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AUSGABE 2015 HIGHLIGHT Standespräsidentenfeier in Laax PORTRAIT aus dem Leben von Ramun Fürer S. 18 AUS DEM INHALT Jahresbericht 2014/15 S. 25 S. 22

AUS DE INHALT - La Capriola · Die Lernenden kannten sich schon gut aus und zeig- ... setze ich mich ein und gebe mein Bestes. Auch möchte ... Glodie Ich bin eine grosse Frau, sympathisch,

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AUSGABE 2015

HIGHLIGHT Standespräsidentenfeier in Laax

PORTRAIT aus dem Leben von Ramun Fürer S. 18

AUS DEM INHALT

Jahresbericht 2014/15 S. 25

S. 22

Editorial

… Schon wieder ein Jahr vergangen? ...und zwar im Nu! Was war denn schon im Sommer 2014 …? Durchzogenes Regenwetter, nein, glühend heisse Tage … doch, diese unendliche Tropenhitze war doch dieses Jahr… . Ja, wie jetzt?!

Wo waren wir mit La Capriola? Wir haben letztes Jahr eine Tour de réfléxion unternommen, setzten uns mit dem «selbst» auseinander. «Insights» – der Blick nach innen, in den Spiegel, das Entdecken unserer «blinden Flecken» war angesagt. So ein Auseinandersetzen mit sich selber kann bereichernd, fordernd sein – bedingt auch die persönliche Bereitschaft, reinblicken zu lassen. Sich bewegen bedeutet nicht nur von Arosa nach Zell zu fahren, sondern auch Erwartungen neu definieren, sich auf andere Ziele einstellen und auch eingestehen, dass nicht alles gelungen ist, was wir uns vorgenommen hatten.

Also, wohin wollten wir oder wurden wir gar irgendwohin gedrängt? Im Zentrum unserer täglichen Bestrebungen steht doch der Kunde, der Lernende, sein persönlicher hart erarbeiteter Fortschritt: Ein bunt erworbener Ausbildungs-stand mit vielfältigen fachlichen und persönlichen Hand-lungskompetenzen. Das möchten wir erreichen. Seit gerau-mer Zeit sollen mit dem Zauberbegriff «supported edu - ca tion» all diese Begabungen erreicht werden. Alltagstaug-lich werden, machen – für den fordernden Arbeitsplatz und den noch anspruchsvolleren freien Tag. Wer kümmert sich nun aber beispielsweise um die wöchentliche Auseinander-setzung mit dem lästigen Modell-Lehrgang? Wer beant-wortet die Frage, wie die Kartoffel für pommes allumettes geschnitten wird: Nämlich «julienne» oder «brunoise»? Und die vereinbarte Lernbegleitung muss auf später verscho-ben werden, weil jetzt Hilfe dringend an einem anderen Ort gefragt ist … Und dann … Nun, der Alltag des offenen Arbeits- und Lebensplatzes for-dert unsere Lernenden schnell, direkt und schonungslos. Erfüllen wir als Lehrmeister die Erwartungen der Auszubil-denden, unserer Auftraggeber? Was in jedem Fall übrig bleibt – bleiben sollte – ist die Wertschätzung, das gegen-seitige Vertrauen, die Erinnerungen an die gemeinsame Zeit.

Herzlichst Conrad Cadonau, Geschäftsleiter

EDITORIAL

FotosSteffi Blochwitz Gion HuonderSteve Klemm

Gestaltung und Druckcommunicaziun.ch, 7130 IlanzAuflage 1800 Exemplare

ErscheinungJährlich im November(gedruckt mit Unterstützung von communicaziun.ch)

Redaktion und HerausgeberStiftung La Capriola, Engadinstrasse 2, 7000 ChurTelefon 081 530 01 [email protected]

Gedruckt auf Balance Pure; 100 % Recyclingpapier

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INHALT

Wir über uns

Ausbildungszentrum La Capriola Davos

Arbeitseinsatz im Tessin 2015 Seite 4

Aus dem Leben von Glodie Seite 5

Comic «Wahre Freundschaft» Seite 10

Ausbildungszentrum La Capriola Luzern

Generalversammlung LUZERN HOTELS Seite 12

Schulreise PrA INSOS Seite 14

Geschäftsstelle

Von Abschlüssen und Neuanfängen Seite 16

Wir über sie

Fortsetzung folgt: Ramun Fürer Seite 18

Ausblicke

Freie Ausbildungsplätze ab 2016 Seite 20

Highlight

Standespräsidentenfeier 29.08.2015 Seite 22

Zahlen

Bericht des Stiftungsrates Seite 25

Jahresrechnung 2014/15 Seite 26

Revisionsbericht Seite 31

Lernende und Betreuende am Kochen

Ausbildungszentrum La Capriola Davos

Arbeitseinsatz auf 1430 Meter über Meer von Claudia Walser, Zentrumsleitung Davos

Dieses Jahr erlebten die Lernenden des Ausbildunszent-rums La Capriola Davos eine ganz spezielle Blockwoche. Alle Lernenden leisteten während den Frühlingsblockwo-chen vom 25. bis 29. Mai 2015 nämlich einen Arbeitsein-satz auf dem Bio-Bergbauernhof Munt la Reita im Cimal-motto, Valle Maggia im Tessin. Im Ausbildungskonzept der Stiftung La Capriola steht, dass die internen Blockwochen jeweils einen «berufs- und persönlichkeitsbildenden Cha-rakter» haben sollen. Dieser Arbeitseinsatz im Tessin bot

von allem – alle Schlüsselkompetenzen der Lernenden wur-den gefordert.

Jeweils drei Betreuende waren mit den Lernenden vor Ort und packten mit an oder waren für die Verpflegung zustän-dig. Denn die anstrengende Arbeit gab Hunger. Zusammen wurde der Wald von Geäst befreit, mit Pickel und Schau-fel ein Weg erstellt, Bäume geschält oder eine Hütte ge-flickt. Selbst ein Schweinezaun wurde abgerissen.

Am Mittwoch nahm die Gruppe den langen Weg aus dem Cimalmotto unter die Räder und fuhr zum Baden und Aus-spannen nach Locarno, was sich alle mehr als verdient hat-ten. Nach einer feinen Pizza gings mit drei anderen Betreu-enden auf nach Munt la Reita. Diese staunten nicht schlecht ab der kurvigen und endlos scheinenden Strasse bis zum Hof. Die Lernenden kannten sich schon gut aus und zeig-ten den Neuankömmlingen alles Nötige – vom Schlafsaal bis zur Küche.

Mit einer Gruppe auf engstem Raum, in einfachen Verhält-nissen, strenge Arbeit zu verrichten, ist Erlebnis genug: trotz einigen Eskapaden bleibt die Woche wohl den Betreuen-den wie auch den Lernenden positiv in Erinnerung. Und über die tausend und fünf Äste, die wir zusammengetragen ha-ben, lachen wir mittlerweile. Auch die Kratzer an Armen und Beinen sind zum Glück verheilt. Zurück bleiben Eindrü-cke aus der Natur, als wir die Füsse badeten oder auf dem Traktor beim Rückweg «we are the champions» sangen. Unvergessen sind auch die Schnarchnasen sowie die un-bändige Energie, mit der gearbeitet wurde!Joana bei Aufräumungsarbeiten

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WIR ÜBER UNS

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Portrait – aus dem Leben von Glodievon Isabell Stebler, Ass. der Geschäftsleitung

Glodie, die sympathische 17-jährige Frau aus Her-giswil im Kanton Nidwalden, ist am 1. August 2015 in die Berufspraktische Ausbildung zur Restaura-tionsmitarbeiterin (BpA) im Ausbildungszentrum La Capriola Davos gestartet. Für die diesjährige in-Forma haben wir mit Glodie und Claudia Walser, Zentrumsleitung Davos, ein Gespräch geführt, in welchem wir die verschiedenen Talente und Stär-ken Glodies erfahren wollten.

