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Baustofflehre 2010
Thomas A. BIER
Institut für Keramik, Glas- und Baustofftechnik, Leipziger Straße 28, 09596 Freiberg,
Baustofflehre
Dämmstoffe
Baustofflehre 2010
Nachhaltigkeit
This can be achieved by applying the following principles during the entire building process:
Lowering the energy demand and the consumption of operating materials
Utilisation of reuseable or recyclable building products and materials
Extension of the lifetime of products and buildings
Risk-free return of materials to the natural cycle
Comprehensive protection of natural areas and use of all possibilities for space-saving construction
(Source:Ministry of Transport, Building and Housing, Germany)
Baustofflehre 2010
Wärmedämmung
Outside Temperature for Buildings
Baustofflehre 2010
Energy Flow
Energie-Bilanzierung nach Energieeinsparverordnung.
Baustofflehre 2010
Baupraxis vs. Regelung
Prof. Dr. Klaus Sedlbauer, Dr. Klaus Breuer, Andreas Kaufmann; “Der Mensch in Räumen – Risiko
oder Behaglichkeit”; Fraunhofer-Institut für Bauphysik
Baustofflehre 2010
Wärmedämmung
Ein wichtiger Parameter zur Charakterisierung eines Dämmstoffs ist die Wärmeleitfähigkeit, Symbol λ, je niedriger der Zahlenwert der Wärmeleitfähigkeit, umso besser sind die wärmedämmenden Fähigkeiten des Baustoffes.Nach den Rechenwerten der dämmstoffspezifischen Wärmeleitfähigkeit teilt man die Dämmstoffe in sogenannte Wärmeleitfähigkeitsgruppen ein, so kennzeichnet „WLG 035“ beispielsweise einen Dämmstoff, der eine Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/(mK) aufweist.
Die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl m kennzeichnet den Widerstand gegenüber der Wasserdampfdiffusion des Bauteils. Je niedriger der Wert dieses Parameters, umso diffusionsoffener ist der Baustoff.
Die Rohdichte ist dann von Interesse, wenn der Dämmstoff an statisch beanspruchten Bauteilen (Dachstühle, Holzkonstruktionen) zu Einsatz kommen soll. Je höher die Rohdichte, umso größer ist das Gewicht der Wärmedämmung
Baustofflehre 2010
Einsatzbereiche
Der Einsatzbereich eines Dämmstoffs ist primär durch die Art und Lage des zu dämmenden Bauteils begrenzt.
Man kann die Dämmmaterialien nach Lieferformen in festen Platten, Bahnen oder Matten, sowie schüttfähigen Materialien unterscheiden.
Materialien mit wärmedämmenden Eigenschaften, die am Bau eingesetzt werden, sind: Künstliche Mineralfasern (z.B. Steinwolle), geschäumte und geblähte anorganische Stoffe (z.B. Schaumglas), geschäumte organische Dämmstoffe (z.B. Styropor), Zellulose- und Holzdämmstoffe (speziell aufbereitetes Altpapier, Holzwolle), andere pflanzliche Dämmstoffe (z.B. Kork, Kokos, Schilfrohr), tierische Dämmstoffe (Schafwolle).
Schüttfähige Materialien (z.B. Blähperlite) eigenen sich vornehmlich für die Dämmung horizontaler Flächen, da ein Absetzen des Materials, verbunden mit einer Hohlraumbildung, die nachträglich kontrolliert und beseitigt werden muss, schwer zu vermeiden ist.
Matten und Bahnen sind ebenso wie feste Platten universell einsetzbar, hier liegen die Unterschiede in der Verarbeitbarkeit des Materials (Zuschnitt, Handling, Befestigung).
Bei einigen Einsatzgebieten beschränkt sich der Auswahlbereich der Dämmstoffe auf wenige Materialien. So kommt bei einer Perimeterdämmung fast immer Schaumglas, XPS oder PUR zum Einsatz.
Baustofflehre 2010
Klassifizierung nach Anwendung
Eine Zuordnung der einzelnen Dämmstoffe zu den verschiedenen Einsatztypen erfolgt über Kurzzeichen. Diese
Kurzzeichen geben dem Anwender einen Überblick über das Einsatzgebiet des Dämmstoffs.
