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 Informationsbroschüre zum EDFU-Projekt der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen „Zu Besuch in Edfu…“  Das Edfu-Projekt  Herausgegeben zum 25. Jahr des Bestehens des Edfu-Projekte s (1986) und 260. Jahr des Bestehens der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (1751) Edfu-Projekt

Alle Namen Auf Diesem Heiligtum Sind Französisc

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Alle Namen Auf Diesem Heiligtum Sind Französisc Alle Namen Auf Diesem Heiligtum Sind Französisc

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  • Informationsbroschre zum EDFU-Projekt der Akademie der Wissenschaften

    zu Gttingen

    Zu Besuch in Edfu

    Das Edfu-Projekt

    Herausgegeben zum 25. Jahr des Bestehens des

    Edfu-Projektes (1986) und 260. Jahr des Bestehens

    der Akademie der Wissenschaften zu Gttingen (1751)

    Edfu-Projekt

  • Andreas Effland, Jan-Peter Graeff, Martin von Falck, Susanne Martinssen-von Falck, Leon Ziemer

    Zu Besuch in Edfu

    Das Edfu-Projekt

    Herausgegeben zum 25. Jahr des Bestehens

    des Edfu-Projektes (1986) und 260. Jahr des Bestehens

    der Akademie der Wissenschaften zu Gttingen (1751)

    Informationsbroschre zum EDFU-Projekt der

    Akademie der Wissenschaften zu Gttingen

    Hamburg 2011

    Druck: Universitt Hamburg, Print & Mail, AP 1, 20146

    Hamburg

    Das EDFU-Projekt nutzt fr die elektronische Wiedergabe von

    Hieroglyphen Vector Office 2011 http//www.hornet-sys.com

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    Alle Namen auf diesem Heiligtum sind franzsisch

    Graffiti der napoleonischen Orientarmee im Tempel von Edfu

    ANDREAS EFFLAND

    Die Akzeptanz von Graffiti ist unterschiedlich ausgeprgt. Whrend nicht

    genehmigte Graffiti im ffentlichen Raum meist als Form des Vandalismus

    angesehen werden, freut sich der

    Historiker ber alte Graffiti als eine

    willkommene, auswertbare Quelle.

    Solche Graffiti mssen nicht immer

    an pompejanischen Hauswnden zu

    finden sein, auch Kritzeleien

    jngeren Datums verdienen gelegent-

    lich Aufmerksamkeit.1

    Der aufstrebende Napoleon scheint

    bereits in jungen Jahren militrische

    berlegungen einer freien Wand-

    flche anvertraut zu haben. Im Ver-

    lauf seiner spteren Feldzge haben

    die Soldaten Napoleons vielerorts

    Inschriften und Graffiti hinterlassen.

    1 Siehe z.B. G. GOYON, Les inscriptions et graffiti des voyageurs sur la Grande Pyramide, Kairo 1944; J. HALLOF, Besucherinschriften in den Tempeln von Dendera, in: BIFAO 96, 1996, 229-244; R.O. DE KEERSMAECKER, The Travellers Graffiti from Egypt and the Sudan I-VIII, 2001-2010; T. ZIMMER, Les voyageurs modernes Karnak: Rapport prliminaire, in: Cahiers de Karnak VIII, 1982 - 1985, 1987, 391-406. Bei dem hier vorgelegten Beitrag handelt es sich um eine berarbeitete Fassung zweier Artikel: A. EFFLAND, Die Wacht am Nil. Napoleonische Graffiti in Edfu, in: F. LABRIQUE & U. WESTFEHLING (Hgg.), Mit Napoleon in gypten. Die Zeichnungen des Jean-Baptiste Lepre, Kln 2009, 67-71 und DERS., Graffiti aus der Zeit der napoleonischen gyptenexpedition in Edfu, in: D. KURTH & W. WAITKUS (Hgg.), EDFU: Neue Graffiti und Ritualszenen des Tempels von Edfu. Die Inschriften des Tempels von Edfu, Abteilung II, Dokumentationen; Band 2, Gladbeck 2010, 71-80.

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    Auch die Tempelwnde der alten gyptischen Heiligtmer zeugen noch heute

    von der einstigen Prsenz der Soldaten und weiterer Angehriger der

    franzsichen Orientarmee.

