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1 Themen dieser Ausgabe: pHakten Newsletter des 4Flamingos Verlages, Rheine - ohne Nebenwirkungen, Arzt oder Apotheker 2. Quartal 2005 April 2005 Spargelverzehr und Uringeruch 2 ... da war es nur noch eins 2 Natürliche Hilfe gegen saisonale Allergien 4 Heiße Höschen - warum für Yuppies die Fruchtbarkeit zum Problem werden kann 5 Und natürlich das Rezept des Monats - Samtige Spargelcremesuppe 5 Mai 2005 Der selbe Herr, die nächste Dame 6 Magnetarmbänder bei Schmerzen - wie wirksam sind sie? 7 Warum die gefürchtete europäische "Food Supplement Directive " nun vielleicht doch ausfällt 8 Ehrenrettung für den Spargel 8 Vegetarisch Grillen I: Kartoffelspieße a la New Orleans 9 Juni 2005 Sehstörungen durch Viagra 10 Zeck Meck - Die Affäre FSME 10 Operationen gegen den Rückenschmerz helfen zwar nicht - aber trotzdem... 12 Endlich rehabilitiert: Das Beta-Karotin 13 Vegetarisches Grillen, Teil II: Das Grillen von Gemüse 13 ... das sollten Sie einmal lesen 14

4 Flamingos pHakten 2. Quartal 2005

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pHakten-Newsletter des 4flamingos Verlages Rheine für die Monate April, Mai und Juni 2005

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Page 1: 4 Flamingos pHakten 2. Quartal 2005

1 4Flamingos pHakten 2. Quartal 2005

Themen dieser Ausgabe:

pHaktenNewsletter des 4Flamingos Verlages, Rheine - ohne Nebenwirkungen, Arzt oder Apotheker

2. Quartal 2005

April 2005

Spargelverzehr und Uringeruch 2

... da war es nur noch eins 2

Natürliche Hilfe gegen saisonale Allergien 4

Heiße Höschen - warum für Yuppies die Fruchtbarkeit zum Problem werden kann 5

Und natürlich das Rezept des Monats - Samtige Spargelcremesuppe 5

Mai 2005

Der selbe Herr, die nächste Dame 6

Magnetarmbänder bei Schmerzen - wie wirksam sind sie? 7

Warum die gefürchtete europäische "Food Supplement Directive " nun vielleicht doch ausfällt 8

Ehrenrettung für den Spargel 8

Vegetarisch Grillen I: Kartoffelspieße a la New Orleans 9

Juni 2005

Sehstörungen durch Viagra 10

Zeck Meck - Die Affäre FSME 10

Operationen gegen den Rückenschmerz helfen zwar nicht - aber trotzdem... 12

Endlich rehabilitiert: Das Beta-Karotin 13

Vegetarisches Grillen, Teil II: Das Grillen von Gemüse 13

... das sollten Sie einmal lesen 14

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24Flamingos pHakten 2. Quartal 2005

Lieber Leser,

manchmal sind es die einfachen Fragen, die einem dieeigene Unzulänglichkeit so richtig ins Bewusstsein ru-fen. So etwas ist mir heute morgen passiert. Anruf ei-ner Leserin unseres Ernährungsbuches: „Herr Beren-des, können Sie mir nicht sagen, woher der strengeGeruch des Urins stammt, nachdem man Spargel ge-gessen hat?

Meine Antwort war kurz und klar: „Das kommt meinesWissens dadurch zu Stande, dass ein Inhaltsstoff desSpargel, das Asparaginat, eine entgiftende Wirkung hatund diese Giftstoffe sind es, die dem Urin seinen cha-rakteristischen Geruch verleihen. Aber wenn Sie wol-len, mach ich mich da noch mal schlau.“ Meine Anruferinwollte, und deshalb tauchte ich mit der Frage in die Tie-fen des Internets ein. Wie ich schon sehr schnell fest-stellen musste, war meine ursprüngliche Antwort eben-so knapp, wie falsch gewesen. Denn wie ein Blick aufProf. Blumes Bildungsserver für Chemie Internet zeig-te, ist es nicht das Asparagin, eine Aminosäure, die fürden strengen Geruch verantwortlich ist, sondern dieAsparagussäure, die allerdings im menschlichen Kör-per erst von einem Enzym zersetzt werden muss, da-mit es zu dem „typischen“ Geruch kommt. Und da die-ses Enzym bei manchen Menschen nicht vorkommt,riecht nicht bei jedem von uns der Urin so streng, wiebei anderen. Mit Entschlackung oder Entgiftung hat dasganze absolut gar nichts zu tun - alles, was da aus derHarnröhre tröpfelt (und riecht) ist zuvor mit dem wei-ßen Stangengemüse aufgenommen worden.

Tröstlich war für mich nur, dass andere Menschen nochseltsamere Erklärungen für das Phänomen „Spargel undUrin“ produzierten - so kann man es zumindest demGästebuch des WDR entnehmen kann. Wenn Sie alsozu Pfingsten ihre traditionelle Spargelmahlzeit genos-sen haben - vielleicht ja sogar das Spargelsuppenrezeptin dieser Ausgabe der pHakten und es dann in der Nasekribbelt - schauen sie doch einmal dort vorbei:http://www.wdr.de/themen/forschung/1/kleine_anfrage/antworten/antwort_spargelurin.jhtml?rubrikenstyle=kleine_anfrage

Apropos kribbelnde Nase: Wenn dieser Körperteil indieser Jahreszeit häufiger auf sich aufmerksam macht,als sonst, liegt das in aller Regel an einer sogenannten„saisonalen Allergie“, also an einem Heuschnupfen odereiner Pollenallergie. Wenn Ihnen erst jetzt klar wird, dassSie vergessen haben, Ihrem Heuschnupfen im Winterdurch eine Eigenblutbehandlung oder homöopathischeMittel den Riegel vorzuschieben - in dieser Ausgabeder pHakten halten wir einige Tipps für Sie bereit.

Weitere Themen der pHakten vom April 2005:

· da war es nur noch eins - was der Rheumatikertun kann, wenn nach Vioxx nun auch noch dieanderen COX-2-Hemmer Bextra und Celebrex von

Apri l2005Markt genommen werden

· Natürliche Hilfe gegen Heuschnupfen und Pollen-allergien

· Heiße Höschen - warum für Yuppies die Frucht-barkeit zum Problem werden kann

· Und natürlich das Rezept des Monats - SamtigeSpargelcremesuppe

Übrigens: Selbstverständlich sind wir gerne bereit, auchIhre Fragen zu beantworten - egal, ob sie sich auf Infor-mationen in diesem Newsletter oder andere Problemebeziehen, die Sie immer schon interessiert haben. Eineeinfache E-Mail an [email protected] genügt- und schon werden wir für Sie tätig!

… da war es nur noch einsNicht nur einem Zyniker wie dem Autor dieser Zeilenmuss auffallen, dass die Geschichte der als „vollkom-men neuen und ungefährlichen“ COX-2 Hemmer fürdie Behandlung rheumatischer Erkrankungen eine fa-tale Ähnlichkeit, mit dem Lied von den 10 kleinenNegerlein aufweist. Seit Markteinführung dieser Medi-kamente sind zwei der drei Wundermittel schwer inMisskredit geraten und - zumindest in den USA - wie-der vor Markt genommen worden.

- Im September 2004 nimmt die Firma Merck ihrRheumamedikament Vioxx weltweit vom Markt, dadie langfristige Einnahme des Medikaments sowohldas Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht.Befürchtungen, Celebrex und Bextra, zwei weitereRheumamedikamente, die auf dem gleichen Wirk-prinzip wie das Vioxx beruhen, könnten ähnlicheProbleme hervorrufen, werden vom HerstellerPfizer abgewiesen.

- Im Februar 2005 kündigt die Food and Drug Ad-ministration an, dass Vioxx demnächst wiederverkauft werden darf, Celebrex und Bextra solltenweiter auf dem Markt bleiben - allerdings mit einemWarnhinweis über die mögliche Gefahr, dass dieseArt von Medikamenten das Risiko für einen Herz-infarkt oder Schlaganfall erhöhen könnten.

- Im April 2005 stell Pfizer überraschend auch denVerkauf von Bextra ein - nachdem die FDA dasUnternehmen dazu aufgefordert hatte, weil dasMedikament neben den bekannten Risiken für Herzund Kreislauf auch noch gefährliche Nebenwir-kungen für die Haut und den Gastrointestinaltraktbesitzt. Noch wird Celebrex - mit entsprechendenWarnhinweisen verkauft - aber auch das kanndemnächst vorbei sein.

Die Gruppe der COX-2-Hemmer sollte ursprünglich dieanderen, altbekannten Rheumamittel ohne Kortison(NSARs) ersetzen, die zum Teil wegen der Gefahr vonMagen- und Darmblutungen ins Gerede gekommenwaren. Die COX-2-Hemmer sollten weniger Nebenwir-kungen im Gastrointestinaltrakt auslösen, aber bereitsdiesem Anspruch waren sie nur schlecht gewachsen.

