute heilige Paar.Holder Knab’ im lockigen Haar,Schlafe in himmlischer Ruh!

Auszüge aus dem Tagebuch des Joseph Franz Mohr, 1817–1818

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schwach, aber ich konnte ihn auf die Wiese tragen und mich lange mit ihm über das Leben und Got-tes Reich unterhalten. Ich muss gestehen, selten habe ich ein Kind mit einem solch aufgeweckten Geist und einer Feinfühligkeit getroffen wie ihn. Mein Herz springt ihm zu, jedes Mal, dass ich ihn besuche. Ich kann mir vorstellen, dass ein Vater so empfindet, wenn er seine Kinder ansieht. Wie viel grösser muss Gottes Liebe für uns sein.

02. Februar 1818Ich habe den unbändigen Wunsch, einen Kirchen-chor zu gründen, um die Kirche und Herzen mit deutschen Gesängen zu erfüllen. Gestern nach der Messe verteilte ich Flugblätter, um Leute für meinen Kirchenchor zu finden. Noch am selben Nachmittag bestätigte mir Pfarrer Kessler, dass er versetzt worden sei. Sein Nachfolger wird Georg Heinrich Nöstler, ein Verfechter der alten Sitten. Ich bin traurig, dass Kessler geht und befürchte durch die Einsetzung Nöstlers das Schlimmste. Alle Träume und Wünsche, die ich für diese Kirche hatte, sehe ich nun in Gefahr. Pfarrer Kessler gab mir noch ein Empfehlungsschreiben, damit ich um Versetzung bitten kann, falls ich es hier nicht mehr aushalten sollte. Einige hier gut situierte Ansässige zeigen sich sehr erfreut über die Ver-setzung Kesslers. Ich ahne, dass schwierige Zeiten auf uns zukommen.

12. MärzDa in der Unterkunft, in der ich untergebracht bin, kein Essen serviert wird, nehme ich meine Mahl-zeiten im nahen Wirtshaus ein. Das Essen ist sehr

gut, die Musik noch besser. An vielen Abenden schon hörte ich einer Gruppe von Freunden zu, die während ihrer Trinkerei allerlei Volkslieder singen. Vor allem die Tochter des Wirtes hat eine engelsgleiche Stimme und ein fröhliches Wesen. Heute Abend werde ich diese Leute fragen, ob sie sich nicht dem Kirchenchor anschliessen möch-ten. Genau diese Stimmen fehlen mir!

13. MärzNun, ich kann behaupten, dass der gestrige Abend ein Erfolg war. Ich konnte drei von fünf jungen Männern davon überzeugen, diesen Samstag zur Chorprobe zu kommen. Da sie bisher keinen Fuss in die Kirche gesetzt haben, ist das eine geeignete Möglichkeit, ihnen diese Türen zu öffnen. Ich hal-te diesen Sonntag die Predigt und habe sie auch gleich zur Messe geladen und versprochen, diese auf Deutsch zu halten.

07. AprilEine gute und eine schlechte Nachricht: Meine neuen Freunde aus dem Wirtshaus sind nicht nur zur Chorprobe erschienen, sondern auch zur Messe gekommen. Es schien ihnen tatsächlich gefallen zu haben. Ich habe mich darauf bedacht, über den Umgang von Jesus mit Randständigen zu sprechen und wie wir ihn zum Vorbilde nehmen sollten. Nicht alle Kirchengänger schienen erfreut über die neuen Gesichter zu sein, um ehrlich zu sein die wenigsten. Nun zur schlechten Nachricht. Johannes geht es wieder schlechter. Ich hatte ihn in den letzten Tagen nicht gesehen und seine Eltern trauten sich nicht, nach dem Arzt rufen zu

lassen, da sie keine Mittel haben, diesen zu bezah-len. Der Junge sieht schlechter aus als zuvor. Ich sandte sogleich einen Fahrer ins Nachbarsdorf um den Arzt zu holen, doch erhielten wir bald darauf-hin die Nachricht, dieser könne erst am nächsten Tag zur Visite erscheinen. Ich schreibe diese Wor-te neben Johannes Bett, da ich entschieden habe, diese Nacht hier zu wachen.

08. AprilJohannes kommt immer wieder zu sich, aber sein ganzer Körper ist schwach, heiss und bleich. Ich setze mein ganzes Vertrauen in Gott und bete unablässig. Als er wieder erwachte, bat Johannes mich, ihm eine Geschichte zu erzählen. Ich konnte mich an keine Gute-Nacht-Geschichte erinnern, also las ich ihm ein Gedicht vor, das ich vor einiger Zeit geschrieben hatte und mir passend erschien:

Stille Nacht! Heilige Nacht!Alles schläft. Einsam wachtNur das traute heilige Paar.Holder Knab’ im lockigen Haar,Schlafe in himmlischer Ruh!

09. AprilDer Arzt war heute hier und bestätigte, was ich schon befürcht‘. Johannes wird es wahrscheinlich nicht überstehen. Einzig durch seine Kraft könnte er dieser Krankheit vielleicht entkommen, aber gut sieht es nicht aus und für Medizin ist es zu spät. Jetzt kann nur noch Gottes Gnade etwas ändern.

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28. AprilMein Kirchenchor gedeiht prächtig und lernt schnell neue Lieder, die wir bald in der Messe ein-fügen können. Für Weihnachten wünsche ich mir eine besinnliche, schöne Messe. Franz hat bereits ein paar Melodien komponiert. Diese sind zwar festlich und schön, aber mir fehlt die spürbare Wärme und Einfühlsamkeit darin.

