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Kurzreferaf¢ 171 plement kann mit Humanserumalbumin/Anti-Humanserumalbumin ver- sehiedener Chargen keine Cytolyse beobachtet werden. Gleiehe Ver- h/~ltnisse fmden sieli aueh bei umgekehrt passiver Sensibilisierung. 3. Aktive Sensibilisierung: yon aktiv sensibilisierten Tieren isolierte Mastzellen kSnnen auf Zugabe von Antigen aueh in Abwesenheit yon Komplement lysieren. Aus dem Serum aktiv sensibilisierter Ratten dureh Chromatographie fiber Sephadex G-200 isolierter AntikSrper zeigt reagin- /~hnliche Eigenschaften, fixiert sich gut an normale Zellen, die ihrerseits auf Zuffigen des Antigens ebenfalls in Abwesenheit yon Komplement lysieren kSnnen. Anhand dieser Befunde werden die Bedingungen ffir das Zustande- kommen einer Cytolyse von Mastzellen diskutiert und der Schlul3 ge- zogen, da$ hierffir der Struktur des AntikSrpers bzw. des Antigen- AntikSrper-Komplexes und seiner Beziehung zur Zelhnembran wohl die entscheidende Rolle zukomme. Dr. 1~,.KELLER, Dermatologische Universit~tsklinik, Ziirich, Gloriastrafle 31 Anaphylaktischer Sehock nach passiver Sensibilisierung am anaphy- latoxinvorbehandelten Meerschweinchen. Von K.D. FRIEDBERG und U. BAUER Gespeichertes Histamin in den Lungen von Meerschweinchen wird naeh F~Ic~:, HALP]~RN U. LIACOrOULOS durch eine mehrti~gige Behand- lung der Tiere mit Anaphylatoxin (AP) zum grSl3ten Tefl freigesetzt. Dieselben Autoren konnten den akuten anaphylaktischen Sehock bei so vorbehandelten Tieren nieht mehr auslSsen. Dagegen reagierten bei uns die Meersehweinehen nach einer gleiehartigen Vorbehandlung auf die Antigen-Injektion immer mit einem tSdliehen Sehock. Wir hatten aktiv, die oben genannten Autoren passiv sensibilisiert. Es war die Frage zu kliiren, ob dadureh ein prinzipieller Unterschied bedingt ist. Wir haben in neuen Versuchen in 6 Tagen 11 i.v. AP-Injektionen mit steigenden Dosen yon 0,2--0,6 ml/100 g AP am Meerschweinchen vorgenommen. Zwisehen der 9. und 10. AP-Injektion erfolgte zur pas- siven Sensibilisierung die i.v. Gabe von 0,2 ml/100 g Kaninchenanti- ovalbuminplasma. Nach der 1l. AP-Injektion wurde im Abstand yon 15 oder 120 min 0,1 ml 20°/0iges natives Hfihnereiereiweil3 intrakardial injiziert. Von 40 Tieren reagierten 35 mit einem typischen anaphylak- tisehen Schoek, der 34real tSdlieh war. Das Fehlen einer deutlichen Reaktion bei 5 Tieren glauben wir auf eine Unterdrfickung der passiven Sensibilisierung durch die Vorbehandlung mit AP-Plasma zuriickfiihren zu kSnnen.

Anaphylaktischer Schock nach passiver Sensibilisierung am anaphylatoxinvorbehandelten Meerschweinchen

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Page 1: Anaphylaktischer Schock nach passiver Sensibilisierung am anaphylatoxinvorbehandelten Meerschweinchen

Kurzreferaf¢ 171

plement kann mit Humanserumalbumin/Anti-Humanserumalbumin ver- sehiedener Chargen keine Cytolyse beobachtet werden. Gleiehe Ver- h/~ltnisse fmden sieli aueh bei umgekehrt passiver Sensibilisierung.

3. Aktive Sensibilisierung: yon aktiv sensibilisierten Tieren isolierte Mastzellen kSnnen auf Zugabe von Antigen aueh in Abwesenheit yon Komplement lysieren. Aus dem Serum aktiv sensibilisierter Rat ten dureh Chromatographie fiber Sephadex G-200 isolierter AntikSrper zeigt reagin- /~hnliche Eigenschaften, fixiert sich gut an normale Zellen, die ihrerseits auf Zuffigen des Antigens ebenfalls in Abwesenheit yon Komplement lysieren kSnnen.

Anhand dieser Befunde werden die Bedingungen ffir das Zustande- kommen einer Cytolyse von Mastzellen diskutiert und der Schlul3 ge- zogen, da$ hierffir der Struktur des AntikSrpers bzw. des Antigen- AntikSrper-Komplexes und seiner Beziehung zur Zelhnembran wohl die entscheidende Rolle zukomme.

