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Österreichs Insiderblatt für die Elektrobranche 9A/September 2009 9A/September 2009 Innovativste Händler gekürt Habe die AERA Alle Trends von der IFA- aus Berlin ... und jeder geht hin! Fulminanter Start in die Saison Die Koops glänzen mit tollen Ideen Trennungs- prämie Hurra, jetzt klingeln die Kassen Frische Kohle mit Gebrauchten UpComs Futura-Coup:

9A/September 2009 Österreichs Insiderblatt für die ... · Stellt sich nur die Frage, wie wir mit diesen Veränderungen umgehen. Und diesbezüg- ... Aber während sich die Welt radikal

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Page 1: 9A/September 2009 Österreichs Insiderblatt für die ... · Stellt sich nur die Frage, wie wir mit diesen Veränderungen umgehen. Und diesbezüg- ... Aber während sich die Welt radikal

Österreichs Insiderblattfür die Elektrobranche

9A/September 20099A/September 2009

InnovativsteHändlergekürt

Habe dieAERA

Alle Trendsvon der IFA-aus Berlin

... und jedergeht hin!

FulminanterStart in dieSaison

Die Koopsglänzen mit tollenIdeen

Trennungs-prämie

Hurra, jetztklingeln dieKassen

gg

pp

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FrischeKohle mitGebrauchten

UpComs Futura-Coup:

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EditorialEditorialEditorial

„Jetzt ist schon wieder waspassiert.” Mit diesem Satzpflegt der Autor Wolf Haas sei-ne Brenner-Krimis einzuleitenund erreicht damit, dass sofortSpannung entsteht beim Leser. Dabei sind diese fünf Worte ei-gentlich recht unspektakulär. Espassiert ja immer irgendetwasund meistens gehen damit Ver-änderungen unserer Umwelt einher. Oft schlei-chend, manchmal sprunghaft, ob uns das behagtoder nicht. Stellt sich nur die Frage, wie wir mitdiesen Veränderungen umgehen. Und diesbezüg-lich hat sich rund um den Austrian ElectronicRetailer Award (AERA, siehe Seite 8) durchausDenkwürdiges gezeigt.Der amerikanische Bildungsexperte Karl Fischerhat 2006 in einem bemerkenswerten acht Minu-ten Filmchen gleich zu Beginn die einfache Fra-ge gestellt: „Did you know?”. Und ich darf Ih-nen hier verraten: Nein, ich habe vieles von dem,was er anschließend an beeindruckenden Zahlen-spielchen gezeigt hat, nicht gewusst. Oder besser:Mir war es in dieser Schonungslosigkeit nicht be-wusst. Und nach dem Feuerwerk an wirklich er-staunlichen Fakten über die rasende Geschwin-digkeit, mit der sich unsere Welt verändert, kamenganz zum Schluss nur zwei simple Worte: „Shifthappens.” Veränderung passiert. Das ist eine Tat-sache, der sich niemand entziehen kann. (Nur fürden Fall der Fälle: Das „f” im Wort „Shift” istkein Tippfehler, das soll tatsächlich zwischen „i”und „t” stehen ...) Aber während sich die Welt radikal und unglaub-lich rasant verändert, morgen schon nicht mehr sosein wird, wie wir sie heute kennen, pflegt man invielen Handelsbetrieben einen Zustand, der zwi-schen einer Art geistiger Gemütlichkeit und Pa-nik pendelt. Und dieser Zustand wird intensiver,je mehr scharfe Projektile den Betroffenen im täg-lichen Geschäft um die Ohren pfeifen. Je größerder Druck von außen wird, je härter der Kampfums Überleben ist.Dann setzt reflexartig ein Prozess ein, bei demeine hektische, wenig überlegte Handlung der an-deren folgt. Immer mit dem kurzfristigen Ziel,mal eben eine besonders akute Brandstelle unterKontrolle zu bringen. Langfristige strategischeÜberlegungen bleiben dabei zwangsläufig auf derStrecke Visionen sowieso Das bedeutet aber dass

die Welt „da draußen”, derWelt „drinnen” (im Unter-nehmen) immer weiter davongaloppiert. Das jedenfalls dia-gnostiziert einer, der den Han-del aus jeder Perspektivekennt: Herbert Haas.„Die Menschen werden gear-beitet”, sagt Haas zu diesemThema und meint damit

Unternehmer, die schon längst die Kontrolle überZeit und Arbeitsinhalt verloren haben, die nurmehr dem Tagesgeschäft hinterherhetzen.Es ist modern geworden, einen sehr kritischenBlick auf die Industrie zu werfen und diese ganzpauschal sicherheitshalber einmal für alles verant-wortlich zu machen, was sich da an täglichemUnbill über Handelsunternehmer ergießt. Das istnicht nur nicht immer richtig, in jedem Fall je-doch brandgefährlich. Denn wenn man ohnehineinen Schuldigen im Fadenkreuz hat, den manfür alle Probleme verantwortlich machen kann,dann braucht man bei sich selbst ja nicht mehr zusuchen. Damit werden aber auch dringend not-

wendige Veränderungen an sich und seinemUnternehmen unwahrscheinlich.Dabei bedeutet Veränderung nicht unbedingt –und hier zeigt sich ein häufiger Trugschluss – sichvon allen Grundsätzen trennen, das Alte rück-standsfrei über Bord werfen und sich blindlings invollkommen neue Gewässer stürzen zu müssen.Das japanische „kaizen” hilft hier sehr viel nach-haltiger. Kaizen bedeutet nämlich laufende Ver-besserung und impliziert schrittweises Vorgehen.Eine Art Verschränkung von Visionen und Inno-vationen.Einem japanischen Sprichwort zufolge ist jedesProblem der Schlüssel zu einem verstecktenSchatz. Kaizen beginnt daher mit der Problem-suche, denn ohne sie kann nichts verbessert wer-den. Das sei hier nochmals erwähnt und all jenenins Stammbuch geschrieben, die die Schuld im-mer bei allen suchen, nur bei sich selbst nicht. Diezwar zB keine gepflegten Kundendaten haben

ihr geschäftliches Scheitern jedoch ausschließlichauf die schlechten Margen bei LCD-Fernsehernschieben. Doch eine Verbesserung ist nur dannvon Nutzen, wenn sie auch tatsächlich ange-wandt und immer wieder hinterfragt wird. Also:Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Oder umes mit Goethes Faust zu sagen: „Was heutenicht geschieht, ist morgen nicht getan.”Herbert Haas stellte in den vergangenen Monaten– leicht frustriert – fest, dass viele Fachhändler ger-ne und intensiv darüber sinnieren, wie sie es ambesten anstellen könnten, bei Geizhals möglichstweit vorne gelistet zu sein. Zum ernsthaftenNachdenken darüber, wie sich das Urkonzept desmittelständischen Fachhändlers mit intelligenten,kreativen und neuen Ansätzen derart anreichernließe, damit sich die Kunden, durch ein überzeu-gendes Konzept und überraschende Serviceleistun-gen angelockt, nachhaltig an das Geschäft bindenlassen, bleibt dann kaum noch Zeit.Dabei würde gerade hier Innovation auch bedeu-ten, „alte” Grundgedanken neu, innovativ eben,umzusetzen. Back to the roots – neu gedachtalso. Zurück zum gelebten Fachhandelsgedan-ken. Herbert Haas ist fest davon überzeugt, dassder Fachhandel nachhaltig überleben kann. Ja so-gar großes Potenzial hat. Das wird in den dreiAERA-Siegerprojekten sehr deutlich. Allerdingsnur, wenn sich die Händler – das sei eineGrundvoraussetzung – vom Drang lösten, aufTeufel komm raus auch im Onlinehandel mitmi-schen zu müssen. Und das vielleicht auch nochohne Unterstützung durch eine international auf-gestellte Kooperation.„Heute wiegen Wettbewerbsvorteile nur noch soviel wie die Träume eines Schmetterlings.” (Zitataus dem Buch „Funky Business”). Was uns imMoment noch erfolgsentscheidend erscheint, kannmorgen bereits überholt sein. Wer das nicht wahr-haben will, dem ist nicht zu helfen (siehe Seite9). Da fällt mir ein Zitat aus dem Song „Time”von Freddy Mercury ein. Dort heißt es ganznüchtern, fast ein wenig brutal: „Time waits fornobody.” Wie wahr.

Liebe Leser!

Die Zeitwartet auf niemanden

DI Andreas RockenbauerHerausgeber

„In vielen Handelsbetrieben pflegt maneinen Zustand, der zwischen einer Art

geistiger Gemütlichkeit und Panikpendelt.”

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3 Editorial

82 Vor 20 Jahren

IN DIESER E&W: E&W 9A/094

37 SuchtpotenzialKommentar

38 Mehr Frequenz ohne RisikoUpComs Futura-Coup: Alte Handys bringen neue Kunden

42 Neue Modelle gesucht3-CEO Berthold Thoma zu den Zukunftsszenarien derMobilkommunikation

44 Senior Scouts im Anmarsch Emporia: Durchbruch durch die Generationen-Hemmschwelle

45 Happy DayEin Jahr Orange

46 Spanne gegen PromotionZündstoff: T-Mobile erneuert sein Provisionssystem

47 Ich glaub’s nicht ...Kommentar

48 Zwischen Vision undWirklichkeit Produkt- und Techniktrendsauf der IFA

51 Eine neue Ära Panasonic und die dritte TV-Dimension

52 Loewe-Feeling im Internet Loewe: konsequent im Vertrieb, ausgefeilt im Netz

54 Klangbilder und Farbtöne Metz ließ zur IFA aufhorchen

56 Von Gegenwart und Zukunft SonyWorld@IFA

58 Koreanisch gigantomanischSamsung@IFA: Innovationen,Leadership und der digitaleHumanismus

59 Lotse für die MasseTomTom schickt Preise aufTalfahrt

60 Zwei Paar Schuhe Sharp: Vom Könnenund Machen

HintergrundRubriken Telekommunikation Multimedia

Coverstory:Unkonventionelle Ideen ist man von UpCom jaschon gewöhnt. Mit dem Ansatz „Alte Handys =neue Kunden“ hat sich der Distributor aberetwas vollkommen Neues überlegt. IndemUpCom die gebrauchten Handys der Kunden zu-rückkauft und einer systematischen Verwer-tung zuführt, will das Unternehmen zusätzliche Frequenz am POS erzeugen.

Seite 38

6 Die halbe Million ist „voll“!E&W Online: Septemberknackt die Rekordmarke

7 Keine Debatten Kommentar

8 Habe die AERA Die innovativsten Elektrohändler sind gekürt

12 Hurra, jetzt klingeln die Kassen! Gesamte E-Branche unterstützt die Abwrackprämien des UFH

16 Wenn Wissen zu Können wird 11. Junior Sales Award: Lehrlinge drängen nach

20 ... und jeder geht hin!Dichter Andrang bei der IFA

22 Ehrgeizige Pläne Philips: Startschuss fürWeihnachten auf der IFA

24 Mehr als nur ein Motto! Neue Markenbotschaften von Sony

26 Unspektakulär mit „Ostblockwerten”Futura 2009: Unaufgeregt auf den Stockerlplatz

30 Reif für die ErnteEP: Der Einsatz trägt Früchte

32 Mit dem Roller zur FuturaExpert mit grünemSchwerpunkt

34 „Was ist das für eineidiotische Branche!”Red Zac: Viel Freude und einwenig Ärger auf der Futura

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E&W 9A/09 IN DIESER E&W: 5

61 Es war einmal ...Kommentar

62 Rund und G’sundDie IFA-Trends zur Wäschepflege

64 Düsentrieb trift Captain Kirk Kochen auf der IFA

66 Cool Dudes Das Neueste in Sachen Kühlen von der IFA

68 Glamour-Style mit Profi-TouchDas Grundig-Einmaleins deranspruchsvollen Haarpflege

70 Bewährtes PrachtstückUnold: Sonderedition für denZauberstab

71 Heiße Nächte Debüt der Intensa in Wien

72 Leinen los!IFA-Trend: Kabellos bei derBodenpflege

73 Wann, wenn nicht jetzt?Kommentar

74 Mobilfunker unter sichBrandIndex: Was die

Konsumentenzur Mobilfunk-Branche sa-gen

77 Kostenfaktor Fuhrpark Teil I: Kalkulationsgrundlagen

79 Rat & Tat Förderung von thermischen Sanierungen

80 66 Stunden zu vielQuerdenker Christian Leitner:Arbeitszeit zurückschraubenund trotzdem erfolgreich sein

Seite 26Unaufgeregt und professionell aber höchst er-

folgreich, so präsentierte sich die Futura 2009.Mehr über die Messe für den EFH und den Auftritt

der Kooperationen lesen Sie ab Seite 26.

Seite 8 So sehen Sieger aus. Martina Kurz-Novotny (RedZac Radiodoctor Novotny aus Krems) ist dieÜberraschungssiegerin beim AERA-Award. DiePreise an die innovativsten Händler Österreichswurden auf der Futura übergeben.

IMPRESSUM:

Medieninhaber (Verleger) und Anzei-genverwaltung: Elektro und WirtschaftZeitschriftenverlagsges.mbH, 1160 Wien, Wilhelminenstraße 91/II C, Telefon 01/485 31 49 Serie, Telefax 01/486 90 32/30, Internet: www.elektro.at, eMail: [email protected], [email protected]

Geschäftsführer DI Andreas Rockenbauer

Herausgeber DI Andreas Rocken-bauer, Helmut J. Rockenbauer

Chef vom Dienst Mag. DominikSchebach

Redaktion Werner R. Deutsch,Martin Fellhuber, Alexander Grübling,Mag. Bettina Paur, DI Andreas Ro-ckenbauer, Helmut J. Rockenbauer,Ronald Rockenbauer B.A., WolfgangSchalko, Mag. Dominik Schebach

Anzeigen Sylvia Populorum, Mario Ernst

Grafik Alexander Khun, Martin Mares

Grundlegende Richtung Unabhän-gige Fachzeitschrift für den Elektro-handel und das -gewerbe

Hersteller Druck Styria GmbH &CoKG, 8042 Graz, Styriastraße 20

Abonnements Ein Jahresabonne-ment für Österreich 11 Ausgaben EUR60,50 (inkl. 10% MWSt.), EinzelpreisEUR 8,14 (inkl. 10% MWSt.) Preis fürAuslandsabonnement Europa EUR113,30 (inkl. 10% MWSt.), ÜberseeEUR 198,–. Das Abonnement verlän-gert sich um ein weiteres Jahr, wennes nicht bis spätestens 31.10. lfd.Jahres schriftlich gekündigt wird. Fürunverlangt eingesandte Manuskripteund Fotos wird keine Haftung über-nommen. Bei mit „Advertorial” ge-kennzeichneten Seiten handelt es sichum bezahlte Anzeigen.

2. Halbjahr 2008: Druckauflage: 13.219 Verbreitete Auflage: 12.889

ManagementHausgeräte

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HINTERGRUND E&W 9A/096

UNSERE PROGNOSE hat sich selbstüberholt: In der vorigen E&Wkündigten wir an, dass der Augusteinen neuen Höchststand erzielenwerde – also Top-Zugriffswertemitten in der Urlaubszeit! Eineebenso faszinierende Entwicklungwie zuvor beim (bekanntlich nur28 Tage umfassenden) Spitzen-monat Februar.Allerdings hat sich dieser demlängeren August doch nicht ge-beugt, jedenfalls nicht bei denSeitenaufrufen: Der August-Zahl493.062 steht die unerreichte im-posante Februar-Zahl 494.294gegenüber. Dafür überragen die53.226 August-Besuche deutlichdie 42.158 vom Februar.An den Tages-Besuchen wiede-rum lässt sich ablesen, dass der„designierte“ Seiten-Rekordmo-nat September den um einen Taglängeren Besucher-RekordmonatAugust bei den „Visits“ nurschwer einholen wird: Tägliche1.752 September-Besucher erge-ben hochgerechnet 52.560 fürdiesen Monat – zu wenig gegen-über den zuvor erwähnten 53.226im August.Verwirrend? Zugegeben: eineZahlenspielerei. Doch für jene,die an der Entwicklung der star-ken Branchen-Plattformwww.elektro.at interessiert sind,dürften diese Online-Daten sehraufschlussreich sein.Übrigens: Der Mai war der bis-lang stärkste „KB-Monat“ fürE&W Online. Dabei wird dieübertragene Datenmenge inKBytes vom E&W-Server zumBenutzer gemessen. Diesen Spit-zenwert wird der September allerVoraussicht nach egalisieren.„Egalisiert“ hat sich gewisserma-ßen auch das E&W Online-Man-

derl. Sprich: DerAutor dieserZeilen lehnt sichnicht mehr raus,sondern eherzurück. Was sichbei den zugriffs-stärksten E&WOnl ine -Me l -dungen im „an-gebrochenen“September aberoffensicht l ichnicht bemerkbargemacht hat.► EP:E-WerkeFrastanz lassennie locker: Wennkein AERA-,dann der JSA-Sieg! (23.9.)► Natürlich ein„Akademiker“: Red Zac Radio-doktor = BEST INNOVATOR2009 (22.9.)► Ein E-Fachmann in Reinkul-tur: WW-Vertriebsprofi OttoFadrny ist zu „haben“ (22.9.)► Futura gibt nach wie vor denTon an: Unspektakulär zu „Ost-block-Werten“ (21.9.)► Achtung, Kampagne! UE-„Stromfresser“ verantwortlich fürKlima-Erwärmung (21.9.)► Definitives Aus für die ITnT:Veranstalter Reed wehrt sich ge-gen Vorwürfe (18.9.)► „Mietnomade“: Immobilien-Makler erhebt schwere Vorwürfegegen XXXLutz (17.9.)► UpComs Messe-Überra-schung: Aus alten Handys werdenneue Kunden (17.9.)► Einmal Kunde, immer Kunde:Konsumenten bleiben ihrenInternet-Shops treu (15.9.)► Seriöser Austro-Internethandelist beiVerbraucherelektronik Eu-

ropameister (14.9.)►Verkäufer, aufgepasst: WIFI star-tet Bildungsoffensive für denElektrohandel (14.9.)► Die sensationellste Enthüllungauf der Futura gibt’s am 19. 9. um17.00 Uhr! (11.9.)► Ein Hoffnungsschimmer:Quelle kann vermutlich bis Jahre-sende weitermachen (10.9.)► Keine GmbH-Geschäftsfüh-rerhaftung? Irren ist menschlich –aber risikoreich! (9.9.)► Kaffee-Advokaten im Milch-rausch: Saeco-Reaktion auf De-Longhi-Vorwurf folgt (9.9.)► Um zwölf Euro/Monat: T-Mobile bringt Buchhaltung undLagerstand aufs Handy (9.9.)► IFA 2009 lässt die Rekordepurzeln: Mehr Besucher, besseresOrdergeschäft (9.9.)► „Einstweilige“: Sony Deutsch-land kämpft gegen irreführendeOnline-Angebote (9.9.)►Miele-Boss Zinkann über zen-

trale Herausforderung für EuropasWW-Industrie (8.9.)► Nächtlicher „Einkauf“: RoterFord im Roten Markt, böse Bu-ben haben geparkt (4.9.)► EuGH: Bei Rückgabe vonInternet-Ware darf Verkäufer kei-ne Gebühr einheben (4.9.)► Zukunft des Telekom-FH: Die15 Thesen von Altlengbach imDownload (3.9.)► Druckfrisch am Markt undauch schon in Berlin: die 160-Sei-ten-IFA-Futura-E&W (2.9.)► Zubehör-Geschäft, die erste:Red Zac will eigene Produkt-Ka-tegorie schaffen (2.9.)► Lager sind gut gefüllt, Glüh-lampen-Vorräte reichen nochmehrere Wochen (1.9.) ■

INFO: www.elektro.at

E&W ONLINE: NEUER REKORD-MONAT SEPTEMBER ÜBERSTEIGT DIE 500.000-SEITEN-MARKE

Die halbe Million ist „voll“!Bis zum Redaktionsschluss der vorliegenden Ausgabe, am 23. September, wurden auf E&W Online innerhalb dieser 23

Tage genau 499.648 Seiten aufgerufen. Damit ist eindeutig absehbar, dass in diesem neuen Rekordmonat erstmals

die 500.000-Seiten-Marke überschritten wird. Ein Trend, der sich schon seit Sommerbeginn abgezeichnet hat.

Eine halbe Million Seitenaufrufe pro Monat sind ein absoluter Rekord in der Geschichte vonE&W Online.

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HintergrundHintergrundHintergrund

Er hat sich in der Bran-che den Ruf eines Re-bellen erworben, der mitteils unkonventionellenMethoden in der Bran-che für Furore sorgt.Jetzt besinnt sich der„Branchen-Rebell“ undRedcoon-AnteilseignerHannes Majdic quasiseiner Wurzeln und zeigt in Kärnten neuerlichFlagge: Am 23. September eröffnete er mit einerauf 500 Quadratmeter erweiterten Weißwaren-Abteilung die um- und ausgebaute Filiale in Vil-lach. Dort finden sich vor allem Markengeräte,etwa von Miele, Liebherr oder Siemens. Er wäreaber nicht Majdic, wenn er zur Eröffnung nichtmit speziellen Angeboten gestartet wäre: „Im Er-öffnungszeitraum wird die Preislatte dort gelegt,wo es sie bisher noch nicht gegeben hat". Beispiele gefällig? Stabmixer von Braun wandernbereits um 49 Euro über den Ladentisch, einHerd mit Ceran- und Induktionsfeld ist statt um

999 um 599 Euro er-hältlich. Eine Mar-ken-Waschmaschinekostet „saubere" 249Euro. Auch dieUnterhaltungselek-tronik feiert mit: Sogibt es einen Marken-Plasmaschirm mit 106cm Diagonale um

399 Euro, ein LCD-Gerät (51 cm Diagonale) miteingebautem DVD-Spieler ist um 159 Euro zuhaben. Um aber auch die entsprechende Beratungsqua-lität in Villach bieten zu können, wurde das Maj-dic-Team unter der Leitung von Franz Windischum zwölf Facharbeiter erweitert. Lieferproblemesollte es auch keine geben: Sollten Produkte inVillach einmal nicht vorrätig sein, wird innerhalbweniger Stunden auf das Zentrallager in Klagen-furt, Österreichs größtes Elektrolager mit 6.000Produkten und einem Warenwert von zehn Milli-onen Euro, zugegriffen.

HANNES MAJDIC ERÖFFNET NACH UM- UND AUSBAU IN VILLACH

Der Branchen-Rebell ganz konventionellMARTIN FELLHUBE

Keine Debatten

Die IFA – zum zweiten Mal um die WeißeWare ergänzt – konnte wiederum mit Rekor-den aufwarten: Die Zahl der Fachbesucher stiegum 14 Prozent auf 119.000, davon kamen25.500 aus dem Ausland. Das Ordervolumenstieg auf mehr als drei Milliarden Euro und lagdamit ebenfalls über dem Vorjahreswert. Insgesamt haben sich 228.600 Besucher überdie neuesten Produkte und Trends informiert –die mediale Präsenz ist hier noch nicht einge-rechnet. Auf der Futura in Salzburg fanden sich rund10.000 Besucher ein, das Ordervolumen läßtsich nicht vergleichen. Schließlich wird das Grosdes Geschäftes in den Wochen danach gemacht.Kein Wunder also, wenn seitens der Industriedie IFA mit Lobeshymnen überschüttet wird.BSH-Vorstand Ditmar Krusenbaum hat aufder IFA verkündet, dass BSH künftig jedesJahr auf der IFA ausstellen werde, die „eineganz tolle Messe” sei. Dafür sollten die regio-nalen Messen nicht mehr beschickt werden. Wen wundert s, dass jetzt die Österreicher be-fürchten, damit könnte auch die Futura gemeintsein. Wer sich in Konzernzentralen nur anZahlen und Fakten hält, könnte schließlichleicht die Entscheidung zu Gunsten der IFAtreffen und die regionale Fachhandelsmesse mitdem Argument „zusätzliche, unnötige Kosten”unter den Tisch fallen lassen.Die Österreicher wollen davon jedoch nichtswissen: „Die Teilnahme an der Futura als re-gionale Veranstaltung ist von uns zementiert.Die IFA ist die internationale Messe.” UndMiele Österreich-Chef Josef Vanicek unter-streicht den regionalen Charakter der Messe, ab-seits von Staatsgrenzen: „Alleine heute besuch-ten 18 deutsche Händler den Miele-Stand aufder Futura.”Industrie und Handel haben sich auf dieseMesse geeinigt, sind damit zufrieden und wün-schen sich nun eine gewisse Kontinuität, – dienach jahrelangen Diskussionen über Fach- oderPublikumsmesse mit Standort Salzburg oderWien – dieser wie wohl jeder anderen Brancheauch (bei aller Innovationskraft und Flexibilität)ganz gut tun würde.

Ein Schelm, wer beim Betrachten dieses Fotos des BSH-Kleingerätechefs Udo Pogatschniganderes denkt – ihm liegen nur die Marktchancen des neuen Staubsaugers am Herzen –und nicht im Magen.

E&W-SCHNAPPSCHUSS DES MONATS

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HINTERGRUND E&W 9A/098

URSPRÜNGLICH WOLLTE HerbertHaas aus den interessiertenHändlern „nur” acht bis zehnaussuchen, um sich um jene einpaar Monate lang intensiv küm-mern zu können. 14 sind esdann geworden, die neben ei-nem allgemeinen Auftaktseminarin Linz von Haas persönlich ge-coacht wurden und zusammenmit dem Handelsprofi neue Stra-tegien für ihr Unternehmenentwickelten. Am Ende war amAERA-Stockerl jedoch nurPlatz für drei Unternehmerper-sönlichkeiten – eine schwierigeAufgabe für die vierköpfige Jury.Das einstimmige Ergebnis derAERA-Wahl der innovativstenElektrohändler Österreichstäuscht nämlich: Zwar war mansich relativ schnell einig, welchedie drei interessantesten Projek-te aus der Vielfalt an eingereich-ten Ideen waren, über der Frage,wer zum innovativsten Elektro-händler gekürt werden solle,brütete man aber lange. Sam-sungs CE-Chef Mag. GeraldReitmayr: „Wir haben es unsnicht leicht gemacht und derEntscheidung sind durchaus hit-zige Diskussionen voran gegan-gen.”Am Futura-Samstag um 17 Uhrstanden die Sieger jedenfalls festund wurden am Samsung-Stand

vor etwa 100 Gästen entspre-chend gefeiert. Martina Kurz-Novotny hatte das Rennen ge-macht vor Hannes Katzenbeisserund Wolfgang Friedl.

„Das ist ausbaufähig”Martina Kurz-Novotny über-zeugte die Jury mit einem sehrkonsequent umgesetzten Projektmit zwei Stoßrichtungen:Verstärkte Stammkunden-Bin-

dung durch gesteigerte Kun-denzufriedenheit einerseits, undFörderung des Zubehör-Ver-kaufs und damit Steigerung desDeckungsbeitrags andererseits.Die Siegerin: „Ich bin über-glücklich! Ich habe zwar ge-wusst, dass es eine gute Idee istteilzunehmen, aber nicht damitgerechnet zu gewinnen, da jaganz andere Kaliber von Händ-lern mit dabei waren. Ich habemir gedacht, die haben ja ganzandere Möglichkeiten als ein

kleiner Betrieb wie wir.Für mich ist der Preis jedenfallseine Riesen-Motivation. UnserProjekt ist absolut ausbaufähig –und das wird jetzt auch laufendpassieren. Was mir wahnsinnig

am Herzen liegt ist, mich beimeinem Mann zu bedanken. Wirhaben die Idee zu diesem Projektgemeinsam geboren – und na-türlich danke ich auch meinenMitarbeitern, denn sie tragendieses Projekt mit. Und das istfür den Erfolg sehr wichtig. Mein Dank geht auch an dieRed Zac-Zentrale, und ganz be-sonders an Herrn Mag. Osel. Ichhabe von AERA in der E&Wgelesen und dachte anfangs, dassdas nur etwas für die großen

DIE INNOVATIVSTEN ELEKTROHÄNDLER GEKÜRT

Habe die AERAEs war ein Aufruf an Österreichs engagierteste und innova-

tivste Elektro-Fachhändler und zum Schluss standen drei mehr

als würdige Preisträger am Treppchen. Ganz oben mit Martina

Kurz-Novotny eine Unternehmerin, die es kaum fassen konnte,

sich gegen einige klingende Namen aus der Fachhandelsszene

durchgesetzt zu haben. Hannes Katzenbeisser, Siegertyp und

mit hauchdünnem Rückstand „nur” Zweiter, nahm es sportlich.

Nach einem Auswahlverfahren hatten sich 14 Händler an AERA

beteiligt und waren sich danach einig: Das Coaching durch

Handelsprofi Herbert Haas hat ganz neue Impulse gebracht.

So sehen Sieger aus: Martina Kurz-Novotny (Red Zac RadiodoctorNovotny aus Krems) hatte zum Schluss die Nase vorne und wurdemit hauchdünnem Vorsprung vor Hannes Katzenbeisser zur inno-vativsten Elektrohändlerin Österreichs gekürt. Im Bild rechts Han-dels-Profi und AERA-Initiator Herbert Haas.

Der Initiator des AERA (Aus-trian Electronic Retailer Award)war Handelsprofi Herbert Haas,die Sponsoren Samsung und dieBSH, Medienpartner war E&W

Insgesamt haben 14 Händleram AERA ´09 teilgenommen

Die ersten drei Plätze beleg-ten Red Zac Radiodoctor Novot-ny, Katzenbeisser Multimedia &mehr sowie Red Zac Schein.

Die vierköpfige Jury setztesich zusammen aus BSH-GFDkfm. Franz Schlechta,Samsung CE-Chef Mag. GeraldReitmayr, HB Austria-GFIng. Christian Blumberger undE&W-Herausgeber Dipl.-Ing.Andreas Rockenbauer

Der Preis für den Sieger isteine fünftägige USA-Reise fürzwei Personen – verbunden mitdem Besuch des amerikani-schen Retail Electronic Award-Preisträgers im Jahr 2008: AbtElectronics in Chicago

KURZ UND BÜNDIG:

Die 14 teilnehmenden Händler hatten zum Teil sehr innovative Projekteeingereicht und ihren Unternehmen allein dadurch neue Impulse gegeben.

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E&W 9A/09 HINTERGRUND 9

Nach der geschlagenen Schlacht um den ersten Aus-trian Electronic Retailer Award zeigte sich InitiatorHerbert Haas zwar nicht restlos zufrieden über dasEngagement der Teilnehmer, war auf einige Arbeitenjedoch sichtlich stolz: „Die drei erstplatzierten Pro-jekte sind wirklich tolle Projekte und wesentliche Ver-besserung für alle drei Firmen.”Allerdings klaffe immittelständischen Fachhandel noch eine große Lückezwischen Potenzial und Engagement bzw der Er-kenntnis, dass es höchste Zeit sei, aktiv zu werden.

Haas: „Das ist die Schwäche dieser Händler: Zu wenige nehmen die Chancewahr, sich nachhaltig zu verbessern und sich nicht vom Tagesgeschäft komplettRaum und Zeit nehmen zu lassen.”Der mittelständische Fachhändler müsse sich fast wöchentlich die Frage stel-len, ob er sich bei aller Kundennähe nicht viel zu sehr im Detail des Tagesge-schäftes verliere und diesem ständig hinterher laufe. Haas: „Dabei übersiehtman fast zwangsläufig wesentliche Entwicklungen, die man aus der Vogelper-spektive viel besser erkennen könnte.”Das sei ein Thema, das ihn in seinen 25 Jahren als Elektrohändler verfolgt habe:„Ich habe mir diese Problematik stets vor Augen geführt und mir immer gesagt,dass mir das nicht passieren darf. Daher habe ich auch viel Zeit in die strategi-sche Ausrichtung des Unternehmens investiert.”Eine große Chance des Fachhandelshabe man in den Siegerprojekten jeden-falls sehr gut erkennen können: „Werseine Kunden wirklich kennt und intensivdie Daten und Informationen rundherumpflegt und auch technisch verwendbarzur Verfügung hat, der kann Gewaltigeserreichen. Da gibt es tagtäglich aufgelegte Elfer, die man nur verwerten muss.Es ist insgesamt überraschend und auch erschreckend, dass der mittelständi-sche Handel noch immer kein großes Gewicht darauf legt, möglichst viele de-taillierte Kundeninformationen zu sammeln. Denn hier droht große Gefahr vonder Online-Front, wie etwa von Amazon und Co.” Dort sei man sich nämlichschon längst des Potenzials dieser Informationen bewusst und habe im Durch-schnitt wesentlich bessere Kundendaten als jeder durchschnittliche Händler,der seine Kunden ja eigentliich aus dem Effeff kenne sollte.Mit diesem Wissen wäre eine stark individualisierte Betreuung der Kunden mög-lich und ein großer Wettbewerbsvorteil zu erreichen: „Eine Idee wäre es zB, denKunden die Möglichkeit zu geben, zu ganz individuellen Zeiten, wo das Geschäftbewusst geschlossen ist, Beratungstermine wahrzunehmen oder einzukaufen.Damit könnte man die Kunden weit besser betreuen als das der Online-Handelaber auch der Fachmarkt je können wird. Mir hat Hannes Katzenbeisser ganzklar gesagt: Es ist kein Problem, ich bin auch am 23. Dezember um 23 Uhr beimKunden. Das ist ein zukunftsweisender Ansatz. Hannes Katzenbeisser ist mit sei-nen Überlegungen extrem weit, aber der ist eine einzelne Sternschnuppe amHimmel, und das ist schade.”Zu allererst müssten aber die Kundendaten bei jedem Kundenkontakt gepflegtwerden. Haas: „Da hat mir Frau Kurz-Novotny sehr gut gefallen. Die hat gesagt:Jeder Kundenkontakt führt zur Überprüfung der Stamminformation. Genau dasist es – überschaubarer Aufwand, aber riesige Chancen.”Laut Haas müsse sich der Fachhandel vor allem eine Frage stellen: „Haben wirmit unserem Konzept ausreichend Lebensberechtigung?” Und die Konsequenzaus einem ehrlichen „nein” müsse dann lauten: „Entweder eine radikale Stra-tegieänderung oder die Erkenntnis, dass man mittelfristig keine Chance hat ge-gen den Online-Handel und die Fachmärkte.”Unter diesem Aspekt sei eine Teilnahme am AERA für viele Händler eine exis-tenzielle Entscheidung und Herbert Haas bedauert, dass noch zu wenige diesegroße Chance genutzt hätten: „Ich hätte mir gewünscht, dass sich noch vielmehr Händler darum drängen, einen großen Schritt in die Zukunft zu machen.Da geht es doch um die nachhaltige Lebensberechtigung der Unternehmen.Aber das haben viele leider noch nicht kapiert.”Leider habe sich selbst bei den Teilnehmern eine Zweiklassengesellschaft ge-

zeigt: „Das ist die Frustration, die man als Berater hat. Als Händler war ich esjahrzehntelang gewohnt, dass ich erkannte Mängel und Widerstände auf intel-ligente Art und Weise beseitigt habe. Wenn wir einmal ein Ziel definiert hatten,dann war das Haas-Team unbeirrt auf dem Weg, dieses auch zu erreichen undwir haben uns weder von starkem Gegenwind oder irgendwelchen Umleitun-gen davon abbringen lassen. Was mich frustriert hat bei dem einen oder ande-ren Teilnehmer war, dass vieles von dem was wir besprochen haben, letztlicheinfach untergegangen ist und nicht umgesetzt wurde.”Für Herbert Haas ist klar, dass es in Zukunft viele Händler geben wird, die essehr schwer haben werden: „Viele haben den Ernst der Lage nicht erkannt. Diesind längst schon aus dem sechsten Stock hinaus gefallen, fliegen gerade beimzweiten mit Vollgas vorbei Richtung Boden und glauben noch immer, dass dasalles kein Problem sei, weil bis jetzt ja noch nichts passiert ist. Um die mussman sich große Sorgen machen. Wenn die mittelständische Händlerschaft nichtendlich beginnt, die Chancen wahrzunehmen, kann die Industrie nur alle Kanä-le bedienen und wird sich in Zukunft nur mehr darum kümmern, die unter-schiedlichen Vertriebskanäle so abzustimmen, damit sie einander möglichstwenig stören. Loewe oder Bose sind da wenige Ausnahmen.Nehmen Sie etwa die IFA in Berlin. Da weiß ich aus verschiedenen internationa-len Kontakten, dass sich die Europachefs von fast allen großen Marken mit dengroßen Online-Händlern zusammengesetzt und besprochen haben, wie das Ge-schäft in Zukunft laufen könnte. Jetzt muss man sich aber diesen Paradigmen-

wechsel vorstellen: Vor ein paar Jahren hät-ten die Online-Händler nicht einmal einenTermin bekommen. Die waren geächtet. Heu-te sammelt die Industrie diese Onlinehänd-ler um sich und denkt über eine gemeinsa-me Zukunft nach. Das muss doch den mittel-ständischen Händlern und den Kooperatio-

nen zu denken geben. Da ist es nicht fünf vor Zwölf, sondern eins vor Zwölf.”Da würde selbst der Vorteil der regionalen Präsenz nicht mehr helfen: „Früherhat man noch Ruhe gehabt im letzten Teil vom Bregenzer Wald etwa. Aber mitdem Thema Internet ist das alles Vergangenheit. Und die Onlinehändler arbeiteneifrigst am Hochrüsten von EDV und Logistik.” Das Thema Online sei überhaupteines, dass von den meisten Händlern völlig falsch eingeschätzt werde: „DieFachhändler, die so nebenbei auch einen eigenen Onlineshop betreiben, die soll-ten ganz schnell wieder aufhören damit, weil sie dann kein ordentlicher Händlervor Ort mehr sind, aber auch kein richtiger Online-Händler. Denn die notwendi-gen Investitionen in Logistik und EDV, um das Online-Geschäft ganz richtig ma-chen zu können, können sich diese Händler niemals leisten. Das kann maximalfunktionieren, wenn das zB EP: macht und als internationale Gruppe mit entspre-chender Logistik ein Tool entwickelt. Aber der Händler alleine hat keine Chance.Ich halte es daher für einen großen Fehler, als mittelständischer Händler das On-linegeschäft „halt eben auch” zu machen.” Dennoch dürfe niemand mutlos werden: „Wenn ich einen Tipp geben sollte,dann würde ich sagen, man sollte sich ein Beispiel nehmen an den beiden Su-per-Top-Platzierten Radiodoctor Nowotny und Katzenbeisser, aber auch Friedl.Und eigentlich sollte es für den mittelständischen Händler 2010 der Wunschsein, dass 20 neue diesen nachfolgen – andere, bissige, die sich auf ihre Stär-ken konzentrieren wollen und Lust haben, eine Unternehmensstrategie auf dasWesentliche konzentriert zu entwickeln und zu leben. Um wieder ein klares Pro-fil zu zeigen. Es ist ja kein Wunder, dass der Hannes Katzenbeisser, der als einerder ersten auch geglaubt hat in den Onlinehandel einsteigen zu müssen, schonwieder weit davon weg ist. Mit der Unternehmenskonzeption, die er sich jetztzurecht gelegt hat, werden alle rundum glücklich sein. Auch seine Lieferanten.Vorausgesetzt, er bleibt dabei und lebt und pflegt sie konsequent. Er wird mehrLebensqualität haben und er wird Kunden haben in einer Zufriedenheit, die einMediamarkt nie haben kann und nie haben wird. Und das kann auch der Onli-nehandel nicht.”Ein Schlusswort zum AERA ´09: „Die Liebe zum Elektrohandel ist mir einge-pflanzt. Daher war das für mich eine sehr schöne und reizvolle Aufgabe, die ichversucht habe, mit großer Begeisterung auszufüllen. Ich hoffe, die meisten ha-ben es so erlebt.”

HERBERT HAAS ZUM AERA-ENGAGEMENT: „FRUST UND LUST”

”Die Fachhändler, die so nebenbei auch einen ei-genen Onlineshop betreiben, die sollten ganz

schnell wieder aufhören damit. Denn das ist eingroßer strategischer Fehler.”

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HINTERGRUND E&W 9A/0910

Händler sei und nichts für unskleine. Mag. Osel hat dann mituns gesprochen und uns dazu er-muntert teilzunehmen. AuchHerbert Haas möchte ich herz-lich für die Betreuung und Be-gleitung durchs Projekt danken,aber natürlich auch den Sponso-ren E&W, BSH und Samsung.

„Der kommt ins Geschäft”An unserem Projekt werde ichjetzt konsequent weiter arbeiten!Meine Message an die Händler:Betrachtet kritisch euer Geschäftvon außen, denn man wird leichtbetriebsblind. Durchleuchtet al-les, hinterfragt alles. Vor allemDinge, die jahrelang eingefahrensind. Und für den Chef ganzwichtig: Ideen kreieren und Mit-arbeiter mit einbeziehen. DenPreis werde ich mir übrigensganz vorne ins Geschäft stellen.”

„Es gibt 14 Gewinner”Der Zweitplatzierte Hannes Kat-zenbeisser fasst sein Projekt fol-gendermaßen zusammen: „Mitdem im April 2009 erfolgtenStandortwechsel begann nachüber 33 Jahren Firmengeschichtedie konsequente Umsetzung mei-ner Träume und Ideen hinsicht-lich der neuen ,MarkenformungKatzenbeisser'. Mein Ziel dabei istdie Hervorhebung und Stärkung,emotionaler Bindung zu Kun-den, Mitarbeitern und Lieferan-

ten." Die Ideen und deren Prä-sentation beeindruckten die Jurysehr. Darüber, dass es dennoch„nur” der zweite Platz wurde, istder vor Ideen nur so sprühendeKatzenbeisser aber nicht traurig:„In Wahrheit gibt es 14 Gewinnerund der zweite Platz spornt michhöchstens an, im nächsten Jahrnoch besser zu sein. Das einzige,was ich bereue ist, dass der Tagmit Herbert Haas nur 24 Stundenhatte. Das ist wirklich das einzigNegative, denn Herbert Haas istfür mich der beste in Österreich,er kann unglaublich motivieren.”

