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Sitzungsberichte. 337 4. Uberpriifung der Verfahren und Masohinen ffir die Herstellung yon Kakaoerzeugnissen. 5..E.inffihrung yon Gfitestufen ffir Schokolade auf Grund wissenschaftlicher Untersuchungen. 6. Uberprfifung yon Zuekerwaren, Dauerbackwaren und Schokoladen auf erni~hrungs- physiologisehen Wert. H. K~AUS]~ ( Arbeitsgemsinscha# der Obst- un:l Gemi~sewrwertungsindustri~) : ]. Erhaltung der Vitamine und Mineralstoffe in Obst- und Gemfisekonsecven. 2. Synthetische Vitaminierung und Gcschmacksverbesserung durch Glutamat. 3. Entwicklung yon Methoden der Qualititsfiberwachung. 4. Quantitative Ermittlung gewisser Bestandtefle in Marme]aden. 5. Neue Methoden der Haltbarmachung. 6. Arbeiten fiber neue Verpackung. H. SCKW~DT ( Bundssverba~d dsr Dsutschsn Fleischwarenindustrie, Brauns~hweig) : 1. FSrderung der Arbeiten fiber die Chemie des Eleischeiwefl~es. 2. Erkenntnisse zur Technik der maschinellen Fleisehzerkleinerung ffir Wurstwaren. 3. Untersuehungen fiber Mitwirkung yon Fermenten, Bakterien u. dgl. bei den kolloid- ehemischen Vorgingen zur Sicherung der lieht- und kochbestgndigen roten Fleisehfarbe wihrend der PSkelung. 4. Feststellungen zur Rationalisierung der Praxis in bezug auf Dosenkonservierung und Haltbarkeit der Fleischwaren. DYCK:ERttOFF ( Arbeitsgemelnseha/t der D~utsche~ Spirltusin~lustrie, Hannover) : 1. Entwicklung einer Methode zur Unterscheidung des synthetisehen Sprits vom G~rungs- sprit aus landwirtschaftliehen Produkten. 2. Wissenschaftliche Beurteilung eines Flasehenverschlusses aus Kunststoff, der zwar technisch entwickelt, jedoch in seinen Auswirkungen auf den Inhalt der Flasche (Kornbranntwein) nicht untersucht ist. v. LILIE~SXIOLD (Verein der Zuc~erindustris, Dormagen) : 1. Weitere Zfichtung yon Rfiben mit hohem Ertrag und Zuckergehalt sowie hoher ]~esistenz gegen Kr~nkheiten. 2, Produktionsmethoden zur rationellen Gewinnung yon Nebenprodukten. W. H]~ss ( Si~[3warenindustrie, Sparte Dauerbae~war en, Bonn): 1. Entwieldung besserer Methoden der Analyse yon Fett. 2. Besondere Beachtung der KSrnung yon Zuekerarten und ihr Verhalten zur AuflSsungs- geschwindigkeit sowie ihre Beziehung zu gesehmacklichen Unterschieden. 3. Anwendung aller wissenschaftlichen M6glichkeiten bei der Untersuchung yon Mehlen. F. L~J~PI%ECHT ( Backhil]smittelindustrie) : 1. Sehaffung bzw. Festlegung einwandfreier Verfahren zur Bestimmung der in Betraeht kommenden Enzyme. 2. t~eindarstellung der Enzyme. 3. Prfifung der ]~aekwirkung der Enzyme mit dem Ziel, die g(instigste t~elation herauszu- finden. 4. Aufklirung der ~olle der S&ure ffir die Baekf~ihigkeit des ]~oggenmehles. G. Dultz i (Frankfurt a. M.-HSchst). 2. Diskussionstagung im Forschungskreis der Ern~ihrungsindustrie in Schlangenbad (Taunus). am 26. Juni 1952. Diese Tagung besch~ftigte sich im wesentlichen mit der Auswertung der auf dem ,,Inter- nat[onalen Xongre~ der Landwirtschaftlichen Industrie" in Rom gebrachten Anregungen, auf die in einem besonderen Bericht eingegangen werden wird. H. F. DvPO~T (Paris) erliuterte den Untersehied der Aufg~ben der CIIA (Commission Inter- nationale des Industries Agricoles), der FAO (Food and Agriculture Organisation, UNESCO) nnd der LIDIA (Liaison Internationale des Industries Alimentaires, Paris). Die FAO besehgftige sich nur mit Problemen ~llgemeiner Natur auf dem Gebiete des Ern~hrungswesens und ver- handele und entscheide auf hSchster Stufe im Rahmen yon l~egierungsbesehlfissen fiber Fragen genereller Art wie das Ernghrungsproblem unterernghrter BevSlkerungen, Planung der Land- wirtsehaft im Weltmal~stab, internationale Investierungsfragen usw. Die CIIA sei demgegenfiber auf das Studium und die LSsung yon bestimmten einzelnen Fragen praktischer und wissen- sehaftlicher Bedeutung ausgerichtet (vgl. vorstehendes Ref.). Die LIDIA wiederum verfolge i l~eferiei~ naeh dem Tagungsprotokoll. Lebensmittel, Band 95, Heft 5. 23

