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1. Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege beztigliehe. 441 ffihrung der Lebensmittelkontrollen. In einsm ersten kurzen Abschnitt werden die Probenahmen besproeherL, in dem in 33 Unterabsehnitte getsi!ten 2. Teil ,,Unter- suehungsverfahren" werden in dsr fibliehen Reihenfolge Untersuchungsvsrfahren ffir die einzslnen Gruppen yon Lsbensmitteln einsehlieglieh dsr Bedarfsgegenst/tnde und des Gastst~ttenessens zusammengsstellt, tIinweise zur Beurteihng schliegen einen Teil dsr Kapitel ab. Diesen Teilen sind Angaben fiber geagenzien und L5- sungen sowie umfangreiehe Tabellen zur Answertung der Lebensmittelanalysen angeffi~. Eine kritisehe Durehsieht des Buehes ffihrt zu der Auffassung, dab amtliche Einheitsverfahren bei der augerordentliehen Vielgestaltigkeit der Entwieklungen heute nur noeh von einem Faehgremium ffir sin bestimmtes, eng umrisssnes Arbeits- gebiet aufgestellt werden kSnnen. Die zum grSi3ten Teit fibernommensr~ amtliehen Verfahren der Weinkontrollen odsr der Flsisehuntersuehungsn bzw. Einheits- methoden ffir die Wasssruntersuehung geben ein entspreehendes Beispiel, zumal bekannt ist, dab gerade diese Methoden zur Zeit neu fiberarbeitet werden. Es er- seheint bei dem vorliegenden Bueh erforderlieh, in einem st~rkeren Mage moderne Verfahren auszuwghlen, z. B. bei denVitamin-Bestimmungsmethoden. Insbesondsre soliten physikaliseh-chemische Verfahren angewandt werden; so hut dis Chromato- graphie bereits eine wessntliehe Bedeutung ffir die Lebensmittelanalyse erlangt. Ferner sei darauf hingewiesen, dab bei einer Vitamin-Tabelle, die im Jahre 1951 erseheint, Angaben in mg bzw. ltg gefordert werden mfissen. Augerdem ist eins gemehlsame Betrachtung der versehiedsnen Vitamine der B-Grnppsn in einer Tabellenspalte nieht mSglieh. Ungeaehtet all der Wfinsehe ffir eins kfinftige Auflage wird das Buch ffir alls diejenigen, die fiber keine ausreiehende Bibliothek mehr auf dem Lebensmittel- untsrsuchungsgebiet verffigen, sicher eine wertvol!e Hilfe sein. g . GRIESSBACH: Austausch-Adsorbentien in der Lebensmittdindustrie. 100 Seiten mit einer Aussehlagtafel. Verlag yon Johann Ambrosius Barth, L~ipzig 1949. Preis broseh. 3,60 DM. Das Bueh gibt einen interessanten Uberbliek fiber die Anwendung der Austauseh- adsorption in den versehiedensten Zweigen der Lebensmittelindustrie unter gleich- zeitigsr Berfieksiehtigung der im Laboratorium angewendeten Verfahren. In einem einleitenc[en Kapitel wird zun~ehst auf den Untersehied zwisehen Allgemeinadsorption und Austausehadsorption hingewiesen. Das Hauptkapitel des Buehes beseh~ftigt sieh mit den versehiedenen in der Rfibenzuekerindustrie ange- wandten Siliea~austausehern, sauren Kohlen und Harzaustausehern. Insbesondsre wird aueh fiber versehiedene Versuehsarbeiten der IG.-Farbenindustrie (Wo]fen) mit versehiedenen Zuekerfabriken berishtet. In den folgenden Absehnitten wird dann unter anderem auf die Anwendung yon Adsorbentien zur Trennung yon Vit- aminen, Pektinen, Bausteinen der EiweiBkSrper hingewiesen. In dem letzten Ab- sehnitt sind Erfahrnngen aus der Getr~nkeindustrie zusammengefaBt, tIierbei sei insbesondere auf die MSgliehkeit der Ver~ndsrung der mineralisehen Zusammen- setzung der Kuhmileh dutch Basenaustauscher hingewiesen. Es werden weiter die MSgliehkeiten besproehen, mit Hilfe des Wofatitverfahrens Brauw~sser so umzu- arbeitsn, dab die jeweils gewiinschte Zusammense~zung der Mineralstoffe im Wasssr erzielt wird. W. ~RESENIUS. Au[ r Gefahr der ~rerwendung yon peroxydhaltigem Xther bei Analysen yon Fetten maeht J. TE~RIE]~ 1 aufmerksam. ]~s sind nieht Mlein die Gefahren einer Explosion, die einen solehen Nther als ungeeignet verwerfen lassen, sondern der Verfasser konnte zeigen, dag die Werte, die mit peroxydhMtigem Xther gewonnen 1 Mitt. Lebensmittehmters. t0, 245 (1949).

