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Kurier Informationszeitschrift des BDH 65. Jahrgang ∙ 9/10 2013 Im Fokus – Europa fehlen Pflegeplätze Seite 3 Aktuelles – Reha vor Rente Seite 6 Fachkräftemangel – Elzach mit kreativer Lösung Seite 12

65. Jahrgang ∙ 9/10 2013 Kurier · 4 BDH-Kurier 9/10 2013. Zankapfel von Wissenschaft, Politik und Interessenvertretungen ist und bleibt der Pflegebedürftigkeitsbe-griff des §

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  • KurierInformationszeitschrift des BDH

    65. Jahrgang ∙ 9/10 2013

    Im Fokus –Europa fehlen PflegeplätzeSeite 3

    Aktuelles –Reha

    vor RenteSeite 6

    Fachkräftemangel –Elzach mit

    kreativer LösungSeite 12

  • Im Fokus –Europa fehlen Pflegesätze 3

    AktuellesRentenpolitik 8

    SozialrechtAktuelles aus dem Sozialrecht 11

    Klinik-NewsFachkräftemangel – Elzach mit kreativer Lösung 12

    Jugendseite 14

    RehaNeue Leitlinie unter Beteiligung von Prof. Claus Wallesch verabschiedet 15

    Aus der Presse 16

    BDH - Land und Leute 18

    Aus dem Inhalt Grußwort

    Liebe Mitglieder und Freunde des BDH,Wahlkampfzeiten bieten Medien und politisch Interessier-ten alle Jahre wieder Einblicke in persönliche Befindlich-keiten der Hauptakteure, innerparteiliche Machtkämpfe und großes Koalitionsgerangel. Aller rhetorischen Winkelzüge und Spitzfindigkeiten zum Trotze dienen uns Wahlkämpfe auch dazu, auszuloten, an welchen Stellen unseres Landes gesellschaftliche Entwicklungen sozialen Sprengstoff bergen und letztlich gar aus dem Ruder zu laufen drohen.SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück rückte mit seinem Vorstoß zur Erhöhung des Pflegeversicherungsbeitrags um 0,5 Prozent das Thema des Pflegefachkräfteman-gels in den medialen Mittelpunkt. Deutschland fehlen bereits heute 60.000 Pflege-fachkräfte. Experten gehen davon aus, dass sich das Problem weiter verschärfen wird und in zwei Jahrzehnten etwa 300.000 Fachkräfte fehlen werden und die Qualität der Pflege und Betreuung massiven Schaden nehmen wird. Zunächst ist Personalpolitik gefragt. Unsere Kliniken reagieren auf diese Entwick-lungen und gehen inzwischen auch im Ausland initiativ auf Personalsuche. Auf lange Sicht muss es Deutschland gelingen, den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten, Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf so zu wählen, dass die Arbeitskräftelücke auch durch eine höhere Frauenerwerbsquote geschlossen werden kann. Die Ihnen vorliegende Ausgabe des Kuriers nimmt aktuelle renten- und pflegepolitische Aspekte in den Fokus.Ich wünsche Ihnen eine wundervolle Spätsommerzeit und gute Erkenntnisse mit der Lektüre des neuen BDH-Kuriers. Es grüßt Sie herzlichIhre

    Ilse MüllerBundesvorsitzende des BDH Bundesverband Rehabilitation

    Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt (Chefredaktion): BDH Bundesverband Rehabilitation Sitz: 53119 Bonn, Eifelstraße 7, Telefon: 0228/96984-0, Telefax: 0228/96984-99, E-Mail: [email protected], www.bdh-reha.deBankverbindungen: Bank für Sozialwirtschaft Konto-Nr. 1180800 BLZ 37020500Sparkasse KölnBonn Kto.-Nr. 14850069 (BLZ 37050198)Bank für Sozialwirtschaft Spendenkonto-Nr. 250 250 BLZ 37020500

    Redaktion und Anzeigenschaltung: Thomas Kolbe Sitz: 53119 Bonn, Eifelstraße 7, Telefon: 0228/96984-0, Telefax: 0228/96984-99, E-Mail: [email protected], www.bdh-reha.deSatz, Druck und Vertrieb: Rehabilitationszentrum der BDH-Klinik Vallendar 56179 Vallendar/Rhein, Heerstraße 54a, E-mail: [email protected] Erscheinungsweise: Sechsmal im JahrFotonachweis: AOK-Mediendienst, BDA, BDH Bundesverband Reha-bilitation, BDH-Klinik Elzach, Berliner Tafel e.V., BMG/Dedeke, Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V., Deutsche Bundesbank, Eric Fahrner - Fotolia.com, EZB, Feng Yu – Fotolia.com, Klöckners Genuss-Agentur, Kzenon, RAMESH AMRUTH, Techniker Krankenkasse, Volker Zierhut, CDU-Fraktion NRWDer Kurier als Bundesorgan des BDH wird allen Mitglie-dern im Rahmen der Mitgliedschaft ohne Erhebung einer besonderen Bezugsgebühr geliefert (kostenloser Bezug des BDH-Kuriers ist im entrichteten Mitgliedsbeitrag enthalten – (»mittelbarer Bezugspreis«). Die mit Namen gezeichneten Artikel geben nicht immer die Auffassung des Bundesvorstandes wieder. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden zurückgesandt, sofern Porto beiliegt.Die Chefredaktion behält sich Änderungen und Kür-zungen der Manuskripte, Briefe u. ä. auch der aus den Landesverbänden zugestellten Beiträge, vor.Redaktionsschluss: jeweils der 10. eines geraden Monats

    Impressum

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    Titelbild: Das Team der BDH-Klinik Vallendar nahm das KTQ-Zertifikat entgegen. Foto: Lothar Lehmler

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    Zuwanderung als Antwort auf PflegefachkräftemangelDie Politik steht vor einem er-heblichen Dilemma: Auf der einen Seite leben in Deutsch-land Hunderttausende ohne adäquate Berufsbildung. Die-se Gruppe ließe sich nur unter erheblichen Schwierigkeiten, Weiterbildungsmaßnahmen und individueller beruflicher Aktivie-rung überhaupt noch einmal an den Arbeitsmarkt heranführen. Der Gedanke, Menschen auch aus dieser Gruppe für die Pflege zu gewinnen, klingt zunächst reizvoll, vernebelt allerdings die Tatsache, dass der Pflegeberuf tatsächlich mehr ist, als nur ein „Job“. Das Belastungsniveau ist sowohl physisch als auch psychisch enorm – eine schnelle Umschu-lung damit in der Regel utopisch. Diese Erkenntnis schwingt in den Gedanken von Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) mit, wenn dieser kürzlich noch einmal auf die Option einer gezielten Zuwanderung ausländischer Pflegefachkräfte hinwies und eine Lo-ckerung der Einwanderungshürden anmahnte: „Wir brauchen Zuwanderung, auch wenn das allein die Probleme in der Pflege nicht lösen wird“, sagte Bahr der Zeitung „Welt“ und verwies auf erste Erfolge bei der Lockerung der Zuwanderungsregeln für Medizi-ner. Nun müsse die Vorrangprüfung für Pflegekräfte fallen, um den spürbaren Pflegekräftemangel zügig in den Griff zu bekommen.

    Schockierend waren die Meldun-gen, die uns vor Jahresfrist aus Griechenland erreichten und auf eine Medikamentenknappheit hinwiesen, wobei erhebliche Män-

    Griechenland ist das Referenzland großer Entwicklungen und die Quelle der Philosophie, der Demokratie und der ersten Na-turwissenschaften. Unsere Kultur konnte sich auf diesem rei-chen Nährboden entwickeln und erhielt, quasi „frei Haus“ ein

    vielfältiges Instrumentarium an die Hand, gesellschaftlichen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen. Auf sein expan-sives Bevölkerungswachstum reagierte die Stadtstaatenwelt

    einst mit der Kolonisation weiter Teile des Mittelmeerraumes. Heute steht das Land vor Problemen anderer Art. Eine hartnäckige Rezession schwächt

    das Land, und mit ihm große Teile Südeuropas, auf allen Ebenen. Dies gilt auch im Bereich der medizinischen Versorgung und der Pflege.

    gel der allgemeinen Pflegesituation festgestellt wurden. Die tagtägliche Realität Betroffener im Süden Euro-pas wird geprägt durch Perso-nalknappheit und extremer finanzi-

    Europa fehlen Pflegeplätze

    ••• Experten fordern Strategie zur Vermeidung eines Flächenbrandes

    BDH-Kurier 9/10 2013

  • Deutschland benötigt ein ZuwanderungskonzeptWie begegnet die Gesellschaft der Alterung und dem Mangel an Arbeitskräften? Neben Maßnahmen zur bes-seren Vereinbarkeit von Familie und Beruf nimmt ein profiliertes Zuwanderungskonzept Formen an. Staaten wie die USA oder Kanada machen es vor: Eine gesteu-erte Zuwanderung hilft beiden Seiten, den ausländi-schen Bewerbern und dem heimischen Arbeitsmarkt, der einen nachfragebedingten Engpass überwindet. Der Handlungsdruck wächst, was die Analyse „Fach-kräfteengpässe in Deutschland“ der Bundesagentur für Arbeit nochmals unterstrich. Die Studie weist auf einen flächendeckenden Fachkräftemangel in Gesundheits- und Pflegeberufen hin, wobei der Mangel an examinier-ten Altenpflegern ins Auge tritt. Im Bundesdurchschnitt konnten Arbeitgeber in diesem Bereich freie Stellen 124 Tage lang nicht besetzen. Zudem kommen auf 100 ge-meldete Stellen lediglich 35 qualifizierte Arbeitslose. Die Vakanzzeiten bei Gesundheits- und Krankenpflegefach-kräften liegen durchschnittlich bei 112 Tagen. Erfolgrei-che Zuwanderungspolitik muss zunächst die Hürden im Anerkennungsverfahren ausländischer Qualifika-tionen abbauen und Transparenz schaffen. Dort, wo es nötig ist, müssen Weiterbildungsmaßnahmen und Sprachschulungen ergänzend angeboten werden. Ein Gesamtkonzept sollte zügig und umfassend erarbeitet werden. Denn längst kämpfen andere Nationen um gut ausgebildete Fachkräfte und werben für ihre Standorte.

    eller Engpässe. Der Pflegestandard sinkt rapide. Nun fordern Sozialver-bände ein Umdenken auf europäi-scher Ebene. Der Zeitpunkt ist nicht schlecht gewählt, kämpft doch das EU-Parlament um seine eigene Budgethoheit. Im Erfolgsfalle ließen sich Investitionsprogramme ins Le-ben rufen, die Mittel in die Verbes-serung der Pflegewirtschaft lenk-ten. Erste Erfolge lassen Hoffnung aufkeimen, eine europaweite Sozi-alpolitik zur Minderung extremer Entwicklungen in Gang zu setzen.

    l 20 Millionen Europäer sind pflegebedürftig

    Es liegt großes Potenzial in der Pflegewirtschaft, denn Experten se-hen die Chance, ein erhebliches Beschäftigungspotenzial zu er-schließen. Bereits jetzt beginnen das harte Ringen um die Budgets und der Kampf um eine gezielte In-vestitionsstrategie, die die südeuro-päischen Länder in den Fokus der EU nimmt. Immerhin leben in der Europäischen Union mehr als 20 Millionen pflegebedürftige Men-schen, was einen Anteil von über vier Prozent aller EU-Bürger aus-

    macht. Und die Probleme werden sich weiter verschärfen. Waren im Jahre 2008 noch 25,4 Prozent älter als 65 Jahre, werden es im Jahre 2040 schon 30 Prozent sein. EU-Experten schätzen die Lücke an Pflegeplätzen in ganz Europa auf eine halbe Million. Vor allem Italien steht vor großen Problemen: Hier fehlen 150.000 Pflegeplätze. Und dies in einer Situation politischer In-stabilität, während eine jahrelange Rezession finanzielle Spielräume beschneidet.

    l Einnahmen könnten Ausgaben kompensieren

    Die EU arbeitet an der Umsetzung einer Pflege-Quote von 6.000 Plät-zen pro einer Million Einwohner. Deutschland liegt im europäischen Vergleich gut im Rennen und bietet über 10.000 Plätze, berechnet auf eine Million Einwohner. Die Be-schäftigungsstrategie im Pflegesek-tor soll europaweit 760.000 Arbeits-plätze schaffen. Steigende Sozial-abgaben gingen auf lange Sicht einher mit dem Abbau staatlicher Transferleistungen, bedingt auch Umschulungen und den Aufbau zu-kunftsfester Beschäftigungsverhält-nisse. Ökonomen raten als Lö-sungsoption zur Investition in Aus-bildungszentren in Südeuropa. An-bieter von Pflegeeinrichtungen könnten regionale Kooperation schließen und als Co-Investoren in die Ausbildung junger Pflegekräfte investieren, was angesichts einer Jugendarbeitslosigkeit von über 30 Prozent im Süden eine weitere Op-tion zur Lösung des Beschäfti-gungsdesasters bedeuten könnte. Denn es droht bereits neues Unge-mach: Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln beziffert den dro-henden Mangel an Pflegefachkräf-ten im Jahre 2020 in Deutschland auf 220.000. Das würde den Kampf um knappe Arbeitskräfte zusätzlich anheizen und den politischen Hand-lungsdruck extrem erhöhen.

