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Gerda Holz, Frankfurt am Main, 2015
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Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Armut(sfolgen) bei jungen Menschen und
Möglichkeiten der Armutsprävention vor Ort
Gerda Holz, Frankfurt am Main
Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
• Kinder – Aufwachsen unter Armutsbedingungen – Definition, Ursachen, Risiken
– Das Kindergesicht der Armut
• Der lange Schatten der Armut – Dauer und Folgen und Bildungschancen
• (Arme) Eltern wollen das Beste für ihr Kind – Wünsche und Bedarfe
– Unterstützung – Die 7 großen B´s der Arbeit mit Eltern
• Armutsprävention und Förderung von Anfang an vor Ort – Zwei Ebenen
– Kommunale Strukturentwicklung
Schwerpunkte
Gerda Holz, Frankfurt am Main, 2015
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Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Kinder – Aufwachsen unter
Armutsbedingungen?
• Definition, Ursachen, Risiken
Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Einkommensarmutsgefährdung und aktueller SGB-II-Bezug
von Kindern unter 15 Jahren
Quelle: Tophoven/Wenzig/Lietzmann: Kinder- und Familienarmut:. Lebensumstände von Kindern in der Grundsicherung, Gütersloh 2015, 10.
Gerda Holz, Frankfurt am Main, 2015
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Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Rheinland-Pfalz 12,2%
Pirmasens 29,1%
Landau i.d. Pfalz 12,5%
LK Birkenfeld 15,3%
LK Bitburg-Prüm 5,9 %
Westdeutschland 13,7%
Ostdeutschland 23,1%
Deutschland gesamt 15,4%
Dezember 2014
Quelle: Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung + Jugendberufshilfe 2015
Beispiele Rheinland-Pfalz
05/2015
1.706 u. 15-Jährige
= 10,1 %
Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Definition – Mehrdimensionales Verständnis
Armut … … ist immer zu erst Einkommensarmut
… eine Lebenslage, die die Gestaltungs-, Entscheidungs-, und
Handlungsspielräume einschränkt
… führt zur Unterversorgung mit normalen Gütern und Leistungen
… führt zu sozialer Ausgrenzung
… hat ein spezifisches Kindergesicht
Arm ist in Deutschland wer ... … weniger als 50%/60% des durchschnittlichen Nettoeinkommens
(nach Haushaltsgröße gewichtet) zur Verfügung hat (EU-Definition).
... wer Anspruch auf Sozialhilfe/Sozialgeld hat.
Gerda Holz, Frankfurt am Main, 2015
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Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Zentrale Ursachen und strukturelle Risiken
• Erwerbsprobleme, z.B. – (Langzeit-)
Erwerbslosigkeit
– Niedrigeinkommen
– Working poor
– Hartz-IV-Bezug
• Soziale Probleme, z.B. – Überschuldung
– Trennung/Scheidung
– Behinderung/Krankheit
– Multiproblemlage
Migration
Alleinerziehend
Bildung
Sozialraum
„Kinderreiche“ Familien
Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Kinder – Aufwachsen unter
Armutsbedingungen?
• Das Kindergesicht der Armut
Gerda Holz, Frankfurt am Main, 2015
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Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
0 - 3 Jahre
Bindung
Autonomie
3 - 6 Jahre
Sprache
Bewegung
Achtsamkeit
6 – 12 Jahre
Aneignen
Gestalten
Beziehungen eingehen
12 – 18 Jahre
Körper spüren
Grenzen suchen
Identität finden
18 -27 Jahre
Sich entscheiden
Intimität leben
Verantwortung übernehmen
Entwicklungsaufgaben von Kindern und Jugendlichen
Entwicklungsschritte benötigen
Rahmenbedingungen, Zeit
und stetiges (Ein)Üben.
Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Was ist Kinderarmut?
Quelle: Hock/Holz/Wüstendörfer 2000
materiell
kulturell
sozial
Eltern/ Erwachsene
Kind
Was kommt beim Kind an?
