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Auf nach Jerusalem 4 – 9 - jungschar.biz · 4 In diesem Jahr wird sie 3000 Jahre alt – die Stadt Jerusalem. Von überall werden sie kommen, um mit und in dieser Stadt zu feiern

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Auf nach Jerusalem 4 – 9Unterwegs mit Spiel und Spaß, vorbereitet vonSarah Schmidt, Stuttgart

Mit Jesus unterwegs nach JerusalemEinführung R. Rudolph 10 – 13Frauengeschichten B. Rilling 14 – 15

Kapernaum 16 – 24Der Fischzug Lk 5,1 – 11 W. Hieber 16 – 17Der Hauptmann Lk 7,1 – 10 W. Hieber 18Die Salbung Lk 7,36 – 50 B. Rilling 19 – 23Maria Lk 1,26 – 38 B. Rilling 24

In Galiläa und Samaria 25 – 32Der barmherzige Samariter Lk 10,25 – 37 S. Schiek 25 – 28Der gütige Vater Lk 15,19 – 32 S. Schiek 28 – 30Die zehn Aussätzigen Lk 17,11 – 19 S. Schiek 31Die gekrümmte Frau Lk 13,10 – 16 B. Rilling 32

Jericho 33 – 36Der Blinde von Jericho Lk 18,35 – 43 D. Schweikardt 33 – 34Der Zöllner Zachäus Lk 19,1 – 10 D. Schweikardt 35 – 36Die bittende Witwe Lk 18,1 – 18 D. Schweikardt 36

Jerusalem 37 – 49Einzug Lk 19,28 – 48 D. Fischer 37 – 38Maria und Martha Lk 10,38 – 42 B. Rilling 39 – 40Passion Lk 22 + 23 D. Fischer 41 – 42Kreuzweg Lk 23,26 – 55 B. Rilling 43Ostermorgen Lk 24,1 – 12 B. Rilling 44Mit Jesus unterwegs Lk 13 – 35 D. Fischer 45 – 46

Kulturfischbude 47 – 49Ein lustiger Fischerabend, vorbereitet von Daniela Schweikardt

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Unterwegs zum LebenZelte, Fahnen, Lagerfeuer, Sport, Spiel, Spaß,lachende Kindergesichter – unterwegs zumLeben: das ist Jungscharlager ‘96. Freizeitensind Höhepunkte im Jahresablauf. Da freuensich die Kids schon wochenlang vorher. Dudarfst mithelfen, daß Mädchen und Jungenunvergeßliche Ferien erleben.Was willst du ihnen eigentlich mitgeben?Was sollen sie erleben? Welche Programmegehen voll ab?

Doch vergiß nicht: Personen prägen mehrals alle (noch so guten) Programme. Unter-wegs zum Leben seid ihr miteinander. Deinpersönlicher Beitrag, einfach so als Mensch,ist unendlich wertvoll. Dein Vorbild über-zeugt, steckt an, weckt Lust auf Leben. Dumußt nicht immer gut drauf sein, auch nichtunbedingt cool sein – sondern echt! Daraufkommt es an.

Unterwegs mit JesusAuch da gilt: echt sein. Er hilft dir zu einemehrlichen Lebensstil. Bei ihm darfst du seinwie du bist – weil er dich so liebt, wie du bist.Vorbedingungslose Annahme, Wertschät-zung, Güte und Erbarmen sind seine heraus-ragenden Wesensmerkmale. Und wenn dumit ihm unterwegs bist, dann färbt das ab,steckt an, verwandelt dich. Wer mit Jesusunterwegs ist, wird wie er, Schritt für Schritt.Ob das dein persönliches Ziel für 1996werden könnte: Mehr von Ihm soll in mei-nem Leben zur Auswirkung kommen.Unterwegs mit Jesus verbindet Menschenmit Jahrtausenden der Geschichte. Querdurch Israel führt sein Weg. Bethlehem, Na-zareth und Kapernaum sind Städte und Stät-ten seines Wirkens. Durch Galiläa und Sama-ria zieht er über Jericho nach Jerusalem. SeinAuftrag wird in Jerusalem durch Kreuz undAuferweckung vollendet. Aber seine Wieder-kunft steht noch bevor. Deshalb ist es mehr,als nur ein spannendes Thema, das zum Mit-machen einlädt. Es ist unsere Zukunft.

1996 wird 3000 Jahre Jerusalem gefeiert. EinIsraellager nimmt das Thema Israel in Ge-schichte, Gegenwart und Zukunft bunt underlebnisreich für die Jungschar auf. Jerusalemist der Ort, wo der lebendige Gott sich inbesonderer Weise geoffenbart hat. Ein Jung-scharlager könnte hier etwas von der TreueGottes zu seinem Volk sichtbar machen. Undeine kräftige Geburtstagsparty „Jerusalem3000“ wäre ja auch nicht schlecht.

Die vorliegenden Entwürfe bieten viel Mate-rial zu Bibelgeschichten. Wer sich darauf ein-läßt, wird mit Mädchen und Jungen spannen-de Entdeckungen mit Jesus machen. Dazuwünschen wir euch viel Spaß und Gottesreichen Segen.Mit herzlichen Grüßen vom RedaktionskreisEuer

Jungscharleiter-CD Info 1Liebe Benutzer der Jungscharleiter-CD!Trotz sorgfältiger Prüfung hat sichdoch ein kleiner Fehler eingeschlichen,der aber leicht zu beheben ist. BeimErstellen der Master-CD hat sich einDateiname verändert. Deshalb läßtsich das Programm Photoshop nichtinstallieren. Dieser Fehler ist so zu be-heben:1. Das Unterverzeichnis PSP 20 auf die

Festplatte kopieren.2. Dann die Datei INSTALL.EX_ in

INSTALL.EX$ umbenennen.3. SETUP.EXE ausführen.

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In diesem Jahr wird sie 3000 Jahre alt –die Stadt Jerusalem. Von überall werdensie kommen, um mit und in dieser Stadtzu feiern.Warum nicht mit Kindern nach Israelund in die 3000 Jahre alte Stadt Jerusa-lem reisen? Wir brauchen dabei nur denFußspuren Jesu und seinen Jüngern zufolgen. Die Reise in ein Israellager imRahmen einer Jungscharfreizeit könnensich auch Kinder leisten. Es ist erstaun-lich, was man mit Spielen, Basteln, Fe-sten, Bildern, Berichten von dem Landder Bibel den Kindern nahebringen kann.Es gibt viele Möglichkeiten, die Zeit Jesuund das Land erleben zu lassen, auchwenn man noch nicht dort war. Laßt euchauf diese Reise ein! Hier einige Infos undAnregungen.

Jerusalem„Jerusalem, du bist gebaut als eineStadt, die fest in sich geschlossen ist,wohin die Stämme hinaufziehen, zupreisen den Namen des Herrn!“ Sosingt es David in seinem Wallfahrts-lied Psalm 122.König David eroberte die Stadt undmachte Jerusalem zum religiösenund politischen Mittelpunkt des Vol-kes Israel (2. Samuel 5). Dadurchwurde sie zum Ziel der Sehnsucht

vieler Juden. Jerusalem liegt auf derHöhe des Gebirges Juda auf einemKalksteinplateau. Innerhalb der Stadtbestehen aber beträchtliche Höhen-unterschiede bis zu fünfzig Metern.

Der Berg Zionhat seine außerordentliche Bedeu-tung dadurch, daß Gott ihn erwählthat: „Da soll mein Name sein“(1. Kön 8,29).

Der Tempelim Nordosten der Stadt war GottesWohnung. Auf dem Tempelplatzfeierten die Juden die schönsten Fe-ste des Jahres.Zuerst baute Salomo auf dem BergMorija den Tempel (um 970 v. Chr.).Dieser Bau ging auf Davids Wunschzurück (2. Sam 7,2; 1. Chr 22,6-10).Nach der Zerstörung durch die Baby-lonier (586 v. Chr.) begann man unterSerubabel wieder mit einem beschei-denen Aufbau (520 v. Chr.).Herodes d. Gr. veranlaßte einen völ-ligen Um- und Neubau dieses altenTempels (20 v. Chr.). Das war einlistiger Schachzug des Römergünst-lings. Er wollte so die Juden für sichgewinnen.

Auf nach Jerusalem

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Der äußere Tempelplatz war umge-ben von einer großen Mauer, in dieman Säulenhallen hineinbaute. Indiesen Hallen lehrten die Schriftge-lehrten. Händler und Wechsler trie-ben ihre Geschäfte.Der Tempel wurde für Jesus ein be-sonderer Ort der Demütigung undVerfolgung durch die frommen Ju-den, obwohl er das „Haus seines Va-ters“ war.Weitere Informationen sind in Bibel-lexika zu finden.

Spielidee:5 Stämme aus der Wüste kämpfenum die Goldstaubmedaille in einemWüsten-Sechskampf. Jeder Stammdurchläuft nacheinander die 6 Statio-nen und macht die entsprechendenAufgaben. Bei jeder Station gibt esPunkte nach Plazierung:1. Platz bekommt 10 Punkte2. Platz bekommt 7 Punkte3. Platz bekommt 5 Punkte4. Platz bekommt 3 Punkte5. Platz bekommt 1 Punkte

Stationen:1. Das KarawanenrennenAufgabe: Die Teilnehmer werden zuKamelen (2 Teilnehmer reiten auf denübrigen 3 Teilnehmern) und müssenin minimaler Zeit durch einen Par-cours galoppieren.2. Der SandsturmAufgabe: Die Gruppe bekommt aufeinen Tisch 5 l Sand/Sägespäne undmuß den Tisch blitzeblank freibla-sen. Das ganze auf Zeit.3. Die WasserstelleIn einem abgegrenzten Feld stehen 5leere und 5 volle Wassergläser. Einernach dem andern wird mit verbun-denen Augen losgeschickt, um dieWasserstelle zu suchen und zu fin-den. Haben alle getrunken, wird dieZeit gestoppt. Fällt ein Glas um, gibtes eine Strafzeit nach Messen desMitarbeiters. Sie übrigen Teilnehmerdürfen nur Tips geben, wenn der su-chende Teilnehmer aus dem Gebietherauskommt, um ihn wieder zu-rückzuleiten. Standorte von vollenGläsern dürfen nicht verraten wer-den.

Wüste(n)SpieleZu einem richtigen Israellager gehö-ren natürlich heiße Wüstenspiele:Stil: Themengebundener StationenlaufGruppenaufteilung: 5 Gruppen à 5-6PersonenMitarbeiter: Pro Stadion 1 MitarbeiterStationenzahl: 6

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4. Das Wüstenquiz:10 Fragen über die Wüste, jeweils 30sec Zeit, dann nächste Frage.5. Die WüstenschlangeDie Teilnehmer legen sich auf denBoden und jeder ergreift mit denHänden die Füße des Vorderman-nes. So bildet sich eine Wüstenschlan-ge, die auf Zeit durch ein Hindernis-parcours robbt, natürlich ohne sichloszulassen. Pro Loslassen 10 sec.Strafzeit.6. ZeltbauDie Teilnehmer bekommen ein klei-nes Zelt und müssen es so schnell wiemöglich aufbauen, um sich vor ei-nem aufkommenden Sandsturm zuschützen. Wertung auf Zeit. Wennalle im aufgebauten Zelt sitzen, wirddie Zeit gestoppt.

SabbatWie wäre es, mit den Kindern Sabbatzu feiern? Mit Hilfe eines Rollenspielsbekommen sie auf spielerische Artund Weise Informationen, Inhalt undElemente des Sabbats mit und kön-nen auch gut mit einbezogen wer-den. Hier ein Beispiel:

M.: „Ari, du Langschläfer, los aufstehen.Die Sonne steht schon hoch am Himmel.Du mußt doch auf das Feld und die Zie-gen auf die Berge treiben.A.: Aber Mirjam, hast du denn ver-gessen, was heute für ein Tag ist?Heute wird nicht gearbeitet und dieZiegen bleiben auch im Stall. Heutefeiern wir doch Sabbat. Hast du nichtmehr daran gedacht?M.: Ach so, deswegen hat Vati seinenschicken Mantel heute angezogen, undMutti hat heute auch nichts in der Küchezu tun. Nun brauche ich mich nicht mehrwundern.A.: Genau, Mirjam, auch Mutti darfsich heute ausruhen. Sie hat gesternschon Brotfladen gebacken und ichhabe das Mehl gemahlen.M.: Nun wird es aber wirklich Zeit zumAufstehen. Vergiß nicht, deine Schlaf-matte zusammenzurollen und an dieWand zu stellen. Ich glaube, das Essen istschon fertig. Los, laß uns nach oben ge-hen. Du, Ari, was machen denn Muttiund Vati? Sie sind ja so still geworden.Sind sie traurig?A.: Aber nein, Mirjam, Mutti und Vatibeten. Komm, wir beten mit ihnen.M.: Und was beten wir?A.: Einen Psalm, der in den HeiligenSchriften steht.Gemeinsam Psalm betenM.: Jetzt wird es aber Zeit zum Essen.Hab’ ich einen Hunger. Gib mir bitte einStück Fladenbrot, Ari.Alle probieren ein Stück Fladenbrot.A.: Wenn du es in Olivenöl tauchst,schmeckt es noch besser. Oh, Vati istschon fertig. Ich muß mich beeilen.Mach’s gut, Mirjam.M: Halt, Ari, wo gehst du denn mit demVater hin?

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A.: Wir gehen, wie jeden Sabbat, indie Synagoge. Dort darf ich lesen,schreiben und gute Geschichten hö-ren.M: Oh, das ist toll, da möchte ich auchmit.A.: Das geht nicht. Mädchen dürfendort nicht hin. Du mußt mit der Mut-ter zu Hause bleiben. Das ist nur fürMänner. Vielleicht darf ich heute inder Thora lesen oder ich werde auf-gerufen. Vielleicht sehen wir auchden Bettler wieder. Er heißt Josephund ist stumm. Manchmal, wenn wirin die Synagoge gehen, werfen wirGeld in seine Schale. Auch Josephdarf nicht mit in die Synagoge. Ichhabe gemerkt, daß er nicht hören undnicht sprechen kann. Vati denkt, daßer von Gott gestraft wurde. Ob Gottihn für immer verlassen hat? Daswäre schlimm, Mirjam.M.: Singt ihr auch in der Synagoge?A.: Ja, z.B. das schöne Lied: Hewenuschalom alejchem. Das heißt, wirbringen Frieden.gemeinsam singenM.: Ari, es wäre schön, wenn auch derarme Bettler Joseph etwas von dem Frie-den spüren würde.A.: Ja, da hast du recht. Wir solltenmal mit unseren Eltern darüber re-den. Aber jetzt muß ich wirklich ge-hen. Tschüß Mirjam.M.: Halt, du hast etwas Wichtiges ver-gessen, deine Kappe.A.: Danke! Ohne Kappe dürfte ichnicht in die Synagoge. Gut, daß dudaran gedacht hast. Wenn wir wie-der nach Hause kommen, erzähle ichdir vom Gottesdienst und was ichheute alles dort erlebt habe.