22. MaiHeute hatten wir in der Messe den ersten Auf-tritt unseres Kirchenchores und auch Maria, die Tochter des Wirtes mit der schönen Stimme hat geholfen. Daraufhin wurde ich gleich zum neuen Pfarrer Nöstler gerufen. Er nennt meine Freunde den „hiesigen Abschaum“ und ist überzeugt, dass sie die Sünde in unsere Kirche bringen werden und diese sich dort verbreitet wie eine Krankheit. Unsere Aufgabe sei es, die Gläubigen vor genau dieser Krankheit zu schützen und was sowieso ver-loren sei, solle man auch verloren lassen. Ich kann und will mich dem nicht unterwerfen. Jesus sagt, welcher Schäfer lässt nicht seine 99 Schafe allein zurück, um das eine zu suchen, das sich verirrt hat. Doch Nöstler nennt mich ignorant, naiv und verlangt von mir unbedingten Gehorsam. Heisst das, ich soll meinen Freunden aus dem Wirtshaus den Besuch der Messe und Teilnahme am Chor verbieten? Steht nicht Gottes Wort über seinem? Oder stelle ich mich gegen meinen himmlischen Vater, wenn ich Pfarrer Nöstler ungehorsam bin? Nein, ich muss meinem Herzen folgen und weiter-fahren wie bisher.

05. AprilFranz fragt mich immer wieder nach dem Liedtext für das Weihnachtslied. Aber ich habe die richti-gen Worte noch nicht gefunden. Alle erscheinen mir wie ein schwacher Abklatsch und billiger Versuch, uns Gottes Liebe und sein Reich näher zu bringen. Pfarrer Nöstler ist gegen die Messe auf Deutsch und hält am Latein fest. Bis jetzt beob-achtet er mich noch missmutig, wenn ich die Mes-se auf Deutsch halte und ermahnt mich, auf ihn zu hören. Doch er weiss genau, dass die katholische Kirche mir erlaubt, alles auf Deutsch zu halten und dass er nichts gegen mich in der Hand hat, sollte er eine Reklamation in Erwägung ziehen.

12. JuniJohannes hatte einen Rückschlag. Es schien ihm so gut zu gehen, er war sogar in der Messe letzten Sonntag und schien wohlauf, wenn auch schwach. Doch nun liegt er wieder mit hohem Fieber im Bett. Seine Eltern sind verzweifelt. Auch mit Franz habe ich gesprochen; er zweifelt am Erfolg eines deutschen Weihnachtsliedes. Die Zeit sei zu knapp, da ich noch keinen Text habe, zu dem er die Musik passend komponieren könnte. Ich habe Grund zur Vermutung, dass Nöstler mit ihm gesprochen hat und versucht, zu verhindern, dass er mir beim Weihnachtsstück hilft.

25. JuniEs wird immer schwerer für mich, aufrecht und fröhlich zu bleiben. Anderen Mut zuzusprechen, wenn mein Mut sich verflüchtigt. Alles geht schief und es scheint, als würde sich die Welt gegen mich

verschwören. Ich wurde gezwungen, die Messe auch auf Latein zu halten und die deutschen Kirchenlieder abzuschaffen. Pfarrer Nöstler hat grossen Einfluss und bringt die Gemeinde dazu, Maria und unsere Freunde aus dem Wirtshaus mit verächtlichen Blicken zu strafen, sobald sie die Kirche betreten. Nöstler hat verboten, dass Frau-en dem Kirchenchor beitreten und seit sie nicht mehr singen darf, ist Maria nicht mehr zur Messe gekommen. Meine Freunde aus dem Wirtshaus haben sich mir abgewandt und fühlen sich von mir betrogen. Ich versprach ihnen Gottes Liebe und dass sie in der Kirche aufgenommen würden, versprach ihnen eine Predigt, die sie verstehen würden, und nun ist alles anders. Dann ist zudem das Gebläse der Orgel kaputt ge-gangen und nicht mehr zu reparieren. Ohne die Orgel klingt jedes Lied in einer Kirche kümmerlich und klein! Wie soll das nur gehen? Johannes geht es schlechter. Er kommt nur noch selten zu sich. Ich befürchte das Schlimmste.

02. JuliJohannes ist heute Abend während meiner Wache an seinem Bett und in Anwesenheit seiner Eltern zu seinem wahren Vater gegangen.

29. AugustZum ersten Mal in meinem Leben finde ich keine Worte.

07. NovemberIch habe einen Entschluss gefasst. In Oberndorf gibt es für mich nichts mehr zu tun. Pfarrer Nöst-

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ler verabscheut mich und meine Ideen. Mittlerwei-le hat er fast die ganze Gemeinde von der Notwen-digkeit der alten Sitten überzeugt. Die Freunde aus dem Wirtshaus sind so weit entfernt von der Kirche wie nie zuvor und mir wurden alle Mög-lichkeiten genommen, etwas zu ändern. Ich habe gestern das Empfehlungsschreiben aufgegeben, um ab Mitte des nächsten Jahres in der Gemeinde Kuchl als Hilfspfarrer zu arbeiten. Doch ich werde nicht ohne Pauken und Trompeten die Bühne ver-lassen. Die Messe an Weihnachten werde ich auf Deutsch halten. Ich werde über Gottes Liebe und Jesus Geburt sprechen wie noch nie. Ich werde die Wahrheit laut und deutlich den Bürgern entgegen schleudern und es wird gesungen. Ja, es wird ge-sungen und ich begleite das Weihnachtslied mit meiner Gitarre. Franz muss ich noch überzeugen, mir zu helfen, die Melodie zu schreiben, auch wenn er dies als letzten Gefallen für einen Freund tut. Maria und ihre Freunde sollen im Refrain mitsingen, da die Zeit nicht reicht, um alles mit einem Chor zu erlernen und zu üben und auch den Pfarrer Nöstler lade ich ein und werde ihn bitten, einmal in seinem Leben wieder zu seiner jugendli-chen Idealistik zurückzukehren. Denn er hat mir, ohne es zu ahnen, eines gelehrt: Dass man nie die Hoffnung verlieren soll. Dass ich an der Liebe Got-tes und seinem Licht festhalten soll, komme was wolle. Ich werde alles Erdenkliche tun, um nicht wie Pfarrer Nöstler zu werden. Ich bin bereit, für die Liebe und Gerechtigkeit zu kämpfen.In Gedenken an den kleinen wunderbaren Johan-nes weiss ich nun, welches der passende Text für das Weihnachtslied ist: Stille Nacht, heilige Nacht.