    Ausschnitt aus dem Gemlde von Jean Charles Tardieu, Halte de l'arme franaise Syne en Haute-

    gypte, 2 fvrier 1799 aus dem Jahr 1812 (Versailles, MV 1686)

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    Das mglicherweise bekannteste Graffito der napoleonischen Expedition ist

    die berhmte Erinnerungsinschrift auf Philae: Lan 6 de la rpublique, le 13

    Messidor, une arme Franaise, commande par Bonaparte, et descendue Alexandrie;

    larme ayant mis, vingt jours aprs, les Mameloukes en fuite aux pyramides, Desaix,

    commandant la premire division, les a poursuivi, au de-l des cataractes, o il est arriv le

    13 Ventose, de lan 7.

    Als die Franzosen whrend ihrer Offensive in Obergypten im Januar 1799

    den Tempel von Edfu erreichten, war dieser noch in weiten Teilen von

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    Wstensand und Unrat bedeckt. Die inneren Rume zu betreten war kaum

    mglich.2

    Ein Teil der Einwohner des Dorfes hatte seine Wohnungen im Inneren des Tempelhofes

    aufgeschlagen,3 und auf dem Dach standen weitere Htten. Dem

    Ingenieurgeographen Edm Franois Jomard, der als einer von mehr als 160

    ausgewhlten Wissenschaftlern und Gelehrten die napoleonische Armee

    begleitete, gelang es allerdings, durch die Decke des Tempeldaches ins Innere

    zu gelangen. Da die ffnung jedoch von Ziegelmauern verdeckt war, mute

    gewaltsam unter dem Geschrei der Frauen und Kinder eingedrungen werden. Eine Kerze im

    2 Dies zeigt sich auch in den Plnen und Zeichnungen des Tempels in der Description. So erhielt z.B. der zweite Sulensaal des Tempels von Edfu in der Aufrizeichnung real nicht vorhandene Hathor-Kapitelle, die Kapellen um das Sanktuar fehlen indes im Plan gnzlich (siehe Description de l'Egypte, Bd. 1, Planches, Paris 1809, Pl. 50, mitte und unten). Siehe ausfhrlich F. LABRIQUE, Edfu, wie Lepre es sah, in: F. LABRIQUE und U. WESTFEHLING (Hgg.), Mit Napoleon in gypten. Die Zeichnungen des Jean-Baptiste Lepre, Kln 2009, 55 ff. 3 V. DENON, Mit Napoleon in gypten, 1798-1799, Tbingen 1978, 217.

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    Mund und ein Ma in der Hand, stieg ich durch ein krpergroes Loch im Boden hinab,

    um in einen Saal voller Fledermuse zu gelangen, der nur noch anderthalb Meter hoch war.

    Durch eine weitere erbrochene ffnung drang ich von dort in den zweiten Sulengang ein.

    Dieser war bis ber die Kapitelle verschttet. Da alle Verbindungstren versperrt sind, kann

    man die Sle nur einzeln besichtigen, indem man durch die verschiedenen ffnungen

    eindringt oder durch die Lcher im Dach, welches bereits an mehreren Stellen erbrochen

    worden ist.4

    Denon Pl 57 2 Intrieur du temple d'Apollinopolis Edfou

    Neben der Untersuchung der Architektur des Tempels, der Vermessung der

    Bauten und des Areals sowie dem Kopieren einzelner Reliefs durch die

    begleitenden Knstler und Wissenschaftler stand fr die Soldaten die

    Sicherung des Gelndes im Vordergrund. Whrend ihres Wachdienstes fand

    sich allerdings auch gengend Zeit und Gelegenheit, sich auf dem antiken

    4 Zitiert nach S. SAUNERON und H. STIERLIN, Die letzten Tempel gyptens, Freiburg, 15.

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    Monument eigenhndig zu verewigen. Einige Soldaten fertigten sogar selbst

    Zeichnungen und Skizzen an.5

    Nol Dejuine, 1799

    Vivant Denon, Voyage, Pl. XXXIII,2

    Es ist sicher kein Zufall, da der meistgenutzte Anbringungsort dieser Graffiti

    der 32,50 m hohe Pylon6 des Edfu-Tempels ist. Vivant Denon schrieb ber

    Edfu: Als wir nherkamen, bewunderten wir die vortreffliche Lage von Apollinopolis. Sie

    beherrschte den Flu und das ganze Tal, und ihr prchtiger Tempel ragte noch immer, gleich

