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Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

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Page 1: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Anlagenotstand

Die Investmentbranche und die Renditekrise

Page 2: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Agenda

Magere Zeiten und neue Herausforderungen

Vergebene Chancen: Die Fehler der Vergangenheit

Im Renditekeller: Zinsen und Risikoprämien auf Tiefständen

Vor dem Performancedesaster: Die Branche in der Kostenfalle

Vor dem Boom: Volumenschub durch Privatvorsorge

Trends 2006: Neue Herausforderungen

Page 3: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Vergebene Chancen

Die Fehler der Vergangenheit

Page 4: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Vergebene Chancen

Vernachlässigte Vorteile

Fonds bieten einfachen, preiswerten Zugang zu Märkten und Diversifikation

Fonds bieten Zugang zu spezifischem Investment Know-How

Fonds bieten Anlegerschutz

Fonds lösen Anreizprobleme

Fonds haben kein Ausfallrisiko

Fonds sind kosteneffizient

Fonds sind handlich

Fonds sind einfach wunderbar!

Page 5: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Vergebene Chancen

Fehler der Vergangenheit

Fonds = Aktienfonds? Der Fondsboom bis 2000 fand primär auf dem Rücken der Aktienmarktentwicklung statt.

Fonds = Rendite? Beim Marketing stand die angeblich überlegene Rendite von Aktienfonds oft im Vordergrund.

Risiko ausgeklammert: Risikoaufklärung fand nicht statt. Die Anleger standen dem folgenden Desaster zumeist vollkommen unvorbereitet gegenüber.

Isolierte Perspektive: Der einzelne Fonds, nicht das Portfolio, stand im Vordergrund.

Page 6: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Vergebene Chancen

Performancekult statt Asset Allocation

Lemminge: Die deutschen Anleger haben immer noch nicht gelernt, mit den verschiedenen Fondskategorien umzugehen. Nach dem enttäuschenden Abschneiden von Aktien wandten sie sich erneut – rein performancegetrieben – zunächst den offenen Immobilienfonds und zuletzt den Rentenfonds zu.

Ahnungslos: Asset Allocation ist für die meisten Anleger nach wie vor buchstäblich ein Fremdwort.

Desinformiert: Fonds werden vor allem ihrer angeblich überlegenen Rendite wegen gekauft.

Page 7: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

BVI Absatzzahlen als idealer Negativindikator?

BVI Nettoabsatz nach Fondsgattung

Vergebene Chancen

2005 2004 2003 2002 2001 2000

Aktienfonds AD -1.131,90 -380,2 2.291,30 1.591,00 1.606,60 85,40Aktienfonds AI 530,5 675,1 1.569,20 5.376,10 6.183,10 16.365,40Aktienfonds AIS 3.318,50 -3.607,30 14,8 2.988,60 503,5 49300,9Summe Aktienfonds 2.717,10 -3.312,40 3.875,30 3.978,50 8.293,20 65.751,70Rentenfonds RD 1.662,40 2.457,60 3.960,40 1.149,40 -263,8 -11.169,10Rentenfonds RI 29.004,80 10.343,60 4.836,80 1.211,40 2.370,40 2.400,70Summe Rentenfonds 30.667,20 12.801,20 8.797,20 -62 2.106,60 -8.768,40Gemischte Fonds (G) 5.346,50 1.555,60 922 -520,8 1.849,70 5.442,00AS-Fonds (AS) -146 -173 -152,3 -252,7 90,6 1.305,40Hedgefonds (HF) 286,8 705,7Sonstige Wertpapierfonds (WPS) 1.668,40 899 723,9 894,8 1.005,00 -45,40Geldmarktfonds (GM) 4.864,40 -9.040,00 4.207,50 8.485,10 17.673,40 -2.059,50Summe Wertpapierpublikumsfonds 45.404,40 3.436,10 18.373,60 12.522,90 31.018,50 61.606,20Offene Immobilienfonds (I) -3.428,40 3.058,40 13.719,80 14.903,30 7.311,60 -2.821,00Summe Publikumsfonds 41.976,00 6.494,50 32.093,40 27.426,20 38.330,10 58.785,20Summe Spezialfonds 39.388,50 17.668,80 24.266,90 37.642,20 40.901,50 48.151,00insgesamt 81.364,50 24.163,30 56.360,30 65.068,40 79.231,60 106.936,80nachrichtlich Dachfonds (D) 5.697,60 750,4 -539,7 4.310,50 6.988,50 15.919,90