Typ Bedeutung Möglicher Einsatz im Gebäude
W nicht druckbeanspruchbar belüftete Dachkonstruktionen, Wände allgemein
WD druckbeanspruchbarunter Dachhaut, unter Böden mit druckverteilender
Konstruktion
WL nicht druckbeanspruchbar belüftete Dachkonstruktionen
WS druckbeanspruchbar mit höherer Belastungunter Böden / Dacheindeckungen mit
druckverteilender Konstruktion
WVnicht druckbeanspruchbar, beanspruchbar auf Abreiß-
und ScherfestigkeitWärmedämmverbundsysteme
WZ leicht zusammendrückbar Zwischen – Sparren – Dämmung
T Trittschalldämmstoff Unterkonstruktion für schwimmenden Estrich
TKTrittschalldämmstoff mit geringer Zusam-
mendrückbarkeitUnterkonstruktion für Fertigteilestrich
Baustofflehre 2010
Bauphysikalische Eigenschaften
Baustofflehre 2010
Material Bulk Density [kg/m3] λ-Value [W/(m K)]k-Value [W/(m2K)]
Wallthickness 10 cm
Cellulose 35-60 0,045 0,45
Cork 120 0,04 - 0,05 0,4 - 0,5
Perlite 90-100 0,05 - 0,055 0,5 - 0,55
Sheepwool 20 - 80 0,037 0,37
Woodfibres 130 - 270 0,05 - 0,06 0,5 - 0,6
Foamed Glass 125 - 150 0,045 - 0,06 0,45 - 0,6
Expanded Clay 400 - 1800 0,13 - 0,25 1,3 - 2,5
Styrofoam 15 - 50 0,03 - 0,04 0,3 - 0,4
k-Wert = Lambda-Wert geteilt durch die Wandstärke des Materials [m]
Bauphysikalische Eigenschaften
Baustofflehre 2010
Schalldämmung
Beim Oberbegriff „Schalldämmung“ ist prinzipiell zwischen TrittschalldämmungLuftschalldämmung zu unterscheiden.Der Luftschall sind zum Beispiel die Geräusche aus der Nachbarwohnung, zum Beispiel Stimmen und Musik. In vielen Fällen erfolgt die Schalldämmung durch schallreflektierende Hindernisse, eben durch eine Wand oder Stellwand oder auch einen Vorhang. Vor allem für die Trennung von Wohnungen und Außenwände sind aber u.U. besondere Maßnahmen erforderlich. Massivbauwände erzeugen in der Regel einen guten, ausreichenden Schallschutz. Leichtbauwände dagegen müssen durch einen mehrschichtigen Aufbau oder geeignete Zwischenschichten (z.B. Zellstoff) schalldämmend gemacht werden. Bei Außenwänden können unterschiedliche Unterbrechungen des Mauergefüges, z.B. Rollladenkästen, Fenster, Heizkörpernischen den Schallschutz der Wand verschlechtern. Hier muss Diese Schallnebenwege lassen sich nur durch gut ausgeführte Konstruktionen vermeiden.
Unter Trittschalldämmung wird die Minderung der Übertragung von Körperschall verstanden, der z.B. beim Begehen einer Decke oder beim Stühlerücken erzeugt wird - der Trittschall stammt also immer aus der überliegenden Wohnung. Der Trittschallschutz wird durch das Gewicht der Decke und durch eine elastisch federnde Zwischenschicht unter dem Gehbelag erreicht. Hier kommen oft extrudierte Polystyrol-Hartschäume zum Einsatz.Der Schallschutz im Eigenheimbau ist freigestellt. Für Mehrparteien-Bauten ist der Schallschutz nach DIN 4109 geregelt.
Baustofflehre 2010
Mineralfaserdämmung
Mineralfaserdämmstoffe werden aus silikatischen Schmelzen (Glas-, Gesteins- oder Schlackeschmelzen) zumeist im kontinuierlichen Verfahren hergestellt. Diese Schmelze wird durch Ziehen, Blasen oder Schleudern zu Fasern mit einer Dicke von 2 bis 20 mm weiterverarbeitet. Bei einer Bindung der Fasern zu Bahnen, Platten oder Filzen kommen Phenol- oder Formaldehydharze zum Einsatz.
