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Autonomia e dirigenza scolastica Il progetto di formazione per i capi d’istituto dell’Alto Adige di Paolo Calidoni Il 1° settembre 2000 rappresenta un traguardo assai importante per il siste- ma scolastico perché per quella data, carica di significati simbolici, è fissato il decollo ufficiale e a pieno regime di una profonda trasformazione organiz- zativa e istituzionale del sistema: l’autonomia delle istituzioni scolasti- che ed il connesso conferimento della qualifica dirigenziale ai capi d’istituto. Quella data segnerà l’esito di un lungo percorso di trasformazione del sistema scolastico e di riconversione professio- nale dei dirigenti scolastici già avviato da molti anni e, contemporaneamente, sarà il punto di partenza di una nuova stagione della scuola. La nuova legge sull’autonomia della scuola impone ai capi d’istituto un corso di forma- zione specifico. L’Alto Adige è la prima regione ad organizzare un corso di questo genere coordinato dall’Accademia Europea di Bolzano. Sprachenzentrum: eine Zusammenar- beit mit der Freien Universität Bozen. Centro Linguistico: è nata la collabo- razione con la Libera Università di Bolzano. Multimedia Language learning for a bilingual area - Stefania Cavagnoli Do you speak français? Sigrid Hechensteiner Mehrsprachigkeit in den Schulen La- diniens Cunvëni: Plurilinguism y scola Werner Stuflesser Das virtuelle Klassenzimmer - Inter- view mit Prof. Wolfgang Nejdl Terminologie und Hyperbooks Bruno Ciola UniTerm - ein Projekt zur Hochschul- terminologie Il ritorno dei grandi predatori: orso, lupo e lince - Roberta Bottarin Das Gemeinde-Netzwerk „Allianz in den Alpen” - Karin Amor Neue Wege im Management von So- zialleistungen Le lingue senza voce in Italia Günther Rautz Der Gordische Knoten - Kosovo/a Günther Rautz Die Schweiz hat eine neue Bundes- verfassung - Oliver Sack Conflitto e cooperazione/Principi co- stituzionali a confronto - Jens Woelk Novità editoriali Biblioteca: Who’s afraid of the Digital Library - Elisabetta Tait Nachrichten / In breve 18 99 Juni - September giugno - settembre ACADEMIA Das Wissenschaftsmagazin der Europäischen Akademie Bozen La rivista scientifica dell'Accademia Europea di Bolzano La zaita scientifica dla Academia Europeica de Bulsan 19 99 Juni - September giugno - settembre Spedizione in a.p. - art. 2 comma 20/c - legge 662/96 - Filiale di Bolzano - Taxe perçue / Tassa Riscossa Ufficio Postale Bolzano C.P.O. / Postamt Bozen C.P.O. INHALT / SOMMARIO 1 Sprachwissenschaftler, Pädagogen und EDV-Experten der Europäischen Akademie Bozen haben sich in den letzten Wochen intensiv mit den The- men „Sprache und Didaktik“ ausein- andergesetzt. Berichte und Artikel über die „Mehrsprachigkeit in der Schule“, „Multimediales Lernen“, „die Erarbeitung einer deutsch-italie- nischen Hochschulterminologie“ bil- den somit den Schwerpunkt dieser Academia-Ausgabe. Im aktuellen Teil der Zeitschrift finden Sie einen Beitrag zum Kosovo. Die inzwischen eskalierte Krise am Balkan hat die Europäische Akademie bereits in der Vorkriegszeit beschäftigt. (Bei- trag S. 29). Ein weiterer Artikel behandelt die neue Bundesverfassung in der Schweiz (S. 31) und was sie tatsächlich „neues“ mit sich bringt. Die Frage „Wer hat Angst vorm bösen Wolf“ wird neuerdings aktuell. Ein Beitrag über die „Rückkehr der großen Beutegreifer“ widmet sich Wolf, Luchs und Bär, die wieder im Alpenraum heimisch werden. (S. 19). Mit unserer Vielfalt an Forschungsbe- richten, Interviews, Nachrichten und Beiträgen zu Neuveröffentlichungen aus den unterschiedlichen Bereichen hoffen wir, Ihnen eine interessante Lektüre zu bieten. Spracherwerb per Mausklick In enger Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Akademie und der Freien Universität Bozen entsteht der- zeit ein modernes Sprachenzentrum für die Universität. Neben den her- kömmlichen Sprachkursen für Deutsch, Italienisch und Englisch 5 8 9 11 12 13 15 16 19 22 24 27 29 31 33 36 37 39 EDITORIAL

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Autonomia edirigenza scolasticaIl progetto di formazione per icapi d’istituto dell’Alto Adige

di Paolo Calidoni

Il 1° settembre 2000 rappresenta untraguardo assai importante per il siste-ma scolastico perché per quella data,carica di significati simbolici, è fissatoil decollo ufficiale e a pieno regime diuna profonda trasformazione organiz-zativa e istituzionale del sistema:l’autonomia delle istituzioni scolasti-che ed il connesso conferimento dellaqualifica dirigenziale ai capi d’istituto.Quella data segnerà l’esito di un lungopercorso di trasformazione del sistemascolastico e di riconversione professio-nale dei dirigenti scolastici già avviatoda molti anni e, contemporaneamente,sarà il punto di partenza di una nuovastagione della scuola.

La nuova legge sull’autonomia della scuolaimpone ai capi d’istituto un corso di forma-zione specifico. L’Alto Adige è la primaregione ad organizzare un corso di questogenere coordinato dall’Accademia Europeadi Bolzano.

■ Sprachenzentrum: eine Zusammenar-beit mit der Freien Universität Bozen.Centro Linguistico: è nata la collabo-razione con la Libera Università diBolzano.

■ Multimedia Language learning for abilingual area - Stefania Cavagnoli

■ Do you speak français?Sigrid Hechensteiner

■ Mehrsprachigkeit in den Schulen La-diniens

■ Cunvëni: Plurilinguism y scolaWerner Stuflesser

■ Das virtuelle Klassenzimmer - Inter-view mit Prof. Wolfgang Nejdl

■ Terminologie und HyperbooksBruno Ciola

■ UniTerm - ein Projekt zur Hochschul-terminologie

■ Il ritorno dei grandi predatori: orso,lupo e lince - Roberta Bottarin

■ Das Gemeinde-Netzwerk „Allianz inden Alpen” - Karin Amor

■ Neue Wege im Management von So-zialleistungen

■ Le lingue senza voce in ItaliaGünther Rautz

■ Der Gordische Knoten - Kosovo/aGünther Rautz

■ Die Schweiz hat eine neue Bundes-verfassung - Oliver Sack

■ Conflitto e cooperazione/Principi co-stituzionali a confronto - Jens Woelk

■ Novità editoriali

■ Biblioteca: Who’s afraid of the DigitalLibrary - Elisabetta Tait

■ Nachrichten / In breve

18•99Juni - Septembergiugno - settembre

ACADEMIADas Wissenschaftsmagazin der Europäischen Akademie Bozen

La rivista scientifica dell'Accademia Europea di BolzanoLa zaita scientifica dla Academia Europeica de Bulsan19 99Juni - September

giugno - settembre

Spedizione in a.p. - art. 2 comma 20/c - legge 662/96 - Filiale di Bolzano - Taxe perçue / Tassa Riscossa Ufficio Postale Bolzano C.P.O. / Postamt Bozen C.P.O.

INHALT / SOMMARIO

1

Sprachwissenschaftler, Pädagogenund EDV-Experten der EuropäischenAkademie Bozen haben sich in denletzten Wochen intensiv mit den The-men „Sprache und Didaktik“ ausein-andergesetzt. Berichte und Artikelüber die „Mehrsprachigkeit in derSchule“, „Multimediales Lernen“,„die Erarbeitung einer deutsch-italie-nischen Hochschulterminologie“ bil-den somit den Schwerpunkt dieserAcademia-Ausgabe. Im aktuellen Teil der Zeitschrift findenSie einen Beitrag zum Kosovo. Dieinzwischen eskalierte Krise am Balkanhat die Europäische Akademie bereitsin der Vorkriegszeit beschäftigt. (Bei-trag S. 29). Ein weiterer Artikelbehandelt die neue Bundesverfassungin der Schweiz (S. 31) und was sietatsächlich „neues“ mit sich bringt. Die Frage „Wer hat Angst vormbösen Wolf“ wird neuerdings aktuell.Ein Beitrag über die „Rückkehr dergroßen Beutegreifer“ widmet sichWolf, Luchs und Bär, die wieder imAlpenraum heimisch werden. (S. 19).Mit unserer Vielfalt an Forschungsbe-richten, Interviews, Nachrichten undBeiträgen zu Neuveröffentlichungenaus den unterschiedlichen Bereichenhoffen wir, Ihnen eine interessanteLektüre zu bieten.

Spracherwerb per Mausklick

In enger Zusammenarbeit zwischender Europäischen Akademie und derFreien Universität Bozen entsteht der-zeit ein modernes Sprachenzentrumfür die Universität. Neben den her-kömmlichen Sprachkursen fürDeutsch, Italienisch und Englisch

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EDITORIAL

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wird an der Freien Universität Bozenein multimediales Lernzentrum aufge-baut, in das die neuesten Entwicklun-gen aus dem Bereich der elektroni-schen Medien und Kommunikations-technologien einfließen. Studenten kön-nen so zeit- und bei Bedarf sogar orts-ungebunden, ihr Englisch am Computeraufbessern oder den versäumten Italie-nischkurs vom Vormittag am Abend alsFilmaufzeichnung abrufen. Für dieEuropäische Akademie könnte derSchwerpunkt beim Aufbau des Spra-chenzentrums in der Entwicklung eige-ner Programme zur Spracherlernung fürdie ganz spezifischen Bedürfnisse derFreien Universität Bozen liegen. (Bei-trag S. 5) Dabei kommen auch virtuelle Lehr-bücher, die sog. Hyperbücher, zumEinsatz.

Hyperbücher, die Lehrbüchervon morgen

Prof. Wolfgang Nejdl leitet seit mehre-ren Jahren ein Forschungsprojekt an derUniversität Hannover, das sich intensivmit der Entwicklung und Erprobungvon neuen Werkzeugen in der medien-gestützten Lehre auseinandersetzt. Inseinem Interview auf S. 13 erklärt erausführlich, worum es sich bei Hyper-büchern handelt und warum diesesMedium die Lehre nicht nur in fachli-cher, sondern v.a. in didaktischer Hin-sicht revolutionieren wird. Daß nicht nur Studenten die Schulbankdrücken, sondern auch Führungskräftelebenslang lernen müssen, zeigt derBeitrag über die neue Schulautonomie.

Wenn Schuldirektorendie Schulbank drücken

In ganz Europa zeichnet sich derzeiteine grundlegende Reform im staatli-chen Schulsystem ab. Ganz im Sinneder Reformen in der Öffentlichen Ver-waltung soll es auch im Schulweseneine Dezentralisierung der Kompeten-zen geben. Damit wird der einzelnenSchule, die nicht mehr so stark an zen-tralistische Verordnungen und Vor-schriften gebunden ist, mehr Freiraumzuerkannt, um schneller und besser aufdie wachsenden Ansprüche im Bil-

dungsbereich reagieren zu können. ImZuge der Reform wird v.a. den Schul-direktor/inn/en eine neue Rolle zuteil:sie sind keine Verwalter mehr, sondernkönnen durch ihre neuen Management-aufgaben aktiv und autonom an derSchulgestaltung teilhaben. In Italien tritt das neue Gesetz zurSchulautonomie mit 1. September 2000in Kraft. Um die Schuldirektor/inn/enauf ihr neues Aufgabenfeld vorzuberei-ten, werden sie italienweit verpflichtet,an einer Schulung teilzunehmen. Südti-rol hat hier den Anfang gemacht. SeitAnfang März koordiniert die Europä-ische Akademie Bozen die Ausbildungvon 150 Schuldirektor/inn/en (BeitragS. 1).

Die Redaktion

"Plurilinguismo a scuola", "Apprendi-mento multimediale", "Glossario termi-nologico del settore universitario" – alcentro di questo numero di Academia iresoconti degli incontri e delle manife-stazioni che nelle ultime settimane han-no permesso a linguisti, glottodidatti einformatici dell'Accademia di confron-tarsi particolarmente da vicino con iltema "Lingua e didattica".Le pagine dedicate all'attualità affronta-no i problemi del Kosovo, una terra anoi molto vicina (p. 29), e le prospetti-ve aperte dall'entrata in vigore dellanuova costituzione federale della Sviz-zera (p. 31)."Chi ha paura del lupo cattivo?"– con"Il ritorno dei grandi predatori" lupi,linci e orsi popolano nuovamente l'arcoalpino (p. 19).Ci auguriamo che contributi, notizie eresoconti incontrino anche in questonumero l'interesse dei nostri lettori.

Imparare le lingue con un click

Un centro linguistico moderno perun'università moderna – grazie allastretta collaborazione tra AccademiaEuropea e Libera Università, l'ateneoaltoatesino potrà contare su un centro

linguistico che non si limiterà ad offrire itradizionali corsi di lingua, ma sarà unvero e proprio centro multimediale, nelquale verranno applicate le più recentitecnologie telematiche. Gli studentipotranno così migliorare il loro ingleseal computer, senza vincoli di alcuntipo, oppure recuperare le lezioni ditedesco guardandone tranquillamentela registrazione in ogni momento delgiorno. Per l'Accademia Europea, nellarealizzazione del centro linguistico, par-ticolare attenzione deve essere dedicataalla ideazione di programmi per l'ap-prendimento delle lingue studiatiespressamente per rispondere agli spe-cifici requisiti della Libera Università diBolzano (p. 5).Tra le nuove tecnologie che verrannoutilizzate nel centro linguistico anchegli hyperbooks – saranno davvero i libridel futuro?

Gli hyperbooks, i libri del futuro

Da alcuni anni il Prof. Wolfgang Nejdl

ACADEMIA

219•99 Juni - Septembergiugno - settembre

EDITORIALEDITORIALE

IMPRESSUMFreelife Vellum Cream - Recycling PapierFreelife Vellum Cream - carta riciclata

Sie können dieses Magazin kostenlos bei uns bezie-hen. Informationen: Tel. 0471/306068, Fax 306099.Potete ricevere gratuitamente questa rivista. Infor-mazioni: Tel. 0471/306068, Fax 306099.

Herausgeber / Editore:Europäische Akademie Bozen /Accademia Europea di BolzanoVerantwortlicher Direktor / Direttore responsabile:Werner StuflesserRedaktion / redazione:Sigrid HechensteinerErscheinungsweise / Pubblicazione:vierteljährlich / trimestrale

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nichtunbedingt die Meinung der Redaktion wieder.Nachdruck - auch auszugsweise - nur mit Quellen-angabe gestattet.Opinioni e pareri espressi dai singoli autori nonindicano necessariamente la linea della redazione.È consentita la riproduzione - anche di brani o diparti - purché venga data indicazione della fonte.

Redaktionsanschrift / Redazione:Weggensteinstraße 12/a - 39100 BozenTel. 0471-306068 / Fax 0471-306099

Layout: Marco PolentaDruck / Stampa: Ferrari Auer- Bozen

Das nächste Magazin erscheint im September 1999. Il prossimo numero uscirà nel settembre 1999.

Numero e data della registrazione alla cancelleriadel tribunale 19-94 del 5 dicembre 1994

ISSN 1125-4203

EDITORIALE

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ACADEMIA

EDITORIALEDITORIALE

BEREICH MANAGEMENT UND UNTERNEHMENSKULTURAREA SCIENTIFICA MANAGEMENT E CULTURA D'IMPRESA

3 19•99Juni - Septembergiugno - settembre

(Università di Hannover) dirige unprogetto di ricerca sullo sviluppo e lavalutazione di nuovi strumenti dilavoro per l'insegnamento tramitemedia. In un'intervista (p. 13) il Prof.Nejdl spiega cosa si intenda esatta-mente per hyperbook e come questonuovo strumento sia destinato a rivo-luzionare profondamente il mondodella didattica non soltanto da unpunto di vista contenutistico, maanche da un punto di vista metodolo-gico.

Gli esami non finiscono mai!

Anche i dirigenti tornano dietro i ban-chi di scuola, come spiega un articolodedicato all'autonomia del settorescolastico (p. 1).In tutta Europa, il sistema scolasticostatale sta vivendo una profonda tra-sformazione. La riforma della Pubbli-ca Amministrazione prevede unadecentralizzazione delle competenzeanche nel settore scolastico: ottenutoun certo grado di autonomia dairegolamenti e dalle ordinanze mini-steriali, ogni istituto sarà in grado dirispondere con maggior flessibilità eprontezza alle esigenze locali. In par-ticolare, la riforma prevede una ridefi-nizione del ruolo dei capi d'istituto,che grazie a un maggiore potere diri-genziale ed esecutivo non sarannopiù semplici esecutori delle ordinanzestatali ma potranno farsi promotori diuno sviluppo autonomo e attivo dellascuola.Nel nostro paese la nuova legge sul-l'autonomia della scuola entrerà invigore il 1° settembre 2000. Per pre-pararsi ai nuovi compiti che sarannochiamati a svolgere, in tutta Italia icapi d'istituto dovranno partecipare aun corso di 300 ore (tra teoria edesercitazioni). L'Alto Adige ha precor-so i tempi: dall'inizio di marzo l'Acca-demia Europea di Bolzano organizzaun corso per circa 160 dirigenti scola-stici italiani, tedeschi e ladini.

La redazione

Tutto ciò si inserisce in un processo piùampio che impegna i Paesi occidentali,e quelli europei in particolare, nellariconsiderazione della funzione dellascuola nella civiltà della conoscenza enella riorganizzazione dei servizi pub-blici alla persona secondo i criteri dellacosiddetta new public administration. Lapartecipazione dell’Italia a questo pro-cesso è stata ufficialmente sancita conl’approvazione e la progressiva attuazio-ne dell’art. 21 relativo all’autonomiascolastica della L. 59/97 (Bassanini I),oltre che con la presentazione, da partedel Ministro Berlinguer, di un pacchettodi provvedimenti per la riforma dei per-corsi formativi, ancora in attesadell’approvazione del Parlamento. Latransizione in corso si può sintetizzarenel passaggio da un sistema ‘ammini-strato’, basato sul rispetto di vincoli eprocedure, ad un sistema ‘aperto’, pro-gettuale e (auto)valutato.La scuola dell’Alto Adige partecipa aquesti processi innovativi, che per moltiversi ha anticipato, grazie alla specificitàdella sua configurazione istituzionale, inrapporto all’autonomia della Provincia,alle sue competenze ed alle sue politi-che nei settori della formazione,dell’organizzazione dei pubblici servizie del personale. Pur presentando deivincoli, questa condizione offre delleopportunità che hanno portato all’orga-nizzazione di un progetto di formazionedei dirigenti scolastici, originale rispettoa quelli previsti per le restanti regioni edi prossima attuazione.Il progetto, che presentiamo qui sinteti-camente,• si rivolge a professionisti in servizio

che hanno maturato sul campo spe-cifiche ma differenziate competen-ze, godono di uno status ricono-sciuto, vivono la trasformazionedell’organizzazione scolastica erappresentano quindi una risorsa davalorizzare per lo sviluppo del siste-ma;

• si svolge contestualmente alla speri-mentazione dell’autonomia scolasti-

ca ed alla definizione della relativanormativa secondaria di competen-za provinciale;

• si colloca in un contesto ricco diopportunità, rapporti ed istituzioniformative che costituiscono risorseimportanti in campo scolastico emanageriale, a livello locale (Istitutipedagogici, Accademia Europea,Università), nazionale ed interna-zionale.

Criteri e obiettiviI criteri-guida specifici del progetto pos-sono essere riassunti come segue:Alla base sta la considerazione del sog-getto adulto come risorsa (e non comedestinatario) della formazione.Quest’ultima è concepita non più comeun training di skills specifici, bensì comeapprendimento di lungo periodo nellalogica del professionista riflessivo in gra-do di sviluppare conoscenze, competen-ze e motivazioni che lo aiutino ad inte-grarsi nella rete di ruoli in cui è immer-so, imparando ad adottare e a ridisegna-re il proprio ruolo in rapporto alla flessi-bilità dell’organizzazione. Queste consi-derazioni giustificano la strutturazionedi un percorso articolato in cicli succes-sivi.In secondo luogo, l’intreccio complesso • tra componente pedagogica, mana-

geriale e giuridico- amministrativadel lavoro dirigenziale e dell’auto-nomia della scuola,

• tra funzionamento/amministrazionedella scuola attuale, sperimentazio-ne dell’autonomia, partecipazionealla definizione della relativa nor-mativa secondaria e formazioneprescritta ai dirigenti in servizio nel-la transizione dalla scuola ammini-strata alla scuola autonoma,

• tra formazione in presenza, assisten-za, attività on-line e autonoma,

richiede un’impostazione dei contenutie del percorso formativo non riduttiva eseparata ma integrata e interattiva. Conriferimento alla teoria dell’azione orga-nizzativa, quindi, la formazione risultaenucleata ma non indipendente dal cor-so d’azione/processo (d’apprendimento)del sistema/organizzazione e del sogget-to.Last but not least, la progettazione dialo-gica, anziché lo outsourcing per un pro-

Autonomia e diri-genza scolastica

Continua da pag.1

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ACADEMIA

BEREICH MANAGEMENT UND UNTERNEHMENSKULTURAREA SCIENTIFICA MANAGEMENT E CULTURA D'IMPRESA

419•99 Juni - Septembergiugno - settembre

cesso formativo standardizzato, costitui-sce il criterio di riferimento per l’orga-nizzazione di una formazione funziona-le alla specificità altoatesina, alle risorseivi presenti ed alle scelte d’impostazionesopraillustrate, nel pieno rispetto delDM 5-8-98 che detta le disposizioni inmateria e del ‘protocollo d’intesa’ alriguardo siglato tra il MPI e la PAB. Sitratta di una soluzione ad hoc, nello spi-rito e come pratica dell’autonomia, chevede come partner Provincia, Sovrinten-denze e Intendenze con le loro compe-tenze politico-amministrative, l’Accade-mia Europea - alla quale è stato affidatol’incarico di progettare, organizzare egestire la formazione -, le rappresentan-ze dei dirigenti ed i tecnici dell’ammini-strazione, le istituzioni di ricerca e for-mazione locali, referenti esterni nazio-nali ed internazionali. La logica di part-nership che ha ispirato il progetto, la suaattuazione e la sua valutazione emergedal gruppo di progetto e di lavoro nellafase d’impostazione, dal comitato tecni-co-organizzativo in quella operativa, dairelatori e tutor.Pertanto, gli obiettivi perseguiti dal pro-getto formativo sono, in particolare, iseguenti:• la riflessione sul campo per l’indivi-

duazione di una nuova immaginedel ruolo della futura scuola auto-

noma;• lo sviluppo, l’esercizio e l’applica-

zione operativa (transfer) delle com-petenze necessarie per la conduzio-ne responsabile di una scuola auto-noma che consentano il passaggiodall’amministrazione all’organizza-zione delle scuole;

• l’ampliamento del set di metodi estrumenti per la piena realizzazionedell’autonomia didattica e organiz-zativa sperimentata nei progetti dianticipazione e di avvio della stes-sa.

OrganizzazioneIl progetto altoatesino, il primo partito alivello nazionale, si rivolge a 160 capid’istituto (110 del gruppo linguisticotedesco, 40 di quello italiano e 10 diquello ladino) e si svolge nel periodocompreso tra marzo 1999 e luglio 2000,per un totale di circa 40 giornate (300ore) di formazione svolta sia in aula chein situazione.

Primi riscontri e prospettiveL’avvio del progetto ha evidenziato lacomplessità del compito e la problema-ticità di un disegno istituzionale che pre-vede per legge l’assunzione/conferimen-to dell’autonomia e della dirigenza ergaomnes.

Ma la collaborazione tra i partner delprogetto ha anche permesso di riscontra-re le potenzialità presenti e già attive nelcontesto formativo altoatesino, confer-mando l’opportunità di soluzioni ad hocsecondo i criteri indicati, unitamentealla non semplicità della loro traduzioneoperativa.L’esercizio della negoziazione checaratterizza lo sviluppo della formazio-ne di professionisti adulti è un esempiodell’esercizio dell’autonomia e delladirigenza: in questa prospettiva, la scuo-la altoatesina già vede il traguardo del1° settembre 2000 e quanto ne conse-guirà.

Prof. Paolo Calidoni, docente uiniversitario pres-

so la Facoltà di Lettere e Filosofia (Università di

Sassari)

Bibliografia

SCHON, Il professionista riflessivo, Dedalo,

Bari, 1993

AUTERI, Management delle risorse umane, Gue-

rini, Milano, 1998

Contenuti e metodologie del 1º corso di formazione specifico per capi d’istituto

Die neue Rolle der Schulleiter/innenIn ganz Europa zeichnet sich derzeit ei-ne grundlegende Reform im staatlichenSchulsystem ab. Ganz im Sinne der Re-formen in der Öffentlichen Verwaltungsoll es auch im Schulwesen eine De-zentralisierung der Kompetenzen ge-ben. Damit wird der einzelnen Schulemehr Freiraum zuerkannt, um schnel-ler und besser auf die Ansprüche vorOrt reagieren zu können. Im Zuge derReform wird v.a. den Schuldirek-tor/inn/en eine neue Rolle zuteil. Umsie auf ihre neuen Aufgaben vorzube-reiten, müssen sie italienweit an einerSchulung teilnehmen, die insgesamt300 Stunden zwischen Theorie undProjektarbeit umfaßt. Südtirol hat hierden Anfang gemacht. Seit Anfang Märzorganisiert die Europäische AkademieBozen die Ausbildung der rund 160deutschen, italienischen und ladini-schen Schuldirektor/inn/en Südtirols.Im Rahmen der 18monatigen Füh-rungskräftefortbildung werden sie vorallem in den Berichen Schulentwick-lung, Schulmanagement, Evaluation,Projektarbeit und Schulautonomie ge-zielt trainiert.

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Zwischen dem Sprachenzentrum derdreisprachigen Freien Universität Bozenund der Europäischen Akademie ist einKooperationsvertrag geschlossen wor-den, der eine Zusammenarbeit der bei-den Institutionen sowohl im Bereich derForschung als auch im Bereich derDurchführung der Sprachprüfungen und-kurse vorsieht. Die Aufgabenteilung er-folgt in der Weise, daß das Sprachenzen-trum die organisatorische Planung, Vor-bereitung und Durchführung des gesam-ten Prüfungs- und Lehrbetriebes, der Be-reich „Sprache und Recht“ der Akade-mie die inhaltliche Planung, die for-schungsunterstützte Entwicklungsarbeitsowie die Vorbereitung und Weiterbil-dung der KurslehrerInnen und PrüferIn-nen übernimmt. Der folgende Artikelskizziert diese Zusammenarbeit.

Der Bereich „Sprache und Recht“ bietetwissenschaftliche Unterstützung beimAufbau des Sprachenzentrums auf zweiverschiedenen Schienen, einer• linguistisch-didaktischen Schiene

sowie einer • computertechnischen Schiene.Neben der Ausarbeitung eines einheitli-chen Kurscurriculums – bezogen auf Ler-ninhalte und –ziele – für die deutsche,italienische und englische Sprache solleninnovative Lehr- und Lernmaterialienentwickelt werden. Bei den Kursen han-delt es sich einerseits um studienbeglei-tende standard- und fachsprachlicheKurse, andererseits um Intensivkurse imSommer, die gezielt auf die Aufnahme-prüfung zu Beginn des Studiums vorbe-reiten sollen. Im Mittelpunkt der Tätig-keit steht außerdem die Unterstützungbeim Aufbau eines Multimediazentrumsfür das autonome Sprachenlernen.Im Rahmen des Projekts wird auch ander Konzipierung eines computergestütz-ten Lern(er)wörterbuches gearbeitet. EinPrototyp dieses Wörterbuches soll zu ei-nem späteren Zeitpunkt den StudentIn-nen der Universität und eventuell aucheinem breiteren Publikum zur Erprobungzur Verfügung gestellt werden.

Die dreisprachige Freie UniversitätBozen und ihr SprachenzentrumIm Herbst letzten Jahres hat die FreieUniversität Bozen ihren Lehrbetriebfür die Fakultäten „Wirtschaftswissen-schaften“ und „Bildungswissenschaf-ten“ aufgenommen. Eine Besonder-heit der Fakultät für Wirtschafts-wissenschaften ist der dreisprachigeUnterricht: nämlich in Deutsch, Itali-enisch und Englisch. AusreichendeSprachkenntnisse in diesen drei Spra-chen sind auch Voraussetzung fürden Besuch der Uni. Wer an der Frei-en Universität Bozen Fakultät Wirt-schaftswissenschaften studieren will,muß u.a. eine Sprachprüfung beste-hen. Zur Verbesserung der Sprachkompe-tenz steht allen Studierenden dasSprachenzentrum der Freien Univer-sität zur Verfügung. Dieses bietet denStudenten auf ihr Studium abge-stimmte Sprachkurse an. Ergänzendwird die Möglichkeit eines Selbststu-diums in einem multimedialenSprachlabor angeboten.

ACADEMIA

BEREICH SPRACHE UND RECHTAREA SCIENTIFICA LINGUA E DIRITTO

5 19•99Juni - Septembergiugno - settembre

Sprachenzentrum: eine Zusammenarbeit mit der Freien Universität BozenCentro Linguistico: è nata la collaborazione con la Libera Università di BolzanoIm Bereich „Sprache und Recht“ ist im Rahmen des Forschungsschwerpunkts „Mehrsprachigkeit“ ein neues Projekt gestartet,das eine enge Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Akademie Bozen und dem Sprachenzentrum der Freien UniversitätBozen vorsieht. Ziele und Teilschritte dieses Projekts sollen hier erstmals vorgestellt werden.

Aufgaben der Europäischen Akademie Bozen im Hinblick auf das Sprachenzentrum

Con la convenzione stipulata recentemente tra l‘Accademia Europea e la LiberaUniversità di Bolzano è nato, all‘interno dell‘area “Lingua e diritto” un nuovoambito di ricerca: „Plurilinguismo e lingue in contatto“. Il contratto prevede unacooperazione sia a livello di formazione degli insegnanti che a livello di conduzio-ne di esami e corsi; inoltre, all’area “Lingua e diritto” si richiede lo sviluppo dimateriale innovativo per gli studenti e per gli insegnanti e il supporto per la costitu-zione di un centro multimediale per l’apprendimento linguistico. Per risponderealle molteplici esigenze, si lavora parallelamente su due binari: uno didattico el’altro tecnico. Sul primo versante vengono organizzati corsi di lingua standard e dilinguaggio specialistico ed elaborati materiali adatti alle specifiche esigenze deglistudenti; sul secondo versante, si sta pensando un laboratorio linguistico multime-diale, dove, grazie alle nuove tecnologie, si offre allo studente la possibilità di con-tinuare lo studio delle lingue in maniera autonoma e personalizzata.

