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CAD CAM: 15 SEITEN VISUALISIERUNG, CAD, MECHATRONIK, PROJEKTMANAGAMENT UND 3D-MÄUSE ALLES AUS EINEM TOPF Bei Kuhn Rikon arbeiten Designer und Konstrukteure auf einer gemeinsamen Datenbasis

ALLES AUS EINEM TOPF - :K Magazin · CAM – SolidCAM 2013 SP2 bringt über 100 Verbesserungen in den Modulen iMachining 2D & 3D, 2.5D Fräsen, HSS, HSR/HSM, Sim 5X, Drehen,

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CAD CAM: 15 SEITEN VISUALISIERUNG, CAD, MECHATRONIK, PROJEKTMANAGAMENT UND 3D-MÄUSE

ALLES AUS EINEM TOPFBei Kuhn Rikon arbeiten Designer und Konstrukteure auf einer gemeinsamen Datenbasis

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Auf der Pressekonferenz zu den neuen HP-Workstations (siehe S. 27 und im Blog) habe ich Art Thompson von Sage Cheshire Aerospace kennengelernt. Art ist ein echter Weltraumverrückter und wurde als technischer Direktor des Projekts Red Bull Stratos bekannt. Höhe- und Endpunkt dieses Projekts war der Sprung von Fe-lix Baumgartner aus der Stratosphärte, bei der er als erster Mensch ohne Fluggerät die Schallmauer durchstieß. Art und sein Team waren für die Technik verantwort-lich, für die Kapsel, in der Baumgartner aufstieg, und seinen Anzug. Im Verlauf des Projekts wurden unzählige Simulationen durchgeführt, vor allem in der ersten Phase bis 2007. Dabei ging es nicht nur um die Konstruktion der Kapsel und des Anzugs, sondern auch darum, mit Strömungssimulation das Flugverhalten des Mannes in seinem Raumanzug zu verstehen.Art sagte mir, dass diese Simulationen damals auf den Supercomputern von Univer-sitäten liefen und oft mehr als eine Woche rechneten. Auf die Frage, wie lange die-selben FE-Läufe auf modernen PCs benötigen, antwortete er: »Wenige Minuten.« Es ist kaum zu glauben, wel-che Fortschritte die Compu-tertechnik in nur sechs Jah-ren gemacht hat. Wie oft den-ken wir überhaupt noch an die gar nicht so lange vergangenen Zeiten, als sich noch grell eingefärbte Modelle ruckelnd auf dem Bildschirm drehten? Heute haben wir fotorealistisches Echtzeitrendern, Simulation in wenigen Sekunden und viele ande-re Möglichkeiten, die inzwischen selbstverständlich geworden sind.Was mich am meisten an Art beeindruckt hat, ist seine Fähigkeit, sich und andere zu begeistern. Er nutzt die Technik und seine Arbeit dazu, in der nächsten Genera-tion den Entdeckergeist und das Interesse für Technik zu wecken. Sein letztes Pro-jekt war übrigens im Auftrag eines Luftfahrtmuseums der Bau des größten flugfä-higen Papierflugzeugs der Welt: 14 Meter lang, 7 Meter Spannweite, es flog bis zu 160 km/h schnell. Wir brauchen mehr solche positiv Verrückten.

Workstations und Papierflieger

EDITORIAL RALF STECK

RALF STECKVERANTW. REDAKTEUR

Schreiben Sie mir Ihre Meinung: [email protected]

»Der technische Fortschritt wird viel zu schnell zur Selbstverständlichkeit«

CAD CAM EDITORIAL

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CAD CAM SZENE

Dassault kauft SafeDer PLM-Anbieter Dassault Systèmes übernimmt Safe Technology. Der englischen Anbieter der Software fe-safe zur Bewertung von Ermü-dungsverhalten und Produktlebens-dauer vervollständigt die 3D-Experi-ence-Plattform um Lebensdauerprog-nosen.

www.3ds.com

MietsoftwareAutodesk bietet große Teile seines Softwareportfolios ab sofort zum Mieten an. Anwender können flexibel Monats-, Vierteljahres- oder Jahreslizenzen sämtlicher Design- und Creation-Suiten sowie von 3ds Max, Maya und Maya LT kaufen. Mietkunden erhalten ähnliche Leistungen wie Subscription-Kunden, also auch Zugriff auf Softwareup-dates, Autodesk 360 Cloudservices und Support.

www.autodesk.com⁄pay-as-you-go

SimulationX 3.6ITI stellt eine neuen Version seiner Simulationssoftware vor. SimulationX 3.6 bietet unter anderem neue Schnittstellen sowie zusätzliche physikalische Domänen und Bibliotheken. So wurde eine Akustikmodellbibliothek integriert, ebenso die Analyse von Leistungs-elektronik. Auch ein vom Germani-schen Lloyd zertifiziertes Modell zur Torsionsschwingungsanalyse an Schiffspropellern ist an Bord.

www.simulationx.com

PIPE abgeschlossenIm Rahmen des PIPE-Projekts haben Contact Software, Dassault Systèmes, IBM Deutschland und Transcat PLM mit Unterstützung des VDMA und zahlreicher Mitgliedsfirmen eine standardisierte Kennzahlensystema-tik für das Qualitätsmanagement in Engineeringprozessen entwickelt. Das neue System ist bereits in der Erprobung. Unternehmen erhalten Fakten zur Bewertung ihrer PLM- Prozesse und zur Identifizierung von Optimierungspotenzialen.

www.contact-software.com

KURZ NOTIERT Peps simuliert MaschinenraumCAM – Das neue Simulationsmo-dul für das CAM-Tool Peps kann den Bearbeitungsraum von Maschi-nen bis ins Detail abbilden und in die NC-Simulation einbinden. Auf- und Untermaße sowie Bauteilver-letzungen werden je nach Größe der Abweichung in verschiedenen Farben dargestellt. Das Modul si-muliert 2,5D-, 3D- und Fünfachsbe-arbeitungszyklen. www.camtek.de

NACHRICHTEN AUS BRANCHEN UND MÄRKTEN

CFD-CloudlösungSIMULATION – Altair nutzt die Amazon-Cloud AW-WS als Basis für seine On-demand-Lösung CFDCalc. Die Software enthält zwei vorkonfigurierte Spezial-anwendungen für das Mischen von Flüssigkeiten und zur Kühlung von Elektronikkomponenten. Altair wird in der Zukunft weitere vertikale Lösungen hinzufü-gen und unterstützt Experten und Entwickler bei der Nutzung der bereitgestellten Strukturen. CFDCalc basiert auf Altairs bekanntem CFD-Solver AcuSolve.

