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Das therapeutische und diagnostische Prinzip Ophthalmologe https://doi.org/10.1007/s00347-018-0782-1 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2018 K. Brasse 1 · S. Schmitz-Valckenberg 2 · A. Jünemann 3 · J. Roider 4 · H. Hoerauf 5 1 Praxis für Augenheilkunde, Vreden, Deutschland 2 Universitäts-Augenklinik Bonn, Bonn, Deutschland 3 Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland 4 Augenklinik, Campus Kiel, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel, Deutschland 5 Augenklinik, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland YAG-Laser-Vitreolyse zur Behandlung von störenden Glaskörpertrübungen Hintergrund Die YAG-Laser-Vitreolyse stellt ein inno- vatives erapieverfahren zur Behand- lung von störenden Glaskörpertrübun- gen oder sog. Floatern dar (. Abb. 1;[1]). Damit steht neben dem reinen „Zuwar- ten“ und der Vitrektomie als invasives operatives Verfahren eine Behandlungs- alternative für Patienten zur Verfügung. Degenerative Glaskörpertrübungen treten bei fast allen Menschen irgend- wann im Leben auf. Während über deut- liche Beeinträchtigungen beim akuten Auſtreten häufig berichtet wird, nehmen die meisten Betroffenen dauerhaſt nur wenige bzw. erträgliche Beschwerden wahr. Dabei spielt die Habituation eine wichtige Rolle. Allerdings gibt es aber auch einen Teil von Betroffenen, bei den Glaskörpertrübungen zu nachhaltigen Beeinträchtigungen führen. Je nach Aus- maß des individuellen Leidensdrucks, auch unter Berücksichtigung der An- forderungen an die Sehfunktion, kann das reine „Zuwarten“ und „Beobach- ten“ für Betroffene eine dauerhaſt nur schwer oder sogar inakzeptable Option darstellen. » Das sonst zuverlässige Bewertungskriterium des Visus ist nicht anwendbar Die Beschwerden der betroffenen Pa- tienten sind oſt nicht direkt nachzu- vollziehen. Zum einen ist das sonst zuverlässige Bewertungskriterium des Visus nicht anwendbar, da meist eine volle Sehschärfe vorliegt. Zum anderen sind selbst hochauflösende bildgebende Verfahren des Augenhintergrunds oſt unzureichend, um das Vorhandensein und die Ausprägung von Glaskörpertrü- bungen sowie v.a. auch die Korrelation zu funktionellen Beeinträchtigungen adäquat zu erfassen. Letztlich sind funk- tionelle Beeinträchtigungen durch Glas- körpertrübungen auch abhängig von den subjektiven Anforderungen an die Sehleistung des Betroffenen. Nicht sel- ten wurde Floater-Patienten sogar eine psychische Auffälligkeit unterstellt. Wie groß der Leidensdruck dieser Pa- tientengruppe wirklich sein kann, zeigt eine Studie von Wagle et al. aus Singa- pur [2]. Sie kommt zu dem erstaunli- chen Ergebnis, dass Floater-Patienten im Durchschnitt auf 1,1 Jahr von 10 noch vor ihnen liegenden künſtigen Lebensjah- ren verzichten würden, wenn sie damit eine Beschwerdefreiheit erlangen könn- ten. Die Ergebnisse ähneln dabei denen visusbedrohender Augenerkrankungen wie altersbedingte Makuladegeneration oder diabetische Netzhauterkrankung. Insbesondere jüngere Patienten gehen dabei höhere Risiken als ältere Patienten ein. Ursache von degenerativen Glaskörpertrübungen Mit zunehmendem Alter verändert sich der Glaskörper, verliert dabei seine Form und verflüssigt sich teilweise. Dabei ver- dichten sich Kollagenfasern zu Konden- saten oder Strängen, und es entwickeln sich Lakunen. Die Konglomerate inner- halb des Glaskörpers können zu stören- der Schattenbildung auf der Netzhaut führen, sobald Licht in das Auge fällt, und erscheinen für die Patienten als Punkte, Fäden oder Spinnennetze (sog. Mouches volantes). Ähnlich im Beschwerdebild, aber für die Patienten akut auſtretend, ist davon das Ereignis der hinteren Glas- körperabhebung abzugrenzen. Mit fort- schreitender Verflüssigung kann sich die hintere Glaskörpergrenzmembran komplett oder partiell von der Netzhaut abheben. Diese ist meist mit einem plötz- lichen Anstieg der Floater-Beschwerden verbunden. Nicht selten kommt es dabei zu kleinen Blutungen avulsierter Netz- hautgefäße, sodass ein großer Teil der Beschwerden durch Abbau nach einigen Wochen nachlässt. Verbleiben können subjektive Beeinträchtigungen durch die Strukturen in der abgehobenen hinteren Glaskörpergrenzmembran, wie z.B. der Weiss- oder Martegiani-Ring (. Abb. 2). Je weiter weg sich diese Strukturen von der Netzhaut und der optischen Achse befinden, umso weniger störend werden sie wahrgenommen. Diese Veränderung kann über Monate fortbestehen und – bedingt durch Schattenbildung auf die Netzhaut – zu deutlichen subjektiven Beeinträchtigungen führen. Es ist sehr wichtig, diese als primäre Glaskörpertrübungen oder „Floater“ be- Der Ophthalmologe

3 4 5 YAG-Laser-Vitreolysezur Behandlungvonstörenden … · 2018. 10. 4. · DastherapeutischeunddiagnostischePrinzip Abb.18 SchematischeIllustrationderYAG-Laser-Vitreolyse.EntstehungvonGasbläschendurchUm-

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  • Das therapeutische und diagnostische Prinzip

    Ophthalmologehttps://doi.org/10.1007/s00347-018-0782-1

    © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil vonSpringer Nature 2018

    K. Brasse1 · S. Schmitz-Valckenberg2 · A. Jünemann3 · J. Roider4 · H. Hoerauf5

    1 Praxis für Augenheilkunde, Vreden, Deutschland2Universitäts-Augenklinik Bonn, Bonn, Deutschland3Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland4 Augenklinik, Campus Kiel, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel, Deutschland5 Augenklinik, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland

    YAG-Laser-Vitreolyse zurBehandlung von störendenGlaskörpertrübungen

    Hintergrund

    DieYAG-Laser-Vitreolyse stellt ein inno-vatives Therapieverfahren zur Behand-lung von störenden Glaskörpertrübun-gen oder sog. Floatern dar (. Abb. 1; [1]).Damit steht neben dem reinen „Zuwar-ten“ und der Vitrektomie als invasivesoperatives Verfahren eine Behandlungs-alternative für Patienten zur Verfügung.

    Degenerative Glaskörpertrübungentreten bei fast allen Menschen irgend-wann im Leben auf. Während über deut-liche Beeinträchtigungen beim akutenAuftreten häufig berichtet wird, nehmendie meisten Betroffenen dauerhaft nurwenige bzw. erträgliche Beschwerdenwahr. Dabei spielt die Habituation einewichtige Rolle. Allerdings gibt es aberauch einen Teil von Betroffenen, bei denGlaskörpertrübungen zu nachhaltigenBeeinträchtigungen führen. Je nachAus-maß des individuellen Leidensdrucks,auch unter Berücksichtigung der An-forderungen an die Sehfunktion, kanndas reine „Zuwarten“ und „Beobach-ten“ für Betroffene eine dauerhaft nurschwer oder sogar inakzeptable Optiondarstellen.