Durch den Einsatz unterschiedlicher Rohstoffe und Zusatzstoffe (Kalkstein, Diabas, Basalt, bzw. Aluminium und Metalloxide), sowie unterschiedlicher Produktionsverfahren kann eine relativ breite Produktpalette realisiert werden.
Mineralfaserdämmungen werden im Baubereich hauptsächlich als Dachdämmung, als außenseitige Wärmedämmung von Mauerwerk, sowie als Fußbodenwärmedämmung mit gleichzeitiger Trittschalldämmung verwendet, wobei auf einen ausreichenden Schutz der Dämmung vor Feuchtigkeit zu achten ist, da die Fasern sonst zur Verklumpung neigen können.
Mineralfaserdämmstoffe sind relativ preiswert, leicht verarbeitbar und beständig gegenüber chemischen und biologischen Einflüssen, eine breite Anwendung dieses Dämmstoffs ist daher gegeben.
Mineralwolle steht im Verdacht kanzerogenes Potential zu besitzen. Die Dämmstoffindustrie hat auf diesen Verdacht reagiert und bietet nun Produkte mit verbesserter Biolöslichkeit an. Beim Einbau ist unbedingt darauf zu achten, das der Kanzerogenitätsindex (KI) größer als 40 (KI > 40) ist.
Beim Einbau von Mineralfaserdämmungen ist trotz Verwendung von Produkten mit verbesserter Biolöslichkeit aufgrund der Feinstaubentwicklung auf die Einhaltung der Arbeitsschutzbestimmungen zu achten. Bei der Verarbeitung soll deshalb immer eine Schutzmaske wegen der Staubentwicklung getragen werden. Außerdem empfiehlt sich geschlossenen Kleidung zu tragen, um der Wirkung der Mineralfasern auf der Haut (Juckreiz) entgegen zu wirken.
Ein Recycling von Mineralfaserdämmungen ist möglich. Jedoch landet heute noch der größte Teil der ausgebauten Mineralwolledämmungen auf Deponien.
Baustofflehre 2010
Mineralfaserdämmstoffe
Rohdichte 15-160 kg/m3
Baustoffklasse A 1
Wärmeleitfähigkeit λ 0,035 – 0,07 W/(mK)
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ 1-2
Materialpreis für 10 cm circa 10-40,- DM / m²
Materialpreis zur Erreichung eines k-Werts von 0,4
W/(m²K)circa 10-40,- DM / m²
AußenwandWärmedämmverbundkonstruktionen, Innen-, Außendämmung,
Kerndämmungen
Dach Sparrendämmung, Flachdachdämmung
Massivdecke unter Estrich als Trittschalldämmung
Perimeterdämmung -
Trennwand/Decke bei
LeichtbaukonstruktionenAusfachung von Ständern und Balken
Baustofflehre 2010
Perlite - Blähton
Blähperlit als Dämmstoff wird aus dem vulkanischen Gestein Perlit unter einer Hitzebehandlung (schockartiges Erhitzen des Perlit auf Temperaturen von über 1000 °C) gewonnen.
Durch das Erhitzen expandiert der Stoff derart, dass eine Volumenvergrößerung um den Faktor 20 erfolgt. Es entsteht dabei eine Kornstruktur, so daß der primäre Einsatzbereich dieses Dämmstoffs das Verfüllen von waagerechten Hohlräumen (Decken) ist.
Beim Einbau dieses Dämmstoffs ist darauf zu achten, daß ein Schutz gegen Durchrieseln der Kleinstbestandteile vorgesehen wird (z.B. Papplage bei Deckendämmungen), ebenso ist das Verfüllen von größeren vertikalen Hohlräumen in zwei Arbeitsschritten angebracht, da sich Blähperlit setzt und der entstandene Luftraum nachträglich aufgefüllt werden muß.
Teilweise werden die Blähperlitkörner einer chemischen Nachbehandlung (Bituminierung, bzw. Hydrophobierung) unterzogen, um eine Imprägnierung des in unbehandelten Zustand feuchteempfindlichen Materials zu gewährleisten. Diese Imprägnierung kann im Brandfall zu Problemen führen, da durch die Verbrennung gasförmige Schadstoffe auftreten können.