Glodie, wie bist du im Ausbildungszentrum La Capriola Davos gestartet?Glodie Gut, im Hotel war in der Sommersaison noch nicht so viel los. Für den Einstieg war das aber ok.

Wie war der Wechsel von deiner alten Schule mit Internat in Luzern ins Ausbildungszentrum La Capriola nach Davos? Glodie Ich hatte schon recht ein Kribbeln im Bauch. Alles war neu, und in den ersten Tagen und Wochen möchtest du halt alles richtig machen und dich von der besten Seite zeigen. Nach und nach gewöhne ich mich aber daran und es wird alles etwas vertrauter. Ich fühle mich in der Wohn-gruppe mittlerweile zu Hause. Am Anfang hatte ich jedoch starkes Heimweh. Obwohl ich es gewohnt bin, nicht zu Hause zu wohnen, war ich bisher noch nie so weit – drei Stunden – von meinem Elternhaus entfernt. Wo siehst du Unterschiede zwischen Internat und der Wohngruppe im Ausbildungszentrum?Glodie In der Wohngruppe des Internats war ich mehr ein-geschränkt. Mir gefällt jedoch diese Freiheit, welche wir hier auf der WG haben. Ich schätze das Vertrauen sehr, wel-ches uns die Betreuenden im Alltag entgegenbringen.

Wie sieht deine Arbeit im Betrieb aus?Glodie Ich serviere, poliere, staubsauge… am besten ge-fällt mir aber der Umgang mit Gästen. So erhalte ich auch viele Komplimente, dass ich sympathisch sei oder dass ich eine gute Ausstrahlung habe. Ein Gast hat mir sogar ge-sagt, dass ich ein Sonnenschein sei. Er konnte meinen Na-men «Glodie» nicht richtig aussprechen und hat mich da-her immer «Goldige» genannt. Das hat mich sehr berührt.

Was lernst du im Bereich Wohnen/ Freizeit, also in der Wohngruppe?Glodie Wir lernen hier zum Beispiel kochen, putzen oder waschen. Zudem haben wir jede Woche ein Ämtli, wel-ches wir erledigen müssen. Da ich zuhause auch einziges Mädchen bin, kenne ich diese Sachen bereits seit ich klein bin. Ich habe meiner Mutter immer geholfen, den Haus-halt zu erledigen.

Wie wirst du in deinen Aufgaben unterstützt?Glodie Wenn es mir zum Beispiel nicht so gut geht.Claudia Wir schreiten beispielsweise ein, wenn es Streit gibt, den die Lernenden nicht unter sich lösen können.Glodie Ja, das hat es auch schon gegeben…

Gibt es ein spezielles Erlebnis beim Service am Gast?Glodie Am 29. August 2015 waren wir an der Standespräsi-dentenfeier in Laax. An dieser Veranstaltung war auch Bun-desrätin Eveline Widmer-Schlumpf anwesend. Es war schon ein ganz spezielles Gefühl, zu wissen, dass der Bundesrat im Festzelt vertreten ist, in welchem wir den Bankettser-vice machen. Normalerweise sehe ich solche Personen ja nur im Fernseher. Es hat mir sehr gefallen, mal an einem so wichtigen Anlass im Service mitzuhelfen.

Goldie mit Claudia Walser, Blockwoche Herbst 2015

WIR ÜBER UNS

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Welches ist dein Lieblings-Dienst und warum?Glodie Wenn im Hotel viel läuft, arbeite ich am liebsten abends. Auch deshalb, weil ich nicht gerne so früh aufstehe.

Was möchtest du in den zwei Jahren unbedingt lernen?Glodie Ein sehr grosses Anliegen ist es mir, dass ich lerne, drei Teller zu tragen.

Was ist dein Ziel im Leben? Glodie Ich will meine Ausbildung gut abschliessen. Dafür setze ich mich ein und gebe mein Bestes. Auch möchte ich meinen Beruf mit Liebe ausführen.

Wie würdest du dich selber beschreiben? Glodie Ich bin eine grosse Frau, sympathisch, lache viel und gerne und habe eine gute Ausstrahlung. Ich bin eine offene Person und bin gerne für andere da. Ich bin einfach Glodie – ich kann mich nicht verstellen. Claudia Das ist richtig, Glodie ist eine sehr authentische Person.

Was haben Luzern und Davos gemeinsam? Wo liegen die Unterschiede?Glodie Ich bemerke, dass ich hier in Davos mehr auffalle als in Luzern. Bspw. sind die Gäste teilweise sehr überrascht, dass ich Schweizerdeutsch spreche. Manchmal ist es schon etwas irritierend, wenn ich im Bus sitze und alle Blicke auf mich gerichtet sind. Ich denke dann jeweils, dass ich genau gleich bin, wie alle anderen. Trotz meiner dunklen Hautfar-be, habe ich genauso meine Probleme wie die anderen Men-schen auch. Claudia Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Davos und Luzern? Glodie An beiden Orten hat es viele Touristen, obwohl in Luzern mehr asiatische Gäste anzutreffen sind. Und es gibt noch eine Gemeinsamkeit: in beiden Städten gibt es La Capriola…

Wo würdest du am liebsten einmal arbeiten?Glodie Ich kann mir gut vorstellen, einmal im Ausland, in einem warmen Land zu arbeiten. Aber zuerst will ich jetzt meine Ausbildung hier in Davos gut absolvieren.

Wie bist du in der Berufsschule in Rothenbrunnen gestartet? Glodie In der Berufsschule bin ich sehr gut gestartet. Mit meinen Mitschülern habe ich es sehr gut. Der Unterricht

und die Schultage sind zwar streng, aber wenn man etwas lernen will, muss es ja schliesslich etwas streng sein.

Was möchtest du uns sonst noch erzählen? Glodie Ich lebe nach dem Motto, dass jeder Mensch sich selber sein soll. So kommt man, meiner Meinung nach, am besten an. Es gibt gute und schlechte Zeiten, aber jeder Mensch ist so gut, wie er ist.

Fragen an Claudia Walser

Wie werden die Lernenden im Bereich Wohnen/Freizeit unterstützt? Claudia Zum einen werden die Lernenden in ihren Alltags-kompetenzen wie bspw. dem Kochen, Waschen, Ordnung halten aber auch dem Zeitmanagement unterstützt. Mit Förderzielen arbeiten wir an den Sozial- und Selbstkompe-tenzen. Dort begleiten wir die Lernenden in sehr persönli-chen Themen teilweise ganz eng. Glodie ist in ihren Alltags-kompetenzen bereits sehr selbstständig. Sie hat auf der Wohngruppe eine Bezugsperson, mit welcher sie ca. alle 3 – 4 Wochen ein Fördergespräch führt. Mögliche Themen in diesen Gesprächen können sein: Abgrenzung zu den Mit-lernenden, Lösungswege in Konfliktsituationen etc. Glodie kann aber auch selber Vorschläge machen, an was sie ger-ne arbeiten möchte. Bei diese Themen werden die Jugend-lichen dann im Alltag unterstützt. Es wird versucht, einen Entwicklungsprozess anzuregen.

Was ist das Ziel im Bereich Wohnen/Freizeit während der Ausbildung?Claudia Das Ziel ist, die Selbstständigkeit zu fördern. Die Möglichkeiten sind jedoch bei jedem Lernenden unter-schiedlich. So ist es bei manchen Lernenden das Ziel, nach der Ausbildung bei La Capriola ein selbstbestimmtes und selbstständiges Leben führen zu können. Bei anderen Ler-nenden ist dies vielleicht ein zu hohes Ziel. So arbeiten wir bei diesen Lernenden daran, das Leben so weit als mög-lich selbstständig und selbstbestimmt führen zu können.