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Corsi di lingua standardL’Accademia Europea collabora con gliinsegnanti del Centro Linguistico, tuttirigorosamente di madrelingua, per ladefinizione del programma e contenutidei corsi e per la preparazione del mate-riale didattico da sottoporre agli studen-ti. Nel corso delle riunioni tra collabora-tori scientifici e insegnanti vengonodiscussi gli obiettivi linguistici da rag-giungere, le strategie ed i metodi di inse-gnamento, i materiali e le attività daproporre. Al fine di stimolare la riflessione sullametodologia dell’insegnamento lingui-stico, è stato avviato a partire dal secon-do semestre un programma di osserva-zione dei metodi didattici. Ricercatoried insegnanti partecipano passivamente,in qualità di osservatori, alle lezioni deicolleghi con spirito di critica costruttivaper trarre frutto dall’esperienza altrui eriflettere sui propri approcci e metodolo-gie. L’osservazione consente inoltre airicercatori di rendersi conto dell’effetti-vo livello degli studenti e delle loro abi-lità comunicative, facilitando il compitodi elaborare materiale didattico mirato. Particolarmente intensa è, infatti, l’atti-vità di ricerca in quest’ultimo ambito,nella convinzione che l’elaborazione dimateriale adatto,concepito ad hocper gli studentidell’Università, siala chiave per prepa-rarli al meglio, nonsolo al superamen-to dell’esame, ma,più in generale, allostudio delle materiedel corso di studi nelle lingue richieste. Per sviluppare le abilità ricettiva e ripro-duttiva dello studente, abilità ritenutefondamentali per poter comprendere,assimilare e personalizzare i contenutidelle materie insegnate, vengono pro-mosse attività su testi autentici, di diffi-coltà media e avanzata, tratti da riviste

popolari e di divulgazione scientifica. Itesti, paragonabili nelle tre lingue perstile, contenuti e pubblico di riferimentocostituiscono la base per un insegna-mento comune. Le attività svolte sui testisono tese a consentire lo sviluppo nontanto dei microsistemi quali grammaticae lessico, che si presuppongono in granparte “acquisiti”, quanto dei macrosiste-mi del testo (nel senso di grammaticadel testo e pragmatica del testo). I testi raccolti, tratti dalla stampa o dainternet, e in parte sperimentati in clas-se, saranno progressivamente inseriti inuna banca dati elettronica e corredati diuna serie di esercizi sulla comprensione,sul lessico e sull’analisi linguistica. Labanca dati, accessibile in un primomomento solo agli insegnanti, verràmessa a disposizione degli studenti ecostituirà una fonte importante perl’autoapprendimento personalizzato. Aseconda delle singole esigenze e incli-nazioni, gli studenti potranno infatti, perognuna delle tre lingue, scegliere i braniin base a vari criteri di ricerca: fonte,argomento, difficoltà, tipologia di eserci-zi.Oltre a collaborare alla gestione dei cor-si di lingua di durata annuale, l’Accade-mia Europea è chiamata ad organizzare

e predisporre imateriali per icorsi di linguaestivi, chedovranno pre-parare le nuo-ve matricoleagli esami diammissione,cercando di

far loro recuperare, grazie ad un pro-gramma intensivo, le lacune linguistichepiù gravi.

Corsi di linguaggi specialisticiAccanto ai corsi di lingua standard, dalprossimo anno accademico verrannoanche proposti dei corsi di linguaggio

specialistico per le tre lingue di insegna-mento. Viste le difficoltà organizzative,si proporrà, almeno per i primi due tri-mestri, di lavorare parallelamente sustrategie valide per tutte le tre lingue eper tutti i linguaggi. I corsi saranno cosìda considerare come un’introduzione allinguaggio scientifico e specialistico; sitratteranno argomenti generali, si indivi-dueranno delle valide strategie peraffrontare tale linguaggio e si lavoreràsulle caratteristiche della comunicazio-ne specialistica. Nel terzo trimestre siprocederà poi a suddividere i corsisecondo la lingua di insegnamento e ladisciplina considerata, per dare la possi-bilità agli studenti di affrontare diretta-mente i problemi linguistici che emerge-ranno nel corso della materia in questio-ne; a questo livello poi verranno indivi-duate caratteristiche testuali, macrosin-tattiche e soprattuto comunicative vali-de per i singoli linguaggi.Per arrivare a questo è stato preparatoun programma di osservazione dellelezioni degli insegnanti della facoltà dieconomia, di colloqui con i ricercatori ei docenti, di analisi del fabbisogno e deibisogni degli studenti così come un’ana-lisi dei libri di testo in uso presso lafacoltà che porti alla definizione dellestrategie necessarie allo studente peravvicinarsi al linguaggio specialistico eall’insegnante di lingua per condurreuna lezione. Il programma arriva poialla definizione dei contenuti (materietrattate) e dei metodi attraverso ladiscussione sugli approcci didattici rile-vanti e sui modelli di collaborazionepossibili con gli specialisti. Uno deipunti determinanti della realizzazionedel corso sarà infatti la continua colla-borazione con i docenti disciplinari: lacollaborazione dovrebbe realizzarsi atutti i livelli e in ogni fase del progetto,dalla programmazione del corso, allarealizzazione di materiali specifici finoalla compresenza durante le ore di inse-gnamento.

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Sviluppare materiale didatticoper una formazione trilinguevuol dire considerare sial’aspetto linguistico che con-tenutistico/scientifico

Centro Linguistico: la didattica - Sprachenzentrum: DidaktikIn concomitanza con l’inizio dell’anno accademico 1999-2000, hanno preso il via, presso il Centro Linguistico dell’Università diBolzano, i corsi di lingua inglese, italiana e tedesca per quegli studenti che ai test di ammissione non hanno dimostrato una conos-cenza sufficiente in tutte e tre le lingue di insegnamento. Tali corsi sono in primo luogo finalizzati alla preparazione all’esame dilingua, il cui superamento è condizione indispensabile per poter continuare il corso di studi, ma sono aperti anche agli studentiche, pur avendo superato gli esami iniziali, vogliono ampliare ed approfondire le loro conoscenze linguistiche di base.

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Die Integration dieser Medien und Tech-nologien in die Lehre bringt neben einerReihe neuer didaktischer Möglichkeiten(wie z.B. individualisiertes Lernen undaktives Lernen) vor allem auch die Mög-lichkeit, unabhängig von Ort und Zeitauf das Lehrmaterial zuzugreifen und mitTutoren bzw. anderen Studenten zukommunizieren.Die Aufgaben der Europäischen Akade-mie Bozen lassen sich in drei Moduleunterteilen (siehe Abbildung 1):1. Für die drei Sprachen Englisch, Italie-

nisch und Deutsch werden Program-me zum Sprachenlernen auf demMarkt ausgesucht und getestet. EineAuswahl davon wird dem Sprachen-zentrum zur Installation vorgeschla-gen, damit die Studenten zusätzlichzum Unterricht im Klassenzimmer inautonomer Art und Weise Sprachelernen/üben können.

2. Der Schwerpunkt der Forschungsar-beit liegt in der Entwicklung eigenerProgramme für den Sprachunterricht.Eine Datenbank für die Verwaltung

von Lerneinheiten wird in der Lagesein, mit Hilfe verschiedener Parame-ter wie dem Vorwissen und den In-teressen eines Studenten individuelleSequenzen von Lerneinheiten zu ge-nerieren. Ein zweites Programm hatdas Erlernen des Wortschatzes zumInhalt, wobei neue didaktische An-sätze verfolgt werden. Beide Pro-gramme werden als adaptive Hyper-bücher implementiert, welche eineAnpassung des Inhaltes an den indi-viduellen Studenten unterstützen[1,2].

3. Unterstützung beim Aufbau eines Be-ratungs- und Tutoriums-Service unterVerwendung neuer Kommunikations-technologien wie e-mail, WWW undTelekonferenz, bei dem die Studen-ten und die Tutoren räumlich undzeitlich getrennt kommunizierenkönnen. In Diskussionsforen könnendie Studenten selbst diskutieren.Sprechstunden über Telekonferenzermöglichen es, daß weder die Tuto-ren/Lehrer noch die Studenten vor

Ort sein müssen. Übungen könnendirekt vom Computer an Tutoren ge-schickt werden. Häufig auftretendeFragen werden in einem Katalog ge-sammelt, der ständig aktualisiertwird.

„Sprachenzentrum: eine Zusammenarbeit mit

der Freien Universität Bozen/Centro Linguistico:

è nata la collaborazione con la Libera Università

di Bolzano” von/di:

Andrea Abel, Stefania Cavagnoli, Johann Gam-

per, Anny Schweigkofler, Vanessa Weber

Bibliographie

Peter Brusilovsky (1996). Methods and techniques

of adaptive hypermedia. User Modeling and User

Adapted Interaction 6, 87-129.

Peter Fröhlich, Wolfgang Nejdl and Martin Wol-

pers (1998). KBS-HYPERBOOK —An Open Hyper-

book System for Education. In Proc. of the 10th

World Conference on Educational Multimedia and

Hypermedia, June 98, Freiburg, Germany

Abb. 1: Aufbau des multimedialen Sprachenzentrum

Sprachenzentrum: Multimedia - Centro Linguistico: multimediaDie Entwicklungen im Bereich elektronischer Medien und Kommunkationstechnologie verändern auch den Lehr- und Lernbe-trieb. Diesem Trend trägt die Einrichtung eines multimedialen Lernzentrums für das computergestütze Sprachenlernen inner-halb des Sprachenzentrums Rechnung.

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Il modello sviluppato da Forsythper l’apprendimento della secondalingua/lingua straniera a livelloscolastico secondario in un conte-sto bilingue, nel quale però gli stu-denti partono da diversi livelli diconoscenza linguistica e sono siabilingui che monolingui, prevedeil lavoro con diversi media, e hacome obiettivo quello di portarescolari e studenti ad una buonaconoscenza linguistica. L’idea delprogetto è nata dalla necessità di incre-mentare il lavoro linguistico senzad’altra parte poter incrementare le risor-se economiche necessarie. La mancanzadi mezzi (e quindi in primo luogo diinsegnanti) ha portato a una ristruttura-zione dell’ambiente classe, che è passa-ta dalla classe tradizionale al learningcenter. Il cosiddetto class management èessenziale in questo tipo di insegnamen-to-apprendimento, per capire il metodoad esso sotteso: la classe presenta degliangoli diversi, uno in cui si può leggere,con dei divani o delle poltrone comode,uno in cui si possono ascoltare dellecassette, uno in cui si trova una televi-sione con delle cuffie. Intorno alla clas-se si trovano degli scaffali, nei quali glistudenti possono scegliere il materiale adisposizione (libri, cassette, videocasset-te) e poi accomodarsi nel rispettivoposto per prepararsi all’attività. Questascelta implica una grande autonomiadello studente, che deve sapersi muove-re, seppur con indicazioni dell’inse-gnante, nella scelta di materiale specifi-co che più risponda alle sue esigenze esoprattutto ai suoi gusti. In realtà l’inse-gnante struttura il percorso dello scolarostabilendo le diverse attività che essodeve seguire, sempre però con la possi-bilità di modificare il percorso. Infattiogni scolaro riceve dall’insegnante unfoglio con il tipo di attività da eseguire,foglio che il ragazzo deve compilarecon le indicazioni del materiale scelto.

Per preparare questi fogli di lavorol’insegnante si avvale del supporto delcomputer, con un programma che loaiuta a far ruotare le attività in modoche tutte le abilità individuate dal meto-do vengano esercitate dagli scolari.L’insegnante definisce gli obiettivi daraggiungere seguendo le abilità (leggere,scrivere, parlare, ascoltare) e per ogniabilità sottolinea quali siano mezzi etecniche più appropriati e adatti. Perabilità Forsyth intende ciò che si riescead imparare per fare meglio. L’insegnan-te procede quindi alla selezione deicontenuti, delle attività e della progres-sione, facendo attenzione che gli scolarisi muovano usando un bagaglio di paro-le (vocabolario) gradatamente più com-plesso e con una grammatica in conte-sto.Il metodo di lavoro non parte comun-que da una concezione didattica defini-ta prima, ma si trova a emergere parten-do dalla constatazione che con le risor-se a disposizione e alcuni obiettivi dibase le strategie di lavoro potrebberoessere solo queste. L’attenzioneall’aspetto recettivo è maggiore rispettoa quella dedicata all’aspetto produttivoe quindi le attività previlegiate sonoquelle dell’ascolto e della lettura. Nelleconvinzioni dei sostenitori di questometodo esse sono alla base per ogniapprendimento linguistico: per l’aspettodella comunicazione produttiva, il par-lato, sono previste delle esercitazioni di

training specializzato finalizzatoalla prosodia, alla pronuncia, ealla correttezza formale. Nonsono però previste delle attività dicomunicazione reale: esse inter-verranno solo in seguito, con unacomunicazione mediata daltelefono, all’interno di attività conaltri studenti di madrelingua, del-la stessa età degli apprendenti.Anche per la produzione scrittal’attività è in parte limitata alla

scrittura di messaggi, saluti e lettereindirizzati però a studenti reali; solo inun secondo momento vengono presen-tate attività sui libri di testo o con dizio-nari. Alla fine delle attività si dedica una par-te importante alla valutazione finaledell’apprendimento, analizzando le abi-lità esercitate e le tecniche utilizzate,considerando l’accettabilità del pro-gramma da parte dello studente. L’inte-resse nella valutazione è posto sulladescrizione del percorso fatto, non sulprodotto raggiunto (che in questo caso èla qualità della lingua). Lo studente deveessere consapevole del processo e nonsolo del progresso. Accanto alla valuta-zione da parte dell’insegnante si poneparticolare attenzione all’autovalutazio-ne dello scolaro, che può essere fatta dasolo o in gruppo; obiettivo degli inse-gnanti è la comunicazione del concettodel positivo, quindi nella valutazione vamesso in evidenza l’aspetto positivo (ciòche si è fatto si è fatto bene) e non quel-lo negativo (si sarebbe dovuto fareancora qualcosa).La visita del prof. Forsyth aveva comeobiettivo quello di informare i ricercato-ri, che stanno sviluppando un progettodi corsi multimediali per il centro lingui-stico della Libera Università di Bolzano,anche per individuare le somiglianze esfruttare le sinergie fra i diversi progetti.In realtà l’approccio scelto in Canada sidifferenzia molto dalle esigenze che si

Multimedia Language learning for a bilingual areadi Stefania Cavagnoli

La presenza del prof. Allan Forsyth di New Brunswick in Canada presso l’area scientifica “Lingua e diritto”, in una giornata distudio, aveva l’obiettivo di discutere e approfondire il tema dell’utilizzo di mezzi multimediali nella lezione di lingua straniera.Il relatore, che era stato invitato al convegno “Plurilinguismo e scuola” organizzato dall’Accademia Europea in collaborazionecon l’Istituto Pedagogico Ladino, era a disposizione dei ricercatori per approfondire alcune tematiche, fondamentali per lo svi-luppo del progetto di collaborazione con il Centro linguistico della Libera Università di Bolzano (vedi articolo pag. 5).

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Do you speak français?Der Mehrsprachenunterricht in Kanada

von Sigrid Hechensteiner

Kinder lernen ihre Erstsprache mit spielerischer Leichtigkeit. Dasselbe gilt für dieZweit- und sogar Drittsprache, wenn diese im sozialen Umfeld des Kindesgesprochen wird. Das kanadische mehrsprachige Schulmodell zielt darauf ab, fürKinder ein dem Erstspracherwerb ähnliches soziales schulisches Umfeld zuschaffen, das sie auf natürliche Weise motiviert, in der Fremdsprache zu kommu-nizieren.

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sono cristallizzate rispetto agli studentidell’università altoatesina: nonostantel’ambiente bilingue, i destinatari hannoun’età diversa e questo influisce natu-ralmente sui metodi di apprendimentodella lingua, hanno interessi diversi esoprattutto hanno bisogno di abilità dif-ferenti. Inoltre, l’approccio multimedia-le deciso dall’area per il progetto èquello che più di tutto si basa sul com-puter, mentre l’utilizzo di computer daparte dei canadesi si limita al supportoper l’insegnante e al calcolo statisticofinale. Anche dal punto di vista dimetodologia didattica manca una com-pleta condivisione: uno dei punti messiin discussione dai ricercatori è stato peresempio quello della mancanza dicomunicazione diretta fra studente einsegnante e quello della poca comuni-cazione fra studenti.

Dr. phil. Stefania Cavagnoli, ricercatrice

nell’area “Lingua e diritto” dell’Accademia

Europea di Bolzano

Die ersten zwei- bzw. mehrsprachigenSchulmodelle wurden 1965 in Montre-al, Quebec, eingeführt. Quebec ist dieeinzige kanadische Provinz mit einerfranzösischsprachigen Mehrheit von85%. 15% der Bevölkerung gehörender englischen Muttersprache an. Schon früh erkannten die kanadischenSchulbehörden, Lehrer, Eltern undSprachwissenschaftler, daß der her-kömmliche französische Fremdspra-chenunterricht von einigen Stunden inder Woche nicht ausreicht, um eng-lischsprachigen Kindern auch im Hin-blick auf ihr späteres Berufsleben aus-reichende Kenntnisse in Französisch zuvermitteln. Und da es für Kinder in ei-nem zweisprachigen Umfeld, wie jenesvon Quebec, von vornherein einfacherist, von klein auf zwei Sprachen zu ler-nen, nutzte man diesen Umstand auchim schulischen Bereich und zwar inForm eines zwei-, später hinaus auchmehrsprachigen, Schulmodells.

Das zweisprachige SchulmodellZweisprachig ist laut kanadischemSchulmodell eine Schule dann, wennmindestens 50% der Unterrichtsfächerin der Zweitsprache, im Falle Quebecsalso Französisch, unterrichtet werden. Erwähnenswert an dieser Stelle ist dieTatsache, daß das zweisprachige Mo-dell innnerhalb des englischen Schulsy-stems angeboten wird. Man vermischtalso nicht zwei Schulsysteme, sondernbietet englisch-muttersprachigen Kin-dern innerhalb des englischen Schulsy-stems einen zweisprachigen Unterrichtan. Der große Vorteil besteht darin,daß alle Kinder aus demselben sprach-lichen Umfeld stammen und sich imUnterricht nicht ausgeschlossen fühlen,wie es z.B. der Fall wäre, wenn einenglischsprachiges Kind eine rein fran-

zösische Schule besuchen würde.Die anfängliche Angst vieler Eltern,durch einen so großen Anteil an Unter-richtsstunden in der Fremdsprache,würde die Muttersprache auf derStrecke bleiben, zeigte sich bald als un-begründet. Sprach- und Assoziations-tests bei Schülern höherer Klassen ha-ben ergeben, daß ihre Englisch-kenntnisse ebenso gut - wenn nicht garbesser waren - als jene ihrer Altersge-nossen, die eine rein englische Schulebesucht haben. Der Grund hierfür liegteinerseits darin, daß sich die Kinderviel früher ihrer Muttersprache bewußtwerden und einen ganz anderen, bes-seren Zugang zur Muttersprache ent-wickeln, andererseits in der pädago-gisch-didaktischen Ausbildung für Leh-rer einer zwei- oder mehrsprachigenSchule. Neben ihrer Fachkompetenzliegt in der Ausbildung für Lehrermehrsprachiger Schulsysteme alsoauch stets die sprachdidaktische Kom-petenz im Vordergrund. Weiters wich-tig ist, daß in den ersten Schuljahrendie Schüler beim Unterricht in ihrerZweit- oder auch Drittsprache nichtfortwährend korrigiert werden. Die Kin-der lernen schneller, und was noch

Quebec ist die einzige kanadische Provinzmit einer französischsprachigen Mehrheitvon 85%.

Multimediaprogramme für den Fremd-sprachenerwerbProf. Allan Forsyth aus New Brunswick inKanada beschäftigt sich schon seit länge-rem mit dem Thema „Einsatz von multi-medialen Lernprogrammen für denFremdsprachenerwerb”. Auf Einladungder Akademie hat er einen Tag mit derForschergruppe für „Mehrsprachigkeit”verbracht. Das von Forsyth ausgearbeite-te Multimediaprogramm wurde speziellfür das zweisprachige kanadische Um-feld entwickelt. Die Schüler können unterEinsatz von modernen Medien, dieFremdsprache gleichermaßen in Eigenre-gie erlernen. Weitere Vorteile des Lernprogrammssind: • die Schüler können Themen ihrer Un-

terrichtseinheiten selbst bestimmen• die Schüler müssen nicht homogene

Fremdsprachkenntnisse vorweisen• die geringen Kosten.Dennoch, das von Forsyth ausgearbeiteteMultimediaprogramm kann zwar für dieEntwicklung von Lernprogrammen imRahmen des Sprachenzentrum interes-sante Anregungen bieten, richtet sichaber an ein anderes Publikum. Auchkommt beim Forsyth Modell die Kommu-nikation mit Muttersprachlern zu kurz.

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wichtiger ist „angstfrei“, wenn sie nichtunter Druck gesetzt werden.

Das dreisprachige SchulmodellIn Montreal ist man in den 80er Jahrennoch einen Schritt weiter gegangen undhat innerhalb der englischen Schule eindreisprachiges Schulmodell eingeführt,nämlich Französisch und Hebräisch fürenglisch-muttersprachige Kinder jüdi-scher Herkunft. Auch in diesem Fallehandelt es sich um drei Sprachen, dieim unmittelbaren Umfeld der Kindergesprochen bzw. gepflegt werden.Ähnlich wie bei zweisprachigenSchulmodellen gibt es auch bei drei-sprachigen unterschiedliche Ansätze.Grundsätzlich kann man in Montrealbei dreisprachigen Schulmodellen zwi-schen zwei Modellen unterscheiden: 1 das frühe zweifache Sprachbad, bei

dem Kinder in den ersten dreiSchuljahren nur in den beidenFremdsprachen (Französisch undHebräisch) unterrichtet werden underst ab dem 4. Schuljahr auch in derMuttersprache,

2 das dreifache Sprachbad, bei demvom ersten Schuljahr an alle dreiSprachen unterrichtet werden.

Nun werfen sich hier gleich einige Fra-gen auf:Wenn Studien über daszweisprachige Schul-modell in Montreal er-geben haben, daß dieMuttersprachenkennt-nisse der Schüler in der9. Klasse jenen einereinsprachigen Schule um nichts nach-stehen, wie verhält es sich bei Schülerneiner dreisprachigen Schule? Und gibtes Unterschiede in der Spracherlernungzwischen Modell 1 und 2?Ähnlich wie bei zweisprachigenSchulmodellen haben Studien für drei-sprachige Modelle ergeben, daß dieMuttersprachenkenntnisse nicht unterdem mehrsprachigen Unterricht leiden.Dennoch, Mutter- und Fremdsprachen-kenntnisse sind besser, wenn die Kinderin den ersten Schuljahren nur in derZweitsprache lesen und schreiben ler-nen. Beim gleichzeitigen Lernen vonLesen und Schreiben in mehreren Spra-chen treten häufiger Interferenzen auf,

weil das Verhältnis zwischen Lautsy-stem und Schrift je nach Sprache ver-schieden ist. Wie bei zweisprachigen Schulmodel-len, in denen in den ersten Schuljahrennur in der Zweitsprache unterrichtetwird, machen Kinder den Rückstandbeim Lesen und Schreiben in der Mut-tersprache, was sie ja erst ab dem 4.Schuljahr lernen, auch in dreisprachi-gen Schulmodellen in kürzester Zeit

wett. Wichtig scheint andieser Stelle auch anzu-merken, daß bei den Kin-dern das Fachwissen nichtunter der sprachlichen Be-sonderheit des Unterrichtsleidet. Tests haben erge-ben, daß z.B. die Mathe-

matikkenntnisse von Kindern einerzwei- oder auch mehrsprachigen Schu-le jenen von gleichaltrigen Kindern ei-ner einsprachigen Schule entsprechen.Was die Kenntnisse in der Zweit- bzw.Drittsprache betrifft, so sind diese sehrgut, reichen aber verständlicherweisenicht ganz an jene in der Mutterspracheheran. Man redet hier von funktionalerMehrsprachigkeit. Grundsätzlich richtetsich das kanadische mehrsprachigeSchulmodell an Kinder aus rein eng-lischsprachigem Elternhaus.

AbschließendFür den Mehrsprachenunterricht geltenin jedem Fall zwei grundlegende Prin-

zipien: • Optimal ist er dort, wo Mehrspra-

chigkeit auch im Umfeld des Kindesvohanden ist.

• Die Art des Mehrsprachenunter-richts wird von der jeweiligen Rea-lität bestimmt.

Was gut für das kanadische Schul-modell ist, muß z.B. nicht unbedingteins zu eins auf die Südtiroler Realitätmit ihrem mehrsprachigen ladinischenSchulmodell umgemünzt werden kön-nen. Mit Sicherheit jedoch können an-dere mehrsprachige Schulmodelle in-teressante Anreize und Erfahrungswertefür die ladinische Schule bieten. Für den Unterricht in einer Zweitspra-che bietet Kanada in jedem Fall die in-ternational gesehen vielfältigsten Erfah-rungen. Bereits 317.000 Schüler (1997-98) wurden im Rahmen von zwei- bzw.mehrsprachigen Schulmodellen ausge-bildet. Hinzu kommt, daß dieseSchulmodelle von Forschern gründli-cher untersucht worden sind als anderemehrsprachige Schulmodelle weltweit.Wer sich also bei der Realisierung einesmehrsprachigen Schulmodells an daskanadische Modell halten kann, gehtein geringeres Risiko ein. Im Zeitalterder Internationalisierung sind mehrspra-chige Schulmodelle in jedem Fall auchfür Europa interessant.

Mag. Sigrid Hechensteiner, Öffentlichkeitsar-

beit, Europäische Akademie Bozen

Im mehrsprachigenUnterricht kommtdie Muttersprachenicht zu kurz

Vom 19.-20. März fand in St. Ulrich die von der Europäischen Akademie und dem Ladini-schen Pädagogischen Institut organisierte Tagung zum Thema „Mehrsprachigkeit und Schu-le“ statt. Die Tagung richtete sich in erster Linie an ladinische Eltern und Lehrer der Grund-schule und zielte darauf ab, ihnen Einblicke in ähnliche schulische Realitäten zu vermittelnund damit verbunden Anregungen für die Weiterentwicklung der ladinischen Schule zugeben. Auf der Veranstaltung referierte u.a. Fred Genesee, Mehrsprachigkeitsexperte ausKanada, über das zwei- bzw. dreisprachige Schulmodell von Montreal. Dieses Modell istheute überall in Kanada im Einsatz.

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Das ladinische Schul-modell ist in seinenGrundstrukturen bereits50 Jahre alt. Es funktioniert nach demPrinzip der Parität, wasdie zwei „Hauptspra-chen“ Deutsch und Itali-enisch betrifft. Diesebeiden Sprachen findenvon der Grundschule,über die Mittelschule bishin zur Oberschule glei-chermaßen Verwen-dung. Interessant ist da-bei, daß das einschlägi-ge Gesetz nicht nur diegleiche Stundenanzahlfür beide Sprachen vor-schreibt, sondern auchdie Erreichung dessel-ben Lernerfolges in bei-den Sprachen am Ende der jeweiligenSchulstufe vorsieht. Das Ladinische, dasfür die meisten Schüler die Mutterspra-che darstellt, kommt teils als Erläute-rungssprache (vor allem im erstenGrundschuljahr), teils als eigenes Fachim Ausmaß von zwei Wochenstunden inder Pflichtschule und im Ausmaß von ei-ner Wochenstunde in der Oberschule zuden paritätischen Sprachen noch dazu.Was die Alphabetisierungsphase an derGrundschule betrifft so gibt es, sofern ander jeweiligen Grundschule Parallelklas-sen geführt werden, zwei Möglichkeitendes Einstiegs. Die Eltern können in Ab-sprache mit einem Lehrerteam entschei-den, ob das Kind die deutsch-ladinischeKlasse oder die italienisch-ladinischeKlasse besuchen soll. In der deutsch-la-dinischen Klasse werden die Schüler aufdeutsch alphabetisiert, in der italienisch-ladinischen Klasse auf italienisch. Die la-dinische Sprache dient in der 1. Klasseals Verständigungs- und Anleitungsspra-che, um dem Schüler den ersten Kontaktmit der ihm oft fremden Sprache, in derer lesen und schreiben lernt, zu erleich-tern. In der 2. Grundschulklasse beginnt dannauch der „reguläre“ Unterricht in der je-weils anderen Fremdsprache. Dieser Un-

terricht wird so gestaltet, daß am Endeder 2. Grundschulklasse die Beherr-schung der Sprachen Deutsch und Italie-nisch annähernd gleich ist. Zu den bei-den „Hauptsprachen“ kommt noch dasFach Ladinisch mit 2 Wochenstundenhinzu.Von der 3. - 5. Grundschulklasse bleibtdie Aufteilung nach Sprachen dieselbe,wobei die Lehrer selbst wählen können,ob sie die beiden Hauptsprachenwöchentlich oder täglich wechseln. DieAufteilung des Unterrichts auf die beidenHauptsprachen Deutsch und Italienischerfolgt nicht nach Fächern, wie dies spä-ter in der Mittelschule und in der Ober-schule geschieht, sondern lediglich nachdem paritätischen Prinzip der Quantitätverteilt auf das ganze Jahr. In der Regelwird abwechslungsweise eine Wochelang der gesamte Unterricht (alle Fächermit Ausnahme der zwei Ladinischstun-den und z.T. des Religionunterrichtes) indeutscher Sprache und in der darauffol-genden Woche in italienischer Spracheabgewickelt.Erwähnenswert im ladinischen Schul-modell ist, daß die Lehrkörper derGrundschule dreisprachig sind, alsoauch in allen drei Sprachen, je nachStundenplan, unterrichten.

Die ladinische Schule ist eine dreisprachige Schule: Hauptunter-richtssprachen sind Deutsch und Italienisch. Ladinisch ist in derGrundschule mit 2, in der Mittel- und Oberschule mit 1 Stundevertreten.

Convegno - Plurilinguismo e scuola19-20 marzo 1999.

Ortisei – Val Gardena

Dal 19 al 20 marzo l’Accademia Euro-pea di Bolzano e l’Istitut PedagogichLadin hanno organizzato un convegnodal titolo “Plurilinguismo e scuola”presso il palazzo dei congressi di Orti-sei. Esperti di plurilinguismo di famainternazionale hanno approfonditotematiche quali programmi didatticiplurilingui, supporti multimediali perl’insegnamento e il plurilinguismo“naturale” sul modello dell'esperienzascolastica ladina. La manifestazione siè rivolta a tutti gli interessati, masoprattutto a genitori ed insegnantidelle elementari.La scuola ladina rappresenta unmodello scolastico particolare in tuttoil contesto europeo perché è trilingue.Le due lingue fondamentali utilizzateper le lezioni sono il tedesco e l’italia-no, mentre il ladino può essere consi-derata lingua ausiliaria, di uso comu-ne e nella maggioranza dei casi,madrelingua.Come viene affrontata la questione delplurilinguismo nelle scuole di altripaesi? E quali problemi devono affron-tare i modelli scolastici plurilingui fin-landesi o canadesi?A queste domande hanno cercato didare risposta esperti del settore qualiChrister Laurén, fondatore della scuolaelementare plurilingue di Vaasa/Vasa,Benita Nordgren, una delle responsa-bili per la Scuola centrale di Vaasacomposta in parte da classi con inse-gnamento bilingue, in parte da classicon insegnamento monolingue, i dueesperti canadesi Allan Forsyth, ideato-re di programmi didattici multimedialie Fred Genesee, che ha collaboratoallo sviluppo di un programma didatti-co trilingue per l’inglese, il francese el’ebraico a Montreal. Inoltre i relatori Kurt Egger (Universitàdi Innsbruck), Margareth Lardschnei-der-McLean (Salisburgo) e TheodorRifesser (Istitut Pedagigisch Ladin)hanno affrontato i temi dell’alfabetiz-zazione nella scuola ladina e del tri-linguismo in una valle ladina. Gli atti del convegno saranno pubbli-cati a settembre all’interno della colla-na “Quaderni dell’Accademia Europeadi Bolzano”.

