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Verkauf den FISH! 7 Einleitung Einleitung Als ich mit 21 Jahren nach dem Bundesheer zu arbeiten begonnen hatte, erlebte ich meine erste Identitätskrise. Natürlich, ich war ja »erwachsen« und ich verdiente endlich mein eigenes Geld. Aber sonst? Das konnte doch nicht alles sein! Als Vertreter im Außendienst war es meine Aufgabe, unseren Kunden oder möglichen Kunden nachzulaufen, und ihnen meine Produkte zu verkaufen. Dabei war ich auch noch den Stimmungen der verschiedens- ten Menschen ausgesetzt. Ich sollte alle ihre Launen ertragen und darauf eingehen. Ich glaube, ernst genommen hat mich damals niemand, und jeder kann sich vorstellen, dass das nicht gerade lustig war. Deshalb war meine persönliche Motivation, hier ordentliche Arbeit zu leisten, nicht sehr hoch. Ich erbrachte etwa ein Drittel dessen, was ich leisten konnte. Ich gebe zu: Ich war damals nicht besonders fleißig. Ich verschlief meistens und »grundelte« nur »so irgendwie« vor mich hin. Am Abend ging ich fort, jammerte über »das böse Leben«. Kurz gesagt: Ich war alles andere als zufrieden. Aber

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Verkauf den FISH!

7Einleitung

einleitung

Als ich mit 21 Jahren nach dem Bundesheer zu arbeiten begonnen hatte, erlebte ich meine erste Identitätskrise.

Natürlich, ich war ja »erwachsen« und ich verdiente endlich mein eigenes Geld. Aber sonst? Das konnte doch nicht alles sein!

Als Vertreter im Außendienst war es meine Aufgabe, unseren Kunden oder möglichen Kunden nachzulaufen, und ihnen meine Produkte zu verkaufen.

Dabei war ich auch noch den Stimmungen der verschiedens-ten Menschen ausgesetzt. Ich sollte alle ihre Launen ertragen und darauf eingehen.

Ich glaube, ernst genommen hat mich damals niemand, und jeder kann sich vorstellen, dass das nicht gerade lustig war. Deshalb war meine persönliche Motivation, hier ordentliche Arbeit zu leisten, nicht sehr hoch. Ich erbrachte etwa ein Drittel dessen, was ich leisten konnte.

Ich gebe zu: Ich war damals nicht besonders fleißig. Ich verschlief meistens und »grundelte« nur »so irgendwie« vor mich hin. Am Abend ging ich fort, jammerte über »das böse Leben«. Kurz gesagt: Ich war alles andere als zufrieden. Aber

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8 Einleitung

ich hatte keine Ahnung, wie ich meine Situation verändern könnte.

Ein typischer Arbeitstag – das hieß für mich: Frust ohne Ende. Frust über den Chef, der mich wegen eines winzigen Fehlers vor allen zur Schnecke machte. Dazu der »normale« Frust wegen der ungeliebten und nervigen Arbeit überhaupt.

Obwohl ich den Marktführer vertrat, hatte ich keine rechte Freude an meiner Arbeit. Auch die Rahmenbedingungen waren nicht gerade optimal, so schleppte ich mich bloß durch den Arbeitstag.

Hinzu kam: Ich hatte keine Schulung bekommen und niemand motivierte mich, man hatte mich einfach ins kalte Wasser geworfen; nach meinen eigenen Wünschen fragte mich nie-mand. Ich wollte eigentlich studieren, wie so viele meiner Bekannten und Freunde. Doch das Leben hatte anderes mit mir vor.

»Arbeit muss doch Spaß machen!« – Das war immer wieder mein Gedanke. Aber sie machte mir keinen Spaß. Noch dazu hatte ich einen Chef, der ständig herumnörgelte, an allem etwas auszusetzen hatte – kurz gesagt: der kein sehr erfreuli-cher Zeitgenosse war. Und das war mein Leben vor 22 Jahren.

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es geht auch ganz anders

Vieles hat sich seither verändert, ich wurde zu einem Spitzenverkäufer, habe schon in den unterschiedlichsten Branchen gearbeitet und nebenbei sogar ein Studium abge-schlossen. Dennoch habe ich nicht das erreicht, was ich eigentlich wollte. Obwohl ich immer zu den Besten gehört habe, blieb mir beispielsweise eine Management-Position bis heute verwehrt – ein Umstand, den ich bis vor Kurzem ein-fach nicht verstehen konnte.

Ich sehe mich als konstruktiven und positiven Menschen, der motivierbar und begeisterungsfähig ist und der auch andere Menschen motivieren und führen kann. Und als jemanden, der gute Manieren an den Tag legt und seine Aufgaben ordentlich und korrekt erledigt.

Dennoch hatte ich nie das Glück, von einem Personalchef für einen derartigen Job »entdeckt« zu werden. Und außer-dem – so glaubte ich – hatte ich nie das Glück, dass meine Einstellung und meine Meinung verstanden wurden. Anfangs dachte ich immer, ich müsste doch irgendetwas falsch machen!

Bis – ja, bis ich das erste Buch über Fish! in die Hände bekam. Da wusste ich: Arbeit darf Spaß machen!

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10 Einleitung

In diesem Buch war alles zusammengefasst, was ich schon seit vielen Jahren lebte und dachte. Endlich hatte ich meine geistige Heimat gefunden!

Hier fand ich den Ansatz, um meine Probleme zu lösen: Wichtig war nicht, wie die Dinge waren, sondern wie ich sie sehe.

Und das konnte ich sehr wohl ändern!

Stellen wir uns vor: Ein Überlandbus hält für eine Weile bei einer Haltestelle, die Fahrgäste steigen aus. Zu sehen ist ein großes Gebirge – das ist die »Tatsache«.

Aber was denken sich die Menschen? Der eine: »Toll, so eine grandiose Aussicht! Diese Landschaft ist wirklich herrlich!« Und der andere denkt: »Scheiß Berge und Serpentinen! Bis sich der Bus da durchquält, das kostet mich zusätzlich gute zwei Stunden!«

Ob ein Gebirge also als »schön« oder bloß als »lästiges Hindernis« gesehen wird, hängt nur vom Menschen ab. Die Berge sind immer dieselben.

Diese Erkenntnis gab mir den ersten Impuls, nicht mehr über »Tatsachen« zu jammern. Ich beschloss, stattdessen meine Sichtweise zu ändern. Und das ist eigentlich schon der ganze Trick!

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Sie sind der Gestalter ihrer Realität durch Ihr Denken, Handeln und Fühlen. Die Art und Weise, wie Sie über etwas denken, verändert Ihre Realität. Zuerst kommt der Gedanke, danach die Handlung, das heißt Verhalten. Damit produzie-ren Sie Erfahrungen und damit verknüpft sind die Gefühle. Eine neue Persönlichkeit entsteht im Verändern von Denken, Handeln und Fühlen.

Daraus ist die Idee entstanden, meine Erfolgsgeheimnisse niederzuschreiben und sie mit den Ansätzen von Fish! zu verbinden.