Page 8: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Im Renditekeller

Zinsen und Risikoprämien auf Tiefständen

Page 9: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Der großen Triebfeder geht der Schwung aus

Rendite 30-jähriger US-Staatsanleihen

Im Renditekeller

3,00%

5,00%

7,00%

9,00%

11,00%

13,00%

15,00%

17,00%

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Im Renditekeller

Niedrige Nominal- und Realzinsen

Zinsrückgang: Ursprünglicher Auslöser des Zinsrückganges war der massive Rückgang der Inflationsraten zu Beginn der 80er Jahre. Seitdem sind aber auch die Realzinsen drastisch gefallen.

Zinsrätsel: Viele Marktbeobachter – unter Ihnen Alan Greenspan – stehen dem dramatischen Zinsrückgang mittlerweile mit Staunen und Skepsis gegenüber.

Page 11: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Im Renditekeller

USA: Extrem flache Zinsstrukturkurve

Rendite von US-Staatsanleihen

3,00%

3,50%

4,00%

4,50%

5,00%

5,50%

6,00%

Laufzeit

Ren

dit

e 0,20%

Page 12: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Niedrigzinsen in Euroland

Rendite von Euro-Staatsanleihen

Im Renditekeller

2,50%

2,70%

2,91%

3,11%

3,32%

3,52%

3,73%

3,93%

1 Jahr 2Jahre

3Jahre

4Jahre

5Jahre

6Jahre

7Jahre

8Jahre

9Jahre

10Jahre

15Jahre

20Jahre

30Jahre

1,0 %

Page 13: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Auch Risikoprämien sind stark gesunken

Risikoaufschläge nach Ratingklassen (Euro)

Im Renditekeller

0,00

25,00

50,00

75,00

100,00

125,00

150,00

175,00

Jan. 03 Jul. 03 Jan. 04 Jul. 04 Jan. 05 Jul. 05 Jan. 06

Sp

read

(in

Bas

isp

un

kten

)

A AA BBB

Page 14: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Das Ergebnis: Magere Renditen

Rendite nach Laufzeit und Bonität (Euro)

Im Renditekeller

2,00

2,50

3,00

3,50

4,00

4,50

5,00

5,50

3 Mo 6 Mo 1Jahr

2Jahre

3Jahre

4Jahre

5Jahre

7Jahre

8Jahre

9Jahre

10Jahre

20Jahre

Laufzeit

Re

nd

ite

in %

€ AAA € AA € A € BBB

Page 15: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Im Renditekeller

Quelle: Datastream, Global Financial Data, DMO, D.Miles, M. Baker, V. Pillonca, Where Should Long-Term Interest Rates Be Today? A 300 Year View, Morgan Stanley, 9 March 2005

Quelle: Datastream, Global Financial Data, DMO, D.Miles, M. Baker, V. Pillonca, Where Should Long-Term Interest Rates Be Today? A 300 Year View, Morgan Stanley, 9 March 2005

-7%

-5%

-3%

-1%

1%

3%

5%

7%

9%

11%

1700 1716 1732 1748 1764 1780 1796 1812 1828 1844 1860 1876 1892 1908 1924 1940 1956 1972 1988 2004

Langfristiger Realzins

Langfr. Durchschnitt (1700-2004)

Schätzung für 2005

Schätzung f.2005, Stand 2. März 2005

Britische Realzinsen seit 1700

Auch Realzinsen historisch niedrig

Page 16: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Implizite Volatilität nahe historischem Tief

Implizite Volatilität des DAX (VDAX)

Im Renditekeller

0

10

20

30

40

50

60

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

Page 17: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Haben die Lemminge wieder einmal unrecht?