    » Das sonst zuverlässigeBewertungskriterium des Visusist nicht anwendbar

    Die Beschwerden der betroffenen Pa-tienten sind oft nicht direkt nachzu-vollziehen. Zum einen ist das sonst

    zuverlässige Bewertungskriterium desVisus nicht anwendbar, da meist einevolle Sehschärfe vorliegt. Zum anderensind selbst hochauflösende bildgebendeVerfahren des Augenhintergrunds oftunzureichend, um das Vorhandenseinund die Ausprägung von Glaskörpertrü-bungen sowie v. a. auch die Korrelationzu funktionellen Beeinträchtigungenadäquat zu erfassen. Letztlich sind funk-tionelle Beeinträchtigungen durch Glas-körpertrübungen auch abhängig vonden subjektiven Anforderungen an dieSehleistung des Betroffenen. Nicht sel-ten wurde Floater-Patienten sogar einepsychische Auffälligkeit unterstellt.

    Wie groß der Leidensdruck dieser Pa-tientengruppe wirklich sein kann, zeigteine Studie von Wagle et al. aus Singa-pur [2]. Sie kommt zu dem erstaunli-chen Ergebnis, dass Floater-Patienten imDurchschnitt auf1,1 Jahrvon10nochvorihnen liegenden künftigen Lebensjah-ren verzichten würden, wenn sie damiteine Beschwerdefreiheit erlangen könn-ten. Die Ergebnisse ähneln dabei denenvisusbedrohender Augenerkrankungenwie altersbedingte Makuladegenerationoder diabetische Netzhauterkrankung.Insbesondere jüngere Patienten gehendabei höhere Risiken als ältere Patientenein.

    Ursache von degenerativenGlaskörpertrübungen

    Mit zunehmendem Alter verändert sichderGlaskörper, verliert dabei seine Form

    und verflüssigt sich teilweise. Dabei ver-dichten sich Kollagenfasern zu Konden-saten oder Strängen, und es entwickelnsich Lakunen. Die Konglomerate inner-halb des Glaskörpers können zu stören-der Schattenbildung auf der Netzhautführen, sobaldLicht indasAuge fällt, underscheinen für die Patienten als Punkte,Fäden oder Spinnennetze (sog. Mouchesvolantes).

    Ähnlich im Beschwerdebild, aberfür die Patienten akut auftretend, istdavon das Ereignis der hinteren Glas-körperabhebung abzugrenzen. Mit fort-schreitender Verflüssigung kann sichdie hintere Glaskörpergrenzmembrankomplett oder partiell von der Netzhautabheben.Diese istmeistmit einemplötz-lichen Anstieg der Floater-Beschwerdenverbunden. Nicht selten kommt es dabeizu kleinen Blutungen avulsierter Netz-hautgefäße, sodass ein großer Teil derBeschwerden durch Abbau nach einigenWochen nachlässt. Verbleiben könnensubjektive Beeinträchtigungen durch dieStrukturen in der abgehobenen hinterenGlaskörpergrenzmembran, wie z.B. derWeiss- oder Martegiani-Ring (. Abb. 2).Je weiter weg sich diese Strukturen vonder Netzhaut und der optischen Achsebefinden, umso weniger störend werdensie wahrgenommen. Diese Veränderungkann über Monate fortbestehen und –bedingt durch Schattenbildung auf dieNetzhaut – zu deutlichen subjektivenBeeinträchtigungen führen.

    Es ist sehr wichtig, diese als primäreGlaskörpertrübungen oder „Floater“ be-

    Der Ophthalmologe

    https://doi.org/10.1007/s00347-018-0782-1http://crossmark.crossref.org/dialog/?doi=10.1007/s00347-018-0782-1&domain=pdf

  • Das therapeutische und diagnostische Prinzip

    Abb. 18 Schematische IllustrationderYAG-Laser-Vitreolyse.EntstehungvonGasbläschendurchUm-wandlung vonMaterie in Gas (Vaporisation); blauBehandlungsstrahl des YAG-Lasers, rot Zielstrahlendes Lasers, grün Beobachtungsstrahlen des Okulars. (©Dr. K. Brasse, Vreden,mit freundl. Genehmi-gung)

    zeichneten degenerativen Veränderun-gendifferenzialdiagnostischvonanderenUrsachen für Glaskörpertrübungen ab-zugrenzen. Dazu zählen entzündlicheVeränderungen bei Uveitis oder selteneUrsachen wie intraokuläre Lymphomeoder eine Amyloidose.

    Es wurde von Brasse eine Einteilungvorgeschlagen (. Tab. 1), die sich aufden histoanatomischen Ursprungsortder Trübungen bezieht [3]. Kaymak undFulga [4] unterscheiden 3 Floatertypen:4 faserartige Stränge,4 wolkenartige Floater und4 Weiss-Ring-Floater.

    Eine genaue Klassifizierung der Glaskör-pertrübungen und Einteilung in Grup-pen verfolgt das Ziel, auf diese Weisedie vielfältigen Ursprungsorte und For-men von Glaskörpertrübungen zu ver-mitteln und – natürlich unter der Vor-aussetzung einer erheblichen subjektivenBeeinträchtigung – deren Eignung oderNichteignung für eine YAG-Vitreolysedarzustellen. Damit soll diese eine Ent-scheidungshilfe bieten, ob ein Therapie-versuchmitdieserTechnikerfolgverspre-chend ist. Nach einer bislang nicht pu-blizierten Auswertung von 1500 behan-delten Augen sind Glaskörpertrübungender Gruppen I und II sowie – unter be-stimmtenVoraussetzungen(s.unten)derGruppe IV – einer YAG-Vitreolyse-Be-handlung zugänglich, um eine relevanteAbnahme der subjektiven Beeinträchti-gungen zu erreichen.

    Bei der Vitreolyse von Glaskörpertrü-bungen der Gruppe IV entstehen vielefeine Fragmente, die eine große Tendenzhaben, sich zu verkleben. Innerhalb voneinigen Wochen bilden sich neue intra-vitreale Strukturen, die für den Patien-ten noch störender als die ursprüngli-chen sein können. Dies gilt insbeson-dere für sehr voluminöse Ausgangstrü-bungen. Diese sollten als Kontraindikati-on für die Vitreolyse angesehen werden.Trübungen der GruppeV sind nur seltenfür die Laserbehandlung geeignet.

    » Sehr voluminöse Aus-gangstrübungen stellen eineKontraindikation für dieVitreolyse dar

    Insbesondere sollte nachAnsicht derAu-toren in der Gruppe V bei entzündlichbedingten Glaskörpertrübungen und beiasteroiderHyalose keine YAG-Vitreolyseerfolgen.

    Eine Klassifizierung ist aber auchunabdingbar, um dringend notwendi-ge multizentrische prospektive Studienzur YAG-Laser-Vitreolyse durchführenzu können. So bezog sich die Studievon Shah et al. lediglich auf Floater-Patienten mit einem störenden abge-hobenen Weiss-Ring, welcher in demvorgeschlagenen Klassifizierungssystemder Gruppe II zuzuordnen wäre [5].

