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200 Aiaalylse der Asclie dev WuclzerZllunze. gehaltes wurden die einzelnen Vl’eJ,el bei 1000 getrocknet, gewogen und sodann vorsiclitig zu weisser Asche ver- brannt. Filiz femirza gab 8,1 Proc., Jilix mas 9,2 Proc. Asche. S t r u c k m a n n bemerkt noch, dass der grosse Qe- halt der Asche an Alkalien es durchaus rechtfertigt, wenn in inanchen Gegenden die Landleute die Farmkr%uter als ein vorziigliches Streu- und Dungmittel betrachten. (Annal. der Cheni. ti. Phawi. XXI. 143 - 150). Analyse der Asche der Wiicherblwine (Chrysanthemum segetam). G. Zur Analysc wurde eine kraftige, buschige, auf dem Basaltboden des Westerwaldes gewachsene Pflanze be- nutzt, nachdeni sic von den anhaftenden Bodenbestand- theilen sorgfaltig befreit worden war. Die frische Pflanze enthielt 81,l Proc. Wasser ), frische ,, lieferte 1,61 Proc. Asche ,) in Wasser loslichen Hestandtheilen 63,31 Proc. ,, lufttrockne ), >> 19,411 n ,, lufttrockne ,, 1, w37 11 17 bei 1000 getrackn. Pflanze lieferte 832 Proc. Asche, und zwar eine Asche, welche bestand nus 17 ,, unliislichcn ,, 3689 7, 100,OO Procent. Die Asche selbst bestand in 100 Th. aus: Chlornatrium ............... 16,lO Natron.. ................... 6,21 Iiali.. ..................... 24,66 ScliwefelsBure .............. 5,12 Hohlensaure.. ........... .:. 12,3(i Phosphorsanre .............. 6,16 Kiesclsiinre ................. 4,68 IMk ...................... 14,08 Magnesia. .................. 6,96 Eisenoxyd.. ......... _. ..... 1,02 Xlanganosyd ............... Spuren Saiid und Kohle.. .......... 3,OG 100,61. __ ~- Dime Analyse wnrde ausgefiihrt, einestheils, urn zu erfahren, welche Bestandtheile die Wucherblumc den1 Boden entzieht, nnderntheils aber auch, uin auf C h n d der Zusammensetzung der Asche ein Mittel in Aussicht zu stellen, dieses der Landwirthschaft des Westerwaldes so gefiihrliche Unkraut allmiilig zu vertilgen. Das Mittel

Analyse der Asche der Wucherblume (Chrysanthemum segetum)

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Page 1: Analyse der Asche der Wucherblume (Chrysanthemum segetum)

200 Aiaalylse der Asclie dev WuclzerZllunze.

gehaltes wurden die einzelnen Vl’eJ,el bei 1000 getrocknet, gewogen und sodann vorsiclitig zu weisser Asche ver- brannt. Filiz femirza gab 8,1 Proc., Jilix mas 9,2 Proc. Asche.

S t r u c k m a n n bemerkt noch, dass der grosse Qe- halt der Asche an Alkalien es durchaus rechtfertigt, wenn in inanchen Gegenden die Landleute die Farmkr%uter als ein vorziigliches Streu- und Dungmittel betrachten. (Annal. der Cheni. ti. Phawi. X X I . 143 - 150).

Analyse der Asche der Wiicherblwine (Chrysanthemum segetam).

G.

Zur Analysc wurde eine kraftige, buschige, auf dem Basaltboden des Westerwaldes gewachsene Pflanze be- nutzt, nachdeni sic von den anhaftenden Bodenbestand- theilen sorgfaltig befreit worden war.

Die frische Pflanze enthielt 81,l Proc. Wasser

), frische ,, lieferte 1,61 Proc. Asche

,)

in Wasser loslichen Hestandtheilen 63,31 Proc.

,, lufttrockne ), >> 19,411 n

,, lufttrockne ,, 1, w37 11 17

bei 1000 getrackn. Pflanze lieferte 832 Proc. Asche, und zwar eine Asche, welche bestand nus

17 ,, unliislichcn ,, 3689 7,

100,OO Procent. Die Asche selbst bestand in 100 Th. aus:

Chlornatrium . . . . . . . . . . . . . . . 16,lO Natron.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6,21 Iiali . . ..................... 24,66 ScliwefelsBure . . . . . . . . . . . . . . 5,12 Hohlensaure.. . . . . . . . . . . . .:. 12,3(i Phosphorsanre . . . . . . . . . . . . . . 6,16 Kiesclsiinre . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,68 I M k ...................... 14,08 Magnesia. .................. 6,96 Eisenoxyd.. . . . . . . . . . _. ..... 1,02 Xlanganosyd . . . . . . . . . . . . . . . Spuren Saiid und Kohle.. . . . . . . . . . . 3,OG

100,61. __ ~-

Dime Analyse wnrde ausgefiihrt, einestheils, urn zu erfahren, welche Bestandtheile die Wucherblumc den1 Boden entzieht, nnderntheils aber auch, uin auf C h n d der Zusammensetzung der Asche ein Mittel in Aussicht zu stellen, dieses der Landwirthschaft des Westerwaldes so gefiihrliche Unkraut allmiilig zu vertilgen. Das Mittel

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Annlyse der Asche de?. TVzicherbkme. 20 1

sol1 darin bestehen, dass man die Wucherblume sammelt und zur Pottaschenfabrikation verwendet.