Nachwort: Gemeinsam mit Franz Xaver Gruber schrieb Joseph Franz Mohr die Musik zu seinem Gedicht „Stille Nacht, heilige Nacht“. Dieses Lied wurde zum allerers-ten Mal an der Christmette am 24. De-zember 1818 in der Sankt-Nikola-Kirche in Oberndorf gesungen und mit Gitarre begleitet. Das Lied erlangte weltweite Be-rühmtheit. Im September 1819 verliess Mohr Oberndorf, um in Kuchl und ande-ren Salzburger Gemeinden zu arbeiten. Ab 1837 arbeitete Mohr als Vikar im Vikariat Wagrain, wo er durch sein soziales Enga-gement positive und nachhaltige Spuren hinterliess. Unter anderem engagierte er sich für die Schulbildung aller Kinder, un-abhängig von deren finanziellen Mitteln. Dazu gründete er einen Ausgleichsfond, um Kindern mittelloser Eltern den Schul-besuch zu ermöglichen (da dieser früher kostenpflichtig war). Auch kümmerte er sich um die Alten und Armen. Auf seine Initiative hin wurden später die ersten Ar-men- und Altenheime geschaffen.

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SONNTAG / SUNDAY

20.12.2015 10:30 + 19:30[10:30 MIT/WITH KIDS CHRISTMAS PARTY]LEHENMATTHALLE, BASEL

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C H R IS T M AS 1 5

ZUM WEITERGEBEN![AN NACHBARN, ARBEITSKOLLEGEN, FREUNDE,...]

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WEIHNACHTSFEIER IM HAUS ELIM

Während in der Küche fleissige Tagesstruk-turteilnehmende am Werk waren, wurden die neuen Esstische von uns Mitarbeitenden schön gedeckt und dekoriert. Der Weih-nachtsbaum wurde aus dem Foyer herüber getragen und mit Lichtern versehen, darun-ter drapierten wir liebevoll die Geschenke, die eine Schulklasse für alle Bewohnenden vorbereitet hatte.

Nach dem gemeinsamen Apéro ging es los mit dem traditionellen Lottomatch. Auf unsere Anfrage bei potentiellen Sponsoren hin erlebten wir dieses Jahr eine wahre Spendenflut: Es gab grosszügige Gutschei-ne, etliche Degustations-Bons und viele Sachspenden zu gewinnen. Vom zusätzlich gespendeten Geld konnten wir die Haupt-

preise kaufen: DVD-Player, CD-Player und eine kleinere Musikanlage. Alles Dinge, die sich die meisten Bewohnenden wünschten. Das Spiel ging also los. Es schien eine halbe Ewigkeit zu vergehen, bis endlich das erste „Lotto!“ ertönte. Und bis dann die Super-Lotto-Preise verteilt wurden, dauerte es nochmals eine gefühlte Ewigkeit. Anschlies-send brauchten manche erst einmal eine Rauchpause. Beim zweiten Durchgang ging es ähnlich zu und her.

Nach dem Spielen gingen wir über zum kulinarischen Teil des Abends, unserem Weihnachtsmenü. Das Salatbuffet mit asi-atischem Gebäck zeigte schon, dass Weih-nachten auch im Haus Elim ein besonderer Anlass ist. Auch der Hauptgang, der von den

Autoren: Mirjam Neufeld und Sebastian Bürgi

Das feine Weihnachtsessen im Rahmenunserer Weihnachtsfeier am 25. Dezember 2014war das erste grosse Menü,welches in unserer neu renovierten Kücheim Haus Elim gezaubert wurde.Damit ging ein riesiger Wunschvon uns allen in Erfüllung:die Hausküche war endlich fertig renoviertund betriebsbereit!

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Mitarbeitenden liebevoll serviert wurde, liess kei-nen Wunsch offen. Und erst das Dessert! So etwas gibt es nur einmal im Jahr.

Zu einer „richtigen“ Weihnachtsfeier gehören natürlich auch eine Weihnachtsgeschichte und Weihnachtslieder. Die virtuose Klavierbegleitung vom Hausleiter überspielte den etwas mageren Gesang der Anwesenden, die sich ihre Lieblings-weihnachtslieder wünschen konnten.

Endlich konnte jeder sein Geschenk unter dem Weihnachtsbaum abholen. Eine Schulklasse hatte kleine Päckli für alle Bewohnenden mit jeweils ei-nem persönlich verfassten Kärtli gestaltet. Diese kleinen Überraschungen berührten viele Herzen. Ausserdem gab es vom Haus Elim auch noch ein Geschenk: Alle erhielten einen Rucksack. Von nun an können im geplanten Sommerlager alle mitwandern.

Einen besonderen Wunsch bekam einer unse-rer Bewohner erfüllt. Im Herbst kämpfte er im Spital wochenlang um sein Leben und äusserte gegenüber Besuchern immer wieder, dass es sein Wunsch wäre, an Weihnachten im Elim sein zu können. Tatsächlich feierte er als stiller Geniesser mitten unter uns Weihnachten.

Ein weiteres Highlight der besonderen Art war, als wir einem Bewohner sein persönliches Kärtchen von den Schülern vorlasen: „Ich wünsche mir, dass du von den „Trogen“ frei kommst“. Das ist unser aller Wunsch für alle Bewohnenden!

Diakonische Stadtarbeit Elim – wer wir sind!Die Diakonische Stadtarbeit Elim am Claragraben in Basel ist ein sozialdiakonisches Werk im Herzen Basels, das sich seit 1997 für die Integration von Menschen am Rande der Gesellschaft engagiert. Mit seinen verschiedenen Arbeitszweigen betreut es Suchtkranke, Flüchtlinge, Bedürftige und Menschen, die einfach mal jemanden zum Reden brauchen.Das Engagement wird von einem Team bestehend aus rund 20 kompetenten MitarbeiterInnen in Voll- oder Teilzeitanstellung sowie durch eine grosse Anzahl von freiwilligen HelferInnen geleistet.Das Haus Elim sowie das ambulant betreute Wohnen sind staatlich anerkannte Wohnein-richtungen und durch eine Leistungsvereinbarung mit dem Kanton Basel-Stadt finanziert. Alle anderen Arbeitsbereiche laufen auf Spendenbasis, wobei Privatpersonen, Stiftungen, Sozialbehörden, Kirchen, christliche Gemeinschaften und Firmen den Spenderkreis bilden.Elim arbeitet vernetzt mit anderen Institutionen, Einrichtungen und Behörden zusammen.