    Ein hohes Pflegeniveau lässt sich nur mit ausreichend qualifiziertem Personal erreichen – das gilt für jede Region Europas

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    4 BDH-Kurier 9/10 2013

  • Zankapfel von Wissenschaft, Politik und Interessenvertretungen ist und bleibt der Pflegebedürftigkeitsbe-griff des § 14 SGB XI, der in seinem Verrichtungsbezug Aspekte wie so-ziale Teilhabe und individuellen Be-treuungsbedarf von Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz kaum berücksichtigt. Politiker schrecken angesichts drohender Mehrkosten zurück, sollte es zu ei-ner von Gesundheitsexperten emp-fohlenen Anspruchserweiterung und der damit verbundenen Neude-finition kommen. Auch eine Erhö-hung des Pflegeversicherungsbei-trags um 0,5 Prozent, wie es SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück forderte, steht nun im Raum.

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    Die Versorgungsdefizite in der Pflege sind längst zum politischen Tagesgeschäft geworden. Politiker aller Parteien beteuern ihr Verständnis, doch der Reformprozess in der Pflege ist ins Stocken geraten, richtungsweisende Entscheidungen sind überfällig. Die Folgen der politischen Verzögerungstaktik treffen vor allem die Betroffenen.

    „Wir wollen den neuen Pflegebedürf-

    tigkeitsbegriff so gestalten, dass Demenzkranke

    endlich ausreichend mit ihrem individuel-len Leistungsvermö-

    gen berücksichtigt werden.“ Gesund-

    heitsminister Daniel Bahr warb auch auf

    der Internetseite des Ministeriums für eine

    Neudefinition der Pflegebedürftigkeit.

    Pflegepolitik braucht mutige ReformAls längst überfälligen politischen Weckruf bezeichnete Ilse Müller den Vorschlag von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, den Beitrag zur Pflegeversicherung um 0,5 Prozent anzuheben und so notwendi-gen personellen Spielraum in der Pflegewirtschaft zu schaffen.„Die spürbare Personalknappheit in der Pflege ist zum Teil hausgemacht und nicht nur ein demografisches Problem. Der Pflegeberuf muss für junge Menschen attraktiver werden, wenn wir den Kampf gegen den Pflegefach-kräftemangel nicht nur wortgewaltig zu Wahlkampfzeiten führen wollen. Da spielt Geld selbstverständlich eine entscheidende Rolle. Mit der geforder-ten Anhebung des Pflegeversicherungsbeitrags wäre ein wichtiger Schritt getan, personellen Spielraum für intensivere individuelle Betreuungsleis-tungen zu schaffen, was die Qualität der Pflege und damit die Lebens-qualität Betroffener deutlich erhöhen dürfte. Allein darauf kommt es an.“ Generell benötige Deutschland ein ergänzendes Zuwanderungskonzept, um dem grassierenden Pflegefachkräftemangel wirksam zu begegnen. Die Vorsitzende des Sozialverbandes verwies in diesem Zusammenhang auf die prognostizierte Fachkräftelücke, die 2030 bei unveränderten Rahmen-bedingungen zu 328.000 unbesetzten Stellen führen könne.

    l Pflegebedarf wächst stetigFakt ist: Die Pflege ist unterfinan-ziert. Am 1. März 2012 betraute auch Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) einen Expertenbeirat mit der Lösung des Problems. 18 Monate später liegen erste Empfeh-lungen auf dem Tisch: So soll es ein System von fünf Pflegestufen rich-ten, die den Grad der Selbständig-keit besser erfassen. Dabei sollen acht pflegerelevante Aspekte wie kognitive und kommunikative Kom-petenzen festgestellt werden.

    Experten schätzen, dass bis zu 250.000 Menschen von der Reform profitieren würden, darunter eine große Zahl Demenzkranker. Die

    Mehrkosten betrügen jährlich etwa zwei Milliarden Euro.

    l Reform wurde immer wieder vertagt

    Das Problem, das vor allem De-menzkranke und Angehörige spüren, ist altbekannt. Schon 2006 rief das Bundesgesundheits-ministerium einen Beirat ins Leben, der auf eine Neudefiniti-on der Pflegebedürf-tigkeit drang. 2009 erhielt Ursula Schmidt (SPD), damals feder-führende Ministerin, den Bericht des Beirats, der Empfehlungen zur Neudefini t ion e n t h i e l t und einen neuen An-satz des Begutach-tungsver-f a h r e n s zur Feststellung der Pflegebedürf-tigkeit vorsah. Seither herrscht Funkstille. Experten und Verbände geben sich die ministeriale Klinke in die Hand und setzen sich für eine zügige Reform ein. Im September wird gewählt – im Anschluss bietet sich der neuen (oder alten) Bundes-regierung die große Chance, Politik für Millionen Betroffene zu machen. Bleibt zu hoffen, dass nicht wieder Investmentabteilungen der Groß-banken zu politischen Pflegefällen werden

    Reform des Pflegebedürftigkeitsbegriffs

    ••• Expertenbeirat: „Zeit- messung entfällt ersatzlos“

    5BDH-Kurier 9/10 2013

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    Im vergangenen Jahr stellten die Deutschen 2,1 Millionen Anträge auf Reha-Therapien. Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung konnten 880.000 bewilligt und durch-geführt werden, was einem Plus von 25 Prozent seit 2005 entsprach, aber keineswegs den wachsenden Bedarf abdecken kann. Experten nehmen nun die sog. „Reha-Deckelung“ in den Fokus der Kritik.

    Gute Reha kostest Geld. Aber die Investition lohnt sich: Jeder investierte Euro hilft dabei, fünf Euro volkswirtschaftlichen Gewinn einzufahren.

    Rente mit 67 – aber wie?Die Umstellungsphase in der Rente hat begonnen. Seit 2012 verschiebt sich das Renteneintrittsalter der Deut-schen schrittweise, bis es schließlich in wenigen Jahren bei einem Alter von 67 Jahren festgesetzt wird. Bereits heute diskutieren Ökonomen und Soziologen über den nächsten Schritt. Rente mit 68, Rente gar mit 70 Jah-ren? Eines muss neben der Frage nach der sozialen Balance dieser Politik bedacht werden: Ältere Arbeit-nehmer stellen andere Ansprüche an medizinische Prävention und Begleitung. Die Zahl medizinischer Be-handlungen im Rahmen von Reha-Therapien stieg seit 2005 von 880.000 um ein Viertel auf 1,1 Millionen Fälle im vergangenen Jahr. Dabei wurden 2012 schon 2,1 Millionen Anträge gestellt, von denen beinahe die Hälfte abgelehnt wurde. Der Bedarf wird weiter steigen. Der Budget-Deckel richtet sich allerdings nicht nach dem Bedarf, sondern nach der Steigerung der Durchschnitts-löhne, was die Lage verschärfen dürfte. Mit einem Bud-get von 5,66 Milliarden Euro wird die Rehabilitation in Deutschland dem Bedarf längst nicht mehr gerecht. Es ist Zeit zu handeln.

    „Es kommt der Punkt, an dem sich die Politik bewe-gen muss und auf d e m o g r a f i s c h e Notwendigkeiten zu reagieren hat“, forderte die BDH-Vorsitzende Ilse Müller angesichts der großen Zahl u n b e w i l l i g t e r Reha-Maßnahmen ein rasches Einlen-ken der Politik, die sich derzeit hinter

    der gesetzlich vorgeschriebenen Reha-Deckelung verschanzt und darauf verweisen kann, dass sich das Reha-Volumen nach Maßgabe der Löhne entwickelt und aktuell ein jährliches Volumen von 5,66 Milliar-den Euro vorsieht. Bewirtschaftung reiche nicht aus, die Menschen auch im Alter fit für das Erwerbsle-ben zu machen, so die Vorsitzende, die flexible Anpassungsschritte an den wachsenden Reha-Bedarf vor-schlägt und den Reha-Deckel am liebsten in der Versenkung ver-schwinden sehen würde.

    l Reha lohnt sichDies zurecht. Das Institut Prognos bezifferte den volkswirtschaftlichen Benefit eines einzigen, in die Reha investierten Euros, auf fünf Euro im Zuge einer verlängerten Erwerbs-zeit der Menschen. Es ist eine kriti-sche Debatte, die hinter den Kulis-sen Wellen schlägt, wobei es un-

    verantwortlich scheint, das Er-werbsleben der Menschen schritt-weise zu verlängern und zeitgleich einer alternden Erwerbsbevölke-rung die notwendigen medizinisch-begleitende Maßnahmen zu ver-wehren. Die Politik fordert von den Menschen immer längere Lebens-arbeitszeiten, was indirekt eine Rentenkürzung nach sich zieht. Da-mit verpflichtete sie sich, dies ent-sprechend zu flankieren. Anspruch und Wirklichkeit passen hier nicht zusammen. Es besteht dringender Korrekturbedarf.

    l Berufliche Reha ist Erfolgsmodell

    Dabei sind Politiker doch stets auf der Suche nach brauchbaren Lö-sungen für gesellschaftlich drän-gende Probleme. Gerade die beruf-liche Reha ist mit einer Wiederein-stiegsquote Therapierter von 85 Prozent ein Erfolgsmodell und soll-te Schule machen. Vor dem Hinter-grund der drohenden Fachkräftelü-cke in wenigen Jahren dürfte dies umso interessanter klingen. Hin und wieder liegt die Antwort auf manche Frage so nahe, dass man die Politik an die Hand nehmen und in die richtige Richtung führen muss. Eine demografische Kompo-nente zur Berechnung des steigen-den Reha-Bedarfs wäre der nun fol-gende Schritt. Geld ist, wie die Steuerschätzer stolz verkünden, in ausreichendem Maße verfügbar.

    Reha-Deckel nicht mehr zeitgemäß

    ••• BDH-Bundesvorsitzende warnt vor weiteren Folgen

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    Europa wächst zusammen. Eine gemeinsame Währung, zollfreier Warenverkehr, Arbeitnehmerfreizü-gigkeit und wachsende Kompetenz in Brüssel. Die Standards nähern sich an. Doch gerade Deutschland tut sich schwer, die in der Vergan-genheit gestiegene berufliche Aus-bildungsqualität im europäischen Ausland anzuerkennen. Aus die-sem Grunde erließ die Bundesre-gierung im vergangenen Jahr das sog. Anerkennungsgesetz, das die Industrie- und Handelskammern (IHK) im Bundesgebiet damit beauf-tragte, Prüfverfahren ausländischer Qualifikationen vorzunehmen und im Einzelfalle eine entsprechende deutsche Zertifizierung auszustel-len. So sollen Arbeitgeber Informati-onen über den Qualifikationsstand ausländischer Bewerber erhalten.

    l Ergebnisse sorgten für Er-nüchterung

    Die vor kurzem veröffentlichten Er-gebnisse der Jahresbilanz des An-erkennungsgesetzes erstickten die Hoffnungen derjenigen, die sich neue Rekrutierungspotenziale durch die Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt erhofften. So fehlen Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern derzeit 60.000 ausgebildete Pflegefachkräfte. Die demografische Lücke wird die Pro-bleme verschärfen, so viel ist si-cher. Da bietet die berufliche Integ-

    Demografie fordert politische Flexibilität

    ••• Zentrale Anerkennungs-stelle für Gesundheits- berufe wäre eine LösungMisserfolge lassen sich politisch nur schlecht verkaufen. Dies gilt vor allem in Zeiten des Bundestagswahlkampfes. Vor Jahresfrist initiierte die Bundesregierung im Kampf gegen den Fachkräftemangel ein Anerkennungsgesetz, das es Migrantinnen und Mig-ranten ermöglichen sollte, im Ausland erworbene Berufsqualifikationen leichter anerkennen zu lassen. Doch die Zahl der Anerkennungsgesuche unterschreitet selbst die Erwartungen der Zweifler.

    Peter Clever von der Haupt-geschäftsführung des BDA forderte ein stärkeres Enga-gement der Bundesländer bei der Umsetzung des Anerken-nungsgesetzes.

    ration von Migrantinnen und Mig-ranten eine gute Gelegenheit, ge-sellschaftspolitische Notwendigkei-ten mit arbeitsmarktpolitischer Ver-nunft zu verknüpfen. Bei drei Millio-nen Migranten in Deutschland sind 30.000 Anträge in zwölf Monaten einfach eine zu geringe Zahl und lassen den Verdacht aufkommen, dass Hürden existieren, die nur schwer zu überwinden sind.

    l Kosten sind zu hochEine Hauptargument, das gegen das Verfahren spricht, sind die ho-hen Kosten, die vielfach 500 Euro übersteigen und von der überwie-genden Zahl der Interessenten kaum zu stemmen sind. Das Ver-fahren muss entbürokratisiert wer-den und im Anschluss Sprachschu-lungen und mögliche Weiterbil-dungsschritte offerieren. Dies wä-ren Schritte einer Willkommenskul-

    tur, die Deutschland im demografischen Wan-del gut zu Gesicht stün-de. Wir befinden uns derzeit noch am Anfang eines Prozesses, der ein Umdenken aller Be-teiligten nötig macht. Die Zahl der Verfahren dürfte im Falle einer Kostensenkung deut-lich steigen. Arbeitge-ber und Arbeitsuchende sind bereit, aufeinander zuzuge-hen, lediglich die Politik hinkt hinter-her. Zwei Drittel aller Anträge stam-men im Übrigen aus den Gesund-heitsberufen, was mit den demo-grafischen Bedürfnissen unserer Gesellschaft korrespondiert.