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Natürliche Methoden weniger riskant

Nachdem auch noch ein weiteres Rheumamedikamentwegen möglicher krebserregender Wirkung ins Gere-de gekommen ist, suchen die Betroffenen immer häufi-ger nach natürlichen Alternativen, so berichtet die ame-rikanische Arthritis Foundation: 64 % ihrer Mitgliedernehmen inzwischen regelmäßig Nahrungsergänzungs-mittel ein. Und wie der naturheilkundlich orientierte ArztMark A. Stengler, Autor des Buches The NaturalPhysician´s Healing Remedies im Bottom Line´s DailyHealth News vom 19. April 2005 anmerkt, könne dieseNahrungsergänzungsmittel effektiv die Rheuma-schmerzen lindern und oft genug darüber hinaus auchdie Entzündung der Gelenke abklingen lassen. Als be-sonders wirksam haben sich nach Ansicht von Dr.Stengler die folgenden Stoff erwiesen:

- WEIHRAUCH (Boswellia serrata) - aus dem Harzdes indischen Weihrauchbaumes, kann Schmer-zen lindern und die Gelenkfunktionen verbessern.Täglich empfohlen: 2 - 3 x täglich 1.200 - 1.500 mgeines standardisierten Extrakts mit 60 - 65 %Boswellinsäure

- BROMELAIN- ein Enzym, das in der Ananasvorkommt und eine entzündungshemmende Wir-kung aufweist. 3 x täglich 500 mg zwischen denMahlzeiten einzunehmen. Am besten ist ein Produktdas pro 1.000 mg 2.000 MC - Einheiten bzw. 1.200GD - Einheiten enthält

- Eine Creme aus CAPSICUM (Capsicum annuum)entfernt aus Nervenendigungen die Substanz P,einen Neurotransmitter, der Schmerzimpulse über-trägt. Zur symptomatischen Behandlung kann manzwei- bis viermal täglich eine Creme mit 0,025 -0,075 % Capsicain auf die befallenen Gelenkeauftragen. Dieses uralte Hausmittel - schon meineGroßeltern behandelten ihren Hexenschuss miteine Capiscumpflaster - ist von der Medizin „ganzneu“ wieder entdeckt worden.

- CETYL MYRISTOLEAT (CMO) ist ein Öl, das inFisch und Butter vorkommt. Wie erste Unter-suchungen gezeigt haben, ist die Substanz bei derBehandlung einer Arthritis vielversprechend.Täglich nimmt man 540 mg

- TEUFELSKRALLE (Harpagophytum procumbens)besserte in Kombination mit einem herkömmlichenRheumamittel Schmerzen in Hüft- und Kniegelen-ken. Man nimmt täglich 1.500 - 2.500 mg Extraktin Kapsel- oder Tablettenform bzw. 3 x 2 ml einerTinktur. Ebenso wie jedes herkömmliche Rheuma-mittel sollte auch die Teufelskralle gemieden wer-den, wenn man schon einmal unter Gallensteinen,Sodbrennen oder Geschwüren des Magen-Darm-Trakts gelitten hat.

- FISCHÖL (Lebertran, Lachsölkapseln) sind eineergiebige Quelle für die Omega-3-Fettsäuren, dieEntzündungsprozesse in den Gelenken lindern unddie Schmierung der Gelenke verbessern können.

Empfohlen werden täglich 1,8 mg Docosohexaen-säure (DHA) und 1,2 mg Eicosapentaensäure (nurin Fisch enthalten. Echium- und Perillaöl sindpflanzliche Öle, die ebenfalls einen hohen Gehaltan Omega-3-Fettsäuren haben und somit eineattraktive Alternative für alle darstellen, die auf eineEinnahme von Fischölen verzichten wollen. DieWirkung dieser Fettsäuren kann bis zu 3 Monateauf sich warten lassen.

· Die entzündungshemmende Wirkung der Omega6-Fettsäuren im Nachtkerzen- oder Borretschöl istbei weitem nicht so gut dokumentiert wie bei denOmega-3-Fettsäuren, nach Meinung einigerExperten sollte die Einnahme von Omega 6-Fett-säuren immer durch die gleiche Menge an Omega-3-Fettsäuren neutralisiert werden.

- INGWER (Zingiber officinale) ist ein populäresMittel gegen Entzündung und Schmerzen in denGelenken. Man kann die frisch geriebene Wurzelmit heißem Wasser übergießen um daraus eineTee herzustellen oder den Ingwer direkt beim Ko-chen verwenden. Für eine bessere Wirkung emp-fiehlt es sich, täglich zwei- bis dreimal 1 - 2 g desgetrockneten Pulvers in Kapselform bzw. 1 - 2 mleiner Ingwertinktur einzunehmen.

- GLUCOSAMINSULFAT aus den Panzern vonSchalentieren und CHONDROITINSULFSAT ausTierknorpel gehören besonders für Patienten miteiner Arthrose zu den wichtigsten Nahrungsergän-zungsmitteln. Schon nach vier- bis achtwöchigerEinnahme können Schmerzen und Entzündungs-prozesse deutlich abklingen. Wie zwei aktuelle Stu-dien gezeigt haben, kann das Glucosamin sogarden Fortschritt der Erkrankung aufhalten bzw.rückgängig machen und manchem Patienten ist esgelungen, mit diesen Mitteln den Verbrauch andererRheumamedikamente zu senken. Die täglichempfohlene Dosis liegt bei 1.500 mg Glucosaminund 1.200 mg Chondroitin.

- Übrigens: Auch die momentan häufig angeboteneneuseeländische Grünlippmuschel, die Seegurkeoder der Haifischknorpel enthalten eine Glucos-aminverbindung, die allerdings nach Aussage vonMichael T. Murray, (Encyclopedia of NutritionalSupplements) nicht annähernd so effektiv wirken,wie das Glucosaminsulfat.

- MSM (Methylsulfonylmethan) -Schwefel in orga-nisch gebundener Form - verfügt über natürlicheentzündungshemmende Eigenschaften, da Schwe-fel ein natürlicher Bestandteil des Knorpels ist.Tägliche Dosis: 2.000 - 8.000 mg, bei Auftreten vonDurchfall sollte man die Dosis deutlich reduzieren.

- SAM-e (S-Adenosylmethionin) ist ein exzellentesNahrungsergänzungsmittel zur Symptomenlin-derung einer Arthritis. SAM-e hilft dabei, denFlüssigkeitsverlust aus dem Knorpel zu begrenzen,wodurch die Gelenke im Ganzen flexibler bleiben.

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Die üblich Dosierung: Anfänglich für 2 Monate 600- 1.200 mg, danach 400 - 800 mg als Erhaltungs-dosis.

· Grüner Tee verfügt ebenfalls über eine wirksameentzündungshemmende Wirkung Täglich emp-fohlen: 1 - 3 Tassen pro Tag

- Yuccaextrakt: (Yucca baccata) beeinflusst dieDarmflora positiv und beugt somit einem Leaky Gut- Syndrom vor (s. dazu pHakten 2/2005), moduliertdas Immunsystem und wirkt ebenfalls entzün-dungswidrig.

- Katzenkralle oder Krallendorn (Uncaria tomentosa,)enthält ebenfalls Verbindungen, die dabei helfenkönnen Entzündungen zu reduzieren. Man kannmit 200 mg beginnen und diese Menge täglich aufbis 3.000 mg steigern. Achtung: Da dieses Heilkrautdas Immunsystem aktiviert, sollten Patienten daraufverzichten, bei denen eine Gewebs- oder Organ-transplantation vorgenommen wurde.

WARNUNG: Eine Reihe der erwähnten Substanzen(Teufelskralle, Fischöle, Omega 6-Fettsäuren und Ing-wer) verdünnen das Blut. Wenn Sie zusätzlich andereRheumaschmerz- und Entzündungsmittel (wie Ibu-profen) einnehmen, erhöht sie die Gefahr von Blutun-gen im Magen-Darm-Trakt ganz erheblich. Daher soll-ten Sie alle erwähnten Mittels NIEMALS OHNE INFOR-MATION UND ZUSTIMMUNG IHRES BEHANDELN-DE ARZTES ODER THERAPEUTEN EINSETZEN!

Schmerzen einfach und sicher lindern

Natürlich sind diese Nahrungsergänzungsmittel nur eineder zahlreichen Maßnahmen, die Sie zur Linderung Ih-rer Beschwerden einsetzen können. Andere Optionen,die Sie einmal in Betracht zeihen sollten: die säure-freie und allergiearme Kost (Näheres dazu in unserenBüchern Rheuma heilt man anders, Teil 2 und Revolu-tion in der Küche, erhältlich unterhttp://www.4flamingos.de,körperliche Aktivität, Stressmanagement, Akupunkturoder Yoga.

Und seien Sie beruhigt. Auch wenn sich das Karussellweiter dreht und noch weitere Rheumamedikamentewegen gefährlicher Nebenwirkungen den Weg ihrerVorgänger gehen müssen - zur Linderung Ihrer Be-schwerden wird es immer noch zahlreiche effektivereund sicherere Alternativen geben!

Natürliche Hilfe gegen saisonale AllergienMir dem Erwachen der Natur im Frühling nimmt auto-matisch auch die Zahl der saisonal Allergien - Heu-schnupfen, Sonnen- und Pollenallergien - wiedersprunghaft zu. Und die Zahl der Betroffenen steigt: Der-zeit geht man davon aus, das etwa 10 % der Bevölke-rung unter einer Form von allergische Beschwerdenleidet: Laufende und/oder verstopfte Nasen, Nies-attacken und geschwollene, tränende Augen. Glückli-cherweise gibt es neben den antiallergisch wirkendenMitteln aus der Apotheke auch eine Reihe natürlicher

Maßnahmen, die man zur Beschwerdelinderung ein-setzen kann.

Natürliche Heilmittel gegen allergische Beschwer-den

1)PETASITES (weißer Pestwurz) ist eigentlich alsGiftpflanzen bekannt. Allerdings kann die Pflanzenach Aussagen einiger Studien bei der Behandlungallergischer Beschwerden erfolgreich gewesen.Petasites ist unter dem Namen Petadolex® inApotheken erhältlich

2)QUERCETIN: Quercetin ist ein wasserlöslichesPflanzenpigment (Farbstoff), das in einer Reihe vonpflanzlichen Lebensmitteln vorkommt, besondersreiche Lieferanten dieses Phytonährstoffs sindZwiebeln, Schnittlauch und Preiselbeeren. Wie sichgezeigt hat, kann das Quercetin helfen Schmerzenund Schleimstau in den Nasennebenhöhlen zulindern. Die erforderliche tägliche Zufuhr liegtvermutlich zwischen 500 und 1.500 mg desWirkstoffes

3) VITAMIN C: Nach Aussage von des AllergologenDr. Cliff Bassett in der Sendung „Good MorningAmerica“ kann das Vitamin C die Wirkung vonQuercetin verbessern, da das Vitamin eine entzün-dungslindernde Wirkung hat. Vermutlich ist daseiner der Gründe für die gute in der Praxis beob-achtete Wirksamkeit von reinem Acerolapulver(„Acerola Spezial“) gegen allergische Erkrankun-gen. Die Acerolakirsche enthält nicht nur VitaminC sonder sie liefert auch sekundäre Pflanzenstoffe,wie das Quercetin.