Dr. 1~,. KELLER, Dermatologische Universit~tsklinik, Ziirich, Gloriastrafle 31

Anaphylaktischer Sehock nach passiver Sensibilisierung am anaphy- latoxinvorbehandelten Meerschweinchen. Von K.D. FRIEDBERG und U. BAUER

Gespeichertes Histamin in den Lungen von Meerschweinchen wird naeh F~Ic~:, HALP]~RN U. LIACOrOULOS durch eine mehrti~gige Behand- lung der Tiere mit Anaphylatoxin (AP) zum grSl3ten Tefl freigesetzt. Dieselben Autoren konnten den akuten anaphylaktischen Sehock bei so vorbehandelten Tieren nieht mehr auslSsen. Dagegen reagierten bei uns die Meersehweinehen nach einer gleiehartigen Vorbehandlung auf die Antigen-Injektion immer mit einem tSdliehen Sehock. Wir hatten aktiv, die oben genannten Autoren passiv sensibilisiert. Es war die Frage zu kliiren, ob dadureh ein prinzipieller Unterschied bedingt ist.

Wir haben in neuen Versuchen in 6 Tagen 11 i.v. AP-Injektionen mit steigenden Dosen yon 0,2--0,6 ml/100 g AP am Meerschweinchen vorgenommen. Zwisehen der 9. und 10. AP-Injektion erfolgte zur pas- siven Sensibilisierung die i.v. Gabe von 0,2 ml/100 g Kaninchenanti- ovalbuminplasma. Nach der 1l. AP-Injektion wurde im Abstand yon 15 oder 120 min 0,1 ml 20°/0iges natives Hfihnereiereiweil3 intrakardial injiziert. Von 40 Tieren reagierten 35 mit einem typischen anaphylak- tisehen Schoek, der 34real tSdlieh war. Das Fehlen einer deutlichen Reaktion bei 5 Tieren glauben wir auf eine Unterdrfickung der passiven Sensibilisierung durch die Vorbehandlung mit AP-Plasma zuriickfiihren zu kSnnen.

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172 Kurzreferate

Aufgrund unserer Befunde bleibt also eine intensive Vorbehandlung mit dem stark histaminlibrierenden AP ohne merkliehen Einflul~ auf den typisehen Ablauf des akuten anaphylaktisehen Sehoeks beim Meer- schweinchen, ganz gleich, ob aktiv oder passiv sensibilisiert wurde. Es mug damit erneut die Frage gestellt werden, ob der bei dieser Reaktion vielfach naehgewiesenen I-Hstaminfreisetzung iiberhaupt eine wesentliche Bedeutung zukommt.

Literatur

FRICK, 0. L., B.N. HALPV.~N, and P. LIACOPOULOS: J. Physiol. (Lond.) 163, 191--199 (1962).

FRIEDBERG, K. D., G. EI~GELHARDT U. F. MEINEKE : Int. Arch. Allergy 22, 166--169 (1963) und ebendort im Druck (1964).

Priv. Doz. Dr. K. D. ]~RIEDBERG, Pharmakologisches Institut der Universit~t GSttingen, 34 GSttingen, Geiststr. 9

Studien tiber das Dextran~dem der Ratte. Von H. LAArF, H. GIERTZ und B. WroTH

Die Schwellendosis fiir das i.v. ausgelSste DextranSdem der Rat te hegt bei 3 mg Dextran pro Kilogramm. Nach 15, 30 und 60 mg/kg t r i t t das 0dem in maximaler St/~rke auf, weitere Dosissteigerung (120, 300 und 600 mg/kg) bewirkt eine verzSgerte Entwieklung und eine zu- nehmende Absehw/~ehung des 0dems. GOszr u. KXT62 bestritten neuer- dings die Bedeutung des freigesetzten ttistamins und Serotonins fiir das 0dem, weft sie nach kleinen Dextrandosen (7,9 mg/kg) keinen Mast- zellverfall beobachteten. Wir haben 5, 20 und 60 min naeh i.v. Injektion sechs versehiedener Dosen (15, 30, 45, 80, 120 und 300mg/kg) den Plasmahistaminspiegel bestimmt und sehon nach 15 mg/kg eine signi- fikante ErhShung gefunden. Deshalb halten wir eine Betefligung der Amine auch bei kleinen Dosen fiir wahrscheinlich. A D ~ E W I C Z U. SACRA 1 glauben an die Beteiligung eines humoralen Faktors. Sie ge- wannen 15 und 60 min nach der Dextrangabe Serum. ])as sp/~t ent- nommene Serum bewirkte bei der Ubertragung auf andere Rat ten ein st/~rkeres 0dem als das frfih gewonnene. Wir fanden bei ~hnlieher Ver- suehsanordnung (Blutabnahme 5 und 60 rain naeh 120 mg/kg Dextran i.v. ; Empf/~ngertiere bekamen 2,5 ml/kg des Serums i.v.) das Gegenteil, n/~mhch eine st/~rkere 0dembildung dureh das friih entnommene Serum. Wir halten deshalb das mit dem Serum iibertragene Dextran selbst ffir den beim Empf~nger 5demauslSsenden Stoff. Auch einen zweiten Befund der Autoren, eine Verst/~rkung des 0dems durch Vorbehandlung mit 150 mg/kg Dextran i.p. 3 Tage vor dem eigentlichen Versueh, konnten wir nicht best/~tigen.