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M 98 Der Radiologe 5 · 2000 Aus den Ländern die Mammographie in der Öffentlichkeit künftig konstruktiv und mit positivem Unterton diskutiert wird. Ärztekammer unterstützt Qualitäts- bemühungen Obwohl unser Freund und Kollege Dr. Montgomery zunächst in seiner Funk- tion als Ärztekammerpräsident die Ver- öffentlichung im Hamburger Abendblatt scharf gerügt hat, ist nach eingehender Diskussion auch seitens der Ärztekam- mer eine Bereitschaft zu erkennnen, an den Qualitätsbemühungen des Berufs- verbandes aktiv mitzuwirken. Die föderalistische Struktur unserer Ge- sundheitswesens erweist sich dabei aber als Hemmschuh. Nicht weniger als 23 KVen in 16 Bundesländern mit entspre- chenden Ärztekammern haben jeweils eigene Vorstellungen,wie eine qualitäts- gesicherte Mammographie ablaufen sollte. Um zu verhindern, daß bei einer derartigen Meinungsvielfalt wiederum die Frauen zu kurz kommen, dürfte es in unser aller Interesse liegen, die Thema- tik weiterhin beim Bundesvorstand, ver- treten durch Dr.Altland und Dr. Fischer, in guten Händen zu wissen. Die Aktion des Hamburger Abendblat- tes hat trotz aller Unruhe auch dazu ge- führt, daß die Qualitätsbemühungen ei- nen höheren Stellenwert bekommen ha- ben und einige Mitglieder in den Be- rufsverband eingetreten sind. In diesem Rahmen möchte ich unsere neuen Mit- glieder ganz herzlich begrüßen und will- kommen heißen. Insgesamt ist damit trotz der altersbedingten Austritte im letzten Jahr ein leichter Anstieg der Ham- burger Mitgliederzahl zu verzeichnen, der Kliniksektor ist aber nach wie vor unterrepräsentiert. Von eminent wichtiger Bedeutung sind weiterhin die HVM-Beschlüsse in der Vertreterversammlung der KV. Bedau- erlicherweise ist der Berufsverband in diesem Gremium nur sehr unzureichend vertreten. Unser Versuch,ein adaptiertes „Käsbach- Modell“ für Hamburg zu etablieren, um einen Einstieg in die Mengenbegrenzung zu erreichen und gleichzeitig den Be- sitzstand eines radiologischen Kassen- arztsitzes abzusichern, ist im Frühjahr letzten Jahres zunächst verschoben wor- den. Leider stellte der Kollege Dr. Pauli auf der gleichen Sitzung den Antrag, eine generelle Trennung der Töpfe für Groß- geräteleistungen und konventionelles Röntgen einzuführen. Die Vertreterversammlung sah sich nicht in der Lage,zwei verschiedene Vorschläge der kleinen Fachgruppe Radiologie im Plenum kontrovers zu diskutieren und bat zunächst den Vorstand und den HVM-Ausschuss um weitere Vorarbeit. Vertreterversammmlung im Juni wird mit Spannung erwartet Im Sommer 1999 konnten wir unsere An- liegen zwar dem HVM-Ausschuß vor- tragen, zu einer Beschlußfassung kam es aber nicht, da zunächst die kurz zuvor beschlossene Änderung im Radiologen- HVM praxiserprobt werden sollte. Die Differenz zwischen konventionellen und Großgeräteleistungen war von 0,5 Pfg. auf 15 % , die nach BSG-Urteil maximale Größe, angehoben worden. In der letz- ten Vertreterversammlung im I.Quartal dieses Jahres konnten die entsprechen- den Beschlüsse nicht gefasst werden, da der KV-Vorstand das HVM-Thema nicht auf die Tagesordnung nehmen wollte, weil die gesetzlichen Vorgaben zur Tren- nung des Honorars in einen Hausarzt- und einen Facharzttopf mangels valider Daten für 1999 noch nicht vorgelegt wer- den konnten. Es darf also mit Spannung die nächste Vertreterversammlung mit den entsprechenden HVM-Regelungen im Juni 2000 erwartet werden. Von entscheidender Bedeutung wird sein, ob der neue HVM einer möglichst breiten Anzahl von Röntgenpraxen eine kalkulierbare Zukunftschance bieten kann. Derzeit verfügen 80 % der nie- dergelassenen Radiologenpraxen über computertomographische Diagnostik und etwa 60 % über Kernspindiagnostik bzw. entsprechende Kooperationen. Dies- bezüglich wird Hamburg seiner Rolle als überregionales Zentrum von Hochlei- stungsmedizin auch im radiologisch nie- dergelassenen Bereich voll gerecht. Ob die teilweise sehr ehrgeizigen, weiterge- henden Zukunftspläne einiger Kollegen innerhalb des begrenzten Kostenrah- mens einen sicheren Platz finden wer- den, scheint mir aber zumindest fraglich . Dr. Andreas Bollkämper Aufruf zur Teilnahme am Qualitäts-Ring-Radiologie Die Qualitäts-Offensive des BDR in Zu- sammenarbeit mit der DRG stößt wei- terhin auf eine breite öffentliche Reso- nanz. Zahlreiche Publikumszeitschriften greifen das Thema Qualitätssicherung in der Mammographie auf und informie- ren ihre Leserinnen umfassend über die schwierige Problematik. In diesem Zu- sammenhang wird immer wieder auf un- seren Qualitäts-Ring-Radiologie als In- formationsquelle für Adressen von qua- litätsgesicherten Radiologenpraxen und -abteilungen verwiesen. Das Interesse der Frauen nach qualitätsgesicherten Mammographie ist außerordentlich groß. Nach jeder Veröffentlichung, in der die BDR-Geschäftsstelle als Kontakt-adresse genannt wird, laufen unsere Telefone heiß. Leider kann die Liste der am Qua- litäts-Ring-Radiologie teilnehmenden Radiologen aus juristischen Gründen derzeit nicht über unsere Homepage ein- gesehen werden. Wir sind aber zuver- sichtlich, daß wir diesen Service in Kürze wieder anbieten können. Machen Sie mit ! Wenn Sie langfristig daran interessiert sind, die Mammographie qualitätsgesichert in Ihrer Pra- xis oder Klinikabteilung anzubieten, sollten Sie umgehend dem Qualitäts-Ring-Radiologie bei- treten.Er bietet alle Voraussetzungen um ein ho- hes Qualitätsniveau zu erreichen und zu erhal- ten. Füllen Sie den nebenstehenden Teilnahme- antrag aus und schicken Sie ihn an die Ge- schäftsstelle in Neuss, Daimlerstr. 285, 41462 Neuss oder per Fax:02131/34 29 29. >