Die Lehre von der EmotionHannes Katzenbeisser, selbst einemotionaler Mensch durch unddurch, machte es sich zum Ziel,die Emotion auch im Geschäftstrategisch umzusetzen: „Essenzdes Verkaufens ist es, Träume undWünsche von Kunden zu erken-nen und zu erfüllen. EinemKunden von mir, ein großer UdoJürgens-Fan, habe ich zur Bestel-lung einfach eine DVD mit ei-nem Life-Mitschnitt eines Kon-zerts geschickt. Und habe einigeZeit später in der Früh auch an-gerufen, als Jürgens bei derStöckl am roten Sofa saß und ihndaran erinnert, die Sendungnicht zu verpassen. Der Kundewar baff.Oder ich verschicke Rechnun-gen als Liebesbrief, mit Herzerl

drauf. Der Effekt: Frauen bedan-ken sich für die Rechnung undrufen extra an, weil sie endlichwieder einen Liebesbrief bekom-men haben. Einige Zeit hab ichversucht, meine Energien anmeine Mitarbeiter weiterzuge-ben damit diese meine Ideenmittragen. Heute stecke ich mei-ne Energien in den Kunden.

Daher bin ich auch in SachenMitarbeiter komplett neue Wegegegangen und habe insgesamt 40externe Installer & Professionis-ten zur Verfügung, die ich je nachPersönlichkeit des Kunden indi-viduell auswähle.Ich verdanke die Auszeichnungzur Hälfte meinen Profis, diemeine verrückten Ideen mittra-gen und zur Hälfte meiner Frau,die einige meiner ganz verrück-ten Ideen im Keim erstickt. Dasbrauchts nämlich auch.”

„Der Bursche hat´s drauf”AERA-Coach Herbert Haas hatdie Arbeit mit dem „Elektro-händler aus Passion” genossen:„Mit dem Hannes Katzenbeisserhat die Arbeit sehr großen Spaßgemacht, weil er mich extrem ge-fordert hat und alles aus mir her-ausholen wollte. Das ist einwahnsinnig intelligenter jungerMann mit enormem Potenzial.Sein einziges Problem ist nur, dasser so viele Ideen hat, dass er auf-passen muss, nicht zuviele Dingein zu kurzer Zeit umsetzen zuwollen und damit Kunden undMitarbeiter zu überfordern.”

Auf schwieriges Terrain gewagtDer Drittplatzierte, Neo-Unter-nehmer Wolfgang Friedl (RedZac Schein), hat sich eines The-mas angenommen, um das seineHandelskollegen leider nur allzugerne einen großen Bogen ma-chen: „Ich habe mir vorgenom-men, den Kunden die Vernet-zung von PC und Unterhal-

tungselektronik zu erklären undihnen damit ganz allgemein dieAngst vor der Vernetzung zunehmen. Das Ziel war die De-monstration von Kompetenzund die Schärfung unseres Mot-tos ,Einfach das beste Service inder Region'. Außerdem will ichdamit Zusatzverkäufe realisierenund die Auslastung der Technikererhöhen." Auch dieses Projektbeeindruckte die Jury, weil sichWolfgang Friedl traute, einschwieriges Thema anzupackenund die Ideen in ein ganzesBündel von konsequenten Maß-nahmen zu verpacken.

„Raus aus dem Alltagstrott”Friedl über sein AERA-Engage-ment: „Zur Teilnahme ermuntertwurde ich durch Herrn Mag.Osel und ich habe zugestimmt,ohne genau zu wissen, was pas-sieren wird. Nach der Präsenta-tion in Linz habe wir uns ersteinmal überlegt, was mir machenbzw. besser machen können –vor allem im Bereich Kundenbe-treuung. Unser Projekt ist ja imMoment ein brandheißes The-ma, deshalb haben wir uns dafür

1. Red Zac Radiodoktor (Ing. Martina Kurz-Novotny, Krems)

2. Katzenbeisser Multimedia & mehr (Hannes Katzenbeisser, Wien)

3. Red Zac Schein (Wolfgang Friedl, Judenburg)

► Elektro Fuchsberger (Markus Fuchsberger, Salzburg)

► EP:Electrowelt (Ing. Christian Gstöttner, Steyr)

► EP:E-Werke Frastanz (Reinhard Linder, Frastanz)

► EP:Exquisit (Hannes Pernkopf, Bad Ischl)

► EP:Madlener (Marco Madlener, Koblach)

► Expert Ebner (Gerhard Ebner, St. Valentin)

► HiFi Video Majdic (Hannes Majdic, Klagenfurt)

► Red Zac Energie Ried (Mag. Helmut Binder, Ried)

► Red Zac Meier (Mag. Volker Meier, Fürstenfeld)

► Red Zac Merl (Gabriela Holzgruber, Bruck an der Mur)

► Red Zac Mörth (Lukas Mörth, Kammersdorf)

*) nach Rang Drei in alphabetischer Reihenfolge

TEILNEHMER*) AM AERA ´09

Hannes Katzen-beisser (re): „InWahrheit gibt es 14Gewinner und derzweite Platz sporntmich höchstens an,im nächsten Jahrnoch besser zu sein.Das einzige, was ichbereue ist, dass derTag mit HerbertHaas nur 24Stunden hatte.”Links im Bild: Sam-sung CE-Chef Mag.Gerald Reitmayr

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E&W 9A/09 HINTERGRUND 11

entschieden. Mein Tipp für An-dere: Man denkt im täglichenBerufsleben nur darüber nach,welche Ware man einkauft undwie man am besten Werbungmacht. Aber man denkt viel zuwenig über grundsätzliche Dingenach. Das ist jedoch gerade imHinblick auf den Mitbewerb ex-trem wichtig. Und das ist meinerMeinung nach auch die Messagedes AERA: Dass man nämlichaus dem Alltagstrott aussteigt undsich vornimmt: ´Jetzt mache icheinmal etwas ganz Anderes´. Allerdings ist so ein Projekt nurdurchführbar, wenn die Mitar-beiter zu 100 Prozent dahinterstehen. Das kann nicht ein Kopfallein machen. Grundsätzlichsind mir weniger Mitarbeiter lie-ber – aber die sollten dafür besserausgebildet sein. Und wenn einernicht mit Herz und Seele dabeiist, dann hat er in unserem Berufnichts verloren. Ich werde dieTrophäe natürlich dort präsentie-ren, wo das Projekt stattfindet: imGeschäft.”

AERA wie StarmaniaIm Anschluss an die Siegereh-rung verglich Gerald Reitmayrden AERA mit der Talentsuchebei Starmania und wäre bei einerNeuauflage als Sponsor gernewieder mit dabei: „Genauso wieman bei Starmania überraschtwar, wieviele Gesangstalente manin der Österreichischen Bevölke-rung findet, wenn man diesennur die Möglichkeit der entspre-chenden Präsentation bietet, so

sehe ich im AERA eine tolleChance, die Top-Unternehmerder österreichischen Fachhan-delsszene zu entdecken. Sollte esnächstes Jahr den AERA wiedergeben, ist Samsung sicherlich da-bei.”Neben Gerald Reitmayr versi-cherte auch BSH-Chef Dkfm.Franz Schlechta nächstes Jahrwieder mitmachen zu wollen:„Es ist wichtig, dass man solcheInitiativen unterstützt und wirmachen das gerne. Es geht da-rum, Händler mit guten Ideenanzuspornen und diese Ideendann auch weiterzutragen, damitdie gesamte Branche profitiert.Im besten Fall schauen sich an-dere etwas ab oder kommendurch diese Impulse auf eigene,neue Ideen. AERA ist ein Le-benszeichen für den Handel. Da-her würden wir nächstes Jahrselbstverständlich wieder mitma-chen. Es kommt aber darauf an,ob sich Herbert Haas das nocheinmal antut. Denn die 25 Ar-beitstage, die er in dieses Projektgesteckt hat - die Vorbereitungnoch gar nicht mitgerechnet -,sind natürlich ein gewaltigerAufwand.”E&W-Herausgeber und Mode-rator der Siegerehrung, Dipl.-Ing. Andreas Rockenbauer, be-tonte, dass der AERA hervorra-gend zur Philosophie von E&Wpasse, weil es dem Branchenme-dium immer schon ein Anliegenwar, die tüchtigsten Unterneh-mer medial „vor den Vorhang”zu bitten und damit vielen ande-

ren Mut zu machen: „Als michHerbert Haas vor vielen Mona-ten gefragt hat, ob wir denAERA medial unterstützen wür-den, musste ich keine Sekundeüberlegen. Denn erstens ist dieIdee an sich hervorragend, zwei-tens stand mit Herbert Haas eineder schillerndsten Unterneh-merpersönlichkeiten unsererBranche Pate, und drittens war

das genau die Art von Projekt,das exakt zur Philosophie vonE&W passt.”Freuen Sie sich drauf: In dennächsten Ausgaben der E&Wwerden nacheinander die Sieger-Unternehmen, die Menschendahinter und deren AERA-Pro-jekte vorgestellt. �

INFO: www.elektro.at

Wolfgang Friedl(Red Zac Schein)war stolz auf seinendritten Platz:„Wenn einer nichtmit Herz und SeeleHändler ist, dannhat er in unseremBeruf nichts ver-loren. Ich werde dieTrophäe natürlichdort präsentieren,wo das Projektstattfindet: im Ge-schäft”

BSH-Chef Dkfm.Franz Schlechtawäre nächstes Jahrals Sponsor wiedermit dabei: „Es istwichtig, dass mansolche Initiativenunterstützt und wirmachen das gerne.Es geht darum,Händler mit gutenIdeen anzuspornenund diese Ideendann auch weiterzu-tragen, damit diegesamte Brancheprofitiert.”

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DIE A++-GERÄTE GILT es zu ver-kaufen, sonst hat der Händler mitdem Prozedere an sich nichts zutun. Anders als bei den DVB-T-Gutscheinen sind weder für Han-del noch Industrie Extrabedin-gungen an die Abwrackprämiebei Kühlgeräten geknüpft. DasAntragsformular ist vom Kundenonline auszufüllen, der Fachhan-del kann dem Konsumenten da-bei aber helfen, und sich damitzum Beispiel von der Großflächedurch die zusätzliche Serviceleis-tung unterscheiden. „Gleichzeitig liegen die Antrags-formulare aber auch bei uns amPOS auf, ich helfe unseren Kun-

den vielleicht bei dem Gerätetyp.Ansonsten ist das Formular aberselbsterklärend”, erzählte Händle-rin Martina Novotny-Kurz aus

Krems auf der Futura von ihrenErfahrungswerten. Vor allem hat der Händler bei denstromsparenden Geräten durch

die Gutscheine ein Verkaufsargu-ment mehr. „Ein Händler musspositiv an diese Aktion herange-hen, dann kann er sie auch opti-

mal als Chance nutzen und ver-kaufen”, so AERA-PreisträgerinNovotny-Kurz (Siehe Seite 8,Habe die AERA).

GESAMTE E-BRANCHE UNTERSTÜTZT DIE ABWRACKPRÄMIEN-AKTION DES UFH

Hurra, jetzt klingeln die Kassen! Wie E&W Online bereits informierte, trat mit 7. September offiziell die Trennungsprämie für den Konsumenten in Kraft:

Wer eine Kühltruhe oder einen Kühlschrank bis 90 cm Euro kauft, erhält 50 Euro zurückerstattet, für Geräte über 90 cm

fließen 100 Euro zurück ins Geldbörserl. Allerdings nur, wenn das Gerät auch der Energie-Effizienzklasse A++ entspricht.

Eine Riesenchance für den EFH!

Wolfgang Krejcik, Ob-mann des Bundesgre-miums Elektrohandel,Erich Scheithauer, alsVorstandsvorsit-zender der UFH Pri-vatstiftung, HelmutKolba, Geschäfts-führer des UFH undTestimonial RomanGregory (v.li) warenauf der Pressekonfe-renz zur Abwrack-prämie für eineschnelle und schmerz-freie Trennung: EinerTrennung von alten,stromfressendenKühlgeräten verstehtsich.

Trennungsprämie ist seit 7. 9.offiziell in Kraft.

Kunde erhält beim Kauf einesA++-Kühlgerätes je nach Größe50 bzw. 100 Euro.

Aktion läuft bis Jahresendebzw. bis das Budget ausge-schöpft ist, weitere derartigeAktionen stehen zur Debatte.

Energieersparnis derzeitHauptverkaufs-Argument.

Ziel ist es, dass 25.000 bis30.000 A++-Geräte verkauftwerden.

KURZ UND BÜNDIG

„Nur ein Händler mit einer positiven Einstellung zur Aktion kann diese Chance effektiv nutzen.”

AERA-Siegerin Martina Novotny-Kurz

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HINTERGRUND E&W 9A/0914

„Wer rechnen kann ...”Auch Wolfgang Krejcik, Obmanndes Bundesgremiums Elektrohan-del, den die E&W schon vor derPressekonferenz auf der IFA inBerlin traf, unterstreicht die Be-deutung der Stromersparnis fürden Kunden: „Für mich ist dasEnergiesparen eindeutig das Tot-schlag-Argument beim Verkauf.Und nicht, ob die Maschine daoder dort ein Knopferl mehr hat.“ Pro Tag werden in Österreich lautKrejcik 1.200 Kühlgeräte ver-kauft, durchschnittlich trennt sichder Österreicher erst nach 10 bis15 Jahren wieder von seinemKühlschrank, bei Kühltruhendürften es sogar 20 Jahre sein.„Was bedeutet, 1.200 mal pro Tagwird die Entscheidung am POSgefällt, welches Gerät man sichmindestens 10 Jahre lang in dieWohnung stellt. Wenn ich im Ge-schäft das Argument bringe, dassich eine Stromersparnis von 40-50% anbiete, kann ein Kunde, derrechnen kann, nicht mehr aus.“Denn schließlich ist ein Kühlgeräteiner der Energiefresser im Haus-halt, da es ja permanent amStromnetz hängt. „In Österreich gibt es 6,5 Mio.Kühlgeräte, die 3,5 bis 4 % desgesamten Stromverbrauchs benö-tigen. Das heißt, wenn wir alleKühlgeräte auf A++ umstellen,was ja à la longue auch passierenwird, könnten wir uns das ganzeKraftwerk Freudenau ersparen!Denn das produziert ca. 1,5% desStroms hier zu Lande.“

Endkonsumenten informieren Seit 7. September wird vom UFHdie Werbetrommel gerührt, Steck-karten liegen im Handel, auf gro-ßen Konsumenten-Internetplatt-formen wie geizhals.at oder orf.atscheinen Bannerwerbungen auf,

auch Printaktionen laufen. AlsTestimonial fungiert RomanGregory, der spätestens seit sei-nem Auftritt als Starmania-Jury-mitglied einer breiten Öffentlich-keit bekannt ist. Die Werbung zielt auf den Tren-nungsschmäh ab: „Du warst socool, aber jetzt: Immer nur kalt -warm, kalt - warm. Es geht nurmehr ums Geld, und jetztreichts!“, spricht Gregory ganzim „Trennungsschmerz” imSpot. Dieser ist allerdings nur on-line zu sehen – aus Kostengrün-den, wie Erich Scheithauer inseiner Funktion als Vorstandsvor-sitzender der UFH Privatstiftungauf der Pressekonferenz am 7.September der E&W verriet (sie-he u.a.: www.youtube.at, www.tren-nungspraemie.at). „Es war mit dem Budget, das wirhatten, einfach nicht sinnvoll, imTV zu werben. Wir investiertendas Geld lieber in Werbung amPOS oder eben in einer größerenAnzahl an Gutscheinen“, soScheithauer. Nachkontrolliert, ob

die Altgeräte auch tatsächlich ent-sorgt werden, wird übrigens ausden gleichen Gründen nicht.„Auch das wäre in Relation zumNutzen einfach zu kostenaufwen-dig”, so Helmut Kolba, Geschäfts-führer des UFH.

Wie wird es finanziertDas Geld für die Aktion kommtaus den Pickerln für die Entsor-

gung der Altgeräte, die früher jabekanntermaßen von den Konsu-menten mit einem kleinen Betragpro Gerät vorfinanziert wurde. „Da hier bei den Kühlgeräten

Gelder von 20.000 Kühlschrank-pickerl frei wurden, weil ein gro-ßer Anteil ,abgelaufen’ ist, konntenun die Aktion des UFH star-ten”, erklärt Scheithauer. DieTrennungsprämie mit einemBudget von 2,5 Mio Euro wirdbis Jahresende laufen – oder schonvorher enden, wenn die Gelderausgeschöpft sind. „Wir haben daehrlich gesagt ja noch keine Er-

fahrungswerte, hoffen aber aufeinen wahren Run”, so Schei-thauer bei der Pressekonferenz.Sollte der Fall eintreffen, dass dieGelder bereits vor Jahresendeaufgebraucht sind, wird bereitsim Vorfeld der Handel infor-miert; natürlich wird auchE&W Online darüber berich-ten. Auf der Seite des Antrags-formulars im Internet sieht manaußerdem den Status des aktuellverfügbarenTrennungsbudgets.

Hohe ErwartungenDie Erwartungen an die Aktionsind groß: Im Vorjahr wurdenrund 250.000 Kühlschränke und120.000 Gefriergeräte verkauft, inSumme also 370.000 Geräte. Da-von liegt der Anteil der A++-Kühlgeräte laut Krejcik derzeitgerade einmal im einstelligenProzentbereich. Durch die Förderung erwartetman aber, 25.000 bis 30.000Kühlschränke und Gefriergerätemit A++ bis zum Jahresende ver-kaufen zu können. Was für denHandel eine kräftige Umsatzstei-gerung bringen sollte. Die letztliche Entscheidung liegtnatürlich zwischen Kunden undVerkäufer. „Meines Erachtensaber auf gut deutsch für den Han-del eine ,g’mahte Wiesen’”, ziehtKrejcik sein Fazit zur Gutschein-Aktion. Und verriet der E&Wauf der IFA, dass im Herbst auchnoch weitere Aktionen bezüglichÖffentlichkeitsarbeit bei derEnergieersparnis kommen wer-den, um das Thema beim Konsu-menten weiter zu forcieren. Und auch Andreas Strohmeier,Chef von Red Zac Strohmeier,betonte auf der Futura: „Die Ak-tion ist sicher positiv. Durch denaktuellen Diskurs findet jetzt aucheine Bewusstseinsbildung statt -nicht nur beim Endkonsumenten,sondern auch beim Händler, dermunter wurde, mehr A++-Gerä-

Der Aufkleber soll Konsumenten direkt auf dem Gerät auf die Trennungs-prämie hinweisen. In Österreichs Haushalten sind rund 6,5 Mio. Kühlgerätein Betrieb - die im Schnitt für 10 bis 15 Jahre angeschafft wurden. Damit istdie Kampagne eine große Chance für den Handel, mehr A++-Geräte - die dieEnergiekosten bis zu 50 % senken - als bisher zu verkaufen.

„Für mich ist das Energiesparen eindeutig dasTotschlag-Argument beim Verkauf. Undnicht, ob die Maschine da oder dort ein Knopferl mehr hat.“

Wolfgang Krejcik, Obmann des Bundesgremiums Elektrohandel

Hans Dampf in allenGassen: WolfgangKrejcik diskutiertemit E&W-Redak-teurin Bettina Paurschon auf der IFAüber die Gewähr-leistungs-Debatteund die Abwrack-prämie. Tags daraufgings weiter nachWien - zur Presse-k f d UFH

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E&W 9A/09

te zu verkaufen.” Auch wenn ernoch eines festhalten will: „Bis zueinem gewissen Grad ist das mitden A++-Geräten ja nur die hal-be Wahrheit. Weil kaum jemandjedes halbe Jahr sein Kühlgerätabtaut, ist ein A++-Gerät im Re-albetrieb sicher weniger stromef-fizient als ein A+-Gerät mit No-Frost-Funktion. Aber die Tren-nungsprämie ist natürlich sinnvollund lässt sich im Handel bereitsjetzt sehr gut an.”

ZukunftstendenzenAuch Kolba wusste auf der Futu-ra der E&W zu berichten, dass dieA++-Kampagne nach zwei Wo-chen bereits „sensationell ange-laufen sei”, daher sei auch näch-stes Jahr eine Fortsetzung durch-aus wahrscheinlich. Ob diese wie-der die Kühlgeräte betreffen oderauf andere Produktgruppen ab-zielen wird, ist zu diesem Zeit-punkt aber noch nicht geklärt.„Das Budget kommt schließlichaus dem Segment der Kühlgeräte.Und hier müssen wir die Statutender Stiftung erstmal überprüfen,ob wir überhaupt die Gelder fürandere Geräte verwenden kön-nen“, so Scheithauer. Die Meinungen der Industrieund im Handel zu diesem Themasind ambivalent. So ist Alfred

Martini, Hausgeräte-Chef vonLiebherr - vielleicht nicht ganzüberraschend - gegen eine Aus-weitung der Abwrackprämie aufandere Geräte, weil das vomUFH angesammelte Geld von derStiftung nur für Kühl- und Ge-

friergeräte verwendet werdendürfe. Für BSH-Chef FranzSchlechta ist eine Erweiterungzumindest vorstellbar. Aus Insider-kreisen war zu erfahren, dass es

aber wahrscheinlich noch imOktober zu einer Entscheidungkommen werde.

Gewährleistungs-DebatteSpannende Zeiten für den Fach-handel also. Über ein weitereswichtiges Thema diskutierte dieE&W mit Krejcik: Nämlich dieunsinnige Diskussion um dieGewährleistungserweiterung von„langlebigen” Konsumgütern aufeine Frist von zwei auf vier Jah-ren. „Ich bin da jetzt im Gesprächmit der Wirtschaftskammer”, er-klärte Krejcik schon auf der IFA. „Wo ich eines der Hauptproble-me sehe ist, dass der EU-Ratsvor-sitz der Schweden schon mit Jah-resende ausläuft. Und die Schweden werden dieseIdee bis dahin wahrscheinlichnoch als Abschiedsgeschenkdurchsetzen wollen. Das heißt,wir stehen da jetzt natürlich untereinem enormen Zeitdruck”, soKrejcik zu der Problematik. Pro-gnosen wollte er aber noch keineabgeben - ließ aber noch eineFrage offen: Was die Fristerweite-rung eigentlich soll. „Schließlichhaben das ja nicht einmal dieKonsumenten gefordert.” ■

INFO: www.trennungspraemie.at

www.ufh.at, www.elektro.at

„Das Budget kommt aus dem Bereich der Kühlgeräte und fließtjetzt in sinnvoller Form in die Trennungsprämie wieder zurück”,so Erich Scheithauer.

Dass zwar die Aktion bereits gutanläuft, aber auch NoFrost für dieEnergieeffizienz im Realbetrieb einwichtiges Thema ist, unterstreichtHändler Andreas Strohmeier.

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ES GEHT FÜR EINEN Verkäufernicht nur darum, die Zahlen, Da-ten, Fakten eines Gerätes zu ken-nen, sondern dieses Wissen Kun-den auch in angemessenen Häpp-chen vermitteln zu können. „Dastechnische Know-how muss manja sowieso voraus setzen können,aber gerade die Beratung beimVerkaufsgespräch und die Be-darfserhebung sind die gewichti-gen Punkte für den Handel“,stellte Renate Scheichelbauer-Schuster, Vorsitzende der Lehr-lingsausschusses des Bundesgre-miums Radio- und Elektrohan-del, auf der ORS Roadshow tref-fend fest. Auch Michael Weber,Sales und Marketingleiter derORS, der durch den Abend führ-te, hielt fest, dass „die Händlerund Kommunikationselektronikerdie wichtigste Schnittstelle zu denKunden sind.” Gerade bei „denJungen muss ich anfangen, sie von

Anfang an in die richtige Rich-tung zu führen”, so Scheichelbau-er-Schuster weiter. „Denn Faktist: Es gibt in unserer Brancheviele motivierte und talentierteBerufsnachfolger, das beweist jaauch der Junior Sales Award undgenerell das Lehrlingstraining vonRobert Dunkl eindeutig,“ so dieLehrlingsbeauftragte.Rückblick: Bereits Mitte Aprilfand in ganz Österreich zumwiederholten Male das Verkaufs-und Persönlichkeits-Training fürdie Lehrlinge des Elektrohandelsstatt, bei dem die Youngsters Ver-kaufsgeschick üben und rhetori-sche Kniffe erlernen können.

„Seine Methode ist ...... streng schulgerecht. Darumsind seine Ergebnisse schülerhaft”,diffamierte der deutsche Uni-Professor Helmut Arntzen einmaleinen Kollegen. Bei Robert

Dunkl ist bei den Kursen dasGegenteil der Fall, wovon sichauch die E&W ein Bild machenkonnte. Alle Beteiligten sind aufDu und Du, können sich mitKollegen austauschen und Anre-

gungen einholen - und vor allemverrät Dunkl Tipps und Tricks ausseinem langjährigen Wissensschatzals Verkaufstrainer und Mediator.Am Ende des Tages findet vor derGruppe ein Verkaufsgespräch statt,

Kurz bevor’s ernstwurde: Aufgeregt war-teten die neun bestenLehrlinge der Brancheauf die Entscheidungder Jury. ModeratorMichael Weber (m.)versucht gemeinsammit Renate Scheichel-bauer-Schuster vonder WKO und JSA-In-itiator & Coach RobertDunkl die Anspannungder Jugendlichen zulockern.

Die Sieger des Junior Sales Award 2009:

1. Lukas Kühne - E-Werke-Frastanz, Frastanz

2. Patrik Merta - Elektro-B-Markt, Wien

3. Enis Bunjaku - RedZac Strohmeier Feldkirchen und ex aequo

3. Dominik Liesegang - Cosmos Elektrohandels GmbH / Co KG, Innsbruck

Weiters mit Auszeichnung das Verkauftraining absolviert haben:

Tina Kettlgruber - Cosmos Elektrohandels GmbH & Co KG, Oberwart

Shqiponja Delija - Sontech Mobile Office Solution, Wien

Michael Pernthaner - Elektro Ebner, Hallein:

Bernhard Rumpl - EP Oberklammer, Waidhofen/Ybbs

Philippe Weixler - Lugitsch KG, Feldbach

DIE NEUN BESTEN LEHRLINGE DER E-BRANCHE

DIE VERLEIHUNG DES 11. JUNIOR SALES AWARD ANLÄSSLICH DER ORS ROADSHOW

Wenn Wissen zu Können wirdIm Rahmen der ORS Roadshow ging es heuer nicht nur um den Österreichischen Rundfunk, denn in der ersten Reihe sah

das kundige Auge eine Reihe von Anwesenden, die den Altersschnitt deutlich senkten. Der Grund: Die Siegerehrung der

Teilnehmer des bereits 11. Junior Sales Award des Elektro-Handels.

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E&W 9A/09 HINTERGRUND 17

bei der die Jugendlichen die be-sprochenen Inhalte auch gleichumsetzen und sich das kollegialeund professionelle Feedback ein-holen können. Bei dieser Abschlussaufgabe stelltsich dann auch heraus, wer zu-mindest zu diesem Zeitpunktschon genügend Verkaufsgeschickan den Tag legt, um vor der hoch-karätigen Jury des JSA im Sep-tember antreten zu können.

Junioren vor JurorenAuf der Futura sahen dann die Ju-roren Renate Scheichelbauer-Schuster, Wirtschaftstrainer undBerater Manfred Missbach sowieE&W-Herausgeber Andreas Ro-ckenbauer der nicht einfachenAufgabe mutig ins Auge, die Ver-kaufsleistungen der Lehrlinge zubeurteilen und die Stockerlplätzezu vergeben. Die Causa bestand wieder in ei-nem Verkaufsgespräch, konkretging es darum, einen LCD-Fernseher der Marke SchaubLorenz an den Mann zu brin-gen. Als „Testkäufer“ fungierteder ehemalige JSA-GewinnerSebastian Dunkl. Was vielleichtim Berufs-alltag der Mädchenund Burschen selbstverständlichist, wurde vor den Augen der Ju-roren zur echten Bewährungs-probe. Denn oft kommt es janicht vor, dass einem so viel„Fachpublikum“ beim Verkaufenüber die Schulter blickt. Der„Testkäufer“ hatte klare Anwei-sungen, was seinen Wissenstandoder seine Bedürfnisse angeht.

So war etwa der Preis des Gerätsvorgegeben, ebenso die Fernseh-gewohnheiten und die Raum-größe, in dem das Gerät stehenwird. Eines vorweg: Allen Kandidatengelang es am Ende, das Gerät anden Mann zu bringen, die Ver-kaufsgespräche dauerten zwi-schen 5 und 10 Minuten. Somancher Teilnehmer schaffte esaber auch, Zubehör bzw. einZusatzgerät dazu zu verkaufen,eine Garantie-erweiterung an-stelle eines Rabatts zu gewährenoder eine Zustellung mit Instal-lation des Fernsehgeräts anzu-bieten. Andere wiederum gaben(teilweise allzu leichtfertig) einenPreisnachlass. Und genau dieses

Geschick (- oder Missgeschick)floss natürlich in die Beurteilungder Jury mitein. Am Ende warenalle zumindest eines: sehr er-leichtert – und vor allem schonsehr gespannt auf die Preisverlei-hung.

Wissen wie’s gehtEines muss an dieser Stelle bereitsim Vorfeld deutlich festgestelltwerden: Gewinner waren sie alle,vom Sieger bis zu jenen Teilneh-mern bei der Verkaufsschulung,die heuer noch nicht zu den neunbesten zählten. Denn sie habenklar bewiesen, dass sie Engage-ment zeigen, dazu lernen könnenund ihren Job mit dem bestmög-lichen Know-how, dass ihnen in

diesem Alter zur Verfügung steht,ausüben wollen. „Man muss auf die Bildung set-zen. Wir haben eine Verantwor-tung für die ganze Gesellschaft,unseren Nachfolgern im Berufs-leben unser angesammeltes Wis-sen weiterzugeben,” unterstrichauch Scheichelbauer-Schuster.Und empfahl, Jugendlichen nochvor dem Berufseintritt den Eig-nungstest der WKO ans Herz zulegen, der auch eine Beratung fürdie Eltern mit einschließt. „Dennnur jemand, der seinen Job gerneausübt und auch das notwendigeTalent mitbringt, wird seinen Be-ruf auch mit Engagement undLeidenschaft ausüben.” ❯

Siegerpose: DerBeste seinerZunft 2009 istLukas Kühne,Lehrling bei denE-Werken Fras-tanz, der stolzmit Scheichel-bauer-Schusterund ChristianBlumberger, CE-Branchenspre-cher und Sponsordes JSA, die Sie-gerurkunde undseinen neuenLCD-Fernseherpräsentiert.

Mit Händen und Füßen wurde Testkäufer Sebastian Dunkl überzeugt: Hier von Shqiponja Delija von Sontech Mobile Office Solution aus Wien, BernhardRumpl von EP Oberklammer aus Waidhofen/Ybbs (Mitte) und Gewinner der „Silbernen”: Patrik Merta vom Elektro-B-Markt in Wien.

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HINTERGRUND E&W 9A/0918

SiegerehrungDiese Leidenschaft und das dazu-gehörige Talent waren es auch, diedie Lehrlinge bis zur Ausschei-dung im JSA führten. Die Ent-scheidung der Jury war, wie ausden gutinformierten Insider-Kreisen innerhalb der E&W zuerfahren war, keine leichte. AmSchluss stand dann doch der Sie-ger fest: Der 17-jährige LukasKühne, Verkaufslehrling bei den

E-Werken Frastanz in Vorarlberg,legte die 1er-Performance hinund er hielt vor den 300 Gästender ORS Roadshow stolz dieSiegerurkunde überreicht. Gleichzeitig bekam er von CE-Branchensprecher und Sponsordes JSA, Christian Blumberger,ein LCD-Fernsehgerät der MarkeSchaub Lorenz überreicht. „Ichfreue mich sehr über den erstenPlatz! Der Junior Sales Award warfür mich eine sehr lehrreiche Er-fahrung, ich konnte mich mit an-deren Lehrlingen austauschenund ihre Verkaufsmethoden ken-nenlernen”, so der stolze Einser-Kandidat.

Leidenschaft beim VerkaufUnd plauderte mit E&W auf deranschließenden Abendveranstal-tung gleich aus dem Nähkäst-chen: „Ich habe eine Art „Koope-ration“ mit meinem Chef. Wirschauen uns die Geräte gemein-sam an, ich sage was mir gefällt.Denn was mir gefällt, verkaufe ichauch lieber. Und was ich gernverkaufe, das verkaufe ich gut –und viel”, so Kühnes Strategie

zum Erfolg. Auch der Preisträgerder „Silber-Medaille”, PatrikMerta von Elektro-B-Markt, warüber die Auszeichnung äußersterfreut. Zudem wollte er auchfesthalten, dass „ich beim JSA sehrviel lernen konnte, auch wenn eseine unnatürliche Situation ist,vor einer Jury zu verkaufen. Abergerade in solchen grenzwertigenSituationen findet man heraus,was wo geht. Ich könnte mir auchvorstellen, den Dipl. Fachberaterzu machen. “ Auch Dominik Liesegang vonCosmos Innsbruck, einer der zweiBronze-Teilnehmer, weiß genau,was er will: „Mir hat das Training

und der JSA wirklich viel ge-bracht. Ich kann mir auch vorstel-len, dass ich im nächsten Jahr wie-der antrete. Da bin ich um einigeErfahrungen reicher und kannnoch mehr zeigen, was in mirsteckt.” Ex aequo mit dem Tirolerstrich Enis Bunjaku von RedZacStrohmeier Feldkirchen, dendritten Platz ein.

Ausbildner als MentorBunjaku war es beim Interviewmit E&W vor allem ein Bedürf-nis, die Lorbeeren zu teilen:„Mein Chef Strohmeier Andreashat mich zum JSA geschickt, erschickt mich überhaupt auf sehrviele Schulungen. Und weil essich so gut trifft, möchte ich fol-gendes sagen: Ich möchte ihmherzlich danken, dass er mir dasalles ermöglicht hat! AndereChefs in der Elektro-Branchesollten sich an ihm ein Beispielnehmen. Meiner Meinung nachist er definitiv der beste Chef, denman haben kann! Er ist 33 Jahrealt, jung geblieben, innovativ. Ichbin stolz darauf, Mitarbeiter dieserFirma zu sein.” Auch wenn es den Lehrling inKürze nach Graz ziehen wird, wieE&W von Andreas Strohmeiererfuhr: „Natürlich gebe ich Enisnur ungern her, so wünscht mansich seine Mitarbeiter. Privat wer-den wir aber sowieso immer inKontakt bleiben.” Zum Verkaufstraining hatte Stroh-meier eine ganz klare Meinung.„Es ist unbedingt notwendig, dassman seinen Mitarbeitern mitSchulungen das topaktuelleHandwerkszeug mitgibt. Das istfür alle Beteiligten eine Win-WinSituation, man bleibt kreativ, amPuls der Zeit und kann sich per-manent verbessern.” Und merktan, dass man als Händler die Aus-zeichnung seines Schützlings re-gional natürlich auch für Marke-tingzwecke nützen kann.

Wichtige SacheGenerell erfährt der JSA als mitt-lerweile Institution des Elektro-handels große Unterstützung.Die Sponsoren HB-Austria mitChristian Blumberger an derSpitze sowie die Wirtschaftskam-mer, die durch Scheichelbauer-Schuster ja auch in der Jury ver-

treten ist, tragen dazu bei, dass derInvestitionsbetrag für den Händlersehr klein bleibt. Blumbergersteuert auch noch den Siegerpreishinzu. „Die WKO unterstützt na-türlich diese sinnvolle Initiativefür den Handel, aber eines mussman schon sagen: Ohne den gro-ßen Mentor dieses Systems, demChristian Blumberger, wäre diesalles hier nicht möglich gewor-den.” Zur Jury zählt auch MichaelMissbacher, dem als Wirtschaft-strainer sowohl von Berufswegenals auch als Lebenseinstellung einAnliegen ist, die Effizienz und dieMotivation der Mitarbeiter aufein absolutes Höchstmaß zu brin-gen. Und E&W protegiert natürlichebenfalls diese Bildungschance fürden E-Handel, „weil wir alle In-itiativen unterstützen, die denEFH als solchen und die Mitar-beiter im einzelnen stärken. Undsolange es das Verkaufstrainingund den JSA gibt, werden wirdies auch weiter tun. Auf alle Zei-

ten!”, so E&W-Herausgeber undJSA-Jury-Mitglied Andreas Ro-ckenbauer. ■

INFO: www.diekooperationsberater.at

Den Bieröffner hatte Enis Bunjakugleich mit dabei - schließlich gab’sals 3. ex aequo mit Dominik Liese-gang auch was zu feiern.

Ganz offensichtlich hat es sich die Jury nicht einfach gemacht, die Leistungen der Lehrlinge angemessen zu beurteilen.

Ich bin sehr stolz, bei so einer wichtigen Aus-zeichnung dabei gewesen zu sein und vor derJury so gut bestanden zu haben.

„Bronze-Gewinner” Dominik Liesegang,Cosmos-Elektrohandel GmbH/Co KG,Innsbruck

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HINTERGRUND E&W 9A/0920

DABEI SEIN IST PFLICHT! Nirgend-wo besitzt dieser Satz mittlerwei-le wohl mehr Gültigkeit als inBezug auf die Teilnahme an derIFA: für die Big-Player sowiesoseit jeher, für alle anderen, dieinternational etwas auf sich hal-ten, in zunehmendem Ausmaßund – spätestens nach der gelun-genen Premiere im Vorjahr –ebenfalls für die Hausgeräte-Her-steller. Was die besagten Unter-nehmen zusehends in die Bre-douille bringt, denn so einen IFA-Auftritt muss man sich erst einmalleisten können. Erst recht abermuss man es sich leisten können,einen Auftritt auf der BerlinerBranchenbühne auszulassen. -–Dachten sich offensichtlich auchdie Verantwortlichen jener 1.164Unternehmen, die an den sechsMessetagen so viele Besucher wienoch niemals zuvor in die 27Messehallen unter dem Funk-turm locken konnten.

Ein Ding der UnmöglichkeitImmer größer, immer schneller,immer besser und selbst das istdann noch nicht genug. Was fürdie Aussteller die Erwartungshal-tung der Besucher darstellt, ent-spricht auf Seiten der IFA-Orga-nisatoren dem – vorwiegend vonMedienvertretern auferlegten –Zwang, sich Jahr für Jahr selbstübertreffen zu müssen. In dieser

Hinsicht hatten die Veranstalteraber heuer besonders leicht La-chen, denn gerade die Quantifi-zierung der IFA brachte den Er-folg am deutlichsten zum Aus-druck: Mit insgesamt rund228.600 Besuchern wurde derRekordwert des Vorjahres umstolze 8% überboten – und das„trotz der Krise” (Wobei: Wärenes um 8% weniger gewesen, hät-te man wohl einfach mit „wegender Krise” argumentiert und amEnde wärs auch ein Erfolg ge-worden).

Leute vom FachNoch deutlicher fiel das Plushinsichtlich der gezählten Fach-besucher aus: 119.000 bedeute-ten einen Zuwachs von 14%,25.500 davon kamen aus demAusland. Der Aufsichtsratsvorsit-

zende des IFA-Veranstalters gfu,Dr. Rainer Hecker, sah das Kon-zept somit „voll bestätigt – so-wohl hinsichtlich einer stärkerenInternationalisierung, Steigerungder Besucherzahlen als auch derMedienresonanz.” Ähnlich positivfiel das Resumee von Dr. Chris-tian Göke, GF der Messe Berlin,aus: „Erneut wurde uns bestätigt,das weltweit größte Highlight fürdie Branchen zu sein.”

Der schnöde MammonDa so ein IFA-Auftritt – selbstbei alles andere als gigantischenStandausmaßen – nicht geradeum eine Wurstsemmel zu habenist, ziehen die Hersteller nahelie-gender Weise das getätigte Or-dervolumen als Kennzahl für denMesseerfolg heran. Da mit einerSumme von mehr als drei Milli-

arden Euro auch hier das Re-kordergebnis von 2008 übertrof-fen werden konnte, fielen dieAussteller-Statements entspre-chend positiv aus und bewegtensich im Durchschnitt irgendwozwischen „deutlich besser als er-wartet” und „voller Erfolg”.

Da war doch noch was ...Ach ja, ein paar hunderttausendProdukte gab’s übrigens auch zusehen – die wichtigsten davonsowie aktuelle Trends haben wirfür Sie in den Büchern „Multi-media” (ab Seite 47) und „Haus-geräte” (ab Seite 61) zusammen-gefasst.Und nicht nur in der Bacardi-Werbung wird mit dem Slogan„Life is a party” Stimmung ge-macht, in Berlin werden ebenfallsJahr für Jahr Events en masse ge-boten – zusätzlich zu den Showsund Inszenierungen auf denMesseständen. 2010, wenn dieIFA zum 50. Mal auf dem Pro-gramm steht, darf in dieser Hin-sicht schon jetzt mit einem ech-ten Spektakel gerechnet werden.Was ja nicht nur legitim, sondernals Ausgleich zum Daily Businesssogar sehr begrüßenswert ist –sofern man mit dem Verlassender Messehallen wieder den Bo-den der Realität betritt. ■

INFO: www.ifa-berlin.de

Mehr als 228.000 Besucher, darunter ca. 119.000 Fachhändler, pilgerten anden sechs Messetagen durch die 27 Hallen der Messe Berlin. In den Gemäu-ern stellten sich 1.164 Aussteller den Fragen von 6.219 Medienvertreternaus 78 Ländern und lukrierten dabei Aufträge in der Höhe von 3 Mrd Euro.

Daraus ergibt sich unter anderem:

3 Um alle Messestände zu besuchen, hätte man knapp 2,5 Minuten proAussteller Zeit gehabt (bei 8 h Öffnungszeit pro Tag).

3 Im Schnitt hat heuer jeder Fachbesucher Produkte um mehr als25.000 Euro geordert.

Die 50. IFA findet von 3. bis 8. September 2010 in Berlin statt.

ZAHLEN, DATEN, FAKTEN & FREI NACH EINSTEIN

STELL DIR VOR ES IST IFA ...

... und jedergeht hin!Das internationale Messehighlight des Jahres

geizte auch 2009 nicht mit Superlativen. Dabei

war es diesmal erneut „nur” ein Event der vielfäl-

tigen Evolutionen und nicht der tiefgreifenden

Revolutionen. Impliziert aber zugleich, die eta-

blierten Technologien wurden besser – und das

wiederum fanden über 228.000 Besucher gut.

Der Massenansturm draußen machte sich drinnen durch die gefühlte Menschen-dichte bemerkbar – aber kein Wunder, gibt’s doch auf der IFA mehr Produktpre-mieren als irgendwo sonst.

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EHRGEIZIGE ZIELE hat sich PhilipsConsumer Lifestyle Austria fürdie Weihnachtssaison gesetzt.„Während die Unterhaltungs-elektronik im ersten Halbjahrstabil blieb, verzeichneten wir beiden Small Domestic Appliancesein Plus von 10 Prozent. Wir ha-ben für die Weihnachtssaison einPlus von 20 Prozent geplant.Über das Jahr gesehen wollenwir damit unser Ziel eines zwei-stelligen Wachstums erreichen“,erklärte GF Jens-Christoph Bid-lingmayer gegenüber E&W aufder IFA.