Café Elim – eine Oase in Basel!Randständigen Menschen fehlt es oft an sozialen Kontakten. Das Café Elim am Claragraben 143 bietet nebst ausgewogener Verpflegung einen Ort der Begegnung an. Ehrenamtliche Mit-arbeiterInnen bereiten die zu einem guten Teil von der Basler Tafel gelieferten Köstlichkeiten zu und reichen sie gratis über die Theke. Zwischendurch findet sich Zeit für einen gemütli-chen Schwatz oder tiefere Gespräche.

Könntest Du Dir vorstellen, im Café Elim mitzuhelfen?Dann melde Dich bitte für weitere Informationen oder einen Schnuppereinsatz beiSebastian Bürgi: [email protected], Telefon 061 511 09 21

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Our first Christmas edition…!

A Christmas magazine – that’s a first for us.

So it’s high time we had one! Because even though we don’t pay much attention to the church calendar here at ICF and we defini-tely do not belong to that group who know every saint’s day: We’ve never let Christmas pass by unnoticed!

Since ICF Basel was founded, there’s been “Christmas Celebrations” at Christmas. In the last few years we’ve also had a Christ-mas Eve service especially for families. And on these occasions we open our doors extra wide for guests, friends, neighbours, work-colleagues, great-aunts and mothers-in-law, in order to celebrate Christmas together and to hear about Jesus, around whom eve-rything centres.

And many people do come because even to-day, Christmas is THE Christian festival bar none. Whilst in the world around us Pente-cost is generally ignored, the word “Ascen-sion” merely causes frowns of bewilderment and Easter is more readily associated with chocolate bunnies and coloured eggs than with the resurrection, Christmas is the fes-tival most strongly linked to the good news of Christianity.

This is certainly not least because of our Christmas Carols.

These are deeply anchored within our cul-ture. At a time when many churches are experiencing diminishing congregations and one can only write of the “Christian Occident” in apostrophes, there’s hardly an-yone who manages to get through Christmas without encountering a carol: over the loud-speakers in the shopping centre echoes “oh (you) joyful”, in the radio a gospel version of “Silent Night” is being played, on the Markt-platz the Salvation Army is singing “From heaven above to earth I come” with fervour.

And even today most people know these songs. Even “Last Christmas”, which is sweetly sickly sentimental enough to curdle milk and, thank goodness, has little to do with the Christmas message itself, can’t drive out these old, of-ten difficultly phrased Christmas classics. More than just a few of our contemporaries, who otherwise reject the Christian faith and haven’t seen the inside of a church for many years, sing these carols at home when the family is gathered around the Christmas tree – or they watch Helene Fischer’s version of “Silent Night” on television…

The texts of these songs manage to con-vey the biggest mystery of human history in words, they bring the main message of Christianity in concentrated form: The God of the Bible doesn’t leave us alone, rather He comes into our midst in the person of Jesus Christ. We Christians talk about and sing of a God – not one who observes us from the

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EDITORIAL

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lofty heights, occasionally throwing a couple of angry lightening bolts down at us – no: we know a God who’s not too proud to become one of us, for whom no hurdle is too high and no journey too long to overcome to meet with us.

In that child, who was born on that “silent, holy night”, God Himself comes to us “from heaven above”. The birth of Jesus Christ in ancient Pales-tine is the event that makes this time, from over

2000 years ago until the present day, a “happy Christmas”. It’s this that our classic Christmas Carols proclaim and we want to hear what they’re saying in this magazine and in our services during Advent. And who knows, perhaps during these weeks a light will literally appear to people who haven’t yet encountered Jesus.

I wish you in any case much joy and many new dis-coveries with this edition of 1UP!

O HOW JOYFULLY

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O how joyfully, O how merrily, Christmas comes with its grace divine. Grace again is beamingChrist the world redeemingHail ye Christians,Hail the joyous Christmas time!

O how joyfully, O how blessedly,Comes the glory of Easter!World in bondage, Christ is risen:Rejoice, rejoice, Christendom!

O how joyfully, O how blessedly,Comes the glory of Pentecost!Christ, our Master, sanctify our spirits:Rejoice, rejoice, Christendom!

Not many people will have heard the name Jo-hannes Daniel Falk and he is the author of “O how joyfully”, a well-known Christmas carol (orig. in German), which is sung in various languages all around the world at Christmas, and which is part of Christmas as much as are the presents around the Christmas tree.In this edition of the 1UP magazine we want to have a closer look at his life story and his accom-plishments, many of which are still with us cen-turies later.A description of his life can be divided into three categories:

1. The Poet2. The War Hero3. The Educator

The PoetJohannes Daniel Falk was born on October 28th, 1768 in Danzig in the Polish province of Royal Prussia, the son of a poor wig-maker. Thanks to the support of various sponsors and against the wishes of his father, he attended the local gram-mar school at age 16. Even as a teenager, his sharp sense of humour, directed against high society and their activities, was noticeable. At high school Falk eloquently defended himself as a child from a poorer background among his class-mates from the higher classes. For example, he once attached the following poem to the large pigtail of a fellow student who regularly disrupted him at school:

"Oh, what a pigtail! How beautifullyit sits on your head! Yes, all other pigtails are nothing compared to this little one.You, pigtail of all pigtails! Is there anything else in your owner’s head? I doubt it, little pigtail!“

Thanks to a scholarship, he started his studies in theology at Gdansk Senate in 1787. The plan was he would return as a qualified pastor to his home-town after graduation. However he neither com-pleted his studies nor returned to his home-town. Instead he began working in Halle as a freelance writer and journalist, got married and moved to Weimar, where he occasionally worked with Johann Wolfgang von Goethe and other famous

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writers. Falk earned his living as a journalist and made a name for himself writing satire about society, politics and the church in which he cri-ticised the political and religious happenings of the time. His puppet show "The Princess with the Pig's Snout" caused an absolute scandal in Weimar. Goethe was outraged at his making fun of the superficial world and simple mindedness of the royal court and requested that Falk be thrown out of the country. Falk was allowed to stay but only as the “black sheep” of society. In a letter to Wilhelm Körte, Falk said, “I am a cheeky Gdansk child and will disagree publicly if I have a different opinion – even if that means disagreeing with Goethe”.In 1806 Falk called for an armed resistance to Napoleon’s army in his magazine “Elysium and Tartarus", only to result in the magazine being banned. In the years that followed one would have thought that Falk would do everything in his pow-er to resist the French troops and yet his behavi-our was completely the opposite.

