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41 · G. J. Göschen, Leipzig 31 34 30 (s. Frontispiz) (Schiller, Friedrich) Über Anmuth und Würde An Carl von Dalberg in Erfurth 120 S. (Separatausgabe aus der Neuen Thalia). kl. 8° 1793. Leipzig (Georg Joachim Göschen) 31 Wieland, C. M. Sämmtliche Werke Achter Band. Geschichte des weisen Danischmend VIII, 323 S., gestoch. Frontispiz (nach Ramberg), be- druckte Orig. Kartonage. gr. 4° 1795. Leipzig (G. J. Göschen). Ex. der Fürstenausgabe (ex. coll. Bibl. Duc. Goth.) Die Göschenschen Luxusausgaben der Werke Wielands und Klopstocks, die sogenannten „Fürstenausgaben“ waren die ambitioniertesten Verlagswerke der Epoche, die Göschens Ruhm bis heute begründen. Göschen ver- wirklichte sie in einer Zeit der wirtschaftlichen Krise, aus- gelöst durch die Revolutionskriege. 32 Klopstock Oden 2 Bde. VIII, 331, VIII, 311 S. Ld. d. Zt. mit reicher klassi- zist. Rückvergoldung, gr 8° (Expl. auf Velin) 1798. Leipzig (Georg Joachim Göschen) (Abb. S. 75) 33 Neubeck, Valerius Wilhelm Die Gesundbrunnen 94 S. mit 4 gestoch. Tafeln und einem Frontispiz in Aquatinta, Ld. d. Zt. 2° 1798. Leipzig (Georg Joachim Göschen) 34 v. Alxinger, Johann Doolin von Maynz Ein Rittergedicht in zehn Gesängen 378 S. 5 gestoch. Tafeln u. ein gestoch. Frontispiz von John nach Kininger. Gld. d. Zt. gr. 8° 1797. Leipzig (Georg Joachim Göschen)

30 (s. Frontispiz) (Schiller, Friedrich) Über Anmuth und ......41 · G. J. Göschen, Leipzig 31 34 30 (s.Frontispiz) (Schiller, Friedrich) Über Anmuth und Würde An Carl von Dalberg

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41 · G. J. Göschen, Leipzig

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30 (s. Frontispiz)(Schiller, Friedrich)Über Anmuth und WürdeAn Carl von Dalberg in Erfurth120 S. (Separatausgabe aus der Neuen Thalia). kl. 8°1793. Leipzig (Georg Joachim Göschen)

31Wieland, C. M.Sämmtliche WerkeAchter Band. Geschichte des weisen DanischmendVIII, 323 S., gestoch. Frontispiz (nach Ramberg), be-druckte Orig. Kartonage. gr. 4°1795. Leipzig (G. J. Göschen). Ex. der Fürstenausgabe(ex. coll. Bibl. Duc. Goth.)

Die Göschenschen Luxusausgaben der Werke Wielandsund Klopstocks, die sogenannten „Fürstenausgaben“waren die ambitioniertesten Verlagswerke der Epoche,die Göschens Ruhm bis heute begründen. Göschen ver-wirklichte sie in einer Zeit der wirtschaftlichen Krise, aus-gelöst durch die Revolutionskriege.

32KlopstockOden2 Bde. VIII, 331, VIII, 311 S. Ld. d. Zt. mit reicher klassi-zist. Rückvergoldung, gr 8° (Expl. auf Velin) 1798. Leipzig (Georg Joachim Göschen)(Abb. S. 75)

33Neubeck, Valerius WilhelmDie Gesundbrunnen94 S. mit 4 gestoch. Tafeln und einem Frontispiz inAquatinta, Ld. d. Zt. 2°1798. Leipzig (Georg Joachim Göschen)

34v. Alxinger, JohannDoolin von MaynzEin Rittergedicht in zehn Gesängen378 S. 5 gestoch. Tafeln u. ein gestoch. Frontispiz vonJohn nach Kininger. Gld. d. Zt. gr. 8°1797. Leipzig (Georg Joachim Göschen)