Trends sprechen für PhilipsDass dieses Ziel auch erreichtwerden kann, dafür sprechen lautBidlingmayer gleich mehrereUmstände. So kommen dieinternationalen Trends bei der

UE und den Hausgeräten demUnternehmen eindeutig entge-gen. Neben dem anhaltendenZuspruch der Konsumenten zuhochqualitativen Displays mit ei-ner Diagonale von 42 Zoll und

mehr, ist bei der UE besondersder Durchbruch von Blu-ray zunennen. Diese Technologie seiendlich im Massenmarkt ange-kommen. Gleichzeitig sei aberauch der Qualitätsanspruch derKonsumenten gewachsen, waswiederum die technisch neues-ten Geräte bevorzuge. Auf der Seite der Small Domes-tic Appliances wiederum surftPhilips auf der Trend-Welle zum„Cocooning“, womit der Rück-zug vieler Menschen ins Privat-leben angesprochen wird. Anstattauszugehen, macht man es sichzu Hause gemütlich und gönntsich dort den einen oder anderenkleinen Luxus. Hier will Philipsunter anderem mit seinen inBerlin vorgestellten Hausgerätender Robust-Serie punkten, wieBidlingmayer ausführte. Nicht

extra erwähnt, aber auf dem IFA-Stand prominent präsentiert, istauch das Umweltschutzthema.Das reicht vom geringerenStromverbrauch der Produkte biszur Wiederverwertung. Schließlich setzt der Philips-GFauch auf die Kraft der Marke, dieden verunsicherten Konsumen-ten Sicherheit gibt. „Das zeigenalle GfK-Zahlen. In Zeiten derKrise sind die Konsumenten ge-willt, für Qualität auch zu bezah-len“, so Bindlingmayer.

Positive SignaleEin weiterer Grund des auf derIFA zur Schau gestellten Opti-mismus, sind die Signale aus demHandel selbst. Denn in den tradi-tionell eher schwachen MonatenJuli und August habe Philips voneiner Krise nicht viel bemerkt.

PHILIPS AUF DER IFA: STARTSCHUSS FÜR WEIHNACHTEN

Ehrgeizige Pläne Im ersten Halbjahr hatte Philips verhalten agiert – manche sagen, zu verhalten. Das soll sich nun ändern, denn der Kon-

zern hält in Österreich an seinem zweistelligen Wachstumsziel übers Jahr gesehen fest. GF Consumer Lifestyle Austria

Jens-Christoph Bidlingmayer setzt deswegen seine Hoffnungen auf das Weihnachtsgeschäft. Wachstum für den Kon-

zern soll es aber auch durch Zukäufe geben, wobei die derzeitige Krise laut Bidlingmayer eine einmalige Chance biete.

Optimistisch blicktJens-Christoph Bid-lingmayer, GF Con-sumer Lifestyle, derWeihnachtssaisonentgegen. Der Opti-mismus wir durch dasgroße Interesse ausdem Handel gestützt.In Berlin konnte Bid-lingmayer mehr als100 österreichischeHändler begrüßen,darunter auch Gremi-alvorstand WolfgangKrejcik.

Philips hält am Jahresziel„plus 10 Prozent Umsatz“ fest.

Weihnachtssaison soll schwa-ches erstes Halbjahr bei der UEausgleichen.

Genügend Ware für die Saisonvorhanden.

Trends sollen Philips-Pläneunterstützen.

Krise als strategische Chanceum durch Zukäufe zu wachsen.

KURZ UND BÜNDIG:

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E&W 9A/09 HINTERGRUND 23

Vielmehr hätten die Konsu-menten weiterhin ihr Vertrauenin die Marke Philips gezeigt. „Die Rückmeldungen, die wirin den vergangenen Monatenaus dem Handel erhalten haben,sind sehr positiv“, so Bidling-mayer und versichert: „Die fürdas geplante Wachstum benötig-te Ware ist vorhanden.“ Einen ersten Anstoß zur Jahres-end-Rallye liefern zweifellos dieMessen IFA und Futura. Sokonnte Bidlingmayer über denBesuch von mehr als hundertheimischen Händlern auf demIFA-Stand von Philips berichten.

Schulungstour Um die neuen Geräte entspre-chend an den Mann bzw dieFrau zu bringen, will Philips vorallem die Präsentation am POSforcieren. Speziell zum ThemaLEDpro in der jüngsten Genera-tion von Flat-TVs und demneuen Blu-ray-Sortiment soll imOktober eine eigene Schulungs-tour stattfinden. Bei der Werbung wird sich Phil-

ips dagegen laut Bidlingmayerauf Flyer-Aktionen zusammenmit dem Handel konzentrieren.Was bedeuten würde, dass Philipsnach der großen Werbe-Kam-pagne im 1. Halbjahr deutlichleiser auftreten würde. Schwer-punkte bilden das Umwelt-schutzthema sowie eine „HomeEntertainment Broschüre“ fürEndkunden am POS.

Strategisches Wachstum Neben Wachstum durch Innova-tionen, wie mit der jüngsten Ge-neration von 21:9 Flat-TV mitLEDpro-Beleuchtung, will Phil-ips in der Diktion von Bidling-mayer aber auch durch Zukäufewachsen. Einen ersten Vorge-schmack darauf hat es ja schonmit dem Kauf von Saeco gege-ben, womit Philips sein Kaffee-

Sortiment abgerundet hat. Inwelcher Form die Integra-tion von Saeco voranschrei-ten soll, sei allerdings nochnicht klar. Aber zurück zu den strategi-schen Zukäufen. „Die Kriseist eine Chance“, erklärtedazu Bidlingmayer, und gibtgleich eine Andeutung, inwelche Richtung es gehensoll. „Bei der Weißware imStaubsaugersegment habenwir noch nicht die Marktan-teile, die wir haben wollen.“ Wer nun im Visier des Kon-

zerns sei, hat er allerdingsnicht verraten. Klar sei aller-dings, dass damit noch nicht

das Ende der Fahnenstange er-reicht und Philips nicht mehr aufden reinen Elektronik-Bereichbegrenzt sei. „Da kann man derPhantasie freien Lauf lassen“, er-klärte Bidlingmayer im Hinblickauf die strategischen Möglichkei-ten des Unternehmens. ■

INFO: www.philips.at

Blu-ray bildete einen der Schwerpunkte im Programm von Philips zur dieserIFA. Neben den Highend-Geräten BDP9500 und BDP91 brachten die Nieder-länder den BDP7500 für den Einstieg in die Technologie mit.

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TECHNISCHE DETAILS und die Raffinesse derProdukte stehen heutzutage oft im Vorder-grund. Was jedoch in Wirklichkeit zählt, ist derdamit verbundene Unterhaltungswert. Nichtdie Kontrastwerte, Pixel und Gigabyte solltenim Vordergrund stehen, sondern der Spaß, dermit den Produkten verbunden ist, nicht zu-letzt durch das Zusammenspiel der einzelnenGeräte, um für Unterhaltung in bester Qua-lität zu sorgen. Wenn es uns gelingt, diesesFeeling dem Kunden zu vermitteln, haben wirgewonnen. Denn technische Spezifikationensind käuflich – Emotionen hingegen unbe-zahlbar.

Emotionen statt TechnikDass Sony mit Innovation und Qualitätgleichzusetzen ist und daher die Produkte un-seres Hauses den Ansprüchen der Konsumen-ten mehr als gerecht werden, versteht sich vonselbst – das muss nicht betont werden. Genau-so wichtig ist es aber, die Freude zu vermit-teln. Dieser Gedanke hat schon bisher we-sentlich zum Erfolg von Sony beigetragen –doch jetzt soll diese Botschaft noch deutlicherund klarer vermittelt werden.Anlässlich der IFA wurde daher die neueMarkenbotschaft make.believe präsentiert, die

für alle Konzernbereiche der Sony Corpora-tion gilt – also im Bereich Elektronik ebensozum Tragen kommt, wie bei Games, Filmen,Musik und Mobiltelefonen.„Believe” steht für die Kraft der Inspiration,und „make” für die Möglichkeit des Kunden,diese in außergewöhnliche Erlebnisse umzu-setzen. Der Punkt ist die Stelle, an der sich diebeiden treffen. So die offizielle Erklärung desneuen Claims, der wie erwähnt sich nicht nurauf die „Hardware” der Unterhaltungselektro-nik bezieht, sondern alle Consumer Productsumfasst, vom Fernseher bis zum Spielfilm, vonder Audioanlage bis zur Musik, von der Spiel-konsole und entsprechenden Spielen bis hinzum Handy.

Einheitliches ImageDie Umsetzung in Produkte und Erlebnissegewinnt gerade dann an Bedeutung, wenn esfür den Konsumenten auf den ersten Blickimmer schwieriger wird, Produkte unterein-ander zu vergleichen – dann sind Emotionenausschlaggebend. Hier geht es aber auch da-rum, das Zusammenwirken der einzelnenProduktbereiche zu unterstreichen.Sony Corp. CEO Sir Howard Stringer hat diesbei der IFA deutlich zum Ausdruck gebracht:

NEUE MARKENBOTSCHAFT VON SONY

Mehr als nur ein MottoSony präsentierte auf der IFA die neue Markenbotschaft „make.believe”. Auf den ersten Blick handelt es sich dabei

einfach um einen neuen Claim. Sony Österreich-Chef Claudio Ammann führt im „Partner Talk” jedoch aus, was hinter

dieser Botschaft steckt, was den Konsumenten damit letztlich vermittelt werden soll.

Neugierde ist der Schlüssel zur Kreativität. Alles, was du dir vor-stellst, kann Wirklichkeit werden.Auf der Sony World@IFA wurde dieneue Markenbotschaft präsentiert:make.believe steht für innovativeProdukte, die dem Konsumentenaußergewöhnliche Erlebnisse im Bereich der Unterhaltung vermitteln.

Technische Spezifikationen sind käuflich, Emotionen sind unbezahlbar, ist Sony Österreich-Chef Claudio Ammann überzeugt.

HINTERGRUND E&W 9A/0924

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E&W 9A/09 HINTERGRUND 25

„Auf unserem Weg, Sony weiterzuentwickelnund das Beste aus den Bereichen Elektronik,Unterhaltung und Technologie fur den Heim-anwender zu ermöglichen, ist ein alles umfas-sendes und einheitliches Markenimage wich-tiger denn je.“

Außergewöhnliche ErlebnisseVom Erfolg dieser Botschaft ist der Sony-Chefüberzeugt: „Unser Credo make.believe sollnicht nur bei unseren Mitarbeitern, Partnernund Kunden die Begeisterung für Innovatio-nen und innovative Produkte neu entfachen,sondern uns auch von unzähligen Mitbewer-bern deutlich absetzen. ”Fujio Nishida, Präsident von Sony Europe,bringt es ebenfalls auf den Punkt, wenn er er-klärt: „Für uns liegt der Schlüssel darin, wiemake.believe in unwiderstehliche Produkte,Inhalte und Services mit dem Ziel umgesetztwerden, unseren Kunden außergewöhnliche

Erlebnisse zu ermöglichen. make.believe ver-körpert den Geist von Sony, den wir mit un-serem einzigartigen und breit gestreuten Wis-sen auf dem Gebiet der Unterhaltung auchweiterhin jung und lebendig halten werden.”

Taten werden folgenDie nächsten Innovationen von Sony stehenkurz vor Serienreife: Sony wird seinen Kun-den bereits nächstes Jahr 3-D-Technik für ihrZuhause anbieten und damit die Rolle desWohnzimmers als Mittelpunkt der Heim-unterhaltung mit spannendem und unver-gleichlichem 3-D-Entertainment untermau-ern. Sony wird nicht nur für die Hardware,also für 3D-Fernseher sorgen, sondern imZusammenspiel mit den anderen Sony-Toch-terunternehmen auch den Content zur Verfü-gung stellen. ■

INFO: www.sony.at

Sony CEO Sir Howard Stringerpräsentierte aufder IFA die neueMarkenbot-schaft des Kon-zerns.

Bereits 2010 will Sony mit einer breiten Palette an Hard- und Software, also an Geräten, Filmen undSpielen, dem Konsumenten Heimunterhaltung in 3D anbieten.

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UNAUFGEREGT UND NÜCHTERNbeschreibt die Stimmung auf derheurigen Futura wohl am be-sten. Abgesehen von Farbtupfernwie dem ATV-Fest in der SAT-Halle oder der AERA-Preisver-leihung wird die Futura 2009wohl als eine der ruhigerenMessen in die Geschichte derReed Messe Salzburg eingehen.Auch die Aufreger der vergange-nen Jahre, wie schlechte Klima-tisierung oder versperrte Über-gänge bei den Standfesten, sorg-ten dieses Jahr für keinen Ärger.Und selbst die Klagen über End-kunden auf der Messe warendiesmal leiser.Ein Trend wurde dieses Jahr aller-dings gebrochen. Der 10.000er

wurde zwar noch am Sonntag ge-knackt, doch die Gesamtzahl der

Besucher blieb deutlich unterdem Vorjahreswert.

Ausbleiben der Sondereffekte Von Seiten der Messe wird diesauch mit dem Ausbleiben einiger„Sondereffekte“ begründet. Trotz-dem wird diese Futura laut Mes-sesprecher Paul Hammerl von derAnzahl der Besucher her einenStockerl-Platz erringen. „Der Rückgang war von unsererSeite her besonders am Samstagzu spüren. Die anderen Tage wa-ren nach unserer Zählung rechtstabil“, erklärte Messe-SprecherPaul Hammerl in einem erstenResümee am Messe-Sonntag.„Allerdings sind dieses Jahr zBnicht die Küchenmöbler, welche

vergangenes Jahr von BSH einge-laden wurden, auf die Messe ge-kommen.“ Sprich, die Händleraus den angrenzenden Spartensind dieses Jahr ausgeblieben.Hammerl gibt auch zu bedenken,dass mit 10.000 Besuchern dasPotenzial der Messe in Österreichziemlich ausgeschöpft sei. Selbstder Zustrom von bayrischenHändlern kann da zu keinengroßartigen Sprüngen mehr füh-ren.

Monogame MessebesucherBemerkenswert war aber nachEinschätzung von Hammerl undGernot Blaikner, Leiter Ge-schäftsbereich Messe von ReedExhibitions, die hohe Zufrie-

FUTURA 2009

Unspektakulär mit „Ostblockwerten“Wer wegen der immer wieder angeführten Krise den großen Einbruch bei der Futura erwartet hatte, der wurde ent-

täuscht. Auch dieses Jahr kann die Messeleitung wieder auf ein erfolgreiches Event verweisen. Nicht abgestritten

wird von Veranstalter Reed Exhibitions Messe Salzburg allerdings, dass dieses Jahr die Besucheranzahl gegenüber

2008 geringer ausgefallen ist.

„Besucher auf denStänden und nicht aufden Gängen“ lautetdas Resümee des Ver-anstalters. Trotzdemwurden auf der Futuramehr als 10.000 Be-sucher gezählt.

10.262 Besucher aber keinneuer Rekord für die Futura

Messe erhält weiterhin hoheZustimmung bei den Elektro-Fachhändlern.

Drei Viertel der Händler besu-chen nur die Futura und keineweitere Messe.

Marketinginstrument Messebleibt auch in der Krise unver-zichtbar.

Öffnungszeiten bleiben für vie-le Aussteller ein Thema

KURZ UND BÜNDIG

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Keinen Zweifel an der Nützlichkeit der Messe lassen die in Salzburg vonuns befragten Händler aufkommen. E&W lässt hier einige zu Wort kom-

men:

Alexander Brandner (Blue:Point – Mobile &Media, Bruck a.d. Mur): „Ich bin wirklichwegen der Kontakte auf der Futura. Hiertrifft man die gesamte Branche und hat dieMöglichkeit konzentriert an einem Tag mitden Entscheidungsträgern der Industrieund Netzbetreiber über die Strategie fürdas kommende Jahr zu reden. Müsste ichnach Wien fahren, würde ich drei Tage fürdasselbe Programm benötigen. BezüglichNeigkeiten im Bereich Mobilfunk gibt es auf

der Futura weniger zu sehen. Als Spezialist muss man sich hier so oderso ständig informieren.“

Gerhard Weidlinger (EP:WeidlingerSoft,Schwaz): „Für uns ist die Futura die einzi-ge Messe. Mir geht es beim Messebesuchvor allem um den persönlichen Kontaktmit den Lieferanten. Da lassen sich Pro-bleme viel leichter lösen. Daneben siehtman hier auch sehr viel Neues. Die digita-len Medien wachsen immer stärker zu-sammen. Das ist kein Spielzeug mehr, dageht es ums Business. Das ist ein Ham-mer. Und als IT- und Telekom-Spezialistbin ich von der Einfachheit begeistert.“

Wolfgang Friedl (Red Zac Schein): „Die Futu-ra ist eine ganz wichtige Institution! Die IFAist vielleicht schöner und größer, aber De-tailinformationen bekomme ich hier mehr.Auch der persönliche Kontakt zur Industrieist mir wichtig – den hat man ja sonst nicht.Es kommt zwar der Reisende – aber den Restder Firma bekommt man nicht zu Gesicht.Und man sieht hier Sachen, die man ja sonstnicht aus dem Prospekt herauslesen kann.“

Hannes Pern-kopf (EP:Exquisit, Bad Ischl): „Die Messe wirdimmer professioneller. Das gefällt mir sehrgut. Wir sind gewöhnlich zwei Tage auf derMesse, da wir hier immer einen generellenÜberblick über das Sortiment erhalten. Ei-

nen Tag reser-vieren wir da-bei alleine da-für, um uns mitNeuigkeiten zubeschäftigen.Daneben sind natürlich die Kontakte auf derMesse sehr wichtig für uns.“

Kurt Höllerl (Expert Höllerl, Haid): „Ich den-ke, es sind wenige Händler hier. Dabei sinddie Kontakte auf der Messe sehr gut. Da hatsich die Futura wirklich bewährt.“

HÄNDLERSTIMMEN ZUR FUTURA

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HINTERGRUND E&W 9A/0928

denheit der Besucher. Nach einerersten qualitativen Befragung von164 Händlern durch das LinzerMarket-Institut waren 93% derHändler auf der Messe mit derVeranstaltung sehr bzw zufrieden.Auch wollten mehr als 97% imkommenden Jahr die Messe wie-der besuchen und alle Händlerhaben etwas Neues auf der Messefür sich entdeckt. „Das sind beinahe Ostblockwer-te“, scherzte Hammerl. „Aber eszeigt die Notwendigkeit der Fu-tura.“ Untermauert werde diesdurch den Umstand, dass beinahedrei Viertel der befragten Händlersozusagen monogam sind. Sie be-suchen neben der Futura keineweitere Messe – sowohl im Inlandoder international. Auch Blaikner zieht ein betontpositives Resümee der Futura:„Die Besucher waren auf denStänden und nicht auf den Gän-gen. Die Fachkompetenz der Be-sucher ist sehr hoch und es wirdauch geordert.“ Eine Beobachtung, die auch vonMesseleiterin Siegrid Fellner ge-teilt wird. Für eine detaillierte Be-urteilung der Messe müsste aller-dings noch die Auswertung derBesucherbefragung sowie derAusstellerfragebögen abgewartetwerden.

Marketing-Instrument Messe Die Frage nach der Berechtigungdes Marketinginstruments Messeund der Futura im Speziellen stel-

le sich daher nicht. „Besonders inZeiten der Krise hat eine Messeeine höhere Berechtigung alssonst“, ist Hammerl überzeugt.„Gerade jetzt ist es wichtig, Ver-trauen zum Händler aufzubauen.Eine Messe bietet hier die Mög-lichkeit, viele Handelspartner di-rekt anzusprechen. Welche Mög-lichkeit hätte ich sonst? Da mussich einmal die Kosten dagegenstellen und auch die Händler kön-nen kaum zur Roadshow eines je-den Herstellers kommen.“ Die gemeinsame Initiative derAussteller in der Multimedia-Hal-le stößt dagegen auf Zustimmungbei Blaikner und Hammerl. In derHalle 8 hatten ja die Groß-Aus-steller HB, JVC, LG, Panasonic,Philips und Samsung ihren Auftrittfreiwillig beschränkt und auf auf-wändige Standbauten verzichtet.CE-Branchensprecher ChristianBlumberger zeigte sich mit derUmsetzung des UE-Standkon-zepts überaus zufrieden: „Ich binsehr stolz, was wir als Branche dazusammengebracht haben. Zumersten Mal hat es funktioniert,dass sich alle auf einen Tisch ge-setzt und das dann durchgezogenhaben.“ Schnell verflogen ist auchdie anfängliche Skepsis vonEP:Chef Friedrich Sobol: „MeineBefürchtung war, dass es zu sehrnach Sparen aussehen könnte.Doch die UE-Aussteller habeneinen sauberen Auftritt hingelegtund ein positives Klima des Mit-einanders versprüht.

Uneinige AusstellerNicht verschwiegen sei, dass dieersten Eindrücke der Ausstellervon der Messe kein einheitlichesBild ergeben. So melden die Aus-steller aus der Telekom-Halle eindurchwegs gemischtes Bild. Wäh-rend sich mehrere Unternehmenüber Neukunden während derMesse freuen konnten, meldetenandere ein Ausbleiben der Fach-händler. „Der Aufwand steht inkeinem Verhältnis zu den erzieltenFachhandels-Kontakten“, beklag-te deswegen ein Aussteller. Mobilkom-Außendienstleiter Jür-gen Fusek sieht die Sache diffe-renzierter: „Erst beim Protokollie-ren der Messe-Kontakte realisier-ten wir, wie viele Messe-Kontak-te wir diesmal erzielt haben.“

Sonntag bleibt ein Thema Ein ewiges Diskussionsthemableibt allerdings die Dauer derMesse bzw deren Verkürzung aufdrei Tage, wie sie von einigen Aus-stellern gefordert wird. Doch die-sen Konflikt reichen Blaikner undHammerl an die Industrie-Forenweiter. „Wenn die Industrie-Fo-ren einen anderen Wunsch haben,dann werden wir das auch umset-zen. Allerdings muss man die ge-samte Branche im Auge behalten.Händler und Mitarbeiter, die amSamstag noch im Geschäft stehen,haben selbst mit dem verkürztenSonntag die Chance für einenkompakten Messebesuch“, soHammerl. ■

INFO: www.futuramesse.at

Geht es um die Futura, so sind dieösterreichischenHändler ziemlichmonogam. DreiViertel besuchenkeine weitereMesse.

Alles in allem waren dieses Jahr 170 Direktaussteller auf der Messe vertre-ten. Zählt man allerdings die Indirektaussteller hinzu, so präsentierten sich481 Unternehmen auf der diesjährigen Futura. Damit hat es auch bei denAusstellern einen leichten Rückgang gegeben. Der Branchenmix blieb aller-dings weitgehend gleich.„Da wollen wir den Fokus nicht verlieren“, wie auch Messesprecher PaulHammerl betont. „Wenn sich die Segmente im EFH verschieben werden wirdarauf reagieren. Bis dahin bleibt der Schwerpunkt auf der Weißware, Mul-timedia, SAT und Telekommunikation.“ Erweiterungen des Aussteller-Krei-ses in branchennahe Bereiche wie IT-Lösungen für KMU oder Möbel sinddamit vorerst auf Eis gelegt. Nicht aufs Eis gelegt sind dagegen die Bemühungen, einige der heuer ab-wesenden Key Accounts zurückzugewinnen. Dieses Jahr haben sich ja dieMobilfunker weitgehend zurückgezogen und waren nur als Indirektausstel-ler auf der Messe präsent. Einzige Ausnahme war die Mobilkom, die sichmit einem 25 Quadratmeter-Stand auf dem Weg zwischen ihren Distribu-tions-Partnern TFK und Top Telekom platziert hatte. Für die Netzbetreiberhatten sich allerdings deren Exklusiv-Distributoren ins Zeug geworfen, so-dass die Abwesenheit dieser Gruppe nicht so stark ins Gewicht fiel.

FOKUS NICHT VERLIEREN

Reed-Sprecher Paul Hammerl, Messeleiterin Siegrid Fellner und GernotBlaikner, Leiter des Geschäftsbereichs Messe von Reed Exhibitions,können auf eine ruhige aber erfolgreiche Messe verweisen.

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HINTERGRUND E&W 9A/0930

DER GROSSTEIL DER SKEPTIKERwar ohnehin bereits durch dieEntwicklung im ersten Halbjahreines Besseren belehrt worden,spätestens seit dem Besuch amEP:Messestand ist wohl aberauch der letzte Krisen-Krankekuriert. „Anfang 2009 hätte kei-ner geglaubt, dass das Geschäft soläuft wie es eben läuft”, fasste einsichtlich sehr zufriedener Fried-rich Sobol zusammen, was sichin den vergangenen achteinhalbMonaten in der Branche im All-gemeinen und bei EP: im Beson-deren abgespielt hatte. Doch allesschön der Reihe nach.

Trendfarbe GrünWill man die diesjährige Futurazunächst in Zahlen fassen, sozeichnet sich ein eindeutigesBild. Hinsichtlich der Händler-frequenz am Messestand konnteEP: an drei Tagen Zuwächse ver-buchen, einzig am Samstag wa-ren es im Vergleich zum Vorjahretwas weniger. Ergibt summasummarum das eingangs er-wähnte „zarte zweistelligePlus” – in Prozent, versteht sich. Die Kooperation selbst hatte mitinsgesamt 80 neuen Outlets der56 bis zum Beginn der Futurahinzu gekommenen Mitgliederbereits ordentlich vorgelegt,und weitere 30 Händler er-griffen die Gelegenheit inSalzburg, ihr Interesse zu be-kunden. „Das sind zwei Malsoviel wie 2008”, zog Sobolauch in dieser Hinsicht einepositive Bilanz. Und schlossdaraus: „Für mich ist das einZeichen dafür, dass unsereBemühungen fruchten.”

Runde SacheUm das in Relation bringenzu können, drängt sich andieser Stelle die Frage nachder Gesamtzahl der EP:Mit-glieder auf: Mit insgesamt

rund 980 Outlets steuert EP:kontinuierlich in Richtung„Tausender” – einer rundenZahl, der Sobol selbst keine allzugroße Bedeutung zumisst: „DasGanze ist ein fließender Prozess.Aber für den Inhaber des1.000sten Outlets lassen wir unsdann schon etwas einfallen.” Mit„fließend “ meint Sobol dabeidie „natürliche Bewegung”innerhalb der Kooperation: Neu-eröffnungen und Geschäftsschlie-ßungen bewegen sich übers Jahrin einem Bereich von 5 – 7 Pro-zent der Gesamtanzahl. WobeiSobol anmerkt: „Das heißt, wir

arbeiten hier auf einem sehr ho-hen Niveau.”

Von Vielversprechendem ...War InStore-TV im Vorjahr nochvielbeachtetes Pilotprojekt imRahmen der Futura gewesen,ließ es sich diesmal schon garnicht mehr wegdenken. Dass So-bol mit der Ansicht, hier eine„wunderbare Möglichkeit, inGeschäften zu kommunizieren”geschaffen zu haben, die EP:Mit-glieder auf seiner Seite hat, be-weist die Fixierung des mittler-weile 200. Screens. Diese Markehatte er ja im Vorfeld der Futura

angepeilt (sieheE&W 9/2009,Seite 24) und inSalzburg auchplanmäßig unterDach und Fachgebracht. Dass damit dasEnde der Fah-nenstange nochlange nicht er-reicht ist, zeigtedas heurige Pilot-projekt. „POS-TV” schlägt dabeiin die selbe Ker-be wie InStore-TV, also den

EP: DER EINSATZ TRÄGT FRÜCHTE

Reif fürdie Ernte Ein Besucherplus im „zarten zweistelligen

Bereich”, doppelt so viele Interessenten als

im Vorjahr und die Fixierung des 200. InStore-

TV-Screens sorgten bei Friedrich Sobol für er-

höhte Endorphin-Ausschüttung: Als „sensa-

tionell” bezeichnete der EP:Chef die gerade

abgelaufene Futura. Begeisterungsstürme

seitens der EP:Mitglieder weckte indes das

aktuelle Pilotprojekt „POS-TV”. Voller Einsatz gepaart mit kompetenter Umsetzung – so einfach kann ein Erfolgsrezeptsein, wenn das Team EP: und der Playing-Captain Friedrich Sobol heißen.

Besucherplus im „zarten zwei-stelligen Bereich” am Messe-stand

Doppelt soviele EP:Interessen-ten als im Vorjahr

200. InStore-TV Screen wurdefixiert

Pilotprojekt POS-TV schlugvoll ein und erhielt überragen-des Feedback

Forcierung von Lösungsverkaufanstelle von Einzelgeräten

KURZ UND BÜNDIG:

Aufmerksamkeitsstärke und variable Inhalte sind dieHauptargumente für den Einsatz von Info-Screens.

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E&W 9A/09 HINTERGRUND 3

Kunden direkt im Geschäft an-zusprechen.

... über Gehaltvolles ...Zum neuen Konzept schickteSobol die Idee dahinter voraus:„Wir wollen unseren Mitgliederndie Möglichkeit bieten, ohneZeitaufwand ihre Produkte opti-mal nutzbar zu machen.” Soll hei-ßen, die TV-Schirme der Händlerwerden zentral und tagesaktuellmit jenem Content versorgt, dender Kunde vor Ort zu Gesichtbekommt. „Wir sprechen hiervon bewegten Bildern in Full-HD Qualität, mit denen ausge-wählte Geräte vorgestellt und mitden entsprechenden Slogans be-worben werden”, erklärte Sobol.Via HDMI kann der bereit ge-stellte Content auf bis zu zehnGeräte verteilt werden. Die Präsentation des Projektsselbst bezeichnete er als „so wie2008 beim Piloten InStore-TVauch heuer voll gelungen” undversicherte nach dem erneutüberragenden Feedback: „Wirwerden 2010 mit POS-TV star-ten.” – Wann genau, konnte derEP:Chef freilich noch nicht sa-gen, aber ein Start mit Q2/2010wurde zumindest einmal näherins Auge gefasst. Zunächst stehe jetzt einmal dieUmsetzung an, dh die Gestaltungder computergestützten Präsen-tation mit allem, was dazugehört.

... bis hin zu BewährtemContent spielte (und spieltweiterhin) bei den bestens er-probten Info-Screens natürlichebenfalls eine Schlüsselrolle.

Gegenüber herkömmlicher Pla-katwerbung bestünde deren gro-ße Stärke darin, die Aufmerk-samkeit der Kunden auf sich zuziehen, betonte Sobol einmalmehr. Und das bei wandelbarenInhalten. In Verbindung mit denbereits genannten Möglichkeitenwird der Kunde somit immerund überall informiert, zu weite-ren Käufen animiert oderschlicht „bei Laune halten” –und das quasi ohne jegliches Zu-tun des Händlers oder seiner Ver-kaufsmannschaft. Die Aktivität der EP:Mitgliederist dafür an anderer Stelle umsomehr gefordert: dem intensivenSchulungs-Herbst. Wie Sobolbetonte, steht auch heuer ein ge-wohnt breites Spektrum an In-halten zur Auswahl, das Bereichewie Ladenbau oder Shop &Light ebenso abdeckt wie das

Auffrischen der EP:Intranet-Kenntnisse.

Geld verdienen mit ...Womit sich in den kommendenWochen und Monaten die Kassenfüllen lassen, ließ Sobol in dieserForm außen vor, weil es ja eigent-lich darauf ankomme, was davontatsächlich übrig bleibe. „Präsen-tieren wir bitte keine Einzelpro-dukte, sondern reden wir über

komplette Lösungen. Durch dieKombination vermeidet man Ver-gleichbarkeit und hat dadurch

eine echte Chance, der manchmaltristen Spannensituation zu ent-kommen”, so der EP:Chef. ImÜbrigen eine Devise, die man soauch beim Content des POS-TVberücksichtigen wird. Beim Verkauf einzelner Produktesollte im Bereich Unterhaltungs-elektronik der Fokus auf preissta-bilen Exklusivgeräten liegen. Beider Weißware macht indes die„Trennungsprämie” vor, wie man

ausgewählten Produkten zu ei-nem Höhenflug verhilft. „Das isteine ganz, ganz tolle Aktion, fürdie wir als Handel sehr dankbarsein müssen”, erklärte Sobol dazu.Denn diese habe dafür gesorgt,dass der Energieverbrauch in derKaufentscheidung wichtiger ge-worden sei als der Preis. „Und dasist gut so, weil wir jetzt eine brei-tere Gruppe ansprechen als zu-vor.”

... der „Krise”Auf den ersten Blick mag es zwarunverständlich erscheinen, dochfür Sobol hätte die Anfang 2009ausgerufene Krise zu keinem„besseren” Zeitpunkt kommenkönnen. Schließlich hatte es davorzwei sehr gute Jahre gegeben undvom Jänner bis zum jetzigen Zeit-punkt sei seitens der Konsumen-ten ein „g’sundes Gspür” für Qua-lität geweckt worden. Daraus kön-ne der Fachhandel nun Kapitalschlagen – im wahrsten Sinne desWortes. Ganz besonders dann,wenn zusätzlich folgendes Prinzipberücksichtigt werde: „Man solltesich möglichst hohe Ziele stecken,denn sonst läuft man Gefahr, sichmit Mittelmäßigkeit zufrieden zugeben.” Diese Aussage konnte So-bol selbstverständlich anhand einesBeispiels belegen – dem MieleShop-in-Shop Konzept: „Hier istgenau messbar, was passiert: eineUmsatzexplosion.” ■

INFO: www.electronicpartner.at

„Präsentieren wir bitte keine Einzelprodukte, sondern redenwir über komplette Lösungen. Dadurch wird Vergleichbarkeitvermieden und man hat eine echte Chance, der manchmal

tristen Spannensituation zu entkommen”

EP:Chef Friedrich Sobol

Zur Präsentation des Pilotprojekts „POS-TV” musste einmal mehr die be-währte TV-Wand „herhalten”. In den Outlets der EP:Mitglieder wird POS-TV im kommenden Jahr (geplant: ab Q2) Verkaufsunterstützung leisten.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, zwei Bilder mehr als tausend Zahlen: Den Messestand von EP: frequentierten heuer um gut zehn Prozent mehr Händler als 2008.

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HINTERGRUND32

ROLLER SIND in der Regel nichtdas typische Ausstellungsstück aufder Futura. Trotzdem stachen demBesucher auf dem Expert-Standgleich zwei Scooter ins Auge. DasGeheimnis war schnell gelüftet:Die beiden Modelle stammenvom österreichischen Elektro-Scooter-Hersteller iO und stelleneine Stoßrichtung von Expert zurErschließung neuer Geschäftsfel-der für die Mitglieder dar.Die Erschließung neuer Ge-schäftsfelder war aber nur ein As-pekt des Expert-Auftritts in Salz-burg. Viel größere Bedeutung fürdie Kooperation hat das Energies-parthema, wie Expert-Chef AlfredKapfer gegenüber E&W erklärte:„Wir wollen den EnergiesparEx-perten im Herbst weiter ausbau-en. Das werden wir allerdings nurmit denjenigen Mitgliedern, dieauch voll dahinter stehen. Jetztstartet der nächste Durchgang, umweitere Mitgliedsbetriebe alsEnergiesparExperten zu zertifizie-ren.“In diesem Zusammenhang bietetdie Kooperation ihren Mitglie-dern die Möglichkeit an, in den

kommenden sechs Monaten beieinem Mystery-Shopping teilzu-nehmen.

Reiten auf der Energiesparwelle Derzeit sind bereits 60 Expert-Mitglieder als EnergiesparExpertegekennzeichnet. Darunter seienalle „Leitbetriebe“ der Koopera-tion. Die Initiative deckt dabeinicht nur die Weißware ab, wie inder TV-Wand am Expert-Standauf der Futura leicht zu sehen

war. Denn auch bei der UE willExpert in Zukunft den Umwelt-schutzgedanken viel stärker beto-nen und jene Produkte forcieren,die ins grüne Schema passen.Zum Forcieren des Energiespar-gedankens gehört auch die Pro-motion der Expert-Lichtspartage.Auch von dieser soll es im Herbsteine zweite Auflage geben.Aber zurück zu den neuen Ge-schäftsfeldern: Ein besonderesHoffnungsgebiet stellt hier ja diePhotovoltaik dar. „Da sehen wirbei den Mitgliedern eine extremeResonanz“, so Kapfer. Der ersteWorkshop der Kooperation dazuwurde bereits von den Mitglie-dern begeistert aufgenommen.Nun soll ein umfassendes Kon-zept folgen. Und, hier schließtsich der Kreis, mit dem Thema al-ternative Energie will man beiExpert auch in Richtung alterna-tive Mobilität, dh Elektro-Mobi-lität, expandieren. Denn was liegtnäher, als mit dem „eigenen“Strom den Akku des eigenenElektro-Scooters zu laden. DieZusammenarbeit mit iO-Scooterstellt hier einen ersten Schritt dar.

Über die technischen Finessender Scooter, deren Tauglichkeitfür den Straßenverkehr sowiemögliche Förderungen durchLand und Gemeinden, wurdendie Kooperationsmitglieder imGast-Vortrag von iO-EignerBernd Kraemmer während derExpert-Tagung informiert.

Verstärkung im Team Dass es der Expert mit der Suchenach neuen Umsatzfelder für sei-ne Mitglieder durchaus ernst ist,beweist auch ein Zugang in derKooperationszentrale. Stefan Mo-ser verstärkt das Expert-Team inLeonding als ProjektmanagerNeue Geschäftsfelder. Die Zu-sammenarbeit mit iO-Scooter ge-hört zu seinen ersten Projekten. Moser ist allerdings nicht der ein-zige Zugang in der Kooperations-zentrale. Clemens Weiskopf wirdsich in Zukunft um die Weiter-entwicklung des Internet-Auf-tritts der Kooperation kümmern.Daneben wird er auch das Intra-und Extra-Net der Expertler ge-stalten.

EXPERT: GRÜNER SCHWERPUNKT

Mit demRoller zur Futura Mit 5 Prozent Wachstum in der Gesamtgruppe kann

man Expert beinahe als Krisengewinner bezeichnen.

Zur traditionellen Herbstagung der Orangen im

Rahmen der Futura präsentierte sich GF Alfred

Kapfer jedenfalls optimistisch, was die Aussichten

der Kooperation angeht. Der Expert-Chef will in Zu-

kunft noch stärker auf das Energiesparthema setzen

und für Mitglieder neue Geschäftsfelder erschließen.

Wenn der Chef mit dem Roller kommt, dem Elektro-Roller natürlich. Expert-Chef Alfred Kapfer will den Mitgliedern neue Potenziale erschließen. Nebenalternativer Energie gehört dazu auch die Elektro-Mobilität.

Expert setzt weiter auf Ener-giesparen und Umweltschutz.

Erschließung neuer Geschäfts-felder wie zur Elektro-Mobilitätund Photovoltaik durch eigenenMitarbeiter.

Mystery-Shopping zum Ener-giesparExperten in den kom-menden sechs Monaten.

TV-Schwerpunkt auf Umwelt-schutz, Vernetzung und Zusatz-geräte

KURZ UND BÜNDIG:

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E&W 9A/09 HINTERGRUND 33

Mehr als nur FernseherDer zweite große Schwerpunkt,den sich Expert für den Herbstvorgenommen hat, ist der BereichMultimedia. Dabei geht es Kapfervor allem darum, die Abhängigkeitder Mitglieder vom Fernseher alsUmsatzbringer in der UE zu mil-dern. „Auch bei den Zusatzgerätenrund um den Fernseher bestehtnoch ein Riesenpotenzial. DerFernseher ist der Türöffner. Aberman muss die Produkte rund he-rum wie Home Cinema viel stär-ker erlebbar und vorführtauglichpräsentieren“, gibt sich Kapferdeswegen überzeugt. „Denn bis-her verkauften sich TV-Geräte wievon selbst. Doch jetzt ist jeder gutberaten, Themen wie Vernetzungder Multimedia-Geräte aufzugrei-fen. Und da hat der EFH ja wirk-lich alle Trümpfe in der Hand.“Gleichzeitig gehe es darum, dasGleichgewicht zwischen derWeißware und der Unterhaltungs-elektronik zu wahren. Kapfer siehthier die Gefahr, dass sich einzelne

Händler zu sehr auf einen Bereichstützen. Denn während die Weiß-ware zweistellig wächst, stagnierenlaut Kapfer bei der UE die Um-sätze. „Da muss man als Fachhändlerschon die Balance wahren undsich nicht von kurzfristigen Ent-wicklungen verführen lassen. DerEFH muss auf beiden Beinen ste-hen“, so der Expert-GF.

Außenprofilierung weiter vorantreibenEin besonderes Anliegen des Ko-operations-Chefs ist weiterhin dasVorantreiben der Außenprofilie-rung der Mitglieder-Geschäfte.„Im vergangenen Jahr haben wir

noch mehr Betriebe profiliert.Die Erfahrung zeigt uns, dass sicheine qualitative Investition sofortpositiv im Ergebnis niederschlägt.Zum Teil verzeichnen wir Wachs-tumsraten von 20 bis 30%. Das istkein Strohfeuer“, so Kapfer. „Dakann man mit überschaubarenMitteln viel erreichen. Die Ko-operation hat jedenfalls noch vie-le Projekte in der Pipeline.“ Nicht nur, dass mit der stärkeren

Außenprofilierung der Expert-Mitgliedsbetriebe die Sichtbarkeitder Gruppe deutlich steigt, auchdie Werbewirksamkeit der Ex-pert-Werbung für die einzelnenMitglieder steige deutlich.

ErfolgsstoryAls eine Erfolgsstory hat sich dieExpert-Akademie entpuppt. ZurFutura hat die Kooperation mitder zweiten Staffel der Unterneh-mer-Schulung begonnen undauch das Angebot bei der Jung-unternehmer-Schulung soll wei-ter ergänzt werden. Ausgebautwird auch das Lehrlings-College.Diese ergänzende Ausbildung zurBerufsschule soll den Verkaufs-nachwuchs beim Kundenkontaktstärken. Hier appellierte VL Ge-rald Purner während der Tagungan die Mitglieder, mehr Lehrlingezu den Expert Lehrlings-Collegeszu schicken. „Das Schulungsangebot von Ex-pert jenseits der üblichen Pro-duktschulungen ist unser USP.Das spricht sich herum. In Zu-kunft wollen wir die einzelnenExpert-Mitglieder gezielt auf fürsie passende Schulungen auf-merksam machen“, erklärte Kap-fer dazu. ■

INFO: www.expert.at

Expert will beimThema Energie-sparen punkten. Dasgilt auch bei der UE,wie GF AlfredKapfer anhand derPräsentationswandauf der Futurazeigte. Gleichzeitigwill Expert aberauch die Abhängig-keit der Mitglieds-betriebe in der UEvon TV-Geräten mil-dern. In Zukunftsollen sie mehr aufVernetzung und Zu-satzproduktesetzen.