Aufruf zur Teilnahme am Qualitäts-Ring-Radiologie

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M 98 Der Radiologe 5 · 2000

Aus den Ländern

die Mammographie in der Öffentlichkeitkünftig konstruktiv und mit positivemUnterton diskutiert wird.

Ärztekammer unterstützt Qualitäts-bemühungen

Obwohl unser Freund und Kollege Dr.Montgomery zunächst in seiner Funk-tion als Ärztekammerpräsident die Ver-öffentlichung im Hamburger Abendblattscharf gerügt hat, ist nach eingehenderDiskussion auch seitens der Ärztekam-mer eine Bereitschaft zu erkennnen, anden Qualitätsbemühungen des Berufs-verbandes aktiv mitzuwirken.Die föderalistische Struktur unserer Ge-sundheitswesens erweist sich dabei aberals Hemmschuh. Nicht weniger als 23KVen in 16 Bundesländern mit entspre-chenden Ärztekammern haben jeweilseigene Vorstellungen, wie eine qualitäts-gesicherte Mammographie ablaufensollte. Um zu verhindern, daß bei einerderartigen Meinungsvielfalt wiederumdie Frauen zu kurz kommen, dürfte es inunser aller Interesse liegen, die Thema-tik weiterhin beim Bundesvorstand, ver-treten durch Dr.Altland und Dr. Fischer,in guten Händen zu wissen.Die Aktion des Hamburger Abendblat-tes hat trotz aller Unruhe auch dazu ge-führt, daß die Qualitätsbemühungen ei-nen höheren Stellenwert bekommen ha-ben und einige Mitglieder in den Be-rufsverband eingetreten sind. In diesemRahmen möchte ich unsere neuen Mit-glieder ganz herzlich begrüßen und will-kommen heißen. Insgesamt ist damit