Auf die Gefahr der Verwendung von peroxydhaltigem Äther

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Page 1: Auf die Gefahr der Verwendung von peroxydhaltigem Äther

1. Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege beztigliehe. 441

ffihrung der Lebensmittelkontrollen. In einsm ersten kurzen Abschnitt werden die Probenahmen besproeherL, in dem in 33 Unterabsehnitte getsi!ten 2. Teil ,,Unter- suehungsverfahren" werden in dsr fibliehen Reihenfolge Untersuchungsvsrfahren ffir die einzslnen Gruppen yon Lsbensmitteln einsehlieglieh dsr Bedarfsgegenst/tnde und des Gastst~ttenessens zusammengsstellt, tIinweise zur Beurteihng schliegen einen Teil dsr Kapitel ab. Diesen Teilen sind Angaben fiber geagenzien und L5- sungen sowie umfangreiehe Tabellen zur Answertung der Lebensmittelanalysen angeffi~.

Eine kritisehe Durehsieht des Buehes ffihrt zu der Auffassung, dab amtliche Einheitsverfahren bei der augerordentliehen Vielgestaltigkeit der Entwieklungen heute nur noeh von einem Faehgremium ffir sin bestimmtes, eng umrisssnes Arbeits- gebiet aufgestellt werden kSnnen. Die zum grSi3ten Teit fibernommensr~ amtliehen Verfahren der Weinkontrollen odsr der Flsisehuntersuehungsn bzw. Einheits- methoden ffir die Wasssruntersuehung geben ein entspreehendes Beispiel, zumal bekannt ist, dab gerade diese Methoden zur Zeit neu fiberarbeitet werden. Es er- seheint bei dem vorliegenden Bueh erforderlieh, in einem st~rkeren Mage moderne Verfahren auszuwghlen, z. B. bei denVitamin-Bestimmungsmethoden. Insbesondsre soliten physikaliseh-chemische Verfahren angewandt werden; so hut dis Chromato- graphie bereits eine wessntliehe Bedeutung ffir die Lebensmittelanalyse erlangt.

Ferner sei darauf hingewiesen, dab bei einer Vitamin-Tabelle, die im Jahre 1951 erseheint, Angaben in mg bzw. ltg gefordert werden mfissen. Augerdem ist eins gemehlsame Betrachtung der versehiedsnen Vitamine der B-Grnppsn in einer Tabellenspalte nieht mSglieh.

Ungeaehtet all der Wfinsehe ffir eins kfinftige Auflage wird das Buch ffir alls diejenigen, die fiber keine ausreiehende Bibliothek mehr auf dem Lebensmittel- untsrsuchungsgebiet verffigen, sicher eine wertvol!e Hilfe sein.

g. GRIESSBACH: Austausch-Adsorbentien in der Lebensmittdindustrie. 100 Seiten mit einer Aussehlagtafel. Verlag yon Johann Ambrosius Barth, L~ipzig 1949. Preis broseh. 3,60 DM.

Das Bueh gibt einen interessanten Uberbliek fiber die Anwendung der Austauseh- adsorption in den versehiedensten Zweigen der Lebensmittelindustrie unter gleich- zeitigsr Berfieksiehtigung der im Laboratorium angewendeten Verfahren.

In einem einleitenc[en Kapitel wird zun~ehst auf den Untersehied zwisehen Allgemeinadsorption und Austausehadsorption hingewiesen. Das Hauptkapitel des Buehes beseh~ftigt sieh mit den versehiedenen in der Rfibenzuekerindustrie ange- wandten Siliea~austausehern, sauren Kohlen und Harzaustausehern. Insbesondsre wird aueh fiber versehiedene Versuehsarbeiten der IG.-Farbenindustrie (Wo]fen) mit versehiedenen Zuekerfabriken berishtet. In den folgenden Absehnitten wird dann unter anderem auf die Anwendung yon Adsorbentien zur Trennung yon Vit- aminen, Pektinen, Bausteinen der EiweiBkSrper hingewiesen. In dem letzten Ab- sehnitt sind Erfahrnngen aus der Getr~nkeindustrie zusammengefaBt, tIierbei sei insbesondere auf die MSgliehkeit der Ver~ndsrung der mineralisehen Zusammen- setzung der Kuhmileh dutch Basenaustauscher hingewiesen. Es werden weiter die MSgliehkeiten besproehen, mit Hilfe des Wofatitverfahrens Brauw~sser so umzu- arbeitsn, dab die jeweils gewiinschte Zusammense~zung der Mineralstoffe im Wasssr erzielt wird. W. ~RESENIUS.