    Abb. 28 DarstellungeinestypischenWeiss-Ringsin der Kontaktglasuntersuchung, entstandennach symptomatischer hinterer Glaskörperab-hebung. Erläuterung s. Text. (©Dr. K. Brasse,Vreden,mit freundl. Genehmigung)

    Technische Grundlagen

    Als alternative Behandlung zur Pars-plana-Vitrektomie von Glaskörpertrü-bungen wurde erstmals schon vor über30 Jahren die YAG-Laser-Vitreolyse dis-kutiert, es handelt sich also um keingrundlegend neues Verfahren. Zu denPionieren der YAG-Laser-Entwicklungund insbesondere auch beim Einsatzinnerhalb des Glaskörpers gelten FranzFankhauser und Danielle Arosa [6–8].

    Funktionsprinzip der YAG-Laser-Vitreolyse

    Der gepulste Neodym-dotierte Yttrium-Aluminium-Granat(Nd:YAG)-Laser er-zeugt im Fokus des Behandlungsstrahlsfür einen Zeitraum im Bereich von 3 Na-nosekunden (3ns) eine Ionisation desGewebes (Plasma)mit einemDurchmes-ser von 0,008mm. Der Gewebseffekt be-ruht auf einen optischen Durchbruch imFokusdesLaserstrahls.Dabei istkeineab-sorbierende Struktur wie beispielsweisedas Melanin bei der Laser-Fotokoagula-tion vonNetzhaut- undAderhautgewebeerforderlich, um einen Effekt zu erzielen.Letzterer beruht bei der gepulsten Neo-dymium:YAG-Laser-AnwendungaufderEntstehungvonextremhohenLeistungs-dichten (1010W/cm2), die ein Gemischaus Ionen und Elektronen (=Plasma) be-wirken. Dabei herrscht in einem kleinenBereich kurzfristig (3ns) eine sehr ho-he Leistungsdichte, wobei Temperaturen

    Der Ophthalmologe

  • von mehreren 1000° vorliegen können.Wegen dieser hohen Leitungsdichte ent-stehen zusätzlich Kavitationsblasen undakustischeDruckwellen,die sichvomFo-kus des Lasers ablösen und nicht kon-trolliert werden können [9].

    Der eigentliche schneidendeGewebs-effekt kommt v. a. durch die Vaporisationzustande, Kavitationsblasen und akusti-sche Druckwellen sind v. a für die Ne-benwirkungen verantwortlich und ha-ben eine wesentlich größere Reichweite([10]; . Abb. 1). Die Größe und Reich-weite der Kavitationsblasen hängen vonder applizierten Energie (Einheit: J) ab.Je höher die Energie, umso größer ist dieKavitationsblase. Daher werden spezielleKontaktgläserverwendet,umeinenmög-lichst kleinen Fokus zu erreichen undso einerseits die notwendige Leistungs-dichte für einen optischen Durchbruchmit Plasmagenerierung zu erzeugen, an-dererseits das Schädigungsvolumen imGlaskörper nicht zu groß werden zu las-sen. Dieser Effekt wird bei der Nachstar-behandlung und der Iridotomie ausge-nutzt, wobei der Kavitationsblaseneffektbei diesen Anwendungen durch Linseund Iris jeweils räumlich begrenzt wird.

    DerMechanismus der Plasmabildunglässt sich potenziell auch gezielt nutzen,um Glaskörpertrübungen in viele kleineFragmente zu zerteilen und zu vaporisie-ren. Allerdings kommt es durch die Ka-vitationsblase und durch die akustischeDruckwelle inalleRichtungendesRaumszu einer möglichen Beeinflussung bzw.Schädigung von angrenzenden Struktu-ren (Netzhaut, Linse, benachbarte Glas-körperstrukturen), in Abhängigkeit vomAbstand zum Laserfokus. Diese sind dasErgebnis einer Funktion der Energie unddes Abstands zur Netzhaut bzw. Linse.Die Vaporisation spielt nach persönli-chen Erfahrungen der Autoren eine un-tergeordnete Rolle.

    Der ursprünglich von Fankhauser fürdieses Verfahren genutzte wassergekühl-te Lasag Microruptor II Laser war un-handlich, groß und teuer. Er wurde nurbis 1993 in kleiner Stückzahl gebaut. Essind nach Angaben des Herstellers derFa. Meridian AG (Thun, Schweiz) nochca. 20 Geräte im Einsatz. Der Microrup-tor II zeichnet sich durch hervorragende

    Zusammenfassung · Abstract

    Ophthalmologe https://doi.org/10.1007/s00347-018-0782-1© Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2018

    K. Brasse · S. Schmitz-Valckenberg · A. Jünemann · J. Roider · H. Hoerauf

    YAG-Laser-Vitreolyse zur Behandlung von störendenGlaskörpertrübungen

    ZusammenfassungDie YAG-Laser-Vitreolyse stellt ein innovativesTherapieverfahren zur Behandlung vonstörenden Glaskörpertrübungen dar. Voraus-setzung ist eine kritische Indikationsstellungnach eingehender Anamneseerhebung,intensiver klinischer Untersuchung undausführlicher Risikoaufklärung mit realis-tischer Erwartungshaltung des Patienten.Die Morphologie von Glaskörpertrübungenund die damit subjektiv wahrgenommenenBeeinträchtigungen sind vielfältig. Dyna-mische Veränderungen über die Zeit sindmöglich. Nicht alle sind zur Laserbehandlunggeeignet. Eine Klassifizierung nach demhistoanatomischenUrsprungsort von Glaskör-

    pertrübungen kann eine Entscheidungshilfebei der Indikationsstellung sein. Im Vergleichzu anderen YAG-Laser-Behandlungen in derOphthalmologie unterscheidet sich die YAG-Laser-Vitreolyse v. a. darin, dass besonderetechnische Voraussetzungen erforderlichsind. Zudem ist die Behandlung aufwendiger,erfordert entsprechende Erfahrung undKenntnisse des Behandlers und sollte mitgroßer Sorgfalt durchgeführt werden.

    SchlüsselwörterFloater · Glaskörperabhebung · Lasertherapie ·Glaskörper · Weiss-Ring

    YAG laser vitreolysis for treatment of symptomatic vitreousopacities

    AbstractYAG laser vitreolysis is an innovative proce-dure to treat symptomatic vitreous floaters.The treatment decision is based on takinga comprehensive patient history, thoroughclinical examination, realistic expectations,and detailed patient information includingrisk of the procedure. Manifestation ofvitreous opacities and possible subjectiveimpairments are considerably variable.Dynamic changes over time are possible.Therefore, not all vitreous opacities aresuitable for laser treatment. A classificationaccording to histoanatomical origin can aid

    the treatment decision. In comparison toother ophthalmic YAG laser applications, YAGlaser vitreolysis differs predominantly by itsspecific technical equipment requirements. Inaddition, treatment is more complex and timeconsuming, requires appropriate experienceand knowledge of the surgeon, and should becarried out with utmost care and accuracy.

    KeywordsFloater · Vitreous detachment · Laser therapy ·Vitreous body · Weiss ring

    optische Eigenschaften und ein einzigar-tiges rotierendes Zielsystem aus [11].