    5 Siehe z.B. F.. BEAUCOUR, La Campagne d'gypte (1798-1801), d'aprs les dessins indits de Nol Dejuine, du 20e Rgiment de Dragons. Mmoire de la Socit de Sauvegarde du Chteau Imprial de Pont-de-Briques, 1, Levallois 1983, 100 f., Pl. 20. 6 Die ursprngliche Hhe betrug sogar 33,53 m, siehe U. FAUERBACH, Tempelbau und Kalenderreform. Ein Schlaglicht auf die Innenpolitik Ptolemaios III., in: E.L. SCHWANDNER/K. RHEIDT (Hgg.), Macht der Architektur Architektur der Macht, Diskussionen zur Archologischen Bauforschung 8, 2004, 26, n. 22.

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    einer Festung, herrschend ber die weiten Trmmer und die Gegend empor. Wegen seiner

    Lage ist dieser Tempel im ganzen Lande nur unter dem Namen der Festung bekannt;7

    das Ganze dieses stolzen Baus steht auf erhabenem Boden, welcher nicht nur das Land,

    sondern das ganze Tal beherrscht8. Der hohe, alles berragende Pylon ermglichte

    einen weiten Blick auf die umgebende Landschaft, und die festen Mauern des

    Tempels boten sicheren Schutz.9 Dieser Schutz war durchaus notwendig, denn

    die Gegend von Edfu wurde trotz oder gerade wegen der Prsenz des Militrs

    wiederholt von Kampfhandlungen zwischen Franzosen und Mameluken

    heimgesucht. So kam es z.B. im Januar 1799 zu Kmpfen in der Nhe von

    Ramadi, im Februar zur Schlacht von Redesieh, den Scharmtzeln bei Serag

    und im April 1799 dann bei el-Beheirah, sdlich von El-Adwa sowie sdlich

    von El-Kab. All diese Kampfhandlungen geschahen im Umkreis von weniger

    als 15 km um Edfu.

    Die militrische Situation der franzsischen Soldaten vor Ort spiegelt sich in

    einem Graffito in der Mitte der Sdwand des Brckenraumes, das den

    franzsischen Schlachtruf Vaincre ou mourir, siegen oder sterben, wiedergibt.

    7 V. DENON, Mit Napoleon in gypten, 217. Siehe auch E.F. JOMARD, Description de lgypt, Antiquits -Description, Bd. I, Paris 1821, 271: Le grand temple domine au loin le village et tout les pays: cest pour cela que les habitants lappelent Qalah, cest--dire la citadelle. 8 V. DENON, Mit Napoleon in gypten, 265. 9 Der fortifikatorische Nutzen eines Monumentes wie der des Edfu-Tempels ist auch anderen Reisenden aufgefallen, so berichtet z.B. der im holsteinischen Glckstadt geborene dnische Marinekapitn Frederik Ludwig NORDEN (Voyage dEgypte et de Nubie, Kopenhagen 1755, 183) On trouve dans cette Ville un Monument considrable dAntiquit, & qui est parfaitement bien conserv. Les Turcs en on fait une Citadelle; & quelques-uns prtendent quil a t bti originairement pour un semblable usage; mais, sans vouloir offenser personne, je trouve que cet Edifice a plutt la ressemblance dune Porte que dune Citadelle.

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    Graffito, Pylonbrcke

    Die napoleonischen Graffiti nennen in erster Linie die Namen von Soldaten,

    meist dazu das Jahr 1799 oder 1800, oft die militrische Einheit10 und

    gelegentlich den Geburtsort des Schreibers.