Mehrsprachigkeit in denSchulen Ladiniens

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AKADEMIE INTERN / PANORAMA

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Nosc sistem paritetich ie l resultat de anide sperimentazions. Sambën, avëi arjontde bon resultac ne uel nia dì, che l ie lsëul sistem che vel. Davia de chël ieldebujën de se giaurì a d‘autra speriën-zes se baratan ora l savëi y la cumpetën-zes arjontes. Audì y mparé a cunëscermodiei nueves, capì la teories scientifi-ches y soziologiches che ie dovia yntëur al ciamp dla rujenedes, dà nasburdla a purvé ora stredes nueves dan-taldut per maestri y personal pedagogi-ch. Christer Laurén dl‘università de Vaa-sa à, te si rujeneda ntan l cunvëni, ditnsci: “N cont de ti nsenië rujenedes aimutons se damàndel dantaldutardimënt. L maester muessa se nfidé apurvé ora ideies y teories nueves. Lmuessa se nfidé a se destaché da modieiche ie bele giut n funzion y se nfidé asperimenté.”Scebën che i esperc, che fova pra lcunvëni, ova da mustré sù truep ani desperiënza tl ciamp dla rujenedes y tlnseniamënt de chëstes, iel nce unì ditche dut l savëi lessù ie mo scialdi nuef yjëunn. A livel scientifich iesen, n contde coche n mpera y nsënia de plu ruje-nedes, mo tl scumenciamënt.La sciënza muessa jì a pèr cun chëi chemët ndrova tl lëur de uni di la teories.Sun la speriënza fata tl lëur pratich pos-sa la sciënza jì inant a crì respostes.Pian via da na tel cunscidrazion, ulëssipresenté n curt n model de nseniamëntscialdi nteressant y che vën metù ndro-va tl Canada. Tlo se tràtel de n modeltlamà “de imerscion”, sistem cun l fin deti nsenië de plu rujenedes ai mutons cheva i prim ani a scola.

L nseniamënt de de plu rujenedes tlCanadaI mëndri mpera fajian damat. Per ëi ielde mpurtanza chi che y cie che ie ntëur-via. Scutan sù y ti fajan dò ai granc semëti bel a fé dut. L medemo vel’ per larujeneda dl’oma. Zënza de gran fadiesscumënci bele te si prim ani de vita a la

rujené. Lmodel scola-stich dl Cana-da se nuzeade chëscsavëi n contdl ntënder ymparé dimëndri, per tinsenië ai scu-leies dla sco-les elemente-

res doi o trëi rujenedes. Te scola cëlende ti njenië y pité ai sculeies cundizionsideéles per purvé ora la rujeneda nuevafajan damat. Te chësc model iel mpur-tant ne ulëi nia ti sfurzé sù la rujenedafuresta, ma cialé de descedé te uni unchëla ueia naturela de cunëscer y demparé che ie te uni mënder dan che l vaa scola. Tl 1965 àn a Montreal y a Que-bec mutù man tla scoles cun sistemsplurilinguistics. L Quebec ie la sëulaprovinzia dl Canada ulache la maiuran-za dla populazion ie de rujenedafranzëusa, che fej ora l‘ 85% dla popu-lazion. Tlo ie mé per l 15% dla personesl nglëisc la rujeneda dl’oma.Uemes de scola, genitores cochesambën nce maestri y linguisc´, à cun-statà che per i mutons de rujenedanglëija ne tlecòvel nia mparé mé n val-gun’ëura de franzëus al’ena per arjonjerl bilinguism. Cunscidran che te chëstaprovinzia vëniel ora de scola dlonchadurvà tramedoi la rujenedes y savanleprò che i mutons se fej ti prim ani descola da stramp saurì a mparé la rujene-des, iesen stac a una de nuzé miec natel realtà. La soluzion ie pona stata chë-la de njenië n sistem scolastich a doi yplu inant a de plu rujenedes.

L model scolastich a doi y a trei rujene-desPer unì numineda scola bilingualamuessel te na tela unì nsenià l 50% dlamateries tla rujeneda furesta. Tl ejëmplcanadesc fossa chësta l franzëus. La

tëmes de truep genitores, che n telsistem vën a danejé la cumpetënza tlarujeneda dl’oma y plu avisa tl nglëisc, iezënza rejon, davia che n à pudù cun-staté tres tesc´ y studies l resultat cun-trèr. Mutons nglëisc che va tla scolanglëija ne mpera nia miec si rujenedache chëi che fej la scola bilinguala. Larejon ie dantaldut chëla che tla scolabilinguala nsënia maestri che ie nstëscde chela rujeneda. Dal’autra pert cëlentlo, per n cër tëmp, de ne cumedé niafor ora y fai che l sculé fej tla rujenedafuresta, nsci ti tòlen bel plan la tëma defé fauz. N tel sistem à demustrà che lporta de bon resultac.Ti ani otanta àn pona a Montreal purvàora n sistem a trëi rujenedes, cunfranzëus y ebraich per mutons de ruje-neda nglëija. Duta trëi la rujenedes vënsambën pratichedes nce ora de scola, tlmond de uni di de chisc mutons. Stu-dies à demustrà che nianca no l sistemde trilinguism ne n’ie de dann per larujeneda dl’oma. N à cunstatà dal’autrapert che l’alfabetisazion ie manco riaper i mutons sce la vën fata te una ol‘autra rujeneda fulestiera. Y co stàla pa n cont dl’autra materies tede tel scoles cun sistem plurilinguistich?La resposta ie positiva. Mparé de plurujenedes, les adurvé nce per comuni-ché sun d’autra materies ne à nia cunse-guënzes negatives per chësta materies. Per finé via ulëssi mo fé doi cunscidra-zions sun l nseniamënt de plu rujenedestla scoles: n tel model coche l canadescporta si resultac te luesc ulache la ruje-nedes vën pratichedes uni di nce ora descola, ma n en possa nia l pië dò y lparedlé cun nosta realtà tla valedes ladi-nes. Sambën, uni realtà va tratedaautramënter; purempo ie l cunëscerd’autra situazions y d’autri sistems sco-lastics zënzauter n arichimënt per lascola ladina.

Dr. Werner Stuflesser, Presidënt dla Academia

Europeica de Bulsan

Cunvëni: Plurilinguism y scolaWerner Stuflesser

Che da nëus vëniel damprovia rujenà almanco trëi rujenedes, ne n’ie nia velch de speziel, cunscidran che l 50% dla populazi-on mundiela rejona almanco doi rujenedes o deplù. L ie unì dit y cunfermà da de plu esperc che ova tëut pert al cunvëni sun lplurilinguism ai 19 y 20 de merz 1999 a Urtijëi, che nosc sistem scolastich ie, per chël che reverda l nseniamënt dla rujenedes,n model che tën l var cun i tëmps.

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AKADEMIE INTERN / PANORAMA

13 19•99Juni - Septembergiugno - settembre

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BEREICH SPRACHE UND RECHTAREA SCIENTIFICA LINGUA E DIRITTO

Gamper: Herr Prof. Nejdl, „Medienge-stütztes Lernen“ ist ein Schlagwort, dasin jüngster Zeit viel zitiert wird. Was ver-stehen Sie darunter?

Nejdl: Das „Mediengestützte Lernen“ hatim Zeitalter von Computer und Interneteine völlig neue Dimension erlangt.Früher hat sich das multimediale Lernenauf relativ statische Medien wie denRundfunk oder das Fernsehen gestützt.Zwar haben diese Medien den Unter-richt aufgelockert, doch konnten Lehrerund Lernende nur bis zu einem gewissenGrad diese Medien nach ihren persönli-chen Interessen steuern und einsetzen.Von der lernpsychologischen Seite herwissen wir heute, daß es nicht möglichist, durch pas-sive RezeptionWissen aufzu-nehmen oderzu erweitern.Lernende müs-sen sich aktiv mit den Inhalten befassen,um auf diese Weise individuelles Wissenzu konstruieren. Die technischen Mög-lichkeiten von Computern und Internetgerade in Bezug auf interaktives Arbeitenbieten uns nun die Möglichkeiten, diesewesentlichen Grundlagen des Lernenszu berücksichtigen und zu unterstützen.In virtuellen Klassenräumen stellen sichdie Studierenden ihr eigenes Lehrbuch,das sog. adaptive Hyperbuch, aus einerUnmenge an vernetzten Informationenund Daten zusammen. Sie haben dieMöglichkeit aktiv in den Lernprozeß ein-zugreifen und können ihn je nach Inter-esse und Fähigkeiten ganz individuellsteuern.

Gamper: Einen Schwerpunkt Ihrer For-schung bilden die von Ihnen eben er-wähnten adaptiven Hyperbücher. Wor-um handelt es sich dabei?

Nejdl: Adaptive Hyperbüchersind nichts anderes als dieWeiterführung herkömmli-cher Lehrbücher. Sie stelleneine neue Form dar, Lehrin-halte aufzubereiten und demLernenden zur aktiven Nut-zung zur Verfügung zu stel-len. Im Unterschied zu Lehr-büchern oder Skripten ist dasHyperbuch nach Inhalten undInformationen vernetzt undnicht wie ein Buch nach Ka-piteln gegliedert. Der Benut-zer eines Hyperbuchs hatüber dieses Medium auch di-rekten Zugriff auf die Praxis

z.B. durchLinks auf aktu-elle Projekteoder auf Chat-Seiten, wo Stu-denten ihre

Probleme zur Diskussion stel-len können. Darüber hinauskann der Lernende stets mitdem Lehrpersonal, Fachleu-ten und anderen Studentenvia E-mail Kontakt aufneh-men. Diese Möglichkeiten unterstützendie Nutzung und Erweiterung der Lehr-materialien im Rahmen aktiven Lernens,sowie die Anpassung und Personalisie-rung eines Hyperbuchs an Vorwissenund Ziele eines Lernen-den.

Gamper: Zwei besondersinteressante Aspekte vonHyperbüchern sind mei-nes Erachtens Adaptivitätund Interaktivität. Können Sie diese bei-den Konzepte ausführlicher erklären?

Nejdl: Im Rahmen von projektorientier-

ten Lernformen unterstützt das Hyper-buch den Lernenden z.B. bei den folgen-den Fragestellungen: „Was muß ich wis-sen, um ein Projekt zu lösen?”, durchGenerierung einer persönlichen Lernse-

quenz für ein gewähltes Pro-jekt und durch Vernetzung derLerneinheiten für weitergehen-de Fragen, oder „Mit welchemThema/Projekt könnte ichmich als nächstes beschäfti-gen?”, durch Annotierung von

Lerneinheiten abhängig vom Wissens-stand des Lernenden („schon bekannt”,„als nächstes Thema geeignet”, „wahr-scheinlich noch zu schwierig”) und

Das virtuelle KlassenzimmerInterview mit Prof. Nejdl, Universität Hannover

Die enorme Geschwindigkeit, mit der neues Wissen produziert und an immer mehr Menschen verteilt wird, stellt neue Anfor-derungen an Aus- und Weiterbildung. Mediengestütztes Lernen ist ein Schlagwort, welches unter Anwendung moderner Infor-mations- und Kommunikationstechnologien und unter Berücksichtigung neuer lernpsychologischer Erkenntnisse diesemAnspruch gerecht zu werden versucht. Prof. Wolfgang Nejdl, Leiter des Institutes für Rechnergestützte Wissensverarbeitungsowie Sprecher des fachbereichsübergreifenden Schwerpunktes Educational Technology an der Universität Hannover, forschtseit mehreren Jahren intensiv an der Entwicklung und Erprobung von neuen Werkzeugen in der mediengestützten Lehre. Imfolgenden Interview gibt er einen Einblick in die Arbeit mit dem Hyperbuch, dem Lehrbuch der Zukunft.

Tell me and I forgetTeach me and I rememberInvolve me and I learn

Das Hyperbuchist das Lehrbuchvon morgen

Prof. Wolfgang Nejdl ist Leiter des Instituts für Rechnerge-stützte Wissenschaftsverarbeitung und Sprecher des fachbe-reichsübergreifenden Schwerpunkts Educational Technolo-gy an der Universität Hannover. Seit Jahren beschäftigt ersich mit der Entwicklung und Erprobung von neuen Werk-zeugen in der mediengestützten Lehre.

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durch Vorschläge für weitere geeigneteProjekte oder Themenbereiche. Interakti-vität schließlich passiert einerseits außer-halb des Hyperbuchs (das Hyperbuchwird als Informationsresource für aktivesLernen, z.B. innerhalb von Projekten,eingesetzt), aber auch innerhalb des Hy-perbuchs, indem Studentenprojekte, Fra-gen, Antworten und Tips von den Stu-denten selbst im Hyperbuch integriertwerden.

Gamper: Sie verwenden seit mehrerenJahren ein eigenes Hyperbuch im Unter-richt. Wie ändert sich dadurch der Lern-prozeß und wie wird dieses Medium vonden Studenten aufgenommen?

Nejdl: Wir setzen unsere Hyperbücherals Informationsresource im Rahmen ei-nes aktiven, projektorientierten Unter-richts ein. Unsere Erfahrungen zeigen,daß diese Lernform und das Hyperbuch

als Informati-o n s r e s o u r c evon den mei-sten Studentensehr gut ange-nommen wer-den, und sichein aktiver Lern-prozeß positivauf Motivationund Erfolg derS tudierendenauswirkt. Fernerstellen die posi-tiven, aber auchdie kritischenRückmeldungender Studentenfür uns einewichtige Anre-gung für dieWeiterentwick-lung unseres Sy-stems dar.

Gamper: Wasmuß der Autorbei der Erstel-lung dieserLehrmaterialienb e s o n d e r e sberücks ich t i -gen?

Nejdl: Eigentlich das gleiche wie beimSchreiben eines Buches. Welche Inhaltewill ich vermitteln, wie hängen die ein-zelnen Lerneinheiten zusammen, in wel-chem Kontext werden die Inhalte ange-wendet? Im Unterschied zu konventio-nellen Skripten und Büchern erfordertdie Erstellung eines Hyperbuchs aber dieexplizite Darstellung dieser Überlegun-gen, ähnlich wie ich mir bei der Ent-wicklung einer Datenbank auch vorherüberlegen muß, welche Art von Datenich abspeichern möchte. Diese Explizit-machung von Strukturen, Inhalten undVernetzung ist also eine zusätzliche Auf-gabe, die sich allerdings dann durch dieerweiterten Funktionalitäten des Hyper-buchs bezahlt macht.

Gamper: Herr Prof. Nejdl, Sie arbeitenseit ca. 4 Jahren auf diesem noch jungenForschungsgebiet. Können Sie aus derkurzen Geschichte dieses Bereichs eini-

ge markante Voraussagen für weitereEntwicklung andeuten?

Nejdl: Es ist schwierig, diese Frage in ei-nem Absatz zu beantworten, und ichmöchte dazu vielleicht auf ein Buch vonSeymour Papert, dem Lernpionier amMIT Media Lab, verweisen, mit dem Titel„Revolution des Lernens”, das diesesThema erschöpfender behandelt. EinAspekt, der dort sehr stark betont wird,und den ich hier herausgreifen möchte,ist die selbstverständliche Nutzung vonComputern und Internet als Informati-onsresource im Rahmen eines aktivenLernprozesses. Computer, Internet undneue Medien werden selbstverständli-ches Lernmittel sein für selbstorganisier-tes und auch fachübergreifendes Lernen,und nicht in einer Computerecke odereinem Computerlabor abgegrenzt seinvom Rest des Lernprozesses. Unsere Ar-beit an den adaptiven Hyperbüchernund der Vernetzung von Wissenseinhei-ten ist ein Puzzlestein auf dem Weg zudiesem Ziel.

Gamper: Abschließend wirft sich natür-lich die Frage auf, welche Rolle künftigder Lehrer einnehmen wird?

Nejdl: Den Lehrer wird es natürlich auchweiterhin geben. Die neuen Medienwerden seinen Unterricht nicht ersetzensondern ergänzen. Sollte sich ein Lehrerfür den Einsatz eines Hyperbuchs ent-scheiden, so muß er dieses didaktischeWerkzeug natürlich nutzen können, wieman bisher von einem Lehrer verlangthat, daß er sein Lehrbuch oder Skriptkennt, mit dem er arbeitet. Dennochwird der Lehrer durch das medienge-stützte Lernen in Zukunft eine neueFunktion übernehmen: als Coach wird erden Studenten bei der Erstellung indivi-dueller, personifizierter Lehrmaterialienbehilflich sein und ihn während seinesLernprozesses unterstützend begleiten.

Gamper: Herr Prof. Nejdl, ich danke Ih-nen für dieses Gespräch.

Das Interview führte Dr. Johann Gamper, wis-

senschaftlicher Mitarbeiter im Bereich „Sprache

und Recht“ an der Europäischen Akademie Bo-

zen.

Das Hyperbuch ist nach Inhalten und Informationen vernetzt und nichtwie ein Buch nach Kapiteln gegliedert. Darüber hinaus hilft es demBenutzer, indem es ihm genau vorschreibt, welche Informationen inBezug auf seinen Wissenstand geeignet bzw. noch zu schwierig sind.Bei den entsprechenden Links wird dies durch ein einfaches Ampelsy-stem: grün: schon bekannt, gelb: als nächstes Thema geeignet, rot:noch zu schwierig, angezeigt.

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1419•99 Juni - Septembergiugno - settembre

BEREICH SPRACHE UND RECHTAREA SCIENTIFICA LINGUA E DIRITTO

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BEREICH SPRACHE UND RECHTAREA SCIENTIFICA LINGUA E DIRITTO

15 19•99Juni - Septembergiugno - settembre

Publikation von terminologischen Infor-mationen im digitalen ZeitalterDie Ergebnisse umfangreicher Termino-logierecherchen können heutzutagenicht nur in herkömmlicher Art und Wei-se (Wörterbuch, Lexika, Fachkataloge)der Allgemeinheit zugänglich gemachtwerden, sondern auch mit Hilfe der neu-en Medien (CD-Rom, Internet). So istnicht nur die Terminologiedatenbank derEuropäischen Akademie Bozen mit über5.000 italienisch-deutschen Fachbegrif-fen in den Bereichen Recht, Verwaltungund Wirtschaft (http://www2.eurac.edu)oder EURODICAUTOM, die Datenbankdes Übersetzerdiensts der EU (http://eu-rodic.echo.lu/cgi-bin/edicbin/Euro-DicWWW.pl), im Internet kostenlos zu-gänglich, sondern es gibt auch eine Rei-he von Fachpublikationen, die auf CD-Rom verfügbar sind, wie zum BeispielEUTERPE, die Datenbank des Europaratsoder Sammlungen von DIN-Normen u.ä.Eine große Einschränkung weisen jedochalle diese Datenbanken auf: Keine ist inder Lage, die für die Terminologie wich-tigen Begriffssysteme und folglich kom-plexe Fachinformationen in einer klarenund verständlichen Weise abzubildenund für die Terminologierecherche zunutzen.

Hyperbook: Die interaktive DarstellungNeue Perspektiven eröffnen sich hierdurch den Einsatz von Hyperbook-Tech-nologien.Ein Hyperbook kann als “virtuelles”,computergestütztes Buch bezeichnetwerden, das über Internet zugänglich istoder auf CD-Rom am eigenen PC gele-sen werden kann. Es kann darin nichtnur – so wie in einem herkömmlichenBuch – von Seite zu Seite geblättert oderim Inhaltsverzeichnis bzw. Index nach-schlagen werden. Ein Hyperbook kannzusätzlich die Inhalte nach verschiede-nen Kriterien gliedern bzw. aufbereitenund richtet sich somit genau nach denBedürfnissen und Wünschen des Benut-zers.Dieser Ansatz wird derzeit im Rahmen

eines gemein-samen Projektsmit der Uni-versität Han-nover verfolgt.Ziel ist, dieeinschlägigenBegriffspläne,die bei der Er-stellung derTerminologienerarbeitet wer-den, in dieBozner Termi-nologiedaten-bank zu inte-grieren undauf intelligenteWeise zu nutzen. Auf der linken Seitedes Bildschirms werden dabei die gra-phischen Informationen im Rahmen desBegriffsplanes konzeptorientiert darge-stellt, d.h. zusammenhängende Begriffe,Ober- und Unterbegriffe usw. werdendementsprechend ausgezeichnet unddargestellt. Diese Seite stellt gleichzeitigdas Steuerinstrument des Benutzers dar.Er kann – zusätzlich zur normalen Stich-wortsuche – mit Hilfe der Maus durchdie verschiedenen Knoten “navigieren”und durch einfaches Anklicken des ge-suchten Knotens die dazugehörigen ter-minologischen Informationen abrufen.Diese terminologischen Informationensind in der Bozner Terminologiedaten-bank enthalten und werden auf der rech-ten Seite des Bildschirms detailliert dar-gestellt (Angaben zu Fachgebiet, Gram-matik, Sprachgebrauch, Definitionenusw.).

AusblickZiel dieser Forschung ist es, computerge-stützte Instrumente zu entwickeln, die inder Lage sind, komplexe Begriffspläne inzahlreichen Fachgebieten und mehrerenSprachen in einer möglichst klaren gra-phischen Form darzustellen. Gleichzeitigbietet sich dadurch langfristig die Mög-lichkeit, “intelligente” Terminologieda-tenbanken zu entwickeln, die den An-

wendern die Recherchen vereinfachenund die gefundenen terminologischenInformationen auf klare, nachvollziehba-re Weise darstellen.

Mag. Bruno Ciola, wissenschaftlicher Mitarbeiter

im Bereich Sprache und Recht/Terminologie an

der Europäischen Akademie Bozen

Terminologie und HyperbooksNeue Ansätze bei der Darstellung von terminologischen Informationen:

Konzeptorientiertes Navigieren mit Hilfe von Hyperbook-Systemen.

von Bruno Ciola

Terminologia e HyperbooksLa pubblicazione di raccolte termino-logiche plurilingui relative a materiemolto complesse come il diritto poneancora numerose difficoltà; gli stru-menti attualmente a disposizione (In-ternet e CD-Rom), infatti, non consen-tono di riprodurre i delicati rapportiche legano tra loro i diversi termini diuna data disciplina. Una soluzione atal riguardo è rappresentata da hyper-book, un sistema informatico checonsente di visualizzare in modostrutturato concetti affini (iponimi,iperonimi ecc.) e di richiamare al con-tempo le informazioni terminologichead essi relative (definizioni, contesti,note d’uso ecc.). Attraverso Hyper-book la consultazione di banche datiavviene in modo “interattivo”, per-mettendo all’utente di navigare, percosì dire, con facilità attraverso l’inte-ro patrimonio terminologico in esseraccolto.

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BEREICH SPRACHE UND RECHTAREA SCIENTIFICA LINGUA E DIRITTO

1619•99 Juni - Septembergiugno - settembre

Vor diesem Hintergrund hat das LandSüdtirol zu Jahresbeginn die EuropäischeAkademie Bozen mit der Erarbeitung ei-nes Wörterbuches zur Hochschultermi-nologie beauftragt. Das Wörterbuch, dasdie italienische und die österreichischeTerminologie im Bereich Hochschulwe-sen einander gegenüberstellen soll, wirdim Fachbereich „Sprache und Recht” un-ter dem Titel „UniTerm” - „Universität”und „Terminologie” - durchgeführt.

Der Auftraggeber stellte die Österreichi-sche Publikation „Englische Hochschul-terminologie” für die Ausarbeitung die-ses Wörterbuches in Buchform zur Ver-fügung. Nach eingehender Beschäfti-gung mit dieser Arbeit und weiteren ein-schlägigen Materialien (italienischen undösterreichischen Gesetzestexten zum Be-reich Universität, wissenschaftlichen Ar-beiten zur Hochschule im allgemeinen,Statuten einzelner Universitäten) wurdedie Komplexität des Gebietes „Hoch-schulterminologie” offensichtlich; es läßtsich in die folgenden Teilbereiche unter-gliedern:

•Kurse Fakultäten, Studiengänge (Laureats-

studiengänge und Diplomstudi-

engänge), Spezialisierungsschulen,

Fachschulen sowie die jeweiligen

Fächer

•Organe interne Struktur der Universität (in

der Form, wie in den Statuten der

Universitäten definiert)

•Personal Personal einer Universität (Lehr-

körper, Verwaltungspersonal, wis-

senschaftliche Mitarbeiter, Assi-

stenten)

•Studenten Studierende von der Immatrikulati-

on bis zum Abschluß des Studiums

•Finanzen Gebühren, Finanzierungen für For-

schungsaufträge, Geldmittel für

verschiedene Zwecke, Stipendien,

Studiengelder, Gebührennachlaß

etc.

Diese Teilbereiche dienen derzeit dazu,den Bereich „Hochschulwesen” umfas-send zu bearbeiten. Inwieweit diese Be-reiche bei einer späteren Veröffentli-chung eine Rolle spielen werden, istauch mit dem Auftraggeber abzuspre-chen.

Die von uns gewählte Form des termino-logischen Eintrags sieht - im Unterschiedzu einfachen Glossaren, die oft nur eineGegenüberstellung von Termini miteventuellen Kurzerläuterungen enthalten- relativ umfangreiche Einträge vor, wo-zu u.a. Fachgebiet, Vermerke zur Gram-matik und Wortform, Definitionen, Kurz-erläuterungen, Kontexte, Verweise aufweitere vorhandene Begriffe und Quel-len zählen; diese Informationen sollenauch weitgehend in die ausführliche Fas-sung des terminologischen Wörterbuchseinfließen.

Ausgangsbasis für die Terminologiear-beit in diesem Projekt sind die bereits er-wähnte österreichische Publikation„Englische Hochschulterminologie”, das„Ruberti-Gesetz” vom 19.11.1990 mitoffizieller Übersetzung und einige be-reits vorhandene Einträge in den termi-nologischen Datenbanken des Fachbe-reichs „Sprache und Recht”. Da in die-sem Bereich nicht nur von einer wörtli-chen Übereinstimmung der Termini,sondern auch vom prägenden juridi-schen Inhalt und Kontext der Begriffeausgegangen werden muß, wurde vonAnfang an auf eine einfache Überset-zung der Termini verzichtet und stattdes-sen ein vergleichender Zugang gewählt.

Ein Beispiel: In Italien gibt es das Studi-um der Sprachen, das unter dem Namen„Lingue e Letterature straniere (moder-ne)” geführt wird. Mit diesem Terminuswird das Studium der modernen Spra-chen - mit Ausnahme der orientalischen- bezeichnet. Die Studierenden entschei-den dann bei der Immatrikulation, wel-

che Sprachen – in der Regel sind dieszwei oder drei – sie studieren möchten.In Österreich gibt es hingegen kein „Stu-dium der (modernen) Fremdsprachenund Literaturen”; man unterscheidet hierz.B. zwischen „Anglistik”, „Amerikani-stik”, „Romanistik” und „Slawistik”. Die-se Termini bezeichnen einzelne Studi-engänge und haben (meist) das Studiumder jeweiligen Sprache bzw. Sprachfami-lie zum Inhalt, so daß z.B „Romanistik”das Studium der romanischen SprachenFranzösisch, Italienisch, Spanisch undPortugiesisch bedeuten kann.

Aufgrund dieser methodischen Grund-entscheidung wird im Projekt UniTermparallel an zwei „Fronten” gearbeitet.D.h., es werden zeitgleich Termini ausder italienischen und der österreichi-schen Rechtsprechung zur Hochschuleerfaßt, bearbeitet und vergleichend ge-genübergestellt. Erst wenn keine Entspre-chung zu finden ist, wird der Terminusin die jeweils andere Sprache übersetzt.

Die Terminologie wird rechnergestütztin Form von terminologischen Einträgen,

UniTerm – ein Projekt zur Hochschulterminologie

Mit der Gründung neuer Einrichtungen stellen sich, insbesondere in einem zweisprachigen Land wie Südtirol, immer auchsprachlich-terminologische Fragen. In besonderer Weise gilt dies dann, wenn sozusagen große Dinge geschehen, wie im Falleder Gründung der Freien Universität Bozen. Hier wurde eine Einrichtung geschaffen, die italienischem Recht unterliegt,gleichzeitig aber neuen Gedanken Ausdruck verschaffen will. Zieht man zusätzlich in Betracht, daß seit langer Zeit gute undvielfältige Beziehungen zu Universitäten im deutschsprachigen Ausland und insbesondere in Österreich bestehen, so wirdschnell die Komplexität deutlich, die sich gerade auch sprachlich niederschlägt.

Die Freie Universität Bozen

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d.h. modernen Karteikarten, erarbeitet.Auf diese Weise können die terminologi-schen Einträge fortwährend überarbeitetund aktualisiert werden. Terminologi-sche Einträge können auch verschieden-artig gedruckt werden, z.B. in knapperWortlisten- oder in ausführlicher Wörter-buchform (d.h. einzelne Termini mit De-finition, Grammatik und Kontext), in Ab-hängigkeit davon, welche Funktion undwelche Verwendung jetzt sowie späterbenötigt wird. Die Abbildung rechtszeigt einen Eintrag in Wörterbuchform.

Ausgehend von den italienischen unddeutschen Termini „studente universita-rio” und „Studierender” werden gram-matische Angaben, Definitionen undKontexte gegeben. Sowohl die Definitio-nen als auch die Kontexte stammen ausFachbüchern und/oder Gesetzestextenund werden immer mit genauen Quel-lenangaben versehen. Der Eintrag ent-hällt aber auch Synonyme: Neben „stu-dente universitario” findet sich das sub-stantivierte Adjektiv „universitario”, dasin seiner gebräuchlichen Form anhandeines Kontextbeispieles aus der italieni-schen Tagespresse wiedergegeben wird.In den deutschen Eintragsteil „Studieren-der” wurden „Hörer” und „Hoch-schüler” aufgenommen. Der Terminus„Hörer” wurde bis zum Wintersemester1997/98 in der österreichischen Gesetz-gebung verwendet, wurde aber danndurch „Studierender” ersetzt. Der Termi-nus „Hochschüler” hingegen wurde demLandesgesetz der Provinz Bozen vom08.08.1991, Nr. 23, entnommen. Diedoch relativ hohe Vielfalt an Termini füreinen gleichen Begriff läßt nun die Fragezu, ob eine Auswahl getroffen werdenkann, um Eindeutigkeit in Südtirol zu er-reichen. In diesem Fall trifft das unsererAnsicht nach zu: Die Entsprechung für„studente universitario” könnte ohneweiteres „Studierender/Studierende”sein, da der Terminus „Hörer” in Öster-reich vom Gesetzgeber nicht mehr ver-wendet wird und der Terminus „Hoch-schüler” zwar in der Gesetzgebung derProvinz Bozen gefunden werden konnte,sich aber nach unserer Einschätzungnoch nicht eingebürgert hat.