Es gibt auf dem Markt auch Handelsformen, bei denen Blähperlit mit anorganischen und organischen Fasern unter Zuhilfenahme von Bindemitteln zu Dämmplatten verarbeitet wird.
Blähperlit ist ein sehr umweltfreundlicher Dämmstoff, der in unbehandelter Form vollständig wiederverwendbar ist.Aufgund des vulkanischen Ursprungs sind radioaktive Belastungen möglich, daher werden diese Belastungen normalerweise überprüft.
Baustofflehre 2010
Perlite - Blähton
Rohdichte 80-300 kg/m³
Baustoffklasse A 1
Wärmeleitfähigkeit λ 0,045-0,07 W/(mK)
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ 3-5
Materialpreis für 10 cm circa 25,- DM / m²
Materialpreis zur Erreichung eines k-Werts von 0,4
W/(m²K)circa 30,- DM / m²
Außenwand Kerndämmung
Dach Flachdach - Gefälledämmung
Massivdecke Schüttung unter Estrich
Perimeterdämmung -
Trennwand/Decke bei Leichtbaukonstruktionen Schüttung zwischen Deckenbalken
Baustofflehre 2010
Schaumglasdämmung
Schaumglas ist ein geschlossenzelliger, aufgeschäumter Dämmstoff, welcher bei hohen Temperaturen aus silikatischen Glas durch Treibmittelzugabe (Kohlenstoff, der zu Kohlendioxid oxidiert wird) aus dem Ausgangsstoff Sand gewonnen wird. Bei der Oxidation des Kohlenstoffes bilden sich Gasblasen, die für das Aufschäumen des Gemisches sorgen.
Die Herstellung des Dämmstoffes erfolgt in Blockformen, die nach erfolgter Temperung im Ofen zu der gewünschten Lieferform (Platten, Halbschalen usw.) zugeschnitten werden.
Schaumglasdämmungen sind feuchtigkeitsbeständig und können hohen Druckbelastungen standhalten, ihre primäre Einsatzmöglichkeit sind daher Perimeterdämmungen im erdberührten Außenbereich, Dämmungen auf Terrassen und Flachdächern, sowie allgemeine Dämmung in Bereichen, bei denen mit auftretender Feuchtigkeit zu rechnen ist.
Schaumglas kann problemlos recycelt werden, sofern es nicht durch eine Klebemasse aus Bitumen (bei vollflächiger Verklebung) verunreinigt ist. Der Einbau von Schaumglasdämmungen ist relativ problemlos, sollte jedoch von einem Fachbetrieb ausgeführt werden (Einsatz von Heißbitumen, Emulsionsklebern).
Baustofflehre 2010
Eigenschaften von Schaumglas
Bulk Density 105-165 kg/m3
Construction Materials Class A 1
Thermal Conductivity λ 0,04-0,06 W/(mK)
Water Vapour Diffusion µ Very high
Material Cost for 10 cm circa 50 € / m2
Cost for k-Value of 0,4
W/(m2K)circa 50 € / m2
Baustofflehre 2010
Schaumglasdämmung
Außenwand -
Dach Flachdachdämmung
Massivdeckeunter Estrich / unter
Bodenplatte
Perimeterdämmung Wand / Boden
Trennwand/Decke bei
Leichtbaukonstruktionen-
Baustofflehre 2010
Porenbeton als Dämmstoff
No mold
Capillarity
Water resistant
thermal insulation
inflamable
Ecologicaly no risk
Baustofflehre 2010
Calcium Silikat Dämmstoffe
Dimensions
Thickness
1000 mm x 1250 mm
(15) 20 – 50 mm
Bulk Density 200 – 240 kg/m³
Compressive Strength > 1,0 N/mm²
Moisture Up-Take 7 Masse - %
Thermal Conductivity λ < 0,065 W/mK
Water Vapour Diffusion µ 6,2
Rohdichte 230 kg/m³
Baustoffklasse A 1
Porosität 90 %
Druckfestigkeit nach DIN 51067, Teil 2 2,1 N/mm²
Trockenbiegefestigkeit nach DIN 51030 1,2 N/mm²
pH Wert circa 10,5
Baustofflehre 2010
Polystyrol als Dämmstoff
Polystyroldämmstoffe
Die Herstellung dieses Dämmstoffs erfolgt über die Destillation von Erdöl zu
Reinstyrol, welches anschließend durch Polymerisation zu Polystyrol
weiterverarbeitet wird. Polystyrol wird in expandierter Form als EPS, in
extrudierter Form als XPS angeboten.
