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Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin der Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie des Rindes (im Richard-Götze-Haus) der Tierärztlichen Hochschule Hannover ________________________________________________________ Untersuchung zum Einsatz eines Low-Power-Lasers in der Therapie katarrhalischer Mastitiden beim Rind INAUGURAL-DISSERTATION Zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Veterinärmedizin (Dr. med. vet.) durch die Tierärztliche Hochschule Hannover Vorgelegt von Eva-Maria Hackenfort aus Coesfeld Hannover 2001

Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

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Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin der Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie des Rindes

(im Richard-Götze-Haus) der Tierärztlichen Hochschule Hannover

________________________________________________________

Untersuchung zum Einsatz eines Low-Power-Lasers

in der Therapie katarrhalischer Mastitiden beim Rind

INAUGURAL-DISSERTATION

Zur Erlangung des Grades einer

Doktorin der Veterinärmedizin (Dr. med. vet.)

durch die Tierärztliche Hochschule Hannover

Vorgelegt von

Eva-Maria Hackenfort

aus Coesfeld

Hannover 2001

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Wissenschaftliche Betreuung: Univ.-Prof. Dr. M. Hoedemaker, PhD

1. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. M. Hoedemaker, PhD

2. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. J. Hamann

Tag der mündlichen Prüfung: 21. November 2001

Gefördert von der Firma Bio Medical Systems, Wiesbaden.

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Meinen Eltern

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Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS

1. EINLEITUNG

2. LITERATURÜBERSICHT

2.1 Verschiedene Therapieformen katarrhalischer Mastitiden

2.1.1 Antibiotikatherapie

2.1.1.1 Pharmakodynamik und Pharmakokinetik der Antibiotika

2.1.1.2 Galenik der Antibiotikaformulierungen

2.1.1.3 Resistenzsituation von Mastitiserregern gegenüber verschiedenen

Antibiotika

2.1.1.4 Anwendungsformen von Antibiotika

2.1.2 Homöopathische Therapie

2.1.3 Andere Therapieformen

2.1.3.1 Häufiges Ausmelken / Oxytocineinsatz

2.1.3.2 Immuntherapie

2.1.3.3 Zytokine

2.1.3.4 Antimikrobielle Proteine

2.1.3.5 Intramammäre Spülungen

2.1.3.6 Sekretolytika

2.1.3.7 Weitere therapeutische Ansätze

2.2 Laser

2.2.1 Physikalische Grundlagen

2.2.1.1 Entstehung des Laserstrahls

2.2.1.2 Lasertypen

2.2.2 Biologische und medizinische Wirkungsweise des Low-Power-Lasers

2.2.2.1 Wirkungsmechanismen auf Zellebene

2.2.2.2 Wirkung auf den Organismus

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Inhaltsverzeichnis

2.2.3 Einsatz des Low-Power-Lasers in der Tiermedizin

2.2.3.1 Grundlagen der Anwendungstechnik der Low-Power-Lasertherapie

2.2.3.2 Anwendungsbereiche der Low-Power-Lasertherapie in der

Veterinärmedizin

2.2.3.3 Einsatz des Low-Power-Lasers in der Therapie boviner katarrhalischer

Mastitiden

3. EIGENE UNTERSUCHUNGEN

3.1 Material und Methode

3.1.1 Fragestellung

3.1.2 Patienten

3.1.3 Einteilung der Versuchsgruppen

3.1.4 Untersuchung der Patienten

3.1.4.1 Anamnese

3.1.4.2 Allgemeinuntersuchung

3.1.4.3 Spezielle Untersuchung des Euters

3.1.4.3.1 Klinische Untersuchung des Euters

3.1.4.3.2 Bakteriologische Untersuchung der Milchproben

3.1.4.3.2.1 Materialien zur Entnahme der Milchproben

3.1.4.3.2.2 Entnahme der Milchproben

3.1.4.3.2.3 Materialien zur bakteriologischen Untersuchung der Milchproben

3.1.4.3.2.4 Methode der bakteriologischen Untersuchung der Milchproben

3.1.4.3.3 Zytologische Untersuchung der Milchproben

3.1.4.3.3.1 Materialien zur Entnahme der Milchproben

3.1.4.3.3.2 Entnahme der Milchproben

3.1.4.3.3.3 Materialien zur Bestimmung des Gehaltes an somatischen Zellen

der Milchproben

3.1.4.3.3.4 Methode der Bestimmung des Gehaltes an somatischen Zellen der

Milchproben

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Inhaltsverzeichnis

3.1.5 Dokumentation der Befunde

3.1.6 Behandlung der katarrhalischen Mastitiden

3.1.6.1 Behandlung der Versuchsgruppe

3.1.6.1.1 Gerätedaten

3.1.6.1.2 Laserbehandlung

3.1.6.2 Behandlung der Kontrollgruppe

3.1.6.2.1 Eingesetzte Antibiotika

3.1.6.2.2 Antibiotikatherapie

3.1.7 Statistische Auswertung

3.2 Ergebnisse

3.2.1 Übersicht der behandelten Mastitispatientinnen

3.2.1.1 Mastitisformen

3.2.1.2 Alter der behandelten Kühe

3.2.1.3 Laktationsstadium

3.2.2 Klinische Symptomatik

3.2.2.1 Allgemeinuntersuchung

3.2.2.2 Spezielle Untersuchung des Euters

3.2.2.2.1 Sekretbefunde

3.2.2.2.2 Palpationsbefunde

3.2.2.2.3 Akute Entzündungssymptome

3.2.3 Klinische Heilung

3.2.4 Bakteriologische Befunde

3.2.4.1 Erregerverteilung

3.2.4.2 Vergleich der erregerfreien und der infizierten Euterviertelsekretproben

3.2.4.2.1 Flockenfreiheit der Eutersekrete

3.2.4.2.2 Veränderung der Palpationsbefunde

3.2.4.2.3 Akute Entzündungssymptome

3.2.4.2.4 Klinische Heilung

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3.2.4.3 Bakteriologische Heilung

3.2.4.4 Neuinfektionen

3.2.5 Gehalt an somatischen Zellen

3.2.5.1 Alle behandelten Euterviertel im Vergleich

3.2.5.2 Einteilung nach Mastitisformen

3.2.5.3 Einteilung der behandelten Euterviertel in Laktationsgruppen

3.2.5.4 Zellgehalte unter 100 000 somatischen Zellen/ml

bzw. unter 400 000 somatischen Zellen/ml

4. DISKUSSION

4.1 Beurteilung der klinischen Symptomatik

4.2 Beurteilung der bakteriologischen Befunde

4.2.1 Beurteilung des Erregerspektrums

4.2.2 Beurteilung der bakteriologischen Heilung

4.2.3 Beurteilung des Vergleichs der erregerfreien und der infizierten Euterviertel

4.2.4 Beurteilung der Neuinfektionsraten

4.3 Beurteilung der Gehalte an somatischen Zellen

4.4 Abschließende Beurteilung

5. ZUSAMMENFASSUNG

6. SUMMARY

7. LITERATURVERZEICHNIS

DANKSAGUNG

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Abkürzungsverzeichnis

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS A Ampere

a.p. ante partum

ATP Adenosintriphosphat

BMS Bio Medical Systems

cm Zentimeter

cm2 Quadratzentimeter

CO2 Kohlendioxid

CSF Kolonie stimulierender Wachstumsfaktor

DVG Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft

E. Escherichia

erregerfrei keine Erreger in der Milchprobe nachgewiesen

eV Elektronenvolt

FMN Flavinmononukleotid

GaAs Gallium-Aluminium-Arsenid

He-Ne Helium-Neon

Hz Hertz

I.E. Internationale Einheit

i.m. intramuskulär

IR Infrarot

i.v. intravenös

i.z. intrazisternal

J Joule

LDH Laktatdehydrogenase

LKV Landeskontrollverband

LPL Low-Power-Laser

LPLT Low-Power-Laser-Therapie

m Meter

mg Milligramm

MHK Minimale Hemmstoffkonzentration

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Abkürzungsverzeichnis

MIO Million

MJ Megajoule

ml Milliliter

MLP Milchleistungsprüfung

mm Millimeter

mW Milliwatt

NK- Natural-Killer-

nm Nanometer

ns Nanosekunde

P Irrtumswahrscheinlichkeit

p.p. post partum

s Sekunde

S. Staphylococcus

Sc. Streptococcus

s.c. subkutan

V Volt

W Watt

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Einleitung

1. EINLEITUNG

In der Behandlung katarrhalischer Mastitiden des Rindes ist die antibiotische Behandlung

bisher noch die am häufigsten angewandte Therapieform. Seit einiger Zeit wird jedoch der

Einsatz von Antibiotika in der Mastitistherapie aus verschiedenen Gründen zunehmend

kritischer diskutiert. Die bakteriologischen Heilungsraten nach der Mastitistherapie in praxi

sind meist recht unbefriedigend (mittlere bakteriologische Heilungsrate von Mastitiden ca.

50%, exkl. Streptococcus (Sc.) agalactiae) (KRÖMKER u. HAMANN 1999). Zudem wird

der Einsatz von Medikamenten bei Tieren, die der Lebensmittelgewinnung dienen, von Seiten

der Verbraucher immer kritischer gesehen. Es wird unter anderem vermutet, dass der Einsatz

von Antibiotika und Chemotherapeutika bei Tieren einen nicht unerheblichen Einfluss auf die

Resistenzsituation pathogener Erreger in der Humanmedizin hat (BROWN u. SCASSERA

1990; COHEN u. TAUXE 1986; LEVY et al. 1976). Unter ökonomischen Gesichtspunkten

dürfen beim Einsatz von Antibiotika und Chemotherapeutika die Kosten der Medikation, der

Untersuchung auf Hemmstoffe und der Milchverlust durch die Einhaltung der Wartezeiten

nicht unberücksichtigt bleiben. Deshalb werden immer häufiger Alternativen zur

antibiotischen Therapie boviner Mastitiden gesucht. In der deutschen Milchviehhaltung

werden etwa 100 DM je Kuh und Jahr für Tierarzneimittel und tierärztliche Behandlungen

von Mastitiden ausgegeben. Das entspricht etwa 3,3% der Gesamtkosten pro Kuh und Jahr

und 25% der in der deutschen Landwirtschaft für Tierarzneimittel und tierärztliche

Behandlungen verwendeten Ausgaben (ZEDDIES 1997). Die physikalische Therapie in Form

einer örtlichen Low-Power-Laser-Therapie könnte den Einsatz von Antibiotika und

Chemotherapeutika erheblich reduzieren. Jedoch fehlen auf dem Gebiet der physikalischen

Mastitistherapie noch fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse.

WENLIE et al. (1992) zeigten in einer Studie über den Einsatz eines Helium-Neon (He-Ne)-

Lasers in der Behandlung von Mastitiden des Rindes, dass die Bestrahlung des Ruzhong-

Akupunkturpunktes am Euter mit einem He-Ne-Laser einmal täglich 7 Tage lang zu einer

klinischen Heilungsrate von 85,8% führte, während die klinische Heilungsrate bei den

antibiotisch behandelten Tieren ihrer Studie nur 28,1% betrug. MUXENENDER (1999)

empfiehlt den Einsatz eines Lasers in Form der Laserakupunktur bei der Behandlung von

Mastitiden.

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Einleitung

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Effektivität der Low-Power-Laser-Therapie als

alternative Behandlungsweise zum Einsatz von Antibiotika in der Therapie katarrhalischer

Mastitiden zu testen und anhand der klinischen und bakteriologischen Heilungsraten zu

manifestieren.

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Literaturübersicht

2. LITERATURÜBERSICHT

2.1 Verschiedene Therapieformen katarrhalischer Mastitiden

2.1.1 Antibiotikatherapie

In der Mastitistherapie werden seit über 50 Jahren Antibiotika eingesetzt. KAKAVAS (1944)

verwendete als erster Penicillin zur Therapie von Mastitiden des Rindes. Jedoch wird der

Einsatz von Antibiotika in der Mastitistherapie zunehmend kritischer gesehen, da zum einen

die bakteriologischen Heilungsraten in praxi häufig nicht zufriedenstellend sind und sich zum

anderen die Resistenzlage vieler bakterieller Infektionserreger zunehmend verschlechtert

(HAMANN 1994).

Das Ziel einer rationellen Chemotherapie ist eine selektive Beeinflussung des Erregers bei

weitgehender Vermeidung bzw. Reduzierung von Nebenwirkungen für den Patienten

(KROKER et al. 1997). Der Gebrauch von Antibiotika bzw. Chemotherapeutika erfordert

einen ausreichenden Kenntnisstand über die Wirkung der Chemotherapeutika und somit den

Erfolg der Mastitistherapie beeinflussende Faktoren. Die ausreichende Verfügbarkeit des

Wirkstoffes am Infektionsort, die Wirksamkeit des Pharmakons gegen die jeweiligen

Mastitiserreger und somit auch die Resistenzsituation der Mastitiserreger gegenüber den

Wirkstoffen spielen eine große Rolle. Hierbei sind Kenntnisse über die Pharmakodynamik

(Arzneimittelwirkung auf den Organismus) und die Pharmakokinetik (Wirkung des

Organismus auf das Arzneimittel / Schicksal des Arzneimittels im Organismus) der

verwendeten Arzneien unabdingbar. Außerdem ist die Galenik (Formulierung des

Arzneimittels, Partikelgröße etc.) des eingesetzten Chemotherapeutikums bedeutsam für den

Erfolg der Mastitistherapie.

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Literaturübersicht

2.1.1.1 Pharmakodynamik und Pharmakokinetik der Antibiotika

Pharmakodynamisch ist zu beachten, dass die Chemotherapeutika bakterizid oder

bakteriostatisch wirken können. Bei bakterizid wirkenden Substanzen ist eine intakte

körpereigene Abwehr unabdingbar. Penicilline und Cephalosporine wirken bakterizid, indem

sie die Zellwandsynthese beeinträchtigen oder die Zellwand zerstören. Bakteriostatische

Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern

eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und Trimethoprim sind bakteriostatisch, da

sie die Bestandteile des Coenzym F verdrängen und damit die Biosynthese der Folsäure in

den Bakterien stören (Substratkonkurrenz). Bestimmte Wirkstoffgruppen sind inkompatibel,

d.h. sie behindern einander in ihrer Wirkungsweise. Die Kombination eines Bakterizidums

mit einem Bakteriostatikum ist kontraindiziert (KROKER et al. 1997).

Die Bioverfügbarkeit eines Chemotherapeutikums hat einen entscheidenden Einfluss auf den

Erfolg der systemischen Behandlung. Neben Molekülgröße und Proteinbindung spielt die

Fettlöslichkeit eines Wirkstoffes sowie dessen Ionisationsgrad für die Passage biologischer

Grenzflächen die wichtigste Rolle. Im Folgenden sind die Verfügbarkeit eines Pharmakons

beeinflussenden Faktoren nach EHINGER und KIETZMANN (1998) zusammengefasst:

→ Verteilung im Organismus:

PLATONOW und BLOBEL (1963) stellten fest, dass die Resistenz pathogener

Mikroorganismen nicht immer die Ursache für eine erfolglose Therapie chronischer

Mastitiden ist. Sie machten vielmehr ein mangelhaftes Erreichen der Keime in Bezirken

ausgedehnter Fibrosen dafür verantwortlich.

→ Blut-Euter-Schranke:

Die Blut-Euter-Schranke verhält sich als Lipoidmembran, die nur durch die unionisierte und

in dieser Form lipoidlösliche Form von Wirkstoffen überwunden werden kann (KROKER et

al. 1997). Die Diffusion der Antibiotika ist umgekehrt proportional zu dem Ionisationsgrad,

dem Wasser/Lipid-Verteilungskoeffizienten, der Molekülgröße, dem Bindunggsgrad an

Proteine oder an andere Makromoleküle sowie abhängig von dem Konzentrationsgradienten

der Substanzen über der Membran, wie In-vivo-Untersuchungen von ZIV und SULMAN

(1975) zur Resorption von intramammär applizierten Antibiotika belegen. Basische

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Literaturübersicht

Substanzen reichern sich vermehrt in der Milch an, da diese gegenüber dem Plasma stärker

sauer ist (pH = 6,5). Erythromycin z.B. wird um den Faktor 6 bis 8 stärker in der Milch

angereichert, während das stark saure Benzylpenicillin nur 10% bis 20% der

Plasmakonzentration in der Milch erreicht. Durch die Veresterung von Benzypenicillin mit

Diäthylaminoäthanol hat man einen basischen Stoff geschaffen (Penethamat), der einen pka-

Wert von 8,5 hat und nach parenteraler Applikation hohe Konzentrationen im Euter erreicht.

Im Euter wird das unwirksame Penethamat durch ubiquitäre Esterasen zum wirksamen

Benzylpenicillin gespalten (KROKER et al. 1997).

→ Ionisationsgrad und Lipophilie:

Der Ionisationsgrad wird vom isoelektrischen Punkt (pka-Wert) der Substanz und vom pH-

Wert des umgebenden Mediums bestimmt (RASMUSSEN 1966). Schwache Säuren liegen im

Blut vor allem ionisiert vor und können somit kaum in das Eutergewebe und in die Milch

gelangen, während für schwache Basen das Gegenteil gilt. Das ideale Antibiotikum bei der

systemischen Therapie sollte nach ZIV (1980) eine schwache Base, im Serum in hohem Maße

undissoziiert, gut fettlöslich sein und eine geringe Proteinbindung aufweisen. Schwache

Säuren wie z.B. Cloxacillin (pKa-Wert = 2,7), die im Blut überwiegend ionisiert vorliegen,

können die Blut-Euter-Schranke nicht passieren und kommen somit für die parenterale

Mastitistherapie nicht in Frage (GODFRAIN u. MILHAUD 1964).

→ Proteinbindung:

Zur Mastitistherapie verwendete Antibiotika sind in unterschiedlichem Umfang an

Eutersekret- oder Gewebsproteine gebunden (RASMUSSEN 1971), z.B. Benzylpenicillin zu

mehr als 25%, Oxacillin zu mehr als 50% und Ampicillin zu weniger als 25% (WRIGHT

1983). Jedoch ist hierdurch nur bei wenigen Substanzen eine Beeinflussung der

Resorptionsrate zu erwarten (ZIV u. SULMAN 1975).

2.1.1.2 Galenik der Antibiotikaformulierungen

Für den therapeutischen Erfolg ist die Galenik des eingesetzten Arzneimittels von ebenso

großer Bedeutung. Die Wirkstoffe müssen die Erreger im Euterviertel erreichen können, was

eine gute Verteilung des Arzneimittels im Eutergewebe voraussetzt. Bei lokaler Gabe muss

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Literaturübersicht

das Medikament irritationsfrei für das Eutergewebe sein, um eine Diffusion tief in das

Drüsengewebe sicherzustellen. Topisch zu verabreichende Arzneimittel werden daher

vorwiegend in öliger oder wässriger Grundlage formuliert. Wässrige Lösungen verteilen sich

gut im Gewebe, während für ölige Formulierungen eine zum Teil ungleichmäßige Verteilung

beschrieben wurde (WRIGHT 1983). EHINGER und KIETZMANN (1998) sind der Ansicht,

dass die Antibiotikakonzentration in vivo in Milch und Blut nur sehr bedingt Rückschlüsse

auf die Konzentration im Eutergewebe zulässt. Bisherige Erkenntnisse zur Pharmakokinetik

im Rindereuter sind noch unbefriedigend, da sich die Untersuchungen von Probenmaterial

bisher nur auf Blut und Milch beschränkten. Zur Gewebsverteilung intramammär applizierter

Antibiotika wurden daher von EHINGER (1998) Untersuchungen am isoliert perfundierten

Rindereuter durchgeführt. Dabei wurden Euter gesunder laktierender Schlachtkühe mit

angewärmter und begaster Tyrodelöung perfundiert (KIETZMANN et al. 1993). Die

Bedeutung von galenischen Formulierungen von Präparaten zur intramammären Behandlung

wurde am Beispiel des Wirkstoffes Benzylpenicillin gezeigt. Drei Millionen Internationale

Einheiten (I.E.) Benzylpenicillin wurden als Kalium-Salz (Applikationsvolumen 15 ml) in

verschiedenen galenischen Formulierungen (ölige Suspension mit mikronisierten Partikeln

von < 10 µm, ölige Suspension mit einer durchschnittlichen Partikelgröße von 40 µm,

wässrige Lösung) intrazisternal verabreicht. In Abständen von 30 Minuten wurden

Perfusatproben sowie nach drei Stunden Drüsengewebsproben in unterschiedlichen vertikalen

Abständen von der Zitzenbasis entnommen und in ihnen die Konzentration von

Benzylpenicillin bestimmt. Die Konzentration von Benzylpenicillin nahm mit zunehmender

Distanz von der Zitzenbasis exponentiell ab. Mit der öligen Suspension, welche den Wirkstoff

in mikronisierter Form (< 10 µm Partikelgröße) enthielt, und mit der wässrigen Lösung

wurden höhere Konzentrationen erreicht als mit einer öligen Suspension mit Partikelgrößen

von durchschnittlich 40 µm. Die minimalen Hemmstoffkonzentrationen für in vitro sensible

Keime wurden mit allen Testformulierungen im Drüsengewebe erreicht. Aus den gewonnen

Daten schließt EHINGER (1998) für die lokale Mastitistherapie nach dem Ausmelken, dass

ölige Suspensionen mit möglichst kleiner Wirkstoffpartikelgröße und irritationsfreien

Hilfsstoffen die schnellste und vollständigste Antibiotikaanflutung im laktierenden

Rindereuter ermöglichen.

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Literaturübersicht

Auch weitere Studien von EHINGER und KIETZMANN (2000) am isoliert perfundierten

Rindereuter über die Gewebsverteilung von Oxacillin und Ampicillin in verschiedenen

galenischen Formulierungen (Laktationssalbe mit jeweils 1000 mg Oxacillin als Natrium-

Monohydrat mit Natriumlaurylsulfat oder ohne Natriumlaurylsulfat, Langzeitpräparat mit

1000 mg Oxacillin zu 80% als Benzathin-Salz und eine ölige Suspension mit 400 mg

Oxacillin als Natrium-Monohydrat und 200 mg Ampicillin als Trihydrat-Salz) zeigten

ähnliche Ergebnisse. Die Oxacillin- und Ampicillinkonzentrationen im Drüsengewebe

verringerten sich mit zunehmender vertikaler Entfernung zur Zitze. Mit der Laktationssalbe

mit Natriumlaurylsulfat (diese Substanz bewirkt eine Herabsetzung der

Oberflächenspannung) wurden geringere Oxacillin-Konzentrationen im Drüsengewebe

erreicht als mit der Laktationssalbe, die kein Natriumlaurylsulfat (dadurch kommt es zu einer

Viskositätserhöhung) enthielt. Durch die Viskositätserhöhung der Laktationssalbe ohne

Natriumlaurylsulfat befand sich der Wirkstoff im Vergleich zur Verteilung aus der öligen

Suspension mehr im Drüsengewebe als im Perfusat. Zudem konnten EHINGER und

KIETZMANN (2000) mit der stärkeren Verteilung des Oxacillin aus dem Langzeitpräparat

im Drüsengewebe als im Perfusat u.a. die bessere Löslichkeit von kleinen Partikelgrößen in

wässrigem Sekret (WRIGHT 1983) bestätigen. In der Retardformulierung war das Oxacillin

zu 80% an Benzathin gebunden, somit größer als das Natrium-Monohydrat und löste sich

schlechter in dem wässrigen Sekret.

2.1.1.3 Resistenzsituation von Mastitiserregern gegenüber verschiedenen Antibiotika

Zur erfolgreichen antibiotischen Mastitisbehandlung ist ein ausreichender Kenntnisstand über

das Erregerspektrum und die Resistenzsituation gegenüber den eingesetzten Wirkstoffen

unabdingbar. Liegt die minimale Hemmstoffkonzentration (MHK) eines Erregers über der am

Infektionsort erreichbaren Konzentration, so wird der Erreger als resistent bezeichnet

(KROKER et. al 1997). LANGE und BLECKMANN (1999) haben die Daten von jährlich ca.

20000 zur bakteriologischen Untersuchung in das bakteriologische Labor der Klinik für

Geburtshilfe und Gynäkologie des Rindes der Tierärztlichen Hochschule Hannover

eingesandten Milchproben von Kühen mit katarrhalischen Mastitiden aus den Jahren von

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Literaturübersicht

1990 bis 1997 ausgewertet. Die Häufigkeit der aufgetretenen Mastitiserreger war stabil.

Streptokokken und Staphylokokken sind mit jährlich jeweils 35% immer noch die häufigste

Ursache der bovinen Mastitis. Bei der Differenzierung der Streptokokkenstämme konnte eine

deutliche Zunahme des Umwelterregers Streptococcus (Sc.) uberis von 34% auf 56% der

nachgewiesenen Streptokokken bei gleichzeitiger Abnahme der Sc. -agalactiae-Fälle festge-

stellt werden. In dem Untersuchungszeitraum von 8 Jahren konnten kaum Veränderungen der

Sensibilität gegenüber den in der Praxis gebräuchlichen Antibiotika bei den Streptokokken in

vitro festgestellt werden. Auch bei den isolierten Staphylokokkenstämmen zeichnete sich im

aufgeführten Zeitraum keine Verschlechterung der Resistenzlage ab. Die Frequenz der

resistenten Staphylokokkenstämme lag bei Penicillin und Ampicillin immer zwischen 25%

und 30%.

TROLLDENIER et al. (2000) konnten durch die Untersuchung von 368 aus Eutersekreten des

Rindes isolierten Streptokokkenstämmen einen Überblick über die aktuelle Resistenzsituation

von Streptokokken gegenüber 4 β-Laktam-Antibiotika geben. Die aus verschiedenen

Regionen Deutschlands stammenden Streptokokken-Isolate wurden hinsichtlich ihrer

Empfindlichkeit gegenüber Benzylpenicillin, Ampicillin, Oxacillin und Cefotaxim im Agar-

Diffusionstest zur Bestimmung des Hemmhofdurchmessers sowie mit dem Epsilon-Test zur

Bestimmung der minimalen Hemmstoffkonzentration (MHK) untersucht. Wie Tabelle 1 zeigt

kann die Resistenzsituation der untersuchten Streptokokkenstämme beim Rind (mit

Ausnahme von Sc. uberis) gegenüber den 4 geprüften β-Laktamantibiotika als günstig

beurteilt werden. TROLLDENIER et al. (2000) empfehlen aufgrund ihrer Erkenntnisse

weiterhin Benzylpenicillin als Mittel der Wahl gegen Streptokokken des Rindes.

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Literaturübersicht

R

(%)

1,0 0 1,0

16,8

I (%)

19,3

0 - -

S (%)

79,7

100

99,0

83,2

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9

Page 20: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Literaturübersicht

In einer Untersuchung mit 125 Staphylococcus (S.)-aureus-Isolaten aus Rindereutern konnten

TROLLDENIER und WAGNER (2001) sogar eine noch höhere Anzahl resistenter S.-aureus-

Stämme gegen Benzylpenicillin und Ampicillin feststellen als LANGE und BLECKMANN

(1999) (35,3% Resistenzen gegen Benzylpenicillin, 26,3% gegen Ampicillin). Eine Oxacillin-

und Cefoperazon-Resistenz wurde nicht nachgewiesen. Die weiteren Ergebnisse dieser

Untersuchung sind in Tabelle 2 zusammengefasst. Die quantitative Resistenzermittlung

erfolgte mit Hilfe des Mikrobouillondilutionstests zur Bestimmung der minimalen

Hemmstoffkonzentration (MHK) und mit Hilfe des Agar-Diffusionstests zur Bestimmung des

Hemmhofdurchmessers.

Tab. 2: Anteil (%) resistenter S.-aureus-Stämme gegenüber 11 antimikrobiell wirksamen

Substanzen nach TROLLDENIER und WAGNER (2001)

Wirkstoff Anteil (%) resistenter Stämme

Benzylpenicillin 35

Ampicillin 33

Oxacillin 0

Cefoperazon 0 (18% intermediär)

Tetracyclin 7

Gentamicin 2

Neomycin 3

Erythromycin 7

Lincomycin 9

Tylosin 12

Trimethoprim/Sulfonamid 19

10

Page 21: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Literaturübersicht

Da auch Escherichia (E.)-coli-Stämme als Erreger für klinische Mastitiden in Frage kommen,

darf auch hier die aktuelle Resistenzsituation nicht außer Acht gelassen werden.

TROLLDENIER (2001) überprüfte in einer weiteren Untersuchung die Resistenzsituation für

99 E.-coli- Stämme aus Rindereutern. Die quantitative Resistenzermittlung erfolgte mit Hilfe

des Mikrobouillondilutionstests zur Bestimmung der minimalen Hemmstoffkonzentration

(MHK) und mit Hilfe des Agar-Diffusionstests zur Bestimmung des Hemmhofdurchmessers.

Im Gegensatz zu enteropathogenen E.-coli-Stämmen ist für euterpathogene E.-coli-Stämme

für Chemotherapeutika wie Gentamicin (4% Resistenz im Vergleich zu 29,3% Resistenz bei

enteropathogenen E.-coli-Stämmen des Kalbes/Rindes), Neomycin (5% Resistenz im

Vergleich zu 55,2% Resistenz bei enteropathogenen E.-coli-Stämmen des Kalbes/Rindes) und

Ampicillin (10% Resistenz im Vergleich zu 71% Resistenz bei enteropathogenen E.-coli-

Stämmen des Kalbes/Rindes) noch eine Sensibilität von 90% und darüber nachzuweisen. Bei

den anderen Wirkstoffen steigt der Anteil resistenter Stämme an, wie in Tabelle 3 ersichtlich.

Gegen Cefoperazon wurde keine Resistenz ermittelt.

Tab. 3: Anteil (%) resistenter E.-coli-Stämme gegenüber 7 antimikrobiell wirksamen

Substanzen nach TROLLDENIER (2001)

Wirkstoff Anteil (%) resistenter Stämme

Gentamicin 4

Neomycin 5

Ampicillin 10

Colistin 12

Tetracyclin 18

Trimethoprim/Sulfamethoxazol 19

Cefoperazon 0

11

Page 22: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Literaturübersicht

WITTKOWSKI et al. (1999) führten bakteriologische Untersuchungen von Viertelanfangs-

gemelksproben zur Resistenzsituation in 1% aller bayrischen Milchviehbetriebe (mit 13152 in

Laktation befindlichen Kühen) durch. Es wurde die Häufigkeit von Krankheitserregern im

Euter erhoben, die für Infektionen bei Rindern und Menschen von Bedeutung sind, sowie das

Resistenzverhalten dieser Erreger gegenüber Antibiotika und Chemotherapeutika. Wie in

Tabelle 4 ersichtlich lagen die Anteile resistenter Erregerisolate weit unter den Resistenzraten,

über die aus der Humanmedizin berichtet wurde. Die Untersuchung belegt, dass in bayrischen

Milchviehhaltungsbetrieben in der Milch sehr günstige Empfindlichkeitsraten bei bakteriellen

Infektionserregern vorliegen und die Anwendung antimikrobieller Substanzen in der

Mastitistherapie zum Untersuchungszeitpunkt keine hohen Resistenzraten in Bayern zur

Folge hat. Aufgrund ihrer Studie kommen WITTKOWSKI et al. (1999) zu dem Schluss, dass

der Einsatz antimikrobieller Substanzen nicht generell als Quelle für die Zunahme von

bakteriellen Resistenzen und neuen Infektionsproblemen bei den in der Studie untersuchten

Erregern angesehen werden kann. Vielmehr führen sie resistente Bakterienpopulationen auf

betriebsspezifische Faktoren zurück, die im Einzelfall analysiert und beseitigt werden müssen.

12

Page 23: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Literaturübersicht

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Tab.

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13

Page 24: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Literaturübersicht

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Tab.

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14

Page 25: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Literaturübersicht

2.1.1.4 Anwendungsformen von Antibiotika

Die Antibiotikatherapie katarrhalischer Mastitiden lässt sich aufgrund des

Therapiezeitpunktes und der Applikationsform in eine lokale Therapie während der Laktation,

eine parenterale Therapie während der Laktation, einer Kombination aus beiden vorher

genannten Therapieformen und einer Therapie während der Trockenstehphase aufteilen.

Zudem lässt sich eine Unterteilung im Einsatz von Monosubstanzen und

Kombinationspräparaten vornehmen.

Zahlreiche Autoren haben in Studien den Einsatz von intrazisternal verabreichten

Monosubstanzen in der Therapie katarrhalischer Mastitiden getestet und dokumentiert

(Übersicht bei GREGORY (1999)), wobei die bakteriologischen Heilungsraten (9% bis 70%)

abhängig vom Mastitiserreger zum größten Teil recht unbefriedigend waren.

Beim Einsatz von Kombinationspräparaten macht man sich Effekte wie Addition und

Synergismus der kombinierten Antibiotika zu nutze. Man erhofft sich, durch die Kombination

ein größeres bakterielles Spektrum erfassen zu können. Die Anwendung einer solchen

Kombination hat keine negativen therapeutischen Auswirkungen bei ausreichender Dosierung

und bei Mastitiden mit unklarer Erregerbeteiligung; bei Verdacht auf Vorliegen einer

Mischinfektion erscheint eine Kombinationstherapie sogar angezeigt (REPLOH u.

RITZERFELD 1967).

Bei akuten Mastitiden kann aufgrund der Schwellung in den Milchgängen eine Instillation

von Medikamenten unmöglich sein. Somit wird hierbei ein ausreichend hoher

Wirkstoffspiegel im Euter nur durch eine parenterale Verabreichung gewährleistet, während

bei anderen Mastitisformen mit einer ein- bis zweimaligen Euterbehandlung möglicherweise

eine Heilung erzielt werden kann (ULLNER 1959). MERCK (1974) ist ebenfalls der Ansicht,

dass eine parenterale Therapie gerade im Hinblick auf Verlegungen des Milchgangsystems

erforderlich ist. WEIGT (1973) hält die zusätzliche lokale Behandlung trotzdem für

gerechtfertigt, da der therapeutische Spiegel eines nur parenteral verabreichten Präparates im

Euter wegen der Blut-Euter-Schranke nur langsam erreicht wird. Wenn die Erreger nicht nur

oberflächlich auf der Schleimhaut, sondern auch tief im Gewebe zu erwarten sind, ist die

parenterale Behandlung als Ergänzung zur lokalen Gabe in Betracht zu ziehen (WRIGHT

1983; SOBIRAJ et al. 1997). Die Kombination von einer lokalen und parenteralen Therapie

15

Page 26: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Literaturübersicht

kann unter Umständen den bakteriologischen Heilungserfolg verbessern, wie OWENS et al.

(1988) bei Infektionen mit S. aureus feststellten.

Ein weiterer Ansatz in der Mastitistherapie ist die Therapie während der Trockenstehphase.

Die antibiotische Versorgung des Euters während der Trockenstehphase stellt eine wichtige

Maßnahme gerade zur Behandlung und Vorbeugung von subklinischen Mastitiden dar. In

Anbetracht der Resistenzproblematik erfordert nach KROKER et al. (1997) jedoch auch das

Trockenstellen unter Antibiotikaschutz eine klare veterinärmedizinische Indikation. Nach ZIV

(1975) ist als sogenannter „Trockensteller“ ein Bakterizidum vorzuziehen, da so die Gefahr

der Resistenzausbildung bei niedrigerer Wirkstoffkonzentration in der zweiten Hälfte der

Trockenstehzeit vermindert wird. Für die Behandlung zum Zeitpunkt des Trockenstellens

werden besondere Langzeitantibiotika eingesetzt, die schwerer löslich sind und langsamer

resorbiert werden. Somit wird ein sicherer therapeutischer Spiegel über 20 bis 24 Tage

gewährleistet (WEIGT 1973). Am häufigsten wird das schwer lösliche Benzathinsalz von

Penicillin G und Cloxacillin eingesetzt. Zielsetzung der antibiotischen Behandlung zum

Trockenstellzeitpunkt ist die Verringerung der Neuinfektionsrate der Milchdrüse innerhalb

der Trockenperiode und die Reduktion der Anzahl bestehender Infektionen. Der

Behandlungsform des Trockenstellens unter antibiotischem Schutz kommt eine

prophylaktische Bedeutung zu, da innerhalb der ersten Wochen der Trockenperiode die

Neuinfektionsrate der Milchdrüse etwa fünfmal höher ist als im Mittel der gesamten Laktation

(SMITH et al. 1985). Wie Tabelle 5 zeigt, kann die Neuinfektionsrate mit kuhassoziierten

Erregern (S. aureus, Sc. dysgalactiae und Sc. agalactiae) mit Hilfe einer antibiotischen

Behandlung zum Trockenstellzeitpunkt um 30% bis 80% gegenüber nicht behandelten

Kontrolltieren gesenkt werden. Außerdem ist aus Tabelle 5 ersichtlich, dass durch das

Trockenstellen unter antibiotischem Schutz eine Reduktion bestehender, durch kuhassoziierte

Erreger verursachter Infektionen erzielt werden kann und bakteriologische Heilungsraten von

50% bis 80% gegenüber unbehandelten Kontrollgruppen erzielt wurden.