QuizThema: Reise Jesu mit seinen Jün-gern nach JerusalemMittel: Spielplan auf Folie kopierenund an die Wand projizieren.Ablauf: Mit großem Schaumstoff-würfel der Reihe nach würfeln, inmehrere Gruppen einteilen.Aktionsfelder: Stationen auf dem

Weg nach Jerusalem.• Dias zeigen – Abbildung erraten• allgemeine Fragen zu Israel• Kinder müssen eine Aufgabe er-

füllen (z.B. Lied gurgeln, Ge-schmackstest...)

Hinweis: Möglichst immer drei Ant-worten zur Wahl stellen, auch beiDias.Sieger: pro Aufgabe und Frage gibtes 5 Punkte. Die Gruppe, die als ersteins Ziel gelangt, erhält 10 Zusatz-punkte. Sieger ist die Gruppe mithöchster Punktzahl.

Israel zur Zeit Jesu1. Folgende Früchte kann man ern-ten:a) Kiwi, b) Dattel, c) Weizen, d) Ko-

kosnuß, e) Feige, f) Ananas, g) Gra-natapfel

Lösung: b), c), e), g)2. Folgendes Holz wird verarbeitet:a) Eichenholz, b) Zedernholz, c) Teak-

Holz, d) Tannenholz, e) HermholzLösung: b), d)

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3. Diese Tiere gibt es in Israel:a) Schlange, b) Skorpion, c) Tiger, d)

Esel, e) Rinder, f) Affe, g) Kamel, h)Schafe, i) Ziegen

Lösung: a), b), d), e), h), i)4. Diese Blumen wachsen in Israel:a) Raute, b) Dotterblume, c) Korian-

der, d) Oleander, e) Lilie, f) MyrrheLösung: a), c), e), f)5. Mit folgendem Geld wurde in Isra-

el gerechnet:a) Drachme, b) Schekel, c) Turtel, d)

Denar, e) Härde, f) MineLösung: a), b), d), f)

Israel – Gestern und HeuteSchätze und Wähle!1. Auf welche Länge erstreckt sich

Israel (Nord – Süd)?60 km / 120 km / 180 km / 240 km

(entspricht der Entfernung Stutt-gart – München oder Florenz –Rom)

2. Wie breit ist Israel?a) schmalste West-Ost-Erstreckung:

17 km / 25 km / 40 km / 53 kmb) breiteste Stelle: 80 km / 140 km /

200 km / 250 km3. Wievielmal paßt Israel der Fläche

nach in diea) Schweiz: zweimal / dreimal / vier-

malb) Bundesrepublik Deutschland:

fünfmal / neunmal / zwölfmal4. Kreuze die richtigen Nachbarstaa-

ten Israels an:a) Syrien, b) Saudi-Arabien, c) Irak, d)

Jordanien, e) Libanon, f) Iran, g)Türkei, h) Ägypten

Lösung: a), b), d), e), h)

5. Die Hauptstadt Israels:a) Tel-Aviv, b) Bethlehem, c) Naza-

reth, d) JerusalemLösung: d)6. Welche Sprache ist heute Landes-

sprache?a) Kanaanäisch, b) Hebräisch, c) Ara-

mäisch, d) IwrithLösung: b), d)7. Wieviele Einwohner gibt es in Isra-

el?a) 500 000, b) 2 Mio., c) 4 Mio., d) 6

Mio., e) 10 Mio.Lösung: c)8. Jerusalem liegt etwa auf dem 32.

Breitengrad. Auf derselben „Hö-he“ liegen:

a) Rom, b) Lissabon, c) New Orleans,d) Houston (Texas)

Lösung: c), d)9. Wie nennt man das größere Gebiet,

in dem Israel liegt?a) die Große Syrte, b) der Vordere

Orient, c) MandschureiLösung: b)10. Wie sieht die Flagge Israels aus?

a)

c)

b)

Lösung c)

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11. Wie nennt man das Zeichen derFlagge Israels?

a) Morgenstern, b) Davidstern, c)Weihnachtsstern

Lösung: b)

Was ist....1. Synagoge?a) Große Glocke im Tempel von Jeru-

salemb) Versammlungsstätte der Judenc) Schriftrolle der gottesfürchtigen

Juden

2. Pharisäer?a) Name einer jüdischen religiösen

und politischen Parteib) Titel eines Königsc) ein Volksstamm in Israel3. Sabbat?a) jüdisches Schimpfwortb) jüdisches Mittagsgerichtc) Ruhe- und Feiertag der JudenLösungen: 1 b), 2 a), 3 c)

Weitere Fragen und Tips für ein Israella-ger findet ihr im Jungscharleiter 1/88.Für DM 8,- in Briefmarken kopieren wirdas Heft und senden es Euch.

Sarah Schmidt, Marc-David Fuchs

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Glauben. Wer etwas mit Jesus erlebt,kann davon erzählen.Wichtig ist uns, daß Jesus in seinerzärtlichen Zuwendung zu den Men-schen sichtbar wird. Deutlich wirddas besonders bei Außenseitern.Seine Konsequenz bei der Tempelrei-nigung und seine heilige Leiden-schaft, das Haus Gottes als Bethausfür die Völker wiederherzustellen,erinnert an die ursprüngliche Beru-

Mit Jesus unterwegsnach Jerusalem1. Unterwegs mit

JesusJesus ist unterwegs durch Dörfer undStädte. (Nazareth, Kapernaum, Jeri-cho). Dabei ist viel Zeit, mit seinenJüngern über das zu reden, was sieunterwegs erleben. Das ist Jünger-schule für Mitarbeiter: Hilfestellungzum Verarbeiten von Erlebnissen zu(Glaubens-)Erfahrungen. Zeit überalles mit Jesus zu reden und von ihmkonkrete Hilfen für das alltäglicheLeben erwarten – und erhalten! Sowerden Menschen sprachfähig im

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fung für das Volk Israel. (Königreichvon Priestern 2. Mose 19,6).

2. Israellager/Jerusalem

1996 ist ein großes Jubiläum in Israel:3000 Jahre Thron Davids in Jerusa-lem. Von daher bietet es sich an, einIsraellager zu machen mit einem be-sonderen Schwerpunkt Jerusalem.Sicher bieten auch Reisebüros, dieBotschaft von Israel und eine ganzeReihe von Verlagen hier hilfreichesMaterial an.Aber Jerusalem hat noch eine tiefereBedeutung.Im Lukasevangelium sind sehr vieleStellen zu Jerusalem. (13,22; 19,11;24,52 Konkordanz). Jesus sagt: Wirgehen hinauf nach Jerusalem, es wirdalles vollendet werden, was geschrie-ben ist von dem Menschensohn. Dasbezieht sich zunächst auf die Passi-onsgeschichte. Vom Menschensohnheißt es dann aber auch: Er wird wie-derkommen! Dies wird in einer äu-ßerlich sehr bedrängenden Lage ge-schehen. Deshalb ist es wichtig, dieHerzen nicht zu beschweren, son-dern allezeit wach zu sein und zubeten, um stark zu werden, zu ent-fliehen ... und zu stehen vor demMenschensohn.Jerusalem und Menschensohn stehenauch für Wiederkunft Jesu. DasReich Gottes wird dargestellt alshimmlisches Jerusalem.Sind wir es unseren Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern nicht schuldig, ih-nen auch hier hilfreiche Orientierunganzubieten? Fragt mal nach, wer ei-gentlich noch mit Jesu Wiederkunft

rechnet, sich daraufhin ausgerichtet– sogar sich darauf freut! Jesus ken-nenlernen hat ewige Bedeutung!Lukas 21 kann helfen, Schwierigkei-ten und äußerliche Bedrohungenrichtig einzuordnen, die „Zeichen derZeit“ nicht von der Zeitung deutenzu lassen, sondern vom Wort Gottes.Da steckt noch manche Herausforde-rung drin.Zu Israel gehört auch die Verhei-ßung von Psalm 122: Wünscht Jeru-salem Glück. Israel ist und bleibtGottes auserwähltes Volk, wer Israelsegnet und für Israel betet, empfängtauch den Lohn, den der lebendigeGott für Gehorsam versprochen hat.

Weitere IdeenZusätzliche Spielideen waren:a) Reporter: Berichterstattung über

Jesus (Evangelium geschrieben fürTheophilus)

b)Archäologenkongress: Ausgra-bungen an verschiedenen Orten

c) Forscher-Expedition/Schatzgrä-ber/Räuber (Schriftrolle)

d)Prozess Jesu: Zeugen aus den ein-zelnen Städten

e) Passafest, Weg nach Jerusalem, Er-zählen von Jesus

Die folgenden Entwürfe bieten eineFülle von Geschichten, die ihr füreure Freizeit entsprechend auswäh-len könnt. Die Kernworte unterstrei-chen einzelne Themen als Merkver-se. Für Morgenandachten eignensich die als Wort zum Tag vorge-schlagenen Stellen. So habt ihr einenguten Überblick über das Lukas-Evangelium. Übrigens, manche Ge-schichten lassen sich aus der Prespek-tive von unterschiedlichen

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Erlebnispersonen auch hervorra-gend erzählen, z.B. am Lagerfeuer(Räuber, Frauen am Markt, Kinderbeim Spielen, Zöllner, römischer Sol-dat, Schriftgelehrter, ...)Kinder wissen heute sehr wenig vonJesus. Eure Jungscharfreizeit könnteIhnen helfen, Vorurteile loszulassen,Jesus neu kennenzulernen und mitihm eine persönliche Freundschaftzu beginnen.

Rainer Rudolph

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Wort zum Tag

Lk 5,31 + 32 „Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht...“Lk 6,27 + 28 Gebot der FeindesliebeLk 6,47 – 49 Vom HausbauLk 9,1 – 6 JüngeraussendungLk 11,9 + 10 „Bittet, so wird euch gegeben...“Lk 15,1 – 10 Verlorenes Schaf und verlorener GroschenLk 18,15 – 17 Jesus und die KinderLk 21,1 – 4 Scherflein der WitweLk 24,5 + 6 „Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten?“Lk 24,29 „Bleibe bei uns...“

Kernworte

Lk 6,36 BarmherzigkeitLk 12,34 Herz-ReichtumLk 13,24 enge PforteLk 15,32 verlorener SohnLk 17,21b Reich GottesLk 17,7 + 8 Gott hilftLk18,15-17 Kind aufnehmenLk 18,27 Gott macht’s möglichLk 21,19 Haltet durch!Lk 22,19 + 20 Leib und BlutLk 22,32 Gebet in ProbezeitLk 24,7 AuferstehungLk 24,36 Friedensgruß

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Es ist wie im Traum:Ich betrete ein großes, helles, uraltesHaus. Lange schon hab ich´s von außenbetrachtet, nun endlich fasse ich mir einHerz und trete ein. Vorsichtig öffne ichdie erste Tür: Eine alte Bekannte kommtmir entgegen, ich gehe auf sie zu und wirunterhalten uns. In der Begegnung spüreich sehr schnell, daß das, was ich gemeinthabe an ihr zu kennen, nur die „äußereSchicht“ war. Faszinierend, was allesdarunter steckt! Bereitwillig erzählt mei-ne Gesprächspartnerin von ihrem Leben,ihrem Frausein, ihrem Glauben, wie sieGott erfahren hat. Ich kann nur staunen.Nachdenklich gehe ich weiter, ich spüre,

wie neue Gedanken in mir zu keimenbeginnen. Wie bereichernd war diesesGespräch!Da ist die nächste Tür vor mir. Wer wohldahinter auf mich wartet?Wieder eine alte Bekannte, die viel zuerzählen hat, mich zum Nachdenken,zum Fragen, zum Infragestellen anregt.Was haben diese Frauen mit Gott erlebt?Wie ging es ihnen dabei? Wie geht es mirals Christin mit meinem Frausein? Wiefinde ich zu mir, zu meiner weiblichenIdentität? Wie kann ich Jungscharmäd-chen helfen, zu sich und zu Gott zu fin-den?

Frauengeschichtenim Lukasevangelium

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So gehe ich durch die Räume, dieFrauengeschichten des Lukasevan-geliums, begegne Frauen, die Jesusbegegnet sind, ihn hautnah erlebthaben. Diese Frauen sprechen durchdie Jahrtausende zu mir, sie helfenmir beim Klären meiner Lebensfra-gen (Fragen, mit denen sie sich eben-falls auseinandersetzen mußten). Siebereichern mich, machen mir GottesWesen lieb, stellen mir Jesus als ver-läßlichen, verständnisvollen Freundvor. Und ich stelle fest: Frauengedan-ken und -gefühle, Frauenschmerzund -freude ändern sich kaum in denvielen Jahren. Und Gott? Er bleibt derGleiche, er nimmt uns Frauen, Män-ner und Kinder gestern wie heuteliebevoll an sein Herz.Euch, liebe Leserinnen und Leser,möchte ich nun einladen, mich zubegleiten auf der spannenden Ent-deckungsreise in die Vergangenheit– und in die Tiefen eures Seins. LaßtEuch mitnehmen!Übrigens: es bietet sich bei einemMädchenlager an, schwerpunktmäs-sig Frauengeschichten zu bearbeiten.Manchem Mädchen könnte dies eineIdentifikationshilfe sein. Sehr wich-tig ist es, sich vorher selbst ausgiebigmit diesen Geschichten auseinander-zusetzen, übers eigene Frauseinnachzudenken.Die einzelnen Geschichten sind soausgewählt, daß ihr die Grundgedan-ken dieses Heftes („Mit Jesus unter-wegs“, Stationen an verschiedenenOrten) übernehmen könnt.