    Verewigt haben sich in Edfu u.a. Varalia, L.S. Guibourg, Roland, Jean Jamain,

    Savelly, Antoine Moreau, Dupraville, Poudrat, Tricot, de Girard, de Jollois,

    Devilliers, Quiboulle, Joseph Popinot, Brcan, Jean Claus, Gonau, Lagorce,

    Mabilat, Large, Poulcha oder auch der Chasseur Jean Nicolas Cuvillies. Es

    findet sich sogar der Name Denon und auch der des Graveurs der oben

    angefhrten Erinnerungsinschrift auf Philae, Jean Jacques Castex.11

    Interessant sind auch zwei Graffiti des Soldaten Fagard. Auf dem Pylondach

    schreibt er sich Gan Loius Fagard und korrigiert sich in einer

    darunterliegenden Inschrift selbst zu Gan Louis. In einer der Kammern des

    Ostturmes schreibt er sich dann Jean Louis Fagard. Direkt ber diesem

    Graffito befindet sich auch die Einritzung einer Mhle. Ein sehr hnliches

    Graffito mit Mhle und Nebengebude vom 8. Mai 1799 befindet sich

    10 Des fteren findet sich der Hinweis auf die 21 Brigade lgre (Brigade Belliard), die Teil der Division Desaix gewesen ist. 11 Zahlreiche Graffiti sind auch zusammengestellt bei G. LEGRAIN, Inscriptions franaises de Haute gypte (Thbes, Esneh, Edfou, Assouan, Philae), in: Sances et travaux de lAcadmie des sciences morales et politique, Compte rendu, Paris 1911, 608-629.

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    ebenfalls in einer Kammer des Westturmes des Pylonen,12 eine Beischrift

    nennt hier jedoch den Korporal Poudrat und den Korporal Tricot.13 Diese

    zwei scheinen auch andernorts durch Graffiti aufgefallen zu sein: On the granite

    cliffs along the Nile, men named Poudrat, Tricot, Guibourg, their clothes and shoes in

    shreds, their eyes filled with pus, found the energy to chisel their prosaic names beside those of

    their predecessors Julius Tenax, Valerius Priscus, Quintus Viator and thus to mark the

    fact that they too had been there. Und der hier genannte Guibourg hat sich

    ebenfalls im Tempel von Edfu verewigt: Je reviens au pylne; lescalier qui conduit

    la terrasse mne aussi des chambres intrieures plus ou moins spacieuses et qui, du temps de

    lexpdition franaise, ont servi au casernement de nos troupes. On y voit encore, sculpts ou

    charbonns sur les murs, les noms de nos braves avec les dates de 1799 et 1800. Voici une

    inscription grave au sommet du pylne de gauche; elle est remarquable en son genre et prouve

    que lorthographe ntait pas une condition dhrosme: L.S. Guibourg, carabini, etc..14

    Ein besonders interessantes Graffito im Bereich der Pylonbrcke stammt von

    dem Ingenieurgeographen Emmanuel-Marie-Jean lEvangliste Le Gentil de

    12 G. LEGRAIN, Inscriptions franaises, 624. 13 J. C. HEROLD, Bonaparte in Egypt, New York 1962, 225. 14 D. HARL und J. LEFEBVRE (Hgg.), Sur le Nil avec Champollion, lettres, journaux et dessins indits de Nestor L'Hte; Premier voyage en Egypte 1828-1830, Orlans 1993, 242.

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    Qulern (1775-1843)15, der die militrische Expedition Napoleons begleitete,

    zahlreiche Karten fr den Atlas der Description de lgypte anfertigte16,

    darunter auch die Karte des Gebietes von Edfu,17 whrend sein Kollege, der

    Architekt und Altertumsforscher Jean-Baptiste Lepre den Tempel von Edfu,

    soweit mglich, vermessen hat.18

    Interessant ist das Graffito, da Le Gentil gut bekannt ist und sich in der

    dreizeiligen in unterschiedlichem Duktus eingravierten Inschrift auch ein

    Datum findet: Le Gentil, Ingnieur franais, Brumaire An VIII.

    Der Monat Brumaire (Nebelmonat), zweiter Monat des Herbstquartals, des

    Jahres 8 entspricht der Zeit zwischen 22./23. Oktober und 20./21. November

    1799. Napoleon, der von der Regierungskrise in Paris erfahren hatte, hatte

    bereits gypten in Richtung Frankreich verlassen. Das Oberkommando ber

    die Orientarmee wurde General Jean-Baptiste Klber19 bertragen. Am 18.

    Brumaire (9. November) ergriff Napoleon mit Hilfe des Militrs und

    konservativer Republikaner die Macht in Frankreich und wurde Erster Konsul.