16

Page 27: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Literaturübersicht

Tab. 5: Neuinfektionsraten der Milchdrüse und Reduktion der Anzahl bestehender

Infektionen der Milchdrüse nach KRÖMKER (1999)

Neuinfektionsrate in % der Viertel

Reduktion der Anzahl bestehender Infektionen

in % der Viertel

Anzahl der

Viertel

Erreger

antibiotische Behandlung

unbehandelte Kontrollgruppe

antibiotische Behandlung

unbehandelte Kontrollgruppe

Autor

2736 S. aureus, Sc. dys.

4 20 50-69 24-38 OSTERAS (1995)

684 S. aureus 9 38 75 8 SARAN et al. (1995)

40920 S. aureus 11 18 53-80 10 STORPER

u. ZIV (1985)

2984 S. aureus,

Sc. agal. 10 13 78 60 BRATILIE

(1973)

S. aureus = Staphylococcus aureus, Sc. dys. = Streptococcus dysgalactiae,

Sc. agal. = Streptococcus agalactiae

Die hohe Selbstheilungsrate von ca. 10% bis 60%, die sich in den unbehandelten

Kontrollgruppen zeigt, darf jedoch nicht unberücksichtigt bleiben. Die errechnete

Nettowirksamkeit der antibiotischen Behandlung zum Zeitpunkt des Trockenstellens liegt

somit bei 20% bis 40% und unterscheidet sich nur geringfügig von der Laktationstherapie

(KRÖMKER 1999). Arbeiten von WILLIAMSON et al. (1993) zeigen, dass die

Neuinfektionsraten, die durch umweltassoziierte Erreger verursacht werden (v. a. Sc. uberis),

nicht durch die antibiotische Behandlung zum Zeitpunkt des Trockenstellens beeinflusst

werden. WOOLFORD et al. (1998) kamen zu dem Ergebnis, dass durch eine Senkung der

Neuinfektionsrate und eine Reduktion bestehender Infektionen die Anzahl klinischer

Mastitiden in der Frühlaktation beim Trockenstellen unter antibiotischem Schutz im

Vergleich zu unbehandelten, trockengestellten Tieren um den Faktor zwei bis drei gemindert

wird. Ähnliche Ergebnisse wurden von dieser Arbeitsgruppe auch durch Applikation eines

Wismuthnitrat-haltigen „Teat sealer“ (der den Verschluss des Zitzenkanals über den Zeitraum

der Trockenstehperiode garantiert) zu Beginn der Trockenstehperiode erreicht.

17

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Literaturübersicht

Im Schrifttum werden die Erfolge der antibiotischen Therapie klinisch katarrhalischer

Mastitiden recht unterschiedlich beurteilt. Eine einheitliche Beurteilung der Ergebnisse wird

dadurch erschwert, dass der Begriff der Heilung zum Teil unterschiedlich definiert wird und

Zeitpunkte und Häufigkeit der Probennahmen erheblich differieren. Gesicherte

wissenschaftliche Erkenntnisse zur Einordnung von Heilungserfolgen nach therapeutischen

Maßnahmen sind nur unzureichend verfügbar. Klinische Studien sind häufig ohne Negativ-

oder Placebogruppe durchgeführt worden, was zu einer Überschätzung des antibiotisch

bewirkten Heilungserfolges führt, und auch der Selbstheilungseffekt bei klinischen Mastitiden

darf nach HAMANN und KRÖMKER (1999) nicht unberücksichtigt bleiben. Die

antibiotische Therapie sollte als „Hilfe zur Selbsthilfe“ aufgefasst werden. Eine weitgehende

Aufrechterhaltung des physiologischen Gleichgewichts (Homöostase) der Kuh ist die

Voraussetzung dafür, dass die zu behandelnde Kuh in der Lage ist, diese „Hilfe“ auch

umzusetzen. Durch gestörte Homöostase, wie sie z.B. in der Frühlaktation durch hormonelle,

metabolische und zytologische Umstellungsprozesse, durch fütterungsbedingte

Stoffwechselstörungen (KANDEFER-SZERSZEN et al. 1992; KLUCINSKI et al. 1988) und

Mangelerscheinungen (LOTTHAMMER 1997) und durch Stressoren wie z.B. Transport,

Standortwechsel, Änderung der Rangordnung und Schmerzen (MAYR u. MAYR 1998)

ausgelöst werden kann, kommt es zu einer Schwächung des immunologischen

Abwehrsystems. Deshalb sind im Rahmen der Mastitistherapie neben der Applikation von

Chemotherapeutika begleitende Maßnahmen zur Stützung des Immunsystems angezeigt

(HAMANN u. KRÖMKER 1999).

18

Page 29: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Literaturübersicht

2.1.2 Homöopathische Therapie

Die Wirksamkeit der Homöopathie in der Therapie von Mastitiden lässt gerade aufgrund der

begrenzten Anzahl wissenschaftlicher Informationen keine eindeutige Beurteilung zu. Die in

Feldversuchen festgestellten Heilungserfolge konnten bisher noch nicht wissenschaftlich

reproduziert werden. MERCK et al. (1989) untersuchten anhand von 100 akuten

Mastitisfällen den Erfolg einer homöopathischen Behandlung im Vergleich zu einer

antibiotischen Therapie. Hierbei zeigte sich eine deutlich höhere bakteriologische

Heilungsrate der homöopathisch behandelten Tiere als bei den antibiotisch behandelten

Tieren. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Behandlung akuter Mastitiden mit

homöopathischen Arzneimitteln - mit Ausnahme fortgeschrittener und mit Sepsis einher-

gehender Fälle – eine Alternative zur Chemotherapie darstellt. Die meisten Aussagen über die

Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel stützen sich allerdings auf Erfahrungen aus der

Praxis.

METTLER (1991) stellt in einer Zusammenfassung die wichtigsten homöopathischen

Arzneien für die Behandlung von Mastitiden vor, die sich in seiner Praxis bewährt haben

(Aconitum napellus, Atropa belladonna, Apis mellifica, Bryonia, Mercurius solubilis, Hepar

sulfuris, Pyrogenium, Lachesis muta, Anthricinum, Asa fötida, Phytolacca decandra, Kalium

chloratum, Sulfur und Silicea). Dabei spielen die Ätiologie und die auslösende Ursache für

die Arzneifindung eine besondere Rolle. Auch räumt der Autor ein, dass man trotz guter

Therapieerfolge mit homöopathischen Arzneien bei schweren septischen Affektionen nicht

auf eine antibiotische Behandlung verzichten kann (METTLER 1985). DAY (1995),

TIEFENTHALER (1994) und DORENKAMP (1992) vertreten die Ansicht, dass gerade für

die homöopathische Therapie von Mastitiden nicht der Erreger und seine Empfindlichkeit auf

ein Arzneimittel entscheidend sind, sondern die Lokal- und Allgemeinsymptome des

Patienten und dessen Modalitäten und dass gerade auch die Haltung, Fütterung und

Hygieneprogramme wichtige Faktoren in der Mastitisbehandlung darstellen. Speziell in der

Therapie katarrhalischer Mastitiden empfiehlt DORENKAMP (1992) aufgrund seiner

Praxiserfahrungen zusätzlich zur homöopathischen Therapie, das betroffene Euterviertel

mehrmals täglich auszumelken. Die Mastitis catarrhalis chronica ist auch mit

19

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Literaturübersicht

homöopathischen Mitteln schwer zu behandeln; hier hat man nach vorschnell

angenommenem Erfolg die meisten Rezidive.

ANDERSSON et al. (1997) beurteilten die Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel bei

der Behandlung und Prophylaxe subklinischer Mastitiden durch eine Feldstudie. In die

Auswertung kamen 210 kranke Euterviertel (Laktatdehydrogenase (LDH)-Aktivität >85 U/l

im Milchserum; bakteriologischer Befund positiv) von 104 Hochleistungskühen mit einem

somatischen Zellgehalt von 300 000 bis 600 000 Zellen/ml in den letzten beiden Gesamt-

gemelksuntersuchungen, von denen die eine Gruppe homöopathisch und die andere Gruppe in

gleicher Weise mit isotonischer Kochsalzlösung behandelt wurde. Viertelanfangsgemelks-

proben wurden in einwöchigem Abstand (drei Termine vor und drei Termine nach der

Behandlung) gezogen. Außerdem wurde die Auswirkung der Behandlung auf den

zytologischen Befund anhand der am 30., 60. und 90. Tag nach Ende der Behandlung im

Rahmen der Milchleistungsprüfung (MLP) gezogenen Gesamtgemelksproben ausgewertet. Es

ließen sich jedoch keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen der homöopathisch

behandelten Gruppe und der Placebogruppe hinsichtlich der LDH-Aktivität, des

Gesamtzellgehaltes und des bakteriologischen Status feststellen. Lediglich der

Gesamtzellgehalt in der Milch S.-aureus-infizierter Tiere, die mit Lachesis D8 behandelt

wurden, lag am 60. und 90. Tag nach der Behandlung signifikant unter dem der

Placebogruppe.

KRÖMKER und HAMANN (1999) charakterisieren die homöopathische Mastitistherapie als

eine Einzeltiertherapie, die der Absicherung des Therapieerfolges mittels statistischen

Analysen nur schwer zugänglich ist.

20

Page 31: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Literaturübersicht

2.1.3 Andere Therapieformen

2.1.3.1 Häufiges Ausmelken / Oxytocineinsatz

Häufiges Ausmelken und auch der Einsatz von Oxytocin werden als therapeutische

Maßnahmen bei Mastitiden durchgeführt, wobei es in der Praxis verschiedene Ansätze und

Kombinationen dieser Behandlungen gibt. Im Schrifttum finden sich Studien über alleiniges

häufiges Ausmelken der Euterviertel, häufiges Ausmelken in Kombination mit der

antibiotischen Therapie oder mit Hilfe von Oxytocin. Ferner wurde der alleinige Einsatz von

Oxytocin oder die Kombination aus Ausmelken mit Oxytocin und anschließender

antibiotischer Therapie getestet.

ROBERSON (1997) zeigte anhand seiner Studien mit 46 Kühen, dass bei geringgradigen

klinischen Mastitiden, die nahezu ausschließlich durch Umweltkeime (95% der Fälle)

verursacht wurden, die klinischen Heilungsraten bei mehrfachem Melken des erkrankten

Euterviertels in zwei- bis dreistündigem Abstand im Vergleich zur nur zweimal täglich

gemolkenen Kontrollgruppe deutlich geringer waren (Versuchsgruppe: 48%, Kontrollgruppe:

78%). Seines Erachtens nach ist es sinnvoll, im Mastitisfall auch die nicht infizierten

Euterviertel mehrfach auszumelken, um einer Neuinfektion der zwar angerüsteten, aber nicht

ausgemolkenen Viertel vorzubeugen. OPLETAL et al. (1985) führten Studien an 1174

klinisch katarrhalischen Mastitiden durch, in denen die Versuchsgruppe mit 731 Tieren alle

zwei bis drei Stunden (nachts: achtstündige Pause) nur ausgemolken wurde und die

Kontrollgruppe mit 629 erkrankten Kühen systemisch antibiotisch behandelt wurde. Die

klinische Heilungsrate der Versuchsgruppe wies jedoch mit 81% keine signifikanten

Unterschiede zu der klinischen Heilungsrate der Kontrollgruppe mit 85% auf. STUTE (1978)

zeigte mit ihren Versuchen, dass häufigeres Melken besonders bei den katarrhalischen

Mastitiden als wirksame und auch messbare Unterstützung zur Chemotherapie angesehen

werden kann, auch wenn der Einfluss des Melkens auf den Heilungsprozess offensichtlich

von der stärkeren Wirksamkeit der Antibiotika und der körpereigenen Abwehrmechanismen

überdeckt wird.

Oxytocin wird häufig zusätzlich zur antibiotischen Therapie eingesetzt, um durch das

Ausmelken eine verbesserte Entfernung von Gewebsresten, Erregern und Toxinen zu

21

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Literaturübersicht

erreichen. Bei akuten Mastitiden ist es vorteilhaft bereits wenige Stunden nach der

Behandlung ein oder mehrmals ausmelken zu lassen, um einen Toxinstau zu vermeiden und

anschließend zusätzlich erneut zu therapieren (KLEINSCHROTH 1992). WEIGT und

AHLERS (1978) empfehlen eine intramammäre Behandlung erst nach wiederholtem

Ausmelken des erkrankten Euterviertels. VAN EENENNAAM et al. (1995) stellten fest, dass

die klinische Heilungsrate von antibiotisch behandelten im Vergleich zu nur dreimal täglich

mit Oxytocin (100 I.U. i. m.) ausgemolkenen Eutervierteln gleich ist. Sie räumten jedoch ein,

dass der Nachteil einer alleinigen Oxytocin-Behandlung gegenüber konventionellen

Behandlungsmethoden besonders bei mit Umweltstreptokokken infizierten Tieren in einer

erhöhten Mastitisinzidenz während der nächsten Laktation läge.

MORIN et al. (1998) verglichen in einer Studie mit 124 an klinischen Mastitiden erkrankten

Kühen mit 172 Mastitiden (206 betroffene Euterviertel) in einem Untersuchungszeitraum von

zwei Jahren die Antibiotikatherapie in Kombination mit therapieunterstützenden Maßnahmen

(dreimaliges Ausmelken mit Hilfe von Oxytocin, in einigen Fällen Verabreichung von

Flunixinmeglumin oder Flüssigkeitszufuhr) mit den alleinigen therapieunterstützenden

Maßnahmen (Kontrollgruppe). Ihre Ergebnisse zeigten, dass die klinischen Heilungsraten der

antibiotisch behandelten Tiere zur 10. Melkzeit bei Mastitiden, die durch Streptokokken

(ausgenommen Sc. agalactiae) oder koliforme Keime verursacht wurden, signifikant höher

(P=0,02) waren als in der Kontrollgruppe. Auch die bakteriologische Heilungsrate 14 Tage

nach der Behandlung war in der zusätzlich antibiotisch behandelten Gruppe signifikant höher

als in der Kontrollgruppe (P=0,013). Die Ergebnisse lassen vermuten, dass in Herden, in

denen Mastitiden häufig durch Umwelterreger verursacht werden, alleinige

therapieunterstützende Maßnahmen nicht so effektiv sind wie die Kombination mit einer

Antibiotikagabe (MORIN et al. 1998).

22

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Literaturübersicht

2.1.3.2 Immuntherapie

Die Vakzinierung zur Prävention von Mastitiden wurde bisher überwiegend für E.-coli-, S.-

aureus- und Streptokokken-Mastitiden untersucht. Praxisrelevante Erfolge zeigten sich bisher

nur beim Einsatz einer E.-coli- und S.-aureus-Vakzine. Während sich durch eine Vakzination

zwar nicht die Anzahl der infizierten Viertel und die Neuinfektionsrate beeinflussen lassen, ist

jedoch eine deutliche Reduktion der Ausprägung klinischer Symptome vor allem bei

Infektionen mit E. coli und anderen koliformen Erregern (bis zu 80%) und auch eine

erhebliche Verringerung der Häufigkeit klinischer Mastitiden festzustellen (KRÖMKER u.

HAMANN 1999).

SEARS et al. (1990) konnten mit der Entwicklung einer S.-aureus-Vakzine, die besonders die

Antikörperproduktion gegen Pseudokapselantigene und gegen α- und β-Toxin stimulieren

soll, eine Reduzierung von Neuinfektionen bei experimentell mit S. aureus infizierten Färsen

erreichen (Neuinfektionen: 71% bei ungeimpften Kontrolltieren und 33% bei geimpften

Tieren). Während sich bei den geimpften Tieren nur bei 12% der Euterviertel eine chronische

Infektion entwickelte, blieben bei den Kontrolltieren 64% der Euterviertel chronisch infiziert.

NORDHAUG et al. (1994) stellten in einem Feldversuch mit 108 Rindern, die zufällig in eine

Impfgruppe und eine Placebogruppe eingeteilt wurden, bei der Vakzinierung mit dem oben

genannten Impfstoff zwar eine Verringerung der Häufigkeit von klinischen und subklinischen

Mastitiden fest (Impfgruppe: 8,6% subklinische S.-aureus-Mastitiden, Placebogruppe: 16%

klinische und subklinische S.-aureus-Mastitiden), jedoch waren die Unterschiede hinsichtlich

der Infektionshäufigkeit zwischen vakzinierten Tieren und Kontrolltieren statistisch nicht

signifikant (Impfgruppe: 38% S.-aureus-Infektionen, Placebogruppe: 37,9% S.-aureus-

Infektionen). Unter Berücksichtigung aller Parameter der Eutergesundheit vermitteln die

Ergebnisse dieser S.-aureus-Vakzinierung eine potentiell schützende Immunitätslage der

Tiere.

In Deutschland wurden vermehrt stallspezifische Vakzine bei Sanierungsmaßnahmen gegen

S. aureus eingesetzt, da zur Zeit keine kommerziell erhältlichen S.-aureus-Vakzinen

verfügbar sind. KORFF (1999) überprüfte die Wirksamkeit einer stallspezifischen Vakzine

gegen S. aureus in einem kontrollierten Impfversuch. Die verwendete stallspezifische

Vakzine in einer Milchviehherde mit hoher S.-aureus-Prävalenz zeigte jedoch nicht den

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Literaturübersicht

erwünschten positiven Effekt auf die S.-aureus-Prävalenz sowie das Auftreten von S.-aureus-

bedingten klinischen oder subklinischen Mastitiden und latenten Infektionen.

Das immunologische Vorgehen gegen Sc.-uberis-Infektionen gestaltet sich insofern

schwierig, als dass die genetische Varianz dieses Umwelterregers sehr vielfältig ist (LEIGH et

al. 2000). Vakzinationen mit abgetöteten Sc.-uberis-Antigenen konnten nur eine Verringerung

der Sc.-uberis-Prävalenz des gleichen Stammes erzielen, jedoch keinen positiven Effekt auf

das Auftreten von Sc.-uberis-Mastitiden, ausgelöst durch andere Sc.-uberis-Stämme im Feld,

ausüben (GIRAUDO et al. 1997; CALZOLARI et al. 1997; HILL et al. 1994). Auch der

Einsatz einer Sc.-uberis-Lebendvakzine hatte bisher keinen Einfluss auf Sc.-uberis-

Infektionen mit anderen Sc.-uberis-Stämmen als dem in der Vakzine verwendeten Stamm

(HILL et al. 1989). Eine neue sogenannte „Sub-unit“-Vakzine lässt auf erfolgversprechendere

Ergebnisse in der Vakzination gegen Sc. uberis hoffen. Der Plasminogen-Aktivator (PauA)

von Sc. uberis wurde als wesentlicher, auslösender Baustein für die Infektion und

Manifestation von Sc. uberis im Drüsenkörper entdeckt. Subkutane Vakzinationen mit

aufbereitetem PauA eines Sc.-uberis-Stammes haben in 37,5% bis 62,5% der Fälle eine

experimentelle Infektion mit anderen Sc-uberis-Stämmen verhindern können (LINCOLN u.

LEIGH 1997; LEIGH et al. 2000).

Einen potentiell Erfolg versprechenden Ansatz in der Mastitistherapie, vor allem bei der

Bekämpfung multifaktoriell bedingter Mastitiden, stellt die Paramunisierung der Tiere zur

Aktivierung der unspezifischen Abwehr dar (MAYR 1996). Neben der prophylaktischen

Wirkung und der raschen klinischen Besserung bzw. Heilung der Mastitiden durch den

Einsatz von Paramunitätsinducern aus Pockenviren (Baypamun®, Duphamun®) ließen sich

nach MAYR (1996) folgende Parameter nachweisen: erhöhte Phagozytoseaktivität der

Milchmakrophagen und Natural-Killer (NK)-Zellen, Nachweis von Interferon α und Kolonie-

stimulierendem Wachstumsfaktor (CSF), Interleukin 1 und 2 im Kolostrum bzw. in der Milch

sowie ein Abfall des Zellgehaltes.

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Literaturübersicht

2.1.3.3 Zytokine

Körpereigene Substanzen wie Zytokine (γ-Interferon, Interleukin 1 und 2) dienen der

Steigerung der Phagozytoseaktivtät der somatischen Zellen in der Milch. Die Kombination

von Antibiotika und Zytokinen lassen Verbesserungen der Heilungsrate erwarten. ERSKINE

et al. (1998) überprüften die Wirksamkeit von Zytokinen in der prophylaktischen und

therapeutischen Anwendung. Bei der prophylaktischen Gabe von rekombinantem bovinen

Interleukin 2 in Kombination mit Cephapirin-Benzathin (Cefa-Dri®) zu Beginn der

Trockenperiode konnten eine geringere Neuinfektionsrate, ein milderer klinischer Verlauf und

eine kürzere Infektionsdauer im Vergleich zur lediglich mit Cefa-Dri® behandelten

Kontrollgruppe festgestellt werden. Im Vergleich zur alleinigen Antibiose war in der

therapeutischen Anwendung als Zusatz zu einer antibiotischen Behandlung der Mastitiden

eine Erhöhung der bakteriologischen Heilungsrate um 20% messbar. Die Effizienz des

Einsatzes von Zytokinen zur Unterstützung der körpereigenen Abwehr setzt allerdings eine

weitgehend stabile Homöostase des Tieres voraus.

Zudem wird die praktische Nutzung der Zytokine durch ihre sehr enge pharmakologische

Breite und ihre sehr kurze Wirkungsdauer eingeschränkt, womit offen bleibt, wann Zytokine

die Mastitistherapie sinnvoll unterstützen können (SORDILLO et al. 1995).

2.1.3.4 Antimikrobielle Proteine

Antimikrobielle Proteine wie Lysostaphin (Ambicin L) oder Nisin (Ambicin N) haben das

Vermögen, Zellwände von Bakterien aufzulösen. In den USA werden diese beiden Proteine

bereits als Mastitistherapeutika eingesetzt. Lysostaphin hat eine besondere Wirksamkeit

gegen Staphylokokken, und Nisin hat sich als effizient gegenüber sämtlichen Mastitiserregern

erwiesen. Durch die synergistische Wirkung bei der Kombination beider Proteine, die gute

Gewebeverträglichkeit und die rückstandslose Milch beim Einsatz der Präparate bieten die

antimikrobiellen Proteine gewisse Vorteile (MEANEY et al. 1997).

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2.1.3.5 Intramammäre Spülungen

Intramammäre Spülungen mit z.B. isotonischer Kochsalzlösung stellen eine Form der

unterstützenden Therapie boviner akuter Mastitiden dar (GRUNERT et al. 1996). Hierbei soll

eine Verdünnung des veränderten Eutersekrets erreicht und das Ausmelken größerer Flocken

erleichtert werden. Bisher liegen jedoch lediglich Empfehlungen zum Einsatz in der

Begleittherapie akuter Mastitiden und noch keine wissenschaftlichen Untersuchungen über

die Wirksamkeit dieser Maßnahmen vor.

KLEINSCHROTH (1992) vertritt die Ansicht, dass das „Spülen“ von akut kranken

Eutervierteln mit 0,9%iger NaCl-Lösung deutlich bessere Voraussetzungen für eine

erfolgreiche Mastitistherapie schafft und auch die intramammäre Infusion von Medikamenten

in 5%iger Glucoselösung schnelle und überzeugende Erfolge bringt. Ferner empfiehlt WEIGT

(1986) vor der intrazisternalen Antibiotikagabe die ein- oder zweimalige Spülung des

Euterviertels mit 200-500 ml steriler isotonischer Kochsalzlösung oder 5%iger Glucose-

lösung.

2.1.3.6 Sekretolytika

Die Applikation von Sekretolytika soll zu einer deutlich verstärkten Erregerausscheidung und

Viskositätsminderung des Sekretes führen und somit bessere bakteriologische

Heilungserfolge bewirken. GIRNDT (1970) bestätigte die klinische Wirksamkeit von

Bromhexinlösung. Er behandelte in einer Feldstudie 58 Kühe (u.a. auch alte Mastitisfälle, bei

denen die Behandlung aufgegeben worden war) zusätzlich zur Antibiose mit 10 bis 20 ml

Bromhexinlösung intrazisternal und erzielte eine klinische Heilungsrate von 52%. HAMANN

(1980) bestätigte die klinische Wirksamkeit von Bromhexin. Die intravenöse Applikation von

hohen Dosen Bromhexin-HCl an 4 Kühen mit chronischen S.-aureus-Mastitiden führte zu

einer Verdreifachung der Erregerausscheidung nach der Therapie im Vergleich zur

Ausscheidung vor Behandlungsbeginn. In einer zweiten Studie wurden 13 Kühe mit

chronisch subklinischen S.-aureus-Mastitiden entweder mit Antibiose und Bromhexin

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Literaturübersicht

behandelt oder 7 Kühe in der Kontrollgruppe nur mit Antibiose. Im Vergleich zur antibiotisch

behandelten Kontrollgruppe konnte für die Bromhexin-Gruppe eine um 47% höhere

bakteriologische Heilungsrate ermittelt werden.

Untersuchungen in vitro zeigten außerdem, dass die Phagozytoseaktivität der Leukozyten

durch die gleichzeitige Inkubation von Bromhexin-HCl um 10,8% gesteigert werden konnte.

Somit kann Bromhexin in der Kombination mit Antibiotika deren depressive Effekte auf die

Phagozytose zum Teil kompensieren (PAAPE et al. 1991). Durch Bromhexin wird unter

anderem die Viskosität des Mastitissekrets gesenkt und es kommt zu einer Linderung des

Erscheinungsbildes.

2.1.3.7 Weitere therapeutische Ansätze

Zahlreiche weitere Stoffe sind als unterstützende Maßnahmen zur Abwehrsteigerung

eingesetzt worden (Vitamine, Roborantien, durchblutungsfördernde Mittel, Spurenelemente

etc.). Insbesondere konnte die Substitution von Vitaminen und Spurenelementen (Vit E/Selen)

bei erwiesenem Mangel eine Verbesserung der Mastitissituation bewirken (WEISS et al.

1997; SMITH et al. 1997).

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2.2 Laser

2.2.1 Physikalische Grundlagen

2.2.1.1 Entstehung des Laserstrahls

Sichtbares Licht entsteht durch Anregung von Elektronen im Atom; es ist von

unterschiedlicher Wellenlänge und geringer Energiedichte. Das Wort „LASER“ ist eine

Abkürzung aus dem Englischen und steht für „Light Amplification by Stimulated Emission of

Radiation“. Der Primärvorgang bei der Erzeugung von Laserstrahlen ist eine stimulierte

Emission von Licht mit anschließender Verstärkung. Dieser Effekt entsteht nach Anregung

von bestimmten Mineralien, Flüssigkeiten oder Gasen, die aus Atomen mit höherer

Verweilzeit für angeregte Elektronen (metastabiler Zustand) bestehen. Laserfähige Atome

können im Vergleich zu nichtlaserfähigen Atomen nach Energieanregung mehr Elektronen in

höheren Niveaus halten als im Grundzustand übrigbleiben (GIESE 1997). Durch Einstrahlung

von geeignetem Licht (z.B. aus Blitzlampen) werden die Elektronen in einen höheren

Energiezustand versetzt. Beim Übergang eines in den Grundzustand zurückfallenden

Elektrons wird ein Photon erzeugt, das sämtliche energetisch angeregte Elektronen im

metastabilen Zustand stimuliert, ebenfalls in den Grundzustand überzugehen und ihrerseits je

ein Photon abzustrahlen (stimulierte Emission). Durch bestimmte technische

Voraussetzungen (Spiegel, verstärkendes Medium, etc.) entsteht somit monochromatisches,

kohärentes, infrarotes oder ultraviolettes Licht von hoher Energiedichte (GIESE 1993).

Monochromasie des Laserlichtes bedeutet, dass es sich hierbei um einfarbiges Licht handelt.

Es wird nur eine ganz bestimmte Wellenlänge verstärkt, so dass die Strahlung

spektrographisch eine sehr schmale Linie darstellt. Da die Elektronen in laserfähigem

Material alle gleichzeitig zu ihrem Ausgangsniveau zurückkehren, entstehen Lichtwellen, die

im einheitlichen Takt schwingen (Kohärenz). Bei normalem Licht ist dies nicht der Fall, da

bei dessen Entstehung die einzelnen „Lichtsender“ voneinander unabhängig ihr Licht

abgeben. Die geringe Divergenz besagt, dass die Strahlen weitgehend parallel zueinander

verlaufen (LIEVENS 1987).

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Literaturübersicht

Beim Lasereffekt entsteht somit durch Anregung und rückkoppelungsbedingte Anhäufung

von Atomen in einer einzigen Wellenlänge eine kohärente, nicht divergierende Strahlung mit

großer Energiedichte (AMBRONN et al. 1999).

2.2.1.2 Lasertypen

In der Medizin werden verschiedene Laser eingesetzt, die sich bezüglich ihrer Materialien und

somit ihrer Wellenlängenbereiche, Leistung und Wirkungsweisen auf den Organismus

unterscheiden. Nach der Bauart der in der Medizin eingesetzten Laser unterscheidet man

Festkörperlaser, Gaslaser, Halbleiterlaser bzw. Halbleiterdiodenlaser und Farbstofflaser (Dye-

oder Mehrfarbenlaser).

Festkörperlaser bestehen aus einem neutralen, d.h. an einem Laserprozess nicht beteiligten

Grundmaterial, in dessen Kristallgitter die maßgebenden laseraktiven Fremdatome eingelagert

sind. Neben Kristallen (wie z.B. Rubine) kann auch Glas als Grundmaterial dienen. Der

Neodym-Yttrium-Aluminium-Granat (Neodym-YAG) -Laser ist der am häufigsten

verwendete Festkörperlaser. Er wird in der Chirurgie eingesetzt. Bei Gaslasern werden

Atome, Ionen und Moleküle eines Gases zur Emission angeregt. Der erste gebaute Gaslaser

enthielt ein Helium-Neon- (He-Ne-) Gasgemisch. Weitere in der Medizin eingesetzte Gaslaser

sind Kohlendioxidlaser und Argonlaser. Auf ihre Anwendung wird im Verlauf noch genauer

eingegangen.

Halbleiterlaser sind aus dünnen Schichten Gallium, Indium, Arsen, Phosphor, Blei und

Aluminium zusammengesetzt. Die Wellenlänge von Halbleiterlasern lässt sich durch die

verschiedenen Kombinationen der Zusammensetzung und der unterschiedlichen

Schichtdicken fast beliebig für jeden Zweck einstellen (AMBRONN et al. 1999;

MUXENENDER 1988). Wenn man in einem Halbleiterbauelement Schichten mit Elementen

aus der dritten Hauptgruppe des Periodensystems (z.B. Aluminium, Gallium oder Indium) mit

Schichten aus Elementen der fünften Hauptgruppe (z.B. Arsen oder Phosphor) kombiniert,

verhält sich dieses Bauelement wie eine Diode (= elektronisches Schaltelement mit einer

Kathode und einer Anode, in dem bei Anschluss an eine Wechselspannungsquelle nur

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während des positiven Teils der Wechselspannungsperiode ein Anodenstrom, ein sogenannter

pulsierender Gleichstrom fließt; Zweipolröhre, Gleichrichterröhre). Man spricht deshalb von

einer Halbleiterdiode. Der Halbleiterdiodenlaser bietet allein schon durch seine Größe enorme

Vorteile (die Länge des aktiven Teils der Diode beträgt nur etwa 1 mm). Die Intensität des

Diodenlaserlichtes ist kleiner als die der Festkörperlaser und die optischen Eigenschaften wie

Monochromasie und Divergenz sind wesentlich schlechter als die der Gaslaser, jedoch sind

die Spitzenleistungen und der Wirkungsgrad sehr hoch. Die Wellenlänge des ausgestrahlten

Lichtes liegt im nahen Infrarotbereich um 900 nm (MUXENENDER 1988).

Das Lasermaterial von Farbstofflasern (Dyelaser oder Mehrfarbenlaser) besteht aus

bestimmten organischen Farbstoffen, deren stimulierte Lichtemission sich über einen breiten

Wellenlängenbereich (von ultraviolett bis infrarot) verteilt (MUXENENDER 1988). Beim

Einsatz von Dyelaser oder Mehrfarbenlaser bei der Behandlung von Tumoren bedient man

sich des photochemischen Effektes des Lasers, wobei zytotoxische Sauerstoffderivate

entstehen, die Tumorzellen zerstören (LIEVENS 1987).

Werden mehrere Laser eines Typs nebeneinander angeordnet spricht man von einer

Laserdusche (GIESE 1993).

Nach der Ausgangsleistung der Laser werden High-Power-Laser (HPL) und Low-Power-

Laser (LPL) unterschieden. Die High-Power-Laser zeichnen sich durch eine relativ hohe

Leistung aus (> 30 Watt (W)). Durch die hohe Leistungsdichte und die geringe Divergenz der

Laserstrahlen können organische Substanzen thermisch zerstört werden. Der photothermische

Effekt dieser Laserstrahlen wird in der Chirurgie, Ophthalmologie, Dermatologie und

Onkologie genutzt (BRINGMANN 2000). Für oberflächliche Hauteinschnitte wird z.B. der

CO2-Laser mit einer Wellenlänge von 10600 nm eingesetzt, da Laserstrahlen dieser

Wellenlänge vor allem von Wasser absorbiert werden und die Eindringtiefe des Lasers somit

sehr gering ist. Die Leistung des CO2-Lasers liegt zwischen 20 und 100 W. Durch die hohe

Leistungsdichte von 1-106 W/cm2 und die kurzen Expositionszeiten (Millisekunden) kommt

eine thermische Wirkung zustande, wobei aufgrund der Wasserverdunstung somit das Ziel der

Zerstörung der Zelle erreicht wird (MUXENENDER 1999).

Low-Power-Laser (LPL) haben eine geringe Durchschnittsleistung (1-50 mW) und sind

athermisch (BRINGMANN 2000). Sie zeichnen sich durch eine geringe Leistungsdichte aus,

die zwischen 1 mW/ cm2 und 500 mW/cm2 liegt, einem Bereich, in dem vor allem die

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photochemische Wirkung von Laserstrahlen zur Ausprägung kommt (MUXENENDER

1999).

Der Low-Power-Laser wird in der medizinischen Behandlungstechnik und bei der

sogenannten Laserpunktur, einer Sonderform der Akupunktur eingesetzt, wobei Low-Power-

Laser je nach verwendeter Wellenlänge emittierten Lichtes in Soft- und Mid- Laser eingeteilt

werden. Der Soft-Laser emittiert Licht mit einer Wellenlänge von 632,8 nm. Es handelt sich

hierbei um einen He-Ne-Gaslaser. Er eignet sich aufgrund seiner geringen Eindringtiefe ins

Gewebe hauptsächlich für Oberflächenbehandlungen und die sogenannte Laserpunktur. Der

Mid-Laser besteht aus einer Infrarotlaserdiode, die Laserstrahlen mit einer Wellenlänge von

850 bis 904 nm aussendet. Der Mid-Laser (IR-Laser) wird ebenfalls zur Laserpunktur und

aufgrund seiner größeren Eindringtiefe vor allem in der Schmerztherapie eingesetzt

(MUXENENDER 1988). Die Soft-Laser und Mid- (Infrarot-) Laser werden somit nach der

Photoneneindringtiefe, bei der in den Zellen gerade noch eine therapeutische Wirkung zu

erwarten ist (=Halbwertstiefe), unterschieden. Die Halbwertstiefe ist direkt proportional zur

verwendeten Wellenlänge. Sie beträgt bei Soft-Lasern (He-Ne-Laser) nur 1 cm, während

Infrarot-Laser eine Halbwertstiefe von 5 cm aufweisen (MUXENENDER 1999).

Als weiteres Einteilungskriterium der Laser dient der Wellenlängenbereich der ausgesendeten

Laserstrahlen, wobei der Wellenlängenbereich vom verwendeten Lasermaterial und vom

Aufbau des Lasers abhängen. Je nachdem, welche Körpersubstanzen erreicht werden sollen

und zu welchem Zweck der Laser in der Medizin eingesetzt werden soll, kommen Laser

unterschiedlicher Wellenlängenbereiche zum Einsatz. Die Wellenlänge bestimmt die

Absorptionsgröße im Gewebe, die wiederum von den Absorptionskoeffizienten der in den

Körperzellen befindlichen Substanzen (z.B. Hämoglobin, Melanin und Wasser) abhängig ist.