BVI Nettoabsatz nach Fondsgattung

Im Renditekeller

2005 2004 2003 2002 2001 2000

Aktienfonds AD -1.131,90 -380,2 2.291,30 1.591,00 1.606,60 85,40Aktienfonds AI 530,5 675,1 1.569,20 5.376,10 6.183,10 16.365,40Aktienfonds AIS 3.318,50 -3.607,30 14,8 2.988,60 503,5 49300,9Summe Aktienfonds 2.717,10 -3.312,40 3.875,30 3.978,50 8.293,20 65.751,70Rentenfonds RD 1.662,40 2.457,60 3.960,40 1.149,40 -263,8 -11.169,10Rentenfonds RI 29.004,80 10.343,60 4.836,80 1.211,40 2.370,40 2.400,70Summe Rentenfonds 30.667,20 12.801,20 8.797,20 -62 2.106,60 -8.768,40Gemischte Fonds (G) 5.346,50 1.555,60 922 -520,8 1.849,70 5.442,00AS-Fonds (AS) -146 -173 -152,3 -252,7 90,6 1.305,40Hedgefonds (HF) 286,8 705,7Sonstige Wertpapierfonds (WPS) 1.668,40 899 723,9 894,8 1.005,00 -45,40Geldmarktfonds (GM) 4.864,40 -9.040,00 4.207,50 8.485,10 17.673,40 -2.059,50Summe Wertpapierpublikumsfonds 45.404,40 3.436,10 18.373,60 12.522,90 31.018,50 61.606,20Offene Immobilienfonds (I) -3.428,40 3.058,40 13.719,80 14.903,30 7.311,60 -2.821,00Summe Publikumsfonds 41.976,00 6.494,50 32.093,40 27.426,20 38.330,10 58.785,20Summe Spezialfonds 39.388,50 17.668,80 24.266,90 37.642,20 40.901,50 48.151,00insgesamt 81.364,50 24.163,30 56.360,30 65.068,40 79.231,60 106.936,80nachrichtlich Dachfonds (D) 5.697,60 750,4 -539,7 4.310,50 6.988,50 15.919,90

Page 18: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Vor dem Performancedesaster

Performanceverkauf: Weg in den Untergang

Überbewertet: Je besser ein Markt oder eine Anlageklasse gelaufen ist, desto niedriger ist – unter sonst gleichen Bedingungen – die zukünftige Rendite.

Risikoreich: Das Platzen von Bewertungsblasen bewirkt dramatische und rasche Kursverluste.

Renditeschwach: Im besten Falle droht ein langsamer, schleichender Verfall oder zumindest eine anhaltend enttäuschende Entwicklung.

Gefährlich: Die fast zwangsläufig resultierenden Enttäuschungen gefährden die Kundenbeziehung.

Page 19: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

-5,00%

0,00%

5,00%

10,00%

15,00%

20,00%

Performanceverkauf von Aktienfonds vor Ende?

Historische annualisierte 10-Jahres Performance des DAX

Vor dem Performancedesaster

Page 20: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Vor dem Performancedesaster

Die Branche in der Kostenfalle

Page 21: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Die Zukunft bringt niedrige Renditen

reiner Realzins

Liquiditätsprämie

Risikoprämie

Geldmarkt

30-jährige Bundesanleihen

Beispiel: Aktien

Ren

dit

e

Inflation

2,25 % p.a.

3,7 % p.a.

???

Vor dem Performancedesaster

Page 22: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Vor dem Performancedesaster

Die große Hoffnung

Page 23: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Vor dem Performancedesaster

Hedge Funds: Enttäuschte Hoffnungen

CSFB Tremont Investable Hedge Fund

80

85

90

95

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105

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115

120

Jan

01

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1

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1

Okt

01

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2

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2

Okt

02

Jan

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3

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3

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Jan

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4

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4

Okt

04

Jan

05

Ap

r 0

5

Jul 0

5

Okt

05

Jan

06

Page 24: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Vor dem Performancedesaster

Gebührenstrukturen kommen unter Druck

Renditeschwund: Durch den massiven Rückgang von Nominal- und Realzinsen sowie Liquiditäts- und Risikoprämien sind die an den Kapitalmärkten zukünftig erzielbaren Renditen massiv gesunken.

Die Quellen für Pseudo-Alpha versiegen: Liquiditäts- und Risikoprämien sind mittlerweile extrem niedrig. Das Chance/Risiko-Verhältnis von Fristentransformation hat sich extrem verschlechtert.

Nullsumme: Aktives Management ist – aggregiert betrachtet – ein Nullsummenspiel und bietet daher nach Kosten eine negative Nettorendite.