Materiell (Kleidung, Wohnen, Nahrung, Partizipation u.a.)
Sozial (soziale Kompetenz, soziale Kontakte u.a.)
Gesundheitlich (physisch und psychisch)
Kulturell (kognitive Entwicklung, Sprache, Bildung, kult. Kompetenzen u.a.)
Lebenslagetyp Kind
Wohlergehen Benachteiligung Multiple Deprivation
Haushalt ist arm
Lebenslagedimensionen
Gerda Holz, Frankfurt am Main, 2015
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Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Keine drei Mahlzeiten pro Tag Keine Geld für (Schul)Ausflüge
Keine warme Mahlzeit pro Tag
(Fisch, Fleisch, Gemüse) Kein ruhiger Platz für die Hausaufgaben
Kein täglich frisches Obst Kein Internetanschluss
Keine altersgerechten Bücher
(neben Schulbüchern) Nur getragene Kleidung
Kein Spielzeug für Aktivitäten im Freien
(Fahrrad) Keine zwei Paar Schuhe, eines wetterfest
Keine regelmäßigen Freizeitaktivitäten Keine Möglichkeit
Freunde zum Spielen nach Hause einladen
Kein altersgemäßes Spielzeug pro Kind
(z.B. Bauklötze)
Keine Möglichkeit (Geburtstags)Feste zu
feiern
Beispiel für kindbezogene Folgen von fehlendem
Geld in der Familie
Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Lebenslage von Sechsjährigen nach Armut - 1999
Anteil armer und nicht-armer Kinder mit Defiziten
Lebenslagebereich arme Kinder nicht-arme Kinder
Grundversorgung (n = 220 arm; 598 nicht-arm)
40 % 15 %
Kulturelle Lage (n = 223 arm; 614 nicht-arm)
36 % 17 %
Soziale Lage (n = 219 arm; 618 nicht-arm)
36 % 18 %
Gesundheit (n = 225 arm; 640 nicht-arm)
31 % 20 %
auf- oder abgerundete Angaben
Quelle: „Armut im Vorschulalter“ 1999, Berechnungen des ISS
Gerda Holz, Frankfurt am Main, 2015
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Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Arme
Kinder
Nicht - arme Kinder Lebenslage-
dimension
(< 50 %)
Prekärer
Wohlstand
(50 % – 75 %)
Unterer
Durc h schnitt
(75 % – 100 %)
Oberer
Durc h schnitt
(> 100 %)
Materielle Lage/
Grundver sorgung
51,6 % 9,2 % 5,3 % 0,0 %
Kulturelle Lage 37,7 % 19, 0 % 9,5 % 3,6 %
Soziale Lage 34,6 % 16,0 % 15,8 % 3,6 %
Gesundheitl. Lage 25,8 % 23,3 % 21,1 % 8,4 %
N = 500 159 163 95 83
Quelle: „Armut im späten Grundschulalter 2003/04“; eigene Berechnung
Lebenslage von 10-/11-Jährigen nach Armut – 2003/04
Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Quelle: Richter, Antje (2000): Wie erleben und bewältigen Kinder Armut?
Kindspezifische Netzwerke von nicht-armen und armen
Kindern in Braker Grundschulen – 2000
Gerda Holz, Frankfurt am Main, 2015
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Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Unterversorgung mit allgemeinen Gütern – U2-jährige Kinder in Kitas in Deutschland nach Bildungsabschluss der Mutter Vergleich: 2009 und 2013/14, in % aller altersgleichen Kinder
Quelle: DJI-Survey AID:A 2009 und 2013/14, in: KOMDAT Heft 3/2014, 9.
Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Frankfurt am Main:
Einkommen und Herkunft entscheidet – auch noch 2012
© FAZ-Grafik Niebel
Gerda Holz, Frankfurt am Main, 2015
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Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Frankfurt am Main:
Einkommen und Herkunft entscheidet – auch noch 2012
© FAZ-Grafik Niebel
Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Der lange Schatten der Armut
• Dauer und Folgen
Gerda Holz, Frankfurt am Main, 2015
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Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Armutsepisoden zwischen früher Kindheit
und mittlerer Jugend – 1999 bis 2009/10
n = 298; 1999 arm: 65, 1999 nicht arm: 233 (nur Befragte mit gültigen Antworten 1999, 2003/04 und 2009/10).
Quelle: AWO-ISS-Kinderarmutspanel 2009/10, eigene Berechnung.
… die Mehrheit der armen KiTa-Kinder erlebt weitere Armutsepisoden.
Immer arm Niemals arm
Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Anteil armer junger Menschen mit Auffälligkeiten
in der Lebenslage – Nach Erhebungszeitpunkten
Lebenslagebereich
Anteil armer junger Menschen mit Defiziten
6 Jahre alt
(1999)
10 Jahre alt
(2003/04)
16 Jahre alt
(2009/10)
Materielle Lage/
Grundversorgung 40 % 52 % 57 %
Gesundheit 31 % 26 % 40 %
Kulturelle Lage 36 % 38 % 55 %
Soziale Lage 36 % 35 % 44 %
Gerundete Angaben:
1999: n=893; 2003/04: n=500; 2009/10: n= 416
Quellen: Armut im Vorschulalter 1999; Armut im späten Grundschulalter 2003/04; AWO-ISS-Kinderarmutspanel 2009/10
Gerda Holz, Frankfurt am Main, 2015
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Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Quelle: Kohl, Steffen: Armut von Kindern im Lebensverlauf. In Bertram, Hans (Hrsg.): Reiche, kluge, glückliche Kinder? Der UNICEF-
Bericht zur Lage der Kinder in Deutschland, Weinheim und Basel: Beltz Juventa, 2013.
Zusammenhang von Armutserfahrung in der Kindheit
und Lebenszufriedenheit im Alter von 17 Jahren
Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
(Arme) Eltern wollen das Beste für Ihr Kind
• Wünsche und Bedarfe
• Unterstützung – die 7 großen B´s
Gerda Holz, Frankfurt am Main, 2015
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Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Auf was wurde verzichtet, wenn das Geld nicht reicht?
Haushaltsbefragung n=272): Quelle: DW – Wirksame Wege für Familien mit geringem Einkommen im Braunschweiger Land. Braunschweig 2011: 27.
Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Haushaltsbefragung, n = 311). Quelle: DW – Wirksame Wege für Familien mit geringem Einkommen im Braunschweiger Land. Braunschweig 2011: 71.
Bereiche, in denen von den Haushalten (weitere)
Unterstützung gewünscht wird
Gerda Holz, Frankfurt am Main, 2015
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Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Die 7 B's der „Arbeit mit (sozial benachteiligten) Eltern“
Begegnung mit anderen Menschen und zur Teilhabe
am gesellschaftlichen Leben
Bildung zur Kompetenzstärkung der Eltern in allen
Erziehung-, Alltags-, Haushaltsfragen
Beratung zu allen Fragen der Elternschaft und der kindlichen
Bedürfnisse
Begleitung als Hilfestellung für die Eltern und zur
Stärkung/Förderung des Kindes
Betreuung von sogenannten Risikofamilien und bei Krisen
Budget
der Eltern berücksichtigen und daran angepasst
die Angebote der Einrichtung gestalten
Beteiligung der Eltern an allen Aktivitäten der Einrichtung
Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Die Monheimer Nutzungspyramide
von Eltern im 1. Lebensjahr des Kindes
(n=616)
Datenquelle: Monheimer Neueltern-Studie 2011. Vgl. Holz/Stallmann/Hock 2012: 89
Budget-/Finanz- fragen und Beteiligung sind Querschnitts-themen in “Mo.Ki 0“
Bedeutet hier ASD-Betreuung
Gerda Holz, Frankfurt am Main, 2015
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Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Kindbezogene Armutsprävention
und frühe Förderung vor Ort
• Zwei Ebenen
• Kommunale Strukturentwicklung
Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
1. Fokus = Individuelle Förderung und Stärkung Gestaltung/Veränderung von Verhalten/Handeln
durch Angebote/Maßnahme über öffentliche
Infrastruktur, individuelle Zeit und Kompetenz
Armutsprävention und frühe Förderung
– Die zwei entscheidenden Ebenen
2. Fokus …
Gerda Holz, Frankfurt am Main, 2015
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Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
• Schutzfaktoren sind Merkmale, die die potentiell schädlichen Auswirkungen von Belastungen vermindern oder ausgleichen.