    Optimierte Eigenschaften des Nd:YAG-Lasers

    Bei allen YAG-Lasern verläuft der Be-handlungsstrahl (. Abb. 1–blau) koaxialmit den beiden Zielstrahlen (. Abb. 1 –rot) und Beobachtungsstrahlen derOku-lare (. Abb. 1 – grün). Dagegen fällt derBeleuchtungsstrahl meist nicht koaxialein.DieseKonstruktion ist günstiger undhinreichend geeignet für eine Nachstar-behandlung oder Iridotomie. Um opti-male Sichtverhältnisse im Glaskörperbe-

    reich zu schaffen und störende Reflexio-nen im Zielbereich zu vermeiden, ist esvorteilhaft, dass der Beleuchtungsstrahlkoaxial zu den anderen 5 Strahlen ver-läuft.

    » Vorteilhaft ist der Verlauf desBeleuchtungsstrahls koaxial zuden anderen 5 Strahlen

    Über diese Eigenschaften verfügte derbeschriebene Lasag Microruptor II. DieFa. Ellex Medical (Mawson Lakes/SA,Australien) brachte 2013 denUltraQRe-flex Laser mit diesen speziellen Eigen-

    Der Ophthalmologe

    https://doi.org/10.1007/s00347-018-0782-1

  • Das therapeutische und diagnostische Prinzip

    Tab. 1 Einteilung vonGlaskörpertrübungen nach Brasse

    Gruppe I Ursprungsort: Retina-Opercula

    Gruppe II Ursprungsort: hintere Glaskörpergrenzmembran+GlaskörperkortexWeiss-Ring, fibrotische Membran bei Macular Pucker

    Gruppe III Ursprungsort: GlaskörperstromaKondensationen des Kollagenfasergerüsts zu Fäden, Globuli und Wolken

    Gruppe IV Ursprungsort: hintere Linsenkapseliatrogen erzeugte Floater bei Z. n. hinterer YAG-Kapsulotomie

    Gruppe V Für diese Gruppe ist die anatomische Einordnung nicht sinnvoll.Diverse Trübungen entzündlicher, degenerativer, traumatischer und idiopa-thischer Genese. Intravitreale Blutungen und Infiltrate, asteroide Hyalose,Amyloidose, Snowballs usw.

    schaften auf den Markt. Er besitzt ei-ne gütegeschaltete Laserquelle, die mo-nochromatisches und kohärentes Lichtder Wellenlänge von 1064nm emittiert.Es ist wichtig zu wissen, dass sich dasentstehende Plasma und die entstehendeDruckwelle auch in Richtung der Laser-quelle ausbreitet und es so trotzFokussie-rung hinter der Linse zu Linsentreffernkommen kann, wenn nicht ausreichendAbstand eingehalten wird. Dabei wer-den im Gegensatz zur Verwendung amvorderen Augenabschnitt deutlich höhe-re Laserenergien von etwa 2–7mJ proLaserschuss appliziert.

    Diagnostik und Indikations-stellung

    Die Indikationsstellung zur YAG-Laser-Vitreolyse bei degenerativenGlaskörper-trübungen setzte eine sorgfältige Anam-nese,klinischeUntersuchungundumfas-sende Aufklärung des Patienten voraus.Im Mittelpunkt sollten die dauerhaften,im Alltag relevanten Beeinträchtigungenstehen, die einem entsprechenden mor-phologischen Befund mit hoher Wahr-scheinlichkeit zugeordnet werden kön-nen. Außerdem kommt der Erwartungs-haltung des Patienten eine besondere Be-deutung zu.

    Welcher Patient für die Vitreolyse ge-eignet ist, hängt sehr von der Ursache,der Größe, Lage, Form und Anzahl derTrübungen ab. Daher muss die genaueLokalisation,Art undGröße derTrübun-gen bestimmt werden, um abzuschätzen,ob diese mit dem Laserstrahl effektiv be-handelt werden können (. Abb. 3 und 4).Während kleine Trübungen direkt hinterder Linse üblicherweise kaum Beschwer-den hervorrufen, sind es gerade die Trü-

    bungen direkt vor der Netzhaut, die alsbesonders störend wahrgenommen wer-den.

    Ganz wesentlich ist aber geradeder Abstand zur Netzhaut und Linse(. Abb. 3). Ist dieser zu gering, soll dieYAG-Laser-Vitreolyse nicht eingesetztwerden. Das Risiko eines iatrogenenNetzhaut- oder Linsenschadens wäre zuhoch.

    Anamnese

    Typische subjektive Beschwerden tretenv. a. beim Arbeiten an hellen Bildschir-men oder beim Autofahren auf. Dabeiist zu beachten, dass es nicht die Trü-bungen selbst sind, sondern dass derenSchattenwurf auf die Retina die eigent-lichen Beschwerden hervorruft. Je hellerdas Umfeld ist und somit eine Miosis er-zeugt, umso mehr überwiegt der Kern-den Halbschatten auf der Netzhaut. Fürdie Betroffenen wird die Situation ganzbesonders unangenehm, wenn der Hin-tergrund dann auch noch homogen undhell ist.

    Die Anamnese sollte die Dauer derSymptome,diebetroffeneAugenseite, dieAnzahl der jeweils wahrgenommenenTrübungen und auch die Alltagsaktivitä-ten erfassen, bei denen besonders starkausgeprägte Beschwerden auftreten.

    Sinnvoll kann es auch sein, dass diePatienten eine Zeichnung der Floater an-fertigen und die Flugbahn bei bestimm-ten Blickbewegungen (z.B. Blickwechselvon der Tastatur zum Bildschirm) be-schreiben. Dies ist hilfreich, die wirklichstörenden Floater in der inhomogenenGlaskörperstruktur zu identifizieren unddie Behandlung von Glaskörperverdich-

    tungen zu vermeiden, die nicht Ursacheder Beschwerden sind.

    Kontraindikationen

    Patientenmit einerFloater-Symptomatikbei akuter hinterer Glaskörperabhebung,insbesondere in Zusammenhang mit derWahrnehmung von Blitzen, sind für dieYAG-Laser-Vitreolyse nicht geeignet.

    » Patienten mit akuterSymptomatik sind für die YAG-Laser-Vitreolyse nicht geeignet

    In dieser Situation sollte eine sorgfältigeUntersuchung des Augenhintergrundseinschließlich der Peripherie erfolgen,um eine Netzhautablösung oder derenVorstufen auszuschließen und, falls nö-tig, eine zielgerichtete Behandlung zuinitiieren. Bei Persistenz der Floater-Beschwerden sollte 6 Monate zugewartetwerden, da oft eine spontane Besserungmöglich ist [5].