    Am 10. Dezember 1799 entschied sich Frankreich als erstes Land per Dekret

    fr das metrische System, einem Einheitensystem mit dem Meter oder einem

    15 Zu diesem siehe z.B. G. WALTER, Rpertoire de l'histoire de la rvolution franaise, travaux publis de 1800 1940, Band 1, Personnes, Paris 1941, 305. 16 A. GODLEWSKA, The Napoleonic Survey of Egypt. A Masterpiece of Cartographic Compilation and Early Nineteenth-century Fieldwork, Cartographica 25, 1988, 50 ff. et passim. 17 Carte topographique de l'Egypte et de plusieurs parties des pays limitrophes ... Flle. 3, Edfou, in: Description de l'Egypte ou recueil des observations et des recherches qui ont ete faites en Egypte pendant l'Expedition de l'Armee francaise. Atlas gographique. Paris 1826. 18 Siehe die Zeichnungen in Description de l'Egypte ou recueil des observations et des recherches qui ont t faites en Egypte pendant l'expedition de l'Armee Francaise, Antiquits, Tome premier, Paris 1820, Pl. 50 ff. Lepre ist auch verantwortlich fr das Design des berhmten Tafelaufsatzes aus Biskuitporzellan der Manufaktur Svres, zu dem auch ein Pylon von Edfu gehrt, siehe dazu J.S. CURL, The Egyptian Revival. Ancient Egypt as the Inspiration for Design Motifs in the West, Abingdon und New York 2005, S. 237 f., Pl. 127; J. BULT, Catalogue des collections gyptiennes du Muse National de Cramique Svres, Paris 1981, S. 154 und Pl. XXI. Zu Lepre siehe allgemein F. LABRIQUE und U. WESTFEHLING (Hgg.), Mit Napoleon in gypten. Die Zeichnungen des Jean-Baptiste Lepre, Kln 2009. Zu den recht genauen Vermessungsdaten des Tempels von Edfu in dieser Zeit siehe auch E.F. Jomard, Rapports des principales dimensions du grand temple, in: Description de lgypt, Antiquits - Description, Bd. I, Paris 1821, 337 ff. 19 Cf. allgemein H. LAURENS (Hg.), Klber en gypte, 1798-1800, Bde I-IV, Kairo 1988-1995.

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    dezimalen Vielfachen davon als einem seiner Basiseinheiten.20 Der sogenannte

    definitive Urmeter wurde aus Platin hergestellt und im franzsischen

    Nationalarchiv verschlossen.

    Graffito, Pylonbrcke

    Mglicherweise war es der Stolz auf diese wissenschaftliche Errungenschaft,

    der Le Gentil dazu veranlasste, neben seinem Namen auch ein tatschlich

    einen Meter langes, schmales Rechteck einzuritzen und die Bezeichnung

    MTRE hinzuzufgen.21

    20 Der Weg zu diesem Urmeter begann allerdings bereits im Mrz 1791 nach einem Beschluss der verfassunggebenden Versammlung in Paris auf Vorschlag der Acadmie des Sciences. 21 Eine Erwhnung dieses Meter-Graffitos findet sich bereits bei G. LEFEBVRE, Recueil des inscriptions grecques-chrtiennes dgypte, Kairo 1907, 100, Nr. XXI. 550; siehe auch U. FAUERBACH, Der groe Pylon des Horus-Tempels von Edfu. Eine bauforscherische Untersuchung, Diss. Bamberg 2005, 22 und Taf. 33 sowie Plan 4a.

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    Die Graffiti, als Zeitzeugen der franzsischen Prsenz in gypten, wurden

    auch von frhen Reisenden wahrgenommen. Gustave Flaubert z.B., der 1850

    Edfu besuchte, schrieb in einem kurzen Tagebucheintrag: Oben am Pylon

    Namen franzsischer Soldaten.22 Und auch Amelia Edwards, die groe Frderin

    der englischen gyptologie, notierte: The two pylons communicate by a terrace over

    the central doorway. The parapet of this terrace and the parapets of the pylons above, are

    plentifully scrawled with names, many of which were left there by the French soldiers of

    1799.23

    Graffito, Westturm

    Graffito, Westturm

    22 G. FLAUBERT, Reise in den Orient, gypten-Nubien, Frankfurt 1985, 147 f. 23 A. EDWARDS, A Thousand Miles up the Nile, London 1877, 400 f.

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    Graffito, Westturm

    Graffito, Westturm

    Graffito, Ostturm

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    Graffito, Ostturm

    Graffito, Ostturm

    Graffito, Ostturm

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    Graffito, Ostturm

    Graffito, Ostturm

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    Graffito, Ostturm

    Graffito, Westturm

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    Graffito, Ostturm

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    Graffito, Ostturm