The War HeroDuring the war years 1806-1813, thousands of soldiers from Napoleon's troops, who were on military campaigns throughout Europe, were also present in the Weimar area. They looted villages and set houses on fire, leaving misery and devas-tation in their wake. No one dared oppose them except Falk who would meet them out in the open and appeal to their humanity and reason. The lo-cal French commander of the troops noticed this and appointed Falk as his interpreter and advisor. Falk organised food, straw, bandages etc for the starving soldiers, whilst at the same time protec-ting the locals from the looting and destruction of their homes. He was later honoured for his servi-ces by Goethe and received a royal order. Not long afterwards the Falk family suffered a serious blow. Within six months, four of their six children died of typhus. After the funeral of the fourth child Falk himself was very ill and barely survived. Once he recovered, he said that the re-ason he survived was because God wanted to use

him to help rescue orphaned children. He consi-dered each rescued child as one of his own and found a new purpose in life.

The EducatorAfter his experiences during the war years, Falk increasingly distanced himself from literary ac-tivities and served people, especially homeless children. Describing his own development he said of himself, “And so the satirist became a poet, the poet became a naturalist, the naturalist became a theoretical philosopher and a Christian, the Chris-tian became a practically active Christian”. One day, shortly after his recovery, a small ragged orphan appeared at his door. Falk took him in and gave him the clothes and toys of his own deceased children. Word spread around of this and more and more war orphans arrived at his doorstep. Within a few months over thirty children found a new home with the Falk family and it was for these children that Falk wrote the famous carol “O how joyfully” in 1816. Falk used the melody of a classi-cal Italian Latin piece "O sanctissima, o Purissima (piissima), dulcis Virgo Maria" from Italy. It was originally written to be sung at the three major Christian celebrations of the church calendar year – Christmas, Easter and Pentecost.

The song was found in a list of songs in the Children’s Home, which each pupil had to know off by heart and be able to sing. At the end of 1813, Falk founded the “Society of Friends in Trouble“ with the chaplain, Karl Fried-rich Horn. This was a care facility for children who had become orphans in the war. Many children were taken in by families. Falk took care of the most “difficult” cases personally. When Falk could no longer stay in his house because the landlord did not want these rowdy children around, Falk tried to find a new home. This proved to be very difficult. In the end the only solution was to buy an old dilapidated house. He moved there in April 1821 with his family and adopted children. He and the adolescent orphans gradually transformed the ruined house into a liveable home. A copper-

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LUTHER'S POP The BeginningSince time immemorial people have looked for ways to pray to God. For those in the 16th centu-ry it wasn’t yet usual to be able to sing hymns in one’s own language. The great reformer Martin Luther had the vision to change this and began with the pop songs of the Reformation. His songs, which even today count as huge classics in the hymnal, are sung regularly (and not only) under the Christmas tree.

Songs for EverydayThe musicians of our church want to write true-to-life songs that fit with today’s modern music. And yet, how was this in years gone by?

Church hymns with German lyrics were initially sung only on the way to burial, on pilgrimages or in processions. The reason for this was the Coun-cil of Basel in 1435, which forbade the singing of spiritual songs in the common language of the people during church services. Occasionally songs were sung in Latin during services but hard-ly anyone understood them. For Martin Luther it was important that the average visitor to church could actively participate in the church service. He pleaded for German songs in the services and worked towards this end with passion and creativi-ty. Luther didn’t write totally new songs; rather he rewrote psalms and set them to music, translated old church hymns into German and wrote biblical

plate engraving made by one of his pupils bears the inscription:

“I am now a pious blacksmith anda carpenter.I do not break up houses, I build them!”

Shortly after moving, his fifteen-year-old daugh-ter Angelika died. He had already lost his nine-teen-year-old son in 1819 and only one biological child remained to the couple. Falk dedicated his energies to serving his adopted children in three areas. In the home, the children received an elementary education. In the evening, he led bible studies. He also helped young people who had completed school to find an apprentice-ship with local artisans and farmers. On Sunday Falk taught them religion, reading, writing, arith-metic, singing and art. Falk also established a sewing and embroidery school, where girls learnt the art of tailoring. They made their own clothes and sold the extras. By 1825 the home was completed renovated and named the "Lutherhof". That same year, Falk be-came seriously ill. Facing his impending death, he appointed a successor for the educational work, a former pupil turned teacher while Falk’s wife con-

tinued running the children’s home until 1829. The Weimar Grand Duchy then took on the running of the “Falk Institute”. In 1826 when Falk died, there were 69 pupils in the Institute. A total of around 500 orphan children were rescued by Falk, cared for and educated in his institute. Falk’s teaching methods were revolutionary at the time: Freedom by education and education in freedom. Falk was convinced that joy and glad-ness should be the prevailing atmosphere in a children’s home. This very much went against the tide of thinking of that era. “And all this without chains, without coercion, without beatings behind locked doors. They can all leave at anytime but none of them run away”.As the founder of the “Lutherhof” – one of the first modern children’s homes in Germany – Falk beca-me one of the most important pioneers of modern day educational institutions and paedagogy. Not only in Germany but also in other European cities, orphanages and children’s homes were built and run according to his educational principlesSo, as we sing “O how joyfully“ this year, let us remember the author Johannes Daniel Falk with gratitude for all the good his life accomplished and to whom we owe this wonderful song.

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narrative-songs and spiritual children’s songs. “Texts, music, accents, tunes and gestures all need to arise from the mother-tongue. Otherwise all is a pantomime, just as apes do.”Luther believed that not just the lyrics but also the melody should fit with the German language so it’s not strange that he even used students’ songs as the basis for his hymns.Martin Luther himself, by the way, critically consi-dered his hymns to be “horrible and nasty poetry”.

