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Aktualisierte Umwelterklärung 2013 des Standortes Villach www.Infineon.com/austria Deutsch

Aktualisierte Umwelterklärung 2013 - Infineon …...4. Umweltauswirkungen – Zahlen, Daten und Fakten 12 4.1 Input-/Output Analyse 12 4.2 Direkte Umweltauswirkungen 14 4.3 Indirekte

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Aktualisierte Umwelterklärung 2013des Standortes Villach

www.Infineon.com/austria Deutsch

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1. Vorwort 3

Vorwort des Infineon Technologies Austria Vorstands 3

2. Das Unternehmen 4

2.1 Unternehmensprofil Infineon Technolgies Austria AG 4

2.2 Standortbeschreibung 4

2.3 Tätigkeiten und Produkte 6

3. Unternehmenspolitik – Umweltschutz, Energiemanagement, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

7

3.1 Integriertes Management – ein ganzheitlicher Ansatz 7

3.2 Organisation des Umweltmanagementsystems 8

3.3 Einbeziehung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 8

3.4 Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz 9

3.5 Einhaltung umweltrelevanter Rechtsvorschriften 9

3.6 Notfallvorsorge und -management 10

4. Umweltauswirkungen – Zahlen, Daten und Fakten 12

4.1 Input-/Output Analyse 12

4.2 Direkte Umweltauswirkungen 14

4.3 Indirekte Umweltauswirkungen 24

4.4 Umweltaspekte und Schwerpunktthemen 25

5. Übersicht Umweltprogramm und Umweltziele für 2013/14 28

5.1 Umgesetzte Maßnahmen 2012/13 28

5.2 Geplante Maßnahmen 2013/14 29

5.3 Besondere Umweltleistungen 2012/13 30

5.4 Bedeutsame Änderungen seit der letzten konsolidierten Umwelterklärung 30

6. Anhang 31

6.1 Begriffserklärung 32

6.2 Gültigkeitserklärung 34

6.3 Termin der nächsten Umwelterklärung 35

6.4 Ansprechperson – Kontakt 35

Inhalt

Impressum

Herausgeber: Infineon Technologies Austria AG

in Zusammenarbeit mit der Infineon Technologies AG, Corporate Environmental Affairs & Operations Support

Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Adolf Biedermann, Dr. Ingrid Lawicka

Konzeption und Gestaltung: KANZIAN ENGINEERING & CONSULTING GmbH

Grafik und Layout: greeneyes – Agentur für authentische Kommunikation

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Halbleiter- und Systemlösungen von Infineon sind der Schlüssel zum modernen Leben, auch wenn sie für den Endanwender meist unsichtbar bleiben. Optimal eingebettet in das Endprodukt ermöglichen Leistungshalbleiter einen immer niedriger werdenden Energieverbrauch bei gleicher oder auch steigender Leistung. Sie tun das überall dort, wo Strom fließt, auch im Auto. Insbesondere bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen wie Windkraft und Sonnenenergie bringen unsere Chips Vorteile.

Mit exzellenten Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionskompetenzen am Standort Österreich treiben wir den globalen Erfolg von Infineon voran. Mit innovativen Produkten und höchster Qualität erschließen wir Zukunftsmärkte und leisten einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit weltweit. Dabei verfolgen wir eine ganzheitliche Strategie. Dem Umweltschutz haben wir uns schon seit der Gründung unseres Villacher Standortes im Jahr 1970 verschrieben. Seit rund vierzig Jahren erfüllen wir dieses Engagement mit der konsequenten Umsetzung höchster Standards in allen Bereichen: Von der Ausstattung der Fertigungsan-lagen mit modernster Umwelt- und Sicherheitstechnik bis hin zur Versorgung der Bürogebäude mit Erd- oder Fernwärme. Bereits zum zweiten Mal nach 2009 wurde unser systematisches Umweltmanagement dafür mit der höchsten Auszeichnung geehrt, den EMAS Preis 2013.

Infineon versteht sich als „High Performance Company“ mit dem Anspruch, sich stetig weiterzuentwickeln und durch Innovationen zu überzeugen. In Österreich lebt Infineon diesen Anspruch durch konsequentes Qualitäts- und Innovationsmanagement. Für die Leistung, als erstes Unternehmen weltweit Leistungselektronik-Chips auf 300mm großen Dünnwafern zu fertigen, erhielten wir 2013 den Staatspreis für Innovation.

Im Jahr zuvor wurde Infineon Austria für sein Engagement mit dem vom Bundes-ministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend und der Quality Austria GmbH vergebenen Staatspreis für Unternehmensqualität ausgezeichnet.

Infineon erzielt herausragende Leistungen in gesellschaftsrelevanten Fokus- themen und schafft dabei nachhaltige Werte. Durch Innovation und Expertise in den Bereichen Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit gestalten wir die Zukunft und tragen zur Steigerung der ökologischen Effizienz der Endprodukte bei, über deren gesamten Lebenszyklus.

Gemeinsam mit einem starken, internationalen Team in Österreich treiben wir den weltweiten Unternehmenserfolg stetig voran. Dabei setzen wir auf hervorragendes Partnermanagement, Business Excellence und Nachhaltigkeit auf allen Ebenen.

Vorwort des Infineon Technologies Austria Vorstands

DI Dr. Sabine Herlitschka, MBA

DI (FH) Oliver Heinrich

Dr. Thomas Reisinger

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Für eine lebenswerte Zukunft brauchen wir innovative Technologien für energieeffizientere Systeme, flexible Verkehrskonzepte und Sicherheitslösungen für digitalen Datenaustausch. Leistungsstarke Halbleiter-Technologien von Infineon Technologies AG liefern die Schlüsselele-mente für die Wachstumsmärkte der Zukunft: Energieeffi-zienz, Mobilität und Sicherheit. Mit weltweit rund 26.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2013 (30. 09.2013) einen Umsatz von 3,8 Milliarden Euro.

2.1 Unternehmensprofil

Infineon Technologies Austria AG mit Sitz in Villach ist ein Konzernunternehmen der Infineon Technologies AG. Am Standort Österreich werden Halbleiter- und Systemlösungen für Anwendungen in den Bereichen Auto, Industrie, Sicherheit, sowie für Computing- oder Konsumenten-Endgeräte entwickelt und produziert. Mit unseren Technologie-Kompetenzen setzen wir Trends, bauen unsere Stärken entlang der gesamten Wertschöp-fungskette aus und sind bestrebt, unsere Kunden durch innovative, hochqualitative Produkte zu begeistern.

Österreichweit sind per Geschäftsjahresende an den Standorten Villach, Klagenfurt, Graz, Wien und Linz über 3.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Infineon Austria tätig, rund 1.100 davon arbeiten in der Forschung und Entwicklung (F&E). Im Geschäftsjahr 2013 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 1,2 Milliarden Euro. Das Produktionsvolumen betrug 12,4 Milliarden Chips. Die Ausgaben für F&E beliefen sich auf rund 270 Millionen Euro, das sind 23 Prozent vom Umsatz.

Das Vertrauen der Infineon Technologies AG in den Standort Österreich wird mit der Verantwortung für konzernweite Themen und durch beachtliche Inves-titionen sichtbar. Für fünf so genannte Product Lines

(Produktsegmente) aus drei Divisionen trägt Infineon Austria globale Geschäftsverantwortung.

2.2 Standortbeschreibung

Mit rund 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2013 in Kärnten ist Infineon Austria der größte private Arbeitgeber in der Region. Villach gilt als High-Tech-Drehscheibe im Alpen Adria Raum und bietet internationalen Unternehmen ein sehr gutes Wirtschaftsumfeld.

In Villach sind 2.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Die Besonderheit des Standortes Villach, der 1970 gegründet wurde, ist die Kombination von Entwicklung, Produktion und Geschäftsverantwortung. Infineon Austria hat sich über alle Bereiche hinweg einer Inno-vationsinitiative verschrieben, die die Zusammenarbeit zwischen Forschung, Entwicklung und der Fertigung nochmals intensiviert.

Der Infineon-Standort Villach ist in der Industrie- und Gewerbezone am südöstlichen Stadtrand angesiedelt und befindet sich damit in unmittelbarer Nähe des Technologieparks, der auch Sitz von Bildungs- und For-schungseinrichtungen im Mikroelektronikbereich ist. Mit der Autobahn A2, der Anbindung an die Südbahnstrecke und dem Flughafen in Klagenfurt ist die Erreichbarkeit des Standortes gewährleistet.

Die Nettonutzfläche der Gebäude setzt sich wie folgt zusammen:

2. Das Unternehmen Infineon Technologies Austria AG

Bezeichnung Fläche in m2

Produktionsfläche 21.303 m2

Supportfläche 57.018 m2

Büro-Fläche 25.697 m2

Laborfläche 5.383 m2

IT-Fläche 505 m2

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Die Gesamtgrundstücksfläche des Standortes beträgt inklusive der Straßen und Wege 184.466 m2, davon sind mehr als ein Viertel bebaute Fläche und 32.015 m2 gepachtet.

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2.3 Tätigkeiten und Produkte

Halbleiter- und Systemlösungen für Automobil, Industrie, Sicherheit – zum Beispiel Systeme für die Reifendruckmessung, Chips zur Motorsteuerung, Ener-gieeffizienzchips oder kontaktlose Sicherheitsbausteine für Ausweise – sind die Schwerpunkte, denen sich die Infineon Technologies Austria AG in Österreich widmet.

In Villach befindet sich eine Frontend-Mikrochipproduktion, in der Chips auf Siliziumscheiben (Wafern) in unterschied-lichen Technologien und Komplexitäten in bis zu 400 Fertigungsschritten erzeugt werden. Der Leitgedanke, mit Innovationen Zukunftsmärkte frühzeitig zu adressieren, trifft in der Mikrochipproduktion im hohen Maß zu.

Als ein konkretes Beispiel für Höchstleistung und Inno-vation aus Österreich sei der im Oktober 2011 bekannt gegebene Durchbruch in der Fertigungstechnologie genannt: Infineon gelang es als erstem Unternehmen weltweit, im Villacher Werk Leistungselektronik-Chips auf 300 Millimeter großen Dünnwafern zu fertigen. 2013 wurde Infineon Austria dafür mit dem Staatspreis für Innovation ausgezeichnet. Der Standort fokussiert im Bereich For-schung und Entwicklung insbesondere auf energieeffiziente Lösungen für Autos und die Industrie. Am Standort Graz liegt der Schwerpunkt auf kontaktlosen Sicherheitstech-nologien. Das Grazer Team übernimmt auch zunehmend weltweite Entwicklungsverantwortung für automotive Anwendungen. Die Linzer Beteiligungsgesellschaft

DICE GmbH treibt die Entwicklung von integrierten Schal-tungen für Automobilradarsysteme voran.

Mit der Geschäftsverantwortung für fünf Product Lines sind in Villach auch globale Funktionen wie z.B. das Marketing angesiedelt. Des Weiteren befinden sich in Villach die Prüflabors für Qualität und Zuverlässigkeit von Halbleiterprodukten für Automobil- und Industrieanwen-dungen sowie für Reifendruckkontrollsysteme.

Investitionen in den Standort Österreich Infineon hat in den Geschäftsjahren 2011 und 2012 in den Standort Österreich rund 500 Millionen Euro investiert. Diese Investitionen flossen vor allem in die Pilotlinie für die 300-Millimeter-Dünnwafer-Technologie für Leistungselektronik, in den Bereich Forschung & Entwicklung und in die Erweiterung der Infrastruktur. 2013 wurde das Grazer Entwicklungszentrum ausgebaut.

Kernstücke sind zum einen die 2.000m2 zusätzliche Rein-raumfläche in der Fertigung und zum anderen das neue, als „klima:aktiv haus“ zertifizierte Forschungsgebäude mit 7.500m2, das 400 Arbeits- und 40 Messtechnikplätze zur Verfügung stellt.

Seit dem Jahr 2010 wurden insgesamt auch knapp 700 neue Stellen geschaffen, der überwiegende Teil davon in Kärnten. Damit wurde der höchste Mitarbeiterstand in der Geschichte des Unternehmens erzielt.

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Für Infineon beschränkt sich eine verantwortungsvolle Unternehmenspolitik hinsichtlich Umweltschutz, Ener-giemanagement, Arbeitssicherheit und Gesundheits-schutz nicht allein auf die Einhaltung von gesetzlichen Normen und behördlichen Vorgaben. Es ist vielmehr ein Prozess der kontinuierlichen Verbesserungen, sei es für unsere Produkte, den Betrieb unserer Anlagen oder unserer Einrichtungen.

Neben prozesstechnischen Regelungen und Vorschriften muss eine jede Strategie in ihren Werten aktiv gelebt werden, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Grundlage unseres Handelns sind die nachfolgend auszugsweise angeführten Leitlinien unserer IMPRES-Politik mit dem Schwerpunkt Umweltschutz:

� Wir unterstützen mit unserem täglichen Handeln, unseren Innovationen und Produkten eine nachhaltige globale Gesellschaft und ermöglichen energieeffiziente Endprodukte und Anwendungen.

� Wir arbeiten kontinuierlich daran, über die Einhaltung der rechtlichen Vorschriften hinaus Risiken, Auswir-kungen auf Mensch und Umwelt sowie den Energie- und Ressourcenverbrauch zu minimieren.

� Wir setzen Energie bewusst und effizient ein und gehen sparsam mit den Ressourcen um.

� Wir streben danach, auch zukünftig – innerhalb unserer Industrie – führend im Bereich Energieeffizienz zu sein.

� Wir leisten unseren Beitrag zum Klimaschutz u.a. durch die Minimierung unserer Treibhausgasemissionen.

� Wir verstehen die Verhütung von Unfällen als selbstver-ständliche Verpflichtung. Dazu gehört es auch, unsere Mitarbeiter zu einer aktiven Gesundheitsförderung zu motivieren.

� Wir stellen sicher, dass unsere Unternehmenspolitik Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz sowie Energiemanagement wirkungsvoll umgesetzt wird. Die hierzu notwendigen technischen und

organisatorischen Verfahren werden regelmäßig überprüft und fortlaufend weiterentwickelt.