2. Diskussionstagung im Forschungskreis der Ernährungsindustrie in Schlangenbad (Taunus)

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Sitzungsberichte. 337

4. Uberpriifung der Verfahren und Masohinen ffir die Herstellung yon Kakaoerzeugnissen. 5..E.inffihrung yon Gfitestufen ffir Schokolade auf Grund wissenschaftlicher Untersuchungen. 6. Uberprfifung yon Zuekerwaren, Dauerbackwaren und Schokoladen auf erni~hrungs-

physiologisehen Wert. H. K~AUS]~ ( Arbeitsgemsinscha# der Obst- un:l Gemi~sewrwertungsindustri~) :

]. Erhaltung der Vitamine und Mineralstoffe in Obst- und Gemfisekonsecven. 2. Synthetische Vitaminierung und Gcschmacksverbesserung durch Glutamat. 3. Entwicklung yon Methoden der Qualititsfiberwachung. 4. Quantitative Ermittlung gewisser Bestandtefle in Marme]aden. 5. Neue Methoden der Haltbarmachung. 6. Arbeiten fiber neue Verpackung. H. SCKW~DT ( Bundssverba~d dsr Dsutschsn Fleischwarenindustrie, Brauns~hweig) : 1. FSrderung der Arbeiten fiber die Chemie des Eleischeiwefl~es. 2. Erkenntnisse zur Technik der maschinellen Fleisehzerkleinerung ffir Wurstwaren. 3. Untersuehungen fiber Mitwirkung yon Fermenten, Bakterien u. dgl. bei den kolloid-

ehemischen Vorgingen zur Sicherung der lieht- und kochbestgndigen roten Fleisehfarbe wihrend der PSkelung.

4. Feststellungen zur Rationalisierung der Praxis in bezug auf Dosenkonservierung und Haltbarkeit der Fleischwaren.

DYCK:ERttOFF ( Arbeitsgemelnseha/t der D~utsche~ Spirltusin~lustrie, Hannover) : 1. Entwicklung einer Methode zur Unterscheidung des synthetisehen Sprits vom G~rungs-

sprit aus landwirtschaftliehen Produkten. 2. Wissenschaftliche Beurteilung eines Flasehenverschlusses aus Kunststoff, der zwar technisch

entwickelt, jedoch in seinen Auswirkungen auf den Inhalt der Flasche (Kornbranntwein) nicht untersucht ist.

v. LILIE~SXIOLD (Verein der Zuc~erindustris, Dormagen) : 1. Weitere Zfichtung yon Rfiben mit hohem Ertrag und Zuckergehalt sowie hoher ]~esistenz

gegen Kr~nkheiten. 2, Produktionsmethoden zur rationellen Gewinnung yon Nebenprodukten. W. H]~ss ( Si~[3warenindustrie, Sparte Dauerbae~war en, Bonn): 1. Entwieldung besserer Methoden der Analyse yon Fett. 2. Besondere Beachtung der KSrnung yon Zuekerarten und ihr Verhalten zur AuflSsungs-