Welche Fähigkeiten/Kompetenzen muss ein junger Mensch bereits mitbringen, damit er die Ausbildung im AZD absol-vieren kann?Claudia Der oder die Jugendliche muss ein gewisses Mass an Eigenverantwortung, Freiwilligkeit und Bereitschaft mit-

Monica Bachmann, Berufschullehrerin im Zentrum für Son-derpädagogik Giuvaulta, Rothenbrunnen

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bringen. Was jede/r mitbringt, ist sehr unterschiedlich und geprägt vom bisherigen sozialen Umfeld. Die Jugendlichen sollten grundsätzlich in der Lage sein, sich selbst zu steu-ern. Wir arbeiten so, dass wir den Jugendlichen so viel Selbstständigkeit wie möglich übertragen. Muss ein Ju-gendlicher rund um die Uhr betreut und begleitet werden, ist die Ausbildung bei La Capriola wohl ein zu hoch gesteck-tes Ziel. Zudem muss der Lernende auch eine eigene und wirkliche Motivation für die Ausbildung mitbringen.

Welches Fazit ziehst du aus deinem ersten Jahr als Leitern des Ausbildungszentrums?Claudia Ich habe den Jahreszyklus des Ausbildungszent-rums nun einmal absolviert. So habe ich die austretenden Lernenden während dem letzten halben Jahr begleitet, die Lehrabschlussfeiern besucht und mit den Lernenden die Diplomübergabe gefeiert. In meinem zweiten Halbjahr durfte ich nun die neuen und bleibenden Lernenden begleiten. Zum anderen haben wir die Hotellerie mit ihren verschiedenen Saisons und Schlies-sungszeiten während den Zwischensaisons. Während dem ersten, turbulenten Jahr durfte ich viele Krisen mit Lernen-den durchstehen und sie in Prozessen anstossen und be-gleiten.

Denkst du, dass nun eine ruhigere Zeit auf dich zukommt?Claudia Nein, das denke ich nicht. Wir stehen vor der Win-tersaison, welche jeweils für alle sehr herausfordernd ist. So ist es für die Lernenden im Hotel eine strenge Zeit, was sich dann auch im Bereich Wohnen-Freizeit bemerkbar macht. Wenn man mit Jugendlichen arbeitet, ist die Zeit sehr schnelllebig. Sobald man denkt, dass nun eine etwas ruhigere Zeit kommt, geht es bestimmt nicht lange, bis die nächsten Turbulenzen anstehen. Flexibilität und Spontane-ität sind in der Ausbildung mit Jugendlichen – ganz beson-dern im Bereich Hotellerie/Gastronomie – wichtige Voraus-setzungen.

Möchtest du noch etwas mitteilen? Claudia Wie Glodie so schön gesagt hat, versuche auch ich, meine Leitungsfunktion hier im Ausbildungszentrum La Capriola Davos mit Liebe auszuführen. Es freut mich, die Jugendlichen für einen kurzen Moment in ihrem Leben be-gleiten zu dürfen, bevor sie dann nach der Ausbildung in die grosse Welt «geschickt» werden «können».

Fragen an Monica Bachmann-Werth, Be-reichsleitung Berufspraktische Ausbildung (BpA) und Berufsschullehrerin von Glodie, Berufsschule Giuvaulta in Rothenbrunnen

Monica Bachmann, wie erleben Sie Glodie in der Berufs-schule?M. Bachmann Glodie ist eine junge, selbstbewusste Per-sönlichkeit. Sie interessiert sich für die verschiedenen The-men in der Berufsschule und kann ihre Erfahrungen in den Unterricht einbringen. Durch ihre Ausstrahlung und ihr ak-tives Zugehen auf die Mitlernenden und Lehrpersonen knüpft sie rasch Kontakt. Sie kennt ihre Lernaufgaben und arbeitet mit Freude daran.

Welches ist ihre Motivation, Lernende auf dem Niveau BpA zu unterrichten?M. Bachmann Ziel meiner Arbeit ist es, die Jugendlichen mit speziellem Förderbedarf fit zu machen, damit sie im Berufsalltag an einem ihnen angepassten Arbeitsplatz reüs-sieren können. Dies ist ein erster Schritt zur Integration in die Gesellschaft. Die meist hohe Lernbereitschaft unserer Jugendlichen ist der Ausgangspunkt meiner Motivation. Ich bin überzeugt, dass jeder Lernende über gute eigene Res-sourcen verfügt. Meine Aufgabe und die unseres Lehrer-

WIR ÜBER UNS

Wenn Sie die Berufspraktische Ausbildung näher kennen lernen möchten,

finden Sie weitere Unterlagen unter: www.giuvau lta.ch

teams ist es, diese zu erkennen und sie adäquat mit geeig-neten didaktischen Mitteln zu fördern und zu stärken. Lösungsorientiertes und selbstverantwortliches Handeln ist eines unserer wichtigsten Lernziele. Ebenfalls freut es mich, dass wir im Teamteaching den Schulstoff vorberei-ten und einsetzen können. Auch treffe ich auf engagierte Ausbildner, die im Interesse des Lernenden ganz wichtige Beiträge zur Entwicklung leisten. Und zu guter Letzt sind meine Aufgaben absolut abwechslungsreich.

Wie gestalten Sie den Unterricht, damit sich Lernende mit Lernschwierigkeiten acht Stunden lang konzentrieren können?M. Bachmann Wir bieten den Unterricht in drei Niveau-gruppen an und unterrichten themenzentriert im Team-teaching. Das heisst, dass das Thema (Fachwissen) im Vor-dergrund steht und die Grundkompetenzen wie Mathematik und Deutsch indirekt spezifisch verbessert werden können. Je nach Lehrperson und Niveau eröffnen wir die Zugänge zu den Themen (Betriebsorganisation, Ar-beitssicherheit, Kommunikation usw.) auf unterschiedliche Art, um allen ein optimales Lernumfeld zu geben.Wir unterrichten praxisbezogen und sensibilisieren anhand von Beispielen und Visualisierungen. Mithilfe moderner Me-dien zeigen wir, wie die Jugendlichen selber zu qualitativ guten Lösungen finden können. Eigene Ziele können im Be-rufskundeunterricht festgelegt und verfolgt werden. Als Be-reicherung der Ausbildung führen wir ein zweitägiges La-ger durch, besuchen Betriebe vor Ort und lernen Werkstoffe und Materialien direkt in den entsprechenden Verkaufsläden kennen.Und nicht zuletzt zeigen wir, dass Lernen überall und le-benslang stattfindet – und jede/r für den eigenen Lerner-folg selber verantwortlich ist.

M. Bachmann Vielen Dank, dass ich in Ihrer Zeitung Ihre Fragen beantworten durfte. Ein grosses Dankeschön sen-de ich allen Mitarbeitenden von La Capriola, die mit uns dasselbe Ziel anstreben.

• Die Ferien sind leider schon wieder vorbei...

Schau mal der neue Schüler ist schon niedlich *-*

Ist schon niedlich, aber nicht so mein Fall…

Liebe auf den ersten Blick

Typisch Frauen!!

Schön dich wieder zu sehen

Ich muss dir was sagen...!? Ich habe mich auch in den neuenSchüler verliebt...

Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben!!

Die Freundschaft ist mir viel wichtiger

Gibst du mir nochmals eine Chance, undwir vergessen alles?

