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Am Anfang war der Urknall ? / Gitt

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1. Auflage 2000

© 2000 byCLV • Christliche Literatur–VerbreitungPostfach 110135 • 33661 BielefeldSatz: CLV

ISBN 3-89397-433-4

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Der Autor: Prof. Dr. Werner Gitt,1937 in Raineck/Ostpr. geboren, Inge-nieurstudium an der TechnischenHochschule Hannover, Promotion zumDr.-Ing. an der Technischen Hochschu-le Aachen. Seit 1978 leitet er den Fach-bereich Informationstechnologie beider Physikalisch-Technischen Bundes-anstalt (PTB) in Braunschweig. 1978zum Direktor und Professor bei derPTB ernannt. Er hat sich mit wissen-schaftlichen Fragestellungen aus denBereichen Informatik, numerische Ma-thematik und Regelungstechnik be-schäftigt und die Ergebnisse in zahlrei-chen Originalarbeiten publiziert. Au-ßerdem: Mehrere Buchveröffentlichun-gen zu Themen aus dem Bereich Wis-senschaft und Glaube.

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Einführung: Entstand die Erdeaufgrund eines Schöpfungsaktes Got-tes oder wurde sie durch eine Mega-Explosion vor Milliarden Jahren, demUrknall, ins Leben geschleudert? Oderwar es einfach Gottes Urknall, der imleeren Universum einen Planeten vol-ler Leben produzierte?

Wir fragten Dr. Werner Gitt, Direktorund Professor bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braun-schweig.

Er meint, die Urknall-Theorie werdeunter Wissenschaftlern weit wenigersicher behandelt, als das in der popu-lären Literatur zum Ausdruck kommt.Es fehle dem Urknall-Modell an tragen-den Argumenten.

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Frage: Professor Gitt, obwohl dieUrknall-Theorie populär ist, meinenSie, dieser Weltentstehungs-Erklärungmangle es an Argumenten.

Gitt: Das ist so. Eine häufig erwähn-te Stütze dieser Theorie ist die sog.»Dunkel-Materie«. Was als Stütze ge-dacht war, erweist sich eher als ein Ge-genargument. Anhänger der Urknall-Hypothese erkennen selbst, dass dieEntstehung der Galaxien nicht aus dervorhandenen Masse des Universumserklärt werden kann. Um nicht in Kon-flikt mit bekannten Naturgesetzen zugeraten, müsste eine imaginäre Dun-kel-Materie weitaus größer sein, näm-lich um das Zehnfache. Diese notwen-dige Masse ist aber nie beobachtet wor-den. Sie ist eine reine Annahme, weilsonst das Modell zusammenbricht.Auch wenn sie nie gesehen oder ge-messen worden ist, gab man ihr den-noch einen Namen: die dunkle Mate-

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rie. Bedauerlicherweise wird sie ein-fach postuliert. Keinerlei Messwertemachen diese Annahme plausibel. DieUrknall-Theorie steht somit auf wis-senschaftlich sehr wackeligen Beinen.

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Frage: Werfen wir einen Blick auf dieSterne. Offenbar sind es so viele, dasssie niemand zählen kann!

Gitt: In der Tat, die Sterne sind füruns nicht zählbar. Es gibt lediglich Ab-schätzungen im Rahmen der Stellar-Statistik: Man wählt einen repräsenta-tiven abgrenzbaren Bereich desHimmelsgewölbes aus und untersuchtdiesen hinsichtlich der Sternenzahl.Danach wird eine Hochrechnung aufdas gesamte Universum durchgeführt.Auf diese Weise kommt man auf dieimmens große Zahl von etwa zehnhoch 25 Sternen.

Die schnellsten, heute bekannten Rech-ner führen rund zehn Milliarden Re-chenoperationen in einer Sekunde aus(die weitere Entwicklung wird zu nochschnelleren Rechnern führen). Würdeman einen solchen Rechner nur zumZählen der Sterne einsetzen, so könnte

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er in der ersten Sekunde 10 MilliardenSterne zählen, in der zweiten Sekundewäre er bei 20 Milliarden... Was mei-nen Sie, wie lange müsste dieser Rech-ner arbeiten, bis er die geschätzte Zahlder Sterne erreicht hätte? Rund 30 Mil-lionen Jahre! Das vermittelt einen Ein-druck davon, wie riesig die Zahl derSterne ist, die der Schöpfer schuf. Solange existiert kein Rechner, und dieseZeit steht auch uns Menschen nicht zurVerfügung. So können wir festhalten:Der Mensch wird nie in der Lage sein,die Sterne zu zählen. Darum steht inJeremia 33,22: »Wie man des HimmelsHeer nicht zählen noch den Sand mes-sen kann.«

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Frage: Und wo finden sich diese Ster-ne im Urknall-Modell?

Gitt: Nach dem Modell des Urknallsgab es am Anfang überhaupt keineSterne, sondern nur unvorstellbar dichtkomprimierte Materie und energierei-che Strahlung. Seit dem Urknall brei-ten sich Gas und Strahlung gleich-mäßig aus. Dass dabei Galaxien undeinzelne Sterne entstehen sollen, istphysikalisch nicht einzusehen.

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Frage: Aber tatsächlich breitet sichunser Universum aus. Das passt zu ei-nem Urknall.

Gitt: Die Galaxien bewegen sich von-einander weg, und dieser Effekt istauch messbar. Warum sollte unser Uni-versum auch starr sein? In der Schöp-fung ist alles in Bewegung. Das gilt fürden atomaren Bereich, aber auch allesLebendige ist auf Dynamik angelegt.Warum sollten die Himmelskörper da-von ausgenommen sein? Denken Sienur an unser Planetensystem. Jeder ein-zelne Planet hat seine ihm eigene Ge-schwindigkeit, mit der er sich um dieSonne bewegt – und diese ist noch nichteinmal konstant. So haben auch dieGalaxien ihre eigene Drehung und ihreBewegung im Raum. Das ist allerdingsnoch kein Indiz für einen Urknall. Eszeigt uns lediglich die Dynamik dergesamten Sternenwelt an.