www.cfdcalc.com

Bearbeiten und messen mit SolidCAMCAM – SolidCAM 2013 SP2 bringt über 100 Verbesserungen in den Modulen iMachining 2D & 3D, 2.5D Fräsen, HSS, HSR/HSM, Sim 5X, Drehen, Dreh-Fräsen für Maschinen mit mehreren Spin-deln und Werkzeugachsen sowie ein komplett neues Modul: SolidProbe zum Messen und Antas-ten. Das verbesserte Handling von großen CAD-Modellen in SolidCAM 2013 beschleunigt die Er-zeugung der Oberflächenfacetten und verkürzt die Berechnungszeit der NC-Wege an großen CAM-Teilen. Mit SolidProbe ermöglicht SolidCAM die Integration ganzer Messfolgen in die Bear-beitung und die Antastung vordefinierter Nullpunkte. Das System unterstützt gängige Voreinstell-geräte und Systeme zur Werkzeugbrucherkennung. www.solidcam.de

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EffizienzgewinnCAD-SYSTEME – Schnapszahl! SolidWorks 2014 ist die Version 22 des CAD-Systems. Da stellt sich die Frage, was nach fast 20 Jahren noch zu verbessern ist. Eine ganze Menge, wie sich zeigt. von Ralf Steck

Bei der Pressekonferenz zur neuen So-lidWorks-Version präsentierten Solid-Works-Produktmanager Andreas

Spieler und sein Kollege Jürgen Haberger eine Software, die gereift ist. SolidWorks 2014 erfüllt neun der Wünsche auf den Top-Ten-Listen der Anwenderwünsche von 2012 und 2013, zwei weitere von insgesamt 20 Wünschen wurden schon in der Vorversion umgesetzt. Die Entwickler sind dabei, das System an vielen Ecken und Enden zu opti-mieren und die Anforderungen der Anwen-der zu implementieren.Ein typisches Beispiel für eine in der tägli-chen Arbeit praktische Neuerung ist die au-tomatische Skalierung von Skizzen. Wenn man beispielsweise zwei konzentrische Kreise mit 150 und 100 Millimeter Durch-messer zeichnet, dann aber am äußeren der beiden Kreise das eigentlich gewünschte Maß 5 Millimeter anbringt, springt dieser Kreis zum einen nach innen, zum anderen muss man erst herumzoomen, um den zweiten Kreis zu bemaßen. Tangentialbe-dingungen oder ähnliches können »um-schlagen«, sodass die Skizze plötzlich völlig anders aussieht.In Version 2014 passt SolidWorks die ge-samte Skizze nach Eingabe des ersten Ma-ßes an, sodass die Größenverhältnisse er-halten bleiben, bis alle Maße definiert sind. Weitere Beispiele aus dem Skizzierbereich: Lasso-Auswahl, konische Kurven und eine Pfadlängenbemaßung – definieren eines Längenmaßes über mehrere Elemente hin-weg, beispielsweise bei einem »Keilriemen« aus zwei Halbkreisen und zwei Geraden.

Konische Verrundungen für DesignerEine echte Neuerung ist die einfache Er-stellung von Fly-throughs. Es lassen sich beispielsweise mit der 3D-Maus »Flüge« durch und um das Objekt erstellen, auf-zeichnen und wiedergeben, beispielsweise um einem Kunden das Modell einer neuen Maschine zu präsentieren. In den Bereich Industriedesign gehört die Neuerung »Ko-nische Verrundung«, die es ermöglicht, Verrundungen über Radius- oder Rho-Wer-te sehr organisch zu definieren.

Das mit einer Zeichnung verlinkte Modell lässt sich jetzt aktualisieren oder sogar ge-gen ein völlig anderes Modell austauschen.Einen wichtigen Sprung hat SolidWorks Costing gemacht: Jetzt lassen sich Vorlagen – in denen Preise, Stundensätze usw. ge-speichert sind – im Excel-Format importie-ren. Mit etwas Anpassung sollten sich so die eigenen Werte aus dem ERP-System in Cos-ting übertragen lassen.Interessante News beim 3DVia Composer: der heißt jetzt – zumindest wenn man ihn mit SolidWorks kauft – SolidWorks Compo-ser. Außer dem Namen ändert sich derzeit nichts, aber dies könnte sich in der Zukunft ändern. Laut Country Manager Uwe Burk wird das Packaging derzeit überarbeitet, das heißt, dass der Funktionsumfang des Composers besser an die jeweilige »Part-nersoftware« angepasst werden könnte.Simulationsspezialist Haberger zeigte die Neuerungen im Berechnungsumfeld. In Plastics hat eine Reihe von Assistenten Ein-

zug gehalten, die es auch weniger erfahre-nen Anwendern ermöglichen, Spritzguss-simulationen durchzuführen. Ergebnisse lassen sich weitergeben, so werden die Ei-genspannungen eines Spritzgussmodells nun in der nachfolgenden Festigkeitsanaly-se berücksichtigen. Auch Materialdaten werden aus Plastics übernommen. Dies gilt auch für Material- und thermische Daten – zum Beispiel die Wärmeabgabe von Bauele-menten – aus CircuitWorks, beispielsweise für Kühlungsanalysen.Auch im Bereich der Performance finden die SolidWorks-Entwickler noch Reserven, so unterstützt das System nun OIT – Order Independent Transparency –, eine Hard-warefunktion moderner Grafikkarten, mit der Transparenzberechnungen wesentlich schneller werden. Schaltet man Teile einer Baugruppe transparent, lässt sich diese nun sehr viel flüssiger bewegen.SolidWorks präsentiert keine Revolution, sondern viele Optimierungen und Ergän-zungen, die das Arbeiten mit diesem Sys-tem noch effizienter werden lassen.

Analysiert man symmetrische Bauteile in SolidWorks, so reicht es, eine Hälfte zu berechnen. Die andere Hälfte blendet die Software einfach ein.

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Anwenderwünsche im Vordergrund

CAD CAM EVENT

Eine ausführliche Beschreibung neuer Features finden Sie im Blog: www.cadcam-blog/6931

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Rendern im ProzessRTT DELTAGEN 12 – Die Visualisierungssoftware DeltaGen von RTT kommt in der zwölften Version auf den Markt. Auch bei der Teamcenter-Anbindung gibt es Neuigkeiten.von Ralf Steck

DeltaGen ist ein sehr mächtiges Ren-deringpaket, das Bilder, Filme, Ani-mationen und andere Visualisierun-

gen in extremer Qualität erstellen kann. Rendering auf mehreren Rechnern, Unter-stützung der Echtzeitausgabe auf großen Displays wie Powerwalls, Rendering in Ebe-nen – also beispielsweise zum schnellen Ein- und Ausblenden verschiedener Varian-ten –, das sind nur einige der Merkmale der Software der Münchener Visualisierungs-spezialisten. Mit DeltaGen for Teamcenter lässt sich die Visualisierung nahtlos in den Entwicklungsprozess integrieren.Schwerpunkte bei der neuen Version 12 la-gen in den Bereichen Offline-Bildprodukti-on und Echtzeitrendering. In beiden Berei-chen wurden Funktionen für visuelle Effek-te neu implementiert, so wurde im Offline-bereich ein neues Kameramodell entwickelt, das reale Fotoapparate nachbildet. Das An-tialiasing in HDR-Aufnahmen wurde ver-bessert, was für schärfere Bilder sorgt. Neu sind Motion Blur, also Bewegungsunschär-fe, und die Möglichkeit, nicht nur Animatio-

nen, sondern auch Einzelbilder in einem Cluster von Rechnern zu bearbeiten.Im Bereich Echtzeitrendering hielten eini-ge »emotionale Effekte« Einzug, darunter Lens Flares, also Gegenlichtstreuungen in der virtuellen Kameralinse, oder auch das erwähnte Motion Blur. Auch bei der Geo-metrieerzeugung hat RTT einige Neuerun-gen einfließen lassen. So wurde das Auf-bringen von Logos überarbeitet.