Neue Geschäfts-felder will Expertfür seine Mitgliedererschließen und dieiO-Scooter sindeiner der ersten An-sätze davon Photo-voltaik der andere.Verantwortlich fürdie neue Sparte istNewcomer StefanMoser. Ziel ist esauch den Installa-tions-Bereich derExpert-Mitgliederzu stärken.

Zum zweiten Mal wurde dieses Jahr die Auszeichnung der Expert verlie-hen. Bei der Abendveranstaltung der Kooperation in der Kurhalle von BadReichenhall kam da schon ein Hauch von Oscar-Verleihung auf, als Foren-Sprecher Christian Blumberger das – natürlich orange – Kuvert öffnete. DieAuszeichnung ging anPeter Strohbichler, Inha-ber von Expert Stroh-bichler in Seekirchen. Der Sieger wurde wiedervon den Industrie-Part-nern von Expert aus ei-nem Fünfer-Vorschlagder Kooperations-Zen-trale ausgewählt. Eben-falls im Feld der Nomi-nierten: Expert Tisch ausFeld am See, ExpertWimmer in Maierkir-chen, Expert Ortner in Lienz und Expert Luwy in Kirchdorf an der Krems.Sie alle hatten im vergangenen Jahr Umbauprojekte zur Profilierung undNeugestaltung ihrer Geschäfte durchgeführt, sowie besonderes Engage-ment für die Gruppe gezeigt. Zusätzlich bewertet wurden die Zusammen-arbeit mit den Lieferanten sowie die Service-Orientierung. „Wir alle brauchen gestandene Fachhändler. Deswegen freuen wir uns,wenn wir engagierte Händler sehen, die investieren und schulen", erklär-te Foren-Sprecher Christian Blumberger bevor er die 30 cm hohe Alumi-nium-Figur an den Gewinner übergab. Der bedankte sich besonders bei derKooperation. „Ohne die Unterstützung von Expert, wäre der Umbau nichtüber die Bühne gegangen", so Strohbichler, der sich seit dem Abschlussdes Umbaus über ein deutliches Umsatzplus freuen kann. Den Preis übern-ham der glückliche Sieger zusammen mit Gattin Claudia.

DER EXPERT 2009

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HINTERGRUND E&W 9A/0934

„SAGEN SIE MIR IRGENDEINENGrund, warum ich mit der Futu-ra nicht zufrieden sein sollte?“Red Zac-Geschäftsführer PeterOsel zeigt sich über die diesjähri-ge Messe höchst erfreut. „Ichhabe nicht nur nichts Negativesgehört, sondern ausschließlichPositives. Alle bewundern unserenStand, alle bewundern die Kon-zepte, die wir da präsentieren. DasVernetzungsthema wurde so auf-wändig wie noch nie präsentiert“,kommt Osel ins Schwärmen. Denn in einem etwa 80 Qua-dratmeter großen, verglasten

Showcase zeigte Red Zac auf derFutura, was in Sachen Heimver-netzung heute möglich ist bzw. inZukunft möglich sein wird. Dassder Trend klar in diese Richtunggeht, pfeifen nicht nur die Spat-zen von den Dächern. Ein auf-merksamer Gang durch IFAund/oder Futura belegte das heu-er eindrucksvoll. So wurden fürden Red Zac-Showcase auf derFutura etwa 400 Meter Kabelverlegt. „Die Mitglieder goutierendas und loben uns über den grü-nen Klee“, sagt Osel. Und auchdieVerleihung des AERA – „For-

za Magenta!“, jubelt Osel. RedZac-Händler belegten dabei denersten und dritten Platz (siehe Be-richt Seite 8). Auch die Abendver-anstaltung (Fotos folgen in dernächsten E&W-Ausgabe) war einvoller Erfolg.Apropos Messe: „Die Messe imFrühjahr, oder Warenbörse, ist kei-ne Frühjahrs-Futura“, betontOsel. Und schon gar keine Kon-kurrenz-Veranstaltung. „Sonstkommt noch jemand auf die Idee,die Herbst-Futura abzuschaffen.Das darf sicher nie passieren. Wirwerden die Futura mit Zähnen

und Klauen verteidigen!“ Einzi-ger Wermutstropfen: „Ich bintraurig, dass gewisse Lieferantennicht ausstellen – vor allem Sony.Das liegt mir schwer im Magen.Bei der Weißen Ware natürlichWhirlpool, Gorenje – das findeich nicht in Ordnung. Der Stel-lenwert Österreichs ist aus Sichtmancher ausländischer Herstellernicht ein solcher, wie es angemes-sen wäre.“Zur Messe im Frühjahr sagt er:„Wir sind damit dem Wunsch derIndustrie gefolgt, wir hätten na-türlich weiter unsere eigeneVer-

VIEL FREUDE UND EIN WENIG ÄRGER AUF DER FUTURA

„Was ist das für eine idiotische Branche?“Klare Worte findet Red Zac-GF Peter Osel, wenn er auf das Missverhältnis von Stückzahlen zu Deckungsbeitrag beim

Thema „LCD-TV“ angesprochen wird. Sonst gibt es aber bei „Magenta“ keinen Grund zur Klage. Messe und Mitgliederfest

waren ein voller Erfolg. Auch personell tut sich was in Biedermannsdorf. Und es gibt ein klares Bekenntnis „Pro“-Futura

Beim Messeauftritt von Red Zac stand heuer der network@home-Showcase im Mittelpunkt. Dort wurde gezeigt, was in Sachen Heimvernetzung möglichist. Dazu gibt es für Mitglieder ein spezielles Angebot sowie bald ein „Haus auf Rädern“.

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E&W 9A/09 HINTERGRUND 35

anstaltung machen können, unddie Industrie wäre auch gekom-men. Aber im Sinne einer Part-nerschaft haben wir gesagt: ‚Okay,wenn es euch hilft, dann stimmenwir zu’“. Neuigkeiten gibt es auch im Auf-sichtsrat: Günther Kappacher ausSt. Johann/Pongau und ChristianZöscher aus Graz sind neu imKontrollgremium. „Stenico hatvor ein paar Wochen sein Amt zurVerfügung gestellt. Er ist jetzt sehrmit seinem Unternehmen be-schäftigt...“, betont Osel. DerAufsichtsrat wird künftig übrigensaus fünf Mitgliedern bestehen.

Neuer „Geschäftsführer“Auch ein neuer „Geschäftsführer“steht ante portas. „Er wird dieAgenden Marketing und Vertriebübernehmen, das werden seineHauptbereiche“, sagt Osel. Undletztendlich soll er auch IreneSchantl ersetzen bzw. ihre Aufga-ben übernehmen. Die Marketing-Chefin soll Mitte des nächstenJahres in Pension gehen. Ob sich die Funktion des Ver-triebs- und Marketinggeschäfts-führers und des Werbeleiters in ei-ner Person verbinden lassen, wirdsich erst zeigen. Ein wenig Skep-sis ist hier angebracht. „Wenn derneue Kollege und ich harmonie-ren, ist auch geplant, dass wirkünftig hauptamtliche Vorständewerden“. Osels Tätigkeit setzeeine Vertrauensbasis mit dem Vor-stand voraus – „und die ist vor-handen“, betont er. Die Ebeneder Geschäftsführung – die ja ei-gentlich anachronistisch ist – fällt

somit in Zukunft weg. Zum neu-en Kollegen werde man Haupt-geschäftsführer sagen – „obwohler eigentlich keiner ist. Im kom-menden Jahr steht ja bekanntlichdie Vorstandswahl an, die Füh-rungsebene muss sich von derGeneralversammlung wählen las-sen. Das gilt natürlich auch für die‚Geschäftsführer’, die in den Vor-stand übergeführt werden.“ DerVorstand wird künftig aus zweihauptamtlichen Vorständen beste-hen – plus ehrenamtlicher Ergän-zung in Form eines einzigen RedZac-Mitglieds statt bisher drei(Mörth, Binder, Priesner).

Wolfgang Mörth gehtDa eine Neuorganisation des Vor-stands im Herbst 2010 durch dasAusscheiden von Wolfgang Mörth(wegen der Altersklausel) notwen-dig wird, plant man hier gleicheine radikalere Änderung. Den Umsatz in der Red Zac-Gruppe betrachtet Osel mit vie-len lachenden, aber auch einemweinenden Auge. Lachende Au-gen sind es vor allem bei denHaushaltsgeräten, bei der „Gro-ßen Weißen“ gäbe es derzeit einPlus von 16 Prozent. Bei denElektrokleingeräten sogar „sagen-hafte 28 Prozent plus. Aber beider UE haben wir ein Problem,so wie die ganze Branche. Da sindwir leider marktkonform.“ Är-gern muss sich Osel über die Si-tuation bei TV-Geräten: „Wennmir einer meiner großen Händlersagt, er hat es geschafft, die Stück-zahlen bei LCD-Fernsehern um33 Prozent gegenüber demVor-

jahr zu steigern, und trotzdem hater drei Prozent weniger De-ckungsbeitrag – dann muss mansich eigentlich auf die Stirn grei-fen. Was ist das für eine idiotischeBranche, die kein Geld verdienenwill?“ Das Problem seien ja nichtdie drei Prozent weniger De-ckungsbeitrag – „damit könnteman ja noch leben. Das Problemsind die gleichzeitigen plus 33Prozent bei den Stückzahlen.Denn das heißt ja auch 33 Pro-zent mehr Wickel und Reklama-tionen im Backoffice. Wer soll dasbewältigen? Da müsste man jaauch mehr Personal aufnehmen –und das rechnet sich garantiertnicht.“ Die Outperformance bei denElektrokleingeräten „kann ichmir auch nicht erklären, ich kannmich nur darüber freuen“, sagtOsel. Schon ab Jänner hätte manbei Red Zac gemerkt, dass es denKleingeräten „ganz gut geht. Da-mals hatten wir Steigerungsratenvon um die acht bis zehn Prozent,im Frühjahr über 20 Prozent.Unglaublich!“Der Ausblick aufs Gesamtjahr istauch ein positiver: „In Summegibt es einen Zuwachs, wir kön-nen davon ausgehen, dass es posi-tiv gelaufen ist. Wir haben eine sogenannte ‚Krise’ gehabt. Aberwenn das die Krise ist, dann sageich ‚Bitte weiter so’“. Man dürfeaber auch nicht die vielen positi-ven Aspekte vergessen, StichwortSteuerreform: aufgrund der ho-hen Inflationsrate 2008 überpro-portional hohe Lohnabschlüsse.Und heuer so gut wie keineTeu-

erung. „Wir hatten die dreizehn-te Familienbeihilfe, und jetzt dieTrennungsprämie. Wir hatten ei-nen Booster nach dem anderen“.Die Trennungsprämie sei ein we-sentliches Argument, sich ein bes-seres Gerät zu kaufen. Denn: „Ei-nem geschenkten Gaul schautman nicht ins Maul“, weiß Osel.

Neuigkeiten für MitgliederBeim Zubehörprojekt erfolgt derRoll-Out. „Den haben wir ge-meinsam mit Expert begonnen,bei uns sieht man schon das Er-gebnis. Aber so sind wir halt...“,meint Osel. Wichtige Info: Dieersten zehn Händler, die bestellen,bekommen das Regal kostenlos.Ebenso der Roll-Out bei denVernetzungspaketen: Jeder Händ-ler bekommt auf Wunsch einenExperten zur Verfügung gestellt,der mit ihm das Paket im Ge-schäft auspackt und installiert –mit Einschulung. Neue Ideen wurden natürlichauch entwickelt: So wird ein Vi-deo über das vernetzte Heim ge-dreht, das wird Händlern alsSchulungsunterlage zur Verfügunggestellt – aber auch eine Variantefür die Konsumenten wird es ge-ben. Was auch bald kommenwird, ist ein „mobiles Haus“, aus-gestattet mit aktuellen Netzwerk-themen, das Händlern für Haus-messen etc. zur Verfügung gestelltwird – eine Art Roadshow also.Der Start soll so früh wie möglicherfolgen.Internetauftritt und Informations-system (neue Oberfläche mitdeutlich erweitertem Funktions-umfang) werden ebenfalls überar-beitet, derzeit befinde man sich inder finalen Phase. Das neue Infor-mationssystem geht noch heueronline.Das nächste Projekt naht schon, eshandelt sich um eine zentrale Ser-verlösung, Händler können dann– wenn sie wollen – darüber diegesamte Warenwirtschaft abwi-ckeln. Sie ersparen sich damitHardwaretausch, Datensicherung– also alles, was bei der EDV Ar-beit macht (und Geld kostet).„Ein Rundum-sorglos-Paket fürden Händler. Anstelle einer gro-ßen Investition wird nur ein klei-ner Monatsbeitrag fällig“. ■

Neue Projekte: Ein bewegli-ches Haus, ausgestattet mit ak-tuellen Netzwerkthemen, dasHändlern für Hausmessen etc.zur Verfügung gestellt wird,rollt an. Ebenso wird es ein Vi-deo zum Thema „vernetztesHeim“ geben - für Mitgliederund für Kunden.

Zentrale Serverlösung: Optio-nal können Mitglieder künftigihre Warenwirtschaft darüberabwickeln.

Neues Informationssystem:Geht noch heuer online.

KURZ UND BÜNDIG

„Wonderful“, dieFutura. Peter Oselhat keinen Grundzur Klage, für ihnwar die Messe einvoller Erfolg. Wer-mutstropfen: Einige Lieferanten, etwaSony oder Gorenje,„schwänzten“leider die diesjäh-rige Veranstaltung.

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TelekommunikationTelekommunikationTelekommunikationDOMINIK SCHEBACH

In der Telekom-Branche ist er kein Unbe-kannter, schließlich war er unmittelbar ander Konzeption undSchaffung der erstenNetzbetreiber-Shops inÖsterreich beteiligt.Christian Boldrino,ehemaliger VL von Oneund Head of OneWorlds, kehrt nach ei-nem Intermezzo alsPOS-Consultant aktivin die Mobilkommuni-kation zurück. Der 42-Jährige wird Franchise-Nehmer für einen neuen A1 Shop inTulln. Bereits am 13. Oktober soll derShop in der Rosenarkade am Stadtplatz

der niederösterreichischen Bezirksstadt sei-ne Pforten öffnen. „Ich habe mich ja

schon länger nach einemFranchise-System umge-sehen“, so Boldrino.„Mehr durch Zufall binich in Kontakt mit demA1-Franchise-System ge-kommen. Aber nachdemich mir das System genauangesehen und auch dengeplanten Standort analy-siert habe, ging alles rechtschnell.“Guido Lenz, Abteilungs-

leiter Special Project/Franchise-Manage-ment, ergänzt: „Wir haben uns zwar nichtgesucht, aber gefunden.“

Der Distributionsmarkt in Österreichist ein heiß umkämpftes Pflaster. Umsomehr Überzeugung gehört dazu, wennman sich neu auf dem Markt etablierenwill. Murat Koc (im Bild rechts), Inha-ber von X-Mobile, wagt es mit seinemneu gegründeten Unternehmen X-Dis-tribution.at. Mit an Bord als Vertriebs-leiter ist der ehemalige One-Handelsver-triebsleiter Berhard Brandtner.Der Schwerpunkt des neuen Unterneh-mens liegt laut Brandtner auf den Berei-chen Telekom und Unterhaltung. „Das istein schneller Markt. Da gibt es noch viele

viel versprechende Segmente, in denensich viel ergeben kann. Und als klein auf-gestelltes Unternehmen kann man flexib-ler agieren, als andere Distributoren“, soBrandtner. Derzeit zählt das in Wien ansäs-sige Unternehmen fünf Mitarbeiter.

Günter Ömer ist ab 1. Oktober offiziellfür UpCom unterwegs. Seine Vorstellungs-runde absolvierte er allerdings schon imSeptember auf der Futura. Der 48-Jährigewird in Zukunft das Gebiet Tirol und Vor-arlberg für den Distributor betreuen. Ömer ist in der Branche kein Unbekann-ter. Er war die letzten zehn Jahre für Leitz

Austria tätig,wo er ebenfallsfür den WestenÖs te r re i ch szuständig war.Nachdem er dort anfänglich den Fachhan-del betreute hatte, war er danach Ansprech-partner für die Großfläche.

CHRISTIAN BOLDRINO WIRD A1-FRANCHISER

Prominente Verstärkung

WAGEMUTIG

Neuer Distributor

UPCOM

Wieder vollzählig im AD

Sucht- potenzialDie Futura hat wieder diean sie gestellten Erwar-

tungen erfüllt. Zumindest, wenn es um ihre Rolleals Marktplatz der Telekom-News geht. Und dasind nicht nur die offiziellen Neuigkeiten gemeint.So gesehen war die Telekom-Halle auf dem Salz-burger Messegelände auch wieder ein Abbild derBranche, auch wenn dieses Jahr die Netzbetreiberweitgehend auf eigene Stände verzichtet haben,und sich die Distributoren für sie in die Breschegeworfen haben (und dabei einen guten Job mach-ten). Es hat sich auf der Messe auch wieder ge-zeigt, dass die Telekom-Branche offensichtlich eingewisses Suchtpotenzial besitzt. Nur so ist es zuerklären, dass so viele Player immer wieder undwieder in die Branche zurückkehren. Oder wie esUpCom-VL Franz Schwalb-Schich so treffendausdrückte: „Die Gesichter bleiben dieselben. Nurdie Visitenkarten ändern sich.“ Einen starken Indikator für das postulierte Sucht-potenzial stellt schon diese Seite dar. Mit Christi-an Boldrino und Bernhard Brandtner kehrengleich zwei bekannte Gesichter in die Telekom-Branche zurück. Meine persönliche Theorie ist ja, dass der besonde-re Reiz oder Suchtpotenzial der Sparte in ihrergroßen Dynamik liegt. In kaum einen anderenFeld geht es so schnelllebig zu wie in der Telekom-munikation. Der Wettbewerb verlangt immer wie-der nach neuen Lösungen, Innovationen und Bu-siness-Modellen. Eines dieser Business-Modelle istdas von UpCom auf der Futura präsentierte Kon-zept „Alte Handys = neue Kunden“, welchesden Markt gewissermaßen auf den Kopf stellt. DerGedanke ist bestechend. Einerseits wird damit dasalte Mobiltelefon des Kunden zum Ausgangs-punkt für ein neues Geschäft, und gleichzeitig wirdmit dem Ansatz der Umweltschutzgedanke erfüllt. Das erste Echo ist sehr vielversprechend und ichbin gespannt, wie sich das System entwickeln wird.Die ersten Handys wurden jedenfalls schon überdas Online-Tool angekauft.Man kann gespannt sein, wie die anderen Markt-teilnehmer auf diesen Ansatz reagieren werden. Se-hen wir hier die Entwicklung eines neuen Ge-schäftsmodells für den Fachhandel und die Distri-bution? Wie gesagt, Suchtpotenzial ...

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DIE UMSETZUNG einer innovati-ven Idee stellt auch immer einengewissen Kulturbruch dar. Soauch hier, wie Franz Schwalb-Schich, UpCom-VL und einerder Väter der Idee, bestätigt:„Unser ganzes Business im Han-del ist auf den Verkauf ausgerich-tet. Mit dem neuen Modell kauftder Händler, damit er dann wie-der verkaufen kann. Das ist einneuer Ansatz, der ein Umdenkenerfordert, aber der Händler sorgtdamit für Frequenz am POS undkurbelt in einem zurückgehen-den Markt das Geschäft an.“ Derzeit gibt es zwar einen über-schaubaren Gebraucht-Markt,die planmäßige Verwertung derEndgeräte stellt allerdings eineabsolute Premiere dar - und das

nicht nur in Österreich. Da Up-Com mit seinem System dahin-ter steht, entfällt für den Händler

das Risiko und er muss keinegroße Vorausinvestition tätigen.Denn der Distributor gewährtdem Händler eine Gutschrift fürdie mittels eines eigens program-mierten Online-Tools zurückge-nommenen Handys. Der Fachhändler fungiert damitnur als Zwischenstation: Ernimmt das Mobiltelefon amPOS an, vergütet es dem End-kunden – im Idealfall mit einemGutschein – sendet die Mobilte-lefone ins Sammellager des Dis-tributors und rechnet einmal imMonat mit UpCom ab. Der Vorteil: Der Distributorwird das System bewerben unddamit für Frequenz im EFHsorgen.

Viel Herzblut und ein Blick fürstrategische MöglichkeitenDie Motivation des UpCom-Te-ams ist dabei die Stärkung desFachhandels. Denn nach Ansichtvon UpCom-GF Martin Leh-mann und VL Franz Schwalb-Schich wird derzeit der Telekom-FH von Großfläche, Internet undNetzbetreibershops in die Man-gel genommen. „In dieser Situation haben wiruns überlegt, was ein Distributorfür den Telekom-FH machenkann“, beschreibt Schwalb-Schich die Ausgangslage. „Wäh-rend die Netzbetreiber weitge-hend das Angebot bestimmen,hat der Distributor vor allemeine Drehscheibenfunktion. Mitdem Modell ,Alte Handys =

UPCOM:„ALTE HANDYS“ BRINGEN „NEUE KUNDEN“ FÜR DEN TELEKOM-FH

Mehr Frequenz ohne RisikoVor der Futura gab es einige Andeutungen. Jetzt ist klar: UpCom ist immer für eine unkonventionelle Idee gut. Mit dem

Konzept „Alte Handys = neue Kunden“ hat der Distributor auf der Futura ein vollkommen neues FH-Geschäftsmodell aus

der Taufe gehoben: Denn damit kann der Telekom-FH erstmals ohne Risiko gebrauchte Handys zurückkaufen und gleich

beim Kunden ein Nachfolgegeschäft anstoßen. Ermöglicht wird dies, indem sich UpCom der Altgeräte annimmt und

diese einer Wiederverwertung zuführt. Die Abwicklung erfolgt dabei einfach und schnell über ein Online-Tool am POS.

UpCom-VL FranzSchwalb-Schich undGF Martin Lehmannhaben auf der Futuraihren neuen Frequenz-bringer für den Te-lekom-Handel offiziellvorgestellt. Im Vor-lauf zur Messe hatman bei UpCom schondas eine oder anderekryptisch angekün-digt. Der Schleier ge-lüftet wurde aller-dings erst auf der Fu-tura selbst.

UpCom überrascht mit einerabsoluten Premiere auf dem ös-terreichischen Mobilfunkmarkt.

Alte Handys als Frequenzbrin-ger für den Telekom-FH

Planmäßige Wiederverwer-tung soll das Geschäft in einemzurückgehenden Markt ankur-beln.

System bevorzugt den bera-tenden Fachhandel.

Eigenes Online-Tool sichertAbwicklung und Verrechnung.

KURZ UND BÜNDIG:

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E&W 9A/09 TELEKOMMUNIKATION 39

neue Kunden’ können wir aller-dings den Fachhandel stärken.Denn das System funktioniertnur, wo es einen beratenden Ver-käufer gibt, der dem Kunden einAngebot machen kann. Des-wegen ist dieses Projekt von un-serer Seite nicht nur kaufmän-nisch getrieben. Da ist auch sehrviel Herzblut von uns dabei.“Der Distributor hat aber nichtnur einiges an Herzblut, sondernauch viel Zeit und Gehirn-schmalz in die Entwicklung derIdee gesteckt. „Wir haben unsseit jeher Gedanken über Markt-und Bedarfsentwicklungen ge-macht und wie man neue Rah-menbedingungen und Strömun-gen sinnvoll geschäftlich umset-zen kann. Eine logische Konse-quenz daraus ist, sich mit demThema - der mittlerweile nahezuunendlich im Markt befindlichenMenge - Altgeräte und derenweiterer Verwendung auseinan-der zu setzen“, ergänzt Lehmann.„Ich sehe dieses Thema insge-samt sowohl ökonomisch, alsauch ökologisch als sehr interes-sant an und es ist zugleich drin-gend benötigter Frequenz- und

Umsatzbringer für den Telekom-fachhandel. Treu dem Motto: ge-meinsam wachsen!“ Für die Umsetzung des ehrgeizi-gen Unternehmens hat sich Up-Com einige Zeit genommen,schließlich galt es eine ganzeReihe von logistischen, recht-lichen und steuerlichen Proble-men für den Ablauf im Hinter-

grund zu lösen. „Wir haben unsdaher über mehrere Monate Zeitgenommen, um das Thema in-tensiv zu beleuchten und aufzu-arbeiten. Ich denke wir sind nunmit einer sehr professionellenLösung am Start.“

Start auf der FuturaDer Start selbst erfolgte auf derFutura, damit das System auchdie entsprechende Aufmerksam-keit erhält.

In der Telekom-Halle hat derAnsatz von UpCom jedenfallseiniges an Aufsehen erzeugt.Auch das Echo aus dem Fach-handel sei auf der Messe durch-wegs positiv gewesen, wieSchwalb-Schich versichert. Dievorgedruckten Verträge zur Teil-nahme am System, die man fürdie Messe im Gepäck hatte,

reichten jedenfalls bei weitemnicht aus.Abzuwarten bleibt natürlich, wiedas System in der Praxis anläuft.Etwaige Kinderkrankheiten ge-loben Lehmann und Schwalb-Schich jedenfalls schnell zu lö-sen.

Win-Win-WinDie Grundidee hinter „AlteHandys = neue Kunden“ ist, dassder Telekom-Fachhändler, indemer die gebrauchten Handys auf-

kauft, eine zusätzliche Leistunganbieten kann. Damit punktetder Händler mit Kompetenz undnatürlich mit dem Umwelt-schutzgedanken. Der Endkunde wiederum mussnicht den Umweg über Ebayoder eine andere Plattform wäh-len, wenn er sein Altgerät ver-werten will. Stattdessen erhält ergleich am POS eine Vergütung,die er wiederum für einen Ein-kauf nutzen kann. Der Händler wiederum musssich nicht mit der zurückgenom-menen Ware herumschlagen, dieHandys in seiner Vitrine ausstel-len oder wie gesagt das Lagerri-siko tragen. Trotzdem kann ermit der Aktion zusätzliche Kun-denfrequenz generieren und dieUmsätze erzielen, die er sonstnicht gemacht hätte. Womit sichfür alle Beteiligten Händler, End-kunde, Umwelt und natürlichauch UpCom ein Gewinn er-gibt.

Einfacher Ablauf und Chance auf Zusatzmarge Das ganze System steht und fälltmit der Einfachheit der Abwick-lung. Deswegen hat UpCom ❯

Der Ablauf für alte Handys = neue Kunden ist einfach und soll nur wenigeMinuten am POS beanspruchen.

1. Funktionstest durch den Verkäufer: Lässt sich das Gerät einschalten?Funktionieren alle Tasten? Ist das Display in Ordnung? Besteht auf denersten Blick kein Wasserschaden?

2. Preisempfehlung: Über eine Abfrage der IMEI-Nummer bzw durch Ein-gabe des Geräte-Typs (wenn der Verkäufer zB den Kunden nur kurz in-formieren will) im Online-Tool erhält der Mitarbeiter eine Preisaus-kunft auf Basis der internationalen Tagespreise.

3. Kauf: Kommt ein Kauf zustande, so werden vom Online-Tool drei Rech-nungen (für Kunden, Händler und UpCom) erstellt. Mit der Unter-schrift auf der Rechnung bestätigt der Endkunde als Verkäufer auch,dass er rechtmäßiger Besitzer des Handys ist. Zur rechtlichen Absi-cherung des Händlers und von UpCom wird eine Kopie eines amt-lichen Lichtbildausweises vom Kunden beigefügt.

4. Vergütung: Der Kunde erhält eine Vergütung mittels Einkaufsgut-schein oder Barvergütung. Der Händler kann die Vergütung 1:1 durch-reichen oder 5, 10 oder 15% als Marge einbehalten.

5. Logistik und Administration: Die Gebrauchtgeräte werden im Online-Tool erfasst, mit einem Lieferschein und einem Bar-Code versehen,gesammelt und unfrei per Post an das Sammellager von UpCom ver-schickt.

6. Die Verrechnung erfolgt monatlich.

7. Defekte Geräte werden mit einem Abschlag zurückgenommen.

DER ABLAUF

Jetzt schau’n wirmal, wie viel so einJournalisten-Handy wert ist.UpCom-VL FranzSchwalb-Schichdemonstriert dieMöglichkeiten derSuchfunktion desOnline-Tools an-hand des Mobilte-lefons des Autorsund ...

... bingo. Da ist es.Der tatsächlichePreis eines Gerätshängt zwar von denTagespreisen ab,aber „der Händlersorgt damit für Fre-quenz am POS undkurbelt in einem zu-rückgehendenMarkt sein Geschäftan“, ist Schwalb-Schich überzeugt.

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TELEKOMMUNIKATION E&W 9A/0940

ein eigenes Online-Tool pro-grammieren lassen und rund he-rum einen durchgehenden Pro-zess aufgesetzt: Wenn der Kundesein Altgerät verkaufen will, führtder Mitarbeiter am POS einekurze Funktionsüberprüfung desgebrauchten Mobiltelefonsdurch. Anhand der IMEI-Num-mer bzw der Type des Geräts er-hält der Verkäufer eine verbindli-che Preisauskunft auf Basis derinternationalen Tagespreise fürgebrauchte Handys. Kommt eszum Verkauf, so muss der Mitar-beiter nur den bereits erstelltenVertrag in dreifacher Ausführungausdrucken. Allerdings muss der Händler denermittelten Preis nicht 1:1durchreichen. Das Tool stellt ihmvielmehr vier Auswahlmöglich-keiten zur Verfügung, wo er ent-scheiden kann, wie viel Marge ermachen will. So kann der Up-Com-Partner zwischen 0 und15% der Summe für seinen Auf-wand einbehalten. (Zum genau-en Ablauf siehe Kasten „Ab-lauf“).Das Online-Tool hilft aber auchbei der Administration der Ab-

rechnung und der Logistik.Schließlich werden alle Gerätemit der IMEI-Nummer erfasstund können so in jedem Schrittder Logistik verfolgt werden. Fürden Transport ins Sammellagervon UpCom versieht der Händ-ler die Handys mit Lieferscheinund BAR-Code und schickt sie

unfrei im Paket an den Distribu-tor. Eingesendet werden dieHandys, wenn der Warenwert derzurückgenommenen Mobiltele-fone 100 Euro übersteigt odersich beim Händler mehr als zehnGeräte angesammelt haben, spä-testens aber, wenn die letzte Sen-dung schon drei Wochen zu-rückliegt.

Von zwei bis 250Derzeit sind rund 1.000 Modellevon 17 namhaften Herstellern indem Online-Tool erfasst, wobei

die Liste laufend adaptiert wird.Dh, sollte nach einem Modellinternational Nachfrage beste-hen, so wird UpCom diesesHandy auch in sein Tool aufneh-men. Der Handybesitzer be-kommt für ein funktionierendesAltgerät zwischen zwei und 250Euro. DieVergütung sollte nach

Ansicht von Schwalb-Schich alsGutschein erfolgen, allerdingswill der UpCom-VL hier seinenPartnern nicht vorgreifen. Aber selbst defekte Geräte wer-den vom Distributor angekauft.In diesem Fall allerdings mit ei-nem Abschlag. „Damit bringenwir auch den Umweltschutzge-danken zum Ausdruck“, soSchwalb-Schich. Der Kundekann sich in diesem Fall zumin-dest sicher sein, dass sein Gerätordnungsgemäß entsorgt wird.

Verwertung in vier Stufen Die Verwertung erfolgt in vierStufen mit internationalen Part-nern. Im besten Fall kann dasHandy direkt auf den internatio-nalen Gebrauchtmarkt gebrachtwerden. Ist das Gehäuse nicht mehr ganzeinwandfrei, dann kann durchein Refurbishing das Gerät miteinem neuen Cover versehenwerden, um danach auf den Ge-brauchtmarkt zu kommen. Zahltsich das nicht aus, so werdennach dem Plan von Schwalb-Schich die Module des Mobilte-lefons als Ersatzteile verwertet. Istdies auch nicht mehr möglich, solassen sich zumindest die Roh-stoffe im Handy zurückgewin-nen. Ausgehend von einerMischkalkulation soll sich dasSystem laut Schwalb-Schichselbst tragen.

Offenes SystemEins stellen Lehmann undSchwalb-Schich ebenfalls klar,„Alte Handys = Neue Kunden“ist jetzt keine Aktion des T-Mo-bile-Exklusivdistributors für die

Partner dieses Betreibers. Viel-mehr ist das System von denMobilfunkern unabhängig. Da-mit stehe dieses System wirklichjedem Marktteilnehmer offen. Die notwendigen Informationenund Fomulare zur Anmeldungsind auf der Webseite des Distisbereitgestellt. Zusätzlich gibt esaber auch einen Folder für denFachhandel, der nochmals diewichtigsten Vorteile von „alteHandys = neue Kunden“ her-vorhebt.

Den Schatz hebenDass genügend Potenzial vorhan-den ist, daran besteht bei Up-Com angesichts der SIM-KartenPenetration von 130% keinZweifel. Laut Angaben der Hard-warehersteller werden durchNeukunden-Geschäft, Vertrags-verlängerungen und freie Handysderzeit rund drei Millionen Han-dys pro Jahr in den österreichi-schen Markt gepumpt. Was rund10.000 Handys pro Werktag ent-spricht. Die durchschnittlicheProduktlebensdauer beträgt dabei20 Monate, Tendenz fallend.Dem stehen gerade einmal rund370.000 Mobiltelefone gegenü-ber, die im vergangenen Jahrüber die Ö3-Handyaktion derWiederverwertung zugeführtwurden. Mit anderen Worten, esgibt in Österreichs Haushalteneinen Schatz zu heben. „In den österreichischen Schub-laden liegen massenhaft Handysherum. Da ist genügend Potenzi-al da. Und je mehr Handys wireinsammeln können, desto er-folgreicher ist das System“, so derUpCom-VL.

Unterstützung durch PR-KampagneDie Anmeldung erfolgt über dieWeb-Page des Systems unterwww.upcom.at/neuekunden. Unter-stützt wird die Aktion durch einePR-Kampagne des Distributors.Gegenüber dem Endkundenwird das System unter dem Na-men „Altes Handy für neueScheine“ kommuniziert. Dazuwird es auch POS-Material fürden Händler geben. ■

INFO: www.upcom.at/neuekunden

Zur Informationdes EFH hatUpCom einen Ei-genen Folderaufgelegt.

In Österreichwerden jährlichrund drei MillionenHandys verkauft.Der Anteil der Mo-biltelefone, dieeiner Wiederver-wertung zugeführtwerden, ist aller-dings viel geringer.Rund 370.000 Stückwurden im vergan-genen Jahr von derÖ3-Handyaktioneingesammelt. DerRest harrt in di-versen Schubladender Wiederverwer-tung.

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TELEKOMMUNIKATION E&W 9A/0942

MIT MOBILFUNK wird im Allge-meinen vor allem Sprach-Telefo-nie verbunden. Doch derSchwerpunkt hat sich für 3schon lange verschoben. Geradenoch 6 Prozent des Verkehrs imNetz entfallen bei diesem Betrei-ber auf Sprachdienste. Dabei hatder Mobilfunker Lust auf mehr,nicht zuletzt wegen der derzeiti-gen Wettbewerbssituation imMobilfunk.

Neue Umsatzquellen „Die Betreiber müssen sich an-dere Umsatzquellen neben derSprachtelefonie erschließen, undBreitband bietet sich an“, erklär-te Thoma im Gespräch mitE&W. Dabei warf er gleich den Fest-netzanbietern den Fehdehand-schuh hin. „Ich gehe davon aus,dass im Datenbereich dieselbeEntwicklung wie bei der Sprach-telefonie eintreten wird. Bis 2015wird bei der Daten-Nutzung

dieselbe Situation wie bei derSprache erreicht sein und nur dieFreaks werden Festnetz verwen-den.“ Eine besondere Herausforderungbleibt allerdings der Wettbewerbauf dem österreichischen Markt.Nach Einschätzung von Thoma

wird sich deswegen eine Anpas-sung in der Netzbetreiber-Land-schaft ergeben müssen: „Wir ha-ben hier einen Hyper-Wettbe-werb. Deswegen werden alle ös-terreichischen Betreiber in ei-nem internationalen Netzwerkeingebunden sein müssen. In Ös-terreich alleine lassen sich nichtdie notwendigen Synergien he-ben, um zu überleben. Anderer-seits werden internationale An-bieter ein Standbein in Öster-reich brauchen, und wenn es nurals Testmarkt ist. Wir dürfen dabeinicht den Fehler machen uns analte Modelle zu klammern, son-dern müssen laufend neue Ent-wicklungen zulassen.“

Werbung wird mobilEine dieser Entwicklungen istder schon erwähnte Trend zuMultimedia. Innerhalb der Me-dienstrategie von 3 kommt Mo-bile TV eine Schlüsselrolle zu(siehe www.elektro.at). Schließlich

sollen attraktive Multimedia-Angebote den Zusatzumsatzschaffen, mit dem wiederum derNetzbetreiber seine Standard-Produkte subventioniert. Wobeisich für die Abwicklung vonMassenkanälen DVB-H anbiete,während Nischenprogramme Vi-deo on Demand und Program-me mit Rückkanal über Strea-ming angeboten werden. Der 3-CEO denkt aber nichtnur an den Zusatzumsatz durchden Verkauf von Multimedia-Pa-keten an den Endkunden. Viel-mehr sieht er 3 in den Werbe-markt einsteigen. „Zusatzpakete und Werbungmüssen die Verbindungsleistungquersubventionieren, damit ichden einen entscheidenden Centbilliger anbieten kann“, bringt esThoma auf den Punkt. „In Zu-kunft wird sich das Geschäftsmo-dell des Betreibers dahingehendverändern müssen. Wir werdenuns davon lösen, dass der Kunde

Geht es nach 3-CEO Berthold

Thoma, so ist 3 weniger als

klassischer Netzbetreiber po-

sitioniert. Vielmehr ist der Mo-

bilfunker ein „mobiles Me-

dienunternehmen“ mit dem

Anspruch, den Kunden jeder-

zeit und überall nicht nur

Kommunikation, sondern

auch Zugriff aufs Internet und

Mobile TV zu bieten. Das hat

natürlich auch Auswirkungen

auf das Geschäftsmodell.

Dieses müsse sich allerdings

so oder so weiter entwickeln,

ist Thoma überzeugt.

3-CEO BERTHOLD THOMA: ZUKUNFTSAUSSICHTEN FÜR DIE MOBILKOMMUNIKATION

Neue Modelle gesucht

Multimedia-Angeboteund Werbung stellenfür 3-CEO BertholdThoma einen inte-gralen Teil der Stra-tegie dar. „Zusatzpa-kete und Werbungmüssen die Verbin-dungsleistung quer-subventionieren,damit ich den einenentscheidenden Centbilliger anbietenkann“, bringt esThoma auf den Punkt.

3-CEO Berthold Thoma siehtNetzbetreiber gefordert, ihreGeschäftsmodelle weiterzuent-wickeln.

Bedeutung der Datendienstewird für die Betreiber weiter zu-nehmen. Bereits jetzt überwiegtder Datenverkehr im 3-Netz.

Mediendienste und Werbungsollen notwendige zusätzlicheUmsätze für Wettbewerbsfähig-keit bringen.

Beziehung zum Endkundenbleibt das wichtigste Asset desBetreibers.

KURZ UND BÜNDIG:

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E&W 9A/09 TELEKOMMUNIKATION 43

für alles zahlt. Im Medienbereichzahlt der Kunde ja ebenfalls nichtfür den Content. Dort ist es dieWerbung. Ein ähnliches Ge-schäftsmodell muss auch für unsmöglich sein.“

Der strategische Joker Somit wird Mobile TV in zweifa-cher Hinsicht zum strategischenJoker des Mobilfunkers. Schließ-lich verdient der Betreiber nichtnur am Zusatzpaket, sondern dasmobile Fernsehen bietet als Strea-ming-Angebot auch gleichzeitigden perfekten Rahmen für ziel-gruppenspezifische Werbeangebo-te. Wobei zielgruppenspezifischeine Untertreibung darstellt, hatder Mobilfunkanbieter dochdurch die Billing-Relationship,der Beziehung des Betreibers zumEndkunden als Verrechnungsstellefür mobile Services, ein sehr ge-naues Bild vom Benutzer undkann die Werbung bei Streaming-Angeboten punktgenau steuern.Dem Ausmaß der Differenzierungsind dabei kaum Grenzen gesetzt.Derzeit sei man allerdings nochdabei den Markt zu entwickeln.Ein wichtiger Schritt wäre, Mobi-le TV in die Seheranalyse mit ein-zubeziehen. Was bisher allerdingsnoch nicht der Fall ist.Eine klare Absage erteilt Thomadagegen einigen Mobilfunk-Mo-dellen, in denen der Endkundefür die Bereitschaft, ein Werbe-Bombardement über sich ergehenzu lassen, die Verbindungsleistungvollkommen gratis erhält. Dasgehe sich rein rechnerisch nichtaus, wie auch jüngste Beispieleaus Großbritannien zeigen.