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J. v. Degen, Wien · 42

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35Wieland, Christ. Mart.MusarionEin Gedicht in drey Büchern83 S. mit 3 gestochenen Kopfstücken von John nachAgricola, typograph. Orig. Pp. Band Die Kopfstücke dieser Ausgabe wurden in der Okta-vausgabe von 1810 (s. folg. Nr.) als querstehendeTafelneingebunden. gr. 2°1808. Wien (Degensche Buchdruckerey)

36Wieland, Christ. Mart.MusarionEin Gedicht in drey Büchern94 S. mit 3 Kupfertafeln von John nach Agricola Ld., mit eingeb. typograph. Orig. Umschl. 8°1810. Wien (Degensche Buchdruckerey)

37Gerstenberg (Heinr. Wilh. v.)Taendeleyen56 S. Pp. d. Zt. 12° (ex coll. Joseph v. Lassberg)1803. Wien (J. v. Degen)

38Goeckingk (Leopold Frd. G. v.) Lieder zweier Liebenden146 S. Ld. d. Zt. kl 8° (ex coll. J. v. Lassberg)1804. Wien (J. v. Degen)

Ähnlich Bodoni war der Wiener Drucker J.v. Degen einMeister sowohl monumentaler Formate (Nr. 35) wiezierlicher Kleinformate (Nr. 37 u. 38). So liefert erschöne Beispiele sowohl für Anmut wie für Würde. An-gesichts der besonders hohen Qualität der Wiener Kup-ferstecher atmen seine Drucke, so wie die von Ignaz Al-berti, der für Schrämbl druckte (s. Nr. 209ff.) eine ganzbesondere Stimmigkeit in der Stillage von Typographieund Illustration. Ganz eindeutig zeigt sich hier ein über-legener, verfeinerter Geschmack der Klientel in der Kai-serstadt gegenüber Berlin oder dem bürgerlichen Leip-zig. Zudem vermittelt der Musarion Druck eine faszinie-rende Mischung von Wielands Rokoko-Frivolitäten mitdem Ernst des Klassizismus.

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43 · Diverse Drucker

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Über ganz Deutschland verbreitete sich der Druck auchschöner Literatur in Antiqua, besonders in den Jahren1790 bis etwa 1825. Viele Drucker erwarben solcheSchriften, die allerdings ihren vollen Reiz nur auf guten,weißen Papieren entfalten – und das war in Deutschlandein großes Problem: viele Bücher wurden in drei Papier-sorten herausgegeben, wobei die Ausgabe auf bestem(Velin- oder Schweizerpapier) das 3- bis 5fache der Aus-gabe auf einfachem Druckpapier kostete. Die deutlichbesseren Papiere, die in Österreich und der Schweiz ver-wendet wurden, begünstigten die Qualität klassizisti-scher Buchkunst dort sehr. In Deutschland war entspre-chendes Bemühen am stärksten im Norden (Berlin undHamburg), teils, insbesondere mit Göschen, auch inLeipzig vorhanden. Süddeutschland spielt – abgesehenvon Nürnberg – keine herausragende Rolle in der Buch-kunst des Klassizismus. Das entspricht ganz der Domi-nanz der nord- und mitteldeutschen Verlage gegenüberden süddeutschen in dieser Epoche.

39v. Sachsen-Gotha, Aug. Leopold Herzog v.Ein Jahr in Arkadien124 S. mit 2 (1 gefalt.) Frontispizen mod. Pp. 8°1805. (Gotha)

40Shakespear (sic)MacbethEin Trauerspiel zur Vorstellung auf dem Hofthea-ter zu Weimar eingerichtet von Schiller161 S. Pp. d. Zt. 8°1801. Tübingen (J. G. Cotta)(Gedruckt bei Gebr. Gaedicke in Weimar)

41Taschenbuch auf das Jahr 1804Die natürliche Tochter. Trauerspiel von Goethe224 S. bedruckter türkisfarb. Glanzpapierbd. 12°(1803). Tübingen (Cotta’sche Buchhandlung)(gedruckt bei Frommann u. Wesselhöft in Jena)

Alle drei vorstehenden Drucke stammen von Frommannu. Wesselhöft in Jena, der viel für Cotta druckte, darun-ter auch den West-oestlichen Divan (Nr. 14)