Nach der mehrmonatigen Phase des Er-arbeitens der verschiedenen Begriffe ausdem weitläufigen Gebiet der Hochschul-

terminologie beginnt nun die Phase derÜberarbeitung und Korrektur, in die inentscheidender Weise Experten aus demIn- und Ausland eingebunden sind; vonihnen erwarten wir uns noch interessan-te und wertvolle Anregungen. Die end-gültige Fassung des zweisprachigen

Glossars zur Hochschulterminologie solldann im Herbst 1999 vorliegen.

von/di: Stefania Coluccia, Felix Mayer, Martina

Mumelter, Michela Tartagni

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17 19•99Juni - Septembergiugno - settembre

Il dizionario di terminologia universitariaL’elaborazione di un dizionario della terminologia del diritto universitario è natada un progetto che prevede una stretta collaborazione tra l’Accademia Europea ela Provincia di Bolzano. L’ateneo altoatesino, regolato dalle norme del diritto uni-versitario italiano, contempla anche tutta una serie di rapporti con istituti universi-tari austriaci. Sulla base di queste considerazioni si ritiene fondamentale l’analisidelle norme del diritto universitario austriaco e italiano per stabilire in che modo idue sistemi possono essere equiparati. La ricerca terminologica sul diritto universi-tario parte dall’analisi delle leggi e dei testi specifici e mira quindi alla creazione dicorrispondenze di tipo prettamente concettuale, partendo da una suddivisione delconcetto di “università“ in sottocategorie, volte a circoscrivere i diversi ambiti dianalisi normativa e terminologica. Sono perciò state identificate cinque categorie:corsi/organi/personale/studenti/finanze. Il dizionario, che verrà ultimato entro l’autunno prossimo, conterrà le schede ter-minologiche bilingui relative ai termini italiani e austriaci selezionati e comparatisu base concettuale.

FACHGEBIET: DIRITTO AMMINISTRATIVO/VERWALTUNGSRECHT

DIRITTO UNIVERSITARIO/HOCHSCHULRECHT

GLOSSAR: CORSI, UNIVERSITÀ, STUDENTI

studente universitario, n.m.Kontext: Interventi per l’attuazione del

diritto allo studio a favore distudenti universitari residentinella provincia di Bolzano.Quelle: LP 08.08.1991, n. 23

(titolo)universitario, n.m.Kontext: [Il] disegno di legge, appena li-

cenziato dalla VII commissionedella Camera ed ora atteso alSenato, regolarizza gli universi-tari ammessi ai corsi con riser-va prima del luglio ‘97, quandoè entrato in vigore il regola-mento di programmazione deg-li accessi universitari.Quelle:Corriere della Sera,

20.10.1998, „Arriva lalaurea europea”

Studierender, n.m. Definition: Studierende sind die nach den

Bestimmungen des Allgemei-nen Hochschul-Studiengeset-zes durch den Rektor an derUniversität aufgenommenePersonen.Quelle:UOG 1993, § 36,

Abs.1Kontext: Um Studierenden, die ihren

Wohnsitz in Südtirol haben,den Besuch einer Universitätauch in ihrer Muttersprache zuermöglichen, regelt das LandSüdtirol mit diesem Gesetz dieMaßnahmen zur Sicherung desRechtes auf Bildung in Italienund in den Ländern des deut-schen Kulturraumes.Quelle: LG 08.08.1991, Nr. 23,

Art. 1, Abs. 1Hochschüler, n.m.Kontext: Verwirklichung des Rechtes auf

Bildung für Hochschüler, dieihren Wohnsitz in Südtirol ha-ben.Quelle: LG 08.08.1991, Nr. 23,

(Überschrift)Hörer, n.m.Definition: Ab dem Wintersemester

1997/98 werden „Hörer” zu„Studierenden”.Quelle:Uni 98:19/Mumelter

Kontext: Nachdem im => Sommerseme-ster des Vorjahres mit 4034Studierenden ein Rekordergeb-nis erreicht wurde, ist die nun-mehrige Zahl von 4031 Hörerndie zweithöchste Inskriptions-zahl in der Geschichte der Lan-desuniversität.Quelle:Dolomiten

23.04.1998:17

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1819•99 Juni - Septembergiugno - settembre

BEREICH SPRACHE UND RECHTAREA SCIENTIFICA LINGUA E DIRITTO

12th European Symposiumon

Language for Special Purposes

LSP ‘99Perspectives for the New Millennium

Bressanone/Brixen, 30th August – 3rd September

Between 30th August and 3rd September around 300 scholars com-ing from all over the world will gather in South Tyrol for their 12th

European meeting to eventually go beyond the constraints of print-ed scientific dialogue and exchange vis-à-vis their reflections on themost recent as well as on the possible future developments of LSPresearch. The Symposium will be articulated in numerous sectionsand workshops - the former will give scholars the opportunity toexpound the results of their studies on different aspects of LSPresearch, whereas the latter, lasting a whole morning or afternoon,will offer participants the chance to discuss actively with teams ofexperts a wide variety of more targeted topics. Every conferenceday will start with a plenary session and then continue with parallelsections and workshops covering the following topics:

The rich Symposium’s programme includes a whole day’s leisure – on Wednesday, 1st September, participants will be able tochoose among a wide variety of sightseeing tours, leisure and relaxation activities to admire the beauties of the bilingualprovince of South Tyrol.The 12th European Symposium on Language for Special Purposes is organised by the European Academy of Bolzano/Bozen inco-operation with the Free University of Bolzano/Bozen and the AILA Scientific Commission on Language for Special Purpos-es. The 2nd announcement, containing more detailed information, is available through the Conference Office or on theLSP ‘99 Web site: <http://www.eurac.edu/LSP99>.

SECTIONS1 LSP Theory2 Linguistic aspects of LSP3 Cognitive aspects of LSP and language technology4 Computational linguistics and knowledge representation5 LSP-lexicography and terminography6 LSP-diachronic studies7 LSP-translation and interpretation8 LSP-Communication in lesser-used languages/language

planning9 LSP-pedagogy

10 LSP within the EU11 LSP and law12 LSP and business13 LSP and medicine14 LSP and technology15 LSP in academic discourse

WORKSHOPS1 Cognition – analysis – Practical Application2 LSP from a diachronic perspective3 Synchronic and diachronic considerations on LSP and

social realities4 Terminography and minority languages5 Scientific idiolects6 Didactics of legal language: aims, perspectives and chal-

lenges7 Juristische Fachsprache8 Languages for Medical Purposes - results, projects and

perspectives9 Public relations and market communication – a new field

within LSP research10 Content-based learning and Instruction in Higher Educa-

tion

Programme CommitteeBruno de Bessé (Genève)Sigi Gruber (Bruxelles)Walther von Hahn (Hamburg)Reinhard Hoheisel (Bruxelles)Christer Laurén (Vaasa/Vasa)Felix Mayer (Bolzano/Bozen)Lorenza Rega (Trieste)Margaret Rogers (Surrey)Marcello Soffritti (Forlì)

Organising CommitteeBruno Ciola Stefania Coluccia Markko KallonenChrister LaurénFrancesca Maganzi Gioeni d’AngiòFelix MayerBrigitte Schrott

Conference Office LSP’99European Academy of Bolzano/BozenVia Weggenstein/Weggensteinstr.12/AI-39100 Bolzano/Bozentel: +39 0471 306 111fax: +39 0471 306 199E-mail: [email protected]://www.eurac.edu/LSP99

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19 19•99Juni - Septembergiugno - settembre

BEREICH ALPINE UMWELTAREA SCIENTIFICA AMBIENTE ALPINO

Perché si parla di “ritorno”dei grandi predatori?In passato i grandi predatoriavevano colonizzato l’interoemisfero settentrionale.L’essere umano ancora nonincideva sull’ambiente natu-rale. L’areale della lorodistribuzione veniva deter-minato unicamente dallecondizioni climatiche enaturalmente dalla presenzadelle prede. L’equilibriointerspecifico veniva gover-nato esclusivamente dalleleggi naturali esistenti frapreda e predatore. Negliultimi secoli l’uomo ha tra-sformato molti ambienti econseguentemente anche glihabitat faunistici. Lo sfrutta-mento dei boschi, l’agricol-tura e l’allevamento hannocontribuito all’estinzione dei grandi pre-datori in gran parte dei paesi nord-euro-pei. Inoltre è iniziata una persecuzionediretta da parte del uomo, che ha vistonei predatori degli antagonisti per lespecie cacciate. Gli stessi governi, comequello Austro Ungarico in Trentino,assegnavano premi a chi uccideva unplantigrado e i cacciatori eliminaronosistematicamente le popolazioni preda-trici. Agli inizi del ‘900 in tutta l’Europacentrale e settentrionale erano soprav-vissuti solamente pochi gruppi di orsiisolati, che sembravano essere destinatiad estinguersi. Negli ultimi decenni lasensibilizzazione della popolazione ver-so la natura è aumentata (l’orso in Italiaè una specie protetta dal 1939). Inoltrela concentrazione degli insediamentinei centri urbani ha comportatol’abbandono di molti pascoli d’altamontagna ed un incremento dellasuperficie boschiva in numerose zonedelle Alpi. La concomitanza di questi

fattori ha reso nuovamente disponibilispazi che un tempo erano governati dal-la fauna selvatica, permettendo la rico-lonizzazione prima degli ungulati, oggipresenti in numero elevatoin molte zone alpine, erecentemente anche ilRITORNO dei predatori.

La situazione attualeOrsi, lupi e linci popolanovasti territori dei MontiDinarici (Slovenia e Kroazia). Superficivaste e con bassa densità di popolazio-ne umana, la presenza di fitti boschi enumerosi erbivori hanno favorito lariproduzione dei grandi predatori inqueste zone.Dal 1990 gli orsi bruni (ursus arctos)hanno iniziato ad espandersi special-mente verso le Alpi Orientali. La loromigrazione avviene attraverso due per-corsi preferenziali, chiamati corridoifaunistici (zone di transizione idonee,

poco antropizzate e ricche divegetazione spontanea). Èstato stimato che negli ultimianni 30-35 orsi hanno per-corso i corridoi preferenzialiinsediandosi da un lato inAustria, dall’altro in Italia(vedi Fig.1).In Austria il primo orso èricomparso già nel 1972 evenne chiamato“Ötscherbär”, prendendo ilnome dalla zone nella qualesi insediò. In seguito allamassiccia emigrazione dallaSlovenia, oggi in Austriavivono 20-25 orsi, suddivisiin tre regioni preferenziali:Carinzia (Kärnten), Austriasuperiore (Oberösterreich) eStiria (Steiermark).Il nucleo attuale nelle AlpiCarniche e Venete è di 5-10

esemplari, che si stanno sempre piùespandendo verso occidente. Nel ParcoNazionale delle Dolomiti Bellunesi nel1995 è stata ritrovata una impronta di

orso bruno; la suascomparsa dalla zonarisaliva al 1892. Oggialcuni esemplaripopolano il territoriodel parco. A fine apri-le l’impronta di unesemplare giovane è

stata ritrovata in una valle laterale dellaValsugana, a poche decine di chilometrida Trento.La Svizzera non è ancora stata ricolo-nizzata dagli orsi; nel 1904 è stato ucci-so l’ultimo orso dell’Engadina, esatta-mente nella zone nella quale è statosuccessivamente istituito il Parco Nazio-nale Svizzero. Nelle Alpi francesi risultaessere estinto dal 1937.Nel Parco Adamello Brenta sono riuscitia sopravvivere gli unici orsi autoctoni

Il ritorno dei grandi predatori: orso, lupo e lincedi Roberta Bottarin

Il ritorno dei grandi predatori è stato il tema di una conferenza internazionale tenutasi a Belluno il 22 e 23 aprile 1999, orga-nizzata dalla Rete delle Aree Protette Alpine in collaborazione con il Parco Nazionale delle Dolomiti Bellunesi. La Rete Alpinaè stata istituita nel 1995, viene coordinata dal Parco Nazionale degli Ecrins (FR) ed ha come scopo principale la creazione diuna rete transfrontaliera, alla quale hanno aderito la maggior parte delle aree protette alpine, al fine di rafforzare la collabora-zione internazionale in materia di protezione delle Alpi e di sviluppo sostenibile. Durante questo incontro a Belluno gestoridelle aree protette, studiosi della fauna selvatica e rappresentanti di varie associazioni naturalistiche hanno illustrato la situa-zione e le problematiche attuali e future legate alla presenza dell’orso, della lince e del lupo nell’arco alpino.

Le Alpi fanno par-te del loro habitatoriginario

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2019•99 Juni - Septembergiugno - settembre

BEREICH ALPINE UMWELTAREA SCIENTIFICA AMBIENTE ALPINO

delle Alpi centrali (nell’Appennino Cen-trale attualmente vivono 70-100 esem-plari, l’unico nucleo interfecondo d’Eu-ropa). Questo nucleo, sebbene non piùperseguitato, è ormai ridotto a pochiindividui. Per stabilire esattamente ilnumero di orsi presenti nel gruppodell’Adamello Brenta, è stata svoltaun’analisi genetica basandosi sui peli egli escrementi ritrovati. Da questo studioè emerso, che attualmente il nucleo diorsi è ridotto a tre esemplari, che non siriproducono più ormaidal 1988. Una popola-zione isolata che scen-de sotto la soglia dipochi individui, rischial’estinzione. Il Parco Adamello Brenta incollaborazione con l’Istituto della Faunaselvatica e le amministrazioni localistanno lavorando ad un progetto, finan-ziato in parte dall’Unione Europea, cheha come scopo la costituzione di unapopolazione di orsi bruni sana ed ingrado di autosostenersi nelle Alpi cen-trali (studi hanno dimostrato che permantenere vitale una popolazione ser-vono minimo 50 orsi!). Questo ambizio-so obiettivo ha comportato e compor-terà un grande impegno. Sono stati fattistudi di fattibilità, censimenti genetici,sondaggi popolari, valutazioni dell’habi-tat potenziale, coperture assicurative pereventuali danni. Dopo questa comples-sa serie di analisi è stata sviluppata lastrategia di realizzazione e sono stateimpostate le linee guida del progetto.Nell’arco di quattro anni verranno libe-

rati sul Brenta nove orsi sloveni, i primitre entro il mese di maggio.Storicamente anche il lupo (Canis lupus)era presente in vaste zone delle Alpi. Siè estinto verso la fine del secolo scorso.In Italia il lupo è sopravvissutonell’Appennino centrale. L’attuale popo-lazione viene stimata in Italia pari a cir-ca 450-500 individui. Nel 1973 nucleidi pochi esemplari sono stati individuatinell’Appennino Toscano, nella zona delMugello e nel Parco Nazionale delle

Foreste Casentinesi. Finoal 1971 il lupo è statoabbattuto, perché consi-derato pericoloso. Ladiminuzione degli spazi

boschivi ha comportato un decrementodel numero di animali selvatici ed illupo ha iniziato a cacciare anche ani-mali domestici. In Europa non sonoperò mai stati dimostrati casi di attacchiverso gli uomini.Negli ultimi anni sta ricolonizzando leAlpi provenendo sia dall’Appennino chedalla Slovenia. Sono stati fatti avvista-menti diretti e indiretti (peli, escrementi,danni) in Piemonte, in Lombardia e inValle d’Aosta. Dal territorio italiano illupo si sta espandendo verso la Francia,dove nel 1992 è stato osservato per laprima volta nel Parco Nazionale delMercantour, nella parte meridionaledelle Alpi francesi. In quelle zone oggisi contano numerosi gruppi di lupi,ognuno composto da 2 a 8 individui.Generalmente il lupo si è insediato inzone caratterizzate da una diminuzione

della popolazione umana nelle areemontane. Nel 1994 il lupo è stato avvi-stato nelle Valli di Susa e Chisone e vie-ne tuttora sistematicamente osservatodai gestori del Parco Naturale della ValTroncea e dai ricercatori dell’Universitàdi Torino. Per la prima volta nel 1997sono stati visti dei cuccioli. L’avvista-mento dei lupi è molto raro, ma escre-menti e tracce nel fango o nella nevefanno risalire senza dubbi alla loro pre-senza.La lince (Lynx lynx) è presente a bassedensità in Svizzera, Slovenia, Austria eItalia. Complessivamente nel 1970 sonostati stimati 30 individui, ma la difficoltàdelle ricerche e la mancanza di collabo-razione potrebbe fare discostare questastima dalle condizioni reali. Nonostantela lince necessiti di un territorio di cac-cia molto vasto, da un’analisi deglihabitat dell’intero arco alpino è risultatoche potenzialmente le Alpi potrebberoospitare fino a 1000 linci. La distribu-zione attuale della lince è caratterizzatada una dispersione spaziale notevole. Lalince si è riprodotta velocemente spe-cialmente in Svizzera e alcuni individuisi stanno espandendo verso le Alpi fran-cesi ed il confine italiano. In Italia unodegli ultimi esemplari è stato ucciso nel1838 nelle zone fra Auronzo e Cortina.Attualmente nelle Alpi sono conosciutidue areali: uno occidentale (alto Pie-monte e Val d’Aosta) e uno centro-orientale che raggiunge i confini dellaSlovenia. Nel Trentino sono stati avvi-stati singoli esemplari, ma la loro prove-nienza rimane incerta. Probabilmente sitratta di nuclei relitti originari oggiampiamente favoriti dalla accresciutasalvaguardia ambientale.

Prospettive futureI problemi legati al ritorno dei grandipredatori sono complessi e di non facilesoluzione. Le considerazioni da fare sipossono suddividere fondamentalmentein due filoni: da un lato si deve conside-rare l’enorme valore naturalistico e leconseguenze strettamente ecologichecorrelate al ritorno di questi grandimammiferi, dall’altro l’insieme di quesitisociali che ne derivano. Siamo pronti adividere le montagne con gli orsi? È pos-sibile una convivenza fra grandi preda-tori ed essere umano nell’arco alpino?

Un unico nemico:l’uomo

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21 19•99Juni - Septembergiugno - settembre

BEREICH ALPINE UMWELTAREA SCIENTIFICA AMBIENTE ALPINO

Le aree protette sono in gradodi gestire i nuovi ospiti? Dal punto di vista ecologico èstato ampiamente dimostratoche nelle Alpi gli habitatpotenziali per questi predatoriesistono ancora. Negli ambien-ti naturali i predatori sonosempre stati presenti e fannoparte di una complessa reteecologica. Si trovano all’apicedella piramide alimentare econ un effetto “top down” con-tribuiscono alla sua regolazio-ne. Il loro ritorno in ambientigià colonizzati in passato hacertamente un valore naturali-stico enorme e incrementa lavalenza qualitativa di unazona, sia dal punto di vistaecologico che economico. Ilruolo dei parchi nazionali enaturali diviene fondamentale,in quanto è stato calcolato chegran parte dell’habitat potenzia-le si trova all’interno di aree protette,che in un certo senso fungono da rifu-gio. Sono zone di studio ideali perapprofondire la ricerca scientifica, laraccolta di dati ed il monitoraggio conti-nuo degli individui. Risulta importanteacquisire maggiori conoscenze riguardol’interazione fra specie, il rapporto pre-da-predatori e la dinamica di popolazio-ne in genere. Inoltre, la promozione e ilmantenimento della diversità biologicaè uno degli scopi primari delle aree pro-tette. Attualmente sono in corso nume-rosi progetti, sia europei (ad es. LargeCarnivoure Initiative for Europe) chenazionali (ad es. Grandi Carnivori delleAlpi, Progetto Orso del Gruppo Adamel-lo Brenta), che prendono in considera-zione non solo le problematiche scienti-fiche, ma anche quelle sociali. Animalicome l’orso suscitano emozioni siapositive che negative. Nella storia, nellatradizione, nel mito, l’orso è sempre sta-to un protagonista, ma è stato anchetemuto come padrone incontrastato deiboschi. Senza l’appoggio degli abitantidelle Alpi la ricolonizzazione non saràpossibile. La popolazione, specialmenteallevatori, apicoltori e cacciatori, devevenire correttamente informata. La pro-babilità di avvistare uno di questi preda-tori è bassissima, in quanto sono anima-

li che preferiscono ritirarsi nei boschi econdurre vita solitaria. Gli orsi, peresempio, si nutrono di vegetali (64%), diinsetti (10%), di carogne (24%) e soloper il 2% di animali predati direttamen-te. È difficile che l’orso riesca a catturaregrossi mammiferi selvatici, quali gliungulati (stambecco, camosci, caprioli,cervi), mentre può predare più facilmen-te animali domestici (pecore, capre) piùdeboli e meno protetti. Nella politicagestionale la prevenzione e l’indennizzodei danni (polizze assicurative, recintielettrici, cani addestrati appositamenteper la protezione dei greggi, squadre di

pronto intervento ecc.) assumono unruolo fondamentale. In Austria è giànata una nuova professione: “l’avvocatodegli orsi”, persona che deve mediarefra le necessità dei plantigradi e lerichieste della popolazione.Se durante le vostre prossime gite inmontagne doveste incontrare un esserepeloso leggermente più grande delvostro “Teddy”…è proprio il caso didire: “In bocca al LUPO”…

Dr. Roberta Bottarin, ricercatrice nell’area

“Ambiente Alpino” dell’Accademia Europea di

Bolzano

Die Rückkehr der großen BeutegreiferDas Netzwerk Alpiner Schutzgebiete hat in Zusammenarbeit mit dem National-park „Dolomiti Bellunesi“ eine Konferenz zum Thema „Rückkehr der großenBeutegreifer: Bär, Wolf und Luchs“ organisiert. Bären, Wölfe und Luchse warenseit jeher in Europas Wäldern zu Hause. Forst- und landwirtschaftliche Nutzungder Berggebiete sowie die Verfolgungen durch den Menschen haben diese Beu-tegreifer im gesamten Alpenraum ausgerottet. Aus einigen umliegenden Gebie-ten, vor allem aus Slowenien (Bär), den Apenninen (Wolf) und der Schweiz(Luchs), kehren in den letzten Jahren die großen Beutegreifer in den Alpenraumzurück. Sie gehören als wichtige Bestandteile in die heimischen Lebensgemein-schaften und tragen zum natürlichen Gleichgewicht bei. Ökologische Einsichtenstehen aber sozialen Fragestellungen gegenüber. Das Verhältnis des Menschenzu großen Beutegreifern hat sich in letzter Zeit geändert. Je näher sie dem Men-schen stehen und je mehr über ihre Rolle in der Natur bekannt ist, desto eher istder Mensch geneigt, sie zu tolerieren oder gar zu schützen.

Fig.1: I percorsi preferenziali utilizzati dai grandi predatori che stanno ricolonizzando le Alpi.

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2219•99 Juni - Septembergiugno - settembre

BEREICH ALPINE UMWELTAREA SCIENTIFICA AMBIENTE ALPINO

Das Projekt Gemeinde-Netzwerk „Alli-anz in den Alpen”Dem Alpenforschungsinstitut (AFI) inGarmisch-Partenkirchen (D) und der CI-PRA-International (Internationale Alpen-schutzkommission) in Schaan (FL) ist esstets ein Anliegen, die konkrete Umset-zung der Ziele und Vorgaben der Alpen-konvention sowie der Agenda 21 voran-zutreiben. Die Alpenkonvention ist ein völkerrecht-liches Abkommen zwischen den Alpen-anrainerstaaten sowie der EU. Sie ist am6. März 1995 in Kraft getreten und wur-de inzwischen von Österreich, Liechten-stein, Deutschland, Slowenien, Frank-reich und der Europäischen Union ratifi-ziert. In Protokollen zu verschiedenenThemenbereichen wurden von den Al-penstaaten und der EU einheitliche Rah-menbedingungen für Umweltstandardsund die Förderung einer nachhaltigenwirtschaftlichen Entwicklung im Alpen-raum vereinbart.Die Agenda 21 hingegen wurde bereits1992 auf der Umweltkonferenz in Rio deJaneiro verabschiedet. Im Kapitel 28 derAgenda 21 werden explizit die Kommu-nen angesprochen und aufgefordert, inlokalen Agenda 21- Prozessen einenachhaltige Entwicklung zu fördern. Da-bei wird großer Wert auf die Einbezie-hung der Bevölkerung in die Entschei-dungsfindung der politischen Gremiengelegt. 1996 entstand die Idee zu einem Projekt,in dem in Zusammenarbeit mit regiona-len Organisationen ein Netzwerk von Al-pengemeinden aufgebaut werden sollte.Ziel des Projektes war die Umsetzungder Alpenkonvention auf kommunalerEbene sowie die Professionalisierung desInformations- und Erfahrungsaustauscheszwischen den teilnehmenden Gemein-den. Wie in Kapitel 28 der Agenda 21gefordert, wurde großer Wert auf einefrühzeitige Beteiligung interessierter Bür-ger gelegt. Eine geeignete Vorgehenswei-

se stellte sicher, daß sich die beteiligtenGemeinden mit den Zielen der Alpen-konvention auseinandersetzen und kon-krete Maßnahmen für ihre Umsetzung,also die Förderung einer nachhaltigenEntwicklung im Alpenraum, erarbeiten.

Am Projekt BeteiligteInsgesamt haben sich 27 Testgemeindenaus allen Alpenstaaten am Projekt betei-ligt: Bad Reichenhall, Großweil, Mitten-wald, Oberammergau, Oberstaufen undSchliersee in Deutschland; Ste. Marie duMont in Frankreich; Budoia, Bobbio Pel-lice, Levico Terme, San Zeno di Monta-gna, Treviso Bresciano, Eppan und Na-turns in Italien; Schaan in Liechtenstein;Brandberg, Großraming, Mäder undSaalbach-Hinterglemm in Österreich;Saas Fee, Salgesch, Silenen, St. Martin,Val Lumnezia und Zweisimmen in derSchweiz; Bovec und Kranjska Gora inSlowenien. Angestoßen, betreut und geleitet wurdedas Projekt vom Alpenforschungsinstitutin Garmisch-Partenkirchen und von derCIPRA-International (Internationale Al-

penschutzkommission) in Liechtenstein.In jedem Land gab es darüber hinaus di-rekte Betreuer für die Arbeit in den Ge-meinden, in Bayern und Südtirol wurdediese Aufgabe ebenfalls vom Alpenfor-schungsinstitut übernommen. Finanziellunterstützt wurde das Projekt von derGeneraldirektion XI (Umwelt) der EU-Kommission in Brüssel. Die restlichenKosten wurden von den Gemeindenselbst sowie den CIPRA-Vertretungen ge-tragen.Ein Projektbeirat, bestehend aus Expertenverschiedener Fachbereiche von Um-weltmanagement über Landwirtschaft bisNaturschutz und Landschaftspflege,stand Projektbetreuern und Gemeindenberatend zur Seite. In den teilnehmendenGemeinden selbst wurde jeweils ein Pro-jektverantwortlicher bestimmt sowie einbis zwei Arbeitskreise gebildet.

Ergebnisse und AusblickDie in den Testgemeinden erarbeitetenMaßnahmen reichen von kleinen, orga-nisatorischen Maßnahmen, wie etwa dieBenennung eines Verantwortlichen für

Das Gemeinde-Netzwerk „Allianz in den Alpen”von Karin Amor

Im März 1995 ist die Alpenkonvention als völkerrechtlich verbindender Vertrag zwischen den Alpenanrainerstaaten und derEU in Kraft getreten. Ziel dieser Konvention ist es, einheitliche Rahmenbedingungen für Umweltstandards im gesamten Alpen-raum zu schaffen. 32 Alpengemeinden bemühen sich um eine Umsetzung der Alpenkonvention auf kommunaler Ebene undhaben sich zu einem Verein zusammengeschlossen. Das Alpenforschungsinstitut, die CIPRA (Internationale Alpenschutzkomis-sion) und die Europäische Akademie Bozen unterstützen diesen Verein.

Am Projekt beteiligte Partner.

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23 19•99Juni - Septembergiugno - settembre

BEREICH ALPINE UMWELTAREA SCIENTIFICA AMBIENTE ALPINO

Umweltbelange in der Verwaltung, überKonzepte und Studien, wie z.B. die Erar-beitung eines Kommunikationskonzeptesfür die Öffentlichkeitsarbeit im Umwelt-bereich oder eines Konzeptes für die Di-rektvermarktung, über kleinere Struk-turmaßnahmen, wie etwa die Umrüstungder gemeindlichen Einrichtungen aufwassersparende Armaturen, bis hin zugrößeren Projekten, wie eine Verkehrs-beruhigung und Neugestaltung des Orts-zentrums, die Errichtung eines Themen-wanderweges oder die Einrichtung einesEnergiecontrollingsystemes. Die Arbeit inden Arbeitsgruppen wird fortgesetzt, umdie Umsetzung der Maßnahmen voran-zutreiben bzw. die Umweltprogrammelaufend fortzuschreiben und zu überar-beiten. Beispielhaft seien nachfolgend bereitsumgesetzte Maßnahmen sowie Planun-gen von deutschen und schweizer Ge-meinden genannt:In Oberammergau (Oberbayern,Deutschland) wurden erste baulicheMaßnahmen zur innerörtlichen Ver-kehrsberuhigung durchgeführt und eineParkraumbewirtschaftung eingeführt.Weitere Verschönerungsmaßnahmen(Gestaltung von Plätzen, Fußgängerzone,Brunnen) zur Umgestaltung des Ortskernsind in Planung.In Schliersee (Oberbayern, Deutschland)wurde gemeinsam mit einer Nachbarge-meinde eine kommunale Verkehrsüber-wachung eingeführt. Als erster Schritt fürdie geplante Ortsneugestaltung fand eineBegehung statt und wurde gemeinsammit engagierten Bürgern eine Liste vonPunkten für Verschönerungsmaßnahmenerstellt. Geplant ist außerdem eine besse-re Verkehrsanbindung des Spitzing-Seesmit öffentlichen Verkehrsmitteln. EinProbebetrieb dazu wurde bereits durch-geführt.In Silenen (Kanton Uri, Schweiz) wurdeeine kommunale Energiebuchhaltungeingeführt sowie Energiesparwochen inden Schulen veranstaltet.In St. Martin (Kanton Uri, Schweiz) istein thematischer Wanderweg von Osso-na bis zur neu eröffneten Berghütte„Becs de Bosson“ geplant. Er wird 2000Höhenmeter überwinden und soll einenEinblick in die frühere und heutige alpi-ne Landwirtschaft geben.Während der Projektlaufzeit wurden in-

terne Informationsmaterialien mit denAdressen und Ansprechpartnern allerNetzwerkgemeinden und Informationenüber Aktivitäten der Gemeinden im Um-weltbereich erarbeitet. Eine Informati-onsbroschüre stellt die in der Anlaufpha-se beteiligten Gemeinden vor. Die Ge-meindevertreter hatten an insgesamt dreigroßen Veranstaltungen Gelegenheit,sich kennenzulernen und erste Erfahrun-gen auszutauschen. Dies führte zu regenKontakten und gegenseitigen Besuchen.

Der Verein Gemeinde-Netzwerk „Alli-anz in den Alpen“Aufgrund der durchwegs positiven Erfah-rungen im Projekt haben die Testgemein-den beschlossen, einen Verein zu grün-den. Damit bekräftigen die Gemeindenden Willen, weiterhin einen engen Kon-takt zu pflegen und zusammenzuarbei-ten. Am 27.9.1997 gründeten die Ge-meinden in Bovec (Slo) den Verein „Ge-meinde-Netzwerk „Allianz in den Al-pen” e.V., Réseau de communes „Allian-ce dans les Alpes”, Rete di comuni „Alle-anza nelle Alpi”, Omrezje obcin „Pove-zanost v Alpah””. Ziel des Vereins ist dieUnterstützung seiner Mitglieder bei derUmsetzung der Alpenkonvention undder Agenda 21 sowie die Förderung desInformations- und Erfahrungsaustauschesuntereinander.Inzwischen zählt der Verein bereits 35Mitgliedsgemeinden. Die EuropäischeAkademie Bozen ist als kooperativesMitglied dem Verein beigetreten. Für sei-ne Mitglieder gibt der Verein zweimal imJahr einen Newsletter (INFO) heraus, deru.a. über Projekte in den Mitgliedsge-meinden und interessante Entwicklungenund Veranstaltungen im Alpenraum in-formiert. Die Mitgliederversammlung so-wie Exkursionen in Mitgliedsgemeindensind willkommener Anlaß für einen Er-fahrungsaustausch in verschiedenen The-menbereichen.Die Projektbetreuer stehen weiterhin inengem Kontakt mit den Testgemeindenund versuchen außerdem, die Errich-tungsphase voranzutreiben, in der die inden Testgemeinden gemachten Erfahrun-gen auf weitere Alpengemeinden über-tragen sowie der Informations- und Er-fahrungsaustausch weiter verbessert wer-den sollen. In der Schweiz hat das BU-WAL (Bundesamt für Wald und Land-

schaft) eine finanzielle Unterstützung fürdas Gemeinde-Netzwerk zugesagt. InDeutschland, Österreich und Italien wur-de ein eigenes Projekt formuliert, das imRahmen des Gemeinsamen Pilotaktions-programmes nach Art. 10 EFRE für denAlpenraum von der Europäischen Kom-mission gefördert wird. Auch in Sloweni-en und Frankreich bemüht man sich,neue Gemeinden für das Gemeinde-Netzwerk zu gewinnen.