Folgenden Frauen werdenwir begegnen:Maria, die Mutter Jesu, (Lk1,26-38);Ort: Nazaret in GaliläaSalbung der „Sünderin“;Ort: KapernaumDie gekrümmte Frau (Lk 13,10-16);Ort: UnterwegsMarta und Maria (Lk 10,38-42);Ort: Unterwegs nach JerusalemDie bittende Frau (Lk 18,1-8);Ort: JerichoFrauen am Kreuzweg/Frauen amOstermorgen (Lk 23,26ff, 24,1-12);Ort: Jerusalem

Birgit Rilling

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16Kapernaum liegt am Nordwestuferdes Sees Genezareth im Land Gene-zareth an der Straße von der Mittel-meerküste nach Damaskus. Im Ortbefand sich eine Zollstation, außer-dem war in Kapernaum eine römi-sche Truppenabteilung stationiert.Kapernaum verfügte über einen klei-nen Fischerhafen und eine Synagoge.Jesus in KapernaumKapernaum ist einer der am häufig-sten in den Evangelien genanntenOrte. Hier berief Jesus seine erstenJünger, heilte einen Besessenen, ei-nen Mann mit einer verdorrten Handund die Schwiegermutter des Petrus,ebenso den Gelähmten, der von sei-nen Freunden durch das Dach zuJesus hinuntergelassen wurde. In Ka-pernaum lebte der Hauptmann, des-sen Knecht Jesus heilte. Die Tochterdes Jairus wurde in Kapernaum vomTod erweckt. Der Zöllner Matthäusstammte aus Kapernaum, nicht zu

vergessen die Geschichten am SeeGenezareth.Aus dieser Fülle sollen hier drei Be-gegnungen Jesu in Kapernaum aus-führlicher beschrieben werden:

1. Der Fischzug(Lukas 5, 1 – 11)

A BeobachtungenPersonen: Jesus, Simon, Jakobus,

andere Fischer, Men-schenmenge

Ort: Kapernaum, am SeeZeit: Morgen (Fischer wa-

schen und flicken Net-ze), nach einer erfolglo-sen Nacht.

Ereignis:1. Menschenmenge drängt sich um

Jesus. Er soll von Gott reden.2. Jesus bittet Simon, ihn mit dem

Boot etwas vom Ufer wegzufah-

Kapernaum

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ren, damit er zu den Menschensprechen kann.

3. Nach der Rede fordert Jesus Simonauf, auf den See zu fahren, um dieNetze auszuwerfen.

4. Simon als erfahrener Fischer weiß,daß am Tag keine Fische gefangenwerden können, gehorcht aber Je-sus: „Auf dein Wort will ich ...”

5. Den Fischern gelingt ein so großerFang, der die Boote beinahe zumSinken bringt.

6. Simon fällt vor Jesus nieder: „Gehweg, ich bin ein sündiger Mensch.”

7. Jesus fordert Simon auf, mit ihm zukommen, um „Menschen zu fan-gen”; Simon, Jakobus und Johan-nes folgen Jesus.

Kern:• Simon vertraut Jesus gegen alle

menschliche/berufliche Erfah-rung;

• sein Vertrauen wird mit dem gu-ten Fang belohnt;

• Simon erkennt, daß er sündig ist.Trotzdem oder gerade deshalb (Er-kenntnis)

• lädt Jesus ihn ein, ihm nachzufol-gen;

• den drei Fischern, die das Wundererlebt haben, ist die Nachfolge Jesuwichtiger, als alles andere. Sie las-sen ihr altes Leben zurück und fol-gen Jesus.

B ErlebnisweltVertrauen – Wem kann man heutenoch Vertrauen? (Vertrauen gut –Kontrolle besser?)Was zählt? Glaube oder facts?Erfahrungen von Kindern/Mitarbei-tern: Wo wurde mein Vertrauen inGott belohnt?

Sünde – was ist Sünde? Wie könnenMA/Kinder damit umgehen?

C Möglichkeiten:1. Spielszene – Fischzug2. Fischerprüfung3. Vertrauensspiele4. Geländespiel zum Thema Vertrau-

en5. Gesprächsrunden / Kreativpro-

gramm, Szenen: Sünde, Verge-bung, Nachfolge, Vertrauen

6. Menschenfischen: Stadtspiel: werbringt die meisten Menschen zueiner bestimmten Zeit an einen ver-einbarten Ort...

Walter Hieber

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2. Der Hauptmann(Lukas 7, 1 – 10)

A BeobachtungenPersonen: Jesus, Hauptmann,(Knecht), Ältester der Juden und Be-gleiter, Freunde des Hauptmanns.Ort: Feld der Bergpredigt bei Kap-ernaum und Weg nach Kapernaum,nahe beim Haus des Hauptmanns.Zeit: Kurz nach der Bergpredigt.Ereignis:1. Knecht des Hauptmannes ist tod-

krank2. Hauptmann sendet den Ältesten

der Juden zu Jesus mit der Bitte,den Knecht gesund zu machen

3. Ältester spricht für den Haupt-mann und richtet dessen Bitte aus

4. Jesus geht mit5. Hauptmann sendet Jesus seine

Freunde entgegen (Jesus würdesich bei Betreten des Hauses un-rein machen): „Ein Wort genügt,um den Knecht zu heilen.“

6. Jesus lobt den Glauben des Haupt-mannes

7. Der Knecht wird daraufhin ge-sund.

Kern:• Die Herkunft des Hauptmannes ist

Jesus egal. Sein Tun/Glauben istentscheidend („Er liebt unserVolk”)

• Der Glaube eines „Ungläubigen”verwundert Jesus. Er stellt seinenGlauben über alles, was er in Israel(von den Israeliten = Gläubigen)erlebt hat.

• Jesus belohnt das Vertrauen undden Glauben des Hauptmannes.

• Die Sorge/Bitte (Fürbitte) eines an-deren (Freundes) hilft dem Knecht.

B ErlebnisweltWas ist entscheidend? ÄußerlichesBild (Vorurteile) oder innere Einstel-lung?Wir erleben meistens etwas anderes,als in dieser Geschichte.Fürbitte für einen Freund. Was kön-nen wir für kranke / leidende Freun-de tun?(Anliegen wie der Hauptmann vorJesus bringen – heute: Gebet)

C MöglichkeitenSpielzenen zur GeschichteErfahrungen mit Gebet und Fürbitte,Gebetskärtchen für FreundeGeländespiel: Suche nach Jesus (Briefdes Hauptmannes, Hinweise evtl.durch Menschen, die die Bergpredigtmitbekommen haben (Aussagen ausder Bergpredigt).

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3. Die Salbung(Lukas 7, 36 – 50)

A BeobachtungenDas verspricht eine spannende Ge-schichte zu werden: Jesus begegnetzwei Menschen – unterschiedlich wieTag und Nacht: Der namenlosen„Sünderin“ und dem Pharisäer Si-mon. Der Pharisäer: Rechtschaffen,fromm, gebildet, wohlhabend, ange-sehen, offen und interessiert (keinGegner Jesu, wie viele seiner Kolle-gen). Er will sich eine eigene Mei-nung über diesen Wanderpredigerbilden, deshalb lädt er ihn in seinHaus ein. Das wird bestimmt eineinteressante Tischrunde! Es wird in-teressant, aber anders als erwartet!

Denn da kommt diese Frau. Wie siewohl hereingekommen ist? Stadtbe-kannt, vermutlich eine Prostituierte.Sehr peinlich für den Gastgeber Si-mon. Denn sie hält sich nicht im Hin-tergrund. Man liegt zu Tisch und sieliefert eine Szene. Von hinten kom-mend tritt sie an Jesus heran, weinthemmungslos, die Leute scheinen ihrvöllig egal zu sein. Zärtlich wischt siedie Tränen mit ihrem Haar von sei-nen Füßen, küßt sie, öffnet ein Fläsch-chen mit kostbarem Salböl und salbtihn. Und Jesus? Er stößt sie nicht weg,er läßt sich ihre Zärtlichkeiten gefal-len, läßt sich wohltun, zeigt keineBerührungsängste: Jesus zum Anfas-sen!Wie kommt sie nur dazu? Wir ken-nen die Vorgeschichte nicht, vermut-lich hat sie Jesus kennengelernt alseinen, der auch die Verachteten an-

nimmt, die am Rand der Gesellschaftund Moral. Sie hat erfahren: Gott hatmich lieb, gerade mich, er ruft michzu sich, obwohl er ganz genau ummeine Geschichte weiß. Er weiß, wasfür eine ich bin, doch das hält ihnnicht zurück mich in die Arme zuschließen. Er ist so gut zu mir, ervergibt mir alle meine Sünden – unddas ist viel bei meinem kaputten Le-ben. Ihr Herz fließt über von Glückund Dankbarkeit. Und sie hat denunbändigen Wunsch, Jesus etwasGutes zu tun, ihm, der ihr neues Le-ben, neue Hoffnung schenkt.

Und Simon? Für ihn ist der Fall nunklar. Er hat sein Urteil gefällt: Dieserkann nie ein Prophet sein, sonst wür-de er das nicht zulassen. Jesus weißum seine Gedanken und nimmt siesehr ernst. Mit Hilfe eines Gleichnis-

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ses (wie so oft, wenn Jesus etwas ver-deutlichen will), stößt er ihn auf sichselbst. Schuldner Gottes sind wir alle,vielleicht „größere oder kleinere“,aber alle in gleicher Weise auf GottesGnade angewiesen. Simon muß sichfragen lassen: „Bist du dir denn be-wußt, daß du auf Gottes Gnade ange-wiesen bist? Lebst du aus der Verge-bung, d. h. quillt dir dein Herz übervoll Freude und Dank? Zeigt sichdein Begnadigt-Sein in der Liebe zuanderen Menschen? Du weißt doch:Die Freude, die du über Gottes Gna-de empfindest, will und kann Gestaltgewinnen in deiner Liebe zum Näch-sten! Wie sieht es denn aus mit deinerLiebe zum Nächsten? Nimm dir einBeispiel an dieser Frau! Sieh nur, wie-viel Liebe sie mir zeigt. Simon, das istdeine Chance. Versuche von neuemGottes große Liebe zu dir zu begrei-fen – und nimm sie nicht als etwasSelbstverständliches. Sie ist undbleibt Geschenk, ein Anrecht hat nie-mand darauf.“Um es noch mal klar zu sagen: DieFrau verdient sich nicht die Verge-bung durch ihr liebevolles Handeln.Hier liegt ein, nicht nur von den Pha-risäern, oft begangener Denkfehler:Wenn ich ein anständiges Leben füh-re, mich an Gottes Gebote halte undbei Abschweifungen ein schlechtesGewissen habe, dann nur hat michGott lieb. Unser Text sagt uns: An-dersherum! Weil dieser Frau verge-ben wurde, geht sie hin und zeigtviel Liebe. Sie lebt und liebt aufgrundder bereits erfahrenen Vergebung.Jesus bestätigt dies mit seinem Wort:„Dir sind Deine Sünden vergeben.“Nach den geltenden theologischen

und moralischen Maßstäben ist dasfür die anderen „rechtschaffenen“Gäste ein großes Ärgernis. Denn Je-sus gibt damit dieser Frau ihre Wür-de zurück. Plötzlich ist niemandmehr da, auf die man mit Fingernzeigen könnte. Vielleicht schaut nunder eine oder die andere die voll Ver-achtung erhobene Hand genauer anund stellt dabei fest, daß bei einemausgestreckten Zeigefinger, drei Fin-ger auf einen selbst zeigen. Und vorden Ohren aller sagt Jesus zu derFrau: „Dein Glaube hat dir geholfen.Geh hin in Frieden.“ Segnend entläßter die Frau in den offenen Raum derLiebe. Ihre Seele singt ein neues Lied.Vielleicht sind es Verse, wie in Ps 113,1-8.Bonhoeffer faßt diese Gedanken infolgendem Text zusammen:

Wo die Menschen sagen verloren, dasagt Gott gefunden.Wo die Menschen sagen gerichtet,da sagt Gott gerettet.Wo die Menschen sagen Nein, dasagt Gott Ja.

B Erlebniswelt1. Simon lädt Jesus in sein Haus ein,er sucht das Gespräch mit ihm, istoffen und interessiert.Kinder sind von Natur aus neugierigund, wenn sie noch keine schlechtenErfahrungen gemacht haben, unvor-eingenommen. Behutsam sollten wirsie an biblische Texte heranführen.Das gelingt am besten, wenn wir unsselbst eingehend und „unvoreinge-nommen“ mit einem Text auseinan-dersetzen. Laßt doch mal Kommen-tare und Arbeitshilfen auf der Seite

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und fragt euch: Was sagt mir derText? Nehmt eure Gedanken mit indie Jungschar. Es wäre einen Versuchwert, bei der Andacht nicht gleicheine Auslegung/Kommentar vorzu-legen, sondern mit den Kindern überden Text ins Gespräch zu kommen.Spürt ihr, daß Kinder Barrieren auf-gebaut haben, versucht die Ursacheherauszufinden. Am besten lassensich im Zweiergespräch Mißver-ständnisse und Verletzungen aufdek-ken. Und mir/euch als Jungscharlei-terin / -leiter ist dieses Nachfrageneine hilfreiche Herausforderung, umden eigenen Glauben zu reflektieren/ zu hinterfragen / zu festigen.2. Aufgrund der erfahrenen Vergebungquillt das Herz der Frau über vonDankbarkeit und Liebe.a) Kinder wie auch Erwachsene erle-ben und erleiden die zerstörerischeMacht von Schuld als bittere Reali-tät im Leben. Manche werden zu-tiefst, weil selbst erfahren, nachfüh-len können, was es heißt, ein kaputtesLeben zu führen wie die Sünderin.Andere werden sagen: So schlimmist es bei mir doch nicht, aber dieseoder jene Sache drückt mich sehr, icherkenne, daß es mit meiner Liebenicht weit her ist – wie Simon. Für allegilt: aus eigener Kraft und Anstren-gung läßt sich ein Heilwerden nichterreichen. Es braucht eines Gottes,der die Schuld tilgt, egal wie großund schwer sie auch sein mag, einesGottes, der freispricht. Das ist einvöllig unverdientes Geschenk, daswir nur mit beiden Händen ergreifenbrauchen. Räumen wir auf mit denFehlmeinungen, es uns irgendwie

verdienen zu müssen, uns selbst zurechtfertigen oder in einer verborge-nen Kammer unseres Herzens nochzu befürchten, wir müßten doch be-straft werden.b) „Mir ist ein Stein vom Herzen ge-fallen!“ – So läßt sich das Gefühlerfahrener Vergebung bildhaft um-schreiben. „Und jetzt will ich meineFreude und Liebe zeigen“. Lob- undDanklieder und Gebete drücken dasaus. Erlauben wir uns, unsere Freudeso herausquellen zu lassen? Hat un-ser Dank Raum? Gott freut sich überjede „Rückmeldung“.c) „Die erfahrene Liebe Gottes willich weitergeben.“ Das ist die Konse-quenz der Vergebung. Jesus sagt:„Was ihr getan habt einem meinergeringsten Brüder, das habt ihr mirgetan.“ Und das dürfen wir wörtlichnehmen.d) Liebe zum Nächsten ist phantasie-voll, persönlich und mir entspre-chend. So persönlich und unver-gleichbar meine Vergebung war, soindividuell drückt sich das in der Lie-be zum Mitmenschen aus.3. Die Frau „draußen“, am Rande derGesellschaft, ist denen „drinnen“ einÄrgernis.Gibt es bei uns nicht auch ein „drin-nen“ und ein „draußen“? Draußensind all die, die anders sind, nicht inunsere Gruppen/Kirche/Gesell-schaft passen. Draußen sind die, dienicht so fromm, nicht so gebildet,nicht so sportlich, nicht so schön,nicht so weiß, nicht so reich, nicht soangepaßt, nicht so gut, nichtso...(beliebig fortsetzbar) sind. Jesusist ein Grenzgänger. Seine Botschaft

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von der Vergebung ist ein Angriff aufdie Grenzen, die die „drinnen“ gegendie „draußen“ gezogen haben. Die-ses „Grenzen-ziehen“, das aus derAngst vor Neuem, Ungewohntem,geboren wird, verletzt, engt ein understickt Leben. Mehr als die Ausge-grenzten sind die durch eigene HandEingesperrten auf Vergebung ange-wiesen. Bin ich nicht auch so ein„Grenzenzieher“/eine „Grenzenzie-herin“? Kenne ich den Weg aus mei-ner Begrenzung? Kann ich den miranvertrauten Kindern Wege aus ih-rer Begrenzung zeigen?