Au[ r Gefahr der ~rerwendung yon peroxydhaltigem Xther bei Analysen yon Fetten maeht J. TE~RIE]~ 1 aufmerksam. ]~s sind nieht Mlein die Gefahren einer Explosion, die einen solehen Nther als ungeeignet verwerfen lassen, sondern der Verfasser konnte zeigen, dag die Werte, die mit peroxydhMtigem Xther gewonnen

1 Mitt. Lebensmittehmters. t0, 245 (1949).

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442 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden.

werden, sich nicht unwesentlich yon denen~ die mit gereinigtem ~ther 4urchgeffihrt wurden~ unterscheiden. Bei Extrakt ion yon reinem Fet t wurde mit reinem ~ther 3,9640 an extrahierter Substanz, bei peroxydbaltigem _~ther 4,0130 gefunden. Zur Verhinderung yon Oxydationen sch]agt der Verfasser vor, dem ~ther 2 mg Di- phenylamin pro 1000 ml ~ther zuzusetzen. E. BA~RTIC~.

Zur Theobrominbestimmung in Kakaoprodukten schlagt K. E. HOLMES 1 ein neues und verbessertes Verfahren vor. Danaeh wird das Kakaomaterial mi t sie- dendem Wasser und MgO extrabiert, der Auszug mit B]eiacetat gekl/s und naeh

dem Filtrieren mit Chloroform ausgezogen. I)er Alkaloidr~iekstand aus der ChloroformlSsung wird nach H. BoIE 2 welter behandelt.

1. Probenvorbereitung. Man mahlt Kakaobobnen und entfettet sie mit Petrolather (Kp 80 ~ C). Das entfettete Material wird getrockmet und pulveri- siert. Ebenso behandelt man Sehokolade und Geback. Kalkhaltige Kakaoriickstande neutrali- siert man vorher mit 3 n Salzs~ure.

2. Aus/i~hrung der Bestimmung. Man vermischt 10 g Probe mit bei 900~ gegliihtem MgO. Das Gemisch wird in einem 500- oder 1000-ml-Kolben mit 30 ml siedendem Wasser versetzt und 10 rain lang unter Rfiekflul] gekoeht. Dabei ist darauf

~% zu achten, daL~ die Fliissigkeit nicht fibersch/~umt. Die heine FI~ssigkeit wird mit 10--15 mt konz. LSsung yon basischem Pb-acetat (LSsung gemaG der britischen Pharmakop6e) gekl~rt und durch einen BiYcH~ER-Trichter mit Papierfilter abgesaugt. Der l~Tiedersehlag wird mit heiBem Wasser ge- waschen und dann t rocken gesaugt. Riickstand und Filter bringt man in den Kolben, ffigt 200 ml heiBes Wasser zu und erhitzt 10 min lang unter RficldtuB. Man filtriert und wascht wie vorhin. Der Vorgang wird nochmals wiederholt. Die ver-

Abb. 1. Rasch arbeitender Extrak- einigten Filtrate konzentriert man auf etwa 100 g. tionsapparat ffir Flfissigkeiten. Unterdessen reinigt und trocknet man das Extrak-

tionsgerat (Abb. 1). Man wagt den mit Glas- schliff versehenen 250 ml-Kolben, der 3 Porzellanscherben enthalt, ffigt 100~120 ml Chloroform zu und verbindet ihn mit dem Extraktionsapparat, in den man etwa 8 cm hoeh Chloroform gibt, und setzt 100 ml der konzentrierten LSsung yon 50 bis 60 ~ C hinzu, wodurch etwas Chloroform in den Kolben verdrangt wird. Der zur Konzentration benutzte Kolben wird mit wenig heil3em Wasser gewaschen und dieses in den Extraktionsraum gespiilt. Die Chloroformschicht fiber der G.laswolle darfnieht weniger als 2 ~ em H5he haben. Das Ger~t wird an einen Intensivkiihler angesehlossen. Die vSlhge Extraktion beansprucht wenigstens 5 Std. Nach Sehlul~ der Extrakt ion de- stilliert man das Chloroform bis auf einen kleinen Rest ab, setzt den Kolben auf ehl sie- dendes Wasserbad und blast Luft durch, bis der Chloroformgeruch nieht mehr wahrnehmbar ist. Der Kolben wird nach dem Trocknen ausgewogen. Dieser Roh- extrakt wirer zur Theobrominbestimmung in 100 ml Wasser, das 1,5 ml n Schwefel- sanre enthglt, aufgelSst und nun 5 rain zum Sieden erhitzt. Man kfihlt auf 40 ~ C

1 Analyst (Lond.) 75,457 (1950). Pharm~zeut. Ztg. 75, 968 (1930); vgI. diese Z. 87, 316 (1932).