Nähere Infos unter: http://www.alpenalli-anz.org

Mag. Karin Amor, Betreuerin „Gemeinde-Netz-

werk – Allianz in den Alpen“, wissenschaftliche

Mitarbeiterin am Alpenforschungsinstitut Gar-

misch-Partenkirchen

La rete di comuni alpiniL’Alpenforschungsinstitut (AFI) diGarmisch-Partenkirchen (G) e laCIPRA-International (Commissioneinternazionale per la protezione del-le Alpi) con sede a Schaan (FL) sonocostantemente impegnati nel pro-muovere l’attuazione concreta degliobiettivi e delle prescrizioni dellaConvenzione delle Alpi. In tale con-testo è stata sviluppata l’idea di unprogetto che preveda la costituzione,in collaborazione con enti e associa-zioni regionali, di una rete di comu-ni alpini. L’obiettivo del progetto erala realizzazione della Convenzionedelle Alpi a livello comunale nonchéla promozione dello scambio diesperienze e di informazioni tra icomuni partecipanti. Una opportunaprocedura di lavoro nei comuni hafatto sì che i comuni partecipanti siconfrontassero con gli obiettivi dellaConvenzione delle Alpi ed elaboras-sero misure concrete per la promo-zione di uno sviluppo sostenibilenelle regioni alpine. Basandosi sulle esperienze positivematurate nell’ambito del progetto,alla conclusione della fase pilota icomuni hanno deciso di fondarel’associazione Rete di comuni“Alleanza nelle Alpi”, alla quale haaderito anche l’Accademia Europeadi Bolzano.Per ulteriori informazioni: http://www.alpenallianz.org

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BEREICH MANAGEMENT UND UNTERNEHMENSKULTURAREA SCIENTIFICA MANAGEMENT E CULTURA D’IMPRESA

2419•99 Juni - Septembergiugno - settembre

A. Allgemeine ProblembeschreibungIm Zusammenhang mit den knapperwerdenden Haushaltsmitteln wird immerhäufiger gefragt, welche Sozialleistungenin unserer Gesellschaft tatsächlich ge-braucht werden und inwieweit diese vonder öffentlichen Verwaltung zu erbrin-gen sind. Diese Frage ist nicht ohne wei-teres zu beantworten, da die öffentlichenLeistungen in der Regel kaum transpa-rent definiert sind.Besondere Aufmerksamkeit rufen mittler-weile die ständig steigenden Sozialaus-gaben hervor1. Es besteht in der Öffent-lichkeit ein breiter Konsens darüber, daßdie Sozialleistungen überprüft gehören,um die öffentlichen Haushalte langfristignicht zu gefährden. Das Paradoxe andieser Diskussion ist, daß sie regelmäßigin Zeiten geführt wird, in der die allge-meine Wirtschaftssituation in vielen Be-reichen eigentlich ein verstärktes sozia-les Engagement erfordern würde. DenSozialausgaben wird in Zeiten wirt-schaftlichen Wohlstands das Etikett desLuxusartikels angeheftet und in Krisen-zeiten letztlich nur eingeschränkte Wirk-samkeit zugestanden.Darüber hinaus leidet der Sozialbereich,wie alle anderen öffentlichen Bereicheauch, unter der allgemeinen Sensibilitätgegenüber einer öffentlichen Leistungs-erstellung und der hier stattfindendenKostenexplosion. Einige Vorbehalte sindsicher darauf zurückzuführen, daß man-che Verantwortliche bei Sparmaßnah-men einerseits immer mit der drastischenVerschlechterung der Betreuungsqualitätdrohen, andererseits qualitative Ände-rungen aber überhaupt nicht nachwei-sen müssen, weil eine Überwachung derEffektivität (Zweckmäßigkeit) und Effizi-enz (Wirtschaftlichkeit) von Soziallei-stungen weitestgehend fehlt. Vor allemexistieren in der Regel keine Informatio-nen darüber, welche Maßnahmen zuwelchen Wirkungen führen. Fachlichschlechte Leistungen im Sozialbereichwerden daher kaum wirkungsvoll identi-fiziert und erst recht nicht sanktioniert.Um den in Zukunft weiter zunehmendenpauschalen, finanziellen Reduzierungenim Bereich sozialer Leistungen wirkungs-

voll begegnen zu können, müssen neueWege im Management von öffentlichen- wie auch privaten - Sozialorganisatio-nen beschritten werden. Das geht nur,wenn das Zusammenspiel von Politik,öffentlicher Verwaltung und Bürgernfunktioniert.

1. Problem der PolitikIm Zuge der zunehmenden Individuali-sierung der Gesellschaft wird die Politikmit immer mehr widerstreitenden Inter-essen konfrontiert. Dies macht den Mei-nungsbildungsprozeß darüber, was ge-wünscht wird, immer schwerer. Hinzukommt der typische Prozeß politischerWillensbildung und Entscheidungsfin-dung, der häufig die Verabschiedung ge-schlossener Gesamtkonzepte verhindert.Das Ergebnis ist für alle Beteiligten unbe-friedigend. Kurzfristige Maßnahmen do-minieren über strategische Entscheidun-gen.

2. Problem der Öffentlichen Verwal-tungStatt der öffentlichen Verwaltung Rah-menbedingungen zu setzen, innerhalbderer sie kompetent und eigenverant-wortlich agieren kann, wird sie von derPolitik durch komplizierte und unüber-sichtliche Anweisungen zum Teil ent-mündigt und zu unwirtschaftlichem,aber ordnungsgemäßem Aufgabenvoll-zug angehalten. Die öffentliche Verwal-tung ihrerseits soll Gesetze und Anord-nungen in konkretes Verwaltungs-handeln umsetzen und ist angesichtsder Rahmenbedingungen zwangsläufigüberfordert. Besonders verhängnisvollist hierbei, daß weder die Politik nochdie Verwaltung über ein Berichtswesenverfügen, das ihnen Auskunft über dieerreichten Ziele bzw. Zielabweichun-gen gibt.

3. Konsequenzen für Politik, Bürgerund VerwaltungDiese fehlende Rückkoppelung zwi-schen Bürgern und öffentlicher Verwal-tung bzw. öffentlicher Verwaltung undPolitik, sowie die fehlenden Steuerungs-prozesse führen dazu, daß die Politik

Leistungen nicht wirtschaftlich einschät-zen und Erreichtes dem Bürger nichttransparent darstellen kann. Die Konse-quenzen dieses Systemdefekts sind: DiePolitik kennt die Folgen ihrer Entschei-dungen nicht, die öffentliche Verwaltungleistet nicht, was sie soll und der Bürgererhält etwas anderes, als er erwartet hat.

B. Neuordnung der Sozialdienste inSüdtirolDas Landesgesetz vom 30. April 1991,Nr. 13 zur „Neuordnung der Sozialdien-ste in der Provinz Bozen“ hat das Sozial-wesen in Südtirol nachhaltig verändert.Mit diesem Gesetz überträgt das LandSüdtirol die Ausübung der Verwaltungs-befugnisse im Bereich der öffentlichenFürsorge und Wohlfahrt den Gemein-den, während vorher eine Vielfalt vonöffentlichen Trägern oft relativ unkoordi-niert und unübersichtlich soziale Dienst-leistungen anboten. Die gesetzlichen Be-stimmungen sind dabei Ausdruck des ak-tuellen gesellschaftlichen Wandels mitdem Entstehen von spezifischen sozialenProblemlagen (neue Armut), Verände-rungen in der demographischen Ent-wicklung (Überalterung, Tendenz zur In-dividualisierung und zu Kleinfamilien),neuen Forderungen in bezug auf die For-mulierung von Normalitätsstandards undsozialen Herausforderungen durch ver-stärkte Mobilität und Migration. Durchdas angeführte Landesgesetz wurde dieGemeinde, als die für die Belange ihrerBürger und der lokalen Gemeinschaft inerster Linie verantwortliche Körperschaft,mit der Führung der Sozialdienste mittelsDelegation beauftragt. Die relativ großeAnzahl von kleinen Gemeinden legte esnahe, die Führung der Dienste nicht beiden einzelnen Gemeinden zu belassen,sondern an übergemeindliche Einrich-tungen wie die Bezirksgemeinschaftenzu delegieren, so daß die Sozialdiensteweitgehend von den 8 Bezirksgemein-schaften geführt werden2. Diese könnendie Sozialdienste wiederum durch eige-ne Institutionen oder über konventionier-te öffentliche und private Körperschaftenführen. Daneben sind zahlreiche größe-re und kleinere private Vereine, Stiftun-

Neue Wege im Management von Sozialleistungenvon Josef Bernhart, Reinhard Gunsch und Kurt Promberger

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BEREICH MANAGEMENT UND UNTERNEHMENSKULTURAREA SCIENTIFICA MANAGEMENT E CULTURA D’IMPRESA

25 19•99Juni - Septembergiugno - settembre

gen und Genossenschaften imSozialbereich tätig. Das L.G.Nr. 13 von 1991 sieht nunmehrvor, daß diese Vereine und Kör-perschaften sowohl mit den ört-lichen Trägern der Sozialdien-ste (Gemeinden und Bezirksge-meinschaften) als auch mit demLand in Beziehung stehen.

C. Modernisierung durchOrganisations- und Personal-entwicklungAufbauend auf einer bereits1996 durchgeführten Schulungwurde von der EuropäischenAkademie Bozen und dem In-stitut für Verwaltungsmanage-ment an der Universität Inns-bruck ein darauf aufbauendes Konzeptzur 2. begleitenden Schulung fürFührungskräfte der Abteilung Sozialwe-sen in der Landesverwaltung, Generalse-kretäre der Bezirksgemeinschaften undDirektoren der Sozialdienste erarbeitet.Die Schulung umfaßte insgesamt 6Blöcke, die sich von Mai 1998 bis Jänner1999 erstreckten, einschließlich einerExkursion nach Holland in die Städte Til-burg und Alkmaar. Jeder Schulungsblockbestand aus einem Theorie- und einemPraxisteil. Im Theorieteil wurden ausge-hend von einer Darstellung des Gesamt-modells (vgl. Abbildung 1) die Kompo-nenten und Instrumente der manage-mentorientierten Steuerung der Sozial-dienste vorgestellt und mit den Teilneh-mern diskutiert. Im Praxisteil erfolgte ei-ne Prüfung der Übertragbarkeit auf diekonkreten Rahmenbedingungen der So-zialdienste. Dieser wurde jeweils durchErfahrungsberichte von internationalenExperten aus dem Sozialbereich abge-rundet. Für den Zeitraum zwischen denSchulungsblöcken wurden für die Teil-nehmer Projektarbeiten (Hausaufgaben)konzipiert. Ausgangspunkt war die Über-legung, daß eine Beschränkung auf dieFortbildung der Führungskräfte nur ge-ringe Veränderungen bewirkt und somitparallel zur Schulung konkrete Organisa-tionsentwicklungsprozesse in den Sozial-diensten zu starten sind.

D. AusblickNachdem im Rahmen der 2. begleiten-den Schulung bereits erste Schritte auf

dem Weg zur Umsetzung des betriebs-wirtschaftlichen Steuerungskonzeptes inden Sozialdiensten (z.B. durch die Erar-beitung eines Leistungskataloges) erfolg-ten, kommt es nun darauf an, den einge-schlagenen Modernisierungsweg weiter-zuführen und die neue Führungsphiloso-phie auch den Mitarbeitern vor Ort, derpolitischen Führung sowie den Verant-wortlichen der im Sozialbereich tätigenVereine und Verbände, mit welchen zu-sammengearbeitet wird, nachvollziehbarzu vermitteln. Die einzelnen Teile wieLeistungskatalog, Landesinformationssy-stem, Berichtswesen, Organisationsstruk-turen, Rechnungswesen und Budgetie-rung sind zu einem Gesamtsystem zu in-tegrieren. Zur Umsetzung sind weitersdie Sozialleistungen zu beschreiben undkostenmäßig zu bewerten sowie dieGrundlagen für eine Messung, Sicherungund Verbesserung der Qualität zu schaf-fen. Schließlich gilt es an den Vorausset-zungen für den Aufbau von Zielverein-barungen und ein leistungsbezogenesBerichtswesen und Controlling zu arbei-ten.

Mag. Josef Bernhart, wissenschaftlicher Mitar-

beiter im Fachbereich „Public Management" an

der Europäischen Akademie Bozen;

Dr. Reinhard Gunsch, Psychologe in der Direk-

tion der Abteilung Sozialwesen der Autonomen

Provinz Bozen-Südtirol;

A. Univ. Prof. Dr. Kurt Promberger, Leiter des

Fachbereichs „Public Management" an der

Europäischen Akademie und Vorstand des Insti-

tuts für Verwaltungsmanagement an der Univer-

sität Innsbruck.

Fußnoten

1 Dem Sozialbericht 1996-97 der

Abteilung Sozialwesen zufolge

beliefen sich die Sozialausgaben der

Autonomen Provinz Bozen im Jahr

1997 auf ca. 227 Milliarden Lire,

was einem Anstieg im Vergleich

zum Vorjahr von über 22 Milliarden

Lire gleichkommt.

2 In der Gemeinde Bozen werden die

Sozialdienste in einer Sonderform

als Betrieb geführt, welcher anläß-

lich des Forums für öffentliche Ver-

waltungen vom 4. bis 8. Mai 1999

in Rom mit dem Qualitätspreis für

Gemeinden ausgezeichnet wurde.

La riforma delle pubbliche ammini-strazioni di servizi socialiOggi le esigenze del cittadino neiconfronti delle politiche e ammini-strazioni sociali sono maggioririspetto a qualche anno fa. Il “citta-dino” diventa “cliente” e l’ammini-strazione deve dimostrare la suacompetitività adattando il proprioservizio a colui che ne usufruisce.Se è vero che i programmi socialivanno adeguati alle problematicheattuali e ai nuovi fenomeni quali ades. la nuova povertà, è anche veroche vi è una diminuzione dei finan-ziamenti pubblici. È importantequindi chiedersi quali sono i servizisociali strettamente necessari per lanostra società e quali devono essereprestati dall’amministrazione socia-le.Prendendo spunto da queste tenden-ze l’Accademia Europea di Bolzanoha realizzato, in collaborazione conlo Institut für Verwaltungsmanage-ment dell’Università di Innsbruck,un corso di formazione per i diri-genti della ripartizione sociale dellaprovincia di Bolzano. Il corso (mag-gio ´98 – gennaio ´99) era articolatoin sei moduli compresa un’escursio-ne in Olanda, nelle città di Tilburg eAlkmaar. Ciascun modulo prevede-va una parte di teoria ed una di pra-tica.

Abbildung 1: Managementorientierte Steuerung der Sozialdienste

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2619•99 Juni - Septembergiugno - settembre

BEREICH MANAGEMENT UND UNTERNEHMENSKULTURAREA SCIENTIFICA MANAGEMENT E CULTURA D’IMPRESA

Postuniversitäre Fortbildung für Jungakademiker/innen

Master in Public Management Die öffentliche Verwaltung durchlebt in ganz Europa, besonders aberin Italien, einen tiefgreifenden Wandel von einer bürokratisch ausge-richteten Hoheitsverwaltung zum bürgerorientierten Dienstleistungs-unternehmen . Zusätzlich zum Fachwissen werden vor allem von Aka-demikern/innen im öffentlichen Bereich immer stärker auch Manage-ment Know-how und eine starke soziale und kommunikative Kompe-tenz gefordert. Dieser postuniversitäre Master soll den zukünftigen Ver-waltungsmitarbeitern der obersten Funktionsebenen das nötige Rüst-zeug für einen erfolgreichen Einstieg und die kompetente Bewältigungkomplexer Aufgaben im öffentlichen Bereich vermitteln.Zielgruppe? 18 Jungakademiker/innen unter 27 JahrenDauer? 8monatiger Lehrgang von November 1999 bis Juni 2000Wo? Theorie in Bozen, Praktikum im In- oder Ausland, Sprachaufent-halt im AuslandAnmeldung? Innerhalb 20. Oktober bei der ESF-Dienststelle oder beider Europäischen Akademie Bozen

Formazione postuniversitariaper giovani laureati

Master in Public ManagementIn tutta Europa, e in particolar modo in Italia, l’amministrazione pub-blica si sta trasformando da amministrazione di tipo burocratico aimpresa di servizi per il cittadino. Ai giovani laureati interessati al set-tore della pubblica amministrazione vengono richiesti attitudine nellagestione dei rapporti umani e maggiore know-how nella gestione delsettore pubblico. Questo Master vuole trasmettere ai futuri collabora-tori amministrativi dei livelli più alti gli strumenti necessari per garan-tire loro un inserimento di successo nel mondo del lavoro e per aiu-tarli a risolvere con sicurezza i compiti complessi che andranno asvolgere. Destinatari? 18 giovani laureati/e sotto i 27 anni di età Durata? Il corso inizia a novembre 1999 e termina nel giugno 2000Luogo? Bolzano per la parte teorica, corso di lingua all‘estero, stagein Italia o all’esteroTermine d’iscrizione? Entro il 20 ottobre presso il Servizio FSE ol’Accademia Europea di Bolzano

EUROPÄISCHE AKADEMIE BOZEN

TEL. 0471/306041 www.eurac.edu/School-Mgt

ESF-DIENSTSTELLE

TEL. 0471/99 31 31

Neue Trends in der Verwaltung

Ausbildung zu Verwaltungs-experten

Um junge Maturanten optimal auf die vielfältigen Herausforderungeneiner modernen, bürgerorientierten Verwaltung vorzubereiten, werdensie im Rahmen dieses ESF-Kurses von Experten aus der Praxis in dieGeheimnisse der öffentlichen Verwaltung in Südtirol eingeführt und inden modernsten Arbeits- und Kommunikationstechniken unterrichtet.Da die Verwaltung auch mehr und mehr euro-paorientiert handeln muß, erhalten die Teilneh-mer neben einer Einführung in die Grundlagender EU-Verwaltung auch einen Intensivkurs inEnglisch, der an einen zweiwöchigen Sprachauf-enthalt in England gekoppelt sein wird. Eineweitere Studienreise wird nach Straßburg führen,wo die Studenten einen Einblick in die EU-Ver-waltung und in das Europarecht erhalten.Zielgruppe? 18 Jugendliche unter 25 JahrenDauer? 6monatiger Lehrgang von September1999 bis April 2000Wo? Theorie sowie Praktikum in Bozen, Sprach-aufenthalt in IrlandAnmeldung? Innerhalb 3. September bei derESF-Dienststelle oder bei der Europäischen Aka-demie Bozen

Nuove tendenze nell’amministrazione

Formazione di espertiamministrativi

Per poter preparare i giovani d’oggi nel miglior modo possibile alleesigenze di un’amministrazione moderna e attenta al rapporto con icittadini, l’Accademia Europea di Bolzano organizza un corso di “For-mazione di esperti amministrativi” finanziato dal servizio FSE dellaProvincia Autonoma di Bolzano.

Esperti provenienti dal mondo professionaleintrodurranno i giovani studenti ai segreti dellapubblica amministrazione in Alto Adige, inse-gnando loro le più moderne tecniche di lavoro,di informazione e comunicazione. Datol’orientamento europeo della pubblica ammini-strazione, gli studenti affronteranno un modulodi studi sul diritto dell’UE partecipando anche aun corso accelerato d’inglese di due settimanein Inghilterra. È prevista inoltre una visita alParlamento europeo a Strasburgo. A chi è rivolto? A 18 giovani al di sotto di 25anni Quando inizia e quanto dura? Il corso inizianel settembre 1999 e finisce nell’aprile 2000. Dove si svolge? A Bolzano per la teoria e lostage, corso d’inglese in IrlandaTermine d’iscrizione? Entro il 3 settembre pres-so il Servizio FSE o l’Accademia Europea diBolzano

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27 19•99Juni - Septembergiugno - settembre

BEREICH ETHNISCHE MINDERHEITEN UND REGIONALE AUTONOMIENAREA SCIENTIFICA MINORANZE ETNICHE ED AUTONOMIE REGIONALI

La stipulazione delle convenzioniLa Rai produce settimanalmente 27 oredi programmi tv e 177 ore di programmiradio per le minoranze linguistiche intedesco, francese, sloveno e ladino. Letrasmissioni sono assicurate, grazie adiverse convenzioni stipulate tra la Rai ela Presidenza del Consiglio, nelle regio-ni Valle d’Aosta, Trentino – Alto Adige eFriuli-Venezia Giulia. Per quanto riguar-da la provincia di Bolzano, l’ultima con-venzione del 1997 prevede 4.716 oreannue di trasmissioni radiofoniche e550 televisive in lingua tedesca, mentre352 all’anno sono le ore di trasmissioneradio e 39 di tv in ladino. Per la maggiorparte delle minoranze le convenzionicon la Rai non sono state stipulate.Per la minoranza friulana, ad esempio,che si estende su ben quattro province(Udine, Pordenone e Gorizia nellaRegione Autonoma Friuli-Venezia Giu-lia e la Provincia di Venezia nellaRegione Veneto) nessuna convenzione èstata firmata dalle regioni. Dal 1996,però, nel Friuli-Venezia Giulia vige lalegge regionale 15/96 che tutela, conappositi provvedimenti e mediante l’isti-tuzione dell’Osservatorio per la lingua ela cultura friulana, il patrimonio lingui-stico e culturale friulano. L’articolo 29della suddetta legge autorizza la Regio-ne a stipulare apposite convenzioni conle radio e televisioni locali, sia pubbli-che che private, per la trasmissione diprogrammi in lingua friulana. Nonostan-te i bilanci regionali del 1997 e del1998 prevedessero già a capitolo unostanziamento di L. 300.000.000all’anno, il termine per la convenzionedel 1998 è scaduto il 31 dicembre1998. Le disposizioni per la trasmissio-ne di programmi in lingua friulana allaRai sono già vigenti, ma non sono appli-cate, poiché la Regione non ha mai

nemmeno iniziato a negoziare i conte-nuti delle convenzioni con la concessio-naria pubblica, la quale dal canto suo siè detta disponibile. Va ricordato, però,che la sede Rai di Trieste ha adottatodelle disposizioni interne secondo lequali non sarà più possibile trasmettereprogrammi in friulano, finché questi nonsaranno finanziati dalla Regione.In passato Radio Rai trasmetteva sponta-neamente alcuni programmi in linguafriulana, anche se di durata non suffi-

ciente e con cadenza sporadica. Esiste,però, una radio privata – Radio OndeFurlane – che da quasi vent’anni tra-smette 24 ore su 24 programmi perl‘80% circa in lingua friulana, fra cuispiccano un ottimo Radio-giornale evari programmi culturali. In attesa di untelegiornale in friulano, questa radio neha predisposto uno proprio via Internet(www.friul.it). Ad essa si aggiunge RadioSpazio 103 che prevede un programmamattutino molto seguito – Gjal e Copas-se – della durata di un’ora e replicato lasera, oltre ad alcuni appuntamenti gior-nalieri che vanno dalla mezz’ora all’oradi trasmissione.Anche i ladini dei tre comuni ladini“storici“ (Livinallongo-Fodom, Ampezzoe Colle S. Lucia) in provincia di Bellunovogliono accedere ad una comparteci-pazione attiva alla radio- e telediffusio-ne in lingua ladina, adattandola alleloro esigenze di comunità minoritarieed alla nuova convenzione tra la Rai elo Stato. In questa prospettiva i trecomuni hanno approvato con propriadelibera un progetto di integrazione nelservizio radiotelevisivo regionale di Bol-zano. Le Unioni ladine delle tre vallihanno già chiesto alle autorità compe-tenti l’uso delle frequenze TV disponibi-li e stanno ora installando a proprie spe-se le necessarie strutture di diffusione.

I media e la pianificazione linguisticaI media sono importanti strumenti dipianificazione linguistica ed hanno ilcompito di stabilire delle norme di buonuso della lingua oppure di informare edintrattenere utilizzando linguaggi piùaccessibili ai parlanti ordinari della lin-gua. Per avvicinarsi a questa esigenzadovrebbe essere assicurato il finanzia-mento, ed i programmi informativi, cul-turali o di varietà andrebbero prodotti

Dal 18 al 20 marzo si è svolto un convegnosul ruolo del servizio pubblico radiotelevisi-vo nella tutela delle minoranze linguistiche.Il Confemili e l’Usigrai, in collaborazionecon l’Accademia Europea di Bolzano e conil Südtiroler Volksgruppeninstitut, hannoorganizzato questo convegno internaziona-le dal titolo “Armonizzare Babele“ presso ilPalazzo Provinciale di Bolzano. Oltre adesponenti delle menzionate associazionierano presenti rappresentanti delleminoranze linguistiche italiane, della Presi-denza del Consiglio dei Ministri e della Rai.La discussione ha riguardato i problemi e lerichieste delle minoranze linguistiche, lega-te in particolare ad un nuovo quadro nor-mativo italiano ed europeo in materia ditrasmissioni radiotelevisive nella proprialingua materna.

Le lingue senza voce in ItaliaIl servizio pubblico radiotelevisivo e le minoranze linguistiche

di Günther Rautz

Le minoranze hanno diritto a trasmissioni radiotelevisive nella propria lingua. Tale servizio deve essere svolto dalle reti pubbli-che della Rai, ma finora questo diritto è stato riconosciuto soltanto per francesi, tedeschi, ladini e sloveni. Nulla è invece previ-sto per le altre minoranze in Italia: gli albanesi e greci del sud, le grandi comunità di friulani e sardi, i croati, catalani, franco –provenzali e le isole tedescofone. L’esigenza più sentita dalle minoranze residenti nelle zone in cui non si ricevono le trasmis-sioni della Rai in lingua minoritaria è l’adozione di specifiche disposizioni che rendano possibile questo importante diritto cul-turale.

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2819•99 Juni - Septembergiugno - settembre

BEREICH ETHNISCHE MINDERHEITEN UND REGIONALE AUTONOMIENAREA SCIENTIFICA MINORANZE ETNICHE ED AUTONOMIE REGIONALI

da una redazione minoritaria indipen-dente. Il finanziamento è il problemapiù grave per le comunità albanesi inSicilia, Calabria e Basilicata. Per man-canza di fondi e di una legge o una con-venzione il progetto locale “Radio Entel-lo arbereshe“ in provincia di Palermo èsvanito nel nulla dopo aver trasmessogiornalmente e per alcune ore program-mi in lingua albanese. L’altra condizio-ne per i programmi minoritari dovrebbeessere una redazione nella lingua mino-ritaria composta da persone residentinell’area. Per l‘assunzione del personaledella Rai regionale uno staff redazionalelocale dovrebbe dimostrare una certacompetenza nella lingua e nella culturaminoritaria. Sotto questo punto di vistanel 1996 è stata presentata alle autoritàcentrali della Rai ed alle massime auto-rità dello Stato una petizione, firmata daben 54.000 cittadini, affinché sia istitui-ta a Udine una sede autonoma della Raiper un servizio a tutta la popolazionefriulanofona, incluse le Province diGorizia, Pordenone, Udine ed in parteVenezia.

Le nuove tecnologie e la diffusioneNon tutto il territorio abitato dallecomunità minoritarie riceve le trasmis-sioni della Rai regionale o le trasmissio-ni televisive dai paesi confinanti permancanza di ripetitori, anche se tecni-camente la diffusione non sarebbe diper sé tanto difficile. Un caso particola-re sono i programmi Rai in lingua slove-na che non coprono l’intero territorioabitato dalla minoranza nelle provincedi Gorizia, Udine e Trieste. Gli slovenidella provincia di Udine, per esempio,non ricevono i programmi in slovenodella Rai di Trieste, mentre sarebbe

opportuno garantire loro un numeroconsistente di ore di trasmissioniradiofoniche in dialetto locale. La possi-bilità di ricevere trasmissioni radiotele-visive dall’estero dovrebbe inoltre essereassicurata in tutte le aree confinarie,mentre ad es. in alcune zone di confinedel Friuli-Venezia Giulia la TV dallaSlovenia non è visibile per mancanza diripetitori. Per quanto concerne le comunità diderivazione germanica, le minoranzecimbra e mòchena in provincia di Tren-to ricevono alcuni programmi radio eTV della Rai Sender Bozen, dei pro-grammi privati sempre dalla provinciadi Bolzano e via satellite dalla Germa-nia. Tali programmi sono un importantepunto di riferimento sia storico che lin-guistico per dette minoranze, ma, assi-curando anche programmi propri in lin-gua cimbra e mòchena sul patrimoniostorico, folcloristico, artistico e tradizio-nale, si renderebbe riconoscibile pressol’opinione pubblica la esistenza dellaminoranza. Un problema tecnico particolare con-cerne le brevi trasmissioni in occitano(provenzale) di FR 3 Marseille chedovrebbero essere convertite dal sistemaSecam al sistema Pal. Una soluzionesemplice per le esigenze degli occitanidi Piemonte sarebbe la conversione del-le trasmissioni negli studi di Torino dellaRai, anche se ciò comporterebbe unritardo di qualche ora nella ritrasmissio-ne.

Il quadro normativo europeoPer tutelare i fondamentali diritti lingui-stici e culturali delle minoranze nazio-nali è necessario creare le condizionigiuridiche che permettano di accedere

alle nuove tecnologie della comunica-zione. I futuri sviluppi della situazioneitaliana in materia, attualmente caratte-rizzata da profonde differenze nellediverse situazioni, anche tra le minoran-ze riconosciute, si svolgeranno in quadrigiuridici differenziati. Un aspetto parti-colarmente importante e comune e atutte le realtà riguarda la non discrimi-nazione delle minoranze in relazione aldiritto di accesso ai mezzi di comunica-zione. Questo principio è sancito dallaConvenzione quadro per la protezionedelle minoranze nazionali del Consigliod’Europa (art. 9). La Carta europea perle lingue regionali e minoritarie prevedeinvece che gli stessi Stati membri possa-no determinare il livello di tutela, sce-gliendo tra le varie sezioni della Carta.L’Italia, in quanto Stato firmatario dellaConvenzione quadro fin dalla suaapprovazione, è obbligata a dare attua-zione ai principi in essa contenuti.

Dr. iur. Günther Rautz, ricercatore dell’area

scientifica “Minoranze etniche ed autonomie

regionali“ dell’Accademia Europea di Bolzano

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk undMinderheitenDie Versorgung von Minderheiten mitFernseh- und Rundfunkprogrammen istsowohl in der Europarat-Rahmenkon-vention zum Schutz nationaler Min-derheiten (Art.9) als auch in derEuropäischen Charta für Regional-oder Minderheitensprachen geregelt,die von Italien umzusetzen sind. Der-zeit werden von der öffentlich-rechtli-chen Rundfunkanstalt Rai für dieanerkannten Minderheiten in Aosta,Trentino-Südtirol und Friaul-JulischVenetien 27 Stunden Fernseh- und 177Stunden Radioprogramm wöchentlichausgestrahlt. Wesentlich schwierigerist die Situation der nicht anerkanntenMinderheiten in Italien, die nur spora-disch oder überhaupt keine medialeVersorgung in deren Muttersprachehaben. Um das Grundrecht auf Spra-che und Kultur auch diesen Min-derheiten zu gewährleisten, wird esnotwendig sein, die rechtlichen Rah-menbedingungen zu schaffen, neuetechnische Entwicklungen zu nützenund laufende grenzüberschreitendeRadio- und Fernsehprojekte zu för-dern.