4)NASENSPRAYS MIT SALZWASSER - spülen diePollen aus den Nasenschleimhäuten, wodurch dieSymptome deutlich verringert werden können.Außerdem sind sie preiswert und - im Gegensatzzu den herkömmlichen Nasensprays - ungefährlich,da sie nicht zur Abhängigkeit führen

5)Antioxidantienreiches Obst und Gemüse -besonders der Traubenkernextrakt (OPC), denman in Naturkostläden kaufen kann, hat sich alswirksam erwiesen. Aber auch Ihr Kühlschrankenthält reichlich Heilmittel: Äpfel (mit Einschrän-kungen), Bananen und Zwiebeln besitzen ebenfallsentzündungshemmende Eigenschaften und helfendabei auch noch, das Immunsystem zu stärken.

Einige Obstarten wie z. B Äpfel können allerdingsKreuzreaktionen mit Pollen eingehen und somitallergieauslösend wirken. Andere Obstsorten diediese Gefahr bergen, sind Birnen, Kiwis, Kirschen,Pfirsiche, Nektarinen bzw. Gemüsesorten wieKarotten, Sellerie, Petersilie, Paprikaschoten undNüsse (Haselnüsse, Walnüsse, Mandeln).

6)Omega-3-Fettsäuren - Wie eine Untersuchung ausDeutschland gezeigt hat, leiden Personen, dieomega-3-reiche Nahrungsmittel (Lachs, Tunfisch,Heringe, Kürbiskerne) verzehren, deutlich seltener

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unter Allergien. Andere Quellen für diese Fettsäurenfinden Sie in dem Beitrag über Nahrungsergänzungs-mittel für die Rheumatherapie in diesem Newsletter

Was ist mit Echinacin?

Wenn man an das Immunsystem denkt, fällt vielen vonuns das Echinacin, das bekannteste Mittel zur Stärkungder Abwehr, ein. Tatsächlich kann die Pflanze dasImmunsystem stärken und uns vor Infektionen schüt-zen. Bei Allergien allerdings ist das Mittel stark kontra-indiziert - es kann bestehende Allergien sogar verschlim-mern.

Heiße Höschen - warum für Yuppies die Frucht-barkeit zum Problem werden kannImmer häufiger trifft man sie auch schon in profanenNahverkehrszügen oder Bussen des ÖPNV an - jungeund allem Anschein nach äußerst erfolgreiche Mitmen-schen, die unmittelbar nach Entern des Nahverkehrs-mittels einen tragbaren Computer dahin klemmen, woseinem Namen folgend auch hingehört - auf dem Schoß.(Für alle die der englischen Sprache nicht so kundigsind: lap bedeutet Schoß und top der Aufsatz und Laptopalso sinngemäß Schoßaufsatz.)

Für die weiblichen Yuppies birgt dieses Vorgehen nurwenig Probleme, bei ihren männlichen Altersgenossenist das etwas vollkommen anderes. Den wie eine Un-tersuchung der urologischen Fakultät der StateUniversity of New York ergeben hat, steigt die Tempe-ratur im Skrotum von Männern nach einer Stunde Laptop- Einsatz um 2,8 Grad Celsius. Der Hoden des Mannesreagiert äußerst sensibel auf Hitze und wird daher vomKörper immer um 2 - 4 Grad Celsius unter Körpertem-peratur gekühlt. Jede Erhöhung dieser Temperatur ummehr als 1 Grad .wie z. B in einer heißen Badewanneoder der Sauna kann bereits die Fruchtbarkeit für meh-rere Monate stark herabsetzen. Somit ist zu erkennen,dass auch tragbare Computer durchaus daran beteiligtsein können, dass die Deutschen immer weniger wil-lens (oder vielleicht doch fähig) sind, sich fortzupflan-zen.

Übrigens: Wie man bei der Untersuchung feststellenmusste, steigt die Hodentemperatur auch schon ummehr als 2 Grad Celsius an, wenn Männer beim Sitzenihre Oberschenkeln stramm geschlossen halten. Also,meine Damen: Wenn Ihnen in Zukunft ein Mann schein-bar hingeflegelt gegenüber sitzt, hat das nichts mitschlechter Erziehung zu tun. Im Gegenteil, vermutlichhandelt es sich bei Ihrem Gegenüber um einen äußerstverantwortungsbewussten Zeitgenossen, der aktiv et-was gegen den Rückgang der Geburtenziffern unter-nimmt.

Das Rezept des Monats:

Samtige SpargelsuppeDa der Spargel ein wertvoller Helfer für unsere Gesund-heit und voller krebsvorbeugender Phytonährstoffe ist,kann diese Suppe als hervorragender Einstieg in denFrühling und in die Spargelsaison dienen. Durch den

Einsatz eines Mixers wird die Zubereitung dieser Sup-pe - auch in der veganen Version - zu einem Kinder-spiel.

Achtung: Praktische Erfahrungen haben gezeigt, dasses bei Patienten mit rheumatoider Arthritis unter Um-ständen durch den Verzehr von Spargel zu einer Ver-schlechterung der Gelenkbeschwerden kommen kann.Der Spargel gehört zu den Gemüsesorten, die im Ein-zelfall eine Nahrungsmittelallergie auslösen und somitentzündliche Prozesse aufflammen lassen können.Darauf sollten sie besonders achten, wenn sie dieseSuppe nach einer Heilfastenkur verzehren.

ZUTATEN

500 g frischer Spargel

1¼ l Gemüsebrühe

3 El Butter

1 große Zwiebel, fein gehackt

2 Stck. Stangensellerie, fein gehackt

2 mittelgroße Kartoffeln, in Würfel geschnitten

Meersalz (mit Algen angereichert) und frischer schwar-zer Pfeffer aus der Mühle nach Geschmack

125 ml Schmant, Saure Sahne oder Sojacreme

frische Dillspitzen (optional)

ZUBEREITUNG

· Die Spargelstangen teilen und die unteren Teile in5 cm lange Stücke schneiden und mit der Gemüse-brühe in einen Topf geben. Erhitzen und für 20Minuten köcheln lassen. Den Spargel mit einemSchaumlöffel aus der Suppe nehmen und in einSieb geben, unter den man ein Gefäß platziert hat.Die Spargelstücke so gut wie möglich auspressen,den entstandenen Saft auffangen und wieder in dieSuppe geben, die ausgepressten Spargelstückekönnen verworfen werden

· Butter in einer Kasserolle bei mittlerer Hitzeschmelzen lassen, die gehackte Zwiebeln dazuge-ben und unter Rühren 5 Minuten andünsten. Dieoberen Spargelhälften in 2,5 cm lange Stückeschneiden. Spargelstücke und Kartoffelwürfel zuden Zwiebeln geben und nach Geschmack mit Salzund Pfeffer würzen. Die Kasserolle abdecken undalles für 5 Minuten kochen lassen. 125 ml derSuppe hinzugeben, wieder abdecken und noch-mals 7 - 8 Minuten kochen lassen, bis die Kartoffelngar sind. Bei Bedarf weiter Flüssigkeit dazugeben.

· Die Gemüse in einem Mixer pürieren und das Püreein den Suppentopf geben und mit der Sahne/Sojacreme abrunden. Nochmals 5 Minuten köchelnlassen und - wenn notwendig - nochmals mit Salzund Pfeffer abschmecken.

· Diese Suppe kann mit Dillspitzen bestreut kalt oderwarm serviert werden.

Ergibt 6 Portionen

Nach Ideen aus dem Buch Soup makes the Meal vonKen Haedrich, 2001, Harvard Common Press.

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Mai 2005

Lieber Leser,

Als ich während der Pfingstfeiertage links und rechts inden Gärten meiner Nachbarn sah, wie trotz des eherherbstlichen Wetters überall der Grill „klar gemacht“wurde, wurde ich an die Frage einer Mitarbeiterin ausdem letzten Jahr erinnert. Diese Kollegin ernährt sichzwar nicht vollständig vegetarisch, aber fleischfrei undbeklagte sich darüber, dass sie auf den zahlreichenGrillpartys im Freundeskreis immer nur das „Drumher-um“, d h. Salate und trockenes Baguette essen müsste,da die Gastgeber nur wenig Alternativen zu Bauch-schnitzel und Nackenkotetlett anzubieten hätten. Undda auch der Tofugriller aus dem Reformhaus meineMitarbeiterin weder geschmacklich noch haptisch soganz überzeugen konnte, habe ich mich dann in mei-ner Sammlung von Rezepten für die säurefreie undallergiearme Kost auf die Suche nach wohlschmecken-den vegetarischen Grillspezialitäten gemacht - und binauch fündig geworden.

Um auch Ihnen einen interessanten vegetarischen Er-satz für Würstchen und Co. zugänglich zu machen,werde ich in diesen und den zwei kommenden Ausga-ben der pHakten - also für den Rest der Grillsaison -einige entsprechende Rezepte aufnehmen. Beginnenwill ich in dieser Ausgabe mit einem Gemüsespieß, derselbst mir als typischem „Allesfresser“ sehr gut ge-schmeckt hat.

Weitere Themen dieses Newsletters sind:

- Der selbe Herr, die nächste Dame - eine Anmer-kung über einen längst fälligen Paradigmenwechselin der Medizin, der aber nichts wirklich verändert.

- Magnetarmbänder bei Schmerzen - wie wirksamsind sie?

- Warum die gefürchtete europäische „FoodSupplement Directive “ nun vielleicht doch ausfällt

- Ehrenrettung für den Spargel

Der selbe Herr, die nächste DameIm Englischen gibt es ein Sprichwort, das ungefähr wiefolgt lautet: „If your only tool is a hammer, you tend tosee every problem als a nail“ - Wenn Sie nur einenHammer haben, neigen Sie dazu, jedes Problem alsNagel zu sehen. An dieses Sprichwort werde ich immerdann erinnert, wenn ich die aktuelle Situation auf demGebiet der Vorbeugung von Herz- Kreislauferkrankun-gen betrachte.