Der Kampf um die „Billing-Relation“ Mit seiner Betonung der „Bil-ling-Relation“ steckt Thomaauch gleich das nächste Konflikt-feld ab – in diesem Fall mit denHardwarelieferanten. VergangenesJahr hatte Thoma ja gegen denVersuch von Nokia gewettert,über seine Services eine direkteKundenbindung aufzubauen.Dieser Unmut hat sich nach demstrategischen Schwenk von No-kia, die Zusammenarbeit mit denNetzbetreibern zu suchen, ge-legt. Nokia hätte nach AnsichtThomas erkannt, dass die Netz-betreiber seine natürlichen Ver-bündeten seien - ganz besondersim Wettbewerb gegen Apple. In-dem Nokia die Betreiber in sei-ne Service-Strategie mit einbe-ziehe, werden Dienste wie NokiaMaps oder der Ovi Store auchfür die Mobilfunker interessant. Apples Modell, über das iPhone

Kunden vollkommen in seinenEinfluss-Bereich zu ziehen, stehtThoma dagegen ausgesprochenablehnend gegenüber. „Ich binkein Freund des iPhones. DieKunden verlangen es und wirwerden es anbieten, aber nur mitknirschenden Zähnen. Es ist füruns nicht die Zukunft“, so Tho-ma deutlich. „Denn beim iPho-ne verkaufen wir nur die Con-nectivity. Das hört sich anfäng-lich gut an, aber ich bin über-

zeugt, dass jeder Be-treiber lieber heute alsmorgen das iPhonerauswerfen würde.“ Vor allem die Auflagen,die Apple den Betrei-bern beim Vertrieb des

iPhones diktiert, schmecken Tho-ma wenig. Derzeit sei allerdingsApples Position durch die hoheNachfrage von Kundenseite hersehr stark. Das Pendel könnteallerdings sehr schnell in die ande-re Richtung ausschlagen, ist der3-CEO überzeugt. Und danndürfe Apple nicht mit der Solida-rität der Betreiber rechnen. ■

INFO: www.drei.at

Der Wettbewerb der Netzbetreiber findet auf mehreren Ebenen statt. Beiden Tarifen ist er offensichtlich. Ein wichtiger Bereich betrifft allerdingsauch die Terminierungsentgelte, jene Beträge also, die sich die Mobilfun-ker gegenseitig für Anrufe in ihr Netz verrechnen.Geht es nach den Plänen der Telekom Control Kommission (TKK) wird dasTerminierungsentgelt bis 1. Jänner 2011 schrittweise von derzeit 4,50Cent/Minute auf 2,01 Cent/Minute sinken. Dieser Preis entspreche nach An-sicht der TKK den tatsächlichen Kosten des effizientesten Betreibers. Diese Ehre geht an 3. Trotzdem ist 3-CEO Berthold Thoma mit der Entwick-lung nicht zufrieden: „Wir legen beim Terminierungsentgelt richtig vielGeld ab.“ Seiner Ansicht nach profitieren bei gleichen Terminierungsent-gelten die großen Betreiber überproportional, da verhältnismäßig mehrAnrufe in deren Netze zugestellt werden, als an die kleinere Kundenbasisvon 3 gehen. „Deswegen wollen wir die Kosten weiter runter drücken undso ein ‚level playfield’ erzeugen“, so Thoma. Bis 2015 will er die Kosten füreinen zugestellten Anruf im 3-Netz unter 1 Cent drücken, womit nach derzutage gelegten Logik der TKK auch die Terminierungsentgelte sinkenmüssen. Bei diesem Vorhaben stützt sich Thoma vor allem auf den Generations-wechsel bei der Infrastruktur. Denn derzeit tauscht 3 nach nur wenigenJahren Betrieb die in seinen Sendestationen installierte Hardware aus.Durch die Einführung der neuesten „Software Defined Radios“ wird die fürdie verschiedenen Mobilfunkgenerationen unterschiedliche, notwendigeHardware in der Software der Sendestation abgebildet. Damit kann 3 meh-rere Funktechnologien wie UMTS/HSDPA und später LTE parallel auf einerHardware abwickeln, was nach den Plänen von Thoma zu signifikant gerin-geren Betriebskosten sowie der schnelleren Einführung des neuen Mobil-funkstandards LTE (Long Term Evolution) beitragen soll.

EIN GROLLEN AN DER „NEBENFRONT“

... Mobile TV gibtden perfektenRahmen für Wer-bung ab.

Wie Geschäftsmodellein Zukunft funktionierenkönnten, darauf gibt dieEinführung von DVB-Hin Österreich einen Vor-geschmack. In der Ver-knüpfung von Multi-media und Mobilkommu-nikation nehmen dabeidie Netzbetreiber einezentrale Rolle ein.Und eins ist klar ...

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TELEKOMMUNIKATION E&W 9A/0944

IM ENDEFFEKT geht es um dierichtige Ansprache, ist sich GFEveline Pupeter-Fellner über-zeugt: „Mit unseren Promotoren

haben wir die Barriere zu unsererZielgruppe durchbrochen. Hüb-sche junge Mädchen an den Mes-seständen schön und gut, abergleichaltrige Ansprechpartner ma-chen es für unsere Kunden leich-ter, mit uns zu reden.“ Der Andrang am Stand auf derIFA gab der Emporia-GF eindeu-

tig Recht. Denn vor dem Standdes Linzer Handy-Herstellerstummelten sich in Berlin dieMesse-Besucher. „Das werden

wir sicher fortsetzen“, ist Pupter-Fellner deswegen überzeugt.

Die Senior Scouts Ein Weg dazu ist der Einsatz sogenannter Generationen-Paare alsPromotoren, wie Pupeter-Fellnerausführt. Diese Teams bestehenaus einem „Senior Scout“ für den

Kontakt zum Endkunden und ei-nem jüngeren Teammitglied fürdie technische Unterstützung. InÖsterreich sind die ersten dieserTeams bereits für T-Mobile imEinsatz.

Neues Zubehörprogramm Ebenfalls in Berlin hat Emporiaeinen kleinen Vorgeschmack aufsein Zubehörprogramm gegeben.Dieses soll in Zukunft stärker amPOS verankert werden, wie auchÖsterreich-GF Herbert Schwachnochmals bestätigt. Dazu hat Em-poria in Salzburg auf der Futuraauch eine neue Zubehörwandvorgestellt, um seine Produkteauch entsprechend zu präsentie-ren. Diese wird allerdings nichtsofort in den Fachhandel kom-men. „Hier haben wir ein Verkaufsleit-system entwickelt, das sowohl fürdie Großfläche als auch für den

Fachhändler nutzbar ist.“ Kern istdie neue Zubehörwand. Zusam-men mit dem neuen Verpa-ckungssystem soll so sichergestelltwerden, dass sich Kunden auchohne großem Vorwissen und Be-ratung bereits über das Angebotinformieren können. „Wie bei den Mobiltelefonenwollen wir auch beim Zubehördie Stärken von Emporia, Innova-tion und Einfachheit in der Be-dienung, betonen“, so Schwach.Parallel zu dieser Zubehör-Of-fensive kündigt Schwach die Ein-führung eines Zubehör-Webtoolsfür die Verkäufer an. Hier soll derHandel alle notwendigen Infor-mationen zu Kompatibilität undVerfügbarkeit der einzelnen Pro-dukte erhalten. ■

INFO: www.emporia.at

Das rasante Wachstum von Emporia schlägt sichauch im Marketing-Team des Linzer Unternehmensnieder. Ab Oktober wird Mag. Walter Buchingerdie Linzer als Marketingleiter für Österreich ver-stärken.Der 47-Jährige war zuletzt Consultant beimUnternehmensberater Neumann International.Davor war er unter anderem als selbstständigerUnternehmenscoach und Lehrbeauftragter der Fachhochschule Wels tätig.

LEUTE

EMPORIA: DURCHBRUCH DURCH DIE GENERATIONEN-HEMMSCHWELLE

Senior Scoutsim AnmarschWenn sich beim Messerundgang das Alter der angetrof-

fenen Promotorinnen und Promotoren schlagartig erhöht,

dann ist man beim Stand von Emporia angelangt. Der Spe-

zialist für Seniorentelefone steht zu seiner Zielgruppe und

hat dies auf der IFA auch zur Begeisterung der Messe-

besucher deutlich gezeigt.

Starker Andrang am Emporia-Stand. Der Linzer Hersteller für Senioren-handys steht zu seiner Zielgruppe, was von Messebesuchern eindeutig honoriert wurde.

Für Geschäftsführerin Eveline Pupeter-Fellner und Österreich-GF HerbertSchwach bietet die IFA die ideale Bühne um die Handy-Palette von Emporiazu präsentieren - sowohl gegenüber dem deutschen Fachhandel als auchgegenüber den Endkunden.

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E&W 9A/09 TELEKOMMUNIKATION 45

EINE ZUNAHME der Kundenbasisum 7 Prozent auf 2,1 MillionenTeilnehmer im Netz sprechen fürCEO Michael Krammer eineeindeutige Sprache: „Wir habenunsere eigenen Erwartungendeutlich übertroffen. Unser Zielwar es, den erfolgreichsten Mar-kenwechsel der letzten Jahre inÖsterreich zu schaffen. 100.000neue Kunden bestätigen, dass unsdas gelungen ist." Dabei konnte Orange nach An-gaben von Krammer in allenBundesländern ein deutlichesPlus verzeichnen, allen voran inSalzburg und Vorarlberg, wo dieKundenzahlen deutlich zweistel-lig gewachsen sind. Selbst inWien und Niederösterreich, woOrange bereits unter der Vorgän-germarke One ausgesprochen er-

folgreich war, sind neue Kundendazugekommen. Hier liegen dieZuwächse bei 3 bis 4 Prozent.

Geprägt von Promotionen Geprägt waren die vergangenenzwölf Monate dabei vor al-lem durch einige Promotio-nen, die Premieren auf demösterreichischen Markt dar-stellten. So integrierte Oran-ge erstmals mit „Hallo Euro-pa“ erstmals Auslandstelefo-nie in einen Inlandstarif. Einweiteres Zugpferd war na-türlich die „Halbe Grundge-bühr“-Promotion. Ein wei-terer Treiber des Wachstumswar laut Krammer das iPho-ne, von dem rund 80.000Stück verkauft werdenkonnten. Eine gute Ent-wicklung habe auch MobilesBreitband genommen, wo esbereits rund 250.000 Kun-den im Netz gibt.

„Hätten nichts anders gemacht“„Der Markenwechsel war nichteinfach, aber rückblickend hättenwir nichts anders gemacht“, er-klärt dann auch die Vertriebsver-antwortliche, CSO Sabine Bauer.Als besonderen Erfolg wertetBauer, dass die Marke Orangebereits nach einem Jahr auf demMarkt mit einem Bekanntheits-grad von 70 Prozent beinahe mitT-Mobile gleichgezogen hätte.

„Wir verzeichnen sehr gute Wer-te bei Kundenbefragungen - beider Bekanntheit, Markentreue,Werbeerinnerung“, so Bauer. Im Fachhandel konnte Orangebesonders durch die Aktion

„Halbe Grundgebühr“ reüssie-ren. In diesem Zeitraum konnteder Fachhandel seinen Anteil anden Neukunden sogar steigern.

Head of Sales hat Priorität Als nächstes Ziel im Partner-Ver-trieb gibt Bauer die Neubeset-zung des Head of Partner Sales.Der bisherige Head of Sales, Jo-sef Gludovatz, hatte ja den Netz-betreiber Mitte September über-raschend verlassen.

Derzeit ist die Position internausgeschrieben und es soll lautMessegerüchten von der Futuramehrere Bewerber für den Jobgeben. Kommt einer dieser Kan-didaten zum Zug, dann könntees schon sehr bald einen neuenAnsprechpartner für den EFHgeben. Zwischenzeitlich wirdder Bereich von Bauer selbst ge-leitet.

Shops als Service-Center In der weiteren Entwicklung desVertriebs will Orange in Zukunftdie Beratung vor Ort stärker be-tonen. Dies betrifft sowohl denFachhandel, als auch die eigenenShops und Partnershops, die zuBeratungszentren für den End-kunden aufgewertet werden sol-len.Was streng betrachtet eineRückkehr zum ursprünglichenShop-Konzept des Betreiberswäre. Damals allerdings noch un-ter dem blauen Donut. Zu einer Ausdünnung der Shopssoll es nicht kommen, eher ist dasGegenteil der Fall, wie Bauer er-klärt: „Eigene Shops sind nebendem Webshop und dem Partner-Vertrieb ein wichtiger Bereich.Orange hat heute die höchsteShop-Dichte von allen Betreibernund das wird auch so bleiben. Eskann durchaus sein, dass wir vorallem, was die Partnershops be-trifft, weiter ausbauen.“ ■

INFO: www.orange.at

Marke Orange wird in Öster-reich ein Jahr alt.

100.000 Neukunden im Netzvon Orange

Kundenwachstum durch „HalloEuropa“, „Halbe Grundgebühr“und iPhone

Shops sollen als Service-Centerausgebaut werden.

Nachfolger für Josef Gludovatzgesucht. Position des Head ofSales wurde intern ausgeschrie-ben.

KURZ UND BÜNDIG:

ORANGES MARKENJUBILÄUM

Happy DayAm 22. September 2008 hat Orange die Marke One abge-

löst. Jetzt feiert der Betreiber das Jubiläum mit einer

Erfolgsmeldung: 100.000 Kunden mehr und eine Be-

kanntheit von mehr als 70%. Der Betreiber ist aber

nicht nur wegen des Markengeburtstages sondern auch

wegen des Abganges von Handels-VL Josef Gludovatz

auf dem Branchenradar. Die Position des Head of Sales

ist derzeit intern ausgeschrieben. Vor einem Jahr hat das orange Quadrat den blauen Donut abgelöst. Seitherhat die Marke eine Bekanntheit von 70% erreicht.

Kann auf einen erfolgreichen Marken-wechsel zurückblicken: Orange CEOMichael Krammer.

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TELEKOMMUNIKATION E&W 9A/0946

GLEICH MEHRERE ZIELE verfolgt T-Mobile mit der neuen Provisions-Politik, wie HändlervertriebsleiterRichard Parcer gegenüber E&Wschildert: Mit den neuen Ein-stiegsprovisionen werden nunauch Tarife provisionierbar, diebisher nur im Internet kaufmän-nisch zu vertreiben waren. Dasneue Provisions-Schema für dieStandard-Tarife soll erstmals dieeigenen Promotions-Tätigkeit inder Berechnung der Provisionenberücksichtigen. Soll heißen, so-bald der Betreiber die Promo-tion-Trommel rührt, sinken dieBasis-Provisionen. „Wir werden jetzt ein üblichesHandelsgeschäft einführen. Wennes Aktionen gibt, dann werdenauch die Provisionen adaptiert.Dafür sorgen wir mit unsererWerbung dafür, dass die Kundenins Geschäft kommen“, so Parcer.„Der Händler kann in diesem Fallmehr verdienen, wenn er seineZiele erreicht. Und da stehenwirklich attraktive Zielvereinba-rungen dahinter.“

Über die Masse Als offizieller Starttermin des Sys-tems ist der 1. Oktober vorgese-hen. Die Reduktion der Spannegilt sowohl für die Low-, als auchdie Medium- und High-Tarife. Indem von Parcer vorgezeichnetenModell kann der Handelspartnerwährend der Dauer eine Promo-tion über die Masse der Abschlüs-se mehr verdienen. Wenn es damit auch zu einemEinschnitt bei der einzelnen Pro-vision komme, so ist der Han-dels-VL trotzdem davon über-zeugt, dass sich T-Mobile und Te-lering auch in Promotionszeitenweiterhin auf einem „guten Ni-

veau“ bewegen. Daneben ist dasneue Schema wohl auch als einAnsporn zum Verkauf von Zu-satzpakten zu verstehen. „T-Mo-bile/Telering hat ein ganzes Bün-del an Zusatzdiensten. Wir kön-nen nur den Handel motivieren,diese stärker als bisher zu verkau-fen. Das nützt uns, und da werden

wir die Händler gerne teilhabenlassen“, so Parcer. Außerhalb derPromotions-Zeiträume bleibendagegen die Vergütungen auf dembisherigen Niveau. Damit sollwiederum das zusätzliche Enga-gement des Händlers für Vertrags-abschlüsse belohnt werden, wennder Werbedruck des Netzbetrei-bers geringer ist.

SIM-Only bei VVLAber auch bei der Vertragsverlän-gerung wird in Zukunft differen-ziert. In diesem Fall wird derHändler belohnt, wenn der Kun-de zwar seinen Vertrag verlängert,aber keine neue Hardware mitdem neuen Vertrag bekommt. Indiesem Fall erhält der Händler ei-nen Bonus von 5 Euro. „Bereits jetzt braucht rund einDrittel der Kunden bei einerVVL

kein neues Handy“, so Parcer.„Dem tragen wir Rechnung“. T-Mobile stützt sich bei dieser Stra-tegie auf Beobachtungen in deneigenen Netzbetreiber-Shops, worund 40% der Kunden bei einerVVL auf die neue Hardware ver-zichten. Und die Tendenz ist stei-gend. Sollte der Kunde danndoch ein neues Mobiltelefon be-nötigen, so könne er nach AnsichtParcers dieses günstig über dieFlamingo-Treuepunkte erhalten. Aber auch bei Neuanmeldungensoll dem FH SIM-Only„schmackhaft“ gemacht werden.Ein eigener Bonus soll den Fach-händler belohnen, wenn der Kun-de bei einem Standard-Tarif aufdie Hardware verzichtet und zBeine offenes Handy verwendet.

Internet-Tarife im FachhandelBereits gültig ist die neue Verpro-visionierung für „entry“-Tarife.Für dieses neue Segment musseine Zusatzvereinbarung mit demNetzbetreiber abgeschlossen wer-den, damit der Händler für diesenBereich frei geschaltet wird. Da-mit sollen auch dem FachhandelTarife offen stehen, die mit demnormalen Provisions-Schema„nicht abbildbar“ sind. Als ersterTarif fällt der jüngste Telering-Breitband-Tarif Starter Willi mit 1GB Datenvolumen für 4 EuroGrundgebühr im Monat in dieseKategorie. „Das Feedback zu dieser Aktionist positiv. Der Tarif zählt für dieZielvereinbarungen, und derHändler hat die Möglichkeit, hiernach oben zu argumentieren“, er-klärt der Handels-VL von T-Mo-bile. ■

INFO: www.t-mobile.at

Neues Provisionsschema bei T-Mobile

Geringere Provisionen beiPromotionen

SIM-Only bei VVL wird mit Bo-nus belohnt.

Zusatzvereinbarung ermög-licht FH den Vertrieb von „Ent-ry“-Tarifen.

KURZ UND BÜNDIG:

PROVISIONSÄNDERUNGEN BEI T-MOBILE UND TELERING

Spanne gegen PromotionT-Mobile ist dabei, sein Provisionssystem radikal umzustellen. Der Betreiber hat dazu nicht nur ein neues Einstiegsseg-

ment eröffnet, sondern lässt bei den Standard-Provisionen zusätzlich die eigenen Promotionen in die Berechnung mit

einfließen. Diese Veränderung in der Provisions-Landschaft soll ab Oktober gültig sein und birgt einiges an Zündstoff.

T-Mobile stelltdie Tarif-Provi-sionen gegendie eigenen Pro-motionen.„Wenn es Ak-tionen gibt,dann werdenauch die Provi-sionen adap-tiert. Dafürsorgen wir mitunserer Wer-bung, dass dieKunden ins Ge-schäftkommen“, soHandels-VL Ri-chard Parcer.

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MultimediaMultimediaMultimediaWOLFGANG SCHALKO

Seit Mitte September sind die neuen ICE-Karten für den ORF-Empfang via Sat ver-fügbar. Da die Cryptoworks-Verschlüsse-lung 2012 ausläuft,werden die „alten”Karten nun kontinuier-lich durch die ICE-Va-riante (Irdeto-Crypto-works-Enveloped) er-setzt. Diese Karten sindabwärtskompatibel, dhsie können auch inCryptoworks-Recei-vern problemlos einge-setzt werden. Dies giltaber nicht umgekehrt:In Irdeto-Boxen funk-tionieren die altenCryptoworks-Karten nicht! Dem bislangeinzigen zertifizierten Irdeto-embeddedReceiver Humax HD Fox IR sollen inden nächsten Wochen einige weitere Mo-delle mehrerer Hersteller folgen.

Indes beginnt der ORF noch in diesemHerbst auch mit dem Austausch der erstenCharge der ORF-Digital-Karten, die 2003

eingeführt wur-den. Betroffen da-von sind bis zu75.000 Karten, de-ren Besitzer vomORF angeschrie-ben und auf dieNotwendigkeit desAustausches hinge-wiesen werden.Pro getauschterKarte müssen 27Euro bezahlt wer-den, wobei manseitens des ORF

davon ausgeht, dass mittlerweile nur noch2/3 dieser Karten aktiv genutzt werdenund eine Abschaltung der betroffenen Kar-ten nicht vor dem Jahreswechsel erfolgenwird.

„Die Strong Deutschland GmbH hatschon vor einigen Monaten ihre Verkaufs-aktivitäten reduziert. Bereits im Frühjahrhat Strong mehrere Distributionspartnerfür den deutschen Markt gewonnen. Die-se unterstützen die Kundenbetreuung vonStrong fachkundig und zuverlässig und be-liefern den Handel mit Strong Produkten.Strong Kunden erhalten auch seit länge-rem kompetenten After Sales Supportdurch den Servicepartner arvato...” DieseZeilen entstammen einer Presseaussen-dung, die das Unternehmen am 22. Sep-tember unter dem Titel „Schon vor Mo-naten hat Strong seine Vertriebs- und Ser-vicestruktur in Deutschland geändert” andie Medien versandte – just einen Tag,nachdem eine deutsche Plattform die In-solvenz der Deutschland-Organisation ver-kündet hatte. Bereits Mitte August sei dasInsolvenzverfahren eingeleitet worden, derkolportierte Schuldenstand solle sich aufmehr als eine Million Euro belaufen. Die

wollte man in der Wiener Zentrale eben-sowenig kommentieren wie den Umstand,dass man sich in unserem Nachbarland defacto ohnehin schon seit Monaten in Auf-lösung befunden hatte (wie aus Branchen-kreisen zu erfahren war). Bestätigt wurdeindes, dass der ehemalige GF Andreas Kö-nig das sinkende Schiff bereits mit 1. Apriloffiziell verlassen hat. Nachdem man für Österreich bereits aufder Futura 2008 einen Vertriebspartner ge-sucht – und mit Alles Digital einige Mona-te später auch gefunden – hatte, blieb manheuer sowohl der ANGA Cable als auchder Futura überhaupt fern. Natürlich kön-ne es hinsichtlich des Vertriebs immer bes-ser sein, aber man sei grundsätzlich zufrie-den und habe momentan schätzungsweisean die 100 Partner im EFH. Dass einernsthafter Vertriebs-Interessent aufgrundmangelnder Kommunikation und seines„ganz schlechten Gefühls” die Bemühun-gen wieder einstellte, ist allerdings eine an-

ORF GIBT NEUE KARTEN AUS

Karten-Party

DEUTSCHLAND-ORGANISATION IN KONKURS

Strong schwächelt

Ich glaub’snicht ...Tatsächlich glaube ich vieleserst, wenn ich es selbst gese-

hen habe. Im Falle von 3D-Fernsehen ist das einwenig anders: An dessen Erfolg glaube ich nicht, ge-rade weil ich es gesehen habe. Als eines der beherr-schenden Themen auf der IFA war es eigentlich auchbeinahe unmöglich, sich dieser Thematik zu entzie-hen. Wie zig tausende andere Besucher habe ich michalso in Berlin den entsprechenden Vorführungen mitmehr oder weniger großem Genuss hingegeben. Wäh-rend man bei einigen Herstellern durchaus von bereitsherzeigbaren Systemen sprechen konnte, sah die 3D-Welt manch anderer doch noch recht grausig aus. Wasaber im Grunde gar nichts zur Sache tut, denn diewahre Problematik sehe ich ganz wo anders gelagert:nämlich auf der Nase. Oder anders gesagt: Für michist die – übrigens bei allen von mir getesteten Herstel-lern zwingend erforderliche – Spezialbrille ein abso-lutes No-Go. Und das führe ich nicht unbedingt dar-auf zurück, dass ich kein „normaler” Brillenträgerbin ...Gut, für einen Film im Kino würde ich diesen Stör-faktor ja noch auf mich nehmen, denn die 3D-Sze-nen sind zum Teil wirklich beeindruckend, wenn-gleich bei (noch?) keinem Hersteller fehlerfrei. Undein Kinobesuch impliziert für mich zugleich Akti-vität und sehr bewusstes, konzentriertes Konsumie-ren. Genau das ist es aber, was ich zuhause gar nichthaben will. Mag sein, dass sich mein TV-Nutzungs-verhalten nicht hundertprozentig mit dem desDurchschnittsösterreichers deckt – allein weil dieserpro Tag mehr als drei Stunden vor der Glotze sitzt –aber wenn ich in die Flimmerkiste schaue, dann istdas eine äußerst passive Angelegenheit, die ich nochdazu zumeist nicht in aufrechter Haltung erlebe (wo-bei ich an dieser Stelle zugeben muss, den Test in lie-gender Position auf der IFA verabsäumt zu haben).Abgesehen davon, dass die Augen durch die 3D-Bil-der ungleich mehr beansprucht werden als bei derkonventionellen Variante, glaube ich daher nicht, dassdiese „neue TV-Ära” tatsächlich alltagstauglich undsomit im besten Falle ein Nischenmarkt ist. Völligausgeschlossen, dass wir alle Abend für Abend imStile der „Men in Black” auf der Wohnzimmercouchsitzen. Und wenn doch, dann gibt es in dieser Situ-ation wohl immer noch wesentlich sinnvollere Be-schäftigungsmöglichkeiten, als zusammen fernzuse-hen

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MULTIMEDIA E&W 9A/0948

DIE IFA 2009 brachte weder ech-te Revolutionen noch Sensatio-nen, dafür eine Unmenge anEvolutionen und Kombinatio-nen. Als wichtigstes Produktseg-ment erwiesen sich hier – „nona” – einmal mehr die TV-Gerä-te. Ganz oben auf dem Speise-plan stand daher auch HDTVbzw die Möglichkeiten, die sichdurch die immer ausgereiftereHD-Technik ergeben.

Von 3D ...Wohl auf den Innovationsdruckzurückzuführen ist das vielleichtaugenscheinlichste Phänomendieser IFA: 3D-TV. Bei allen In-dustrie-Granden gab es zumin-dest Prototypen zu begutachten,abgesehen von Panasonic undSony (die beide auch als einzigeden Content selbst produzierenkönnen), handelte es sich dabeiaber ganz offensichtlich nur umdie ersten „Gehversuche”. Was ingewisser Weise auf der Handliegt, wenn man die vielfältigen

Varianten in Betracht zieht, diezur Erzeugung von 3D-Bilderneingesetzt werden können (sieheKasten Seite 50). Zusammenhän-gend mit den konkurrierendenLCD- und Plasma-TV-Umset-zungen war hier zwar noch kei-ne dominierende Lösung zu er-kennen, dennoch zog sich einAspekt wie ein roter Fadendurch die Präsentationen: OhneSpezialbrille geht nichts. Fazit: Im heurigen Weihnachts-geschäft maximal ein Thema fürden Small-Talk, wirklich „ernst”wird’s erst 2010.

... über Öko ...Nicht nur, weil derzeit jeder Be-giff, der mit „Energie-” beginnt,auf reges Interesse stößt, warendie Messestände durchwegs„grün” orientiert. Aus Sicht derHersteller bildet der deutlich ge-ringere Stromverbrauch vonLCD-TVs mit LED-Hinter-grundbeleuchtung sicher den an-genehmsten Nebeneffekt einer

Technologie, die zugleich eineneklatanten Nachteil gegenüberPlasma-TVs wettmacht: durchLocal Dimming lassen sich ein-zelne Bereiche „abschalten”, was„echtes” Schwarz und damit dy-namische Kontrastraten jenseits1:1.000.000 ermöglicht. Inner-halb der unterschiedlichen LED-Backlight Varianten setzt Sam-sung auf Edge-LEDs (im Rah-men platziert), die dem schlan-

ken Design entgegenkommen,der „Stromspar-Weltmeister” warjedoch bei Sharp zu finden (das32”-Modell verbraucht 60 W imBetrieb). Quer durch die Bankzog sich auch hier eines: die pla-kative Aufmachung des Strom-verbrauches durch den direktenVergleich mit einer entsprechen-den Glühbirne – zugleich be-stens zu Demonstrationszweckenam POS einsetzbar.

PRODUKT- UND TECHNIKTRENDS AUF DER IFA

Zwischen Vision und WirklichkeitAuf keiner anderen Messe gibt es mehr Produktpremieren zu sehen

als auf der IFA. Als internationale Branchen-Plattform bietet sie

zudem den geeigneten Rahmen, um technische Standards oder Ba-

sistechnologien von morgen vorzustellen. Ganz klar können es nicht

immer Quantensprünge sein, die von den Herstellern und Entwick-

lern innerhalb eines Jahres gemacht werden. Ebenso werden viele

der Ausstellungsstücke nie bzw nicht in der präsentierten Form je-

mals in den Handel kommen. Aber machen Sie sich Ihr eigenes Bild ...

Unter der Federführungvon Sony entwickelteein mittlerweile mehrals 30 Unternehmenumfassendes Konsor-tium (darunter etwa Ni-kon, Canon, Panasonic,Samsung und Sharp)die Transfer Jet-Techno-logie. Die Funktions-weise kann man sichähnlich jener von Blue-Tooth vorstellen, aller-dings auf eine Reichweite von 3 cm beschränkt, dafür mit einer Übertra-gungsgeschwindigkeit von unglaublichen 560 Mbit/s. Damit lassen sichselbst ganze Filme binnen Sekunden von einem Endgerät zum anderen be-fördern, zB von Handy zu Handy, vom Handy zur Digicam oder von der Ka-mera zum Flat-TV, aber auch als Variante für das Kaufen von Filmen im sta-tionären Handel ist die Technologie einsetzbar. Besonderer Vorteil vonTransfer Jet: aufgrund der geringen Distanz ist die Datensicherheit stetsgewährleistet. Die ersten Endgeräte sollen 2010 in den Handel kommen.

TRANSFER JET – VERLEIHT DEN DATEN FLÜGEL

Einen Film nimmt man via Transfer Jetquasi im Vorbeigehen mit ...

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E&W 9A/09 MULTIMEDIA 49

... bis zu integrativen TeilenUnter dem Stichwort „Multitu-ner-Konzept” haben bei zahlrei-chen Herstellern neben demstandardmäßigen DVB-T-Tunernun auch Empfangsmodule fürDVB-C und DVB-S Einzug ge-halten – zum Teil bereits in denentsprechenden HDTV-Varian-ten. Besonders den renommier-ten Receiver-Herstellern„schmeckte” dies naturgemäßnicht: „Schuster, beib bei deinenLeisten”, war etwa von einemder Aussteller zu hören – „Ihr

seid die Spezialisten fürs Bild, wirfür den Empfang” (Was sich na-türlich nicht auf Unternehmenwie TechniSat oder Metz bezog,die ihre diesbezügliche Kompe-tenz in den letzten Jahren bereitsbewiesen hatten). Ob die „Neu-einsteiger aus Fernost” hier qua-litativ tatsächlich mithalten kön-nen oder (zumindest vorläufig)hinterherhinken, ist allerdingsaußerhalb der „Laborbedingun-gen” noch zu beweisen ...Außer Frage steht indes die Rol-le des TV-Geräts als Schnittstelle

von Rundfunk und Web: Dennwährend von der einen Seite mitNachdruck an der Etablierungvon IPTV als weitere digitaleEmpfangsvariante gearbeitetwird, ließ manch Hersteller sogarden PC alt aussehen, wenn es umden Flat-TV als Medium desInternetkonsums ging. Entschie-den wurde die Schlacht ums di-gitale Wohnzimmer damit zwarsicher noch nicht, aber ver-glichen mit der Fernseh-Qualitätam Monitor geht diese Rundeeindeutig an die UE-Hersteller.

Verknoten verbotenWenn einmal in denWohnzimmern ange-kommen ist, was derIndustrie vorschwebt,hat der Großteil derheute gängigen Kabelwohl ausgedient:Denn das kabellos ver-netzte Wohnzimmerwar ebenfalls bei allen„Großen” ein zentralesThema. Bild-, Ton-und Datentransfer via

Wireless-DLNA bzw Streamingist heute in allen Lebens(raum)-Lagen bei voller HD-Auslösungmöglich.Ohne den geeigneten Contentbzw dessen „artgerechte”Wiedergabe nützt das allerdingsnichts, weshalb man nach denhohen Erwartungen und jeweilsdarauffolgenden herben Enttäu-schungen der letzten beiden Jah-re im heurigen Weihnachtsge-schäft der Blu-ray nun endlichzum Durchbruch verhelfenwill – oder wie es seitens derBlu-ray Disc Association so tref-

Plakativergeht’snimmer: Der32”-LED-„Stromspar-meister” vonSharp ver-braucht ge-nauso vielEnergie, wieeine 60 WattGlühbirne.

Praktische Receiver-Neuheit von Kathrein:lässt sich nach VESA-Norm hinten am TV-Gerätbefestigen.

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Die 7 Tage Fußball Woche.

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MULTIMEDIA E&W 9A/0950

fend formuliert wurde: „Daswird ein blaues Weihnachten“(Da man sich hierzulande dasFest ja eher in weiß wünscht undstattdessen die erlebten Wunder

mitunter blau sein können, mussdie Hoffnung auf eine Vervierfa-chung der BD-Umsätze gegenü-ber 2008 wohl ebenfalls zu ei-nem späteren Zeitpunkt über-

prüft werden).Mittlerweile sindübrigens gut1.500 Filmtitelin diesem For-mat verfügbar,und da die Blu-ray zudem dasSpeichermediumder 3D-Filmedarstellt, kannein baldiges

Schicksal wie jenesder HD DVD defacto ausgeschlossenwerden.

Sound goes 9.1Bemerkenswerte In-novationen in Sa-chen guter Ton hat-ten die Entwicklervon Dolby parat.Mit Dolby ProLogicIIz steht ein Stan-dard bereit, bei demdie herkömmlicheLautsprecher-An-ordnung um zweifrontal platzierte High-Speakerergänzt wird und alsdann 5.1- zu7.1-Sound bzw 7.1- zu 9.1-Sound wird. Infolge der räumlichhöheren Anordnung erzeugendie beiden zusätzlichen Boxennoch nie da gewesenen Audio-Realismus. Als Speicher dafürdient die Blu-ray Disc, wobeiDenon und Onkyo bereits mitgeeigneter Hardware aufwartenkönnen. Doch der 3D-Sound bleibt kei-neswegs den Heimkino-Fans

vorbehalten: Mit Dolby Mobileerreichen auch (ausgewählte)Handys, etwa von LG, plötzlichungeahnte Ton-Dimensionen.Für Games, Videokonferenzen,etc empfiehlt sich indes DolbyAxon – eine Technologie, die zurräumlichen Lokalisation der an-deren Teilnehmer verwendetwird (zB sind Stimmen von wei-ter entfernten Personen leiser zuhören, diese werden beim Nä-herkommen immer lauter).

Features, Features, FeaturesDem Trend der letzten Jahre fol-gend hatten sich die Herstellerauch in diesem Jahr daran ge-macht, ihre Produkte durch dasBefüllen mit diversen „Späß-chen” unterhaltsamer zu ma-chen. Besonders gelungen er-schien dabei Samsungs „Zwei-D i sp l ay” -Kompak tmode l lST550, denn über das Front-Dis-play lassen sich Bilder oder An-imationsfilme wiedergeben. Dasschafft vor allem beim problema-tischen Fotografieren von Kin-dern Abhilfe, da diese nun immerlächelnd in Richtung Kamerablicken. Ebenfalls einen Blickwert war die USB-RecordingFunktion der neuen GrundigLCD-TVs, mit der sich die Vide-os im Anschluss auch gleich äu-ßerst bequem mitnehmen lassen. Apropos LCD-TV: ein solchererlebte als 400 Hz-Variante amStand von LG seine Premiere.Abschließend sei noch erwähnt,dass sich mancher Hersteller Pro-duktneuheiten tatsächlich bis zurFutura „aufgespart” hat – die fin-den Sie dann in der E&W-Okt-oberausgabe. ■

TechniSatmachte äußer-lich einen aufbunt, im Innerenmit dem neuenDienst Multy-text auf kreativ:als regionalerWetterdienstvorerst aufDeutschland be-schränkt sollenin Kürze weitereInhalte folgen.

Auch LG ließ sich nicht lange um eine Produkt-Premiere bitten und präsentierte in Berlin denersten 400 Hz LCD-TV.

Gegen die GH1 ist Panasonics neueSystemkameraGF1 ein regelrechtes „Zwutschkerl”.

Im Rahmen der IFA wurde auch die kommende HDMI-Ver-sion 1.4 vorgestellt. Die Spezifikationen machen dienächste Schnittstellen-Generation zu einer echten All-in-One Lösung:

3 HDMI Ethernet Channel: ermöglicht eine bidirektio-nale Kommunikation mit bis zu 100 Mbit/s undmacht sämtliche Endgeräte damit IP-tauglich – zBfürs Internet-Surfen ohne Netzwerkkabel.

3 Audio Return Channel: ermöglicht den Audio-Up-stream vom TV zum AV-Receiver via HDMI – und wie-der ein Kabel weniger, das daheim benötigt wird.

3 3D via HDMI: in der Version 1.4 sind Standard-3D-For-mate für Spiele und Videos definiert (bis zum Dual-Stream in 1080p)

3 4K x 2K Resolution Support: unterstützt HD-Formatemit bis zu vierfacher Full-HD 1080p Auflösung

3 Erweiterter Farbraum: für die Farbdarstellung digi-taler Kameras ausgelegt (unterstützt sYCC601, Ado-beRGB, und AdobeYCC601)

3 HDMI Micro Connector: neue 19-pin HDMI-Schnitt-

stelle, die vor allem für mobile Endgeräte wie Han-dys oder Media Player ausgelegt ist und eine Auflö-sung von bis zu 1080p ermöglicht. 50% kleiner alsdie bisherige Mini HDMI-Schnittstelle.

3 Automotive Connection System: ermöglicht die Ver-teilung von HD-Signalen im Auto.

Voraussetzung für die neuen Features ist aber nicht nurdie HDMI 1.4-Schnittstelle, sondern auch das geeigneteKabel: heißt, alle derzeit in Verwendung befindlichenHDMI-Kabel sind dafür ungeeignet, frühere HDMI-Versio-nen lassen sich ebenfalls nicht auf Version 1.4 upgraden. Die ersten Endgeräte werden im Rahmen der CES Anfang2010 erwartet.

HDMI 1.4 – DIE (KABEL-)KILLER APPLIKATION

Der Größenvergleich: Standard – Mini – Micro.

Auch für 3D-Spiele und -Videos gibt es an HDMI 1.4kein Vorbeikommen.

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E&W 9A/09 MULTIMEDIA 5

PLASMA-TVS BILDEN DIE BASIS,NeoPDP heißt die State-of-the-Art-Technologie von heute undFull-HD 3D die Zukunft. Dasvergaß Laurent Abadie, CEOPanasonic Europe, im Rahmender IFA-Pressekonferenz natür-lich ebensowenig zu erwähnenwie jene Marktbereiche, in de-nen man Leadership für sich be-anspruchen darf: nach Wert hatPanasonic in Europa sowohl beiPlasma-TVs (43%) sowie beiKompaktkameras (21,1%) dieNase vorn. Um die Innovationsführerschaftim Plasma-Segment, besondersjedoch in Sachen 3D-TV, zu de-monstrieren, stellte man sich da-her als einziger End-to-End-An-bieter vor.

„Revolutionary Technology”Unter diese Devise stellte Pan-asonic den diesjährigen IFA-Auftritt und veranschaulichte dierevolutionäre (Fernseh-)Techno-logie in einem 3D-Kino Erleb-nis-Bereich. Das gezeigte Full-HD 3D Plasma Heimkinosystembestand aus einem 103 Zoll Plas-ma-Schirm sowie einem Blu-ray-Player, der Full-HD auf bei-de Augen aufteilen – sprich, dievolle HD-Auflösung in doppel-ter Ausführung liefern – kann.An der essentiellen Technik, beider Wiedergabe Bild für Bild mitvollen 1.080 Zeilen auf das Panelzu bringen, hatte die Entwick-lungsabteilung bereits seit länge-rem mit Nachdruck gefeilt, eheman nun eine marktreife (!) Um-

setzung der brei-ten Masse vor-stellen konnte.Content-sei t igstellt die vomPanasonic Holly-wood Laboratorykonzipierte Auto-r e n s o f t w a r e -Technologie dieGrundlage dar,mit der sich dieAu f z e i chnungvon 3D Bildern –bestehend aus je-weils einem lin-ken und einemrechten Full-HD

Bild – auf eine einmalig bespiel-bare Standard Blu-ray Disc reali-sieren lässt.

Brillenträger im KommenEinen integralen Bestandteil desganzen 3D-Systems bildet einespezielle Brille, die mit demHDTV Plasmakino synchroni-siert ist. Bemerkenswert daran istjedoch, dass Panasonic durch dieauf durchgängige 1.080 Zeilen-Darstellung ausgelegte Technolo-gie etwas möglich wird, das vieleder bisherigen 3D-Gehversucheschon durch deren zeilenweiseCodierung im Vorhinein ausge-schlossen haben: Die Möglich-keit, 2D- und 3D-Material aufeiner Blu-ray Disc zu kombinie-ren. Nur eine einzige Frage bliebin Berlin noch offen: jene nachdem Zeitpunkt der Marktein-führung. Dahingehend wolltesich der CEO nicht festnagelnlassen, versprach jedoch: „Pan-asonic wird – früh in 2010 – daserste Unternehmen sein, das Setsbestehend aus Full-HD 3D-TVsund Blu-ray-Playern einführenwird. ■

INFO: www.panasonic.at

PANASONIC UND DIE DRITTE TV-DIMENSION

Eine neue ÄraPanasonic rief auf der IFA den Anbruch eines neuen TV-

Zeitalters aus. Demnach bringt die 3D-Technologie in

Full-HD ein „revolutionäres Fernseherlebnis” in die

Wohnzimmer der Endkunden. Warum gerade Panasonic

hier die Spitzenposition einnehmen werde, konnte das

Unternehmen selbstverständlich untermauern: Neben

den Full-HD Plasma-Schirmen und den Blu-ray-Playern

stammt auch der notwendige 3D-Content aus der

hauseigenen Schmiede.

Nicht gerade trollig, das „Avatar”-Maskottchen, dafür umso imposanter:Präsentiert wurde in Berlin neben dem 3D-Filmtrailer auch die entspre-chende 3D-Umsetzung für Gaming-Begeisterte.

Die Panasonic-Führungsriege und der „Avatar”-Produzent warfen einen Blick in die TV-Zukunft,dem die anwesenden Journalisten beeindruckt, zu-gleich aber mit einer gewissen Skepsis begegneten.