Programmierschnittstelle öffentlichEin wichtiger Schritt für DeltaGen und RTT ist die Offenlegung des DeltaGen-SDK, also der Programmierschnittstelle des Systems. Das Programm lässt sich damit von außen ansprechen, Zusatzapplikatio-nen und Schnittstellen können entwickelt werden. SDK wurde bisher von RTT ge-nutzt, um eigene Erweiterungen wie die Teamcenter-Anbindung zu realisieren. Erst jetzt erachtet man sie jedoch als so gut do-kumentiert und vollständig, dass sie für Ex-terne freigegeben werden kann. DeltaGen for Teamcenter ermöglicht es, die

Visualisierung eng in den Entwicklungs-prozess einzubinden. Gerade in langlaufen-den Projekten ist es wichtig, regelmäßig den aktuellen Stand zu überprüfen. Dazu holt sich die Applikation die aktuellen CAD-Modelle aus der PLM-Datenbank, meist im JT-Format. Dabei kann DeltaGen eine eigene Baugruppenstruktur führen, die als VBOM – Visualisierungsstückliste – ins PLM-System zurückgespielt wird.Mit den Neuerungen in DeltaGen 12 hat sich der Automatisierungsgrad weiter er-höht: Nicht nur Hintergrund, Beleuchtung und Kameras werden automatisch wie bei der letzten Visualisierung gesetzt, sondern die neuen Teile auch – solange die Zuord-nung richtig definiert wurde – mit dem richtigen Visualisierungsmaterial belegt. DeltaGen erkennt, welche Teile gleich ge-blieben sind, und übernimmt diese aus der Datenbank, während neue beziehungsweise geänderte Bauteile neu aus Teamcenter ge-laden und berechnet werden.Die Applikationslogik in DeltaGen wurde erweitert, um Varianten aus Teamcenter heraus steuern zu können. Dies ist unter anderem bei Konfiguratoren wichtig, so kann DeltaGen nun Geometrievarianten einfach umschalten. Beispielsweise lässt sich so zwischen Karosserievarianten eines Fahrzeugs umschalten, Die Varianten sind nicht mehr einem DeltaGen-Modell zuge-ordnet, sondern lassen sich aus der Daten-bank ziehen – dies ermöglicht es unter an-derem, Lackpaletten zwischen Baureihen auszutauschen. RTT hat DeltaGen behutsam erweitert und überarbeitet vor allem die Architektur, um das System besser in Prozesse integrierbar zu machen. Bei der Integration mit Team-center ernten die Anwender die Früchte dieser Optimierung. B

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Neuerungen unter der Oberfläche verbessern

die Prozessintegration.

CAD CAM VISUALISIERUNG

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Schnell, klein, schönWORKSTATIONS – CAD-Rechner sind groß, schwer und laut – mit diesem Vorurteil räumt HP jetzt komplett auf. Das Unternehmen stellt – unter anderem – ein potentes Ultrabook vor.von Ralf Steck

Jim Zafarana, VP und General Manager der »Profi-PC«-Sparte bei HP und damit verantwortlich für mobile und Desktop-Workstations und Thin Clients, berichtete bei der Vorstellung der neuen Geräte, dass das Unternehmen seit Mitte 2010 Markt-führer sowohl bei mobilen wie auch Desk-top-Workstations ist. Der Markt für profes-sionelle Rechner stabilisiert sich, im zwei-ten Quartal 2013 erreichte der Gesamt-markt ein Wachstum von 6,1 Prozent, HP erreichte sogar 7,4 Prozent Wachstum.

Z-Workstations aktualisiertDie stationären Z-Workstations wurden nur im Detail verbessert, so sind sie nun für die neuen Ivy-Bridge-Xeon-Prozessoren geeig-net, der Hauptspeicher darf nun mit bis zu 1.866 MHz betrieben werden. Zudem wur-den die Geräte Z420, Z620 und Z820 mit der superschnellen Thunderbird-Schnitt-stelle ausgestattet, die bis zu 20 GByte pro Sekunde übertragen und bis zu sechs Gerä-te hintereinanderschalten kann.Echte Neuheiten gibt es im mobilen Be-reich: Zu zwei neuen, ab jetzt unter dem Label »ZBook« laufenden 15- und 17-Zoll-Laptops kommt das nach HP-Angaben ers-te Workstation-Ultrabook. Das ZBook 14 ist tatsächlich sehr handlich und mit 1,62 Kilo-gramm ebenso leicht. Das ZBook 14 bietet neben dem im Prozessor integrierten Intel-HD-4400-Grafikanschluss eine AMD Fire Pro M4100, die mit einem GByte-GDDR5-Speicher ausgestattet ist. Die FirePro schal-tet sich ein, wenn ein grafiklastiges Pro-

vier CPU-Kernen, Grafik von Nvidia oder AMD, USB 3.0, Thunderbolt, optionale QHD- und Dreamcolor-Displays und bis zu vier interne Festplatten.Den Reigen der Neuheiten aus der Z-Fami-lie beschließen zwei neue Monitore, die die Z-Display-Serie nach oben erweitern. Zu den schon vorgestellten Modellen mit 22, 23 und 24 Zoll kommen ein 27- und ein 30-Zoll-Gerät hinzu. Beide basieren auf IPS-2-Pa-nels, bei denen das typische Verblassen und Verfärben bei seitlichem Draufblicken prak-tisch komplett verschwunden ist.

Clevere mechanische LösungenAuch beim Standfuß hat sich HP einiges einfallen lassen: Dieser ist nicht nur einfach in alle möglichen Achsen dreh- und ver-stellbar, sondern besitzt zudem eine optio-nale Halterung für einen Thin-Client-Rech-ner, mit der sich sehr schlanke Arbeitsplät-ze aufbauen lassen. Die Vesa-Schnellhalte-rung ermöglicht es, einen defekten Bild-schirm in einer Mehrschirmkonfiguration mit wenigen Handgriffen auszutauschen.ZBook 15 und 17 sind ab sofort verfügbar, das ZBook 14 im späten Oktober. Preise sind noch nicht bekannt. Ebenfalls im Ok-tober werden die neuen Displays verfügbar.HP präsentierte auf der Pressekonferenz ein eindrucksvolles Portfolio von Rechnern für anspruchsvolle Nutzer, das wohl alle Ansprüche erfüllen kann.