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Frage: Es gibt Theologen, die be-haupten, der Urknall habe im bibli-schen Schöpfungsbericht Platz. Profes-sor Gitt, Sie reden als Wissenschaftler:Ist diese Harmonie suchende Kombi-nation haltbar?

Gitt: Urknall und Schöpfungsakt ste-hen sich diametral entgegen; sie sindso gegensätzlich, dass man sich zwi-schen ihnen entscheiden muss. Entwe-der man hält sich an die Evolution,oder man glaubt dem Schöpfungsbe-richt der Bibel. Beides ist aber über-haupt nicht kompatibel miteinander.

Nach der Bibel wurden die Erde, dasLeben und das gesamte Universuminnerhalb von sechs Tagen geschaffen.In den Geboten Gottes, in 2. Mose 20,9-10, wird dieser Tatbestand bei der Ein-setzung des Sabbats wiederholt: »SechsTage sollst du arbeiten und alle deineDinge beschicken; aber am siebenten

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Tag ... da sollst du kein Werk tun.« Die-se Ordnung, die Gott den Menschengegeben hat, ist abgeleitet von der Ord-nung, die Gott selbst eingehalten hat:»Denn in sechs Tagen hat der HerrHimmel und Erde gemacht und dasMeer und alles, was darinnen ist, undruhte am siebenten Tage.« Das ist dieOffenbarung Gottes. Dem können wirnichts Gewichtigeres entgegenhalten.Dieser Text erlaubt es beim besten Wil-len nicht, irgendein Urknallsystem ein-zubauen. Die Verbindung von Gott undUrknall ist also weder wissenschaftlichnoch biblisch möglich. Die Harmoni-sierung zwischen Evolutionslehre undbiblischem Bericht führt zu keinembefriedigenden Ergebnis. Es ist ein Irr-weg.

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Frage: Die Gegensätze sind ja auchriesig. Zum Beispiel spricht die Bibelvon einem jungen Universum. Warumrechnen Wissenschaftler mit Millionenund Milliarden Jahren?

Gitt: Mit Hilfe heutiger Messwerteläßt sich die augenblickliche Aus-dehnungsgeschwindigkeit des Univer-sums berechnen. Nimmt man diese Ge-schwindigkeit als konstant an undrechnet beliebig lange rückwärts, bisman an einem Punkt angekommen ist,dann ist man beim Zeitpunkt desUrknalls angelangt. Bei dieser nichtnachvollziehbaren Vorgehensweise er-geben sich die viel zitierten Milliardenvon Jahren. Für mich ist das reine Will-kür. Wer sagt mir denn, dass diese rück-wärts gerichtete Rechnung überhauptso weit zulässig ist?

Die Astronomen sind sich im Übrigenkeineswegs darin einig, wie man rech-

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nen soll. Vom 4. bis 8. Dezember 1995fand in Paris ein internationaler astro-nomischer Fachkongress statt, um überdie neuesten Messwerte zu diskutieren.Ihre Berechnungen führten sie zu sehrunterschiedlichen Altern. Die Einigkeitfehlt also sogar unter denjenigen, dievon der Urknall-Theorie ausgehen. DieZeitung »Die Zeit« berichtete am15.12.1995 unter der Überschrift »Dasgroße Gehubbele um den Urknall« voneiner starken Kontroverse: »In knapp100 Einzelvorträgen ließen die Astro-nomen die jüngsten Bilder und Entde-ckungen des Hubble-Weltraumtele-skops Revue passieren. Wer dabei al-lerdings himmlischen Frieden und kos-mische Harmonie erwartete, lag falsch:Bevor sich die Forscher dem neuestenschwarzen Loch, rätselhaften Quasarenoder neugeborenen Sternen zuwand-ten, stürzten sie sich streitlustig in diegrößte Kontroverse, die die Kosmolo-gie derzeit zu bieten hat.«

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Frage: Nicht zuletzt dank der aktu-ellen Forschung hat die Urknall-Theo-rie an Glaubwürdigkeit verloren. Prof.Werner Gitt, Sie glauben an die Schöp-fung durch Gott. In der Bibel lesen wirvon einem jungen Universum. Auchwissenschaftliche Beobachtungen spre-chen dafür...

Gitt: Rein astronomisch gesehen gibtes eine lange Liste von Widersprüchen,die nicht zur Urknallidee passen [7].Hier seien nur einige erwähnt:

· Es gibt Galaxien, die älter sein müs-sen als das Universum sein kann.

· Es gibt physikalisch zusammenge-hörige Gebilde, die eine unter-schiedliche Rotverschiebung auf-weisen.

· Es gibt sehr unterschiedliche groß-räumige Strukturen, nämlich extremgroße Galaxienhaufen (Super-cluster) neben riesigen Leerräumen.

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Nach der Urknalltheorie wäre eineGleichverteilung zu erwarten.

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Frage: Und umgekehrt passen alteGalaxien nicht zur jungen Schöpfung.Gerade wenn es um das Alter des Uni-versums geht, gehen die Meinungender Wissenschaftler oft weit auseinan-der.

Gitt: Das hängt vom Standpunkt ab.Jede Wissenschaft braucht Vorausset-zungen, sog. Basissätze (näheres hier-zu siehe [5]). Setzt jemand zur Erklä-rung der Wirklichkeit die Evolutionvoraus, kommt er automatisch in gro-ße Zeitbereiche. Nimmt jemand die bi-blischen Angaben als Basis, ergebensich andererseits relativ kleine Zeit-bereiche.