    Die Industrie- und Handelskammern wurden mit der Evaluation ausländischer Berufsquali-fikationen bundesweit betraut.

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    Die Warnungen des Vorsitzenden der Christlich-Demokratischen Ar-beitnehmerschaft (CDA), Karl-Josef Laumann, der kürzlich vor den ren-tenpolitischen Folgen bei Berufsun-fähigkeit warnte, haben ihre Be-rechtigung. Die Deutsche Renten-versicherung (DRV) untersuchte dieses strukturelle Defizit unseres Rentensystems und stellte dabei ei-nen Rückgang der Erwerbsminde-rungsrente für Neurentner fest, die sich zwischen den Jahren 2000 und 2010 von 706 auf 600 Euro pro Mo-nat reduzierte. Zu befürchten sei ein Flächenbrand, der politisch schwer unter Kontrolle zu bringen sein wird, befürchtet auch BDH-Vorsitzende Ilse Müller, die noch-

    Erwerbsminderungsrente

    ••• Sturm im Wasserglas oder ernst gemeinter Vorstoß?

    Wünscht sich eine Stärkung der Erwerbsminderungs-rentner: Karl-Josef Laumann von der CDU.

    Schutz vor krankheitsbedingter ArmutDeutschland strickt an Lösungen im Kampf gegen die Altersarmut. In Deutschland beziehen etwa 1,6 Millio-nen Menschen eine Erwerbsminderungsrente. Der Ge-danke der Systematik war, Menschen, die krankheits-bedingt aus dem Erwerbsleben ausscheiden, vor Armut im Alter zu schützen. Ergänzend sichern sich viele Bür-gerinnen und Bürger mit Hilfe einer privaten Berufsun-fähigkeitsversicherung gegen einen möglichen sozialen Abstieg ab. Das Statistische Bundesamt registriert seit einiger Zeit einen jährlichen Anstieg der Berufsunfähig-keit um 250.000 neue Betroffene. 25 Prozent der An-gestellten und etwa 30 Prozent der Arbeiter scheiden aufgrund gesundheitlicher Beeinträchtigungen aus dem Berufsleben aus. Die Statistik wies nur einen geringen geschlechterspezifischen Unterschied auf. So scheiden Frauen durchschnittlich mit 49 Jahren, Männer ein Jahr später aus.

    mals eine Abschaffung der Abschläge forderte.

    l Strukturelles Problem

    Denn die Zahlen sind ein-deutig und setzen die Po-litik unter Druck: 96 Pro-zent der Berufstätigen, die vor dem 63. Lebensjahr entweder voll oder teilwei-se arbeitsunfähig werden, müssen Rentenabschläge hinnehmen, die sich nach Angaben der DRV auf durchschnittlich 76,58 Eu-ro monatlich belaufen. Diese Gruppe setzt sich größtenteils aus Geringqualifizier-ten und Menschen mit erheblichen erwerbsbiografischen Brüchen zu-sammen. Gesellschaftlich zeigt sich folgerichtig eine wachsende Alters-armut, die den Rentenhimmel ver-dunkelt: Der expandierende Nied-riglohnsektor, im Kern eine Summa-tion von Erwerbsbrüchen und nied-rigen Rentenversicherungsbeiträ-gen, wird zu einer erheblichen Ver-schärfung der Lage führen. Hier be-steht erheblicher Handlungsbedarf. Aktuell beziehen allein 300.000 Be-schäftigte einen Lohnzuschuss im Rahmen der Hartz-Gesetzgebung und speisen damit die Zahl potenzi-ell armer Rentner.

    l Ein „Weiter so“ wird nicht genügen

    Die jüngsten Daten stammen aus dem Jahr 2011 und deuten die Fort-setzung der Erosion des Renten-systems an. Die durchschnittliche Erwerbsminderungsrente für Neu-rentner lag mit 596 Euro klar unter-halb der Grundsicherung, die 688 Euro beträgt. Rentenexperten schätzen die Gefahr der Altersar-mut in dieser Gruppe auf etwa 40 Prozent. Allein die wachsende Ge-fahr stetigen Kaufkraftverlustes als Folge der europäischen Geldpolitik sollte zu einem raschen Ende oder zumindest Abschmelzen der Ab-schläge führen und erste Schritte zur nötigen Entlastung der Betroffe-nen einleiten.

    War es Wahlkampfgetöse oder der Mut zu einer längst überfälligen Geste, die Karl-Josef Laumann, Vorsitzender des Arbeitnehmerflügels der CDU, zu einem Angriff auf die Ab-schläge bei der Erwerbsminderungsrente motivierte? Die grassierende Altersarmut könnte so zum Thema vor der Bundestagswahl werden und Druck auf die Politik ausüben. Hand-lungsbedarf besteht angesichts der 1,6 Millionen Erwerbsminderungsrentner in Deutschland allemal.

    Quelle: Volker Zierhut, CDU-Fraktion NRW

    8 BDH-Kurier 9/10 2013

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    Die Nachhaltigkeitsrücklage von et-wa 30 Milliarden Euro reicht aus, zweieinhalb Monate ohne Versiche-rungseinnahmen zu überbrücken. Das verschafft uns Zeit zum Durch-atmen. Dennoch muss vor übereil-ten Entscheidungen gewarnt wer-den. Denn in den kommenden Jah-ren tritt die Generation der Baby-boomer ins Rentenalter ein. Die ge-burtenstarken Jahrgänge 1955 bis 1970 werden erratische Verände-rungen unseres Sozialsystems her-beiführen. Bereits heute liegt der Anteil der über 65-Jährigen bei 30 Prozent. Im Jahre 2030 wird er bei 49 Prozent, 2060 bei 63 Prozent lie-gen. Nur ein Maßnahmenkatalog aus moderaten Beitragserhöhun-gen, Verbreiterung der Versicher-tenbasis um Selbständige und Be-amte und der erfolgreiche Kampf gegen prekäre Arbeitsverhältnisse werden dazu beitragen den Anpas-sungsprozess erfolgreich und sozi-algerecht zu vollziehen. Ohne Um-bau der Rentenversicherung wird es zu einer Beitragsexplosion kom-men, mit verheerenden Folgen für

    Zerreißprobe für das deutsche Rentensystem

    ••• Rentenversicherung wartet auf die Babyboomer

    Quelle: Homepage Klöckners Genuss-Agentur

    Der Vorschlag der Bundesregierung, Überschüsse der gesetzlichen Rentenversicherung zur Reduktion des Haushaltsdefizits zu verwenden, wurde von Rentenexperten erwartungs-gemäß heftig kritisiert Zwar sei die Rentenkasse so gut gefüllt wie lange nicht mehr, man könne den demografischen Wandel aber nicht einfach ausblenden.

    Selbstständige und Beamte in die Pflicht nehmen

    Unsere Gesellschaft wird alle Kräfte aufbringen müssen, um den demografischen Wandel in allen Konsequenzen sozial gerecht gestalten zu kön-nen. Dabei kommt der finanziellen Ausstattung der gesetzlichen Rentenversicherung eine zentrale Aufgabe zu, einer stetig wachsenden Anzahl von Rentenbeziehern ein akzeptables ökonomisches Fundament bereitzustellen.Die Stimmen nach einer Erweiterung der Rentenbasis um Beamte und Selbständige sind kaum noch zu über-hören. Zuletzt brachte die Ruhr-Universität Bochum die Idee in die Debatte zur Sicherung unseres Rentensys-tems ein. Ziel müsse es sein, den Versichertenkreis zu erweitern. Beamte und Selbstständige sollten ihren Beitrag zur Stabilisierung der gesetzlichen Rentenver-sicherung leisten. Ergänzend schlugen die Ökonomen eine Anhebung des Renteneintrittsalters bis 2060 auf 69 Jahre vor. Dieser Vorschlag dürfte noch intensive Debatten nach sich ziehen. Aus den Reihen der SPD-Bundestagsfraktion wird nun die Idee einer Bürgerver-sicherung kommuniziert, in die alle Deutschen zahlen. Gerade Selbstständige ohne Pflichtversicherung könn-ten nun die ersten sein, die einer neuen Bürgerversi-cherung beizutreten hätten. Eine wichtige Maßnahme wäre zudem eine Erhöhung der Frauenerwerbsquote zur Verbreiterung der Rentenbasis.

    die Entwicklung der Arbeitskosten und dem Arbeits-markt.

    l Wahlkampf darf nicht zur Kurzsichtigkeit führen

    Der öffentlichkeits-wirksame Effekt ei-nes ausgegliche-nen Haushalts wä-re teuer erkauft,

    denn er ignoriert die großen gesell-schaftlichen Bewegungen. Bei-tragserhöhungen sind vorprogram-miert. Mit einer Mittelumlenkung stützt der Rentenbeitragszahler den Steuerzahler beim Schuldenabbau. In Zukunft wird sich die Relation umkehren müssen, wenn das deut-sche Sozialsystem nicht ins Wan-ken geraten soll. Prognosemodelle von Rentenforschern sehen eine Anhebung von derzeit 19 Prozent auf 27,2 Prozent im Jahre 2060. Das Rentenniveau wird nach aktu-ellen Modellen von etwa 50 Prozent auf dann 41,2 Prozent absinken. Die Unternehmen werden sich auf diesen Anpassungsprozess einstel-len müssen und effizienzsteigernde Maßnahmen im Produktionspro-zess, hier bieten sich vor allem Energieeinsparungsmaßnahmen an, realisieren, um wettbewerbsfä-hig zu bleiben.

    l Frauen könnten die Wende herbeiführen

    Experten weisen immer wieder auf die Bedeutung der Erweiterung der

    Beitragszahlerbasis hin und raten zu einer Erhöhung der Frauener-werbsquote. Maßnahmen zur Ver-einbarkeit von Familie und Beruf, vor allen Dingen die Erhöhung der KITA-Plätze, bleiben die wichtigs-ten Stellschrauben. Erfreulich in diesem Zusammenhang ist, dass die Quote erwerbstätiger Frauen in den vergangenen zehn Jahren um neun Prozent auf heute 72 Prozent gestiegen ist.

    9BDH-Kurier 9/10 2013

  • Frauen werden häufiger pflege-bedürftig Bundesweit erhalten etwa 23 Prozent der Frauen im Alter von über 74 Jahren Leistungen der Pflegeversicherung. Bei den Männern dieser Altersgruppe waren es nur 14 Prozent. Eine vollstationäre Versorgung erhiel-ten 12 Prozent der Frauen und fünf Prozent der Männer.

    Rentennachteil für verheiratete FrauenEine Studie von WZB-Forscherin Anette Fasang hat nachgewiesen, dass jedes Ehejahr für Frauen mit einem durchschnittlichen monatlichen Rentenverlust von 15,40 Euro im Monat korrespondiert. Gerade ältere Frauen sehen die Ehe weiterhin als Versorgungsmodell, da sie an ihrer eigenen Rente zweifeln. Eine Ursache für die geringere Rente verhei-rateter Frauen liegt in der unterbrochenen Erwerbstätigkeit begründet. Häufig warten nach einer schwangerschaftsbedingten Pause geringer bezahlte Jobs.

    Gezielte Zuwanderung könnte für Entlastung sorgenDer grassierende Ärztemangel spricht sich in Europa herum und so verzeichnet Deutschland eine wachsende Zuwanderung ausländischer Ärzte. 2012 waren 32.548 Mediziner aus dem Ausland bei uns gemeldet, von denen 22.310 in Krankenhäusern tätig waren. Zehn Jahre zuvor wa-ren es 16.160 ausländische Ärzte, die unsere Klinikteams verstärkten.

    Ärztemangel in DeutschlandDie Ärztegewerkschaft Marbur-ger Bund meldete einen aktuel-len Ärztemangel in deutschen Kliniken von etwa 12.000 unbe-setzten Stellen. Nach Angaben der Studie sei zu befürchteten, dass sich der Ärztemangel bis zum Jahr 2020 erheblich ver-schärfe. Die Experten rechnen zu diesem Zeitpunkt sogar mit 56.000 unbesetzten Stellen in den Kliniken.