geschwindigkeit sowie ihre Beziehung zu gesehmacklichen Unterschieden. 3. Anwendung aller wissenschaftlichen M6glichkeiten bei der Untersuchung yon Mehlen. F. L~J~PI%ECHT ( Backhil]smittelindustrie) : 1. Sehaffung bzw. Festlegung einwandfreier Verfahren zur Bestimmung der in Betraeht

kommenden Enzyme. 2. t~eindarstellung der Enzyme. 3. Prfifung der ]~aekwirkung der Enzyme mit dem Ziel, die g(instigste t~elation herauszu-

finden. 4. Aufklirung der ~olle der S&ure ffir die Baekf~ihigkeit des ]~oggenmehles.

G. Dultz i (Frankfurt a. M.-HSchst).

2. Diskussionstagung im Forschungskreis der Ern~ihrungsindustrie in Schlangenbad (Taunus) .

am 26. Juni 1952. Diese Tagung besch~ftigte sich im wesentlichen mit der Auswertung der auf dem ,,Inter-

nat[onalen Xongre~ der Landwirtschaftlichen Industrie" in Rom gebrachten Anregungen, auf die in einem besonderen Bericht eingegangen werden wird.

H. F. DvPO~T (Paris) erliuterte den Untersehied der Aufg~ben der CIIA (Commission Inter- nationale des Industries Agricoles), der FAO (Food and Agriculture Organisation, UNESCO) nnd der LIDIA (Liaison Internationale des Industries Alimentaires, Paris). Die FAO besehgftige sich nur mit Problemen ~llgemeiner Natur auf dem Gebiete des Ern~hrungswesens und ver- handele und entscheide auf hSchster Stufe im Rahmen yon l~egierungsbesehlfissen fiber Fragen genereller Art wie das Ernghrungsproblem unterernghrter BevSlkerungen, Planung der Land- wirtsehaft im Weltmal~stab, internationale Investierungsfragen usw. Die CIIA sei demgegenfiber auf das Studium und die LSsung yon bestimmten einzelnen Fragen praktischer und wissen- sehaftlicher Bedeutung ausgerichtet (vgl. vorstehendes Ref.). Die LIDIA wiederum verfolge

i l~eferiei~ naeh dem Tagungsprotokoll. Lebensmittel, Band 95, Heft 5. 23

338 Kurznachrichten.

das Ziel, die B e r u fs interes sen ihrer' Mitglieder zu schiitzen im Hiliblick auf die eb enfalls privaten Organisationen, die die Berufsinteressen der Bauern oder der Verbraueher wahrliehmeli.

E. G~ADNAU~ (CIIA, Paris) beriehtete fiber die P r a x i s d e r D o k u m e n t a t i o n s z e n t r a l e an Hand yon Beispielen, wie diese der Industrie nieht nur theoretiseh, sondern aueh praktiseh Hilfe leisten k5nlie, vor allem dureh vielseitige, umfangreiche l~eferatenver5ffentliehung und schnelle Ubermittlung der angeforderten l~eproduktionen und Spezialstudien. Eine grol~e Anzah] fach- licher und wissensehaftlicher Mitarbeiter werte in 10 Abteilungen, der Bibliothek und der Zentral- kartei alle Vorg/inge aufdem Gebiet der Ern/ihrungswissensehaft aus. Dureh die Dokumentations- zentrale sei es mTglich, die neuesten Arbeiten oder eine umfasselide Auskunft fiber den Stand eines Problems zu fibermitteln. Periodiseh erscheinende VerSffenttichungen dienten im all- gemeinen dieser Aufgabe. Spezial-ZeJtsehriften in Heft- oder Karteiform behalidelteli die yon einer Industriegruppe oder yon Einzelbetrieben gesteUten Themen. Vollst/indige Bibliographien wfirden auf Antrag ffir Sondergebiete angefertigt. In der Informationsabteilung befinde sich eine Kartei yon Konstrukteuradressen, die nach Materien geordnet seien, eine Samm]ung yon Firmen- prospekten und eine Kartei der in den einschl/~gigeli Insti tuten und Laboratorien laufenden Forsehungsarbeiten. [N/£here Angaben fiber die Pariser Dokumentationszentrale filiden sich im n/~chsten Heft dieser Zeitschrift (d. Red.)].