42 (Farbtafel 11)Zuccala GiovanniInno Bardico per le Auguste Nozzedi S. A. I. R L’Arciduca Rainieri Vicerè del Regno Lom-bardo-Veneto con S.A.S. Elisabetta Francesca Principessadi Cardignano. 19 S. auf rosafarbenem Velinpapier.Grüner quergenarbter Lederband d. Zt. mit klassizist.Vergoldung. 4°1820. Milano (Societä Tipografica dei Classici Italiani)

Ein italienischer Luxusdruck in der Nachfolge Bodonis –ein Beispiel eines Auftragsdruckes für hochadelige Kund-schaft zur Hochzeit

43Butler (Samuel)Hudibrasfrey übersetzt von Dietrich Wilhelm Soltau464 S. mit 12 Aqualinten in Sepia (davon eines das Titel-blatt, 2 Portraits) geglätt. Kalbsleder d. Zt. gr. 8°1797. Königsberg (Friedrich Nicolovius)

44Künstler-Lieder152 S. m. 42 gestoch. Vignetten v. Usteri, Lips, Hegi, Meyer u.a. Pp. d. Zt. 12°1826. Basel (Wilhelm Haas)(Die erste Ausgabe erschien 1809 mit 33 Vignetten)

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Titelbilder mit Vignetten · 44

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Ein Leitmotiv der Buchkunst des angehenden 18. undfrühen 19. Jahrhunderts ist die Titelvignette, oft in anti-kisierender, gemmenartiger Gestaltung. Häufig ist die Ti-telvignette der einzige künstlerische Schmuck der Bücherin ansonsten ganz zurückhaltender Antiqua-Typogra-phie. Eine Erweiterung der reinen Titelvignette ist dasvollständig gestochene Titelblatt (Nr. 45 sowie Nr. 48u.v.a.m.). Schließlich finden sich gerade in dieser Epocheviele Beispiele einer harmonischen Wechselbeziehungvon Titelvignette und Frontispiz (z.B. Nr. 45 und Nr. 26).Zu Recht ist darüberhinaus auf einen sozioökonomi-schen Grund für die Beliebtheit der Titelvignette in die-ser Zeit hingewiesen worden: das sehr stark wachsendeLesepublikum gehörte nicht nur wohlhabenden Kreisenan. Die Produktionskosten und Preise der Bücher durf-ten daher nicht zu hoch sein – so mußte eine Titelvig-nette genügen. Ein interessantes Beispiel, wie Ökonomieund Ästhetik bei der Bevorzugung sparsamen DekorsHand in Hand gingen.

45Voss, Johann HeinrichSämtliche Gedichte7 Bde. mit je 1 gestoch. Frontispiz u. gest. Titelvignietteteils auf bläulichem Papier. Leder d. Zt. 8°1802. Königsberg (Fr. Nicolovius)

46Matthisson, F.Alins Abenteuer50 S. mit gestoch. Titelvignette. Hld. d. Zt. 8°1799. Tübingen (Cotta)

47Böttiger, C. A.Die Furienmaske146 S. mit gestoch. Titelvignetten u. 3 (2 Kol., 1 gefalt.)gestoch. Tafeln v. Müller. Pp. d. Zt. 8°1801. Weimar (Hoffmannsche Buchhandlung)

48(Gessner, Georg)Morgenstunden 195 S. mit gestoch. Titelblatt von H. Lips. Heller. Kalbs-lederband d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung. 8°1797. Zürich (Ziegler und Söhne)

49Matthisson, Friedrich (Hrsg.)Lyrische Anthologie20 Bände mit je einem gestoch. Titelblatt mit Aquatinta-vignette. Hld. d. Zt. 12°1803/07. Zürich (Orell, Füssli u. Comp.)

50Haug, Joh. Christ. Friedr. u. Weisser,Friedr. Christ.Epigrammatische Anthologie10 Bde. Mit je einem gestoch. Titel und Aquatinta-Medaillon. Türkisfarb. Glanzpapier Kart. 12°1807–1809. Zürich (Orell, Füssli & Comp.)