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HP überrascht mit der ersten

Workstation im Ultrabook-Format.

CAD CAM EVENT

gramm gestartet wird, und bleibt ansonsten stromsparend ausgeschaltet. Die 15- und 17-Zoll-Brüder erreichen die ty-pischen Ausmaße ihrer Klasse, können aber ebenfalls mit technischen Schmankerln aufwarten: Haswell-Prozessoren mit bis zu

Einen ausführlichen Bericht zu den neuen HP-Geräten finden sie im Blog unter

www.cadcam-blog.de/www.cadcam-blog.de/6917

IN DER KÜCHE ZU HAUSE

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PRODUKTDESIGN – In der Schweiz ist Kuhn Rikon eine der bekanntesten Marken für qualitativ hochwertiges Kochgeschirr und clevere Küchenhelfer. Zur Entwicklung dieser Produkte hat sich Kuhn Rikon für PTC Creo entschieden. von Ralf Steck

Schon im Jahr 1926 begann Firmengründer Heinrich Kuhn im Schweizer Ort Rikon nahe Winterthur – daher der Firmen-name – mit der Produktion von Kochgeschirr. Damals kamen

die ersten Elektroherde auf, die eine andere Technologie der Koch-geschirrböden erforderten als die bisher üblichen Holz- und Gas-herde – vor allem musste der Boden sehr eben sein, um einen gu-ten Kontakt mit der Heizplatte zu gewährleisten. 1949 wird der Schnellkochtopf Duromatic präsentiert, der – technisch und op-tisch immer wieder aktualisiert – bis heute im Programm ist. Inzwischen hat das Unternehmen 200 Mitarbeiter und ist weltweit tätig. Die Produktpalette hat sich ausgeweitet auf Kochgeschirr al-ler Art und Handgeräte für die Küche wie Messer, Pfannenwender, Schneebesen und vieles anderes hilfreiches Küchenaccessoire. Die Schweiz und die USA sind für Kuhn Rikon die größten Absatz-märkte. Der größte Teil des Kochgeschirrs wird am Stammsitz Rikon gefertigt, der Rest weltweit beschafft.Seit zehn Jahren setzt das Unternehmen auf das CAD-System Creo von PTC, damals noch unter dem Namen Pro/Engineer. Technik-

und Produktionsleiter Rolf Zeindler erinnert sich: »Wir hatten ein 2,5D-System im Einsatz, das vom Hersteller nicht mehr weiterent-wickelt wurde. So waren wir gezwungen, auf ein neues System um-zusteigen, um am technischen Fortschritt teilhaben zu können. Der größte Nachteil des alten Systems war, dass die erzeugten Da-ten von anderen Systemen nicht gelesen werden konnten, was es unmöglich machte, mit unseren externen Partnern Daten auszu-tauschen. Der einfache Datenaustausch stand deshalb ganz oben auf der Anforderungsliste für das neue System. Zudem sollte das System weit verbreitet sein – einerseits, weil wir so möglichst viele Partner mit demselben System finden können, zum anderen, weil der Hersteller dann wahrscheinlich finanziell gesichert ist und wei-ter in das System investiert. Wir wollten nicht nochmals in der Sackgasse sitzen.«Zeindler ergänzt: »Wir hatten Pro/Engineer in der engeren Aus-wahl, allerdings schreckte uns die komplex zu bedienende Oberflä-che ab. Dann aber kam Wildfire 1 mit einer neuen Windowsoberflä-che auf den Markt und wir entschieden uns für das System.«

CAD CAM CAD-TECHNOLOGIE

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Die Produktzyklen werden auch in der Kü-che immer kürzer, weniger beim Kochge-schirr, aber umso mehr bei den Küchenhel-fern. Oft gibt eine Anforderung aus dem Kundenkreis den Anstoß für eine Neuent-wicklung. Die Industriedesigner bei Kuhn Rikon nutzen bisher vor allem Adobe Illust-rator, um ihre Ideen zweidimensional nie-derzulegen. Aus dieser Skizze erstellen die Entwickler dann dreidimensionale Modelle, die zum Prototypen-bauer geschickt werden – »der Creo-Daten lesen und weiterverar-beiten kann«, wirft Zeindler ein. Nach wenigen Tagen kommen die Prototypen zurück, und wenn diese den Anforderungen entspre-chen, gehen die Daten an einen der weltweit verstreuten Lieferan-ten für die Serienproduktion.Mit dem Umstieg auf Creo 2.0 im Sommer 2012 ergab sich eine Möglichkeit, den Prozess weiter zu verbessern. Einige Designer ar-beiten inzwischen mit Creo Freestyle, einem Modul für die dreidi-mensionale Konzeptentwicklung. Damit können die Modelle der Industriedesigner direkt in der Konstruktion weiterverwendet wer-den, Nachmodellieren oder auch nur eine Datenkonvertierung ent-fallen völlig, die Daten lassen sich nahtlos weiter nutzen.»Freestyle ist sehr gut zu bedienen«, erläutert Entwicklungsingeni-eur Michael Hörth, »ein Messergriff lässt sich sehr schnell durch Verformen einer Kugel erzeugen. Dabei ist immer sichergestellt, dass alle Kurven tangential ineinander übergehen, also keine Kni-cke in der Oberfläche entstehen.« Die in Freestyle entstandenen Kurven werden im gesamten Folgeprozess weiterverwendet, bis hin zu der Betriebsmittelkonstruktion, wenn es beispielsweise dar-um geht, Lehren zu bauen, die das Produkt exakt abbilden. So ist jederzeit sichergestellt, dass die Form des Produkts und der Be-triebsmittel exakt der Idee des Designers entspricht.

Schneller Einsatz von Updates, Verbesserungen nutzenZeindler erläutert die Updatestrategie bei Kuhn Rikon: »Nachdem wir mit dem alten System jahrelang keine Weiterentwicklung hat-ten, nehmen wir inzwischen recht zeitnah die Updates mit. Wir prüfen, welchen Nutzen ein Update bringt, und steigen dann um – je höher der Nutzen, desto schneller.« Die notwendigen Informati-onen holen sich die Kuhn-Rikon-CAD-Spezialisten beim Ellwange-ner PTC-Systemhaus Inneo, das im nahen Brütisellen eine Nieder-lassung betreibt. »Die räumliche Nähe mach die Zusammenarbeit mit Inneo sehr effizient«, so Zeindler weiter, »wir erfahren bei Hausmessen und Infotagen in komprimierter Form, welche Neue-rungen ein Update bringt.«Mit Creo sind die CAD-Anwender sehr zufrieden: »Im Vergleich zu Creo waren die Wildfire-Menüs sehr verschachtelt, Creo ist we-sentlich intuitiver zu bedienen. Vor allem das Arbeiten mit Frei-

formflächen hat sich sehr verbessert. Konnte man früher die Flächen nur über Stützkurven definieren, ist es in Creo möglich, direkt an der Fläche zu zupfen und sie so intuitiv zu bearbeiten. Das ist auch die Arbeitsweise, die Industriedesi-gner aus ihren bisherigen Programmen kennen, wodurch sie sich sehr schnell in Freestyle einarbeiten können.«