In der Augenheilkunde werden Argonlaser (grünes Licht 488 bis 510 nm) verwendet, um die

Retina mit ihren Hämoglobinmolekülen zu erreichen, da dieser Wellenlängenbereich vor

allem von Hämoglobin absorbiert wird. Der Argonlaser wird ebenfalls als

Koagulationsinstrument verwendet. Um durch die Haut in den Körper eindringen zu können,

muss man auf Wellenlängen von 600 nm bis 1000 nm zurückgreifen (LIEVENS 1987).

In der medizinischen Therapie werden am häufigsten ins Rot strahlende Helium-Neon-Laser

(bei 632,8 nm) und ins Infrarot strahlende Arsen-Gallium-Laser (bei 850 nm) verwendet,

wobei der infrarote Arsen-Gallium-Laser eine mehr analgetische Wirkung und die Helium-

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Neon-Laser, die Argon-Laser und die Neodym-YAG-Laser eine mehr antiphlogistische

Wirkung haben (WIEBICKE 1986). Der rote Helium-Neon-Laser (632,8 nm) hat nur ein

begrenztes Leistungsvermögen in Bezug auf die Durchdringung des Gewebes (der Haut). Für

tiefer gelegene Krankheitsherde ist der Helium-Neon-Laser ungeeignet, da zum einen seine

ausgesendeten Laserstrahlen aufgrund ihrer Wellenlänge von Pigmenten wie Hämoglobin und

Melanin absorbiert werden und zum anderen zur Durchdringung des Gewebes eine Erhöhung

der Leistung notwendig ist. Diese Erhöhung der Ausgangsleistung des Gerätes kann aber nur

mit einer Vergrößerung des He-Ne-Rohres, in dem die Laserstrahlen entstehen, einhergehen,

was letztlich zu einem unzweckmäßigem Umfang des Lasers führt. Die Entwicklung einer

Halbleiter-Laserlichtdiode im Bereich des nahen Infrarotlichtes (904 nm) bedeutete einen

großen Fortschritt in der Medizin, da sie kleiner, weitaus leistungsstärker (Spitzenleistungen

von 10 Watt und mehr), vollkommen wärmeundurchlässig und impulsförmig anwendbar ist.

Das ermöglicht somit trotz der viel höheren Durchschnittsleistung im Vergleich zu einem He-

Ne-Laser ein athermisches Arbeiten. Die verwendeten Halbleiter Gallium, Aluminium und

Arsenid geben dem Infrarot-Laser (IR-Laser) auch die Bezeichnung GaAs-Laser (LIEVENS

1987).

In Tabelle 6 sind zur Verdeutlichung die wichtigsten, für die in der Medizin relevanten

Lasertypen mit ihren Wellenlängenbereichen und einigen ihrer Einsatzgebiete aufgeführt.

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Tab. 6: Verschiedene Lasertypen

Lasertyp Medium Wellenlänge Lichtspektrum Einsatz in der Medizin

Festkörperlaser Neodym-YAG

1064 nm infrarot als High-Power-Laser-Skalpell in der Chirurgie, bevorzugt bei Neoplasien zum Koagulieren und Vaporisieren

Helium-Neon (He-Ne)

632,8 nm

sichtbar – rot

als Soft-Laser (=LPL) in der Therapie (Oberflächenbehandlung und Laserpunktur )

Argon

514,5 nm

sichtbar – grün Koagulationsinstrument / Ophtalmologie

Gaslaser

Kohlendioxid (CO2)

10600 nm infrarot

als High-Power-Laser -Skalpell in der Chirurgie

Halbleiterlaser Gallium-Aluminium-Arsenid (GaAs)

904 nm infrarot als Mid (IR)-Laser (=LPL) in der Therapie (z.B. Schmerztherapie, Wundheilung, Laserpunktur)

2.2.2 Biologische und medizinische Wirkungsweise des Low-Power-Lasers

2.2.2.1 Wirkungsmechanismen auf Zellebene

Bereits 1922 wurde zum ersten Mal ultraviolettes Licht bei der Zellteilung von

Zwiebelwurzelzellen als mitogenetische Strahlung vermutet und postuliert (GURWITSCH

1930, 1988). Ultraviolettes (UV-) Licht überträgt Wachstumsimpulse, wie GURWITSCH

(1930) feststellte. Er konnte in Versuchen mit jungen Zwiebelzellen beobachten, dass sich

Zellen eines Zwiebelschaftes vermehrt teilen, sobald man sich ihnen ihnen mit der

Wurzelspitze einer zweiten Zwiebel nähert. Um chemische Botenstoffe auszuschließen, die

aus der Wurzel der einen Zwiebel austreten, in den Schaft der anderen Zwiebel übergehen und

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Literaturübersicht

dort die Zellteilung auslösen könnten, schirmte er die beiden Zwiebeln durch Fensterglas ab.

Das normale Fensterglas stoppt diesen mitoseauslösenden („mitogenen“) Effekt. Wenn jedoch

anstelle des Fensterglases Quarzglas als Trennwand verwendet wird, regt die

Zwiebelwurzelspitze den benachbarten Schaft übermäßig zur Zellteilung an. UV- Licht wird

von normalem Fensterglas absorbiert, von Quarzglas hingegen durchgelassen. 1975 konnte

dieses Postulat der mitogenetischen Strahlung von deutschen Biophysikern bewiesen werden

(POPP 1984). Die drei sowjetischen Wissenschaftler Stschurin, Kaznacheyev und

Michailowa haben in mehr als 5000 Experimenten erhärtet, dass lebende Zellen durch

Photonen (und zwar Licht im ultravioletten Bereich) biologische Informationen weitergeben.

Hierzu verwendeten sie zwei Quarzgläser mit den gleichen Zellkulturen in einer Nährlösung,

die sich mit den Wänden berührten. Eine der Zellkulturen wurde mit für die Zellkultur

tödlichen Viren beimpft. Die Zellkulturen starben in beiden Gläsern fast gleichzeitig ab. Das

gleiche geschieht, wenn eine der Zellkulturen mit Sublimat vergiftet wurde oder tödlichen

Dosen von ultravioletten Strahlen ausgesetzt wurde. Jedesmal erkrankten die Nachbarzellen

mit den gleichen Symptomen. Nur wenn anstelle des Quarzglases normales Fensterglas

benutzt wurde, blieben die Nachbarzellen verschont (POPP 1984).

POPP (1978, 1984) und WARNKE (1992) vertreten die Theorie, dass UV-Photonen

wachstumsstimulierende Effekte auslösen und auf Zellebene die Aktivierung des Enzym-

Substrat-Zwischenkomplexes steuern. Als funktionell entscheidendes Antennenpigment für

Photonen fanden WARNKE (1992) und seine Mitarbeiter 1985 das Enzym

Flavinmononukleotid (FMN). Das FMN absorbiert sowohl im Rotlicht- als auch im Infrarot-

A-Bereich. FMN ist Bestandteil der Atmungskette und erfüllt seine Funktion in der

Mitochondrienmembran. Es ist am Elektronentransfer beteiligt, wobei das Enzym

verschiedene Redoxzustände einnimmt. Die vom FMN der Mitochondrien eingefangene

Photonenenergie wird dazu verwendet, Protonen aus dem Inneren der Mitochondrien ins

Zytosol der Zelle zu pumpen. Entsprechend dem Diffusionsgefälle fließen die Protonen dann

über die Adenosintriphoshat (ATP)-Synthase zurück zur Mitochondrienmatrix und setzen

somit Energie frei, die zur ATP-Bildung verwendet wird.

Durch Versuche an tierischen Zellsuspensionen, Rattenlebern und durch in-vivo-Versuche am

menschlichen Daumenmuskel mit dem sogenannten P31-Nuclear-Magnetic-

Resonanzverfahren konnte WARNKE (1992) zeigen, dass Licht im nahen Infrarot-Bereich

34

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Literaturübersicht

Einfluss auf den Zellenergiehaushalt hat bzw. zu gesteigerter Energiebildung und

Energiespeicherung in Form von Polyphosphat und Kreatinphosphat führt. Bei Bestrahlung

von isolierten Mitochondrien mit 904 nm Laserlichtblitzen bei einer effektiven Dosis (= Ener-

giedichte) von 10 Millijoule pro Quadratzentimeter (mJ/cm2) werden Protonen von innen

nach außen gepumpt. Der hierdurch erzielte pH-Abfall ist auch noch nach einer

Bestrahlungszeit von einer Minute fast 8 Minuten im Dunkeln festzustellen (WARNKE

1992).

Die Voraussetzung für die Neurotransmitter- und Enzymsynthese ist eine ungestörte

Pumpenaktivität, die das Membranpotential aufrecht erhält. Mehr als 40% der in der Zelle

gebildeten Gesamtenergie werden in die Pumpenaktivität gesteckt. Somit führt eine

verminderte ATP-Synthese in den Mitochondrien zu einer verminderten Pumpenaktivität. Bei

den meisten Körperzellen kommt es zu einer Hypopolarisation der Zelle und bei

Neuronenzellen zu einer geringfügigen Depolarisation. Dies bedeutet, dass der Schwellenwert

bei Nervenzellen zur Auslösung eines Aktionspotentiales schneller erreicht wird und bereits

Reize relativ geringer Amplitude weitergeleitet werden. Im Gegenzug führt eine erhöhte

ATP-Synthese (auch durch Laserstimulation) zu einer Hyperpolarisation und einer

Abblockung von Reizen; die Erregungsweiterleitung von Schmerzreizen wird reduziert

(WARNKE 1992). Die in pathologisch veränderten Zellen verminderte Pumpenaktivität

bedingt auch eine Nettozunahme des intrazellulären Kalziums, eine Aktivierung von

Phospholipasen und Proteinasen, insgesamt eine Veränderung der Membraneigenschaften und

schließlich durch die Einwirkung von Lysozymen eine Auflösung der Zellkompartimente und

Nekrose der Zelle. Die durch Laserlicht stimulierte ATP-Bildung ist imstande dieser

Entwicklung entgegenzutreten, wobei die Steigerung der ATP-Synthese durch Low-Power-

Laser (LPL)-Bestrahlung je nach Gewebetyp mit 150-400% beziffert wurde. Ruhende Zellen

werden durch die Laserbestrahlung in Folge eines Glykolysefeedbacks nicht negativ

beeinflusst, während pathologisch veränderte Zellen energetisch aufgebaut werden können,

wodurch ein hocheffizienter Mechanismus zur medizinisch günstigen Beeinflussung

pathologisch veränderter Funktionen abgeleitet werden kann (WARNKE 1992; WARNKE

1993). Laserstrahlung kann aufgrund ihres hohen Ordnungszustandes (Kohärenz) und ihrer

spektralen Reinheit und Selektivität mitwirken, dass in der Zelle wieder ein sogenanntes

„normales Schwingungsgefüge“ aufgebaut wird. Auch KARU (1989) stellte fest, dass eine

35

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Literaturübersicht

Bestrahlung mit monochromatischem, sichtbaren Licht im blauen, roten und infraroten

Bereich die metabolischen Prozesse in der Zelle beeinflusst. Er erklärte die universelle

Einsatzmöglichkeit von Low-Power-Lasern ebenfalls durch das Vorhandensein von

Photoakzeptoren in der Atmungskette jeder Zelle.

POPP (1984) betrachtet die DNS als den eigentlichen Photonenspeicher, über den durch

Verknüpfung aller sogenannten „Resonatoren“ ein Photonenfeld im Organismus aufgebaut

wird. Er nimmt an, dass Akupunkturmeridiane Leiter für Wellen sein können, die nicht an

histologisch unterschiedliche Strukturen gebunden sind. Über derartige Wellenleiter können

angeschlossene Organe durch die spezifischen, für die Differenzierung charakteristischen

Frequenzen miteinander kommunizieren. Eine pathologisch veränderte Zelle würde sich

demnach in einem sogenannten „veränderten Schwingungszustand“ befinden. Damit ließe

sich auch die Heilwirkung von Laserlicht erklären (KOTHBAUER u. MENG 1983).

Durch eine zu hohe Dosis von Photonen kann es nach WARNKES (1992) Erkenntnissen aber

auch zu einer Stagnation oder sogar Reduzierung der ATP-Bildung kommen.

2.2.2.2 Wirkung auf den Organismus

MESTER et al. (1985) zählten zu den Ersten, die den Low-Power-Laser (LPL) in der

Therapie angewandt und dessen biologische Wirkungsweise anhand von Untersuchungen

erforscht haben.

MESTER et al. (1971a) konnten z.B. durch ihre Versuche an menschlichen Leukozyten und

an Rattenleukozyten durch Bestrahlung mit einem Rubin-Laser mit verminderter

Strahlungsintensität von 0,05 Joule pro Quadratzentimeter (J/cm2) die Bakterienphagozytose

bedeutend steigern, während diese durch eine Dosis von 1,0 J/cm2 deutlich gehemmt wurde.

Auch die Katalseaktivität in den Leukozyten nimmt bei einer Strahlungsintensität von 0,05

J/cm2 bis 5,0 J/cm2 zu, darüber jedoch ab. Die steigernde Wirkung geringer Strahlenenergie

(angegeben in Leistung x Zeit = J) und die hemmende Wirkung der höheren Strahlendosis

(J/cm2) ließ sich auch am Haarwuchs von weißen Mäusen beobachten. Auch konnte die

Abheilung der am Rücken künstlich angebrachten 10 mm großen runden Hautdefekte und 5

36

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Literaturübersicht

mm großen Brandwunden durch 6 Bestrahlungen jeweils 2x in der Woche mit einem

Niedrigenergielaser bedeutend beschleunigt werden (MESTER et al. 1971b).

MUXENENDER (2000) hat die Ergebnisse Mesters Forschung folgendermaßen

zusammengefasst: Der Behandlungsstrahl von Low-Power-Lasern ist athermisch, völlig

schmerzlos und aseptisch. Er wirkt antiphlogistisch, antipruriginös, antiödematös, analgetisch

und im Wundbereich zudem blutungsstillend und antiexsudativ.

Einige biologische Wirkungen von Low-Power-Lasern im Körpergewebe werden

stichwortartig in Tabelle 7 aufgeführt, wobei die einzelnen Wirkungen durch ihre

Mechanismen unweigerlich miteinander verbunden sind.

Tab. 7: Die Wirkung des Low-Power-Lasers im Körpergewebe

Wirkung Wirkungsmechanismus

antiphlogistisch - Veränderung der Proteinfraktionen, des Prostaglandingehaltes

und humorale Veränderungen im traumatisierten

Gewebsbereich (MUXENENDER 2000)

- Verbesserung der Mikrozirkulation (LIEVENS 1991)

- Verminderung der Freisetzung von Entzündungs- und

vasoaktiven Mediatoren sowie freien Sauerstoffradikalen

(SILVERI et al. 1988; RICEVUTI et al. 1989)

analgetisch - Erhöhung der Wahrnehmungsschwelle der algotrophischen

(schmerzempfindlichen) Nervenendigungen

- eine vermehrte ATP-Bildung verhindert eine Depolarisation

von Neuronenstrukturen und bedingt somit eine

Hyperpolarisation mit einer Verringerung des

Schmerzempfindens im Wundbereich

- zusätzlich vermehrte Freisetzung von Endorphin und

Enkephalin (MUXENENDER 2000)

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Literaturübersicht

Tab. 7: Fortsetzung

Wirkung Wirkungsmechanismus

antiödematös - Änderung des hydrostatischen intrakapillaren Druckes mit

einer daraus resultierenden größeren Resorption der im

Interzellularraum befindlichen Flüssigkeiten

- Steigerung des Lymphflusses, Stimulation der Homöostase und

gesteigerte Revaskularisation des betroffenen Gewebsbereiches

- Beschleunigung der Blutzirkulation durch Erweiterung von

Kapillaren und Arteriolen und Neovaskularisierung im

behandelten Körperareal (MUXENENDER 2000)

- verbesserte Mikrozirkulation, die die Resorption von

Flüssigkeit und Gewebeteilen erleichtert (LIEVENS 1986)

Anregung lokaler

Immunitätsvorgänge

- Erhöhung des Antikörpertiters im Wundsekret durch eine

beschleunigte elektrolytische Erneuerung des zellulären

Protoplasmas mit der daraus resultierenden Beschleunigung

von Zellatmung, Zellstoffwechsel und der Stimulierung von

Proteinsynthese (RNA-und DNA-Synthese) und Zellteilung

- Aktivierung von Lymphozyten und Stimulation der

Makrophagen- und Fibroblastenaktivität durch Chemotaxis,

Haptotaxis, Chemogenesis und Agglomeration

- gesteigerte Phagozytoserate durch Leukozyten im bestrahlten

Bereich

- direkter Einfluss auf die Mastzellen des behandelten Gewebes

→ Verringerung der Anzahl der Mastzellen und starke

Abnahme der Mastzellengranula (MUXENENDER 2000)

gewebereparativ - Vermehrung kollagener Fasern und gleichzeitige Reduzierung

zellulärer Substanzen

- gesteigerte Fibrozytenaktivität (MUXENENDER 2000)

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Literaturübersicht

WIEBICKE (1986) und AMBRONN et al. (1999) erklärten die positive biologische Wirkung

der LPL-Therapie im Körpergewebe mit der Stimulierung der ATP-Synthese in den

Mitochondrien und den daraus resultierenden Erscheinungen: Steigerung der Proteinsynthese

im endoplasmatischen Retikulum, Erhöhung der Mitoserate, Steigerung der medullären

Hämatopoese, Zunahme von Fibroblasten und kollagenen Fasern und eine antiphlogistische,

spasmolytische, analgetische, biostimulative und granulationsfördernde Wirkung auf

erkrankte Körperareale.

2.2.3 Einsatz des Low-Power-Lasers in der Tiermedizin

2.2.3.1 Grundlagen der Anwendungstechnik der Low-Power-Lasertherpie

Bei Einstrahlung von Sonnenlicht auf die Körperoberfläche liegt die höchste Photonendichte

in einigen Millimetern Hauttiefe nicht im sichtbaren Wellenlängenbereich (360 bis 780 nm),

sondern verschiebt sich in Richtung roter und infraroter Photonen (700 nm bis 1 mm). Kurze

Wellenlängen werden nämlich durch verschiedene Proteine, insbesondere durch Hämoglobin

und Melanin stark absorbiert. Im Bereich des sogenannten nahen Infrarotlichtes (850 bis 904

nm) absorbieren die meisten der massenhaft im Hautgewebe vorkommenden Moleküle (z.B.

Melanin, Hämoglobin und Keratin) nur sehr gering, wodurch Wellen dieses

Strahlungsbereichs auch in Gewebsschichten von bis zu mehr als 5 cm eindringen können.

Mikrowellen (Wellenlänge: 1 mm bis 1 m) haben keine größere Eindringtiefe, da sie von

wasserhaltigem Gewebe stark absorbiert werden (AMBRONN et al. 1999). Da der Laser zu

Therapiezwecken in den Körper eindringen soll, ist es folglich ratsam, ein rotes oder

infrarotes Licht zu wählen, da in diesem Wellenlängenbereich die geringste Absorption von

Wasser gemessen wird.

WARNKE (1999) bewies das tiefe Eindringungsvermögen der Infrarot-Laser. Bei

Transmissionsmessungen konnte bei einer Laserlichtquelle von 904 nm Wellenlänge und

einer Impulsleistung von 10 W/cm2 (das entspricht ungefähr 1012 Photonen/cm2) in 1 cm

Gewebetiefe 1 % von 10 W/cm2, das sind 1010 Photonen/cm2, in einer Gewebetiefe von 4 cm

noch 3,4 x 103 Photonen/cm2 und in 5 cm Tiefe 25 Photonen/cm2 vorgefunden werden – hier

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Literaturübersicht

liegt jedoch die Wirkgrenze. KARU (1989) fand heraus, dass das Spektrum für die

Biostimulation der DNA-Synthese im sichtbaren blauen (404 und 454 nm) im sichtbaren

roten (620 nm) und nahen infraroten Bereich (760-830 nm) optimal ist.

Die Photonenenergie des nahen Infrarots (IR) liegt im Bereich von 1,4 Elektronenvolt (eV) (=

die Energie, die ein Elektron beim Durchlaufen einer Potentialdifferenz von einem Volt im

Vakuum gewinnt), entsprechend 0,14 Megajoule (MJ) = 33 kcal pro Mol Photonen. Um den

Effekt der Lasertherapie zu optimieren, d.h. noch mehr Energie in die tieferen

Gewebeschichten zu bekommen, wurden von WARNKE (1999) Vorversuche durchgeführt.

Laserblitze werden in äußerst kurzen Impulsen (10-11 s) bei sehr hoher Leistung (ca. 130 W)

im nahen IR-Bereich appliziert, wodurch zwei Photonen pro Absorptionszyklus im Pigment

aufgenommen werden. Die ursprünglichen 1,4 eV - Quantenenergie verdoppeln sich auf 2,8

eV; dies entspricht der Energie von Blaulicht. Somit wird das Infrarotlicht als Vehikel

verwendet, um die Photonen in relativ große Körpertiefen zu bringen, wobei es am Ort der

Absorption zu deutlich energiereicherem Blaulicht umgewandelt wird. Eine unmittelbare

Applikation von Blaulicht hätte aufgrund der geringen Eindringtiefe nicht die gewünschte

Wirkung im Organismus. Die therapeutische Effektivität dieser Optimierung wird noch

getestet.

Bei der Anwendung der LPL sind weitere Einstellungsparameter zu berücksichtigen. Die

photobiologischen Effekte der Stimulation hängen nämlich nach einer Studie von KARU

(1987, 1989) von der verwendeten Wellenlänge, der Dosis und der Lichtintensität ab.

Die Dosierung der Laserstrahlen hängt entscheidend von der Behaarung, der Pigmentierung

und der Hautdicke der Patienten ab. Weitere wichtige Kriterien für eine erfolgversprechende

Behandlung werden nach MUXENENDER (1999) von der Halbwertstiefe (=

Photoneneindringtiefe, bei der in den Zellen gerade noch eine therapeutische Wirkung zu

erwarten ist), der Wellenlänge, der mittleren Ausgangsleistung der Geräte sowie vom

Halbierungsabstand bestimmt. Der Halbierungsabstand ist der Verlust der Photonenenergie

von der Lichtquelle bis zur Behandlungsstelle. Die abgestrahlte Energiemenge des

Laserlichtes pro Oberflächeneinheit nimmt nach dem Quadratgesetz der Optik wegen seiner

noch geringfügig erhaltenen Divergenz mit dem Quadrat der Entfernung ab. Der

Halbierungsabstand beträgt beim Infrarot-Laser 25-30 cm.

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Literaturübersicht

Bei allen LPL- Therapiearten weist MUXENENDER (1999) darauf hin, dass die ins Gewebe

eingebrachte Energie für den Behandlungserfolg von Bedeutung ist, wobei zwei Energiedosen

auszumachen sind. Erstens die minimale Dosis, die notwendig ist, um eine Zellreaktion zu

erreichen, und zweitens die maximale Dosis, die notwendig ist, um einen klinisch-

therapeutischen Effekt zu erzielen. Zur Behandlung chronischer Krankheitsprozesse wird ein

höheres Energieniveau benötigt als zur Therapie akuter Prozesse.

COLLS (1991) berücksichtigte in seinen Dosierungsrichtlinien neben der Art der Erkrankung

die Behandlungszeit sowie die Ausgangsleistung und die Wellenlänge des verwendeten LPL.

Er hat festgestellt, dass chronische Prozesse ein höheres Energieniveau als akute

Erkrankungen benötigen. Beim Einsatz der LPL-Therapie sind somit die in Tabelle 8

aufgeführten Dosierungsrichtlinien von COLLS (1991) zu berücksichtigen.

Tab. 8: Dosierungsrichtlinien zur Erzielung ausgewählter Effekte (COLLS 1991)

Gewünschter Effekt: Dosierung:

Analgesie Muskel

Gelenke Entzündungshemmender Effekt, akute Zustände

Entzündungshemmender Effekt, chronische Zustände

Stoffwechselstimulation

Vasomotorischer Effekt

2-4 Joule/cm2

4-8 Joule/cm2

1-6 Joule/cm2

4-8 Joule/cm2

3-6 Joule/cm2

1-3 Joule/cm2

Überdosierungen schaden nicht, erzielen aber auch keine höhere therapeutische Wirkung. In

der Humanmedizin bringen Dosierungen über 15 Joule/cm2 keine Wirkungszunahmen mehr.

Stark pigmentierte und behaarte Stellen der Körperoberfläche der Nutztiere benötigen eine um

ein Viertel höhere Dosierung als die von COLLS (1991) angegebenen Werte für die

Humanmedizin (MUXENENDER 1999).

Eine weiterhin wichtige Größe ist die mittlere Ausgangsleistung der LPL. Sie limitiert die

Behandlungszeit, die notwendig ist, um eine geforderte Energiedosis in das Gewebe zu

applizieren, wobei die mittlere Ausgangsleistung in Watt (W) bzw. Milliwatt (mW)

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angegeben ist. Je höher die Leistung, desto höher ist die Intensität der erzeugten

Laserstrahlung.

Entscheidend bei der LPL - Therapie ist allerdings nicht die Leistung sondern die

Leistungsdichte (mW/cm2). Der Grenzwert für LPL ist 500 mW/cm2. Er darf bei dieser

Therapie nicht überschritten werden, da es sonst zu einer Thermisierung des Gewebes kommt.

Außerdem sollte 1 mW/cm2 nicht unterschritten werden, da unter dieser Leistungsdichte keine

oder nur eine geringe therapeutische Wirkung zu erzielen ist.

Weitere wichtige Parameter in der Anwendung des LPL sind nach MUXENDER (1999) in

Tabelle 9 zusammengefasst.

Tab. 9: Formeln (nach MUXENENDER 1999)

Energie = Leistung x Zeit = Watt (W) x Sekunde (s) = Joule (J)

Energiedichte x Hautfläche W x s/ cm2 x cm2 Laserleistung = = = W Bestrahlungszeit s Laserleistung W Leistungsdichte = = Strahlenfläche cm2 Laserleistung x Bestrahlungszeit Ws J Energiedichte = = = Hautfläche cm2 cm2 Energiedichte J/ cm2 J Ws Bestrahlungszeit = = = = = s Leistungsdichte W/ cm2 W W

Die in der Veterinärmedizin empfohlene Mindestenergiedichte beträgt 1-6 Joule/cm2. Die

Energiedichte ist das Produkt aus Leistungsdichte und Bestrahlungsdauer und wird in

Wattsekunden (Ws = J) pro Quadratzentimeter angegeben. Dividiert man die Energiedichte

durch die Leistungsdichte des Laserstrahls, erhält man die erforderliche Bestrahlungsdauer

(MUXENENDER 1999).

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Literaturübersicht

2.2.3.2 Anwendungsbereiche der Low-Power-Lasertherapie in der Veterinärmedizin

MESTER et al. (1971a) führten die Low-Power-Lasertherapie in der Humanmedizin ein,

wobei sie zunächst als Biostimulation zur Verbesserung der Wundheilung herangezogen

wurde. Die dabei zutagetretenden Vorzüge der Anwendung von Lasertherapiemethoden

verhalfen dieser Methode auch bald zum Einsatz in der Veterinärmedizin, sowohl in Form der

Locus-dolendi-Behandlung als auch in Form der Laserakupunktur (AMBRONN 1993;

AMBRONN et al. 1999).

In der Behandlung von Mensch und Tier sind im Laufe der Jahre viele verschiedene Laser

zum Einsatz gekommen. Die ersten Studien beschäftigten sich mit 632,8-nm Helium-Neon-

und Rubin-Lasern. Mit der Zeit haben Infrarot-Halbleiterlaser, die im Wellenlängenbereich

von 820-904 nm angesiedelt sind, wie z.B. Gallium-Arsenid und Gallium-Aluminium-

Arsenid-Laser eine breitere Anwendung gefunden (BASFORD 1995).

WIEBICKE (1986) unterschied grob zwei Anwendungsbereiche für Laser in der Medizin:

Thermisch-destruktive Laser mit einer hohen Energieleistungsdichte, die hauptsächlich in der

Augenheilkunde und in der Chirurgie Anwendung finden - Koagulation, Karbonisation,

Vaporisation sind hier die Therapiebereiche – und athermische Softlaser mit einer niedrigen

Leistungsdichte. Diese werden lokal in der Traumatologie, Rheumatologie, Angiologie,

Dermatologie, etc. oder an reaktogenen Zonen im Sinne von Laserakupunktur,

Auricolomedizin, Neuraltherapie, etc. angewendet.

AMBRONN (1993) und AMBRONN et al. (1999) beschrieben nach Organsystemen geordnet

eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten der Lasertherapie bei Groß- und Kleintieren: an

der Haut, der Mundschleimhaut, an den Schleimhäuten des Genitalbereichs, an der

Milchdrüse, dem Bewegungsapparat sowie an inneren Organen.

Der Beweis der Wirksamkeit der Low-Power-Laser-Therapie ist jedoch schwierig zu führen.

GHAMSARI et al. (1997) führten Studien über den Einsatz einer Low-Power-Laser-Therapie

bei Zitzenverletzungen durch. Eine 10malige Behandlung 7 Tage hintereinander und dann alle

zwei Tage für jeweils 15 Minuten mit einem Helium-Neon-Lasersystem mit 1,114 W/cm2 und

3,64 J/ cm2 führte bei der Versuchsgruppe über einen Beobachtungszeitraum von drei

Wochen zu einer verbesserten Regeneration der Haut, antientzündlichen Effekten und

schnellerer Rückbildung des Wundödems im Vergleich zu unbehandelten Tieren.

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Während auch zahlreiche weitere Autoren gerade beim Einsatz der Low-Power-Laser-

Therapie Erfolge in der Wundheilung (LUCROY et al. 1999; UTSUNOMIYA 1998;

MESTER et al. 1971b; KOVACS et al. 1974; DYSON u. YOUNG 1986; ETTINGER 1993;

LIEVENS 1991; KANA 1981; LEE 1993; GHAMSARI et al. 1996; PETERSEN et al. 1999)

beschreiben, zeigen Studien anderer Autoren, dass die LPL-Therapie die Wundheilung bei

Ratten (KUPIN et al. 1982), Schweinen (JEFFROY et al. 1986) und Pferden (KANEPS et al.

1984; FRETZ u. ZHONG 1992) weder positiv noch negativ beeinflusste.

2.2.3.3 Einsatz des Low-Power-Lasers in der Therapie boviner katarrhalischer

Mastitiden

Bei der Behandlung von Mastitiden wurde der Laser bisher nur in Form der Laserakupunktur

eingesetzt. WENLIE et al. (1992) zeigten in einer Studie über den Einsatz eines He-Ne-Lasers

in der Behandlung von Mastitiden des Rindes, dass die Bestrahlung des Ruzhong-

Akupunkturpunktes am Euter mit einem He-Ne-Laser einmal täglich 7 Tage lang zu einer

klinischen Heilungsrate von 85,8% führte, während die klinische Heilungsrate bei den

antibiotisch behandelten Tieren ihrer Studie nur 28,1% betrug. Jedoch fehlen auf dem Gebiet

der Mastitistherapie weitere fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse.

MUXENENDER (1999) weist bei der Mastitistherapie mit Laser darauf hin, dass jede

Infektion, so auch die der Milchdrüse, allein durch Lasertherapie nicht therapiert werden

kann. Da eine gezielte antibakterielle Therapie seines Erachtens unbedingt erforderlich ist, ist

die Mastitistherapie mit Laser somit nur als zusätzliche Therapie zu verstehen, um den

gestörten Energiefluss, der durch die Entzündung entstanden ist, zu normalisieren.

MUXENENDER (1999) schlägt zur Behandlung die Laserpunktur mittels eines Low-Power-

Lasers (Mid-Infrarot-Laser mit einer Halbwertstiefe von 5 cm) vor. Er richtet sich hierbei

nach der Punktekombination nach KLIDE (1977), der Hauptpunkte und Nebenpunkte

unterscheidet. Die Hauptpunkte sind Ma 29-02 (lateral an der Zitzenbasis), Ni 16 (zwei

fingerbreit lateral des Nabels) und MP 12 (lateral an der Euterbasis, zwischen dem Vorder-

und Hinterviertel).

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Literaturübersicht

Als Nebenpunkte führt er Lg 4 (median zwischen 2. und 3. Lendenwirbeldornfortsatz), Lg 4-2

(median zwischen 3. und 4. Lendenwirbeldornfortsatz), Lg3 (im Spatium lumbosacrale),

3E 2-02 (vorne, dorsal, oberhalb des Zwischenklauenspaltes), Ma 44 (hinten, dorsal, oberhalb

des Zwischenklauenspaltes) und Ni 10 (im Winkel zwischen Unterschenkel und kaudalem

Euterviertel) auf. Hinzu kommen MP 18 und Ma 18 als Punkte des Vorderviertels.

Nach KOTHBAUER und MENG (1983) werden die Punkte B 30, B 30-01 und B 49 am

Hinterviertel ebenfalls behandelt.

Die von MUXENENDER (1999) empfohlene Dosierung beträgt 1 - 2 Joule pro Punkt, wobei

die Punkte MP 12, 3E 2-02, Ma 44 und Ni 10 mit 3 Joule pro Punkt höhere Energien

benötigen. Die Therapie erstreckt sich über 6-8 Tage (einmal täglich) bei chronischen

Entzündungen und über 2-4 Tage (einmal täglich) bei akuten Entzündungen.

KOTHBAUER und MENG (1983) vertreten ebenfalls die Ansicht, dass es nicht möglich ist,

eine Infektion der Milchdrüse allein mittels Akupunktur zu beeinflussen. Eine antibakterielle

Behandlung ist ihres Erachtens nach daher stets durchzuführen. Vermutlich werden aber

durch die Akupunktur die Blutzirkulation im Euter verbessert und Permeabilitätsstörungen

der arteriellen und venösen Gefäße reduziert und somit der Lymphabfluss verbessert.

Laut eines Erfahrungsberichtes hat die Therapeutin Heike Sucker auf einem

niedersächsischen Milchviehbetrieb bisher mehr als 25 Kühe mit klinischen Mastitiden mit

einem Low-Power-Laser (BMS-Sport-Laser IR 904 nm) behandelt. Hierbei wurde das

betroffene Euterviertel an drei aufeinanderfolgenden Tagen einmal täglich 5 bis 8 Minuten

mit einer Laserdusche äußerlich behandelt. Danach fanden noch einmal Behandlungen am 5.,

7. und 10. Tag statt. Ob mehr oder weniger Sitzungen nötig sind, hängt vom einzelnen Tier

und vom Grad der Erkrankung ab. Laut Angaben Suckers und des Landwirtes wurde bei der

Behandlung der Mastitiden auf den Einsatz von Antibiotika verzichtet (RATH-KAMPE 1999;

STEINERT 1999). Da diese Behandlungen jedoch nicht unter standardisierten Bedingungen

durchgeführt wurden, war es das Ziel dieser Arbeit, den neuen Therapieansatz der

Laseranwendung auf klinisch katarrhalische Mastitiden zu beschränken und im Vergleich zu

einer antibiotisch behandelten Kontrollgruppe zu testen.

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Material und Methoden

3. EIGENE UNTERSUCHUNGEN

3.1 Material und Methoden

3.1.1 Fragestellung

In den durchgeführten Versuchen sollte die Wirkungsweise und Effektivität eines Low-

Power-Lasers (BMS-Sport-Laser IR 904 nm) in der Therapie akuter und chronischer

katarrhalischer Mastitiden untersucht werden und mit einer Antibiotikatherapie akuter und

chronischer katarrhalischer Mastitiden verglichen werden.

3.1.2 Patienten

Die Versuche erstreckten sich von März bis September 2000 und erfassten 65 erkrankte

Euterviertel von 60 Kühen mit akuten oder chronischen katarrhalischen Mastitiden im Kreis

Borken im westlichen Münsterland. Die Tiere stammten aus 20 mittelgroßen Betrieben mit

Boxenlaufstallhaltung und 9 Betrieben mit Anbindehaltung und jeweils maschinellem

Milchentzug. Sie gehörten der Rasse „Deutsche Schwarzbunte bzw. Rotbunte“ an und

befanden sich in der 1. bis 8. Laktation in unterschiedlichen Laktationsstadien.

3.1.3 Einteilung der Versuchsgruppen

Das Patientenmaterial wurde zufällig in zwei Gruppen eingeteilt, von denen die

Versuchsgruppe (28 Tiere mit 32 erkrankten Eutervierteln) äußerlich mittels eines Low-

Power-Lasers (BMS-Sport-Laser IR 904 nm, Firma Bio Medical Systems, Wiesbaden) und

die Kontrollgruppe (32 Tiere mit 33 erkrankten Eutervierteln) antibiotisch behandelt wurde.

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Material und Methoden

3.1.4 Untersuchung der Patienten

Vor jeder Behandlung, d.h. am 1., 2., 3., 5., 7. und 10. Tag und am 22. bis 24.Tag sowie am

29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung erfolgte in beiden Versuchssgruppen bei den

Kühen eine Messung der Körperinnentemperatur, eine Allgemeinuntersuchung und eine

spezielle Untersuchung des erkrankten Euterviertels.