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45 · Livres à vignettes

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51Milton (John)Allegro und Penseroso31 S. (engl. u. deutsch) mit radiertem Titelblatt und 8 ra-dierten Vignetten von Ferdinand Kobell. Pp. d. Zt. 8°1782. Mannheim (Schwanische Buchhandlung)

In der Natürlichkeit und Ungezwungenheit der Vignettenragt dieses Werk aus allen Produktionen der Epoche her-aus – obwohl formal in Nachfolge der französischen Tra-dition (s. 54) ist es ein durch und durch „deutsches“Werk zwischen Spätrokoko und Klassizismus

52v. Thümmel, Moritz August WilhelmineEin prosaisch komisches Gedicht Vierte Auflage132 S. mit 6 Kupfertafeln v. Endner und 12 gestoch. Vig-netten, gestochene Titelvignette und Frontispiz Hld. 12°1777. Leipzig (Weidmanns Erben und Reich)

Das überaus erfolgreiche Werk (EA 1764) erschien invielen Ausgaben und auch in frz. Übersetzung bei Wei-demann

53v. Kleist, Christian EwaldSämtliche Werke2 Theile 1 Band168, 176 S. mit gestoch. Vignetten und Titelvignettenvon Endner nach J. W. Meil. Hpgt d. Zt. 8°1778. Berlin (Christian Friedrich Voß)

54 (Farbtafel 5)Marguerite, Reine de NavarreLes Nouvelles3 Bände XLVIII, 275, 308, 250 S. mit 3 gestoch. Fronti-spizen, 72 gestoch. Tafeln nach Freudeberg u. 144 ge-stoch. Vign. nach Dunker. Rotes Leder d. Zt. (Bozérian)(ex. coll. Vernon. u. H. Fürstenberg) 8°1780/81. Berne (Nouv. Société Typographique)

Ganz in der französischen Tradition und in der Nach-folge der berühmten édition des fermiers généraux stehtdieses Werk. Der Künstler Freude(n)berg hatte jahrelangin Paris gearbeitet.

Die Vignettenbücher im deutschen Sprachraum erlebenihre Blüte deutlich später als in Frankreich – sie sindgegenüber den dortigen Produktionen leichter undfreier, sie spiegeln (nach Gunnar A. Kaldewey) ganz amEnde der Epoche nocheinmal „den Hang des Rokokozum Kleinen, Niedlichen und Kleinsten“. Dafür stehenetwa die Nr. 52 und 53 und das Werk Salomon Gessners(s. S. 85f.)

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Einbände · 46

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55 (Farbtafel 6)Bernard, P. J. Oeuvres.Orné de gravures d’après des dessins de Prud’hon ...300 S. mit 4 gestoch. Tafeln. rotes Gld. d. Zt. mit hell-blauen Seidenvorsätzen (sign. Bozérian) gr. 4°1797. (an V). Paris (Didot L’Aîné)

56 (Farbtafel 5)ColardeauŒuvres choisies483 S. 1 gestoch. Fontispiz v. Desenne in 2 Abzügen(Ätzdruck u. Abzug von der Schrift) sowie dem Orig.Aquarell in Sepia. 8°Roter Lederband mit großer blindgepreßter Platte (Ro-sette) und vergold. Rahmen. Reiche Blindprägung à lacathédrale auf dem Rücken (sign. Simier, R. du Roi)1825. Paris (Janet et Cotelle)

57 (Farbtafel 7)v. Eckartshausen (K.)Gott ist die reinste LiebeMein Gebeth und meine Betrachtung316 S., mit gestoch. Titelbl. u. Frontispiz.Grüner genarbter Lederband mit roten Lederauflagenauf Deckeln und Rücken u. klassiz. Vergoldung. 16°1811. Wien (Jos. Riedl, Bürgerl. Buchbinder)

Ebenso wie Nr. 60 Beispiel von Büchern, die sich Buch-binder drucken ließen, um sie dann in Kleinserien auf-wendig zu binden.

58Maffei, GiuseppeItalienisches Lesebuchfür Anfänger. 3., vermehrte Aufl.363 S. Ld. Bd. m. reicher Rückenvergoldung und Foreedge painting (Ital. Landschaft). 8°1824. München (Lindauer)Ein sehr seltenes Beispiel für einen deutschen Fore-edgeBand. Die Technik wurde sonst besonders in England ge-pflegt.