Niemand kann von sich behaupten, ergehe ohne Voraussetzung an die Arbeit.Jeder hat eine Ausgangslage, mit derer beginnt, wissenschaftlich zu arbei-ten. Entsprechend werden die Fakteneingeordnet. Die Ergebnisse unter-

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scheiden sich deshalb so stark, weilverschiedene Ausgangspunkte unserDenken bestimmen.

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Frage: Wie alt schätzen Sie das Uni-versum?

Gitt: Wenn ich von der Bibel ausgehe,dann sind es einige tausend Jahre. Amersten Schöpfungstag wurde die Erdeund das ansonsten noch leere Universumgeschaffen; mit den Gestirnen wurde esan einem einzigen Tag, nämlich am vier-ten Schöpfungstag, »gefüllt«. Das heißt,alle Sterne sind an einem einzigen Taggeschaffen worden. Alle Gestirne sinddemnach gleich alt; nur die Erde ist dreiTage älter als der Rest unseres Planeten-systems und alle Galaxien des Univer-sums.

Versucht man ihr Alter anhand biblischerAngaben zu bestimmen, ergibt sich auf-grund der angeführten Genealogienzwar kein exaktes Alter, aber wir kön-nen einen Rahmen angeben, und dieserliegt in der Größenordnung von viel-leicht zehntausend Jahren, ohne sich jetzt

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auf eine genaue Zahl der Jahre festzule-gen. Jedenfalls ergeben sich niemals Mil-lionen von Jahren.

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Frage: Könnte die Lösung nicht da-rin liegen, dass zwischen der Erschaf-fung von Himmel und Erde nach Ge-nesis 1,1 und der Erfüllung der Erdemit Leben nach Genesis 1,2 eine langeZeitperiode lag? Diese Gap-Theorieoder Lückentheorie kennt viele Anhän-ger.

Gitt: Die Gap-Theorie wurde vongläubigen Leuten aufgestellt. Sie sahensich zu damaliger Zeit einer Übermachtvon Vertretern der Evolution gegen-über und suchten nach einer Möglich-keit, die von der Evolution geforder-ten langen Zeiträume auch mit der Bi-bel rechtfertigen zu können. So meinteman eine Lösung gefunden zu haben,indem man glaubte, zwischen den bei-den ersten Versen der Bibel Handels-spielraum zu finden, um beliebig ver-langte Zeiten unterzubringen.

Diese sog. Gap- oder Restitutionstheo-

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rie besagt, dass es vor den eigentlichenSchöpfungstagen bereits eine fertiggeschaffene und bewohnte Welt gab.Diese Erschaffung geschah zu demZeitpunkt, der in Vers 1 mit »Anfang«bezeichnet ist. Danach kam der FallSatans; die damalige Welt ging zugrun-de und wird mit »wüst und leer« be-schrieben. Dies ist die Ausgangssitua-tion des eigentlichen Schöpfungsbe-richtes, wonach dann auf der Erde dasLeben noch einmal erschaffen bzw. res-tauriert wird. Diese Theorie erklärt dieFossilien als Folge des satanischen Fal-les. Wir müssen sie jedoch aus mehre-ren biblischen Gründen zurückweisen:

· In 2. Mose 20,11 lesen wir, dass Gottin sechs Tagen Himmel und Erdegeschaffen hat; d. h. das gesamteWeltall und die Erde wurden innerinnerinnerinnerinner-----halbhalbhalbhalbhalb dieser angegebenen kurzenZeitspanne erschaffen, so dass ir-gendeine lange Zeitepoche für eine

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wie auch immer geartete Theoriehier nicht untergebracht werdenkann.

· Die Bibelstellen Jesaja 14,12-17 undHesekiel 28,11-17 werden als Be-schreibung des Falles Luzifers ge-deutet. Die Gap-Theorie geht nunvon der Voraussetzung aus, dass die-ser Fall Satans örtlich auf die Erdegelegt wird und zeitlich zwischenden Versen 1 und 2 von 1. Mose 1 ein-zuordnen ist. Die Worte Jesu ausLukas 10,18; Johannes 12,31; Johan-nes 14,30 und Offenbarung 12,7-9erlauben diese Deutung nicht.

· Die Deutung der Fossilien als Resteeiner voradamitischen Zeit ist bi-blisch nicht belegbar, hingegen wirduns die im Sintflutbericht genannteweltweite Wasserkatastrophe alsUrsache für den Untergang allen Le-bens bezeugt. Heutige geologische

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Schichten und Fossilien finden inder Sintflut und den sich daran an-schließenden Katastrophen einenachvollziehbare Erklärung.

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Frage: Warum vertrauen Sie demSchöpfungsbericht und nicht dem Mo-dell Urknall/Evolution?

Gitt: Weil die Urknall-Theorie wis-senschaftlich weder nachvollziehbarnoch tragfähig ist. Der russische Phy-siker Lew Landau sagte einmal,Kosmologen arbeiteten zwar mit we-nig gesicherten Fakten, aber mit um sogrößerer Überzeugung, dass ihre Ide-en um das Geschehen im Universumrichtig sind [1, S. 29].

Sobald Fakten auftauchen, die gegenden Urknall sprechen, werden neueAnnahmen aufgestellt, um die Theoriezu halten. Ich erinnere an die dunkleMaterie. Es ist eine ständige Flucht vorden neuen Fakten, weil diese etwasanderes lehren. Der AstrophysikerReinhard Breuer beschrieb das Verhal-ten der Urknallanhänger treffend,wenn er formulierte [1, S. 185]: »Es ist

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wie im Märchen: Aus der Asche derverbrannten Ideen wird, so die Hoff-nung, das neue Standardmodell vomUrknall emporsteigen können.« Mangewinnt den Eindruck, dass alle dieseBemühungen dem verzweifelten Ver-such entstammen, den Kosmos ohnedas Konzept eines Planes zu verstehen,wobei aber immer neue »Pläne« ent-worfen werden. Warum nur hat mansich so einseitig auf dieses Urknall-modell versteift? Die Antwort kannleicht gegeben werden: Gottlose Wis-senschaftler akzeptieren kein Modell,das einen Schöpfer benötigt. Man hatsich einem methodischen Atheismusverschrieben.