    Untersuchung

    An wichtigster Stelle – nach Visuserhe-bung und Dokumentation des Augen-innendrucks – steht die klinische Un-tersuchung mittels Spaltlampen-Biomi-kroskopie bei medikamentös erweiterterPupille. Bei erhöhtem Augeninnendrucksollte dieser erst wie üblich abgeklärtwerden, bevor die Indikation zu einemelektiven Eingriff wie der YAG-Laser-Vi-treolyse gestellt wird. Zur Dokumenta-tion gehören die Erfassung des Linsen-status und die Erkennung evtl. patholo-gischer Veränderungen sowohl der zen-tralen als auch der peripheren Netzhaut.Die Sicherstellung klarer optischer Me-dien und der Ausschluss anderer ggf. be-handlungsbedürftiger Augenerkrankun-gen sind wichtige Voraussetzungen voreiner Vitreolyse. Wie bereits erwähnt,müssen andere Ursachen für Glaskör-pertrübungendifferenzialdiagnostisch inErwägung gezogen werden. Dabei ist aufdas Vorhandensein von Glaskörperzel-len und Snowballs zum Ausschluss einerUveitis oder Maskeradesyndroms sowieauf Fußpunkte auf der Rückseite der Lin-

    Der Ophthalmologe

  • Abb. 38 Lokalisation von Trübungen imGlaskörperraumunter Beach-tung kritischer Strukturen. Blauer Bereich von 3mmvor der Netzhaut und3mmhinter der Linse bei phaken Patienten zeigt den Bereich an, in demei-ne YAG-Laserbehandlung aufgrund eines fehlenden Sicherheitsabstandsvermiedenwerden sollte. (©Dr. K. Brasse, Vreden,mit freundlicher Geneh-migung)

    Abb. 48 Eine Behandlung vonGlaskörpertrübungen, die vor denNetz-hautbereichen (weiß umkreist) und damit in der optischenAchse des Ziel-strahls liegen, sollte vermiedenwerden. Durch Augenbewegungen des Pa-tientengelingt es häufig, diese aus diesen riskantenBereichen zubewegen.(©Dr. K. Brasse, Vreden,mit freundlicher Genehmigung)

    se,die typischfüreineAmyloidosewären,zu achten.

    Eine B-Bild-Sonographie kann sinn-voll zur weiteren Diagnostik der Glas-körpersituation sein, der diagnostischeWertderSD-OCT-Bildgebung(„spectraldomain optical coherence tomography“)liegt v. a. im Ausschluss anderer patholo-gischer Veränderungen an der vitreore-tinalenGrenzfläche.GrößeundLokalisa-tion vonGlaskörpertrübungen selbst las-sen sich mit bildgebenden Verfahren wieOCT und B-Scan aber nur selten erfas-sen. Von Vorteil kann hier die Weitwin-kelbildgebungmit nichtkonfokaler Scan-ning-Laser-Ophthalmoskopie (z.B. Op-tomap, Fa.Optos, plc,Dunfermline,Uni-tedKingdom)sein(. Abb.5b, c und6b, c),die sowohl die Darstellung von Glaskör-pertrübungen als auch einen Überblicküber große Netzhautareale ermöglichenkann.

    » Die wichtigste Diagnostikerfolgt mit speziellenKontaktgläsern bei der klinischenUntersuchung

    Die wichtigste Diagnostik erfolgt aberbiomikroskopisch und sehr zeitaufwen-dig mit speziellen Kontaktgläsern imRahmen der klinischen Untersuchungdurch den Augenarzt. Nicht selten sinddie störenden Floater klein, singulär und

    sehr volatil. Sie tauchen bei Augenbewe-gungen nur für Sekundenbruchteile vorder Makula auf und verschwinden dannwieder in die Peripherie. Man findetsie nur mit großem Zeitaufwand an derSpaltlampe unter Nutzung von speziel-len Kontaktgläsern (z.B. Karickhoff 30°,Fa. Oculus, Menlo Park/CA, USA; SinghMid Vitreous, Fa. Volk, Mentor/OH,USA; [1, 12]). Diese Gläser haben ihrenBrennpunkt im Glaskörper und erlau-ben eine erheblich bessere Analyse vonGlaskörperstrukturen als übliche Kon-taktgläser (. Abb. 5a und 6a). Nur dann,wenn man den Patienten während derUntersuchung Blickbewegungen durch-führen lässt, tauchen sonst nicht erkenn-bare Floater auch vorübergehend auf, umschnell wieder an ihren Ursprungsortim Glaskörpergefüge zurückgezogen zuwerden.DieseFloater liegenoftsehrperi-pher im oberen temporalen oder nasalenGlaskörperbereich. Dies gilt insbeson-dere für jüngere und phake Patientenmit intaktem Glaskörper ohne hintereGlaskörperabhebung. Zur verbessertenDiagnostik befinden sich spezielle Kon-taktgläsermit einemmaximalmöglichenPrisma in der Entwicklung.

    Aufklärung

    Bei der Indikationsstellung nimmt dieAufklärung eine besondere Rolle ein.Dem Patienten sollte bewusst sein, dassvon degenerativen Glaskörpertrübun-

    gen keine Bedrohungen ausgehen undin der Regel auch kein Risiko für ei-ne Beschwerdezunahme besteht. EineBehandlung ist weder zwingend erfor-derlichnochdringlich.DieEntscheidungzur Behandlung richtet sich ausschließ-lich nach dem Ausmaß der subjektivenBeschwerden.

    » Die Entscheidung zurBehandlung richtet sichausschließlich nach dem Ausmaßder subjektiven Beschwerden

    Wichtig ist eine realistische Erwartungs-haltung. Mit der YAG-Laser-Vitreolyselassen sich in vielen Fällen die durchGlaskörpertrübungen bedingten Beein-trächtigungen verringern, aber nicht im-mer gänzlich beseitigen. In einigen Fäl-len kann es sogar zu einer Zunahme derBeschwerden durch Auftreten multiplerkleinerer Floater kommen.

    Ziel ist die Beschwerdelinderung,die Wahrnehmung von „Mikroflusen“in sehr heller Umgebung kann durchdas Verfahren nicht effektiv angegangenwerden.

    Zur Aufklärung gehören auch dieErörterung von Risiken und möglichenKomplikationen (s. unten) als auch dieBesprechung von Behandlungsalterna-tiven. Im Vergleich zur Vitrektomie istder entscheidende Vorteil der YAG-

    Der Ophthalmologe

  • Das therapeutische und diagnostische Prinzip

    Abb. 58 DarstellungeinesWeiss-RingsmittelsaKontaktglasundbWeitwinkelbildgebung (Optomap,nichtkonfokale Scan-ning-Laser-Ophthalmoskopie) vor Laserbehandlung. c TrübungenmittelsWeitwinkelbildgebung nach Behandlung nichtmehr darstellbar. (©Dr. K. Brasse, Vreden,mit freundl. Genehmigung)

    Abb. 68 Darstellungeines typischenGlaskörperverdichtungmittelsaKontaktglasundbWeitwinkelbildgebung (Optomap,nichtkonfokale Scanning-Laser-Ophthalmoskopie) vor Laserbehandlung. c TrübungenmittelsWeitwinkelbildgebung nachBehandlung nichtmehr darstellbar. (©Dr. K. Brasse, Vreden,mit freundl. Genehmigung)

    Laser-Vitreolyse, dass das Auge nichteröffnet werden muss und dass dasRisiko einer Endophthalmitis nicht be-steht [13]. Andere typische Risiken derVitrektomie, wieNetzhautablösung, Lin-sentrübung oder zystoides Makulaödemsind auch im zeitlichen Zusammenhangmit Durchführung einer YAG-Vitreo-lyse bereits beschrieben worden. OhneDaten aus kontrollierten Studien bleibtes zzt. unklar, inwieweit diese Risikenfür die YAG-Vitreolyse wirklich relevantsind. Im Vergleich zur Vitrektomie istdas YAG-Laser-Verfahren aber weni-ger aufwendig und zeichnet sich durcheinen schnelleren „Heilverlauf “ aus. Beieinigen Patienten können aber auch einzweiter Eingriff oder sogar mehrere Sit-zungen notwendig sein. Schließlich stelltdie YAG-Vitreolyse zzt. eine Selbstzah-lerleistung dar.