Für die Visualisierung der Entwürfe nutzt Hörth die ebenfalls von Inneo vertriebene Rendersoftware Keyshot. »Früher mussten wir die Produktbilder von einem Fotografen erstellen lassen. Der ist heute zwar nicht überflüssig, da wir auch Bilder brauchen, auf de-nen Menschen die Produkte benutzen, aber wir sparen bei den Ka-talogbildern viel Geld. Keyshot ist einfach zu benutzen und liefert mit wenig Aufwand beeindruckende Ergebnisse.« Als nächste In-vestition ist der Kauf eines preiswerten 3D-Druckers geplant, der es ermöglichen soll, Prototypen beispielsweise von Griffen schnell selbst zu erstellen.

Schnelle Reaktion bei Fragen ist wichtig»Eine schnelle Hilfe der Hotline bei Problemen ist extrem wich-tig«, sagt Zeindler. »Wenn man mitten in der Arbeit steckt und ein Problem auftaucht, ist es gut, wenn man sofort Hilfe erhält und nicht lange aufgehalten wird. Mit Inneo haben wir einen Partner, der sehr schnell reagiert – das ist gut. Wir haben bisher gemeinsam mit Inneo für jedes Problem eine Lösung gefunden.« Auch im Bereich der Datenverwaltung – Kuhn Rikon nutzt Wind-chill PDMLink von PTC – arbeitet man mit Inneo zusammen. »Wir haben das PDM gut im Griff«, so Hörth weiter, »das System über-gibt jede Nacht die Zeichnungsnummern ans ERP-System, zudem wird ein PDF erzeugt, sodass sich die Mitarbeiter aus der Fertigung die Zeichnungen direkt auf den Bildschirm holen können. Wir ha-ben seit zwei Jahren die Papierzeichnungen abgeschafft – das spart Kosten und Zeit, und wir sind sicher, dass immer die aktuelle Zeichnung im Umlauf ist.« Auch der Einkauf arbeitet mit diesen Zeichnungen.»Wir haben seit zehn Jahren dieselben Ansprechpartner bei Inneo, was sehr angenehm ist«, schließt Zeindler. »Die Inneo-Mitarbeiter kennen unsere Arbeitsweise und Anforderungen und können uns gezielt unterstützen. Das Update auf Creo lief auch aufgrund der Schulungen bei Inneo reibungslos, das System hat sich nach unse-rer Erfahrung sehr positiv entwickelt, die neue Benutzeroberfläche macht effizientes Arbeiten möglich. Die Migration auf Creo 2.0 hat sich für uns messbar gelohnt, unter anderem wegen Freestyle, das in unseren Prozess hervorragend passt und es uns ermöglicht, die Modelle der Industriedesigner nahtlos weiterzuverarbeiten. Wir sind deshalb sehr zufrieden mit der Situation.«

1 Die Töpfe und Küchenhelfer haben nicht nur in der Schweiz einen hohen Bekanntheitsgrad, das Unternehmen ist weltweit präsent.2 Im Gegensatz zum Vorgängersystem ermöglicht Creo die Weitergabe der CAD-Modelle an Zulieferer und eigene Produktion.3 Rolf Zeindler und Michael Hörth (v. l.) genießen die neue Durchgängigkeit im Prozess, die Creo gebracht hat.

»Die Modelle der Designer lassen sich

direkt weiterverwenden.« Rolf Zeindler, Kuhn Rikon AG

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CAD CAM MECHATRONIK

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Schneller technologischer Wandel und hoher Wett-bewerbsdruck beherr-

schen die Elektronikindustrie. Leiterplatten müssen immer kleiner und billiger werden und dabei mehr Funktionen bieten. Zusammen mit ständig kürzer werdenden Designzyklen und geografisch verstreuten Design-teams führt dies dazu, dass Entwicklungsprozesse immer komplexer werden und konven-tionelle Design-Tools an ihre Grenzen stoßen. Die zuneh-mende Zahl der Netze, strikte Design-Restriktionen und die wachsende Verdrahtungsdichte sowie ein Trend zu High-Speed-Projekten mit hoher Dichte kommen hinzu.Die Leiterplattenentwicklung in 3D ist die entscheidende Neue-rung in den aktuellen Applikati-onen, um die geschilderten Her-ausforderungen zu meistern.Leiterplatten-Entwickler arbei-teten traditionell mit Prototy-

pen ihrer Designs, um vor der Fertigung die richtige Form, Passung und Funktion überprü-fen zu können. Diese Vorge-hensweise ist durchaus sinnvoll, hat aber gewisse Nachteile. Un-ter anderem können sich die Entwickler bis zum Bau eines Prototyps nicht sicher sein, ob ihre Leiterplatten passen.

Iterationen vermeidenBerücksichtigt man den großen Zeitaufwand für die deshalb er-forderlichen Designiterationen und die Tatsache, dass schon bei einem Design mittlerer Komplexität Kosten von durch-schnittlich knapp 7.000 EUR pro Iteration anfallen, so wird

Letztlich geht es darum, Pro-dukte für die reale, dreidimen-sionale Welt zu erschaffen, dar-um ist ein Entwicklungswerk-zeug mit weitreichenden 3D-Fä-higkeiten die logische Lösung.

3D ist die Realität3D-Modelle versetzen den An-wender in die Lage, vor der Pro-duktion realistische räumliche Darstellungen der Produkte zu betrachten und direkt im De-sign tool zu bearbeiten. Dies er-möglicht den Verzicht auf den Bau von physikalischen Model-len und vermeidet Designitera-tionen. Elektronikkomponenten werden in exakte 3D-Modelle als Basis für das Platinenlayout umgewandelt. Zusätzlich lässt sich das 3D-Modell des vorgese-henen Gehäuses beispielsweise im STEP-Format in das Leiter-platten-Design einbeziehen. Die Platine kann damit von Anfang an so geplant werden, dass sie in dieses Gehäuse passt.

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verständlich, weshalb dieses Konzept nicht mehr in Frage kommt.Die Designs wurden bisher zweidimensional ausgearbeitet, manuell detailliert und dann an die Mechanikkonstrukteure übergeben, die die Konstrukti-on mit Mechanik-CAD-Tools in einen dreidimensionalen Ent-wurf umsetzten. Dieses Verfah-ren ist wegen des großen Auf-wands an Handarbeit sehr zeit-aufwendig und außerdem feh-leranfällig. Leiterplattenentwickler benöti-gen bessere Möglichkeiten zum Visualisieren und Analysieren – am besten eingebettet in die Designumgebung.