Erhöhte Konzentrationen von Cholesterin im Blut, be-sonders des sogenannten „bösen“ LDL - Cholesterins,sind - so wird die medizinische Gemeinschaft nun schonseit mehreren Jahrzehnten nicht müde uns zu berich-ten - wichtige Risikofaktoren für die sogenannteAtherosklerose (allgemein auch als „Arterienverkalkung“

bezeichnet), und können das Auftreten eines Herzin-farkts oder Schlaganfalls erheblich begünstigen. Undobwohl diese Hypothese durch keine der großenPopulationsstudien belegt werden konnte, sind ganzeHeerscharen von Ärzten, Apothekern und Pharmarefe-renten damit beschäftigt, Ihre Cholesterinwerte unterKontrolle zu bringen um Sie so vor den beiden Krank-heiten zu schützen, die am häufigsten zum Tode füh-ren. Und so wundert es nicht wirklich, dass in den USA2003 die beiden meist verkauften Medikamente zurGruppe der cholesterinsenkenden „Statine“ gehörten.

Und das, obwohl es in den vergangenen Jahren immerwieder auch Kritik an der Cholesterin- Herzinfarkt - Hy-pothese gegeben hat. So musste man z. B. erkennen,dass man selbst durch die Einhaltung einer fett- undcholesterinarmen Kost die Lebenserwartung nur unwe-sentlich erhöhen kann - ein ganzes Leben mit fettarmerErnährung wird letzten Endes nur um jämmerliche 3 - 4Monate länger dauern. Trotzdem - das Geschäft läuftrecht gut - und das besonders, seitdem die NationaleCholesterin Initiative 1990 den Cholesterin - Grenzwertvon 260 auf 200 senkte. Dadurch wurden, wie der Jour-nalist Jörg Blech in seinem Buch „Die Krankheitser-finder“ beschreibt, praktisch mit einem Federstrich 60% der 30 - 39-Jährigen und über 90 % der 50 - 59-Jährigen von eigentlich gesunden Menschen zu behand-lungsbedürftigen Risikopatienten. Der letzte Schrei: Inden USA will man in Zukunft bereits bei KINDERN mitder Gabe cholesterinsenkender Medikamente begin-nen!!!

Jetzt aber hört man aus den Reihen der Pharmaindu-strie etwas ganz Neues: Nicht die Blutfettwerte, neinein ganz anderer Laborparameter wird als neuer Risi-kofaktor für koronare Herzkrankheiten gehandelt: dasC-reaktive Protein oder CRP. Dieser CRP - Wert ist ei-gentlich ein alter Bekannter, in der Rheumadiagnosegilt er schon seit langer Zeit als Hinweis auf einen ent-zündlichen Prozess im Körper. Und parallel zu der Er-kenntnis, dass auch Erkrankungen durch entzündlicheProzesse entstehen, die auf den ersten Blick wenig mitRheuma zu tun haben, hat auch der CRP - Wert zu-nehmend an Popularität gewonnen. So weiß man heu-te, dass auch am Anfang einer Arterienverkalkung einentzündlicher Prozess stehen muss - und dadurch er-scheint nun der „gute alte“ CRP - Wert auf der Bildflä-che, bereit den Platz von Cholesterin und LDL einzu-nehmen.

Was auf den ersten Blick verwundert. Denn schlachtetdie Pharmaindustrie, die in den letzten Jahren an derSenkung von „hohen“ Cholesterin- und LDL - WertenMilliarden verdient hat, nicht buchstäblich die Gans mitden goldenen Eiern? Nun, nicht wirklich. Denn dreimaldürfen Sie raten, welche Medikamente man einsetzenkann, um einen erhöhten CRP - Wert verschwinden zulassen? Ja, genau, richtig erraten: die gleichen Statine,die auch zur Senkung „erhöhter“ Cholesterinwerte ver-wendet wurden. Und damit schafft die Pharmaindustrieetwas noch nie dagewesenes: Trotz des Richtungs-wechsels von einer Hypothese zu einer anderen muss

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sie sich auch in Zukunft keine Sorgen machen, ihrewichtigsten Einnahmequellen zu verlieren. Cholesterin-senkende Medikamente, die echten Alleskönner derPharmaszene werden auch morgen noch für gefüllteTaschen sorgen. Und das um so mehr, da ein erhöhterCRP - Wert inzwischen auch als Risikofaktor für eineganze Reihe weiterer chronischer Erkrankungen gehan-delt wird.

So weit, so gut. Blieben nur noch ein Paar Kleinigkei-ten: Einmal ist ein erhöhter CRP - Wert ein SYMPTOM,aber noch lange keine KRANKHEIT (das gilt natürlichauch für das „alte“ Cholesterin). Eine Senkung diesesWertes muss nicht zwangsläufig bedeuten, das damitauch die grundlegende Ursache einer Arterienverkal-kung beseitigt wurde. Aber was noch schwerer wiegt:Die Medikamente, die gestern zur Senkung erhöhterBlutfettwerte und heute zur Normalisierung des CRP-Wertes eingesetzte werden, sind alles andere als un-gefährlich. Abhängig von der Art des eingesetztenStatins kann es nach der Einnahme des Medikamentszu mehr oder weniger ausgeprägten Beschwerdenkommen, wie z. B.:

1) Hitzewallungen

2) Übelkeit

3) Allergische Hautausschläge

4) Sodbrennen

5) Benommenheit

6) Bauchschmerzen

7) Verstopfung

8) Nachlassendes sexuelles Verlangen

9) Erbrechen

10) Durchfall

11) Blähungen

12) Magengeschwüre

13) Gicht

14) Erhöhte Blutzuckerwerte

15) Gallensteine

Außerdem können einige Präparate außer den obengenannten „leichteren“ Beschwerden noch weitere undsehr viel ernstere Nebenwirkungen hervorrufen, wie z.B eine Rhabdomyolyse (Muskelerkrankung, die zusätz-lich zu Nierenversagen führen), Schmerzen oderSchwäche der Muskulatur und Leberanomalitäten.

Und da die Statine einen biochemischen Prozess imKörper blockieren, bei dem neben dem Cholesterin auchnoch das Coenzym Q10 produziert wird, kann die Ein-nahme dieser Medikamente sogar die Herzfunktionbeeinträchtigen. Wie eine Untersuchung der Universi-tät von Illinois gezeigt hat, veränderte sich bei 10 von14 „herzgesunden“ Personen nach einer drei- bis sechs-monatigen Einnahme von Liptor, einem der beiden TopSeller unter den Medikamenten, mindestens ein Marker

für die Herzfunktion, bei 5 Versuchsteilnehmern warensogar drei dieser Parameter verändert. Das CoenzymQ10 ist eine Substanz, die wir als wichtigen „Brennstoff“für die Mitochondrien (energieproduzierende Bestand-teile) der Herzmuskelzellen benötigen.

Schließlich und endlich können cholesterinsenkendeMedikamente auch zu schweren Einschränkungen dergeistigen Leistungsfähigkeit führen. Der bekanntesteFall eines Gedächtnisverlustes durch ein Statin ist derehemalige amerikanische Astronaut und MedizinerDuane Graveline, M.D.. Beim ersten Mal war Dr.Graveline einige Wochen nach Beginn einer Behand-lung mit dem Statin Liptor nicht mehr in der Lage, seineFrau und Kinder zu erkennen. Er setzte das Medika-ment ab. Da sein Hausarzt ihn aber dazu drängte, be-gann er das Medikament noch ein weiteres Mal zu neh-men und erlitt nochmals einen massiven Gedächtnis-verlust: für 12 Std. war er unfähig, sich an irgendeinEreignis aus seinem Leben als Erwachsener zu erin-nern. Dr. Graveline veröffentlichte seine Erlebnisse ineinem Zeitschriftenartikel und erhielt daraufhin Briefevon Hunderten von Personen, denen etwa ganz ähnli-ches passiert war.

Also selbst wenn man die möglichen Zusammenhängezwischen cholesterinsenkenden Medikamenten undKrebserkrankungen außer Acht lässt, scheint es immernoch keine gute Idee zu sein, diese Mittel einzuneh-men - egal, ob man damit das Cholesterin oder CRPsenken will. Glücklicher Weise existieren besonders zurSenkung erhöhter CRP - Werte eine Reihe ungefährli-cher und sinnvoller Alternativen. Eine dieser Möglich-keiten besteht in der Einnahme von Vitamin C. In einerStudie der Universität von Kalifornien in Berkeley ver-abreichte man 160 Patienten mit leicht erhöhten CRP -Werten entweder täglich 515 g Vitamin C, einer Kombi-nation aus Antioxidantien (Vitamin C, Vitamin E undAlpha - Liponsäure) bzw. ein Placebo. Während in derPlacebogruppe nach 2 Monaten die CRP - Werte leichtangestiegen und in der Gruppe mit dem Anti-xidanti-engemisch nur unwesentlich leicht zurückgegangenwaren, kam es bei den Mitgliedern der Vitamin C - Grup-pe zu einem Rückgang der CRP - Werte um 25 %..

Wenn also Ihr Arzt das nächste Mal Ihren Cholesterin-wert bestimmen will, bitten Sie ihn doch einfach um diezusätzliche Untersuchung des CRP - Wertes. Denn dieSenkung eines erhöhten Wertes mit natürlichen Mittelnist vermutlich ebenso wichtig - und sicher weniger ris-kant, als die Senkung „hoher“ Cholesterinwerte

Magnetarmbänder bei Schmerzen - wie wirk-sam sind sie?Schon seit langem werden Magnetprodukte unter-schiedlicher Form und Größe - vom kleinen Magnet-pflaster bis zur Magnetmatte - gegen eine Reihe ge-sundheitlicher Beschwerden angeboten. Und trotz zahl-reicher sogenannter „anekdotischer“ Erfahrungsberich-te fehlte es bisher an wirklich aussagekräftigen undobjektiven Untersuchungen darüber, ob diese Applika-tionen tatsächlich etwas bewirken können.