    Der Erfolg der YAG-Laser-Vitreolyseist für den Patienten selbst in der RegelbereitsnachAbklingenderMydriasisundder kurzfristigen Funktionsbeeinträchti-gung durch das Verfahren selbst (Kon-taktglas, Blendung), wahrnehmbar.

    Bisherige Studien undBehandlungsergebnisse

    Die Datenlage zur YAG-Laservitreoly-se mit dem aktuell propagierten YAG-Laser-System der Fa. Ellex ist nochsehr übersichtlich. Brasse berichtete beica. 600 Vitreolysebehandlungen überwenige temporäre Augeninnendrucker-höhungen und 3 papillengroße periphergelegene Aderhauteinblutungen [3]. Bei-spiele erfolgreicher YAG-Vitreolyse-Be-handlungen sind in. Abb. 5a–c und 6a–cgezeigt.

    Von Kaymak und Fulga wurde ineiner retrospektiven Analyse an 300 be-handelten Augen über eine Erfolgsratevon ca. 95% bei gut definierten Floa-tern, von 70% bei multiplen Floaternund von 10% bei unklaren Floatern beiim Mittel 2,1 Lasersitzungen berichtet[4]. Appliziert wurden dabei zwischen250 und 600 Laserpulse, eine Ablatio re-tinae und einMakulaödemwurden nichtbeobachtet. Shah und Heier publizier-ten vor Kurzem die einzige prospektiverandomisierte Studie zur Behandlungsymptomatischer Glaskörpertrübungenmittels Nd-YAG-Laser-Vitreolyse, wo-

    bei nur Patienten mit störendem Weiss-Ring eingeschlossen wurden und dieBehandlung jeweils auf eine Sitzung be-schränkt war [5]. Eine Besserung derSymptome wurde bei 54% der behan-delten Patienten im Vergleich zu bei9% der Kontrollgruppe mit Sham-Be-handlung nachgewiesen. Die maximalverwendete Laserenergie betrug 7mJ,die geringste lag bei 0,3mJ. Eine aktuelleCochrane-Analyse, die die YAG-Laser-Vitreolyse mit der Pars-Plana-Vitrekto-mie vergleicht, kommt zu dem Schluss,dass derzeit mangels Datenlage keinewissenschaftlichen fundierten Aussagendazu getroffen werden können [14].

    Alternative konservativeTherapiemöglichkeiten

    Eine alternative Behandlungsmöglich-keit ist die Nutzung von stark getöntenSonnenbrillen, um dadurch einemittlereMydriasis zu erzeugen. Damit wird dasAusmaß des Schattenwurfs der Floaterauf die Netzhaut verringert. Es liegtauf der Hand, dass dadurch andereEinschränkungen des Sehens eintreten

    Der Ophthalmologe

  • können und die Akzeptanz am Arbeits-platz dafür fehlt.

    Mittlerweile wurde auch mit der Ver-schreibung von 0,01% Atropin, ein- biszweimal täglich appliziert, eine Verbes-serung der Beschwerden erreicht, ins-besondere bei jüngeren Patienten. EineKombination mit grau getönten Kon-taktlinsen hat sich bei den ersten Pa-tienten, die damit versorgt wurden, alshoffnungsvoller Ansatz gezeigt. Wichtigbei diesem Ansatz ist es, den Patien-ten zudem mit einer präzisen Refrak-tion unter der besonderen Berücksichti-gung der atropinbedingten Akkomoda-tionseinschränkung bei der Kontaktlin-senanpassung zu versorgen.

    » Die störende Wahrnehmungvon Glaskörpertrübungen kanneine erfolglose Habituation sein

    Die störende Wahrnehmung von Glas-körpertrübungen kann der Prozess einererfolglosen Habituation vergleichbar wiebeim Tinnitus sein [15]. Dabei ist Ha-bituation ein nichtassoziativer Lernpro-zess, der das Gegenteil zu Sensitivierungdarstellt [16].Die„PrinzessinaufderErb-se“ ist ein bekanntes Beispiel für eine un-zureichende Habituation. Mittels Frage-bogen kann die Fähigkeit zur Habituati-on bei Patienten mit störenden Glaskör-pertrübungen erfasst werden. Bei Vor-liegen einer unzureichenden Habituati-onkönntenBiofeedbackmechanismenzueiner Verschiebung derWahrnehmungs-schwelle führen und somit einen alter-nativen nichtoperativen Therapieansatzdarstellen.

    Herausforderungen bei derpraktischen Durchführung

    Anfangs sollte man unbedingt die Be-handlungen an pseudophaken Augendurchführen. Ein störender Weiss-Ringlässt sichmeist gut und erfolgreich lasern[5]. Dies sind die idealen Patienten, ummit dem Verfahren zu beginnen.

    Die Behandlung erfolgt in maximalerMydriasisundOberflächenbetäubungalsambulanter Eingriff.DerEingriffwird imSitzen an einem geeigneten YAG-Laser-GerätundunterVerwendungvonspeziell

    fürdiesesVerfahrenentwickelten, bereitsgenanntenKontaktgläserndurchgeführt.Da komplizierte Eingriffe insgesamt biszu 1 h dauern können, kann der Einsatzvon Kontaktgel 1,8% Natriumhyaluro-nat, wieman es aus derKataraktchirurgiekennt, nützlich sein, um die Entstehungvon Hornhautepithelödemen und damiteine deutliche Verschlechterung des Ein-blicks zu verhindern oder zumindest zuverzögern.

    Sinnvoll ist es, die Behandlung mitmittleren Energiestufen z.B. bei 2–3mJzu beginnen und hochzutitrieren, bisPlasmabildung und kleine Gasblasenbeobachtet werden.

    Ferner sollte man bei sehr nervösenPatienten während der Behandlung Pau-sen einplanen. Dies hat auch den Vor-teil, dass die entstehenden Gasblasen inden oberen Glaskörperbereich aufstei-gen können und so wieder ein bessererÜberblick über das Behandlungsgebieterreicht wird.

    Es kannnotwendig sein, insbesonderebei unruhigen Patienten den Kopf durcheinen Mitarbeiter während der Behand-lung zu fixieren. Damit lässt sich dasRisiko von Netzhaut- und Linsentreffernverringern, da es sehr wichtig ist, dengenannten Sicherheitsabstand (. Abb. 3)während der Behandlung einzuhaltenund eine Behandlung über funktionellwichtigen Netzhautbereichen zu vermei-den (. Abb. 5).