C Möglichkeiten1. Nehmt Euch Zeit zum Lesen bibli-scher Texte. Der alte Rat, sich stilleZeiten am Tag zu reservieren ist garnicht so dumm. Jede / jeder mußnatürlich ihre / seine eigene Form,ihren / seinen eigenen Platz zum Le-sen und Beten finden. Auf einem La-ger lassen sich bestimmt mit etwasPhantasie solche Ruheräume / -zei-ten schaffen, die von den anderenrespektiert werden sollten. FührtKinder zur Stille, z. B. durch Phanta-siereisen, Erleben der Natur, Medita-tionen, ruhige Musik, Anbetungslie-der, Gute-Nacht-Geschichten,Gebetszeiten.

Thema „Offenheit-Barrieren gegenGott“: Was denke ich über Gott?Welches Gottesbild habe ich? Anwelchen Punkten verschließe ichmich, ziehe ich mich zurück? Wo undwarum habe ich Angst vor Gott? Soll-ten sich beim Hinterfragen Barrierenherausstellen, sollte ein ehrliches Ge-

spräch, vielleicht ein Schuldbekennt-nis dran sein, sucht Euch eine PersonEures Vertrauens, die zuhören undweiterhelfen kann (Seelsorgerin /Seelsorger).Mit Kindern kann man über dieseFragen in einer Gesprächsrunde spre-chen, ein kleines Anspiel entwickeln(Thema: Welche Gottesbilder habenMenschen?) evtl. mit Fragebögen (an-onym) arbeiten.

2. a) Erzählt den Kindern in eurenWorten von Schuld, Gottes großerLiebe zu schuldigen Menschen, demAngebot der Vergebung. Führt siebehutsam zu dem entscheidendenPunkt: „Jetzt bin ich gefragt. Mir willGott vergeben. Jesus trägt meineSchuld. Will ich das?“ Die Einwilli-gung kann nun symbolisch festge-macht werden.Methoden:• Zettel mit dem beschriften, was

mich plagt, was ich Gott geben will.Zettel dann einsammeln und ver-brennen.

• Zettel an ein Holzkreuz nagelnGebt den Kindern Zeit, um über die-se Fragen nachzudenken. Jede / je-der kann sich dazu ein ruhiges Plätz-le suchen. In dieser Zeit sollten dieKinder nicht miteinander sprechen,um sich nicht abzulenken. Die Jung-scharleiterinnen / Jungscharleiterkönnen an festgelegten Orten zu Ge-sprächen bereitstehen.

b) Offenes Liedersingen: Anbetungs-lieder , Gebetsgemeinschaft

• Dankaltar bauen (bestehend ausSchachteln, die beschriftet sind mit

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allem, für das wir Gott loben unddanken wollen.)

• Jesus eine rote Rose schenken(Stuhlkreis, in der Mitte steht einKreuz, davor leere Vase. Rosen lie-gen bereit, jede / jeder, die / dermöchte, darf eine nehmen und indie Vase stellen. Rote Rosen drük-ken das aus, was man nicht mitWorten sagen kann, sie sind Sym-bol der Liebe).

c) Laßt Eurer Phantasie freien Lauf:Wem kann ich etwas Gutes tun? „Je-sus im Bruder / in der Schwestersehen“ – wie könnte das konkret wer-den: zu Hause, in der Schule, mitFreunden / Feinden? Könnte maneine Aktion starten, deren ErlösRandgruppen zugute kommt? Undvergeßt niemals: Gutes tun / liebenist immer nur Weitergeben des Gu-ten / der Liebe, die wir selbst emp-fangen haben, nie Selbstzweck! Gottselbst wirkt in uns das Gute, er machtuns zu liebesfähigen Menschen, dasbraucht seine Zeit.

d) Liebe zum Nächsten geht nie nachSchema „F“. Der eine verschenkt seinZuhören, die andere ihr Geld. Je-mand entschuldigt sich, jemand an-deres steht gegen Ungerechtigkeitauf. Tun wir das, was uns entspricht– und das aus ganzem Herzen.

3. Ausgrenzung entsteht aus Angst.Angst kann durch positive Erfahrun-gen überwunden werden. Wer erfah-ren hat, daß die anderen ja gar nichtso anders sind, oder mich in ihremAnders-Sein nicht angreifen, sondernbereichern können, der läßt seine

Ängste los. Schaffen wir positive Be-rührungspunkte: Ein Fest der Natio-nen mit Spielen, Tänzen, Essen undTrinken aus anderen Ländern wäreeine Möglichkeit. Vielleicht läßt sichein „ausländischer“ Christ einladen,der über das Christsein in seinemHeimatland berichtet. Könnten wirnicht mal die, die sonst draußen ste-hen einladen? Oder zu ihnen gehen(Besuch in Behinderteneinrichtun-gen, Altenheimen, Krankenhäu-sern)?Manchmal bemerken wir gar nicht,daß wir Grenzen ziehen. Laßt dieKinder aus ihrem Alltag Beispielesuchen und in Form eines spontanenTheaters nachspielen. Nachdem dieSituationen aufgezeigt worden sind,wird gemeinsam oder in Kleingrup-pen nach Lösungsmöglichkeiten ge-sucht.

Birgit Rilling

Weitere Ideen zu Kapernaum:• Fischerprüfung/-ausbildung• Fischerfest, Fischerabend am Ha-

fen• Handelskarawanen (Gelände-

spiel)• Zollstation – Schmuggelspiel• Handwerker – Hobbygruppen,

Handwerkerfest, Markt• Geländespiel: Zoff mit römischen

Truppen• Synagoge: Zelt der Stille, Singen,

Gebet, Bibellese

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24Maria(Lukas 1,26-38)Person: Einfaches jüdisches Mäd-chen, verlobt mit Josef, (ganz „nor-male“ kleine Frau aus dem Volk).Die „kleine“ Maria ist für Großes aus-ersehen. Sie willigt ein in Gottes Wil-len (V.38). Ihr Mut zum Dienen (De-mut) macht diese kleine Frau groß.Dienen heißt: sich bereitstellen fürdas, was Gott möchte. Und wasmöchte Gott? Menschen sollen seineLiebe erfahren, befreit werden vomDunkel zu erfülltem Leben. Dazubraucht Gott Männer und Frauen,die auf andere zugehen, die feinfüh-lig sind, die Nöte und Fragen deranderen sehen und ernstnehmen.Vor allem solche Menschen habenVerständnis und Mitgefühl für ande-re, die selbst Leid erlebt haben. Wererfahren hat, wie wohltuend leises

Zuhören, behutsames Mittragen ist,wird selbst bereit, anderen diesen„Segen“ zukommen zu lassen. Be-sonders Frauen sind von Gott mitfeinen Sensoren für eigene und frem-de Gefühle ausgestattet worden. Dasist eine sehr kostbare Gabe, die wiruns nicht zuschütten lasssen sollten!Gott selbst ist ein dienender, ein mit-fühlender, mitleidender Gott, der inNotzeiten ganz nahe ist. Er verheißtdenen Seligkeit, die’s schwer haben(Lk 6, 20-26). Seine Liebe gilt denKleinen, Wehrlosen, ungerecht Be-handelten. Seine Liebe gilt besondersden Frauen. Wir wissen: Gott ist ganznah in unserer Ohnmacht, in unse-rem Versagen. Er umarmt uns in un-serer Schwachheit. Warum meinenwir denn immer, kämpfen zu müs-sen, stark (und „männlich“) sein zumüssen? Ist es nicht so: Da, wo ichmächtig bin / sein will, da ist Gottohnmächtig? Und – in meiner Ohn-macht zeigt sich Gottes Macht.

Möglichkeiten• Club der Helferinnen / Helfer:

Hilfsaktionen planen und ausfüh-ren

• Tag der kleinen Dinge: Aus klei-nen, „wertlosen“ Gegenständenbasteln wir Schönes. Steinmänn-chen, Webbilder aus Naturmateri-al (Äste, Moos, Zapfen), Mülltiereaus alten Dosen und Joghurtbe-chern, Schmuck aus kleinen Per-len. Aussage: Wertloses, Kleinesbekommt einen Wert, wird kost-bar durch Schöpferhand/idee.

Birgit Rilling

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Die Reise Jesu nach Jerusalem nimmt imLukasevangelium einen großen Raumein. Dabei ist es auffallend, daß Jesusnicht wie bei einer normalen Pilgerfahrtzum Passahfest nach Jerusalem die Pro-vinz Samaria meidet, sondern mittendurch dieses Gebiet zieht, sogar Kontaktmit den Samaritanern aufnimmt. Dasallerdings war für die frommen Judenseiner Zeit ein anstößiges Verhalten,denn die Beziehungen zwischen Judenund Samaritanern waren haßbestimmt.Trotz einer Fülle an Gemeinsamkeitenwurden die Samaritaner von den Judenpraktisch als Heiden angesehen, da sie einMischvolk waren und nicht im Jerusa-lemer Tempel, sondern auf dem BergGarizim opferten. Somit galten sie alsAbweichler vom wahren Glauben.Unterwegs zu sein, das bedeutete fürJesus und seine Jünger, auf Wanderschaftzu sein, nicht zu wissen, wo man amAbend sein Nachtlager aufschlagen kann,oft unter freiem Himmel sich niederzule-gen (Lk 9, 58), auf die Gastfreundschaft

und die Hilfe der Bewohner des jeweili-gen Dorfes angewiesen zu sein (Lk 10,7f). Außerdem verzichteten sie auf jedeReiseausrüstung und Proviant (Lk 9, 3und 10,4). Auf einem Jungscharlagerkönnten wir diese Situation nachempfin-den, indem wir z.B. eine Nacht unterfreiem Himmel übernachten und unsmehr oder weniger davon ernähren, wasdie Schöpfung uns bietet. Oder wir un-ternehmen eine 2-Tages-Tour, bei der wirauf die Hilfe und Unterstützung der Be-völkerung angewiesen sind.

1. Der barmherzigeSamariter

(Lukas 10, 25-37)

A BeobachtungenDer Text gliedert sich in zwei Teile:Das Gespräch mit dem Schriftgelehr-ten (V 25-29) und die Beispielge-schichte vom barmherzigen Samari-ter (V 30-37).

in Galiläa

und

Samaria

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Im ersten Teil will ein Schriftgelehr-ter Jesus auf die Probe stellen. Er stelltdie Frage, was nötig sei, um das ewi-ge Leben zu bekommen. Jesus ant-wortet darauf mit dem Doppelgebotder Liebe (V 21), was auch für diefrommen Juden seiner Zeit das höch-ste Gebot darstellt und gibt somiteine richtige und zufriedenstellendeAntwort. Aber der gelehrte Mannwill es genau wissen: „Wer ist dennmein Nächster ?” Er selbst hätte eineeindeutige Antwort parat, denn nurauf Volks- und Religionsgenossentraf dieses Gebot zu.Jesus hingegen erzählt ihm die Bei-spielgeschichte.Die Geschichte ist aus dem alltägli-chen Leben gegriffen, die Situationden Zuhörern Jesu bekannt: Die Stra-ße von Jerusalem nach Jericho istauch heute noch einsam und felsig,war damals für Überfälle berüchtigt.Der Beraubte, ein Jude, vielleicht ein

Kaufmann, mußte ohne Hilfe ster-ben, das war klar. Um so unverständ-licher ist es, daß zunächst der Priesterund der Levit, ein Tempelbedienste-ter, beides fromme Männer, an demMann vorübergehen, sogar einenweiten Bogen um ihn machen. EineEntschuldigung für dieses Verhaltengibt es nicht!Überraschend und anstößig zugleichfür Jesu Zuhörer ist es jedoch, daß ereinen Samaritaner ins Spiel bringt.Sie hätten einen normalen jüdischenBürger erwartet. Aber gerade derungeliebte Mann aus dem Nachbar-volk tut das, was nötig ist. Er verarz-tet den Verwundeten (Wein und Ölwaren allgemeine Heilmittel), bringtihn in eine Gaststätte und sorgt somitfür seine Genesung.In V 36 dreht Jesus die Frage desSchriftgelehrten um: „Wer ist demVerwundeten der Nächste gewe-sen?” Dadurch, daß jener eingeste-hen muß, daß es der Samaritaner war,wird allen klar: Mein Nächster istder, der gerade meine Hilfe braucht,egal ob er die gleiche Nationalität,Hautfarbe, Religion, Gesinnung,Meinung,... hat wie ich.In diesem Text kommt also ein Zen-tralthema Jesu vor: es ist das Tun desGotteswillens. Der wird hier kon-kret in der tatkräftigen Liebe, die alleSchranken sprengt und der Auffor-derung Jesu (V 37), ebenso als Näch-ster zu handeln.