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Seit dem Dezember 2004 scheint diese Frage nun zu-mindest für Magnetarmbänder und ihre Wirkung auf dieGelenkschmerzen von Patienten mit Arthrose geklärt.In der Zeitschrift British Medical Journal wurde über eineUntersuchung an 194 Patienten aus Großbritannienberichtet, die an einer Arthrose der Knie- oder Hüftge-lenke litten. Alle Patienten wurden nach dem Zufalls-prinzip in drei Gruppen aufgeteilt. Die Angehörigen derersten Gruppe erhielten Armbänder mit Magneten vonhandelsüblicher Stärke, die zweite Gruppe wurde mitweniger starken Magnetarmbändern ausgestattet unddie dritte Gruppe erhielt ein sogenanntes Dummy - Pro-dukt, ein Armband vollkommen ohne Magnete.

Nachdem alle Teilnehmer der Untersuchung ihr Arm-band über 12 Wochen getragen hatten wurden sie ge-fragt, ob sich ihre Gelenkschmerzen in irgendeiner Artverändert hatten. Wie sich zeigte, berichteten nur Teil-nehmer der Gruppe mit dem „echten“ Produkt über einesignifikante Linderung ihrer Gelenkbeschwerden.

Diese Untersuchung ist deswegen sehr interessant, weilsie ganz eindeutig erkennen lässt, dass die Stärke derverwendeten Magneten eine Rolle spielt und dass dieWirkung wohl kaum auf einem Placeboeffekt beruhenkann - denn sonst hätte sich auch bei den Teilnehmernmit den „schwachen“ Armbändern zumindest eine stär-kere Wirkung einstellen müssen, als in der „Dummie-gruppe“.

Über die schmerzlindernde Wirkung von Magnet-armbändern berichtete bereits der amerikanischenNeurologieprofessor Michael I. Weintraub von der MountSinai Medical School In New York. Professor Weint-raub setzt Magnetarmbänder bei Patienten ein, die un-ter einer sogenannten „diabetischen Neuropathie“ lei-den, einer Nervenstörung, die als Folge eines Diabetesauftritt und bei den Betroffenen in Armen und Beinenzu Gefühlsstörungen, Brennen, Kribbeln und Schmer-zen führt. Bei einer Gruppe mit 375 seiner Patientenmit diabetischer Neuropathie bewirkte das Tragen ei-nes Magnetarmbandes zu einer Linderung der bren-nenden und kribbelnden Gefühle und von belastungs-abhängigen Schmerzen.

Warum die gefürchtete europäische „FoodSupplement Directive “ nun vielleicht dochausfälltEigentlich sollte zum 1. Juli 2005 die „European FoodSupplement Directive“ in Kraft treten - ein Gesetz deseuropäischen Parlaments, mit dem „…die nationaleGesetzgebung über Nahrungsergänzungsmittel harmo-nisiert“ werden sollte (was im Klartext bedeutet, dassman den Verkauf von Nahrungsergänzungsmitteln inganz Europa den äußerst restriktiven deutschen Vor-schriften anpasst). Aufgrund dieses Gesetzes war einePositivliste erstellt worden, die den Handel mit bestimm-ten Vitaminpräparaten in allen Ländern der EU nur nochgestattet, wenn diese nicht mehr als die (lächerlich nied-rigen) täglich empfohlene Dosis des entsprechendenVitamins oder Mineralstoffs enthalten. So wäre es nachdieser Positivliste zum Beispiel nur Apothekern erlaubt,

ein Präparat zu verkaufen, das mehr als die täglich fürausreichend gehaltenen 100 mg Vitamin C enthält.

Nun sieht es ganz so aus, als ob dieses Gesetz nicht inder geplanten Form ausgeführt werden kann. Denn am6. April 2005 trat der Generalanwalt des europäischenGerichtshofes in Luxemburg vor die Presse und erklär-te, dass die European Food Supplement Directive ge-gen das geltende EU - Recht verstoße. Vorausgegan-gen war dieser Erklärung eine massive Flut von Einga-ben und Petitionen an den Europäischen Gerichtshofzum Teil von Einzelpersonen, aber auch von der briti-schen Alliance for Natural Health (ANH).

Ob das Votum des Generalanwaltes des europäischenGerichtshofes wirklich dazu führen wird, dass das Ge-setz kassiert oder nur in abgeschwächter Form ausge-führt wird, kann zur Zeit noch niemand voraussehen. Inder Vergangenheit hat der europäische Gerichtshofessich immer nach dem Veto des Generalanwalts gerich-tet, und man hofft, dass die gefürchtete Positivliste durcheine Negativliste ersetzt wird, in die dann nur Nahrungs-ergänzungsmittel aufgenommen werden sollen, dienachweislich zu gesundheitlichen Schäden geführt ha-ben.

Damit allerdings ist die Aktion der ANH deutlich erfolg-reicher, als die peinlichen Versuche des deutsch-ame-rikanischen vorgeblichen Vorkämpfers für Therapie-freiheit und Bürgerrechte, Dr. Mathias Rath, der seiner-zeit versucht hatte, die Abstimmung über das Gesetzim Europäischen Parlament zu beeinflussen. Alles, waser bewirkte, war nur ein komplette Absturz desparlamentseigenen E-Mail - Servers - und wie der „Spie-gel“ seinerzeit berichtete - eine fraktionsübergreifendeVerärgerung der EU- Parlamentarier, die als Folge die-ser Aktion deutlicher für die European Food Supple-ment Directive stimmten, als von Beobachtern erwar-tet.

Ehrenrettung für den SpargelIm der letzten Ausgabe der pHakten hatte ich über dieAnfrage einer unserer Leserinnen zum Thema Spargelund seinen „anrüchigen“ Folgen berichtet. Und daraufhingewiesen, dass der Spargel nicht über die entschlak-kenden Eigenschaften verfügt, die man ihm allgemeinzuspricht. Das solle allerdings nicht bedeuten, dassSpargel keine positive Wirkung auf unsere Gesundheithat. Wie ein Beitrag aus dem Compounder Newslettervom 18. Mai 2005 attestiert, verfügt das leckereFrühlingsgemüse über die folgenden Eigenschaften:

- Spargel enthält viel Glutathion, eine wichtige krebs-bekämpfende Substanz, die wichtig für die entgif-tende Funktion unseres Leber ist

· Er enthält zudem den Phytonährstoff Rutin, das dieKapillaren (kleinen Blutgefäße) vor dem Platzenund das außerdem gegen ionisierende Strahlen(Röntgen, Radioaktivität) schützen kann

- Schließlich und endlich ist Spargel ein guter Lie-ferant für die Vitamine A (Beta-Karotin), C und E,den B-Vitamin-Komplex, Folsäure, Magnesium

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Kalium und Zink

- Vorsicht sollten nur Personen mit Gicht oderNierenerkrankungen walten lassen, da Spargel re-lativ reich an Purinen ist und einen Gichtanfall aus-lösen bzw. die Harnsäurespiegel ansteigen lassenkann.

Das Rezept des Monats:

Kartoffelspieße a la New OrleansZutaten pro Spieß:

2 kleine junge Kartoffeln (fest kochend)

½ rote oder grüne Paprikaschote, gewürfelt ersatzwei-se auch anderes Gemüse wie Pilze, Zucchini, Avoca-dos, Zwiebeln usw.

Olivenöl

Frische Gartenkräuter nach Geschmack (Basilikum,Oregano)

Zubereitung

· Die Kartoffeln mit einer Gemüsebürste reinigen undin etwas Salzwasser kochen. Abkühlen lassen,halbieren und im Wechsel mit dem restlichenGemüse (Paprika, Zwiebeln usw.) auf einenSchaschlikspieß stecken

- Aus Olivenöl und den Gartenkräutern eineMarinade rühren und die Spieße darin über Nachteinlegen.

- Am folgenden Tag die Spieße aus der Marinadenehmen und auf dem Grill zubereiten, bis dieKartoffeln eine goldgelbe Farbe angenommenhaben.

Für den Chili-Dipp

220 g Creme fraiche oder double bzw. Sojajoghurt

2 fein gehackt oder zerdrückte Knoblauchzehen,

2 TL Tomatenmark,

1 grüne Chilischote (entkernt und fein gehackt) und

1/2 TL Meer- oder Kräutersalz verrühren und zu denSpießen reichen.

Tipp: Zum Marinieren eignet sich auch ein fertig ge-kauftes Kräuteröl. Wenn man die Spieße mit der Mari-nade in einen kleinen Tiefkühlbeutel gibt, benötigt manweniger Marinade

Quellen

Jörg Blech, Die Krankheitserfinder, 2003, FischerTaschenbuchverlag, Frankfurt/Main

Bewahre of statin drugs, Advanced Natural MedicineBulletin, 24. Januar 2005

Trading Fire for Fire, Health Sciences Institute e-Alert,31. März 2005

Duane Graveline, „Liptor - Thief of Memory" (InfinityPublishing, 2004)

Randomised controlled trial of magnetic bracelets forrelieving pain in lower limb osteoarthritis, BMJ Vol. 329,pp. 1450-4

Animal Magnetism, Bottom Line's Daily Health News,International Edition, Donnerstag, den 12. Mai 2005

Presseerklärung der ANH vom 5. April 2005

Patrick Holfords E-letter vom 6; April 2005,

Food as Medicine, The Compounder Newsletter, 18.Mai 2005

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Juni 2005

Liebe Leser,

"Too much Sex makes You near-sighted - Zu viel Sexmacht kurzsichtig" Diesen Slogan konnte man in den70er Jahren in immer kleiner werdenden Buchstabenauf zahlreichen T-Shirts lesen.