Le richieste delle minoranze: Il tempo settimanale minimo che dovrebbe essere dedicato alletrasmissioni in lingua minoritaria; curato dalla RAI o dai privati.

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29 19•99Juni - Septembergiugno - settembre

BEREICH ETHNISCHE MINDERHEITEN UND REGIONALE AUTONOMIENAREA SCIENTIFICA MINORANZE ETNICHE ED AUTONOMIE REGIONALI

Die historische Dimension des Koso-vo/a-KonfliktesDas heutige Gebiet des Kosovo/a (bis da-hin Teil des Osmanischen Reiches) wur-de von serbischen und montenegrini-schen Truppen 1912 besetzt und nachdem I. Weltkrieg endgültig in das neuge-gründete Königreich der Serben, Kroatenund Slowenen (SHS – Staat) als Teil Ser-biens eingegliedert und von den Alliier-ten 1921 bestätigt. Ab diesem Zeitpunktkam es zu Aussiedlungen und Repressio-nen gegenüber der kosovarischen Bevöl-kerung, wie auch zu einer „Kolonialisie-rung“ durch serbische Siedler. Die 1946für den Kosovo/a eingeführte Territorial-autonomie innerhalb der Republik Serbi-en erreichte erst im Verfassungssystem1974 – bestehend aus der Bundesverfas-sung der Sozialistischen Föderativen Re-publik Jugoslawien (SFRJ), der SerbischenRepubliksverfassung und der Verfassungder Autonomen Provinz Kosovo/a – eininternational gesehen einzigartiges Aus-maß. Der Status und die Grenzen desKosovo/a waren dadurch verfassungs-rechtlich abgesichert, wie es auch überGesetzgebungs-, Exekutiv- und Gerichts-organe (Verfassungsgericht und Finanz-hoheit miteingeschlossen) verfügte.Durch diesen hohen Grad an Autonomie

war der Kosovo/a innerhalb der RepublikSerbien den anderen Republiken Jugosla-wiens - und damit auch Serbien - gleich-gestellt. Das Argument, daß durch die Errichtungzweier autonomer Provinzen (Kosovo/aund Vojvodina) innerhalb Serbiens dieSouveränität Serbiens verletzt worden ist,wurde mit der Machtübernahme Milose-vics öffentlich thematisiert und politischinstrumentalisiert. Im Vergleich zu denanderen Republiken Jugoslawiens fühl-ten sich die Serben benachteiligt; so be-trug der Anteil der serbischen Bevölke-rung in Kroatien 12%, für die allerdingskeine Autonomie vorgesehen war. DieMachtübernahme Milosevics 1987, dieBundesverfassungsreform 1988 und diestaatsstreichartige Machtübernahme mi-losevictreuer Politiker mit Ausrufung desAusnahmezustandes im Kosovo/a führtendazu, daß das kosovarische Parlamentund die Regierung aufgelöst und ein ser-bisches Polizei- und Militärregime einge-richtet wurde. Im Auflösungsprozeß derFöderativen Republik Jugoslawien undals Reaktion auf das serbische Vorgehenwurde von den Kosovaren eine eigeneVerfassung (Kacanik-Verfassung) ange-nommen, ein Präsident und ein Parla-ment gewählt, wie auch eine Exilregie-

rung gebildet. Dieser Aufbau staatlicherParallelstrukturen, ein eigenes Schul-und Gesundheitswesen, wie auch einReferendum über die Souveränität undstaatliche Unabhängigkeit des Kosovo/a1991 konnte von den Serben nicht ver-hindert werden.Parallel zur Politik des gewaltlosen Wi-derstandes von Ibrahim Rugova, der aufdiese Weise eine Internationalisierungdes Konfliktes erreichen wollte, kam eszu Massenentlassungen, Neubesetzungwichtiger Positionen mit Serben undMontenegrinern, Folterungen und Mord.Wegen dieser Repressionsmaßnahmenund der Nichtberücksichtigung des Ko-sovo/a bei den Verhandlungen in Dayton1995 war das Ziel, die staatliche Unab-hängigkeit durch gewaltlosen Wider-stand zu erreichen, unter der kosovari-schen Bevölkerung nicht mehr unum-stritten und führte zur Bildung der koso-varischen Befreiungsarmee UÇK.

Die internationalen Vermittlungsbe-mühungen und der Standpunkt der Kon-fliktparteienFür das Milosevic-Regime sind die Koso-varen kein Volk sondern eine Minder-heit, der ein hoher Grad an Autonomieeingeräumt wurde und der ein den euro-päischen Mindeststandards - im Rahmendes Europarates - entsprechender Min-derheitenschutz bereits zukommt. AlleForderungen nach einer institutionellenAufwertung des Kosovo/a als dritte Repu-blik innerhalb des neuen Jugoslawiens,proportionale Repräsentation und politi-sche Vertretung in den Staatsorganenwerden als Gefährdung der territorialenIntegrität Serbiens und als erster Schrittzur Abspaltung angesehen.Die Kosovaren dagegen strebten bis zumReferendum 1991- als Volk und nicht als

Der Gordische Knoten – Kosovo/aDie politische Komplexität einer menschlichen Tragödie

von Günther Rautz

Seit Beginn der massiven gewaltsamen Auseinandersetzung im Kosovo/a im März 1998, dem Scheitern der Rambouillet-Ver-handlungen und spätestens seit Beginn der Nato-Luftangriffe am 24. März 1999 zeigt sich das Fehlen eines längerfristigen poli-tischen Konzeptes, das einer friedlichen Konfliktbeilegung dienen könnte. Das Denkmuster des Kalten Krieges – Frieden durchein Gleichgewicht des Schreckens – als Verhandlungsansatz der Internationalen Staatengemeinschaft führte bereits in Bosnien-Herzegowina nicht zur erhofften politischen Stabilität. Auch nach Verabschiedung der Resolution des UNO-Sicherheitsrateszur Entsendung einer Friedenstruppe vom 10. Juni gibt es nur eine langfristige Alternative: die EU-Osterweiterung mit der Inte-gration aller Länder am Balkan.

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BEREICH ETHNISCHE MINDERHEITEN UND REGIONALE AUTONOMIENAREA SCIENTIFICA MINORANZE ETNICHE ED AUTONOMIE REGIONALI

Minderheit - eine institutionelle Gleich-berechtigung mit den anderen Nationeninnerhalb Jugoslawiens im Sinne einerAufwertung zur Republik an. Erst mit derAusdehnung des Konfliktes und dermehrmaligen Verweigerung dieser inter-nen Selbstbestimmung nehmen die Koso-varen heute das volle Selbstbestim-mungsrecht, die Bildung eines unabhän-gigen selbständigen Staates - nach einemzeitlich befristeten international kontrol-lierten Protektorat - miteingeschlossen, inAnspruch.Betrachtet man diese konträren Positio-nen, darf man auch nicht den Stand-punkt der Internationalen Staatengemein-schaft unberücksichtigt lassen. So wurdedie serbische Verfassung 1990, die ju-goslawische Bundesverfassung 1992 undauch die Sondergesetzgebung für denKosovo/a, auf der sich das Polizeiregimebegründete, durch Duldung und durchBerücksichtigung im Entwurf eines Frie-densabkommens (Hill-Entwurf) aner-kannt. Auf der anderen Seite wurden we-der die Kacanik-Verfassung, noch dasReferendum 1991 oder die staatlichenParallelstrukturen als staats- oder völker-rechtlich relevante Fakten zur Kenntnisgenommen. Nur die zweimalige Wahldes Präsidenten Rugova wurde durchdessen Einbindung in den Verhandlungs-prozeß auch auf internationaler Ebeneakzeptiert.

Der „Entweder-Oder Position“ der Kon-fliktparteien steht der „Weder-NochStandpunkt“ der Staatengemeinschaft,die eine Ausdehnung des Konfliktes be-fürchtete, als Kompromißlösung gegenü-ber. Sowohl der Hill-Entwurf als auch derin Rambouillet verhandelte Vertragsent-wurf anerkennen die territoriale Integrität

Jugoslawiens und der Nachbarstaaten,enthalten aber keine territorial-institutio-nelle Definition des Kosovo/a, sondernstellen dem nur ein „high degree of self-governance“ gegenüber. Im Vergleichzum Verfassungssystem 1974 und zurzumindest noch am Papier bestehendenTerritorialautonomie in der serbischenVerfassung 1990 kommt die Mischungaus Kulturautonomie und territorialerGemeindeselbstverwaltung weiterhingroßteils den politischen Vorstellungendes Milosevic-Regimes entgegen undstellt für die Kosovaren einen Rückschrittdar.

Das militärische Vorgehen der Nato un-ter dem Gesichtspunkt von interner undexterner SelbstbestimmungDas derzeit geltende Völkerrecht stelltdie Souveränität und die territoriale Inte-grität von Staaten über das Recht auf ex-terne Selbstbestimmung. Das Recht aufSezession ist im Völkerrecht nicht gere-gelt, kann aber aus UNO-Deklerationenunter ganz bestimmten Voraussetzungenabgeleitet und ausgeübt werden. Allge-mein wird dieses Recht im Dekoloniali-sierungskontext in Afrika oder Asien an-erkannt; schwere Menschenrechtsverlet-zungen, Genozid oder fehlender Minder-heitenschutz könnten dieses Recht beidemokratisch und friedlicher Ausübungauch in Europa anwendbar machen. Für

den Kosovo/a stellt sich diemakaber klingende Frage,ob die Schwere der Men-schenrechtsverletzungendas notwendige Ausmaß er-reicht hatten.Hingegen unumstritten istdas interne Selbstbestim-mungsrecht, das eine effek-tive Repräsentation und Par-tizipation des betroffenenVolkes oder Minderheit in-nerhalb der staatlichenStrukturen, wie auch freieEntscheidung in kulturellen

und wirtschaftlichen Angelegenheitenvorsieht. Die Internationale Staatenge-meinschaft trifft die völkerrechtliche Ver-pflichtung, diese Rechte zu gewährlei-sten und Menschenrechte zu schützen. Die völkerrechtliche Zulässigkeit einerhumanitären Intervention unter Einsatzvon Waffengewalt hängt aufgrund des

allgemeinen Gewaltverbots der Satzungder Vereinten Nation (SVN) von der Zu-stimmung des Sicherheitsrates ab. Ande-rerseits ist dieses Gewaltverbot durch dieSVN selbst durchbrochen, die in Art. 51das Recht auf individuelle und kollektiveSelbstverteidigung auch ohne vorherigenBeschluß des Sicherheitsrates einräumt.Im Fall des Kosovo/a kann daher argu-mentiert werden, daß auf der Basis desNotwehrrechts einer Volksgruppe, dievon einem Genozid oder schweren Men-schenrechtsverletzungen bedroht ist, dasexterne Selbstbestimmungsrecht – alsoauch Sezession als letzter Ausweg –zuläßig ist. In diesem Falle wäre eineNothilfe der Staatengemeinschaft inForm humanitärer Intervention auch oh-ne Beschluß des Sicherheitsrates völker-rechtskonform gewesen.

Mögliche Zukunftsszenarien im Koso-vo/a KonfliktDie Resolution des Sicherheitsrates derVereinten Nationen sieht den schrittwei-sen Abzug der jugoslawischen Einheitenaus der Provinz bei gleichzeitiger Statio-nierung einer internationalen Friedens-truppe (KFOR) vor. Aufgabe der KFORwird es sein, die Heimkehr der Flüchtlin-ge zu gewährleisten und die UÇK zu ent-waffnen. Die Resolution räumt für denKosovo/a lediglich eine Autonomie ein;mittel- und langfristige Stabilität wird je-doch voraussichtlich nur zu erreichensein, wenn die Rückkehr der Flüchtlingedurch die KFOR gesichert werden kann,der Demokratisierungsprozeß und wirt-schaftliche Wiederaufbau in Schwungkommt und schließlich nach einer Über-gangsphase (10 bis 20 Jahre) die freieSelbstbestimmung der Bevölkerung überden politischen Status eingeräumt wird. Einzige Alternative des gescheitertenKonzepts Frieden durch Abschreckungist auch im Kosovo/a Konflikt die EU-Osterweiterung und die Integration derBalkan–Länder. Von der raschen Invol-vierung dieser Staaten, auch Bosnien-Herzegowinas und in späterer Folge ei-nes demokratischen Serbiens hängt auchdie Europäische Integration ab. Soll Euro-pa ein mehr oder weniger loser Verbundvon ethnisch homogenen Nationalstaa-ten bleiben, die sich auf eine Wirtschafts-und Währungsunion beschränken, odersoll Europa auch politisch geeinigt und

Ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung des Kosovo/a (Schätzung 30. 07. 1993)

Albaner . . . . . .1.845.000 . . . . . . . . . . .87,8%Serben . . . . . . . . .140.000 . . . . . . . . . . . .6,6%Moslems . . . . . . . .50.000 . . . . . . . . . . . .2,4%Montenegriner . . . .10.000 . . . . . . . . . . . .0,4%Türken . . . . . . . . . .10.000 . . . . . . . . . . . .0,4%Andere . . . . . . . . .45.000 . . . . . . . . . . . .2,1%Gesamt . . . . . .2.100.000 . . . . . . . . . .100 %Quelle: H. Islam, Demographic reality in Kosova aus T. Bene-

dikter, Kosova – terra contesa, Associazione per i popoli mi-

nacciati, Bolzano 1997.

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zu einem multi-ethnischen Bundesstaatmit entsprechenden Institutionen sowiemultikulturellen Regionen zusammen-wachsen, in denen nationalstaatlicheGrenzziehungen sinnlos werden?

Dr. iur Günther Rautz, wissenschaftlicher Mitar-

beiter im Bereich „Ethnische Minderheiten und

regionale Autonomien“ an der Europäischen

Akademie Bozen.

Literatur:

J. MARKO (Hrsg.), Gordischer Knoten Kosovo/a:

Durchschlagen oder entwirren? Völkerrechtliche,

rechtsvergleichende und politikwissenschaftliche

Analysen und Perspektiven zum jüngsten Balkan-

konflikt, Baden-Baden 1999 (Nomos Verlag).

J. MARKO, Kosovo – Schrecken ohne Ende, Vortrag

vom 29. April 1999 an der Europäischen Akademie

Bozen.

VorgeschichteMit der Annahme der neuen Bundes-verfassung hat eine fast 30jährige De-batte um eine Totalrevision der Bundes-verfassung ihren erfolgreichen Ab-schluß gefunden. Bereits 1966 wurdedurch parlamentarische Vorstöße derProzeß um eine Totalrevision eingelei-tet. Der Reformprozeß und die Ausge-staltung von Reformvorschlägen kamaber nur schleppend in Gang. Gestütztauf einen 1973 ausgearbeiteten Berichtarbeitete 1977 eine Expertenkommissi-on unter dem damaligen Bundesrat KurtFurgler einen ersten konkreten Verfas-sungsentwurf aus. Dieser visionäre Re-formansatz wurde aber in der Vernehm-lassung als zu progressiv kritisiert unddaraufhin für Jahre schubladisiert.Obwohl der Wunsch nach einer Total-revision in der Folgezeit von Bundesratund Parlament unbestritten blieb, dau-erte es wiederum fast zehn Jahre, bisdie Bundesversammlung am 3. Juni1987 den Bundesrat beauftragte, einenneuen Entwurf zu einer Totalrevision inAngriff zu nehmen. Der Handlungs-spielraum des Bundesrates wurde dabeiaber vom Parlament relativ eng gefaßt.So durfte der neue Entwurf - im Gegen-satz zum Entwurf von 1977 - nur noch„das geltende geschriebene und unge-schriebene Verfassungsrecht nach-führen, es verständlich darstellen, syste-matisch ordnen sowie Dichte und Spra-che vereinheitlichen.”Unter der Leitung von Bundesrat ArnoldKoller wurde versucht, diesen Nach-führungsauftrag des Parlamentes in dieTat umzusetzen. Ein erster Entwurf ei-ner nachgeführten Bundesverfassungwurde am 26. Juni 1995 vorgestellt.

Darüber wurde eine erweiterte Ver-nehmlassung im Sinne einer Volksdis-kussion durchgeführt. Interessierte Bür-ger, Verbände, Parteien und die Kanto-ne konnten zu diesem Entwurf Stellungnehmen und Anregungen, Kritik sowieVerbesserungsvorschläge vorbringen.Die Ergebnisse dieser allgemeinen Ver-nehmlassung wurden dann vom Bun-desrat 1996 ausgewertet und bei derGestaltung des zweiten Entwurfs mit-berücksichtigt. Dieser Entwurf wurdemit der Botschaft des Bundesrates am20. November 1996 dem Parlamentübergeben, das dann die bereinigte Fas-sung des bundesrätlichen Verfassungs-entwurfes am 18. Dezember 1998 end-gültig verabschiedet hat. Das Volk unddie Kantone haben nun am 18. April1999 dieser neuen Verfassungsgrundla-ge zugestimmt, die voraussichtlich aufden 1. Januar 2000 in Kraft gesetztwird.

Abstimmungsanalyse und WürdigungDas Ergebnis für die neue Bundesver-fassung ist sehr bescheiden ausgefallen.Das Volksmehr fiel mit 59 Prozent zwarnoch einigermaßen deutlich aus, dochwäre die neue Verfassungsgrundlagebeinahe am Ständemehr gescheitert.Nur gerade 13 von 23 Ständen sagtenja zur neuen Verfassungsgrundlage –nur einer mehr, als für das absoluteMehr nötig ist. Vor allem kleine, ländli-che Kantone lehnten die neue Bundes-verfassung ab, während insbesonderedie Westschweiz und die Städte zumTeil deutlich ja zur neuen Verfassungs-grundlage sagten. Neben dem knappenJa der Kantone war vor allem auch dietiefe Stimmbeteiligung von 35,3 Pro-

Die Schweiz hat eine neueBundesverfassung

von Oliver Sack

Am 18. April 1999 hat das schweizerische Volk mit 59,2 Prozent Ja gegen 40,8Prozent Nein und die Kantone mit 13 gegen 10 Standesstimmen einer neuen,nachgeführten schweizerischen Bundesverfassung zugestimmt. Damit hat derSouverän nach fast auf den Tag genau 125 Jahren wieder ja zu einer neuen, totalrevidierten Verfassung gesagt, die voraussichtlich auf den ersten Januar 2000 inKraft gesetzt wird. Im folgenden Beitrag soll vor allem der Entstehungsprozeßdieser neuen Verfassungsgrundlage dargestellt, analysiert und kritisch gewürdigtwerden.

Kosovo/a - A Gordian KnotThe re-active, ad hoc approach of cri-sis-management in Kosova lacks a poli-tical concept for long-lasting peace andstability. The basic political problem ofthe entire conflict provides a case inpoint; the compromise formula of “au-tonomy”, which has been pressed onthe Kosovars, the ethnic Albanian po-pulation, by the international commu-nity so far, has a semantically positiveor at least neutral connotation in We-stern and Central Europe. However, forthe Kosovars the status of autonomymeans something distinctly different inlight of their experiences since 1912under various Yugoslav governments.Brutal, violent suppression has alterna-ted with, at best, “simple” discrimi-nation, but never “full equality” withthe “Yugoslav” nations. It was theirquest for equality, the equal status of aRepublic in the Yugoslav Federation,and not secession which was suppres-sed until 1988 under the communistcriminal code by police force, to saynothing about all the events whichhappened afterwards with the abolitionof their territorial autonomy and the mi-litary regime established by the Repu-blic of Serbia. So what is the solution?Autonomy within Serbia? Within Yugo-slavia? Equality - with whom? Or inde-pendence? What would be the conse-quences of each of these scenarios, andbetter said, for whom?

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zent für viele Befürworter eine Enttäu-schung. So lag beispielsweise dieStimmbeteiligung im Kanton Waadt beinur gerade 17,5 Prozent und dies beider Abstimmung über eine neue Bun-desverfassung! Fragt man nach denGründen für dieses in mehrfacher Hin-sicht unbefriedigende Ergebnis, so las-sen sich vor allem zwei Ursachen nen-nen:Die Befürworter versäumten es, einenaktiven Wahlkampf zu betreiben undüberließen dieses Feld kampflos denGegnern. Vor allem die Regierungspar-teien fühlten sich ihrer Sache wohl zusicher, nachdem das Parlament die Ver-fassungsvorlage am 18. Dezember 1998deutlich angenommen hatte. Im Gegen-satz dazu agierte die im wesentlichenaus Rechtsparteien gebildete Oppositionäußerst geschickt. In einer mit großemfinanziellen Aufwand betriebenen Nein-Kampagne gelang es diesen, mit zumTeil falschen Behauptungen und irre-führenden Aussagen gezielt Ängste zuschüren und damit eine große Verunsi-cherung in weiten Teilen der Bevölke-rung hervorzurufen. Dabei richteten dieGegner der Vorlage ihr Augenmerk vorallem auf die kleineren Kantone der In-ner- und der Ostschweiz und hofften,mit dem Erhalt dieser Kantonsstimmendie Vorlage am Ständemehr scheitern zulassen. Diese Taktik rechtskonservativerKreise hätte beinahe Erfolg gehabt, dennden Gegnern fehlten schlußendlich nur1,5 Standesstimmen, um die Vorlage zuverhindern. Daß diese Verfassungsgrundlage bei derBevölkerung auf ein geringes Interessegestoßen ist, kann im Grunde genom-men nicht erstaunen. Die Erneuerungder Staatsgrundlagen in Form einerNachführung! Mit diesem Konzeptkonnte man vielleicht (!) einige Staats-

rechtslehrer hinter demOfen hervorlocken,nicht aber das Stimm-volk. Zudem fördertdie Vielzahl der Ab-stimmungstermine inder Schweiz ein Klimader Abstimmungsmü-digkeit, so daß vieleStimmenden nur nochbei wichtigen Entschei-

den an die Urne gehen. Gerade dieWichtigkeit und der konkrete Nutzen ei-ner nachgeführten Bundesverfassungkonnte jedoch von den Befürworterndem Stimmbürger nur schwer vermitteltwerden. Da dem Abstimmungsvolk im-mer wieder versichert wurde, daß mitder nachgeführten Verfassung keine Än-derungen des status quo bewirkt wer-den, spielte es wohl für eine Vielzahlder Stimmbürger keine Rolle, ob dieneue Verfassung nun angenommen wirdoder nicht. Aus diesen Gründen gelanges nicht, eine breite Bevölkerung für dieErneuerung der Staatsgrundlagen zu mo-bilisieren.Bei einer kritischen Würdigung des Ab-stimmungsergebnisses stimmt, nebender tiefen Stimmbeteiligung, vor allemdie Tatsache nachdenklich, daß dieGegner der neuen Bundesverfassung in-nert kürzester Zeit mit gezielten Falsch-meldungen und mit einer Konzentrationihrer finanziellen Werbemittel, vor al-lem auf die kleinen, ländlichen Kanto-ne, fast Erfolg gehabt hätten. Die Gegnerder Vorlage versuchten nicht, dasStimmvolk zu überzeugen, sondern ver-suchten von Anfang an, über das „billi-ge” Ständemehr zu ihrem Erfolg zukommen. Damit besteht in der Schweizdie Gefahr, daß das aus föderalistischenMotiven konzipierte Ständemehr zuneh-mend seines eigentlichen Sinnes entleertund gezielt von finanzkräftigen Gruppenmißbraucht wird, um gegen unliebsameVorlagen effektiv vorgehen zu können

Ausgestaltung, Inkraftsetzung und wei-tere ReformenDem Konzept einer Nachführung ent-sprechend beschränkte sich der Bundes-rat und das Parlament darauf, das gel-tende Recht nachzuführen, systematischzu ordnen und in eine lesefreundliche

Form zu bringen. Die neue Bundesver-fassung bringt daher in der Tat - bis aufwenige Ausnahmen - inhaltlich wenigNeues und hält die heutige schweizeri-sche Verfassungswirklichkeit für denBürger in transparenter Weise fest. Über das Inkrafttreten der neuen Bun-desverfassung muß noch die Bundesver-sammlung entscheiden. Bis zu ihrer In-kraftsetzung gilt noch die heutige, am19. April 1874 angenommene, Bundes-verfassung. Ob der geplante Terminvom 1. Januar 2000 eingehalten werdenkann, hängt im wesentlichen vom Parla-ment ab. Um nämlich Rechtsunsicher-heiten und Widersprüche zur geltendenGesetzgebung auszuschließen, muß dasParlament wichtige Gesetze an die neueBundesverfassung anpassen. Vor allemdas Geschäftsverkehrsgesetz muß raschrevidiert werden, damit sich das Parla-mentsrecht im Gleichschritt zur neuenBV bewegen kann.Der Reformkurs soll auch auf Verfas-sungsebene fortgesetzt werden. Dieneue Bundesverfassung stellt sozusagenein Zwischenziel eines mehrstufigen Re-formprozesses dar, in welchem dienachgeführte Bundesverfassung denRahmen für weitere Reformen bildensoll. Nach den Vorstellungen des Bun-desrates sollten nun, auf der Grundlageder aktualisierten und systematisch ge-ordneten Bundesverfassung, die Refor-men von Justiz, Volksrechten, Staatslei-tung und Föderalismus folgen. Auch die führenden Parteien derSchweiz haben ihren Entschluß bekräf-tigt, den begonnenen Reformprozeßfortzusetzen. Es wird sich bereits in die-sem Jahr weisen, wie ernst es den Par-teien mit weiteren Reformen ist, denndie Justizreform soll nach Ansicht desBundesrates wenn möglich schon indiesem Jahr verabschiedet werden.

ZusammenfassungDie Schweiz geht mit einer neuen Ver-fassung ins nächste Jahrtausend. DasVolk hat bei einer geringen Stimmbetei-ligung die nachgeführte Verfassung mit59 Prozent Ja-Stimmen angenommen.Das Ständemehr hingegen fiel äußerstknapp aus. Damit hatte selbst ein be-scheidener, pragmatischer Ansatz einerVerfassungsreform in der Schweiz große

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Mühe, angenommen zu werden. EineMobilisierung der breiten Bevölkerungfür die Erneuerung der Staatsgrundla-gen gelang somit nicht. Die neue, nachgeführte Bundesverfas-sung ist das Ergebnis über 30jährigerRevisionsbemühungen, bringt inhalt-lich aber wenig Neues. Sie soll nachden Vorstellungen des Bundesratesund der wichtigsten Parteien in derSchweiz jedoch als Grundlage für wei-tere unerläßliche Reformanliegen die-nen. Ob sich diese materiellen Refor-men durchsetzen werden, wird sichweisen. Eines ist aber sicher: DieDurchsetzung dieser Reformschrittewird nur dann gelingen, wenn auchdie Befürworter in Zukunft aktiver imAbstimmungskampf auftreten und da-mit ein nochmaliges Abseitsstehen wiein der jetzigen Verfassungsabstim-mung vermeiden.

lic. iur. Oliver Sack, wissenschaftlicher Mitar-

beiter am Institut für Völkerrecht und auslän-

disches Verfassungsrecht Zürich

Sia nel federalismoche in sistemidecentralizzati sonoinsiti conflitti e diffe-renze di opinione,ammissibili in quan-to essi possono esse-re composti e risoltiin conformità con ilsistema complessi-vo, in forma di com-posizione pacifica edi compromesso. Aquesto scopo sonopreordinati anchestrumenti giuridicicome le clausole diprevalenza, i con-trolli ed i mezzi dicoercizione, nonchéla possibilità di ricorso alla giurisdizionecostituzionale. Tali meccanismi forma-lizzati vengono spesso integrati da rego-le generali e non scritte. Il principio dileale collaborazione e la Bundestreueappartengono alla categoria di principicostituzionali non scritti.

Le origini dei principi costituzionalinon scrittiL’origine della Bundestreue risale allaCostituzione dell’Impero tedesco del1871. Dal carattere pattizio di questacostituzione è derivata la base di unaconsuetudine costituzionale, interpreta-ta come “fedeltà contrattuale al pattofederale”, che in forma di principiogiuridico non scritto serviva per lanecessaria integrazione contenutisticadella Costituzione dell’Impero (RudolfSmend). Fin dalle prime sentenze laBundestreue fa parte della giuri-sprudenza consolidata del Tribunalecostituzionale federale (BVerfG) ed èoggi generalmente riconosciuta come

principio costituzio-nale.Per il principio di lea-le collaborazione –come peraltro per tut-ta la struttura regiona-le – non esistono pre-cedenti storici nellecostituzioni italiane.L’evoluzione di que-sto concetto, cheriflette le varie fasidell’attuazione delsistema regionale ita-liano, è legata allecrescenti difficoltà edalla crisi del modellocostituzionale deirapporti tra Stato eRegioni basato su sfe-

re di competenze di regola separate.

Gli ambiti di applicazioneIn tutti i tre principali ambiti applicatividella Bundestreue elaborati dalla giu-risprudenza costituzionale (limite dicompetenza, obblighi di azione e obbli-ghi procedimentali) essa serve agli inte-ressi della parte che, per il rispetto o larealizzazione dei propri diritti, devericorrere all’altra parte. Il carattere aper-to dell’istituto (principio “elastico”) spie-ga la necessità di un continuo lavoroper la sua concreta applicazione al sin-golo caso. Dall’analisi della giurispru-denza del BVerfG si evincono in parti-colare due elementi portanti per la con-cretizzazione contenutistica dell’istituto,che risultano dalla sua funzione di inte-grazione: la Bundestreue garantisce siale competenze che la funzionalità edefficacia dell’azione pubblica; tutte lesingoli concretizzazioni del principiopossono essere ricondotte a queste duefunzioni.

Conflitto e cooperazione:Principi costituzionali a confronto

di Jens Woelk

Il dibattito sulle riforme del federalismo tedesco e i vari tentativi rivolti ad unafederalizzazione dello Stato italiano sono dominati dalla richiesta di lasciare piùspazi di autonomia al livello regionale, ovvero alle entità federate, senza mettere arischio l’efficienza del potere pubblico nell’adempiere alle proprie funzioni. I con-flitti tra i livelli e la loro composizione nonché la cooperazione toccano quindiquestioni fondamentali nel rapporto tra Stato e Regioni ovvero tra Bund e Länder.

Una nuova costituzione per la Svizze-raLa Svizzera affronta il nuovo millenniocon una nuova costituzione. Il popolo,con una scarsa affluenza elettorale, haapprovato il testo aggiornato dellaCostituzione con il 59% di sì, mentrela maggioranza dei Cantoni è stataraggiunta in modo più risicato. Ancheuna riforma costituzionale modesta epragmatica ha avuto dunque grandidifficoltà ad essere approvata; non si èavuta insomma una mobilitazione del-la popolazione per la riforma dellacarta fondamentale dello stato.La nuova costituzione "aggiornata" è ilrisultato di un processo durato 30anni, ma apporta poche novità al siste-ma costituzionale. Secondo gli inten-dimenti del Consiglio federale e deiprincipali partiti svizzeri, dovrebbecomunque fungere da punto di parten-za per ulteriori improrogabili riforme.Resta però da vedere se queste riformesi realizzeranno, ma una cosa è sicura:esse saranno possibili solo se i lorofautori si impegneranno più attivamen-te nella campagna referendaria impe-dendo il forte astensionismo che hacaratterizzato il voto di aprile.