� Wir sehen die Unterstützung unserer Ziele in der Arbeitssicherheit, im Gesundheits- und Umweltschutz sowie im Energiemanagement durch verantwortungs-bewusstes Handeln als Aufgabe eines jeden Mitarbei-ters. Das Bewusstsein auf allen Ebenen auszubauen und zu fördern ist eine ständige Führungsaufgabe.

� Wir fordern unsere Geschäftspartner auf, unseren Leitli-nien zu folgen. Mit Behörden, Verbänden und Nichtregie-rungsorganisationen arbeiten wir kooperativ zusammen.

3.1 Integriertes Management – ein ganzheitlicher Ansatz

Im Jahr 2005 führte Infineon Arbeitssicherheit, Gesund-heits- und Umweltschutz zu IMPRES Infineon Integrated Management Program for Environment, Energy, Safety and Health“– zusammen, das weltweit sämtliche Prozesse, Strategien und entsprechende Ziele in den Bereichen Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz umfasst.

Infineon Technologies hat sich entschieden, das Energiemanagementsystem in IMPRES zu integrieren, so dass der Begriff IMPRES durch die Erweiterung nun für das integrierte Managementsystem für Umweltschutz, Energie, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz „IMPRES - Infineon Integrated Management Program for Environment, Energy, Safety and Health steht.

Infineon Technologies ist weltweit im Rahmen einer Matrix-zertifizierung nach den Standards ISO 14001 und OHSAS 18001 zertifiziert sowie zusätzlich für die europäischen Frontendstandorte gemäß ISO 50001 seit Ende 2012.

Durch unser tägliches Handeln und mit unseren Innovationen tragen wir aktiv zu einer nachhaltigen Gesellschaft bei. Konsequent zielen wir durch unsere

3. Unternehmenspolitik Umweltschutz, Energiemanagement, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

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Maßnahmen in der Arbeitssicherheit, zur Unfallverhütung und zum Gesundheitsschutz darauf ab, mögliche Risiken an allenArbeitsplätzen zu minimieren, um die Gesundheit und das Wohl unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen. Unter nachhaltigem Umweltschutz verstehen wir auch den effizienten Einsatz der natürlichen Ressourcen. Mögliche Umweltauswirkungen werden frühestmöglich untersucht und bei der Entwicklung von Produkten und Prozessen berücksichtigt. Belastungen für Mensch und Umwelt trachten wir zu vermeiden oder wenn dies nicht gänzlich möglich ist, auf ein Minimum zu reduzieren.

Die Infineon Technologies AG fertigt Halbleiter in unterschiedlichen Ländern und Kulturen. Die daraus erwachsende Verantwortung für Mensch und Umwelt ist fester Bestandteil des Handelns und ist in den Prozessen abgebildet. Die resultierenden Maßnahmen werden im Unternehmen als integraler Bestandteil der Unternehmen-spolitik wahrgenommen und umgesetzt, und das interne Audit bzw. die Umweltbetriebsprüfung nach EMAS mit dem Schwerpunkt Energie ergänzt. Dies gilt für alle betrieblichen Aspekte, für die Beschaffung ebenso wie für die Entwick-lung und Fertigung bis hin zum Vertrieb der Produkte. Die Einhaltung der Gesetze und behördlichen Vorgaben ist die Basis des Handelns der Infineon Technologies AG.

3.2 Organisation des Umweltmanagementsystems

Umweltschutz ist für uns kein Lippenbekenntnis, sondern unternehmerische Pflicht und gehört somit zur gesell-schaftlichen Verantwortung von Infineon. Um den hohen Maßstäben im Umweltschutz gerecht zu werden, haben wir dieses Thema detailliert geregelt und die jeweiligen

Verantwortungsbereiche für die verschiedenen Aufgaben eindeutig festgelegt, die Grundlage dafür ist unser IMPRES. Die Erfüllung gesetzlicher Normen und behördlicher Vorgaben ist für uns selbstverständlich, jeder weiß aber, dass Gesetze oft schwer verständlich sind. Daher haben wir interne Regelungen geschaffen, die unsere Visionen im Umweltschutz in konkrete Handlungsanweisungen für jeden Einzelnen im Unternehmen nachweisbar umsetzen. Der Standort Villach, der bereits seit 1997 EMAS-zertifiziert ist, war 2010 auch das erste nach der EMAS III-Verordnung (EG Nr. 1221/2009) begutachtete Unternehmen Österreichs und erhielt 2009 und 2013 den EMAS Preis für die konstante Verknüpfung von Umwelt- und Wirtschaftszielen. Zur Doku-mentation des Infineon Umweltschutz, Energiemanagement, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zählen sowohl das IMPRES-Handbuch, als auch sämtliche IMPRES-relevanten Prozessbeschreibungen, Arbeitsanweisungen und weitere IMPRES-relevante Unterlagen. Im Rahmen von IMPRES wird das integrierte Managementsystem am gesamten Standort Villach regelmäßig durch interne und externe Audits überprüft. Zur stetigen Verbesserung und Überprüfung der Aktivitäten wird durch die oberste Leitung / Standortleitung regelmäßig eine Bewertung des Standes des Management-systems im Rahmen eines Managementreviews durchgeführt.

3.3 Einbeziehung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Rund 2.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen am Standort Villach mit Motivation, Flexibilität und Know-how grundlegend zum langfristigen Unternehmenserfolg der Infineon Technologies Austria AG bei. Neben dem per-manenten Wissensaustausch innerhalb des Konzerns hat auch die Aus- und Weiterbildung in allen Bereichen einen

Gesetze externe Pflichten und Kundenanforderungen

Unternehmensvision

interne Grundsätze und Regeln

Interne Abläufe

Nachweise

IntegriertesManagementsystem

Zielsetzungen und IMPRES-Politikim Rahmen des integrierten

Managementsystems

IMPRES-relevante (Support-) Prozesseund vorgelagerte (Geschäfts-) Prozesse

IMPRES-relevante Handlungsanweisungenund Vorschrfiten sowie Aufzeichnungen

StaatU

nternehmens-

führungStandort

IMPRES: Synergie zwischen Verantwortung für Mensch und Umwelt und wirtschaftlichem Erfolg

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hohen Stellenwert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden schwerpunktmäßig bereits nach Aufnahme ihrer Tätigkeit in der ersten systematischen Schulung und am Ende des nachfolgenden Quartals in den Bereichen Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz und Energie unterrichtet. Des Weiteren werden sie über Veröf-fentlichungen auch zum Thema Umweltschutz und umwelt-relevante Aspekte im Intranet, über die Umwelterklärung sowie über am Standort platzierte Poster zu verschiedenen Umweltthemen auf dem Laufenden gehalten.

Das Ideenpotenzial ist für Infineon wertvolles Gut und ein wichtiger Weg, immer besser zu werden. Ideen und Verbesserungsvorschläge zahlen sich für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus und finden mit „YIP“ (Your Idea Pays), dem Infineonweiten Ideenmanagement Programm, eine optimale Plattform. Auf die verstärkte innerbetriebliche Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über das Verbesserungsvorschlagswesen in das betriebliche Ge-schehen wird auch im Abschnitt Energie noch eingegangen.

3.4 Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Die Arbeitssicherheit ist sowohl auf Basis der gesetzlichen Grundlage, als auch basierend auf den firmeninternen Regeln und seit dem Bestehen der Arbeitsstätten im Betrieb Villach fester Bestandteil im Unternehmen und wird konsistent weiterentwickelt.

Dies erkennt man auch an der im Vergleich zum Bran-chenwert der Elektroindustrie in Österreich sehr niedrigen Anzahl von Arbeitsunfällen bei der Infineon Technologies Austria am Standort Villach. Im Bereich der Prävention zum Thema psychische Gesundheit werden den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Stressmanagementseminare, Biofeed-backstresstests bzw. Burnoutprophylaxe-Seminare und weitere Maßnahmen wie Mediation, Beratung und Coaching angeboten. Im firmeninternen Trainingsraum finden regelmäßig Entspannungstrainings (Autogenes Training, Muskelentspannung nach Jakobson, Atemtechnik) statt.

Außerdem haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit, im reichhaltigen Angebot der Betriebs-küche mindestens ein Menü mit biologischen Zutaten (z.B. Vitalmenü) auszuwählen.

Alle vereinbarten und begleitenden Sicherungsmaß-nahmen (Bewusstsein, Schulung, Kontrolle) zeigten in

der Unfallstatistik der Allgemeinen Unfallversicherungs-anstalt für 2012 die niedrigste Unfallrate seit deren Bestehen (2005) für unseren Betrieb in Villach.

Häufigkeit der Betriebsunfälle (per 1.000 Mitarbeiter)

40

35

30

25

20

15

10

5

02005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Indu

strie

unfä

lle

Infineon Technologies Austria AGAustrianmicrosystems AGEPCOS OHGBranche Elektro

Anerkannte Betriebsunfälle (von der AUVA anerkannt) 1)

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Infineon Technologies Austria AG 9 5 8 5 8 7 10 4

Austriamicrosystems AG 9 12 9 3 8 7 6 4

EPCOS OHG 27 30 21 13 13 27 12 20

Branche Elektro 36 32 28 35 25 26 22 20,5

1) Für 2013 liegt kein AUVA-Bericht vor (Stand Februar 2014), daher liegen auch keine aktuellen Branchenwerte vor.

Um dieses Ergebnis möglichst nachhaltig zu sichern gab es im Geschäftsjahr 2012/13 zwei wesentliche zusätz-liche Initiativen ergänzend zum langjährig bewährten Präventionsdienst.

� Ergänzende Schulungen für Produktionsmitarbeite-rinnen und -mitarbeiter zur kontinuierlichen Schulung bezüglich Sicherheit, Qualität, Umwelt und Energie.

� Das Projekt Safety@IFAT nach dem SCC (Safety Certificate Contractors) Modell mit den gesetzlichen, normativen und standortspezifischen Anforderungen für unsere Schlüsseldienstleister.

3.5 Einhaltung umweltrelevanter Rechtsvorschriften

Die gesetzlichen Bestimmungen sowie sonstige relevante behördliche Auflagen (Bescheide), werden im Unternehmen eingehalten. Außerdem werden die Auflagen aus Genehmigungen, ggf. behördlichen Anord-nungen, sowie versicherungsrechtliche Belange berück-sichtigt. Die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen mit Bedeutung in der Arbeitssicherheit, im Gesundheits- und Umweltschutz (inkl. Energie) am Standort sind in einem

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Rechtsverzeichnis erfasst. Dies gilt sinngemäß für Selbstverpflichtungen, Auflagen aus Genehmigungen und behördliche Anordnungen etc. Die pflegenden Abteilungen sind am Standort Villach genau definiert. Das Rechtsverzeichnis wird regelmäßig überprüft, ggf. angepasst und stellt u. a. die Basis für die Prozessbe-schreibungen und weiteren betrieblichen Regelungen in der Arbeitssicherheit, im Gesundheits-, Umweltschutz und für Energie dar. Es umfasst inzwischen 14 Rechtsbe-reiche mit Energie, 165 Gesetze und Verordnungen und daraus ergeben sich ca. 1.300 Auflagen.

Konsolidierung von AnlagengenehmigungenMit dem Umweltmanagementgesetz (§ 22 UMG) besteht für Betriebe, welche ein Umweltmanagementsystem nach EMAS leben, die Möglichkeit, sämtliche bundesrecht- lichen Genehmigungen für eine Betriebsanlage in einem einzigen Bescheid zusammenzufassen.

Das Verfahren der Bescheidkonsolidierung, welches auf freiwilliger Basis über den gesetzlichen vorgeschriebenen Rahmen hinaus erfolgt, konnte von der Infineon Technologies Austria AG im Mai 2005 erfolgreich abgeschlossen werden.

Konsolidierter Bescheid

Damit wurde eine Zusammenfassung der für den Betrieb des Standortes Villach erlassenen Betriebsanlagengenehmigungen erreicht und damit den Anforderungen der Dokumentations- und Überwachungspflicht im Sinne der Rechtssicherheit nach letztem Stand der gültigen Gesetze entsprochen. Dieser Bescheid wurde im Jänner 2010 erneuert und soll im Geschäftsjahr 2014/15 abermals aktualisiert werden.

3.6 Notfallvorsorge und -management

In Zusammenarbeit mit den zuständigen Notfall- und Ret-tungsdiensten haben wir alle notwendigen Sicherheits- und Vorsorgemaßnahmen ergriffen, um einen denkbaren

Ereignisfall am Standort zu verhindern oder, soweit dies uns nicht vollständig möglich ist, seine Auswirkungen so weit wie irgendwie möglich zu begrenzen. Darüber hinaus werden alle wesentlichen umweltrelevanten Prozesse über die Leittechnik bzw. durch ständige Messungen überwacht. Bereits minimale Abweichungen vom bestim-mungsgemäßen Betrieb und andere Störungen werden so frühzeitig erkannt. Für die Behebung von Störungen und zur Bekämpfung von möglichen Not- und Unfällen stehen neben dem Schicht- und Bereitschaftspersonal auch die Betriebsfeuerwehr Infineon Villach und unsere betriebsärztliche Dienststelle zur Verfügung.

Für die Behebung von Störungen und zur Bekämpfung von möglichen Not- und Unfällen stehen neben dem Schicht- und Bereitschaftspersonal auch die Betriebs-feuerwehr Infineon Villach und unsere betriebsärztliche Dienststelle zur Verfügung.

Unsere Betriebsfeuerwehr deckt den Schichtbetrieb und umfasst insgesamt rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, zwei davon sind hauptamtlich beschäftigt. Sie verfügt über drei, auch zur Bekämpfung von Chemi-eunfällen speziell ausgerüstete Fahrzeuge. Ihr Eingreifen erfolgt im Ereignisfall in kürzester Zeit.

Bei schweren Schadensereignissen, deren Behebung im üblichen Betriebsablauf nicht mehr möglich ist, kommt die Betriebliche Katastrophenschutz-Organisation (BKO) des Standortes zum Einsatz. Besonders ausgebildete Krisenstabsleiter mit Weisungsbefugnis sind durch die Leitwarte ständig erreichbar und können die Leitung eines Einsatzes umgehend übernehmen.

