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Quinoa (Chenopodium quinoa) Erträge: Je nach Aussaattermin schwanken die Versuchs- erträge zwischen 35 und 70 dt TM/ha. Bei einer Saat Anfang/Mitte Juni werden die höchsten Trockenmasseerträge erreicht. Die Praxiserträge liegen bei ca. 40 dt TM/ha. Fazit: Quinoa-Ganzpflanzen können für die Erzeugung von Biogas oder als Gründüngung genutzt wer- den. Durch ihre kurze Vegetationsperiode lässt sich Quinoa individuell in Biogasfruchtfolgen und in Kombination mit Marktfrüchten wie Drusch- gerste anbauen. Der höhere Gehalt an Spuren- elementen im Quinoasubstrat könnte sich positiv auf den Gärprozess und somit die Methanaus- beute in Biogasanlagen auswirken. Aus pflan- zenbaulicher Sicht ist Quinoa eine willkommene Abwechslung auf dem Feld und ein attraktives landschaftsgestaltendes Strukturelement. Impressum: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) Vöttinger Straße 38, 85354 Freising-Weihenstaphan www.LfL.bayern.de Autor: Technologie- und Förderzentrum (TFZ) Redaktion: LfL - Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung © LfL, TFZ, 12/2018 Alle Rechte beim Herausgeber Kooperationsprojekt: Informations- und Demonstrationszentren Energiepflanzenanbau und Bioökonomie

2018 11 TFZ Quinoa 20181126 - Biogas Forum Bayern€¦ · Quinoa (Chenopodium quinoa) Erträge: Je nach Aussaattermin schwanken die Versuchs-erträge zwischen 35 und 70 dt TM/ha

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Page 1: 2018 11 TFZ Quinoa 20181126 - Biogas Forum Bayern€¦ · Quinoa (Chenopodium quinoa) Erträge: Je nach Aussaattermin schwanken die Versuchs-erträge zwischen 35 und 70 dt TM/ha

Quinoa(Chenopodium quinoa)

Erträge:Je nach Aussaattermin schwanken die Versuchs-erträge zwischen 35 und 70 dt TM/ha. Bei einer Saat Anfang/Mitte Juni werden die höchsten Trockenmasseerträge erreicht. Die Praxiserträge liegen bei ca. 40 dt TM/ha.

Fazit:Quinoa-Ganzpflanzen können für die Erzeugung von Biogas oder als Gründüngung genutzt wer-den. Durch ihre kurze Vegetationsperiode lässt sich Quinoa individuell in Biogasfruchtfolgen und in Kombination mit Marktfrüchten wie Drusch-gerste anbauen. Der höhere Gehalt an Spuren-elementen im Quinoasubstrat könnte sich positiv auf den Gärprozess und somit die Methanaus-beute in Biogasanlagen auswirken. Aus pflan-zenbaulicher Sicht ist Quinoa eine willkommene Abwechslung auf dem Feld und ein attraktives landschaftsgestaltendes Strukturelement.

Impressum: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)Vöttinger Straße 38, 85354 Freising-Weihenstaphanwww.LfL.bayern.de Autor: Technologie- und Förderzentrum (TFZ)Redaktion: LfL - Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung© LfL, TFZ, 12/2018Alle Rechte beim Herausgeber Kooperationsprojekt: Informations- und Demonstrationszentren

Energiepflanzenanbau und Bioökonomie

Page 2: 2018 11 TFZ Quinoa 20181126 - Biogas Forum Bayern€¦ · Quinoa (Chenopodium quinoa) Erträge: Je nach Aussaattermin schwanken die Versuchs-erträge zwischen 35 und 70 dt TM/ha

Merkmale:Wie Buchweizen ist Quinoa eine sogenannte Pseudocerealie, die sich durch die Produktion stär-kereicher Körner auszeichnet, jedoch nicht zu den Gräsern gehört. Da die Körner glutenfrei sind, ist sie auch für die Ernäh-rung von Allergikern interessant. Aufgrund der großen Sorten-vielfalt weist das Erscheinungs-bild von Quinoa eine breite Variation auf. Die einjährige, krautige Pflanze wird zwischen 60 und 130 cm hoch. Sie besitzt einen aufrechten, verzweigten Stängel und rautenförmige Blätter mit gezähntem Rand.

Die knäueligen Blütenstände bestehen aus mehreren Blüten. Diese besitzen eine fünfteilige Blütenhülle und entwickeln nach der Bestäubung ein ca. 2 mm großes Samenkorn.

Herkunft:Quinoa stammt aus den Anden-regionen Südamerikas und zählte bereits bei den Inka und Maja zu den Hauptnahrungs-mitteln. Auch heute liegen die Hauptanbaugebiete in Peru, Bolivien und Ecuador. In Europa wurde die Kultur erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts entdeckt. Trotz teilweise guter

Erträge konnte sich Quinoa hier jedoch noch nicht durchsetzen.

Anbau:Die Ansprüche von Quinoa an den Standort sind relativ gering, jedoch reagiert sie empfindlich auf Verschlämmung und Ver-krustung.

Vorteile des Quinoaanbaus:Als Gründüngungskultur reichert Quinoa organische Substanz an und schützt den Boden vor Erosion und Nährstoffauswa-schung. Gleichzeitig wird durch die gute Durchwurzelung die

Bodenstruktur verbessert. Auf-grund der kurzen Vegetations-zeit von ca. 100 Tagen kann Quinoa variabel in Fruchtfolgen integriert und je nach Bedarf als Biogassubstrat oder Grün-düngung genutzt werden. Im Gegensatz zu Buchweizen ist Quinoa dürre- und kältetolerant. Je nach Sorte verfärben sich die Pflanzen zur Ernte hin gelb bis rot und bereichern damit das Landschaftsbild. Ähnlich wie Amarant hat auch Quinoa einen höheren Anteil an Spurenele-menten, der sich positiv auf den Gärvorgang in Biogasanlagen auswirken könnte.

Quinoa ist als potenzielle Energiepflanze interessant, da sie sehr schnellwachsend ist und schon nach etwa 100 Tagen als Ganzpflanze geerntet werden kann.

Quinoa im Bestand Saatgut