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INVESTITIONEN in den Vertriebzahlen sich aus, wie Loewe de-monstriert. Die Kronacher prä-sentierten sich sehr selbstbewusstauf der IFA, konnten sie dochtrotz Wirtschaftskrise auf ein so-lides Geschäft verweisen. „UnserMarktanteil bei Geräten über2000 Euro beträgt 35% in Euro-

pa. Wir haben konsequent dieAnzahl unserer Loewe-Galerienerhöht und die Investitionenzahlen sich aus. Überall, wo Loe-we im typischen Umfeld erleb-bar ist, steigt der Umsatz“, soLoewe-VorstandsvorsitzenderFrieder C. Löhrer, der für daszweite Halbjahr mit einer weite-

ren Steigerung beim Volumenrechnet. Dazu soll unter anderemauch die Präsenz in Europa wei-ter ausgebaut werden. DerSchwerpunkt liegt dabei derzeitauf Großbritannien und Italien. Löhrer verlässt sich allerdingsnicht nur auf die Stärke im Ver-trieb. „Loewe steht für faszinie-

rende Produkte, die durch dasZusammenspiel aus Hardwareund Individualität entstehen. 1 +1 ist bei Loewe eben nicht zwei2 sondern 3“, so der Loewe-GFund fährt in Anspielung auf Aris-toteles fort: „Die Kombinationder Systeme ist mehr als dieSumme ihrer Teile.“

Die Teile und deren Summe Bestes Beispiel für Löhrers Ansa-ge ist die neue Loewe ReferenceLine, bestehend aus dem 52Zoll-Flatt-TV Reference 52 FullHD+ 200 und dem Loewe Re-ference Mediacenter, sowie demhauchdünnen Loewe ReferenceSound Standspeaker, der in Ber-lin präsentiert wurde (siehe auchE&W 9/09, S. 70). Einziges Manko dieser Gesamt-lösung ist, dass das Mediacenternoch nicht Blu ray unterstützt.Doch hier haben die Kronachermit dem BluTech Vision auf derIFA in Berlin die ideale Ergän-

KONSEQUENT INDIVIDUELL AUF ERFOLGSKURS

Loewe-Feeling im InternetSelbstbewusst präsentiert sich Loewe auf der IFA. Mit Individualität, Innovativionen, dem gezielten Ausbau der Loewe-

Galerien sowie einer ausgefeilten Internet-Strategie will sich der Highend-Hersteller auch in Krisenzeiten behaupten.

Und der Erfolg gibt dem Unternehmen Recht.

Loewe gibt sich nichtnur bei Design undTechnik firm. Die Kro-nacher haben für ihrInternet-Angebotauch einen Top-Con-tent-Partner an Bordgeholt. Das entspre-chende Modul und einZugang zum WWWvorausgesetzt, er-halten Loewe-Be-sitzer so direkten Zu-griff auf News aberauch Hörbücher, oderein personalisiertesMusikarchiv.

Loewe nutzt die IFA zur Vor-stellung seines neuen Internet-Angebots.

Mit dem neuen MediaNetworkerhält der Kunde über den Loe-we-Fernseher direkten Zugriffauf ausgewählten Highend-Con-tent.

Konsequente Vertriebspolitikbeschert Marktanteil bei High-end-Geräte auf 35% in Europa.

Gerüchte um neue „möbel-artige“ Racksysteme

KURZ UND BÜNDIG

In der Reference Line ist Blu-ray noch nicht direkt integriert. Dafür bietetLoewe als Ergänzung ab Oktober den Blu-ray-Player BluTech Vision. DerPlayer bietet nicht nur die neuesten technischen Features, das Gerät lässtsich auch nahtlos in das Loewe System integrieren.

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zung zum Loewe System vorge-stellt. Durch die Integration vonBD-Live können nun Zusatzin-halte zur eingelegten BluRayDisc wie Trailer, Dokumentatio-nen oder Regiekommentare ausdem Internet genutzt werden.Der BlueTech Vision Interactivewird ab Oktober in den Handelkommen.

Datenspeicher für die Westentasche Wer Spielfilme dagegen längerarchivieren will und bereits andie Grenzen seiner im Loewe-Frenseher integrierten Festplattestößt, der wird zum „mobilen Vi-deoarchiv“ greifen. Die Movie-Vision DR+ (UVP 300 Euro)mit ihren rund 500 GB bietetPlatz für rund 100 Stunden fürHD-TV oder 200 StundenDVD-Qualität. Dabei ist das Ge-häuse mit 137 x 89 x 16 mmkaum größer als zwei CD-Bo-xen. Das 190 Gramm schwereVideo-Archiv wird per USB-Kabel direkt am Fernseher ange-steckt. Dann selektiert man per

Fernbedienung die zur Archivie-rung gewünschten Filme.

Applikationen mit Loewe-FeelingBei dem in die Loewe-Fernseherintegrierten MediaNetworksteht derweil eine kleine Revo-lution an. Bereits jetzt erlaubt diePlattform den interaktiven Abrufvon Musik, Digitalfotos oder Vi-deos im Heimnetzwerk. Das in-tegrierte Internet-Radio bietetzudem Online-Zugriff auf Ra-dioprogramme und Podcasts im

Netz. Im Herbst geht Loeweallerdings einen Schritt weiter,wie auf der IFA zu sehen war.Denn dann erlaubt das Media-Network auch Zugriff auf Hör-bücher sowie ein personalisiertes

Streaming-Musikarchiv im Inter-net.

Neue Software notwendig Die dazugehörige neue Soft-ware-Version des MediaNetworkgibt es demnächst als Online-Update für alle Besitzer von ak-tuellen Loewe Fernsehern, wiedem Connect Media 100 Hzoder dem Reference 52. Bei vie-len anderen Loewe-Fernsehernlässt sich das notwendige Modulnachrüsten.Ab November können die ent-

sprechend ausgestatteten Loewe-Geräte der Modell-FamilienConnect Media, Individual Se-lection, Individual Compose undReference direkt per Fernbedie-nung Internetvideos von ver-

schiedensten Premiumpartnernabrufen, wenn der Loewe-Fern-seher über das Heimnetzwerkmit dem Internet verbunden ist.Zu den Content-Partnern, derenInhalte auf der Loewe-Plattformangeboten werden, gehören imdeutschen Sprachraum unter an-derem der ZDF und Focus On-line. Aktuelle ZDF-Beiträge so-wie, soviel Lokalpatriotismusmuss für Oberfranken drinnensein, die Mediathek und Newsder BR-Rundschau.Ebenfalls ermöglicht wird der

Zugriff auf YouTube. Ein wichti-ger Premium-Partner beim Con-tent ist der Internet-Hörbuchan-bieter Claudio, womit ausge-wählte Hörbücher zum Abspie-len über das Loewe Mediacenterzur Verfügung stehen. Zudemsteht der Online-Shop mit ei-nem Kaufangebot von mehr als8.000 Titeln offen.

Möbel für die Gesamtlösung Neues Terrain betritt Loewe mitbei seinen „Racksystemen“. Zu-mindest werden sie von den Kron-bachern selbst so genannt. Dermöbelartige Charakter der auf derIFA vorgestellten Kreationen lässtsich nicht abstreiten, wenn auchdie extrem hochwertigen Systemeimmer im Zusammenhang mitden Home Entertainment-Pro-dukten von Loewe stehen. Womitder Händler seinen Kunden einvom Design stimmiges Gesamtpa-ket anbieten kann. Die Präsenta-tion auf der IFA war vorerst ein-mal ein Testballon. Die Reaktio-nen von Publikum und Händlernwaren aber, wie zu hören war,durchaus begeistert. Mit offiziel-len Informationen hält man sichallerdings noch zurück. Bewahr-heiten sich aber die Informatio-nen aus gut unterrichteter Quel-le, könnte es aber noch dieses Jahrsoweit sein. ■

INFO: www.loewe.de

Mit kommerziellen Erfolgen und neuen Highend-Proukten im Rücken konnte sich auch dieses Jahr die Führungs-riege von Loewe, Technikvorstand Gerhard Schaas und Vorstandsvorsitzender Frieder C. Löhrer (v.l.), sehrselbstbewusst auf der IFA präsentieren.

Gewohnt gediegen zeigte sich der IFA-Stand von Loewe.

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MULTIMEDIA E&W 9A/0954

SCHON VOR BEGINN DER IFA hatteMetz mit den angekündigtenNeuheiten von sich reden undunter anderem mit dem LCD-Flaggschiff Primus 55 FHDTV200 twin R den Besuchern denMund wässrig gemacht. In Berlinwurden schließlich die letztenGeheimnisse gelüftet, die sich dieZirndorfer noch für den großenMesseauftritt „aufgehoben” hat-ten – und konnten damit gleich-ermaßen überraschen wie beein-drucken.

Was schenken, wenn jemandschon alles hat? Mit genau dieser Frage sahen sichdie Entwickler in Zirndorf kon-frontiert, wenngleich diese hin-sichtlich der Metz-Geräte eigent-lich „Was schenken, wenn jemandalles haben könnte?” lauten müs-ste. Denn bekanntlich lassen sichdie LCD-TVs – sofern nicht oh-nehin schon „komplett” ausgelie-fert – mit sämtlichen digitalen Tu-nern sowie Festplatten mit varia-blen Kapazitäten nachrüsten. ImSinne des Bedienkomforts hatman sich daher der Funktion Ti-meshift ein wenig näher gewid-met und mit dem Linus 37FHDTV 100 twin Z das erste

daraus resultierende Gerät vorge-stellt: Dieser speichert währenddes Fernsehens die aktuell laufen-de Sendung auf einen integrier-ten 8 GB Flash-Speicher, sodassder Zuseher bei etwaigen Unter-brechungen oder Störungen dasProgramm bequem per Tasten-druck (natürlich auf seiner ge-wohnten Metz TV-Fernbedie-nung) unterbrechen und zu ei-nem späteren Zeitpunkt an dergleichen Stelle weiterverfolgenkann. War der Zuschauer kurz ab-gelenkt oder möchte er eine be-sondere Szene nochmals erleben,kann er jederzeit zuruckspulen

und sich die Sequenz erneut an-sehen. Bei Geräten mit mehrerenTunern bzw zwei Signaleingän-gen ist auch „parallel“ Fernsehenmöglich: Der Zuschauer parkt dasaktuelle Programm und verfolgtin der Zwischenzeit eine Sen-dung auf einem anderen Sender.Je nach Datenrate des TV-Senderslassen sich durch dieses Feature130 – 300 Minuten in SD-Qua-lität oder 70 bis 120 Minuten inHDTV-Auflösung aufzeichnen.Warum dieses Zeitfenster nichtgrößer gewählt wurde, erklärt VLRobert Trapp: „Dadurch soll derKunde das zeitversetzte Fernse-

hen schätzen lernen. Dem Fach-handel bietet sich in weiterer Fol-ge die Chance, zusätzlich Festplat-ten zu verkaufen.” Der besonde-re Clou daran: Metz bietet denKunden die neue Timeshift-Funktion ohne Aufpreis an – ne-ben dem Linus 37 bis Ende 2009noch bei acht weiteren Modellenund das bereits beginnend imEinstiegs-Segment.

Unerhört – Metz zeigtAudio-AmbitionenWer schon einmal ein Metz-Ge-rät im Live-Betrieb erlebt hat, derweiß: Nicht nur das Bild ist erst-klassig, der Sound ist ebenfallsnicht von schlechten Eltern. Wasbislang fehlte, waren allerdings dieKomponenten, um die LCD-TVsauch in Sachen Ton auf- bzwnachrüsten zu können. Also hatman sich dafür auf die Suche nacheinem geeigneten Systempartnergemacht und diesen mit demdeutschen Familienunternehmenund Markenhersteller Cantonauch gefunden. Das neue Metz Soundsystemsorgt somit in Zukunft fur Sur-round-Sound der Spitzenklasse:Ab Oktober werden die beidenBasisvarianten Soundsystem 80

METZ LIESS ZUR IFA AUFHORCHEN

Klangbilderund FarbtöneIn gewohnter Manier präsentierte Metz seine IFA-Neu-

heiten: soll heißen, ausschließlich Entwicklungen, die

Hand und Fuß haben. Und soll nicht heißen, dass der

Traditionshersteller deshalb dem Mitbewerb tech-

nisch hinterherlaufen würde, sondern sich ganz im

Gegenteil äußerst innovativ präsenierte. Angefangen

beim 55-Zoll-Flaggschiff Primus mit 200 Hz-Panel und

LED-Backlight über voll integrierbare Soundlösungen

bis hin zum zeitversetzten Fernsehen ohne Festplatte.

Während die Erfahrung das Besondere hervorbringt, lässt schon der ersteBlick erkennen, wo’s herkommt: Metz setzt in Zukunft verstärkt auf die Kenn-zeichnung „Made in Germany”, wofür ein eigenes Logo entwickelt wurde.

Mitgedacht:Metz bietet zumneuen Sound-system nichtnur die Erweite-rung auf 5.1-Raumklang,sondern auchgleich das pas-sende LCD-Rack.

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(UVP: 999 Euro) und Soundsys-tem 100 (UVP: 1.299 Euro) an-geboten, zusätzlich besteht mitdem Soundsystem LS 5.1 W(UVP: 599 Euro) die Möglich-keit, jede der Soundbars zu einemvollwertigen 5.1-Surroundsystemaufzurüsten.Die Soundbars selbst orientierensich äußerlich am Design derLCD-TVs und bieten jeweils ei-nen analogen und zwei digitaleEingänge. Das Soundsystem 80 istals Ergänzung für 32- und 37-Zoll Modelle ausgelegt und liefert300 Watt vollaktiven 2.1 VirtualSurround Sound System mit ei-nem Bassreflexsystem mit 3-Bass-Treiber-Chassis. Das Soundsystem100 ist etwas breiter und somitbesonders für die Kombinationmit großformatigen Metz-TVsgeeignet. Im Gegensatz zur klei-neren Variante ist es mit einemBassreflex-System mit 4-Bass-Treiber-Chassis ausgestattet undbringt es auf 350 Watt Leistung.Konsumenten, die sich von zu-sätzlichen 2x80 Watt Leistungins Sofa pressen lassen wollen,können sich ihr Basissystem vomFachhändler mit einem Modulnachrüsten lassen, das zur Integra-tion des Soundsystems LS 5.1 Wdient und damit das Heimkino-Erlebnis mit 5.1-Surround Soundbereichert. Das Modul wird dafürüber eine 2,4 GHz Funkstreckemit dem externen Verstärker derbeiden Rear-Speaker verbunden,wobei der Verstärker nach Belie-ben im hinteren Teil des Raumesangeordent werden kann. Diebeiden funkgesteuerten Rear-Bo-xen sind mit diesem via Kabel

verbunden und können entwederan der Wand oder auf Boxenstän-dern befestigt werden.Außerdem beweist das MetzSoundsystem echte Multimedia-Qualitäten: Einerseits macht dieMöglichkeit, externe Zuspielgerä-te anzuschließen, eine zusätzliche

Audio-Anlage uberflussig, ande-rerseits können auch die über denMetz Fernseher empfangenen di-gitalen Radioprogramme wieder-gegeben werden. Und bedientwird das Ganze in üblicher Metz-Manier mit nur einer einzigenFernbedienung.

Ausbauen ...Nicht nur aufgrund der „un-glaublichen Resonanz” auf diegemeinsam mit Moeller entwi-ckelte Heimkomfort-Lösung me-caHome+ bleibt diese weiterhinein heißes Thema, sondern auch,

„da dieser Bereich nach wie vorvon keinem anderen besetzt wur-de”, so Trapp. Naheliegend ist indes auch, dassdie komplette LCD-TV-Rangebereits jetzt die Verbrauchs-Vorga-be von weniger als 1 Watt imStandby-Betrieb erfüllt. In diesem

Bereich hat Metz zusätzlich dieMenüführung überarbeitet, mitder die Energieeigenschaften desGeräts geregelt werden können(im Auslieferungszustand beträgtdie Leistung 100%). Ab dem Q4können die Kunden aber noch aneiner weiteren Stelle selbst Handanlegen: den Softwareupdates viaSat. Diese Funktion wird schon

vorneweg vom Fachhändler ein-oder ausgeschalten, ist sie jedochaktiviert, steht dem Kunden frei,ob und wann er sein Gerät upda-ten will. Last but not least sind alle neuenGeräte (sowie jene ab Chassis607) in Zukunft auch Unicable-tauglich.

... und UmfärbenIn nächster Zeit will sich Metzgewissermaßen selbst einen neu-en Anstrich verpassen – natürlichnicht, was die Devise „Immererstklassig” betrifft, sondern hin-sichtlich des Zugangs zur Marke:Man will den Namen emotiona-ler behaften und bei der Ver-marktung verstärkt die Wertigkeitrepräsentieren. Darauf liegt somitauch der Fokus der neuen Kam-pagne bzw des Werbeauftritts, beidem zusätzlich das Thema„Made in Germany” wieder inden Mittelpunkt rückt – wofürMetz sogar ein eigenes Logo-kreiert hat. Als POS-Unterstüt-zung stellt das Unternehmen

seinen Partnern sowohl denbrandneuen stylischen Katalogzur Verfügung, als auch einen ent-sprechenden Film, der als Dauer-Loop auf den ausgestellten Metz-TVs die Botschaft gestochenscharf und punktgenau ver-mittelt. ■

INFO: www.metz.de

„Unser Gesamt-Umsatz war in den ersten acht Monaten dieses Jahresleicht rückläufig”, spricht VL Robert Trapp Klartext, „weil wir uns nicht aufPreiskämpfe eingelassen haben und uns stattdessen um unsere Partnerbemüht haben – und der Fachhandel hatte seine Margen!” In Deutschlandwurde daher die Aktion „Wertschöpfung” gestartet, mit der man zB dasJuni-Aktionsmodell Puros 32 prompt auf Platz 1 des GfK-Fachhandels-Ran-kings katapultierte. In Österreich hingegen verzeichnete Metz insgesamtein Umsatzplus: Auch im juli und August wurden die Ziele erreicht undTrapp bezeichnete den Kurs daher als „weiterhin gut im Plan”. Speziell den österreichischen Markt betreffend bekräftigte der VL jenesVersprechen, das man dem heimischen Fachhandel schon zum Start gege-ben hatte: „In Österreich gibt es für Metz nur den direkten Vertrieb. Unse-re Produkte werden auch in Zukunft nicht über den Großhandel oder an-dere Kanäle erhältlich sein. Darauf können sich unsere Partner verlassen.”Als Zugpferd im Fachhandel hat sich indes das Segment der 37-Zöller ent-puppt, weshalb Metz gleich vier neue Modelle in dieser Größe vorstellte: Si-rius 37 FHDTV 100 twin R (Full-HD, 100 Hz, HDTV-Kabeltuner, 500 GB Fest-platte) , Linus 37 FHDTV 100 twin Z (Full-HD, 100 Hz, HDTV-Kabeltuner), Axio37 FHD CT (Full-HD, DVB-C) sowie Axio Pro 37 FHDTV 100 CT Z (Full-HD, 100Hz, DVB-C). Letzterer bildet mit einem 32- und 42-Zoll Modell die zur IFA neupräsentierte, mitllerweile 7. LCD-TV-Serie Axio Pro aus dem Hause Metz.

CONTRA PREISKAMPF – PRO MARGE

Beim Flaggschiff Primus 55 FHDTV 200 twin R spricht nicht nur die Technikfür sich (Full-HD, 200 Hz, HDTV-Kabeltuner, 500 GB Festplatte und LED-Backlight), sondern auch das edle Design aus Glas, Holz und Metall – dafürdurfte VL Robert Trapp einen der begehrten IFA-Awards entgegennehmen.

Der Talio ist an sich zwar nicht neu, dafür jedoch der abgebildete Bild-schirm-Dialog: Ab Q4 haben Konsumenten die Möglichkeit, die Softwareihres LCD-TVs via Sat-Update auf den aktuellsten Stand zu bringen.

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EIN GROSSER AUFTRITT statt meh-rere kleinere – mit diesem Kon-zept trat Sony heuer bei der IFAund eben nur bei der IFA an.Noch bevor die Neuheiten offi-ziell präsentiert wurden, gab es ei-nen kleinen Blick in die Zukunft.Wobei es sich dabei nicht um Zu-kunftsmusik oder um Visionenhandelte, sondern um konkretePläne und Produkte, die bereitsnächstes Jahr auf den Markt kom-men sollen. Sony wird bei denneuen Geräten dann voll auf 3Dsetzen. Auf den ersten Blick keineechte Überraschung, schließlichstellten einige Hersteller bereits inBerlin ihre 3D-Fernseher aus.Der Unterschied bei Sony: dieseIdee beschränkt sich nicht auf dieFernseher, sondern zieht sichdurch das Programm: Neben 3D-Fernsehern der Bravia-Serie sol-len auch weitere Sony-Geräte 3D

unterstützen. Wobei man, so wiebei den anderen auf der IFA prä-sentierten Lösungen, auf dieShutter-Brille setzt. Sony wirdalso auch Blu-ray-Player, VAIO-Notebooks und die Play Station3D-tauglich anbieten. Dass es dieentsprechende Software, also Fil-me und Spiele aus dem eigenenHaus dazu geben wird, verstehtsich wohl von selbst.

Visionen …3D war also auch bei Sony aufder IFA ein Thema – auch wennbei der Sony World der Schwer-punkt auf den aktuellen Produk-ten lag. Bei den Fernsehgeräten stand dieBravia Z5-Serie im Vordergrund(siehe E&W9/09), die mit denneuen Modellen V5800 undW5800 ein wesentliches Featuregemeinsam hat:Die HD-Flat-TV

SONY WORLD@IFA

Von Gegenwart und ZukunftAuf der Sony World präsentierten sich die Töchter des japanischen Unterhaltungskonzerns– getreu der unter dem

Motto „make.believe” präsentierten Vision – als einheitlicher Unterhaltungskonzern. Dass es an Produktinnovationen

nicht mangelte, versteht sich von selbst. Aber auch ein Blick in die nahe Zukunft durfte nicht fehlen.

Sony stellte zwar 3Dvor – aber vorerstliegt der Fokus bei denFull-HD-Geräten aufintegriertem Triple-Tuner, drahtlosemNetzwerkanschlusssowie dem anspre-chenden Design.

Reader Touch Edition istder zweite E-Book-Reader von Sony, der mitein paar zusätzlichen Fe-atures aufwarten kann.So können mit dem StiftNotizen und Anmer-kungen zum Text gemacht werden.Der integrierte Speicherreicht für 330 Bücher.Wird der Speicher er-weitert, passt mit bis zu13.000 Werken einekleine Bibliothek drauf.

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haben einen integrierten Tunerfür den Empfang von DVB-T, -Cund -S. Videos, Musik und Fotoskönnen über USB oder über denNetzwerkanschluss mittels DLNAabgespielt werden. Besteht eineInternetverbindung, können In-formationen über Widgets amLCD gezeigt werden.

… und RealitätDazu passend gibt s die Blu-ray-Player BDP-S560 und BDP-S760, die sich drahtlos in einHeimnetzwerk eingliedern lassen.Über WiFi wird hier die Verbin-dung aufgebaut – und mit nur ei-nem Knopfdruck wird für eine si-chere Verbindung zum Heim-netzwerk gesorgt. Damit ist auchdie Voraussetzung erfüllt, um BD-Live – also die Einbindung vonZusatzinformationen aus demInternet – nutzen zu können.Auch wenn beide Modelle überzahlreiche Features verfügen,wurde auf eines geachtet: Auf ein-fache Bedienung.Der AV-Receiver STR-DN1000ist die ideale Ergänzung: Er sorgtauch bei Nicht-HD-Quellen fürbestmögliche Bild- und Tonqua-lität, merzt Fehler bei Bild undTon aus.Zwar kann auch der AV-Receiverdrahtlos in das Netz integriertwerden. Über vier HDMI-Ein-gänge können jedoch mehrereGeräte direkt angeschlossen wer-den.

Zweite Klasse? Nein …Bei den Fernsehgeräten verfolgtSony mit der S57-Serie ein völliganderes Konzept: Mit dieser Seriebringt Sony erstmals echte Zweit-fernseher mit 19 Zoll-Monitorfür Küche oder Schlafzimmer aufden Markt. Wobei hier das ge-schwungene Design und stylisheFarben im Vordergrund stehen.Die Design-Fernseher finden aufjedem Sideboard oder RegalPlatz, können aber direkt an dieWand gehängt werden. Ein inte-grierter Digitaltuner für Kabelund Antenne ersetzt in den meis-ten Fällen die Settop-Box. DieBravia Engine 2 in Verbindungsorgt in Verbindung mit dem HDready-Display für erstklassige Bil-der. Über die Scene Select-Funk-tion kann auf Knopfdruck die

optimale Bild-darstellung aus-gewählt werden,etwa für Sport,Kino, Foto undSpiele. Über eineUSB-Schnittstel-le und zweiHDMI-Eingän-ge können Vide-os und Bildereingespielt wer-den.

Eine Klasse für sichSorgte Sony heuer bereits mit denVAIO-Subnotebooks der P-Seriefür Furore, hat der Konzern be-reits die nächste VAIO-Genera-tion im Talon: Die X-Serie. Siezeichnet sich durch ein dünnesGehäuse aus Kohlefaser aus, dasgesamte Gerät mit einem 11,2Zoll-Monitor ist nur 13 Millime-ter dünn. Zu den Spezifikationenwurden keine genauen Angabengemacht. Fest steht nur, dass dieüblichen Features nicht fehlen.Bei den Komponenten wurde of-fensichtlich auf einen möglichst

geringen Energieverbrauch ge-achtet – nach Sony-Angaben sollder Akku für einen Arbeitstag rei-chen. Daher gehen Expertenauch davon aus, dass keine her-kömmliche Festplatte sonderneine SSD zum Einsatz kommt.Beim Prozessor sollten angesichtsder Größe und der Einsatzdauerdes Mini-Notebooks keine Ge-schwindigkeitskorde erwartet

werden. Dennoch wurde die X-Serie vor allem in Hinblick aufden beruflichen Einsatz konti-piert. Ab Oktober sollen dieMini-Notebooks auf den Marktkommen.

Taschen-BibliothekBereits am Markt ist mittlerweileder Reader Touch Edition, dasneue elektronische Lesegerät vonSony. Ausgestattet mit Touch -screen, Such-, Notiz- und Mar-kierungsfunktion und dem inte-grierten Englisch-Wörtbuch.Bedient wird der Reader entwe-

der über den Touscreen oder übereinen Eingabestift, der auch fürFreihand-Notizen und Anmer-kungen verwendet werden kann.Das kontrastreiche Bild erlaubtselbst bei hellem Sonnenscheinweitgehend ermüdungsfreies Le-sen. Alleine der 512 MB-Speicherfasst 330 Buchtitel im EPUB-Formast. Über einen Memory-Stick oder eine SD-Karte kann

der Speicher auf bis 16GB er-weitert werden. Damit könnenbis zu 13.000 Bücher mitgenom-men werden. Am Akku soll dasLesevergnügen nicht scheitern –reicht ein voller Akku für immer-hin 7.500 Seitenumschläge. Über die mitgelieferte Software(für Apple und PC) und dasUSB-Kabel kann der Readerkomfortabel mit neuen Inhaltengefüttert werden. Nicht nur dasEPUB-Format wird unterstützt,auch Adobe PDF, MicrosoftWord, TXT und RTF stellen fürden Reader kein Hindernis dar.

Wie bereits beim Vorgänger kön-nen aber auch Musikdateien undFotos geladen werden. DerReader ist 286 Gramm leicht undpasst mit den kompakten Abmes-sungen in fast jede Handtasche.Das schlanke Gerät mit Alumi-nium-Gehäuse ist in den Farbenschwarz und silber erhältlich. ■

INFO: www.sony.at

Die Fernseher derS57-Serie sind alsZweitfernseher fürdie Küche oder dasSchlafzimmer ge-dacht. Die Flat-TVmit 19 Zoll Monitorgibt es in verschie-denen Farben –somit gibt es fürjede Einrichtungund jeden Ge-schmack das rich-tige Gerät.

Nach der P-Serie punktetSony bei den Mini-Note-books nun mit der VAIO X-Serie: Dank des sehrdünnen Kohlefaser-Ge-häuses sehr schlank, leicht,und mit einer Akkuladungfür einen ganzen Arbeitstag gerüstet – dasMini-Notebook soll sichauch im Berufsalltag be-währen.

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DER BRÜCKENSCHLAG zwischenProdukt und Anwender stelltedie zentrale Message des IFA-Auftritts von Samsung dar. Boo-Keun Yoon, Präsident und Gene-ral Manager Visual Display Divi-

sion, ließ daher erst gar keineZweifel aufkommen, dass diesauch gelingen werde. Zwar keine Begründung, jedochein klares Zeichen für die einge-schlagene Richtung liefert dabei

der Umstand, dass Samsung zumWeltmarktführer bei Flat-TVsavanciert ist (auch in Österreichhaben ja die Koreaner die Nasevorn). Eng verknüpft ist dies mitder Innovationskraft, die Sam-

sung an den Taglegt. Zuletzt machtesich diese mit demKassenschlager LEDLCD-TV bemerk-bar, für den wiede-rum der gesamteeuropäische Markteine Schlüsselrollespielt – die meistender bisher über 1Million verkauftenGeräte sind hierhergewandert.

Es „menschelt” ...Mit Nachdruck be-tonte man einenweiteren zentralenAspekt des Erfol-ges – der zugleichdas „Ultimate Goal”darstellt: die Kom-munikation der Ge-

räte untereinander – quasi dietechnische Umsetzung der be-kannten Volksweisheit „durch’sReden kommen die Leut z’-samm”. Schließlich könne Sam-sung als einer der wenigen Her-steller dem Konsumenten „Se-

amless Digital Experience” – alsodas nahtlose digitale Erlebnis –bieten. Beispiele hierfür sind Fe-atures wie Internet@TV, WirelessDLNA oder die Möglichkeit, dasHandy als Fernbedienung einset-zen zu können.

... ganz gewaltigSo nützlich und effizient die di-gitale Technik auch sei, woran esgrundsätzlich fehle, sei der emo-tionale, menschliche Aspekt – der„Human Touch”. Wie Yoon er-läuterte, werde man in Zukunftdaher intensiver Produkte entwi-ckeln, die es ermöglichen, per-sönliche Erlebnisse mit anderenzu teilen und den individuellenStil des Besitzers noch stärker zu berücksichtigen. „Digital Huma-nismn” lautet der Name diesesKonzepts, das sich anhand der„fünf E’s” veranschaulichen lässt:

3Essence: Konzentration aufnoch mehr Funktionen undLeistung

3Engagement: Produkte wer-den stark vernetzungsfähig,um Inhalte auszutauschen

3Expression: Erweiterte Aus-wahl an Farb- und Design-Varianten

3Experience: Anwender-freundliche Produkte mit in-tuitiver Bedienung

3Eco: Produkte werden demzunehmenden Umweltbe-wusstsein Rechnung tragen

Im Sinne des fünften Punktessieht sich Samsung durch dieLED-Technik, mit der bis zu40% weniger Energie verbrauchtwerden, bereits auf dem richtigenWeg, um auch die „grüne Num-mer eins” für sich beanspruchenzu können: 2013 will Samsungdie „Leading Eco-FriendlyCompany” sein.

MarktgetriebenObwohl alles andere als im Fokus,bezeichnete Yoon das Unterneh-men auch bei den Themen 3D-TV und OLED-Displays als Inno-vationsführer. Während sich Sam-sung bei 3D nach außen hin zu-rückhält, weil man dafür nochkeinen Markt sieht (abgesehen vonMonitoren), kommt die OLED-Technologie etwa bei Handy-Dis-plays vielfach zum Einsatz, jedochnicht in Stand-Alone-Geräten. InAnbetracht des rund 100 verschie-dene Flat-TVs umfassenden Sorti-ments scheint das abschließendeStatement von Yoon auch deutlichtreffender: „Bei Samsung kann je-der Konsument das passende Pro-dukt finden.” ■

INFO: www.samsung.at

SAMSUNG@IFA: INNOVATIONEN, LEADERSHIP UND DER DIGITALE HUMANISMUS

Koreanisch gigantomanischDen Ruf als Technologieführer

und Innovationstreiber hat sich

Samsung selbstverständlich

nicht erst im Rahmen der IFA

2009 erarbeitet. Sehr wohl Neu-

heitscharakter hatte jedoch das

Konzept des „Digital Huma-

nismn”, auf Basis dessen die Ko-

reaner Mensch und Technik näher

zueinander bringen wollen.

Boo-Keun Yoon, Prä-sident und GeneralManager Visual Dis-play Division Sam-sung, eröffnete dieIFA-Pressekonfe-renz mit einem Sta-tement, das sichdurchaus als pla-kativ bezeichnenlässt ...

... mit Eyecatchern wie diesen füllte Samsungauch heuer die gesamte Halle 20 – abgesehenvon Hausgeräten. Für diese wurde ein zusätz-licher Pavillon im Außenbereich aufgebaut.

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E&W 9A/09 MULTIMEDIA 59

DER HERBST BRINGT nicht nurverfärbtes Laub und Nebel, son-dern auch neue Navis von Tom-Tom. Wobei letztere sicher belieb-ter sind, als ein feucht-kalter Mor-gen im Oktober. Nicht nur Blätterfallen in dieser Jahreszeit, sondernauch die Preise. Zumindest trifftdas auf den niederländischen Her-steller (und Marktführer bei Fahr-zeug-Navis) zu. Denn was bald imHandel landen wird, dürfte derKonkurrenz einigermaßen schwerauf den Magen schlagen - zumin-dest was den UVP der beliebtenGeräte (Marktanteil bei etwa 50Prozent) angeht. Die offiziellenUVPs der Premium-Modelle GO950 Traffic und GO 750 Trafficsind jedenfalls von offizieller Seitenicht in Erfahrung zu bringen –da geben sich die Niederländer

noch sehr verschlossen. In Händ-lerkreisen wird jedenfalls gemun-kelt, dass das GO 950 um etwa300 Euro UVP, das GO 750 umdeutlich unter 300 Euro UVP er-

hältlich sein wird. Zur Technik:Der GO-Serie wurde eine opti-mierte Bedienoberfläche verpasst.Neu ist die Routenoption „EcoRoutes“, die den Fahrer über dieKraftstoff sparendste Route ansZiel bringt - Energieeffizienz, ei-nes derThemen auf der IFA, lässtauch hier grüßen.

Mehr Karten, mehr LänderDie bereits bekannte IQ Routes-Technologie - sie fußt auf histori-schen Daten anderer Nutzer aufderselben Strecke - ist ebenso in-kludiert, wie das nunmehr auf 45Länder angewachsene Kartenma-terial. Zusätzlich gibt es nun Da-ten für die Türkei, Griechenlandund Malta. Darüberhinaus bietetdas GO 950 auch Kartenmaterialvon den USA und Kanada.Nütz-

lich, aber in Österreich nochnicht in Betrieb, sind Live-Dien-ste übers Mobilfunknetz (GoogleLocal Search). Auch unterhalb der Highend-Klasse bewegen sich die Preise beiTomTom deutlich in eine Rich-tung: So wird das Einsteiger-NaviONE angeblich zum UVP vonetwa 150 Euro (statt bisher 179Euro) mit Kartenmaterial vonDeutschland, Österreich, derSchweiz und deren angrenzendeLänder angeboten. Das XL sollnach Gerüchten einen UVP vonweit unter 200 Euro haben, dasXL mit Karten für 42 Länderwird um etwa 200 Euro zu habensein. Verfügbar sind die Geräte abOktober. ■

INFO: www.tomtom.at

MARKTFÜHRER BEI FAHRZEUG-NAVIS SCHICKT DIE PREISE AUF TALFAHRT

Lotse für die MasseIm Vorjahr spendierte TomTom erstmals Features aus der hochpreisigeren Go-Serie den Modellen darunter, also dem XL

und dem ONE. Die neuen Navis, die im Herbst auf den Markt kommen, werden wieder ordentlich Staub aufwirbeln. Neben

neuen Funktionen wird vor allem ein Umstand bei der Konkurrenz für einiges an Kopfschmerzen sorgen: Der aggressive

UVP. Die Niederländer drücken nämlich in ihrer Premiumklasse ordentlich auf die Preisbremse.

Wie man in Händler-kreisen munkelt,kommt das TomTomGo 950 (Bild), Flagg-schiff des niederländi-schen Navi-Herstel-lers, zum UVP vonetwa 300 Euro in denHandel, was man -ohne zu übertreiben -als einen extrem aggressiven Preis bezeichnen muss.Auch in den Seriendarunter rutschen diePreise weiter Rich-tung Süden.

Die neue TomTom GO-Serieverfügt nun auch über eineSprachsteuerung. Mehr als 100Befehle können damit aktiviertwerden.

Neu ist die Active Dock-Halte-rung, über die aktuelle TMCplusVerkehrs-Infos ohne zusätzli-ches Kabel empfangen werden.

Wegen der großen Nachfragegibt es in der GO-Serie nun auchKartenmaterial für die Türkei,Griechenland und Malta.

KURZ UND BÜNDIG

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MULTIMEDIA E&W 9A/0960

EINE DEMONSTRATION der breit ge-lagerten Kompetenzen – so gestal-tete sich der erste Eindruck amIFA-Stand von Sharp. Auf denzweiten Blick zeigte sich dannaber sogleich, wohin der Fokusgerichtet ist: Ausgereifte Produkteund Geräte, die den Anforderun-gen des Marktes gerecht werden,ohne dabei die Konsumenten zu

überfordern, und die dennochTrendsetter-Charakter versprühen.

Vom bunten Mix ...Hierzulande ist Sharp in erster Li-nie als Hersteller im Bereich Con-sumer Electronics geläufig. In Ber-lin machte man aus der mittler-weile 50-jährigen Erfahrung imBereich Solar Systems aber ebenso

keinen Hehl wie aus dem umfas-senden Engagement in den Seg-menten Document Solution Sys-tems, Large Format- bzw e-Signa-ge-Displays sowie mobile Endge-räte und Handys - wobei be-sonders für letztere gilt: Sharp istviel öfter drin als draufsteht. Nur„Brillen-Freaks” in Sachen 3D-Fernsehen suchte man am Messe-stand vergeblich – Sharp entwi-ckelt zwar 3D-LCD-TVs, hälteine Markteinführung zum jetzi-gen Zeitpunkt aber für verfrüht.

... zur PunktlandungWie bereits vor der IFA angekün-digt, rückte Sharp das Thema LEDLCD-TVs in den Mittelpunkt.„High Technology & SuperGreen” lautete die Devise, unterder die beiden neuen GeräteserienLE700E und LE600E präsentiertwurden. Natürlich nicht ohne de-ren besondere Qualitäten demPublikum sehr plakativ vor Augenzu führen (siehe Fotos links) unddabei den Erkenntnissen zu fol-gen, die man im Zuge von Markt-erhebungen gewonnen hatte: Daswichtigste Kaufkriterium ist dieBildqualität gefolgt vom Preis undder Energieeffizienz. Im Rahmender IFA-Pressekonferenz hatteFrank Bolten, GF D/Ö, dazu er-klärt: „Seien wir ehrlich: DerHDTV-Durchbruch wird vonden großen TV-Anstalten kom-men. Und das ist genau jetzt!” –

wovon wiederum die LED-Tech-nologie profitiere. Kombiniert mitgeringem Stromverbrauch (ein32”-LED LCD-TV entspricht ei-ner 60 W Glühbirne, der 52-Zöl-ler verbraucht unter 100 Watt)und wichtigen Preispunkten (32”-Modell unter 1.000 Euro, 46”-Modell unter 2.000 Euro) liefertSharp somit auch zentrale Argu-mente für den POS.

In medias resVL Herbert Windisch hatte indesein weiteres Argument für denEFH parat: Die preis- und bau-gleiche Fachhandelslinie, die sichäußerlich nur durch die Bezeich-nung LX anstelle LE von den„normalen” Modellen unterschei-det, dabei aber bessere Margenbietet. Eine andere, nicht ganzneue Überlegung, spielt ebenfallsweiterhin eine Rolle: „Unsere40”-Geräte sind nur 96 cm breitund sollten somit in die altenWohnzimmermöbel passen.” Ne-ben den LCD-TVs setzt Sharpverstärkt auf den Bereich Audio:An Neuheiten gibt es hier zB Blu-ray-Player mit BD Live-Funktion,Micro HiFi-Systeme mit USB-und iPod-Docking sowie Sound-bars, die einfach via Klinke an dasTV-Gerät angeschlossen und mitder TV-Fernbedienung gesteuertwerden können. ■

INFO: www.sharp.at

SHARP: KÖNNEN UND MACHEN SIND ...

Zwei PaarSchuheSharp hatte den ersten, immer noch den größten, und

nun auch den (wahrscheinlich) „grünsten” LCD-TV der

Welt. Auf der IFA präsentierten sich die Japaner einmal

mehr als treibende Kraft, Spitzentechnologie mit Ener-

gieeffizienz gekonnt zu kombinieren. Und das weit über

das Thema Fernsehen hinaus.

VL Herbert Windisch hat für den Fachhandel genau das Richtige parat: Die Fachhandelslinien LX600E und LX700E, die sich von den baugleichenLE-Serien nur durch bessere Margen unterscheidet.

Auf dem IFA-Stand demonstrierte Sharp die Vorzüge des LED-Backlightsgegenüber der konventionellen Hintergrundbeleuchtung: Ungleich bes-sere Kontrastwerte und Farbdarstellung (oben) bei gleichzeitig um bis zu50 Prozent niedrigerem Stromberbrauch (unten).

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HausgeräteHausgeräteHausgeräteBETTINA PAUR

In der September-Ausgabe der Zeitschrifttest findet sich unter dem schönen Namen„Trommelwirbel“ ein großer Bericht zuraktuellen Stiftung Warentest-Erhebung be-züglich Waschma-schinen. Einesgleich vorweg: Test-sieger wurde Mielemit der W 1743WPS. Aber auchdie meisten anderenMarken, genau sie-ben der 11 bewer-teten Geräte, schlu-gen sich „gut“.Ebenfalls auf dasStockerl schafften es- im Qualitätsurteilex aequo - dieWaschmaschinenAEG-ElectroluxÖko Lavamat unddie WM 14E140von Siemens. Bosch mit der WAE2834Perhielt die „Bronzene“, und ganz knappam Stockerl vorbei schrammte der Außen-seiter bei der Weißware: Samsung. In puncto Waschergebnis und Handha-bung erbrachten alle Maschinen solide Er-gebnisse. Nur mit den Spülergebnissenwaren die Prüfer weniger zufrieden. AlsGrund hierfür wird der sparsame Wasser-verbrauch angegeben. Das Urteil der Stif-

tung: Es werden zwar Ressourcen ge-schont, doch können gegebenenfallsRückstände von Waschpulver in der Wä-sche bleiben. Allerdings hilft es hier auch,

die Trommel nichtganz vollzustopfen.Die Stiftung Warentesträt zudem – gleichsamwie die Hersteller -von Zeit zu Zeit aucheinen 60-Grad-Waschgang mit Voll-waschmittel einzule-gen, um einer mög-lichen Verkeimung derMaschine vorzubeu-gen. Im Langzeit-Test,hier wurden 5-6 Jahredurchgespielt, mach-ten Bauknecht undLG eine nicht ganz sogute Figur, bei der WAPure XL 34 TDi bzw.

der F1403TD wäre nach diesem Zeit-punkt im Testverfahren eine Reparatur nö-tig geworden. Bei dem Schutz vor Was-scherschäden schnitten die meisten Mar-ken gut ab, lediglich bei Gorenje undWhirlpool sei es beim Testverfahren zuProblemen gekommen.Alle getestetenWaschmaschinen gehören zu den sparsam-sten auf dem Markt: Energieeffizienz-Klasse A.