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MECHATRONIK

Leiterplatten dreidimensional3D-LEITERPLATTENENTWICKLUNG – Kaum noch ein Produkt kommt ohne Leiterplatte aus. Bisher wird die Elektronik meist in 2D entwickelt, was angesichts von 3D-Workflows ein Anachronismus ist. Altium bietet Werkzeuge, die Elektronik- und Mechanikmodell integrieren.von Jason Hingston, Senior Product Manager, Altium

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1 Altium Designer unterstützt sämtliche Aspekte der Entwicklung elektronischer Produkte.

2 Die 3D-Visualisierung eines Designs gibt Designern Gelegenheit, sämtliche internen und externen Aspekte ihres Entwurfs in räumlicher Darstellung eingehend zu untersuchen.

3D-Modelle lassen sich in an-dere Applikationen exportieren, um beispielsweise thermische und elektromagnetische Simu-lationen durchzuführen. Weiter Funktionen sind erfor-derlich, um den Prozess optimal zu unterstützen. So sollten 3D-Modelle schon in der Bibliothek für das PCB Design-Tool einge-bunden sein. Arbeit und die Darstellung in 3D werden so zu einem integralen Bestandteil des Werkzeugs. Ein dreidimen-sional modellierender Design Rule Checker informiert den Entwickler beispielsweise, wenn es zwischen Bauteilen und Ge-häuse oder Kühlkörpern zu Überschneidungen kommt.

Alles berücksichtigenNeben den elektronischen Bau-elementen sollten sich auch an-dere 3D-Objekte wie Gehäuse und mechanische Komponen-ten in ein Leiterplattendesign importieren lassen, um realisti-sche Kollisionsprüfungen zu er-möglichen.Auch bei 3D-ECAD-Modellen lassen sich bestimmte Design-probleme in mehrlagigen Plati-nen nur verifizieren, wenn die Kupfer-Leiterbahnen realistisch dargestellt werden. Dann kann der Designer die Verbindungen zu internen Lagen und Wärme-ableitern einfach sichten und verifizieren. 3D-Animationen ermöglichen es den Designern, ihre Produkt-entwürfe zu teilen und zu ver-kaufen oder sogar Vertriebs- und Marketingmaterial anzu-fertigen. Zusätzlich werden so bessere Voraussetzungen für die Zusammenarbeit mit um-fangreicheren Designteams oder Herstellern geschaffen. In einem 3D-Video kann ein Desi-gner beispielsweise dem Her-steller zeigen, wie das fertig zu-sammengebaute Produkt aus-zusehen hat. Ebenso lässt sich mit-Hilfe eines Videos vorge-ben, in welcher Reihenfolge die Bauteile auf der Leiterplatte montiert werden sollen. Altium Designer ist ein Beispiel für ein Design-Tool mit umfas-

gung. Information aus der MCAD-Welt lassen sich im Step-Format importieren – bei-spielsweise 3D-Modelle der Bauteile schon in die Bibliothek oder das Modell des Gehäuses.

Nahtloser AustauschEbenso lassen sich 3D-Modelle der Elektronik an ein MCAD Tool übergeben, um das Modell

einer bestückten Leiterplatte in der MCAD-Umgebung nutzen zu können. Zusätzliche Optio-nen erlauben einen echten ECO-Prozess und die interaktive Übergabe von Änderungen aus beiden Richtungen, beispiels-weise mit SolidWorks Modeler für Altium Designer oder IDF Modeler für Inventor bezie-hungsweise Solid Edge. (st)

senden 3D-Fähigkeiten. Diese durchgängige Applikation für das Elektronikdesign berück-sichtigt sämtliche Aspekte bei der Entwicklung elektronischer Produkte – vom Front-End-De-sign und der Erfassung über das physische Leiterplattendesign bis zur Signalintegritäts-Analy-se und zum Anfertigen der Da-ten für die Leiterplattenferti-

Vergleicht man die bisherigen Topmo-delle SpacePilot und SpaceMouse Pro, zeigt sich einmal mehr, dass

mehr Features nicht unbedingt ein Plus-punkt sind. Der SpacePilot Pro ist mit mehr als 25 Buttons und einem LCD-Panel so voller Features, dass man immer das Ge-fühl hat, das Gerät nicht voll zu nutzen. Mit der SpaceMouse Pro hat der Hersteller das Gerät radikal vereinfacht und zum Aus-gleich Bildschirmmenüs eingeführt, die den Blick auf dem Bildschirm halten.

Lückenlose ProduktpaletteDritter Bestandteil der Palette sind die bei-den SpaceNavigator-Modelle für den Schreibtisch und unterwegs, die radikal auf die 3D-Steuerkappe und nur zwei Tasten am runden Sockel reduziert sind. Betrach-tet man diese Auswahl, stellt sich die Frage, wie 3DConnexion ein neues Modell neben diesen etablierten Baureihen – nennen wir sie Featuremonster, Arbeitstier und Basis-modell – positionieren will.

Diese Aufgabe hat 3DConnexion überzeu-gend gelöst: Mit der SpaceMouse Wireless. Ich würde sie zwischen die Navigatoren und die SpaceMouse Pro einsortieren: Mit 2,4-GHz-Funktechnologie wertiger als die Navigatoren, aber mit zwei Tasten weniger Features als die SpaceMouse.Das erste, was beim Auspacken auffällt, ist die viereckige Grundform. Der Grund ist ganz einfach: Ohne Kabel fehlt der Bezugs-punkt, wo bei der 3D-Maus »vorn« ist. So wäre die bisherige runde Form der Space-Navigator-Modelle eher unpraktisch, die Ecken geben eine Orientierung. Grundsätz-lich tun dies auch die grünen LED an der zum Benutzer hin weisenden Seite und die

Micro-USB-Buchse gegenüber, aber beim Arbeiten will man nicht andauernd zur 3D-Maus hinsehen müssen.Zum Laden und zum Verbinden ohne Funk liegt der SpaceMouse Wireless ein USB-Ka-bel bei, das mit 1,5 Meter zum Glück praxis-gerecht bemessen ist – meist läuft das Ka-bel ja über den Schreibtisch an die Rech-nerrückseite und dann ist ein Meter doch eher knapp. Die Funkverbindung läuft über einen winzigen USB-Empfänger, der im Notebook beim Transport stecken bleiben kann.