Ist alles wieder in Ordnung.

Ich bin froh darüber

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WIR ÜBER UNSC

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• Die Ferien sind leider schon wieder vorbei...

Schau mal der neue Schüler ist schon niedlich *-*

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Schön dich wieder zu sehen

Ich muss dir was sagen...!? Ich habe mich auch in den neuenSchüler verliebt...

Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben!!

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Gibst du mir nochmals eine Chance, undwir vergessen alles?

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Ich bin froh darüber

Ausbildungszentrum La Capriola Luzern

Serviceeinsatz an der Generalversammlung LUZERN HOTELS, 2. Juni 2015 von Muriel Tobler, Zentrumsleitung Luzern

Es war wieder einmal soweit. Unsere Lernenden konnten gemeinsam mit ihren Ausbildnern Anita und Reto einen Einsatz ausserhalb des jeweiligen Lehrbetriebes leisten. Am Dienstag, 2. Juni 2015 fand die gemeinsam durchge-führte Generalversammlung von LUZERN HOTELS und Zentralschweiz Hotels in Luzern statt.

Für den geschäftlichen Teil, die eigentliche Generalver-sammlung, trafen sich alle Teilnehmenden zuerst im Ra-disson Blu. Im Anschluss an die Generalversammlung informierte Con-rad Cadonau, Geschäftsleiter der Stiftung La Capriola, die rund 50 anwesenden Hoteliers und Gäste über die Förde-rung und die beruflichen Integration von Menschen mit Handicap in Hotellerie und Restauration im Rahmen des Konzeptes der Stiftung La Capriola.Der gesellschaftliche Teil, wo noch einige zusätzliche Gäs-te dazu kamen, fand auf der Gästival-Seerose statt, nur wenige Meter vom Hotel Radisson Blu entfernt. Die See-rose, eine schwimmende Plattform auf dem Vierwaldstät-tersee, war im Sommer 2015 das Herzstück der Feier Gäs-tival, mit welcher die 200-jährigen Tourismusgeschichte der Region gefeiert wurde.

Nach einer kleinen Stärkung serviert von den Mitarbeiten-den der Tavolago AG und den Lernenden von La Capriola, genossen die Anwesenden zuerst einen unterhaltsamen Beitrag von Comedian Johnny Burn. Den zweiten Teil des Rahmenprogramms bestritt der Komiker Rolf Schmid, der die Zuschauer mit lustigen Anekdoten in seinem ausge-prägten Bündner Dialekt zum Lachen brachte.

Beim anschliessenden Stehdinner genossen die Hoteliers und Gäste den lauen Sommerabend und liessen sich noch-mals durch die La Capriola-Lernenden bedienen und ver-wöhnen. Solche Anlässe bringen Abwechslung in den Ar-beitsalltag und werden deshalb ausgiebig genossen.

Gästival-Herzstück «Seerose» auf dem Vierwaldstättersee

Sabrina und Lara, Lernende LuzernConrad Cadonau, Geschäftsleiter La Capriola, mit Laura, Lernende Luzern

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WIR ÜBER UNS

Schulreise PrA INSOS La Capriola 2015 Bericht der Lernenden Lara, Laura, Rahel und Sabrina

Nach einem intensiven und lehrreichen ersten Be-rufsschuljahr fand am 19. Mai 2015 die Schulreise für die vier Lernenden PrA INSOS statt.Es wehte ein kühler Wind, die Wolken über den Dä-chern von Luzern deuteten auf einen regnerischen Tag hin. Gespannt warteten die vier Lernenden La-ra, Rahel, Laura und Sabrina kurz vor 8.00 Uhr beim Torbogen vor dem Bahnhof Luzern auf ihre Lehrper-sonen. Ungewiss wohin sie die Schulreise führen wird…

Mit dem Zug ging es zuerst nach Sarnen, wo wir das Post-auto Richtung Kerns nahmen. Nach einem kurzen Fuss-marsch standen wir vor der Kernser Teigwarenfabrik. Dort erwartete uns bereits Herr Röthlin, der Chef der Kernser Teigwarenfabrik «Pasta Röthlin AG». Herr Röthlin erzählte uns seine Familiengeschichte in Zusammenhang mit der Geschichte seiner Fabrik. Er erklärte uns Interessantes und Wissenswertes über die Teigwarenproduktion und den Markt. Anschliessend an sein Referat machten wir einen Rundgang durch die Firma. Um die Hygienevorschriften einzuhalten, mussten wir uns mit einem Schutzmantel und einem Haarnetz bekleiden. Auf dem Rundgang sahen wir

verschiedene Maschinen. Leider war zum Zeitpunkt unse-rer Besichtigung nur eine Maschine in Betrieb, doch diese hatte es in sich. Fast endlos produzierte sie Spaghetti. Herr Röthlin erzählte uns, welche Aromen und Farben wie bspw. Tomaten, Zimt, Lebkuchen, Curry, Tintenfisch, Bärlauch den Teigwaren beigefügt werden. Die Mitarbeitenden sind immer wieder auf der Suche nach neuen Aromen, um Teig-waren mit neuen Geschmacksorten zu produzieren. Nach dem wir dann auch noch das Labor, die Abpackerei und die Lagerrampe gesehen hatten, gab es einen Apéro mit Chips und frischem Bergquellwasser. Zum Schluss erhiel-ten wir alle einen Geschenksack, natürlich mit verschiede-nen Teigwaren gefüllt. Nach dem Apéro fuhr auch bereits schon unser Postauto vor, welches uns nach Stans brachte, wo unsere Reise mit dem Zug weiter nach Stansstad ging. Von Stansstad aus wanderten wir Richtung Kehrsiten. Auf halbem Weg pack-ten wir den Einweggrill aus und entfachten Feuer für die mitgebrachten Würste. Anita, unsere Ausbildnerin, über-raschte uns zusätzlich mit zwei Pizzen. Mittlerweile spiel-te leider das Wetter nicht mehr ganz mit und es begann leicht zu regnen.

Lernende bei der Besichtigung der Kernser Teigwarenfabrik, Kerns OW

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WIR ÜBER UNS

KEHRSITEN

LUZERN

STANSSTAD

Nachdem wir unsere Bäuche gefüllt hatten, liefen wir wei-ter am Vierwaldstättersee entlang. In Kehrsiten angekom-men, wärmten wir uns in einem Restaurant etwas auf. Es blieb genügend Zeit, um auch noch das Spiel «wer bin ich?» zu spielen. Alle hatten einen riesen Spass.

Zum Abschluss unserer Reise fuhren wir mit dem Schiff von Kehrsiten nach Luzern. Müde und kaputt kamen wir am späteren Nachmittag in der Wohngruppe an.Die Schulreise war für uns alle ein tolles Erlebnis, bei dem wir gemeinsam Neues lernen und erfahren konnten.

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WIR ÜBER UNS

Aus der Geschäftsstelle

Von Abschlüssen und Neuanfängenvon Isabell Stebler, Ass. der Geschäftsleitung

Ausbildungszentrum La Capriola DavosIm Ausbildungszentrum durften wir in diesem Sommer drei Lernenden zum erfolgreichen Abschluss der Ausbil-dung in der Hotellerie/Gastronomie gratulieren.

Alle drei Lernenden haben im ersten Arbeitsmarkt eine Tä-tigkeit aufgenommen. Marina hat eine Anstellung im Be-reich Housekeeping/Lingerie in einem Altersheim im Kan-ton Zürich angetreten, während Marc eine Stelle an der Réception in Angriff genommen hat. Timo hat die Branche gewechselt und bereitet sich im Rahmen eines Praktikums auf seine Ausbildung zum Fachmann Betreuung EFZ vor.