59 (Farbtafel 5)Adelung, FriedrichPausilippe4 Bll. 325 S. Rot. Maroqu. Bd. d. Zt. mit vergold. grünenLederauflagen. 8°. (L) ex coll. des Russ. Zarenhauses inZarskoje Selo.1801. St. Petersburg

60 (Farbtafel 5)Andachtsübungen eines Christen ...424 S., gestoch. Frontispiz Roter genarbter Lederband mit grünen Lederauflagenauf Deckeln u. Rücken, reiche klassiz. Vergoldung.Grüne Seidenvorsätze. 8°Wien o. J. (um 1820) gedruckt und zu finden bey IgnazGrund k.k. priv. Buchdrucker und bürgerl. Buchbinder

61Carlisle, Frederick Earl ofThe Fathers RevengeA Tragedy

(X) 163 S. mit 4 gestoch. Tafeln und 2 Landschafts-vignetten, gestoch. Wappen auf Titelblatt 4°1800. London (W. Bulmer & Co., Skakespeare PrintingOffice)Sehr reich vergoldeter klassizist. roter langnarbiger Le-derband mit vergold. Wappensupralibros Duke of Rox-burghe, Steh- und Innenkantenvergoldung, blassflieder-farbene Seiden-Vorsätze mit Vergoldung.

62Kosegarten, Ludwig TheobulPoesieen2 Bände.388, 370 S. mit zwei gestoch. Titeln und Frontispizen v.Lips, Karcher und Penzel.Genarbte rote Lederbände mit reich vergoldeten Rückenu. Deckeln, 2farbige Rückenschilder. gr 8° (ex. coll. Wilhelmine Prinzessin v. Preussen). 1802. Leipzig (Heinrich Gräff)

63Titus Calpurnius SiculusLändliche Gedichteübersetzt und erläutert von Friedrich Adelung 255 S.Klassizistischer signierter Petersburger Einband (A. Büh-ler) in rotem quergenarbten Maroquin mit grünen Le-derauflagen auf Rücken und Deckeln, Steh- und Innen-hautvergoldung, grüne Seidenvorsätze. 4°1804. St. Petersburg (Schnoorsche Buchdruckerey)

64AglaiaTaschenbuch für das Jahr 1823 (9. Jahrgang)298 S. mit 4 Kupfertafeln v. John (nach Gemälden) u.dto. Frontispiz gestoch. TitelblattRoter genarbter Ld.Bd. mit vergold. Bordüren in dto.Schuber.12°(1822). Wien (Joh. Bapt. Wallishausser)

65 (Farbtafel 5)Tasso, TorquatoAminta, Favola boschereccia7 Bll. 14 S., 142 S., gestoch. Titelvign. (Porträt Tasso).Blauer langnarbiger Ldbd. d. Zt. (sign. Kalthoeber). 4°(ex. coll. Chatsworth, E. Kyriss)1789. Crisopoli (Parma, Bodoni)

66 (Farbtafel 6)Schreiber u. a.Traditions populaires du Rhinde la forêt noire ..102 S. mit 22 Kupferstichen (davon 4 kolor. Rheinan-sichten) alle montiert auf blassrosa Velin. kl. 8°o. J. Heidelberg (J. Engelmann)Reich vergoldeter grüner quergenarbter Maroquinein-band à la cathédrale, breite vergoldete Innenkanten,rote Seitenspiegel und Vorsätze.

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47 · Einbände

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67Bibliothek Franziska v. Hohenheim3 Bände in der uniformen Gestaltung der gesamten Bi-bliothek: Kleisterpapier und 3farbige Rückenschilder mitdekorativer Vergoldung und der großen Ligatur FH.Farbschnitt. Alle kl 8°(Inhalt: Asmus ... Sämmtliche Werke des WandsbekerBothen I.–IV Theil (Hamburg); (v. Hippel) Lebensläufe inaufsteigender Linie – bis Vierter Theil) mit Kupfern vonChodowiecki. 1779–81. Berlin (Chr. Fr. Voss)Gray’s Gedichte m. gestoch. Frontispiz, 1776. Leipzig (Weidmann’s Erben und Reich) Das Beispiel einer noch in barocker Tradition uniformgebundenen Bibliothek – aber in neuer “bürgerlicher”Bescheidenheit in Pappbänden. Die ca. 6000 Bände um-fassende Bibliothek wurde leider in den 70/80er Jahrendes letzten Jahrhunderts zerstreut.