"Too much Sex makes You blind - Zu viel Sex kann Sieerblinden lassen", müsste der Slogan heute lauten, zu-mindest wenn "er" sich dazu vermehrt Medikamentenbedient, dessen populärster Vertreter wegen der blau-en Farbe der rautenförmigen Tabletten auch als "BigBlue" bezeichnet wurde;

Denn der amerikanischen Kontrollbehörde für Medika-mente und Nahrungsmittel, der Food and Drug Admini-stration liegen mehr las 40 Berichte von Patienten vor,die nach der Einnahme eines solchen Potenzmittelsunter einer plötzlich einsetzenden akuten Form vonBlindheit geschlagen wurden. Und 38 dieser Fälle tra-ten nach dem Einnehmen des Pfizer - Präparats Viagraein. Auf das in den USA verkaufte Cialis der Ely Lillyentfielen 4 Fälle, Levitra der Firma Glaxo (außerhalbder USA von der Bayer AG vertrieben) führte noch ineinem Fall zum Erblinden, das vermutlich durch einenStopp der Blutversorgung des Augapfels zurückzufüh-ren ist.

Nun ist uns allen nicht zuletzt aus eigener Erfahrungbekannt, dass Liebe blind machen kann - ein Zustandden wir zumindest billigend in Kauf nehmen können.Dass diese Gefahr nun auch beim Sex auftreten kann,sollten wir nicht so ohne weiteres akzeptieren. Und da-her mein Rat: Wenn Sie in Ihrem Nachtschrank nochdie eine oder andere blau gefärbte, rautenförmige Ta-blette aufbewahren, schenken Sie diese Ihrer Frau -zusammen mit ein großen Strauß Rosen. Denn dieseBlumen halten mit einer Tablette "Big Blue" in der Vasedoppelt so lang.

Außerdem in dieser Ausgaben der pHakten:

· Zeck Meck - Die Affäre FSME

· Operationen gegen den Rückenschmerz helfenzwar nicht - aber trotzdem...

· Endlich rehabilitiert: Das Beta-Karotin

· Vegetarisches Grillen, Teil II

· ... das sollten Sie einmal lesen

Zeck MeckErst waren es die Hunnen, dann die Tataren, die Tür-ken und schließlich die Rote Armee - schon seit Jahr-tausenden drohen uns reale und vorgebliche Gefahrendurch räuberische Volksstämme, die uns unser Land,unsere Existenz und unseren Besitz rauben wollen. Undwill man der bundesdeutschen Presse glauben, ist indiesem Jahr zu den existenzbedrohenden Plagen eineweitere hinzugekommen - die Zecke.

Wie die Onlineausgabe der Zeitschrift "Focus" ihre Le-ser unter der Überschrift "Blutsauger gen Norden" warn-te, hätten die Zecken die Mainlinie überschritten undschleppten Krankheitsgefahren nach Norden. Damitwürde es auch nördlich des Mains vermehrt zum Auf-treten der durch Zecke übertragenen Hirnhautentzün-dung FSME (Abkürzung für Frühsommer-Meningo-enzephalitis) kommen, so laut "Focus" der RostockerInfektionsforscher Emil Reising.

Die Ursache dafür, dass sich die Zecken so weit in denNorden vorwagten, sieht Reisinger unter anderem auchin der allgemeinen Klimaerwärmung. Schon jetzt habees in Mecklenburg Vorpommern einen ersten Erkran-kungsfall gegeben und auch aus Südnorwegen seienFälle von FSME - Infektionen bekannt geworden.

Wie laut "stern online" ein Professor Jochen Süss voneinem nicht näher klassifizierten Bundesinstitut in der"Deutschen Medizinischen Wochenschrift" berichtet,hätte die Zahl der FSME Erkrankungen im vergange-nen Jahr 274 Fälle betragen, was einer Zunahme um574 % entspricht. Auch in nicht pasteurisierter Milch undKäse von Ziegen und Rindern aus "Ländern des ehe-maligem Ostblocks" will der "stern" bereits FSME - Vi-ren entdeckt haben. Besonders gefährdet seien auchSoldaten der NATO; die sich im Manöver mit dem Virusinfizieren können. Alle Nationen, die 2004 der NATObeigetreten sind haben nach Angabe von ProfessorSüss, ein "mittleres bis sehr hohes FSME - Risiko".

Die Bayerischen Gesellschaft für Immun-, Tropenme-dizin und Impfwesen in München hatte angesichts die-ser Situation bereits im April 2005 hatte für ganz Bay-ern eine "flächendeckende Impfung" gefordert, da mannicht mehr zwischen gefährdeten Risikogebieten undHochrisikogebieten unterscheiden könnte. Andere "Ex-perten" empfehlen sogar eine Ausweitung der Impf-empfehlungen auf die gesamte Bundesrepublik, vermut-lich sogar eine Aufnahme in die Impfempfehlungen derStiko.

Tu, felix Austria...?

Spätestens an dieser Stelle fühlt man sich fatal an daserinnert, was in den 90er Jahren in Österreich stattge-funden hat. Wie im Buch "Rette Dein Immunsystem"(1999, 4Flamingos Verlag, Rheine) geschildert, hattedie aggressive Marketingpolitik eines Herstellers vonFSME - Impfstoffen, die Firma Immuno (in Deutsch-land in erster Linie wegen versuchter Präparate für Blu-ter in Verruf geraten) dafür gesorgt, dass 80 % allerösterreichischen Schulanfänger routinemäßig gegenFSME geimpft worden waren - 1992 verkaufte die Fir-ma in der Alpenrepublik mehr Packungen mit demFSME - Serum als im ganzen restlichen Europa.

Wie sich erst hinterher herausstellte, war einer der lei-tenden Mitglieder der österreichischen Impfkommissionund glühender Befürworter der Massenimmuni-sierungen gleichzeitig auch Vorstandsmitglied der Fir-ma Immuno gewesen - ein Sachverhalt, der später nochim österreichischen Parlament zu heftigsten Debattengeführt hat..

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Wo ist die Gefahr?

Versucht der Nachfolger der Immuno, die Firma BaxterDeutschland GmbH, nun zumindest in Bayern womög-lich einen ähnlichen Coup durchzuziehen um ihrenImpfstoff "FSME- Immun" an den Mann zu bringen?Einige Indizien zumindest scheinen dafür zu sprechen,dass die von "Focus", "stern" und Co. verbreiteten In-formationen nicht ganz stimmen können:

· Fehlinformation Nummer 1: Es ist bereits zu FSME- Infektionen im Norden Europas gekommen, einFall ist aus Mecklenburg - Vorpommern bekannt,weitere Infektionen dazu sind in Südnorwegen ge-meldet worden. Dazu der Amtsarzt Dr. med. Ger-hard Bojara vom Gesundheitsdienst Stadt undLandkreis: Osnabrück in der Neuen OsnabrückerZeitung: "Gerüchte, dass erste Infektionen dieserGehirnentzündung nördlich des Mains vor-gekom-men seien, sind schlicht Märchen"

· Fehlinformation Nummer 2: Die Zahl der FSMEInfektionen hat um mehr als 500 % zugenommen.Die Statistiken des Robert-Koch-Instituts in Berlinsprechen eine andere Sprache: 2001 erkrankten255 Personen an einer FSME, 2002 238 Personen,2003 waren es 276 Fälle, 2004 ging die Zahl sogarauf 256 Fälle zurück und im Jahr 2005 hat manbisher 13 Erkrankungsfälle beobachtet (Häufigkeitim gleichen Zeitraum 2004: 12 Fälle). Fazit: in denletzten 4 - 5 Jahren ist es zu keiner Zunahme derKrankheitsfälle gekommen, also kein Anzeicheneiner Erhöhung um das Fünffache, wie sie von Pro-fessor Süss in der "Deutschen MedizinischenWochenzeitschrift" beschrieben wurde.

Und was vollständig unerwähnt bleibt: Das Risiko, sichselbst in einem sogenannten Risikogebiet mit einerFSME anzustecken, sind eher gering. Der Impf-ReportNewsletter, ein in unregelmäßigen Abständen erschei-nender E-Mail-Rundbrief von Eltern für Eltern, machtdazu die folgende Rechnung auf:

In einem Risikogebiet (das ist ein Stadt- bzw. Landkreis,in dem in 5 aufeinanderfolgenden Jahren mindestens5 Fälle oder innerhalb eines Jahres 2 Fälle einer FSMEaufgetreten sind) ist eine von 900 Zecken mit dem FSME- Virus befallen. Kommt es tatsächlich zu einer Über-tragung des Virus, so verlaufen 6 - 7 von 10 Infektionenohne Beschwerden. In (nur) 10 % der Fälle ist das Ner-vensystem betroffen; das Risiko einer bleibenden Schä-digung beträgt in einem Risikogebiet 1: 78.000.

Im Vergleich dazu fällt dagegen das Risiko, sich eineNebenwirkung auf die Impfung zuzuziehen, fast schonimposant aus. Die Symptome dieser Nebenwirkungenerinnern paradoxerweise stark an die Erkrankung, ge-gen die die Impfung eigentlich schützen soll. So liegendem Paul Ehrlich Institut in Langen als Folge der "Akti-on Österreich" 137 Berichte über Folgen einer FSME -Impfung vor, die exakt die gleichen Symptome hervor-riefen, wie die gefürchtete Erkrankung.

Bei 1 von 32.000 Impfungen treten Beschwerden wie

"Müdigkeit, Krankheitsgefühl, Fieber, Muskel- undGelenkschmerzen, Kopfschmerzen Schüttelfrost, unsi-cherer Gang, Meningismus, (Anzeichen einer Gehirn-hautentzündung) Schwindel, Nervenentzündung" auf,so die Packungsbeilage des FSME - Impfstoffes "Im-mun-FSME" des Immuno Nachfolgers Baxter (derFSME - Experte").

Und weiter heißt es: "Wie bei allen Impfungen kann auchnach der Impfung mit FSME-IMMUN Verstärkung vonAutoimmunerkrankungen (z.B. Multiple Sklerose oderIridocyclitis) nicht ausgeschlossen werden, daher isteine entsprechende Nutzen-Risiko-Abwägung erforder-lich. So liegen dem Paul Ehrlich Institut in Langen 137Berichte über Folgen einer FSME - Impfung vor, dieexakt die gleichen Symptome hervorriefen, wie die ge-fürchtete Erkrankung. In sehr seltenen Fällen (<1/10000)kann ein zeitlicher Zusammenhang zwischen der FSME-Impfung und der Entwicklung einer Enzephalitis nichtausgeschlossen werden."