From Heaven aboveMartin Luther wrote 30 songs in total covering all the Christian festivals, not only for the evangeli-cal church but also for the catholic hymnal. The famous, traditionally protestant Christmas carol “From Heaven above” came out of Martin Luther’s family life. It is probable that Luther wrote the carol for his children, whose gift-giving was ac-companied by these verses in 1535. The song’s melody came from a well-known popular song of the time (“I come from a strange country”) so that the singers found it easy to sing the lyrics. Using

secular originals as a source was not unknown in those days.The content of the song describes the Christmas story in the form of a nativity play (Luke 2:8-18). There are 15 verses, the first five of which describe the announcement of Christ’s birth by the angels to the shepherds – and accordingly, to all belie-vers. The further verses call us to go to the man-ger with the shepherds and pay homage to Jesus. Our ICF-songwriters are inspired in exactly the same way by the lyrics and melodies of today’s pop-songs. It is their aim to write songs of our time, songs in which we find a way to encounter God.

Martin Luther and MusicMartin Luther was already musical as a child. He sang in the boys’ choir in Eisenach and had lessons in music theory at the Latin school. At the University Erfurt he studied music alongside theology. The “Nightingale from Wittemberg”, as he was called by the Nürnberger maestro Hans Sachs, played the lute with enthusiasm.

IN REMEMBRANCE OF JOHANNESExcerpts from the Diary of Joseph Franz Mohr, 1817-18

Silent night! Holy night!All is calm, all is brightRound yon virgin mother and child.Holy infant, so tender and mild,Sleep in heavenly peace!

17th September 1817I arrived safely in Oberndorf, a diocese close to Salzburg this morning and was warmly welcomed by the parish administrator Josef Kessler. Quite honestly, the welcome was warmer than I’m used to from pastors. We had a very pleasant conver-sation about his church and the recent changes with respect to allowing Mass to be conducted in German. I was much encouraged by his ideas about the importance and positive influences of sermons and hymns in German as I am very hap-py about this new church directive. The people should not only hear God’s Word, they should also understand it.

23th SeptemberI was able to assist at the first Mass and was de-lighted to hear how insightfully Kessler spoke about Jesus’ love. I was also pleased to meet the organist, Franz Xaver Gruber, a talented musician and teacher. I would love to prepare the Christmas service with him, because music presents for me the awesome possibility to make God’s light and love tangible for people, if only for a short moment.

16th OctoberToday I have to record with regret my first sad event. A seven-year-old boy from the village is very sick and appears to be close to death. I often visit him and try to give his parents some comfort. Josef Kessler told me today that not all the villa-gers are happy to hear German instead of Latin in the church. There were several complaints about him and perhaps he will have to leave us in the not too distant future…

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9th NovemberJohannes, the little boy from the village, seems to be getting better. He’s still weak but I was able to carry him to the meadow and talk with him for a long time about life and God’s Kingdom. I have to confess that I have seldom met a child with such a bright spirit and so much sensitivity. My heart warms to him every time I visit him. I can imagine that a father feels likes this when he sees his child-ren. How much bigger must be God’s love for us.

2nd February 1918I have an overwhelming desire to start a church choir so that we can fill the church and hearts with singing in German. Yesterday after Mass I distributed leaflets to find people for the choir. On the same afternoon Pastor Kessler confirmed to me that he has been relocated. His successor will be Georg Heinrich Nöstler, a proponent of the old traditions. I am sad that Kessler is going and fear the worst because of Nöstler’s appointment. All the dreams and desires I had for this church seem now to be in danger. Pastor Kessler gave me a letter of recommendation so that I can apply for relocation if I can’t endure it here. Some of the locals appear to be very happy about Kessler’s departure. I fear that difficult times are coming.

12th MarchAs no food is served at my accommodation, I eat all my meals at a local inn. The food is very good and the music even better. There have already been many evenings when I’ve listened to a group of friends singing all sorts of folk-tunes whilst they drink. The daughter of the inn-keeper has the voice of an angel and a very happy dispositi-on. This evening I’m going to ask these people if they would like to join the choir. It’s exactly these voices that we’re missing!

13th MarchI can now say with confidence that yesterday evening was a success. I was able to convince 3 of the 5 young men that they should come to choir practice on Saturday. As they’ve never yet even

been inside a church this is a tremendous chance to open the doors to them. I’m preaching on Sun-day and so also invited them to Mass, promising them to hold it in German.

7th AprilGood news and bad news: My new friends from the inn didn’t just come to choir practice but also to Mass. And they appear to have enjoyed it. I took care to speak about how Jesus behaved with tho-se on the edge of society and how we should take him to be our role model. Not all the churchgoers appeared to be happy about the new faces - in all honesty, hardly any of them. Now the bad news, Jo-hannes is ill again. I hadn’t seen him over the last couple of days and his parents didn’t call the doc-tor because they don’t have the money to pay him. The boy looks worse than ever. I immediately sent a driver to the next village to get the doctor but soon after we got the news that he can only come tomorrow. I am writing these words at Johannes’ bedside, as I’ve decided to watch over him tonight.

8th AprilJohannes has moments of consciousness but his whole body is weak, hot and pale. I put all my trust in God and pray without ceasing. As he woke again, Johannes asked me to tell him a story. I couldn’t re-member any bedtime stories so I read him a poem I’d written a while ago and which seemed apt:

Silent night! Holy night!All is calm, all is brightRound yon virgin mother and child.Holy infant, so tender and mild,Sleep in heavenly peace! 9th AprilThe doctor was here today and confirmed my fears. Johannes probably won’t make it. His only chance lies in his own strength to overcome this sickness, but it doesn’t look good and it’s too late for medicine. Only God’s grace can change so-mething now.

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32 — ENGLISH

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28th AprilMy church choir is thriving and learns new songs quickly, which we can soon incorporate into the Mas-ses. I want the Christmas Mass to be beautiful and contemplative. Franz has already composed a few melodies. These are celebratory and beautiful but I miss a degree of warmth and sensitivity in them.