Eine zytobakteriologische Untersuchung von Viertelgemelksproben aller Euterviertel wurde

jeweils vor der ersten Behandlung, am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung und am

29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung durchgeführt.

Außerdem erfolgte am 22. bis 24.Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung

eine Bestimmung des somatischen Zellgehaltes der Milch des behandelten Euterviertels.

3.1.4.1 Anamnese

Vor der ersten Behandlung wurden Name und Adresse des Besitzers, Name bzw. Nr. der Kuh,

das Kalbedatum der Kuh zur Feststellung des Laktationsstadiums und die Laktationsnummer

der Patientin in dem unter 3.1.5 in Tabelle 11 aufgeführten Befundbogen dokumentiert.

3.1.4.2 Allgemeinuntersuchung

Zur Beurteilung des Allgemeinbefindens wurden die Haltung, das Verhalten, der Habitus und

der Ernährungszustand der Patienten beurteilt sowie die Atemfrequenz, die Pulsfrequenz und

die Körperinnentemperatur bestimmt. Das Allgemeinbefinden wurde in dem unter 3.1.5 in

Tabelle 11 aufgeführten Befundbogen als gestört oder ungestört dokumentiert. Die

Körperinnentemperatur der Patienten wurde gesondert in dem Befundbogen festgehalten.

47

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Material und Methoden

3.1.4.3 Spezielle Untersuchung des Euters

3.1.4.3.1 Klinische Untersuchung

Die klinische Untersuchung bestand in der Adspektion und Palpation des Euters sowie der

grobsinnlichen Untersuchung des Milchsekrets. Für die Dokumentation der

Palpationsbefunde des Eutergewebes und die Dokumentation der adspektorischen

Sekretbefunde wurde der Schlüssel nach GRUNERT (1990) verwendet.

Palpationsbefunde des Eutergewebes:

oB = Eutergewebe insgesamt feinkörnig und weich (ausgemolken);

I = Eutergewebe insgesamt grobkörnig, aber weich;

II = Eutergewebe allgemein grobkörnig-derb mit einzelnen Knoten;

III = Eutergewebe allgemein grobknotig;

IV = Eutergewebe grobknotig mit einzelnen diffusen Verhärtungen;

V = Eutergewebe insgesamt diffus verhärtet;

VI = Eutergewebe akut geschwollen (vermehrt warm und schmerzhaft);

VII = abkalbebedingtes Euterhautödem (besonders bei Erstkalbinnen auftretend), dadurch

Eutergewebe nicht palpierbar; bis zum 10. Tag post partum physiologisch.

Adspektorische Sekretbefunde:

oB = Sekret sinnfällig unverändert: normale Milch bei laktierendem Euter; Kolostralmilch

von gelblicher Farbe und dickflüssig-klebriger Beschaffenheit; seröses bis

honigartiges Sekret bei hochtragenden Färsen und trockenstehenden Kühen;

A = Milchcharakter erhalten, wässrige Konsistenz, ohne Flocken;

B = Milchcharakter erhalten, wässrig mit kleinen Flocken;

C = Milchcharakter erhalten, einige grobe Flocken;

D = Milchcharakter erhalten, viele grobe Flocken;

E = Milchcharakter weitgehend verloren, vorwiegend Flocken;

F = Milchcharakter völlig aufgehoben.

48

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Material und Methoden

Des Weiteren wurde das betroffene Euterviertel auf Schmerzhaftigkeit, vermehrte Wärme,

Rötung, Schwellung und das Vorhandensein eines subkutanen Ödems untersucht und die

jeweiligen Untersuchungspunkte wie folgt bewertet:

- Schmerzhaftigkeit: 0 = nein, 1= ja

- vermehrte Wärme: 0 = nein, 1= ja

- Rötung: Grad 0; 1

- Schwellung: Grad 0; 1

- subkutanes Ödem: Grad 0; 1; 2

3.1.4.3.2 Bakteriologische Untersuchung der Milchproben

3.1.4.3.2.1 Materialien zur Entnahme der Milchproben

- 13 ml Plastikröhrchen mit Schraubverschluss der Firma Sarstedt, Nümbrecht,

Nr. 60.540.500

- Alkomed® Einmal-Alkoholtupfer (in 70%igem Isopropylalkohol getränktes Wattevlies

der Firma B. Braun Melsungen AG, Melsungen)

- Einwegpapiertücher (Zellstoff-Wischtücher, ungebleicht der Firma Heiland VET GmbH

& Co. KG, Hamburg)

- Vorgemelksschale (Schalmtestschale der Firma Heiland VET GmbH & Co. KG,

Hamburg)

49

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Material und Methoden

3.1.4.3.2.2 Entnahme der Milchproben

Vor der ersten Behandlung, am 22. bis 24. Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten

Behandlung wurden unter sterilen Kautelen Euterviertelgemelksproben aus dem

Anfangsgemelk nach den DVG Leitlinien zur Entnahme von Milchproben unter

antiseptischen Bedingungen (DVG 2000) entnommen.

Hierzu wurden sterile Plastikröhrchen mit Schraubverschluss und einem Fassungsvermögen

von 13 ml verwendet. Vor der Entnahme erfolgte eine wasserfeste Beschriftung der Röhrchen

mit dem Namen der Kuh, des Besitzers, laufender Probennummer und Euterviertel-

bezeichnung, wobei die Buchstaben A bis D benutzt wurden;

A = vorne rechts, B = hinten rechts, C = vorne links und D = hinten links.

Das Vorgemelk wurde in eine Vorgemelksschale gemolken, sinnfällig beurteilt und

verworfen. Bei verschmutzter Zitzenhaut erfolgte eine trockene Reinigung mit

Einwegpapiertüchern. Die Zitzenkuppen wurden unter besonderer Beachtung der

Strichkanalöffnung mit Alkomed® Einmal-Alkoholtupfern gründlich gesäubert und

desinfiziert, wobei die Zitzen der dem Probennehmer abgewandten Euterseite zuerst

desinfiziert wurden. Danach erfolgte die sachgerechte Entnahme der Milchproben in

umgekehrter Reihenfolge zur Desinfektion. Um eine Kontamination zu verhindern, wurden

die Röhrchen horizontal gehalten und erst unter der Kuh geöffnet.

Unmittelbar nach der Entnahme wurden die Viertelgemelksproben bei –20°C tiefgefroren

(SCHUKKEN 1990). Bei Erreichen einer genügenden Anzahl an Milchproben wurden die

Proben in tiefgefrorenem Zustand in das bakteriologische Labor der Klinik für Geburtshilfe

und Gynäkologie des Rindes der Tierärztlichen Hochschule Hannover gebracht und dort von

den Mitarbeitern des Labors aufgetaut und bakteriologisch untersucht.

50

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Material und Methoden

3.1.4.3.2.3 Materialien zur bakteriologischen Untersuchung der Milchproben

Geräte:

1. Zentrifuge, Firma Hereus, Osterode/Harz

2. Brutschrank, Firma Memmert

3. Rondoflame, Firma Integra biosciences GmbH, Fernwald

4. TCS-Impfösendraht 0,6 mm, Labor Technik Barkey GmbH & Co, Bielefeld

5. Objektträger geschliffen, Firma Landgraf, Nr. 190000007

Anzüchtungsmedien:

1. Blut-Agar (5% Rinderblut von klinikeigenen, antibiotisch nicht vorbehandelten

Tieren), Firma Oxoid, Nr. CM 271

2. gepufferte Nährbouillon (10% Glucosezusatz), Firma Merck, Darmstadt

Reagenzien:

1. Standard-Gramfärbung

2. Staphylase-Test, Firma Oxoid, Nr. DR0595 A

3. Kaninchen-Plasma

4. Methylenblaulösung (2 0/00), Firma Merck, Darmstadt, Nr. 1283

Die für die Antibiogramme verwendeten antibiotischen Testblättchen der Firma Oxoid sind in

Tabelle 10 aufgeführt.

51

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Material und Methoden

Tab. 10: Antibiotische Testblättchen

Wirkstoff Wirkstoffmenge Wirkstoffgruppe

Penicillin G 10 Units Penicilline (β-Lactam-Antibiotika)

Ampicillin 10 µg Aminopenicilline (β-Lactam-Antibiotika)

Oxacillin 10 µg Isoxazolylpenicilline (β-Lactam-Antibiotika)

Spiramycin 100 µg Makrolid-Antibiotika

Tetracyclin 30 µg Tetracycline

Lincomycin 15 µg Lincosamide

Neomycin 30 µg Aminogykosid-Antibiotika

Gentamicin 10 µg Aminogykosid-Antibiotika

Streptomycin 25 µg Aminogykosid-Antibiotika

Colistinsulfat 25 µg Polypeptid-Antibiotika

Enrofloxacin 5 µg Gyrasehemmer

Sulphafurazol 200 µg Sulfonamide

Trimethoprim 100 µg Trimethoprim

Cephalotin 30 µg Cephalosporine (β-Lactam-Antibiotika)

Cephoperazon 30 µg Cephalosporine (β-Lactam-Antibiotika)

Cefacetril 30 µg Cephalosporine (β-Lactam-Antibiotika)

Cefquinom 10 µg Cephalosporine (β-Lactam-Antibiotika)

52

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Material und Methoden

3.1.4.3.2.4 Methode der bakteriologischen Untersuchung der Milchproben

Die bakteriologische Untersuchung der Euterviertelgemelksproben erfolgte im

bakteriologischen Labor der Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie des Rindes der

Tierärztlichen Hochschule Hannover nach den DVG Leitlinien zur Isolierung und

Identifizierung von Mastitiserregern (DVG 2000). Hierzu wurden diese zunächst

makroskopisch beurteilt. Die Milch wurde in Glaszentrifugenröhrchen überführt und für 10

Minuten bei 1600 g zentrifugiert. Nachfolgend wurde die Milch dekantiert, wobei das

Sediment zurückgehalten und dann auf einen beschrifteten und abgeflammten Objektträger

sowie auf eine Standardblutagarplatte mit 5 % Rinderblut ausgestrichen wurde. Zusätzlich

wurde eine Standard-Nährbouillon mit dem Sediment beimpft. Die Agarplatten und die

Nährbouillon wurden bei 37°C für 24 Stunden bebrütet und anschließend ausgewertet. Der

Objektträger mit dem Ausstrich wurde nach Gram gefärbt und unter dem Lichtmikroskop

ausgewertet. Zur sicheren Differenzierung der Keime erfolgten bei Bedarf weitere

Untersuchungen. Von den isolierten Keimen wurden Antibiogramme nach dem

Agargeldiffusionsprinzip durchgeführt. Die Verfahrensweise der Empfindlichkeitsprüfung ist

in den Deutschen Normen DIN 58940 und DIN 58944 festgelegt.

3.1.4.3.3 Zytologische Untersuchung der Milchproben

Am 22. bis 24. Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung wurde eine

quantitative Bestimmung des somatischen Zellgehaltes der behandelten Euterviertel

durchgeführt.

53

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Material und Methoden

3.1.4.3.3.1 Materialien zur Entnahme der Milchproben

- 50 ml Plastikröhrchen der Firma Bünder Glas GmbH, Bünder, durch den

Landeskontrollverband Westfalen-Lippe e.V. zur Verfügung gestellt

- Natriumacidtabletten der Firma Merck, Darmstadt als Konservierungsmittel

- Alkomed® Einmal-Alkoholtupfer (in 70%igem Isopropylalkohol getränktes Wattevlies

der Firma B. Braun Melsungen AG, Melsungen)

- Einwegpapiertücher (Zellstoff-Wischtücher, ungebleicht der Firma Heiland VET GmbH

& Co. KG, Hamburg)

- Vorgemelksschale (Schalmtestschale der Firma Heiland VET GmbH & Co. KG,

Hamburg)

3.1.4.3.3.2 Entnahme der Milchproben

Die Entnahme der Milchproben der behandelten Euterviertel für die Bestimmung des

Gehaltes an somatischen Zellen fand unmittelbar vor dem Melken statt und erfolgte vor der

Entnahme der Milchproben zur bakteriologischen Untersuchung.

Hierzu wurden vom Landeskontrollverband Westfalen-Lippe e.V. in Münster zur Verfügung

gestellte, saubere und mit Natriumacidtabletten bestückte Plastikröhrchen mit Plastikdeckel

und einem Fassungsvermögen von 50 ml verwendet. Die Röhrchen wurden wasserfest mit

dem Namen der Kuh, Besitzer, laufender Probennummer und Euterviertelbezeichnung

beschriftet. Für die Euterviertel wurden die Buchstaben A-D benutzt, wobei A dem Viertel

vorne rechts, B dem hinten rechts, C dem vorne links und D dem Viertel hinten links

entsprach. Die Milchprobenentnahme erfolgte analog zur Entnahme der Milchproben zur

zytobakteriologischen Untersuchung ebenfalls nach den DVG Leitlinien zur Entnahme und

Untersuchung von Milchproben unter antiseptischen Bedingungen.

Unmittelbar nach der Entnahme wurden die Viertelgemelksproben geschwenkt, so dass sich

das Konservierungsmittel gleichmäßig mit der Milch vermischte. Die Milchproben wurden

dann in das Labor des Landeskontrollverbandes Westfalen-Lippe e.V. in Münster gebracht

und dort untersucht.

54

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Material und Methoden

3.1.4.3.3.3 Materialien zur Bestimmung des Gehaltes an somatischen Zellen der

Milchproben

Gerät:

Fossomatic 440, Firma Foss Electric, Dänemark

3.1.4.3.3.4 Methode der Bestimmung des Gehaltes an somatischen Zellen der

Milchproben

Die Zellgehalte der Milchproben wurden von Mitarbeitern des Landeskontrollverbandes

Westfalen-Lippe e.V. in Münster mit dem Gerät Fossomatic 440 der Firma Foss Electric,

Dänemark bestimmt.

Das Fossomatic Zellzählungsprinzip fußt auf der Färbung somatischer Zellen in der Milch mit

Ethidiumbromid (Firma Foss, Deutschland). Die in das Gerät aufgenommene definierte

Menge Milch wird mit einer sehr genauen Menge Farbpufferlösung gefärbt. Um

sicherzustellen, dass die entnommene Milch für die in der Flasche befindliche Milch

repräsentativ ist, wird diese auf 37 bis 42°C vorgewärmt und gerührt, so dass eine homogene

Flüssigkeit entsteht, bevor diese in die Pipette gelangt. Wenn die Farbmilchlösung Licht einer

bestimmten Wellenlänge ausgesetzt wird, werden die Farbmoleküle, die sich in der DNS der

somatischen Zellen befinden, erregt und unmittelbar danach deaktiviert, so dass sie sich

wieder auf der ursprünglichen Energieebene befinden. Die Impulse der fluoreszierenden

somatischen Zellen werden durch ein Mikroskop geleitet und danach von lichtempfindlichen

Dioden gezählt. Wenn die Impulse in einem bestimmten Zeitraum gemessen werden, in dem

eine bestimmte Menge der Probe auf einer Scheibe unter dem Mikroskop exponiert wird,

kann die Anzahl der somatischen Zellen pro ml berechnet werden. Dieses Verfahren muss

unter kontrollierten Bedingungen bei einem bestimmten pH-Wert und in einem bestimmten

Temperaturbereich durchgeführt werden.

Die Ergebnisse der Bestimmung des Gehaltes an somatischen Zellen der Milchproben wurden

per Telefax übermittelt.

55

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Material und Methoden

3.1.5 Dokumentation der Befunde

Die Dokumentation der Befunde erfolgte in der unten aufgeführten Tabelle 11.

Tab. 11: Befundbogen zur Erfassung der Daten untersuchter und behandelter Kühe Besitzer: Kuh (Nr./ Name): Kalbedatum/ Laktationsnummer: Art der Behandlung: Tag der Behandlung und Untersuchung:

1. 2. 3 5. 7. 10. 22. -24.Tag nach der

letzten Behdlg

29. -31.Tag nach der

letzten Behdlg Datum:

Körperinnentemperatur:

Allgemeinbefinden:

Betroffenes Euterviertel:

Palpation (oB – VII):

Schmerzhaftigkeit (0/1):

vermehrte Wärme (0/1):

Rötung (0/1):

Schwellung (0/1):

subkutanes Ödem (0/1/2):

Euterhaut abziehbar (0/1):

Sekretuntersuchung (A – F):

56

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Material und Methoden

3.1.6 Behandlung der katarrhalischen Mastitiden

3.1.6.1 Behandlung der Versuchsgruppe

3.1.6.1.1 Gerätedaten

Bei dem in der Therapie klinischer katarrhalischer Mastitiden eingesetzten Laser handelt es

sich um einen Impulsdiodenlaser: BMS-Sport-Laser IR 904 nm der Firma Bio Medical

Systems, Wiesbaden (Abbildung 2).

Abb. 2: BMS Impulsdiodenlaser 904 nm der Firma Bio Medical Systems, Wiesbaden

Die Photoemission findet im Bereich von infrarotem bis nahem UV-A-Licht statt.

Gearbeitet wurde mit einer Laserdusche (Laseraustrittsöffnung: IR- Dioden 904 nm; IR-

Diodenaustrittsöffnung: Dioden 670 nm).

57

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Material und Methoden

Technische Daten:

- Nennspannung 220 Volt

- Nennstrom 0,1 Ampere

- Nennfrequenz 50 Hertz

- Leistungsaufnahme 55 Watt

- Umgebungstemperatur +10 bis +40°C

- Laserklasse 3B

- Impuls - Laserdiode 50 Watt GaAs

- Wellenlängeimpuls - Laserdioden 904 nm

- Wellenlänge IR-Dioden 670 nm

- Laserleistung (hier) 100 % = 48 mWatt/cm2

- Impulsfrequenz 10 bis 10000 Hertz

- Impulsdauer 200 ns

3.1.6.1.2 Laserbehandlung

Die 28 Kühe der Versuchsgruppe, bei denen auf 32 Eutervierteln eine klinisch katarrhalische

Mastitis diagnostiziert wurde, wurden in 5 Sitzungen, jeweils am 1., 2., 3., 5. und 7. Tag der

Erkrankung, einmal täglich äußerlich mit einem Impulsdiodenlaser (BMS-Sport-Laser 904

nm) behandelt. Hierbei wurde das betroffene Euterviertel jeweils in ausgemolkenem Zustand

8 min lang mit der Laserdusche in kreisenden Bewegungen abgefahren (Abbildung 3).

58

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Material und Methoden

Abb.: 3 Laserbehandlung

59

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Material und Methoden

3.1.6.2 Behandlung der Kontrollgruppe

3.1.6.2.1 Eingesetzte Antibiotika

Die bei der Therapie der Kontrollgruppe eingesetzten Antibiotika sind in Tabelle 12

aufgeführt.

Tab. 12: Eingesetzte Antibiotika

Handelsname des Präparates,

Hersteller

Wirkstoff Zusammensetzung

Cobactan® LC ad us. vet. Injektor,

Hoechst Roussel Vet Vertriebs

GmbH, Unterschleißheim

Cobactan® 2,5 % ad us. vet.,

Hoechst Roussel Vet Vertriebs

GmbH, Unterschleißheim

Gelstamp Multidosis®,

Pfizer, Karlsruhe

Ingel-Mamyzin®,

Boehringer Ingelheim Vetmedica

GmbH, Ingelheim

Omnygram®,

Virbac Tierarzneimittel GmbH,

Bad Oldesloe

Procain-Penicillin-G® Injektor,

Hydro Chemie GmbH,

Oberschleißheim

Cefquinomsulfat

Cefquinomsulfat

Ampicillin

Cloxacillin

Penethamat

Colistin

Ampicillin

Procain-Penicillin G

1 Injektor (8 g) enthält 75 mg

Cefquinom

1 ml enthält 25 mg Cefquinom

3 ml Suspension (1 Dosis)

enthalten

75 mg Ampicillin und

200 mg Cloxacillin

1 Flasche enthält 5 bzw. 10 Mega

Penethamathydrojodid

1 ml enthält

250 000 I.E. Colistinsulfat und

100,0 mg Ampicillin-Trihydrat

1 Injektor (10 ml) enthält

3 g Benzylpenicillinprocain

60

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Material und Methoden

3.1.6.2.2 Antibiotikatherapie

Zweiunddreißig Kühe mit 33 erkrankten Eutervierteln wurden als Kontrollgruppe nach

üblichen Dosierungsanleitungen konventionell mit Antibiotika therapiert. Da zum Zeitpunkt

der Erstuntersuchung weder ein Ergebnis der bakteriologischen Untersuchung noch ein

Antibiogramm vorlagen und folglich keine gezielte Therapie durchgeführt werden konnte,

wurden die in der Tabelle 12 unter 3.1.6.2.1 aufgeführten Antibiotika je nach klinischen

Symptomen lokal und/oder systemisch eingesetzt.

3.1.7 Statistische Auswertung

Die für diese Studie zu erhebenden Daten wurden mit dem Tabellenkalkulationsprogramm

„Excel 95“ (Microsoft Corp., Redmond WA, USA) erfasst und dann mit dem

Statistikprogramm SAS (Version 6.04, Statistical Analysis Institute, Cary, NC, USA)

basierend auf Standardmethoden (STEEL u. TORRIE 1980) im Rechenzentrum des Institutes

für Biometrie und Epidemiologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover ausgewertet.

In den Untersuchungen wurde das Euterviertel als statistische Einheit gewählt, da die Mastitis

primär eine Erkrankung eines Mammarkomplexes darstellt.

Als statistische Analysen erfolgten:

Chi2-Test oder Fisher`s Exakt-Test zur Analyse der:

- Häufigkeiten der Mastitisformen

- Altersstruktur der Kühe mit katarrhalischer Mastitis

- Laktationsstadien der Kühe mit katarrhalischer Mastitis

- Sekretbefunde und Palpationsbefunde der betroffenen Euterviertel zu den

verschiedenen Untersuchungszeitpunkten

- klinischen Heilungsraten

- Erregerverteilung

- bakteriologischen Heilungsraten

61

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Material und Methoden

- Neuinfektionsraten

- Zellgehalte unter 100 000 somatischen Zellen/ml

- Zellgehalte unter 400 000 somatischen Zellen/ml

zweifaktorielle Varianzanalyse mit den Faktoren Gruppe (mit Laser behandelt / antibiotisch

behandelt) und Zeit (zwei Meßzeitpunkte) zur Analyse der:

- Zellgehalte der behandelten Euterviertel (getrennt für die jeweiligen

Untersuchungsgruppen)

t-Test (mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt) zur Analyse der:

- Altersstruktur der Kühe mit katarrhalischer Mastitis

- Laktationsstadien der Kühe mit katarrhalischer Mastitis

- Dauer des Eintritts der Flockenfreiheit

- Dauer des Abklingens akuter Entzündungssymptome

Mittelwerte zur Analyse der:

- Zellgehalte

- Körperinnentemperaturen

Die Zellgehalte wurden für die statistische Auswertung zunächst logarithmiert, da es sich um

nicht normalverteilte Stichproben handelte. In den Abbildungen sind die logarithmierten

Zellgehalte als in Absolutwerte zurücktransformierte Zellgehalte dargestellt, die den

geometrischen Mittelwerten (und nicht den arithmetrischen Mittelwerten) der

unlogarithmierten Zellgehalte entsprechen.

Das Signifikanz-Niveau wurde mit P< 0,05 festgelegt.

62

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Ergebnisse

3.2. Ergebnisse

3.2.1 Übersicht der behandelten Mastitispatientinnen

Um die Wirkungsweise und Effektivität eines Low-Power-Lasers (BMS-Sport-Laser IR 904

nm) in der Therapie akuter und chronischer katarrhalischer Mastitiden zu untersuchen und mit

einer Antibiotikatherapie akuter und chronischer katarrhalischer Mastitiden zu vergleichen,

wurden 60 Kühe mit 65 an akuten oder chronischen katarrhalischen Mastitiden erkrankten

Eutervierteln zufällig in zwei Gruppen eingeteilt. Die Versuchsgruppe (28 Tiere mit 32

erkrankten Eutervierteln) wurde äußerlich mittels eines Low-Power-Lasers (BMS-Sport-Laser

(Impulsdiodenlaser) IR 904 nm der Firma Bio Medical Systems, Wiesbaden) und die

Kontrollgruppe (32 Tiere mit 33 erkrankten Eutervierteln) antibiotisch behandelt.

In dieser Untersuchung diente das Euterviertel als statistische Einheit, da die katarrhalische

Mastitis primär eine Erkrankung eines Mammarkomplexes darstellt. Im Folgenden wird die

Erkrankung eines Euterviertels als ein Mastitisfall betrachtet.

3.2.1.1 Mastitisformen

Von den insgesamt 32 Mastitisfällen der Lasergruppe machte der Anteil der chronischen

katarrhalischen Mastitiden 56,2% der Mastitisfälle (n=18) und der Anteil der akuten

katarrhalischen Mastitiden 43,8% der Mastitisfälle (n=14) aus. In der Antibiotikagruppe

wurden 63,6% chronisch katarrhalische Mastitiden (n=21) und 36,4% akute katarrhalische

Mastitiden (n=12) der insgesamt 33 Mastitisfälle diagnostiziert (Abb. 4). Zwischen den

beiden Behandlungsgruppen konnten hinsichtlich der Häufigkeiten der beiden Mastitisformen

keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden (P>0,05).

63

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Ergebnisse

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���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

56,2%

43,8%

63,6%

36,4%

0

5

10

15

20

25

chronische Mastitiden akute Mastitiden

Anz

ahl d

er V

iert

el

����������Lasertherapie n=32

Antibiotikatherapie n=33

Abb. 4: Verteilung chronischer und akuter katarrhalischer Mastitiden innerhalb der

Lasergruppe und der Antibiotikagruppe

3.2.1.2 Alter der behandelten Kühe

Das Alter der behandelten Kühe mit einer chronischen oder akuten katarrhalischen Mastitis

wurde in Anzahl der Laktationen angegeben. Die durchschnittliche Laktationszahl in der

Lasergruppe betrug insgesamt ca. 4 Laktationen (von 1 bis 8 Laktationen), während sie in der

Antibiotikagruppe ungefähr drei Laktationen betrug (von 1 bis 8 Laktationen) (P>0,05).

Die an chronischer katarrhalischer Mastitis erkrankten Kühe in der Lasergruppe befanden sich

im Durchschnitt in der 5. Laktation (von 1 bis 8), während die an akuter katarrhalischer

Mastitis erkrankten Kühe in der Lasergruppe durchschnittlich zwei Jahre jünger waren und

64

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Ergebnisse

sich somit erst in der dritten Laktation befanden (von 1 bis 5 Laktationen). Der

Altersunterschied zwischen diesen beiden Gruppen innerhalb der Lasergruppe war statistisch

signifikant (P<0,01). In der Antibiotikagruppe befanden sich sowohl die Kühe mit einer

chronischen katarrhalischen Mastitis (Alter: von 1 bis 8 Laktationen) als auch die Tiere mit

einer akuten katarrhalischen Mastitis (Alter: von 1 bis 5 Laktationen) durchschnittlich in der

dritten Laktation (P>0,05). Ein Behandlungsgruppenvergleich für die beiden Mastitisformen

getrennt ergab, dass die an Mastitis catarrhalis chronica erkrankten Kühe in der Lasergruppe

statistisch signifikant älter waren als die an Mastitis catarrhalis chronica erkrankten Kühe in

der Antibiotikagruppe (P<0,01) (Tab. 13).

Tab. 13: Durchschnittliche Laktationszahlen der behandelten Kühe mit Mastitis bezogen auf

Mastitisfälle

Lasergruppe

Antibiotikagruppe Gruppengröße

Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt

Mittelwerte

4,8 a,b 2,7 b 3,9 3,1 a 3,3 3,2

SD +1,2 +1,5 +2,1 +1,9 +1,7 +1,8

SD = Standardabweichung

Werte mit gleichen Buchstabenindices unterscheiden sich signifikant; a, b: P<0,01

65

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Ergebnisse

Zudem zeigt Abbildung 5 eine Aufteilung aller behandelten Mastitisfälle nach dem Alter der

betroffenen Kühe.

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���������������������������������������������������������������

���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

18,7%

9,4%

71,9%

57,6%

18,2%24,2%

0

5

10

15

20

25

1. Laktation 2. Laktation > 2. Laktation

Anzahl der Laktationen

Anz

ahl d

er V

iert

el

����Lasergruppe n=32Antibiotikagruppe n=33

Abb. 5: Altersstruktur der Kühe mit Mastitis anhand der Anzahl der Laktationen bezogen auf

Mastitisfälle

In Abbildung 5 sowie in Tabelle 14 ist eine Einteilung der Mastitisfälle nach

Laktationsgruppen vorgenommen. In 18,7% der Mastitisfälle (n=6) aus der Lasergruppe

befanden sich die Kühe in der ersten Laktation, während in der Antibiotikagruppe (n=8)

24,2% der behandelten Mastitisfälle von Kühen in der ersten Laktation waren. In der zweiten

Laktation wurden 9,4% der Mastitisfälle bei Kühen der Lasergruppe (n=3) und 18,2% (n=6)

bei Kühen der antibiotisch behandelten Gruppe diagnostiziert. Beim weitaus größten Teil der

Mastitisfälle waren sowohl die Tiere aus der Lasergruppe mit 71,9% (n=23) als auch die Tiere

aus der Antibiotikagruppe mit 57,6% (n=19) länger als zwei Laktationen im Melkeinsatz.

Auch die Einteilung der Mastitisfälle in chronische und akute Mastitiden innerhalb der Laser-

und der Antibiotikagruppe zeigt deutlich, dass jeweils über 50% der Mastitisfälle bei älteren

Kühen (über der zweiten Laktation) diagnostiziert wurden. Zwischen den beiden

Behandlungsgruppen konnten keine statistisch signifikanten Unterschiede bezüglich der

Häufigkeiten in den drei Laktationsgruppen festgestellt werden (P>0,05).

66

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Ergebnisse

Tab. 14: Einteilung der Mastitisfälle nach Laktationsgruppen (Laktationsalter)

Lasergruppe

Antibiotikagruppe Gruppengröße

Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt

alle behandelten Viertel n (%)

18 (100,0)

14 (100,0)

32 (100,0)

21 (100,0)

12 (100,0)

33 (100,0)

1. Laktation n (%)

1 (5,6) 5 (35,8) 6 (18,7) 5 (23,8) 3 (25,0) 8 (24,2)

2. Laktation n (%)

2 (11,1) 1 (7,1) 3 (9,4) 5 (23,8) 1 (8,3) 6 (18,2)

> 2. Laktation n (%)

15 (83,3) 8 (57,1) 23 (71,9) 11 (52,4) 8 (66,7) 19 (57,6)

3.2.1.3 Laktationsstadium

Die Kühe in der Lasergruppe erkrankten im Durchschnitt am 134. Laktationstag an einer

katarrhalischen Mastitis (von 4 bis 363 Tagen), die Kühe in der Antibiotikagruppe hingegen

im Durchschnitt 99 Tage nach dem Abkalben (von 2 bis 270 Tagen (P>0,05). Unterteilt man

die Laser- und die Antibibiotikagruppe nochmals in akute und chronische katarrhalische

Mastitisfälle, so läßt sich feststellen, dass sich die betroffenen Kühe aus der Lasergruppe mit

einer chronischen katarrhalischen Mastitis mit durchschnittlich 164 Tagen (von 22 bis 330

Tage) fast doppelt so lange in Laktation befanden wie die Kühe mit einer akuten

katarrhalischen Mastitis (95 Tage (von 4 bis 363 Tagen)). Dieser Unterschied war statistisch

signifikant (P<0,05). Die Anzahl der Laktationstage in der Antibiotikagruppe war mit 113

Tagen (von 3 bis 270 Tagen) bei den chronischen katarrhalischen Mastitiden ebenfalls

deutlich höher als bei den akuten katarrhalischen Mastitiden mit 75 Laktationstagen (von 2

bis 240 Tagen p.p.), jedoch konnte bei diesem Vergleich der Laktationstage innerhalb der

Antibiotikagruppe kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Mastitis-

catarrhalis-acuta-Fällen und den Mastitis-catarrhalis-chronica-Fällen festgestellt werden

(P>0,05) (Tab. 15).

67

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Ergebnisse

Tab.15: Durchschnittliche Anzahl der Laktationstage aller behandelten Kühe (Mastitisfälle)

Lasergruppe

Antibiotikagruppe

Gruppengröße Mastitis cat. chron

Mastitis cat. acuta

gesamt Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt

Mittelwerte

163,9 a 95,1 a 133,8 112,8 74,9 99,0

SD +96,2 +91,6 +99,0 +83,8 +86,5 +85,5

SD = Standardabweichung

Werte mit gleichem Buchstabenindex unterscheiden sich signifikant; a: P<0,05

Abbildung 6 und Tabelle 16 stellen eine Einteilung der behandelten Tiere nach

Laktationsgruppen dar, wobei eine Unterteilung in drei Gruppen vorgenommen wurde:

Mastitisfälle in der Frühlaktation (bis 100 Tage p.p), Mastitisfälle bei Kühen 101 bis 200

Tage p.p. und Mastitisfälle bei Tieren, die über 201 Tage in Laktation waren.

68

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Ergebnisse

���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

28,1%

15,6%

56,3%

12,1%

36,4%

51,5%

0

2

46

8

10

12

1416

18

20

bis 100 Tage 101 bis 200 Tage über 200 Tage

Anzahl der Laktationstage

Anz

ahl d

er V

iert

el

�����Lasergruppe n=32

Antibiotikagruppe n=33

Abb. 6: Laktationsstadium der Kühe mit Mastitis innerhalb der Lasergruppe und der

Antibiotikagruppe bezogen auf Mastitisfälle

Bei einem Vergleich aller Mastitisfälle nach ihrem Laktationsstadium in der Lasergruppe und

in der Antibiotikagruppe ist festzustellen, dass sich in beiden Behandlungsgruppen mehr als

die Hälfte aller Mastitisfälle im Laktationsstadium bis 100 Tage p.p. manifestierten

(Lasergruppe: 56,3%, n=18; Antibiotikagruppe: 51,5%, n=17). Im zweiten Laktationsstadium

(101 bis 200 Tage p.p.) befanden sich mit 36,4% (n=12) mehr Fälle aus der Antibiotikagruppe

als aus der Lasergruppe mit 15,6% (n=5), während es in der Laktationsgruppe über 200 Tage

p.p. umgekehrt war. 28,1% (n=9) der mit Laser behandelten Viertel und 12,1% (n=4) der

antibiotisch behandelten Euterviertel befanden sich in der Spätlaktation (über 200 Tage p.p.)

(Abb. 6). Zwischen den beiden Behandlungsgruppen konnten keine signifikanten

Unterschiede hinsichtlich der Verteilung der Mastitisfälle auf die drei Laktationsstadien

festgestellt werden (P>0,05).

69

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Ergebnisse

Tab. 16: Einteilung aller Mastitisfälle nach Laktationsgruppen (Laktationstage) und

Mastitisformen innerhalb der Lasergruppe und der Antibiotikagruppe

Lasergruppe

Antibiotikagruppe

Gruppengröße Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt

alle behandelten Viertel n (%)

18 (100,0)

14 (100,0)

32 (100,0)

21 (100,0)

12 (100,0)

33 (100,0)

bis 100 Laktationstage

n (%)

7 (38,9)

11 (78,6)

18 (56,3)

9 (42,8)

8 (66,7)

17 (51,5)

101 bis 200 Laktationstage

n (%)

3 (16,7)

2 (14,3)

5 (15,6)

9 (42,8)

3 (25,0)

12 (36,4)

> 200 Laktationstage

n (%)

8 (44,4)

1 (7,1)

9 (28,1)

3 (14,4)

1 (8,3)

4 (12,1)

Es fällt auf, dass sich bei den akuten katarrhalischen Mastitisformen über zwei Drittel der

Fälle in der Frühlaktation befanden (78,6% in der Lasergruppe und 66,7% in der

Antibiotikagruppe) und somit auch der Gesamtanteil der Mastitisfälle jeweils über 50% in der

Laser- und der Antibiotikagruppe von Kühen, die sich in der Frühlaktation befanden, betrug.

Hinsichtlich der Anzahl der behandelten Kühe und der Häufigkeiten in den Laktationsstadien

ließen sich keine signifikanten Differenzen zwischen der Lasergruppe und der

Antibiotikagruppe feststellen (P>0,05).

70

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Ergebnisse

3.2.2 Klinische Symptomatik

3.2.2.1 Allgemeinuntersuchung

Wie unter 3.1.4 beschrieben, erfolgte an 8 Zeitpunkten bei den Kühen in beiden

Vergleichsgruppen eine Allgemeinuntersuchung mit Messung der Körperinnentemperatur und

eine spezielle Untersuchung des erkrankten Euterviertels. Das Allgemeinbefinden war bei

allen Kühen sowohl in der Lasergruppe als auch in der Antibiotikagruppe zu jedem Zeitpunkt

der Untersuchung ungestört.