XPS wird meist als Perimeterdämmung eingesetzt, EPS dagegen als
universeller Dämmstoff bei der Fassadendämmung, der Dachdämmung und
als Trittschalldämmung unter schwimmenden Estrichen. XPS wird durch
Aufschäumen von flüssigem Polystyrol mit FCKW und Chlorethan erzeugt,
eine Verpressung des Materials über Breitschlitzdüsen liefert die gewünschte
Plattendichte und -form.
EPS wird durch Aufschäumen mit Pentan auf das 20 bis 50-fache des
Volumens und Weiterblähung mittels Wasserdampf erzeugt, dann zu einem
homogenen Schaumstoffgefüge verschweißt und in gewünschter Form
zurechtgeschnitten.
Baustofflehre 2010
Bei der Herstellung von Polystyrol werden eine Reihe hochgiftiger Stoffe wie
beispielsweise Benzol, Styrol, Aluminiumchlorid, Antimontrioxid und Ethylenbenzol
verwendet.
Bei sachgemäßer Verwendung und Einbau sind Polystyroldämmungen als relativ
unbedenklich einzustufen, im Brandfall können bei EPS-Dämmungen hochgiftige Dioxin-
und Furanverbindungen, resultierend aus den eingesetzten Flammschutzmitteln,
freigesetzt werden.
Polystyrol ist kaum verrottbar. Durch den materialspezifischen Einbau (Verklebung) ist
eine spätere Wiederverwendung meistens nur schwer möglich, so dass
Polystyroldämmungen nach Ende der Nutzungsdauer auf Deponien entsorgt werden
müssen.
Polystyrol als Dämmstoff
Baustofflehre 2010
Rohdichte 15 - 30 kg/m3 (EPS), 25 – 45 kg/m3 (XPS)
Baustoffklasse B 1
Wärmeleitfähigkeit λ0,035 - 0,04 W/(mK) (EPS)
0,03 - 0,04 W/(mK) (XPS)
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ 20 – 100 (EPS), 80 – 300 (XPS)
Materialpreis für 10 cmcirca 10., DM / m2 (EPS) circa 40,- DM / m2
(XPS)
Materialpreis zur Erreichung eines k-Werts
von 0,4 W/(m2K)
circa 10,- DM / m2 (EPS)
circa 35,- DM / m2 (XPS)
Außenwand Wärmedämmverbundkonstruktionen
Dach Sparren – Dämmung, Flachdachdämmung
Massivdecke Trittschalldämmung (EPS), Bodenplatte (XPS)
Perimeterdämmung - (EPS), Wand/Boden (XPS)
Trennwand/Decke bei Leichtbaukonstruktionen -
Polystyrol als Dämmstoff
Baustofflehre 2010
Polyurethanortschaum
PUR (Polyurethan-Hartschaum) entsteht durch Polyadditionsreaktion aus einer homogenen Mischung von Polyolen und Diisocyanat, weiterhin wird Phosgen im technischen Maßstab eingesetzt. Eine Aufschäumung erfolgt durch CO2-Gas, nachdem der Einsatz von FCKW ab dem 01.01.1993 eingestellt wurde. Bei der Herstellung von PUR treten - bedingt durch die Toxizität der Ausgangsstoffe - eine Reihe von umweltbelastenden Prozessen auf.
PUR-Dämmungen sollten aufgrund der im Brandfalle auftretenden Gase im Innenraumbereich nicht eingesetzt werden.
Eine Recyclingmöglichkeit ist bei PUR-Dämmungen noch nicht gegeben, ebenso ist ein beschädigungsfreier Ausbau dieses Dämmmaterials nicht möglich.