Betriebsexterne Alarm- und Gefahrenabwehrpläne Um Auswirkungen von Not- und Unfällen außerhalb des Werksgeländes zu begrenzen, haben wir klare und detail-lierte Alarm- und Gefahrenabwehrpläne ausgearbeitet. Bei Ereignissen mit möglichen Folgen jenseits unserer Werksgrenzen informieren wir die Bundespolizei in Villach und die Feuerwehr Villach.

Bei Bedarf übernehmen diese dann die Warnung und weitere Unterrichtung unserer Nachbarn. Allen Anord-nungen der Not- oder Rettungsdienste ist unbedingt Folge zu leisten. Bei einem Großeinsatz wird die Einsatzleitung dem Krisenstabsleiter der Stadt Villach übergeben. Die betriebliche Katastrophenschutz-Organisation des

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Infineon-Standortes steht diesem beratend zur Seite.Im vergangenen Geschäftsjahr fanden 71 Ein-satzübungen bzw. Schulungen in den Bereichen Brandschutz, Chemie, technische Hilfeleistung und vorbeugendem Brandschutz statt.

Unfall / Großschadenereignis

Alarmierung

BKO-Leitung

Einsatz- und Hilfskräfte

Technische Einsatzleitung vor Ort(Feuerwehr, Polizei, Rotes Kreuz, etc.)

Notwendigkeit behördlicher MaßnahmenEinsatz von Privatfirmen

BehördlicheEinsatzleitung

Öffentlichkeitsarbeit

Heranziehenverschiedener

Sachverständiger

PrivatfirmenSonstige

Einbindung desAmtes der KLR

KLR: Kärntner LandesregierungBKO: Betrieblicher Katastrophenschutz (Organisiation)

Quelle: Informationsfolder für die Nachbarn/Anrainer 2005

Des weiteren wurde 2013 mit der Umsetzung der Indust-rieunfallverordnung im Sinne eines Schwelle II Betriebes gestartet. Hierbei sind der regelmäßige Abgleich mit den

Behördenanforderungen sowie die Erstellung von Detaildo-kumentationen / -dokumenten ein wesentlicher Faktor. Die Chemikalien und Gase, die in der Halbleiter-Fertigung zum Einsatz kommen, weisen entsprechend ihrer Einstufung unter anderem gefährliche Eigenschaften auf. In der zur Pro-duktion benötigten Menge weisen sie daher auch ein ent-sprechendes Gefährdungspotenzial auf. Aus diesem Grund unterliegt der Infineon-Standort Villach erweiterten Sicher-heits- und Dokumentationspflichten nach der Gewerbe-, Industrieunfall- und Störfallinformationsverordnung.

Umgang mit gefährlichen StoffenIhren gefährlichen Eigenschaften entsprechend werden am Standort Villach die benötigten Materialien sicher gelagert, transportiert und verwendet. Die Anlieferung erfolgt mit speziell dafür zugelassenen Fahrzeugen und Transport-behältern. Um den ungewollten Austritt von Flüssigkeiten sicher zu verhindern, sind am Standort Leckage- und Rückhaltebecken mit besonderen Bodenbeschichtungen vorhanden. Innerbetriebliche Transporte, beispielsweise vom Chemikalien- und Gaslager zu den Versorgungsanlagen der Produktion, werden unter strengen Sicherheitsvorkeh-rungen durchgeführt. Die Weiterleitung zu den Fertigungsan-lagen erfolgt in doppelwandigen Rohrleitungen, die u.a. mit Sensoren auf Dichtheit überwacht werden. Unsere Ferti-gungsanlagen verfügen über umfangreiche Sicherheits- und Notabschaltsysteme die von der Leitwarte, die 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche besetzt ist, geschalten werden. Im Ereignisfall werden von hier aus in kürzester Zeit die notwendigen Sofortmaßnahmen eingeleitet.

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Eine Umweltauswirkung ist jede positive oder negative Veränderung der Umwelt, die ganz oder teilweise aufgrund der Tätigkeiten, Produkte oder Dienstleistungen einer Organisation eintritt. Infineon ist sich über die Präsenz verschiedener Umweltauswirkungen bewusst und immer dazu angehalten, neue Auswirkungen zu identifizieren und, wenn nötig, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

4.1 Input- / Output Analyse

Um die Auswirkungen des Standorts Villach auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten, werden auf Basis einer systematischen Erfassung und Auswertung von Energie- und Materialströmen die Prozesse optimal gestaltet. Insbesondere wird mit gezielten Recycling- und Aufbereitungsmaßnahmen der Ressourcenverbrauch so effizient wie möglich gehalten.

Die konkreten Maßnahmen und Regelungen zur Minimierung der direkten und indirekten Umweltaspekte werden unter anderem im Rahmen der betrieblichen Katastrophenschutz- organisation (BKO) und praktische Übungen unter Einbindung der betrieblichen Einsatzkräfte sowie durch Audits und Begehungen auf ihre Wirksamkeit überprüft.

Die Bedeutung der direkten Umweltaspekte ist aufgrund der möglichen Umweltauswirkungen jedoch stärker einzustufen.Über die am Standort Villach anfallenden direkten Umwel-taspekte wie den Bedarf an Energie, Frischluft, Wasser, Chemikalien und sonstigen Materialien sowie den Anfall von Abwärme, Abluft, Abwasser und Abfall wird in den nächsten Abschnitten berichtet. Der gegenüber dem Vorjahr gestie-gene Gesamteinsatz der Ressourcen im Bereich Wasser und Grundgase für das Geschäftsjahr 2012/13 resultierte im Wesentlichen aus der Erweiterung des Standortes (Halle 16A und Bau 07 insgesamt zusätzliche 10.000 m2 Fläche, davon 2.000 m2 Fertigungsbereiche), den entsprechenden Technologieverschiebungen, sowie der Hochlaufphase und Füllung der vorhandenen Fertigungsflächen mit Equipment.

Basierend auf den bereits in der letzten Phase der Unter-auslastung eingeleiteten Optimierungsmaßnahmen – insbesondere im Energiebereich – fiel jedoch der Anstieg der spezifischen Verbräuche an Ressourcen im Wesentlichen geringer aus (siehe dazu Kapitel 4.2). Auch im Bereich Emissionen konnte aufgrund des konsequent weiter- geführten CO2 Reduktionsprogramms der spezifische Ausstoß von CO2-Äquivalenten im vergangenen Geschäfts-jahr wiederum leicht verbessert werden. Siehe „Kapitel Abluft“. Um dem Gedanken und Leitprinzip der EMAS III - Verordnung im Sinne der Vergleichbarkeit von Daten bzw. der angestrebten Benchmarkfähigkeit Sorge zu tragen, wurde das Berichtswesen bereits mit dem Geschäftsjahr 2009/10 auf Flächennormierung umgesetzt, d.h. es wird der spezifische Ressourcenverbrauch pro cm2 gefertigte Siliziumfläche incl. der Auftragsfertigung von Wafern für andere Standorte und Hersteller berichtet.

4. Umweltauswirkungen Zahlen, Daten und Fakten

Luft-emissionen

Lärm-emissionen

Abfallbeseitigung

Schallschutzmaßnahmen

Abfalltrennung

Abwasserreinigung

Recycling von Chemikalien

Internes Recycling

Mehrfachnutzung von Wasser

Wärmerückgewinnung

Rohwafer

Energie

Frisch-/Umluft

Wasser

Gase undChemikalien

SonstigeMaterialien

Abluftaufbereitung

Um

luft

Recycling von Metallen

Abfallverwertungund -recycling

Abwassereinleitung

Abwasser

Frontend-Fertigung

Wafer mitChips

Abfall

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INPUT der Geschäftsjahre 2010/11, 2011/12 und 2012/13

OUTPUT der Geschäftsjahre 2010/11, 2011/12 und 2012/13

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2010/11 2011/12 2012/13 Einheit

Wafer 97,38 102,93 100,47 t

Gase 61.315,87 73.304,29 78.054,24 t

Nasschemikalien 4.289,67 4.854,91 4.801,80 t

Photochemikalien 1.350,63 1.213,16 1.148,30 t

CMP-Chemikalien u. Slurries 140,95 147,9 171,52 t

Andere Chemikalien 2,73 2,75 5,73 t

Chemikalien für Facilities 4.020,10 4.580,67 4.411,37 t

Metalle (in Produkten) 39,07 32,03 26,95 t

Wasser 4.621.470 4.516.175 4.837.673 m³

Reinstwasser 1) 1.440.200 1.471.703 1.561.606 m³

Luft 12,48 12,93 14,04 Nkm³

Umluft 49,77 59,83 61,35 Nkm³

Produktionsabfälle 1) 2010/11 2011/12 2012/13 Einheit

Nichtgefährliche Abfälle 3.210,91 3.523,20 3460,88 t

davon verwertet 411,11 486,50 382,38 t

Gefährliche Abfälle 2) 1.231,82 1.805,95 1901,87 t

davon verwertet 2) 1.024,19 1.602,46 1449,23 t

Lösungsmittelrecycling-Rückstände 185,51 156.93 236,33 t

Emissionen in die Luft 2010/11 2011/12 2012/13 Einheit

Abluft in Summe 12,53 12,99 14,11 Nkm³

davon gefasst emittiert 3) 10,65 11,04 11,99 Nkm³

…mit PFC-Kontamination 0,01 0,01 0,01 Nkm³

Abwasser 2010/11 2011/12 2012/13 Einheit

Abwasser in Summe 4.500.819 4.466.187 4.959.294 m³

Behandlungsbedürftiges Abwasser aus der Produktion 1.871.731 2.072.449 2.365.567 m³

Energie 2010/11 2011/12 2012/13 Einheit

Primär- und Sekundärenergie 825.282 905.432,65 968.570.500 GJ

Eigenerzeugte Energie 2) 226.170 228.830,58 242.407.636 GJ

1) ca. 90% des Reinstwassers – Erzeugung durch Rückgewinnung aus Kühlwasse2) Energie aus Wärmepumpen und Abwärme

1) Abfallstatistik siehe Seite 17 (Abfall) 2) ohne notifizierte und extern recycelte Lösungsmittel 3) unter diese Angaben fallen die Abluftvolumenströme aus Reinraumbereichen und gefasste Abluftvolumenströme aus anderen Standortbereichen

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4.2 Direkte Umweltauswirkungen

Direkte Umweltaspekte liegen unter der direkten Kon-trolle des Unternehmens und sind unmittelbar mit den Tätigkeiten, Produkten und Dienstleistungen verbunden. Zur Identifikation der Umweltaspekte kommt sowohl die Prü-fung der Rechtsvorschriften als auch die Prüfung der Stofff-lüsse zum Einsatz. Unter den direkten Umweltaspekten sind am augenscheinlichsten die Emissionen in Luft und Wasser, der Abfall sowie der Ressourcen- und Energieverbrauch. Die Umweltauswirkungen unserer Produkte sind im Kapitel zu den indirekten Umweltauswirkungen beschrieben.

Energie, Klimaschutz und CO2-BilanzDas Thema Energie und Energieeinsparung wird bei Infineon Technologies Austria großgeschrieben. Darum wurde neben der Treibhausgas-Thematik ferner ein großes Augenmerk auf den verantwortungsbewussten Umgang mit Energie gelegt. So werden auf Basis einer systematischen Erfassung und Auswertung der Energie- und Materialströme die Prozesse optimal gestaltet. Auf diese Weise wird mit gezielten Optimierungsmaßnahmen der Verbrauch so effizient wie möglich gehalten.

Bei der Herstellung von Halbleitern wird – vorwiegend elektrische – Energie eingesetzt. Diese Energie wird zum einen benötigt, um ein stabiles Fertigungsumfeld mit definierten Umgebungsbedingungen in den soge-nannten Reinräumen zu schaffen, zum anderen, um die Produktionsanlagen zu betreiben. Der Hauptteil unseres

Energieverbrauchs fällt daher in den Scheibenfertigung an. Unsere Energieträger im Geschäftsjahr 2013 setzten sich zusammen aus:

Verteilung des Energiebedarfs am Infineon Standort Villach

68,4%

0,0%

20,0%2,3%9,3%

StromEnergie aus Wärmepumpen und Abwärme (gerechnet)ErdgasFernwärmeNotstrom / Heizöl EL

Die Verbesserung der Energieeffizienz resultiert aus der Senkung des Stromverbrauchs pro Produktionseinheit.

In der Frontend-Produktion ist nach internationalem Vergleich der Halbleiterindustrie die Produktionseinheit definiert als prozessierte Siliziumfläche in Quadratzentimetern. Der spezifische Energieverbrauch ist zur Beurteilung der Energieeffizienz besser geeignet als der Absolutverbrauch.

Mit Integration der Anforderungen nach ISO 50001 hat Infineon am Standort Villach die Strukturen geschaffen, um systematisch weitere Optimierungspotentiale im Bereich des Energieverbrauchs zu identifizieren und, wo

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sinnvoll, auch umzusetzen. In der nachfolgenden Grafik finden sich die Entwicklung des Strom- und Fernwäremein-satzes des Standortes. Mit dem Einsatz der Fernwärme seit 2010/11 konnte der Einsatz von Gas von typisch ca. 10% auf aktuell ca. 2,4% reduziert werden.

Basierend auf der Stromkennzeichnung des Stromver-sorgers (0,254 kg CO2/kWh bis März 2013) beträgt die Umweltauswirkung des indirekten Energieverbrauchs durch strom im Betrachtungszeitraum ca. 23 Tonnen CO2.

Energieverbrauch Villach [GWh]

250

200

150

100

50

007/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 Ziel 13/14

Geschäftsjahr

Gw

h

Strom

Gas

Fernwärme

Heizöl EL

Unser „Energy Efficiency Project“Um den Energie- und Ressourceneinsatz möglichst effizient zu gestalten und auch aus Zeiten der Unteraus- lastung zu lernen, wurde bereits im Geschäftsjahr 2008/09 ein standortweites „Energy Efficiency Project“ gestartet, welches sich auch mit innovativen Ansätzen der Ressourcenoptimierung beschäftigt. Das Projekt, das unter der Leitung eines Energiemanagers steht, wurde auch im letzten Geschäftsjahr mit dem Schwerpunkt Innovation fortgeführt. Daraus resultiert auch das aktuelle interne Ziel unseres Stromverbrauches für das Geschäftsjahr 2013/14.