Ausbildungszentrum La Capriola LuzernIn Luzern hat Pascal seine Ausbildung zum Hotellerieange-stellten EBA erfolgreich abgeschlossen. Pascal bleibt uns in Luzern und dem Hotel Schweizerhof mit seiner aufge-stellten und fröhlichen Art erhalten, da er die zweijährige Fortsetzung zum Hotelfachmann EFZ anhängt.

Insgesamt sechs Lernende haben im Sommer ihre Ausbil-dung in der gastgewerblichen Branche in einem der Aus-bildungszentren der Stiftung La Capriola aufgenommen. In Davos durften wir fünf neue Lernende begrüssen, wäh-rend in Luzern eine Lernende ihre Ausbildung zur Küchen-mitarbeitenden EBA angepackt hat. Somit haben wir für das Ausbildungsjahr 2015/16 insge-samt 22 von 24 Ausbildungsplätzen belegt.

Wir gratulieren an dieser Stellen allen Lernenden herzlich zum erfolgreichen Durchlaufen ihrer Ausbildung in einer Branche, in welcher die Tage lang und streng, jedoch ge-füllt mit spannenden Momenten und abwechslungsreichen Herausforderungen sind. Unseren neuen Lernenden wün-schen wir alles Gute auf ihrem künftigen Ausbildungsweg.

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Ramun mit Karin Etter (rechts), Restaurationsleiterin Reha Seewis und Paula Vetter (links), Leiterin Hotellerie

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Integration

Fortsetzung folgt: «Ich stehe in meinem Leben genau dort, wo ich stehen möchte!» – Ramun Fürervon Isabell Stebler, Ass. der Geschäftsleitung

2011 hat Ramun die Ausbildung zum Restaurantmitarbei-ter auf berufspraktischem Niveau begonnen. Aufgrund der Fortschritte war es Ramuns grosser Wunsch, nach einem Jahr in die Berufsausbildung mit Attest (Restaurationsan-gestellter EBA) überzutreten. Dies brachte auch den Wech-sel von der Berufsschule Praktische Ausbildung in Rothen-brunnen an die Gewerbliche Berufsschule in Chur mit sich. Im letzten Ausbildungsjahr hat sich gezeigt, dass der Druck im Hinblick auf das Qualifikationsverfahren (QV) für Ramun zu gross wurde. Gemeinsam mit seinen Eltern und dem IV-Berufsberater, Martin Vinzens, wurde entschieden, dass Ramun weiterhin die Berufsschule besucht, aber vom prak-tischen QV abgemeldet wird. Bald nach diesem Entscheid konnte Ramun seine guten Leistungen im Hotelbetrieb wieder abrufen und konzentrierter arbeiten. Seine Ausbil-dung hat er im Juni 2014 mit dem sogenannten Kompe-tenznachweis abgeschlossen, welcher ihm die Möglich-keit gibt, zu gegebener Zeit den offiziellen Lehrabschluss mit dem Qualifikationsverfahren nachzuholen.

Im Gespräch mit Paula Vetter und Karin Etter, Restaura-tionsleiterin und Ramuns direkte Vorgesetzte, wird klar, dass Ramun in der Rehaklinik eine ideale Anstellung ge-funden hat. Seine offene und fröhliche Art wird von den Mitarbeitenden und Gästen sehr geschätzt. «Ramun hat die Gabe, die Patienten bereits nach kürzester Zeit mit Na-men ansprechen zu können, was in unserem Umfeld hier sehr geschätzt wird», so Frau Vetter. Auch Ramun erwähnt, dass er an seinem Arbeitsort die Möglichkeit habe, seine kommunikativen Fähigkeiten positiv einzusetzen. Aber auch die Arbeitszeiten kommen dem jungen Mann sehr entgegen. Neben der guten Leistung von Ramun sieht die Arbeitgeberin in der Anstellung auch ein gewisses sozia-les Engagement. «Ich finde es eine gute Sache, dass man Menschen mit einer Beeinträchtigung im normalen Alltag integrieren kann» erklärt Karin Etter, welche bereits in ih-rer früheren Anstellung mit Menschen mit Handicap zu-sammen gearbeitet hat. Paula Vetter fügt an: «Es lohnt sich, die Anstellungsmöglichkeiten für einen Menschen mit Handicap zu prüfen. Jedoch ist es wichtig, dass man dazu auch die geeigneten Voraussetzungen hat. Wenn al-les stimmt und die Bedingungen passen, so ist die Anstel-lung eine Bereicherung für alle».Nach der Ausbildung in Davos war beim Eintritt in den Ar-beitsalltag vor allem das selbstständige Wohnen eine He-rausforderung für Ramun. «Dank der regelmässigen Besu-

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Ein Moment aus der Ausbildungszeit, an den sich Ramun besonders gerne erinnert. Ramun im Gespräch mit Bun-desrat Alain Berset während des Serviceeinsatzes der Ler-nenden beider Ausbildungszentren im Bundeshaus in Bern, September 2013

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WIR ÜBER SIE

che von Judith, meiner Integrationsbegleiterin aus dem Ausbildungszentrum Davos, habe ich das jedoch schnell in den Griff bekommen». Ramun sagt, dass er durch die regelmässige Ausführung der verschiedenen Ämtlis in der Wohngruppe während der Ausbildungszeit viel gelernt ha-be. «Ich wusste, wie die verschiedenen Aufgaben zu erle-digen sind. Trotzdem habe ich am Anfang meines selbst-ständigen Wohnens die Aufforderungen zum Erledigen der Haushaltsarbeiten gebraucht». «Die Integrationsbegleitung durch die Stiftung La Capriola war während dieser Zeit enorm wichtig. Unklarheiten und anstehende Probleme konnten so direkt angegangen werden», fügen beide Vor-gesetzten an. «Frau Etter aber auch Frau Vetter zeigen mir oft, wo und wie ich mich im Alltag noch verbessern kann. Sie zeigen mir dann jeweils auf, wie ich verschiedene Arbeitsschrit-te anpacken soll. Ich bin sehr froh, wenn sie mir Tipps und Tricks für meinen Alltag geben». Ramun hat denn auch in seinem ersten Jahr in der Reha Seewis gute Fortschritte erzielt. Mit der erhaltenen Routine führt er nun die alltäg-lichen Arbeiten vermehrt selbstständig aus. Er erwähnt besonders, dass er im Umgang mit älteren Menschen viel dazu gelernt habe. Er erkennt auch selber, dass ihm die ge-wonnene Arbeitsroutine hilft, sich im Alltag besser zu kon-zentrieren. «Mein grösstes Ziel ist es, in zwei Jahren, also im Frühjahr 2017, das Qualifikationsverfahren zum Restau-rationsangestellten EBA nachzuholen, damit ich dann auch offiziell einen Lehrabschluss habe. Mein Arbeitgeber un-terstützt mich dabei. So werden wir ab nächstem Herbst gemeinsam die Vorbereitungen hinsichtlich des Abschlus-ses anpacken». «Sofern Ramun dies selber in die Hände nimmt und sich auch selbstständig darum kümmert, sind wir gerne bereit, hier auch Hand zu bieten», fügen seine Vorgesetzten an. Schnell erkennt man, dass der junge Mann im Arbeitsalltag angekommen ist. Seine Arbeit gefällt ihm nach wie vor sehr gut. Wie er selber sagt, geniesst er es aber auch, dass er mit seinem erhaltenen Lohn bspw. Konzerte, Fussball-spiele, Open-Airs besuchen oder sich auch ab und an mal Ferien leisten kann. So war es auch gar nicht so einfach, einen Termin für das Gespräch mit Ramun zu finden, da er an seinen Freitagen oftmals unterwegs ist. «Mein Lebens-motto ist, fröhlich und zufrieden zu sein. Ich möchte nie-mals ein befehlerischer Typ werden».Wir sind überzeugt, dass Ramun sein Lebensmotto im All-tag umsetzen kann und auch weiterhin danach leben wird.