Automatisch abschalten spart Strom Ein Schalter oberhalb der USB-Buchse er-möglicht es, die SpaceMouse Wireless ab-zuschalten, im Kabelmodus funktioniert sie jedoch auch in der Aus-Stellung. Eine grü-ne, dem Anwender zugewandte LED zeigt bei eingestecktem Kabel durch Pulsieren an, dass die Maus geladen wird, im Funk-modus zeigt sie mit Dauerbeleuchtung, dass das Gerät arbeitsbereit ist. Die typische

1 Viereckig und formschön: Die neue SpaceMouse Wireless.

2 Bildmontage: Normaler-weise sieht man nur ein Radialmenü direkt unter dem Mauszeiger.

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Das optimale Gerät für einen aufgeräumten

Schreibtisch

Maus ohne Schwanz3D-MÄUSE – Eine 3D-Maus muss vor allem funktionieren. Hier sinnvolle Neuheiten auf den Markt zu bringen, ist nicht einfach – 3DConnexion schafft es mit der SpaceMouse Wireless. von Ralf Steck

CAD CAM HARDWARE

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fokussieren nicht neu, was vor allem An-wendern ab 40 Jahren, die langsam auf eine Lese- oder Gleitsichtbrille angewiesen sind, sehr positiv auffallen wird.

Funk oder Kabel – immer aktivDas eigentliche Unterscheidungsmerkmal ist das fehlende Kabel. Nun muss man re-gelmäßig die Maus per USB laden, aber da die Maus auch beim Laden funktioniert, ist das nicht weiter schlimm. Zudem beträgt die typische Batterielaufzeit mehrere Wo-chen, sodass die Maus nicht oft ans Kabel muss. Für Freunde eines aufgeräumten, ka-belfreien Schreibtisches ist die SpaceMouse Wireless uneingeschränkt zu empfehlen.

blaue LED-Beleuchtung der 3D-Kappe ist ebenfalls vorhanden. Stromsparend schal-tet sich das Gerät sehr schnell ab, wenn es nicht benutzt und keine Applikation geöff-net ist, für die ein Profil vorhanden ist – al-so beispielsweise die meistverbreiteten CAD-Systeme und 3D-Modelliersysteme.

Akkulaufzeit: bis zu einem Monat3DConnexion gibt die Laufzeit des Lithi-um-Ionen-Akkus zwischen zwei Ladevor-gängen mit bis zu einem Monat an, es han-delt sich also nicht um ein »Tamagotchi« wie viele Smartphones, die man bei intensi-ver Nutzung jeden Tag laden muss. Die größte Neuerung neben dem Funkan-schluss findet sich im 3DConnexion-Trei-ber. Ähnlich wie bei der SpaceMouse Pro mit dem On-Screen-Ziffernblock wird die Auswahl der Funktionen auf den Bild-schirm verlegt, jede der Tasten öffnet ein Radialmenü, das mit jeweils vier Funktio-nen belegt werden kann, beispielsweise CAD-Systemfunktionen oder auch – wie bei den großen Modellen im rechten Tas-tenfeld – mit den Standardansichten. Die mittlere Taste jedes Kreises ist fest belegt, links mit dem SpaceMouse-Einstellungs-menü, rechts mit dem Einpassen-Befehl. Im Einstellmenü lassen sich die Tasten der Ra-dialmenüs frei belegen.Da die Radialmenüs direkt unter dem Mauszeiger der 2D-Maus auftauchen, fügt sich die Bedienung dieser Menüs sehr schön in die tägliche Arbeit ein. Zudem unterstützt der Treiber nun den gleichzeitigen Betrieb mehrerer 3DConne-xion-Geräte an einem Rechner. Das mag im ersten Moment abstrus klingen, ermöglicht es jedoch beispielsweise, in Meetings mit mehreren Kollegen einen Controller für den Moderator am Notebook anzuschlie-

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Industrie 4.0

ßen und beispielsweise die Wireless-Version den Kollegen bereitzustellen, damit diese ebenfalls am Modell navigieren können.Mit der SpaceMouse Wireless bringt 3DConnexion eine interessante Erweite-rung seiner Produktpalette. Mit den Radi-almenüs – die mit dem neuen Treiber übri-gens auch den Navigator-Modellen zur Ver-fügung stehen – lässt es sich sehr schön ar-beiten. Bei den »großen« Modellen benötigt man eine gewisse Zeit, bis man die Tasten so verinnerlicht hat, dass man sie ohne Hinzusehen nutzen kann. Dagegen ist das Einblenden der Menüs auf dem Bildschirm sehr viel ergonomischer, weil der Blick nicht abgewandt werden muss – die Augen

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In diesen netzwerkübergreifenden Projek-ten gilt es, eine Vielzahl an unterschiedli-chen Lieferanten und Partnern zu integ-

rieren, um im Sinne einer »kollektiven« Leistung zusammenzuarbeiten und unter-nehmenskritische Ertrags- beziehungswei-se Renditeziele zu erreichen. Die Fähigkeit, optimal zu kollaborieren, hängt unter an-derem von der Schnelligkeit und Sicherheit des Datenaustauschs ab. Das Projekt ent-scheidet damit über den wirtschaftlichen und wettbewerbsseitigen Erfolg eines jeden Unternehmens.Einige Beispiele sollen den Zusammenhang zwischen der Projekt-Performance und der wirtschaftlichen Situation eines Unterneh-mens verdeutlichen. Im ersten Beispiel wurden für Plattformprojekte in der Auto-mobilindustrie bereits Investitionen im mehrstelligen Millionenbereich getätigt, um komplette Fahrzeugarchitekturen neu zu designen. Die daraus resultierenden Vor-gaben, Kosten einzusparen, sind enorm.

Reif, rechtzeitig, budgetgerechtAber wie in jedem Investitionsvorhaben müssen auch hier die Ertrags- und Rendite-ziele erreicht werden. Das bedeutet, dass die neue Technologie mit dem geforderten Reifegrad zum richtigen Zeitpunkt und in-nerhalb der Budgetziele dem Markt zur Verfügung stehen muss. Ein zu später Markteintritt oder unausgereifte Produkte führen dazu, dass die erwarteten Business-Case-Ziele nicht vollständig zum Tragen kommen oder im Extremfall sogar vollstän-dig verloren gehen. Der Erfolg eines derar-tigen Projektes hängt sehr stark von der Fä-higkeit einer vernetzten kollaborativen Pro-jektmanagementleistung ab.Das zweite Beispiel bezieht sich auf Off-shore-Windparkprojekte, die ein risikobe-haftetes Umfeld mit einer hochgradig kom-plexen und vernetzten Projektwelt darstel-len. Eine Vielzahl an Partnern und Liefe-ranten muss hier über einen sehr langen Projektzeitraum gesteuert werden. Geht dieses Projekt beispielsweise ein Jahr zu spät ans Netz, ist nicht nur das Vertrauen