B ErlebnisweltDie Bestimmung des Nächsten alsden, der gerade meine Hilfe brauchtund die Aufforderung Jesu zu kon-kretem Handeln, hat meiner Mei-

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nung nach einen sehr aktuellen Be-zug: In einer Gesellschaft, in der dieGewaltbereitschaft sogar unter Ju-gendlichen immer mehr zunimmt, inder mangelnde Zivilcourage beklagtwird, weg- und übersehen statt hin-sehen gilt, und Gleichgültigkeit zu-gunsten der eigenen Interessen re-giert, bleibt die Forderung Jesu zupraktischen Nächstenliebe wichtig.Jesus kümmerte sich im Besonderenum die Schwächeren, stellt sogar mitdem Samaritaner einen Außenseiterals Vorbild dar. Eigentlich sollten wirdem Verhalten Jesu kompromißlosfolgen, doch wenn Helfen praktischwird, gibt es doch so manche Proble-me. Folgende Fragen wollen zumNachdenken anregen:• Wem habe ich schon geholfen?• Kann man immer helfen?• Was macht helfen schwer?Jesus fordert: Es gibt keine Gründenicht zu helfen! Aber wie kann dasverwirklicht werden ?

C Möglichkeiten1. Erzählen und SpielenDie Beispielgeschichte vom barmher-zigen Samariter eignet sich gut fürein „Spontan-Anspiel”, in dem eini-ge Kinder selbst mitspielen. DieRahmengeschichte wird von denMitarbeitern dargebotenund während Jesus die Ge-schichte vom barmherzi-gen Samariter erzählt, for-dert er einige Zuhörer auf,die kurzen Sätze seinerErzählung spontan nach-zuspielen.

2. Geländespiel:

Die Helfer vom SamariterbundSpielidee:Die Beispielgeschichte vom barmherzi-gen Samariter aus Lk 10, 30-37 soll indiesem Spiel hautnah nacherlebt werden,indem MA und Kinder Personen aus derGeschichte darstellen und deren Han-deln nachempfinden.A) AufgabenDie Kinder, die Helfer im Samariter-bund sind, werden in Vierergruppen– sogenannte Tragemannschaften –aufgeteilt. Sie müssen sich zuerst einestabile Trage bauen und erhalten vonder Hauptsanitätsstation eine Sani-Ausrüstung (Mullbinden und eineWundtinktur). Die Mannschaften er-halten die Aufgabe, in einem be-grenzten Waldstück, Verletzte auf-zufinden, sie an Ort und Stelle zuversorgen und in Gaststätten zurweiteren Pflege zu bringen. Vorsichtist allerdings vor Räubern geboten,die sie nur wenn sie keinen Verletz-ten dabeihaben durch Abschlagenfangen und die Sani-Ausrüstung rau-ben können. Dafür müssen sich dieGruppen bei der Hauptsanitätsstati-on erst wieder Ersatz beschaffen, be-vor sie mit dem Spiel weitermachenkönnen. Nachdem die Verletzten bei

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der Gaststätte untergebracht wordensind, können sie sich wieder im Ge-lände verteilen, dürfen aber nicht so-fort wieder aufgenommen werden.Punkte gibt es für den Bau der Trag-bahre, für jeden abgelieferten Ver-letzten für die Versorgung und dieArt des Umgangs mit ihm.B) Personen / feste Stationen im Ge-ländeDer verletzte Mann: MA (wenn nö-tig auch freiwillige Teilnehmer), dieim Wald verstreut liegen und aufHilfe warten.Räuber: MA, die die Samariter durchAbschlagen fangen können und so-mit deren Ausrüstung rauben.Samariter: Kinder, die die Verletztenauffinden, sie verarzten und zurWirtschaft bringen müssen.Hauptsanitätsstation: Ein MA, derdas Spiel erklärt, bei Fragen zur Ver-fügung steht und geraubte Sani-Aus-rüstungen ersetzt.Gaststätte: Ein MA, bei dem die Ver-sorgten abgeliefert werden können.Dieser verlangt allerdings von denGruppen einen Dinar als Tagespfle-gesatz, den sie in der Spülküchedurch Abwaschen von schmutzigemGeschirr (ebenfalls ein MA in derNähe der Station) verdienen können.3 „Geh hin und tu desgleichen” – EinSozialtagUm diese Forderung Jesu konkretwerden zu lassen, könnten wir zu-sammen mit den Kindern Aktionenplanen, bei denen sie selbst an Men-schen vor Ort, die Hilfe brauchen, alsSamariter handeln und sie dann mitHilfe z.B. der örtlichen Pfarrämterdurchführen.

Vorschläge für Aktionen: Ständchensingen im Krankenhaus, Altenheim,Pflegeheim, Besuche bei alten undkranken Menschen, Organisation ei-nes Altennachmittages, Spendenak-tion für notleidende Kinder.

Stephan Schiek

2. Der gütige Vater(Lukas 15, 11-32)

A BeobachtungenDieses Gleichnis ist der Höhepunktder Gleichnisse vom Verlorenen (Lk15, 1-10). In ihm zeigt Jesus das Zen-tralthema seiner Verkündigung,nämlich seine und damit Gottes be-dingungslose Zuneigung zu denSündern.V 11-13: Die Bitte des jüngeren Soh-nes an seinen Vater, ihm sein Erbteilauszuzahlen, stand im Einklang mitdem damaligen jüdischen Erbrecht:So steht nach Dtn 21, 17 dem älterenSohn zwei Drittel, dem jüngeren einDrittel des Vermögens des Vaters zu.Außerdem bekam er nur den drittenTeil des „nicht festen” Vermögens(z.B. Ersparnisse) ausbezahlt, Land,Haus und Hof wurden nicht angeta-stet. Als Grund für das vorzeitigeAusbezahlen kann die nicht unübli-che Auswanderungsabsicht des jün-geren Sohnes angesehen werden, daPalästina seine Bewohner nicht alleernähren konnte. Somit stellt diesesVerhalten keinerlei Schuld dar, istweder rebellisch noch sittenwidrig.Erst durch das verschwenderischeLeben lädt der jüngere Sohn Schuldauf sich, da er nicht verantwortungs-

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bewußt mit dem Vermögen des Va-ters umgeht.V 14-16: Die unerwartete Hungers-not im fremden Land beschleunigtden sozialen Abstieg des jungenMannes. Er begibt sich in doppelteUnreinheit: Nicht nur, daß er in denDienst eines Bürgers dieses Landes,eines Heiden, tritt, bei dem die jüdi-schen Gesetze (z.B. das Sabbatgebot)nicht gelten; er muß sogar Schweine,für Juden unreine Tiere, hüten. Nichteinmal deren Essen darf er teilen. „Sojemand ist ganz unten”.V 17-19: Erst in dieser Situationkommt er zu einer radikalen Selbst-besinnung. Er übernimmt die volleVerantwortung für sein Verhalten,sieht die Situation als Folge seinesschuldbeladenen Handelns an undist bereit, die Konsequenzen zu tra-gen. Er erkennt, daß er vor Gott undseinem Vater schuldig geworden ist,daß er sein Sohnesrecht verwirkt hatund als Tagelöhner bei seinem Vaterarbeiten will.V 20-24: Sein Vater aber sieht dasanders. Als er ihn von weitem er-kennt, läuft er ihm entgegen, umarmtund küßt ihn. Dadurch gibt er ihmschon zu erkennen: Du sollst als meinSohn gelten, egal, was geschehen ist.Die Annahme folgt vor dem Schuld-bekenntnis, das keine Voraussetzungfür die Vergebung ist. Der Vater setztihn wieder voll in seine Sohnesstel-lung ein: Das Festkleid ist eine hoheAuszeichnung, der Ring bezeichnetdas Siegelrecht des Sohnes, die Schu-he den freien Mann. Ihm zu Ehrenwird ein Freudenfest gefeiert.V 25-32: Der ältere Sohn protestiertgegen das Verhalten des Vaters. Er

sieht sich ungerecht behandelt undum sein Erbteil betrogen. Der Vateraber versichert ihm das Gegenteil:„Was mein ist, ist auch dein.” Er bit-tet ihn zur Mitfreude, geht ihm ingleicher Weise entgegen wie seinemBruder und lädt ihn zum Freudenfestein. Das Ende jedoch bleibt offen, dieEntscheidung des Älteren wird nichtmitgeteilt.Kernaussagen: Jesus möchte mit die-sem Gleichnis seinen Zuhörern zweiDinge grundlegend klarmachen: Ein-mal die in V 20-24 bedingungsloseAnnahme des Sohnes durch den Va-ter und die damit verbundene Freu-de. So gütig und gnädig wie derVater, so handelt Gott an jedemMenschen. Den eigentlichen Höhe-punkt stellt allerdings V 32 dar: Wieder Vater wünscht, daß sich sein älte-rer Sohn über die Heimkehr des jün-geren freut, so wünscht Gott, daßsich die Gerechten über die Annah-me der Sünder freuen und sie wiederin die Gemeinschaft aufnehmen.

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B ErlebnisweltIdentifizieren können sich die Kin-der sowohl mit dem jüngeren alsauch mit dem älteren Sohn. Der Jün-gere, der raus will aus der Enge desElternhauses, der in der Fremde aufeigene Faust sein Glück versuchenwill. All das darf – wie Jesus schildert– nicht negativ bewertet werden. Gottist wie ein Vater, der seinen Sohngewähren läßt, ihn in die Freiheit,nicht aber aus der Verantwortungentläßt. Der Ältere, der sich vom Va-ter ungerecht behandelt fühlt, derimmer seine Pflicht erfüllt und nach-her das gleiche bekommt wie seinBruder. Ihm sagt Jesus durch denVater: „Alles was mein ist, ist auchdein; du bekommst, was dir zusteht,freue dich, daß dein Bruder wiederda ist.”In V 32 geht es insbesondere um dieAufforderung Jesu, Außenseiter wie-der in die Gemeinschaft aufzuneh-men, weil gerade ihnen Gottes Liebegilt. Wie steht es damit heute ? Blei-ben oft nicht in der Schule, Freizeitund auch Jungschargruppen Außen-seiter am Rande stehen? Somit ist dieAufforderung Jesu für Kinder wieMitarbeiter wichtig.Kennen die Kinder noch ein solchesElternhaus, wie es bei diesem Vatergeschildert wird? Gibt es überall nochdiese Erfahrungen des Gewährenlas-sens, Abwartens und Entgegenkom-mens, die Freiheit, seine eigenen Ent-deckungen machen zu dürfen undgleichzeitig ein Elternhaus, das eineHeimat für die Kinder darstellt, indem Vertrauen das Verhältnis zwi-schen den Menschen prägt, wo Ver-gebung möglich ist? Gerade die all-

wöchentliche Jungscharstunde undbesonders die Gemeinschaft auf ei-ner Freizeit können die MA nutzen,um den Kindern ein solches Verhält-nis vorzuleben. Somit ist das Verhal-ten des Vaters insbesondere Vorbildfür das Verhalten von uns MA ineiner Welt, in der dies alles fremdgeworden ist.Anmerkung: Die Tatsache, daß der Artikelmeistens die männliche Form erwähnt, trägteinerseits der damaligen patriarchalischenGesellschaft Rechnung, in der die Töchterleider noch keine Rolle in der Erbschaft spiel-ten und ergibt sich andererseits aus der gebo-tenen Kürze. Die inhaltlichen Aussagen tref-fen natürlich genauso auf Mädchen undFrauen zu, trägt doch außerdem der Vater inder Erzählung viele Züge, die wir besondesvon einer Mutter kennen.

C MöglichkeitenZur Vertiefung der recht bekanntenGeschichte, bieten sich kreative Bi-bel-Hobbygruppen an, in der dieAussagen in besondere Weise aktua-lisiert werden können: z.B. in Formeiner Reportage in Spiegel TV, Seri-enfolge der Lindenstraße (beides evtl.mit einer Videokamera aufgenom-men), einem Hörspiel im Radio, Arti-kel in der Bildzeitung, als Lied einesSchlagersängers...Als spielerisches Nacherleben wäreein Geländespiel denkbar, in der diebeschriebenen Tätigkeiten und dasVerhalten der handelnden Personenerfüllt werden müssen (z.B. das Aus-wandern, Geldverprassen, Schwei-nehüten, die Rückkehr des jüngerenSohnes). Den Abschluß des Spieleskann ein echt orientalisches Freuden-fest mit Essen, Musik und Tanz dar-stellen.

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Besonders an diesem Tag kann das„Vaterhaus Gottes”, ein ruhiger Ort,an dem die Kinder die oben beschrie-ben Eigenschaften der „Heimat beiGott” erfahren können, angebotenwerden. Stephan Schiek

det, sondern ihnen hilft, ohne zu fra-gen, welche Nationalität sie haben.Er stellt sogar wieder einen Auslän-der als Vorbild für die andern heraus.Fragen zum Nachdenken: Wer sinddiese Ausgestoßenen heute ? Wie ver-halten wir uns ihnen gegenüber ?Jesus freut sich über die Dankbarkeitdes einen, der zu ihm zurückkehrt.Sie ist zwar keine Bedingung für dieHeilung (die neun anderen bleibengesund), wohl aber eine natürlicheFolge des Geschehenen. Genausofreut sich Gott heute über unserenDank und unser Lob für das Ret-tungswerk, das er in Jesus vollbrachthat.

C MöglichkeitenDie Geschichte könnte der Kern einesDankgottesdienstes sein, der in derMitte der Freizeit stattfindet.Auch heute noch gibt es Menschen,die an Aussatz (Lepra) erkrankt sind.Wie können wir ihnen mit unserenMöglichkeiten helfen?