Wir wünschen ihm auf seinem weiteren Weg viel Erfolg und alles Gute!

Interview mit Martin Vinzens, Ramuns ehemaliger Berufsberater der IV-Stelle GR

Welche Bedeutung hat die erfolgreiche Integration Ramuns aus Sicht der IV?M. Vinzens Integration im ersten Arbeitsmarkt ist bei be-ruflichen Massnahmen das höchste Ziel. Leider kann die-ses Ziel nicht immer realisiert werden. Einerseits, weil die Personen auch nach der Ausbildung auf einen geschützten Arbeitsplatz angewiesen sind, andererseits fehlt es an Ar-beitgebern, welche bereit sind, Leute mit einem Handicap anzustellen, auch wenn diese in einem Teilbereich gut ein-setzbar wären. In erster Linie ist eine Integration für das Selbstwertgefühl der Person von grösster Bedeutung. Na-türlich ist es auch für die IV ein Gewinn, wenn sie dieser Person «nur» eine Teilrente oder gar keine Rente entrich-ten muss. Für berufliche Massnahmen kann seitens der IV viel investiert werden. Das Credo ist hierbei: Eingliederung vor Rente!

Welche Punkte sollten beachtet werden, damit eine Inte-gration im ersten Arbeitsmarkt gelingen kann? M. Vinzens Ramun hat mit der Hilfe der Institution La Ca-priola einen geeigneten sowie verständnisvollen Arbeitge-ber gefunden. Sehr wichtig ist die Nachbetreuung nach der Ausbildung durch La Capriola. In den wenigsten Fällen kann man eine Person einem Arbeitgeber «abgeben», oh-ne eine Nachbetreuung sicherzustellen. Der Arbeitgeber muss im Voraus über die Stärken und Schwächen infor-

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Lehrstellenangebote 2016Ab 1. Juli 2016 bieten wir in unseren beiden Ausbildungszentren La Capriola Davos und Luzern folgende Ausbildungsplätze auf allen drei Niveaustufen (PrA INSOS bzw. BpA, EBA oder EFZ):

• Bereich Restauration (Restaurantmitarbeiter BpA/PrA INSOS, Restaurationsangestellte/r EBA, Restaurationsfachfrau/-mann EFZ)

• Bereich Küche (Küchenmitarbeiter/in BpA/PrA INSOS, Küchenangestellte/r EBA, Koch/Köchin EFZ)• Bereich Housekeeping (Hotelmitarbeiter/in BpA/PrA INSOS, Hotellerieangestellte/r EBA,

Hotelfachfrau/-mann EFZ)• Bereich Réception (Büroassistent EBA, Kaufmann HGT EFZ)

Interessiert? Rufen Sie uns an! Gerne organisieren wir für Sie eine unverbindliche Besichtigung unserer Ausbildungszentren und Partnerhotels oder planen direkt eine Schnupperwoche.

Stiftung La Capriola, Engadinstrasse 2, 7000 ChurTel. 081 530 01 63 | [email protected] | www.lacapriola.ch

miert werden. Eine sorgfältige Einarbeitung mit diversen Standortbestimmungen ist notwendig. Ramun hat diese Chance genutzt, und kann sich in Teilbereichen gar noch stei-gern. Wenn möglich, sollte Ramun den EBA-Abschluss im Verlauf der Zeit noch nachholen. Er hat damit mehr Chan-cen – bei einem Arbeitgeberwechsel – eine neue Anstel-lung zu erhalten. Für Ramun bin ich zuversichtlich, dass er seinen Weg meistern wird. Er ist immer aufgestellt und fröhlich, was seine zentralen Ressourcen sind.

La Capriola bildet ihre Lernenden ohne eine auffangende Institution im Hintergrund direkt in der freien Wirtschaft aus. Wie beurteilen Sie dieses einzigartige Ausbildungs-modell im Hinblick auf ein erfolgreiches Bestehen als Fach-kraft im ersten Arbeitsmarkt?M. Vinzens Ich finde dieses Modell hervorragend und zu-kunftsweisend. Im Gastgewerbe und in der Hotellerie sind in Tourismuskantonen in diesem Segment die meisten Ar-beitsstellen ausgeschrieben. Dabei ist zu beachten, dass das Gastgewerbe eine hektische Branche ist (Schichtar-beit, Stresssituationen). Die Betreuung fordert den La Ca-

priola-Mitarbeitenden bei der Koordination zwischen freier Wirtschaft und betreutem Wohnen alles ab. Die Informa-tionen müssen nämlich stets zwischen Arbeitsplatz und Wohnplatz 1 zu 1 vermittelt werden, damit die Förderung in allen Bereichen stattfinden kann. Ich habe schon einige Lernende für eine Ausbildung bei La Capriola vermittelt. Oft gestaltete sich die Situation auf-grund der persönlichen und strukturellen Bedingungen ziemlich herausfordernd. Nach der Ausbildung staunte ich jedoch oft über die positiven Entwicklungen, welche nach diversen Standortbesprechungen sowie zusätzlichen In-terventionssitzungen erzielt wurden.Meine persönliche Botschaft an die Institution La Caprio-la – weiter so! Ihr seid auf dem richtigen Weg, Menschen mit Handicap in die freie Wirtschaft zu integrieren.Der Informationsfluss, die halbjährigen Standortbespre-chungen mit ausführlichem Protokoll sind immer beispiels-haft. Herzlichen Dank an alle Betreuer. Ich bewundere den enormen Einsatz und die grossartige Nachbetreuung, wel-che für die Lernenden geleistet werden.

WIR ÜBER SIE

Mariana und ihre Gäste an der Standespräsidentenfeier

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Highlight

Standespräsidentenfeier in Laaxvon Silvia Ulber, Mitarbeitende Finanzen und Personal

Am 29. August 2015 fand in Laax die Standespräsi-dentenfeier für Grossrat Vitus Dermont statt. Die Lernenden beider Zentren von La Capriola und ihre Betreuenden durften an diesem Anlass den Apéro servieren und beim Hauptgang im Bankettservice mitarbeiten. Eine sehr gute Gelegenheit, um zu zei-gen, wie Integration von Menschen mit Beeinträch-tigungen im Alltag möglich ist.

Als «Neuling» bei der Stiftung La Capriola wurde mir kurz nach meinem Arbeitsbeginn die Ehre zuteil, an diesem An-lass mitzuwirken und einen Bericht für die inForma zu sch-reiben. Was mich genau erwartete, wusste ich nicht. Doch ich hoffte, dass ich die Lernenden von La Capriola sehen und ihr Tätigkeitsfeld einmal aktiv miterleben dürfte.Ich fand mich kurz nach 10 Uhr bei strahlendem Sonnen-schein am Laaxer-See ein. Ein herrlicher Tag. Zwischen See und Beachvolleyball-Feld waren Marktstände sowie kleine Tische für den Apéro aufgestellt. Drei Mitarbeiten-de vom rocksresort Laax waren bereits mit der Lieferung von Getränken und Häppchen beschäftigt. Dann, kurz vor