Im Bereich Mitarbeitermotivation werden Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter laufend im Rahmen des betriebs- internen Verbesserungsvorschlagswesen (YIP) dazu aufgerufen, durch Ideen z.B. auch zum Einsparen von Energie, an einer Reduktion des Energieverbrauches mitzuwirken. Im vergangenen Geschäftsjahr beschäftigen sich ca. 10% der eingebrachten Verbesserungsvorschläge mit Energie, Arbeitssicherheit und Umweltschutz.

Aktuelle Entwicklungen Wie nachfolgend beschrieben, ist insbesondere der Strom und Medienverbrauch einer Halbleiterfertigung zu einem hohen Prozentsatz (typisch 50 Prozent) unabhängig von

den produzierten Stückzahlen und dient zur Aufrechter-haltung der Betriebsanlagen und der installierten Produk-tionskapazitäten sowie der Reinraumqualität. Sprich, das gesamte Equipment, Anlagen und Teilanlagen benötigen im „Standby Modus“ beinahe gleich viel Energie wie bei vollem Einsatz. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit einer nachhaltigen Strategie zur Ressourcenreduzierung.

„Atmende Fabrik“In der folgenden Grafik wird der Energieverbrauch in Abhän-gigkeit zur Auslastung bei der Waferherstellung gezeigt. Der Verbrauch an elektrischer Energie in der Halbleiter- fertigung ist (siehe Grafik Energieverbrauch / schematischer Verlauf) typischerweise trotz der starken Schwankungen der Waferherstellung (Auslastung) nahezu konstant. Da es gerade in der Halbleiterindustrie oft zu starken Bedarfs-, und Auslastungsschwankungen kommen kann, ist es enorm wichtig, für Phasen der Unterauslastung ein energie- und kostenoptimiertes „Sleep-Mode or Cold-Steel-Szenario“ für die Produktionsanlagen zu erarbeiten.

Unter anderem ist es Ziel des „Energy Efficiency Projects“, in Phasen von Unterauslastung das Produkti-onsequipment zwar produktionsbereit zu halten, jedoch den Ressourcen- und Energieverbrauch gleichzeitig auf ein Minimum zu reduzieren oder abzuschalten. Im Zuge des „Energy Efficiency Projects“ sind hier bereits erste deutliche Erfolge zu verzeichnen.

Energieverbrauch einer Halbleiterfertigung bei unter-schiedlicher Auslastung (schematischer Verlauf)

7

6

5

4

3

2

1

01 2 3 4

normierter Energieverbrauch

normierte Kapazitätsauslastung

Ener

giev

erbr

auch

Zeit

Energiestatistik des StandortesUm die Entwicklung des Energieverbrauchs und die Aus-wirkungen der Unterauslastung auf den Energieverbrauch objektiviert darzustellen, erfolgt die Berichterstattung in einer Zehn-Jahres-Ansicht. Wie in untenstehender

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Darstellung der zugekauften Energie ersichtlich, stieg der Stromverbrauch im Geschäftsjahr 2012/13 wiederum leicht an. Das spezifische Verbrauchsziel für Strom für das Geschäftsjahr 2012/13 leicht überschritten.

Energieverbrauch in kWh/cm2 Siliziumfläche normiert je Geschäftsjahr - 2013/2014

04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14

0.8

0.6

0.4

0.2

0.0

0.08

0.06

0.04

0.02

0.00

Energie gesamtStromErdgasFernwärmeNotstromdiesel/ Heizöl EL

[kW

h/cm

2 ] Ene

rgie

ges

amt,

Stro

m, E

rdga

s, F

ernw

ärm

e

[kW

h/cm

2 ] Erd

öl/E

L

Geschäftsjahr

Für den spezifischen Stromverbrauch des Standortes wurde auf Basis der im Umweltprogramm hinterlegten Maß-nahmen, sowie der geplanten Produktionsauslastung für das Geschäftsjahr 2013/14 wiederum ein Verbrauchsziel hinterlegt. Aufgrund der bereits angeführten Technologiein-novationen und den durchgeführten Betriebsstättenerwei-terungen sehen wir daher auch eine lineare Fortschreibung des Stromverbrauchs als herausforderndes Ziel an.

Bei detaillierter Analyse der Energiestatistik des Standortes ist im Geschäftsjahr 2012/13 positiv zu erwähnen, dass wiederum ein Prozentsatz (etwa 20%) der insgesamt erforderlichen Energie über Abwärmenutzung, Wärmerück-gewinnung und Abwärme der elektrischen Verbraucher intern bereitgestellt wurde. Die Umstellung der heizungs-technischen Versorgung auf Fernwärme resultierte wie geplant in einer deutlichen Reduktion des Gasverbrauches von typisch ca. 10% auf aktuell 2,3% des Gesamteinsatzes. Somit wurde der ursprüngliche Erdgasverbrauch im Bereich Heizung und Klimatisierung im Geschäftsjahr 2012/13 wiederrum gegenüber dem Vergleichszeitraum Geschäfts-jahr 2010/11 um fast 80% reduziert. Dies bedeutet eine CO2 Einsparung für den Berichtszeitraum des letzten Geschäftsjahres von ca. 3.000 t. Der Verbrauch an Heizöl „extraleicht“ (EL), welches für den Notstromdiesel benötigt wird, war im Betrachtungszeitraum wiederum sehr gering.

Chemikalien und GaseIm Bereich Chemikalien und Gase konnte im Geschäfts-jahr 2012/13 bis auf den Verbrauch der Grundgase, das Niveau des spezifischen Verbrauchs des letzten

Geschäftsjahres im Wesentlichen gehalten werden. Der deutliche weitere Anstieg der Grundgase insbesondere Stickstoff, ist auf Unterauslastung und Standby Betrieb der installierten Anlagenkapazitäten zurückzuführen.

Verbrauch Chemikalien und Gase in kg/cm2 Siliziumfläche normiert je Geschäftsjahr - 2012/2013

03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13

0.20

0.15

0.10

0.05

0.00

0.020

0.015

0.010

0.005

0.000

[kg/

cm2 ] G

rund

gase

[kg/

cm2 ] I

nfra

str.

Cehm

, ano

rg C

hem

.Lö

sem

ittel

, Spe

zial

gase

Geschäftsjahr

GrundgaseInfrastruktur Chemikalienanagorganische ChemikalienLösemittelProzessgase

AbfallmanagementAuf Basis der EMAS III VO Anhang IV (Punkt C.2.c.iv) wird im Rahmen der vorliegenden aktualisierten Umwelter-klärung eine erweiterte abfallwirtschaftliche Darstellung vorgenommen. Die Gesamtmenge des Abfalls als auch einzelne, der unten angeführten mengenmäßig relevanten, Einzelfraktionen, konnten im letzten Geschäftsjahr nach Abschluss der Bautätigkeit gesenkt werden. Dies zeigt sich insbesonders im Bereich der spezifischen Abfallmengen.

Lediglich die spezifische Abfallmenge des gefährlichen Abfalls stieg geringfügig an. Diese Steigung erklärt sich aus einem leichten Anstieg der Altschwefelsäuremenge aus dem Bereich der Reinigung und einem deutlichen Anstieg der sonstigen wässrigen Konzentrate. Unter den sonstigen wässrigen Konzentraten versteht man speziell abgetrennte und gesammelte Sonderabwässer, die aufgrund ihrer chemischen Verunreinigung nicht in der betriebseigenen Abwasserreinigungsanlage aufbereitet werden können und daher sonderentsorgt werden müssen. Bei den Altlösemittelgemischen führte die Umsetzung eines konsequenten Recyclingkonzeptes zu einem deutlichen Rückgang der entsorgten Altlösemittel-gemische (siehe Abschnitt gefährliche Abfälle).

Im Bereich des nicht gefährlichen Abfalls stiegen die Schlämme aus der Abwasserreinigungsanlage geringfügig, Hausmüll und Gewerbeabfälle konnten im Sinne einer konsequenten, betriebsinternen Abfallwirtschaftslogistik gesenkt werden. Infineon Technologies Austria AG legt am Standort Villach sehr viel Wert auf innerbetriebliche

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Verwertungsnetze. So sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu angehalten, durch Sammeln und Trennen von Abfall und Wertstofffraktionen das Restmüllvolumen zu reduzieren. Die wesentlichen Fraktionen des gefährlichen und nicht gefährlichen Abfalls welche von konzessionierten Abfallsammlern und Behandlern übernommen werden,

Nicht gefährliche AbfälleNachfolgend ist eine Übersicht der nicht gefährlichen Abfälle des Standortes dargestellt, unterteilt in die Hauptan-fallsfraktionen und deren Verwertungsströme.

gehen in den Bereich der Verwertung. So wird der ungefähr-liche Kalziumfluoridschlamm aus der Abwasseranlage in der Bauindustrie verwendet, die Altschwefelsäure wird zu Neutralisationszwecken eingesetzt, die Altlösemittel werden thermisch verfeuert und der Haus- und Gewerbemüll werden in einer Müllverbrennungsanlage thermisch verwertet.

Produktionsabfälle aus der Produktion 2010/11 2011/12 2012/13 Einheit

Summe der nicht gefährlichen Abfälle 3210,91 3523,20 3460,88 t

davon stofflich verwertet (nicht thermisch) 300,34 382,74 280,31 t

davon zur thermischen Verwertung 110,78 103,77 102,07 t

davon zur Entsorgung 2799,80 3036,70 3078,50 t

Produktionsabfälle – übriger Standort (u.a. Peripherie, Facilities, Bürofläche) 2010/11 2011/12 2012/13 Einheit

Summe der nicht gefährlichen Abfälle 917,71 1069,28 867,72 t

Davon stofflich verwertet (nicht thermisch) 313,01 324,98 322,46 t

davon zur thermischen Verwertung 30,14 29,68 39,54 t

davon zur Entsorgung 574,57 714,63 505,72 t

Verpackungen 2010/11 2011/12 2012/13 Einheit

Summe der nicht gefährlichen Abfälle 344,37 442,38 251,18 t

davon stofflich verwertet (nicht thermisch) 179,05 170,90 145,04 t

davon zur thermischen Verwertung 165,32 271,48 106,14 t

davon zur Entsorgung - - - t

Die wesentlichen Fraktionen des nicht gefährlichen Abfalls in den Geschäftsjahren 2010/11, 2011/12 und 2012/13 waren: Nicht gefährliche Abfälle 2010/11 2011/12 2012/13 Einheit

Schlämme aus der Abwasseranlage 2.784 3.020 3062 t

Hausmüll und Gewerbeabfälle 460 570 445 t

Inhalte von Fettabscheidern (Küche) 124 136 136 t

Eisen- und Stahlabfälle (Gewerbeschrott) 219 258 156 t

Altpapier 179 171 145 t

Biogene Abfallstoffe 138 138 138 t

Bau- und Abbruchholz 103 132 52 t

Holzabfälle 165 269 105 t

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Gefährliche AbfälleDer Anfall der gefährlichen Abfälle im Geschäftsjahr 2012/13 resultiert im Wesentlichen aus einer leicht erhöhten Fraktion der Altschwefelsäure aufgrund der Verdünnung, und einem deutlich erhöhten Anfall an nicht destillierbaren Altlösemittelgemischen. Zur weiteren Optimierung der Verwertung dieser nicht destillierbaren Altlösemittelgemische wurde ein weiterer Recyclingversuch für DMF mit einem externen Recycler gestartet.

Aufgrund der detaillierten Betrachtung und konsequenten Nutzung der Verwertungsschienen, beträgt der Deckungs-beitrag in der Abfallwirtschaft (Erlöse) im Geschäftsjahr 2012/13 knapp 15%.

Im Bereich der innerbrieblichen Verwertung der Altlöse-mittel durch die Redestillation konnte der Recyclinganteil an DMF wieder auf ca. 30% gesteigert werden. Seit dem Geschäftsjahr 2012/13 wird aufgrund technologiespezifi-scher Beimengungen das Lösungsmittel PGMEA nicht mehr innerbetrieblich sondern durch einen externen Recycler wiederverwertet, was zu einem deutlichen Anstieg der Recyclingrate auf ca. 25% führte.

Die Lösemittel Cyclopentanon und N-Methyl-Pyrolidon werden ja bereits seit mehreren Jahren im Sinne einer Kreislaufwirtschaft – mit Recyclingraten zwischen 50% und 65% – extern wieder aufbereitet. Um Doppelbilanzierungen der Altlösemittelgemische zu vermeiden, werden die sol-cherart notifizierten Abfall- bzw. Wertstofffraktionen nicht in

die oben abgebildeten Abfallbilanzen übernommen. Ergänzend ist festzuhalten dass unsere Altlösemittelge-mische somit nicht nur wertvolle Energieträger im Bereich der thermischen Verwertung, sondern auch wertvolle Sekundärrohstoffe darstellen.

Abfälle in kg/cm2 Siliziumfläche normiert je Geschäftsjahr - 2012/2013

03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13

0.018

0.015

0.012

0.009

0.006

0.003

0.000

Summe AbfälleUngefährliche AbfälleGefährliche Abfälle mit SchwefelsäureGefährliche Abfälle ohne Schwefelsäure

[kg/

cm2 ]

Geschäftsjahr

Produktionsabfälle aus der Produktion 2010/11 2011/12 2012/13 Einheit

Summe der gefährlichen Abfälle 1231,82 1805,95 1901,87 t

davon stofflich verwertet (nicht thermisch) oder recycelt 532,15 841,07 865,78 t

davon zur thermischen Verwertung 492,04 761,39 583,45 t

davon zur Entsorgung 207,64 203,49 452,64 t

Produktionsabfälle – übriger Standort (Peripherie, Facilities…) 2010/11 2011/12 2012/13 Einheit

Summe der gefährlichen Abfälle 88,50 125,74 85,22 t

davon stofflich verwertet (nicht thermisch) 32,32 35,04 21,83 t

davon zur thermischen Verwertung 54,12 88,44 62,61 t

davon zur Entsorgung 2,05 2,28 0,79 t

Verpackungen 2010/11 2011/12 2012/13 Einheit

Summe der gefährliche Abfälle 20,16 22,58 23,25 t

davon stofflich verwertet (nicht thermisch) 4,09 4,59 6,30 t

davon zur thermischen Verwertung 16,08 17,96 16,95 t

davon zur Entsorgung - - - t

Gefährliche Abfälle 2010/11 2011/12 2012/13 Einheit

Lösemittelgemische 1) 480 745 564 t

Altsäuren (Schwefelsäure) 527 837 862 t

Sonstige wässrige Konzentrate 207 203 452 t

Die gefährlichen Abfälle des Standortes setzen wie folgt zusammen:

1) ohne notifizierte und zum Recyceln verbrachte Altlösungsmittel

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Wasser und AbwasseraufbereitungDer Standort Villach deckt seinen Wasserbedarf größtenteils aus eigenen Brunnen. Etwa ein Drittel dieses Eigenwassers wird mit Hilfe von speziellen Aufbereitungsanlagen zu Reinstwasser für die Produktion aufbereitet. Das Wasser für die Kühlung von Produktions- und Infrastrukturanlagen wird selbst gefördert. Vom lokalen Versorger beziehen wir das Trinkwasser und Wasser für die sanitären Anlagen.