Rigidität: Während die erzielbaren Renditen immer weiter schwinden sind die Verwaltungskosten stabil geblieben oder zum Teil sogar gestiegen.

Unhaltbar: Sollte sich das Kapitalmarktumfeld nicht dramatisch verändern, werden die Verwaltungskosten zwangsläufig unter massiven Druck geraten.

Page 25: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Vor dem Boom

Volumenschub durch Privatvorsorge

Page 26: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Vor dem Boom

Wachstumsmotor Privatvorsorge

Staatliche Rente diskreditiert: Die Blüm´sche Rentenlüge ist endlich in aller Öffentlichkeit als solche entlarvt worden.

Privatvorsorge wird Medienthema: Die Privatvorsorge erhält zunehmende Beachtung in den Medien. Versorgungslücken werden thematisiert.

Konkurrenz geschwächt: Halbierung des Steuerprivileges hat die Attraktivität der KLV massiv geschwächt. Sinkende Garantiezinsen und Wegfall der Stornogewinne tragen zur Schwächung bei. Fehlende Risikobudgets schränken Spielraum der Versicherer ein.

Page 27: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Vor dem Boom

Schlüssige Konzepte sind Mangelware

Marketing im Vordergrund: Die momentan angebotenen Konzepte bieten nur scheinbar eine Lösung für das Vorsorgeproblem. Reine Marketing-anforderungen bestimmen das Produktdesign.

Gefährlich simple Konzepte: Einfache Allokationsmodelle (Bsp. automatisch abnehmende Aktienquote) sind meist ökonomisch irrational. CPPI-Modelle mit Höchststandsabsicherung sind extrem pfaddependent.

Thema verfehlt: Keines der bislang angebotenen Konzepte stellt sich tatsächlich diesen ökonomischen Anforderungen (Absicherung realer Verbindlichkeiten). Themen wie Inflationsschutz werden ausgeklammert.

Beratung Mangelware: Private Altersvorsorge erfordert aber die Integration von Produkt und Beratungskonzept.

Page 28: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Trends 2006

Neue Herausforderungen

Page 29: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Trends 2006

Investmentbanken vs. Fondsgesellschaften

Strukturierte Produkte auf dem Vormarsch: Verbriefte Derivate sind europaweit auf dem Vormarsch. Der Zertifikateboom in Deutschland ist kein Einzelfall.

Mantel unerheblich: Derivative Produktionstechnologie ist nicht an einen bestimmten Mantel wie das Zertifikat geknüpft. Eine Vielzahl anderer Mäntel ist möglich (Bsp. Einlagen, Fonds, Versicherungen).

Fondsmantel bietet Vorteile: Strukturierte Fonds bieten – zumindest aus Anlegersicht – gegenüber Zertifikaten insbesondere als Langfristanlage viele Vorteile (Bsp. Ausfallrisiko, Anreizproblematik).

Enormes Potential: Eine derivatebasierte Produktionstechnologie birgt enormes Potential. Sowohl bei der Frage der Underlyings als auch bei der Strukturierung des Auszahlungsprofils.

Page 30: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Trends 2006

Fondsproduzent vs. Derivateproduzent

klassischer Fondsproduzent

Hält sämtliche Portfolio-bestandteile quasi „physisch“ im Depot.

Keine Freiheit bei der Definition des Auszahlungsprofils; Auszahlungsprofil ergibt sich erst ex post.

Mittelzu- und Abflüsse oder Anpassungen der Depotstruktur führen zu Transaktionsvolumen in entsprechender Höhe (Ausnahme: Netting).

Derivateproduzent

Gibt Zusage über ein weitgehend frei definierbares Auszahlungsprofil.

Sichert die wesentlichen Risiken dieser Zusage statisch oder dynamisch ab.

Restrisiken werden bewusst in Kauf genommen und überwacht. Diversifikation der Risiken über das gesamte Handelsbuch.

Netting von Transaktionen über das gesamte Handelsbuch.

Page 31: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Trends 2006

Fonds und Derivate: Trend zur Konvergenz

Zukunftsträchtig: Die strukturierte Fonds bieten insbesondere in Hinblick auf Altersvorsorgeprodukte (Absicherung, Inflationsschutz) enorme Möglichkeiten. Langfristig wird sie sich fast zwangsläufig durchsetzen.