11 Uhr, kamen die Lernenden von La Capriola mit ihren Aus-bildnern an. Eine Gruppe motivierter junger Menschen, die sich mit Freude, aber auch etwas Lampenfieber auf ihren Einsatz vorbereiteten und in die bereit gelegten Edelweiss-hemden schlüpften. Es wurde gekichert, an den Hemden gezupft, geschwitzt, die Toilette besucht… die Ruhe vor dem Sturm.So langsam haben dann alle mit den Vorbereitungen des Apéros begonnen. Wir hatten die Zeit im Griff und noch genügend Spielraum, um alles schön herzurichten. Doch plötzlich dann die Meldung «Hey, die Gäste sind zwanzig Minuten vor dem Zeitplan, schnell, schnell...» und schon waren die ersten geladenen Gäste auf dem Seeweg Rich-tung Apéro-Feierplatz zu sehen. Alle helfenden Hände packten mit an, es herrschte Hochbetrieb, dennoch war keine Hektik spürbar und als die ersten Gäste eintrafen, standen die Lernenden bereits mit gefüllten Getränke-Ta-bletts da und begrüssten die Ankommenden mit einem Lächeln und einem Glas Wein, Wasser oder Orangensaft. Die Gäste hatten von der zuvor herrschenden Spannung aufgrund der zeitlichen Verschiebung nichts mitbekommen. Jeder einzelne des La Capriola Teams meisterte seine Auf-gabe pflichtbewusst und souverän. Für uns hat sich ge-zeigt, was Zusammenarbeit ist und was es bedeutet, wenn jeder mithilft und anpackt – ein erhabenes Gefühl von Freu-de, welche nur das Miteinander hervorbringen kann.

HIGHLIGHT

Severine mit Grossrat Vitus Dermont, Standespräsident des Kantons Graubünden

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Die Stiftung La Capriola durfte am ersten Markttisch ne-ben den Köstlichkeiten vom rocksresort auch einige Flyer auflegen. So konnten wir diskret auf unsere Aufgabe auf-merksam machen und gute Kontakte knüpfen. Viele Poli-tikerinnen und Politiker – Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf, National- und Ständeräte – gehörten zu den rund 300 Gästen, die von unseren Lernenden bedient wurden.

Nach dem Apéro spazierten dann die rund 300 geladenen Gäste zum Festzelt, wo sie ein feines Essen und unterhalt-same Ansprachen erwarteten. Während dem Essen unter-stützte La Capriola die Mitarbeitenden vom rocksresort beim Service. Die Lernenden bewegten sich in ihren weis-sen Hemden und schwarzen Hosen geschmeidig zwischen den Tischen hindurch, schenkten Getränke nach, brachten Teller und räumten Geschirr ab. Die Servicecrew – egal ob Lernende von La Capriola oder Mitarbeitende des rocksre-sorts – leistete einen ausgezeichneten Bankettservice und allen gemeinsam war die herzliche Freundlichkeit, was mir auch zahlreiche Gäste bestätigten. Mit Aussagen wie: «Das freundliche Lachen ist Gold wert» oder «Wenn man die Be-mühungen und den Einsatz sieht, das Lächeln von Herzen kommt, dann liegt auch mal ein allfälliges kleines Missge-schick drin», wurde unsere Serviceleistung kommentiert. So wurden am Schluss der Feier die Einsätze vom rocksre-sort und der Stiftung La Capriola dankend erwähnt.

Zum krönenden Abschluss sangen die zwei Dorfchöre zu-sammen mit dem Chor des Grossen Rates, den Laaxer-Schülerinnen und -Schülern und einigen Asylbewerbern aus Laax ein eindrückliches Schlusslied. Es gab eine be-geisterte Standing Ovation im Festzelt und der Auftritt wur-de als Symbol der Integration verstanden. Also wirklich ein Tag unter dem Zeichen von Miteinander und Integration auf verschiedenen Stufen.

Alles in allem war das Fest zu Ehren des neuen Standes-präsidenten Vitus Dermont sicherlich ein gelungener An-lass, welcher der Stiftung La Capriola die Möglichkeit bot, ihr Konzept und die Integrationserfolge eindrucksvoll zu präsentieren. Ich persönlich habe mich gefreut, die Ausbildner und Ler-nenden kennen zu lernen und zu sehen, wie die Zusam-menarbeit funktioniert. Auch konnte ich den Umgang der Betreuungspersonen mit den Lernenden hautnah erleben. Diese gehen mit den Lernenden fördernd und fordernd, aber auch sehr mitfühlend um. In meinen Augen genau die richtige Mischung, um bei den Jugendlichen ihr Potenzial zum Vorschein zu bringen. Es lohnt sich, diesen motivier-ten jungen Menschen eine Chance in der Arbeitswelt zu geben. La Capriola – wahrlich ein Konzept, das sich seit vielen Jahren bewährt und auch danach strebt, weiterver-folgt zu werden.

ZAHLENZAHLEN

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Bericht des Stiftungsrates

Geschäftsjahr 2014/15

Für den Stiftungsrat war es ein Jahr des Umbruchs und der Standortbestimmung. Zu Beginn des Geschäftsjahres musste die Leitung der Geschäftsstelle neu besetzt werden. Der Stiftungsrat wählte Conrad Cadonau als Geschäftslei-ter der Stiftung La Capriola. Aufgrund seiner bisherigen be-ruflichen Tätigkeiten und als Mitglied des Stiftungsrates bedeutete es für ihn eine Herausforderung, nicht mehr im strategischen Bereich tätig zu sein, sondern La Capriola operativ führen, gestalten und prägen zu können.

Im August wählte der Stiftungsrat zwei neue Mitglieder. Es freut mich sehr, dass Claudia Züllig, Gastgeberin des Hotels Schweizerhof Lenzerheide und Pedro Lütscher, ehe-maliger Leiter der Pro Infirmis Graubünden, mit ihrer Fach-kompetenz und ihrem Wissen im Stiftungsrat mitarbeiten.

Als Leiterin des Ausbildungszentrums Davos wurde Clau-dia Walser, Sozialarbeiterin FH, bestimmt. Im Weiteren hat-te der Stiftungsrat davon Kenntnis zu nehmen, dass der zweite Partnerbetrieb in Davos, das Waldhotel Davos, ab Frühjahr 2015 nur noch während der Wintermonate öffnet und somit als Ausbildungsbetrieb für unsere Lernenden nicht mehr zur Verfügung steht. Wir sind jedoch zuversicht-lich, in nächster Zeit ein neues, passendes Hotel zu finden.

Der Stiftungsrat hat vor drei Jahren entschieden, sich perio-disch in «Klausur» zu begeben. So traf er sich im Mai 2015 zu seiner ordentlichen Retraite in Chur. Dabei ging es in erster Linie darum, Rückschau zu halten und die im Jahre 2012 formulierten Zielvorgaben zu überprüfen. Die zukünf-tige Ausrichtung von La Capriola wurde diskutiert, insbe-sondere vor dem Hintergrund der aktuellen finanziellen Si-tuation. Da das finanzpolitische Umfeld schwieriger ge - worden ist, wird es kaum mehr möglich sein, kostende-ckend zu wirtschaften, bzw. Reserven in Sinne der Pla-nungssicherheit anlegen zu können.

Ausbildung – welcher Art auch immer – kostet Geld. Aber gerade aufgrund des speziellen Ausbildungsmodells und den vielen positiven Reaktionen dürfen wir davon ausge-hen, dass La Capriola ein hervorragendes, nachhaltiges Ausbildungsangebot zur Verfügung stellt. Jedes Jahr be-

fähigen wir damit eine Anzahl junge Menschen mit Handi-cap, mit ihrem erlernten Fachwissen und ihren Fähigkei-ten im primären Arbeitsmarkt Fuss zu fassen. Dieser in der Politik geforderte Ansatz – im Sinne der IVG-Revision «Ein-gliederung vor Rente» – wird mit der Ausbildung in der of-fenen Wirtschaft aber auch mit der anschliessenden In te-gra tion der Absolventen vorbildlich angestrebt und um- ge setzt.