In Abbildung 7 ist der Vergleich der gesamten Lasergruppe gegen die gesamte

Antibiotikagruppe bezüglich der mittleren Körperinnentemperaturwerte zwischen den oben

aufgeführten Untersuchungszeitpunkten dargestellt. Ihren niedrigsten Mittelwert für die

Körperinnentemperatur hatte die Lasergruppe mit 38,5°C +0,3°C und die Antibiotikagruppe

mit 38,4°C +0,2°C. Als höchsten mittleren Temperaturwert finden sich in der Lasergruppe

38,6°C +0,2°C und in der Antibiotikagruppe 38,7°C +0,3°C.

71

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Ergebnisse

38,25

38,3

38,35

38,4

38,45

38,5

38,55

38,6

38,65

38,7

38,75

1 2 3 4 5 6 7 8Meßzeitpunkte

mitt

lere

Kör

peri

nnen

tem

pera

tur

in °C

LasergruppeAntibiotikagruppe

Abb. 7: Zeitlicher Verlauf der mittleren Körperinnentemperatur zwischen Behandlungsbeginn

und dem letzten Untersuchungszeitpunkt am 29. bis 31. Tag nach der letzten

Behandlung aller Mastitisfälle,

Vergleich zwischen Lasergruppe und Antibiotikagruppe

Meßzeitpunkte: 1 bis 6 = 1., 2., 3., 5., 7. und 10. Tag der Behandlung,

7 und 8 = 22. bis 24. Tag und 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung

Die Mittelwerte und die Standardabweichungen der Körperinnentemperaturen, sowie die

Spannweite der gemessenen Werte der mit dem Laser behandelten Mastitisfälle und der

antibiotisch behandelten Mastitisfälle sind in Tabelle 17 aufgeführt. Die durchschnittlichen

und auch die absoluten Meßwerte der Körperinnentemperatur lagen zu jedem Zeitpunkt der

Untersuchung bei jeder behandelten Kuh im Bereich von 37,9°C bis 39,4°C, wobei der

Mittelwert aller mit Laser behandelten Tiere (bezogen auf alle Untersuchungszeitpunkte) bei

38,6°C +0,05°C und in der Antibiotikagruppe bei 38,5°C +0,09°C lag. Da alle Werte im

Normalbereich lagen, wurde auf eine statistische Auswertung verzichtet.

72

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Ergebnisse

Meß

bere

ich

°C

38,3

-39,

4

38,0

-38,

7

38,3

-38,

8

38,3

-38,

7

38,2

-38,

7

38,3

-38,

9

38,3

-38,

8

Stan

dard

ab-

wei

chun

g °C

± 0,

3

± 0,

2

± 0,

1

± 0,

2

± 0,

2

± 0,

2

± 0,

1

Ant

ibio

tikag

rupp

e

38,3

-38,

7

± 0,

2

Mitt

elw

ert

°C

38,7

38,4

38,5

38,5

38,5

38,5

38,6

38,5

Meß

bere

ich°

C

37,9

-38,

9

37,9

-39,

0

38,2

-38,

9

38,1

-38,

9

38,4

-38,

8

38,1

-38,

7

38,3

-38,

9

38,3

-38,

7

Stan

dard

ab-

wei

chun

g

± 0,

3

± 0,

2

± 0,

2

± 0,

2

± 0,

1

± 0,

2

± 0,

2

± 0,

1

Las

ergr

uppe

Mitt

elw

ert

°C

38,5

38,6

38,6

38,5

38,6

38,5

38,6

38,6

Tab.

17:

Dur

chsc

hnitt

liche

Kör

perin

nent

empe

ratu

r der

beh

ande

lten

Mas

titis

fälle

Zeitp

unkt

1. T

ag

2. T

ag

3. T

ag

5. T

ag

7. T

ag

10. T

ag

22. –

24.

Tag

29. –

31.

Tag

°C

73

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Ergebnisse

3.2.2.2 Spezielle Untersuchung des Euters

Die klinische Untersuchung bestand in der Adspektion und Palpation des Euters sowie der

grobsinnlichen Untersuchung des Milchsekrets. Für die Dokumentation der adspektorischen

Sekretbefunde und die Dokumentation der Palpationsbefunde des Eutergewebes wurde der

Schlüssel nach GRUNERT (1990) verwendet (3.1.4.3.1). Des Weiteren wurde das betroffene

Euterviertel auf Schmerzhaftigkeit, vermehrte Wärme, Rötung, Schwellung und das

Vorhandensein eines subkutanen Ödems untersucht, um eine Einteilung in chronische

katarrhalische Mastitiden und akute katarrhalische Mastitiden vornehmen zu können. Die

akuten katarrhalischen Mastitiden zeichneten sich durch Schmerzhaftigkeit, vermehrte

Wärme, Rötung, Schwellung und ein subkutanes Ödem des betroffenen Euterviertels aus

(3.1.4.3.1).

3.2.2.2.1 Sekretbefunde

In Abbildung 8 wird graphisch die Anzahl der verschiedenen Sekretbefunde vor

Behandlungsbeginn im Vergleich der Lasergruppe zu der Antibiotikagruppe veranschaulicht.

In der Lasergruppe ist eine Häufung der Sekretbefunde B und C zuerkennen. Die Häufigkeit

der Mastitisfälle mit derartigem Sekretbefund betrug 68,8% (n=22) in der Lasergruppe. In der

Antibiotikagruppe wiesen die Eutersekrete vor der Behandlung ebenfalls vermehrt Befunde

der Kategorie C und zudem noch gehäuft Sekretbefunde der Katgorie D auf. Die Häufigkeit

der Mastitiden mit Sekretbefunden der Kategorie C und D in der Antibiotikagruppe betrug

insgesamt 75,8% (n=25). Der Vergleich aller Eutersekrete von Kühen aus der Lasergruppe

mit Kühen aus der Antibiotikagruppe zeigt, dass in der Lasergruppe statistisch signifikant

mehr Kühe Sekretbefunde der Kategorie B aufwiesen als in der Antibiotikagruppe (P<0,01)

(Tab. 18). Der Behandlungsgruppenvergleich aller behandelten Euterviertel für die Häufigkeit

der übrigen Sekretbefunde ergab keine statistisch signifikanten Differenzen (P>0,05) (Tab.

18).

74

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Ergebnisse

������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

������������������������������������������������������������������������������������

������������������������������������������������������������

����������������������������������������������������

6,2%9,4%

15,6%

37,5%

31,3%

3,0%

9,1%12,1%

36,4%39,4%

0

2

4

6

8

10

12

14

16

B C D E F

Sekretbefunde

Anz

ahl d

er V

iert

el

�����Lasergruppe n=32Antibiotikagruppe n=33

Abb 8: Sekretbefunde aller behandelten Euterviertel vor Behandlungsbeginn

Die Ergebnisse der Eutersekretbefunde der erkrankten Euterviertel unter der Berücksichtigung

der Mastitiden vor ihrer Behandlung sind in Tabelle 18 und den Abbildungen 8, 9 und 10

zusammengefasst. Wie auch schon in der gesamten Lasergruppe wiesen von den insgesamt 18

chronischen katarrhalischen Mastitisfällen der Lasergruppe über drei Viertel (77,7%

(n=14)) der Fälle wässrige Milch mit kleinen Flocken oder mit einigen groben Flocken (B

oder C) auf. In der Antibiotikagruppe hingegen war bei der chronischen katarrhalischen

Mastitisform hauptsächlich wässrige Milch mit einigen groben Flocken (C) oder vielen

groben Flocken (D) zu finden (insgesamt 90,4% (n=19)). In der Lasergruppe hatten von den

chronischen katarrhalischen Mastitisfällen mit 44,4% (n=8) statistisch signifikant mehr

Euterviertel Sekrete der Kategorie B als in der Antibiotikagruppe mit 4,8% (n=1) (P<0,01). In

der Antibiotikagruppe hingegen waren bei den chronischen katarrhalischen Mastitisfällen mit

38,1% (n=8) statistisch signifikant mehr Euterviertel mit wässriger Milch mit vielen groben

Flocken (D) vorhanden als in der Lasergruppe mit nur einem Fall (5,6%) (P<0,01).

75

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Ergebnisse

71,5 % der akuten katarrhalischen Mastitisfälle zeichneten sich in der Lasergruppe durch

wässrige Milch mit einigen groben Flocken (C) oder vielen groben Flocken (D) aus (n=10),

während in der Antibiotikagruppe wässrige Milchsekrete mit vielen groben Flocken (D)

vorherrschten (33,3% (n=4)). In nur 6,3% der Mastitisfälle (n=2) der Lasergruppe und in

9,1% der Mastitisfällen (n=3) der Antibiotikagruppe war der Milchcharakter der Eutersekrete

völlig aufgehoben (F). Bei dem Vergleich der Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle in der

Lasergruppe mit denen in der Antibiotikagruppe konnten keine signifikanten Differenzen

bezüglich der Häufigkeiten der Sekretbefunde B bis F festgestellt werden (P>0,05) (Tab. 18).

Tab. 18: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) der Sekretbefunde vor der Behandlung unterteilt

nach Behandlungsgruppen und Mastitisformen

Lasergruppe

Antibiotikagruppe

Sekretbefunde Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt

B n (%)

8 (44,4) a 2 (14,3) 10 (31,3) b 1 (4,8) a 0 (0,0) 1 (3,0) b

C n (%)

6 (33,3) 6 (42,9) 12(37,5) 11 (52,3) 2 (16,7) 13 (39,4)

D n (%)

1 (5,6) c 4 (28,6) 5 (15,6) 8 (38,1) c 4 (33,3) 12 (36,4)

E n (%)

2 (11,1) 1 (7,1) 3 (9,4) 1 (4,8) 3 (25,0) 4 (12,1)

F n (%)

1 (5,6) 1 (7,1) 2 (6,2) 0 (0,0) 3 (25,0) 3 (9,1)

alle untersuchten Viertel n (%)

18 (100,0) 14 (100,0) 32 (100,0) 21 (100,0) 12 (100,0) 33 (100,0)

innerhalb einer Zeile unterscheiden sich Werte mit gleichen Buchstabenindices signifikant;

a, b, c: P<0,01

Die Abbildungen 9 und 10 veranschaulichen noch einmal graphisch die Werte aus der Tabelle

18 getrennt für die Sekretbefunde der akuten und der chronischen katarrhalischen Mastitiden

vor Behandlungsbeginn.

76

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Ergebnisse

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������������������������������������������������������������������������������������������������������������

��������������������������

������������������������������������������������

��������������������������5,6%

11,1%5,6%

33,3%

44,4%

0,0%4,8%

38,1%

52,3%

4,8%

0

2

4

6

8

10

12

B C D E F

Sekretbefunde

Anz

ahl d

er V

iert

el

�������� Lasergruppe n=18

Antibiotikagruppe n=21

Abb. 9: Sekretbefunde aller behandelten Euterviertel mit einer Mastitis catarrhalis

chronica vor Behandlungsbeginn

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������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

������������������������������������

������������������������������������

7,1%7,1%

28,6%

42,9%

14,3%

25,0%25,0%

33,3%

16,7%

0,0%0

1

2

3

4

5

6

7

B C D E F

Sekretbefunde

Anz

ahl d

er V

iert

el

�����Lasergruppe n=14Antibiotikagruppe n=12

Abb. 10: Sekretbefunde aller behandelten Euterviertel mit einer Mastitis catarrhalis

acuta vor Behandlungsbeginn

77

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Ergebnisse

Zur Überprüfung des klinischen Heilerfolges der Laserbehandlung und der

Antibiotikabehandlung wurde am 10. Tag seit Beginn der jeweiligen Behandlung der Status

der Flockenfreiheit der Eutersekrete überprüft und in Tabelle 19 dokumentiert. In der

gesamten Antibiotikagruppe waren am Tag 10 seit Behandlungsbeginn 97,0 % (n=32) aller

Sekrete flockenfrei, während es in der Lasergruppe am 10. Tag nur 75,0% (n=23) waren. Der

exakte Test nach FISHER ergab eine signifikante Differenz bezüglich dieser beiden Werte

(P<0,05). Vergleicht man die Lasergruppe und die Antibiotikagruppe getrennt nach

Mastitisformen, so ist aus Tabelle 19 ersichtlich, dass bei den Mastitis-catarrhalis-chronica-

Fällen in der Antibiotikagruppe am Tag 10 mit 100% (n=21) der Eutersekrete signifikant

mehr Eutersekrete flockenfrei waren als in der Lasergruppe mit nur 72,2% (n=13) (P<0,01).

Der Vergleich zwischen der Lasergruppe und der Antibiotikagruppe bezüglich der

Flockenfreiheit aller Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle am Tag 10 seit Behandlungsbeginn

ergibt keine signifikante Differenz zwischen den beiden Behandlungsgruppen (P>0,05). Für

die Häufigkeiten der flockenfreien Euterviertel am Tag 10 seit Behandlungsbeginn konnten

weder für die Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle noch für die Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle

innerhalb der beiden Behandlungsgruppen statistisch signifikante Differenzen ermittelt

werden (P>0,05).

Tab. 19: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) der flockenfreien Eutersekrete am Tag 10 nach

Beginn der Therapie

Lasergruppe

Antibiotikagruppe

Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt

flockenfreie Viertel am Tag 10

n (%)

13 a

(72,2)

11

(78,6)

23 b

(75,0)

21 a

(100,0)

11

(91,7)

32 b

(97,0) alle untersuchten

Viertel n (%)

18

(100,0)

14

(100,0)

32

(100,0)

21

(100,0)

12

(100,0)

33

(100,0) Häufigkeiten mit dem gleichen Index unterscheiden sich signifikant; a: P<0,01; b: P<0,05

78

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Ergebnisse

In Tabelle 20 ist die mittlere Anzahl der Tage seit Behandlungsbeginn, an denen die

Eutersekrete flockenfrei waren, getrennt für die beiden Behandlungsgruppen und die beiden

Mastitisformen aufgeführt. In Tabelle 20 beträgt die Gesamtzahl der Euterviertel in der

Lasergruppe 27, da 5 Euterviertel nie flockenfrei wurden. Die Gesamtzahl der flockenfreien

Eutersekrete in der Antibiotikagruppe beträgt 32, da in dieser Gruppe nur ein Euterviertel nie

flockenfrei wurde. Im Durchschnitt waren die Eutersekrete der Tiere aus der Lasergruppe

insgesamt am 7. Behandlungstag flockenfrei, während die der Antibiotikagruppe

durchschnittlich einen Tag früher (am 6. Tag seit Behandlungsbeginn) flockenfrei waren

(P>0,05). Es fällt zudem auf, dass in beiden Behandlungsgruppen die Mastitis-catarrhalis-

chronica-Fälle durchschnittlich einen Tag eher flockenfrei waren als die Mastitis-catarrhalis-

acuta-Fälle.

Innerhalb der Antibiotikagruppe waren die Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle mit 5,1 +1,7

Tagen statistisch signifikant eher flockenfrei als die Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle mit 6,3

+1,1 Tagen (P<0,05). Der Vergleich der gesamten Lasergruppe mit der gesamten

Antibiotikagruppe, der Behandlungsgruppenvergleich für die beiden Mastitisformen getrennt

und auch der Vergleich der Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle der Lasergruppe mit den

Mastitis-catarrhalis-acuta-Fällen der Lasergruppe ergab keine signifikanten Unterschiede

hinsichtlich der mittleren Anzahl der Tage seit Behandlungsbeginn, an denen die Eutersekrete

flockenfrei waren (P>0,05).

Tab. 20: Mittlere Anzahl der Tage seit Behandlungsbeginn, an denen die Eutersekrete

flockenfrei waren

Lasergruppe

Antibiotikagruppe

Mastitis cat. chron.

n=15

Mastitis cat. acuta

n=12

gesamt

n=27

Mastitis cat. chron.

n=21

Mastitis cat. acuta

n=11

gesamt

n=32 Mittelwert

(Tage) 6,4 7,3 6,8 5,1 a 6,3 a 5,5

Standardabweichung (Tage)

± 3,6 ± 3,2 ± 3,4 ± 1,7 ± 1,1 ± 1,6

Mittelwerte mit dem gleichen Index unterscheiden sich signifikant; a: P<0,05

Lasergruppe gesamt: n=27, da 5 Euterviertel nie flockenfrei wurden

Antibiotikagruppe gesamt: n=32, da ein Euterviertel nie flockenfrei wurde

79

Page 90: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

In den Abbildungen 11, 12 und 13 ist die Verteilung der Häufigkeiten des Zeitpunktes der

Flockenfreiheit der behandelten Euterviertel an den jeweiligen Behandlungstagen für die mit

Laser behandelten Euterviertel und die antibiotisch behandelten Euterviertel im Vergleich

dargestellt.

Wie in Abbildung 11 ersichtlich, wurde sowohl in der Lasergruppe mit 46,9% (n=15) als auch

in der Antibiotikagruppe mit 81,9% (n=27) der größte Teil der Eutersekrete aller behandelten

Euterviertel am 5. und 7. Tag seit Behandlungsbeginn flockenfrei. In der Antibiotikagruppe

wurden jedoch statistisch signifikant mehr Euterviertel am 5. und 7. Tag seit

Behandlungsbeginn flockenfrei als in der Lasergruppe (P<0,01). Es fällt auf, dass in der

Lasergruppe drei Eutersekrete (9,4%) der behandelten Euterviertel erst nach 14 Tagen

flockenfrei waren und 5 Eutersekrete (15,6%) nie flockenfrei wurden, während in der

Antibiotikagruppe bei nur einem Fall (3,0%) das Sekret nie flockenfrei wurde. Am 10. Tag

seit Behandlungsbeginn waren somit statistisch signifikant mehr Euterviertel aus der

Antibiotikagruppe flockenfrei als in der Lasergruppe (P<0,01), während ab dem 14. Tag seit

Behandlungsbeginn keine signifikanten Differenzen zwischen den beiden

Behandlungsgruppen bezüglich der Häufigkeit der flockenfreien Eutersekrete ermittelt

werden konnten (P>0,05).

80

Page 91: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

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����������������������������������������������������������������

������������������������������������������������

������������������������������������

��������������������������������

����������������������������������������

15,6%

9,4%12,5%

18,8%

28,1%

15,6%

0,0%0,0% 0,0%

30,3%

51,6%

9,1%

3,0%3,0%3,0%0,0%

02468

101214161820

1 2 3 5 7 10 14 nie

Tag der Flockenfreiheit

Anz

ahl d

er V

iert

el

���������� Laserbehandlung n=32

Antibiotikabehandlung n=33

Abb. 11: Zeitpunkte der Flockenfreiheit für alle behandelten Euterviertel, Vergleich

zwischen Laserbehandlung und Antibiotikabehandlung, 1-14 = Tage seit

Behandlungsbeginn

Betrachtet man die Gruppe der Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle und die der Mastitis-

catarrhalis-acuta-Fälle getrennt voneinander und vergleicht dort die mit Laser behandelten

Euterviertel mit den antibiotisch behandelten Eutervierteln, so ergeben sich, wie aus den

Abbildungen 12 und 13 ersichtlich, ähnliche Ergebnisse wie in der Gruppe aller behandelten

Euterviertel (vgl. Abb. 11).

81

Page 92: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

������������������������������������

��������������������������������������������������������

������������������������

����������������

������������������������

������������������������������������

16,7%11,1%

5,5%

38,9%

0,0%0,0%

11,1%16,7%

0,0%0,0%4,8%

61,8%

4,8%0,0%

14,3%14,3%

0

2

4

6

8

10

12

14

16

1 2 3 5 7 10 14 nie

Tag der Flockenfreiheit

Anz

ahl d

er V

iert

el

���������� Lasergruppe n=18

Antibiotikagruppe n=21

Abb. 12: Zeitpunkte der Flockenfreiheit für alle behandelten Euterviertel mit einer Mastitis

catarrhalis chronica, Vergleich zwischen Laserbehandlung und

Antibiotikabehandlung, 1-14 = Tage seit Behandlungsbeginn

Am Tag 7, 10 und 14 seit Behandlungsbeginn waren in der Gruppe der Mastitis-catarrhalis-

chronica-Fälle (mit 20 und 21 Sekreten (95,2% und 100%)) statistisch signifikant mehr

Eutersekrete aus der Antibiotikagruppe flockenfrei als aus der Lasergruppe (mit 12, 13 und 15

Fällen (66,7%, 72,2% und 83,3%)) (P<0,05).

In der Gruppe der Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle waren am 7. Tag seit Behandlungsbeginn

statistisch signifikant mehr Eutersekrete von antibiotisch behandelten Eutervierteln (91,7%,

n=11) als von mit Laser behandelten Eutervierteln (57,1%, n=8) flockenfrei (P<0,05). An den

übrigen Untersuchungszeitpunkten konnten weder bei den Mastitis-catarrhalis-chronica-

Fällen noch bei den Mastitis-catarrhalis-acuta-Fällen signifikante Differenzen hinsichtlich der

Anzahl der flockenfreien Eutersekrete zwischen den beiden Behandlungsgruppen festgestellt

werden (P>0,05).

82

Page 93: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

����������������������������������������

���������������������������������������������

������������������������������������������������������������������������

������������������������������������������������

������������������������

����������������������������������������

14,3%

7,1%

21,4%28,6%

14,3%14,3%

0,0%0,0%

8,3%

0,0%0,0%

58,4%

33,3%

0,0%0,0%0,0%0

1

2

3

4

5

6

7

8

1 2 3 5 7 10 14 nie

Tag der Flockenfreiheit

Anz

ahl d

er V

iert

el

���������� Lasergruppe n=14

Antibiotikagruppe n=12

Abb. 13: Zeitpunkte der Flockenfreiheit für alle behandelten Euterviertel mit einer

Mastitis catarrhalis acuta, Vergleich zwischen Laserbehandlung und

Antibiotikabehandlung, 1-14 = Tage seit Behandlungsbeginn

3.2.2.2.2 Palpationsbefunde

Vor jeder Behandlung fand im Rahmen der klinischen Untersuchung eine Palpation des

erkrankten Euterviertels statt. Wie in Tabelle 21 zu sehen ist, reichten die Palpationsbefunde

aller Euterviertel vor der ersten Behandlung von I (Eutergewebe insgesamt grobkörnig, aber

weich) bis VI (Eutergewebe akut geschwollen (vermehrt warm und schmerzhaft)). In jeweils

einem Fall in der gesamten Lasergruppe und in der gesamten Antibiotikagruppe war das

Eutergewebe nicht palpierbar, da ein abkalbebedingtes Euterödem vorlag (VII). Es konnten

keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Behandlungsgruppen

bezüglich der Häufigkeiten der Palpationsbefunde aller Euterviertel vor Behandlungsbeginn

festgestellt werden (P>0,05). Bei den chronischen katarrhalischen Mastitiden lagen in der

Lasergruppe und auch in der Antibiotikagruppe nur Befunde von II (Eutergewebe allgemein

grobkörnig-derb mit einzelnen Knoten) bis V (Eutergewebe insgesamt diffus verhärtet) vor,

wobei in beiden Gruppen die meisten Euterviertel den Palpationsbefund II (Eutergewebe

83

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Ergebnisse

allgemein grobkörnig-derb mit einzelnen Knoten) aufwiesen (Lasergruppe: 38,9%, n=7;

Antibiotikagruppe: 52,4%, n=11). Die Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeiten der

Euterpalpationsbefunde waren in der Gruppe der chronischen katarrhalischen Mastitiden

zwischen den beiden Behandlungsgruppen statistisch nicht signifikant (P>0,05).

Bei den akuten katarrhalischen Mastitiden lagen sowohl in der Lasergruppe (mit einer

Ausnahme: ein Fall II) als auch in der Antibiotikagruppe nur Befunde von IV (Eutergewebe

grobknotig mit einzelnen diffusen Verhärtungen) bis VII (abkalbebedingtes Euterhautödem,

dadurch Eutergewebe nicht palpierbar) vor, wobei 78,7% (n=11) der Lasergruppe (n=14) und

83,4% (n=10) der Antibiotikagruppe (n=12) ein insgesamt diffus verhärtetes oder akut

geschwollenes (vermehrt warmes und schmerzhaftes) Euterviertel (V / VI) aufwiesen. In

dieser Gruppe unterschieden sich die Häufigkeiten der Palpationsbefunde (II bis VII) im

Vergleich der Lasergruppe zur Antibiotikagruppe ebenfalls nicht signifikant (P>0,05).

Tab. 21: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) der Palpationsbefunde der behandelten Euterviertel

vor der ersten Behandlung

Lasergruppe

Antibiotikagruppe Palpationsbefunde Mastitis

cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt

I n (%)

1 (5,6) 0 (0,0) 2 (6,2) 2 (9,5) 0 (0,0) 2 (6,0)

II n (%)

7 (38,9) 1 (7,1) 7(21,8) 11 (52,4) 0 (0,0) 11 (33,3)

III n (%)

4 (22,2) 0 (0,0) 4 (12,5) 2 (9,5) 0 (0,0) 2 (6,0)

IV n (%)

5 (27,7) 1 (7,1) 6 (18,8) 4 (19,1) 1 (8,3) 5 (15,2)

V n (%)

1 (5,6) 5 (35,8) 6 (18,8) 2 (9,5) 5 (41,7) 7 (21,3)

VI n (%)

0 (0,0) 6 (42,9) 6 (18,8) 0 (0,0) 5 (41,7) 5 (15,2)

VII n (%)

0 (0,0) 1 (7,1) 1 (3,1) 0 (0,0) 1 (8,3) 1 (3,0)

alle untersuchten Viertel n (%)

18 (100,0)

14 (100,0)

32 (100,0)

21 (100,0)

12 (100,0)

33 (100,0)

84

Page 95: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

Zur Überprüfung des klinischen Heilerfolges der Laserbehandlung und der

Antibiotikabehandlung im Vergleich wurde am 10. Tag seit Beginn der jeweiligen

Behandlung der Status der Palpationsverbesserung des Eutergewebes überprüft und in Tabelle

22 dokumentiert. In der gesamten Antibiotikagruppe war am Tag 10 seit Behandlungsbeginn

bei 90,9 % (n=30) aller Euterviertel eine Palpationsverbesserung eingetreten, in der

Lasergruppe am 10. Tag bei 90,6% (n=29) der Mastitisfälle. Der exakte Test nach FISHER

ergab keine signifikante Differenz bezüglich dieser beiden Werte zwischen den beiden

Behandlungsgruppen (P>0,05). Vergleicht man die Lasergruppe und die Antibiotikagruppe

getrennt nach Mastitisformen, so ist aus Tabelle 22 ersichtlich, dass bei den Mastitis-

catarrhalis-chronica-Fällen in der Antibiotikagruppe am Tag 10 bei 85,7% (n=18) der

Eutergewebe und in der Lasergruppe bei 83,3% (n=15) der Eutergewebe eine

Palpationsverbesserung festzustellen war, woraus sich keine signifikante Differenz zwischen

den beiden Gruppen ergibt. Sowohl in der Lasergruppe als auch in der Antibiotikagruppe

konnte bei den Mastitis-catarrhalis-acuta-Fällen am Tag 10 seit Behandlungsbeginn bei

allen Eutervierteln (100%) eine Palpationsverbesserung festgestellt werden. Und auch ein

Vergleich zwischen den Mastitis-catarrhalis-chronica-Fällen und den Mastitis-catarrhalis-

acuta-Fällen getrennt für die Lasergruppe und die Antibiotikagruppe ergab keine signifikanten

Unterschiede bezüglich der Anzahl der Euterviertel, bei denen es innerhalb der ersten 10 Tage

seit Behandlungsbeginn zu einer Palpationsverbesserung kam (P>0,05).

Tab. 22: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) Euterviertel mit einer Verbesserung der

Palpationsbefunde am Tag 10 seit Behandlungsbeginn

Lasergruppe

Antibiotikagruppe

Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt

verbesserte Palpationsbefunde

am Tag 10 n (%)

15

(83,3)

14

(100,0)

29

(90,6)

18

(85,7)

12

(100,0)

30

(90,9)

alle untersuchten Viertel n (%)

18

(100,0)

14

(100,0)

32

(100,0)

21

(100,0)

12

(100,0)

33

(100,0)

85

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Ergebnisse

Bis zu dem Untersuchungszeitpunkt 22 bis 24 Tage nach der letzten Behandlung kam es bei

93,8% (n=30) aller Euterviertel der Lasergruppe und bei fast ebenso vielen Eutervierteln der

Antibiotikagruppe (90,9%, n=30) zu einer fühlbaren Verbesserung der Eutergewebsstruktur.

Lediglich bei zwei Eutervierteln (6,2%) in der Lasergruppe und bei drei Eutervierteln (9,1%)

in der Antibiotikagruppe blieben die Palpationsbefunde gleich. Diese Euterviertel waren auch

gleichzeitig aus der Gruppe der chronischen katarrhalischen Mastitiden, während in der

Gruppe der akuten katarrhalischen Mastitiden sowohl durch die Laserbehandlung als auch

durch die Antibiotikabehandlung bis zu dem Untersuchungszeitpunkt 22 bis 24 Tage nach der

letzten Behandlung eine Verbesserung der Palpation des Eutergewebes festzustellen war. Eine

Verschlechterung der Euterpalpationsbefunde trat bei keinem behandelten Euterviertel auf

(Tab. 23).

Tab. 23: Vergleich der Laserbehandlung mit der Antibiotikabehandlung bezüglich Anzahl (n)

und Häufigkeiten (%) verbesserter, gleichbleibender oder verschlechterter

Euterpalpationsbefunde bis zu dem Untersuchungszeitpunkt 22 bis 24 Tage nach der

letzten Behandlung

Lasergruppe

Antibiotikagruppe

Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt

verbesserte Palpation

n (%)

16 (88,9)

14 (100,0)

30 (93,8)

18 (85,7)

12 (100,0)

30 (90,9)

gleichbleibende Palpation

n (%)

2 (11,1)

0 (0,0)

2 (6,2)

3 (14,3)

0 (0,0)

3 (9,1)

verschlechterte Palpation

n (%)

0 (0,0)

0 (0,0)

0 (0,0)

0 (0,0)

0 (0,0)

0 (0,0)

alle untersuchten Viertel n (%)

18 (100,0)

14 (100,0)

32 (100,0)

21 (100,0)

12 (100,0)

33 (100,0)

86

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Ergebnisse

Mit dem exakten Test nach FISHER konnten keine signifikanten Unterschiede weder im

Vergleich der Häufigkeiten verbesserter, gleichbleibender oder verschlechteter

Euterpalpationsbefunde zwischen den beiden Behandlungsgruppen noch innerhalb der

Behandlungsgruppen (Vergleich von chronischen und akuten katarrhalischen Mastitiden)

ermittelt werden (P>0,05).

3.2.2.2.3 Akute Entzündungssymptome

Die akuten katarrhalischen Mastitiden zeichneten sich durch Schmerzhaftigkeit, vermehrte

Wärme, Rötung, Schwellung und ein subkutanes Ödem des betroffenen Euterviertels aus

(3.1.4.3.1). In Tabelle 24 ist dargestellt, an welchem Behandlungstag diese akuten

Entzündungssymptome der akuten katarrhalischen Mastitiden durchschnittlich abgeklungen

waren.

Tab 24: Mittelwerte der Behandlungstage, an denen die Entzündungssymptome bei den

akuten katarrhalischen Mastitiden abgeklungen waren

Lasergruppe

Antibiotikagruppe

Mittelwert (Tage)

4,0 3,8

Standardabweichung (Tage)

± 1,0 ± 1,1

Wie aus Tabelle 24 hervorgeht, verschwanden im Durchschnitt sowohl in der Lasergruppe als

auch in der Antibiotikagruppe am 4. Tag der Behandlung die akuten Entzündungssymptome

bei den akuten katarrhalischen Mastitiden. In der Lasergruppe (n=14) waren bei 50,0% der

Mastitisfälle die akuten Entzündungssymptome am 3. Tag und bei den restlichen 50,0% am 5.

Behandlungstag abgeklungen. In der Antibiotikagruppe war ein Euterviertel (8,3%) schon am

2. Tag frei von akuten Entzündungssymptomen, während die restlichen 11 Euterviertel

(91,7%) am 3. Behandlungstag (n=6) und am 5. Behandlungstag (n=5) frei von akuten

Entzündungssymptomen waren. Für den Behandlungsgruppenvergleich mit dem

Student`schen t-Test ergibt sich keine signifikante Differenz bezüglich der Mittelwerte der

Tage, an denen keine akuten Entzündungserscheinungen mehr festzustellen waren.

87

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Ergebnisse

3.2.3 Klinische Heilung

In den Versuchen galten alle Euterviertel, deren Sekrete zum 9. Untersuchungszeitpunkt, d.h.

am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung flockenfrei waren und deren

Palpationsbefunde sich zu diesem Zeitpunkt gegenüber der ersten Untersuchung verbessert

hatten oder gleich geblieben waren, als klinisch geheilt.

Wie aus der Tabelle 25 und der Abbildung 14 ersichtlich waren 84,4% der Euterviertel aus

der Lasergruppe (n=27) 22 bis 24 Tage nach der letzten Lasertherapie klinisch geheilt. Von

allen antibiotisch behandelten Eutervierteln waren 97,0% (n=32) 22 bis 24 Tage nach der

letzten Behandlung klinisch geheilt. Bei dem Vergleich aller Euterviertel aus den beiden

Behandlungsgruppen (Lasertherapie und Antibiotikatherapie) ergibt sich keine signifikante

Differenz hinsichtlich der klinischen Heilungsrate (P>0,05).

Tab. 25: Klinische Heilungsrate aller Euterviertel, d.h. Flockenfreiheit am 22. bis 24. Tag

nach der Behandlung und Verbesserung der Palpationsbefunde / gleichbleibende

Palpationsbefunde, Vergleich Laserbehandlung und Antibiotikabehandlung

Lasergruppe

Antibiotikagruppe

Flockenfreiheit und verbesserte Palpation

n (%)

25 (78,1)

29 (87,9)

Flockenfreiheit und verbesserte oder

gleichbleibende Palpation n (%)

27 (84,4)

32 (97,0)

alle untersuchten Viertel n (%)

32 (100,0)

33 (100,0)

88

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Ergebnisse

��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

���������������������������������������������������������������������������������

84,4%

15,6%

3,0%

97,0%

0

5

10

15

20

25

30

35

klinische Heilung keine klinische Heilung

Anz

ahl d

er V

iert

el

���������� Lasergruppe n=32

Antibiotikagruppe n=33

Abb. 14: Klinische Heilung aller Euterviertel

Bei den Eutervierteln mit einer Mastitis catarrhalis chronica konnte in der Lasergruppe eine

klinische Heilung von 83,3% (n=15) der Mastitisfälle (n=18) drei Wochen nach der letzten

Behandlung erreicht werden, während in der Antibiotikagruppe eine 100%ige klinische

Heilung am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung erzielt wurde (Tab. 26 und Abb. 15).

Die klinische Heilungsrate in der Gruppe der chronischen katarrhalischen Mastitiden

differierte jedoch nicht signifikant zwischen den mit Laser therapierten Eutervierteln und den

antibiotisch behandelten Eutervierteln (P>0,05).

89

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Ergebnisse

Tab. 26: Klinische Heilungsrate aller Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle, d.h.

Flockenfreiheit am 22. bis 24. Tag nach der Behandlung und Verbesserung der

Palpationsbefunde / gleichbleibende Palpationsbefunde, Vergleich Laserbehandlung

und Antibiotikabehandlung

Lasergruppe.

Antibiotikagruppe

Flockenfreiheit und verbesserte Palpation

n (%)

13 (72,2)

18 (85,7)

Flockenfreiheit und verbesserte oder

gleichbleibende Palpation n (%)

15 (83,3)

21 (100,0)

alle untersuchten Viertel n (%)

18 (100,0)

21 (100,0)

������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

������������������������������������������������������������

16,7%

83,3%

100,0%

0,0%0

5

10

15

20

25

klinische Heilung keine klinische Heilung

Anz

ahl d

er V

iert

el

���������� Lasergruppe n=18

Antibiotikagruppe n=21

Abb. 15: Klinische Heilung aller Euterviertel mit einer Mastitis catarrhalis chronica

Betrachtet man nun noch die Gruppe der akuten katarrhalischen Mastitiden für sich, so

geht aus Tabelle 27 und Abbildung 16 hervor, dass durch die Lasertherapie am 22. bis 24.

Tag nach der letzten Behandlung 12 Euterviertel (85,7% der Lasergruppe) klinisch geheilt

90

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Ergebnisse

waren und durch die Antibiotikatherapie 11 Euterviertel (91,7% der Antibiotikagruppe)

klinisch geheilt waren. Zwischen der Lasergruppe und der Antibiotikagruppe unterschieden

sich die klinischen Heilungsraten statistisch nicht signifikant (P>0,05).