68Pfeffel, Gottlieb ConradPoetische Versuche1.–10. Teil in 5 Bänden (Mischexemplar d. 4. u. 5. Aufl.)Grüne gaufrierte Lederbände mit reicher Rückenvergol-dung u. Titelschild. 8°1803–1818. Tübingen (J. G. Cotta)

69Becker, W. G.Der Plauische Grundbei Dresden, mit Hinsicht auf Naturgeschichteund schöne GartenkunstXII, 128 S. mit 25 Kupfern von Darnstedt nach Oeser, davon 7 (geolog. Schnitte und Insekten) kolor.. 2°1799. Nürnberg (Frauenholz)Reich dekorierter Lederband (sign. Meslant) mit einge-färbter breiter schwarzer Bordüre, diese reich mit Ster-nen, Kreisen und Punktierlinien vergoldet, das Mittelfelddes Deckels in aufgespritztem Dekor als Strahlen undschwarzgeprägter Mittelrosette. Sehr reich vergoldeterRücken mit Rückenschild.

Offenbar hat sich ein deutscher Bibliophiler diesen Bandin Paris binden lassen – aufwendige Einbände waren inDeutschland selten, es fehlte die zahlungskräftige Kund-schaft. Ähnlich vielen in Paris oder London erfolgreichenEbenisten wanderten daher auch viele deutsche Buch-binder in diese Städte aus.

70(Walpole, Horatio)The Castle of OtrantoA Gothic Story Sixth editionXXXII, 245 S. gestoch. Frontispiz in zwei Zuständen. Roter quergenarbter Maroquinband d. Zt. mit klassizist.Vergoldung auf Deckeln und Rücken (einer mit Doppel-bünden), sign. (Staggemeier & Welcher). gr 8°1791. Parma (Bodoni) for Edwards in London.

Der schöne Band ist im Dekor sehr ähnlich der Nr. 65

71Der Mythos alter Dichterin bildlichen Darstellungen132 S. auf starkem Velin mit 60 Kupfertafeln vonFr. Stöber nach Ender, Schedy, Russ u.a. gr. 8°1815. Wien (Gräffer u. Härter)Gelber genarbter Lederband mit reicher klassizist. Ver-goldung auf Decken und Rücken, verg. Innenkanten.Spiegel in Baummarmor, flieg. Vorsatz türkisfarb. Bunt-papier Wie die Nr. 57 und 60 ein Beispiel der sehr qualitätsvol-len Wiener Buchbinderkunst

72Saint-Pierre, Jacques-Henri-BernardinLa Chaumière Indienne136 S. Roter genarbter Lederband mit blindem Plattendekor u.dezenter Vergoldung, dt. Steh- und Innenkanten (sign. Thouvenin). 12°1822. Paris (Méquignon Marvis)

73 (Farbtafel 4)Homers WerkeVon Johann Heinrich Voss3. Band Odyssee I–XII. Gesang 272 S. (tls. auf bläulichem Papier) 1 gestoch. Faltkarte(Homerische Welttafel). Hellbrauner Lederband d. Zt. mit dunklerer ovaler Le-derauflage in Baummarmor, Vergoldung. Der Rückenvoll in roter Maroquinauflage mit grünem Titel- undBandschild, reich vergoldet. gr 8°1802. Königsberg (Fr. Nicolovius)

74 (Farbtafel 5)Kunze Marianische Andacht …256 S. in gesetzter Schreibschrift, jede S. mit typogr.Bordüre eingefasst, gestoch. Frontispiz (Maria Hilf Kirchzu Prag)Himbeerfarb. Lederband mit schwarzen Lederauflagenund reicher klassizist. Vergoldung. kl. 8°1778. Prag (F. Gerzabeck)