Keine der Naturwissenschaften ist auf-grund ihrer begrenzten Mittel in derLage, Ursprungsfragen zu beantwor-ten. Wir können nur messen, wägenund beobachten, Daten und Faktensammeln und auswerten. Wir sind je-

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doch nicht in der Lage, zu erklären, wieeine Zelle, ein Gehirn oder ein Univer-sum entsteht. Die Evolution ist keinebrauchbare Antwort, weil sie schonGrundprinzipien unserer täglichen Er-fahrung verletzt. Weder eine Steckna-del, eine Schere noch eine Uhr, ein Autooder gar der Kölner Dom sind von al-leine entstanden. Alles braucht einenIdeengeber und einen Hersteller. Nachmeiner Überzeugung sind auch allezukünftigen Ideen über Herkunfts-fragen gedankliche Sackgassen, wennsie ohne einen Schöpfer auszukommenversuchen. Nur derjenige, der das Uni-versum, die Erde und das Leben ge-macht hat, kann uns die verbindlicheAntwort geben. Es ist der Schöpfer, vondem die Bibel spricht. So vertraue ichdem Schöpfungsbericht voll und ganz.

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Frage: Haben denn die Resultate desHubble-Weltraumteleskops die Urknall-Theorie nicht untermauert?

Gitt: Das Hubble-Teleskop liefert unsviel genauere Daten und bessere Fotosvon den Sternsystemen als dies bisherder Fall war. So konnten insbesonderevon weit entfernten Galaxien Aufnah-men mit erheblich besserer Auflösunggemacht werden. Eine neue Ära derWeltraumbeobachtung ist angebro-chen, und bisher Unbekanntes wurdeuns nun zugänglich. Es ist aber nichtso, dass diese Fakten die Urknall-Theo-rie überzeugend stützen, das Gegenteilist zutreffend.

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Frage: Wenn die Faktenlage so dürf-tig ist – warum gilt die Evolutionstheo-rie nach wie vor als die grundlegendeLehre über die Erdentstehung, warumwird sie an den Universitäten konkur-renzlos gelehrt?

Gitt: Sie wird gelehrt, weil sie sichweithin durchgesetzt hat und von vie-len vertreten wird. Der Siegeszug derEvolutionslehre ist nicht naturwissen-schaftlich begründbar. Vielmehr hattenstarke geistige Strömungen wie z. B. dieAufklärung das Feld für eine atheisti-sche Weltdeutung vorbereitet. DassDarwins Buch von der Entstehung derArten schon am Erscheinungstag voll-ständig vergriffen war, belegt denWunsch der Menschen nach einer Er-klärung der Welt ohne Gott. Da bis heu-te die meisten Menschen ohne Gott le-ben wollen, ist ihnen die Evolution einewillkommene Lehre. Gäbe es eine welt-weite große Erweckung zum Glauben

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hin, dann wäre die Evolution im Nuwie weggepustet. Erfreulicherweisekommt in unserer Zeit vermehrt Lite-ratur heraus, die sich aus wissenschaft-licher Sicht kritisch mit dem Urknallbefasst. Nur einige Bücher möchte ichhier erwähnen: Von dem Bonner Astro-nomen Hans-Jörg Fahr [2]: »Der Urknallkommt zu Fall«. Ein anderer Titel heißt»Ratlos vor der grossen Mauer – dasScheitern der Urknall-Theorie«. Auf-grund der grossen Sternenansammlun-gen, die sich wie eine riesige Mauerdarstellt, beschreibt der Autor Josef Lutz[6], dass die Urknall-Theorie eigentlichnicht funktionieren kann. Von demAstrophysiker Reinhard Breuer stammtdas Buch [1] »Immer Ärger mit demUrknall – Das kosmologische Stan-dardmodell in der Krise«. Und derAmerikaner James Trefil schrieb [8]:»Fünf Gründe, warum es die Welt nichtgeben kann – Die Astrophysik derDunklen Materie«. Das sind Bücher, in

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denen die Autoren zahlreiche Argu-mente gegen das Urknall-Modell vor-bringen. Auch in ihren Vorlesungenvertreten sie diese Auffassung. Es istalso nicht richtig, wenn pauschal be-hauptet wird, dass Urknall und Evo-lution überall gelehrt werden.

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Frage: Das heißt, dass die Urknall-Theorie weniger sicher ist als in denLehrbüchern beschrieben?

Gitt: Die Lehrer an den Universitä-ten unterrichten entsprechend ihrer ei-genen Auffassung. Da gibt es solche,die mit Überzeugung weiterhin dieUrknall-Theorie vertreten. Zuneh-mend werden aber auch Einwände ge-nannt. Forscher, die sich sehr intensivdamit beschäftigen, wie zum Beispielder amerikanische Physiker und No-belpreisträger Steven Weinberg in sei-nem Buch »Die ersten drei Minuten«schreibt [9, S.18]: »Ich kann nicht leug-nen, dass ich einen Anflug von Un-wirklichkeit empfinde, wenn ich überdie ersten drei Minuten in einer Weiseschreibe, als wüssten wir wirklich wo-von wir sprechen.« Weiterhin gibt er zu[9, S.129]: »Damit ist nicht gesagt, dassdieses Modell richtig ist ... Es bestehtallerdings eine große Ungewissheit, die

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wie eine dunkle Wolke über demStandardmodell (= Urknallmodell)schwebt.« Das ist eine ehrliche Aussa-ge. In wissenschaftlichen Original-arbeiten und an den Universitäten wer-den die Theorien und Hypothesen kei-neswegs als so gesichert hingestellt.Meines Erachtens liegt das Problem aufder darunterliegenden Stufe der Wis-sensvermittlung, nämlich in populär-wissenschaftlichen Darstellungen undSchulbüchern, wo das wissenschaftlichUngesicherte bereits als fundierte Er-kenntnis vermittelt wird.