Im Geschäftsjahr 2012/13 konnte der spezifische Wasser-verbrauch und die spezifische Abwassermenge aufgrund der bereits angeführten Unterauslastung der bereitgestellten Fertigungskapazitäten, nicht mehr weiter reduziert werden.

Das spezifische Wasserverbrauch lag bei 8 l/cm² (Ziel: 7,3 l/cm²) und der Abwasserverbrauch bei 3,9 l/cm² (Ziel: 3,3 l/cm²) bezogen auf die gefertigter Siliziumfläche. Basierend auf den vorliegenden Verbrauchsmengen, wurden für das Geschäftsjahr 2013/14 wiederum neue Verbrauchsziele (siehe Grafik) definiert.

Beprobungsbehälter AEV Halbleiter - indirekt - Fremdüberwachung

Wasserverbrauch und Abwassermenge aus der Produktion in m3/cm2 Siliziumfläche normiert je Geschäftsjahr - 2013/2014

04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14

0.020

0.015

0.010

0.005

0.000

WasserverbrauchAbwasser aus der Produktion

m3 /c

m2

Geschäftsjahr

Verunreinigtes Abwasser aus der Produktion wird durch die betriebseigene Abwasserbehandlungsanlage gereinigt, welche gemäß des Standes der Technik mit automatischer Online-Analytik und entsprechendem Rückhaltebecken ausgestattet ist. Typische Werte für unsere Abwasser-Inhaltsstoffe für Direkt-, und Indirekt-einleitung finden sich in den nachfolgenden Tabellen.

Stoff Einheit Grenzwert lt. Bescheid Messwert 2010/2011 Messwert 2011/2012 Messwert 2012/2013

abfiltrierbare Stoffe mg/l 250 86,0 21,0 94,0

Ammonium – N (NH4) kg/d 240 93,6 179,4 196,5

Fluorid (F) mg/l 50,0 60,0 1) 49,0 49,0

Phosphor (P ges) kg/d 60,0 48,3 49,2 35,1

Stickstoff (N ges) 1) kg/d 250,0 247,6 390,4 393,0

Sulfat (SO4) mg/l 400,0 146,0 152,0 169,0

AOX 2) mg/l 0,50 0,06 0,03 0,02

Kupfer (Cu) mg/l 0,10 0,03 0,03 <0,02

Molybdän (Mo) mg/l 1,00 <0,05 <0,01 <0,05

Nickel (Ni) mg/l 0,30 0,11 0,12 0,08

Zink(Zn) mg/l 2,00 <0,18 0,06 <0,10

Bor (B) mg/l 1,00 0,11 <0,10 <0,50

Kw gesamt 3) mg/l 3,00 <0,10 <0,06 <0,10

POX 4) mg/l 0,050 <0,010 <0,010 <0,010

1) Aufgrund der gestiegenen Produktionsauslastung und dem daraus resultierenden Bedarf höherer Abwasserfrachtgrenzwerte, wurden bereits im Geschäftsjahr 2008/09 bei der zuständigen Behörde die entsprechenden Grenzwerterhöhungen beantragt.2) Adsorbierbare organisch gebundene Halogene3) Kohlenwasserstoffe4) Ausblasbare organisch gebundene Halogene

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Aufgrund der Produktionsstättenerweiterung der letzten Jahre und dem daraus resultierenden Bedarf höherer Abwas-serfrachtgrenzwerte, wurden bereits im Geschäftsjahr 2008/09 bei der zuständigen Behörde Grenzwerterhöhungen für Fluorid, Phosphor bzw. Phosphat und Stickstoff und Ammonium-N beantragt, daher werden allfällige Überschreitungen der Frachten für diese angegebenen Parameter, der Behörde kontinuierlich berichtet.

Beprobungsbehälter AEV Halbleiter - direkt - Fremdüberwachung

Stoff Einheit Grenzwert lt. Bescheid Messwert 2010/2011 Messwert 2011/2012 Messwert 2012/2013

pH-Wert 6,5-8,5 7,2 7,7 7,1

abfiltrierbare Stoffe mg/l 50 <10 <10 <10

Ammonium – N (NH4) mg/l 20 2,1 0,9 0,4

Fluorid (F) mg/l 50 2,4 1,6 1,5

Phosphor (P ges) mg/l 2 1,9 0,2 0,2

TOC 1) mg/l 30 2,10 <0,5 0,8

CSB 2) mg/l 120 <15 <15 <15

AOX 3) mg/l 0,50 <0,010 <0,010 <0,010

Antimon (Sb) mg/l 0,10 <0,02 <0,01 <0,06

Arsen (As) mg/l 0,10 <0,07 <0,01 <0,05

Blei (Pb) mg/l 0,10 <0,03 <0,01 <0,05

Cadmium (Cd) mg/l 0,05 <0,001 <0,001 <0,002

Chrom (Cr) mg/l 0,10 0,02 0,01 <0,02

Kupfer (Cu ) mg/l 0,20 0,05 0,07 0,12

Molybdän (Mo) mg/l 0,10 <0,05 <0,01 <0,05

Nickel (Ni) mg/l 0,30 <0,04 <0,01 <0,05

Selen (Se) mg/l 0,10 <0,06 <0,01 <0,1

Zink (Zn) mg/l 1,00 <0,018 0,04 <0,1

Zinn (Sn) mg/l 1,00 <0,06 0,01 <0,1

Bor (B) mg/l 1,00 <0,05 <0,1 <0,5

Kw 4) gesamt mg/l 1,00 <0,10 <0,1 <0,1

POX 5) mg/l 0,10 <0,010 <0,010 <0,010

anionische Tenside mg/l 2,00 <0,05 <0,05 <0,02

BTXE 6) mg/l 0,10 <0,005 <0,005 <0,005

nichtionische Tenside mg/l 1,00 <0,10 <0,5 -

1) Gesamter organisch gebundener Kohlenstoff2) Chemischer Sauerstoffbedarf 3) Adsorbierbare organisch gebundene Halogene 4) Kohlenwasserstoffe 5) Ausblasbare organisch gebundene Halogene 6) Summe der flüchtigen aromatischen KohlenwasserstoffeQuelle: Eigen- und Fremdüberwachung Abwasseranlage - BDL ZT GmbH 2013

AbluftFür die Frischluftversorgung der Reinräume wird Umge-bungsluft großvolumig angesaugt, von Partikeln gereinigt und nach mehrfacher Umwälzung (mehrmaliger Kreis-laufführung) gefiltert wieder an die Umwelt abgegeben. Prozessbedingte Verunreinigungen der Abluft entfernen wir, wenn notwendig, mit Aufbereitungsanlagen aus der Abluft. Dabei werden die behördlich vorgegebenen Grenzwerte deutlich unterschritten. Die Stoffklassen mit Umweltrelevanz im Bereich Abluft werden in definierten

Abluftströmen basierend auf ihren chemischen Eigen-schaften zusammengefasst.

Im Bereich der sauer/alkalischen Abluft (Prozessabluft) werden Nasswäscher eingesetzt, organische Kom-ponenten werden mittels Nachverbrennungsanlagen abgereinigt und auch perfluorierte Verbindungen (PFC) aus dem Bereich der Halbleiterfertigung werden in einem Hochtemperaturprozess verbrannt und nass- chemisch nachgereinigt.

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Die Schwankung einzelner Abluftwerte zum Vorjahr erklärt sich durch Technologieverschiebungen und Auslastungs-schwankungen. Die Grenzwerte sind nach wie vor deutliche unterschritten.

Luftemissionen Halle 14, 15, 16 - Messwerte von den Geschäftsjahren 2010/11, 2011/2012 und 2012/13

1) Gemäß behördlicher Vorgaben 2) Der HF Grenzwert für Halle 16 wurde mit Bescheid des Bundesministeriums für wirtschaftliche Angelegenheiten vom 08.09.1998, ZI.: 318.956/3-III/A/2a/98, auf 1mg/m³ festgelegt n.z. nicht zutreffend

Stoff Grenzwerte 1) Messwerte (Mittelwerte)

Halle 14 Halle 15 Halle 16

2010/11 2011/12 2012/2013 2010/11 2011/12 2012/2013 2010/11 2011/12 2012/2013

Chlorwasserstoff (HCl)

30 mg/m3 ≤ 0,30 mg/m³ 0,48 mg/m³ 0,55 mg/m³ ≤ 0,30 mg/m³ 0,44 mg/m³ 0,54 mg/m³ ≤ 0,30 mg/m³ ≤ 0,30 mg/m³ ≤0,30 mg/m

Fluorwasserstoff (HF)

3 mg/m3 0,7 mg/m³ 0,95 mg/m³ 0,58 mg/m³ ≤ 0,24 mg/m3 ≤ 0,24 mg/m3 ≤0,24 mg/m3 n.z. n.z. n.z.

Fluorwasserstoff (HF) Halle 16 2)

1 mg/m3 n.z. n.z. n.z. n.z. n.z. n.z. ≤ 0,24 mg/m³ 0,25 mg/m³ ≤0,24 mg/m³

Chlor (Cl2)

3 mg/m3 ≤ 0,50 mg/m³ ≤ 0,50 mg/m³ ≤0,50 mg/m³ ≤ 0,50 mg/m³ ≤ 0,50 mg/m³ ≤0,50 mg/m³ ≤ 0,50 mg/m³ ≤ 0,50 mg/m³ ≤0,50 mg/m³

Stickoxide als Stickstoffdioxid (NO2)

200 mg/m3 9,54 mg/m³ 9,03 mg/m³ 6,65 mg/m³ ≤ 0,82 mg/m³ 1,05 mg/m³ 0,82 mg/m³ 6,74 mg/m³ 5,39 mg/m³ 4,21 mg/m³

Ammoniak (NH3)

30 mg/m3 ≤ 0,70 mg/m³ 0,99 mg/m³ 1,86 mg/m³ ≤ 0,70 mg/m3 0,77 mg/m³ 0,76 mg/m³ ≤ 0,70 mg/m³ 0,69 mg/m³ 0,70 mg/m³

Bromwasserstoff (HBr)

3 mg/m3 ≤ 0,67 mg/m3 ≤ 0,67 mg/m3 ≤0,67 mg/m³ ≤ 0,67 mg/m3 ≤ 0,67 mg/m3 ≤0,67 mg/m3 ≤ 0,67 mg/m3 ≤ 0,67 mg/m3 ≤0,67 mg/m³

Arsin (AsH3)

0,5 mg/m3 ≤ 0,017 mg/m3

≤ 0,017 mg/m3

≤0,017 mg/m³ n.z. n.z. ≤0,017 mg/m³ 0,036 mg/m³ 0,017 mg/m³ ≤0,017 mg/m³

Phosphin (PH3)

0,5 mg/m3 0,027 mg/m3 0,036 mg/m³ 0,009 mg/m³ ≤0,007 mg/m3≤0,007 mg/m3≤0,007 mg/m3 0,142 mg/m³ 0,081 mg/m³ ≤0,007 mg/m³

Organischer Kohlenstoff

30 mg/m3 17,46 mg/m³ 4,94 mg/m³ 2,75 mg/m³ 7,69 mg/m³ 10,70 mg/m³ 20,45 mg/m³ 17,47 mg/m³ 5,22 mg/m³ 2,61 mg/m³

Kohlenmonoxid (CO)

100 mg/m3 9,96 mg/m³ 11,12 mg/m³ ≤9,28 mg/m³ ≤ 9,28 mg/m³ ≤ 9,28 mg/m³ ≤9,28 mg/m 12,6 mg/m³ 14,50 mg/m³ ≤9,28 mg/m³

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Stoff Grenzwerte Messwerte 2011/12 Messwerte 2012/13

Halle 13 Halle 16 und 16A Halle 13 Halle 16 und 16A

Chlorwasserstoff (HCl) 30 mg/m3 ≤ 0,30 mg/m3 ≤ 0,30 mg/m³ ≤ 0,30 mg/m3 ≤ 0,30 mg/m3

Fluorwasserstoff (HF) Halle 16 und 16A 1 mg/m3 n.z. ≤ 0,24 mg/m³ n.z. ≤ 0,24 mg/m³

Stickoxide als Stickstoffdioxid (NO2) 200 mg/m3 ≤ 0,82 mg/m3 ≤ 0,82 mg/m3 ≤ 0,82 mg/m3 ≤ 0,82 mg/m3

Ammoniak (NH3) 30 mg/m3 1,45 mg/m3 ≤ 0,70 mg/m³ ≤ 0,70 mg/m³ ≤ 0,70 mg/m³

Arsin (AsH3) 0,5 mg/m3 n.z. ≤ 0,017 mg/m3 n.z. ≤ 0,017 mg/m3

Organischer Kohlenstoff 30 mg/m3 11,70 mg/m3 n.z. 4,7 mg/m³ n.z.

Luftemissionen Halle 13 und Halle 16 und 16A – Messwerte der Geschäftsjahre 2011/12 und 2012/13:

Basierend auf den Vorgaben der EMAS III - Verordnung werden auch in dieser Umwelterklärung die Emissionen an NOX (Stickoxide), SO2 (Schwefeldioxid) und Staub berichtet.