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    Armuts- gefährdung wird zum europäischen Thema15,8 Prozent der Deutschen wa-ren 2010 armutsgefährdet. EU-weit lag der Wert bei 16,9 Pro-zent. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie des Statistischen Bundesamtes, nach der eine Person dann armutsgefährdet ist, wenn ihr Einkommen, inklu-sive staatlicher Transfers, weni-ger als 60 Prozent des mittleren Einkommens beträgt. Bei uns lag der Schwellenwert für Armutsge-fährdung für eine alleinstehende Person bei 11.426 Euro im Jahr, oder 952 Euro im Monat.

    Anteil junger Männer in der Pflege steigtEine Domäne weiblicher Berufs-wahl wird von einer stetig wach-senden Zahl junger Männer er-obert: Zwar sind nach wie vor die meisten Azubis in Pflegeberufen weiblich, doch es treten immer mehr männliche Kollegen an ihre Seite. 2010 waren 42.900 Azubis weiblich und 11.300 männlich. Dies bedeutete im Vergleich zum Jahre 2000 einen Anstieg von 24 Prozent bei Frau-en und 74 Prozent bei Männern.

    Jeder dritte Empfänger von Hartz-IV ist AufstockerEtwa jeder dritte der Bezieher von Hartz-IV-Leistungen geht zusätzlich einer Beschäftigung im sog. Niedriglohnsektor nach, viele auch in Vollzeit. Seit 2007 sank die Zahl der Hartz-IV-Empfänger von 5,3 Millionen Erwerbsfähigen auf 4,4 Millionen im Jahre 2012. Im selben Zeit-raum blieb die Anzahl der Auf-stocker nahezu gleich. Sie stieg geringfügig von 1,22 Millionen im Jahre 2007 auf 1,33 Millionen im vergangenen Jahr.

    BDH-Kurier 9/10 201310

  • § §§Rechtsprechung

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    Begriff der Behinderung wird weiter gefasst

    Luxembourg. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat mit einem Urteil aus dem April 2013 Menschen mit chronischen Erkrankungen neue Chancen zur Anerkennung der Krankheit als Behinderung eröffnet. So soll es Menschen mit Multipler Sklerose oder schmerzhaften Rücke-

    nerkrankungen leichter fallen, Ansprüche über die Pflegeversicherung hinaus geltend zu machen. Gerade Heimbewohner und Patienten ambulanter Pflegedienste könnten dadurch wichtige Unterstützung erhalten. Der EuGH

    greift damit der aktuellen Diskussion um eine Erweiterung des Pflegebegriffs vor und setzt die nationalen Regierungen unter Druck, das Urteil in materi-

    elles Recht umzusetzen. Wegweisend könnte hier die gesetzliche Regelung Englands sein, die bereits eine Gleichbehandlung von Krankheiten wie HIV, Multiple Sklerose oder Krebs berücksichtigt. Das EU-Urteil könnte also bald

    dazu führen, dass chronische Erkrankungen unter den Diskriminierungs-schutz fallen.

    Mehr erfahren Sie unter dem Aktenzeichen: EuGH, C-335/11 und C-337/11.

    Anbieter von Berufsunfähigkeits- versicherungen gestärktKarlsruhe. Nach Maßgabe eines Urteils des Oberlandesgerichts Karlsruhe dürfen Anbieter von Berufsunfähigkeitsversicherungen Rentenleistungen verweigern, sollten beim Abschluss eines ent-sprechenden Versicherungsvertrags falsche oder unvollständige Angaben zur gesundheitlichen Situation des Versicherten gemacht

    worden sein. Dem Urteil lag der konkrete Fall eines Lagerarbeiters zugrunde, der vorhandene Schulterver-letzungen und Thrombosen in seinem Antrag nicht angegeben hatte. Während der Vertragslaufzeit traten schließlich Rückenprobleme auf, die zur Arbeitsunfähigkeit führten, woraufhin die Versicherung die Renten-zahlung verweigerte. Unter dem Aktenzeihen: AZ: 12 U 140/12 können Sie den Fall einsehen.

    Abfindungsregelung: Schwerbehinderte dürfen nicht benachteiligt werdenLuxembourg. Nach einem Urteil des EuGH darf ein Sozialplan im Rahmen einer Insolvenz zwar zu einer Minderung der Entlassungsabfindung für die Angestellten führen, die unmittelbar vor dem Renteneintritt stehen. Der Tatbestand der Diskriminierung wird allerdings erfüllt, wenn bei der Berechnung die mögliche Inanspruchnahme einer vorzeitigen Altersrente aufgrund einer vorhandenen Behinderung einkalkuliert wird. Der Schwerbehinderte Kläger des Verfahrens war 30 Jahre bei einem deutschen Unternehmen angestellt. Ein Sozialplan sieht vor, dass die Abfindung für Arbeitnehmer bei betriebsbedingter Kündigung insbesondere von der Dauer ihrer Betriebszugehörigkeit abhängt. Für Arbeitnehmer, die älter als 54 Jahre sind, sah der Plan vor, dass die Abfindung nach Maßgabe des frühesten Rentenbeginns berechnet wird. Dem Kläger, der älter als 54 Jahre war, wurde aufgrund des Sozialplans eine geringere Abfindung als den jüngeren Kollegen gezahlt, die nach seiner Ansicht eine Diskriminierung aufgrund seiner Behinderung darstellte. Die diskutierte Regelung, die bei betriebsbedingter Kündigung dazu führt, dass schwerbehinderte Angestellte geringere Abfindungszahlun-gen als nichtbehinderte erhalten, bewirke nach Maßgabe des Gerichts eine übermäßige Beeinträchtigung der legitimen Interessen schwerbehinderter ArbeitnehmerDas Urteil finden Sie unter: EuGH, Aktenzeichen: C-152/11.

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    BDH-Klinik Elzach

    ••• Pflegekräfte aus Italien verstärken Klinikteam„Leben und Arbeiten über Grenzen hinweg“. Unter diesem Motto startete an der BDH-Klinik Elzach am 21. Mai 2013 ein Pilotprojekt, das die Rekrutierung italienischer Fachpflegerin-nen und – pfleger zur Verstärkung des Klinikteams zum Ziel hatte.

    Der BDH-Bundesvorstand hieß die neuen italienischen Kollegen in Elzach willkommen.

    Süßer Abschied aus ElzachAnfang 2013 durfte ich im Rahmen meiner Ergotherapieaus-bildung ein ein-monatiges Prak-tikum machen. Das Ergothera-pieteam hat mich ganz herzlich a u f g e n o m m e n und mich über den ganzen Monat hinweg unglaublich gut unterstützt und mich sowohl fachlich als auch per-sönlich ein Stück nach vorne gebracht. Auch das um-fangreiche Therapiematerial und die modernen Thera-piegeräte haben mich beeindruckt. Ich durfte während der Therapien zuschauen und manchmal unter Aufsicht Therapiesequenzen übernehmen, was mir viel Spaß gemacht hat. Am Ende meines Praktikums habe ich mich dazu entschieden, da ich leidenschaftlich gerne backe, meine Dankbarkeit zu zeigen, indem ich einen Kuchen mit dem Logo des BDH gebacken habe.

    Daniela ErniErgotherapieschülerin der IB Hochschule in Freiburg

    Kulinarische Besonderheit aus Elzach: Ein eigener BDH-Kuchen.

    Das deutsche Gesundheitswesen leidet unter einem Mangel an Fach-pflegekräften. Nach aktuellen Schätzungen fehlen bis zu 50.000 qualifizierte Pflegende. Die demo-graphische Entwicklung wird diese Entwicklung dramatisch verschär-fen, denn die Zahl Pflegebedürftiger steigt kontinuierlich. Zeitgleich ha-pert es bei der Ausbildung von Pfle-gekräften. Eine Studie von Pricewa-therhouse Coopers (PwC) kommt zu dem Ergebnis, dass im Jahre 2020 etwa 212.000 Pflegekräfte, im Jahr 2030 328.000 Pflegekräfte fehlen werden.

    l BDH-Klinik Elzach reagiert auf Engpässe

    Auch an der südlichsten BDH-Klinik spürt man den Mangel an Fachpfle-gekräften: „Es wird schwieriger, qualifiziertes Pflegepersonal zu fin-den. In einzelnen Bereichen, etwa bei der Intensiv- oder Beatmungs-pflege, ist der Arbeitsmarkt leerge-fegt“ bestätigt Daniel Charlton, seit Oktober 2012 Geschäftsführer der Klinik. Charlton entschloss sich deshalb, zu handeln: Unter der Do-main www.neuronurse.de wurde in enger Zusammenarbeit mit der CI-Gruppe des BDH eine mehrsprachi-ge Website aufgebaut, die qualifi-zierte Pflegeexperten aus dem Aus-land für das Leben und Arbeiten in Deutschlands Süden begeistern soll. Anzeigen in ausländischen Jobportalen wurden geschaltet. Mit Erfolg: Bereits im Mai trafen sechs junge Menschen aus Italien, alle-samt examinierte Pflegekräfte, in Elzach ein.

    l Klinik bietet optimale Ein-stiegsbedingungen

    Bei ihrer Rekrutierungsoffensive setzt die Klinik auf individuelle Be-treuung und rasche Integration. Ne-ben der Bereitstellung des Wohn-raums, eines sechswöchigen Inten-sivsprachkurses werden auch ge-meinsame Freizeitangebote organi-siert. Ende Juni hatten die Kollegin-nen und Kollegen aus Italien bereits ihr A1-Zertifikat für die deutsche Sprache in der Tasche, wozu ihnen die Klinikleitung und der Bundesvor-stand des BDH gratulierten. „Ab so-fort werden die neuen Kolleginnen und Kollegen auf den Stationen mit-arbeiten, dabei aber begleitend noch weiter Deutsch lernen“ erklärt Charlton. Das Regierungspräsidium als Aufsichtsbehörde verlangt von ausländischen Pflegekräften für die Anerkennung als Fachpflegekraft das ambitionierte Sprachniveau B2; in der Zwischenzeit werden die neu-en Kollegen als Pflegehelfer ange-stellt sein. Charlton kritisierte in die-sem Zusammenhang die hohen bü-rokratischen Hürden, die die Anwer-bung qualifizierten Personals er-schwerten und die Wettbewerbsfä-higkeit deutscher Kliniken beein-trächtigten. Ähnlich hatte sich erst im Juni Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) geäußert. Gera-de angesichts der demographi-schen Probleme sei es ein „Irrglau-be, auf Zuwanderung verzichten zu können.“ Diese Arroganz könne man sich nicht mehr leisten. Der Mi-nister hatte zudem umfangreiche In-vestitionen in die dynamische Pfle-gebranche gefordert.

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    K l i n i k - G e -schäftsführer Ul-rich Lebrecht nahm die Aus-zeichnung am 11. Juli 2013 entgegen und unterstrich die Bedeutung der Zertifizierung für die Klinik: „Der Zertifizierungs-prozess hat uns dazu gezwun-gen, sämtliche Prozesse und Grundlagen unse-rer Arbeit sehr detailliert und gründlich zu prüfen. Die kritische Selbstreflexion, die mit der KTQ-Prüfung einhergeht, hat uns letzt-lich noch besser gemacht und da-bei unterstützt, Kontrollmechanis-men und Regelungen einzufüh-ren, die die Versorgung unserer Patienten auch künftig stetig ver-bessern helfen.“

    l Transparenz und Qualität im Fokus

    KTQ steht für „Kooperation für Transparenz und Qualität im Ge-sundheitswesen“. Bei der feder-führenden Gesellschaft „KTQ-GmbH“ handelt es sich um eine Gesellschaft der Verbände der Kranken- und Pflegekassen, der Bundesärztekammer, der Deut-schen Krankenhausgesellschaft e.V., des Deutschen Pflegerates e.V. und des Hartmannbundes. Das KTQ-Verfahren wurde spezi-ell auf die Anforderungen von Krankenhäusern, Arztpraxen

    oder Rehabili-tationseinrich-tungen zuge-schnitten und verfolgt die Op-timierung der Patientenver-sorgung. Mit der KTQ-Zerti-fizierung auf Basis des KTQ-Katalogs Rehabilitation 1.1 können Re-habilitationskli-

    niken die von der Bundesarbeits-gemeinschaft für Rehabilitation (BAR) festgelegten Qualitätskri-terien erfüllen.

    l Zertifizierung umfasst sämtliche Klinikbereiche

    Die Klinikleitung entschloss sich, das Zertifizierungsverfahren auf sämtliche Bereiche anzuwenden, obwohl lediglich eine Prüfpflicht für die medizinische Rehabilitati-on bestand. Ziel war es, die Be-reiche Krankenhaus, medizini-sche, berufliche und ambulante Rehabilitation noch enger mitein-ander zu verzahnen. Auch der Gesellschafter der Klinik, der ge-meinnützige BDH Bundesver-band Rehabilitation zeigt sich sehr zufrieden über die Entwick-lung der Klinik, die einer zwar wirtschaftlichen, aber nicht ge-winnorientierten Betriebsführung folgt. Freie Ressourcen können so eher in die Optimierung der Patientenversorgung investiert werden.