In der Diskussion ergab sieh die einmiitige Auffassung, dal] eilie aueh fiir Deutschland driligend notwendige Sehrifttumssammlung und Auswertung eine Finanzierungsaufgabe des Staates sei wie aueh die FSrderung der Arbeiten zur Entwicklung einer modernen Analytik. W/~hrend eilizelne Forsehungsauftr/~ge yon Industriegruppen oder Einzelbetrieben zu finanzieren w/~ren, mfil~te der Staat gewisse Schwerpunkte yon volkswirtschaftlieher Bedeutung in der For- schung mehr fSrdern. In den einzelnen Faehverb~tnden sollten wissensehaftliche Aussehfisse gebildet werden, die die einschl/~gigen Probleme vorbesprechen und konzentriereli. Der Vor- sitzende der ,,Arbeitsgemeinsehaft Ern/~hruligswissensehaftlieher Insti tute" wurde gebeten, eine Liste mangelhafter Untersuehungsmethoden, die durch solche neuester Erkenntnis ersetzt werden mfissen, aufzustellen.

Mit einem Liehtbildervortrag yon Prof. Dr. S. KI]gSSKALT (Teehliische Hoehsehule, Aachen) fiber , , V e r f a h r e n s t e e h n i k in de r E r n / ~ h r u l i g s i n d u s t r i e " wurde die Tagung beendet.

G. Dultz ~ (Frankfurt a. M.-HSehst).

Kurznachrichten. Pers i in l iehe Naehr i ch ten .

Robert Stroheeker zum 60. Geburtstag.

Unser Mitarbeiter Chemiedirektor Dr. phil. habil. ROBERT STRO~r~CKE~ (Gelsenkirchen) voll- endete am 24. Juli 1952 sein 60. Lebensjahr. Damit liegt ein arbeitsreicher ,Lebensabsehnitt hinter dem Jubilar, dessen Name weir fiber die Grenzen Deutsehlands hinaus bekannt wurde. Uber 80 wissenschaftliche Arbeiten entstammen bisher seiner Feder. Auf allen Gebieten der Lebensmittelehemie, in der A l i a l y t i k , der M i k r o s k o p i e , dem L e b e n s m i t t e l r e e h t , der p h y s i k a l i s c h e n C h e m i e und in der W a s s e r c h e m i e hat STROXXEC~Z~ wertvolle BeitrKge geleistet. Viele Verfahren der Lebensmitte]chemie, die heute zum Allgemeingut geworden sind, hat ST~O~C~ZEI~ als Schiller yon KSNIG, ]~OM]~R nlid TILLMANS, dessert Nachfolger er in den Jahren 1935--37 an der Universit/~t Frankfurt war, mit ausgearbeitet. Seine ,,Methoden der Lebensmitte]ehemie" und das ,,Tasehenbueh ffir die Lebensmittelchemie" sind aus der lebens- mittelchemisehen Praxis nicht mehr wegzudenken. Acht grol3e Kapitel des ,,Handbuehes" wurden yon ihm bearbeitet.

~%ben Seiner erfolgreiehen Forschert/~tigkeit fand er immer noeh Zeit, s ieh als Mitarbeiter unserer Zeitschrfft, als Vorsitzelider der Faehgruppe Lebensmittelehemie und ffir zahlreiehe Ehren~imter zur Verffigung zu stellen. MSgen ihm noeh viele Jahre segensreichen Sehaffens beschieden sein. F. Kiermeier (Mfinchen).

Dem langj~hrigeli Direktor der Staatl. Untersuehungsanstalt ]~rankfurt a.M., Dr. M. F. :BENGEN, hat anl/~Blich seines 50j/£hrigen Doktorjubfl/~ums die Mathematiseh-Naturwissensehaft- lithe Fakult/tt der Uliiversit/~t GSttingen das G o ] d e n e D o k t o r d i p l o m fiberreicht. Dr. BE~G~¢ ist den Lesern dieser Zeitschrfft als R e f e r e n t zahlreicher Publikationen bekannt.

1 l~eferiert naeh dem Tagungsprotokoll.