trotz der altersbedingten Austritte imletzten Jahr ein leichter Anstieg der Ham-burger Mitgliederzahl zu verzeichnen,der Kliniksektor ist aber nach wie vorunterrepräsentiert.Von eminent wichtiger Bedeutung sindweiterhin die HVM-Beschlüsse in derVertreterversammlung der KV. Bedau-erlicherweise ist der Berufsverband indiesem Gremium nur sehr unzureichendvertreten.Unser Versuch,ein adaptiertes „Käsbach-Modell“ für Hamburg zu etablieren, umeinen Einstieg in die Mengenbegrenzungzu erreichen und gleichzeitig den Be-sitzstand eines radiologischen Kassen-arztsitzes abzusichern, ist im Frühjahrletzten Jahres zunächst verschoben wor-den. Leider stellte der Kollege Dr. Pauliauf der gleichen Sitzung den Antrag,einegenerelle Trennung der Töpfe für Groß-geräteleistungen und konventionellesRöntgen einzuführen.Die Vertreterversammlung sah sich nichtin der Lage,zwei verschiedene Vorschlägeder kleinen Fachgruppe Radiologie imPlenum kontrovers zu diskutieren undbat zunächst den Vorstand und denHVM-Ausschuss um weitere Vorarbeit.

Vertreterversammmlung im Juni wirdmit Spannung erwartet

Im Sommer 1999 konnten wir unsere An-liegen zwar dem HVM-Ausschuß vor-tragen, zu einer Beschlußfassung kam esaber nicht, da zunächst die kurz zuvorbeschlossene Änderung im Radiologen-HVM praxiserprobt werden sollte. Die

Differenz zwischen konventionellen undGroßgeräteleistungen war von 0,5 Pfg.auf 15 % , die nach BSG-Urteil maximaleGröße, angehoben worden. In der letz-ten Vertreterversammlung im I. Quartaldieses Jahres konnten die entsprechen-den Beschlüsse nicht gefasst werden, dader KV-Vorstand das HVM-Thema nichtauf die Tagesordnung nehmen wollte,weil die gesetzlichen Vorgaben zur Tren-nung des Honorars in einen Hausarzt-und einen Facharzttopf mangels validerDaten für 1999 noch nicht vorgelegt wer-den konnten. Es darf also mit Spannungdie nächste Vertreterversammlung mitden entsprechenden HVM-Regelungenim Juni 2000 erwartet werden.Von entscheidender Bedeutung wirdsein, ob der neue HVM einer möglichstbreiten Anzahl von Röntgenpraxen einekalkulierbare Zukunftschance bietenkann. Derzeit verfügen 80 % der nie-dergelassenen Radiologenpraxen übercomputertomographische Diagnostikund etwa 60 % über Kernspindiagnostikbzw.entsprechende Kooperationen.Dies-bezüglich wird Hamburg seiner Rolle alsüberregionales Zentrum von Hochlei-stungsmedizin auch im radiologisch nie-dergelassenen Bereich voll gerecht. Obdie teilweise sehr ehrgeizigen, weiterge-henden Zukunftspläne einiger Kollegeninnerhalb des begrenzten Kostenrah-mens einen sicheren Platz finden wer-den, scheint mir aber zumindest fraglich.

Dr. Andreas Bollkämper

Aufruf zur Teilnahme am Qualitäts-Ring-RadiologieDie Qualitäts-Offensive des BDR in Zu-sammenarbeit mit der DRG stößt wei-terhin auf eine breite öffentliche Reso-nanz.Zahlreiche Publikumszeitschriftengreifen das Thema Qualitätssicherung inder Mammographie auf und informie-ren ihre Leserinnen umfassend über dieschwierige Problematik. In diesem Zu-sammenhang wird immer wieder auf un-seren Qualitäts-Ring-Radiologie als In-formationsquelle für Adressen von qua-litätsgesicherten Radiologenpraxen und-abteilungen verwiesen. Das Interesse

der Frauen nach qualitätsgesichertenMammographie ist außerordentlichgroß.Nach jeder Veröffentlichung, in der dieBDR-Geschäftsstelle als Kontakt-adressegenannt wird, laufen unsere Telefoneheiß. Leider kann die Liste der am Qua-litäts-Ring-Radiologie teilnehmendenRadiologen aus juristischen Gründenderzeit nicht über unsere Homepage ein-gesehen werden. Wir sind aber zuver-sichtlich,daß wir diesen Service in Kürzewieder anbieten können.

Machen Sie mit !

Wenn Sie langfristig daran interessiert sind, die

Mammographie qualitätsgesichert in Ihrer Pra-

xis oder Klinikabteilung anzubieten, sollten Sie

umgehend dem Qualitäts-Ring-Radiologie bei-

treten.Er bietet alle Voraussetzungen um ein ho-

hes Qualitätsniveau zu erreichen und zu erhal-

ten.

Füllen Sie den nebenstehenden Teilnahme-

antrag aus und schicken Sie ihn an die Ge-

schäftsstelle in Neuss, Daimlerstr. 285, 41462

Neuss oder per Fax:02131/34 29 29. >