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Frage: Zweifel am Urknall könntenzum Vertrauen in den Schöpfergottführen. Wann wird die biblische Basiseinmal an der Uni gelehrt?

Gitt: Das hängt von dem einzelnenProfessor ab. Beeinflusst der biblischeGlaube sein Denken und Handeln,dann wird er den Schöpfungsberichteinbeziehen. Steht er mit seiner Welt-anschauung weit ab von Gott, dannwird er ihn ignorieren oder negativbeurteilen. Für die Studenten ist es ent-scheidend, wem sie zuhören und wersie prägt.

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Frage: Urknall oder Schöpfung – gibtes noch andere prüfenswerte Welt-entstehungs-Modelle?

Gitt: Die meisten heute aufgestelltenTheorien sind so gestaltet, dass Gottdarin nicht vorkommt. Das ist leiderein grundlegender Wesenszug derWissenschaftstheorien geworden – sieversuchen, ohne Gott auszukommen.Das ist aus meiner Sicht ein Grundübelin der Wissenschaft. Immer dann,wenn Ursprungsfragen zur Debattestehen, führt das unweigerlich zu ele-mentaren Fehlern. Wenn Leben gene-rell nur aus Leben kommen kann, dannist jede Theorie, die nicht von diesemBasissatz ausgeht, schon im Ansatzfalsch. »Leben kann nur aus Lebenkommen« – wurde von dem französi-schen Chemiker und MikrobiologenLouis Pasteur (1822-1895) erkannt undformuliert. Dieser Satz hat sich an al-len Beispielen bewährt, es gibt keine

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Ausnahme davon. Nie wurde dieserSatz widerlegt – somit liegt hier einbedeutendes Naturgesetz vor. In Um-gehung dieses Naturgesetzes wird inder Evolutionslehre dennoch ein Weggesucht, das Leben ohne Gott, ohneSchöpfer, ohne Urheber zu erklären.

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Frage: Was überzeugt Sie am bibli-schen Schöpfungsbericht, der vielfachnur als Mythos bezeichnet wird undtiefenpsychologisch gedeutet wird?

Gitt: Am Schöpfungsbericht faszi-niert mich zunächst die Nüchternheitder Darstellung; dann die Präzision,mit der die Ereignisse Tag für Tag ge-schildert werden. Mich beeindruckt diewissenschaftlich korrekte Art des Be-richts. Beim Zeitmaß ist von Tagen undJahren die Rede. Sobald in der Physikeine Messgröße (= Zahlenwert mit Ein-heit) verwendet wird, muss zuvor dieverwendete Einheit definiert sein. Ge-nau das tut die Bibel auch, indem sieim Schöpfungsbericht definierend er-klärt, was ein Tag und was ein Jahr ist,nämlich eine Zeiteinheit, die durch dieBewegung der Gestirne festgelegt ist.Die Länge des Tages wird durch dieUmdrehung der Erde festgelegt, unddie Länge des Jahres durch die Bahn

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der Erde um die Sonne. Diese definier-ten Zeiteinheiten werden in der Bibelherangezogen, um den Ablauf derSchöpfung zu beschreiben. Damit wirdfestgehalten, dass ein Tag nicht irgend-etwas individuell Interpretierbares ist,sondern eine astronomisch präzise de-finierbare Größe. Diese Genauigkeit inder Darstellung zeigt mir an, dass essich bei diesem Text keineswegs umirgendeine mythologische Rede han-deln kann. Die biblische Darstellung istsehr exakt, allerdings auch sehr kurz.Manchmal wünschte ich mir, derSchöpfungsbericht wäre zehn Kapitellang. Dann hätten wir viel mehr Detail-informationen, über die wir noch mehrstaunen könnten.

Die hohe Informationsdichte in denbiblischen Berichten ist ein weitererfaszinierender Punkt. In nur wenigenVersen steht so viel drin, dass wir siegar nicht voll ausloten können. Beim

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Nachdenken über den Schöpfungsbe-richt finden wir immer wieder neueAspekte und Querverbindungen zuanderen Bibeltexten und das ist etwas,was mir persönlich viel Freude macht(siehe den Exkurs auf den folgendenSeiten »Mose, Jona, Jesus und derFisch«).

Es ist meine Erfahrung mit der Bibel,dass es viele Aspekte gibt, die wir erstdurch langes, intensives Studium he-rausfinden. Es lohnt sich sehr, sich mitden biblischen Texten zu beschäftigen.Dabei werden auch wir feststellen: »Ichfreue mich über dein Wort wie einer, dereine große Beute kriegt« (Ps 119,162).

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Exkurs: Mose, Jona, Jesus und der Fisch

Im Schöpfungsbericht werden die er-schaffenen Tiere sehr allgemein er-wähnt (Tiere im Wasser, in der Luft undauf dem Land). Nur ein einziges Tierbenennt Gott namentlich, und das istein riesiges Meerestier (vgl. 1. Mose 1,21). Luther übersetzte den hebräischenBegriff etwas vorschnell mit »Wal-fisch«, aber der Wal ist bekanntlich keinFisch. Der Genesisbericht meint einenbesonderen, auffallend großen Fisch.Wenn wir nun eine Brücke zum Neu-en Testament schlagen, finden wir imMatthäus-Evangelium (Kap. 12,40)eine dazu passende bemerkenswerteAussage: »Denn gleichwie Jona dreiTage und drei Nächte in des Fisches(griech. ketos) Bauch war, so wird auchdes Menschen Sohn drei Tage und dreiNächte im Schoß der Erde sein.« Für»Fisch« im Allgemeinen steht an denverschiedenen Stellen des griechischen

