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Universitätsbibliothek JCS Frankfurt am MainSammlung deutscher
botanischer Zeitschriften 1753-1914
Nerthusill. Wochenschr. für Tier- u. Pflanzenfreunde ; Organ für
Sammler u. Freunde aller naturwiss. Zweige Unsere Zahnkarpfen
Butscher, Arthur Hamburg-Altona, 1903
urn:nbn:de:hebis:30:4-51858
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derselbe einige Zeit lang fälsch¬ lich unter dem Namen Girardi¬
nus decemniaculaIns in den Handel gebracht worden, was leider
zwischenl landler und Käufer zu man¬ cher unliebsamen Auseinander¬
setzung Veranlas¬ sung gab. Giratdinus caud., der Schwanzfleck'SraK
kärpfling, wurde von mir in den Fig. Poecllia
mexicana,"lel>endKcb;uei]dcr
mexikanischer Zahnkarpfen. »Blättern« laufen¬ Das Weihchen in
der Milte. */· Bat. Größe. dahrgangs, soweitich Erfahrung Blühen:
das neue Leben draußen in hatte, beschrieben;meine damals aus¬ Feld
und Wald ist auch für uns Men¬ gesprochene Behauptung, daß
dieses schen im wahrsten Sinne des Wortes Fischlein berufen
sei, volkstümlich zu neues Leben. werden, ist nicht zu weit
gegangen. I" der Tat, es ist es geworden; denn wer *h hätte nicht
seine Freude an einem Fisch¬ lein, das seine Dankbarkeit seinem
Pfleger Unsere Zahnkarpfen. ) gegenüber in so hervorragender Weise
Von Arthur Butscher. bezeugt und dabei so anspruchslos ist Mit 5
Abbildungen. wie kaum ein zweiter Aquariumfisch. Ob im geheizten
oder ungeheizten Aqua¬ I 3 ngefiihr drei Jahre sind verflossen,
rium gehalten, nie trifft man ihn anders I r* seitdem unser kleiner
Freund, der als munter an. Daß die Fische reich¬ St__' Girardinus
caudimaculatus(Fig. i) lich lebende Junge zur Welt bringen,
eingeführt wurde. Irrtümlicherweise ist ist an sich schon
interessant genug und brauche ich eigentlich nicht zu erwäh¬ *)
Von den Kärpflingen 67;'. tketm. u. auuUm. nen. Daher ist auch
der anfängliche hat die »Nerthus« bereits Originalaufnahmen ge¬
Preis von 50 M pr. Paar bei der außer¬ bracht (vgl. »Nerthusc, 2.
Jahrg., S. 57 u. 59, ordentlich starken Vermehrung und 4. Jahrg.,
S. 819), sie könnte also billigerweise auf Illiistrierung dieses
die wichtigsten Vertreter leichten Aufzucht der Jungen auf ein der
Zahnkarpfen übersichtlich behandelnden Auf¬ Minimum gesunken. Die
Anzahl eines satzes verzichten. Dennoch schien es uns im In¬ Wurfes
schwankt zwischen 2 und 60, ja teresse der zahlreichen
seit Neujahr neu gewonne¬ sogar 80 Stück. Noch interessanter
er¬ nen Leser geboten, die niedlichen Fische nochmals im Hilde
vorzuführen und zwar diesmal an der scheint unsdieses Völkchen, als
wir die Hand von Zeichnungen. Die Klischees hat uns Beobachtung
gemacht haben, daß die Herr Julius Reichelt (Herlin X, Elsasser
Str. 12) Weibchen bei einmaliger Befruchtung aus dem reichhaltigen
Illustrationsmaterial zu sei
ner imstande sind, dreimal nacheinander Junge »Preisliste über
Aquarien, Terrarien,Zierfische, zur Welt zu bringen, ohne daß eine
erReptilien und Amphibien jeder Art, hiesige und ausländische
Wasser- und Sumpfpflanzen (August netiteBefruchhing eingetreten
wäre. Ferner ■903)1 freundlichst zur Vertilgung gestellt. Der ist
der Fisch als eifriger Jäger nach dem Katalog wird allen
Freunden der Aquarien- und lästigen, das Wasser im Behälter
trüben¬ Terrarien-Liebhaberei und solchen, die es werden den
Tubifex (Röhrenwurm) hoch zu wollen, gegen lunsendung von 30 Pf.