Die NOX – Emissionen des Standortes aus der Produktion betragen im Geschäftsjahr 2012/13 ca. 14.900 kg, der Anteil aus fossilen Brennstoffen nach der Fernwär-meumstellung nur noch ca. 3,5 kg. Die Bewertung der NOX –Emissionen aus den Produktionsbereichen erfolgte hierbei über eine Abschätzung der Frachten der Abluftvo-lumenströme aus deren NOX-Belastung (Werte unter der messtechnischen Nachweisgrenze von 0,82 mg wurden mit dem Wert der Nachweisgrenze in die Berechnung übernommen - Worst Case Berechnung). Die Berechnung der NOX-Emissionen aus dem verwendeten Heizungsmix erfolgte auf Basis der letzten Emissionserklärung 2013 für Kesselanlagen (BGBl. II Nr. 292/2007).

Der SO2 – Ausstoß des Standortes beträgt nach Umstel-lung der Heizung von Gasbetrieb auf Fernwärme weniger als 0,1 kg und resultiert, stöchiometrisch berechnet, sowohl aus der Menge des eingesetzten Notstromdiesels als auch aus dem Wartungsbetrieb samt Spitzenlast- unterstützung der Dampfkessel durch den Energiever-sorger KELAG im Erdgasbetrieb.

Bezüglich der Staubemissionen werden die behördlichen Vorgaben (max. 5 mg/Nm3) einmal jährlich von einem Gut-achter im Rahmen des entsprechenden Kontrollkonzeptes an repräsentativen Messstellen überprüft. Die Messwerte für das letzte Geschäftsjahr liegen zwischen 0,1 und 3,3 mg/Nm3 und damit innherhalb der behördlichen Vorgaben.

Die Abschätzung der Staubemissionen für den Standort beträgt für das letzte Geschäftsjahr ca. 11,3 t und resultiert wiederum aus einer Frachtbewertung der Abluftströme. Der Anstieg der Staubfracht gegenüber dem Vorjahr resultiert aus den gestiegenen Abluftmengen sowie einer daraus

resultierenden erhöhten Staubabscheidung. Besonderes Augenmerk richten wir seit Jahren auf die Reduktion von Emissionen perfluorierter Verbindungen (PFC). Diese werden speziell bei Ätz- und Abscheidungsprozessen eingesetzt. Der Beitrag der PFCs am Treibhauseffekt über-steigt den des Kohlenstoffdioxids um ein Vielfaches.

Alle freiwillig gesetzten Ziele der Infineon Technologies AG konnten, wie in den vergangenen Jahren berichtet, erreicht werden. Mithilfe von Technologien, die den Umsatzfaktor – bei bereits im Einsatz befindlichen Gasen – erhöhen sowie durch Verwendung von neuen, alternativen Gasen mit niedrigerem Treibhausgaspotenzial konnte somit eine Reduktion der spezifischen Emissionen erzielt werden.

Zur Verringerung der Klimawirksamkeit der Emissionen am Standort Villach, wurde spezielle Aufmerksamkeit auf nach-haltige Reduktionsmaßnahmen besonders im Bereich der Abluftreinigung und dem Einsatz von Schwefelhexafluorid (SF6) im Prüffeld sowie dem Einsatz von CO2-relevanten Prozessgasen in der Fertigung gelegt.

In der nachfolgenden Grafik sind die PFC-Emissionen der Infineon mit Zielwert für 2015 abgebildet:

Ziele für PFC-Emissionen Infineon in Tonnen CO2-Äquivalenten

250.000

200.000

150.000

100.000

50.000

02010 2011 2012 2013 2015

Geschäftsjahr

t

Ziel (maximale PFC-Emissionen für 2015)

Weltweite reale PFC-Emissionen

Geschätzte Emissionen bei einemjährlichem Volumenswachstum von 7,5%

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Wie bereits in der letzten Umwelterklärung beschrieben, ist SF6 ein in der Halbleiterindustrie unverzichtbares Prozessgas, zudem wird es aufgrund seiner dielektrischen Eigenschaften insbesondere in der Hochspannungs-technologie weltweit als Isolationsgas verwendet. Nach heutigem Stand der Technik gibt es keine Alternative zum Einsatz von SF6 als Prozessgas im Bereich der Plasma- Ätzung bei der Fertigung von Halbleiterbauelementen.

Der Anteil des am Standort verbrauchten SF6 als Isola-tionsgas im Scheibenprüffeld zum Messen und Testen der gefertigten Wafer, konnte in den letzten Jahren durch gezielte Reduktionsprogramme auf ein Minimum der messtechnisch erforderlichen Einsatzmenge gesenkt werden. Die verbleibende Grundlast resultiert aus spezi-ellen Anforderungen der Hochvoltmesstechnik sowie dem Einsatz als Dielektrikum bei den Implantationsanlagen.

Nachdem am Standort Villach zur Reduktion der Emissionen von Treibhausgasen hinsichtlich des Kyoto Protokolls auf nachhaltige Reduktionsmaßnahmen insbesondere im Bereich der Abluftreinigung gesetzt wird, konnten die spezifischen CO2-Emissionen bezogen auf die gefertigte Siliziumfläche wiederum leicht verbes-sert werden.

Der Einsatz von perfluorierten Kohlenwasserstoffen am Standort Villach wird im Rahmen der österreichischen Industriegas–Verordnung (BGBl.II Nr. 447/2002) konse-quent überwacht und berichtet und dient als Basis der aus dieser Verordnung geforderten Berichterstattung.

CO2-Emissionen in kg/cm2 Siliziumfläche normiert je Geschäftsjahr - 2012/2013

03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13

1.0

0.8

0.6

0.4

0.2

0.0

0.10

0.08

0.06

0.04

0.02

0.00

[kg/

cm2 ] C

O2 Ä

quiv

alen

te P

FC

[kg/

cm2 ] C

O2-E

mis

sion

en H

eizu

ng

Geschäftsjahr

CO2 Äquivalente PFCCO2 Emissionen aus Ergas, Notstromdiesel, Heizöl EL

Gemäß EMAS III - Verordnung werden ergänzend auch die Emissionen an eingesetztem CO2, CH4 (Methan) und

N2O (DistickstoffmoNOXid) bezogen auf CO2 Äquivalente betrachtet. Nachdem das Treibhauspotenzial dieser oben angeführten Prozessgase bezogen auf die CO2-Äquivalente relativ gering ist, und im Rahmen einer Gesamtbetrachtung im Geschäftsjahr 2012/13 wiederum nur ca. 1,5% der Gesamtemissionen beträgt, wurde, basierend auf der Leit-linie 2004/156/EG dieser Anteil in der oben abgebildeten Zehnjahresbilanz nicht berücksichtigt. Der Verbrauch an CO2-relevanten Hydrogen-Fluor-Kohlenwasserstoffen (HFC) als Kältemittel ist mit einem Anteil von ca. 1% an den angeführten CO2-Emissionen ebenfalls zu vernachlässigen.

Der deutliche Rückgang der direkten CO2-Emissionen in den Bereichen Heizung und Abgasreinigung (Energie-träger Erdgas) der letzten Jahre, erklärt sich aus dem Umstieg der Standortbeheizung auf Fernwärme ab April 2011. Somit wird Erdgas am Standort nur mehr für den Betrieb spezieller Abgasreinigungsanlagen (Burnboxes) verwendet. Geringe Mengen (im Geschäftsjahr 2012/13 ca. 4000 Nm3) wurden wie bereits erwähnt noch im Bereich der Heizungskessel durch den Energieversorger KELAG eingesetzt.

LärmInfineon verfügt über ein aktuell gehaltenes Lärmkataster. Der Großteil der lärmerzeugenden Maschinen wie Kom-pressoren, Kältemaschinen und Wärmepumpen werden in geschlossenen Versorgungsräumen untergebracht. Die im Geschäftsjahr 2012/13 neu installierten Wärmetauscher befinden sich im offenen Zwischenbau Halle 14/15 und führten zu keiner nennenswerten Veränderung der Gesamt-situation hinsichtlich der Lärmbelästigung für die Anrainer.

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4.3 Indirekte Umweltauswirkungen

Neben den direkten Umweltaspekten sind des Weiteren auch die indirekten Aspekte zu betrachten, die zu wesentlichen Umweltauswirkungen führen könnten, die nicht oder nur in gewissem Umfang vom Unternehmen kontrolliert werden können.

Energieeffiziente ProdukteEin Drittel der weltweit verbrauchten Energie ist Elekt-rizität. Die wichtigste Energiequelle der Zukunft heißt daher Energieeffizienz. Bereits das zehnte Jahr in Folge ist Infineon Technologies laut IHS Research die Nummer 1 auf dem Leistungshalbleitermarkt. Ein beträchtlicher Teil des konzernweiten Know-how für energieeffiziente Leistungshalbleiter liegt in Österreich.

Innovative Halbleiterlösungen von Infineon optimieren bei Autos, Industrieanlagen, Unterhaltungs- und Haushaltselek-tronik den Energieverbrauch. Unsere Leistungselektronik überträgt Energie vom Kraftwerk bis zum Verbraucher effizient über tausende Kilometer. Von der Solarzelle über das Stromnetz bis zur Waschmaschine - mit klugen Strom-zählern, so genannten Smart Metern, lässt sich dabei jede Kilowattstunde minutengenau auswerten, auch das hilft Strom zu sparen. Leistungshalbleiter Mikrokontroller und Sensoren von Infineon optimieren die gesamte Energiekette.

Rund zwanzig Prozent der weltweit verbrauchten elektri-schen Energie wird für Beleuchtungszwecke aufgewendet.

Dabei ist ein deutlicher Trend zur Energieeinsparung bei Beleuchtungsanwendungen zu erkennen. Hierfür sind entsprechend effiziente Lichtquellen und elektronische Komponenten nötig. Am Standort Villach werden energie-sparende Produkte z.B. aus der CoolSET™ bzw. CoolMOS™ Familie und aus der so genannten Smart Ballast IC Pro-duktreihe hergestellt. Konsumentinnen und Konsumenten profitieren durch Einsparungen bei den Energiekosten unmittelbar von den Infineon-Entwicklungen.

Für den Fortschritt von Elektromobilität sind neueste Halbleitertechnologien ein unerlässlicher Bestandteil: Leistungshalbleiter übernehmen die Umwandlung und die Verteilung des elektrischen Stroms an den Motor und andere Hilfsaggregate. In allen Bereichen der Elektromobilität — Kosten, Reichweite der Batterie, Lade-Infrastruktur und Smart Grid mit all seinen Aspekten — helfen Halbleiterlösungen von Infineon, den techno-logischen Durchbruch zu beschleunigen. Gemeinsam mit Spitzenunternehmen aus Industrie, Forschung und Energiewirtschaft beteiligt sich Infineon Austria an der bundesweiten Plattform „Austrian Mobile Power“.

Diese Beispiele zeigen, dass sich Infineon nicht nur in der Produktion für einen verantwortungsbewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen engagiert. Das Unternehmen forscht stetig an der effizienteren Nutzung von Energie. So werden die Infineon-Chips bereits im Hinblick auf eine erhöhte Lebensdauer und verbesserte

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Recyclingeigenschaften der Produkte entwickelt. Des Weiteren gibt es ein Entwicklungshandbuch, das eigens auf eine umweltgerechte Produktgestaltung ausgelegt ist.

Umweltverhalten von Auftragnehmern (Beschaffung) und FremdfirmenInfineon verfügt über unternehmenseigene Prozesse die eine umweltgerechte Beschaffung bei Dienstleistungen und Equipment sicherstellen. Zuletzt wurde dieses System auf die Bewertung der Umweltleistungen unserer Lieferanten ausgeweitet. Die Ergebnisse zeigten dass rund 90% der Hauptlieferanten unseres Standortes über ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem verfügen.

Alle Dienstleister und Zulieferer sind angehalten unsere Standards bei der Arbeitssicherheit, beim Gesundheits- und Umweltschutz sowie bei den Arbeits- und sozialen Bedingungen zu erfüllen. Konzernweite Leitlinien – wie die „Principles of Purchasing“ – die auf unseren weltweit gültigen „Business Conduct Guidelines“ basieren, ermögli-chen eine erfolgreiche Zusammenarbeit in diesen Punkten. Umwelt- und Arbeitssicherheitsaspekte werden zusätzlich in Rahmeneinkaufsverträgen festgehalten, weitere Anfor-derungen an unsere Lieferanten werden in sogenannten „Technischen Lieferbedingungen“ formuliert.

Umwelt- und NachhaltigkeitsberichterstattungAls Datenbasis für die Umwelt- und Nachhaltigkeitsberichter-stattung wurde auf Standortebene neben der Umwelterklärung

mit Geschäftsjahr 2012/13 eine quartalsmäßige Erfassung der wesentlichsten Umweltkennzahlen eingeführt, welche auch in die Konzernberichterstattung einfliesst.

Logistik und TransportKonstante Optimierungsmaßnahmen im Versand und ein verstärktes Augenmerk auf zertifizierte bzw. validierte Logis-tikpartner gewährleisten einen umweltgerechten Transport. Darüber hinaus werden innerhalb des Unternehmens Kraft-stoffverbrauch und Fahrkosten minimiert, beispielsweise durch die Koordination von Fahrgemeinschaften bei Dienstreisen.

4.4 Umweltaspekte und Schwerpunktthemen

Bei der Bewertung der wesentlichsten direkten und indirekten Umweltaspekte für Betriebsanlagen werden für die wichtigsten Umweltauswirkungen Ziele formuliert und Maßnahmen zu deren Vermeidung oder Reduktion veranlasst. Direkte, beeinflussbare Aspekte werden dabei mit Hilfe einer Detailanalyse bewertet. Indirekte Umweltaspekte werden qualitativ abgeschätzt, da die indirekten Aspekte von Infineon am Standort Villach nicht beeinflusst werden können.

Resümee: Die Bewertung der Umweltaspekte bei Infineon Technologies Austria am Standort Villach ergab für das Geschäftsjahr 2012/13 wiederum eine deutliche Bestäti-gung der positiven Umweltleistung. Schwerpunkte lagen wiederum in den Bereichen Recycling von Chemikalien (Lösemittel) und Sicherheitskonzepten.