Um den individuellen Bedürfnissen des Marktes gerecht zu werden, haben wir unser Angebot diversifiziert. Inskünf-tig werden Lernende, sofern es die Verhältnisse erlauben, zu Hause wohnen und in den Partnerhotels von La Capri-ola mit der entsprechenden Begleitung und Unterstützung ausgebildet oder in der Wohngemeinschaft wohnen und eine Lehre, wo und in welchem Betrieb auch immer, ab-solvieren können. Zudem möchten wir künftig unser An-gebot erweitern und streben an, den Beruf des Unterhalts-praktikers bzw. Unterhaltspraktikerin EBA auszubilden. Mit der Invalidenversicherung sind wir bezüglich Tarifver-trag für die nächsten Jahre nach wie vor im Gespräch. Ein wesentlicher Punkt dabei ist die spezifische Auslegung des Begriffes «Supported Education».

Gleichzeitig suchen wir nach Kooperationen mit andern An-bietern und Partnern, so bspw. im Bereich der Nachbetreu-ung, damit Synergien gemeinsam genutzt werden können. Das Budget 2015/2016 kann kaum ausgeglichen gestaltet werden, weil die geforderte Auslastung von 96% nicht rea-listisch sein wird. Dringend notwendige Investitionen mussten wir zurückstellen.Ich danke an dieser Stelle unseren Partnerbetrieben, ins-besondere den Hoteldirektoren und dem Kader der Hotels in Davos und Luzern, den IV-Stellen St. Gallen, Graubün-den und Luzern, sowie meinen Kolleginnen und Kollegen im Stiftungsrat für ihre Mithilfe und Unterstützung. Ein be-sonderer Dank geht aber auch an die Leitung sowie an al-le Mitarbeitenden von La Capriola für ihren grossen Ein-satz und die Bereitschaft sich den täglichen Heraus for - derungen zu stellen und diese zu bewältigen.

Andreas Leisinger, Präsident des StiftungsratesChur, im Oktober 2015

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ZAHLEN

Jahresrechnung 2014/15

Bilanz per 30. Juni 2015

AKTIVEN

Kassa Ausbildungszentrum Davos / RB .75 4 000.00

Kassa Ausbildungszentrum Luzern / RB .24 3 000.00

Raiffeisenbank Vereinskonto .54 44 767.75

Raiffeisenbank Kontokorrent .48 (Passivsaldo) -32 794.64

Raiffeisenbank Sparkonto .04 5 363.25

Sparkonto GKB .600 10 076.20

Sparpyramide GKB .601 130 909.80

Firmen-Anlagekonto RB .26 202 929.30

Mietkaution Raiffeisen Ettiswil 10 054.25

Forderungen Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) 695 809.40

Übrige Forderungen / Verrechnungssteuer 600.84

Wertberichtigung Forderungen -161 128.00

Aktive Rechnungsabgrenzung 8 878.20

Mobile Sachanlagen (Anlagevermögen) 48 000.00

TOTAL Aktiven 970 466.35

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Chur, 23. Oktober 2015

PASSIVEN

Verbindlichkeiten kurzfristige (Kreditoren) -20 676.90

Passive Rechnungsabgrenzung -37 000.00

Rückzahlungsverpflichtungen/Vorschüsse -12 000.00

Rückstellung Mitarbeitende -23 574.55

Rückstellung Risiko Krankentaggeld (KTG) -51 011.00

Rückstellung Fahrzeuge -5 000.00

Rückstellung Mobiliar -49 000.00

Subtotal Fremdkapital -198 262.45

Stiftungskapital -5 000.00

Freie Fonds – Ausbildungszentrum am 01.07.14 -492 897.23Entnahme 100 184.55 -392 712.68

Freie Fonds – Nachbetreuung am 01.07.14 -83 308.27Entnahme 14 258.95 -69 049.32

Freie Fonds – Soziales am 01.07.14 -30 009.75Zuweisung -6 712.05 -36 721.80

Freie Fonds – zukünftige Projekte am 01.07.14 -260 134.75Zuweisung -537.60 -260 672.35

Freie Fonds – Mitarbeitende am 01.07.14 -8 031.15Zuweisung -16.60 -8 047.75

TOTAL Passiven -970 466.35

Andreas Leisinger, Präsident des Stiftungsrates

Conrad Cadonau, Geschäftsleiter

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ZAHLEN

Erfolgsrechnung 1. Juli 2014 – 30. Juni 2015

AUSBILDUNGSZENTREN

Ausbildungszentren Davos Luzern

Leistungen BSV Ausbildung 375 428.40 437 020.00

Leistungen BSV Wohnen/Freizeit 449 438.00 523 345.00

Leistungen BSV Nachbetreuung 18 200.00 12 600.00

Abdeckung/Zuweisung aus Fonds Nachbetreuung 11 034.70 3 396.40

Sonstige Beiträge 0.00 0.00

Total Ertrag Ausbildungszentren 854 101.10 976 361.40

Mitarbeiteraufwand -742 228.60 -702 716.65

Verpflegungskosten Wohnen/Freizeit & Hotels -24 501.30 -29 753.40

Kosten Wohnen/Freizeit (Haushalt, Un-terhalt, Miete, etc.) -127 318.90 -173 812.90

Schulung, Ausbildung & Freizeit -25 713.85 -29 386.80

Büro & Verwaltung & Kommunikation -34 285.40 -32 899.35

Übriger Sachaufwand -4 251.50 -4 776.40

Total Aufwand Ausbildungszentren -958 299.55 -973 345.50

Überschuss/Unterdeckung (+/-) Aus-bildungszentren -104 198.45 3 015.90 -101 182.55

Kapitalzinsertrag 998.00

Total Überschuss / Unterdeckung (+/-) -100 184.55

SALDO – Entnahme aus Freie Fonds – Ausbildungszentren -100 184.55

Gliederungsangaben nach OR: Abschreibungen Anlagevermögen enthalten in Kosten Wohnen/Freizeit 0.00 -34 000.00

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NACHBETREUUNG

Nachbetreuung Ausbildungszentrum

Davos Luzern

Abdeckung Unterdeckung Nachbetreuung -11 034.70

Abdeckung Unterdeckung Nachbetreuung -3 396.40 -14 431.10

Kapitalzinsertrag 172.15

Überschuss /Unterdeckung (+/-) -14 258.95

SALDO – Entnahme aus Freie Fonds – Nachbetreuung -14 258.95

SOZIALES

Zugänge / Spenden 6 650.00

Total Ertrag Soziales 6 650.00

Kapitalzinsertrag 62.05

Überschuss /Unterdeckung (+/-) 6 712.05

SALDO – Zuweisung an Freie Fonds – Soziales 6 712.05

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ZAHLEN

Andreas Leisinger, Präsident des Stiftungsrates

Conrad Cadonau, Geschäftsleiter

Erfolgsrechnung 1. Juli 2014 – 30. Juni 2015 (Fortsetzung)

ZUKÜNFTIGE PROJEKTE

Kapitalzinsertrag 537.60

Total Ertrag Zukünftige Projekte 537.60

Überschuss /Unterdeckung (+/-) 537.60

SALDO – Zuweisung an Freie Fonds – Zukünftige Projekte 537.60

MITARBEITENDE

Kapitalzinsertrag 16.60

Total Ertrag Mitarbeiter 16.60

Überschuss /Unterdeckung (+/-) 16.60

SALDO – Zuweisung an Freie Fonds – Soziales 16.60

Chur, 23. Oktober 2015

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Revisionsbericht

Stiftung La Capriola · Engadinstrasse 2 · 7000 Chur /GR

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