Tab. 27: Klinische Heilungsrate aller Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle, d.h.

Flockenfreiheit am 22. bis 24. Tag nach der Behandlung und Verbesserung der

Palpationsbefunde / gleichbleibende Palpationsbefunde, Vergleich Laserbehandlung

und Antibiotikabehandlung

Lasergruppe

Antibiotikagruppe

Flockenfreiheit und verbesserte Palpation

n (%)

12 (85,7)

11 (91,7)

Flockenfreiheit und verbesserte oder

gleichbleibende Palpation n (%)

12 (85,7)

11 (91,7)

alle untersuchten Viertel n (%)

14 (100,0)

12 (100,0)

������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

������������������������������������������������������������������������������������������

14,3%

85,7%91,7%

8,3%0

2

4

6

8

10

12

14

klinische Heilung keine klinische Heilung

Anz

ahl d

er V

iert

el

�����Lasergruppe n=14Antibiotikagruppe n=12

Abb. 16: Klinische Heilung aller Euterviertel mit einer Mastitis catarrhalis acuta

91

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Ergebnisse

3.2.4 Bakteriologische Befunde

3.2.4.1 Erregerverteilung

Im Rahmen der Versuche wurden von allen behandelten Eutervierteln der Lasergruppe und

der Antibiotikagruppe jeweils vor Behandlungsbeginn, am 22. bis 24. Tag nach der letzten

Behandlung und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung Milchproben entnommen

und zytobakteriologisch untersucht (3.1.4.3.2). In den Tabellen 28 bis 30 sind die

Erregerverteilungen der Milchproben vor der ersten Behandlung, am 22. bis 24. Tag und am

29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung getrennt für die beiden Behandlungsgruppen

(Lasertherapie und Antibiotikatherapie) und innerhalb dieser Gruppen getrennt nach

Mastitisformen (Mastitis catarrhalis chronica oder acuta) aufgeführt.

Vor Behandlungsbeginn wurden in 50,0% der Milchproben der Lasergruppe und in 51,5% der

Milchproben der Antibiotikagruppe keine Erreger nachgewiesen. Aus den restlichen 50,0%

bzw. 48,5% der Sekrete der beiden Behandlungsgruppen wurden die klassischen Erreger

katarrhalischer Mastitiden isoliert. Streptococcus uberis, Sc. agalactiae und Sc. dysgalactiae

machten mit 25,0% (n=8) in der Lasergruppe und 24,2% (n=8) in der Antibiotikagruppe

jeweils den größten Anteil aus. Staphylococcus aureus wurde aus den Sekreten der mit Laser

behandelten Kühe fünfmal (15,6%) und aus den Sekreten der antibiotisch behandelten Tiere

viermal (12,1%) isoliert. Der Anteil von E. coli und koliformen Keimen machte in der

Lasergruppe 0,0% und in der Antibiotikagruppe 9,1% (n=3) aus. Des Weiteren wurden in

einer Milchprobe der Antibiotikagruppe Hefen (3,0%) nachgewiesen und in 16,7% der Fälle

(n=3) in der Lasergruppe ein unspezifischer Keimgehalt festgestellt (Tab. 28).

Gemessen an der Anzahl aller behandelten Euterviertel waren 16,9% der Euterviertel mit Sc.

uberis (n=11), 6,2% (n=4) mit Sc. agalactiae, 1,5% (n=1) mit Sc. dysgalactiae, 13,9% (n=9)

mit S.aureus, 4,6% (n=3) mit E. coli und 1,5% der Euterviertel (n=1) mit Hefen infiziert. Ein

unspezifischer Keimgehalt konnte in 4,6% aller Mastitisfälle (n=3) und keine Erreger in

50,8% (n=33) aller Fälle festgestellt werden.

92

Page 103: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

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3 (2

5,0)

Tab.

28:

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93

Page 104: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

gesa

mt

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32

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18

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14

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Tab.

29:

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22.

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01

94

Page 105: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

gesa

mt

n (%

)

32

(100

,0)

18

(100

,0)

14

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,0)

33

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12

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ohne

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,3)

Stap

hylo

kokk

en

(nur

S. a

ureu

s na

chge

wie

sen)

n (%

)

6 (1

8,8)

3 (1

6,6)

3 (2

1,4)

3 (9

,1)

2 (9

,5)

1 (8

,3)

Tab.

30:

Err

eger

verte

ilung

am

29.

bis

31.

Tag

nac

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r let

zten

Beh

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Las

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01

95

Page 106: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

Am 22. bis 24. und auch am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung waren in der

gesamten Antibiotikagruppe signifikant mehr Euterviertelsekretproben erregerfrei als in der

gesamten Lasergruppe (P<0,01). Das Gleiche konnte auch für die Mastitis-catarrhalis-

chronica–Fälle bei dem Vergleich von mit Laser therapierten und antibiotisch therapierten

Eutervierteln hinsichtlich der Erregerfreiheit festgestellt werden (Tab. 29 und 30).

3.2.4.2 Vergleich der erregerfreien und der infizierten Euterviertelsekretproben

In Tabelle 31 sind die Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) der erregerfreien (d.h. es wurden

keine Erreger in den jeweiligen Milchproben nachgewiesen) und der infizierten Euterviertel

vor Behandlungsbeginn getrennt für die beiden Behandlungsgruppen und Mastitisformen

aufgeführt. Es konnten keine signifikanten Differenzen weder zwischen den beiden

Behandlungsgruppen insgesamt noch getrennt für die beiden Mastitisformen bezüglich der

Häufigkeiten der erregerfreien und der infizierten Euterviertel vor Behandlungsbeginn

festgestellt werden (P>0,05).

Tab. 31: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) der erregerfreien und der infizierten Euterviertel

bei Behandlungsbeginn

Lasergruppe

Antibiotikagruppe Gruppengröße

Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt

erregerfreie Viertel n (%)

10 (55,6) 6 (42,9) 16 (50,0) 14 (66,7) 3 (25,0) 17 (51,5)

infizierte Viertel n (%)

8 (44,4) 8 (57,1) 16 (50,0) 7 (33,3) 9 (75,0) 16 (48,5)

alle behandelten Viertel n (%)

18 (100,0) 14 (100,0) 32 (100,0) 21 (100,0) 12 (100,0) 33 (100,0)

96

Page 107: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

3.2.4.2.1 Flockenfreiheit der Eutersekrete

Zur Überprüfung des klinischen Heilerfolges der beiden Gruppen der erregerfreien und der

infizierten Euterviertel im Vergleich und auch der Laserbehandlung und der

Antibiotikabehandlung im Vergleich wurde wie unter 3.2.2.2.1 am 10. Tag seit Beginn der

jeweiligen Behandlung der Status der Flockenfreiheit der Eutersekrete überprüft und in den

Tabellen 32, 33 und 34 dokumentiert.

Von den insgesamt 17 erregerfreien Eutersekreten in der Antibiotikagruppe waren am 10.

Tag seit Therapiebeginn 94,1% der Sekrete (n=16) flockenfrei, während es in der Lasergruppe

von den 16 erregerfreien Eutersekreten nur 81,3% (n=13) waren. Die beiden Werte

unterschieden sich jedoch nicht signifikant (P>0,05) (Tab. 32). Vergleicht man die

Lasergruppe und die Antibiotikagruppe getrennt nach Mastitisformen, so ist aus Tabelle 32

ersichtlich, dass bei den Mastitis-catarrhalis-chronica-Fällen in der Antibiotikagruppe am

Tag 10 seit Therapiebeginn mit 100% (n=14) der Eutersekrete mehr Eutersekrete flockenfrei

waren als in der Lasergruppe mit 80,0% (n=8). Bei den Mastitis-catarrhalis-acuta-Fällen

waren in der Lasergruppe mit 83,3% (n=5) am Tag 10 mehr Eutersekrete flockenfrei als in der

Antibiotikagruppe mit 66,7% (n=2). Die Vergleiche zwischen der Lasergruppe und der

Antibiotikagruppe getrennt für die beiden Mastitisformen bezüglich der Flockenfreiheit aller

Euterviertel am Tag 10 seit Behandlungsbeginn ergeben jedoch keine signifikanten

Differenzen zwischen den beiden Behandlungsgruppen (P>0,05). Für die Häufigkeiten der

flockenfreien Euterviertel am Tag 10 seit Behandlungsbeginn konnten weder für die Mastitis-

catarrhalis-chronica-Fälle noch für die Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle innerhalb der beiden

Behandlungsgruppen statistisch signifikante Differenzen ermittelt werden (P>0,05).

97

Page 108: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

Tab. 32: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) der flockenfreien Eutersekrete aller erregerfreien

Euterviertelsekrete am Tag 10 nach Beginn der Therapie

Lasergruppe

Antibiotikagruppe

Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt

flockenfreie Viertel am Tag 10

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8 (80,0)

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13 (81,3)

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16 (94,1)

alle erregerfreien

Viertel n (%)

10 (100,0)

6 (100,0)

16 (100,0)

14 (100,0)

3 (100,0)

17 (100,0)

Von den insgesamt 16 infizierten Eutersekreten in der Antibiotikagruppe waren am 10. Tag

seit Therapiebeginn 100,0% der Sekrete flockenfrei, während es in der Lasergruppe von den

16 erregerfreien Eutersekreten nur 68,8% (n=11) waren. Die beiden Werte unterschieden sich

signifikant (P<0,05) (Tab. 33). Vergleicht man die Lasergruppe und die Antibiotikagruppe

getrennt nach Mastitisformen, so ist aus Tabelle 33 ersichtlich, dass bei den Mastitis-

catarrhalis-chronica-Fällen und auch bei den Mastitis-catarrhalis-acuta-Fällen in der

Antibiotikagruppe am Tag 10 seit Therapiebeginn mehr Eutersekrete flockenfrei waren als in

der Lasergruppe. Die Vergleiche zwischen der Lasergruppe und der Antibiotikagruppe

getrennt für die beiden Mastitisformen bezüglich der Flockenfreiheit aller Euterviertel am Tag

10 seit Behandlungsbeginn ergeben jedoch keine signifikanten Differenzen zwischen den

beiden Behandlungsgruppen (P>0,05). Für die Häufigkeiten der flockenfreien Euterviertel am

Tag 10 seit Behandlungsbeginn konnten weder für die Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle

noch für die Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle innerhalb der beiden Behandlungsgruppen

statistisch signifikante Differenzen ermittelt werden (P>0,05).

98

Page 109: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

Tab. 33: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) der flockenfreien Eutersekrete aller infizierten

Euterviertelsekrete am Tag 10 nach Beginn der Therapie

Lasergruppe

Antibiotikagruppe

Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt

flockenfreie Viertel am Tag 10

n (%)

5 (62,5)

6 (75,0)

11 (68,8) a

7 (100,0)

9 (100,0)

16 (100,0)

a

alle infizierten Viertel n (%)

8 (100,0)

8 (100,0)

16 (100,0)

7 (100,0)

9 (100,0)

16 (100,0)

Werte mit gleichem Index unterscheiden sich signifikant; a: P<0,05

In Tabelle 34 werden die Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) der flockenfreien Eutersekrete am

Tag 10 seit Beginn der jeweiligen Therapie zwischen der Gruppe der erregerfreien und der

infizierten Euterviertelsekretproben verglichen.

Ein Vergleich der erregerfreien und der infizierten Euterviertelsekretproben bezüglich der

Häufigkeiten der flockenfreien Eutersekrete am 10. Tag seit Therapiebeginn ergibt keine

signifikanten Differenzen innerhalb der Lasergruppe (gesamt, Mastitis-catarrhalis-chronica-

Fälle, Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle) und innerhalb der Antibiotikagruppe (gesamt, Mastitis-

catarrhalis-chronica-Fälle, Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle) (P>0,05) (Tab. 34).

99

Page 110: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

Tab. 34: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) der flockenfreien Eutersekrete am Tag 10 seit

Beginn der Therapie, Vergleich erregerfreie und infizierte Euterviertelsekrete

erregerfreie Euterviertel

infizierte Euterviertel

flockenfreie Viertel am

Tag 10 n (%)

alle erregerfreien

Viertel n (%)

flockenfreie Viertel am

Tag 10 n (%)

alle infizierten

Viertel n (%)

Mastitis cat. chron.

8 (80,0) 10 (100,0) 5 (62,5) 8 (100,0)

Mastitis cat. acuta

5 (83,3) 6 (100,0) 6 (75,0) 8 (100,0)

Lasergruppe

gesamt 13 (81,3)

16 (100,0) 11 (68,8) 16 (100,0)

Mastitis cat. chron.

14 (100,0) 14 (100,0) 7 (100,0) 7 (100,0)

Mastitis cat. acuta

2 (66,7) 3 (100,0) 9 (100,0) 9 (100,0)

Antibiotikagruppe

gesamt 16 (94,1)

17 (100,0) 16 (100,0) 16 (100,0)

In Tabelle 35 ist die mittlere Anzahl der Tage seit Behandlungsbeginn, an denen die

Eutersekrete flockenfrei waren, getrennt für die erregerfreien und die infizierten

Euterviertelsekretproben und getrennt für die beiden Behandlungsgruppen aufgeführt. In

Tabelle 35 beträgt die Gesamtzahl der Euterviertel bei den erregerfreien Eutervierteln 30, da

zwei Euterviertel nie flockenfrei wurden. Die Gesamtzahl der flockenfreien Eutersekrete bei

den infizierten Eutervierteln beträgt 28, da in dieser Gruppe 4 Euterviertel nie flockenfrei

wurden. Im Durchschnitt waren die Eutersekrete der Tiere aus der Gruppe der erregerfreien

Sekrete insgesamt am 6. Behandlungstag flockenfrei, während die der Gruppe der infizierten

Sekrete durchschnittlich einen Tag später (am 7. Tag seit Behandlungsbeginn) flockenfrei

waren (P>0,05). Es fällt zudem auf, dass in der Gruppe der erregerfreien und auch in der

Gruppe der infizierten Euterviertelsekrete die mit Antibiotika behandelten Euterviertel

durchschnittlich einen Tag eher (jedoch nicht statistisch signifikant) flockenfrei waren als die

mit Laser therapierten Fälle (P>0,05). Der Vergleich der Lasergruppe und der

Antibiotikagruppe jeweils innerhalb der Gruppe der erregerfreien und der infizierten

Euterviertelsekrete ergab keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der mittleren Anzahl

100

Page 111: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

der Tage seit Behandlungsbeginn, an denen die Eutersekrete flockenfrei waren (P>0,05) (Tab.

35).

Tab. 35: Mittelwerte der Behandlungstage, an denen die Eutersekrete aller Euterviertel

flockenfrei waren; Vergleich erregerfreie und infizierte Euterviertelsekretproben

erregerfeie Euterviertel

infizierte Euterviertel

Lasergruppe

n=15

Antibiotika-gruppe n=15

gesamt

n=30

Lasergruppe

n=12

Antibiotika-gruppe n=16

gesamt

n=28 Mittelwert

(Tage) 6,3 5,0 5,7 7,4 6,0 6,6

Standardabweichung (Tage)

± 3,4 ± 0,0 ± 2,8 ± 3,4 ± 1,0 ± 2,4

erregerfreie Euterviertel gesamt: n = 30, da zwei Euterviertel nie flockenfrei wurden

infizierte Euterviertel gesamt: n = 28, da 4 Euterviertel nie flockenfrei wurden

3.2.4.2.2 Veränderung der Palpationsbefunde

Zur Überprüfung des klinischen Heilerfolges der erregerfreien Euterviertelsekrete und der

infizierten Euterviertelsekrete wurde wie unter 3.2.2.2.2 am 10. Tag seit Beginn der

jeweiligen Behandlung der Status der Palpationsverbesserung des Eutergewebes überprüft

und in den Tabellen 36, 37 und 38 dokumentiert. In der Gruppe der erregerfreien

Euterviertelsekrete war am Tag 10 seit Behandlungsbeginn bei 82,4% (n=14) aller

antibiotisch behandelten Euterviertel und bei 87,5% (n=14) aller mit Laser therapierten

Euterviertel eine Palpationsverbesserung eingetreten. Der exakte Test nach FISHER ergab

keine signifikante Differenz bezüglich dieser beiden Werte zwischen den beiden

Behandlungsgruppen (P>0,05). In beiden Behandlungsgruppen konnte bei den Mastitis-

catarrhalis-acuta-Fällen jeweils eine 100%ige Palpationsverbesserung des Eutergewebes am

10. Tag seit Therapiebeginn festgestellt werden. Für die Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle

ließen sich keine statistisch signifikanten Differenzen zwischen den beiden

Behandlungsgruppen bezüglich der Palpationsverbesserung am Tag 10 seit Behandlungs-

101

Page 112: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

beginn feststellen (P>0,05). Und auch ein Vergleich zwischen den Mastitis-catarrhalis-

chronica-Fällen und den Mastitis-catarrhalis-acuta-Fällen getrennt für die Lasergruppe und

die Antibiotikagruppe ergab keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Anzahl der

Euterviertel, bei denen es innerhalb der ersten 10 Tage seit Behandlungsbeginn zu einer

Palpationsverbesserung kam (P>0,05).

Tab. 36: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) aller erregerfreien Euterviertel mit einer

Verbesserung der Palpationsbefunde am Tag 10 seit Therapiebeginn

Lasergruppe

Antibiotikagruppe

Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt

verbesserte Palpationsbefunde

am Tag 10 n (%)

8 (80,0)

6 (100,0)

14 (87,5)

11 (78,6)

3 (100,0)

14 (82,4)

alle erregerfreien Viertel n (%)

10 (100,0)

6 (100,0)

16 (100,0)

14 (100,0)

3 (100,0)

17 (100,0)

Wie aus Tabelle 37 ersichtlich konnte in der Gruppe der infizierten Euterviertelsekrete bei

allen Eutervierteln in der Lasergruppe und auch in der Antibiotikagruppe eine

Palpationsverbesserung am 10. Tag seit Therapiebeginn festgestellt werden (P>0,05).

Tab. 37: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) aller infizierten Euterviertel mit einer

Verbesserung der Palpationsbefunde am Tag 10 seit Therapiebeginn

Lasergruppe

Antibiotikagruppe

Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt

verbesserte Palpationsbefunde

am Tag 10 n (%)

8 (100,0)

8 (100,0)

16 (100,0)

7 (100,0)

9 (100,0)

16 (100,0)

alle erregerfreien Viertel n (%)

8 (100,0)

8 (100,0)

16 (100,0)

7 (100,0)

9 (100,0)

16 (100,0)

102

Page 113: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

Ein Vergleich der erregerfreien und der infizierten Euterviertelsekrete ergibt keine statistisch

signifikanten Unterschiede bezüglich der Häufigkeiten der Euterviertel mit verbesserten

Palpationsbefunden am 10. Tag seit Therapiebeginn innerhalb der Lasergruppe (gesamt,

Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle, Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle) und innerhalb der

Antibiotikagruppe (gesamt, Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle, Mastitis-catarrhalis-acuta-

Fälle) (P>0,05) (Tab. 38).

Tab. 38: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) der Euterviertel mit einer Verbesserung der

Palpationsbefunde am Tag 10 seit Beginn der Therapie, Vergleich erregerfreie und

infizierte Euterviertelsekretproben

erregerfreie Euterviertel

infizierte Euterviertel

verbesserte Palpationsbefunde

am Tag 10 n (%)

alle erregerfreien

Viertel n (%)

verbesserte Palpationsbefunde

am Tag 10 n (%)

alle infizierten

Viertel n (%)

Mastitis cat.

chron.

8 (80,0) 10 (100,0) 8 (100,0) 8 (100,0)

Mastitis cat.

acuta

6 (100,0) 6 (100,0) 8 (100,0) 8 (100,0)

Lasergruppe

gesamt 14 (87,5)

16 (100,0) 16 (100,0) 16 (100,0)

Mastitis cat.

chron.

11 (78,6) 14 (100,0) 7 (100,0) 7 (100,0)

Mastitis cat.

acuta

3 (100,0) 3 (100,0) 9 (100,0) 9 (100,0)

Antibiotikagruppe

gesamt 14 (82,4)

17 (100,0) 16 (100,0) 16 (100,0)

103

Page 114: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

Bis zu dem Untersuchungszeitpunkt 22 bis 24 Tage nach der letzten Behandlung kam es bei

87,5% (n=14) aller erregerfreien Euterviertel der Lasergruppe und bei fast ebenso vielen

Eutervierteln der Antibiotikagruppe (82,4%, n=14) zu einer fühlbaren Verbesserung der

Eutergewebsstruktur. Lediglich bei zwei Eutervierteln (12,5%) in der Lasergruppe und bei

drei Eutervierteln (17,6%) in der Antibiotikagruppe blieben die Palpationsbefunde gleich.

Diese Euterviertel waren auch gleichzeitig aus der Gruppe der chronischen katarrhalischen

Mastitiden, während in der Gruppe der akuten katarrhalischen Mastitiden sowohl durch

die Laserbehandlung als auch durch die Antibiotikabehandlung bis zum 22. bis 24. Tag nach

der letzten Behandlung eine Verbesserung der Palpation des Eutergewebes festzustellen war.

Eine Verschlechterung der Euterpalpationsbefunde trat bei keinem behandelten Euterviertel

auf (Tab. 39). Mit dem exakten Test nach FISHER konnten keine signifikanten Unterschiede

weder im Vergleich der Häufigkeiten verbesserter, gleichbleibender oder verschlechteter

Euterpalpationsbefunde zwischen den beiden Behandlungsgruppen noch innerhalb der

Behandlungsgruppen (Vergleich von chronischen und akuten katarrhalischen Mastitiden)

ermittelt werden (P>0,05).

Tab. 39: Vergleich der Laserbehandlung mit der Antibiotikabehandlung bezüglich Anzahl (n)

und Häufigkeiten (%) verbesserter, gleichbleibender oder verschlechterter

Euterpalpationsbefunde in der Gruppe der erregerfreien Euterviertel bis zum 22. bis

24. Tag nach der letzten Behandlung

Lasergruppe

Antibiotikagruppe

Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt

verbesserte Palpation

n (%)

8 (80,0)

6 (100,0)

14 (87,5)

11 (78,6)

3 (100,0)

14 (82,4)

gleichbleibende Palpation

n (%)

2 (20,0)

0 (0,0)

2 (12,5)

3 (21,4)

0 (0,0)

3 (17,6)

verschlechterte Palpation

n (%)

0 (0,0)

0 (0,0)

0 (0,0)

0 (0,0)

0 (0,0)

0 (0,0)

alle erregerfreien Viertel n (%)

10 (100,0)

6 (100,0)

16 (100,0)

14 (100,0)

3 (100,0)

17 (100,0)

104

Page 115: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

Wie auch schon am 10. Tag seit Therapiebeginn konnte in der Gruppe der infizierten

Euterviertelsekrete bei allen Eutervierteln in der Lasergruppe und auch in der

Antibiotikagruppe eine Palpationsverbesserung bis zum 22. bis 24. Tag nach der letzten

Behandlung festgestellt werden (P>0,05).

Tab. 40: Vergleich der Laserbehandlung mit der Antibiotikabehandlung bezüglich Anzahl (n)

und Häufigkeiten (%) verbesserter, gleichbleibender oder verschlechterter

Euterpalpationsbefunde in der Gruppe der infizierten Euterviertel bis zum 22. bis

24. Tag nach der letzten Behandlung

Lasergruppe

Antibiotikagruppe

Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt

verbesserte Palpation

n (%)

8 (100,0)

8 (100,0)

16 (100,0)

7 (100,0)

9 (100,0)

16 (100,0)

gleichbleibende Palpation

n (%)

0 (0,0)

0 (0,0)

0 (0,0)

0 (0,0)

0 (0,0)

0 (0,0)

verschlechterte Palpation

n (%)

0 (0,0)

0 (0,0)

0 (0,0)

0 (0,0)

0 (0,0)

0 (0,0)

alle infizierten Viertel n (%)

8 (100,0)

8 (100,0)

16 (100,0)

7 (100,0)

9 (100,0)

16 (100,0)

Ein Vergleich der erregerfreien und der infizierten Euterviertelsekrete ergibt keine statistisch

signifikanten Unterschiede bezüglich der Häufigkeiten verbesserter, gleichbleibender oder

verschlechteter Euterpalpationsbefunde bis zum 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung

innerhalb der Lasergruppe (gesamt, Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle, Mastitis-catarrhalis-

acuta-Fälle) und innerhalb der Antibiotikagruppe (gesamt, Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle,

Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle) (P>0,05) (Tab. 41).

105

Page 116: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

alle

in

fizie

rten

Vie

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n (%

) 8

(100

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8 (1

00,0

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16

(100

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7 (1

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)

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)

16

(100

,0)

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chle

ch-

terte

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n

(%)

0 (0

,0)

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,0)

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,0)

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,0)

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glei

chbl

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bend

e Pa

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n(%

)

0 (0

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infiz

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Palp

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n

(%)

8 (1

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)

8 (1

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)

16

(100

,0)

7 (1

00,0

)

9 (1

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)

16

(100

,0)

alle

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)

10

(100

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6 (1

00,0

)

16

(100

,0)

14

(100

,0)

3 (1

00,0

)

17

(100

,0)

vers

chle

ch-

terte

Pa

lpat

ion

n (%

)

0 (0

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,0)

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,0)

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,0)

0 (0

,0)

glei

chbl

ei-

bend

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lpat

ion

n(%

)

2 (2

0,0)

0 (0

,0)

2 (1

2,5)

3 (2

1,4)

0 (0

,0)

3 (1

7,6)

erre

gerf

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Eut

ervi

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l

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Palp

atio

n

n

(%)

8 (8

0,0)

6 (1

00,0

)

14

(87,

5)

11

(78,

6)

3 (1

00,0

)

14

(82,

4)

Mas

titis

ca

t. ch

ron.

Mas

titis

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mt

Mas

titis

ca

t. ch

ron.

Mas

titis

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gesa

mt

Tab.

41:

Ver

glei

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fizie

rten

und

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4. T

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Lasergruppe Antibiotikagruppe

106

Page 117: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

3.2.4.2.3 Akute Entzündungssymptome

In Tabelle 42 ist wie unter 3.2.2.2.3 dargestellt, an welchem Behandlungstag die

Entzündungssymptome der akuten katarrhalischen Mastitiden in der Gruppe der

erregerfreien und der infizierten Euterviertelsekrete durchschnittlich abgeklungen waren.

Tab. 42: Mittelwerte der Behandlungstage, an denen die Entzündungssymptome bei den

akuten katarrhalischen Mastitiden abgeklungen waren; Vergleich erregerfreie und

infizierte Euterviertelsekretproben

erregerfreie Viertel

infizierte Viertel

Lasergruppe Antibiotika-gruppe

gesamt Lasergruppe Antibiotika-gruppe

gesamt

Mittelwert (Tage)

4,0 5,0 a 4,3 4,0 3,3 a 3,7

Standardabweichung (Tage)

± 1,1 ± 0,0 ± 1,0 ± 1,1 ± 1,0 ± 1,1

Werte mit gleichem Index unterscheiden sich signifikant; a: P<0,05

Wie aus Tabelle 42 hervorgeht, verschwanden im Durchschnitt sowohl in der Gruppe der

erregerfreien Euterviertelsekrete als auch in der Gruppe der infizierten Euterviertelsekrete am

4. Tag der Behandlung die akuten Entzündungssymptome bei den akuten katarrhalischen

Mastitiden (P>0,05). In der Gruppe der erregerfreien Euterviertelsekrete waren die akuten

Entzündungssymptome bei den antibiotisch behandelten Eutervierteln durchschnittlich erst

am 5. Behandlungstag, d. h. signifikant später als bei den antibiotisch behandelten

Eutervierteln aus der Gruppe der infizierten Euterviertelsekrete (Mittelwert: Tag 3)

abgeklungen (P<0,05). Für den Behandlungsgruppenvergleich mit dem Student`schen t-Test

ergibt sich sowohl innerhalb der Gruppe der erregerfreien Euterviertelsekrete als auch

innerhalb der Gruppe der infizierten Euterviertelsekrete keine signifikante Differenz

bezüglich der Mittelwerte der Tage, an denen keine akuten Entzündungserscheinungen mehr

festzustellen waren.

107

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Ergebnisse

3.2.4.2.4 Klinische Heilung

Wie unter 3.2.3 bereits erwähnt, galten in den Versuchen alle Euterviertel, deren Sekrete zum

9. Untersuchungszeitpunkt, d.h. am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung flockenfrei

waren und deren Palpationsbefunde sich zu diesem Zeitpunkt gegenüber der ersten

Untersuchung verbessert hatten oder gleich geblieben waren, als klinisch geheilt.

Wie aus der Tabelle 43 ersichtlich waren in der Gruppe der erregerfreien Euterviertelsekrete

93,8% der Euterviertel aus der Lasergruppe (n=15) am 22. bis 24. Tag nach der letzten

Lasertherapie klinisch geheilt. Von allen antibiotisch behandelten Eutervierteln waren 94,1%

(n=16) am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung klinisch geheilt. Bei dem Vergleich

aller Euterviertel aus den beiden Behandlungsgruppen (Lasertherapie und

Antibiotikatherapie) ergibt sich keine signifikante Differenz hinsichtlich der klinischen

Heilungsrate (P>0,05). Bei den Eutervierteln mit einer Mastitis catarrhalis chronica konnte

in der Lasergruppe eine klinische Heilung von 90,0% (n=9) der Mastitisfälle (n=10) drei

Wochen nach der letzten Behandlung erreicht werden, während in der Antibiotikagruppe eine

100%ige klinische Heilung am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung erzielt wurde

(Tab. 43). Die klinische Heilungsrate in der Gruppe der chronischen katarrhalischen

Mastitiden unterschied sich jedoch nicht signifikant zwischen den mit Laser therapierten

Eutervierteln und den antibiotisch behandelten Eutervierteln (P>0.05).

Betrachtet man nun noch die Gruppe der akuten katarrhalischen Mastitiden für sich, so

geht aus Tabelle 43 hervor, dass durch die Lasertherapie alle 6 Euterviertel (100,0% der

Lasergruppe) klinisch geheilt wurden und durch die Antibiotikatherapie zwei Euterviertel

(66,7% der Antibiotikagruppe) am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung klinisch

geheilt waren. Zwischen der Lasergruppe und der Antibiotikagruppe unterschieden sich die

klinischen Heilungsraten statistisch nicht signifikant (P>0,05).

108

Page 119: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

Tab. 43: Klinische Heilungsrate aller erregerfreien Euterviertel, d.h. Flockenfreiheit am

22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung und Verbesserung der

Palpationsbefunde / gleichbleibende Palpationsbefunde, Vergleich Laserbehandlung

und Antibiotikabehandlung

Lasergruppe

Antibiotikagruppe

Mastitis cat.

chron.

Mastitis cat.

acuta

gesamt Mastitis cat.

chron.

Mastitis cat.

acuta

gesamt

Flockenfreiheit und verbesserte Palpation

n (%)

7

(70,0)

6

(100,0)

13

(81,3)

11

(78,6)

2

(66,7)

13

(76,5)

Flockenfreiheit und verbesserte oder

gleichbleibende Palpation n (%)

9

(90,0)

6

(100,0)

15

(93,8)

14

(100,0)

2

(66,7)

16

(94,1)

alle erregerfreien Viertel

n (%)

10

(100,0)

6

(100,0)

16

(100,0)

14

(100,0)

3

(100,0)

17

(100,0)

In der Gruppe der infizierten Euterviertelsekrete konnte durch die Lasertherapie sowohl bei

den akuten als auch bei den chronischen katarrhalischen Mastitiden eine 75%ige klinische

Heilungsrate erzielt werden, während durch antibiotische Behandlung sowohl bei den akuten

als auch bei den chronischen katarrhalischen Mastitiden sogar eine 100%ige klinische

Heilungsrate erreicht wurde. Eine signifikante Differenz bezüglich der klinischen

Heilungsrate zwischen den beiden Behandlungsgruppen konnte jedoch nur für den Vergleich

aller mit Laser therapierten Euterviertel und aller antibiotisch behandelten Euterviertel

festgestellt werden (P<0,05) (Tab. 44).

109

Page 120: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

Tab. 44: Klinische Heilungsrate aller infizierten Euterviertel, d.h. Flockenfreiheit am 22. bis

24. Tag nach der letzten Behandlung und Verbesserung der Palpationsbefunde /

gleichbleibende Palpationsbefunde, Vergleich Laserbehandlung und

Antibiotikabehandlung

Lasergruppe

Antibiotikagruppe

Mastitis cat.

chron.

Mastitis cat.

acuta

gesamt Mastitis cat.

chron.

Mastitis cat.

acuta

gesamt

Flockenfreiheit und verbesserte Palpation

n (%)

6

(75,0)

6

(75,0)

12

(75,0)

7

(100,0)

9

(100,0)

16

(100,0)

Flockenfreiheit und verbesserte oder

gleichbleibende Palpation n (%)

6

(75,0)

6

(75,0)

12

(75,0) a

7

(100,0)

9

(100,0)

16

(100,0) a

alle infizierten Viertel

n (%)

8

(100,0)

8

(100,0)

16

(100,0)

7

(100,0)

9

(100,0)

16

(100,0)

Werte mit dem gleichen Index unterscheiden sich signifikant; a: P<0,05

Aus Tabelle 45 geht hervor, dass innerhalb der Lasergruppe die klinischen Heilungsraten der

Gruppe mit erregerfreien Euterviertelsekreten zwar höher sind als die der Gruppe mit

infizierten Euterviertelsekreten (93,8% vs 75,0%), jedoch unterscheiden sich diese beiden

Werte nicht signifikant (P>0,05). Auch innerhalb der Antibiotikagruppe lassen sich keine

signifikanten Differenzen bezüglich der klinischen Heilungsraten zwischen der Gruppe mit

erregerfreien Eutersekreten und der Gruppe mit infizierten Eutersekreten feststellen, da alle

antibiotisch behandelten Euterviertel klinisch geheilt wurden (P>0,05).

110

Page 121: Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und

Ergebnisse

alle

in

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)

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6 (7

5,0)

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0)

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14

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)

17

(100

,0)

Floc

kenf

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eit

und

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oder

gl

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blei

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n

(%)

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6 (1

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15

(93,

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,0)

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16

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1)

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n

n

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(81,

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11

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6)

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6,7)

13

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5)

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Tab.

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e, V

ergl

eich

err

eger

frei

e

und

infiz

iert

e E

uter

vier

tel

Lasergruppe Antibiotikagruppe

111

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Ergebnisse

3.2.4.3 Bakteriologische Heilung

In den durchgeführten Versuchen galten die Euterviertel als bakteriologisch geheilt, die vor

der Behandlung mit einem Erreger infiziert waren und am 22. bis 24. Tag sowie am 29. bis

31. Tag nach der letzten Behandlung erregerfrei waren. Wie aus Tabelle 31 ersichtlich, waren

in der gesamten Lasergruppe von 16 infizierten Eutervierteln drei Wochen nach der letzten

Behandlung 25,0% (n=4) und 4 Wochen nach der letzten Behandlung 31,3% (n=5) der Viertel

bakteriologisch negativ, während es in der Antibiotikagruppe (n=16) nach drei Wochen

81,3% (n=13) und nach 4 Wochen 93,8% (n=15) waren. Die Werte unterschieden sich

signifikant (P<0,01). Die bakteriologische Heilungsrate war mit 68,8% (n=11) in der

Antibiotikagruppe statistisch signifikant höher als in der Lasergruppe mit 25,0% (n=4)

(P<0,05). Für die Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle konnte beim Vergleich der beiden

Behandlungsgruppen in der Antibiotikagruppe mit 71,4% (n=7) eine signifikant höhere

bakteriologische Heilungsrate als in der Lasergruppe, in der kein Euterviertel bakteriologisch

geheilt war, erzielt werden (P<0,05).

Betrachtet man die Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle und die Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle

getrennt voneinander, so lassen sich zudem signifikante Unterschiede bezüglich der

Häufigkeiten der erregerfreien Euterviertel (ursprünglich infizierter Viertel) zwischen der

Lasergruppe und der Antibiotikagruppe feststellen (Tab. 46).