3. Die zehn Aussät-zigen

(Lukas 17, 11-19)

A BeobachtungenJesus begegnet neun jüdischen undeinem samaritanischen Aussätzigen.Die, die sonst keine Gemeinschaft ha-ben, tun sich in der Krankheit zusam-men. Sie gelten als von Gott Gestrafte(Num 12, 10 und Dtn 28, 7).Aufhaltendürfen sie sich nur am Rande derDörfer und müssen von jedem Ge-sunden aufgrund einer gesetzlichenWeisung (Lev 13, 45f) Abstand hal-ten. Jesus beantwortet ihre Bitte nachHeilung mit den Worten: „Zeigt euchden Priestern”, denn nur sie konntenden Kranken eine Aufnahme in dieGemeinschaft Israels ermöglichen.Sie werden auch tatsächlich auf demWeg zu den Priestern gesund. Abernur der Fremdling, der Samaritaner,kehrt zu Jesus um und dankt ihm undGott für seine Heilung. Damit tut er,was Jesus von allen erwartet hätte: Ererfährt die Heilung als BegnadigungGottes und erkennt, daß Gott in Jesuswirkt.

B ErlebnisweltAuch in dieser Episode wird deut-lich, daß Jesus sich nicht von denKranken und Ausgestoßenen abwen-

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Möglichkeiten• Gespräch oder Fragebogen (ge-heim!) oder Kombination aus bei-dem:

1.Kenne ich Menschen, die ge-krümmt sind? Wie geht

es ihnen wohl? Wiegeht es mir mit die-sen Menschen? Wiekann ich helfen?2. Gibt es etwas, dasschwer auf mir la-stet (mich krümmt)?

Was verstelt mir denBlick zum Himmel

(was schränkt michein)? Habe ich Jesus

schon kennenge-lernt, der mir die

Last nehmen will?Es kann sich ein „Lasten am Kreuzablegen“ anschließen. (Kieselsteine

als „Lasten“ real oder sym-bolisch, d. h. in Gedanken

beschriften und zumHolzkreuz bringen,Kinder in Jesu Namen

lossprechen, Dank-psalm, z. B. Ps. 34, Freu-

dentanz, z. B. zu israeli-schem Lied).

• Kreatives Darstellen dergekrümmten und der aufge-richteten Frau: Modellierenaus Ton oder Malen, ganztoll ist auch das Herstellenkleiner Puppen (s. Bastelbü-cher).

Birgit Rilling

4. Die gekrümmteFrau (Lk 13,10-16)

18 Jahre Blick nach unten, Staub undSchatten, nie die Sonne, einge-schränkter Horizont18 Jahre einsam, ausgestoßen,verachtet, bohrende Fragen:Warum ich?18 Jahre gekrümmt, innerlichund äußerlich gebeugt,verkümmerte Seele18 Jahre ganz unten, keine Hoffnung,gefangen und gefesselt in Angst undElendGekrümmt-sein – auch mein Teil?Leid, das mich beugt, Sorge, die michunten hält, Ängste, die mich gefangen-haltenUngelebte Hoffnungen und Sehnsüch-te, die nie groß und aufrecht werdendürfenUnd dann kommt ERER sieht, ER beugt sich hinun-ter, ER ruftSieht, was sie ersehnt, worauf sienicht mehr zu hoffen gewagtER hat ihn gefunden – den Wegin ihr HerzER sieht und ER gibtZärtlich berührt ER ihre wundeStelleUnd dann geschieht es:Der gekrümmte Rücken richtet sichauf, die schwere Last gleitet vonihren SchulternDie starken Fesseln und Ketten sindvernichtet, ihr Herz ist freiAufrecht steht sie daEin neuer Mensch, befreit zum LebenLangsam erheben sich ihre HändeIhr ganzes Sein preist den BefreierGeheilt, erlöst, aufgerichtet

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33Der Blinde vonJericho Lukas 18,35-43

A Beobachtungen1. Nicht aufgebenDer Blinde von Jericho, auch Barti-mäus genannt, gibt nicht auf. Zwarwendet sich ihm niemand zu – Blindestehen außerhalb der Gesellschaft –aber er hat sich nicht aufgegeben. SeitJahren sitzt er vor den Toren vonJericho und bettelt, um die notwendi-gen Lebensmittel zu erhalten. Er zer-fällt nicht in Selbstmitleid, er glaubtan Besserung, er hofft auf Hilfe.Die Hilfe naht – „Jesus, erbarme dichmein“, ruft Bartimäus. Aber die Leu-te versuchen, ihn zum Schweigenzubringen. Doch auch hier gibt derBlinde nicht auf: er bleibt hartnäckig,ruft Jesus so lange und immer dring-licher, bis dieser ihn zu sich führenläßt.

Jericho

2. Grenzenloses Vertrauen„Herr, daß ich wieder sehen möge.“Diese Antwort auf die Frage Jesu,was er tun soll, ist für mich verblüf-fend und ermutigend zugleich. Barti-mäus traut Jesus alles zu, bedin-gungslos. Ein Mann, der Jesus auchnoch nie gesehen hat – wie ich – ihnnur vom Erzählen anderer kennt.Habe ich auch so ein grenzenloses,unendliches Vertrauen in Jesus?3. Dank und LobBartimäus wird geholfen. Er danktund lobt Gott, er folgt Jesus nach. Fürihn ist es eine Selbstverständlichkeit,daß er sich nun ganz für den Dienstbei Jesus einsetzt. Bei ihm ist der Danküber die Heilung größer, als daß erüber all die Freude, wieder sehen zukönnen, seinen Heiland vergessenwürde. Auch deshalb ist der Blindevon Jericho für mich ein Vorbild: Lobund Dank in allen Situationen.

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B LebensweltWie hartnäckig Kinder doch sein kön-nen. Im negativen, aber auch im posi-tiven Sinne. Wenn sie etwas wissenwollen, geben sie nicht auf. Sie fragenund fragen. Sie sind wißbegierig undes verbleibt den Eltern und Jungs-charleitern die wichtige Aufgabe, diegesamten Fragen zu beantworten.Wieso kümmert sich Jesus um Blin-de? Was ist, wenn man nichts sieht?Weshalb sehen manche Leute nichts?Wieso wollten die anderen Leutenicht, daß Bartimäus laut ruft? Viel-leicht war es ihnen peinlich, vielleichtwollten sie nichts mit dem Blinden zutun haben. Kinder haben noch eingroßes Vertrauen. Sie können denBlinden gut verstehen.Wunderbar wäre es, wenn die Kin-der ihre Wißbegierde darauf auswei-ten würden, Jesus genau kennenzu-lernen. Wenn sie nachfragen, wiesoJesus dem Bartimäus hilft, wenn sieihr Vertrauen in Jesus setzen. Men-schen können enttäuschen – Jesus nie.

C MöglichkeitenDiese Szene eignet sich besonderszum Nachspielen. Dadurch wirdvielleicht verständlicher, wieso dieeinzelnen Personen so gehandelt ha-ben.Neben den herkömmlichen „Blin-denspielen“ (jemanden mit verbun-denen Augen erkennen durch Abta-sten, an der Stimme, durch Körper-form umfahren mit einem Kochlöffel;Topfschlagen; Erschmecken von Le-bensmitteln) bieten sich auch Ver-trauensspiele an: Es werden Scher-ben, Reißnägel, Flaschen u.ä. auf ei-ner Strecke ausgelegt. Ein Mitspieler

schaut sich die Strecke an und suchtsich dann jemand aus, dem er zu-traut, daß er ihn sicher durch diesenParcours führen wird. Dann werdenihm die Augen verbunden. Ohne daßer es merkt, werden all die Gegen-stände wieder weggenommen, da-mit nichts passieren kann.Abwandlung: Es wird jemand als„Durchführer“ zugeteilt, den der ent-sprechende Jungscharler nicht so gut lei-den kann.Als weitere Möglichkeit möchte ichauf die „Rose von Jericho“ hinwei-sen: Das ist eine Pflanze, im getrock-neten Zustand ein brauner, häßlicherKnäuel, der im Sandsturm querdurch die Wüste treibt. Kommt diesePflanze dann aber in eine Oase, wiez.B. in die Palmenstadt Jericho, undstößt auf Wasser, so öffnet sie sich inkürzester Zeit und wird herrlichgrün. Ergrünen lassen kann man siein einer großen Schale mit Wasser.

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Zachäus Lukas 19,1-10

A Beobachtungen1. Klein und allein„Du darfst nicht klein sein...“ heißt esin einem Lied. Wer klein ist, wird oftgehänselt, gute Freunde zu finden istschwierig. Wer aber auch noch Zöll-ner ist, den Leuten ihr hart erarbeite-tes Geld ungerechtfertigt abnimmt,der hat garantiert keine Freunde.Ganz allein zu sein, ohne Freunde –wer würde sich das wünschen? Jederbraucht Menschen um sich herum,die ihn auf dem Weg begleiten.2. Klein aber ohoNur nicht blöd sein, dachte sich wahr-scheinlich Zachäus, als er nach Mög-lichkeiten suchte, um Jesus zu sehen.Als kleiner Mann in einer Menschen-menge hat er keine Chancen, den vor-übergehenden Jesus zu sehen. Aber

klettern kann er, und von oben hatman den Überblick. Als kleiner Mannkann er so ganz groß rauskommen.Wo kommen unsere „Kleinen“ großraus? Auch sie legen sich mächtig insZeug, wenn sie etwas unbedingt er-reichen wollen.3. Jesus sieht ihn, und das verändertZachäus’ Leben. Nicht nur der unbe-liebte Zöllner sieht Jesus, sondern Je-sus sieht ihn. Jesus kommt zu ihm –zu ihm, den nie jemand besuchenwollte. Er ist nicht mehr ausgestoßenund allein, denn Jesus sorgt sich umihn.Das verändert sein Leben, seine Ein-stellung: großzügig verteilt Zachäusseine Güter an Arme und Betrogene.Geld zahlt er zurück, mehr als ermüßte, und er merkt dabei, daß ernicht ärmer, sondern reicher wird.

B LebensweltDie Begegnung mit Jesus verändertZachäus’ Leben grundlegend: Jesushat sich ihm zugewandt, ihm, dereigentlich nichts in der Gesellschaftgalt. Ihm, dem kleinen Zöllner, denniemand leiden konnte, mit dem nie-mand was zu tun haben wollte. Wasfür eine großartige Erfahrung, ange-nommen zu werden. So wie man ist,auch mit allen Fehlern.So ist Jesus.Die Erfahrung der Kinder ist oftmalsanders: im Kindergarten/der Schulewerden sie geärgert, weil sie zu kleinoder zu ungeschickt sind. Die Elternwünschen sich intelligentere Kinder,die das Gymnasium besuchen undnicht die Hauptschule. Gefühle undAusdrücke, Empfindungen, die fürdie Kinder schmerzlich sind.

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In diese Erlebniswelt hinein zu erfah-ren, daß es da Jesus gibt, daß er umjedes einzelne Kind weiß und sorgt,könnte gerade auf einem Jungschar-lager besonders spürbar werden.Eine Begegnung mit dem lebendigenSohn Gottes verändert Leben. DieJungscharler gehen gestärkt in denAlltag, denn sie wissen, daß sie mitJesus an ihrer Seite nicht klein undallein sind.

C Möglichkeitena) Klein kommt groß raus: Altbe-kannte Spiele, die riesig aufgebautwerden.• Mühle. Mit Sägemehl werden die

Linien markiert, als „Mühlesteine“werden Jungscharler eingesetzt,die sich dann im Team absprechenund entsprechend schieben.

• Fang den Hut. Die Konturen desSpielbretts werden aufgemalt,bzw. auf die Wiese gestreut, die

„Männchen“ sind wieder Jung-scharteams, die Karton- oder Stoff-hüllen tragen.

• Würfelspiele mit gigantischenWürfeln.

b) Geldspielec) Gutes tun per Geldvermehrung:Jeder Jungscharler erhält einen Ap-fel, diesen muß er dann im Dorf/inder Stadt immer weiter eintauschengegen höherwertige Gegenständeoder Geld. Der Erlös wird gespendet.d) Gestaltung eines Festes, denn woist kein Fest, wenn Jesus in einemHause einkehrt?

Die Bittende WitweLukas 18,1-8Die Bartimäusgeschichte ist vomGrundgedanken her dieser Geschich-te sehr ähnlich, könnte also durchdiese Geschichte ersetzt werden. DieWitwe lag dem Richter schon langein den Ohren, auch sie war hartnäk-kig und hoffte auf ihr Recht. Egal,was es wohl bei dem Richter für ei-nen Eindruck machen würde.Schließlich zahlt sich ihr Bitten aus:sie bekommt ihr Recht, obwohl derRichter ansonsten ungerecht handelt.Wieviel mehr wird der gerechte Gottseinen Auserwählten Recht schaffen,wenn sie bei ihm Recht erbitten.Das ist eine tröstliche Hilfe für denAlltag, wenn Mitarbeiter oder Jung-scharler Unrecht erleiden: „Ich mußnicht mit Gewalt dagegen angehen,ich muß auch nicht verzweifeln. Ichdarf Gott bitten, und er wird mirRecht verschaffen.“

Daniela Schweikardt

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Lukas 19,28 – 48

A BeobachtungenParalleltext: Mk 11, 1 – 19; Matth 21, 1– 13Es ist sinnvoll, diesen Text in dreiUnterabschnitte zu teilen:a) Einzug in Jerusalem V 28 – 40b) Trauer über Jerusalem V 41 – 44c) Tempelreinigung V 45 – 48

a) Einzug in JerusalemDas Reiten auf einem Esel war dasVorrechte der Propheten und derFührer des Volkes. So reitet Mose aufeinem Esel (2. Mose 4,20), ebenso dieRichter (Richter 5,10; 10,4; 12,14). InSacharja 9,9 wird der Einzug des Frie-densfürsten und Messias beschrie-ben und genauso wird er von Jesuspraktiziert. Daher ist zu verstehen,daß alle, die es miterleben in Jubelausbrechen und Gott loben.Die Pharisäer erkennen sofort die Si-tuation und fordern Jesus zum Ab-bruch der Aktion auf. Doch Jesuslehnt dieses Ansinnen ab. Damit be-stätigt er seinen Anspruch als SohnGottes, der Friedenskönig und derMessias zu sein.