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Umweltaspekte ESHEn-Relevanz Bewertung der Umweltrelevanz Maßnahmen

Auswirkungen auf die Umwelt Ja Nein 2010/11 2011/12 2012/13 Projekt/ laufende Maßnahmen (P/M)

Maßnahmen definiert bzw. eingeleitet

Emissionen in die Atmosphäre X B/C B/C B/C P/M � Technologieverschiebungen, Erweiterung und Anpassung erforderlich

� Weiterführende Optimierung der betrieblichen Abluftreinigungssysteme unter Berücksichtigung der Kyoto-Aspekte

� Basierend auf dem Ausbau des Standortes und dem entsprechenden Produktionshochlauf

Anfall von Abwasser X B/C B/C B/C P/M � Anpassung und Erweiterung der Abwasser-Anlage auf betriebliche Erfordernisse und Stand der Technik durchgeführt

� Basierend auf dem Ausbau des Standortes und dem entsprechenden Produktionshochlauf Erhöhung der Mengenschwellen erforderlich, ein entsprechendes Behördenverfahren wurden eingeleitet

Nicht gefährlicher Abfall X B/C B/C B/C P/M � Hauptfraktionen des nicht gefährlichen Abfalls gehen in die Verwertungsschiene

Gefährlicher Abfall X B/C B/C B/C P/M � Hauptfraktionen werden stofflich verwertet bzw. recycelt und wiederverwendet

Lärmemissionen X C C C M � Kein Handlungsbedarf im Normalbetrieb � Absicherung der Baustellenemissionen durch vorbeugende Messungen

Geruchsemissionen X C C C M � Problemanalysen im Bedarfsfall � Keine Anrainerbeschwerden

Anfall von Staub X B/C B/C B/C M � Regelmäßige Staubmessungen durch ext. Institut, alle Behördenauflagen erfüllt

Verbrauch an Ressourcen

Wasserverbrauch / VE-Wasser X B/C B/C B/C P/M � Permanente Verbrauchsoptimierungen (Abwasserreduktion) im Produktionsprozess

Betriebsmittel, Hilfsstoffe X B/C B/C B/C M � Kontinuierliche Ressourcen- Prozess- und Verbrauchsoptimierung

Chemikalien, Gase X B B B M � Kontinuierliche Ressourcen-, Prozess- und � Verbrauchsoptimierung, Input-Output-Analyse � Der steigende Verbrauch von Chemikalien und Gasen

ist technologie- und stückzahlgesteuert/ getrieben

Bedarf sonstiger Gefahrstoffe X B/C B B/C P/M � Aufgrund gestiegener Technologie-Komplexität im Bereich der Fertigung sowie daraus technischer Probleme bei Trennung ist der Verbrauch an Gefahrstoffen und organischen Lösungsmittel wiederum gleich angestiegen, die Recyclingquote insbesondere der Altlösemittel konnte jedoch deutlich gezielt gesteigert werden.

Medienverbrauch X B/C B/C B/C P/M � Permanente Reduzierung von Gefahrguttransporten durch die Gewinnung von Sauerstoff- bzw. Stickstoff aus der standorteigenen Luftzerlegungsanlage

� Verdünnung von Chemikalien vor Ort, zentrale Versorgungssysteme

Energiebedarf, Abwärme X B/C B/C B/C P/M � Wärmerückgewinnung und Abwärmenutzung von ca. 20% der eingesetzten Gesamtenergiemenge

� Umfangreiche Energiereduzierungsprogramme (Energy-Efficiency-Project)

� Heizungstechnische Versorgung des Standortes durch Fernwärme aus nachhaltiger Erzeugung (Biomasse)

Boden / Grundwasser X C C C M � Überwachung des Bodens durch regelmäßige Grundwasserüberprüfungen

Plausibilitätsprüfung von Umweltaspekten der Infineon Technologies Austria AG

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Sonstiges

Umweltauswirkungen im nicht bestimmungsgemäßen Betrieb

X B/C B/C B/C P/M � Weiterführung der betrieblichen Katastrophenschutz-Organisation (BKO)

� Pflege eines standortübergreifenden Sicherheitsfunktionsplans und Business Continuity Konzeptes

� Explosionszonenkonzept (VEXAT) � Umfangreiche Sicherheitsanalysen im Bereich strahlenrelevanter Anlagen

� Vertiefte Analysen im Bereich Industrieunfallver-ordnung (Selbstbewertung auf Basis Industrie-unfallrecht) und Industrieemissionsrichtlinie

� Betrieb eines validierten Umweltschutzlabors � Inbetriebnahme des neuen Feuerwehrhauses

Rechtliche Anforderungen (Legal Compliance)

X B/C B/C B/C P/M � Führung einer Rechtsdatenbank � Konsequente Fortführung der Konsolidierung � Erweiterte Sicherheitskonzepte (VEXAT, ADR, Strahlenschutz, Industrieunfallverordnung und Industrieemissionsrichtlinie)

Nachhaltigkeit (Sustainable Development)

X B/C B/C B/C M � Trennungs- und Recyclingkonzepte in div. Bereichen � Schulungs- und Ausbildungskonzepte im Bereich

Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz sowie Energie

� Im Bedarfsfall Vergabe von Projektarbeiten, Diplomarbeiten

� Förderung des YIP-Verbesserungsvorschlagswesen � Innovationen zu E-Mobility und Solartechnologie:

Betrieb einer betrieblichen Elektrotankstelle und Beschaffung eines E-Mobils für Behördenwege

� Aufbau eines umfassenden Umwelt- und Nachhaltigkeitsreportings

Neue Betriebsstätten X B/C B/C B/C P � Basierend auf dem Ausbau des Standortes termingerechte Behördenverfahren zur Absicherung der Legal Compliance, im Rahmen der umfassenden Nachweispflichten

Prozess Innovationen X B/C B/C B/C P � Konsequente und systematische umwelt- und sicherheitstechnische Evaluierung und Absicherung neuer Technologien u.a. im Bereich der Ionen-Implantation, des Elektro Chemical Plating, des Siliziumcarbit und Galliumnitrit und der E-Mobility

Gesundheitsprogramm (Health Activities)

X B/C B/C B/C P/M � Weiterführung der Betrieblichen Gesundheits-förderung mit ganzheitlichem Ansatz

� Durchführung der Aktivitäten nach Bedarf und abgestimmt mit internen Vorgaben Schwerpunkte:

– Vorsorge – Bewegung – Psychische Gesundheit (Burn-Out Prophylaxe)

� Best Ageing � Mediation und Coaching

Bewertung der Umweltrelevanz

AWegen hoher Umweltbelastung der Anlage oder Tätigkeit oder ihrer Gruppe; Maßnahmen zur Reduzierung sind notwendig

BWegen vertretbarer Umweltbelastung besteht kein unmittelbarer Handlungsbedarf, Maßnahmen zur Reduzierung sind bereits ergriffen oder entsprechen dem Stand der Technik

B/CEs besteht kein sofortiger Handlungsbedarf - Maßnahmen werden bereits durchgeführt (kontinuierliche Verbesserungsprogramme, dynamischer Prozess)

CAufgrund eingeführter Maßnahmen, kein Handlungsbedarf oder nicht beeinflussbare Umweltbelastung

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5. Übersicht Umweltprogramm und Umweltziele für 2013/14

Grundlage des Arbeitssicherheits-, Gesundheitsschutz-, Umweltschutz- und Energieprogramms am Standort Villach sind die Zielsetzungen im Umweltschutz, Energiemanagement, Arbeitssicherheit und Gesund-heitsschutz der Infineon Technologies. Basierend auf den entsprechenden Input- und Outputanalysen, sowie den als wesentlich bewerteten Aspekten am Standort wird einmal jährlich der Ziel- und Maßnahmenkatalog überprüft, angepasst und festgeschrieben. Dabei werden auch die mit den einzelnen Projekten verbundenen Maßnahmen, Termine und Verantwortliche festgelegt.

IMPRES Programm 2012/2013 - Ziele für 2013

5.1 Umgesetzte Maßnahmen 2012/13

Konzeptionell konzentriert sich die Infineon Techno-logies Austria AG in ihren Umwelterklärungen in den letzten Jahren auf die Ausweisung von strategischen Großprojekten im Bereich Abwasser, Abluft und Recycling. Bei Innovationen, Kapazitätserweiterungen und Ersatzinvestitionen wird bei neuem Equipment der Stand der Technik berücksichtigt. Auszugsweise sind nachfolgend die umweltrelevanten Projektaktivitäten dargestellt, die einen signifikanten Beitrag zur Verbesse-rung der Umweltleistung des Standorts erbrachten bzw. erbringen werden.

Bereich Ziel Maßnahme Status

Energieeffizienz Zertifizierung nach ISO 50001 Umsetzung des Energiemanagementsystems üOptimierung des Energieverbrauchs von Subequipment

Koppelung der ausgewählten Equipments Pilotprojekte durchgeführt (5 Anlagen)

Beleuchtungsoptimierung Installation der LED-Technologie für selektive Bereiche in Fertigung und Peripherie wird ausgeweitet

10% aller Leuchtmittel wurden ausgetauscht (> 30.000 à Einsparung von 700 MW)

Wiederverwertung / Nachnutzung von wasserstoffgashältigen Abgasen

Variante der Wiederverwendung wird favorisiert und wird weiter in Richtung Machbarkeit evaluiert

Prototyp der Anlage steht - Analysegerät steht für Test bereit

"Free cooling" für Prozesskühlwasser 15°C Kühlen des Prozesskühlwassers mit den Kühltürmen bei Aussentemperaturen > 15°C anstelle der Kältemaschinen

Gesamtkonzept wurde fertiggestellt – die technische Umsetzung wurde eingeleitet Fertigstellung 09/2015

Erneuerbare Energie Photovoltaik Einsatz Evaluierung des Einsatzes einer Photovoltaik Farm Aus technischen Gründen wurde Projekt bis auf weiteres zurückgestellt

Abfall/Wertstoff Verstärktes Recycling von Wertstoffen Konzeptstudie zu verstärktem Lösungsmittelrecycling (500 t, bzw plus 20%); Absicherung der Verbringungslogistik von metallischen Wertstoffen

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Notfallmanagement Erhöhung des Sicherheitsstandards am Standort

Bau und Inbetriebnahme eines neuen Feuerwehrhauses an der Peripherie des Standortes

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Gesundheit Weiterführung der Gesundheitsförderung mit ganzheitlichem Ansatz

Schwerpunkte des Geschäftsjahr 2012/13 sind wiederum die Themen Bewegung, Ernährung und psychische Gesundheit.

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noch keine Umsetzung erfolgt

teilweise Umsetzung erfolgt

Projekt wurde erfolgreich umgesetzt

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IMPRES Program 2013/14 - Ziele für 2014

5.2 Geplante Maßnahmen 2013/14Basierend auf der Analyse der Umweltaspekte und den abgeleiteten Maßnahmen wurden für das Geschäftsjahr 2013/14 folgende Projekte geplant:

Bereich Ziel Maßnahme Status Termin

Energieeffizienz Optimierung des Energieverbrauchs von Subequipment (Idle Mode Controller)

Koppelung der ausgewählten Equipments Focus auf Fortführung des Projektes (Entwicklung u. Aufbau des Controllers mit Infineon Produkt ) mit Ziel zum universellen Einsatz ( auch im Backend u. Labors möglich)

Nach erfolgreicher Umsetzung der Weiterentwickelung Rollout definieren

6/2014

Beleuchtungsoptimierung Installation der LED-Technologie für selektive Bereiche in Fertigung und Peripherie wird ausgeweitet

Weitere Implementierung im Rahmen von Instandhaltungs-Maßnahmen im Bereich der Beleuchtungstechnik

9/2014

Wiederverwertung / Nachnutzung von wasserstoffgashaltigen Abgasen

A) Recycling Anlage: Detail Planung ausarbeitenB) Online Analytik Finalisieren der Erstentwickelung für den Feldversuch in Villach

A) Recycling Anlage Prototyp konzeptionell erstellt B) Online Analytik in Entwickelung

9/2015

Erhöhung Prozesskühlwasser Temperatur u. „Free cooling“ für Prozesskühlwasser

A) Überprüfung, das Prozess-Kühlwasser von 15° auf 18° zu erhöhen B) Vorbereitung der technischen Einbindung – Prüfung der Finanzmittelfreigabe

Vorbereitung Durchführung FMEA Design u. technische Umsetzung vorbereiten 6/2015

Optimierte Energiebereitstellung Überprüfen von Alternativ Energien (BHKW, Geothermie)

Prüfen der Varianten 6/2014

Verbrauch der Ressourcen

Recycling von Altlösemittel Sicherstellung einer Recyclingquote von ca. 600t für das Geschäftsjahr 2013/14, externe Recyclingstudie für DMF

Erste Proben für DMF an Fa. Braun, Recyclingergebnis positiv 09/2014

Abluft Ersatz von voraussichtlich 3 Abluftreinigungs-Altanlagen

Einsatz von Anlagen nach Stand der Technik mit optimierten Ressourcenverbrauch

Evaluierungs,- und Beschaffungsprozess eingeleitet 09/2014

Abfall/Wertstoff Überarbeitung der Prozessvorschrift „Abfallmanagement“

Überarbeitung des Leistungsverzeichnisses und der Prozessvorschrift unter besondere Berücksichtigung der Schnittstellen von Fremdfirmen und des Flächenmanagements

Grundlagenermittlung

09/2014

Arbeitssicherheit Erhöhung der Sicherheitsstandards bei Fremdfirmen

Erstellung und Implementierung einer internen Sicherheitszertifizierung für Fremd-firmen (SAFETY @IFAT) angelehnt an SCC

Aktuell läuft Rollout an 7 ausgewählte Fremdfirmen 12/2013

Legal Compliance Aktualisierung der Konsolidierung Vorarbeiten (aktualisieren der Anlagendokumentation) für die 3. Aktualisierung der Konsolidierung

Projektdefinition durchgeführt, Zeitleiste erstellt 01/2015

Industrieunfallverordnung Umsetzung der Industrieunfallverordnung im Sinne eines Schwelle II Betriebes

Abgleich mit Behördenanforderungen, Erstellung von Detaildokumentationen/dokumenten

09/2014

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5.4 Bedeutsame Änderungen seit der letzten konsolidierten Umwelterklärung

Ein Rückblick auf die letzten drei Geschäftsjahre weist nachfolgende Änderungen am Standort Villach auf:

Geschäftsjahr Projekte

2010/11 � Umstellung der Energieversorgung im Bereich Heizung von Gas auf Fernwärme � Errichtung einer E-Tankstelle für Elektroautos, E-Scooter und Elektrofahrräder auf Basis Fotovoltaik � Grundsteinlegung zur Erweiterung des Standortes von 2.000 m² Reinraumfläche für Fertigung von 200 mm und 300 mm – Wafern. � Baubeginn eines neuen Gebäudes für Forschung und Entwicklung inkl. Ewicklungslabors (Eröffnung 31. Mai 2012)

2011/12 � Inbetriebnahme der neuen Fertigungsfläche Halle 16 mit 31.03.2012 (Eröffnung 1. März 2012) � Eröffnung des neuen hochenergieeffizienten Gebäudes Bau 07 - für Forschung und Entwicklung inkl. Labors � Eröffnung des vom Verein Sonnenstrahl betriebenen International Day Care Centers (Provisorium) für Kinder zwischen ein und sechs Jahren mit Schwerpunkt Englisch und Technik (September 2012)

� Beschluss zur Energiezertifizierung nach ISO 50001 – Erfolgreiches Initial Visit

2012/13 � Aufbau einer normierten Datenbank zur Nachhaltigkeitsberichterstattung („SOFI“). � Mitbegründung der Stiftungsprofessur „Nachhaltiges Energiemanagement“ an der Alpen Adria Universität Klagenfurt. Ziele diese Professur ist die Vernetzung der Universität mit der Energiewirtschaft sowie mit Industrieunternehmen, um einen zentralen Beitrag zur nachhaltigen Energieerzeugung und effektiveren und effizienteren Energienutzung in Unternehmen und Haushalten zu leisten.