PUR ist unempfindlich gegen Feuchtigkeit, unverrottbar und schimmel- und fäulnisfest.Zum Einsatz kommt PUR hauptsächlich als Perimeterdämmung, jedoch auch als Wand-, Dach- und Fußbodendämmung.
Eine Besonderheit vom Polyurethandämmstoff ist die auf Baustellen weitverbreitete Verarbeitungsmöglichkeit als sogenannter Ortschaum, bei der Polyurethanmasse aus einem Sprühgebinde zur Verfüllung kleinerer Hohlräume oder zum Ausspritzen von Fensteranschlüssen als Winddichtung Anwendung findet.
Diese Handelsform ist als besonders kritisch zu bewerten, da beim Verspritzen der PUR-Masse der Verarbeiter (Bauhandwerker, Fenstermonteur) den toxischen Gasen ausgesetzt ist.
Baustofflehre 2010
Polyurethanortschaum
Rohdichte 30-100 kg/m³
Baustoffklasse B 1 oder B 2
Wärmeleitfähigkeit λ 0,025 – 0,035 W/(mK)
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl m 30-100
Materialpreis für 10 cm circa 30,- DM / m2
Materialpreis zur Erreichung eines k-Werts von 0,4
W/(m2K)circa 20,- DM / m2
AußenwandWärmedämmverbundkonstruktionen, Innen-, Außendämmung,
Kerndämmungen
Dach Sparrendämmung, Flachdachdämmung
Massivdecke unter Estrich, Unterdecken - Dämmung
Perimeterdämmung -
Trennwand/Decke bei
Leichtbaukonstruktionen-
Baustofflehre 2010
Kork
Korkdämmungen werden aus der Rinde der im Mittelmeerraum anzutreffenden Korkeiche gewonnen. Dabei wird die Rinde der Korkeiche geschält, gebrochen und zu Granulat vermahlen. Dieses Granulat mit einem Durchmesser von 2 bis 20 Millimetern kann als Korkschüttung eingebaut werden.
Eine weitere Verarbeitungsform ist der „Backkork“ (BK), bei dem das Granulat unter Heißdampfeinwirkung in einem Autoklaven gebläht (expandiert) und aufgrund der korkeigenen Harze gebunden wird. Bei imprägniertem Kork (Abkürzung: IK) erreicht man durch die Zugabe von Heißbitumen eine Verbesserung der Materialbeständigkeit.
Korkdämmungen erreichen die Brandschutzklasse B2 und gelten als verrottungs- und fäulnisfest. Bei längerer Durchfeuchtung, welche durch geeignete konstruktive Maßnahmen vermieden werden sollte, kann ein Pilzbefall auftreten.
Korkschüttungen können zur Dämmung von Fußboden- und Dachaufbauten eingesetzt werden, ebenso ist eine Dämmung zwischen zwei Schalungen denkbar. In gebundener Form (z.B. Dämmplatte) kann Kork als Wand-, Fassaden- oder Dachdämmung verwendet werden
Korkdämmungen sind ökologisch unbedenklich und in unbehandelter Materialform recyclingfähig, die unbehandelte Lieferform sollte allerdings bevorzugt werden, da durch das eingesetzte Bindemittel Bitumen- oder Formaldehyddämpfe entweichen können.
Baustofflehre 2010
Kork
Rohdichte 100 – 200 kg/m³
Baustoffklasse B 2
Wärmeleitfähigkeit λ 0,04 - 0,06 W/(mK)
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ 5 - 20
Materialpreis für 10 cm circa 40,- DM / m²
Materialpreis zur Erreichung eines k-Werts von 0,4 W/(m²K)Circa 45,- DM/ m²
AußenwandWärmedämmverbundkonstruktionen, Kern-, Innen- oder
Außendämmung
Dach Sparrendämmung
Massivdecke Trittschalldämmung unter Estrich
Perimeterdämmung -
Trennwand/Decke bei
LeichtbaukonstruktionenSchüttung zwischen Ständern / Deckenbalken
Baustofflehre 2010
Flachs als Dämmstoff
Flachsdämmstoffe werden aus den bei der rein mechanischen Flachsaufbereitung entstehenden Flachskurzfasern gewonnen. Dabei werden aus den Kurzfasern sogenannte Flore (dünne Faserbahnen) gebildet. Über Nadelwalzen werden die Fasern mechanisch verfilzt. Diese Bahnen bilden unter Verwendung von natürlichen Klebstoffen (Kartoffelstärke) schließlich die bekannten Dämmplatten bzw. -bahnen. Manche Hersteller arbeiten in die Platten bzw. Bahnen ein Stützgewebe aus Polyesterfasern ein, um eine höhere Stabilität des Dämmstoffes zu erreichen.