• Es finden sich zwei Gruppen von Schutzfaktoren
– personale Ressourcen = Resilienz d.h. protektive Faktoren, die in der Person des Kindes liegen;
– soziale Ressourcen d.h. Schutzfaktoren, die in der Betreuungsumwelt des Kindes und hier wiederum
• innerhalb der Familie
• außerhalb der Familie
liegen.
Schutzfaktoren für (arme) junge Menschen
Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Was fördert das Aufwachsen von Kindern im Wohlergehen?
Zu den Schutzfaktoren zählen u.a.
• Individuelle Faktoren, z.B – Kognitive Ressourcen
– Selbstsicherheit, Selbstachtung
– Individuelle soziale Kompetenzen
– Interesse und Aufmerksamkeit
• Familiale Faktoren, z.B. – Stabile und gute emotionale Beziehung zu
Eltern in den ersten Jahren
– Positives Familienklima
– Regelm. gemeins. Familienaktivitäten
– Kindzentrierter Alltag
– Frühe Eigenverantwortung, aber Eltern als „moralische Instanz“
– Problemlösungskompetenz der Eltern
– Gefühl der Eltern, ihre (Armuts-)Situation zu bewältigen
– Berufstätigkeit der Eltern
• Außerfamiliale Faktoren, z.B. – Unterstützung durch Dritte
(Familie, Freunde, Nachbarschaft)
– Erholungsräume für Kinder + Eltern
– Vertraute Institutionen/Fachkräfte, die professionelle Hilfen eröffnen
– Möglichkeit zum Erproben, Lernen und zur personalen Entwicklung von Kompetenzen (Vereine, Jugendhilfe)
– Früher KiTa-Besuch
– Gelingende Schulische Integration
– Schulische Förderung und Erfolge
– Gelingende soziale Integration in Peers
• Keine Armut der Familie – Ein ausreichendes Einkommen
– Keine Überschuldung
Gerda Holz, Frankfurt am Main, 2015
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Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
1. Fokus …
Armutsprävention und frühe Förderung
– Die zwei entscheidenden Ebenen
2. Fokus = Strukturelle Armutsprävention Gestaltung/Veränderung von Verhältnissen, z.B.
durch armutsfeste Grundsicherung, kostenfreie
Angebote sowie umfassende und qualifizierte
öffentliche Infrastruktur
Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Der Strukturansatz „Präventionskette“ – Ziele
• Zentrales Ziel ist es, die vorhandenen Strukturen zu einer kommunalen /
regionalen Infrastruktur weiterzuentwickeln,
– in der alle vor Ort engagierten Akteure zusammenarbeiten,
– sich ressorts-/handlungsfeldübergreifend vernetzen
– und durch gemeinsames Handeln präventive Angebote und Hilfen für die Bürger und
Bürgerinnen schaffen.
• Etablierung eines langfristiges, umfassendes und tragfähiges Netz von
Unterstützung, Beratung und Begleitung unter Beteiligung derjenigen, die
unmittelbar betroffen sind.
Die Arbeit in und die Gestaltung von Netzwerken ist folglich elementar.