    BDH-Klinik Vallendar

    ••• Spezialisten für Neurologie erhalten KTQ-ZertifikatMit der Verleihung des KTQ-Zertifikats im Juli 2013 schließt die BDH-Klinik Vallendar das Bewertungsverfahren nach den Kriterien und Standards der KTQ GmbH erfolgreich ab und optimiert mit diesem Schritt die Versorgung der Patienten und Rehabilitanden.

    Der Ärztliche Direktor der Klinik, Dr. med. Raimund Weber (Mitte) nahm das Zertifi-kat stellvertretend für das ganze Klinikper-sonal entgegen.

    3 Fragen an den zuständigen Qualitäts- managementbeauftragten und Vorsitzenden der QM-Steuergruppe Jörg Biebrach:Wie wirkt sich die Verankerung der neuen Qualitäts-standards im Klinikalltag aus?Qualitätsmanagement (QM) ist ein sinnvolles Instrument der Unternehmensführung. Es dient dazu, Arbeitsabläufe zu optimieren und die Qualität von medizinischer-, therapeu-tischer- und pflegerischer Versorgung weiterzuentwickeln. Wesentliches Merkmal ist der sogenannte PDCA-Zyklus (plan -planen; do - handeln; check - überprüfen, hinterfra-gen; act - anpassen, reagieren), der immer wieder durch-laufen wird. Wenn alle Vorgänge und Abläufe systematisch, mit geklärten Verantwortlichkeiten geplant und durchgeführt, sowie im Hinblick auf Verbesserungsmöglichkeiten hinter-fragt werden, kann dies zur Stabilisierung der Abläufe einer Einrichtung beitragen. Exemplarisch konnten folgende Ver-besserungen für den Klinikalltag abgeleitet werden:l Einheitliches Einarbeitungskonzept aller Fachbereichel Bessere Überschaubarkeit aller Prozesse mittels der

    Kommunikationsplattform „INTRANET“l Fort- und Weiterbildungskonzept

    Gab es schon Rückmeldungen von Patienten oder Mitarbeitern?Den Besuch (Fremdbewertung/Zertifizierung) der KTQ-Visitoren® empfanden alle Beteiligten als angenehm und kollegial, mit sehr guten Hinweisen auf Verbesserungspo-tentiale. Unsere Mitarbeiter schätzen im KTQ-Verfahren insbesondere die kollegialen Dialoge und den Austausch auf Augenhöhe: Die KTQ-Visitoren haben es bei uns immer wieder geschafft, die Balance zwischen Kollegialität, fachli-cher Diskussion und klaren Prüfaufträgen im Verfahren hin-zubekommen.

    Wie geht es weiter? Die Verbesserungsvorschläge der Visitoren haben wir in unseren zentralen Projekt- und Maßnahmenplan mit dem Ziel der kontinuierlichen Verbesserung aufge nommen. Der „Blick von außen“ stellte sich zusätzlich zu der Selbstbewer-tung als hilfreich im Erkennen von Schwachstellen und Ver-besserungsmöglichkeiten dar.

    13BDH-Kurier 9/10 2013

  • Jugend im Gespräch

    Liebe Leserinnen, liebe Leser,mit großen Schritten gehen wir auf die heiße Phase der Bewerbungs- und Ausbil-dungsorientierung in die-sem Jahr zu. Jetzt kommt es darauf an, herauszufin-den, was einem wirklich liegt und womöglich sogar richtig Spaß macht. Die Berufsentscheidung zählt zu den wichtigsten Meilensteinen in unserem Leben. Viele Jugendliche in unseren Nachbarländern ha-ben es da schwerer als wir. Bei uns stehen in der Regel ausreichend Ausbildungs- und Studienplätze zur Ver-fügung. Wir können wählen, wo die Reise hingehen soll. Trotzdem verlassen zu viele von uns die Schulen ohne Ab-schluss. Ich wünsche Euch allen ein gutes Händchen bei Eurer Entscheidung. Schaut Euch möglichst intensiv um, sprecht mit Betrieben vor Ort und fragt diejenigen, die lan-ge dabei sind.

    Es grüßte Euch Eure Christiane

    Die EU drängt nun darauf, dass die einzelnen Regierungen eine „Ju-gendgarantie“ abgeben, die sich im Wesentlichen auf vergleichbare Ini-tiativen in Österreich oder den Nie-derlanden bezieht. Fraglich bleibt die praktische Umsetzung und Kon-trolle der Initiative. Der Erfolg wird sich nur dann einstellen, wenn es gelingt, Sozialpartner, Bildungsstät-ten und Unternehmen vor Ort opti-mal aufeinander abzustimmen und mit ihnen in den Dialog zu treten. Unser duales Ausbildungssystem könnte für viele Staaten ein erster

    wichtiger Schritt in diese Richtung sein und Jugendliche mit der Wirt-schaft in Kontakt bringen. Eine An-schubfinanzierung müsste der Eu-ropäische Sozialfonds leisten, der dann mit Geld aus anderen Projek-ten aufzustocken wäre. Sinnlose In-dustrie- und Agrarsubventionen bie-ten sich als Grundlagen an, denn aktuell sind 5,5 Millionen junge Menschen in der EU arbeitslos, 7,5 Millionen unter 25 Jahren haben weder Arbeit noch einen Ausbil-dungsplatz. Es ist höchste Zeit zu handeln.

    ••• Arbeitsgarantie „Made in Europe“

    Nach Plänen der EU soll künftig sichergestellt werden, dass jeder EU-Bürger unter 25 Jahren spätestens nach vier Monaten ein Jo-bangebot erhält- und sei es nur ein Praktikum. Eine Ausbildung wird selbstverständlich vorausgesetzt.

    Sozialkommissar László Andor präsentierte die Idee einer Jobgarantie und stieß damit eine Debatte über soziale Gerechtigkeit in der EU an. (Foto: EU-Kommission)

    Christiane Steinfeld, Jugendbeauftragte des BDH

    14 BDH-Kurier 9/10 2013

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    Prof. Dr. med. Claus-W. Wallesch ist Ärztlicher Direktor der BDH-Klinik Elzach.

    „Begutachtung nach gedecktem Schädel-Hirntrauma“

    ••• Neue Leitlinie unter Beteiligung von Prof. Claus-W. Wallesch verabschiedetDie Leitlinie „Begutachtung nach gedecktem Schädel-Hirntrauma“ wurde unter Federfüh-rung der Deutschen Gesellschaft für Neurowissenschaftliche Begutachtung und unter Be-teiligung des BDH Bundesverband Rehabilitation als Betroffenenorganisation überarbeitet und im Juli 2013 verabschiedet. An der Überarbeitung beteiligt waren außerdem die Deut-schen Gesellschaften für Neurologie, Neurochirurgie, Neuroradiologie, Psychiatrie, Psy-chotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde, die Gesellschaft für Neuropsychologie und der Berufsverband Deutscher Neurologen.

    Die Leitlinie wurde im Internet auf der Seite der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher medizinischer Fachgesellschaften (www.awmf.org) veröffentlicht. Neuere For-schungsergebnisse machen immer deutlicher, dass zum Zeitpunkt ei-ner Begutachtung, also Monate und Jahre nach Verletzung, häufig nicht mehr eindeutig festgestellt werden kann, ob oder ob nicht eine bleiben-de Hirnverletzung erlitten wurde. Dies ist für die Betroffenen nachtei-lig, weil die Zuerkennung einer Ent-schädigung oder Rente in den meisten Rechtsgebieten, den „Voll-beweis“ einer erlittenen Schädi-gung verlangt. Dies bringt den Gut-achter in ein Dilemma, wenn er eine Schädigung für möglich, ja sogar wahrscheinlich, aber eben nicht für sicher bewiesen hält.In der Akutphase nach Hirnschädi-gung ist dieser Beweis leichter und eindeutiger zu führen. Die Leitlini-enkommission macht daher folgen-de Vorschläge zur besseren Versor-gung vor allem leichter Hirnverlet-zungen mit Bewusstseinsstörung von weniger als einer Stunde:1. Eine qualifizierte neurologische

    oder neurochirurgische Untersu-chung sollte bei allen Patienten nach Schädel-Hirntrauma inner-

    halb von 3 Tagen angestrebt wer-den, ein EEG zum frühest mögli-chen Zeitpunkt.

    2. Bei potentiell entschädigungs-pflichtigen Verletzungen sollte in der Frühphase der Behandlung (in den ersten Tagen) eine MR-Bildgebung erhoben werden (Kernspintomographie).

    Diese Empfehlungen sollen dafür sorgen, dass bereits in der Früh-phase Beweise gesammelt werden, die die spätere Begutachtung er-leichtern. Damit bei der Begutach-tung alle Beweisquellen ausge-schöpft werden, gibt die Arbeits-gruppe eine weitere Empfehlung: Die Arbeitsgruppe hält die Durch-führung oder Heranziehung einer MR-Bildgebung in jedem Fall einer kausalen Begutachtung zu den Fol-gen eines Schädel-Hirntraumas, in dem die vorliegende Bildgebung keinen eindeutig positiven Hinweis ergibt und bei dem sich aus Akut- und Frühsymptomatik sowie dem weiteren Verlauf und den Klagen Anhaltspunkte für eine mögliche strukturelle Hirnschädigung erge-ben, für notwendig.Der BDH war in der Leitlinienkom-mission durch Professor Claus-W. Wallesch, Elzach, vertreten.

    BDH-Kurier 9/10 2013 15

  • „Die Forderung des Handwerksprä-sidenten Otto Kenztler nach einer Einführung der Rente mit 70 ist ver-antwortungslos und kurzsichtig. Ar-beiten bis zum Umfallen ist keine Lösung, sondern das Diktat derer, die sich der Nöte der älteren Gene-ration nicht bewusst sind. Die For-

    Ruhestand wird zum Luxus für Wenige

    ••• BDH: „Rente mit 70 ist gesellschaftspolitische Geisterfahrt“Die Diskussion um die Einführung eines Renteneintrittsalters von 70 Jahren ist nach An-sicht der Vorsitzenden des BDH Bundesverband Rehabilitation Ausdruck des Scheiterns von Wirtschaft und Politik, die sich mit halbherzigen Zuwanderungskonzepten, einer un-ehrlichen Familienpolitik und schrittweisen Rentenkürzungen der Demografie geschlagen gegeben haben:

    Jugendwahn als Zeitgeist?Junge, sportliche Menschen verbürgen uns die Qualität der Erzeugnisse der modernen Konsumwelt. Jugend-lich-frisch kommen das Design, die Markengestaltung und das Konsumgefühl, das „Lifestyle-Produkte“ ihren Käuferinnen und Käufern vermitteln sollen, in Magazi-nen, im Internet oder im Fernsehwerbeblock daher. Äl-tere werden selten als interessante Zielgruppe entdeckt, noch seltener spielen sie als Testimonials eine Rolle in der Werbung. Es scheint ein gesellschaftlicher Trend zu sein: Trotz alternder Bevölkerung dominiert der Jugend-wahn auch die Personalpolitik der Unternehmen. Ältere werden abgeschoben und die Wirtschaft leistet sich den gefährlichen Luxus, auf das Wissen hunderttausender berufserfahrener Mitbürgerinnnen und Mitbürger zu ver-zichten. Verschämt versteckt sie diese Ungewollten in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit im Hartz-IV-Verlies der Agenda 2010-Politik und entblößt damit das eigene Versagen. Jugendwahn ist kein Zeitgeist, es ist eine traurige Verirrung!

    derung zeigt, dass Teile von Politik und Interessengruppen längst die Fesseln des Realismus zerrissen haben und sich auf gesellschafts-politischer Geisterfahrt befinden. Das durchschnittliche Rentenein-trittsalter liegt derzeit bei etwa 61 Jahren und ist auch die Folge da-von, dass sich Politik und Wirtschaft tapfer gegen einen neuen Kurs in der Gesundheitsprävention zur Wehr setzen. Man darf sich nicht von politischen Hütchenspieler-Tricks in die Irre führen lassen.“

    Nach wie vor liege die Arbeitslosen-quote der über 55-jährigen bei etwa zehn Prozent und Ältere, die min-destens zwölf Monate lang Arbeits-losengeld II ohne Job-Offerte erhal-ten haben, verschwänden aus der Statistik. Diese Schönfärberei ver-deckte die Realität, das Ältere so oder so kaum Jobchancen besit-zen. Ein höheres Renteneintrittsal-ter sei damit nichts anderes als eine Rentenkürzung, so Müller, die zu-dem auf die Belastungsgrenze älte-rer Menschen aufmerksam macht: „Wir dürfen nicht hinnehmen, dass bei uns Menschen an die Belas-

    tungsgrenzen getrieben werden, die bereits seit über 40 Jahren im Erwerbsleben ihre Frau oder ihren Mann standen. Das demografische Problem ist nicht erst seit kurzem bekannt, weshalb es nachgerade unverschämt ist, die demografische Lücke durch Menschen zu schlie-ßen, die sich einen ruhigen und stressfreien Lebensabend redlich verdient haben.“

    Es sei höchste Zeit, dass sich die Unternehmerschaft um ihre altern-den Belegschaften kümmere und diese fit mache für ein Erwerbsle-ben über 60, bevor Kampfparolen wie die einer Rente mit 70 die Run-de machten. „Hier haben viele Un-ternehmen geschlafen. Jetzt ruft al-les nach mehr Zuwanderung, einer höheren Frauen-Erwerbsquote und längerer Lebensarbeitszeit. Wir plä-dieren dafür, den Kern der Bemü-hungen auf berufsspezifische Qua-lifikationsmaßnahmen und Gesund-heitsprävention auszurichten. Der Erfolg beruflicher Rehabilitation ist unbestritten und wirkt sich positiv auf die Entwicklung der Unterneh-men aus“, so Müller.