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La Corte costituzionale italiana sottoli-nea che il principio di leale collabora-zione permea tutta la normativa e tuttele procedure che disciplinano i rapportitra competenze statali e regionali. Taleprincipio si estende dall’adempimentodi “obblighi d’informazione reciproci”alla consultazione e richiesta di parerifino al raggiungimento di una “intesa” ecomprende anche il mutuo ricorso adenti e uffici dell’altro livello.L’ambito nel quale opera la leale colla-borazione è però molto più limitato: adifferenza della Bundestreue, che domi-na tutti i rapporti costituzionali tra Bunde Länder, il principio italiano trovaapplicazione in determinate e limitatesituazioni eccezionali in cui è necessa-ria un’integrazione del principio genera-le della separazione delle sfere di com-petenza. La sua funzione in questi deter-minati casi consiste in primo luogo inun bilanciamento tra interessi statali (diregola prevalenti) e regionali (solitamen-te di importanza minore, ma non deltutto trascurabili). Negli ultimi anni vacomunque registrata una crescentequantità ed intensità delle decisioniriguardo alla leale collaborazione,segno di una crescente coscienza dellivello regionale che si esprime soprat-tutto nei ricorsi sempre più frequenticontro misure e norme statali.Il difficile equilibrio tra tutela delle com-petenze ed esigenze di efficenza dellefunzioni è molto più chiaramenteespresso dalla Bundestreue: il suo mag-giore accento garantistico è fondato nel-la posizione costituzionale molto piùforte dei Länder nel sistema federalerispetto alle Regioni italiane, mentrel’aspetto dell’efficenza domina i settoriin cui nella composizione di conflittinon si può ricorrere al principio demo-cratico o mancano diritti di controllo oclausole di prevalenza in favore delloStato. Nonostante il principio di lealecollaborazione si ponga come obiettivouna soluzione adeguata dei conflitti tra ilivelli nell’interesse di tutti, la determi-nazione – e il perseguimento – di questointeresse (troppo) spesso rimanenell’esclusiva responsabilità statale. Inconformità con l’art. 5 Cost., che cercadi conciliare gli interessi della “Repub-blica una ed indivisibile” con la garan-zia delle autonomie locali, nella leale

collaborazione finiscono così col preva-lere gli aspetti di garanzia delle funzionie dell’efficienza, mentre gli aspettigarantistici vengono di regola in rilievosolo in un secondo momento.Vi sono tuttavia molte analogie, sia neipresupposti che nell’operatività, in parti-colare riguardo all’accessorietà e allasussidarietà dei principi nei confronti dinorme costituzionali scritte, all’applica-zione nell’ambito del sistema costituzio-nale di riparto delle competenze eall’esigenza di un’applicazione giurisdi-zionale nel singolo caso. Le principalidifferenze si riscontrano invece riguardoalla posizione di parità o meno dei sog-getti vincolati dagli obblighi reciprocirisultanti da entrambi i principi. Questedifferenze risultano dalla diversa posi-zione di Regioni e Länder nel rispettivosistema costituzionale, e spiegano altresìla maggiore ristrettezza dell’ambito diapplicazione del principio italiano. Inun contesto costituzionale riformato sipotrebbero però aprire nuovi e più ampiambiti di applicazione del principio dileale collaborazione.

Natura e derivazione dei principiIn quanto principi costituzionali nonscritti, entrambi i principi sono stretta-mente connessi con la natura del siste-ma complessivo dello Stato composto econ l’esigenza di efficenza nell’adempi-mento di funzioni pubbliche, che nonpuò essere compromessa dall’articola-zione in entità autonome.Mentre la Bundestreue può essere lettacome specifica articolazione del princi-pio di buona fede, riferita al principiofederale, la leale collaborazione operain stretta connessione con altri principicostituzionali, in particolare con “ilbuon andamento della pubblica ammi-nistrazione” di cui all’art. 97 Cost.Anche queste differenze sono espres-sione delle differenze strutturali tra ilsistema federale tedesco e quello regio-nale italiano: alla tradizione (e allarealtà) di stati (membri) che stipulanoaccordi contrattuali nello Stato federalecooperativo si contrappongono in Italia,tra le autonomie e “la Repubblica una eindivisibile” (art. 5 Cost.), l’accentuazio-ne dell’efficenza del sistema complessi-vo ed una “emancipazione ritardata” dellivello regionale.

Sembra inoltre che esista un nesso“genetico” con l’evoluzione dei control-li statali – in senso sostanziale e riguar-do alla tutela degli interessi statali - neiconfronti del livello regionale o deglistati membri. La maggiore accentuazio-ne e la forte articolazione della Bundes-treue si spiegano così anche con l’esclu-sione di un controllo federale indipen-dente e generale, oltre che in base alleesigenze specifiche dello Stato federaletedesco, orientato in generale verso lacooperazione.Ad entrambi i principi è stata comunquericonosciuta la natura di elementi fon-damentali e caratterizzanti il sistema deirapporti tra i livelli, senza che ciò com-portasse però delle conseguenze o addi-rittura delle modifiche dei parametrifondamentali che ispirano le due costi-tuzioni; in questo senso entrambi princi-pi sono di carattere integrativo.

Meccanismi di controllo unilaterali nel-lo Stato regionale italianoAnche nelle aree di competenza regio-nale lo Stato dispone della possibilità diintervento per mezzo di atti di indirizzoe coordinamento, il cui fondamento giu-ridico-costituzionale è stato individuatoin un insieme di limiti costituzionaliall’attività regionale, ed in particolarenel principio di unità della Repubblica(art. 5 Cost.) che ha come obiettivo laconcordanza tra le attività statali e quel-le regionali.Nel parallelismo tra lo sviluppo dellafunzione di indirizzo e coordinamento ela crescita delle autonomie ordinarie stala chiave per la comprensione di questoistituto giuridico: dalla “riserva” stataledopo il trasferimento delle competenzealle Regioni, la sempre più dettagliataconfigurazione dei presupposti della suaapplicazione e una certa mitigazioneattraverso la leale collaborazione, finoalla sua limitazione e al suo tendenzialesuperamento nella legge Bassanini (l.59/1997), il dibattito intorno al potere diindirizzo e coordinamento è una impor-tante spia dello stato attuale del regiona-lismo italiano.

Il regionalismo cooperativoL’evoluzione in direzione di un regiona-lismo cooperativo è un fenomeno analo-go a quello del federalismo cooperativo.

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Nello Stato regionale la cooperazionetra il livello statale e quello regionale sirealizza tramite la partecipazione regio-nale all’indirizzo statale o attraverso unapluralità di strutture e procedure di rac-cordo orientate ad un’integrazione dellesfere di attività dello Stato e delle Regio-ni. Nell’ambito delle varie forme di coo-perazione è da registrare anche nelloStato regionale una forte tensione tra ilprincipio di efficenza (garantito soprat-tutto tramite il coordinamento statale) eil principio autonomistico (tramite unapartecipazione del livello regionale).Questo aspetto consente un’analisi com-parata dei due modelli nonostante idiversi presupposti delle singole formedi cooperazione, in particolare perquanto riguarda la posizione paritaria(in Germania) o meno (in Italia) deilivelli di governo. Nell’ordinamento italiano non sonomolto diffuse forme contrattuali di coo-perazione e rispetto alla cooperazioneintraregionale è molto più sviluppata lacooperazione tra i livelli. Nell’ambitodella cooperazione procedimentalesono previsti vari strumenti tra cui inte-se, pareri, informazioni reciproche eaccordi programmatici tra i livelli.L’intesa è lo strumento dominante, men-tre tra le forme organico-istituzionali unruolo particolare spetta alla Conferenzapermanente Stato-Regioni, che sembraaddirittura ascendere a perno della coo-perazione verticale diventando un"organo supremo" in termini di impor-tanza politica e competenza generale,pur essendo collocata presso la Presi-denza del Consiglio dei Ministri. Al pari degli stati membri nei sistemifederali, le Regioni cercano di recupera-re aree di competenza perdute tramitediritti di partecipazione alla determina-zione dell’indirizzo politico generaledello Stato. Le carenze della partecipa-zione regionale, inesistente o insuffi-ciente in particolare riguardo alla legi-slazione statale in ambiti di competenzaregionale (concorrente), sono una debo-lezza strutturale dei sistemi regionali,che nella prassi hanno portato ad unachiara supremazia statale.

Analisi conclusivaLa diversa configurazione dei processidi formazione della volontà statale ed i

conseguenti diversi meccanismi di com-posizione degli interessi statali e regio-nali (Bund e Länder), determinano inmodo decisivo il ruolo del principio dilealtà. Mentre in Germania si registrauna diminuzione del ricorso alla Bun-destreue proprio in conseguenzadell’ascesa del federalismo cooperativo,in Italia si può osservare la tendenzacontraria: il ricorso al principio di lealecollaborazione è sempre più frequente ecresce proporzionalmente al trasferi-mento di competenze al livello regiona-le, trasferimento cui conseguono semprepiù frequenti sovrapposizioni di compe-tenze. È in un certo senso paradossaleche un così crescente ricorso al princi-pio cooperativo nella giurisprudenza co-stituzionale debba essere considerato unforte indizio della mancanza di veracooperazione tra i livelli. Un’analisi comparata dimostra che prin-cipi di "reciproca considerazione" e dilealtà, simili per funzionamento anchese diversi per natura giuridica, esistonoanche in altri ordinamenti federali(austriaco, svizzero e belga), e persinonel diritto comunitario. Il rapporto dia-lettico tra unità e pluralismo, determi-nante per i processi costituzionali neisistemi federali, si ritrova comunqueanche in ordinamenti regionali.L’origine e le funzioni dei principi dirispetto reciproco o di leale collabora-zione si spiegano in base al tipico rap-porto di reciproca dipendenza e tensio-ne tra le singole entità, presente in tutti isistemi composti, anche se assumecaratteristiche peculiari nei vari sistemia causa del diverso regime competen-ziale. Ne consegue la necessità di con-cretizzare i principi in rapporto al singo-lo caso, necessità che fa comprendere ledifferenze ed i limiti che si frappongonoall’esportabilità dei diversi modelli.Un’ulteriore ragion d’essere dei principianalizzati è da rinvenire nella diminu-zione della portata dei controlli statali inmisura proporzionale alla crescenteautonomia del livello regionale; nondi-meno occorrono però garanzie giu-ridiche del mutuo rispetto da parte ditutti gli attori costituzionali (sia a livellocentrale che a livello regionale) colcomune obiettivo del bene pubblicocomplessivo. Ciò vale soprattutto per lacomposizione degli eventuali interessi

contrastanti dei vari livelli, non sempreregolabili con criteri giuridico-formali.Spesso i principi costituiscono inoltre labase per forme concrete di cooperazio-ne sui e tra i vari livelli. In generale sem-bra perciò possibile un’applicazione invia analogica di questi obblighi di com-portamento leale a sistemi regionali.

Dr. iur Jens Woelk, wissenschaftlicher Mitarbei-

ter im Bereich „Ethnische Minderheiten und

regionale Autonomien”

Woelk, Jens: Konfliktregelung und Kooperation

im italienischen und deutschen Verfassungsre-

cht : „Leale collaborazione” und Bundestreue

im Vergleich / Jens Woelk. - 1. Aufl. - Baden-

Baden, Nomos-Verl.-Ges., 1999. - 367 S. -

(Schriftenreihe der Europäischen Akademie

Bozen, Bereich „Ethnische Minderheiten und

Regionale Autonomien”; 01) Zugl.: Regen-

sburg, Univ., Diss., 1998 - ISBN 3-7890-5983-8

In Italien wird seit einiger Zeit über dieUmwandlung in einen Bundesstaat, inDeutschland über Reformen des Fö-deralismus diskutiert. Konfliktregelungund Kooperation und die Verfassungs-prinzipien, welche sie regeln, berührenGrundfragen des Verhältnisses vonZentralstaat und Regionen bzw. Bundund Ländern. Ausgehend von einerfallgruppenweisen Gegenüberstellungder verfassungsgerichtlichen Recht-sprechung werden umfassend Bestand,Grundlagen und Rechtsnatur des Prin-zips loyalen Zusammenwirkens im ita-lienischen Verfassungsrecht erarbeitetsowie Gemeinsamkeiten und Unter-schiede zur Bundestreue aufgezeigt. Ei-ne Darstellung und vergleichende Ana-lyse von Aufsicht und Kooperation imitalienischen Verfassungsrecht sowieein Blick auf die jüngsten Entwicklun-gen und die Reformdiskussion in bei-den Staaten runden das Bild ab.Die als erster Band der neuen Schrif-tenreihe im NOMOS-Verlag erschiene-ne rechtsvergleichende Untersuchungwendet sich an alle, die an Fragen desRegionalismus und Föderalismus sowieinsbesondere am italienischen Verfas-sungsrecht interessiert sind. Sie ist dieerste umfassende Analyse zum Verhält-nis von Aufsicht und Kooperation imitalienischen Verfassungsrecht.

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Novità editoriali

Elaborazione ed attuazione del diritto comunitarioÈ uscito nello scorso mese di marzo l’undicesimo numero dei quaderni dell’Accademia Europea di Bolzano, Ela-borazione e attuazione del diritto comunitario. Valutazione delle esperienze comparate e proposte per l’Italia.

ACADEMIA

3619•99 Juni - Septembergiugno - settembre

BEREICH ETHNISCHE MINDERHEITEN UND REGIONALE AUTONOMIENAREA SCIENTIFICA MINORANZE ETNICHE ED AUTONOMIE REGIONALI

Il volume “Elaborazione ed attuazionedel diritto comunitario” è a cura del pro-fessor Sergio Ortino, direttore dell’area”Minoranze etniche ed autonomieregionali”, che ha coordinato il gruppodi lavoro, composto da Francesco Paler-mo, Giovanni Poggeschi, GüntherRautz, Gabriel von Toggenburg e JensWoelk, i quali tutti hanno contribuitoalla stesura del testo, congiuntamente inalcune sue parti, individualmente per lerelazioni sui singoli paesi oggetto dellacomparazione.L’occasione per l’elaborazione deldocumento è stata offerta dal ”Comitatoscientifico per il recepimento in Italiadel diritto comunitario”, istituito, pervolontà della Presidenza del Consigliodei Ministri, presso il Dipartimento per ilcoordinamento delle politiche comuni-tarie e composto da vari esperti e studio-si italiani, fra i quali figura anche il pro-fessor Ortino.Il materiale ivi raccolto, che pretende di

offrire spunti al Comitato incaricato dimodificare la fondamentale disposizionein materia di rapporti comunitari, la n.86 del 9 marzo 1989 (legge La Pergola),è frutto dell’analisi comparata sui rap-porti fra diritto comunitario e dirittointerno, con particolare riguardo al ruo-lo ivi ricoperto dalle entità sub-statali, alfine di trarne utili insegnamenti per ilcaso italiano, effettuata, in un brevissi-mo periodo di tempo, dal gruppo diricerca dell’Accademia europea di Bol-zano.Il risultato finale dell’analisi comparata,applicato al caso italiano, è una propo-sta di modifica della concezione di basedella legge La Pergola, che, dopo averdato buona prova di sé, necessita oggidi essere rivista alla luce dell’evoluzionedegli ordinamenti interno e comunitario.Si propone pertanto di introdurre unanuova disciplina che inserisca l’azionedei soggetti e degli organi dell’ordina-mento italiano all’interno delle istituzio-ni europee, secondo procedure ordina-rie che tengano conto delle materie casoper caso ed ispitate a criteri di efficienzae tempestività. La legge La Pergola deveessere collocata storicamente nel tempocome un atto di emergenza per unperiodo transitorio, quando era elevatoil numero di direttive comunitarie daattuare e palese l’arretratezza con cuil’Italia assolveva tale compito.Oltre al superamento della struttura por-tante della legge La Pergola, è pensabi-le, in una prospettiva a medio termine,anche una revisione costituzionale voltaa ”normalizzare” la produzione norma-tiva comunitaria e di approfondire emigliorare la partecipazione italiana(statale e regionale) al processo decisio-nale europeo, sia nella fase ascendenteche nella fase discendente.La proposta insiste con particolare atten-zione sull’aspetto del coinvolgimentodelle regioni nell’elaborazione enell’attuazione del diritto comunitario.La compenetrazione tra diritto euroepoe diritto costituzionale interno non puòinfatti più essere compiuta tenendo con-

to unicamente, da parte degli Stati mem-bri, del livello centrale, ma deve com-prendere anche e sempre più le esigen-ze fatte valere dalle entità substatali, ilcui ruolo è destinato ad accrescersi ulte-riormente nel futuro assetto istituzionaledell’Unione Europea.In questo quadro, la scelta dei paesioggetto dell’analisi da parte del gruppodi ricerca non è casuale: Austria, Belgio,Germania e Spagna sono infatti tutti,con modi ed intensità distinte, Stati uni-tari composti membri dell’Unione euro-pea, e possono offrire utili esperienzeall’Italia nel senso di un maggiore coin-volgimento ed una accresciuta parteci-pazione delle Regioni e delle Provinceautonome alle politiche comunitarie.Allo studio sono stati allegati i docu-menti, di natura legislativa o regolamen-tare, che si ritengono i più significatividelle esperienze dei quattro ordinamentipresi in considerazione.

NUOVO!

NEU!

Elaborazione e attuazione del diritto comuni-

tario : valutazione delle esperienze comparate

e proposte per l'Italia / a cura di Sergio Orti-

no. Area “Minoranze etniche ed autonomie

regionali”. - Bolzano : Accademia Europea,

1999. - 168 p. - (Arbeitshefte = Quaderni ; 11)

Lit. 15.000.-

Per ordini telefonare al: +39 0471 306190

Elaborazione e attuazione del dirittocomunitario: valutazione delle esperi-enze comparate e proposte per l’Italia Bei dem Arbeitsheft Nr. 11 der Europä-ischen Akademie Bozen handelt essich um eine rechtsvergleichende Un-tersuchung von vier bundes- und regio-nalstaatlichen Rechtsordnungen (Öster-reich, Belgien, Deutschland und Spani-en). Für Italien ergeben sich aus dieserStudie interessante Anregungen beson-ders unter dem Blickwinkel der ver-stärkten Einbeziehung und gesteigertenMitwirkung der regionalen Ebene amgemeinschaftsrechtlichen Rechtset-zungsprozeß. Die Studie entstand unterder wissenschaftlichen Leitung vonProf. Sergio Ortino (Bereich „EthnischeMinderheiten und regionale Autonomi-en” und Ordinarius für ÖffentlichesRecht an der Fakultät für Wirtschafts-wissenschaften, Universität Florenz).Die Publikation ist in italienischerSprache erschienen, enthält aber aucheine ausführliche Zusammenfassung indeutscher Sprache sowie einen Mate-rialienteil.

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ACADEMIA

AKADEMIE INTERN / PANORAMA

37 19•99Juni - Septembergiugno - settembre

Se ormai da alcuni anni siparla di biblioteca elettro-nica o informatizzata, incui la catalogazione e lagestione dei documentimessi a disposizione degliutenti vengono integral-mente effettuate su com-puter, grazie ad un catalo-go in linea (OPAC) e adaltri software, il vero temaemergente nel campo del-la biblioteconomia è quel-lo della Digital Library1.Dal 16 al 18 marzo si èsvolto a Roma un semina-rio organizzato dall’Asso-ciazione Italiana Bibliote-che2 (AIB) dedicato al temadella “Biblioteca digitale”,durante il quale bibliotecari provenientida varie università e centri di documen-tazione italiani hanno avuto l’occasionedi affrontare dal punto di vista teorico emetodologico questa tematica, confron-tando le proprie esperienze in questonuovo settore della biblioteconomia.Con il termine “biblioteca digitale” siintende una biblioteca ‘immateriale’,che conserva e rende disponibili docu-menti elettronici originali o convertiti daoriginali cartacei, gestiti e catalogatielettronicamente3. Mentre la bibliotecatradizionale da secoli acquista, conservae mette a disposizione dei propri utentidocumenti di varia natura, ma comun-que fisicamente presenti nei propri loca-li e contenenti informazioni stabili, per-manenti, che non cambiano nel tempo,la biblioteca orientata verso il digitaleintegra le proprie raccolte con docu-menti in formato elettronico, sia in suopossesso che remoti, accessibili in lineaattraverso i sistemi informatici dellabiblioteca: più che di “possesso” siandrà quindi a parlare sempre più di“accesso” all’informazione.Ciò che ha indotto le biblioteche scien-

tifiche ad esplorare le potenzialità delletecnologie elettroniche è stata la costan-te crescita negli ultimi anni della spesaper l’acquisto di periodici, supporto fon-damentale e irrinunciabile per la ricer-ca, che ha provocato la destinazione diuna consistente fetta dei propri bilancial pagamento di abbonamenti, a scapitodell’acquisto di monografie e altri mate-riali. I periodici elettronici rappresenta-no perciò una vantaggiosa alternativaalla versione cartacea: l’aggiornamentoè più tempestivo, possono essere con-sultati ovunque attraverso Internet econtemporaneamente da più persone erichiedono una quantità minima di spa-zio.Il modulo introduttivo4 del seminariotenuto da Anna Maria Tammaro,responsabile del Centro di coordina-mento delle biblioteche dell’Universitàdi Firenze, ha offerto una panoramicasullo stato dell’arte nel campo dellaDigital Library, con particolare attenzio-ne ai progetti promossi dall’Universitàdi Berkeley5 e dal Centro per la ricerca el’innovazione della British Library6, evi-denziando come invece manchi un

coordinamento fra levarie iniziative promossesul nostro territorio.La creazione e la gestionedi raccolte di documentiin formato digitale impo-ne alle biblioteche di ela-borare criteri assoluta-mente innovativi per laloro organizzazione. Par-ticolarmente interessanteè stata la discussione sul-le nuove strategie da ela-borare e adottare, sia perl’acquisizione dei docu-menti, ma soprattutto perla valutazione e selezionedelle risorse disponibili inrete, sia per le problema-tiche legate alla loro con-

servazione nel tempo (refreshing etc.).Con l’intervento di Patrizia Cotoneschidella Biblioteca di Ingegneria dell’Uni-versità di Firenze, si sono affrontati gliaspetti più “tecnici” dell’argomento,come il concetto di “interoperabilità”7,l’analisi degli standard e la realizzazio-ne di metadata8, mentre Luca Bardi,sempre dell’Università di Firenze, si èoccupato degli aspetti legali riguardantiil copyright e la gestione delle licenzed’uso nel quadro normativo nazionaleed internazionale9.L’ultimo modulo del seminario, coordi-nato da Valentina Comba, direttrice del-la Biblioteca Centralizzata di Medicinae Chirurgia dell’Università di Torino, hatrattato in modo particolare la gestionedel cambiamento della biblioteca tradi-zionale verso la Digital Library, esortan-do l’impiego della rete Intra- e Internetper tutti i servizi della biblioteca –acquisti e abbonamenti on line, docu-ment delivery, servizio di reference viae-mail, allestimento di pagine Webcurate dalla biblioteca come punto dipartenza per una navigazione efficace –ma soprattutto potenziando le possibi-

“Who’s afraid of the Digital Library?”Nuove frontiere della biblioteconomia

di Elisabetta Tait

Negli ultimi decenni le innovazioni tecnologiche hanno progressivamente coinvolto anche il mondo delle biblioteche, trasfor-mandole al punto da rendere necessario un ripensamento delle loro strutture e dei servizi ai propri utenti, sovvertendo così laconcezione che le biblioteche per secoli hanno avuto di sé.

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Künftig wird es Studenten, Wissenschaft-lern und Mitarbeitern der Freien Univer-sität und der Europäischen AkademieBozen möglich sein, von zu Hause auskostenlos auf das Internet und wichtigernoch, auf das Wissenschaftsnetz Südtirolzugreifen zu können.

Internet, das Wissenschaftsmediumder Zukunft

Im Zeitalter der „digitalen Information“ersetzen Computer und Internet immerhäufiger Skripten und Lehrbücher. Stu-denten und Wissenschaftler können inkürzester Zeit im weltweiten Netz auf ei-ne Unmenge an Informationen zurück-greifen, deren Suche in Fachbüchern oftTage in Anspruch nehmen würde. Den-noch ist es nicht immer leicht, sich inder riesigen Informationsflut zurechtzu-finden.Eine große Herausforderung für die wis-senschaftliche Arbeit in Südtirol liegtdemnach in der Verknüpfung und Auf-bereitung eines Wissenschaftsnetzes. ImRahmen einer Kooperation zwischen derEuropäischen Akademie Bozen und derFreien Universität Bozen wurde das Wis-senschaftsnetz Südtirol gegründet. Die-ses Netzwerk hat es sich zur Aufgabe ge-macht, digitale Information und Kommu-nikation möglichst effizient und schnellan die Nutzer des Wissenschaftsnetzeszu bringen.

Anmeldung zu Seminaren vonzu Hause aus bald per

Mausklick möglich

In den letzten Monaten haben das Wis-senschaftsnetz Südtirol und die D.Net ander Realisierung eines leistungsstarkenZuganges auf das Internet- und wichtigernoch auf das Wissenschaftsnetz Südtirolvon zu Hause aus gearbeitet. Die Ideehierzu hatten Dietmar Laner, Leiter desRechenzentrums der Europäischen Aka-demie Bozen und der Freien UniversitätBozen, und Christof Erckert, Geschäfts-

führer der Firma D.Net.Den Studenten und Wissenschaftlernwird ab Juli ein kostenloser Internetzu-gang zum Ortstarif aus ganz Südtirol,teilweise auch aus dem Trentino, gebo-ten. Die Studenten und Wissenschaftlerkönnen mittels Outlook Web Access aufihre persönliche Mailbox, den Termin-planer, den ersten virtuellen Bibliotheks-Verbundkatalog Südtirols und die PublicFolders (öffentliche Ordner), aber auchauf das „Informations- und Selbstbedie-nungssystem für Studenten“ von zu Hau-se aus zugreifen. Unter dem Schlagwort „Informations-und Selbstbedienungssystem für Studen-ten“ können sie von nun an Anmeldun-gen zu Veranstaltungen, Praktika undPrüfungen online tätigen, sowie Stun-denpläne und Formulare abrufen.

Auf Teleworking folgt Teleteaching

Ab Herbst haben die Teilnehmer amWissenschaftsnetz auch Zugriff auf CD-ROM-Datenbanken und multimedialeKurse zum Selbststudium. In einer dritten Ausbaustufe können siesogar auf Videoaufzeichnungen von Ver-anstaltungen und Vorlesungen (teilsLiveschaltungen, teils aufgezeichneteVeranstaltungen) zurückgreifen. Undauch Videokonferenzen, an denen Stu-denten und Wissenschaftler von jedembeliebigen Computer in Südtirol aus teil-nehmen können, sind dann keine Zu-kunftsmusik mehr.

ACADEMIA

3819•99 Juni - Septembergiugno - settembre

BIBLIOTHEK / BIBLIOTECA INFORMATION UND KOMMUNIKATION / INFORMAZIONE E COMUNICAZIONE

lità offerte dal proprio OPAC, integran-do il catalogo bibliografico con linkipertestuali a periodici full-text in abbo-namento o gratuiti in Internet, testi con-servati sui server di altre istituti di ricer-ca o risorse disponibili sulla rete locale(come i CD-Rom) o sul World WideWeb.Come cambierà la biblioteca? Di qualivantaggi potrà beneficiare l’utente? Ilfuturo è pieno di sfide ma molto pro-mettente, poiché in una prospettiva dicondivisione delle risorse fra bibliote-che l’utente sarà in grado, anche dacasa, di accedere ad una maggiorequantità di informazioni, soddisfacendoin modo rapido e autonomo il propriofabbisogno informativo.

Elisabetta Tait, Biblioteca dell’Accademia Euro-

pea di Bolzano

Note

1 Waters, Donald J. What Are Digital Libraries? In:

CLIR Issues, n. 4(1998)

<http://www.clir.org/pubs/issues/issues04.html>

2 Associazione Italiana Biblioteche

<http://www.aib.it>

3 Ridi, R. Biblioteche in rete e biblioteche virtuali,

Empoli, 5 giugno 1998

<http://www.comune.empoli.fi.it/biblioteca/ridi.htm>

(ultimo aggiornamento 19.10.1998)

4 Materiali didattici

<http://www.aib.it/aib/corsi/99c-01a.htm>

5 Berkeley Digital Library SunSITE

<http://sunsite.berkeley.edu/Info/>

6 UKOLN, The UK Office for Library and Informa-

tion Networking

<http://www.ukoln.ac.uk/>

7 UK Interoperability Focus

<http://www.ukoln.ac.uk/interop-focus/>

8 Metadata

<http://www.ukoln.ac.uk/metadata/>

9 Materiali didattici

<http://www.aib.it/aib/corsi/99c-01b.htm>

Freier Internetzugang für dieWissenschaft Südtirols

Die Entwicklungen im Bereich elektronischer Medien und Kommunkationstechno-logie verändern auch den Forschungs-, Lehr- und Lernbetrieb. Diesem Trendmöchte ein gemeinschaftliches Projekt der Europäischen Akademie Bozen, derFreien Universität Bozen und der Firma D.Net Rechnung tragen.

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FREIE UNIVERSITÄT BOZEN / LIBERA UNIVERSITÀ DI BOLZANO

39 18•99März - Junimarzo - giugno

Nuovo corso di studi per insegnanti in servizio nell’annoaccademico 1999/2000Nel prossimo anno accademico – è ormai certo - la LiberaUniversità di Bolzano avvierà un corso di laurea per l’insegna-mento nella scuola materna e nella scuola elementare destina-to a maestri e maestre già in servizio. Il corso di studi dovreb-be andare incontro alle esigenze degli insegnanti di scuolamaterna ed elementare in servizio in provincia di Bolzano cheintendono conseguire la laurea. Per essere ammessi al corso dilaurea, è necessario essere di ruolo oppure insegnare a tempopieno da almeno tre anni. Ulteriore criterio d’ammissione èrappresentato dal conseguimento di un diploma di maturitàquinquennale, mentre chi è in possesso della maturità magi-strale viene ammesso solo se ha frequentato anche l’anno inte-grativo. Questo corso di laurea per insegnanti in servizio rap-presenta un’opportunità unica di ulteriore qualificazione permaestri e maestre di scuola materna ed elementare.

Novo corso di diploma universitario in Ingegneria industriale Nella Sala riunioni di Palazzo Trapp, a Bolzano, la Libera Uni-versità ha presentato, il 23 giugno scorso, insieme ad alcunirappresentanti del Politecnico di Torino, il nuovo corso didiploma triennale in Ingegneria industriale. Il piano di studi èstato elaborato dal Politecnico di Torino in collaborazione conla Libera Università di Bolzano, l’Associazione degli industriali,l’ISVOR-Fiat e l’Accademia europea di Bolzano. Nel corso del-la Conferenza stampa è stata, inoltre, formalmente sottoscrittala Convenzione per l’istituzione del corso di diploma in Inge-gneria industriale tra il Politecnico di Torino e la Libera Univer-sità di Bolzano.