Schließlich und endlich ist es mit einer einzige Spritzenicht getan: Für eine sogenannte Grundimmunisierungsind im Lauf eines Jahres 3 Injektionen erforderlich,nach drei Jahren wird eine Auffrischungsimpfung nötig.

Dazu das Fazit des bereits zitierten "Impf-Reports": "An-gesichts des geringe Risikos einer FSME Erkrankungdurch Zeckenbiss und des vergleichsweise hohen Ri-sikos einer Impfschädigung ist die FSME- Impf-empfehlung sachlich nicht begründet. Mittlerweile wer-den sogar Stimmen laut, die eine Ausweitung der Impf-empfehlungen auf ganz Deutschland fordern (sic!). Die-se unverantwortlichen Bestrebungen lassen Interessen-konflikte vermuten."

Und dennoch. Zecken sind nicht ungefährlich

Trotz dieser ziemlich eindeutigen Situation wäre esfalsch, die Zecke und Erkrankungen die sie übertragenkann, vollkommen zu verharmlosen. Denn neben demErreger der FSME können die keinen Blutsauger einenweiteren Krankheitserreger mit Namen "Borreliaburgdorferi" übertragen. Dieses Bakterium kann imMenschen eine Borreliose oder Lyme- Erkrankung her-vorrufen. Auch nördlich der magischen Main- Linie tra-gen 10 - 30 % der Zecken den Erreger dieser Erkran-kung mit sich. Die Lyme - Borreliose zeigt sich anfangsmit einer charakteristischen Rötung rund um denZeckenbiss, der nach einigen Tagen zu wandern be-ginnt (Wanderröte, Erythrema migrans), später von in-nen wieder heller wird und dann wie ein Tellerrand aus-sieht.

Weitaus problematischer als diese vorübergehendenErscheinungen allerdings sind die Spätfolgen dieserInfektion, die sich in Form rheumatischer Beschwer-den der großen Gelenke ("Lyme-Arthritis") und einerfortschreitenden "Neuro - Borreliose" mit einer Entzün-dung des Gehirns u. Rückenmarks zeigen kann. Unbe-handelt ist eine solche Lyme-Borreliose sicherlich eben-so gefährlich wie die FSME, tritt aber deutlich häufigerauf, als diese

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Da der Erreger der Lyme-Borreliose ein Bakterium ist,kann man sich gegen diese Erkrankung nicht durch eineImpfung schützen, worüber sich sicher auch die FirmaBaxter ärgern dürfte. Allerdings reagiert die Erkrankungim ersten oder zweiten Stadium, d. h. während der Rö-tung oder auch noch bei Beginn der ersten Symptomeausgezeichnet auf eine Behandlung mit Antibiotika (diein diesem Falle dann auch wirklich indiziert ist. !!!)

Und mit einigen einfachen Maßnahmen kann man so-gar verhindern, dass der Kontakt mit einer Zecke über-haupt keine Nachwirkungen haben muss. Und das senktnatürlich nicht nur die Gefahr einer Lyme - Borreliose,sondern auch einer FSME

Wie schützt man sich vor Zecken??

Lange Zeit wurde angenommen, dass die Zecken aufBäumen lauern und sich von dort auf jedes Säugetierstürzen, das unter diesem Baum durchläuft. Heute weißman, dass die stecknadelkopfgroßen Krabbeltiere aufGräsern und Büschen lauern, ihr Opfer also nicht vonoben attackieren, sondern sich gewissermaßen vonunten "einschleichen" und an die bevorzugten geschütz-ten Körperregionen - Speckfalten am Bauch, Knie- undAchselhöhlen krabbeln, bevor sie sich in der Haut fest-beißen. Daher besteht der erste Schritt der Zecken-abwehr darin, sich mit geeigneter, fester und geschlos-sener Kleidung zu schützen: lange Hosen, festes Schuh-werk, Strümpfe über die Hosenbeine ziehen. Und dasist nicht nur im Wald zu empfehlen, auch im eigenenGarten kann die Zecke zuschlagen.

Verbessern kann man die Abwehr durch das Aufbrin-gen von sogenannten "Repellentien" auf die Haut, wieAutan, Nexa Lotte, Taosis oder Zanarin. Aber auch Pro-dukte aus ätherischen Ölen wie Zedan oder Teebaumölsind geeignet. Auch der Verzehr großer Mengen Knob-lauch soll auf Zecken eine abstoßende Wirkung haben,aber vermutlich hält eine wirksame Menge auch ande-re Menschen auf Distanz, so dass man sich diese Maß-nahme gut überlegen sollte.

Trotz ihrer hinterhältigen Art und Weise gehört die Zeckenicht zu den schnellen Zeitgenossen: Auch wenn sieihren Bohrer schon in die Haut versenkt hat, brauchtsie noch etwa 12 Stunden, bevor sie mit der "Übertra-gung" des Borreliusbakteriums beginnen kann. Entferntman die Zecke in dieser Zeit, so ist eine Infektion aus-geschlossen: Aus diesem Grunde ist nach einem Tagim Freien die abendliche Inspektion des Körpers wohldie wichtigste vorbeugend Maßnahme - das gilt vor al-lem für Kinder, bei denen es besonders im Sommernicht immer einfach sein dürfte für die entsprechendeKleidung zu sorgen.

Eine Zecke sollte immer mit einer spitzen Pinzette ent-fernt werden, alte Hausmittel wie das Ersticken mitSalbe, Öl, Nagellack oder gar Klebstoff sollte man un-terlassen, da dadurch die Gefahr der Übertragung deut-lich gesteigert werden kann. Fehlt Ihnen die erforderli-che Pinzette (spezielle Geräte gibt es in Apotheken oderDrogerien) oder die ruhige Hand, lassen Sie das Tier

durch Ihren Hausarzt entfernen.

Schließlich und endlich kann man zur Behandlung einsZeckenbisses auch noch homöopathische Mittel ein-setzen. Dazu gehören unter anderem Ledum (Sumpf-porst) bzw. eine Zeckenbissfieber- oder Borellia-Nosode-Ihr Arzt oder Heilpraktiker hilft Ihnen da sicher gerneweiter.

Fassen wir zusammen: In den etwa 90 deutschenZecken - Risikogebieten, die vorwiegend in Bayern undBaden Württemberg liegen, ist die Gefahr einer FSME- Infektion deutlich geringer, als die einer Nebenwirkungdurch die Impfung, wobei man das Risikoverhältnis mitHilfe der genannten Abwehrmaßnahmen noch deutlichverbessern kann - denn selbstverständlich funktionie-ren diese auch gegen die FSME- infizierten Tiere.

Wenn Sie in einem der 7 deutschen Hochrisikogebieten(Landkreis Calw, Ortenaukreis, Kreis Emmendingen,Breisgau Hochsschwarzwald, Kreis Rottweil und KreisKonstanz sowie im Landkreis Passau) leben, fällt dasNutzen-Risiko-Profil nicht ganz so eindeutig zu Ungun-sten einer Impfung aus. Dennoch sollte man sich ggf.bei den örtliche Gesundheitsbehörden darüber informie-ren, wie sie das Risiko einschätzen, bevor man sich zueiner Impfung entscheidet. Oft genug, so habe ich sel-ber die Erfahrung gemacht, bewerten die Spezialistenvor Ort das Risiko ganz anders, als die Herausgeberder offizielle Karten. Eine Darstellung der FSME - Si-tuation im Ausland finden Sie (natürliche) auf derWebseite der Firma Baxter unter http://www.zecken.de/fsme/fsme_p003_05_01.asp?nav=3&subnav=4

Und was die Empfehlungen Impfempfehlungen offiziel-ler und halboffizieller Stellen wie der Stiko (StändigeImpfkommission) oder der Bayerischen Gesellschaft fürImmun-, Tropenmedizin und Impfwesen betrifft: Vermut-lich würden wir ihnen allen mehr vertrauen, wenn sol-che Empfehlungen nicht immer der fade Beigeschmackeines Interessenkonflikts dieser Stellen anhaften wür-de.

Operationen gegen den Rückenschmerz: hel-fen zwar nicht - aber trotzdem...Leser der letzten pHakten erinnern sich sicher noch andas Sprichwort vom Hammer und den Nägeln. Ein wei-terer Beweis dafür, was passiert, wenn man im nur imBesitz eines Hammers ist und alle Probleme als Nägelbetrachtet sind Wirbelsäulenspezialisten, die sich alsdie neusten Mitglieder der Gruppe der Hammerbesitzerqualifiziert haben.

Denn trotz einer Reihe von Beweisen gegen die Wirk-samkeit dieser Operation gilt die sogenannte "spinaleFusion", also die Stabilisierung der Wirbelsäule durchVerschraubung einzelner Wirbelkörper miteinander im-mer noch als DIE Operation gegen chronische Rük-kenschmerzen. Schon vor 5 Jahren hatte die Cochrane- Studie gezeigt, dass diese Operationen nur wenig sinn-voll war, eine Einschätzung die von einer Reihe späte-rer Untersuchungen geteilt wurde.

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Jetzt haben Forscher eines Orthopädiezentrums ausOxford entdeckt, dass die Fusionsoperation gegenüberherkömmlichen Rehabilitationsmaßnahmen keinerleiVorteile bieten kann. Anders gesagt: Vorsichtiges kör-perliches Rückentraining ist ebenso wirksam, wie dieOperation - aber ohne deren Schmerzen und Risiken.

Wird diese Erkenntnis dazu führen, dass die Zahl die-ser wirkungs- und sinnlosen operativen Eingriffe in Zu-kunft zurückgeht? Wohl kaum. Denn wie gesagt: Wennman einen Hammer hat ...