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    Hans-Peter Durst hatte die er-folgreichen Rennwochenen-den in Meran und Segovia/Madrid noch in den Beinen, da ging es anlässlich der deut-schen Meisterschaften der Paracycler in Elzach schon wieder auf Titeljagt.

    Der Olympiastützpunkt Frei-burg bot dem Athleten das komplette „Wohlfühlpro-gramm“ – von Regenerations-phasen über Kraftraumeinhei-ten - das Team um Leiter

    Hans-Joachim Wiedmann und Physiotherapeut Oliver Wro-bel von „Beweg Was“ leisteten ganze Arbeit und sorgten für optimale Startbedingungen nach einer sehr kurzen Rege-nerationsphase. Vor den Au-gen seiner Frau Ulrike, der Tochter Katharina und Freund Florian und Freunden aus Zü-rich und Donaueschingen fei-erte der Dortmunder zunächst den Titelgewinn im Einzel-Bergfahren.

    Mit seiner neuen Entwicklung, dem Zeitfahr-Dreirad, bewältigte Durst die 9,6 km bergan in 17:46:23 Minu-ten und erreichte eine Durchschnitts-geschwindigkei t von 32,41 km/h. Am Sonntag si-cherte er sich zum Abschluss den Ti-tel im Straßenren-nen in einem span-nenden Zielsprint vor seinem Dort-munder Teamkolle-gen David Wieg-mans.

    Schulung für Reise- assistenzDer Bundesverband Selbsthilfe Körper-behinderter e.V. bietet vom 4. bis 10. No-vember einen einwöchigen Workshop in Krautheim/Baden-Württemberg an, um ehrenamtliche Reiseassistenten für Men-schen mit Behinderung zu schulen. Teil-nehmen können Personen, die mindes-tens 18 Jahre alt und körperlich belastbar sind, sowie über Einfühlungsvermögen, Geduld und Ausdauer verfügen.

    Viele Menschen mit Behinderung sind im Ur-laub und auf Reisen auf engagierte Helfer/in-nen angewiesen, die sie begleiten und unter-stützen. Erst dann ist für viele der Traum von einem erholsamen Urlaub realisierbar. Wäh-rend des kostenpflichtigen Workshops wer-den in praktischen und theoretischen Übun-gen unter anderem die Fragen beantwortet: „Wie helfe ich einem Rollstuhlfahrer an einer Bordsteinkante?“, „Welche Pflege benötigt ein querschnittgelähmter Mensch auf Rei-sen?“, „Wie begleite ich eine blinde Person?“ oder „Welche unterschiedlichen Behinde-rungsarten gibt es überhaupt?“. Ziel ist es, die Teilnehmenden für die Anforderungen und Bedürfnisse von Menschen mit Behinde-rung zu sensibilisieren.Das detaillierte Programm, weitere Informati-onen und die Anmeldeunterlagen finden Sie auf der Webseite der BSK-Reisen GmbH, unter: www.bsk-reisen.org

    BDH-Athlet bleibt auf Erfolgskurs

    Hans-Peter Durst ist Doppelmeister der ParacyclerGroßer Bahnhof im Breisgau. Bunt geschmückte Straßen und eine Menge Zuschauer säumten den Elzacher Stra-ßenrundkurs anlässlich der 4. Deutschen Meisterschaf-ten im Paracycling am 22. und 23. Juni 2013. Hans Peter Durst, der wohl bekannteste Sportler aus den Reihen des BDH überhaupt, eilt von Erfolg zu Erfolg und ist nun deut-scher Meister der Paracycler in zwei Disziplinen.

    Hans-Peter Durst (links im Bild) feierte beim Stra-ßenrennen in Elzach einen Dortmunder Doppelsieg mit seinem Vereinskameraden David Wiegmanns.

    Gemeinsam in den Urlaub: Workshops unterstützen Reiseassistenten. (Foto: Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V.)

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    KV Heidenheim-Aalen: Vor malerischer Kulisse genoss die Reisegruppe aus Heidenheim-Aalen einen erlebnisreichen Hochsommertag.

    Die Landesdelegiertentagung des Landesverbandes Baden-Württem-berg/ Bayern findet am 27. und 28. September 2013 statt. Ort der Ver-anstaltung ist die BDH-Klinik Elz-ach, Am Tannwald 1-3, 79215 Elz-ach. Der öffentliche Teil wird sich dem Thema „Demenz“ widmen und findet am Freitag, den 27. Septem-ber 2013 im „Haus des Gastes“ in Elzach statt.

    Baden-Württemberg ∙ Bayern

    Charlottenplatz 17 · 70173 Stuttgart Telefon 0711-2265810 Fax 0711-2265830 [email protected] www. bdh-sued.de

    Kreisverband Bodensee●●●

    Auf der außerordentlichen Jahres-hauptversammlung vom 27. Juni wählten die Mitglieder folgenden Vorstand: Vorsitzender: Erwin Fendrich; Stellv. Vorsitzender: Mar-tin Huser; Kassierer: Wilhelm Reb-holz; Schriftführerin: Renate Schmid-Eßwein; Kassenprüfer: Thomas Madej und Mathias Bor-met. Der Kreisverband, der aktuell 130 Mitglieder zählt, wird durch die folgenden Personen auf der Lan-desdelegiertentagung vertreten: Er-win Fendrich, Martin Huser und Wil-helm Rebholz. Die geplanten Neu-wahlen des Kreisverbandes Boden-see werden im 1. Quartal 2014 stattfinden.

    Kreisverband Heidenheim-Aalen●●●

    Bei bedecktem Himmel und ange-nehmer Temperatur starteten gut-gelaunte Mitglieder und Gäste am vorletzten Juniwochenende zur Ausflugsfahrt zum ehemaligen Be-nediktinerkloster Benediktbeuern. Am Rande des Loisach-Kochelsee-Moores, mitten im bayerischen Vor-alpenland gelegen, bot die Kloster-führung durch die barocke Anlage interessante Einblicke in die Lan-desgeschichte. Das Kloster Bene-diktbeuern ist eine Einrichtung der Salesianer Don Boscos Deutsch-land und dient heute als geistliches Zentrum mit großer Ausstrahlung in der Region. Der Orden vereint im Kloster zahlreiche Einrichtungen theoretischer und praktischer Arbeit mit jungen Menschen unter einem Dach – ein einzigartiges Ensemble aus Jugend- und Bildungseinrich-tungen, bei dem die Bewahrung der Schöpfung eine wichtige Rolle spielt. Nach der Mittagseinkehr im urigen Klosterbräustüberl ging es zum Schiffsanleger nach Kochel. Die entspannende Schiffsfahrt mit dem Motorschiff Herzogstand ließ die Voralpenlandschaft bei einer Tasse Kaffee oder einem Eis vorü-berziehen. Auch die Sonne wagte sich aus ihrem Wolkenversteck her-vor. Gemütlich wurde es im Landg-asthof „Sonne“ in Odelzhausen. Saskia Fichtenau und Jasmin Eber-hard losten die glücklichen Gewin-ner des traditionellen Reisequiz aus und überreichten die Preise. Her-mann Sauter griff zum Abschluss

    In der Wettkampfklasse 6a - der Klasse für hoch-gradig Sehschwache - be-kam es Wolfgang Schieß-mann mit sechs weiteren Keglern zu tun. Er konnte sich jedoch gegen alle mit deutlichem Vorsprung durchsetzen und holte sich den Titel mit einem Ergebnis von 753 Holz. Damit schlug Wolfgang Schießmann auch den Ti-telverteidiger, der mit 734 Holz den zweiten Platz belegte. Mit dem Titelge-winn bei der diesjährigen Deutschen Meisterschaft konnte Wolfgang Schieß-mann an seine guten Leistungen der vergange-nen Jahre anknüpfen. Be-reits 2005 errang er den

    Titel, in den anderen Jah-ren rangierte er ebenfalls auf den vorderen Plätzen. Wolfgang Schießmann kegelt bereits seit 1986 und konnte mit seiner Ke-gelgruppe vom BSSV Greifswald auch schon die Landesmeisterschaft 2013 gewinnen. Seit dem 1. April 1999 kann sich die BDH-Klinik Greifswald auf die gute Mitarbeit von Wolfgang Schießmann verlassen. Er engagiert sich sehr und ist ein ge-schätztes Mitglied des Betriebsrates. Wir freuen uns über das sehr gute Ergebnis von Wolfgang Schießmann und wün-schen ihm auch für die Zukunft „Gut Holz“!

    Titelgewinn für Wolfgang Schießmann

    BDH-Mitarbeiter wird Deutscher MeisterDie 30. Deutschen Meisterschaften des Behinder-tensports im Kegeln, Sektion Bohle, fanden vom 28. – 30. Juni 2013 in Brunsbüttel statt. Am ersten Wettkampftag trat auch Wolfgang Schießmann, Mitarbeiter der BDH-Klinik Greifswald, an.

    Wolfgang Schießmann freute sich über den Titelgewinn 2013.

    18 BDH-Kurier 9/10 2013

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    Kreisverband Darmstadt, Dieburg und Groß-Gerau●●●

    Auch Darmstadt hat einen kleinen Zoo. Der ist allerdings überschaubar, so dass man ihn nicht als Zoo, sondern als „Viva-rium“ bezeichnet. Trotzdem erfreut er die Besucher mit heimischen und exotischen Tieren. Das Gelände ist ausreichend groß für einen ausgedehnten Spazier-gang mit Blick auf Gehege und Volieren. Im Juni trafen sich dort die Mitglieder des Kreisverbandes Darmstadt, Dieburg und Groß-Gerau bei bestem Frühsommer-wetter zu ihrem Jahresausflug. In kleiner Runde führte Kassierer Werner Kampf-mann die Mitglieder fachkundig zu den Aquarien und Terrarien. Besonders das Schmetterlingshaus hinterließ einen blei-benden Eindruck. Anschließend traf man sich im „Eulenpick“ zum gemeinsamen Mittagessen. Die Mitglieder, auch wenn es nur wenige waren, freuten sich über das Wiedersehen und nutzten noch eine kleine Kaffeerunde zum Meinungsaus-tausch in entspannter Atmosphäre. Es hat allen gut gefallen und einige Unent-wegte sind noch für einen weiteren Rund-gang geblieben.

    KV Darmstadt, Dieburg und Groß-Gerau: Auf die Mitglieder des Darmstädter Kreisverbandes wartete ein „tierisches“ Vergnügen.

    Hessen/ Thüringen

    Gallasiniring 10 36043 FuldaTelefon 0661-29196650 Fax 0661-29196657 [email protected] www. bdh-hessen-thueringen.de

    Kreisverband Ulm-Biberach●●●

    Am 4. Juli begrüßte der Kreisver-band Ulm-Biberach Gäste des Stuttgarter Kreisverbandes anläss-lich des Jahresausflugs, der mit ei-ner Rundfahrt durch die Ulmer Alt-stadt mit dem „Spatzenbähnle“ be-gann. Die Fahrt führte dabei an Se-henswürdigkeiten wie dem Ortsteil „Klein Venedig“ oder die Ulmer Syn-agoge vorbei und fand seine Fort-setzung über die Herdbrücke in un-sere Nachbarstadt, nach Neu-Ulm. Wieder zurück in Ulm, fuhr uns das Bähnle zur Promenade, wo der Re-gen die Besichtigung des Kräuter-gartens leider unmöglich machte. Alternativ nahmen wir Kurs auf den Ulmer Freizeitpark „Friedrichsau“, wo wir pünktlich um 12.00 Uhr im Restaurant „Teutonia“ zu Mittag speisten. Nach der Münsterführung fand unsere Reise ihren Ausklang bei Kaffee und Kuchen im Ulmer Traditionscafe „Ströbele“.