• In einem fortwährenden Prozess werden bestehende und neue Netzwerke
so zusammengeführt, dass ein abgestimmtes Handeln im Rahmen einer
integrierten kommunalen Gesamtstrategie wird.
Gerda Holz, Frankfurt am Main, 2015
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Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Anforderungen und Charakteristika von struktureller
Prävention für (armutsbetroffene) Kinder/Jugendliche
• Alle Kinder sind die Zielgruppe und jedes einzelne Kind wird gefördert
• Schutzfaktoren fördern und Risikofaktoren begrenzen
• Bezug zur Lebenswelt und zum Lebensverlauf, kindzentriert
• „Kinder ohne Eltern gibt es nicht“ – immer gleichzeitig Eltern unterstützen
• Fachkräfte sind die Gestalter, aktiv gestaltend und ergebnisorientiert steuernd
• Strukturformen sind
– die Präventionskette
– das Präventionsnetzwerk
• Handlungsform ist die Kooperation von vielen Akteuren
• Es ist ein auf Langfristigkeit und Nachhaltigkeit ausgerichteter Prozess
– zu initiieren
– zu managen
– zu steuern
Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Strukturprinzip kindbezogener Armutsprävention:
Präventionskette durch Netzwerke
Krippe
(0-3 J.)
Kita
(3-6 J.)
Grundschule
(6-10 J.)
Berufs-
(aus-)bildung
Weiterführende
Schule (10-.. J.)
Kind
Eltern
Schwangerschafts-
begleitung
© ISS-Frankfurt a.M.
Begleitung
Begegnung Bildung
Beratung Betreuung
Information
Gerda Holz, Frankfurt am Main, 2015
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Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
„Ein Netzwerk definieren wir als komplex-gegenseitige,
eher kooperative denn wettbewerbliche und relativ
stabile Beziehung zwischen rechtlich selbstständigen,
wirtschaftlich zumeist unabhängigen Organisationen
und/oder Individuen.
Definition Netzwerk von M. Teller/ J. Longmuß
Quelle Teller, M.; Longmuß, J. (2007): Netzwerkmoderation. Netzwerke zum Erfolg führen. Augsburg 2007, 17.
Generelles Ziel der Beziehungen im Netzwerk ist es,
durch eine Abstimmung der komplementären
Fähigkeiten der am Netzwerk Beteiligten
Synergieeffekte zu erreichen, die den Nutzen allen
Beteiligten mehren.“
Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Arbeit in Netzwerken ist keine zusätzliche
Struktur, sondern …
• der Netzwerkansatz ist ein theoretische Ansatz zur
Auftragsbestimmung und Definition Sozialer Arbeit
• das Netzwerken ist eine etablierte Form methodischen Handelns
• das Netzwerk ist eine neue institutionelle und professionelle
Handlungsebene Sozialer Arbeit
Quelle: Fischer/Lutz: Jugend im Blick, Weinheim 2015: Seite 280
Gerda Holz, Frankfurt am Main, 2015
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Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Die Formen von Netzwerken
• Informationsnetzwerk Dient der gegenseitige Information und des Austausches mit dem Ziel
der Transparenz und der gezielten Förderung von Kooperationen
zwischen den verschiedenen Akteuren. ( z.B. ein „Runder Tisch“ oder „Arbeitskreise“ zu Themen oder im Stadtteil).
• Fall- oder projektbezogenes Netzwerk Dient der Kooperation einzelner Akteure im Rahmen einer zeitlich
befristeten gemeinsamen Aufgabe (z.B. Hilfeplanverfahren, Sprachförderung/Gesundheitsförderung von KiTas)
• Produktionsnetzwerk Damit ist die Verknüpfung der Dienstleistungen einzelner Akteure zu
einer (potenziellen) integrierten Leistung gemeint. (z.B. Kita- oder schulbezogene Unterstützungsnetzwerke, Gesunde KiTa/Gesunde Schule
sozialraumbezogene oder kommunale Frühwarnsysteme Kinderschutz, Präventionskette)
Netzwerk-koordination
durch das Jugendamt
Kinder-schutz
Frühe Hilfen
Kommunale Gesundheits-
konferenz
Jugendhilfe- und Sozial-
planung
Bildungs-netzwerk
Ganztag
usw.