Jerusalemb) Trauer über JerusalemDrei Jahre zog Jesus durch Israel, umdas Volk zur Umkehr zu Gott zurufen. Doch sein Ruf verhallte weit-gehend ohne Resonanz. Seine Worteund Taten wurde zwar oft begeistertzugestimmt, aber im Leben der Men-schen haben sie kaum Spuren hinter-lassen. Dieser lange aufgestaute Frustbricht sich jetzt in Tränen über Jeru-salem Bahn, zumal Jesus die düstereZukunft der Stadt kennt, aber sienicht abwenden kann.

c) TempelreinigungDie unter b) genannte fehlende Aus-richtung auf Gott im Alltag spiegeltsich auch im Tempel wieder. Religiö-ser Rummel verbunden mit geschäft-lichen Aktivitäten prägen das Ge-schehen. Jesus beklagt, daß aus demTempel ein „Räuberhöhle“ gewor-den ist statt einem Bethaus. Jetzt wirdbei Jesus die Trauer von Wut abge-löst. Er stellt mit „heiligen Zorn“ dieOrdnung im Tempel wieder her.

B ErlebnisweltDer Verfall des geistlichen Lebens istnicht nur ein Problem zur Zeit Jesu.

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Esel. An einem geeigneten Ort wirdeine Andacht gehalten.Kerngedanke: Jesus will in dein Herzeinziehen als König. Doch vorher isteine Generalreinigung des Lebensnötig.Kindern verdeutlichen, daß sie jedenTag bereit sein müssen, daß Jesus inihr Leben einziehen kann.2. AufräumaktionEs ist zwar unangenehm, aber irgendwann wird Aufräumen nötig. Berichtvon einem Umzug, wo sich in vielenJahre reichlich Dinge angesammelthaben, die keiner mehr braucht. Er-gebnis: zwei Container Müll!Andere Beispiele für Aufräumen:Kinderzimmer, SpieleckeDas Aufräumen trifft auch auf dasLeben zu. Beispielhaft darstellen, wassich alles an Schuld, Versagen, Ver-säumnissen, Minderwertigkeitsge-fühlen, Ängste ansammelt.Angebote zur „Reinigung“:• Stille Stunde zum Überlegen• Gespräche anbieten (mit festen Ort

und Termin)• Gebetsgemeinschaft anbieten• Aktion: Kinder schreiben Schuld-

schein. Er wird ans Kreuz genageltoder im Lagerfeuer verbrannt.

Verbinden kann man dieses innereAufräumen mit einer Reinigungsak-tion zum Beispiel als Lager-Putztagoder Müllsammeln im Wald. Kannals Gleichnis verwendet werden.3. Augenzeugenberichtsiehe Jungschar-Werkbuch 1996, Sei-te 75 – 76

Dietmar Fischer

Die Kinder heute erleben häufig er-starrte Formen des christlichen Le-bens oder können sich überhaupt kei-ne Reim auf Gott und Jesus machen.Doch auch gestandene Christen un-terliegen immer wieder der Erosiondes Alltags und können schnell zueiner Karikatur werden, ohne es zumerken.Paulus vergleicht unser Leben undunseren Körper mit dem Tempel Got-tes bzw. des Heiligen Geistes (1. Ko-rinther 3,16f; 6,19). Wir Mitarbeitersollten bedenken, ob nicht auch un-ser Leben einer Reinigung bedarf.Könnte es sein, daß unser Herz zumMarktplatz für religiöse und wirt-schaftliche Gedanken geworden ist,statt die Wohnung Gottes zu sein?

C Möglichkeiten1. Triumphzug für GottKinder ziehen mit Lobliedern durchdas Lager, den Ort... Voran wird einKreuz getragen, vielleicht von einem

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39Maria und MartaLukas 10,38-42

(Ergänzend, als Info lesen: Joh 11,1-5und Joh 12,1-3)Wir können davon ausgehen, daß Je-sus Freunde im Land hatte, von de-nen er eingeladen wurde, die ihn undseine mit ihm ziehenden Jüngerin-nen und Jünger unterstützten unddadurch ihrer Freude und Dankbar-keit Ausdruck verliehen (Lk 8,1-3!!).Allesamt Menschen, oft Frauen, de-nen Jesus in irgendeiner Weise liebe-voll, wohltuend, heilend begegnetwar. Unser Text erzählt von den bei-den Schwestern Marta und Maria.

Maria:Maria hat erkannt, was jetzt wichtigist für sie: das Zuhören! Sie ist soüberwältigt von der großen LiebeJesu zu ihr, daß sie sich über alleGesetze des Alltags/der Gastfreund-schaft hinwegsetzt. Sie fällt aus ihrerRolle als Frau, indem sie den Platzeinnimmt, der eigentlich männlichenSchülern gehört. Sie hängt an seinenLippen und saugt jedes seiner Wortegierig ein. Jesus freut sich über Mariaund läßt sie in seiner Nähe. Sie be-

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kommt bei ihm was sie braucht: Ge-borgenheit und Frieden.

Marta:Sie hat Jesu freundliche Zuwendungin ihrem Leben erfahren und drücktnun ihre Dankbarkeit und Liebedurchs Dienen aus. Sie will ihm wohl-tun, ihn verwöhnen, deshalb scheutsie keine Mühe und gibt ihr Bestes.Aber irgendwann bemerkt sie, daßsie dabei alleingelassen wird und ihrBemühen zu scheitern droht und sowendet sie sich an Jesus. Jesus wür-digt ihre große Mühe. (Hinweis: Ererwartet nicht, daß Frauen ihn bedie-nen, sonst hätte er Maria zum Helfenaufgefordert!) Ganz liebevoll weister sie auf das hin, was sie bei all ihrerArbeit (für ihn!) nicht vergessen darf:Sie darf ausruhen in seiner Nähe,

auftanken und sich beschenken las-sen. Das ist lebenswichtig! Sonst be-steht die Gefahr, daß sich der Akti-vismus verselbstständigt.

Möglichkeiten• Gespräch: Was ist wichtig in mei-

nem Leben? Was nimmt meinefreie Zeit ein? Wann habe ich Zeit,um mich von Gott beschenken zulassen? Wo und wie beschenktmich Gott?

• Wohl-tu-fest: Wenn möglich drau-ßen, evtl. abends mit Lagerfeuer,Anbetungsliedern oder ruhigerMusik, Geschichte/Psalmlesung/Textlesung, kleiner Imbiß, Phanta-siereise, meditativen Tänzen odersonstigen ruhigen, wohltuendenElementen.

Birgit Rilling

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Passion

A BeobachtungenDiese Einheit umfaßt die gesamtePassionsgeschichte vom Abendmahlbis zu Kreuzigung. Es ist eine sehrumfangreiches Geschehen, daß nichtim einzelnen ausführlich abgehan-delt werden kann, sondern nur alsQuerschnitt. Deshalb ist es ange-bracht den Handlungsablauf in ein-zelne Abschnitte aufzuteilen:Abendmahl Lk 22,7 – 38Gethsemane Lk 22,39 – 46Verrat von Judas Lk 22,47 – 53Verleugnung v. Petrus Lk 22,54 – 71Jesus vor Pilatus Lk 23,1 – 25Kreuzweg Lk 23,26 – 32Golgatha Lk 23,33 – 49

Eine Hilfe zur intensiven Beschäfti-gung mit den Text ist das Buch vonArthur Richter „Prozeß gegen Gott“(DDR-Ausgabe: „Gericht bei Nacht.“Es wurde im Jungscharleiter 1/93Seite 31 – 35 besprochen. Der erf-Verlag hat es auch als MC herausge-bracht.Es muß entschieden werden, ob nurein Abschnitt ausgewählt wird, oderob der Gesamtkomplex bearbeitetwerden soll.

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B ErlebnisweltDie Passionsgeschichte berichtetvom Verrat durch Freunde und einerungerechten Verurteilung. Das erle-ben Kinder häufig, daß Freunde ihrWort nicht halten oder sie verpetzen.Das führt zu Enttäuschung und Ver-bitterung.Eine andere Erfahrung ist, daß ande-re Menschen bestimmen, wo es langgeht. Im Garten von Gethsemane er-leben wir, daß Gott Jesus fragt, ob erdiesen Weg gehen will. Gott ziehtseinen Plan nicht gegen unseren Wil-len durch.

C Möglichkeiten (fürGesamtkomplex)1. GruppenarbeitDie Programmidee umfaßt, daß sichjede Gruppe mit einen Handlungs-abschnitt beschäftigt. Man kann ver-schieden Varianten auswählen:• Journalisten erarbeiten Zeitungs-

berichte• Detektive untersuchen die Krimi-

nalgeschichte Jesu

• Film-Teams setzen Bibeltext inSpielszenen um und drehen wennmöglich dazu ein Video

2. Interview mit dem Jünger JohannesEr hat alles miterlebt und kann daherzu jeden Abschnitt Auskunft geben.3. Der Hauptmann erzähltHauptmann in voller Montur berich-tet über:• die Festnahme Jesu,• das Geschehen im Hof des Hauses

vom Hohen Priester, wo einFreund Jesu verleugnet;

• vom Prozeß und anschließenderFolterung Jesu

• vom Kreuzweg• von der Hinrichtung• von der Bewachung des Grabes

Dietmar Fischer

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Es lohnt sich, die Passionsgeschichteam Stück zu lesen, um dann lebendigerzählen zu können. Neue Entdek-kungen habe ich mit Bildern und Tex-ten des Buches „Er war einer vonuns“ von Rien Poortvliet/FriedrichMeisinger, Kawohl-Verlag gemacht.Versuchen wir uns einzufühlen indie Kreuzwegszene. Das Urteil ist ge-fällt, Jesus wird zur Hinrichtung ge-führt. Viele Menschen säumen dieStraßen, Neugier, Abscheu, Spott, Be-troffenheit, Trauer bewegt sie. Unterihnen auch die Frauen, die ihn ken-nen- und liebengelernt haben. Undjetzt ist alles vorbei. Nur begleitenkönnen sie ihn noch auf seinem letz-ten Weg. Der Schmerz zerreißt dieSeele. Die Frauen lassen ihren Gefüh-len freien Lauf, sie klagen und wei-nen um ihn. Da wendet sich Jesus ansie (Lk 23, 27-30) und spricht sie an.Sie sollen nicht über ihn weinen, son-dern über sich selbst und ihre Kinder.Ein seltsames, ein prophetischesWort. Jesus kündet das bevorstehen-de schreckliche Ende Jerusalems an(ca. 70 nach Chr.). Wehe denen, diedann in dieser Stadt leben! Jesus willdie Umkehr der weinenden Frauen,nicht ihr Mitleid. Sie sollen erkennen,wir sollen erkennen, warum er die-sen schweren Weg gehen mußte: „Er

Frauenam

KreuzwegLukas 23,26-55

ist um unserer Missetat willen ver-wundet und um unserer Sünde wil-len zerschlagen Die Strafe liegt aufIHM auf daß wir Frieden haben.Durch seine Wunden sind wir ge-heilt.“ Umkehr bedeutet Abkehr voneiner gott-losen Lebenseinstellungund Hinwendung zum liebendenGott. Es bedeutet Einwilligung in dasAngebot Gottes, Einschlagen in diedargebotene Hand. – Und wie ist esmit mir?

MöglichkeitenText erzählen oder vorlesen, evtl. mitBildern aus der Kinderbibel oder demBuch „Er war einer von uns“.Kinder einen Vertrag zwischen „Je-sus und mir“ aufsetzen lassen. Inhalt:Was möchte ich festmachen? Z.B.Ich, (Name einsetzen), will jetzt zu Jesusgehören. Ich glaube, daß er Gottes Sohnist, hier gelebt hat und gestorben undauferstanden ist. Ich glaube, daß er allemeine Lasten, meine Sünden trägt. Ichglaube, daß ich unter seinem Schutz steheund er mich nie mehr loslässt.Das ist nur ein Beispiel, findet Eureneigenen Text!

Birgit Rilling

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Frauen am OstermorgenLukas 24, 1-12

Alles umsonstumsonst geglaubtumsonst gehofftumsonst geliebt

wie kann das Leben jeweitergehen ohne IHNdas hätte ER nicht tundürfenwohin, wenn das Ziel fehltwarum lebe ich und ER isttot

Gang zum GrabNachtNacht der Seelees kann nicht noch dunklersein

es gibt keinen tieferenSchmerzoder doch

mehr als zuvielleeres Grabnicht mal den letztenLiebesdienst dürfen sie IHMerweisenAbgrund

in der tiefsten Tiefeplötzlich Lichtangesprochen werdenWorte unfaßbarER ist nicht hierGOTT hat IHN vom Toderweckt

unglaublichHorizont übersteigend

Erinnerungsollte es doch wahr seinaufkeimende Freude

erste Schritteweg von der Stätte des TodesFreudenbotschafterinnenLobesherzenGOTT – was hast du getan

und dannWeibergeschwätzFestklammern am Tod

ABER:auch dich reißt Gottaus dem Rachen des Todesund stellt deine Füßeauf weiten RaumAUCH DICH

MöglichkeitenAnhand der „Licht – Dunkel – Symbolik“ den Text deutlich machen1. Obigen Text oder biblischen Text vorlesen, ab V. 4 dunklen Raum mit

Teelichtern erleuchten2. Meditation zum Thema Licht-Dunkel/Osternachtmeditation3. Schattenspiel mit Kindern oder Stabpuppen oder Scherenschnitt4. Folien für OHP oder Dias zu den einzelnen Szenen malen lassen

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Mit Jesus unterwegsLukas 24, 13 – 35

A BeobachtungenZwei enttäuschte Menschen verlas-sen Jerusalem und damit die „Ge-meinde“. Sie sehen keinen Sinn imLeiden Jesu und der Nachricht vonseiner Auferstehung irritiert sie voll-ends. Nur weg!Nun geschieht das Wunderbare, Je-sus läßt sie nicht laufen, sondern gehtmit ihnen. Sie erkennen ihn nicht.Selbst als der Fremde ihnen sagt, daßalles so o.k. ist, geht ihnen kein Lichtauf. Jesus legt selbst den Zeitpunktfest, wo er erkannt werden will. Die-se Begegnung mit Jesus hat neue En-ergie freigesetzt. Gerade haben siesich die 12 km lange Strecke nachEmmaus dahin geschleppt. Nun istes ihnen kein Problem, nochmals undunverzüglich nach Jerusalem zu ge-hen.

B ErlebnisweltEnttäuschung, das kennen die Kidsund genauso die Mitarbeiter. DieGründe sind unterschiedlich undvielfältig. Wie gehen wir nun mit denEnttäuschungen um?Auch heute ist eine Reaktion daraufdie Flucht, ganz gleich ob ins Privateoder ins Vergnügen. Der Run auf Vi-deos, Computerspiele, Disco,... istungebremst. Oft entstehen aber da-durch nur neue Enttäuschungen,statt daß die bestehenden abgebautwerden.