Beta-Karotin und Bronchialkrebs - die Rehabi-litationWie allen Rauchern bekannt sein dürfte, sollten sie aufIhre Zigaretten vollkommen verzichten, um wirklich ge-sund zu leben. Aber bis man diesen Schritt endlich voll-zogen hat, gibt es eine Reihe von Maßnahmen, mitdenen man sein Bronchialkrebsrisiko verringern kann -wie unter anderem die Zufuhr ausreichender Mengenvon Antioxidantien

Bisher waren diese Empfehlungen allerdings durch eineReihe von Studien getrübt worden, nach deren Ergeb-nissen das Antioxidans Beta - Karotin, das vom Körperin Vitamin A umgewandelt werden kann, scheinbar dasBronchialkrebsrisiko von Rauchern erhöhte, statt es zusenken. Das verblüffte die Experten besonders, weilepidemiologische Untersuchungen gezeigt hatten, dassPersonen mit hohen Beta-Karotinspiegeln im Blut (undvermutlich auch einem hohen Verzehr beta-karotin-reicher Nahrungsmittel) ein geringeres Lungenkrebs-risiko aufwiesen. Also rieten offizielle Stellen (unter ih-nen auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung)wegen dieser Unstimmigkeit Rauchern, auf die Zufuhrvon Beta-Karotin-Präparaten zu verzichten. Nun aberkönnte eine aktuelle Untersuchung, die im AmericanJournal of Epidemiology abgedruckt wurde, geeignetsein, das Beta-Karotin und seine Wirkung auf Raucherin vollem Umfang zu rehabilitieren.

Forscher von der medizinischen Fakultät der Yale Uni-versität untersuchten medizinische und ernährungs-abhängige Daten von über 27.000 finnischen männli-chen Rauchern, deren Krankengeschichte mehr als 15Jahre verfolgte. Die Personen mit der höchsten Zufuhreiner Auswahl von Antioxidantien (Vitamin C und E,Karotenoide und Bioflavonoide) hatten ein 16 % niedri-geres Bronchialkrebsrisiko, als die Raucher mit dergeringsten Antioxidantienaufnahme.

Was bedeutet das? Nun, selbst wenn die Zufuhr gro-ßer Mengen von Beta-Karotin tatsächlich das Krebs-risiko erhöhen sollte, wird dieser Effekt durch die ande-ren antioxidativ wirkenden Nährstoffe mehr als wettge-macht. Dieses Ergebnis bestätigt alle, die bereits zuvorkritisiert hatten, das man bei den Untersuchungen mitnegativen Ergebnissen nur ein isoliertes (und vermut-lich auch synthetisch hergestelltes) Beta-Karotin ver-wendet hatte, während die hohen Beta-Karotinspiegelin den epidemiologischen Studien vermutlich durch denVerzehr großer Mengen von karotenoidhaltigen Obst-

und Gemüsesorten zu Stande gekommen waren.Gleichzeitig belegt diese Studie einmal mehr den Werteiner vollwertigen Ernährung bzw. von Nahrungs-ergänzungsmitteln aus natürlichen Quellen, in denenein breites Angebot an Antioxidantien, Phytonährstoffenund anderen pflanzlichen Begleitstoffen enthalten ist.Denn in der Natur kommt auch kein Vitalstoff isoliertvor, sondern wird immer von einem Komplex aus se-kundären Pflanzenstoffen, Phytochemikalien und an-deren Vitaminen usw. begleitet, die allerdings in denmeisten Vitalstoffpräparaten zur Nahrungsergänzungnicht enthalten sind.

Und selbstverständlich können von einer solchen Er-nährung/Nahrungsergänzung nicht nur die Raucherprofitieren. Auch bei Nichtrauchern führte die vermehr-te Zufuhr antioxidantienreicher Nahrungsmittel zu ei-nem deutlich verringerten Bronchialkrebsrisiko

Vegetarisches Grillen II: Das Grillen von Ge-müseAngesichts der Tatasche, dass Gemüse einfacher zugrillen ist, als Fleisch ist es schon verwunderlich, dassGemüse auf dem Grill eher eine Ausnahme darstellt.Dabei bietet gegrilltes Gemüse auch dem Fleisch- oderAllesfresser eine geschmacklich interessante Alterna-tive oder Ergänzung zur Wurst oder zum Nackenkotelett.Grundsätzlich sollte man das Gemüse in gleich großeStücke von etwa 2 - 2,5 cm Dicke schneiden, damitalles gleich schnell gar wird. Vor dem Grillen das Ge-müse etwa 30 Minuten in Wasser legen, um ein Aus-trocknen zu verhindern. Die Gemüsestücke trocken tup-fen und leicht mit Olivenöl bestreichen, um ein Anhaf-ten am Grillrost zu verhindern. Die Gemüse sollten nichtzu stark gegrillt werden.

Hier noch spezielle Vorschläge für einige Gemüsesorten

Auberginen: Kleinere Früchte der Länge nachzerteilen, größere Früchte in Scheiben schneiden und30 Minuten in Wasser legen. Abtrocknen, mit Olivenölbestreichen und für 2 - 3 Minuten grillen

Chillischoten: Mit Olivenöl bestreichen und auf jederSeite 2 - 3 Minuten grillen. Wer die Schoten nur mildermag, sollte vor dem Grillen die Stängel abschneidenund die Samen entfernen

Kartoffeln: Gründlich reinigen und trocknen lassen.Mit Öl einreiben, in Alufolie geben und 35 - 40 Minutengrillen

Knoblauch: Eine ganze Knolle nehmen und dasunteren Ende abschneiden. Mit Olivenöl bestreichenund mit der angeschnittenen Seite auf eine Stelle mitviel Glut setzen. Etwa 10 Minuten oder so langegrillen, bis die Haut braun wird.

Maiskolben. Vorsichtig das Blätter vom Kolben zurückklappen aber nicht entfernen. Die seidenartigenFäden entfernen und den Stielansatz abschneiden.Im kaltem Wasser 30 Minuten einweiche lassen,trocknen und mit Butter bestreichen. Die Blätterwieder über den Kolben klappen und feststecken oder

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-binden. Für etwa 5 - 7 Minuten auf de Grill legenund dabei ständig wenden, um ein Anbrennen zuvermeiden

Paprikaschoten: Längs zerteilen und den Stängel, dieKerne und die weiße Rippen entfernen. Mit Olivenölbestreichen und auf jeder Seite 2 - 3 Minuten grillen

Pilze: Waschen und trocken tupfen. Mit Olivenölbestreichen und kleiner Pilze 4 - 5 Minuten, größerePilze 6 - 8 Minuten grillen. Für die kleineren Pilzemuss man ggf. eine Grillpfanne nehmen. Alternative;Große Champignons in ein kleines Säckchen ausAlufolie geben, etwas Kräuterbutter dazu geben, dasSäckchen schließen und für etwa 5 - 7 Minuten aufden Grill legen

Spargel: Die unteren Enden abschneiden. Für 30 -60 Minuten in Wasser legen, trocken tupfen und mitetwas Olivenöl bestreichen. Auf den Grill geben undjede Minute umdrehen. Vom Grill nehmen, wenn dieKöpfe braun zu werden beginnen. Einen besserenGeschmack erhält man, wenn man das Olivenöl mitetwas Sesamöl vermischt.

Tomaten (eigentlich kein Gemüse, sondern Obst):Längs durchschneiden, mit der Schnittseite auf denGrillrost legen und 2 - 3 Minuten grillen

Zucchini und kleine Kürbisse: In 1 cm dicke Scheibenschneiden, mit Öl bestreichen und auf jeder Seite 2 -3 Minuten grillen. Sehr kleine Kürbisse könne auchlängs durchgeschnitten und die Hälften gegrilltwerden

Zwiebeln: Schälen und in etwa 1 cm dicke Scheibenschneiden; Mit Öl bestreichen und 3 - 4 Minuten grillen

... das sollten Sie einmal lesenAufgrund des Stils und Inhalts diese Newsletters könn-te der Eindruck entstehen, der Verfasser dieser Textesei kein großer Fan von Pharmaindustrie und konven-tioneller institutionalisierter Medizin. Dieser Eindruck, somuss ich eingestehen, ist nicht ganz falsch. Wenn esSie interessieren sollte, durch welche Faktoren ich zueinem Skeptiker geworden bin, sollten Sie einmal ei-nen Blick auf einen Artikel über eine der einfluss-reich-sten Lobbyistinnen der Pharma - Industrie werfen, derursprünglich in der deutschen Tageszeitung "taz" er-schienen ist und auf den Webseiten des Impf-Reports(http://www.impf-report.de/jahrgang/2005/09.htm#03)bzw. der Coordination gegen die Bayer-Gefahren(www.cbgbetwork.de) unter der Rubrik Stichwort BAY-ER 1/05.

Dieser Artikel macht einem verständlich, warum (auchunter einer neuen Regierung) jede zukünftige Reformdes Gesundheitswesens immer nur zum Nachteil derBürger ausfallen wird, ja muss.

Und vielleicht teilen Sie ja nach der Lektüre dieses Arti-kels meine Skepsis

Mit freundlichen Grüßen

Axel Berendes

QuellenBlinded by love?, Daily Dose, 20. Juni 2005

Blindness noted in men using impotence drugs, MSNBC27. Mai 2005

Klaus Hoffmann & Axel Berendes, Rette Dein Immun-system, 2. Auflage 1999, 4Flamingos Verlag, Rheine

Zecke beißt sich in zwölf Stunden fest., Neue Osna-brücker Zeitung vom 18, Juni 2005

Epidemiologische Bulletins des Robert Koch Instituts,Berlin; http://www.rki.de

Impf-Report Newsletter Ausgabe Nr. 08/2005, 16. Mai2005http://www.impf-report.de/jahrgang/2005/08.htm#06

Produktinformation FSME-Immun 0,5 ml,http://www.baxter.at/upload/medialibrary/FI_FSME-IMMUN_0,5ml_7463.pdf

British Medical Journal, 2005; 330: 1233-9, WDDTY -Broadcast vom 16, Juni 2005

Development of a Comprehensive Dietary AntioxidantIndex an Application to Lung Cancer Risk in a Cohort ofMale Smokers, American Journal of Epidemiology Vol.160, Nr. 1, 1. Juli 2004¸

New Data f inds Antioxidant Combo DecreasesSmoker´s Cancer Risk, Nutraingredients.com, 9. 08.2004