22th MayToday we had the first performance of our church choir at Mass and Maria, the inn-keeper’s daugh-ter, was there too with her beautiful voice. Imme-diately afterwards I was called to the new Pastor Nöstler. He called my friends “local scum” and is convinced that they will bring sin into our church and that it will spread there like a sickness. He says it is our job to protect the faithful from this sickness and that if something is anyway lost, then it should stay lost. I can and will not accept this. Jesus asks which shepherd would not leave his 99 sheep alone in order to find the one that is lost. But Nöstler calls naïve, and me ignorant and demands unconditional obedience from me. Does that mean that I should forbid my friends from the inn to visit Mass and take part in the choir? Does not God’s word have authority over his? Or am I disobedient to my heavenly Father when I am di-sobedient to Pastor Nöstler? No, I have to follow my heart and continue as before.

5th AprilFranz keeps asking me for the lyrics for the Christ-mas hymn but I’ve not yet found the right words. Everything I come up with feels like a poor copy and cheap attempt to bring God’s love and His Kingdom closer to us. Pastor Nöstler is against conducting Mass in German and continues in Latin. Until now he’s just observed me morosely when I conduct Mass in German and admonishes me to listen to him. But he knows that the Catholic Church allows me to do everything in German and that he’s got nothing to complain about should he try to accuse me.

12th JuneJohannes has had a relapse. He appeared to be getting better, he was even at Mass last Sunday and seemed to be ok, if weak. But now he lies in bed again with a high fever. His parents are at their wits’ end. I’ve also spoken to Franz; he doubts the success of a German Christmas hymn. The time is now too short, as I don’t yet have the lyrics for him to com-pose the music to. I have reasons to believe that Nöstler has spoken to him and is trying to hinder him helping me with the Christmas service.

25th JuneIt’s getting more and more difficult for me to stay happy, to encourage others when my courage is gone. Everything is going wrong and it would ap-pear that the whole world is against me. I’ve been forced to hold Mass in Latin and get rid of all the German hymns. Pastor Nöstler has much influ-ence and convinced the church to punish Maria and our friends from the inn with disdainful looks as soon as they enter the building. Nöstler forba-de women to participate in the choir and Maria has not come to Mass since she was not allowed to sing. My friends from the inn have left me and feel that I have betrayed them. I promised them God’s love and that they would be accepted by the church, promised them a sermon that they could understand – and now none of that has come true.In addition, the bellows of the organ are broken and can’t be repaired. Without the organ every song sounds miserable and small. What’s going to happen now? Johannes is getting sicker. He’s only seldom conscious. I fear the worst.

2nd JulyTonight, whilst I was at his bedside and in the pre-sence of his parents, Johannes went to be with his true Father.

29th AugustFor the first time in my life I am lost for words.

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7th NovemberI’ve reached a decision. In Oberndorf there’s nothing left for me to do. Pastor Nöstler despises me and my ideas. In the meantime, he’s convinced almost the whole church of the necessity of the old traditions. The friends from the inn are further from the church than ever and all possibilities to change things have been taken from me. I sent my letter of recommendation to apply for work as curate in the diocese of Kuchl from the middle of next year. But I will not leave the stage quietly! I will conduct the Christmas service in German. I will preach about God’s love and the birth of Jesus as never before. I will speak the truth clearly to the townspeople and there will be singing. Yes, there will be singing and I will accompany the Christ-mas hymn with my guitar. I still have to convince Franz to help me and write the melody, even if he just does it as a last favour for a friend. Maria and her friends will sing the chorus with the others, because there’s not enough time for a choir to learn and practise it. And I will invite Pastor Nöst-ler and will ask him for once in his life to come back to his youthful ideals. Because without kno-wing it he’s taught me one thing: That one should never lose hope; that I should hold on to God’s love and His light, whatever comes. I will do everything humanly possible to not become like Pastor Nöst-ler. I am ready to fight for love and for justice. In

remembrance of that wonderful small boy, Johan-nes, I now know what the perfect lyrics are for the Christmas hymn: Silent Night, Holy Night.

Afterword:Together with Franz Xaver Gruber, Joseph Franz Mohr wrote the music to accompa-ny his poem “Silent Night, Holy Night”. This song was sung with guitar accompa-niment for the very first time at the Christ-mas Mass on December 24th 1818 in the Church of St. Nicola in Oberndorf. The song became famous the world over. In September 1819 Mohr left Oberndorf to work in Kuchl and other Salzburg chur-ches. From 1837 onwards Mohr worked as vicar in the diocese of Wagrain, where he left a positive and sustainable legacy through his social projects. Amongst other things he invested in education for child-ren independent of their financial means. He initiated a fund to make it possible for children of poor parents to go to school (which used to be available only on a fee-paying basis). He also looked after the old and the poor. It was due to his initiative that the first poorhouses and old people’s homes were later founded.

ESPAÑOLA nuestros hispanohablantes: Por desgracia, debido a la falta de recursos, en esta revista «1UP» se ha traducido al español solamente el editorial de Manuel Schmid y un artículo. Sin embargo, para el futuro tenemos el compromiso de poner a disposición más artículos en español.

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Nuestra primera edición de Navidad... ! Una revista para Navidad – que hasta ahora no ha-biamos hecho y era ya tiempo ! Aunque el ICF no lleva una continuidad en la agen-da eclesiástica, en nuestra iglesia la Navidad nun-ca deja de celebrarse, y desde que está existe la « Celebración Navidena « se convierte en un evento muy especial. Hasta hace poco celebramos la « Nochebuena « con todas las familias y para esta ocasión abrimos nuestras puertas a todos los her-manos, parientes, vecinos, padrinos, campaneros de trabajo etc. para juntos escuchar la historia de Jesus el cual da vida y sentido a la Navidad. Para nosotros es una gran alegría mencionar que especialmente en esta celebració'n recibimos muchas visitas ya que la Navidad es la fiesta más celebrada desde todos los tiempos. Para hacer un contraste en lo arriba mencionado, las celebraciones de Pentecostés y la AscenciÓn de Cristo la mayoria de la gente no tiene una idea de lo que significan y que son celebraciones igual de importantes como la Navidad. Y que decir de la « pascua « donde se le relaciona con conejos de chocolate y los huevos de colores, excepto con la resurección de Cristo.Otro aspecto importante en el mensaje navideño son los villancicos o canciones navideñas que can-tamos año con año en la iglesia y que hace aun más sublime nuestro encuentro, en este lugar donde la mayo ria escucho una y otra vez esos villancicos y que tristemente en este tiempo carece de seguido-res, pese a este fenomeno estos cánticos quedaran profundos y presentes en nosotros siempre.A decir verdad nadie escapa a la época navideña , ,la encontramos en decoraciones ,olores pero sobre todo en la música, aquí, allá, al caminar por la ciudad y escuchar el coro de niños de " Ejercito de salvación " interpretando los clásicos vellanci-cos como "Noche de paz,noche de amor" o "Eterna Navidad 11 Y que decir en los centros comerciales