    Kreisverband Karlsruhe ●●●

    Jahresausflug an die Moselm Juli ging es für die Kreisverbände aus Karlsruhe und Heilbronn-Ho-henlohe zum gemeinsamen Jah-resausflug an die Mosel. Los ging es für die Mitglieder aus Hirschberg und Umgebung auf der Raststätte Hockenheim Ost. Um gemeinsam dorthin zu gelangen, hatte das Au-tohaus Jöst aus Weinheim dem Kreisverbandsvorsitzenden Günter Raab kostenlos einen Kleinbus zur Verfügung gestellt. Bei schönem Wetter fuhr der Reisebus mit den gut gelaunten 36 Teilnehmern über das Walldorfer Kreuz - Speyer - Kai-serslautern - Idar-Oberstein nach Kirschweiler. Dort besuchte die Gruppe zunächst das Edelstein-haus der Familie Erwin Hess, wo sie den Schleifvorgang eines Roh-lings zum edlen Stein begutachte-ten. Nach dem Mittag in einem na-hegelegenen Landgasthof ging es weiter nach Bernkastel-Kues. Dort wartete auf die Gruppe ein Mosel-dampfer, der die Gruppe auf eine einstündige Reise mitnahm. Vor al-lem für die vielen älteren und behin-derten Teilnehmer eine einmalige Gelegenheit, ohne größere Mühe Landschaft und Sonne zu genie-ßen. Wer im Anschluss noch fit war, hatte Gelegenheit Bernkastel-Kues zu erkunden und die Moselstadt kennenzulernen. Weitere Informationen unterwww.bdh-kvkarlsruhe.de

    Kreisverband Lörrach●●●

    Leider endete die außerordentliche Jahreshauptversammlung am 26. Juni aufgrund fehlender Kandidaten ohne die Wahl eines neuen Vor-stands. Dieser soll nun an einem Samstag im 1. Quartal 2014 ge-wählt werden. V. Storl, Dr. Finken-

    Kreisverband Stuttgart●●●

    Auf der außerordentlichen Jahres-hauptversammlung am 12.07.2013 wählten die Mitglieder die folgen-den Personen zum Vorstand des Kreisverbandes: Vorsitzende: Si-grid Hofer; Stellv. Vorsitzende: Ro-se Kienzle; Kassiererin: Irma Golz; Schriftführer: Valentin Sonntag; Kassenprüfer: Sascha Sauerwein; Kassenprüferin: Valeska Sauer-wein. Sämtliche Personen wurden einstimmig gewählt. Sigrid Hofer, Rose Kienzle und Valeska Sauer-wein werden den Kreisverband während der Landestagung als De-legierte vertreten.

    zeller, Hr. Mayer und Hr. Jeworutzki werden den KV während der Lan-destagung als Delegierte vertreten. Herr Storl bleibt weiterhin der An-sprechpartner für die Mitglieder des Kreisverbandes Lörrach in sozial-rechtlichen Angelegenheiten.

    zum Akkordeon und unterhielt die Gesellschaft mit flotten Rhythmen. Bei strahlendem Sonnenschein en-dete ein erlebnisreicher Ausflug.

    BDH-Kurier 9/10 2013 19

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    Kreisverband Fulda ●●●

    Der diesjährige Ausflug führte über 100 Teilnehmer des Kreisverban-des am 23. Juni nach Bad Langen-salza/Thüringen und zum National-park Hainich. Am heißesten Tag des Jahres ging die Fahrt zunächst in die zweitgrößte Stadt des Un-strut-Hainich-Kreises, Bad Langen-salza. Der mit dem Titel Rosenstadt ausgezeichnete Badeort verfügt über Heilquellen, Gärten und Park-anlagen, sowie einer historischen Altstadt. Auf 18.000 m² Fläche ei-nes ehemaligen Fabrikgeländes bot

    der Rosengarten ein beschauliches Bild und betörte mit dem Duft von 10.000 Rosen, die in Beet-, Edel- oder Strauchrosengruppen ge-pflanzt wurden. Ein Besuch im Ro-senmuseum am Eingangsgebäude des Gartens informierte über die seit dem Jahr 1870 gepflegte Ro-senzüchtung. Im Cafe Rosengarten spendeten Bäume den ersehnten Schatten und ein kühles Getränk sorgte für Erfrischung. Nach dem gemeinsamen Mittagessen ging die Fahrt weiter zum 10 km entfernten Baumkronenpfad in den National-park Hainich, der mit 530 m zu den längsten Wipfelwegen Deutsch-lands zählt. Der Pfad ist auch für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer zugänglich. „Scouts“ erklären den Besuchern die mannigfaltige Flora und Fauna. Wer bei schweißtrei-benden 35 Grad noch auf die 40 m hoch gelegene Plattform des Turms stieg, wurde mit einem herrlichen Panoramablick belohnt. Ein beson-derer Dank gilt unserem Vorstands-mitglied Günther Brähler, der als Organisator und Reiseleiter immer einen „kühlen Kopf“ bewahrte. Der Kreisvorsitzende Hermann Auth be-rücksichtigte bei der Planung der Veranstaltung besonders die Belan-ge behinderter Teilnehmer. Der Kreisverband Fulda freut sich über die gelungene Veranstaltung und das rege Interesse der Mitglieder.

    KV Fulda: Die Mittagspause im Café Rosengarten war ein wichtiger Programmpunkt.

    Kreisverband Frankfurt●●●

    Traditioneller Treffpunkt unserer Jahreshauptversammlung war auch in diesem Jahr wieder das Haus des Blindenbundes. Eine Premiere feierte unsere neue Vorsitzende, Frau Mahr, die die Leitung der Ver-anstaltung übernahm. An den Ge-schäfts-, Kassen, und Kassenprüf-berichten gab es keine Beanstan-dung, woraufhin der Vorstand ein-stimmig entlastet werden konnte. Frau Schaub und Frau Mahr wer-den den Kreisverband als Delegier-te anlässlich der diesjährigen Lan-destagung vertreten. Herr Albert Blume wurde für seine 40-jährige, Frau Gudrun Schmeuser für ihre 10-jährige Mitgliedschaft geehrt. Die Ehrung für Herrn Karl Reich-ardt, der seit 50 Jahren Mitglied ist und Herrn Frank Jäger für 10 Jahre Mitgliedschaft konnten nicht über-bracht werden, da die Herren nicht anwesend waren. Als neue Mitglie-der hießen wir Frau Mele und Frau Schnell beim BDH willkommen. Im Anschluss an den offiziellen Teil in-formierte Herr Rosendahl in einem sehr interessanten Vortrag über die neuesten Entwicklungen im priva-ten Versicherungsmarkt, bis die Versammlung bei einem gemeinsa-men Mittagessen endete.

    KV Frankfurt (von links): Gudrun Schmeuser, Cornelia Schnell, Margareta Mele und Albert Blume.

    20 BDH-Kurier 9/10 2013

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    Anzeige

    Landesverband Schleswig-Holstein, Hamburg 19. Oktober 2013 in Malente

    Landesverband Saarland n.n.

    Landesverband Baden-Württemberg, Bayern 27.-28. September 2013 in Elzach

    Landesverband Hessen, Thüringen 11.-12. Oktober 2013 in Fulda

    Delegiertentagungen der Landesverbände 2013

    Kreisverband Delmenhorst-Hoya●●●

    Der Kreisverband Delmenhorst-Ho-ya rückte im April anlässlich einer öffentlichen Veranstaltung Fragen Kreisverband

    Bremerhaven, Cuxhaven und Bremen●●●

    Unsere diesjährige Sommerfahrt führte uns während der Kirschern-tezeit in das größte zusammenhän-gende Obstanbaugebiet Europas, in das „Alte Land“. In der Elb-marsch, südlich von Hamburg ge-legen, werden auf ca. 12.500 ha. Anbaufläche Kirschen, Äpfel, Bir-nen und Zwetschgen ökologisch kultiviert. Ziel unserer Tour war der Obsthof „Matthies“ in Jork. Zum Mit-tagessen servierte man eine pikan-te Apfelsuppe mit Hack und ver-schiedenen Gemüsesorten. Nach

    KV Bremerhaven, Cuxhaven und Bremen: Der „Obst-Express“ führte die Teilnehmer des Ausflugs über die Plantagen.

    dem Essen starteten wir mit dem Obst-Express zur Fahrt durch die Plantagen und Kühlhäuser. Mit viel Humor berichtete der Juniorchef über seine Aufgaben und die Tätig-keit der „Fremdarbeiter“ Gemeint waren die über 50 Bienenvölker, die aus anderen Regionen Deutsch-lands importiert werden, um die hei-mischen Arten bei der Bestäubung der Blüten zu unterstützen. Zum Kaffee ging es nach Neukloster in die Seeburg. Gegen 18.30 Uhr en-dete eine gelungene Tagestour.

    Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Bremen

    Wallensteinstraße 830459 Hannover Telefon 0511-311808 Fax 0511-3360725 [email protected] www.bdh-nds.de

    Kreisverband Rotenburg●●●

    Der BDH unternahm am 22. Juni ei-ne Busreise nach Bad Arolsen und zum Diemelsee. Zunächst führte der Weg zur Twistetalsperre, wo die Reisenden einen kleinen Spazier-gang an der Talsperre unternah-men, bis es weiter nach Bad Arol-sen ging. Reiseleiter Gerhard Möl-ler informierte während der Fahrt die Reisenden über Wissenswertes von Geschichte und Landschaft. Nach der Schlossführung, einem kleinen Bummel durch die Stadt und dem Mittagessen, wurde die

    KV Rotenburg: Die Rotenburger Reisegruppe genoss das wunder-schöne Sommerwetter.

    Reise zur Diemelsee-Talsperre fort-gesetzt. Bei strahlendem Sonnen-schein konnte die Seerundfahrt un-ternommen werden, bis der Heim-weg durch das wunderschöne Edertal führte.

    21BDH-Kurier 9/10 2013

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    Kreisverband Gütersloh●●●Eine große Ehre wurde dem Vorsit-zenden des Gütersloher Kreisver-bandes zuteil. Am 9. Juli 2013 er-hielt Johannes Rosendahl das Bun-desverdienstkreuz und wurde damit für sein außergewöhnliches sozia-les Engagement und seinen uner-müdlichen Einsatz für unseren Ver-band ausgezeichnet. Die Zeremo-nie nahm der Landrat des Kreises Gütersloh, Sven-Georg Adenauer vor, der der Zeremonie nicht nur aufgrund seines Namens Glanz verlieh und die besondere Lebens-

    Kreisverband Bielefeld-Detmold●●●Gut gelaunt machten sich am 26. Juni die Mitglieder des Kreisverban-des auf den Weg zur Bielefelder Radrennbahn. Mit dem eigenen PKW führte die Reise in den nieder-sächsischen Kurort Bad Rothenfel-de, wo ein Kuchenbüffet auf uns wartete. Im Anschluss bummelten wir durch den Kurpark mit seinen imposanten Salinen, woraufhin wir die Fahrt wieder aufnahmen und auf etwas abenteuerlichen Wegen nach Versmold in das Lokal Zum „Schafsstall“ reisten. Bei einer regi-onal-deftigen Hausplatte entwickel-ten sich lebhafte Gespräche unter den Anwesenden, wobei wir krank-heitsbedingt auf zwei unserer Mit-glieder verzichten mussten. In sei-ner Laudatio dankte Joachim Ge-bert zum Abschluss der 1.Vorsit-zenden Rosemarie Vogelsang für die Organisation und den reibungs-losen Ablauf der Veranstaltung.

    Nordrhein- Westfalen

    Eifelstraße 7 · 53119 BonnTelefon 02 28 -969 84 35 Fax 02 28 -9 69 84 90 [email protected] www.bdh-nrw.de

    Kreisverband Gifhorn - Wolfsburg●●●Fahrt mit dem HeidelbeerexpressAm 6. August fand nach der be-währten Organisation von Gudrun Eichholz die diesjährige Ganzta-gesfahrt des Kreisverbandes statt. Start war um 8.00 Uhr. Nach einein-halbstündiger Fahrt gab es in Stein-hude, am Steinhuder Meer, ein aus-giebiges Frühstück und es bestand die Gelegenheit zu einem Spazier-gang an der Uferpromenade. An-schließend ging es weiter nach Neustadt am Rübenberge zum Hei-delbeerhof Wassermann. Hier er-wartete die Gruppe eine Fahrt mit dem Heidelbeerexpress, die zahl-reiche interessante Informationen über Heidelbeeren bereithielt und mit einem Nascherlebnis gekrönt wurde. Eine reiche Auswahl an Hei-delbeerkuchen Kaffee oder Tee ver-süßten den Nachmittag. Gut gesät-tigt und leicht erschöpft ging es heimwärts. Alle waren sich einig, ein gelungener Tag bei herrlichem Sonnenschein.