Leider hat sich in der E&W 9/09 der Feh-lerteufel eingeschlichen. Deshalb erfolgthier in aller Deutlichkeit die Berichtigung:P&G ist mit der Marke Braun Marktfüh-rer im Bereich der Herrenrasierer mit ei-nem wertmäßigen Marktanteil von 48Prozent. Der Braun/OCP Marktanteil in der Kate-gorie Small Domestic Appliances Total be-trägt 13,6%, hier hatte es E&W 9/09 mit48% zu gut mit Procter&Gamble gemeint.

Auch hier ist der Hersteller wertmäßigaber die Nummer Eins - obwohl er inmehr als 50% der wert. Produktkategoriennicht vertreten ist, denn Espresso hat mitrund 30 Prozent und mit Staubsauger rund20 % Anteil an dieser Kategorie. Solche Fehler dürfen auch in einer derartvoluminösen Ausgabe wie der letzenNummer nicht passieren. Deshalb bittenwir die Leser und Leserinnen, diesen Zah-lendreher zu entschuldigen.

WASCHMASCHINEN UNTER DER LUPE

Stiftung Warentest: 7 von 11 Geräten „gut”Es war einmal ...

... eine Bande aufgeweckter Kinder, die wohnte ge-meinsam in einem Haus. Wie es dazu kam, isteine viel zu lange Geschichte. Alle Kinder warenunterschiedlich, das älteste hatte ein sehr dickesFell, das jüngste war ein Schalk. Für ein andereswar es das „sche-nste“, beim Bach zu spielen undwieder ein anderes grübelte für sein Leben gern.Und ein Mädel gab es auch, man kennt sie ausGrimms Märchen, das war die Goldmar.. ähh ...-betti. Direkt neben ihrem Haus, gab es ein großes,schönes Feld, das nannten sie bei sich: das Elektro-Feld. In dem Feld hatten sich viele weise, lustige,abenteuerliche und geheimnissvolle Wesen angesie-delt, die aber alle etwas gemeinsam hatten: die Su-che nach dem Goldtopf. Da die Kinder tagaus, tagein im Feld herumliefen,wussten sie den Bewohnern natürlich interessanteGeschichten zu erzählen, was der Nachbar so al-les anstellte, um den Goldtopf zu erhaschen. Da gab es zum Beispiel einen, der hatte ein großesFaible für Katzen - ohne sie natürlich zu beissen.Der schickte im Gegensatz zu den meisten seinerNachbarn keine strengen Briefe aus, sondern mal-te ein liebes Herzerl drauf. Dadurch gelang es ihm,die Leute so zu bezaubern, dass sie ihn regelmä-ßig in seiner kleinen Burg besuchen wollten. Eine andere, die sich gerne kurz fasste, hatte fürihre Freunde immer einen lieben Gruß oder eineÜberraschung parat, und dadurch war sie nie ein-sam, denn die Leute kamen oft und gerne zu ihrund freuten sich schon auf den nächsten Besuch. Und dann gab es noch eine andere Fraktion vonElektro-Feld-Bewohnern, die tüftelte den ganzenTag nur so herum, dass die Köpfe rauchten – undhatten am meisten Freude damit, wenn alle ande-ren ihre Erfindungen – wie zB elektrische Zauber-stäbe – bewunderten und aus den Händen rissen. Die Kinder wiederum sahen sich auch immer neu-gierig die Dinge an und erzählten allen anderenBewohnern in ihrem Feld davon. Sie haben dieGeschichten sogar auf Papier gedruckt, um jedemzu zeigen, was sie so alles gehört hatten. Was aus den Kindern später dann geworden ist?Ich hab’ gehört, sie laufen noch immer glücklichdurch das Elektro-Feld. Und wenn sie nicht ge-storben sind dann tippen sie noch heute

BERICHTIGUNG ZUM ARTIKEL „STRAHLEMÄNNER” E&W9/09

Braun/OCP Marktanteil bei SDA: 13,6%

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EIN THEMA BEI den Waschmaschi-nen fiel auf der IFA dem geübtenBetrachter gleich ins Auge: DieHersteller kümmern sich mehrdenn je um die Gesundheit ihrerKonsumenten. So wurde eineReihe von Geräten mit Anti-All-ergie-Waschprogrammen vorge-stellt. Was durchaus Sinn macht,schließlich leiden allein in Öster-reich über eine Million Men-schen unter einer Allergie. Unddie Auslöser nisten sich besondersgerne in Kleidung und Bettwä-sche ein. Musste man diesen Umstandnoch vor einigen Jahren als gege-ben hinnehmen oder mit be-

sonders hohen Temperaturen ar-beiten, nahm sich die technologi-sche Entwicklung nun dieser Pro-blematik an. Der Trick: Die meis-ten der neuen Anti-Allergie-Pro-gramme halten in der Hauptwä-sche die Temperatur von 60 Gradbesonders lange, dann folgenmehrere Spülgänge, die die uner-wünschten Insassen wie Staub-milben, Pollen und auch Wasch-mittelrückstände aus den Textilienentfernen.

RiesentrommelnZusätzlich ermöglichen es be-sonders große Trommeln von biszu 12 Litern, Bettdecken und

Kopfkissen einfach in derWaschmaschine zu reinigen. Da sich gerade bei Kindernallergische Reaktionen häu-fen, ist hier eine Chance fürden Handel da, ein für vielenotwendiges Zusatzpro-gramm spielend zu verkau-fen. Die neuen Geräte mit demgroßen Volumen arbeitenmeist mit Sensoren oder ei-genen Programmen fürDaunen etc. Sprich: Belädtman die Maschine nur mitden üblichen 4 Kilogramm,wird trotzdem nicht unnötigWasser und Strom ver-braucht, sondern das Gerät

passt sich an seine Beladung an -also Schonung auch fürs Geld-börsel.

Coole 20° GradEin zweiter Clou auf der IFA wa-ren die Kaltprogramme, die einfa-che Verschmutzungen mit demrichtigen Waschmittel schon mit20° Grad spielend reinigen kön-nen und durch die niedrige Tem-peratur natürlich besonders ener-giesparend arbeiten. Hier ist für den Händler aber einHinweis angebracht: Anfang desSommers kursierten in verschie-denen, vor allem deutschen, Me-dien einige Panik-Mache-Artikel,bei denen es hieß, durch die nie-drigere Temperatur würden in derWaschmaschine Keime besondersgut gedeihen. Fakt ist zwar, dassverschiedene Bakterien wie be-spielsweise Staphylokokken erstab 60 Grad auszurotten sind.Allerdings würde sich dann ja seitjeher ein Waschen mit 45° Gradad absurdum führen. Die neuen Kaltwasch-Program-me sind als Zusatz-Angebot derHersteller zu sehen, die beispiels-weise bei T-Shirts eines urbanenMenschen absolut reichen undzudem energiesparend sind. Abernatürlich sollte ein Mensch mitchronischem Fußpilz bei der Rei-nigung seinerTennissocken schon

höhere Temperaturen wählen, dieja auch in jeder Waschmaschineeinzustellen sind. Zusätzlich emp-fehlen die Hersteller seit eh undje, die Waschmaschine bei 90°Grad in regelmäßigen Abständenohne Befüllung und Waschmittelmal durchlaufen zu lassen, um sieauch von Seifenresten etc. zu be-freien.

Schonend & knitterfreiEs geht bei der Wäschepflege ein-deutig immer schondender zurSache. Die Hersteller haben sichzur IFA viele Ideen einfallen las-sen, um auch sensible Materialienquasi mit Samt-Handschuhen be-handeln zu können. Oft liegt die-se Sanftheit an neu konzipiertenPflegetrommeln, bei denen dieFasern deutlich weniger als bisherausfransen. Gleichzeitig werden von denHerstellern immer mehr Knitter-schutz-Programme vorgestellt, beidenen man sich das Bügeln erspa-ren kann - zumindest bei Texti-lien, die von jeher nicht allzupflegeintensiv waren. Diese Technologien entsprechendem Zeitgeist, denn die Konsu-menten wollen immer wenigerZeit in den Haushalt investierenmüssen. ■

HAUSGERÄTE62

IFA-TRENDS IM WASCH-BEREICH

Rund und G’sundEine Waschmaschine ist zum Waschen da, und von jeher

nicht unbedingt das Hausgerät mit dem größten Sexap-

peal. Sollte man zumindest meinen. Denn die technolo-

gischen Entwicklungen, die auf der IFA dazu präsentiert

wurden, sind beeindruckend und vor allem kundennah.

Und somit eine Chance für den Handel, verschiedene

Bedürfnisse der Konsumenten zu befriedigen.Nicht nur bei Miele war Wäschepflege auf der IFA ein großes Thema. Dievorgestellten Technologien setzten auf Gesundheit, Stromeffizienz undeinfache Bedienung bei den verschiedensten neuen Waschprogrammen.

Noch mehr eigens konzipierte Waschpro-gramme sind die neuesten Errungen-schaften der Technik, hier zB der Öko La-vamat 74650 H von AEG-Electrolux.

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PRINZIPIELL PRÄSENTIERTEN inBerlin viele Hersteller spezielleModell-Varianten, die es auchLaien ermöglichen sollen, dasperfekte – und dazu noch gesun-de - Dinner auf den Tisch zu stel-len. Induktion hieß das erste Ge-bot der Stunde, Dampfgaren das

zweite. Bei den Kochfeldernüberschlugen sich die Entwicklermit neuen Ansätzen, was den per-fekten Bedienkomfort betrifft.Von reinen Touchpanels zu Sli-der-Touch über Magnetvarianten,die ähnlich wie die Bedienung ei-nes iPods funktionieren - dem je-

NAHRUNGSZUBEREITUNG IM JAHR 2009 SETZT AUF NEUE UND GLEICHZEITIG ALTE WERTE

Düsentrieb grüßt Captain Kirk Im trauten Heim in aller Gemütlichkeit seine Lieben zu bekochen, hat derzeit wieder Hochkonjunktur. Zahlreiche

Fernseh-Shows unterstützen den Trend, nach dem der Landsmann und die Landsmännin wieder gerne selbst Hand ans

Pfandl legt. Doch die Kochkunst wurde natürlich nicht jedem in die Wiege gelegt, was bis dato oft zu abenteuerlichen Er-

lebnissen bei der Nahrungsaufnahme führte. Auf der IFA präsentierten die verschiedenen Hersteller von Kochfeldern,

Backöfen & Co die technologischen Entwicklungen, nach denen es nun gelingt, unliebsamen Überraschungen beim

Schmausen Herr zu werden.

Zwei Ösis in Berlin:Erich Scheithauer,Siemens-Markenchef,und Romi Brandel,Pressesprecherin derBSH, „spielten” sichmit den neuen Slider-Touch-Panels.

Die Bedienungfunktioniert ähnlich wie beimiPod durch Dreh-ung. Als Kinder-sicherung kannman die Magnete,die den Herdsteuern, auch entfernen.

Auf riesengroße Displays setzt zB auch AEG-Electrolux mit seiner Maxi-Sight-Bedienlösung. Wie im Cockpit der Enterprise gibt der KonsumentEnergie und springt in neue Dimensionen - zumindest was das Kochen anbelangt.

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E&W 9A/09 HAUSGERÄTE 65

weiligen Ingenieur war nichts zu„schwör“, um die für jeden Ge-schmack passende Lösung zu fin-den. Garniert werden die Kochfeldermit möglichst großen Displays, diedie komplette Kontrolle über dieunendlichen Kochtopf-Weltenversprechen, womit selbst ein JamesT. Kirk seine Freude gehabt hätte.

Von ZauberhandUm auch dem absoluten Koch-anfänger zu einem Jamie Oliver-Niveau zu verhelfen, geht derTrend verstärkt in RichtungAutomatik-Programme und Sen-sorentechnologie. Neue Brat- und Backsensorenwurden präsentiert, auch fürs Ko-chen am Induktionsherd ist dasArbeiten mit der Temperaturein-stellung neuerdings möglich. Da-bei wird die Temperatur mit einerGenauigkeit von +/-1,5° C aufWunschniveau gehalten, einÜberkochen von Milch, ange-brannte Fleischlaibchen oder zer-fallener Fisch gehören damit derVergangenheit an.

Zwei gute GründeEin weiterer Clou bei den neuen„mitdenkenden” Kochfeldernund Herden ist, dass die Geräteden Stromverbrauch genau sokalkulieren, wie es das Gericht er-fordert und mit Restwärme ar-beiten, meist lange bevor einMensch die Hitze abdrehen wür-

de. Diese Technologie schont na-türlich einerseits das Geldbörserl,was die Stromrechnung betrifft.Andererseits werden die Gerichtesanft zubereitet, ein Zerkochen istdamit quasi passé. Gerade in Zeiten von Stress, per-manentem Handyläuten undmangelnder Hauswirtschafts-Bil-dung kann der Handel diese Ar-gumente nach Bedarfserhebungbeim Kunden geltend machen.Denn Energieeffizienz ist einHaupt-Kaufgrund dieser Tage.

Saftig und „x’und“ Und auch der Wellnesstrend setztsich nicht nur seit Jahren fort,sondern legt Soziologen zufolgeauch zukünftig noch eins drauf.Ein Indiz für die Theorie ist auchdas Dampfgaren, dasnach wie vor aus denGedanken und Ent-wicklungsbemühun-gen der Herstellernicht wegzudenken ist.Ob Klimagaren, Mul-tigaren oder „norma-les” Garen, dieseschmackhafte Variantebeim Braten und Ba-cken erfreute sich auchauf der IFA 2009 eineswahren Ansturms.Die verschiedenen Va-rianten gibt es nichtnur bereits in der Ba-sisklasse vieler Herstel-ler, auch Kleingeräte

mit Gar-Technologie werden of-fensichtlich zum Trend. Zudemscheint der Zeitgeist immer mehrdanach zu schreien, verschiedeneGerichte gleichzeitig in einemGerät zubereiten zu können. Da-bei setzen die Hersteller zwar aufunterschiedliche Technologien,der gemeinsame Nenner ist aber,dass ein Schweinsbraten gemein-sam mit der Weihnachtsbäckereiim Ofen schmort, ohne dass dereine von den anderen die Ge-schmacksnuancen annimmt.

Schnell muss es gehenHat man sich auf der IFA etwasumgesehen, so kommt man zudem Schluss, dass beinahe alleHersteller auf Zeitersparnis undeinfachste Bedien-Effizienz eines

ihrer Hauptaugenmerke legen.Denn auch bei den Kleingerätensieht es nicht anders aus. Diemeisten Küchenmaschinen, ge-nauso wie die Stabmixer, säbelnflott, weil mit mehreren Klingengesegnet, alles nieder, was sich ih-nen in den Weg stellt. Und hitzige Kerlchen wie Toas-ter und Wasserkocher werden im-mer schneller auf Temperatur ge-bracht. Im Gegensatz zu denGroßgeräten im Bereich FoodPreparation treiben es die Kleinenziemlich bunt. Zwar gab es aufder IFA auch edle Schwarze, ele-gante Weiße und irgendwas da-zwischen zu bewundern. VieleKleingeräte-Hersteller trauen sichhier aber, auch Farbe zu beken-nen und den gesamten Regenbo-gen als Anregung zu benutzen.

Massiv und robustGerade bei Küchenmaschinen &Co geht der Trend auch bei derOptik in Richtung Langlebigkeit.So werden von vielen Herstellernäußerst widerstandsfähige Materi-alen wie Edelstahl verwendet, dieMotorenleistungen zudem nachoben getrieben. Manche Kleingeräte sehen so aus,als könnten sie sich getrost dienächsten 20 Jahre in einer Groß-kaserne verdingen, ohne Schadenzu nehmen. Diese Entwicklungensind eine Antwort auf die Unsi-cherheit der Konsumenten, denenes bei einer Neuanschaffung im-mer mehr zum Anliegen wird,mit weiteren Investitionen für dienächsten Jahre eine Ruh’ zu ha-ben. ■

Dieser interaktive Tisch soll flexibel die Bereiche Wohnen, Essen und Unterhaltung zusammenführen. Die Tischplatte beherbergt ein Induktionsfeld, gleichzeitig könnenHandys etc. geladen werden. Flexibilität pur also, perfekt für kleine Wohnungen. Nochallerdings Zukunftsmusik - und Vision der Entwickler von AEG-Electrolux.

Beim Kenwood-Stand in Berlin hat’s ordentlich gestaubt: Denn natürlich ließ es sich auch der europäische Marktführer bei den Küchenmaschinen nicht nehmen, zu schneiden, säbeln und pürieren, was das Zeug hielt.

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NACH WIE VOR dominiert das The-ma Ökologie bei den Kühlgerä-ten. Unter den EffizienzklassenA+ und A++ hat’s auf der IFAnicht viel gespielt, neben Verbes-serungen in Sachen Isolierungtragen aber auch weitere Featureszur Stromeffizienz bei. So ist derneue Clou gerade bei den Side-by-Side-Geräten ein Extra-Zu-griff für Getränke: So muss bei ei-ner Vielzahl der neuen Kühlgerä-te nicht die gesamte Front geöff-net werden, wenn sich der Kunde

an Limonade oder Milch etc la-ben will. Damit wird vermieden,die Kälte im Gerät unnötig ent-weichen zu lassen. Denn schließ-lich wird statistisch gesehen derKühlschrank am häufigsten danngeöffnet, wenn der Konsumentnach einem Durstlöscher ver-langt.

Jäger & SammlerWas sich natürlich gerade bei denneuen Side-by-Side-Gerätendurchaus rechnet. Denn wer sich

heute auf die Jagd nach einemKühlgerät macht, dem solltegleichzeitig eine gewisse Sammel-leidenschaft innewohnen. Zu-mindest, wenn es nach denmeisten Ausstellungsgeräten aufder IFA geht. Die Dimensio-nen der Side-by-Side-Geräteund Kühlgefrier-Kombis erin-nern an Kleiderschränke, dieGröße lädt im Supermarkt zuHamsterkäufen ein. Und dasmacht in Tagen wie diesendurchaus Sinn, da viele Konsu-menten aufgrund stressiger Ar-beitszeiten nur unregelmäßigeinkaufen gehen. Diesem Umstand kommt auchder Trend von unterschied-lichen Kältezonen entgegen, indenen jedes Lebensmittel seineneigenen Platz findet, und so diejeweilige Haltbarkeit verlängertwird.

Kühlschrank: Küchen-Zentrum Setzen die Hersteller also auf„Super-Size”, präsentiert sich einweiterer Trend gleichsam ameri-kanisch. Und zwar, den Kühl-schrank vermehrt als Kommuni-kationszentrum der Küche zu be-trachten. Kennt man aus Sit-comsdie Magnete mit Notizen amKühlgerät, wird es nun techni-scher. Komponenten der Unter-haltungselektronik treffen auf dieWeißware.Von Farb-Displays, die

nicht nur das Kühlgerät steuern,sondern auch eine Kalenderfunk-tion inkludieren und Rezepte

aufzeigen bis hin zu Geräten, diemit dem iPod touch für gute Lau-ne in der Küche sorgen, reichendie Innovationen. Dem Kundensoll der Alltag weniger umständ-lich gemacht werden, so derGrundgedanke. So erklärt sichauch ein weiteres Fazit in SachenKühlgeräte auf der IFA: Ohne NoFrost-Funktion wird’s in Zukunft„keine Musi mehr spielen”. Unddamit wird die wohl lästigste Auf-gabe für den Besitzer abgenom-men: das Abtauen. ■

HAUSGERÄTE66

TRENDS BEI DEN KÜHLGERÄTEN AUF DER IFA

Cool DudesDass die Kühlgeräte gerade heuer auf der Energiespar-

Welle mitschwimmen, mag an dieser Stelle nicht wirklich

überraschen. So fand sich auf der IFA kaum ein Gerät, das

nicht höchsten Ansprüchen in Sachen Stromeffizienz

Genüge leistet. Gleichzeitig wird der Trend amerikanisch:

Denn in Berlin waren bei den Kühlgeräten Dimensionen

wie ein Kleiderschrank angesagt, eingebaute Eiswürfel-

spender en vogue und die Kombination mit der Unter-

haltungselektronik das Gebot der Stunde.

Termine und Geburtstage in den Kalender eintragen (inkl Erinnerungs-funktion), Notizen schreiben, Timerfunktion, Fotos oder Rezepte viaSpeicherkarte direkt aufs Display und natürlich auch die Funktionendes Kühlgeräts steuern - möglich mit dem neuen Side-by-SideRL45VQBRS von Samsung.

Mit Musik geht alles leichter: Im Kühl-gerät „made for ipod” von Gorenje isteine Dockstation sowie ein Lautspre-cher integriert.

Bosch-Schulungsleiter Andreas Hanzl demonstriert den Zugriff zur Ge-tränkebar bei Side-by-Side-Geräten, bei dem der Durst rasch und vorallem stromsparend gelöscht werden kann.

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HAUSGERÄTE E&W 9A/0968

OB FÜR SIE ODER IHN, preisbe-wusste oder premiumorientierteKunden, die anspruchsvolleDame oder der trendfolgendeTeenager: Die Grundig HomeAppliance-Division bringt alleunter einen Hut, ohne sie überden selben Kamm zu scheren.Diesem Konzept folgt man seitdem Markteintritt im Jahr 2006mit beachtlichem Erfolg, wieHome Appliances-Chef MichaelGeisler erklärt: „Wir wollen mitunseren Produkten alle anspre-chen – und zwar tatsächlich alle.So wie Volkswagen, nur eben fürden Bereich Personal Care.”Hier bedient man sich zugleich

des Umstandes, dass in den Köp-fen der Kunden die MarkeGrundig nach wie vor für Qua-lität bürgt. „Das birgt natürlichauch eine große Verantwortungin sich, der wir uns voll bewusstsind”, so Geisler weiter. „Wirverkaufen 7-stellige Mengen imJahr, und da darf beim Kundennicht das Gefühl aufkeinem, einschlechtes Produkt erworben zuhaben.”

Teenager im VisierZur IFA wurde dem eingangserwähnten „VW-Konzept” an-hand der neuen ProduktserienAusdruck verliehen. Mit der Li-

nie Glamstylers tritt Grundigden Beweis dafür an, dass ein at-traktiver Preis keineswegs min-derwertige Qualität bedeutenmuss. Um jeweils rund 30 Eurobefinden sich ein Crystal HairStyler, ein Volumen-Lockenstab,ein Volumen- & Lockenstyler so-wie ein Ionic Haartrockner im

Angebot. „Diese Produkte sindauch für junge Mädels leistbar”,weist Geisler zugleich auf dieZielgruppe hin – wobei sich die-se allein durch das Design erra-ten ließe ... Dass dabei auch dieLust auf Styling geweckt wird,kommt natürlich ebenfalls nichtvon ungefähr.

DAS GRUNDIG-EINMALEINS DER ANSPRUCHSVOLLEN HAARPFLEGE

Glamour-Style mitProfi-TouchMan schrieb das Jahr 2006, als sich Grundig in unbekanntes Terrain vorwagte und seine ersten Kleingeräte auf den

Markt brachte. Seitdem hat sich viel getan: Das Sortiment ist in Breite wie Tiefe gehörig gewachsen, das Unternehmen

zog in puncto Marktbedeutung mit. Auf der IFA stellte man die neuen Produkte der Professional Line sowie die Glamsty-

lers vor – und E&W die Frage an Home Appliances-Chef Michael Geisler nach den guten Gründen, warum der Handel

hinter diesen stehen sollte.

Home Appliances-ChefMichael Geisler durfteauf der IFA „Grundigsganzen Stolz” präsen-tieren: Mit der Profes-sional Line bringt mandie bislang hochwer-tigste Geräteserie imBereich Personal Carein den Handel. Nebendurchgängigem Design(für Sie und Ihn) unddeutscher Markenqua-lität, spricht besondersdie Garantie von vierJahren für die neueLinie.

Abgehoben: Dieneue Linie Glam-stylers legt einenäußerst peppigenAuftritt hin. Damuss wohl nichterklärt werden,für welche Ziel-gruppe die Pro-dukte gedachtsind ...

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E&W 9A/09

Rechnen á la GrundigDas Highlight unter den Neu-heiten bildet jedoch zweifellosdie Professional Line, wie Geislerbetont: „Die Professional Line istunser ganzer Stolz, denn es gibtkeine vergleichbare Gerätelinieam Markt.” Zu dieser Serie muss man zu-nächst über eine von Grundiggemachte Feststellung Bescheidwissen: Rund 60 Prozent allerFrauen über 30 haben gefärbtesHaar. Besonderes Augenmerkwurde daher auf den Pflege-As-pekt gelegt: „Die Devise lautet:Professional Use at Home”, er-klärt Geisler und fügt hinzu: „Al-ler guten Dinge sind ja 3, beiGrundig sind es sogar 3, 4 und 5:3 Meter Kabellänge, 4 Jahre Ga-rantie und 5 Mal Farbschutz.” Schon rein äußerlich ist dabei zuerkennen, dass man auch denAnspruchsvolleren etwas bietenkönnen möchte – mit demNebeneffekt, dass diese Ziel-gruppe auch über „etwas mehrGeld verfügt”, legt Geisler dasKonzept offen. „Wenn Frauen 80bis 90 Euro beim Friseur ausge-ben, sind sie auch bereit für dieHaarpflege Geld in die Hand zunehmen.” Übrigens sind – imGegensatz zu den Glamstylers –in der Professional Line auchProdukte für Männer zu finden,etwa ein Rasierer mit professio-nellen Aufsätzen.

DurchgängigIn einem Punkt bleibt Grundigder bereits 2008 eingeführtenWhite Line auch bei den beidenneuen Linien treu: auf den erstenBlick erkennen zu lassen, dassjede aus einem Guss ist. Dennwie die – seit dem Start mit dreiauf nunmehr neun Produktekonsequent erweiterte – WhiteLine zeigte, entspricht ein durch-gängiges Design voll dem aktuel-len Trend: „Heute müssen dieGeräte einfach zusammenpassen.Zudem fördert es den Abverkaufim Handel, wenn die Produktenebeneinander präsentiert wer-den”, ist Geisler überzeugt.Um die Message „Wert fürsGeld” an den Kunden zu brin-gen, geizt Grundig bei der Ge-staltung von Produktkatalogenund sonstigen Werbemittel eben-so wenig wie bei der Verpackungder Geräte – kurzum: stimmig injeder Hinsicht. Damit schließt sich der Kreis undwir kehren wieder an den An-fang der Geschichte – dem„VW-Konzept” – zurück: Grun-dig ist nicht der First Innovator,sehr wohl aber ein Fast Follower,sobald sich eine Technologie be-währt hat. Mit dem gewissenBonus beim Kunden, eine derwenigen noch verbliebenendeutschen Marken zu sein. ■

INFO: www.grundig.de, www.baytronic.at

Wie Michael Geisler mit Nachdruck betont, legt man großen Wert auf diesaubere Vermarktung der Produkte. Ein zentrales Kriterium lautet dabei,dass der Händler für den Kunden nach dem Kauf weiterhin erreichbar seinmuss: „Hier sind wir sehr bedacht im Vertrieb und lassen daher Kanäle wieDiskonter oder direkte Internet-Händler außen vor, was schlussendlichauch im Sinne des Fachhandels ist.Wir beliefern beispielsweise auchDrogeriemärkte, was ja nahelie-gend ist, aber eben nicht ohnewenn und aber.” Da zum Marktein-tritt 2006 das Internet bereits einThema war, erhalten die Produkteneben dem EAN-Code eine zusätzli-che Kennzeichnung in Form einereinzigartigen Seriennummer sowiedes Produktionsdatums. „Damit istfür uns länderunabhängig allesnachvollziehbar und unsere Han-delspartner haben die Gewissheit,dass auch wir selbst uns nicht ausder Affäre ziehen können.”

SICHERHEIT FÜR DEN FACHHANDEL

Kein Etikett wie jedes andere:Die zusätzliche Kennzeichnungbietet beiden Seiten Sicherheit.

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DEN ZAUBERSTAB AUS dem HauseUnold kann man ja schon als In-stitution bezeichnen, immerhingibt’s ihn schon seit über einemhalben Jahrhundert, und er ist so-wohl im Haushalt als auch in derGastro-Welt zuhause. Trotz seinerüber 50 Lenze startet der Zauber-stab jetzt neu durch und präsen-tiert sich in einer limitiertenSonderedition, um erneut die Da-men-, aber natürlich auch die

Herrenwelt zu verführen. Neu ist seine trendige Spezialla-ckierung, denn jetzt funkelt derStabmixer im besten Alter in ei-ner Carbon-Beschichtung - einMaterial, dass man aus dem Inté-rieur von Super-Sportwagen be-reits kennt. An der bewährtenTechnologie hinter dem Zauber-stab hat sich aber laut Produktbe-raterin Margaret Blum nichts ge-ändert.

Limited EditionDie limitierte Sonderedition desESGE-Zauberstabs Carbon zeigtsich sensitiv, denn er ist zudemmit zeitgemäßen Soft-Touch-Membran-Schaltern ausgestattet,die bereits auf leichten Finger-druck reagieren. Außerdem er-leichtert die Aufsteck-Zentrie-rung das Wechseln der Zubehör-Teile.

Massiv und leistungsstarkDenn je nachdem, wie man denbewährten Hausfreund einsetzenwill, gibt es ein Multimesser, eineSchlagscheibe, einen Zerkleinerermit Anti-Rutsch-Gummiring, einBecher-Set mit 300 ml und 500ml sowie ein Standstativ inschwarz zum Zauberstab mitdazu, der Fantasie des Kochs oderder Köchin sind also keine Gren-zen gesetzt. Außerdem gibt es zu dem Packa-ge noch eine Rezeptsammlungobendrauf.

Stichhaltige Argumente„Das wirkliche Argument beimZauberstab ist aber, dass er äußerstgut in der Hand liegt, dass manihn sehr tief eintauchen kann und

vor allem, dass er konstant seineLeistung erbringt. Und das kön-nen nicht alle”, schwärmt „Blüm-chen“, Margaret Blum, über dasPrachtstück. Einer der Gründe, weswegen ihmwohl auch so viele Fans auch nachso langer Zeit die Stange halten.Solche Qualtitäten haben zu Rechtauch ihren Preis, der UVP der li-mitierten Sonderedition liegt bei149,99 und ist ab sofort im Handelerhältlich. Ein weiteres Verkaufsar-gument ist, dass der Hersteller 5Jahre Garantie gewährt.

BlitzstarterNatürlich gibt es auch weitereProdukte aus dem Hause Unold,die mit Praxisnähe und verführe-rischen Eigenschaften punkten.So ist beispielsweise der Blitzko-cher aus der Frühstücksserie Sil-ver Wave für Teetrinker nichtwegzudenken, weil er in kürzesterZeit für die nötige Hitze sorgt.Der Blitzkocher in stylishemSchwarz/Anthrazit/Silber fasst 1,7Liter. Zur Serie gehören auch einKaffeeautomat und ein Toastermit dazu. ■

INFO: www.unold.at

HAUSGERÄTE E&W 9A/0970

SONDEREDITION UNOLD ESGE-ZAUBERSTAB

BewährtesPrachtstückWelche Frau wünscht ihn sich nicht: Einen Zauberstab, form-

schön und von Hand justiert, den man tief eintauchen kann

und vor allem - der konstant die Leistung hält. Die Rede ist

natürlich von einem langbewährten Hausfreund, dem Stab-

mixer namens ESGE-Zauberstab von Unold. Ein Schelm, der

etwas anderes denkt ...

In völlig neuem Look präsentiertsich der Zauberstab von Unoldcool in seiner Carbon-Beschich-tung. Trotz seiner über 50 Lenzesteht das Qualitätsprodukt fürlange und konstante Leistung.

Margret Blum, Fachberaterin von Unold, ist vor allem von der konstanten Leistungsfähigkeit des Zauberstabs überzeugt.

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E&W 9A/09

„FÜR MICH IST DIE Intensa seit lan-gem das erste Produkt, das michoptisch wirklich anspricht”,schwärmte Martin Schmutzer aufder „La Notte Intensa”. Der Be-reichsleiter Weißware des Media-Marktes Hietzing und „einermeiner besten Kunden”, wie De-’Longhi-GF Michael Frankunterstrich, zeigte sich AnfangSeptember generell zufrieden mitder Gesamtsituation. „Bei unsrennt das Geschäft, ich kann mich

nicht beklagen. Das hängt sicherauch damit zusammen, dass dieWeißware eben ein stabiler Marktist.”

Debüt IntensaAuch stabil und dazu noch kom-pakt zeigt sich die Intensa, die vorallem damit punkten will, hohestechnisches Know-How auf klei-

ner Fläche zu konzentrieren. Wie E&W Online bereits berich-tete, folgt das Design der Intensagenau dem derzeitigen Zeitgeist.Denn sie ist gerade auf Konsu-menten zugeschnitten, die wenigPlatz in der Küche haben bzw ihnnicht durch überdimensionaleGeräte verstellen wollen – aberdennoch nicht auf Highend-Technologie verzichten wollen.Außerdem in der heutigen Zeitwichtig: Das Display ist selbster-

klärend, die Bedienung auch fürMilchkaffee-Kreationen kinder-leicht. Trotz der kompakten Ab-messungen von H338 x B238 xT430 mm können dank deshohenverstellbaren Kaffeeauslaufsbis zu 14 Zentimeter hohe Glaseruntergestellt werden - denn derTrend wendet sich immer mehr inRichtung Latte Macchiato & Co.

Ein weiteres Feature in SachenNutzerfreundlichkeit ist auch dasFlüstermahlwerk, das auch in denfrühen Morgenstunden kein Fa-milienmitglied des Besitzers ausdem Schlaf reißt. Nicht ohne Grund hat De’Long-hi schließlich mit der Intensa denIFA-PreView-Award „Innova-tion des Jahres 2009” und denPlus X Award in den KategorienBedienkomfort und Design ge-wonnen.

JubelstimmungEs gab also einiges zu beklatschen,als „die Kleine” ihre österreichi-sches Debüt feierte. Rückblick: Der ehemalige Fami-lienbetrieb von De'Longhi hatsich innerhalb von nur drei Jahr-zehnten zu einem Milliardenkon-zern entwickelt. Zwar musste dieGruppe nach italienischen Me-

dienberichten im ersten Halbjahr2009 einen Umsatzrückgang um13,3 % auf 595,3 Mio. Euro undeinen Gewinnrückgang von 12,9Mio. auf 3,9 Mio. Euro hinneh-men. Trotzdem gab sich FabioDe'Longhi auf der IFA zuver-sichtlich, weiter mit 4-5 Prozentjährlich zu wachsen. In der Alpenrepublik mahlen aberdie (Kaffee-) Mühlen anders:„Gott sei Dank”, freut sich Frank.„In Österreich konnten wir sogar

im zweistelligen Bereich wach-sen.” Und zog auf der Futuranoch ein Fazit der Händler zurkleinen Intensa: „Das Feedbackwar genial. Und zwar so toll, wieich es mir ehrlich gesagt gar nichterwartet habe.” ■

INFO: www.delonghi.at

GEBURT DER NEUEN INTENSA IN WIEN

Heiße NächteDas Debüt des neuen Vollautomaten von De’Longhi, der

„Intensa”, fand bekanntermaßen bereits auf der IFA

statt. Aber auch die Österreicher ließen es sich nicht

nehmen, die Kleine zur Ankunft im Handel gebührend zu

begrüßen - und zwar mit der „La Notte Intensa” im

Wiener Palais Schönburg.

„Die spielt alle Stückerl”, betont Österreich-GF Michael Frank. Auch dasInteresse in Berlin war „dufte”. Trotz kompakter Größe weiß die Intensamit technischen Features eben zu überzeugen.

Der „echte” Fabio De’Longhi (von li. nach re.), Marion Klinger-Hanzlovsky (Maketingleiterin Kenwood), Katharina Walenta (ML De’Longhi), Österreich-Chef Michael Frank mit Martin Schmutzer (Bereichsleiter Weißware MediaMark Hietzing) waren natürlich live dabei, als die „La Notte Intensa” anbrach.

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OB HAND- ODER Bodenstaubsau-ger, die neuen Geräte schwirrtenauf der IFA verstärkt ohne lästigesKabel durch die Gegend. Möglichwird dies durch verbesserte Akku-leistungen, die je nach Herstellerund Gerät schon mal zwanzig bisdreißig Minuten ohne Pause denDreck wegfressen. Zudem gehtder Trend Richtung „Small is be-autiful“, denn viele Bodengerätewirken wie „Elektro-Besen“,Handstaubsauger wie Spielzeug-gewehre. Die Hersteller reagierenmit diesen Geräten auf den Zeit-geist, der sich nach Singlehaushal-ten ausrichtet. Gleichzeitig kön-nen sie damit auch die steigendeNachfrage nach Zweitgeräten ab-decken. Schließlich wird mit den

leichten Kabellosen auch das Sau-gen von Treppen vereinfacht -und ein Besitzer einer Kleinwoh-nung braucht oft gar nicht mehr.Natürlich ist auch Stromeffizienzbei Staubsaugern ein Thema, diedurch bessere Motorenleistungenimmer weniger Energie für eineoptimale Saugleistung benötigen.

No KangaroosAußerdem geht die Tendenz im-mer mehr Richtung beutellosenSaugern. Was für den Händlerzwar auf der einen Seite nichtoptimal in Sachen Zubehörge-schäft ist, ist gleichzeitig ein Ver-kaufsargument mehr: Der Kundehat schließlich keine Nachfolge-kosten, zudem erspart er es sich,

mit dem schmutz-beladenen Beutelnhantieren zu müs-sen. Die Auffangbe-hälter sind einfachzu entleeren undwerden nach Aussa-gen verschiedener Herstellerauch deutlich öfter vom Staubbefreit als Beutel gewechselt.Und dies kann gerade für Staub-

milben-Allergiker oder Sauber-keitsfanatiker ein wichtigerKaufgrund werden.

Schlaue HelferleinWie auch in anderen Bereichenversucht der technologischeFortschritt, den Konsumentenimmer mehr ungeliebte Alltags-arbeiten abzunehmen. Unnötige

Handgriffe, lästige Störfaktorenwie eben die Kabel, überhöhteLautstärke, werden immer mehrauf ein Minimum reduziert. Das

Delegieren unangenehmerHaushaltspflichten geht mittler-weile soweit, dass auch Roboteralltagstauglich werden. Ganz neuist diese Entwicklung freilichnicht, aber die neuen Geräte zi-schen nicht mehr unkontrolliertüber den Boden, sondern arbei-ten mittels Rastertechnik an effi-zienter Bodenpflege. ■

IFA-TRENDS BEI DER BODENPFLEGE

Leinen los!Die IFA-Trends in Sachen Bodenpflege sind einfach erklärt: Die Hersteller

kappen das Kabel und setzen auf Bewegungsfreiheit beim Saugen. Da die

Akkus verbessert wurden, eignen sich die Kleinen optimal als Zweitgerät -

oder für den Singlehaushalt. Zudem tritt die neue Staubsauger-Generation

leise auf – die Dezibel werden zunehmend reduziert; kurz: Krawallmacher ade!

Hybride Antriebssystemekennt man bereits von No-tebooks oder Mobiltele-fonen. Warum also nichtauch für einen Staub-sauger nutzen, dachtesich Miele und stellt denneuen, kompakten Hybrid-Staubsauger vor, der so-wohl im Netzbetrieb alsauch via Akkustrom funk-tioniert. Ein Umschaltenist nicht nötig: Wird derNetzstecker gezogen, rea-giert der Staubsauger undschaltet ohne Unterbre-chung auf das „Notstrom-aggregat”. Diese schlaueHybrid-Technologie wurdevon Miele zum Patent an-gemeldet.

Dyson setzt mit seiner neuen Reihe, wie beispielsweise der DC31 Car &Boat, auf den Trend für das optimale Zweitgerät.

Das kleine lustige Ding rechts unten am Bild ist derirobot von Samsung, der mittels Rastermethode effizient über den Boden gleitet und sich merkt, wo erbereits war und welche Zone es noch zu pflegen gilt -auch wenn man ihm eine Pause aufnötigt, weil Gästekommen.