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Sich öffnen für Gottes tröstendes undvergebendes Handeln ist die Alter-native.

C Möglichkeiten1. EntdeckerclubEinstieg:• Bericht über lange Wege zur einer

Entdeckung oder Erfindung (z.B.Fahrrad, westlicher Seeweg nachIndien...)

• ErfinderquizAuslegung:Kleophas erzählt seine Geschichte,wie er Jesus entdeckt hat.Auswertung:Gespräch: Wo kann man Jesus heuteentdecken? (Gemeinde, Mission, Dia-konie, Bibel, an Leben von Men-schen...)Abschluß:Jeder Entdecker und Erfinder hatimmer wieder mit Enttäuschungenzu kämpfen. Oft sind hunderte miß-lungener Versuche geschehen, bisder Durchbruch gelang. Geduld undAusdauer sind gefragt.Auch in unseren persönlichen Lebenerleben wir immer wieder Enttäu-schungen mit Menschen (Eltern, Leh-rer, Geschwister, Freunden); durchunerfüllte Wünsche; mit der Kircheund vielleicht auch mit Gott. Du hat-test für ein bestimmtes Anliegen ge-betet und es hat sich nicht erfüllt.Da ist immer wieder Mut und Kraftnötig, Menschen zu vergeben, anGott zu glauben, zu Jesus zu betenund zur Jungschar zu gehen. AberJesus bleibt in allen Enttäuschungenbei uns. Selbst wenn wir nichts davonmerken und es erst viel später ent-decken.

2. BrotfestVorbereitungen:• Besuch einer Bäckerei• mehrere Gruppen backen Brot

(verschiedene Sorten)• Stockbrot fürs LagerfeuerBiblischer Bezug:Jesus sagt: Ich bin das Brot des Le-bens. Wer zu mir kommt, der wirdnicht mehr hungern und wer an michglaubt, der wird nie mehr dürsten.(Joh 6, 35)Auslegung:Dialog: Zwei sitzen am Tisch, essenund sprechen von den Erlebnissender letzten Tage mit Kreuzigung,Auferstehung und Begegnung mitdiesen Fremden. Dabei erzählen siewie enttäuscht sie waren und wie sieJesus beim Brotbrechen erkannt ha-ben.Auswertung:Enttäuschungen gehören zum tägli-chen Leben wie das Brotessen. Siekönnen unterschiedliche Ursachenhaben:• gebrochene Versprechen• mißbrauchtes Vertrauen• unerfüllte Wünsche• eigenes VersagenOft rauben sie uns Zuversicht undHoffnung. Dann fehlt die Kraft zuverzeihen oder Dinge neu anzupak-ken. Kraft erhält man durch Essenund Trinken. Jesus sagt uns, daß ERdas Brot des Lebens ist. Wenn wirIHN in uns aufnehmen, gibt ER unsneue Kraft und neuen Mut.

Dietmar Fischer

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Ein lustiger Fischerabend rund um Fi-sche und Fischer und was da sonst nochdazu gehört.Spielidee:Bereits am Vorabend oder morgenswerden die Jungscharler – vielleichtzeltweise – in Gruppen verteilt. NachMöglichkeit sollte in jeder Gruppeein Mitarbeiter mit dabei sein, beietwas älteren Jungscharlern ist diesaber nicht unbedingt nötig.Jede Gruppe erhält dann eine Aufga-be, ein Motto. Sie können sich nunden ganzen Tag über darauf vorbe-reiten, wie sie sich am Abend beimKulturfischbudenfest einbringen.Wichtig ist, daß den Kids ein großerGestaltungsspielraum gegeben wird,die Phantasie soll in vollem Umfangausgeschöpft werden.Der Abend selbst verläuft relativspontan, je nachdem, was von deneinzelnen Gruppen kommt. DerSpielleiter muß nur den Festabendbeginnen, die Beiträge koordinieren

KulturfischbudeFishermans friends

und schließlich den geeigneten Aus-klang finden.Tip: Als Einstieg eignet sich beson-ders, daß sich jeder einen glitschigenHaribo-Fisch aus einer Wasser-schüsssel fischen darf.Außerdem wird jedem Festteilneh-mer ein Fischsymbol ins Gesicht ge-malt.

GruppenFischers FritzDas ist die Gruppe, die die Räumlich-keiten entsprechend herrichtet. Fi-schernetze werden an die Decke ge-hängt, Angeln aufgestellt, Aquariengebastelt...Es soll einfach eine gemütliche Fi-scherbude entstehen. Außerdemwerden Gutscheine gebastelt: Jedererhält z.B. 20 Fische, die er dann nach-her für Essen einlösen kann. Denkbarist auch ein Vordruck mit Fischenzum Abstempeln o.ä.

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FischbudeIn der Fischerbude zaubert ein relativgroßes Küchenteam herzhafte Imbis-se wie• Fischmacs• Segelschiff: Käsebrötchen mit auf

Zahnstocher gestecktem Salatblattals Segel

• Fischstäbchen• Zitteraal: Götterspeise• F i s c h s u p p e / S e e t a n g s u p p e :

Lauch- oder sonstige Gemüsesup-pe

• Lachsbrötchen• Fischauge: Süßes Blätterteigstück

mit Aprikose als „Auge“Ein Fischmac „kostet“ dann vielleichtzwei Fische, ein Segelschiff nur ei-nen.Die üblichen Getränke (Tee, Apfel-saft, Mineralwasser...) werden unteranderen Namen angeboten: Tinte,frisch vom Tintenfisch, Seewasser....FischköpfeDie Fischköpfe sind die Verteidigerder friesischen Kultur und bemühensich daher um entsprechend hoch-deutsche bis plattdeutsche Aus-drucksweise. Allein dadurch erhei-tern sie den Abend. Evtl. sind sieauch mit entsprechenden Umhänge-plakaten auszurüsten.Sie sind aber außerdem Kämpfer fürdie Freiheit der Fische: also mehrPlatz in den Dosen, Halogenschein-werfer ins Meer, damit sie nicht im-mer nur im Dunkeln leben müssen,etc. Dies kann durch entsprechendeKurzvorträge zum Ausdruck kom-men.Wichtiges Hilfsmittel für diese Grup-pe: ein Fischlexikon, in dem alleFischarten aufgeführt sind.

FischerchöreEine sangesstarke Gruppe, die sichmusikalisch einbringen soll. Egal, obalte Jungscharschlager wie „Sei einlebendger Fisch“ vorgeschlagen wer-den, in die dann alle einstimmen kön-nen, oder ob sie selbst Lieder vortra-gen.Weitere Liedvorschläge:Ins Wasser fällt ein Stein; Ein Schiff,das sich Gemeinde nennt; Jederknüpft am eignen Netz; Petrus, siehnur zu Jesus.Auch Instrumentalstücke sind er-wünscht, oder z.B. ein Rasseltanz alsMagenverstimmung eines Blauwals– nur keine Hemmungen.Es können auch Lieder umgedichtet,quasi „fischig“ gemacht werden.Fischer-ModeDiese Gruppe soll die neuste Fisch-oder Fischermode präsentieren. Egalalso, ob der neueste Schrei für denFischer von heute dargestellt wird,oder Fischmoden aufgeführt werden.Die eleganten „Gummistiefel“ (Schu-he, verziert mit Haribo-Fischen), derTangtarnmantel, alles ist zu sehenauf der internationalen Fischermo-denschau.Als modische Accessoires dienen ausPfeifenputzer gebastelte Fische, dievielfältig getragen werden können:als Ohrring, als Gürtelschnalle, alsArmband.Schwung kommt in die Bude beimModell Rollmops (rollt über die Büh-ne), aber auch der Haifisch (Heu-Fisch) ist weniger gefürchtet als be-lacht.Wer macht den Buckelwal, modischsägt der Sägefisch...denkt euch fetzi-

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Spielfeld aufgefangen werden, bis siehinübergeschleudert werden muß.Dort, wo die Bombe zu Boden fällt,gibt es Punktverlust bzw. Punkte fürdie gegnerische Mannschaft.Verleihnix und Co.Das sind die dicken Fischhändler ausden Asterixcomics. Sie sind imwahrsten Sinne des Wortes schlag-kräftig. Bei jeder sich bietenden Gele-genheit lästern sie über den Gestankder Fische vom Konkurrenzhändlerund binnen kürzester Zeit raufen siesich.Es ist gerade auch für Kinder, diesonst sehr zurückhaltend sind, wich-tig, einmal in eine solche Rolle zuschlüpfen. Bekannte „Schlägerty-pen“ sollten nicht auch noch unter-stützt werden.Ob diese Gruppe überhaupt gebildetwird, kommt sehr stark auf das La-gerteam und die Jungscharler an.Selbstverständlich können noch wei-tere Gruppen gebildet werden. Nichtnur die Jungscharler-Phantasie sollfreien Lauf haben – auch das Teamkann neue Ideen spinnen!

Daniela Schweikardt

ge Sachen aus – es könnten tolle Spin-nereien durchgeführt werden.KalauerSinn und Zweck dieser Truppe ist es,Witz in die Bude zu bringen, für Stim-mung zu sorgen. Ob Spiele, Witze,Sketche, Theater, Sport... Gaudi ohneGrenzen.Bei warmem Wetter bietet sich auchdas Wasserbombenvolleyball an: Im-mer zwei Jungscharler zusammenerhalten ein Handtuch, das sie ge-meinsam halten. Je nach Spielfeld-größe können mehrere„Handtücher“ eineMannschaft bilden.Nun gilt es, dieWasserbombemit den ge-spannten Hand- tüchern zumgegnerischen Team über ein Netz/Seil zu schleudern. Bis zu dreimalkann die Wasserbombe im eigenen

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Neue Filme vom erfVom erf gibt es zwei sehr empfehlens-werte Videos für Kinder / Jungscharler.Der StörenfriedVHS, 60 min, Best.21044Der AdlerVHS , 60 min, Best.21054

je DM 39,95

Mit spielerischen Elementen, Rateformenmit Bewegung, Laufspielen drinnen wiedraußen, Pantomime oder Theater machtes Jungscharlern Spaß, sich auf die Bibeleinzulassen.

Wer kann mitmachen?• alle Gruppen im Jungscharalter von 8

bis 13 Jahren• eine Gruppe von mindestens 6 bis zu

12 Kindern (Ab 12 Kindern sollte sichdie Gruppe teilen und als zwei Grup-pen anmelden.)

Quizhefte gibt es durch die Jungscharbe-auftragten der Kirchen, Werke/Verbän-de oder sie können bestellt werden beim:Initiativkreis der 2. DBQM, Im Druseltal8, 34131 Kassel, Tel. 05 61 / 30 87-240,Fax -270

Wer das Lösungsblatt = Anmeldeformu-lar aus dem Quizheft an die darin ange-gebene Adresse für sein Bundesland ge-schickt und die einmalige Startgebührvon DM 25,- pro Gruppe überwiesen hat,wird zur 2. Runde = Regionalrunde ein-geladen.

1. Runde 15.4. – 30.9.962. Runde 20.10. – 30.1.97Kreativrunde 1.12.96 – 31.1.973. Runde 1.3. – 20.3.974. Runde 7./8.6.97

in Kassel

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Sie ist da!!!Vier komplette Jahrgänge (1992 – 1995),16 Hefte des bewährten Jungscharleitersgibt es jetzt auf CD-ROM. Alle Artikelkönnen schnell und übersichtlich ausWegweiser oder aktualisiertem Inhalts-verzeichnis aufgerufen werden.Die einzelnen Hefte des Jungscharleiterssind im PDF-Format aufgezeichnet. Aufder CD ist das Programm Acrobat Reader,mit dem die einzelnen Hefte gelesen wer-den können.SystemvoraussetzungenWindows, ab 386, CD-ROM-LaufwerkMacintosh, ab 7.0, CD-ROM-LaufwerkDer Preis DM 32,80

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Zu Israel / Jerusalem gibt es sehr vielgutes Arbeitsmaterial. In Buchhandlun-gen, Bibliotheken, Reisebüros, bei Israel-freunden warten viele Schätze auf euch.Medienzentralen bieten Dias und Videosan. Israelische Lieder, Tänze, ganze Mu-sicals gibt es zum Thema Israel. Tip: Fragtdoch mal euren Pfarrer oder Religions-lehrer nach Material zum Thema Lukasund Israel.

Bibel-CD ROM „Jesus”Die interaktive Reise durch das LebenJesuDie alte Geschichte neu belebt: 26 span-nende Erlebniswelten voller Spiel, Spaß,Musik und Film.Videos von Original-Schauplätzen gebenmit aktuellen Bildern aus Galiläa undPalästina eine Vision vom Leben vor 2000Jahren. Der künstlerische Aquarell-Stilverleiht Figuren und Bildern eine wohl-tuende Anmut. Animationen machen diewichtigen Aussagen und Ereignisse zumErlebnis. Spiele bieten Spaß und guteUnterhaltung für Jung und Alt.Das Leben Jesu in einem interaktivenMedium verleiht einer alten geschichteneue Attraktivität. Die Bibel ist und bleibtspannend und modern.Verlag neues buch DM 69,–

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»Jungscharleiter« Arbeitshilfe für die Jungschararbeit 9–13 Jahre

Herausgeber und Verlag: Schriftenniederlage des Evang. Jugendwerks in Württemberg GmbH, Stuttgartim Auftrag des CVJM-Gesamtverbandes in Deutschland e.V.Schriftleitung: Rainer Rudolph, Haeberlinstr. 1–3, 70563 Stuttgart, Tel. 0711/9781–0Anschrift von Verlag und Schriftleitung: Haeberlinstr. 1–3, 70563 Stuttgart, 0711/9781–0Erscheinungsweise: 4 x jährlich. Bezugspreis: jährlich (4 Hefte) DM 16,80 einschl. Zustellgebühren,Einzelpreis DM 3,60 plus PortoVertrieb und Abonnentenverwaltung: dsb Zeitschriften-Vertriebsges. mbH, 74168 Neckarsulm,Tel. 07132/959–100Abbestellungen: 6 Wochen vor Ende des BerechnungszeitraumesIllustrationen: Jörg Peter, WittenLayout: DTP-Service Marcel Luft, PliezhausenDruck: Omnitypie, Stuttgart

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