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Neuen Testaments immer das Wort»ichthys«; nur einmal (Mt 12,40)kommt das Wort »ketos« vor. Das vonMatthäus eingesetzte griechische Wort»kétos« meint keinen normalen Fisch,wie man ihn fängt und isst, sondern einäußerst großes Tier, ein Ungetüm, alsoein gigantisches Meerestier; darumwurde dieses Wort in deutschen Bibelntreffend mit Seeungeheuer (Jerusale-mer), Meeresungetüm (Zürcher) oderRiesenfisch (Schlachter) übersetzt. Diealttestamentliche Bezugsstelle steht inJona 2,1: »Aber der Herr verschaffteeinen großen Fisch, Jona zu verschlin-gen. Und Jona war im Leibe des Fischesdrei Tage und drei Nächte.« Beim Pro-pheten Jona ist der Gedanke an dieAuferstehung Jesu noch so tief verbor-gen, dass er dort nicht direkt ersicht-lich ist. Erst Jesus stellt in seiner Ver-kündigung die Verbindung dazu her.Fragt man nach einem weiteren, nochtiefer liegenden Bezugspunkt, so fin-

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den wir ihn zweifellos schon in 1. Mose1,21, denn es handelt sich dort um dasgleiche Tier, das als einziges im Schöp-fungsbericht namentlich erwähnt wird!Das ist zumindest ungewöhnlich beider riesigen Zahl aller Tiere. Bei derErschaffung der Tiere am fünften undsechsten Schöpfungstag werden (bei-spielhaft) nur einige große Tierklassengenannt, wie »allerlei Getier im Was-ser, gefiederte Vögel, Vieh, Gewürmund Tiere auf Erden«.

Da es in der Bibel nichts Zufälliges gibt,sondern hinter allem ein beabsichtig-ter Sinn steht, kommen wir hier zu ei-ner bemerkenswerten Feststellung:Durch die namentliche Nennung nurdieser einen einzigen Tierart im Schöp-fungsbericht wird hier bereits – wennauch sehr verborgen – schon ein ersterHinweis auf die Auferstehung Jesugegeben.

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Frage: Der Mensch ist keine Launeder Natur, sondern ein Gegenbild sei-nes Schöpfers. Das dokumentiert derSchöpfungsbericht eindrücklich.

Gitt: Genau. In 1. Mose 1,26 lesen wir:»Lasset uns Menschen machen.« Wirsind also gezielt geplant. Ein weiterermarkanter Vers, der die Herkunft desMenschen meisterhaft präzise, knappund doch höchst informativ beschreibt,steht in 1. Mose 2,7: »Und Gott der Herrmachte den Menschen aus einem Erden-kloß, und er blies ihm ein den lebendi-gen Odem in seine Nase. Und also wardder Mensch eine lebendige Seele.« Wer– wie ich – vom ingenieurmäßigen Den-ken herkommt, freut sich, in Gottes kon-zeptioneller Gestaltung für die Erschaf-fung des Menschen geläufige Vorge-hensweisen anzutreffen:

· 1. Plan· 2. Ausführung· 3. Ergebnis.

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Weil wir nach Gottes Plan und Willengemacht sind, haben wir ein Gegen-über, einen Herrn, der uns liebt. In die-sem Sinne weiß sich der Psalmist an-genommen: »Was ist der Mensch, dassdu seiner gedenkst, und des MenschenKind, dass du dich seiner annimmst?«(Ps 8,5).

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Frage: Nach Ihren bisherigen Darle-gungen neigt der Mensch offenbardazu, für grundlegende Fragen Lösun-gen zu suchen, ohne Gott einzubezie-hen. Am Beispiel der Herkunft desUniversums haben Sie dies ausgiebigerklärt. Gibt es aus Ihrer Sicht nochandere Bereiche, in denen das versuchtwird?

Gitt: Zwei Beispiele möchte ich nen-nen, wo dieser Ansatz zu tragischenFolgen geführt hat bzw. noch führenwird. Zunächst möchte ich auf unrea-listische Träume vom Paradies auf Er-den und ein falsches Menschenbild ein-gehen. Danach möchte das ewige Zielansprechen.

Der Mensch versucht immer wieder,die ihm gesetzten Grenzen zu überwin-den, so dass bisweilen merkwürdigeVisionen entstehen. Mit Hochdruckarbeitet man an Methoden, um die

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Lebensuhr langsamer ticken zu lassen,Haut, Muskulatur und innere Organezu verjüngen. Derzeit noch hoffnungs-lose Fälle vertröstet man auf kommen-den medizinischen Fortschritt. Die Zeitbis dahin muss allerdings – so glaubtman – in einem Kälteschlaf überwun-den werden. Andere Träume beziehensich auf ganze menschliche Gesell-schaften.

Der englische Staatsmann ThomasMore (1478-1535) beschrieb in seinemWerk »Utopia« die humanistischeSehnsucht der vollkommenen mensch-lichen Gemeinschaft. Nicht wenigeStaatsvisionen wurden entwickelt, wiez. B. »Der Sonnenstaat« (1602) vonTommaso Campanellas, »New Atlan-tis« (1627) von Francis Bacon oder »DieGemeinschaft von Ozeanien« (1656)von James Harrington. Die Utopienbeeinflussten die Revolutionen inFrankreich (1789) mit dem Motto »Frei-

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heit, Gleichheit, Brüderlichkeit« sowie1917 in Russland. Sie mündeten ein indie gewaltigste politische Vision unddas größte politische Experiment derMenschheit überhaupt: den Kommu-nismus. Die Sowjetbürger erlebten un-ter der blutigen Diktatur von Stalin beiandauernder wirtschaftlicher Not undUnterdrückung jeder demokratischenWillensbildung, was geschieht, wennVisionen wahr werden. 30 MillionenMenschen, darunter 200 000 Geistliche,wurden brutal verfolgt und liquidiert.Maos Diktatur hat in China eine Blut-spur von 30 bis 50 Millionen Toten hin-terlassen. Adolf Hitler wollte ein Tau-sendjähriges Reich schaffen, aber be-reits nach 12 Jahren lag Deutschland inSchutt und Asche und der von ihmangezettelte Weltkrieg forderte 50 Mil-lionen Menschenleben.