    Risiken und Komplikationen

    Beschrieben wurden im zeitlichen Zu-sammenhang mit der YAG-Vitreoly-se bislang fokale Linseneintrübungen,Netzhaut- und Aderhautblutungen, tem-poräre und dauerhafte Augeninnen-druckerhöhungen, Netzhautablösungen,Netzhautrisse, zystoide Makulaödemesowie eine Zunahme der subjektivenBeschwerden [17]. Inwieweit ein ur-sächlicher Zusammenhang besteht, lässtsich nicht immer klar nachweisen. Ein-deutig in kausalem Zusammenhang zurYAG-Vitreolyse stehen umschriebeneNetzhaut- und Aderhauteinblutungen(. Abb. 7) sowie Linseneintrübungenaufgrund von iatrogenen Lasertreffern(. Abb. 8). Diese können zu ernsthaf-ten Problemen führen mit der Folge

    bleibender Sehminderung oder der Not-wendigkeit von Operationen. Das Risikodieser Komplikationen ist als geringeinzuschätzen, wenn man sich an die ge-nannten Empfehlungen hält. Insgesamt– und dies gilt für alle hier aufgeführtenNebenwirkungen und Komplikationen –sind aufgrund der existierenden Fallbe-schreibungen keine genauen Angaben,sondern nur Schätzungen zum relati-ven Auftreten einzelner Komplikationenmöglich.

    » Bei Linseneintrübungenin der optischen Achse istmeist eine Kataraktoperationerforderlich

    Bei lokalisierten peripheren Netzhaut-und Aderhautblutungen sollte unterengmaschiger Funduskontrolle derenResorption und Abheilung abgewartetwerden. Es gilt zu beachten, dass essekundär zur Entwicklung einer choro-idalen Neovaskularisation (CNV) kom-men kann, wenn die Bruch-Membranbeschädigt wurde. Liegen die Läsionenaußerhalb anatomisch kritischer Struk-turen wie der zentralen Makula und desSehnervs, kann angenommen werden,dass es nicht zwangsläufig zur dauer-haften funktionellen Beeinträchtigungkommen muss. Bei Ruptur der hinterenLinsenkapsel und Linseneintrübungenin der optischen Achse wird in der Regeleine Kataraktoperation erforderlich sein,die dann zusätzlich erschwert sein kannund möglicherweise eine Sulkusimplan-tation und bei Glaskörperprolaps einevordere und bei Linsenverlust eine Pars-plana-Vitrektomie erfordert [18].

    Bei weiteren beschriebenen Kompli-kationen sind die Zusammenhänge nichtso eindeutig. Das Auftreten von zystoi-den Makulaödemen und temporäre Au-geninnendruckerhöhungen wurden ver-einzelt und unabhängig voneinander be-schrieben. Dies könnte in direktem Zu-sammenhang mit sehr hohen erreichtenEnergiedosen und/oder Entstehung vonGasblasen während der Behandlung ste-hen. Ob eine dosimetrische Korrelationbesteht, ist bislang nicht untersucht.

    Der Ophthalmologe

  • Das therapeutische und diagnostische Prinzip

    Abb. 79 Lokali-sierte Blutung inder Aderhaut na-sal oberhalb desSehnervenkopfsunmittelbar nachder YAG-Laser-Be-handlung, darge-stelltmittels Opto-map-Weitwinkel-bildgebung. (©Dr.K. Brasse, Vreden,mit freundl. Geneh-migung)

    Schließlich sind einzelne Fallberichteüber dauerhafte Augeninnendruckerhö-hungen mit z.T. erforderlicher Glau-komoperation oder das Auftreten vonNetzhautrissenundNetzhautablösungennoch schwieriger einzuordnen, zumalüber diese nicht von den Behandlernselbstberichtetwurdeunddamit auchdiegenauen Umstände der ursprünglichenBehandlung unklar bleiben. Hinsicht-lich Netzhautdefekten und Netzhaut-ablösung muss auch beachtet werden,dass diese Veränderungen bei Patientenmit Glaskörpertrübungen möglicher-weise häufiger vorkommen als in derAllgemeinbevölkerung. Demnach wäreallein ein zeitlicher Zusammenhang zwi-schen Behandlung und Auftreten dieserVeränderungen als nicht zu selten zuerwarten. Ob die durch die YAG-Vi-treolyse induzierten Veränderungen derGlaskörpermorphologie zu einer leich-ten Erhöhung des Amotiorisikos führen,kann letztendlich aufgrund fehlenderprospektiver Daten nicht ausgeschlossenwerden. Für die YAG-Kapsulotomie beider hinteren Linsenkapseltrübung nachKataraktoperation bestätigen neuereDa-ten die generelle Vermutung, dass dieRisikenmitderZeit gesunkensind.Dem-nach beträgt das 90-Tage-Risiko bzw. 12-Monats-Risiko für Netzhautdefekte 0,21bzw. 0,43% und für Netzhautablösungen0,60 bzw. 1,39% [19]. Eine Kontrollgrup-pe liegt für diese Erhebungen nicht vor.Zusätzlich sind diese Risikoraten nichtauf die YAG-Laser-Vitreolyse ohne Wei-teres übertragbar. Bei Letzterer findet dieLaseranwendung an einem anderen ana-tomischen Ort statt. Bei Ersterer könnteauch die Kataraktoperation an sich der

    wesentliche Kofaktor für ein statistischleicht erhöhtes Risiko für das Auftretender genannten Netzhauterkrankungensein.

    Eine weitere, auch oft diskutierteKomplikation ist die Zunahme der sub-jektiven Floater-Beschwerden. Nach ei-nererstenBehandlungkanndieMobilitätvon verbliebenen Trübungen zunehmen.Diese wird gerade bei stromalen oderTyp-I/II-Floatern beobachtet. WeitereBehandlungen können in dieser Situati-on durchgeführt werden. Generell wirdempfohlen, die YAG-Vitreolyse bei gro-ßenFloatern anderenRand zubeginnen,umdieEntstehungvonmehrerenkleinenTeilen bei initialer Behandlung des Floa-ter-Zentrums zu vermeiden. Schließlichbleibt, wenn sich trotz sorgfältig undggf. mehrfacher Behandlung kein blei-bender Erfolg einstellt, die Option derVitrektomie. In dieser Situation kann dieIndikationsstellung und Entscheidungzum chirurgischen bulbuseröffnendenVorgehen eindeutiger sein, insbesonderebei jüngeren und noch phaken Patienten.

    Nachsorge

    Eine Kontrolle mit Visus, Tensio undNetzhautkontrolle in Mydriasis am ers-ten postoperativen Tag wird angeraten.Eine erneute Fotodokumentation mittelsnichtkonfokaler Weitwinkelbildgebungoder einBild ander Fotospaltlampe kannzur Dokumentation des Behandlungs-ergebnisses verwendet werden. Unklarbleibt der Nutzen von 1,0-%-Predni-solon-haltigen Augentropfen oder derAnwendung nichtsteroidaler Antiphlo-gistika mit dem Ziel, das unklare Risiko

    Abb. 88 Linsentreffer 6Monate nach erfolg-ter YAG-Vitreolyse in Retroillumination an derSpaltlampe. (©Dr.K. Brasse,Vreden,mit freundl.Genehmigung)

    des Auftretens eines zystoiden Makula-ödems (CMÖ) zu vermindern.