    Auch ohne Schiene immer in der Spur: Der Heidelbeerexpress in Neustadt.

    rund um „Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung“ in den Mittel-punkt. Rechtsanwalt und Notar Pe-ter Ditschkowski, Mitglied des Kreisverbandes, informierte das Auditorium über gesetzliche Rah-menbedingungen und stand für Fragen zur Verfügung. Der in der Presse angekündigte Vortrag traf auf reges Interesse und wurde auf-grund seiner lebensnahen Präsen-tation ausgesprochen positiv aufge-nommen. Spargelessen und Fahrt nach LiebenauAuf das Spargelessen im Mai mit Suppe, Schnitzeln, delikatem Schinken und einem sehr schmack-haften Dessert hatten sich die Mit-glieder schon lange im Voraus ge-freut und genossen die Mahlzeit in guter Stimmung. Einen interessan-ten Ausflug durch die frühere Graf-schaft Hoya hin zum Restaurant und Café Schweizerlust in Liebe-nau erlebten die Mitglieder des Kreisverbandes im Juni. Auf der Fahrt nach Liebenau lernten die meisten Mitreisenden das Gebiet des bis zum Jahr 2008 selbstständi-gen Kreisverbandes Hoya zum ers-ten Mal kennen, bewunderten den Wechsel von Feldern und Wäldern, von Hügeln und Ebenen und erfuh-ren Details über eine mehr als tau-sendjährige Geschichte der Kultur-landschaft, die maßgeblich von den

    Bremer Bischöfen und Klöstern mit-geprägt wurde. Bei Kaffee und Ku-chen in der gastlichen Schweizer-lust wurden Pläne für das Pro-gramm des Kreisverbandes in den Sommermonaten geschmiedet.

    22 BDH-Kurier 9/10 2013

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    Anzeige RedaktionsschlussBDH-Kurier Ausgabe 11/12 2013:10. Oktober 2013

    Kreisverband Köln●●●Der LVR Rheinland feierte am 29.06.2013 seinen 60.Geburtstag am Kölner Tanzbrunnen unter dem Motto: „Tag der Begegnung“. Auch der BDH Kreisverband Köln war mit einem eigenen Stand vor Ort vertre-ten.

    32. Stadtfest bei strahlendem Sonnenschein Hochsommerwetter hieß die Mit-

    Renate Werheid am BDH-Stand während des Stadtfestes in Pulheim.

    Kreisverband Jülich●●●Die monatliche Sprechstunde unse-res Kreisverbandes verschiebt sich im Oktober vom Montag, den 7.10. auf Freitag, den 11.10. und findet von 10.00-12.00 Uhr an gewohnter Stelle statt.

    Kreisverband Herne ●●●Der Herner Kreisverband gratuliert seinem Mitglied, Herrn Friedrich Grenz, zu einem Doppelereignis. Anlässlich seines 90.s wünschen wir ihm für die Zukunft alles Gute und Gesundheit. Zudem ist Fried-rich Grenz seit nunmehr 65 Jahren Mitglied in unserem Verband, wozu wir ihm ebenfalls herzlich gratulie-ren.

    Der Vorstand des Kreisverbandes

    Johannes Rosendahl wurde von Landrat Sven-Georg Adenauer (links im Bild) für

    sein soziales Engagement ausgezeichnet.

    Von links: Landrat Sven-Georg Adenauer, Johannes Rosendahl, Ehefrau Hannelore Rosendahl und Bürgermeister Mettenborg aus Rheda-Wiedenbrück.

    leistung Johannes Rosendahls wür-digte, bevor die Feierlichkeiten im historischen Rathaus der Stadt Rheda-Wiedenbrück ihr Ende fan-den. Der BDH gratuliert Johannes Ro-sendahl zu dieser Auszeichnung und dankt für das großartige Enga-gement, das stets das Wohl der Mit-glieder zum Ziel hat.

    23BDH-Kurier 9/10 2013

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    Erlebnis Menschlichkeit. Der BDH.

    BDH Bundesverband Rehabilitation e.V. Uta Köllmar - Tel 0228 96984-25

    Soziales Engagement im Ehrenamt: Es gibt so viele Wege, zu helfen. Für ein Lächeln, Dankbarkeit und die Gewissheit, die Welt ein kleines Stück menschlicher zu machen. Wenn Sie mehr über Ihre Möglichkeiten erfahren wollen, sich in Ihrer Nähe zu engagieren, freuen wir uns auf Ihren Anruf.

    Sie sind am Zug!

    TerminAm 14. September 2013 findet um 10.00 -17.00 Uhr in Rommerskir-chen-Eckum der Tag der Gesund-heit 2013 statt. Dort werden alle SHG‘s des Rhein-Kreis-Neuss ver-treten sein. Auch der Neusser Kreis-verband wird mit einem Stand vor Ort sein. Auf einem Planwagen wer-

    Kreisverband Neuss●●●Am 20. Juli war es wieder einmal soweit. Unser Ausflug unter dem Motto „Fahrt ins Blaue“ führte uns in die historische Stadt Brüggen am Niederrhein. Nach einer romanti-schen Fahrt kehrten wir um 12.00 Uhr in das Hotel-Restaurant Klimp ein, wo uns ein überragendes Buffet erwartete. Klimp nennt man um-gangssprachlich in Brüggen eine Lokomotive. Unsere Mitglieder wa-ren rundum begeistert. Nach dem Mittagessen blieben einige in Brüg-gen und einige fuhren an den Harik-see. Beim besten Wetter verlebten unsere Mitglieder einen schönen Tag.

    HinweiseWir weisen darauf hin, dass noch Karten für die Prunksitzung der „Fi-delen Zunftbrüder“ am 16.02.2014 im Kölner Maritim Hotel bestellt werden können. Ebenfalls sind noch Plätze frei für die Schifffahrt zum Weihnachtsmarkt nach Linz am 08.12.2013.Das Konto bei der BfS -Bank für So-zialwirtschaft - besteht seit dem 30.06.2013 nicht mehr. Mitglieder mit Dauerauftrag für diese Bankver-bindung bitten wir, sich mit ihrer Bank in Verbindung zu setzen und den Dauerauftrag zugunsten einer aktuellen Bankverbindung unseres Kreisverbandes zu ändern. Die Bankverbindungen entnehmen Sie bitte unserem Briefbogen.

    glieder und Gäste des Kölner Kreis-verbandes beim 32. Pulheimer Stadtfest willkommen. Dass sich Menschen für ihre Gemeinde inter-essieren und stark machen, beein-druckte auch Bürgermeister Frank Keppeler, der sich über die von Jahr zu Jahr steigende Popularität des großen Volksfestes in seiner Stadt freute, das schließlich auch Verei-

    nen, Verbänden, Schulen und Selbsthilfegruppen die Gelegenheit bietet, sich einem bunt-gemischten Publikum vorzustellen. Auch der BDH-Kreisverband Köln nutzte die-ses öffentliche Forum und zeigte Flagge für ein soziales Miteinander. Ein großer Dank geht an die Orga-nisatoren des Festes, die auch in diesem Jahr für beste Unterhaltung

    sorgten und mit einem bunten Rah-menprogramm aus Live-Musik, Theatervorführung und Balletshows begeisterten.

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    Wir trauern um Hans Michael Gottschlich, der im Alter von nur 55 Jahren verstarb. Herr Gottschlich trat am 1. Mai 2010 in den BDH ein und unter-stützte vom ersten Tag an die Arbeit der Landesgeschäfts-stelle. Als Delegierter des Kreisverbandes Saarbrücken/Saarlouis/Merzig nahm er an der Bundesdelegiertentagung in Berlin teil. Am 3. November 2012 wurde er auf der Landes-verbandstagung zum Beisitzer gewählt. Durch seine Erkran-kung konnte er dieses Amt lei-der nicht lange begleiten. Un-ser Mitgefühl gilt seiner Fami-lie. Wir werden ihm ein ehren-des Andenkenbewahren.

    Die Vorstände des Landes- verbandes und Kreisverbandes.

    Nachruf

    Besuchen Sie uns im Internetwww.bdh-reha.de

    Kreisverband Saarbrücken/Saarlouis/Merzig●●●

    Saarland

    Postfach 10042866004 Saarbrücken Tel. und Fax 0681-76649 [email protected] www.bdh-saarland.de

    Rheinland-Pfalz-Tag in PirmasensAuch in diesem Jahr war der Lan-desverband mit einem Stand auf der Selbsthilfemeile des Rheinland-Pfalz-Tages vom 21.-23. Juni ver-treten. Die Stadt begrüßte mehr als eine Viertelmillion Besucher wäh-rend der Festtage. Unterstützt durch Ute Berg und die anderen Helfer des Kreisverbandes Pirma-sens konnte der Landesverband die Arbeit und die Leistungen des Ver-bandes in zahlreichen persönlichen Gesprächen interessierten Besu-chern vorstellen, wobei das Werbe-material, vom Kugelschreiber bis hin zum spektakulären Flug des

    Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Ute Berg, Walter Schneider, Michael Stach.

    BDH-Helium-Ballons über den Festplatz, für reichlich Aufmerk-samkeit sorgte. Zudem bot sich Ge-legenheit, auch auf die Arbeit der Fachkliniken unseres Verbandes hinzuweisen. Bei gutem Wetter wurde der Stand auch von rhein-land-pfälzischen Politikern gut be-sucht. So konnten wir neben dem Bürgermeister der Stadt Pirmasens auch Julia Klöckner, Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Sozial-minister Alexander Schweitzer und die Ministerpräsidentin von Rhein-land-Pfalz, Malu Dreyer, am Stand begrüßen. Sämtliche Besucher aus der Politik würdigten die ehrenamtli-che Arbeit als unverzichtbaren Be-standteil der heutigen Gesellschaft. Landesvorsitzender Michael Stach dankt auch an dieser Stelle allen

    Rheinland-Pfalz

    Heerstraße 5456179 Vallendar Telefon 0261-62025 [email protected] www. bdh-rlp.de

    engagierten Helferinnen und Hel-fern aus dem Landesvorstand für ihren Einsatz. Ein besonders gro-ßes Dankeschön geht an Ute Berg und ihre Familie, sowie den Kreis-verband Pirmasens.Wir freuen uns bereits auf den Rheinland-Pfalz-Tag 2014 in Neu-wied.

    Die Neusser Reisgruppe vor dem Restaurant Klimp beim Abschiedsfoto.

    den wir Interessierte zur einer kos-tenlosen Fahrt einladen, auf der wir den BDH vorstellen. Am Ende der Veranstaltung werden ca.400 BDH Helium-Ballons mit Flyern auf Rei-sen gehen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

    25BDH-Kurier 9/10 2013

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    Adomat, Franz (93), DortmundBerger, Elisabeth (88), FuldaBetz, Eduard (71), AltenbekenBöttger, Fritz (81), BerlinErlenbach, Irmgard (76), Klein-WinternheimFriebis, Ute (62), SaarbrückenGottschlich, Hans Michael (55), SaarbrückenGrauthoff, Winfried (72), Schloß-Holte

    Grosch, Edith (86), KünzellHerbert, Ernst (89), Bad SalzschlirfHoffmann, Anna Elisabeth (91), OdenthalHohmann, Gerhard (56), FuldaIven, Wilhelm (79), KerpenJerosch, Kurt (87), SteinheimJüngst, Wilhelm (98), NetzbachJürgensen, Günther (77), KlixbüllKircher, Erwin (76), FuldaKoch, Gertrud (91), NeussKraft, Karlheinz, (91), WiesbadenKütemeier, Horst (75), Porta WestfalicaLonser, Waltraud (72), BerlinMaier, Heinz (75), Ulm-Langenau/AlbeckMüller-Winter, Christel (72), LetschinNissen, Wilhelm (92), Ramstedtfeld

    Kreisverband Nordfriesland●●●Sommerzeit ist Reisezeit - und der Himmel in Schleswig-Holstein lach-te! Gemeinsam mit unseren Freun-den aus dem benachbarten Kreis-verband Flensburg-Schleswig ging es auf Erkundungstour in die Hol-steinische Schweiz, wo wir von Plön aus mit dem Schiff nach Bad Malente fuhren. In einem sehr schön gelegenen Lokal erwartete uns ein vorzügliches Mittagessen.

    KV Nordfriesland: Gemütlich ging es beim Ausflug durch die Holsteinische Schweiz zu.

    Ein Mitreisender ging verloren (oh Schreck), stieß nach erfolgloser Su-che aber von selbst wieder zu uns (Gott sei Dank). Die anschließende Busrundfahrt führte uns durch die sehenswerte Landschaft hin zur sog. „Bräutigamseiche“ – ein Baum mit „natürlichem Briefkasten“ und eigener Postadresse – an die Part-nersuchende schreiben können. Für uns war leider nichts Passen-des dabei. Nach einer ausgedehn-ten Kaffeetafel machten wir uns wieder auf den Rückweg. Unseren Jahresausflug haben wir zum ers-ten Mal zusammen mit Mitgliedern aus einem anderen Kreisverband durchgeführt – was nach Meinung aller Teilnehmer ein Erfolg war! Schließlich hatten wir zusammen viel Spaß und jeder konnte neue und interessante Gesprächspartner finden. Selbst die Zeit im Stau wur-de uns durch unterhaltsame und witzige Geschichten verkürzt.

    Kreisverband Hamburg●●●Am Sonnabend, den 27. Juli, veran-staltete der Hamburger Kreisver-band eine Fahrt, die ins „Museum der Arbeit“ in Barmbek führte. Bei brütender Hitze ging es vom Anlie-ger Jungfernstieg auf die „AUE“, ei-ne historische Alsterbarkasse von 1926, die unsere BDH-Gruppe ex-klusiv gechartert hatte. Die AUE schipp