Per ulteriori informazioni, gli interessati possono rivolgersi allaSegreteria studenti:via Sernesi, 1 – 39100 Bolzano,Tel. 0471 315 315, Fax 0471 315399,E-Mail: [email protected]

Neuer berufsbegleitender Studiengang im akademischen Jahr1999/2000:Es steht nun fest, daß im kommenden akademischen Jahr imRahmen des Lehrangebotes der Freien Universität Bozen auchder berufsbegleitende Laureatsstudiengang zur Ausbildung derKindergärtnerInnen und GrundschullehrerInnen in Brixen ange-boten wird. Der Studiengang soll insbesondere die Bedürfnisseder bereits berufstätigen KindergärtnerInnen und Grundschul-lehrerInnen der Autonomen Provinz Bozen berücksichtigen,die das Laureat erwerben möchten. Zum Aufnahmeverfahrenzugelassen werden alle KindergärtnerInnen und Grundschul-lehrerInnen, die sich in der Stammrolle befinden oder minde-stens drei Jahre im Rahmen von Volljahresaufträgen gearbeitethaben. Weitere Voraussetzungen sind der Abschluß einer fünf-jährigen Sekundarschule. Bewerber mit einem vierjährigen LBA-Abschluß können hinge-gen nur zugelassen werden, wenn sie den Abschluß des Ergän-zungsjahres nachweisen können. Der berufsbegleitende Lau-reatsstudiengang für Bildungswissenschaften ist eine einmaligeGelegenheit für die Höherqualifikation von KindergärtnerInnenund GrundschullehrerInnen, die sich im Dienst befinden.

Neuer Universitätsdiplomstudienganges für Industrieinge-nieureAm Mittwoch, 23.06.1999, stellte die Freie Universität Bozenim großen Sitzungssaal im Palais Trapp gemeinsam mit Vertre-tern des Politecnico di Torino den neuen dreijährigen Univer-sitätsdiplomstudiengang für Industrieingenieure vor. Der Studi-enplan des Universitätsdiploms wurde vom Politecnico di Tori-no in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen, demIndustriellenverband, dem ISVOR-Fiat und der EuropäischenAkademie Bozen ausgearbeitet. Anläßlich der Pressekonferenz wurde die Konvention zur Ein-richtung des Universitätsdiplomstudienganges für Industriein-genieure zwischen dem Politecnico di Torino und der FreienUniversiät Bozen unterzeichnet.

Alle weiteren Informationen erteilt das Studentensekretariat:Sernesistraße 1, 39100 Bozen,Tel. 0471/315315, Fax 0471/315 399, E-Mail: [email protected]

UNI NEWS

L’Istituto pedagogico ha avviato una serie di colloqui con la Facoltà di Scienze del-la Formazione di Bressanone. Frutto di questa collaborazione sono una serie disaggi di docenti, professori e responsabili istituzionali della medesima facoltà pub-blicati sul n° 9 del Periodico Rassegna (Anno VI 1998). Il Periodico contiene il pro-tocollo d’intesa tra la Facoltà di Scienze della formazione e l’Istituto Pedagogico inlingua italiana, saggi sulla storia della Facoltà di Scienze della Formazione nonchédella Libera Università di Bolzano in generale, sulla Riforma della Scuola e forma-zione degli insegnanti, sulla ricerca nell’ambito della Facoltà, sul tirocinio nel cor-so di laurea in Scienze della formazione primaria.

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AKADEMIE INTERN / PANORAMA

4018•99 März - Junimarzo - giugno

Dal 25 al 27 marzo, presso l’hotel Scala diBolzano, si è tenuto il 17° seminario del cen-tro studi italo-tedesco per traduzioni scienti-fiche. La comparazione delle tecniche diredazione legislativa adottate in Italia, Ger-mania e Austria e l’analisi del contributo cheesse possono fornire a quanti, in particolarein Alto Adige, si occupano di traduzione giu-ridica sono stati i temi affrontati da StefaniaColuccia nella sua relazione dal titolo “Tra-duttori e draftsmen: artigiani a confronto”.

Am 13. April hielten sich Bruno Ciola, StefaniaColuccia, Francesca Maganzi Gioeni d’Angiòund Felix Mayer an der Universität Innsbruckauf. Neben einer Arbeitssitzung, in der die Weichen für die wei-tere Arbeit im gemeinsamen Projekt Socid gestellt wurden,wurde in einer öffentlichen Veranstaltung das Projekt präsen-tiert. Im Rahmen des Socid-Projekts werden vergleichende,wirtschaftliche Glossare für Italien-Österreich erarbeitet. Zu-sätzlich führte die Bozner Terminologiegruppe ein Seminar amInstitut für Übersetzen und Dolmetschen durch, in dem moder-ne, korpus- und WWW-basierte Verfahren der Terminologiear-beit diskutiert wurden.

Als Mitglied des Vorstands nahm Felix Mayer am 24. April ander Mitgliederversammlung des Deutschen Terminologie-Tagse.V. in Köln teil, bei der die Weichen für das Symposion 2000„Terminologie und Recht” gestellt wurden. Diese Veranstal-tung, die am 7.-8. April 2000 in Köln stattfinden wird, wendetsich an Terminologen, Sprachmittler und Juristen. Im Mittel-punkt steht die praktische juristische Terminologiearbeit, diesich in zunehmendem Maße moderner Recherchiertechnikenbedient und immer stärker auf neueste technologische Entwick-lungen zurückgreift. Einen weiteren Schwerpunkt bilden termi-nologische und fachlexikographische Probleme des juristischenÜbersetzens und ihre Lösung. Eine Informationsbörse und eineBücher- und Software-Ausstellung runden das Programm ab.

Am 6. Mai veranstalteten Bruno Ciola und Felix Mayer zusam-men mit Peter Sandrini, Universität Innsbruck, einen Workshopanläßlich der Frühjahrstagung der tekom (Gesellschaft fürtechnische Dokumentation) in Innsbruck zum Thema „Termi-nologie & WWW”. Dabei ging es nicht nur um terminologischeSuchmaschinen und Suchstrategien sondern auch darum, Krite-rien zur Beurteilung der Zuverlässigkeit von Terminologie zudiskutieren und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie eigene Termi-nologie im Internet angeboten werden kann.

Da marzo l’Accademia e la Sovrintendenza Scolastica collabo-rano ad un progetto che prevede l’introduzione del tedesconelle scuole materne italiane. Con il supporto scientifico e la

consulenza pedagogico-didattica dell’Acca-demia, cinque insegnanti di scuola maternatedesca elaborano e sperimentano delle unitàdi tedesco all’interno di scuole materne ital-iane a Bolzano, Bressanone e Merano.

Vom 25. – 27. März organisierte das SüdtirolerKulturinstitut im Waltherhaus in Bozen eineTagung unter dem Titel „Die deutsche Spra-che in Südtirol”. Das Programm umfaßte The-menbereiche, die sich mit der Plurizentritätdes Deutschen, der Konvergenz zwischenStandard und Dialekt sowie der soziolinguisti-schen Situation des Deutschen in Südtirol be-schäftigten. Ergänzt wurden diese Schwer-

punkte durch Beiträge über das Ladin Dolomitan und das Italie-nische in Südtirol. Zu den Referenten zählte u.a. auch Prof.Oskar Putzer, Leiter im Bereich „Sprache und Recht”, der zuden Sprachnormen bei der Zweisprachigkeitsprüfung Stellungnahm.

Das Team des Bereichs ist wieder um eine neue Mitarbeiterinreicher geworden: Anny Schweigkofler studierte Germanistikund Publizistik in Wien und arbeitete als Lektorin für Wirt-schaftsdeutsch an der WU Wien. Sie war außerdem als öster-reichische Lektorin an der University of Wales (Swansea) underwarb den Master in Bilingual Studies an der University of Wa-les (Carmarthen). Anny Schweigkofler betreut das Projekt„Deutsch im italienischen Kindergarten” und beschäftigt sichim Rahmen des Projekts „Sprachenzentrum” v.a. mit Fachspra-chen und Fachsprachendidaktik.

Vom 11. – 12. Juni 1999 fand die „3. Grazer Tagung Deutschals Fremd- und Zweitsprache” mit Vorträgen und Workshopszum Thema „Alternative Methoden im Fremdsprachenunter-richt” statt, an welcher Andrea Abel teilnahm. In den Vorträgennahmen die ReferentInnen kritisch zu den alternativen Fremd-sprachenlehrmethoden Stellung, während in den Workshops ei-nige Methoden - wie z.B. die Dramapädagogik, die Sugge-stopädie, Total Physical Response und Techniken des NLP imFremdsprachenunterricht - vorgestellt und anhand praktischerBeispiele erprobt wurden.

Am 29. Mai fand in Florenz die 8. Tagung der „Insegnanti Itali-ano Lingua Seconda Associati” (ISLA) zu Ansätzen und Metho-den des Zweitsprachenunterrichts statt (Approcci e metodidell’insegnamento di una lingua seconda: che fare oggi?). Der Fachverband Deutsch als Fremdsprache (FaDaF) organi-sierte in Zusammenarbeit mit der Universität Regensburg vom2.-5. Juni seine 27. Jahrestagung. Das Tagungsthema lautete„Sprache – Kultur – Politik” und war auf fünf Themenschwer-punkte verteilt:

Nachrichten / In breve

BEREICH SPRACHE UND RECHTAREA SCIENTIFICA LINGUA E DIRITTO

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AKADEMIE INTERN / PANORAMA

41 18•99März - Junimarzo - giugno

Il 25 marzo 1999 ha avuto luogo a Roma unconvegno dal titolo ”L’Europa in Italia - Ver-so nuovi strumenti di attuazione delle nor-mative comunitarie in Italia”. In vista delconvegno i ricercatori dell’area Minoranzeetniche ed autonomie regionali, coordinatidal prof. Ortino, hanno effettuato un’analisicomparata sui rapporti fra diritto comunitarioe diritto interno al fine di trarne utili insegna-menti per il caso italiano. L’analisi comparata(Austria, Belgio, Germania e Spagna) intendeoffrire utili esperienze all’Italia nel senso di unmaggiore coinvolgimento delle regioni e delleProvincie autonome alle politiche comunita-rie. I risultati dello studio sono stati presentati al convegno diRoma e pubblicati nell’ambito dei Quaderni dell’Accademia(N. 11, “Elaborazione e attuazione del diritto comunitario:valutazione delle esperienze comparate e proposte per l’Ita-lia”, a cura di Sergio Ortino) e verranno ora esaminati dalComitato scientifico per il recepimento in Italia del dirittocomunitario.

Beim Besuch des Dalai Lama in Bozen im September 1997 (miteiner Informations- und Expertenrunde in der EuropäischenAkademie) waren Informationsaufenthalte für Mitarbeiter der ti-betischen Exilregierung in Bozen vereinbart worden. Im April1999 hielten sich zum zweiten Mal drei Tibeter für einige Tagean der Europäischen Akademie auf und wurden mit theoreti-schen und praktischen Fragen der Südtiroler Autonomierege-lungen vertraut gemacht.

Eine Delegation ungarndeutscher Pädagogen, die sich auf Ein-ladung der Region Trentino-Südtirol für mehrere Tage in Südti-rol aufhielt, war am 29.4.1999 auch in der Akademie zu Gast.Nach einer kurzen Einführung in die Tätigkeits- und Themen-schwerpunkte des Bereiches berichteten die Gäste aus Ungarnüber die dortige Situation. Insbesondere gibt es für die deutscheVolksgruppe erst seit 19 Jahren zweisprachige Schulen, die Ein-führung einer rein muttersprachlichen Schule ist nun zwarrechtlich möglich, stößt aber vor allem wegen des Mangels anqualifizierten Lehrkräften auf große praktische Schwierigkeiten.Beim anschließenden Gedankenaustausch standen Fragen derIdentität und der Identitätsbildung im Mittelpunkt.

Dal 30 aprile al 2 maggio Giovanni Poggeschi ha partecipato aFlensburg, in Germania, al seminario “Towards Effective Parti-cipation of Minorities”, organizzato dall’ECMI (European Cen-tre for Minorities Issues). Al seminario hanno preso parte unaventina di partecipanti, in rappresentanza di istituti e organismiresponsabili per le minoranze e per i diritti umani dell’Europaoccidentale, centrale ed orientale. Fra questi, erano presentiAsbjørn Eide, Presidente del ”Gruppo di lavoro sulle minoran-ze” delle Nazioni Unite e John Packer, Legal Adviser dell’AltoCommissario per le minoranze nazionali dell’OSCE. L’Alto Adi-

ge è stato altresì rappresentato da Karl Rainer,Direttore di Ripartizione della Provincia Auto-noma di Bolzano. Al termine dei lavori, che sisono svolti presso la sede dell’Istituto nellacittà al confine fra lo Schleswig-Holstein e laDanimarca, è stato redatto un documentoche contiene una serie di proposte, che saran-no discusse nella prossima riunione del”Gruppo di lavoro sulle minoranze” delleNazioni Unite.

Dal mese di aprile è possibile leggere nellanostra pagina WEB l’introduzione e le noteesplicative del ”Pacchetto per l’Europa”

anche in francese e spagnolo.

„Kosovo – Schrecken ohne Ende”: Unter diesem Titel hielt Prof.Joseph Marko am 29.4.1999 einen Vortrag zu den Ursachenund möglichen Perspektiven für eine Lösung des Kosovokonflik-tes. Vor dem Hintergrund einer sehr detaillierten Schilderungder Entwicklung, die der „heißen” Phase des Konfliktes voraus-ging, wurden die von Prof. Marko vertretenen Hauptthesensehr deutlich: Ein Konflikt, der im Wesentlichen durch Macht-fragen und -interessen und (anfangs) kaum durch ethnische Kri-terien geprägt war; das Versagen der internationalen Gemein-schaft, zunächst durch die Weigerung, den sich abzeichnendenKonflikt überhaupt zu beachten und dann das mit geringerSachkenntnis ausgestattete Krisenmanagement, welches durchshuttle-diplomacy ohne direkte Verhandlungen der Beteiligtenerfolgte.(vgl. Beitrag S. 29)

Auf der Jahreshauptversammlung der Vereinigung für den Ge-dankenaustausch zwischen deutschen und italienischen Juristeninformierte Jens Woelk am 8. Mai 1999 in Celle über den aktu-ellen Stand der Reformen in Italien. Ziel des Vortrages „Födera-lismus in der italienischen Verfassungsreform – eine unendli-che Geschichte” war ein Überblick über die verschiedenen An-strengungen auf verfassungsrechtlicher und einfachgesetzlicherEbene, von den (gescheiterten) Entwürfen der Zweikammer-kommission (Bicamerale) bis zu den Bassanini-Gesetzen undden zahlreichen Durchführungsverordnungen zu ihrer Umset-zung.

Il 19 maggio si è tenuto presso la sede di via Weggenstein unincontro con il prof. Alessandro Torre (Università di Bari) sultema della devolution in Scozia e Galles. Il prof. Torre ha illu-strato i recenti sviluppi del decentramento costituzionale inGran Bretagna ed ha risposto ai numerosi questiti dei ricerca-tori dell’area e degli altri intervenuti.

Ein Schweizer Doktorand, Christoph Lehner, hielt sich im Rah-men seiner vergleichenden Dissertation „Direkte Demokratiein Österreich und der Schweiz” Mitte Mai zu einem For-schungsaufenthalt an der Akademie auf.

BEREICH ETHNISCHE MINDERHEITEN UND REGIONALE AUTONOMIENAREA SCIENTIFICA MINORANZE ETNICHE ED AUTONOMIE REGIONALI

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4218•99 März - Junimarzo - giugno

Il 18 maggio si è tenuta alla Facoltà di Giuri-sprudenza dell’Università di Trento la pre-sentazione del volume “lo Stato federaledifferenziato”, di Peter Pernthaler, primovolume della collana dell’area pubblicatapresso l’editore “il Mulino”. Oltre all’autoresono intervenuti il prof. Sergio Ortino, ilprof. Roberto Toniatti (Università di Tren-to), il prof. Fulco Lanchester (Università laSapienza di Roma) e Francesco Palermo.

Am 16. Juni haben Landeshauptmann, LuisDurnwalder, Europaabgeordneter Michl Eb-ner und der Präsident der Europäischen Aka-demie Bozen, Werner Stuflesser, dem öster-reichischen Außenminister Wolfgang Schüs-sel in Wien das „Paket für Europa” über-reicht (vgl. Beitrag Academia 16/1 und17/17). Die Entwürfe für konkrete rechtlicheMaßnahmen haben die Verankerung desMinderheitenschutzes im europäischen Ge-meinschaftsrecht zum Inhalt. Sie wurden imAuftrag der Südtiroler Landesregierung vom Bereich „EthnischeMinderheiten und regionale Autonomien” in Abstimmung mitdem österreichischen Volksgruppeninstitut erarbeitet.

Der österreichische Außenminister hat das „Paket für Europa”begrüßt und seine Unterstützung bei der Bekanntmachung derStudie in Brüssel zugesagt.

Im Rahmen seiner GIS-Tätigkeit wurde der Be-reich „Alpine Umwelt“ zur Teilnahme am EU-Leonardo-Projekt GeoBASE eingeladen. Ge-oBASE wird von Univ.-Prof. Josef Strobl vomZentrum für Geographische Informationsverar-beitung der Universität Salzburg geleitet undkoordiniert und hat eine Laufzeit von zwei Jah-ren. Im März fand in Salzburg das erste infor-melle Treffen der 15 europäischen Partner statt,die sowohl aus EU-Ländern (A, D, E, EL, I, NL)als auch aus zukünftigen EU-Beitrittsländern(HU) kommen. Das Projekt verfolgt die Idee ei-ner standardisierten, europaweiten Grundaus-bildung für Fachkräfte im sich ständig weiterentwickelnden Feld der Geoinformation. DaGeographische Informationssysteme (GIS) zunehmend Einsatzin neuen Sektoren finden und vermehrt der politischen, wirt-schaftlichen und administrativen Entscheidungsunterstützungdienen, wird es erforderlich, einer großen Anzahl von involvier-ten und interessierten Personen eine entsprechende berufsbe-gleitende Ausbildung zu ermöglichen. Es ist daher das Ziel vonGeoBASE, effizientes und aktuelles Unterrichtsmaterial für einGIS-Basistraining mit standardisiertem europäischen Zertifikatzu erstellen und digital aufzubereiten. Die Qualität und Effekti-vität des Kurses und der Unterlagen werden mittels mehrerer„Probetrainings“ in den verschiedensten Ländern einer kriti-schen Prüfung unterzogen. Die Materialien sollen schlußendlichin mehreren europäischen Sprachen vorliegen und somit eineneinheitlichen Standard garantieren.

Nella settimana dal 12 al 16 aprile a Bruxelles,il progetto SUSTALP è stato presentato dallaprof. Ulrike Tappeiner insieme alle collabora-trici Christine Vigl e Alessandra Ercolani ad unarappresentanza della Commissione Europeacomposta da delegati della DG XVI (Svilupporegionale), della DG VI (Agricoltura) e dellaDG XII (Responsabili di ricerca). Tale presen-tazione è stata fatta per approfondire i rapportitra la Commissione Europea, il progettoSUSTALP e l’Accademia Europea ed ha ancherappresentato un’occasione per la raccolta dinuovi dati necessari al progetto.

Karin Leichter und Erich Tasser wirken derzeitan einer Lehrveranstaltung der Universität Innsbruck zum The-ma „Meßmethoden in der Ökologie” mit. Ziel dieser Lehrver-anstaltung und des anschließenden praktischen Teiles ist es,den Studierenden die neuesten Methoden in der Freilandfor-schung vorzustellen. Die Mitarbeiter des Bereichs „AlpineUmwelt“ stellten im Rahmen dieser Lehrveranstaltung dieAnwendbarkeit des Geographischen Informationssystems unddie neuesten Meßmethoden in der Erosionsforschung vor.

Erich Tasser nahm mit einer Gruppe von Personen aus der Lan-desverwaltung und aus dem Bereich des Umweltschutzes aneiner Lehrfahrt nach Ecuador teil. Ziel dieser Fahrt war es, dievon Südtirol im Rahmen der Entwicklungshilfe unterstütztenProjekte zu besichtigen und einen Einblick in die Umweltpro-

BEREICH ALPINE UMWELTAREA SCIENTIFICA AMBIENTE ALPINO

Landeshauptmann Luis Durnwalder, der österreichische Außenminister Wolfgang Schüsselund der Präsident der Europäischen Akademie Bozen Werner Stuflesser bei der Übergabedes „Paket für Europa“ in Wien.

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43 18•99März - Junimarzo - giugno

blematik des Landes zu bekommen. Als ein besondererSchwerpunkt galt zudem die Diskussion über nachhaltige Ent-wicklung. Besonders im Bereich der landwirtschaftlichen Nut-zung des Andenhochlandes konnten sehr viele Parallelen zuden Problematiken unserer Berglandwirtschaft gezogen wer-den.

Giovedì 29 aprile ha avuto luogo presso l’Accademia Europeaun incontro di discussione del gruppo di lavoro del progetto ‘Ilmodello sudtirolese - Ricerca interdisciplinare sul rapportotra economia ed ecologia in Alto Adige’, coordinato dall’Ing.

Pasquali e dall’Arch. Bassetti. Obiettivo dell’incontro: la dis-cussione ed il confronto sulla relazione di sintesi elaborata inbase ai rapporti specialisti, rispettivamente ambientale (Mari-anna Fumai, Flavio Ruffini, Ulrike Tappeiner), territoriale(Peter Morello), economico (Gottfried Tappeiner) e sociale(Italo Ghirigato). Dalla discussione sono emersi alcuni impor-tanti spunti, soprattutto per quanto riguarda le linee guida peruno sviluppo sostenibile in Alto Adige. I risultati del progettosaranno presentati in un work-shop, che avrà luogo presumi-bilmente in settembre-ottobre, e saranno oggetto di una pubb-licazione dell’Accademia Europea.

Il 4 maggio si è svolta nel palazzo 1 della Provin-cia la cerimonia per la distribuzione dei diplomi ai31 neo esperti amministrativi. Alla presenza delpresidente della Giunta provinciale, Dr. LuisDurnwalder, del presidente dell’Accademia Euro-pea Bolzano, Dr. Werner Stuflesser e della coor-dinatrice del Servizio FSE, dott.ssa Barbara Repet-to, sono stati consegnati i diplomi agli allievi delcorso. Molti di loro hanno già trovato un impiegoanche grazie alla frequenza del corso.

Il 6 aprile hanno preso il via due corsi base perispettori ed ispettrici amministrativi/e della pro-vincia autonoma di Bolzano. I 34 vincitori del concorso perquesta figura professionale seguiranno un corso di formazionefino a metà giugno; la durata complessiva del corso è di 19giorni.

Am 10. Juni fand im großen Saal des Gemeindehauses von St.Christina die Auftaktveranstaltung des Projekts Gröden 2005statt. Das Regionalentwicklungsprojekt wird von der Europä-ischen Akademie Bozen, Bereich „Management”, in Zusam-menarbeit mit dem Alpenforschungsinstitut Garmisch-Partenkir-chen koordiniert. Gröden 2005 hat zum Ziel, die Zukunft des

Tals in unterschiedlichen Bereichen wie Natur,Landschaft, Wirtschaft, Land- und Forstwirtschaft,Handwerk, Tourismus, Handel, Siedlung, Ver-kehr, Ver- und Entsorgung, Kultur und Sozialesnachhaltig zu sichern. Zur Auftaktveranstaltung sind rund 300 GrödnerBürger und Bürgerinnen aus allen drei Talgemein-den erschienen. Die Projektleiterin Adelheid Stif-ter, Mitarbeiterin der Europäischen Akademie,stellte das Projekt und die Projekt-Steuerungsgrup-pe, bestehend aus den drei Bürgermeistern, demVertreter der ladinischen Fraktionen der Gemein-de Kastelruth, jeweils einem Vertreter für die Be-

reiche Umwelt, Handwerk, Tourismus, Landwirtschaft und So-ziales sowie einem Vertreter des Leitbildes St. Ulrich vor. DieSteuerungsgruppe wird das Projekt bis zum Abschluß Ende2000 begleiten. Abschließend wurden die von der Steuerungs-gruppe, der Akademie und dem Alpenforschungsinstitut ausge-arbeiteten 11 Leitziele präsentiert und mit den Anwesenden dis-kutiert.Am 8. Juli startet ein Ideenwettbewerb für Erwachsene aufbau-end auf die 11 Leitziele zu Gardena 2005, im Herbst wird es ei-nen Kinderwettbewerb geben.

BEREICH MANAGEMENT UND UNTERNEHMENSKULTURAREA SCIENTIFICA MANAGEMENT E CULTURA D'IMPRESA

Die Europäische Akademie Bozen, das Institut für öffentliche Dienstleistungen und Tourismus der Universität St. Gallen, das Institut für Tourismus und Dienstlei-stungswirtschaft der Universität Innsbruck, die Academia Engiadina Graubünden und das Alpenforschungsinstitut Garmisch-Partenkirchen organisieren den

Internationalen Kompaktkurs für DestinationsmanagementWer kann teilnehmen?Der Lehrgang richtet sich an Verantwortliche und Führungskräfte im Tourismusbereich. Dauer und StartDer Kurs findet in Form von dreitägigen Modulen in den vier alpinen Destinationen Garmisch-Partenkirchen, Lech am Arlberg,St. Moritz (alle "Top of the Alps") und Meran statt, wobei je zwei Module im Herbst 1999 und zwei im Frühjahr 2000 durchge-führt werden.GebührenDie Teilnahmegebühren betragen pro TeilnehmerIn EURO 3.350,- (exklusive Übernachtungskosten).ZertifikatNach erfolgreichem Abschluß erhalten die TeilnehmerInnen ein Zertifikat des Instituts für öffentliche Dienstleistungen undTourismus der Universität St. Gallen. AnmeldungKurssekretariat Academia Engiadina, Quadratscha 18CH-7503 SamedanTel. +41 (0) 81 851 06 11 - Fax +41 (0) 81 851 06 [email protected]

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4419•99 Juni - Septembergiugno - settembre

Am 12.04.1999 fand in Brixen ein bibliothekarischer Workshop unter dem Titel [email protected] statt, an dem Bibliothekare aus dem Trentino, Südtirol und Innsbruckteilnahmen. Vor einem qualifizierten Fachpublikum wurde neben der ausführlichenVorstellung der Konzeption und Organisation der neugegründeten Universitätsbiblio-thek, auch die Informationstechnologischen Dienste für das Wissenschaftsnetz Südti-rols (vgl. Beitrag S. 38) und die besondere Situation einer Spezialbibliothek wie dieder Akademiebibliothek präsentiert.

Mehr als 1000 Bürger, insbesondere Oberschüler, Lehrpersonen und Eltern besuch-ten am 7. Mai den Tag der offenen Tür an der Freien Universität Bozen.Alle Interessierten konnten sich einen Überblick über den bestehenden Lehrbetriebsowie über die Infrastrukturen der Universität verschaffen. Teil des Programmes wareine Reihe von öffentlichen Vorlesungen zu allen neuen und bestehenden Lehrange-boten. In diesem Rahmen präsentierte die Europäische Akademie Bozen ihre For-schungsbereiche und –projekte.

L’8 di giugno si è svolto il primo atto ufficiale del nuovo Consiglio di amministrazio-ne composto da Werner Stuflesser e Gennaro Pellegrini (rispettivamente presidente evicepresidente del precedente consiglio), Hanns Egger (avvocato), Armin Gatterer(direttore di dipartimento dell’assessorato ai beni culturali, cultura tedesca e ladina),Giorgio Vigliada (presidente dell‘associazione „Amici dell‘Università“), e i nuovieletti Berta Linter (direttrice di dipartimento dell’assessorato alla scuola ed alla forma-zione professionale tedesca e ladina), e Norbert Plattner (presidente della Banca diTrento e Bolzano). I sette membri del Consiglio di amministrazione si sono incontratiper eleggere il nuovo presidente e vicepresidente, riconfermando all’unanimità Wer-ner Stuflesser a Presidente e Gennaro Pellegrini a Vicepresidente del Consiglio per iprossimi quattro anni.

Mitglieder / Soci:

Autonome Provinz Bozen-Südtirol/Provincia Autonoma diBolzano - Banca di Trento e Bolzano - Bertelsmann Stiftung -Consorzio Lavoratori Studenti - Istituto Altoatesino di Coordi-namento Culturale - Südtiroler Kulturinstitut - Südtiroler Volks-gruppen-Institut - Gemeinde Bozen/Comune di Bolzano -Gemeinde Meran/Comune di Merano - Gemeinde Brixen/Comune di Bressanone - Gemeinde Bruneck/Comune di Bru-nico - Amici dell'Università/Freunde der Universität - CGIL,CISL, UIL/AGB, SGB, SGK - Consulenti del Lavoro/Kammerder Arbeitsrechtsberater - Cusanus Akademie - Fiera di Bolza-no/Messe Bozen - Handels-, Industrie-, Handwerks- und Land-wirtschaftskammer Bozen/ Camera di Commercio, Industria,Artigianato e Agricoltura di Bolzano - Hoteliers- undGastwirteverband/Unione Albergatori e Pubblici Esercenti -Leitner AG - Milkon Südtirol GmbH - Raiffeisenverband Südti-rol - Südtiroler Bauernbund - Verband für Kaufleute undDienstleister/Unione Commercio Turismo Servizi.

Wissenschaftlicher Beirat / Comitato scientifico:

Walter J. Ammann Alberto M. MioniGiovanni B. Flores D’Arcais Sandro PignattiPaolo Biffis Rainer ArnoldJoachim Bonell Peter SandriniGianni Bonvicini Alfred SteinherrBruno De Witte Fanz StrehlRoland Dellagiacoma Erwin W. StuckiChistian Harrasser Roberto Toniatti

Verwaltungsrat / Consiglio di amministrazione:

Werner Stuflesser Gennaro Pellegrini(Präsident / presidente) (Vizepräsident / vice

presidente)Hanns EggerArmin Gatterer Norbert PlattnerBerta Lintner Giorgio Vigliada

Aufsichtsrat / Collegio dei revisori:

Max Bauer Walter GrossmannFernando Bettega

Präsident / Presidente:

Werner Stuflesser

Direktor / Direttore:

Stephan Ortner

Fachbereichsleiter / Direttori d'area:

Joseph Marko Kurt PrombergerSergio Ortino Oskar Putzer Stephan Ortner Ulrike Tappeiner

Mitarbeiter / Collaboratori:

Andrea Abel Alexander Bauer Josef Bernhart Nicolé Bertolini Elena Bini Annelie Bortolotti Roberta Bottarin Sandra Cattoni Stefania Cavagnoli Bruno Ciola Günther Cologna Stefania Coluccia Karin Dalla Benetta Stephan Dellago Paolo Dongilli Marianna Fumai Johann Gamper Alexandra Ercolani Günther Früh Elena Giussani Silvia Gretter Christian Grünfelder Sigrid Hechensteiner Hans Kienzl Dietmar Laner Christer Laurèn Karin Leichter Francesca Maganzi

Felix Mayer Antje Messerschmidt Irene Morandell Claudia Mulser Rainer Niederkofler Heidi Niedermair Annalisa Onomoni Francesco Palermo Angelika Perkmann Giovanni Poggeschi Marco Polenta Manfred Prunner Elisabeth Ramoser Günther Rautz Stephanie Risse Flavio V. Ruffini Günter Salchner Susanne Schenk Brigitte Schrott Anny Schweigkofler Adelheid Stifter Elisabetta Tait Erich Tasser Alexandra Troi Christine Vigl Gabriel v. Toggenburg Vanessa Weber Jens Woelk

ALLGEMEINE / VARIE

In prima fila, da sinistra: Stephan Ortner, Gennaro Pellegrini, Werner Stuflesser, Berta Linter;in seconda fila: Armin Gatterer, Norbert Plattner, Giorgio Vigliada, Christian Harrasser (mem-bro del Comitato scientifico dell’Accademia), Hanns Egger.