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Wolke für ProjektePROJEKTPLANUNG – Unabhängig von Branche, Komplexität und finanziellen Risiken nimmt die netzwerkübergreifende Projektarbeit zu. Speziell für anspruchsvolle verteilte Projekte eignen sich Cloud-Lösungen mit einheitlicher Plattform und Datenbasis. von Markus Lipinsky, CEO von Actano

von Investoren in derart wichtige Leucht-turmprojekte verloren, sondern es müssen große Beträge an Gewinnerwartungen ab-gemeldet werden. Diese und weitere Projektbeispiele verbin-den ein hoher Mitteleinsatz, die Komplexi-tät und der geforderte Vernetzungsgrad. Hinter jedem dieser Projekte stehen an-spruchsvolle, teilweise unternehmenskriti-sche Ertrags- und Renditeziele. Die Fähig-keit oder besser die Kompetenz des kolla-borativen Projektmanagements setzt somit die Potenziale zur Unternehmenswertstei-gerung frei.Wo liegen heute die Herausforderungen? Die Fähigkeit, das kollaborative Projektma-nagement zu beherrschen, hängt von diver-sen Erfolgsfaktoren ab, beispielsweise einer klar formulierten Collaboration Strategy, der Wahl und Integration der richtigen Partner, der übergreifenden Beschreibung der erforderlichen Leistungsprozesse sowie der interdisziplinären, kollaborativen Pro-jektmanagementarbeit. Letztere beinhaltet Projektverlauf, Meilensteine und Ziele über

die gesamte Prozesskette und Projekttopo-logie hinweg. Hinzu kommen eine eindeu-tige Regelung von Verantwortungen, Be-fugnissen und Rollen in der interdisziplinä-ren und netzwerkübergreifenden Struktur, leistungsfähige und homogene Systeme mit einfachen, schnell erlernbaren Prozessen und Funktionalitäten sowie der richtige »Collaborative Spirit«.

Cross-Company-Planning Doch wie lassen sich zum Beispiel Zuliefe-rer und Partner schnell und einfach in die Planung und Projektsteuerung integrieren? Früher war die einzig praktikable Lösung, dass externe Partner entweder dieselbe Pla-nungssoftware nutzten oder dass ihnen von den projektführenden Unternehmen Zu-griffsrechte für deren Server eingeräumt wurden. Gerade Letzteres stößt heute aus Gründen der Datensicherheit und des Inno-vationsschutzes sowohl bei Zulieferern als auch bei Herstellern generell auf Skepsis. Zudem ist ein zeitnahes und effizientes Ein-binden von Partner meist nicht möglich.

Cloud-Technologie ermöglicht es, unterneh-mensübergreifende Projekte transparent und nachvollziehbar zu steuern.

CAD CAM PLM-TECHNOLOGIE

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Was hilft, ist ein Rechte- und Rollensystem, das Sichtbarkeits- und Bearbeitungsmög-lichkeiten steuert. So werden einerseits Partner und Zulieferer schnell und vollwer-tig in die Planung und Steuerung eingebun-den, andererseits bleibt aber auch die Si-cherheit der eigenen Daten gewährleistet. Wenn alle Informationen in der Projekt-steuerungssoftware zu einem Planungsnetz verknüpft sind, erhalten alle Beteiligten – egal, ob Teammitglied, Projektleiter oder Topmanagement – aktuelle und einheitli-che Planungsstände. Hält die Projektsteuerungssoftware außer-dem alle Auskünfte jederzeit und von über-all erreichbar über die Cloud bereit, bringt das einen unschlagbaren Vorsprung an Transparenz und Konsistenz. Diese Varian-te ermöglicht es, externe Partner schnell, unkompliziert und durchgängig in die Pla-nung einzubinden und somit anspruchsvol-le verteilte Projekte erfolgreich zu steuern. Zudem bieten Cloud-Lösungen betriebs-wirtschaftlichen Nutzen und binden weni-ger Kapital. Mit Pay-per-use-Modellen zah-len Anwender ausschließlich die Kosten der tatsächlich nachgefragten Leistungen. In-vestitionen in Hardware, Infrastruktur und Softwarelizenzen entfallen.

Cloud-System schnell implementiertKnackpunkt für den Erfolg ist eine schnelle Systemverfügbarkeit. Auch dafür ist das Cloud-Modell optimal. Denn auftrags- be-ziehungsweise projektabhängige Eigenins-tallationen bei Partnern oder Zulieferern sind kosten- und zeitintensiv und damit schlicht unwirtschaftlich. Cloud-Lösungen dagegen sind in der Regel innerhalb von 48

Stunden ohne Personal- oder Hardwareres-sourcen der unternehmensinternen IT ver-fügbar und lassen sich sofort nutzen. Vor diesem Hintergrund hat Actano die Methode des kollaborativen Projektma-nagements entwickelt. Der Projektleiter un-tergliedert Projekte in einfache Substruk-turen und teilt feste Verantwortlichkeiten zu (Top-down-Vorgaben). Die Projektbetei-ligten planen ihre Umfänge dezentral und autark, melden »bottom-up« den Erledi-gungsgrad und Status der Aufgaben zurück und stimmen sich eigenverantwortlich mit anderen Teilprojekten ab. So lassen sich Teilprojekte und Projektphasen leichter be-herrschen. Die Kommunikations- und In-formationsbausteine verbinden sich wie ein mehrdimensionales Puzzle zu einem Pla-nungsnetz mit gemeinsamer Datenbasis. Relevante Dateien lassen sich zentral auf dem sogenannten Collaborative Workspace ablegen und in die verschiedenen Pläne in-tegrieren.

Transparenz und InnovationsschutzMit diesem Vorgehen zum Aufbau einer kollaborativen Gesamtplanung entsteht schnell die notwendige 100-prozentige Transparenz – bei gleichzeitigem Innovati-onsschutz: Zum einen wissen alle Projekt-beteiligten, was sie wann, wo und von wem zu erwarten haben; was ihre Verantwort-lichkeit konkret beinhaltet; was sie wann tun müssen und was sie zu welchem Zeit-punkt bei wem abliefern müssen. Zum an-deren sind Terminkonflikte zwischen den unterschiedlichen Planungen und Ebenen konkret greifbar. Erst so können die Betei-ligten geeignete Abhilfemaßnahmen entwi-ckeln und in Angriff nehmen.In einer zunehmend vernetzten Welt ent-scheidet die Fähigkeit, komplexe und un-ternehmensübergreifende Entwicklungs-projekte ins Ziel zu bringen, über den wirt-schaftlichen Erfolg von Produkten und Un-ternehmen. Wer seine Projektportfolien, Roadmaps und Business Cases erfolgreich umsetzt, hat deutliche Wettbewerbsvortei-le und steigert nachhaltig seinen Unterneh-menswert. Das gilt vor allem dann, wenn Unternehmen ihre Partner schnell oder nur für eine kurze Zeit, aber vollwertig in die Projektplanung einbinden wollen. Leis-tungsfähige, auf Kollaboration ausgelegte Projektmanagementsysteme wie Rplan in Kombination mit Cloud-Lösungen bieten den optimalen Zugang zur Welt der »Colla-borative Excellence«. Kollaboratives Pro-jektmanagement und kollektives Perfor-mance-Management werden so zum Schlüs-selfaktor des Erfolgs. (st)

»Unternehmens- übergreifende Projekte

ins Ziel bringen.« Markus Lipinski, Actano

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