HAUSGERÄTE72

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ManagementManagementManagementHELMUT J. ROCKENBAUER

Wann, wenn nicht jetzt?Ich wage zu behaupten, dass die geschäftlichen Aus-sichten für den engagierten heimischen Elektrohändlerselten so gut waren, wie in der momentan angesagtenWirtschaftskrise, die ja durchaus gegenwärtig ist. Aus-genommen in der Elektrobranche – sieht man von den

üblichen Problemen wie Margenminimierung, Kreditrestriktionen oder Inter-net-Schleuderei ab, die es in ähnlicher Form immer schon – und jederzeit kräf-tig miniert – gegeben hat.Warum ich das behaupte? Weil es trotz der Schwierigkeiten, die die Globali-sierung der Lieferanten dem Handel bereitet, selten noch so viele Möglichkei-ten gegeben hat, seinen Betrieb erfolgreich auf Gewinnmaximierung auszurich-ten.Da ist an erster Stelle die Situation des österreichischen Marktes zu nennen.Während sich der heimische Elektrohandel – und das stärker als der deutsche,dem es auch relativ gut geht – über deutliche Umsatzzuwächse freuen kann,schaut`s im übrigen Europa (besonderws in Spanien und Großbritannien) rechtdüster aus. Was auch der Grund ist, warum zB Exportkaiser Liebherr trotzhoher Zuwachsraten in Österreich und Deutschland Kurzarbeit fährt.Gründe für das alpenrepublikanische Marktwachstum gibt es einige. Etwa diehohen Lohnabschlüsse bei gleichzeitiger Null-Inflation, die weiter bestehende,vom Energiespartrend befeuerte Kauflust, die von der Krise nur periphär ge-troffene heimische Wirtschaft, die trotz Steigerung noch immer niedere Arbeits-losigkeit und die damit relative Sicherheit, sowie das dichte Netz von cleveren,stark motivierten und großteils Koop-unterstützen Händlern.Vor allem aber ist es der deutliche Trend zu Marken mit starkem Image undteureren Geräten, was zu einer Polarisierung im Einkaufsverhalten führt. Werknapp bei Kasse ist, kauft die Billigsdorfer, alle anderen greifen zur Qualitäts-ware und damit zu starken Marken – schlecht schaut es für`s mittlere Segmentaus.Aber es gibt auch Maßnahmen seitens der Industrie, der Standesvertretung undvon E&W, die den Handel erfolgreich unterstützen. Da sei etwa die vom UFHfinanzierte Verschrottungsprämie für alte Kühl- und Gefriergeräte beim Kaufvon A++-Geräten genannt. Diese hat schon in den ersten Tagen voll einge-schlagen, den Umsatz und vor allem den Durchschnittspreis in den betroffenenGruppen deutlich erhöht. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten, derenEnde zwar angekündigt wurde, die aber, wie wir aus zuverlässigen Kreisen wis-sen, mit einer noch spektakuläreren Aktion im nächsten Jahr fortgesetzt wer-den wird.Da sind aber auch die Aktivitäten des Bundesgremiums in Zusammenarbeitmit E&W anzuführen, die auf eine Qualitätsverbesserung des Verkaufsperso-nals abzielen – vom jahrelang schon eingeführten Junior Sales Award für denNachwuchs, bis zur neu angebotenen Ausbildung zum Diplom-Fachberater imElektrohandel.Und da gibt es den von Herbert Haas und E&W heuer erstmals gestartetenund von Siemens und Samsung gesponserten Austrian Retailer Award, mitdem die innovativsten Elektrohandelsbetriebe – nach einem Auftaktseminarund folgendem Coaching – ausgezeichnet werden („Best Innovator 2009”).Wer sein Geschäft also hinaufkatapultieren will, hat viele Möglichkeiten dazu.Nur wollen muss er wollen – sich einsetzen und über altehrwürdige Schattenspringen.

Strafe für Lee Kun Hee

Ex-Samsung-ChefverurteiltEin Gericht hat Lee Kun Hee – denSohn des Firmengründers – zu ei-ner Zahlung von 110 Mrd koreani-schen Won (rund 62 Mio Euro) undeiner mehrjährigen Bewährungs-strafe verurteilt. Der, nach Anga-ben des amerikanischen Wirt-schaftsmagazins „Forbes” mit ei-nem Vermögen von rund 3,9 MrdDollar reichste Südkoreaner, hat-te 1999 vorsätzlich eine Firmen-anleihe unter Wert ausgegeben,um seinen Sohn Lee Jae Yong dieKontrolle über das Unternehmenzu sichern. Das kostete dasUnternehmen mehrere MillionenEuro. Als die Ermittlungen des-wegen ins Rollen gekommen wa-ren, ist Lee Kun Hee von seinemPosten zurückgetreten.

Ebay mobilisiert

Petition in StraßburgEbay präsentierte in Straßburgeine Petition, unterschrieben voneiner Dreiviertelmillion seinerNutzer, wegen vermeintlicher Dis-kriminierung seiner Onlinehänd-ler. Der Grund dafür seien die„unfairen Vorschreibungen vonMarkenherstellern, die aus Sorgeum ihr Renomee den Handel imNetz einschränken.Die derzeit gültigen EU-Regelun-gen ermöglichen es, den freienHandel in bestimmten Grenzen zubeschränken. Das soll ab 2010eventuell geändert werden undEbay verlangt ebenso ein grund-sätzliches Verbot, den Vertriebs-kanal pauschal einzuschränken,wie auch die Notwendigkeit, einLadengeschäft zu betreiben

Dass man bei der BSH schnell schaltet ist, hinreichend be-kannt, sonst würde es nicht diese Erfolge geben – besondersin Österreich. Dass das heimische Management verschiedent-lich Marketingaktivitäten ausbrütet und umsetzt, die dann inder Folge vornehmlich auch in der Bearbeitung des deut-schen Marktes eingesetzt werden, weiß man daher auch in derMünchner Zentrale. Dennoch war man dort offensichtlichvon der, durch die österreichische BSH initiierte Verschrot-tungsprämie für Kühl- und Gefriergeräte bei Ankauf einesA++-Gerätes, überrascht. Und ein Musterbeispiel deutscherGründlichkeit wurde in Gang gesetzt.Österreich informierte also in einem kurzen Memo den zen-tralen Vertrieb in München von dieser vom UFH geplantenErfolg versprechenden Aktivität. Diese Nachricht flatterte obihrer Wichtigkeit postwendend die Managementstufen inMünchen hoch – bis in den Vorstand. Der erkannte die sichaus der angekündigten Aktivität ergebenden Chancen für denMarkt in Österreich – und wies (wieder über die administra-tive Stufenleiter) den Vertrieb an, doch das österreichischeBSH Management über diese UFH-Aktion zu informieren.Was sofort geschah – Schlechta & Co, die diese Idee ja mitausgebrütet hatten, hatten nun die „amtliche” Bestätigung da-für am Schreibtisch, dass es eine derartige Kampagne in Ös-terreich geben wird.

GLÖSSCHEN

Deutsche Gründlichkeit

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MANAGEMENT E&W 9A/0974

DIE MOBILFUNK-PENETRATION inÖsterreich liegt längst über der100-Prozent-Marke, der Marktsollte schön langsam gesättigt sein.Dennoch gelingt es nach wie vorden Mobilfunkbetreibern, Neu-kunden für ihre Dienste zu begei-stern. Und die Handy-Herstellerrittern um die Gunst der Konsu-menten. Neue Funktionen, neuesDesign soll zum Wechseln desHandy-Modells anregen. Warenbis vor nicht allzu langer Zeit

PDAs der letzte Schrei, die denmobilen Zugriff auf sämtlicheDateien bis hin zu Excel-Listenerlaubten, ist es jetzt in erster Li-nie der permanente Zugriff aufdas Internet, der die Kunden zuden neuen Modellen greifen las-sen soll. Touchscreen, einfacheBedienung, stylish – das sind dieaktuellen Schlagworte.

Wettstreit der GigantenDer aktuelle Preiskampf unterden Netzbetreibern sorgt letztlichdafür, dass die Penetration weitersteigt. Selbst wenn ein Handyver-trag vielleicht noch eine Mindest-laufzeit von einem Jahr hat, rech-net sich der Abschuss eines Neu-en innerhalb eines Aktionszeitrau-mes. Schließlich kann damit überdie gesamte Vertragsdauer oftkräftig gespart werden. Die Folge: Nicht wenige habenzuhause das eine oder andere an-gemeldete Handy in der Schubla-de, das erst in ein paar Monatenabgemeldet werden kann – oderdann gleich als Notfall-Handybehalten wird.

Für welchen Netzanbieter oderwelche Handymarke sich Kundenletztlich entscheiden, hängt sichervom Preis, von dem im Freundes-und Verwandtenkreis benutztenNetz bzw. Handy und von per-sönlichen Ansprüchen ab – aberebenso ist die Kaufentscheidunggeprägt durch das Image desUnternehmens, durch positivewie negative Erfahrungen im per-sönlichen Umfeld, durch Werbe-und Marketingkampagnen.

Tägliche UmfrageBrandIndex holt täglich die ak-tuellen Einschätzungen von 750Konsumenten zu mehr als 330Marken ein, wobei es sich umeine webbasierte Umfrage han-delt. Dazu kommen jährlich etwa39.000 Interviews, die den Ge-samteindruck über die einzelnenMarken abrunden. Gerade für den Bereich Telekom-munikation sind die derart ge-wonnenen Daten aufschlussreich.Schließlich sprechen webbasierteUmfragen gerade die gewünsch-te,Technik-affine Klientel an. Bei

der Hardware beschränken wiruns auf die Marken Nokia, Sam-sung, LG, SonyEricsson und Mo-torola. Wobei berücksichtigt wer-den muss, dass bei Samsung undLG nicht nur die Handys in dieBewertung einfließen, sondernauch die übrigen Produkte derbeiden koreanischen Herstellerden Gesamteindruck prägen.

Was zählt?Von den sieben ermittelten Be-wertungen entschieden wir unsfür Qualität, Preis-Leistungsver-hältnis, Kundenzufriedenheit undWeiterempfehlungsbereitschaft, dasie wohl für eine positive Emp-fehlung bzw. für Markentreue amEntscheidensten sind. Der Zei-traum umfasst die ersten achtMonate des laufenden Jahres.Nokia konnte seinen Spitzenplatzdurchgehend behaupten, wenn esum das Thema Qualität ging.Aber auch bei den KriterienPreis- Leistungsverhältnis undWeiterempfehlungsbereitschaftschnitt der finnische Handy-Her-steller sehr gut ab.

KONSUMENTEN BEWERTEN DIE MOBILFUNKBRANCHE

Mobilfunker unter sich …Der Kampf um Kunden wird gerade im Bereich Telekommunikation zunehmend härter. Mit Flatrate-Tarifen für Telefonge-

spräche, Datenpaketen und ähnlichem mehr sollen die Kunden bei Laune und vor allem im bestehenden Vertrag

gehalten werden. Die Handy-Hersteller wiederum sind eifrig bemüht, sich nicht Marktanteile abjagen zu lassen und

versuchen, den aktuellen Zeitgeist möglichst punktgenau zu treffen. Stellt sich nur die Frage, wie die Anstrengungen

der Betreiber und Handy-Hersteller von den Konsumenten eingeschätzt werden. Der You Gov BrandIndex erstellt

laufend Momentaufnahmen, wie die einzelnen Marken gerade bewertet werden – wer also in den verschiedenen

Kategorien gerade die Nase vorne hat. Bewertet wurden diesmal Qualität, Preis-Leistungsverhältnis,

Kundenzufriedenheit und Weiterempfehlungsbereitschaft.

Der You Gov BrandIndex be-fragt täglich über Web-basierteInterviews Konsumenten zuMarken aus allen Branchen.Dazu kommen tausende Inter-views jährlich.

Bewertet werden die Markennach ihrer Präsenz, dem allge-meinen Eindruck, der Qualität,dem Preis-Leistungsverhältnis,der Kundenzufriedenheit, demArbeitgeberimage und derWeiterempfehlungsbereitschaft.

KURZ UND BÜNDIG

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Zufriedene Nokia-KundenBei der Kundenzufriedenheit lie-ferten sich Nokia, Samsung undSonyEricsson hingegen ein erbit-tertes Match, ehe Ende Augustklar Nokia als Erstplatzierter, So-nyEricsson als Nummer zwei undSamsung als Nummer drei fest-standen. Auch wenn die Konsumenten dieQualität der Marke Samsung un-ter der von Nokia und Sony -Ericsson einstuften – beim Preis-Leistungsverhältnis konnten sichdie Koreaner als Zweitplatzierteretablieren. Geht es um die Weiter-empfehlungsbereitschaft, konnteSamsung zuletzt SonyEricssondeutlich auf Rang drei verweisen.Weniger günstig ist die Beurtei-lung der von YouGov befragtenKonsumenten, wenn es um die

Marken LG und Motorola geht.Wobei der amerikanische Her-steller, der in den Monaten zuvormassiv in der Gunst der Kundengefallen ist, wieder etwas Terraingewinnen konnte – auch wenndie Marke nach wie vor eindeutigden letzten Platz belegt. Bei der Kundenzufriedenheit undWeiterempfehlungsbereitschaftkonnte die Position zumindestanähernd gehalten werden. Aber das darf nicht darüber hin-wegtäuschen, dass LG deutlichoberhalb von Motorola angesie-delt ist und sich in allen Kriteriensichtbar verbessert hat. Im Wesentlichen rittern derzeitSamsung und SonyEricsson umdie Gunst der Konsumenten,während Nokia seine Nische amoberen Ende der Skala gefunden

hat. Motorola verdankt die roteLaterne wohl auch der Tatsache,dass hier zuletzt wenig Innovativespräsentiert wurde. Dies mag wohlauch daran gelegen haben, dass ei-nige Zeit lang Überlegungen lautwurden, sich von der Handy-Sparte eventuell trennen zu wol-len. Aber auch das Vertrauen derKonsumenten in die Marke hatdarunter wohl gelitten.

Ranking der BetreiberBei den Netzbetreibern gibt esebenso „logische” Gewinner. Auf-merksame Betrachter der Chartswerden allerdings bemerken, dassA1 anfangs überhaupt nicht be-ziehungsweise mit einem Wertvon Null aufscheint, ehe der Wertin die Höhe schnellt. Des RätselsLösung: YouGov hat die Marken-

liste verbessert. In der Praxis be-deutet dies, dass bis zum 1. MaiMobilkom statt A1 abgefragtwurde. Da die beiden Marken je-doch von der Bewertung hernicht vergleichbar sind, gab es hiereinen Neuanfang.

Tohuwabohu …Die Netzbetreiber sind relativ klarpositioniert. Hier haben wir unsjedoch auf die vier NetzbetreiberA1, T-Mobile, Orange und Dreikonzentriert. Telering, Yesss, Bob& Co blieben hier unberücksich-tigt. Etwas verwirrend ist derChart zum Preis-Leistungsver-hältnis der Netzbetreiber. Wasallerdings nicht weiter verwun-derlich ist: Je nachdem, wer gera-de mit einem neuen Tarifmodellauf den Markt kommt, än- ❯

KUNDENZUFRIEDENHEIT WEITEREMPFEHLUNGSBEREITSCHAFT

QUALITÄT PREIS- LEISTUNGSVERHÄLTNIS

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dert sich hier die Markteinschät-zung von Preis zu Leistung mas-siv. Wobei es auch hier – wie beiden Bewertungen generell – nichtimmer um objektiv ermittelte,nachweisbare Werte, sondern umsubjektive Einschätzungen geht.Daher kann es auch durchaussein, dass eine geglückte Werbe-kampagne die Werte nach obenschnellen lässt, oder eine Markemittelfristig vom Image lebt.Jedenfalls kann sich hier Orangefreuen. Der Netzbetreiber schnei-det beim Preis-Leistungsvergleicham Besten ab, auch wenn T-Mo-bile und A1 kurzfristig jeweils dieFührung übernehmen konnten.Bei der Qualität gibt es – wie be-reits erwähnt – eine klare Positio-nierung.Allerdings ist eines fest-

zustellen: A1 und T-Mobile liegenAnfang Mai nahezu gleichauf, be-vor sich A1 deutlich als wahrge-nommene Nummer 1 durchset-zen kann. Orange sichert sich hierden dritten Platz, während Dreiden vierten Rang belegt.

Kritische KonsumentenWas sich bei allen Netzbetreibernim ersten Halbjahr zeigt: Tenden-ziell bewerten die Konsumentendie Qualität der Netzbetreiber imLaufe des ersten Halbjahres kriti-scher, ehe es wieder aufwärtsgeht. Ähnlich positioniert sind dieNetzbetreiber, wenn das ThemaKundenzufriedenheit abgefragtwird. Auch hier sind A1 und T-Mobile anfangs gleichauf, ehe A1die Nummer zwei am österrei-

chischen Markt abhängt. Orangeschafft es immer wieder, mit T-Mobile gleichzuziehen. Drei ran-giert am unteren Ende der Skala.Wobei das Ergebnis für Drei dop-pelt unerfreulich ist, da es bei derKundenbefragung einen eindeu-tigen Abwärtstrend gibt, währenddie anderen Betreiber zuletzt ihreUmfragewerte steigern konnten.

Billige WerbungNichts ist billiger als die Empfeh-lung durch Freunde oder Ver-wandte. Also schauen wir uns ein-mal die Weiterempfehlungsbereit-schaft genauer an: Hier ist A1deutlich Sieger, auch wenn T-Mobile und Orange ab und zu anA1 herankommen. An zweiterStelle rangiert T-Mobile, auch

wenn Orange das eine oder ande-re Mal auf der Überholspur ist. Drei ist hier zwar deutlich dieNummer vier. Interessant ist aber,dass dieser Netzbetreiber in Sum-me leicht zulegen konnte, obwohler bei anderen Kriterien kritischbeurteilt wurde. Was allerdingsauch als Zeichen für die Irratio-nalität der Konsumenten gewertetwerden kann: Marketingaktivitä-ten und das damit vermittelteImage einerseits, sowie persönli-che Erfahrungen und Berichteandererseits sorgen bisweilen fürwidersprüchliche Ergebnisse. ■

INFO: www.brandindex.at

KUNDENZUFRIEDENHEIT WEITEREMPFEHLUNGSBEREITSCHAFT

QUALITÄT PREIS- LEISTUNGSVERHÄLTNIS

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OFT WERDEN DIE KOSTEN desFuhrparks nicht wirklich kalku-liert, sondern der dafür den Kun-den berechnete Kilometer-Ersatzentweder einfach der Marktsitu-ation angepasst oder aber quasiaus dem Bauch errechnet. Dasssich viele Händler damit in deneigenen Sack lügen, ist klar.Um hier für eine Kostenwahr-heit, die Sie in Ihrer Kalkulationverwenden können, zu sorgen,hat sich E&W sowohl mit einerReihe von Autoimporteurenund dem LeasingunternehmenLeasePlan zusammengesetzt.Daraus resultiert, beginnend abdieser Ausgabe, eine Serie, in derwir das Angebot an Transport-fahrzeugen jeweils eines Impor-teurs kombiniert mit den dazuerstellten Kosten-Berechnungenvon LeasePlan präsentieren.

Was fließt in diese Kalkulation ein?Selbstverständlich die Anschaf-fungskosten, der Restwert desFahrzeuges bei angenommenen30.000 gefahrener Kilometer proJahr, die notwendigen Service-,Verschleiß- und Road Assistan-ce-Kosten (letztere beinhalten beiLeasePlan zB die Kosten für einErsatzfahrzeug im Falle einer Ha-varie – was kaum in firmeneige-ne Kalkulationen einfließt), denKraftstoffverbrauch, Haftpflicht-und Kasko-Versicherung sowie

die motorbezogene Versiche-rungssteuer.Die dafür in unseren Beispielenausgewiesenen Kosten pro Mo-dell mögen Ihnen als relativ hocherscheinen, stellen aber die Rea-lität dar. Weil sie aufgrund tau-sendfacher Erfahrung eines Lea-singunternehmens – das ja sehr

exakt kalkulieren muss – erstelltwurden.Für jene Unternehmer, die sichgleich für eine Leasingvarianteentschließen – die ja, abgesehenvon der geringeren Belastung derJahresbilanz, auch eine hieb- undstichfeste Kalkulationsbasis be-kommen –, gibt`s auch ein um-

fassendes Service des Leasingge-bers, über das wir in der nächstenAusgabe berichten werden.Ebenso gibt es in E&W 10/09eine Übersicht über das Trans-porter-Angebot von Renault.In dieser Ausgabe gibt’s alle Citroën-Transporter. ■

Ein nicht zu vernachlässigenter Kostenfaktor beim Fuhrpark ist der Kraftstoffverbrauch. Der lässt sich nicht nurmit der Auswahl der Motorisierung beeinflussen, sondern auch durch die Berücksichtigung folgender Tipps durchIhre Fahrer:

Auto abspecken: Jeder unnütz mitgenommene Ballast frisst Sprit. Je 100 kg Mehrgewicht kostet rund einen hal-ben Liter Mehrverbrauch auf 100 Kilometern. Ganz schlimm sind Aerodynamik-Killer wie Dachaufbauten.

Reifendruck checken: Zu wenig Luft in den Reifen bedeutet mehr Rollwiderstand. Schon 0,2 bar weniger bringeneinen Mehrverbrauch um bis zu 10%.

Vorausschauend fahren: Je gleichmäßiger man unterwegs ist, desto niedriger wird der Spritverbrauch. Auch sollteman die Schubabschaltung nutzen – also mit der Motorbremse und nicht ausgekuppelt auf die rote Kreuzung zufah-ren. Ganz wichtig ist das auf Gefällestrecken – denn, geht der Fuß vom Gas, wird die Treibstoffzufuhr unterbrochen.

Niedertourig fahren: Schon bei etwa 2.000 U/min hinaufschalten. Moderne Motoren verkraften 50 km/h durchausim 5. Gang. Das bringt bis zu 30% Einsparung.

Motor abstellen: Im Stau oder beim Ampelstopp von mehr als 15 Sekunden lohnt es, das Triebwerk abzustellen. Ei-nig moderne Autos tun das schon selbsttätig und starten wieder beim Gasgeben (Stoppp-Starteinrichtungen tra-gen erheblich zum niedrigen Verbrauch bei).

Motor richtig schmieren: Leichtlauföle reduzieren den Reibungswiderstand und bringen Einsparungen von 3%(überland) bis zu 6% im Stadtverkehr.

Stromfresser ausschalten: Je stärker die Lichtmaschine durch elektrische Verbraucher belastet wird, desto mehrSprit wird benötigt. Allein die Klimaanlage erhöht den Verbrauch pro Stunde um zumindest 0,7 Liter, aber auch dieHeckscheibenheizung kostet bis zu 0,4 Liter auf 100 km.

Kurzstrecken meiden: Ein Mittelklassewagen braucht direkt nach dem Kaltstart 35 bis 40 Liter Treibstoff (auf 100 kmumgerechnet) und erreicht erst nach rund 5 km Fahrt seinen Normalverbrauch. Nun lassen sich gerade im Werkver-kehr Kurzstreckenfahrten nicht vermeiden, aber man sollte die Fahrten so einteilen, dass der Motor warm bleibt.

Spätstarter sein: Den Motor nicht schon beim Laden anlassen, sondern erst beim Wegfahren.

DIE ZEHN E&W-SPRITSPARTIPPS

SERIE: KALKULATIONSGRUNDLAGEN

KostenfaktorFuhrparkDass man in Zeiten magerer Margen noch schärfer kalkulieren muss ist

ebenso klar, wie der Zwang zur Ausweitung der Dienstleistungen im Handel.

Denn hier lassen sich nicht nur der USP zur Abgrenzung gegenüber anderen

Vertriebsformen marketingtechnisch dokumentieren, sondern es läßt sich

damit die Kassa auffetten – wenn die diesbezüglichen Kalkulationen

stimmen. Und dabei sind die Fuhrparkkosten ein oft vernachlässigter Faktor.

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MANAGEMENT E&W 9A/0978

CITROËN NEMO KW 1,4 HDI

Außen klein und wendig, überra-schend große 2,5 m2 Laderaum-volumen, „Van of the Year” 2009. 2 Hecktüren, asymetrisch 60/40),Öffnungswinkel 180°, 50 KW/68PS Diesel mit nur 4,5 l Gesamt-verbrauch/100km (119g CO2/km),

Laderaumlänge max 1.523 mm, Laderaumbreite 1.046 mm (zw. Radkästen) bis1.473 mm, Laderaumhöhe max. 1.181 mm, max. Nutzlast 535 kg, Fahrzeuglän-ge 3.864 mm. Serienausstattung u.a.: ABS, Fahrerairbag und Servolenkung.

AKTIONSPREIS 9.440 Euro

CITROËN BERLINGO 1,6 HDI 75 L1 STD

Attraktiver Auftritt, kompakte Außenmaße und Laderaum mit Platz für 2Euro-Paletten. Doppelflügeltürehinten (60/40), Öffnungswinkel180°, 55 KW / 75 PS Diesel mitnur 5,7 l Gesamtverbrauch je100km (150g CO2/km), Laderaum-länge max. 1.800 mm, Laderaum-breite 1.229 mm (zw. Radkästen)

bis 1.620 mm, Laderaumhöhe max. 1.250mm, max. Nutzlast 729 kg, Fahrzeu-glänge 4.380 mm. Serienausstattung u.a.: ABS mit EBV und Notbremsassis-tent, Fahrerairbag, Servolenkung.

AKTIONSPREIS 11.690 Euro

CITROËN JUMPY KW 1,6 HDI 90 STD L1H1

Eleganter City-Van fürgesteigerten Raumbe-darf, „Van of the Year2008”. Doppelflügeltürehinten, Öffnungswinkel180°, 66 KW / 90 PS Die-sel mit nur 7,2 l Gesamt-verbrauch/100km

(191g CO2/km), Laderaumlänge max. 2.254 mm, Laderaumbreite 1.245 mm(zw. Radkästen) bis 1.600 mm, Laderaumhöhe max. 1.449 mm, max. Nutzlast913 kg, Fahrzeuglänge 4.805 mm. Serienausstattung u.a.: Zentralverriege-lung mit Fernbedienung (getrennte Steuerung von Fahrgastraum/Lade-raum), ABS mit EBV und Notbremsassistent, Fahrerairbag, Servolenkung.

AKTIONSPREIS 14.490 Euro

CITROËN JUMPY KW 2,0 HDI FAP 120 L2H2 KOMFORT

Noch mehr Platz durch Hochdachausführung und langen Radstand. Laderaumlänge max. 2.584 mm, Laderaumhöhe max. 1.750 mm, max. Nutzlast 1.100 kg, Fahrzeuglänge 5.135mm

AKTIONSPREIS 18.940 Euro

CITROËN JUMPER KW 30 L1H1 100PS

Wirtschaftlich und voluminös, aber auch stark und attraktiv. Doppelflügel-türe hinten, Öffnungswinkel 180°, 74 KW / 100 PS Diesel mit nur 7,9 l Gesamt-verbrauch/100km (208g CO2/km), Laderaumlänge max. 2.670 mm, Lade-

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E&W 9A/09 MANAGEMENT 79

raumbreite 1.422mm (zw. Radkäs-ten) bis 1.870mm, Laderaum-höhe max. 1.662mm, max. Nutz-last 995 kg,Fahrzeuglänge4.963 mm. Se-rienausstattung

u.a.: Zentralverriegelung mit Fernbedienung, ABS mit EBV und Notbrem-sassistent, Fahrerairbag, Servolenkung.

AKTIONSPREIS 16.990 Euro

CITROËN JUMPER KW 33 L2H2 120 PS

Mehr Laderaumdurch verlän-gerten Radstandund Hochdach.88 KW / 120 PSDiesel, Lade-raumlänge max.3.120 mm, Lade-raumbreite 1.422mm (zw. Radkäs-

ten) bis 1.870 mm, Laderaumhöhe max. 1.932 mm, max. Nutzlast 1.300 kg,Fahrzeuglänge 5.413 mm.

AKTIONSPREIS 21.970 Euro

Der Staat nimmt aufgrund des Konjunkturpaketes 100 Mio. Euro in dieHand um thermische Sanierungen zu fördern. Sicherlich macht sich beivielen Lesern nun Skepsis breit – denkt man doch dabei in erster Linie ankomplizierte, kaum einhaltbare Förderbedingungen. Trotzdem zahlt essich aus, sich mit diesem Thema etwas näher zu beschäftigen. MancheUnternehmer könnten nämlich doppelt profitieren, einerseits durch dieFörderung selbst, andererseits durch Aufträge die durch das Förderpaketinitiiert werden. Für diese direkt betroffenen Betriebe, wird es sich aus-zahlen, auf diesem Gebiet den Kunden auch Unterstützung anzubieten.

Was und in welcher Höhe wird nun gefördert?Private: Personen, die (Mit-) Eigentümer, Bauberechtigte oder Mietereines Objektes sind, können einen einmaligen nicht rückzahlbaren Zu-schuss in der Höhe von 20% der Sanierungskosten beantragen. Diemaximale Förderungshöhe beträgt EUR 5.000,- pro Objekt. Danebenwäre zu prüfen, ob nicht auch noch Förderungen aufgrund von landes-gesetzlichen Regelungen möglich sind.

Geförderte Maßnahmen sind

a) Maßnahmen zur umfassenden Verbesserung des Wärme-schutzes von Wohngebäuden. Darunter sind zu verstehen:

3 Dämmung der Außenwände

3 Dämmung der obersten Geschoßdecke bzw. des Daches

3 Dämmung des Kellers

3 Sanierung bzw. Austausch der Fenster und Außentürenb) Maßnahmen zur Umstellung bestehender Wärmeerzeugungs-

systeme in Wohngebäuden

3 Einbindung von Solaranlagen oder Wärmepumpen

3 Umstieg auf Holzzentralheizungsgeräte oder Erdgas-Brennwert-kessel

Zu beachten ist, dass das Förderansuchen vor Baubeginn zu stellen ist.Eingereicht wird bei den Bausparkassen, also damit praktisch bei jederBankfiliale. Zuständig für die Abwicklung ist die Kommunalkredit Pu-blic Consulting GmbH. Auf deren Homepage www.public-consulting.atkönnen weitere umfangreiche Informationen abgerufen werden.Unternehmer: Gefördert werden insbesondere kleine und mittlereUnternehmen.Geförderte Maßnahmen sinda) Maßnahmen zur thermischen Gebäudesanierung wie

3 Dämmung des Daches, der Außenwände, des Kellers

3 Sanierung bzw. Austausch der Fenster und Außentüren

3 Einbau von Wärmerückgewinnungsanlagen und Verschattungssys-temen zur Reduzierung des Kühlbedarfs

b) In Kombination mit a) werden noch folgende Maßnahmen ge-fördert:

3 Effizientere Energienutzung

3 Biomasse-Einzelanlagen

3 Thermische Solaranlagen

3Wärmepumpen und fossile Kraft-Wärme-Kupplungen

Durch diese Fördermaßnahmen sollen in erster Linie thermische Sa-nierungen und Kombinationsprojekte angesprochen werden. Weitereumfangreiche Informationen entnehmen Sie bitte ebenfalls auf www.public-consulting.at.

Für weitere Auskünfte stehen Ihnen Ihr Rat & Tat-Steuerberater, Kanzlei Jupiter, unter (01) 278 12 95, [email protected] und Dr. Michael Kowarik unter

(1) 892 00 55, [email protected], gern zur Verfügung.Web: www.ratundtat.at

FÖRDERUNGEN VON THER-MISCHEN SANIERUNGEN GELD FÜR PRIVATE UND UNTERNEHMER

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EINE ARBEITSWOCHE mit siebzigStunden ist für Sie völlig normal?Sie haben dies längst als Preis desErfolges akzeptiert, Ihre persön-lichen Pläne, Wünsche und Zielezurückgestellt, auf die Zeit derPension verschoben?Sie sind damit in bester Gesell-schaft – wobei „bester” eher zy-nisch gemeint ist. Denn dass esauch anders gehen muss, wirdvielen oft erst bewusst, wenn ge-sundheitliche Probleme ein Um-denken erzwingen oder man pri-vat vor einem Scherbenhaufensteht, der kaum mehr zu kitten ist.Denn im zugegebenermaßen un-realistischen Idealfall sind die 70Arbeitsstunden um 66 zuviel.

Altbekannte ProblemeZeitmanagement beziehungs-weise Literatur und Kurse dazuhaben seit etlichen Jahren Hoch-

konjunktur. Effizienteres arbeiten,weniger Stress, mehr Freizeit sindVersprechen, die oft nur Ansatz-weise gehalten werden. Oder dieWirkung verpufft nach ein paarWochen, wenn sich der Alltags-trott wieder eingeschlichen hat.Dass es auch anders geht, will nunQuerdenker Christian Leitner mitseinem Kollegen Erwin Kargl be-weisen: Eine nachhaltige Umstel-lung der Arbeits- und damit auchder Lebensweise ist möglich. „Ichbeschäftige mich bereits seit einpaar Jahren mit Rationalisierung,Zeitmanagement, kurz gesagt mitEffektivitätssteigerung. Ich kennenatürlich auch Bücher wie StevenCoveys „Die sieben Wege zu Ef-fektivität”, das „80/20 Prinzip”von Pareto und diverse Zeitmana-gementansätze”, merkt Leitneran. „Das alles hat zu einer wesent-lichen Verbesserung meiner Pla-

nung, einer vorübergehendenReduzierung meiner Arbeitszeitund Steigerung meiner Effekti-vität beigetragen. Doch wie es sooft ist, vergisst man wieder so ei-niges, fällt wieder in alte Hand-lungsmuster zurück und füllt sonach und nach seinen Terminka-lender wieder beziehungsweiselässt es zu, dass andere es tun”,musste Leitner diese Erfahrungenauch selber machen.

Der SelbstversuchDer Querdenker machte sich da-her auf die Suche nach neuenAnsätzen und Konzepten, die füreine nachhaltige Veränderung sor-gen. Zufällig, oder auch nicht,stieß Leitner auf den Bestseller„Die 4-Stundenwoche” von Ti-mothy Ferriss. Radikale Ansätze,die nur von den wenigsten Lesernübernommen werden können,

ließen den Querdenker aufhor-chen. „Vorerst war ich von seinenradikalen Ansätzen verblüfft, dannbegeistert und dann habe ich mirüberlegt, was ich für mich davonrealisieren kann”, so Leitner. Es kommt häufig nicht darauf an,Lösungen zu präsentieren – vielwichtiger sind die richtigen Fra-gen. Denn der Schlüssel zum Er-folg ist, dass man selber die Lö-sung erkennt. Insofern waren fürLeitner die ersten Fragen diesesBuchs von Bedeutung: In welcherWeise hält „realistisches” oder„verantwortungsbewusstes” Den-ken uns davon ab, jenes Leben zuführen, das wir uns wünschen?„Es hat mich aus der Reserve ge-lockt“, gibt Leitner unumwundenzu. Aber auch die Themenberei-che Eliminieren und Outsourcingerwiesen sich für ihn als ergiebigeFelder.

MANAGEMENT E&W 9A/0980

QUERDENKER QUERDENKER

66 Stunden zu viel

Sie haben einen gut bezahlten Job oder sind als

Unternehmer erfolgreich? Sie haben akzeptiert,

dass die Woche 70 Arbeitsstunden und mehr hat

und dies der Preis für den Erfolg ist? Aber muss

das wirklich sein? Querdenker Christian Leitner hat

sein Erfolgsrezept gefunden und selbst erfolgreich

umgesetzt.

Sie haben einen gut bezahlten Job oder sind als

Unternehmer erfolgreich? Sie haben akzeptiert,

dass die Woche 70 Arbeitsstunden und mehr hat

und dies der Preis für den Erfolg ist? Aber muss

das wirklich sein? Querdenker Christian Leitner hat

sein Erfolgsrezept gefunden und selbst erfolgreich

umgesetzt.

Jetzt gibt er gemeinsam mit seinem Kollegen

Erwin Kargl das erworbene Wissen in Form eines

Trainings weiter: An drei Wochenenden bekommen

die Teilnehmer das Rüstzeug, um die Arbeitszeit

drastisch runterschrauben zu können und dabei

effizienter zu sein als je zuvor. Damit jeder dieses

Ziel erreicht, gibt es dazu auch ein persönliches

Coaching der Teilnehmer.

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E&W 9A/09 MANAGEMENT 8

„Schritt für Schritt und doch ra-dikal habe ich meine Arbeitsweiseverändert. Seither freue ich michüber mehr Zeit für mich undmeine Familie und genieße denLuxus, noch mehr Dinge zu tundie Spaß machen“.

Das ErgebnisAllerdings kam das auch nicht vonungefähr. „Um sicher zu gehen,dass sich meine anfängliche Begei-sterung bei der Umsetzung nichtwieder reduziert, habe ich meineVorhaben mit einem Coach be-sprochen, der mich in der An-

fangsphase begleitet hat.” Nachetwa drei Monaten stellten sichspürbare Erfolge im Tagesablaufein. Dadurch verstärkte sich derDrang zur Veränderung, radikal zueliminieren, noch mehr zu deligie-ren und outzusourcen. Das Ergeb-nis: Leitner konnte seine Tätigkeitin seinem regionalen Beratungs-,Buchhaltungs- und Bilanzierungs-büro mit vier Mitarbeiterinnen auf15 Prozent der bisherigen Arbeits-zeit reduzieren – obwohl dasUnternehmen um 40 Prozent ge-wachsen ist. Natürlich gab es auchbei Leitner Rückschläge – undwird es wohl immer wieder ge-ben. Etwa, als eine Projektleiterinkurzfristig ausgefallen ist und ermehr arbeiten musste, als je zuvor.Doch es handelte sich eben nurum eine temporäre Verzögerung.Nach den positiven Erfahrungen,die der Querdenker selber machte,entschloss er sich, ein Training fürMenschen anzubieten, die es satthaben, die Verwirklichung ihrerTräume bis zur Pensionierung auf-zuschieben.Der Trainer, Unterneh-mensberater und Coach holte sich

dafür Erwin Kargl als Partner, derseit mehr als 15 Jahren in den Be-reichen Persönlichkeitsentwick-lung und Training erfolgreich ist.Dass das Konzept nicht nur beiden beiden Früchte trägt, belegtder Bad Ischler ElektrohändlerHannes Pernkopf: „Das Wichtigstefür mich war, dass in mir der un-bändige Wunsch entstanden ist,diese radikalen und genialen An-sätze zu realisieren”. ■

INFO: www.justdoit-anders.at

Termine:Modul I: 6. + 7. November 2009Modul II: 27. + 28. November 2009Modul III:29. + 30. Jänner 2010Ort: Spa Hotel Bründl, LeonfeldenKosten: pro Modul € 1500.- (exkl. Ust., exkl. Aufenthalt)Coaching zwischen den Terminen inkludiert.

SEMINAR-INFO

Sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, effi-zienter zu arbeiten unddamit persönliche Freiräume zu schaffen fürall dies, wozu man bishernicht gekommen ist – diesist das Ziel des neuen Trainings von ChristianLeitner und Erwin Kargl.

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vor 20 Jahrenberichtete E&W unter anderem von ...

... DER HIT ‘89 in einer Extraausgabe 9a. Zwarwaren um über 1.000 Fachbesucher wenigergekommen als noch ein Jahr davor, aber dieMesse war ein voller Erfolg. Weil es zum einenjede Menge Trendsetter zu sehen gab, undzum anderen die Qualität der Besucher hoch,

die Ordertätigkeit deutlich besser als im Vor-jahr war.

... EINER VERUNSICHERTEN, geradezu hysteri-schen Händlerschaft und Industrie – obwohldas Geschäft ganz prima gelaufen ist, die Kas-sen ordentlich geklingelt haben. Die Unruhegab`s aber nicht etwa wegen der sprießendenGroßvertriebsformen, der neuen Kooperatio-nen im Lande oder der aufmüpfiger agieren-den Händler wegen, sondern wegen des laten-ten, jetzt schlagend gewordenen Umbruchs inder Branche – und der von einigen Anbieterngesetzten Reaktionen.Im Herausgeberbrief meinte E&W aber, dassei nur ein Sturm im Wasserglas, der sich baldausgeweht haben dürfte.

... SCHON WIEDER laut gewordenen Aussteller-Stimmen, die für eine Kostenreduktion eintra-ten. Sie verlangten nur mehr einen Tag Vorlauffür die Funkberater und dann einen nahtlosenÜbergang in die Fachhandelstage. Und sie be-schwerten sich über eine eher kurzfristige Or-dertätigkeit der EFH, die heftige Preisbewe-gungen in den nächsten Monaten und damiteine Lagerabwertung fürchteten.Zugleich monierten sie auch die unattraktiveHalle 19, die mit einem wenig besuchten Fest-

zelt daneben aufgewertet hätte werden sollen.

... DER ANDEREN, erfreulicheren Seite der Me-daille, den qualitativ guten Fachhändlern, diemindestens zwei Tage blieben – und intensiveGespräche mit ihren Lieferanten führten.

... DEN PLÄNEN der Messe Wien, im nächstenJahr die „Camera” mit ihren Fotoausstellernin die HIT einzubinden.

...DEM ERFOLG des vom Club E und der E&Worganisierten Fachhandelszentrums, das erstdurch die Unterstützung zahlreicher Firmenmöglich geworden war. Es wurde von den Be-suchern, die sich dort jede Menge Beratungholen konnten, ausgezeichnet angenommen –und war immer wieder neutraler Treffpunktfür Industriemanager und Händler.

... DER AUSSTELLERPARTY, die es am FHZ amVorabend der Eröffnung gab. Dort trafen sichgeschlossen die Spitzenmanager der Industrienach Abnahme ihrer Stände zum gemütlichenTratsch-in – und wanderten oft erst nachMitternacht durch jetzt menschenleere Hallen(und verschlossene Ausgänge auf atemberau-

benden Umwegen) Richtung Heim.

... DEN NICHT von allen goutierten Außenver-anstaltungen einzelner Aussteller, aber auch derFunkis, die Besucher aus den Hallen abzogen.So ließen sich die Funkberater ein Abschluss-fest im Palais Auersperg von den Lieferantenfinanzieren, die Elin lud ebenfalls ins ehrwür-dige Palais und Moulinex lud am gleichen Tagzum Gallopprennen in die Freudenau – dasallerdings ordentlich verregnet war.

... DEN VIELEN mehr oder weniger originellenPromotions-Veranstaltungen auf den Messe-ständen. Da gab es jede Menge Gewinnspielebis hin zum Roulettetisch, Fitnessläufe, Renn-wagenausstellung und Autorennbahnen, dasKomikerduo Muckenstruntz und Bamschabel,eine Koch-Olympiade, eine Auto Cross Ral-lye und etliche ORF-Stars als Moderatoren –alles trotz Wehklagens über die Kosten sauteu-er gemacht.

... DER CLUB E Generalversammlung im Rah-men der HIT – die allerdings, um zu keinenZeitverlusten zu führen, erst am Abend statt-gefunden hat. Dort wurde der Vereinsvorstandbestätigt und entlastet und noch einmal derBeschluss gefasst, sich nicht mit dem Warenge-schäft zu befassen – und damit eine Sorge denbestehenden Kooperationen genommen.Dann wurde ein umfangreiches Seminarpro-gramm für das nächste Jahr diskutiert und ab-gesegnet.

... EINEM AUF der Hit vorgestellten neuen Ver-triebssystem von Siemens. Im ersten Schrittstrukturierte Siemens-Boss Adolf Thurner dieVertriebsstruktur um, stattete die ADs mitLaptops aus, um jederzeitdie aktuellen Marktdatenabrufen und mittels desSEVIS das Sortiment fürjeden Händler exakterfestlegen zu können. Da-mit auch die kleinerenHändler besser betreutwerden, richtete Thurnerein System der Telefonak-quisition ein, das nun eine Intensivbetreuunggarantieren sollte.

... EINER HEUTE schon vergessenen Denkmal-enthüllung zu der sogar Masaaki Morita, De-puty-President von Sony, nach Wien gereistwar. Weil der Walkman sein 10-Jahre-Jubiläumfeierte, ließ Sonyein originellesMonument an-fertigen, daswährend derHIT im Beiseinvon Bürger-meister HelmutZilk vor derUNO-City ent-hüllt wurde.

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