� Teilnahmen am das Förderprojekt „Balanced Manufacturing“ (BaMa) mit dem Ziel Pilotanwendungen zur Steigerung der Energieeffizienz in Produktionsprozessen zu entwickeln.

5.3 Besondere Umweltleistungen 2012/13

Im Bereich der besonderen Umweltleistungen ist der Standort Villach sehr innovativ und zukunftsorientiert tätig. Einige wichtige Beispiele werden nachfolgend aufgelistet:

Bereich Projekte

Erneuerbare Energieträger Durch den bereits jahrelang erprobten Einsatz von Wärmetauschern und Wärmepumpen sowie der Abwärmenutzung von Anlagen und Equipment, konnten auch in den letzten drei Geschäftsjahren wieder Einsparungen bei der benötigten Energiemenge von ca. 20% bezogen auf die eingesetzte Gesamtmenge erreicht werden.

Energieeffizienz am Standort Basierend auf dem eingeführten Energiemanagement nach ISO 50001 wurden nun unter Führung des Energiemanagers eine Vielzahl von Projekten mit dem Schwerpunkt Energieeffizienz ins Leben gerufen und bereits auch umgesetzt. Hierbei erfolgt im Rahmen des Best Practice Sharings ein permanenter Erfahrungsaustausch mit den weiteren Infineon Standorten. Auch beim Bau des neuen Feuerwehrhauses wurden bereits verstärkt energierelevante Aspekte berücksichtigt.

Fernwärme/ CO2 Der Umstieg von Erdgas auf Fernwärme führte wiederum zu einer deutlichen CO2- Einsparung im Bereich der verwendeten Sekundärenergie (Emissionseinsparung von ca. 3000 t CO2).

Recycling Basierend auf der Analyse der Umweltaspekte konnte im Geschäftsjahr 2012/13 durch verstärktes Recycling der Altlösemittel die Recyclingquote wiederrum deutlich angehoben werden. Die mittlere Recyclingrate beträgt aktuell ca. 30%, spezielle Lösungsmittel werden mit einer Recyclingquote von bis zu 60% wiederverwertet.

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6.1 Begriffserklärung

6. Anhang

AEV Abwasseremissionsverordnung

Audit ist der systematische und dokumentierte Verifizierungsprozess im Unternehmen, mit dem Daten und Vorgänge ermittelt und bewertet werden

AUVA Allgemeine Unfallversicherungsanstalt in Österreich

BaMa Balanced Manufactoring (Förderprojekt)

Best Ageing Umfassendes Gesundheitsprojekt für

BKO Betriebliche Katastrophenschutz-Organisation

CMP Abkürzung für Chemisch-Mechanisches Polieren

CO2-Äquivalent CO2, chemische Formel für Kohlenstoffdioxid; da die Treibhausgase unterschiedliche Klima-wirksamkeit haben, braucht man eine gemeinsame Einheit, um sie vergleichen zu können; diese Einheit heißt CO2-Äquivalent und berechnet sich aus der Menge der Emissionen eines bestimmten Gases multipliziert mit dessen Klimawirksamkeit

Cold Steel mode Produktionsequipment ist komplett abgeschaltet – „Power off“

Cyclopentanon organisches Lösungsmittel

DC/DC Gleichstromwandlung

DMF Abkürzung für das Lösungsmittel Dimethylformamid

ECD Abkürzung für Electro Chemical Plating; electrochemische Abscheidetechnologie

EMAS Abkürzung für Eco Management and Audit Scheme (engl.); EG-Öko-Audit-System

E-Mobility Begriff für Innovationsprojekt bei Infineon zur Unterstützung von energieeffizienten Elektro- und Hybridfahrzeugen

EN ISO 14001 um die Unternehmen beim Auf- und Ausbau von betrieblichen Umweltmanagementsystemen zu unterstützen, hat die International Standardization Organisation (ISO) die weltweit gültige EN ISO 14001 entwickelt

Frontend Art der Fertigung, bei der auf den Wafern Chips gefertigt werden

Gefahrstoff Gefahrstoffe sind Stoffe und Zubereitungen mit einer oder mehreren der folgenden Gefähr-lichkeitsmerkmale: explosionsgefährlich, brandfördernd, hoch- oder leichtentzündlich, entzündlich, giftig, sehr giftig, gesundheitsschädlich, ätzend, reizend, sensibilisierend, kreb-serzeugend, fortpflanzungsgefährdend, erbgutverändernd, oder auf sonstige Weise chronisch schädigend, Krankheitserreger übertragend, umweltgefährlich

GHS Global Harmonisierted System (Global harmonisiertes System zur Einstufung und Kennzeich-nung von Chemikalien)

GJ Symbol für Gigajoule

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GC/MS Gaschromatographie/Massenspektroskopie, analytisches Verfahren im Bereich organischer Verbindungen

Green IT Optimierte Klimatisierung von Servern

Halbleiter ein kristalliner Werkstoff, der bei Erwärmung eine mit der Temperatur anwachsende elektrische Leitfähigkeit zeigt; Halbleiter sind z. B. Silizium oder Germanium; der Begriff wird auch für ICs aus diesem Werkstoff verwendet

ICP/MS Inductively Coupeled Plasma/ Massenspektroskopie, analytisches Verfahren für einen Nach-weis von Metallen

IMPRES Infineon Integrated Management Program for Environment, Energy, Safety and Health“

IMPRES-bezogene Zielsetzung

Gesamtziel in Übereinstimmung mit der IMPRES-Politik, dass sich das Unternehmen im IMPRES-Handbuch setzt

IMPRES-Politik Gesamtabsichten und Ausrichtung des Unternehmens in Bezug auf seine Leistung wie von der Führungsebene förmlich ausgedrückt

IMPRES-Programm ist eine Beschreibung der Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz sowie energiebe-zogenen Einzelziele der Standorte des Unternehmens

IT Information Technology umfasst alle Methoden, Konzepte und Techniken der Verarbeitung, Speicherung, Übertragung und Zugänglichmachung von Informationen und Daten.

Kyoto Protokoll Zusatzprotokoll der Vereinten Nationen mit dem Ziel des Klimaschutzes

l Symbol für Liter

Legal Compliance Sicherstellung der Rechtssicherheit

Matrix-Zertifikat alle gutachterlich zertifizierten Einheiten/Standorte eines Unternehmens sind auf einem Zertifikat aufgeführt

MF 320 Produktionschemikalie

ML Abkürzung für Manufactured Layer (engl.); produktspezifische Anzahl von Lithographieebenen

MWh Abkürzung für Megawattstunde

NMP Abkürzung für das Lösungsmittel N-Methyl-2- Pyrolidon

Nkm3 Abkürzung für Normkubikkilometer

nm Symbol für Nanometer

OHSAS 18001 (Occupational Health and Safety Assessment Series) ist ein internationaler Standard zur Bewertung und Zertifizierung eines Arbeitsschutzmanagementsystem

PFC Abkürzung für Perfluorinated Compounds (engl.); perfluorierte Verbindungen.

PGMEA Abkürzung für das Lösungsmittel Propylenglycolmonoethylethylacetat

Reinraum dient zur Fertigung und Untersuchung mikromechanischer und elektronischer Bauteile und Systeme, bei denen besondere Anforderungen z. B. an die Partikelfreiheit gestellt werden

Sleeping mode Komponente des Produktionsequipment sind teilweise abgeschaltet

Slurries sind Feststoffsuspensionen, teilweise mit chemischen Zusätzen, die beim CMP-Verfahren eingesetzt werden

SOFI Datenbank zur Nachhaltigkeitsberichterstattung

Standby mode Produktionsequipment ist produktionsbereit

Stand der Technik ist der Entwicklungsstand fortschrittlicher Verfahren, Einrichtungen oder Betriebsweisen, der die praktische Eignung einer Maßnahme zum Schutz der Gesundheit, zur Sicherung der Beschäftigten, und zur Begrenzung von Umweltschäden gesichert erscheinen lässt. Bei der Bestimmung des Standes der Technik sind insbesondere vergleichbare Verfahren, Einrich-tungen oder Betriebsweisen heranzuziehen, die mit Erfolg im Betrieb erprobt worden sind

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t Symbol für Tonne (metrisch)

TWh Abkürzung für Terrawattstunde

Umwelt (in Anlehnung

an EN ISO 14001)

ist die Umgebung, in der das Unternehmen tätig ist oder Teilbereiche davon tätig sind; dazu gehören u. a. Luft, Wasser, Land sowie andere natürliche Ressourcen, Mensch und Natur sowie deren Wechselwirkungen

Umweltaspekte beschreiben den Bestandteil von Tätigkeiten, Produkten oder Dienstleistungen etc. des Unternehmens oder seiner Teilbereiche oder seiner Standorte, die mit der Umwelt in Wechsel-wirkung treten oder treten können

Umwelt- auswirkung

jede positive oder negative Veränderung der Umwelt, die vollständig oder teilweise das Ergebnis der Tätigkeiten, Produkte, Dienstleistungen etc. des Unternehmens oder seiner Teilbereiche oder seiner Standorte ist

Umwelterklärung mit diesem Dokument kommunizieren die Standorte des Unternehmens, die nach der Verord-nung (EG) Nr. 1221/2009 validiert sind, regelmäßig die ausgeübten Tätigkeiten, umweltbezo-gene Einzelziele, umweltorientierte Leistungen, Umweltauswirkungen etc. in der Öffentlichkeit

Umwelt- managementsystem

(in Anlehnung an EN ISO 14001)

Umweltmanagement ist Teil des Managementsystems des Unternehmens; das Umweltma-nagementsystem umfasst die Organisation, die Planungstätigkeiten, die Methoden, Verfahren und Prozesse sowie die Ressourcen, die erforderlich sind, die Umweltpolitik zu entwickeln, zu implementieren und zu erfüllen, zu bewerten und aufrechtzuerhalten

VE-Wasser Reinstwasser, Ultra Pure Water

Verbundene Unternehmen

zum Unternehmen gehörende Firmen werden dann als verbundene Unternehmen bezeichnet, wenn mehr als 50 Prozent der Eigentumsanteile im Besitz des Unternehmens sind

VOPST Verordnung Optische Strahlung

Wafer Scheibe aus einem Halbleiterwerkstoff (Silizium) mit einem Durchmesser von bis zu 300 Millimeter; bei der Produktion von ICs wird er aus einem Einkristall geschnitten und dient als Trägermaterial für integrierte Schaltkreise

YIP Betriebsinternes Verbesserungsvorschlagswesen „Your idea pays“

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6.2 Gültigkeitserklärung

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6.3 Termin der nächsten Umwelterklärung

Bei der nächsten Umwelterklärung handelt es sich um eine aktualisierte Umwelterklärung, welche Anfang 2015 vorgelegt wird.

6.4 Ansprechperson – Kontakt

Allgemeine Informationen:[email protected]

Für weitere Informationen zu den Themen Arbeitssicher-heit, Umwelt-, Gesundheitsschutz und Energie stehen Ihnen folgende Ansprechpartner zur Verfügung:

Ansprechpartner für betrieblichen Umweltschutz und Arbeitssicherheit (Environmental Protection & Industrial Safety)Dr. Adolf BiedermannSenior Manager Facility Management ES Tel.: +43 5 1777-2656E-Mail: [email protected]

Ansprechpartner EnergiemanagementJosef ObiltschnigEnergiemanagerTel.: +43 5 1777-2750E-Mail: [email protected]

Leitung UnternehmenskommunikationDr. Ingrid LawickaSenior Manager Public Affairs and Communications Tel.: +43 5 1777-2004E-Mail: [email protected]

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Infineon Technologies Austria AG Standort VillachSiemensstraße 29500 VillachTel.: +43 5 1777-0Fax: +43 5 1777-3501

Weitere Standorte in Österreich:Standort GrazBabenberger Straße 108020 GrazTel.: +43 5 1777-0Fax: +43 5 1777-5900

Standort WienLinke Wienzeile 4/1/31060 WienTel.: +43 5 1777-11111Fax: +43 5 1777-11500

DICE GmbH & CO KG LinzFreistädter Straße 4004040 LinzTel.: +43 5 1777-15151Fax: +43 5 1777-15999

Infineon Technologies IT- Services GmbH KlagenfurtLakeside B059020 KlagenfurtTel.: +43 5 1777-0Fax: +43 5 1777-4666

Weltweit einzigartig: Cradle-to-Cradle®-Druckprodukte innovated by gugler*. Sämtliche Druckkomponenten sind für den biologischen Kreislauf optimiert. Bindung ausgenommen.Exklusiv-Vertrieb in Kärnten und Osttirol: www.greeneyes.at

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