donde suena el último éxito de la canción de Navi-dad , esa canción que conmueve a cualquiera con un texto sentimental pero carente de la verdad y que nada tiene que ver con el mensaje real de la Navidad .Con el paso del tiempo nos damos cuen-ta que el mensaje Navideño pretende ser sustitui-do por otras cosas de menor trascendencia ,como el no disfrutar de esta época, el no visitar por años ninguna iglesia y mas aun que no tenga que ver con la fe cristiana o simplemente cantar villansi-cos al rededor del árbol de navidad y ver la nueva versión de "noche de paz "por la cantante Helena Fischer en el televisor. Si nos detenemos a analizar los textos de los vil-lancicos, estos encierran en palabra el secreto más grande para la historia de la humanidad, tra-en al cristiano el mensaje al punto central. Noso-tros cristianos hablamos y albamos a un Dios que nunca nos deja solos ,un Dios que viene en Jesu-cristo para y entre nosotros. No! a un Dios que nos mira desde lo alto para arrojarnos rayos furiosos: alabamos y adoramos a un Dios que para EL valió la pena convertirse en uno de nosotros y que para EL no hay muralla alta y ningún camino largo que le impida encontrarnos.En ese Niño ,quien nació en esa "noche de paz ,noche de amor" Dios mismo vino del alto cielo a nuestro encuentro. El nacimiento de cristo en la antigua palestina desde ese día hasta hoy hace un "alegre tiempo navideño" . Nuestro propósito y deseo de esta revista es que a través de las cele-braciones de adviento en el ICF Base! se escuche algo nuevo (renovado ) y quién sabe si en estas semanas habrá personas iluminadas con la pa-labra de ese JESUS que hasta ahora no lo habían encontrado.

Esperando que disfruten y descubran cosas nue-vas en esta primera lUP-ediciÓn navideña.

EDITORIAL

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El comienzoDesde siempre los seres humanos buscaron dife-rentes caminos para orar a Dios. Y para la gente del siglo dieciséis no era evidente cantar canciones en su idioma materno: gracias a la visón del gran reformador Martín Lutero quien vino a cambiar la manera de alabar, sus canciones son hasta ahora grandes clásicos en los libros de canto y no obstan-te son interpretadas rodeando el árbol de Navidad.

Canciones para todos los díasLos músicos de nuestra iglesia desean escribir canciones que se apeguen a la música actual.Pero como era antes? Todo al principio, las ala-banzas eran con texto en alemán y entonadas en el camino al cementerio, o bien cuando los pere-grinos marchaban procesiones. También se solía cantar en la misa o servicio canciones en latín aunque nadie las entendía y además las canciones espirituales en el idioma materno eran aún más prohibidas. Esta última fue el motivo del concilio en Basilea 1435.Con estos acontecimientos a Martín Lutero le importó profundamente que los seguidores de la iglesia tuvieran una participación activa, abogó y participó con pasión y creatividad para que en el servicio, misa o culto se cantara en alemán. Mar-tín Lutero se negó rotundamente a nuevos textos; así es que convirtió salmos y viejos himnos de la iglesia en bellas canciones, también escribió para niños canciones espirituales a modo de cuento. Por supuesto los textos y también las melodías debieron ser interpretadas en el idioma alemán. Martín Lutero fue una persona que autocriticaba con exigencia sus composiciones.

Del alto cielo Martín Lutero escribió 30 canciones en total, to-das para las fiestas cristianas, no sólo para la ig-lesia evangélica sino también para el libro de can-tos de la iglesia católica. «Del cielo», la canción famosa y tradicional tiene sus raíces en la familia de Martín Lutero; probablemente Lutero escribió esta canción para sus hijos. La melodía de esta canción vino del folclor que en ese entonces era muy famosa, y la canción «yo vengo de un país ex-traño» es de un texto muy sencillo que por lo tanto a los cantantes se les hizo fácil de interpretar.El contenido de esta última describe una pasto-rela ( Luc 2, 8-18 ). El texto está compuesto por quince estrofas, en las primeras cinco los ángeles se dirigen a los pastores y creyentes, las siguien-tes se refieren al llamado de los pastores a ir en busca del pesebre donde nació el niño Jesús para rendirle tributo.Nuestros compositores en ICF son inspirados por textos y melodías en canciones de música pop; nuestra meta es escribir canciones de actualidad, para que a través de esta nueva propuesta haya un primer contacto con Dios.

Martín Lutero y la músicaCuando Martín Lutero era un niño, él era ya un músico. Cantó en el coro de niños en el Eisenach y obtuvo clases de teoría de música en la escuela de latín. Cuando el estudiaba en la universidad de Erfurt junto con el estudio de teología también estudiaba música. El «ruiseñor de Wittemberg», como el renombrado cantor –maestro de la región Nünberg Hans Sachs lo llamaba, tocaba las can-ciones con mucho entusiasmo.

POP LUTERANO

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IMPRESSUMREDAKTION: NINETTE GUIDAGRAFIK: ROMAN ALBERTINILEKTORAT: NINETTE GUIDAAUTOREN: ALEJANDRA MARTINEZ, AXEL BRANDHORST,EVA BUTZKIES, MANUEL SCHMID, SALOME BÄUMLERÜBERSETZER: SALOME BEAN, LISA FOREMAN, TINA GYSLING,REBECCA JAUSLIN, NATHANAEL JAUSLIN, NICCI VAUGHANBILDMATERIAL: SEITE 12+13: ©ISTOCK.COM/ RYANJLANE

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