Warum sind all diese Visionen so kläg-lich gescheitert? Weil die Ideologen von

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falschen Voraussetzungen ausgegan-gen sind! Das Paradies auf Erden wirderrichtet sein – so glaubten die ver-schiedenen Visionäre –, wenn wir alleMenschen gleich gemacht haben(franz. Revolution), wenn es keineKlassenunterschiede mehr gibt (Kom-munismus), wenn alle Juden beseitigtsind und die Welt von der arischenRasse beherrscht wird (Nationalsozia-lismus). Zur Verwirklichung der Uto-pien wollte man den neuen Menschenschaffen, mit denen man die Phantas-tereien zu verwirklichen hoffte.

Die Bibel sagt uns, dass der Mensch seitdem Sündenfall ein gefallenes Wesenist. Er hat sich von Gott abgekehrt undmuss sich nicht wundern, wenn er imFinstern lebt. Gott ist Licht, und Jesussagt: »Ich bin das Licht der Welt. Wermir nachfolgt, der wird nicht wandelnin der Finsternis, sondern wird dasLicht des Lebens haben« (Joh 8,12). Nur

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durch eine persönliche Hinkehr zuChristus können wir neu werden. Alleanderen Methoden, die den Menschenvon Grund auf verbessern wollen, sindutopische Irrwege, sind bedauernswer-te Sackgassen der Menschheit. Dieseserkennend lautet ein satirischer Textunter dem Marxdenkmal in Chemnitzentsprechend: »Tschuldigung Jungs,ich hab mich Halt geirrt.«

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Frage: Sie haben einen zweiten gro-ßen Irrtum der Menschheit erwähntund sprachen vom Weg zum Himmel.Was meinen Sie damit?

Gitt: Jesus sagt in Lukas 13,24 einsehr ernstes Wort zu diesem Thema:»Ringet danach, dass ihr durch dieenge Pforte eingehet; denn viele wer-den, das sage ich euch, danach trach-ten, wie sie hineinkommen, undwerden’s nicht können.« Diese Aussa-ge macht uns deutlich, dass zwar vielein den Himmel hinein wollen, aber einGroßteil wird es dennoch nicht schaf-fen. Woran liegt das? Wenn ich nachHamburg will, mich aber in einen Zugnach München setze, darf ich michnicht wundern, wenn ich nicht am Zielankomme. Nach dem eindeutigenZeugnis der Bibel fährt – um in diesemBild zu bleiben – nur ein einziger Zugzum Himmel. Es ist jener mit der Auf-schrift »Jesus«. Jesus sagte, dass er der

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einzige Weg zum Vater im Himmel ist(Joh 14,6). In Apostelgeschichte 4,12wird dieser Gedanke noch einmal ganzdeutlich hervorgehoben: »In keinemandern ist das Heil, ist auch kein ande-rer Name unter dem Himmel den Men-schen gegeben, darin wir sollen seligwerden.« Viele Religionen behaupten,auch den Weg zum Himmel zu weisen.Es können jedoch nicht mehrere gleich-zeitig wahr sein, da sie untereinandersehr gegensätzlich und widersprüch-lich sind, so dass sie sich gegenseitigaus dem Felde schlagen. Nur ein Wegkann daher der richtige sein. Nun gibtes zwei Möglichkeiten: entweder istJesus ein Lügner, denn er hat sich selbstals den einzigen Weg zum Himmel be-zeichnet. Oder die Alternative gilt: Je-sus hat uns die Wahrheit gesagt, dannaber sind alle anderen Religionen be-dauerliche Irrwege. Jesus hat nicht nurgesagt, dass er die Wahrheit in Personist, sondern er hat sie mit seinem gan-

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zen Leben bezeugt. Er hatte gesagt,dass er am dritten Tag nach der Kreu-zigung auferstehen werde (Mt 16,21).Er hat Wort gehalten. Er ist wirklichauferstanden (Joh 21,14) und hat sichvielen Zeugen als der Auferstandenegezeigt (1. Kor 15,6). Er ist darum fürmich absolut vertrauenswürdig.

Mit unseren Sünden finden wir keinenEinlass in den Himmel. Im Gleichnisvon der königlichen Hochzeit wird diesan jenem Mann veranschaulicht, derversuchte, ohne hochzeitliches Kleid [=Bild für die Vergebung aller Schuld]zum Fest zu gelangen (Mt 22,11-13).Was keine Religion vermag, erwirkteJesus am Kreuz von Golgatha: DemSünder kann vergeben werden, darumfasste Jesus den Grund seines Kom-mens in die Worte: »Des MenschenSohn ist gekommen, selig zu machen,was verloren ist« (Mt 18,11). Jeder, derdiesen Herrn anruft und um Verge-

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bung seiner Schuld bittet, wird augen-blicklich gerettet (Röm 10,13). Wennwir dann auf unserem Lebensschiff ihnals Kapitän haben, werden wir sicherdas Ziel erreichen.

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Literatur:

[1] Reinhard Breuer: Immer Ärger mitdem Urknall. Das kosmologischeStandardmodell in der Krise. Rowohlt-Tb., 1993, 341 Seiten.

[2] Hans-Jörg Fahr: Der Urknall kommtzu Fall – Kosmologie im Umbruch.Franckh-Kosmos, 1992, 327 Seiten.

[3] Werner Gitt: Signale aus dem All –Wozu gibt es Sterne?, CLV-Verlag Bie-lefeld, 3. Auflage 1999, 222 Seiten.

[4] Werner Gitt: So steht’s geschrieben.Hänssler-Verlag, 4. Auflage 1997, 200Seiten.