Durch Ausrüstung der Dämmplatten mit Borsalzen wird die Einstufung in die Brandschutzklasse B2 erreicht, ebenso trägt diese Behandlung zu einer Resistenz gegenüber Schädlingsbefall und Schimmelpilzen bei.
Flachsdämmstoffe besitzen eine hohe Hygroskopizität, d.h. die Fähigkeit, Luftfeuchtigkeit aufzunehmen und wieder an die umgebende Luft abzugeben, wodurch das Raumklima positiv beeinflusst (ausgeglichen) wird. Flachs als Dämmstoff eignet sich besonders für eine diffusionsoffene Bauweise.
Dammstoffe aus Flachs lassen sich leicht verarbeiten, auch für Heimwerker ist der Umgang mit Flachsplatten oder -bahnen problemlos möglich.
Baustofflehre 2010
Flachs als Dämmstoff
Rohdichte 20 - 160 kg/m³
Baustoffklasse B 2
Wärmeleitfähigkeit λ 0,04 W/(mK)
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ 1 - 2
Materialpreis für 10 cm circa 40,- DM / m²
Materialpreis zur Erreichung eines k-Werts von 0,4
W/(m²K)circa 40,- DM / m²
Außenwand hinterlüftete Außendämmung, Innendämmung
Dach Zwischen- / Untersparrendämmung
Massivdecke -
Perimeterdämmung -
Trennwand/Decke bei Leichtbau-
KonstruktionenAusfachung von Ständer- und Balkenkonstruktionen
Baustofflehre 2010
Kokosfasern
Kokosfaserdämmstoffe bestehen aus den Fasern der Kokosnußhülle, welche zunächst einem Fäulnisprozeß unterzogen werden, bei dem nur die resistenten Fasern zurückbleiben. Diese resistenten Fasern werden anschließend nach Reinigung und Trocknung zu Matten, Filzen oder Platten weiterverarbeitet.
Die Fasern der aus Indien oder Indonesien importierten Pflanzen erhalten eine Imprägnierung aus Ammoniumsalzen zur Gewährleistung des Brandschutzes und gelten als pilz-, insekten-, und feuchtigkeitsresistent.
Kokosfaserdämmstoffe eignen sich besonders zur diffusionsoffenen Dämmung in Innenbereichen (Decken, Böden) bei Holzleichtbauweisen oder als Zwischensparrendämmung. Kokosfasermatten werden auch zur Dämmung von Fensteranschlüssen eingesetzt. Ein Recycling der Kokosfaserdämmstoffe ist problemlos möglich, im Falle einer Deponierung kann das Material wie gewöhnlicher Bauschutt behandelt werden.
Man kann auf dem Markt auch Kokosfaserprodukte finden, welche mit Bitumengemischen getränkt sind. Im Brandfall können sich durch diesen Bitumenzusatz jedoch giftige Gase entstehen, so dass nach Möglichkeit stets auf unbehandelte Kokosfasern zurückgegriffen werden sollte.
Kokosfasern besitzen relativ gute Wärmedämm- und Schallschutzeigenschaften und sind sowohl unter bauphysikalischen, als auch unter ökologischen Aspekten als empfehlenswert einzustufen.