Wie die obige Analyse ergielt, liefert 1 Oentner der frischen Pflanze 1,6 Pfund Asche und darin 1 Pfund 16s- liche Sdze. Laugt man diese Bus, so erhalt man eine Fliissigkeit, die durch Abdampfen und Gluhen des Ruck. standes eine Pottasche liefert, welche ungefahr folgende Zusammensetzung haben wird :

Kohlensaures Kali.. ........... 43 . . . . . . . . . 15 Schwefelsxures Kali ........... 17

100.

n Natron

................. Chloriiatrium 25.

Von einer solchen Pottasche kostet der Centner iin Grosshandel etwa 15 F1. j soinit reprssentiren 100 Centner frische Wucherblumen, abgeselien von dem Arbeitslohn und Brennmaterial, einen Pottaschenwerth von 15 F1. Sie liefern ausserdem im unloslichen Theil der Asche 60 Pfd. eines werthvollen Dungers.

Es lassen sich nun zwei Arten denken, die Pott- aschenfabrikation aus der Wucherllume vorzunehmen.

Die eine kann darin bestehen,, dass man die Pflan- Zen sammelt, an der Sonne trocknet und in Gruben ver- brennt, welche Geschgfte von Kindern und alten Leuten sehr wohl verrichtet werden konaen. Die kohlige unaus- gelaugte Asche lgsst sich alsdann geradezu als Rohniate- rial, freilich ZII billigeren Preisen, an Pottaschefabriken, Alaunwerke u. s. w. verkaufen.

Die andere ungleich vortheilhaftere aber wiirde darin bestehen, dass nian mit der Einascherung aucli die Pott- aschefabrikation verbindet, d. h. dass man, am Besten p n z in der Niihe der auf den1 Westerwalde befindliclien bedeutenclen Braunkohlengruben, eine oder mehrere Sta- tionen errichtet, an welchen die Asche ansgelangt, die Lauge eingedampft, und die Salzmasse calcinirt w id , welche Fabrikation ein verhaltnissmgissig nur kleines An- 1agr:capital erfordert. - Bedenkt man, dass schon die getrocknete uncl einzuaschernde Wucherblume selbst als Brennmaterial zum Abdampfen der Laage beiiutzt wer- den kann, so wie dass die Rraunkohlenabf&lle auf dem MTesterwalde zii sehr billigeri Preisen zu habeii sind, SO

ergiebt sich leicht, class die Kosten fiir Brennmaterial sich iingewohnlich billig stellen werden.

Wird es denn aber nicht bald an Material zur Pott- ns2henfabrikation fehlen, wenn das Sammeln der Wucher- blume anfiingt gewinnbringend 211 werden '? Auf diese

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Frage antwortet R. F r e s e n i u s : in den ersten zehn Jahren noch nicht; denn so leicht llsst sich der gefahr- liche Feind nicht austreiben. J e rascher es aber daran fehlen wird, uin so vollstandiger ist sein Zweck erreicht : V e r t i l g u n g d e r W u c h e r b l u m e . (Juhrb. des Ver- eins fur iVntrwkunde in& EIerzoyth. Nassau. Heft 11. - Joum. fiir prakt. Chemie. Bd. 70. Heft 2.)

Lycopodium. - Chenzische Reaction dsr Aqua Opii.

H. B.

Ly copodium, Ueber den Gehalt des Lycopodium denticdatum an

Thonerde und Kieselerde hat Qraf v. Solms - Laubach in B 6 d e k e r's Laboratorium in Gottingen Versuche an- gestellt. Dr. Ader l ia ld t hatte ebesdaselbst die Aschen von Lycopodium Chnirzaec:yparisuus und L. clavntunt unter- sucht und ihren Gehalt an Thonerde und Kieselerde be- stimmt. L. Clmnaecyparissus 54 Prc. Thonerde u. 13 Prc. Kieselerde

Es enthalt die Asche von

,, clavatum 27 n I1 91 14 n 11 ,) denticdatum 2 71 11 17 42 77 71 Dr. Mori tx K e m p aus Elberfeld hat in demselben

Laboratoriurn die organischen Bestandtheile des Krautes von Lycopodiuni Clianaaecyparissus untersucht und darin einen Bitterstoff gefunden, der in farlolosen Nadeln kry- stnllisirt, neutral reagirt, snuerstoffhaltig, stickstofffrei ist, durch Jodtinctur ponceauroth gefiirbt wird, keine Reduc- tion des Kupferoxyds zu Kupferoxydul bewirkt, wohl aber nach den1 Kochen rnit verdiinnter Schwefelsiiure. Elementnranalyse noch nicht angestellt. Neben den1 Lycopodiumbitterstoff finden sich nach K e nip noch Lyco- stearon C30H3004 und Lycoresin C36H3204. Die Kry- stalle des Lycopodiuinbitters liegen in einer syrupdicken Mutterlauge von unermittelter Zusanimensetzung. (Ann. der Cliem. u. Pharm. Dec. 18.56. S. 298 - 305.)

Dv. H. Ludwig.

Nine ehemische Reaction der officinellen Aqua Oyii. C. J. J o n a s hat gefunden, dass Ferridcyankalium,

welches von R ie f f e r zur Prtifung des Opiuins auf seinen Morphingehalt empfohlen wird, dieselbe Reaction auch in dem Opiumwxsser hervorbringt. Rngestellte Versuche haben jedoch ergeben, dass auch andere pharmaceutische Wasser, als Ap. nuc. voniic., nicotian. Radem., eine gleiche Reaction mit der Morphinprobe geben. (Ztschr. fiir Phnrm. 1858. S. 5.5.) E. -