(in Marken) franko zugestellt. Die Redaktion. schätzen: denn
nur einer Anzahl junger
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Schwanzfleckkärpflinge liabe ich es zu staunt war, weil die
Fruchtbarkeit dieser danken, daß der Tubifex aus meinen Fische
bedeutend geringer sein soll als Aquarien verschwunden ist.
Die Heimat die des G. cauditndculaiUS. Selten dürfte der G. caud.
ist Brasilien. Herr P. Matte es der Fall sein, daß ein und dasselbe
in Lankwitz bei Berlin, der sich um den Weibchen zum vierten
Male, nämlich Ausbau der schönen Aquarien - LiebFndeNovember, Junge
zur Welt brachte; haberei höchst verdient gemach
t hat, leider konnte die Anzahl der Jungen hat dieses reizende
Geschöpf eingenicht festgestellt werden, weil die mit führt,
das noch folgende Namen führt: ihm zusammen gehaltenen I
laploclülus Girard. janUaris, Girard. ikeringii, Gla- pemchax,
Poecilia inexicaua usw. die ridodon Januarius, Poecilia
caudimaculaJungen sofort auffraßen, doch schätze ich tus und
endlich Poecilia Januarius. die Anzahl auf ca. 25 Stück. Im
allgeVon Matte wurde auch der lebendmeinen hängt die Anzahl eines
Wurfes KebärendeZehnfleckkärpflinjrO'.^vvv//größtenteils von der
Größe und Pflege maculatus (Fig. 3eingeführt, ein noch des Fisches
ab. Er ist gerade so anmuntcreres und in seiner Bauart zier-
spruchslos, jedoch in seinem Wesen noch lieberes Fischchen. Die
Farbe ist mehr anziehender als sein Vorganger. Beide silberglänzend
und der Körper, namentArten verursachen einem aufmerksamen lieh des
Männchens, durchsichtig. Den l'fleger wirklich recht viel Freude.
G. Namen decetntnacula/us hat er wahrschein- dec
enitnaculatus stammt aus dem Stromlich von den an beiden Seiten
bis zur gebietedes Uruguay und der MaldonadoSchwanzflosse
verteilten ca. 10 Flecken, landschaft in Südamerika, die als
ziemlich unregelmäßige schwarze Kaum im Besitze dieser beidenArten,
Punkte erscheinen ; bei der großen Durchtaucht dem Züchter schon
wieder ein.sichtigkeit des Männchens sind die Punkte
neuerKärpflingaufiderlebeodgebCrende selbst an der dem Auge
entgegengemexikanische Zahnkarpfen (Poecilia setzten Seite deutlich
zu erkennen. Diese mexicana),Fig. 2, weicherauch Gambusia Flecke
können jedoch auch vollständig coucl/iaua, Gambusia niodesta,
Gambusia verschwinden und sindnur bei anscheipluutbea, Ainia
coucliiana. Mollintsiü nend in guter Verfassung befindlichen
coucliiana, Poecilia couchii. Poecilia couFischen sichtbar. G.
decenttnaculatus ist Chiana, Poecilia Putlcri. Poecilia dtn'ii,
gesellig und hält sich gern gruppenweise Poeciliapetenensis,
Poecilia spi/nnts. Poe an lichten Stellen im Aquarium auf, aus
cilia splieuops. Poecilia thennalis heißt, dem er auch in der w
armen Jahreszeit Man könnte den vielen Namen nach eher nur
schwer herauszufangen ist. Am glauben, er stamme aus dem Morgen¬
leichtesten fängt man ihn Abends bei Licht, wo er nach der Tages¬
last gern auf dem Sande ruht und eine gewisse Trägheit zur Schau
trägt. Die Frucht¬ barkeit ist eine ebenso große wie die des G.
caud. Ein in meinem Be¬ sitze befindliches Weibchen warf bei mir
ca. 170 Stück in drei Wür¬ fen, worüber ich Flf. t, (iirardimis
decemmaculatus, lebendgebärender Zehnfleckkttrpfllng. Iftfcincfebn
(iinicn) und Welbcnefl (obta). Vj natiirl. Größe. nicht wenig
er-