112

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Ergebnisse

Tab. 46: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) bakteriologisch negativer Eutersekrete sowie

bakteriologische Heilungsraten der infizierten Euterviertel 22 bis 24 Tage und

29 bis 31 Tage nach der Behandlung

Lasergruppe

Antibiotikagruppe

Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt

alle infizierten Viertel vor der

Behandlung n (%)

8

(100,0)

8

(100,0)

16

(100,0)

7

(100,0)

9

(100,0)

16

(100,0)

erregerfreie Viertel am

22. – 24. Tag n (%)

1

(12,5) a

3

(37,5) b

4

(25,0) c

7

(100,0) a

6

(66,7) b

13

(81,3) c

erregerfreie Viertel am

29. – 31. Tag n (%)

2

(25,0) d

3

(37,5) e

5

(31,3) f

7

(100,0) d

8

(88,9) e

15

(93,8) f

Euterviertel mit erregerfreien Sekreten am 22. – 24. Tag

sowie am 29. – 31. Tag

n (%)

0

(0,0) g

4

(50,0)

4

(25,0) h

5

(71,4) g

6

(66,7)

11 (68,8) h

Werte innerhalb einer Zeile mit den gleichen Indices unterscheiden sich signifikant; a, b, c, d, e, f, h: P<0,01; g: P<0,05

In Tabelle 47 ist die bakteriologische Heilungsrate aller S.-aureus-infizierten Euterviertel

dargestellt. Von 5 S.-aureus-Fällen in der Lasergruppe wurde keiner bakteriologisch geheilt,

während von 4 S.-aureus-Fällen in der Antibiotikagruppe zwei Fälle (50,0%) am 22. bis 24.

Tag und 3 Fälle (75,0%) am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung erregerfrei waren,

jedoch nur ein Euterviertel an beiden Untersuchungszeitpunkten erregerfrei und somit

bakteriologisch geheilt war. Die Häufigkeiten der erregerfreien Viertel in der

Antibiotikagruppe am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung unterschieden sich zwar

113

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Ergebnisse

signifikant von denen in der Lasergruppe (P<0,01), jedoch konnten für die bakteriologischen

Heilungsraten zwischen den beiden Behandlungsgruppen keine signifikanten Unterschiede

festgestellt werden (P>0,05).

Tab. 47: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) bakteriologisch negativer Eutersekrete sowie

bakteriologische Heilungsraten der S.-aureus-infizierten Euterviertel

Lasergruppe

Antibiotikagruppe

Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt

alle S. aureus-infizierten

Euterviertel vor der Behandlung

n (%)

2

(100,0)

3

(100,0)

5

(100,0)

1

(100,0)

3

(100,0)

4

(100,0)

erregerfreie Viertel am

22. – 24. Tag n (%)

0

(0,0)

0

(0,0)

0

(0,0)

1

(100,0)

1

(33,3)

2

(50,0)

erregerfreie Viertel am

29. – 31. Tag n (%)

0

(0,0)

0

(0,0)

0

(0,0) a

1

(100,0)

2

(66,7)

3

(75,0) a

Euterviertel mit erregerfreien Sekreten am

29. – 31. Tag n (%)

0

(0,0)

0

(0,0)

0

(0,0)

0

(0,0)

1

(33,3)

1

(25,0) 22. – 24. Tag sowie am

Werte innerhalb einer Zeile mit gleichen Indices unterscheiden sich signifikant; a: P<0,01

Von 8 Streptokokken-infizierten Eutervierteln (vor der Behandlung nur Sc. uberis, Sc.

agalactiae, Sc. dysgalactiae festgestellt) in der gesamten Lasergruppe waren drei Wochen

nach der letzten Behandlung ein Euterviertel (12,5%) und nach einer weiteren Woche zwei

Euterviertel (25,0%) bakteriologisch negativ, jedoch nur ein Euterviertel (12,5%)

bakteriologisch geheilt (zu beiden Zeitpunkten bakteriologisch negativ). In der

Antibiotikagruppe hingegen waren von den 8 Streptokokken-infizierten Eutervierteln (vor

der Behandlung nur Sc. uberis, Sc. agalactiae, Sc. dysgalactiae festgestellt) nach drei

114

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Ergebnisse

Wochen 87,5% (n=7) und nach 4 Wochen 100,0% bakteriologisch negativ. Die

bakteriologische Heilungsrate lag in der Antibiotikagruppe jedoch bei 75,0% (n=6). Im

Vergleich der beiden Behandlungsgruppen konnten zu beiden Untersuchungszeitpunkten

(drei und 4 Wochen nach der letzten Behandlung) sowohl in der Gruppe aller untersuchten

Euterviertel als auch in der Gruppe der Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle signifikant mehr

bakteriologisch negative Euterviertel und auch eine signifikant höhere bakteriologische

Heilungsrate in der Antibiotikagruppe als in der Lasergruppe festgestellt werden (P<0,01)

(Tab. 48).

Tab. 48: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) bakteriologisch negativer Eutersekrete sowie

bakteriologische Heilungsraten der Streptokokken-infizierten Euterviertel

(Sc. uberis, Sc. agalactiae, Sc. dysgalactiae)

Lasergruppe

Antibiotikagruppe Mastitis cat.

chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt

alle Streptokokken-

infizierten Euterviertel vor der Behandlung

n (%)

6

(100,0)

2

(100,0)

8

(100,0)

4

(100,0)

4

(100,0)

8

(100,0)

erregerfreie Viertel am

22. – 24. Tag n (%)

0 a (0,0)

1 (50,0)

1 b (12,5)

4 a (100,0)

3 (75,0)

7 b (87,5)

erregerfreie Viertel am

29. – 31. Tag n (%)

1 c (16,7)

1 (50,0)

2 d (25,0)

4 c (100,0)

4 (100,0)

8 d (100,0)

Euterviertel mit erregerfreien Sekreten am 22. – 24. Tag

sowie am 29. – 31. Tag

n (%)

0

(0,0) e

1

(50,0)

1

(12,5) f

3

(75,0) e

3

(75,0)

6

(75,0) f

Werte innerhalb einer Zeile mit gleichen Indices unterscheiden sich signifikant; a, b, c, d, e, f: P<0,01

115

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Ergebnisse

3.2.4.4 Neuinfektionen

Wie aus Tabelle 49 ersichtlich, waren in der gesamten Lasergruppe 16 Euterviertel und in der

gesamten Antibiotikagruppe 17 Euterviertel erregerfrei. Am 22. bis 24. Tag wurde in der

Lasergruppe eine Neuinfektionsrate dieser erregerfreien Euterviertel von 37,5% (n=6) und in

der Antibiotikagruppe von 23,5% (n=4) festgestellt. In der Lasergruppe wurden in zwei Fällen

S. aureus, in einem Fall Sc. agalactiae, einmal Pasteurella multocida und zweimal ein

unspezifischer Keimgehalt nachgewiesen, während in der Antibiotikagruppe in den

Milchproben der 4 neu infizierten Euterviertel S. aureus, Sc. dysgalactiae, Enterokokken und

einmal ein unspezifischer Keimgehalt festgestellt wurden. Vier Wochen nach der letzten

Behandlung war ein weiteres Euterviertel der gesamten Antibiotikagruppe neu infiziert (Sc.-

uberis-Infektion), so dass die Neuinfektionsrate bei 29,4% (n=5) lag. Es konnten jedoch keine

signifikanten Differenzen zwischen den Neuinfektionsraten der beiden Behandlungsgruppen

insgesamt (und auch getrennt für die beiden Mastitisformen) festgestellt werden (P>0,05).

In Tabelle 49 sind ebenfalls die Neuinfektionsraten der infizierten Euterviertel aufgeführt

(d.h. Infektionen der bereits infizierten Euterviertel mit anderen Erregern). Am 22. bis 24. Tag

nach der letzten Behandlung war lediglich in der Antibiotikagruppe ein infiziertes Euterviertel

(mit einer Mastitis catarrhalis chronica) mit einem neuen Erreger (koliforme Keime) infiziert,

während am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung nur in der Lasergruppe ein

infiziertes Euterviertel (mit einer Mastitis catarrhalis chronica) mit einem neuen Erreger

(unspezifischer Keimgehalt) infiziert war. Es konnten jedoch keine signifikanten Differenzen

zwischen den Neuinfektionsraten der beiden Behandlungsgruppen insgesamt (und auch

getrennt für die beiden Mastitisformen) festgestellt werden (P>0,05).

116

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Ergebnisse

Tab. 49: Neuinfektionsrate der vor der Behandlung erregerfreien Viertel und der vor der

Behandlung infizierten Euterviertel

Lasergruppe

Antibiotikagruppe

Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt Mastitis cat. chron.

Mastitis cat. acuta

gesamt

alle erregerfreien

Viertel vor der Behandlung

n (%)

10

(100,0)

6

(100,0)

16

(100,0)

14

(100,0)

3

(100,0)

17

(100,0)

positiv am 22. – 24. Tag

n (%)

4 (40,0)

2 (33,3)

6 (37,5)

4 (28,6)

0 (0,0)

4 (23,5)

positiv am 29. – 31. Tag

n (%)

4 (40,0)

2 (33,3)

6 (37,5)

4 (28,6)

1 (33,3)

5 (29,4)

alle infizierten Viertel vor der

Behandlung n (%)

8

(100,0)

8

(100,0)

16

(100,0)

7

(100,0)

9

(100,0)

16

(100,0)

positiv am 22. – 24. Tag

n (%)

0 (0,0)

0 (0,0)

0 (0,0)

1 (14,3)

0 (0,0)

1 (6,3)

positiv am 29. – 31. Tag

n (%)

1 (12,5)

0 (0,0)

1 (6,3)

0 (0,0)

0 (0,0)

0 (0,0)

117

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Ergebnisse

3.2.5 Gehalt an somatischen Zellen

Ein weiterer Kontrollpunkt zur Überprüfung des Therapieerfolges war die quantitative

Bestimmung des Gehaltes an somatischen Zellen der behandelten Euterviertel, die am 22. bis

24. Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung durchgeführt wurde.

Die statistische Auswertung erfolgte mit der 2-faktoriellen Varianzanalyse. Da es sich bei den

erhobenen Daten nicht um normalverteilte Stichproben handelte, wurden die Gehalte an

somatischen Zellen zunächst logarithmiert. In den Abbildungen 17 bis 19 sind jeweils die in

Zellgehalte (x 1000/ml) zurücktransformierten mittleren Logarithmen dargestellt, die den

geometrischen Mittelwerten (und nicht den arithmetrischen Mittelwerten) der unlogarithmier-

ten Zellgehalte entsprechen. In den Tabellen 50, 52, 53, 55, 56, 57, 59, 60 und 61 sind jeweils

die Mittelwerte der logarithmierten Zellgehalte dargestellt, wobei im Text zusätzlich die in

Zellgehalte (x 1000/ml) zurücktransformierten mittleren Logarithmen zur Erläuterung

aufgeführt sind.

Die 2-faktorielle Varianzanalyse („repeated measures analysis of variance“) wurde mit den

Faktoren „mit Laser behandelte Euterviertel“/„antibiotisch behandelte Euterviertel“

(unabhängig) und „Zeit“ (repeated) für die Zellgehalte (log 10) durchgeführt.

3.2.5.1 Alle behandelten Euterviertel im Vergleich

Zum Vergleich der Lasergruppe mit der Antibiotikagruppe wurde in jeder Gruppe der

geometrische Mittelwert der Zellgehalte des 22. bis 24. Tags und des 29. bis 31. Tags nach

der letzten Behandlung berechnet. In Abbildung 17 ist ein Vergleich der geometrischen

Mittelwerte am 22. bis 24. Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung

dargestellt. Die Lasergruppe umfasste 32 behandelte Euterviertel, und in der Antibiotika-

gruppe befanden sich 33 Euterviertel.

118

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Ergebnisse

������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

415,94

846,05

218,77313,74

0100200300400500600700800900

1000

22. bis 24. Tag 29. bis 31. Tag

mitt

lere

r Z

ellg

ehal

t x 1

000/

ml

�����Lasergruppe n=32Antibiotikagruppe n=33

Abb. 17: Vergleich des mittleren Gehaltes an somatischen Zellen der Laser- und der

Antibiotikagruppe (geometrischer Mittelwert aller Viertel) am 22.

bis 24. Tag nach der letzten Behandlung und am Tag 29 bis 31 nach der letzten

Behandlung

Wie aus der Abbildung 17 ersichtlich, nahm der mittlere Zellgehalt in der Lasergruppe um die

Hälfte (von 846,05 x 103/ml auf 415,94 x 103/ml) und in der Antibiotikagruppe um etwa 100

x 103/ml ab. Die 2-faktorielle Varianzanalyse ergab für den Faktor mit Laser behandelt /

antibiotisch behandelt keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich des mittleren

Zellgehaltes. Für den Faktor Zeit konnte kein signifikanter Zeitfaktor festgestellt werden. Für

die Interaktion der Faktoren mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt und der Zeit wurde

ebenfalls keine signifikante Differenz des mittleren Zellgehaltes erhoben (Tab. 35). Der

Gruppenmittelwert für die zwei Untersuchungszeitpunkte lag in der Lasergruppe bei 593,22 x

103/ml und in der Antibiotikagruppe bei 261,99 x 103/ml (P>0,05). Der Zeitmittelwert für die

beiden Behandlungsgruppen lag am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung bei 515,21 x

103/ml und am Tag 29 bis 31 nach der letzten Behandlung bei 301,66 x 103/ml (P>0,05).

119

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Ergebnisse

Tab. 50: Mittlere logarithmierte Zellgehalte und ihre Standardabweichungen in der

Lasergruppe und in der Antibiotikagruppe aller Euterviertel am 22. bis 24. Tag

und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung

Lasergruppe Antibiotikagruppe Meßzeitpunkt Mittelwert

(log10) /ml SD (log10) /ml Mittelwert

(log10) /ml SD (log10) /ml

22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung

5,93

+0,89

5,50

+0,94

29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung

5,62

+0,79

5,34

+0,84

Mittelwert = Mittelwert der logarithmierten Zellgehalte

SD = Standardabweichung

3.2.5.2 Einteilung nach Mastitisformen

Die einzelnen Mastitisfälle wurden aufgrund ihres klinischen Erscheinungsbildes in

chronische und akute katarrhalische Mastitiden eingeteilt (3.2.2.2), so dass ein Vergleich der

Gehalte an somatischen Zellen für die beiden Mastitisformen getrennt vorgenommen werden

konnte. In Tabelle 51 ist die Anzahl der Mastitisfälle in den einzelnen Gruppen aufgeführt.

Tab. 51: Übersicht über die Anzahl der Mastitisformen in der Lasergruppe und in der

Antibiotikagruppe

Gruppengröße Lasergruppe Antibiotikagruppe

alle behandelten Viertel 32 33

Mastitis catarrhalis acuta 14 12

Mastitis catarrhalis chronica 18 21

Wie aus der Abbildung 18 ersichtlich, nahm der mittlere Zellgehalt sowohl in der

Lasergruppe als auch in der Antibiotikagruppe bei den Mastitis-catarrhalis-acuta-Fällen

jeweils um über die Hälfte (Lasergruppe: von 539,60 x 103/ml auf 204,89 x 103/ml,

120

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Ergebnisse

Antibiotikagruppe: von 800,61 x 103/ml auf 387,62 x 103/ml) ab. Die 2-faktorielle

Varianzanalyse ergab allerdings für den Faktor mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt

und auch für den Faktor Zeit keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich des mittleren

Zellgehaltes. Für die Interaktion der Faktoren mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt und

der Zeit wurde keine signifikante Differenz des mittleren Zellgehaltes erhoben. Der

Gruppenmittelwert für die zwei Untersuchungszeitpunkte lag in der Lasergruppe bei 332,50 x

103/ml und in der Antibiotikagruppe bei 557,10 x 103/ml (P>0,05). Der Zeitmittelwert für die

beiden Behandlungsgruppen lag am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung bei 657,27 x

103/ml und am Tag 29 bis 31 nach der letzten Behandlung bei 281,81 x 103/ml (P>0,05).

����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

204,89

800,61

387,62

539,6

0

100

200

300

400

500

600

700

800

900

22. bis 24. Tag 29. bis 31. Tag

mitt

lere

r Z

ellg

ehal

t x 1

000/

ml

���������� Lasergruppe n=14

Antibiotikagruppe n=12

Abb. 18: Vergleich des mittleren Gehaltes an somatischen Zellen der Laser- und der

Antibiotikagruppe (geometrischer Mittelwert der Zellgehalte aller Mastitis-

catarrhalis-acuta-Fälle) am 22. bis 24. Tag und am Tag 29 bis 31 nach der letzten

Behandlung

121

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Ergebnisse

Tab. 52: Mittlere logarithmierte Zellgehalte und ihre Standardabweichungen in der

Lasergruppe und in der Antibiotikagruppe der Euterviertel mit einer

Mastitis catarrhalis acuta am 22. bis 24. Tag und am 29. bis 31. Tag nach der

letzten Behandlung

Lasergruppe Antibiotikagruppe Meßzeitpunkt Mittelwert

(log10) /ml SD (log10) /ml Mittelwert

(log10) /ml SD (log10) /ml

22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung

5,73

+0,98

5,90

+1,00

29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung

5,31

+0,85

5,59

+0,69

Mittelwert = Mittelwert der logarithmierten Zellgehalte

SD = Standardabweichung

Betrachtet man die Gruppe der Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle und vergleicht den

mittleren Zellgehalt der Lasergruppe mit dem der Antibiotikagruppe, so ist aus Abbildung 19

ersichtlich, dass der mittlere Zellgehalt der Lasergruppe am 22. bis 24. Tag nach der letzten

Behandlung mit 1200,37 x 103/ml 6,5 mal größer ist als der mittlere Zellgehalt der

Antibiotikagruppe mit 183,69 x 103/ml am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung. Und

auch die mittleren Zellgehalte der Lasergruppe und der Antibiotikagruppe am 29. bis 31. Tag

nach der letzten Behandlung differieren um das 4,5-fache (Lasergruppe: 721,46 x 103/ml,

Antibiotikagruppe: 157,78 x 103/ml).

122

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Ergebnisse

���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

1200,37

721,46

157,78183,69

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

22. bis 24. Tag 29. bis 31. Tag

mitt

lere

r Z

ellg

ehal

t x 1

000/

ml

���������� Lasergruppe n=18

Antibiotikagruppe n=21

Abb. 19: Vergleich des mittleren Gehaltes an somatischen Zellen der Laser- und der

Antibiotikagruppe (geometrischer Mittelwert der Zellgehalte aller Mastitis-

catarrhalis-chronica-Fälle) am 22. bis 24. Tag und am Tag 29 bis 31 nach der

letzten Behandlung

Die 2-faktorielle Varianzanalyse ergab für den Faktor mit Laser behandelt / antibiotisch

behandelt einen signifikanten Unterschied hinsichtlich des mittleren Zellgehaltes (P<0,05).

Bezüglich des Faktors Zeit und auch für die Interaktion der Faktoren mit Laser behandelt /

antibiotisch behandelt und der Zeit wurden keine signifikante Differenzen des mittleren

Zellgehaltes erhoben. Der Gruppenmittelwert für die zwei Untersuchungszeitpunkte lag in der

Lasergruppe bei 930,60 x 103/ml und in der Antibiotikagruppe bei 170,24 x 103/ml (P<0,05).

Der Zeitmittelwert für die beiden Behandlungsgruppen lag am 22. bis 24. Tag nach der letzten

Behandlung bei 469,57 x 103/ml und am Tag 29 bis 31 nach der letzten Behandlung bei

337,39 x 103/ml (P>0,05).

123

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Ergebnisse

Tab. 53: Mittlere logarithmierte Zellgehalte und ihre Standardabweichungen in der

Lasergruppe und in der Antibiotikagruppe der Euterviertel mit einer Mastitis

catarrhalis chronica am 22. bis 24. Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten

Behandlung

Lasergruppe Antibiotikagruppe Meßzeitpunkt Mittelwert

(log10) /ml SD (log10) /ml Mittelwert

(log10) /ml SD (log10) /ml

22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung

6,08

+0,80

5,26

+0,84

29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung

5,86

+0,67

5,20

+0,90

Mittelwert = Mittelwert der logarithmierten Zellgehalte

SD = Standardabweichung

3.2.5.3 Einteilung der behandelten Euterviertel in Laktationsgruppen

Um eventuelle Zusammenhänge zwischen den Zellgehalten der untersuchten Milchproben

und dem Alter der behandelten Kühe bzw. ihrem Laktationsstadium zu erkennen, wurde eine

Einteilung aller behandelten Mastitisfälle nach dem Alter und dem Laktationsstadium der

Kühe vorgenommen.

Tabelle 54 gibt einen Überblick über die Altersstruktur der behandelten Tiere, wobei hier

wiederum nicht ein Tier sondern ein Euterviertel eine statistische Einheit darstellt.

Tab. 54: Laktationsalter

Gruppengröße Lasergruppe Antibiotikagruppe

alle behandelten Viertel 32 33

1. Laktation 6 8

2. Laktation 3 6

>2. Laktation 23 19

124

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Ergebnisse

Werden die mittleren Logarithmen aus Tabelle 55 in Zellgehalt zurücktransformiert, so ist

ersichtlich, dass bei den Mastitisfällen aus der 1. Laktation die Zellgehalte in der

Lasergruppe um 71% (von 262,01 x 103/ml auf 76,52 x 103/ml) abnahmen und in der

Antibiotikagruppe von 273,3 x 103/ml auf 292,22 x 103/ml zunahmen. Die 2-faktorielle

Varianzanalyse ergab allerdings weder für den Faktor mit Laser behandelt / antibiotisch

behandelt noch für den Faktor Zeit einen signifikanten Unterschied hinsichtlich der mittleren

Zellgehalte. Für die Interaktion der Faktoren mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt und

der Zeit wurde keine signifikante Differenz des mittleren Zellgehaltes erhoben. Der

Gruppenmittelwert für die zwei Untersuchungszeitpunkte lag in der Lasergruppe bei 141,74 x

103/ml und in der Antibiotikagruppe bei 282,60 x 103/ml (P>0,05). Der Zeitmittelwert für die

beiden Behandlungsgruppen lag am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung bei 267,60 x

103/ml und am Tag 29 bis 31 nach der letzten Behandlung bei 149,54 x 103/ml (P>0,05).

Tab. 55: Mittlere logarithmierte Zellgehalte und ihre Standardabweichungen am 22.

bis 24. Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung in der Lasergruppe

und in der Antibiotikagruppe der Mastitisfälle in der ersten Laktation

Lasergruppe Antibiotikagruppe Meßzeitpunkt Mittelwert

(log10) /ml SD (log10) /ml Mittelwert

(log10) /ml SD (log10) /ml

22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung

5,42

+0,94

5,44

+1,05

29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung

4,88

+0,61

5,47

+0,89

Mittelwert = Mittelwert der logarithmierten Zellgehalte

SD = Standardabweichung

Betrachtet man die Mastitisfälle aus der 2. Laktation gesondert, geht bei den in Zellgehalte

zurücktransformierten Werten aus Tabelle 56 hervor, dass der mittlere Zellgehalt in der

Lasergruppe fast um zwei Drittel (von 333,78 x 103/ml auf 121,72 x 103/ml) abnahm und in

der Antibiotikagruppe von 376,44 x 103/ml auf 228,92 x 103/ml abnahm. Die 2-faktorielle

Varianzanalyse ergab auch hier weder für den Faktor mit Laser behandelt / antibiotisch

125

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Ergebnisse

behandelt noch für den Faktor Zeit einen signifikanten Unterschied hinsichtlich der mittleren

Zellgehalte. Für die Interaktion der Faktoren mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt und

der Zeit wurde keine signifikante Differenz des mittleren Zellgehaltes erhoben. Der

Gruppenmittelwert für die zwei Untersuchungszeitpunkte lag in der Lasergruppe bei 201,56 x

103/ml und in der Antibiotikagruppe bei 293,55 x 103/ml (P>0,05). Der Zeitmittelwert für die

beiden Behandlungsgruppen lag am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung bei 354,47 x

103/ml und am Tag 29 bis 31 nach der letzten Behandlung bei 166,92 x 103/ml (P>0,05).

Tab. 56: Mittlere logarithmierte Zellgehalte und ihre Standardabweichungen am 22.

bis 24. Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung in der Lasergruppe

und in der Antibiotikagruppe der Mastitisfälle in der zweiten Laktation

Lasergruppe Antibiotikagruppe Meßzeitpunkt Mittelwert

(log10) /ml SD (log10) /ml Mittelwert

(log10) /ml SD (log10) /ml

22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung

5,52

+1,12

5,58

+1,18

29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung

5,09

+1,18

5,36

+0,73

Mittelwert = Mittelwert der logarithmierten Zellgehalte

SD = Standardabweichung

In Tabelle 57 sind die mittleren Zellgehalte der Mastitisfälle von Kühen, die mehr als 2

Laktationen im Melkeinsatz waren, dargestellt. Aus ihr geht nach Zurücktransformieren der

Werte in Zellgehalte hervor, dass der mittlere Zellgehalt in der Lasergruppe (von 1296,84 x

103/ml auf 759,37 x 103/ml) und in der Antibiotikagruppe (von 313,92 x 103/ml auf 190,91 x

103/ml) um mehr als ein Drittel gesunken ist. Die 2-faktorielle Varianzanalyse ergab für den

Faktor mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt einen signifikanten Unterschied

hinsichtlich der mittleren Zellgehalte. Der Gruppenmittelwert für die zwei

Untersuchungszeitpunkte lag in der Lasergruppe bei 992,36 x 103/ml und in der

Antibiotikagruppe bei 244,81 x 103/ml (P<0,05). Für den Faktor Zeit wurde ein signifikanter

Zeiteffekt festgestellt, d. h. in beiden Gruppen nahm der Zellgehalt signifikant über die Zeit

126

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Ergebnisse

ab. Der Zeitmittelwert für die beiden Behandlungsgruppen lag am 22. bis 24. Tag nach der

letzten Behandlung bei 638,04 x 103/ml und am Tag 29 bis 31 nach der letzten Behandlung

bei 380,75 x 103/ml (P<0,05).

Für die Interaktion der Faktoren mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt und der Zeit

wurde keine signifikante Differenz des mittleren Zellgehaltes erhoben.

Tab. 57: Mittlere logarithmierte Zellgehalte und ihre Standardabweichungen am 22. bis 24.

Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung in der Lasergruppe und in

der Antibiotikagruppe der Mastitisfälle über der 2. Laktation

Lasergruppe Antibiotikagruppe Meßzeitpunkt Mittelwert

(log10) /ml SD (log10) /ml Mittelwert

(log10) /ml SD (log10) /ml

22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung

6,11

+0,81

5,50

+0,86

29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung

5,88

+0,64

5,28

+0,88

Mittelwert = Mittelwert der logarithmierten Zellgehalte

SD = Standardabweichung

Teilt man alle behandelten Euterviertel nach dem Laktationsstadium ein, in dem sich die

behandelten Kühe zum Zeitpunkt der Erkrankung befanden, so stellt man fest, dass sich über

50% der Mastitiden sowohl in der Lasergruppe als auch in der Antibiotikagruppe in der

Frühlaktation (bis 100 Tage p.p.) manifestierten (Tab. 58).

Tab. 58: Laktationsstadien

Gruppengröße Lasergruppe Antibiotikagruppe

alle behandelten Viertel 32 33

bis 100 Laktationstage 18 17

101 bis 200 Laktationstage 5 12

> 200 Laktationstage 9 4

127

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Ergebnisse

Wie aus Tabelle 59 nach Zurücktransformation der Werte in Zellgehalte ersichtlich, nahm der

mittlere Zellgehalt bei den Mastitisfällen der Frühlaktationsgruppe (bis 100 Tage p.p.) in der

Lasergruppe um 56% (von 565,9 x 103/ml auf 246,31 x 103/ml) und in der Antibiotikagruppe

um 27% von 396,02 x 103/ml auf 290,99 x 103/ml ab. Die 2-faktorielle Varianzanalyse ergab

weder für den Faktor mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt noch für den Faktor Zeit

einen signifikanten Unterschied hinsichtlich der mittleren Zellgehalte. Für die Interaktion der

Faktoren mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt und der Zeit wurde keine signifikante

Differenz des mittleren Zellgehaltes erhoben. Der Gruppenmittelwert für die zwei

Untersuchungszeitpunkte lag in der Lasergruppe bei 373,35 x 103/ml und in der

Antibiotikagruppe bei 339,47 x 103/ml (P>0,05). Der Zeitmittelwert für die beiden

Behandlungsgruppen lag am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung bei 473,40 x 103/ml

und am Tag 29 bis 31 nach der letzten Behandlung bei 267,72 x 103/ml (P>0,05).

Tab. 59: Mittlere logarithmierte Zellgehalte und ihre Standardabweichungen am 22. bis 24.

Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung in der Lasergruppe und in

der Antibiotikagruppe der Tiere im Laktationsstadium bis 100 Tage p.p.

Lasergruppe Antibiotikagruppe Meßzeitpunkt Mittelwert

(log10) /ml SD (log10) /ml Mittelwert

(log10) /ml SD (log10) /ml

22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung

5,75

+0,91

5,60

+0,99

29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung

5,39

+0,83

5,46

+1,04

Mittelwert = Mittelwert der logarithmierten Zellgehalte

SD = Standardabweichung

Betrachtet man die mittleren Zellgehalte der Mastitisfälle der 2. Laktationsgruppe (101 bis

200 Tage p.p.) gesondert, so ist in der Lasergruppe eine Abnahme des mittleren Zellgehaltes

um 58% von 2773,15 x 103/ml auf 1175,79 x 103/ml und in der Antibiotikagruppe um ca.

30% von 288,60 x 103/ml auf 207,79 x 103/ml zu verzeichnen (Tab. 60).

128

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Ergebnisse

Die 2-faktorielle Varianzanalyse ergab für den Faktor mit Laser behandelt / antibiotisch

behandelt einen signifikanten Unterschied hinsichtlich der mittleren Zellgehalte (P<0,05). Für

den Faktor Zeit wurde kein signifikanter Zeiteffekt festgestellt. Für die Interaktion der

Faktoren mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt und der Zeit wurde ebenfalls keine

signifikante Differenz des mittleren Zellgehaltes erhoben. Der Gruppenmittelwert für die zwei

Untersuchungszeitpunkte lag in der Lasergruppe bei 1805,73 x 103/ml und in der

Antibiotikagruppe bei 244,88 x 103/ml (P<0,05). Der Zeitmittelwert für die beiden

Behandlungsgruppen lag am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung bei 894,61 x 103/ml

und am Tag 29 bis 31 nach der letzten Behandlung bei 494,28 x 103/ml (P>0,05).

Tab. 60: Mittlere logarithmierte Zellgehalte und ihre Standardabweichungen am 22. bis 24.

Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung in der Lasergruppe und in

der Antibiotikagruppe der Tiere im Laktationsstadium 101 bis 200 Tage p.p.

Lasergruppe Antibiotikagruppe Meßzeitpunkt Mittelwert

(log10) /ml SD (log10) /ml Mittelwert

(log10) /ml SD (log10) /ml

22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung

6,44

+0,99

5,46

+0,94

29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung

6,07

+0,72

5,32

+0,53

Mittelwert = Mittelwert der logarithmierten Zellgehalte

SD = Standardabweichung

In Tabelle 61 sind die mittleren logarithmierten Zellgehalte der Mastitisfälle von Kühen, die

sich über 200 Tage p.p. in Laktation befanden dargestellt. Nach Zurücktransformation der

Werte in Zellgehalte ist ersichtlich, dass in der Lasergruppe eine Abnahme des mittleren

Zellgehaltes um 30% von 977,88 x 103/ml auf 665,90 x 103/ml und in der Antibiotikagruppe

um ca. 50% von 149,8 x 103/ml auf 75,96 x 103/ml stattgefunden hat.

Die 2-faktorielle Varianzanalyse ergab für den Faktor mit Laser behandelt / antibiotisch

behandelt einen signifikanten Unterschied hinsichtlich der mittleren Zellgehalte (P<0,05). Für

129

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Ergebnisse

den Faktor Zeit wurde kein signifikanter Zeiteffekt festgestellt. Für die Interaktion der

Faktoren mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt und der Zeit wurde keine signifikante

Differenz des mittleren Zellgehaltes erhoben. Der Gruppenmittelwert für die zwei

Untersuchungszeitpunkte lag in der Lasergruppe bei 806,95 x 103/ml und in der

Antibiotikagruppe bei 106,67 x 103/ml (P<0,05). Der Zeitmittelwert für die beiden

Behandlungsgruppen lag am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung bei 382,73 x 103/ml

und am Tag 29 bis 31 nach der letzten Behandlung bei 224,90 x 103/ml (P>0,05).

Tab. 61: Mittlere logarithmierte Zellgehalte und ihre Standardabweichungen am 22. bis 24.

Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung in der Lasergruppe und in

der Antibiotikagruppe der Tiere im Laktationsstadium über 200 Tage p.p.

Lasergruppe Antibiotikagruppe Meßzeitpunkt Mittelwert

(log10) /ml SD (log10) /ml Mittelwert

(log10) /ml SD (log10) /ml

22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung

5,99

+0,73

5,18

+0,86

29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung

5,82

+0,63

4,88

+0,55

Mittelwert = Mittelwert der logarithmierten Zellgehalte

SD = Standardabweichung

Tabelle 62 liefert eine Übersicht über die Ergebnisse der 2-faktoriellen Varianzanalyse für die

Zellgehalte (log 10) aller behandelten Euterviertel.

130

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Ergebnisse

Tab. 62: Zusammenfassung aller P-Werte der 2-faktoriellen Varianzanalyse für die

Zellgehalte (log 10) der behandelten Euterviertel

Gruppeneinteilung

Gruppeneffekt

(mit Laser behandelt

/ antibiotisch behandelt)

Zeiteffekt

(22. - 24. Tag /

29. - 31. Tag nach der letzten

Behandlung)

Interaktion

Gruppe x Zeit

alle Mastitiden

Mastitisformen:

akute katarrhalische Mastitiden

chronische katarrhalische

Mastitiden

P>0,05

P>0,05

P<0,05

P>0,05

P>0,05

P>0,05

P>0,05

P>0,05

P>0,05

Laktationsalter: 1. Laktation

2. Laktation

> 2. Laktation

P>0,05

P>0,05

P<0,05

P>0,05

P>0,05

P<0,05

P>0,05

P>0,05

P>0,05

Laktationsstadium: bis 100 Tage

101 – 200 Tage

> 200 Tage

P>0,05

P<0,05

P<0,05

P>0,05

P>0,05

P>0,05

P>0,05

P>0,05

P>0,05

131

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Ergebnisse

3.2.5.4 Zellgehalte unter 100 000 somatischen Zellen/ml bzw. unter

400 000 somatischen Zellen/ml

Mit dem exakten Test nach FISHER wurde ein analytischer Vergleich der Euterviertelsekrete

mit Zellgehalten unter 100 000 somatischen Zellen/ml für die beiden Behandlungsgruppen am

22. bis 24. und 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung (getrennt) durchgeführt. Hierbei

konnten signifikante Differenzen zwischen der Laser- und der Antibiotikagruppe sowohl

innerhalb der Gruppe aller behandelten Euterviertel als auch innerhalb der Gruppe der

Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle festgestellt werden (P<0,05) (Tab. 63). Am 22. bis 24. Tag

nach der letzten Behandlung waren in der Lasergruppe in drei (9,4%) und in der

Antibiotikagruppe in 12 (36,4%), d.h. in signifikant mehr Milchproben Zellgehalte von unter

100 000 somatischen Zellen/ml festgestellt worden (P<0,01), während sich am 29. bis 31. Tag

nach der letzten Behandlung in der Lasergruppe die Zahl auf 8 (25,0%) erhöhte und in der

Antibiotikagruppe mit 12 (36,4%) Milchproben mit Zellgehalten unter 100 000 somatischen

Zellen/ml unverändert blieb. Zwischen den beiden Untersuchungszeitpunkten konnten weder

in der Lasergruppe noch in der Antibiotikagruppe signifikante Unterschiede hinsichtlich der

Häufigkeiten von Eutervierteln mit Sekreten unter 100 000 somatischen Zellen/ml festgestellt

werden (P>0,05).