    Ausblick

    Der Präzisions-YAG-Laser für den Glas-körper stellt mit seinen technischenVer-besserungen gegenüber herkömmlichenSystemen eine Erweiterung des Behand-lungsspektrums bei persistierenden undsymptomatischen Glaskörpertrübungendar. Gegenüber der Pars-plana-Vitrekto-mie scheint dasRisiko für schwerwiegen-de Komplikationen wie Netzhautablö-sungen und Kataraktentwicklung gerin-ger.Allerdings fehlenbishergrößere,pro-spektive Studien zur Erfassung des Nut-zens und der Häufigkeit von Nebenwir-kungenmit längererNachbeobachtungs-zeit. Die schnelle und einfache Verfüg-barkeit dieser vermeintlich harmloserenMethode darf nicht zu einer unbedach-tenundunkritischen Indikationsstellungverleiten.

    Fazit für die Praxis

    4 Eine über mehrere Monate anhal-tende Symptomatik mit deutlichersubjektiver Beeinträchtigung durchGlaskörpertrübungen ist Voraus-setzung einer Therapie mit demPräzisions-YAG-Laser.

    4 Das Ausmaß der subjektiv wahrge-nommenen Beeinträchtigungen istmaßgeblich, um die Indikation zurBehandlung zu stellen.

    Der Ophthalmologe

  • 4 Zusätzlich zur Erhebung einer ge-nauen Anamnese bedarf es einerexakten Analyse des Glaskörpers undLokalisation der Trübungen.

    4 Eine genaue Kontrolle insbeson-dere der peripheren Netzhaut istvor einer Laserbehandlung obligat,der Ausschluss zugrunde liegen-der Erkrankungen, wie z.B. einerUveitis, einer Amyloidose oder ei-nes Lymphoms ebenfalls. SpezielleKenntnisse und technische Voraus-setzungen sind für die sichere undzielgerichtete Durchführung desVerfahrens erforderlich.

    4 Während der Behandlung muss einSicherheitsabstand zur Netzhaut undzur Linse eingehalten werden.

    Korrespondenzadresse

    Prof. Dr. med. S. Schmitz-Valckenberg,FEBOUniversitäts-Augenklinik BonnErnst-Abbe-Str. 2, Bonn, [email protected]

    Einhaltung ethischer Richtlinien

    Interessenkonflikt. Siehe.Tab. 2 imAnhang

    Dieser Beitragbeinhaltet keine vondenAutorendurchgeführten Studien anMenschenoder Tieren.

    Der Ophthalmologe

  • Das therapeutische und diagnostische Prinzip

    Anhang

    Tab. 2 Interessenkonflikte: Rückwirkend 5 Jahre und 12Monate im Voraus

    Finanzielle Interessenkonflikte

    – KB SSV AJ JR HH

    Beschäftigungsverhältnisse

    ForschungsförderungUnmittelbar finanziell oder inForm geldwerter Leistung

    Ocular Instruments,Volk

    Accucela, Alcon/Novartis,Allergan,Bayer, Bioeq/Formycon, Carl ZeissMeditec, CenterVue,Heidelberg Enginee-ring, Optos, Roche/Genentech, Topcon

    – – Alcon/Novartis, All-ergan, Bayer, Bioeq/Formycon, Carl ZeissMeditec, BoehringerIngelheim, Heidel-berg Engineering,Ophthotech, Roche,Lutronic, RegeneronPharmaceuticals

    Honorar als Referent oderpassiver Teilnehmermit Kos-tenerstattung(Reisekosten, Teilnahmege-bühr)

    Rayner Alcon/Novartis, Bayer,Carl Zeiss Meditec,Heidelberg Enginee-ring, Optos, Quintiles,Roche/Genentech

    Alcon/Novartis,Allergan, AMO,Bayer, Bausch &Lomb, Glaukos

    Novartis Alcon/Novartis,Allergan, Bayer, Hei-delberg Engineering,Alimera

    Honorar als Autor oder Be-gutachtung einer Publikation

    – Bayer – – –

    Bezahlter Berater/internerSchulungsreferent

    Bayer, Optos, Ellex,EyeWorld/ASCRS

    Alcon/Novartis, Bayer,Genentech/Roche

    – Carl Zeiss Meditec,Lutronic

    Patent/Geschäftsanteile/Aktien

    – Carl Zeiss Meditec – – Novartis, Roche,3M, Johnsson &Johnsson

    Nichtfinanzielle Interessenkonflikte

    – KB SSV AJ JR HH

    Mitgliedschaft nichtwissen-schaftliche Organisation

    – – European School inAdvanced Studiesin Ophthalmology(ESASO)

    – –

    Mitgliedschaftwissen-schaftliche Gesellschaft/Berufsverband

    Berufsverband der Au-genärzte Deutschlande.V. (BVA), Bundes-verband DeutscherOphthalmoChirurgene.V., Verein Rhei-nisch-WestfälischerAugenärzte (RWA),American Society ofCataract and Refrac-tive Surgeons (ASCRS),Nederlands Oogheel-kundig Gezelschap(NOG)

    American Academyof Ophthalmology(AAO), Associationfor Research in Visionand Ophthalmology(ARVO), Berufsver-band der AugenärzteDeutschland e.V.(BVA)Bundesverband Deut-scher OphthalmoChir-urgen e.V.Club Jules Gonin,Deutscher Hochschul-verband, DeutscheOphthalmologischeGesellschaft (DOG),European Societyof Retina Specialists(EURETINA), Retino-logische Gesellschafte.V., The Macula So-ciety, Verein Rhei-nisch-WestfälischerAugenärzte (RWA)

    Deutsche Oph-thalmologischeGesellschaft (DOG),Berufsverbandder AugenärzteDeutschlands e.V.(BVA), The Associ-ation for Researchin Vision and Oph-thalmology (ARVO),European Asso-ciation for Visionand Eye Research(EVER), EuropeanGlaucoma Society(EGS), InternationalSociety of ClinicalElectrophysiologyof Vision (ISCEV),European VitreoRe-tinal Society (EVRS),RetinologischeGesellschaft (RG),European Societyfor Cataract andRefractive Surgery(ESCRS)

    American Academyof Ophthalmology(AAO), Associati-on for Research inVision and Oph-thalmology (ARVO),Berufsverbandder AugenärzteDeutschland e.V.(BVA), Club JulesGonin, DeutscheOphthalmologischeGesellschaft (DOG),European Societyof Retina Specia-lists (EURETINA),Retinologische,Vereinigung derNorddeutschenAugenärzte

    Deutsche Ophthal-mologische Gesell-schaft (DOG), Berufs-verband der Augen-ärzte Deutschlande.V. (BVA), Club JulesGonin, EuropeanSociety of RetinaSpecialists (EURETI-NA), RetinologischeGesellschaft e.V.,Verein Norddeut-scher Augenärztee.V., DeutscherHochschulverband

    Zugehörigkeit zu besonderenTherapieschulen

    – – – – –

    Der Ophthalmologe

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    Der Ophthalmologe

    YAG-Laser-Vitreolyse zur Behandlung von störenden GlaskörpertrübungenZusammenfassungAbstractHintergrundUrsache von degenerativen GlaskörpertrübungenTechnische GrundlagenFunktionsprinzip der YAG-Laser-VitreolyseOptimierte Eigenschaften des Nd: YAG-Lasers

    Diagnostik und IndikationsstellungAnamneseKontraindikationenUntersuchungAufklärung

    Bisherige Studien und BehandlungsergebnisseAlternative konservative TherapiemöglichkeitenHerausforderungen bei der praktischen DurchführungRisiken und KomplikationenNachsorgeAusblickFazit für die PraxisAnhangLiteratur