Baustofflehre 2010
Kokosfasern
Rohdichte 75 - 125 kg/m³
Baustoffklasse B 2
Wärmeleitfähigkeit λ 0,045 - 0,05 W/(mK)
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ 1
Materialpreis für 10 cm circa 46,- DM / m²
Materialpreis zur Erreichung eines k-Werts von 0,4 W/(m²K) circa 56,- DM / m²
Außenwand Wandinnen- bzw. Außendämmung
Dach Sparren – Dämmung
Massivdecke Trittschalldämmung unter Estrich
Perimeterdämmung -
Trennwand/Decke bei Leichtbaukonstruktionen Ausfachung im Stander / Trägerbereich
Baustofflehre 2010
Holzfaserdämmung
Holzfaserdämmungen werden größtenteils aus einheimischen Rest- und Durchforstungs-hölzern sowie aus Abfällen, die bei der holzverarbeitenden Industrie entstehen, hergestellt.
Bei der Produktion dieses Dämmstoffs wird das Holz unter Druck- und Hitzeeinwirkung zerfasert und anschließend zu Platten gepresst. Beachtenswert dabei ist, dass die im Ausgangsmaterial enthaltenen Harze die Funktion eines Bindemittels übernehmen, es müssen keine zusätzlichen Stoffe eingesetzt werden.
Um einen Schutz vor Witterungseinflüssen zu gewährleisten, können die Holzfaser-dämmplatten mit einer Bitumenschicht ausgerüstet werden, welche allerdings im Brandfall eine mögliche Belastungsquelle darstellen kann.
Holzfaserdämmungen werden auch mit Bindung durch Wasserglas angeboten, hierbei sorgt das Wasserglas gleichzeitig für den Holz- und Brandschutz. Wasserglas enthält keine Schadstoffe, derartig behandelte Platten können problemlos dem Recycling zugeführt werden. Sie sind verrott- und kompostierbar.
Der Verwendung von Holzfaserdämmungen erstreckt sich von Dämmplatten, über Ausbauplatten bis zur Trittschalldämmung im Fußbodenbereich. Aufgrund ihrer bauphysikalischen Eigenschaften sind Holzfaserdämmungen hervorragend für diffusionsoffene Bauweisen geeignet.
Baustofflehre 2010
Holzfaserdämmung
Rohdichte 400 kg/m³
Baustoffklasse B 1
Wärmeleitfähigkeit λ 0,09 W/(mK)
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ 2 - 5
Materialpreis für 10 cm circa 50,- DM / m²
Materialpreis zur Erreichung eines k-Werts von 0,4 W/(m²K) circa 110,- DM / m²
Außenwand Wärmedämmverbundkonstruktionen
Dach Untersparren - Dämmung
Massivdecke -
Perimeterdämmung -
Trennwand/Decke bei Leichtbaukonstruktionen Beplankung von Leichtbauwänden
Baustofflehre 2010
Verbundsysteme
auch Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS)
Sie werden zur Dämmung von Außenfassaden und Kelleraußenwänden eingesetzt. Im Prinzip ist unter WDVS zu verstehen, dass bestimmte, aufeinander abgestimmte Materialien ("Komponenten") miteinander "verbunden" und zusätzlich auf das Mauerwerk aufgebracht werden, um eine optimale Wärmedämmung zu erreichen. Der Verbund besteht in der Regel aus Klebeschicht, Dämmschicht, armierter Spachtelmasse, Putz.Die Dämmschicht kann z.B. aus Polystyrol, Holzfasern, Mineralwolle oder Mineralschaum bestehen.Die Komponenten werden vom Hersteller aufeinander abgestimmt und sollten nicht mit Systemen anderer Hersteller gemischt werden.Die Klebeschicht kann aus Klebstoff oder Spachtelmasse bestehen und bei schwierigen Untergründen auch durch Verdübelungen ergänzt sein.Die Dämmschicht besteht meist aus extrudiertem Polystyrol-Hartschaum, auch Kork- oder Mineralfaserplatten sind möglich.Die Spachtelmasse kann auf Kunststoff basieren oder mineralisch gebunden sein.
Die Systeme sollten vom Fachmann verarbeitet werden. Nur dann gilt die Gewährleistung des Herstellers. Zudem können unerfahrene Verarbeiter - besonders an den Anschlüssen von Fenstern oder zum Dach - Fehler machen. Schadhafter Putz muss nicht unbedingt abgeklopft werden. Mit speziellen Dübeln oder mit Alu-Profilen, die auf die Wand geschraubt werden und die die Dämmplatten halten, bleibt die Wärmedämmung am vorgesehenen Platz.