Kulturelle Probleme: Während Fondsgesellschaften eher zu übertriebener Langfristigkeit neigen, neigen Investmentbanken – auch infolge der Entlohnungsmodelle – zu gnadenloser Kurzfristigkeit und einer für das Asset Managment Geschäft ungeeigneten Hit-and-Run-Mentalität.

Konvergenz: Mittlerweile bauen immer mehr Investmentbanken eigene Fondsplattformen auf (Bsp. SG/Lyxor, DB/Platinum, Nomura/Altrus ), und erste Fondsgesellschaften setzen auf massiven Derivateeinsatz (Bsp. DWS). Auch Joint Ventures zwischen Investmentbanken und Asset Managern (BNP / AXA) nehmen zu. Ein Blick auf Belgien (insb. KBC) ist möglicherweise ein Blick in die Zukunft.

Page 32: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Trends 2006

Aktives Management im Vormarsch?

Fette Jahre: Aktive Manager können auf fünf historisch hervorragende Jahre zurückblicken.

Rückenwind: Hintergrund dieser Entwicklung sind vor allem die Rückgänge bei Liquiditäts- und Risikoprämien und auf der Aktienseite die massive Outperformance von Nebenwerten.

Falsches Rezept gegen den Renditeschwund: Die anhaltende Tendenz zu höheren Tracking Error Budgets und Absolute Return bringt aufgrund des Nullsummencharakters absoluter Erträge, aggregiert betrachtet, keine höheren Renditen sondern allenfalls höhere Verwaltungsvergütungen.

Rückschlag wahrscheinlich: Ausweitungen der Liquiditäts- und Risikoprämien können den Trend zu mehr aktivem Management schnell ins Gegenteil verkehren.

Page 33: Anlagenotstand Die Investmentbranche und die Renditekrise

Trends 2006

Nebenwerteperformance nutzt aktiven Managern?

Outperformance MSCI World Small Cap vs. MSCI World

-30,00%

-25,00%

-20,00%

-15,00%

-10,00%

-5,00%

0,00%

5,00%

10,00%

15,00%

20,00%

25,00%

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005

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Trends 2006

Indexing: Schleichender Erfolg

Schleichfahrt: Passives Investieren nach wie vor auf dem Vormarsch.

Boom bei ETF´s: Im letzten Jahr wuchs allein das weltweit in Exchange Traded Funds angelegte Volumen um über ein Drittel auf 417 Mrd. US$.

Gebührenarbitrage: Ein Treiber hinter der Entwicklung ist die Möglichkeit von Gebührenarbitrage durch einen Core/Satellite-Ansatz.

Vor dem Boom: Sollten die Ergebnisse aktiver Manager wieder einmal unter Druck geraten, dann könnte ein regelrechter Erdrutsch hin zu Indexprodukten einsetzen.

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Trends 2006

Fazit: Volumenschub, Margendruck und Innovation

Im Vorwärtsgang: Trotz aller Probleme bleibt die Fondsbranche weltweit der Wachstumsmotor der Finanzbranche. Allein in Europa wurden im letzten Jahr 342 Mrd. Euro an Fondsanteilen netto abgesetzt.

Volumenschub: Der Druck, privat vorzusorgen wird weiter steigen. Die Fondsbranche ist der Hauptprofiteur dieser Entwicklung.

Margendruck: Das aktuelle Kapitalmarktumfeld wird auf kurz oder lang die Gebühren, Kosten und Margen unter Druck setzten. Dies gilt sowohl für Produktion als auch für Vertrieb. Die Popularität passiven Investierens wird weiter deutlich zunehmen.

Innovation: Um den Bedürfnissen der Anleger – insbesondere in Hinblick auf private Altersvorsorge – gerecht zu werden, muss die Branche massiv umdenken. Dies betrifft Beratungsansätze ebenso wie Produktionsmethoden.

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Und weil es so schön ist…

Vernachlässigte Vorteile

Fonds bieten einfachen, preiswerten Zugang zu Märkten und Diversifikation

Fonds bieten Zugang zu spezifischem Investment Know-How

Fonds bieten Anlegerschutz

Fonds lösen Anreizprobleme

Fonds haben kein Ausfallrisiko

Fonds sind kosteneffizient

Fonds sind handlich

Fonds sind einfach wunderbar!