Sozialraum-konferenzen
Kindertages-stätten und Familien-zentren
Familien-bildung
Hilfen zur Erziehung
Kommunale Gesundheits-
konferenz
Kinder-schutz
Frühe Hilfen
Jugendhilfe- und Sozialplanung
Sozialraum-konferenzen
Kindertages-stätten und Familienzen-
tren
Familien-bildung
Hilfen zur Erziehung
Ganztag
LVR-Landesjugendamt Rheinland LVR-Koordinationsstelle Kinderarmut
AUF-/AUSBAU EINES KOMMUNALEN NETZWERKMANAGEMENTS
Iststandsanalyse der Netzwerke-Landschaft.
Vorhandene Netzwerke nutzen.
Sozialräumliche Netzwerke in einem Gesamtnetzwerkkonzept integrieren.
Gemeinsame Zielentwicklung mit den Netzwerkpartnern.
Multiprofessionelle Kompetenzen und Ressourcen zusammenführen.
Informationsnetzwerke zu Produktionsnetzwerken ausbauen.
Eine partnerschaftliche Steuerungskultur mit u.a. den freien Trägern entwickeln u.v.m.
Bildungsnetz-werk
Quelle: LVR , Alexander Mavroudis, 2014
Gerda Holz, Frankfurt am Main, 2015
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Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Die Umsetzung als Prozess
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Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Wirkungen …
• auf eine armutssensiblere und damit sozial inkludierende Kultur in der
Kommune/Region
• auf die Strukturen vor Ort und das Schaffen von „Ordnung“ und
„Verbindlichkeit“, • Innerhalb der gestaltenden Organisationen
• Zwischen den gestaltenden Organisationen / Verwaltungen
• auf die Kooperationsbereitschaft und die Art der Zusammenarbeit der
unterschiedlichen Akteure
• auf bedarfsgerechtere Angebote für arme junge Menschen und ihre
Familien
• auf den besseren Zugang armer jungen Menschen und ihrer Familien zu
bestehenden Angeboten
• auf die Qualität der Arbeit der Fachkräfte
Armutsprävention als Prozess
entfaltet Wirkung auf verschiedenen Ebenen
Gerda Holz, Frankfurt am Main, 2015
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Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Interessante Literatur zum Thema
• Richter-Kornweitz/Utermark (2013):
Werkbuch Präventionskette. Herausforderungen und Chancen beim
Aufbau von Präventionsketten in Kommunen. Köln http://www.gesundheit-nds.de/CMS/images/stories/PDFs/Werkbuch-Praeventionskette_Doppelseite.pdf
• Hock/Holz/Kopplow (2014):
Kinder in Armutslagen. Armutssensibles Handeln in der
Kindertagesbetreuung. München http://www.weiterbildungsinitiative.de/aktuelles/news/detailseite/data/armutsbetroffene-kinder-in-der-kita /
• Laubstein, Claudia (2014):
„Lebenslagen und Potentialen armer Familien in Berlin“, Frankfurt am
Main http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CCEQFjAAahUKEwi__JehyfHHAhVIXCwKHf2tA94
&url=http%3A%2F%2Fwww.iss-ffm.de%2Fm_321_dl&usg=AFQjCNHxMMF7K_8AfKt8V6RXSJHoLM9OSw
• Andresen/Galic (2015):
Kinder, Armut. Familie. Alltagsbewältigung und Wege zu einer
wirksamen Unterstützung. Gütersloh
Vortrag , anlässlich der Netzwerkkonferenz 2015 „Kinderarmut“ des Kreis Germersheim am 07.10.2015
Herzlichen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit !