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Konzentration, Inspiration und Kommunikation bilden die Grundlage modernen wissenschaftlichen Arbeitens und erfordern eine Architektur, die über die traditionellen Vorstellungen von Klassenzimmern, Bibliotheken und Laboren hinausgeht. Neben Räumen ungestörten Arbeitens müssen zukunftsgerichtete Bildungsbauten so auch Orte schaffen, die sozialen Austausch und Kreativität fördern. Kindertagesstätten, Schulen und Universitäten sind Gebäude des gemeinschaftlichen Lernens und benötigen räumliche Strukturen, die auch experimentelle und sich weiterentwickelnde Lehrkonzepte ermöglichen. Der Architektur wird deshalb ein hohes Maß an Flexibilität und Voraussicht abverlangt, um auch in Zukunft noch aktuell und somit nachhaltig sein zu können. Dieser Band zeigt vielfältige Vertreter bildungs- und forschungsbezogener Baukunst, welche auf die individuellen Anforderungen ihrer Nutzer mit unterschiedlichen Lösungsansätzen reagieren und dabei alle das gemeinsame Ziel verfolgen, wissenschaftlicher Entf
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Architektur und WissenKompendium moderner Bildungsbauten
Webseite zum Buch.Auf www.architektur-und-wissen.de finden Sie weitere Informationen zu
den vorgestellten Bauwerken und Architekturbüros. Entdecken Sie ergänzende Fachinformationen und eine Auswahl zusätzlicher Projekte.
Planmaterialien.Besuchen Sie www.planordner.de um zu den vorgestellten Projekten
zusätzliche Planunterlagen herunterzuladen.
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
AutorenSimone von Schönfeldt (Einleitung und Kapiteleinführungen)Till Schröder
MitarbeiterMelina BöningLara EngelkingKristina FoerMartin KrüllRebecca RungeMax Wombacher
HerausgeberMario HülsmannBjörn SandmannChristian Dominikus Zilisch
CoverBenthem Crouwel GmbH,Hörsaalgebäude Fachhochschule OsnabrückFotografie: Jens Kirchner
DruckDRUCKEREI KETTLER Druck & Verlag Kettler GmbH Robert-Bosch-Straße 14 59199 Bönen / Westfalen
ISBN : 978-3-946154-02-0 1. Auflage 2015
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.Alle Rechte vorbehalten, einschließlich das des auszugsweisen Abdrucks, der Übersetzung, Verbreitung und Vervielfältigung. Die Reproduktion auch von Teilen des Werkes in irgendeiner Form (fotomechanische Wiedergabe, Mikrofilm und anderen Verfahren wie digitale / elektronische Verbreitung) darf nicht ohne schriftliche Genehmigung vorgenommen werden. Die Nennung der Quellen und Urheber erfolgt nach bestem Wissen und Gewissen.Das Urheberrecht für alle Fotografien und Pläne liegen bei den jeweiligen Architekten, Fotografen, Planern oder Unternehmen.
Soester Str. 2348155 Münster
www.deutscher-architektur-verlag.deinfo@deutscher-architektur-verlag.de
DeutscherArchitektur Verlaɡ
schwarz in source sans
ARCHITEKTUR UND WISSEN
einszuhundert
KOMPENDIUM MODERNER BILDUNGSBAUTEN
Einleitung /// 6
ANLEITEN / SPIELEN / ERKUNDEN /// 10Werkgemeinschaft Quasten - Mundt
Integrativer Kindergarten /// 12
Zamel Krug Architekten
Kindertagesstätte Don Bosco /// 18
Käppel + Klieber Freie Architekten BDA
Kindertageseinrichtung mit Familienzentrum in Gerlingen /// 24
AHAD ARCHITEKTEN
Kindertagesstätte Querumer Straße /// 30
prosa architekten BDA
Kita an der Nachtweide /// 36
LEHREN / LERNEN / VERMITTELN /// 42v-architekten
Gymnasium Oberursel /// 44
Hoechstetter und Partner Architekten
Freie Evangelische Schule Lahr/Schwarzwald /// 50
D‘Inka Scheible Hoffmann
Landesgymnasium Schwäbisch Gmünd /// 56
Neugebauer + Rösch Architekten
Bismarckschule Stuttgart /// 62
Christl + Bruchhäuser GmbH
Integrierte Gesamtschule (IGS) Stierstadt /// 68
hotz + architekten
UWC Robert Bosch College Kartaus Freiburg /// 74
Bauer Kurz Stockburger & Partner
Gymnasium Grünwald /// 80
fuchs.maucher.architekten.bda
Heimschule St. Landolin - Ettenheim /// 86
sander.hofrichter architekten GmbH
Vicco-von-Bülow Gymnasium Stahnsdorf /// 92
AUSBILDEN / STUDIEREN / SPEZIALISIEREN /// 98PASD Feldmeier Wrede Architekten
Ruhr-Universität-Bochum Studenten-Service-Center und Schülerlabor /// 100
Benthem Crouwel Architects
Hörsaalgebäude Fachhochschule Osnabrück /// 106
Gerber Architekten
Campus der Hochschule für angewandte Wissenschaften /// 112
ARCHITEKTEN BRÜNING REIN
Lehr- und Lernzentrum der medizinischen Fakultät in Essen /// 118
baurmann.dürr Architekten
Schulungsgebäude Forststützpunkt Calmbach /// 124
Architekten. 3P Feuerstein Rüdenauer & Partner
Multimediakomplex der Hochschule für Musik in Karlsruhe /// 130
Dirk Miguel Schluppkotten
Mediacampus Frankfurt /// 136
Ferdinand Heide
Seminarhaus am Campus Westend Goethe-Universität /// 142
CODE UNIQUE Architekten
Hafencity Universität Hamburg /// 148
FORSCHEN / ENTWICKELN / UNTERSUCHEN /// 154pbr Planungsbüro Rohling AG
Niedersächsisches Forschungszentrum für Fahrzeugtechnik /// 156
GLASS KRAMER LÖBBERT
MRT-Forschungsgebäude MDC Berlin Buch /// 162
F29 Architekten
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung /// 168
Klein & Sänger Architekten GmbH
Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung /// 174
BEHLES & JOCHIMSEN
Biomedizinisches Forschungszentrum /// 180
BHBVT / pbr Planungsbüro Rohling AG
Zentrum für Mikrosysteme und Materialien /// 186
worschech architects
Forschungsgebäude Polymer Nanostructures Universität Bayreuth /// 192
Enno Schneider Architekten
Forschungsinstitute FIL und ZLP Augsburg /// 198
archis Architekten + Ingenieure
KIT-Gebäude Umbau der alten chemischen Technik /// 204
Brune Architekten BDA
Labor für Wasserwesen der Bundeswehruniversität Neubiberg /// 210
tönies + schroeter + jansen
Molekulare Pflanzenwissenschaften /// 216
INDEX /// 222
PLANMATERIAL /// 226
v-architekten
Y Der große Pausenhof bietet Spielfläche und dient der übersichtlichen Erschließung des Schulkomplexes.
ARCHITEKTv-architekten GmbH
BAUJAHR2012
FLÄCHE25.800 m² BGF
BAUHERRHochtaunuskreis
STANDORTZeppelinstraße 2461440 OberurselDeutschland
BETEILIGTETragwerksplanung: Schüßler Plan; Bauleitung: v-architekten mit schneider + schuhmacher B GmbH; TGA: Iproplan; Fotografie: Constantin Meyer
GYMNASIUM OBERURSEL
Beim Ausbau des städtischen Gym-nasiums in Oberursel zum sieben-zügigen Schulbetrieb verfolgte das Büro v-architekten das Leitbild einer „kleinen Stadt in der Stadt“. Die neu gesetzten Baukörper lassen eine eigene Infra struk-tur im Gefüge der Schule entstehen und definieren den Schulbau als Lernraum und Lebensraum zugleich. Das Zentrum des ganzen Ensembles bildet der zentrale, großzügige Schulhof, welcher nach Nordost und Südwest von jeweils dreigeschossigen Baukörpern begrenzt und dadurch vom Straßenlärm abgeschirmt wird. Als Pendant zum „städtischen Platz“ dient der Schul-hof als Erschließung der umliegenden Gebäude körper und schafft eine klare Orientie rung als öffentlicher Platz auf dem Gelände. Die angrenzenden Bau-körper reagieren in ihrer Ausformung unterschiedlich auf die vorgefundenen städtebaulichen Gegebenheiten: Nach Süden hin schirmt ein Riegel den Kom-plex zu einer vielbefahrenen Straße ab, während sich die nördlichen Baukörper u-förmig mit eigenen Grünhöfen und einer Baumreihe diffundierend zur angrenzenden Wohnbebauung öffnen. Ganz im Sinne der Schule als Lebens-raum organisieren sich die nördlichen Baukörper intern als „Schulvillen“ im Gesamtgefüge. Als Jahrgangscluster zusammengefügt
verfolgen diese ein zeitgenössisches pädagogisches Prinzip, bei dem sich mehrere Klassenzimmer um einen ge meinschaftlichen Lern- und Kommuni-kationsbereich gruppieren, der sowohl das eigenständige, als auch das klassen-übergreifende Lernen fördern soll.Gleich einer Stadthalle übernimmt die Aula, welche im alltäglichen Schulbetrieb als Mensa genutzt wird, die Funktion der kulturellen Mitte des Komplexes. Eine integrierte Bühne ermöglicht hier das Abhalten größerer Veranstaltungen oder Konzerte, wie sie der Profilschwerpunkt der Schule als Musikgymnasium mit sich bringt. Die zwei seitlich angeord-neten Foyers ermöglichen des Weiteren die Öffnung des Raums zum zentralen Schulhof.Als Konsequenz aus dem knappen Platzangebot des Bestandsgrundstücks wurde die neue dreifach Sporthalle in den Boden unter dem dadurch groß-zügig ausfallenden Schulhof platziert. Über begehbare Oberlichter entsteht eine besondere Verbindung zwischen der Sporthalle und dem öffentlichen Platz. Eine vielseitige Erschließung ermöglicht zudem die problemlose Nutzung der Halle außer halb der Schulzeiten durch den Vereins sport.Das neue Schulgebäude wurde mit Hilfe von wenigen Materialien bewusst reduziert gestaltet. Um eine privatere
V-ARchITEKTEN / 45
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Y Die Terrasse mit Boulderwand auf dem Dach der Aula bietet zusätzliche Aufent-haltsbereiche an.
Y Die Flure sind offen und hell gestaltet und entlang des Schul-hofes angeordnet.
V-ARchITEKTEN / 47
U Sitzgelegen heiten und breite Fenster-bänke in den Fluren können auch als Interaktions flächen, zum Beispiel zum Lernen, Treffen und Ausstellen genutzt werden.
Atmosphäre zu erzeugen wurden beispielsweise die „Klassenvillen“ vor-wiegend mit Holzoberflächen ausgeführt, während in den öffentlichen Bereichen Sichtbetonflächen mit unterschiedlichen Oberflächen vorherrschen.Das gesamte Konzept wird schließlich
noch durch die herausragende Gebäude-technik abgerundet, welche eine 30%ige Unterschreitung der Vorgaben aus der Energieeinsparverordnung ermöglicht und den Neubau nahezu auf Passivhaus-standard anhebt.
V-ARchITEKTEN / 47
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Y Die große Aula wird im alltäglichen Gebrauch als Mensa genutzt und stellt den Mittelpunkt des Ge-bäudekomplexes dar.
Z Das Musikfoyer der Aula bietet auch die Möglichkeit zusätz-lich kleinere Konzerte aufzuführen.
Z Durch die begeh-baren Oberlichter der unterirdisch situierten Sporthalle wird der Schulhof in den Abendstunden illuminiert.
Benthem Crouwel Architects
Y Der auskragende Gebäudeteil des Hörsaalgebäudes erstreckt sich über ei-nen Vorplatz auf dem Campusgelände.
ARCHITEKTBenthem Crouwel Architects
BAUJAHR2014
FLÄCHE8.300 m² BGF
BAUHERRStiftung der Fachhochschule Osnabrück
STANDORTBarbarastraße 2149076 OsnabrückDeutschland
BETEILIGTEStatik, Brandschutz, Schall-schutz und Raumakustik: Kempen Krause Ingenieure; TGA: IQ Haustechnik; Licht-planung: Lichtwerke GmbH; Außenanlagen: Lützow 7; Fotografie: Jens Kirchner
HÖRSAALGEBÄUDE FACHHOCHSCHULE OSNABRÜCKIn vielfacher Hinsicht hat das Hörsaal-gebäude die Funktion eines Vermittlers inne. Lage, Nutzung und Gestaltung stel-len jede für sich eine besondere Balance zwischen unterschiedlichen Gegeben-heiten und Ansprüchen her und ermög-lichen ein ambivalentes und produktives Umfeld wissenschaftlichen Arbeitens.Im baulichen Kontext nimmt das Ge-bäude auf dem Campus die Position eines Bindeglieds zwischen Mensa und Bibliothek ein und soll so als Forum des Osnabrücker Universitätsgeländes fungieren. Für diese Rolle qualifiziert sich der Baukörper wesentlich durch den formprägenden Schnitt, der diagonal vom Erdgeschoss bis zum zweiten Stock-werk verläuft und so einen überdachten Außenraum eröffnet, der als großzügi-ger Aufenthalts- und Veranstaltungsort genutzt werden kann.Über den Vorplatz, der sich unter dem auskragenden Gebäudeteil befindet, wird auch das helle Foyer erschlossen, das alle drei Geschosse miteinander verbindet. Durch seine räumliche Groß-zügigkeit bildet es so ein gelungenes Gegengewicht zu dem sich herabsen-kenden Überbau des außenliegenden Eingangsbereichs und schafft vielfältige Blickbeziehungen zu den drei Hauptnut-zungen des Gebäudes.Die Raumaufteilung ist als effektiver und übersichtlicher Dreibund realisiert: Über
dem Anschnitt des Baukörpers erstreckt sich über verschiedene Plateaus eine Kommunikations- und Lernlandschaft; der Mittelteil und die Längsseiten beher-bergen Seminarräume, Fluchttreppen-häuser und das Foyer. Den Abschluss bilden die quer zur Hauptrichtung liegen-den großen Hörsäle.Auf verschiedenen Niveaus sind im Lern-bereich unterschiedlich breite Schollen mit Parkett aus geräucherter Eiche anein-ander gegliedert, die dem offenen Raum zu einer unaufdringlichen aber dennoch klaren Aufteilung verhelfen. Tischobjekte in Faltoptik sowie Sitzsäcke und -würfel in prägnantem Grün strahlen Kreativität aus, ohne die konzentrierte Atmosphäre zu beeinträchtigen. Die grüne Farbe findet sich auch in den Fensterlaibungen, an der Unterseite des Überbaus und in der unteren Schicht der zweischaligen Struktur der Außenhülle wieder und bereichert die Fassade mit lebendigen Akzenten. Mit der Farbgebung wird sub-til auf die Geschichte der Hochschule ver-wiesen, die ursprünglich aus der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschafts-architektur hervorgegangen ist.
bENThEm cRoUWEL ARchITEcTS / 107
bENThEm cRoUWEL ARchITEcTS / 109
U Über das helle Foyer, welches von einer Glasdachkon-struktion überdeckt wird, werden alle drei Geschosse miteinan-der verbunden.
Z Der offene Raum wird auf verschie-denen Niveaus in ansprechende Lernbe-reiche gegliedert.
Y Der sich im Eingangsbereich absenkende Überbau bildet ein gelungenes Gegengewicht zum offenen und licht-durchfluteten Foyer.
Ein Bezug zur Natur ist auch im dicht be-grünten Innenhof des Gebäudes wieder aufgenommen, der das Atrium und die angegliederten Räume auch aus dem Inneren mit natürlichem Licht versorgt. Helligkeit und homogene Übergänge de-finieren so den Innenraum und schaffen eine angenehme Atmosphäre, die zum Arbeiten, Interagieren und Verweilen einlädt.
bENThEm cRoUWEL ARchITEcTS / 111
Z Umprogrammie-rung von konventio-nellen Lernräumen zu einer Landschaft für informelles Lernen, Begegnung und Kommunikation.
Y Die grüne Farbe, die sich auch im Innenraum und Eingangsbereich wie-derfindet, erstreckt sich bis in die Fenster-laibungen und schafft dadurch lebendige Akzente in der sonst eher schlichten Außenhülle.
Z Die ko lo rierten Sitzmöbel sollen nicht nur die Kreativität in der Lernlandschaft steigern, sondern weisen auch subtil auf die Geschichte der Hochschule hin.