[5] Werner Gitt: Schuf Gott durch Evo-lution? CLV-Verlag Bielefeld, 5. Aufla-ge 1998, 159 Seiten.

[6] Josef Lutz et al.: Ratlos vor der gro-

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ßen Mauer – das Scheitern der Urknall-Theorie. Neuer Weg Verlag, 1992

[7] Norbert Pailer: GeheimnisvollesWeltall – Hypothesen und Fakten zurUrknalltheorie, Hänssler-Verlag, 1994,65 Seiten.

[8] James Trefil: Fünf Gründe, warumes die Welt nicht geben kann – DieAstrophysik der Dunklen Materie.Rowohlt-Tb., 1992, 249 Seiten.

[9] Steven Weinberg: Die ersten dreiMinuten – Der Ursprung des Univer-sums. dtv-Tb., München 1980, 201 Sei-ten.

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Weitere Bücher des Autors:

W. Gitt������ ��� ����� � �������

sFr/DM 4.80, öS 36, Tb., 144 Seiten,Best.-Nr. 255.124

Nach der Vorstellung der theistischenEvolution hat Gott den Evolutionsvor-gang angestoßen und dann diesenProzess gelenkt. Dieser Gedanke hatbei Nichtchristen, aber auch bei Chris-ten an Einfluss gewonnen. Sachlichund gut belegt stellt der Autor die bei-den Standpunkte von Evolution undSchöpfung gegenüber und beleuchtetdas Problem unter Berücksichtigungder Wissenschaftsfrage, der Anthropo-logie, der Astronomie, der Biologie undder Informatik. Als Konsequenz wirddie Unvereinbarkeit von Evolution undSchöpfung deutlich und die in demGedankengut der theistischen Evolu-tion liegenden Gefahren werden auf-gezeigt.

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W. Gitt������� +� ���� �""��� #������ ����#�����

sFr/DM 3.80, öS 28, Tb., 192 Seiten,Best.-Nr. 255.127

Dieser »Bestseller« unter den evange-listischen Büchern ist als 15. Auflage ineiner leicht überarbeiteten, ergänztenund verbesserten Fassung erschienen.Prof. Dr. W. Gitt gibt Antworten auf Fra-gen, die nicht »am grünen Tisch« ent-worfen wurden, sondern bei der Evan-gelisationspraxis aus Gesprächen mitfragenden Menschen erwachsen sind.Von daher handelt es sich nicht um theo-logische Spitzfindigkeiten, sondern umProbleme, die Zweifler, Fragende undSuchende wirklich bewegen. FolgendeThemen werden behandelt: Gott – Bi-bel – Schöpfung, Wissenschaft undGlaube – das Heil – die Religionen – Le-ben und Glaube – Tod und Ewigkeit. Einhilfreiches Buch für Gespräche mit Chris-ten und Außenstehenden.

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W. Gitt /K.H. Vanhaiden����� ����� ����� ������

sFr/DM 3.80, öS 28, Tb., 128 Seiten,Best.-Nr. 255.133

Den beiden Autoren ist in diesem Buchhervorragend gelungen, eine MengeInformationen zum Thema Schöp-fung/Evolution auf äußerst interes-sante, unterhaltsame Weise zu vermit-teln. Spatz, Blauwal, Regenwurm,Schnabeltier, Libelle, Goldregenpfeifferund eine Darmbakterie »erzählen«, wiewunderbar Gott sie geschaffen und mitwelch erstaunlichen Fähigkeiten aus-gestattet hat. Mit feinem Humor undetwas Ironie gehen sie hier und da aufevolutionistische Theorien ein, konzen-trieren sich aber ansonsten auf die Ver-deutlichung von Gottes Weisheit undGröße als Schöpfer und Erlöser. EinBuch, das Alt und Jung, Christen wieNichtchristen, Fachleute und Laien mitGewinn lesen werden.

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W. Gitt���� ��� �������

sFr/DM 3.80, öS 28, Tb., 160 Seiten,Best.-Nr. 255.420

Was ist eigentlich Zeit? Die Wissenschaftkonnte diese Frage bisher noch nicht be-friedigend beantworten.Im ersten Teil des Buches wird die Zeitals physikalische Größe betrachtet. Imzweiten Teil wird ein neuartiges, bisherunbekanntes Konzept zum Thema Zeitvorgestellt. Als Informatiker kommt derAutor zu einer überraschenden Lösung.Bemerkenswert ist, dass sein neu erar-beitetes Verständnis von Zeit (Teil 2) mitden zahlreichen biblischen Aussagen imEinklang steht.Im dritten Teil des Buches geht es um dieEwigkeit. Jenseits der Todesmarke gibtes keine Zeit mehr. Die Zeit zerbricht ander Ewigkeit. Die Darlegungen regenzum Mitdenken an und führen in eineWirklichkeit, die wir nur unter biblischerAnleitung begreifen können.

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W. Gitt�������� ���� ��� ���

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sFr/DM 4.80, öS 36, Tb., 224 Seiten,Best.-Nr. 255.705

Ein faszinierendes Buch! Der Autor bie-tet erstaunliche Daten und Fakten überVielzahl, Größe, Entfernung und Auf-gaben der Sterne und vermittelt so ei-nen tiefen Eindruck von der Größe undWeisheit unseres Schöpfers. Fernerwerden Fragen nach der Herkunft desUniversums und nach dem Stern vonBethlehem behandelt und schließlichdas Wunder der Gnade Gottes gezeigt,dass der Schöpfer Mensch wird undsich von seinen Geschöpfen kreuzigenlässt. Ein Anhang klärt fachspezifischeFragen über Astronomie. Ein idealesBuch zur Weitergabe an Außenstehen-de, weil es interessante Fakten vermit-telt und zugleich unaufdringlich, abereindrücklich das Evangelium verdeut-licht.