Tab. 63: Anzahl der Euterviertel mit Sekreten unter 100 000 somatischen Zellen pro ml am

22. bis 24. und 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung

Lasergruppe Antibiotikagruppe

alle Viertel

n (%)

M. cat. chronica

n (%)

M. cat. acuta n (%)

alle Viertel

n (%)

M. cat. chronica

n (%)

M. cat. acuta n (%)

22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung

3 (9,4)

a

1 (5,6)

b

2 (14,3)

12 (36,4)

a

9 (42,9)

b

3 (25,0)

29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung

8 (25,0)

3 (16,7)

c

5 (35,7)

12 (36,4)

10 (47,6)

c

2 (16,7)

Anzahl der Viertel

32 (100) 18 (100) 14 (100) 33 (100) 21 (100) 12 (100)

a, b: signifikante Differenz, P<0,01; c: signifikante Differenz, P<0,05

132

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Ergebnisse

Aus Tabelle 64 geht hervor, dass die Anzahl der Euterviertelsekrete mit Zellgehalten unter

400 000 somatischen Zellen/ml am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung in der Laser-

gruppe mit 34,4% aller Euterviertelgemelksproben (n=11) statistisch signifikant geringer war

als in der Antibiotikagruppe (57,6%, n=19) (P<0,05). Auch am 29. bis 31. Tag nach der

letzten Behandlung waren die Häufigkeiten der Euterviertelsekrete mit Zellgehalten unter

400 000 somatischen Zellen/ml in der Lasergruppe mit 40,6% aller Euterviertelgemelks-

proben (n=13) statistisch signifikant geringer als in der Antibiotikagruppe (66,7%, n=22)

(P<0,05). Zudem ließen sich signifikante Unterschiede bezüglich der Häufigkeiten der

Euterviertel mit Zellgehalten unter 400 000 somatischen Zellen/ml innerhalb der Gruppe der

chronischen katarrhalischen Mastitiden zwischen den beiden Behandlungsgruppen feststellen

(P<0,01). In der Antibiotikagruppe waren bei den chronischen katarrhalischen Mastitiden

sowohl am 22. bis 24. Tag als auch am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung

signifikant mehr Euterviertel mit einem somatischen Zellgehalt von unter 400 000/ml als in

der Lasergruppe. Zwischen den beiden Untersuchungszeitpunkten konnten weder in der

Lasergruppe noch in der Antibiotikagruppe signifikante Unterschiede hinsichtlich der

Häufigkeiten von Euterviertelsekretproben unter 400 000 somatischen Zellen/ml festgestellt

werden (P>0,05).

Tab. 64: Anzahl der Viertel unter 400 000 somatischen Zellen pro ml am 22. bis 24. und

Lasergruppe Antibiotikagruppe

29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung

M. cat. acuta

alle Viertel

n (%)

M. cat. chronica

n (%)

M. cat. acuta n (%)

alle Viertel

n (%)

M. cat. chronica

n (%) n (%) 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung

11 (34,4) a

4 (22,2) c

7 (50,0)

19 (57,6) a

14 (66,7) c

5 (41,7)

29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung

13 (40,6) b

5 (27,8) d

8 (57,1)

22 (66,7) b

15 (71,4) d 7 (58,3)

Anzahl der Viertel

32 (100) 14 (100) 21 (100) 18 (100) 33 (100) 12 (100)

Häufigkeiten innerhalb der Zeilen mit gleichen Buchstabenindices unterscheiden sich signifikant; a, b: P<0,05; c, d: P<0,01

133

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Diskussion

4. DISKUSSION

In der vorliegenden Arbeit wurde die Effektivität der Low-Power-Laser-Therapie als

alternative Behandlungsweise zum Einsatz von Antibiotika in der Therapie katarrhalischer

Mastitiden des Rindes getestet und anhand von klinischen und zytobakteriologischen

Parametern beurteilt. Hierzu wurden wie unter 3.1.3 beschrieben 65 an katarrhalischer

Mastitis erkrankte Euterviertel in eine Versuchsgruppe (n=32), die mit Laser behandelt wurde

und eine antibiotisch behandelte Kontrollgruppe (n=33) eingeteilt. Die Entscheidung, ob ein

Euterviertel mit Laser oder antibiotisch behandelt wurde, erfolgte nicht nach subjektiven

Kriterien sondern zufällig, um den Vergleich der beiden Behandlungsgruppen so objektiv wie

möglich zu gestalten. Die Selektion der verwendeten Arzneimittel erfolgte nach dem

klinischen Erscheinungsbild, Vorbericht und Erregernachweis (soweit vorhanden)

vorangegangener Mastitiden. Zum Einsatz kamen Cefquinom-, Penethamat-, Procain-

Penicillin-G-Präparate und Präparatekombinationen (Ampicillin und Cloxacillin, Colistin und

Ampicillin), die i.d.R. ein breites Erregerspektrum erfassen sollten (siehe 3.1.6.2.1).

Innerhalb der beiden Behandlungsgruppen wurde eine Trennung der akuten und der

chronischen katarrhalischen Mastitiden und eine Einteilung der behandelten Euterviertel nach

Alter und Laktationsstadium der Kühe vorgenommen. Die Verteilung von akuten und

chronischen katarrhalischen Mastitiden unterschied sich nicht signifikant in beiden

Behandlungsgruppen. Außerdem konnte festgestellt werden, dass das Tiergut in den einzelnen

Gruppen hinsichtlich Alter und Laktationsstadium weitestgehend homogen war, so dass ein

objektiver Vergleich der mit Laser therapierten Euterviertel und der antibiotisch behandelten

Euterviertel möglich war.

Hinsichtlich der Alterstruktur der behandelten Kühe lässt sich sagen, dass sowohl in der

Lasergruppe als auch in der Antibiotikagruppe der weitaus größte Teil der Tiere (71,9% und

57,6%) länger als zwei Laktationen im Einsatz war. Das Alter der behandelten Kühe variierte

von einer bis 8 Laktationen, wobei das Durchschnittsalter mit Laser behandelter Kühe ca. 4

Laktationen (+2) und das der antibiotisch behandelten Tiere ca. drei Laktationen (+2) betrug.

Jedoch konnte nicht wie bei GREGORY (1999), BRAND (1989) oder TOLLE (1982) ein

kontinuierlicher Anstieg der Frequenz von Mastitiden bis zum Alter von 6 Jahren festgestellt

werden. Häufungen der Mastitisfälle hinsichtlich der Altersstruktur fanden sich in unserer

134

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Diskussion

Studie bei den 4- und 5-jährigen Kühen, was nicht bedeutet, dass Kühe in höherem Alter

weniger häufig an Mastitis erkranken, sondern vielmehr, dass das Durchschnittsalter der

Kuhherden in den Betrieben immer mehr sinkt und folglich auch weniger ältere Kühe wegen

einer Mastitis catarrhalis vorgestellt werden. 1986 bis 1996 fand sich in der Untersuchung von

GREGORY (1999) hinsichtlich der Altersstruktur noch eine Häufung der Mastitisfälle bei

den 5- und 6- jährigen Kühen. Eine ähnliche Verteilung wurde auch von BRAND (1989)

festgestellt, wobei in dieser Untersuchung im Verlauf von 25 Jahren der Anteil der Tiere im

Alter von 8 und mehr Jahren deutlich abnahm.

Bezüglich des Laktationszeitpunktes der an Mastitis catarrhalis erkrankten Kühe ist zu sagen,

dass sich in beiden Behandlungsgruppen über 50% der Kühe mit klinisch katarrhalischen

Mastitiden in der Frühlaktation befanden (bis 100 Tage p.p.). Dies spiegelt die Feststellung

von HAMANN und KRÖMKER (1999) wider, dass in der Frühlaktation für Mastitiden die

Neuinfektionsrate um den Faktor drei bis 5 höher liegt als in den übrigen

Laktationsabschnitten. Gerade in der Frühlaktation befindet sich die Kuh durch vielfältige

Umstellungsprozesse hormoneller, metabolischer und zytologischer Mechanismen in einem

labilen physiologischen Gleichgewicht, wodurch keine ausreichende Funktionalität des

Abwehrsystems gegenüber Neuerkrankungen gewährleistet ist.

WENLIE et al. (1992) zeigten in einer Studie über den Einsatz eines Helium-Neon (He-Ne)-

Lasers in der Behandlung von Mastitiden des Rindes, dass die Bestrahlung des Ruzhong-

Akupunkturpunktes am Euter mit einem He-Ne-Laser einmal täglich 7 Tage lang zu einer

4.1 Beurteilung der klinischen Symptomatik

Betrachtet man die klinischen Heilungsraten in der Lasergruppe und in der Antibiotikagruppe,

so lassen sich keine signifikanten Differenzen zwischen den beiden Gruppen und auch nicht

für die beiden Mastitisformen ermitteln. In beiden Behandlungsgruppen konnten klinische

Heilungsraten von 84,4% (Lasergruppe) und 97,0% (Antibiotikagruppe) erzielt werden, die

sich mit Angaben aus der Literatur decken.

135

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Diskussion

klinischen Heilungsrate von 85,8% führte, während die klinische Heilungsrate bei den

antibiotisch behandelten Tieren ihrer Studie nur 28,1% betrug.

Bei der Verwendung von Monosubstanzen in der Therapie katarrhalischer Mastitiden

erzielten GUTERBROCK et al. (1993) klinische Heilungsraten für Amoxicillin von 67,6%

und für Cefapirin von 66,7%. VASIL (1994) konnte in seiner Studie eine klinische

Heilungsrate für Oxacillin von 93,0% feststellen. Bei der Kombination von verschiedenen

Antibiotika beschrieben SHEIKH und WILLAYAT (1993) klinische Heilungsraten von

90,9% (Amoxicillin und Oxacillin). An der Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie des

Rindes der Tierärztlichen Hochschule Hannover wurden in der Zeit von 1986 bis 1996 für den

Einsatz der Monosubstanzen Procain-Penicillin und Oxacillin (Stapenor®-Salbe) in der

Behandlung von katarrhalischen Mastitiden klinische Heilungsraten von 73,9% und 65,4%

erzielt. Durch die Kombination von Ampicillin und Colistin wurden klinische Heilungsraten

von 80,2%, durch die Kombination von Ampicillin und Oxacillin von 80,0% sowie mit

anderen Kombinationen eine klinische Heilungsrate von 46,6% festgestellt (GREGORY

1999). ZEHLE (1999) konnte durch Behandlung von katarrhalischen Mastitiden ohne

Allgemeinstörungen mit lokal angewandtem Cobactan® LC (Cefquinom) alleine und in

Kombination mit systemisch verabreichtem Cobactan® 2,5% klinische Heilungsraten von

75% und 81% in beiden Gruppen erreichen.

Während sich die Palpationsbefunde in den beiden Behandlungsgruppen zu keinem Zeitpunkt

der Untersuchung statistisch signifikant unterschieden, waren in der Antibiotikagruppe

statistisch signifikant mehr Euterviertel am 5., 7. und 10. Tag seit Behandlungsbeginn

flockenfrei, was dazu führte, dass die antibiotisch behandelten Euterviertel im Durchschnitt

einen Tag eher (am 5. Tag seit Therapiebeginn) als die mit Laser therapierten Euterviertel

Bezüglich der Interpretation der jeweiligen Therapieergebnisse ist anzumerken, dass wie unter

3.2.3 beschrieben in den Versuchen alle Euterviertel, deren Sekrete am 22. bis 24. Tag nach

der letzten Behandlung flockenfrei waren und deren Palpationsbefunde sich zu diesem

Zeitpunkt gegenüber der ersten Untersuchung verbessert hatten oder gleich geblieben waren,

als klinisch geheilt galten. Zudem mussten die akuten Entzündungssymptome bis zu diesem

Zeitpunkt abgeklungen sein. Ein Vergleich des Verlaufs der klinischen Heilung wurde durch

Vergleiche der Sekretbefunde und Palpationsbefunde zu den Untersuchungszeitpunkten

erreicht, die in den Behandlungsgruppen jedoch teilweise signifikante Differenzen zeigten.

136

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Diskussion

flockenfrei waren. In praxi wird häufig nur das Abklingen der akuten Entzündungssymptome

und die möglichst baldige Flockenfreiheit als entscheidendes Kriterium für den Therapie-

erfolg benutzt, so dass hier eventuell die Antibiotikatherapie einer Lasertherapie vorgezogen

würde.

4.2 Beurteilung der bakteriologischen Befunde

In den durchgeführten bakteriologischen Untersuchungen wurden in beiden

Behandlungsgruppen vor der ersten Behandlung in insgesamt 9 Mastitisfällen S. aureus

(13,9%), in 11 Fällen Sc. uberis (16.9%), in 4 Fällen Sc. agalactiae (6,2%), einmal Sc.

dysgalactiae (1,5%), dreimal E. coli (4,6%), einmal Hefen (1,5%), dreimal ein unpezifischer

Keimgehalt und in über der Hälfte der Fälle (n=33) kein Erreger nachgewiesen. Gemessen an

der Anzahl der bakteriologisch positiven Proben (n=32) ergeben sich für die einzelnen

Erreger folgende prozentuale Anteile: Streptokokken 50,0%, Staphylokokken 28,1%,

koliforme Erreger 9,4%, Hefen 3,1%, unspezifischer Keimgehalt 9,4%. Streptokokken und

Staphylokokken waren mit über 78,1% mit Abstand die häufigste Ursache der katarrhalischen

Mastitiden, was in etwa den Angaben von LANGE und BLECKMANN (1999) und den

Angaben von BLECKMANN und HOEDEMAKER (1996) entspricht. Der Trend weg von

den klassischen, von Tier zu Tier übertragenen Mastitiserregern hin zu den durch

Umwelterreger ausgelösten Mastitiden ist wie in der Untersuchung von LANGE und

BLECKMANN (1999) auch in unseren Untersuchungen zu erkennen. Allein 68,8% der

Streptokokkeninfektionen wurden durch Sc. uberis verursacht, wohingegen Sc. agalactiae nur

25,0% der Streptokokkenmastitiden ausmachte. Streptococcus uberis, koliforme Keime und

auch Hefen sind zu den Umwelterregern zu zählen, die nach SMITH und HOGAN (1993) im

Gegensatz zu den kuhassoziierten Erregern wie Sc. agalactiae und S. aureus eher klinische

als subklinische Mastitiden verursachen. Das Problem der Mastitiden durch Umwelterreger

nimmt immer mehr zu, da die Kühe den Umwelterregern, anders als bei den klassischen

Mastitiserregern, nicht nur während des Melkvorganges ausgesetzt sind.

4.2.1 Beurteilung des Erregerspektrums

137

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Diskussion

Betrachtet man die Verteilung der Erreger, die aus Milchproben von an einer Mastitis

catarrhalis erkrankten Eutervierteln isoliert wurden, so fällt sowohl in der Gruppe der mit

Laser zu behandelnden Tiere als auch in der Gruppe der antibiotisch zu behandelnden Tiere

der große Anteil von >50% der Proben auf, bei denen keine Erreger nachgewiesen werden

konnten. In einer Feldstudie über 646 klinische Mastitisfälle wurden von HOGAN et al.

(1989) bei 27,2% der erkrankten Tiere bakteriologisch negative Ergebnisse festgestellt.

SCHUKKEN et al. (1989) sowie SCHÄLLIBAUM (1991) verzeichneten 23% bzw. zwischen

17% und 22% bakteriologisch negative Ergebnisse von Kühen mit klinischer Mastitis. In

diesem Bereich konnten auch die Ergebnisse von OBRITZHAUSER (1995) eingeordnet

werden, dem bei einem Viertel aller Mastitissekrete keine Erregerisolierung gelang.

HEJLICEK (1994) wies auf ein Vorkommen derartiger Mastitiden zwischen 15% und 20%

bei subklinischen und klinischen Erkrankungen hin, in Ausnahmefällen sogar zwischen 50%

und 80%. Bakteriologisch negative Befunde von WILESMITH et al. (1986) lagen bei 14,9%

bis 16,1%.

Zu dem Ergebnis „bakteriologisch negativ“ können viele Ursachenkomplexe führen. In diesen

Fällen sollte an eine eventuelle antibiotische Vorbehandlung, die Wahl eines falschen

Probenentahmezeitpunktes oder an logistische Probleme, die zu großen zeitlichen Differenzen

zwischen Sekretentnahme und Untersuchungsbeginn führen, gedacht werden. Diese Ursachen

können zu einem Absterben des Erregers bereits im Euterviertel oder während des

Probentransportes führen. In diesem Fall sind die oben aufgeführten Ursachen jedoch

auszuschließen, da bei allen behandelten Kühen eine antibiotische Vorbehandlung (laut

Besitzerangaben) ausgeschlossen wurde. Zudem wurden die Euterviertelgemelksproben unter

sterilen Kautelen aus dem Anfangsgemelk nach den DVG Leitlinien zur Entnahme von

Milchproben unter antiseptischen Bedingungen (DVG 2000) entnommen. Unmittelbar nach

der Entnahme wurden die Viertelgemelksproben bei –20°C tiefgefroren (SCHUKKEN 1990)

und bei Erreichen einer genügenden Anzahl an Milchproben in tiefgefrorenem Zustand in das

bakteriologische Labor der Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie des Rindes der

Tierärztlichen Hochschule Hannover gebracht und dort von den Mitarbeitern des Labors

aufgetaut und zytobakteriologisch untersucht.

Bei stark veränderten Mastitissekreten kann es sein, dass keine vermehrungsfähigen Erreger

mehr aufzufinden sind, wenn es sich bereits um eine abklingende Mastitis handelt oder eine

138

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Diskussion

zu geringe Erregerzahl im Sekret vorhanden ist. Zusätzlich muss an eine unregelmäßige

Erregerausscheidung mit dem Sekret gedacht werden, so dass eine bestehende Infektion nicht

oder nur schwer bakteriologisch nachzuweisen ist (BRAMLEY 1991). Außerdem ist die

Infektionsdauer von Umwelterregern (wie sie hier auch in den bakteriologisch positiven

Euterviertelgemelksproben häufiger nachgewiesen wurden) deutlich kürzer als bei

kuhassoziierten Erregern, wodurch sich auch der hohe Anteil Erreger-negativer Proben

erklären könnte, da es möglich ist, dass zum Zeitpunkt der Probenentnahme zwar noch eine

Euterentzündung vorhanden, der Erreger aber längst eliminiert war (TODHUNTER et al.

1994). ISAKSSON und ASTRÖM (1988) wiesen unter anderem auch auf die Möglichkeit der

Aspiration von kleinen Fremdkörpern, wie z.B. Sägespänen über das Melkzeug während des

Ansetzens und Abnehmens als mögliche Ursache für klinische Mastitiden ohne

Erregernachweis hin.

In den durchgeführten Versuchen galten die Euterviertel als bakteriologisch geheilt, die vor

der Behandlung mit einem Erreger infiziert waren und am 22. bis 24. Tag sowie am 29. bis

31. Tag nach der letzten Behandlung nicht mehr mit diesem ursprünglich nachgewiesenen

Erreger infiziert waren.

4.2.2 Beurteilung der bakteriologischen Heilung

Es konnte festgestellt werden, dass die bakteriologische Heilungsrate durch die

Antibiotikatherapie mit 68,8% (n=11) statistisch signifikant höher war als die

bakteriologische Heilungsrate von nur 25,0% (n=4) in der Lasergruppe. In der Gruppe der

chronischen katarrhalischen Mastitiden unterschieden sich die Ergebnisse der beiden

Behandlungsgruppen statistisch signifikant, da von den an chronischer katarrhalischer

Mastitis erkrankten Eutervierteln in der Lasergruppe kein Euterviertel bakteriologisch geheilt

wurde, während in der Antibiotikagruppe eine bakteriologische Heilungsrate von 71,4% (n=5)

erzielt wurde. Die chronischen Mastitiden in der Lasergruppe (n=8) wurden alle durch

Staphylokokken (n=2) und Streptokokken (n=6) ausgelöst und durch die Lasertherapie konnte

bei Staphylokokken- und Streptokokkenmastitiden außer in einem akuten Fall bei einer Sc.-

139

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Diskussion

uberis-Infektion keine bakteriologische Heilung erreicht werden. Die Euterviertel mit den

Infektionen mit unspezifischen Keimgehalten waren nach der Lasertherapie bakteriologisch

geheilt.

In der Antibiotikatherapie wurden 68,8% der vorher infizierten Euterviertel bakteriologisch

geheilt, wobei sich die Heilungsraten bei den akuten und chronischen Mastitiden nicht

signifikant unterschieden. 25,0% aller S.-aureus-Infektionen (n=1; akuter Fall) und 75,0% der

Streptokokkeninfektionen (n=6) konnten bakteriologisch geheilt werden. Durch die

Antibiotikatherapie wurden eine chronische Sc.-agalactiae-Infektion und eine akute Sc.-

uberis-Infektion nicht bakteriologisch geheilt.

In der Literatur liegen keine Ergebnisse über bakteriologische Heilungsraten bei einer Low-

Power-Lasertherapie vor. Angaben über die bakteriologischen Ergebnisse bzw. Heilungsraten

der Antibiotikatherapie klinisch katarrhalischer Mastitiden differieren erheblich, da sie von

dem eingesetzten Präparat, dem Erregerspektrum samt Resistenzlage und dem Abwehrsystem

des Organismus abhängen.

OWENS et. al (1988) erreichten bei chronischen S.-aureus-Mastitiden durch den Einsatz von

Pirlimycin, einer Kombination von Penicillin und Novobiocin und Erythromycin

bakteriologische Heilungsraten von 26% bis 86%, 50% und 0%. ZEHLE (1999) konnte durch

Behandlung von katarrhalischen Mastitiden ohne Allgemeinstörungen mit Cobactan® LC

(Cefquinom) i.z. und in Kombination mit Cobactan® 2,5% (Cefquinom) i.m. bakteriologische

Heilungsraten von 79% in beiden Gruppen erzielen. In Untersuchungen von BÖHM und

WAGNER (1988) erbrachte Gelstamp® (Cloxacillin und Ampicillin) eine bakteriologische

Heilungsrate (einmalige bakteriologische Nachuntersuchung 4 bis 6 Wochen nach der

Behandlung) bei Infektionen mit penicillinasebildenden Staphylokokken von 75,9%. Bei der

Behandlung klinisch chronischer Mastitiden während der Laktation konnte VOLKERT

(1992) bei dem Einsatz von Gelstamp® (Cloxacillin und Ampicillin) eine bakteriologische

Heilungsrate im ersten Monat nach der Behandlung von 25,0% feststellen. Jedoch trat nur bei

16,5% der Mastitisfälle (n=13) eine andauernde bakteriologische Heilung (d.h. über 5

Monate) auf.

Unsere Versuche zeigen, dass durch eine Low-Power-Lasertherapie deutlich geringere

bakteriologische Heilungsraten erzielt werden als durch eine antibiotische Behandlung.

Jedoch sind Aussagen bezüglich der Heilungsraten für die verschiedenen Erreger vorsichtig

140

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Diskussion

zu bewerten, da sich durch eine Aufteilung der Mastitiden nach Behandlungsgruppen und

nach Erregern der jeweilige Stichprobenumfang so sehr verringert, dass keine statistisch

aussagekräftigen Ergebnisse vorliegen.

4.2.3 Beurteilung des Vergleichs der erregerfreien und der infizierten Euterviertel

Bei dem Vergleich der erregerfreien und der infizierten Euterviertel konnten keine

signifikanten Unterschiede hinsichtlich des klinischen Verlaufs der Mastitiden

(Sekretionsbefunde und Palpationsbefunde) und hinsichtlich der klinischen Heilung

festgestellt werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass eine Infektion der Euterviertel keinen

Einfluss auf die klinische Heilung des Euterviertels hat, denn wie oben bereits erläutert, kann

ein negativer bakteriologischer Befund nicht mit einer „Nichtinfektion“ des Euterviertels

gleichgesetzt werden.

In der Gruppe der erregerfreien Euterviertel wurden weder signifikante Differenzen bezüglich

der Palpationsbefunde und der Eutersekretbefunde noch bezüglich der klinischen Heilung

zwischen den beiden Behandlungsgruppen (Laserbehandlung vs Antibiotikabehandlung)

festgestellt. Lediglich in der Gruppe der infizierten Euterviertel wurden insgesamt durch die

antibiotische Behandlung wie erwartet signifikant mehr Euterviertel (100,0%, n=16) klinisch

geheilt als durch die Lasertherapie (75,0%, n=12), da durch die Antibiotikabehandlung eine

signifikant höhere Erregereliminierung aus den Eutervierteln erzielt wurde als durch die

Lasertherapie (bakteriologische Heilungsrate: 68,8% vs 25,0%).

4.2.4 Beurteilung der Neuinfektionsraten

Die Neuinfektionsraten aller erregerfreien Euterviertel lagen drei und 4 Wochen nach der

letzten Behandlung in der Lasergruppe bei 37,5% (Mastitis catarrhalis acuta und chronica)

und in der Antibiotikagruppe bei 23,5% (Mastitis catarrhalis chronica) und 29,4% (Mastitis

141

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Diskussion

catarrhalis acuta). In der Gruppe der ursprünglich infizierten Euterviertel lag die

Neuinfektionsrate der mit Laser behandelten Euterviertel drei und 4 Wochen nach der letzten

Behandlung bei 0,0% und 6,3% und die der antibiotisch behandelten Euterviertel bei 6,3%

und 0,0%. Hinsichtlich der Neuinfektionsraten konnten keine signifikanten Differenzen

zwischen den beiden Behandlungsgruppen ermittelt werden. Bei S.-aureus- und Sc.-

dysgalactiae-Infektionen konnte OSTERAS (1995) durch eine antibiotische Mastitistherapie

zum Zeitpunkt des Trockenstellens eine Neuinfektionsrate von lediglich 4% feststellen.

SARAN et al. (1995) berichten über Neuinfektionsraten von 9% bei S.-aureus-infizierten

Eutervierteln. Auch STORPER und ZIV (1985) und BRATILIE (1973) haben bei S.-aureus-

und Sc.-agalactiae-infizierten Eutervierteln Studien über die Antibiotikabehandlung zum

Zeitpunkt des Trockenstellens durchgeführt und die geringen Neuinfektionsraten von 11%

und 10% festgestellt. In den oben aufgeführten Untersuchungen konnten bei Infektionen mit

kuhassoziierten Erregern die Neuinfektionsraten mit Hilfe einer antibiotischen Behandlung

zum Trockenstehzeitpunkt um 30% bis 80% gegenüber nicht behandelten Kontrolltieren

gesenkt werden. Unsere Ergebnisse bezüglich der Neuinfektionsraten lassen jedoch keinen

Vorzug der antibiotischen Behandlung gegenüber der Laserbehandlung aufgrund eines

prophylaktischen Langzeiteffektes einer Antibiotikatherapie zu.

4.3 Beurteilung der Gehalte an somatischen Zellen

Für den Vergleich der am 22. bis 24. Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung

ermittelten Zellgehalte der Euterviertelsekrete antibiotisch behandelter und mit Laser

therapierter Euterviertel wurde eine Einteilung der Euterviertel nach unterschiedlichen

Kriterien vorgenommen. Es erfolgte eine Auswertung der Daten aller behandelten Euterviertel

und zudem eine Einteilung nach Mastitisformen (akute und chronische katarrhalische

Mastitiden), dem Laktationsalter und dem Laktationsstadium. Außerdem wurden Grenzwerte

von 100 000 somatischen Zellen pro ml und 400 000 somatischen Zellen pro ml festgelegt

und ein Vergleich der beiden Behandlungsgruppen bezüglich der Häufigkeiten der

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Diskussion

Euterviertelsekrete innerhalb dieser Zellgehaltsbereiche (unter 100 000 somatischen Zellen/ml

und unter 400 000 somatischen Zellen /ml) vorgenommen.

In der Gruppe aller behandelten Euterviertel ergab die 2-faktorielle Varianzanalyse weder

einen signifikanten Gruppeneffekt noch einen signifikanten Zeiteffekt, noch signifikante

Differenzen für die Interaktion der Faktoren mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt und

der Zeit hinsichtlich der mittleren Zellgehalte, d.h. dass die Euterviertel im Durchschnitt

hinsichtlich der Zellgehalte in beiden Behandlungsgruppen und zu beiden

Untersuchungszeitpunkten gleich waren. Nimmt man eine Einteilung der behandelten

Euterviertel nach Mastitisformen vor, so lässt sich feststellen, dass innerhalb der Gruppe der

chronischen katarrhalischen Mastitiden bei einem Behandlungsgruppenvergleich in der

Lasergruppe höhere Zellgehalte (geometrische Mittelwerte) als in der Antibiotikagruppe

vorherrschten. Ebenso konnten innerhalb der Gruppe der Kühe, die länger als zwei

Laktationen im Einsatz waren und für die Laktationsstadien 101 bis 200 Tage und über 200

Tage p.p. in der Lasergruppe signifikant höhere mittlere Zellgehalte für die

Untersuchungszeitpunkte festgestellt werden als in der Antibiotikagruppe. Beide Befunde

sind zu erwarten gewesen, da bei den Tieren aus diesen Gruppen ebenfalls die chronischen

katarrhalischen Mastitiden vorherrschten und chronische katarrhalische Mastitiden allgemein

bei älteren und sich in späteren Laktationsstadien befindlichen Tieren vermehrt vorkamen.

Aus der Literatur liegen keine Aussagen bezüglich der Zellgehalte von Euterviertelsekreten

mit Laser therapierter Euterviertel vor. Bei Studien über Antibiotikatherapien wurden häufig

nur bakteriologische und klinische Heilungsraten ermittelt und eine Auswertung der

Zellgehalte vernachlässigt. ZEHLE (1999) konnte durch Behandlung von katarrhalischen

Mastitiden ohne Allgemeinstörungen mit Cobactan® LC (Cefquinom) i.z. alleine verabreicht

und in Kombination mit Cobactan® 2,5% (Cefquinom) i.m. eine Zellgehaltsreduktion in 76%

In allen Gruppen erfolgte eine Abnahme des Gehaltes an somatischen Zellen von dem

Untersuchungszeitpunkt 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung bis zum 29. bis 31. Tag

nach der letzten Behandlung, jedoch konnte diese Beobachtung nur für die

Mastitispatientinnen, die länger als zwei Laktationen im Melkeinsatz waren durch die 2-

faktorielle Varianzanalyse, die für den Untersuchungszeitraum einen signifikanten Zeiteffekt

ergab, bestätigt werden.

143

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Diskussion

bzw. 79% der Fälle erzielen, hat jedoch in seiner Veröffentlichung keine Aussagen bezüglich

absoluter Zellgehalte gemacht.

Als „normaler“ physiologischer Zellgehalt der Milch gesunder Kühe kann ein Modalwert

zwischen 20 000 und 50 000 Zellen/ml angesehen werden (DOGGWEILER u. HESS 1983).

Makrophagen (ca. 60%), Lymphozyten (ca. 25%) und polymorphkernige neutrophile

Granulozyten (ca. 15%) sind die Hauptzellarten in Milch mit physiologischen Zellgehalten

(HAMANN 1992; MIELKE u. MICHEL 1994). Die primär biologische Bedeutung der

somatischen Zellen der Milch liegt in der Beteiligung an der Infektabwehr der Milchdrüse in

Form von Phagozytose. Noxen wie Mikroorganismen und deren Toxine führen zu lokal

entzündlichen hämodynamischen Prozessen, die eine Emigration von polymorphkernigen

neutrophilen Granulozyten zur Folge haben. Bei einer Mastitis folgt die Zellgehaltserhöhung

als Abwehrantwort auf die verschiedenen Noxen und kann je nach Intensität der Entzündung

bis zu mehreren Millionen Zellen pro ml Milch führen, wobei hierbei der Anteil der

polymorphkernigen neutrophilen Granulozyten über 90% ausmacht (HAMANN 1994). Nur

aufgrund der zytologischen Einzelbefunde ist eine trennscharfe Unterscheidung zwischen

gesunden und erkrankten Eutervierteln kaum möglich, vielmehr müssen bakteriologische

Untersuchungen und auch endogene und exogene Einflüsse, die keinen unmittelbaren

Zusammenhang zum Entzündungsgeschehen aufweisen (z.B. physiologische, pharmakolo-

gische und stressauslösende Faktoren) bei der Interpretation von Zellgehaltbefunden

berücksichtigt werden (HAMANN 1992).

In nicht infizierten Eutervierteln können durch exogene Stressoren wie Futterumstellung,

Weideaustrieb, Transport z.B. keine signifikanten Zellgehaltserhöhungen ausgelöst werden

(HAMANN u. REICHMUTH 1989). HAMANN (1994) ist der Ansicht, dass oberhalb der

Ein Vergleich unserer Ergebnisse mit Angaben aus der Literatur ist insofern nur

eingeschränkt möglich als dass in unseren Untersuchungen vor Behandlungsbeginn keine

Erfassung der Gehalte an somatischen Zellen erfolgte, da es sich in allen Fällen um klinische

katarrhalische Mastitiden handelte und davon ausgegangen werden konnte, dass die

Zellgehalte über 500 000 somatischen Zellen pro ml lagen. Zudem hätten stark veränderte

Eutersekrete aufgrund der Viskositätsveränderung der Milch die automatische Bestimmung

der Zellgehalte mittels Fossomatic teilweise unmöglich gemacht. Es konnte somit kein

Vergleich der Zellgehalte vor und nach der Behandlung vorgenommen werden.

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Diskussion

physiologischen Norm liegende Zellzahlbefunde somit nur durch entzündlich bedingte Noxen

hervorgerufen werden. Die Einflussnahme von Faktoren wie Rasse, Laktationsstadium und -

alter sowie Milchmengenleistung auf die Zellgehalte werden seines Erachtens nach häufig

überschätzt. Auch nach HARMON (1994) und KEHRLI und SHUSTER (1994) hat eine

Infektion des Eutergewebes den größten Einfluss auf den Zellgehalt. Ein Anstieg des

Zellgehaltes mit ansteigendem Lebensalter oder Laktationsstadium kann durch ein

zunehmendes Risiko von intramammären Infektionen begründet sein. Bei Tieren ohne

Euterinfektion besteht kein Zusammenhang zwischen dem Zellgehalt im Gesamtgemelk und

dem Laktationsalter oder -stadium (HARMON 1994; KEHRLI u. SHUSTER 1994).

In unseren Untersuchungen lassen sich somit in der Gruppe der chronischen katarrhalischen

Mastitisfälle die signifikanten Differenzen zwischen den Zellgehalten der mit Laser

behandelten und der antibiotisch behandelten Euterviertel durch die signifikant

unterschiedlichen bakteriologischen Heilungsraten innerhalb dieser Gruppe erklären. Da der

Entzündungsstimulus bei nicht infizierten Eutervierteln fehlt, sind auch die Gehalte an

somatischen Zellen (polymorphkernige neutrophile Granulozyten) als Abwehrantwort auf die

Noxe „Erreger“ bei Euterviertelsekretproben dieser Gruppe signifikant geringer. In der

Gruppe der chronischen katarrhalischen Mastitiden konnten durch die Antibiotikatherapie

signifikant mehr Euterviertel (71,4%) bakteriologisch geheilt werden als durch die

Lasertherapie (0,0%). Außerdem waren sowohl drei Wochen als auch 4 Wochen nach der

letzten Behandlung in der Gruppe der chronisch katarrhalischen Mastitiden statistisch

signifikant mehr Euterviertelgemelksproben von allen antibiotisch behandelten Eutervierteln

erregerfrei als von allen mit Laser therapierten Eutervierteln. Da in der Gruppe der Kühe, die

länger als zwei Laktationen im Melkeinsatz waren und in den Gruppen der Kühe 101 bis 200

Tage p.p. und über 200 Tage p.p. signifikant mehr chronische als akute katarrhalische

Mastitiden diagnostiziert wurden, waren deshalb höchstwahrscheinlich auch hier die mittleren

Zellgehalte der mit Laser behandelten Euterviertel signifikant höher als der antibiotisch

behandelten Euterviertel.

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Diskussion

Ein Vergleich der Häufigkeiten der Euterviertelsekrete unter 100 000 somatischen Zellen pro

ml und unter 400 000 somatischen Zellen pro ml drei und 4 Wochen nach der letzten

Behandlung ergab, dass drei Wochen nach der letzten Behandlung in der Antibiotikagruppe

mehr Euterviertelsekrete (57,6%) Zellgehalte von unter 400 000 Zellen/ml und auch mehr

Euterviertelsekrete (36,4%) unter 100 000 Zellen/ml aufwiesen als in der Lasergruppe (34,4%

und 9,4%). Vier Wochen nach der letzten Behandlung hatten signifikant mehr

Euterviertelsekrete in der Antibiotikagruppe (66,7%) als in der Lasergruppe (40,6%)

Zellgehalte von unter 400 000 somatischen Zellen pro ml. In der Gruppe der chronischen

katarrhalischen Mastitiden konnten für beide Untersuchungszeitpunkte in der

Antibiotikagruppe sowohl mehr Euterviertelsekrete unter 400 000 Zellen pro ml als auch

unter 100 000 Zellen pro ml festgestellt werden als in der Lasergruppe.

Der Grenzwert für den Zellgehalt in Anfangsgemelkproben, bei dessen Überschreitung eine

Sekretionsstörung oder eine Mastitis vorliegt, liegt nach dem Beurteilungsschema des

internationalen Milchwirtschaftsverbandes (IDF) noch bei 500 000 Zellen pro ml (IDF 1967).

Basierend auf neueren Forschungsergebnissen schlägt die DVG (1994) dagegen zur

Beurteilung zytologisch-mikrobiologischer Befunde von Euterviertelanfangsgemelkproben

vor, bereits ab einem Zellgehalt von 100 000 Zellen/ml in Kombination mit einem

bakteriologisch positiven Befund von einer Mastitis zu sprechen. Auch von HAMANN

(1992) und HOEDEMAKER (1998) wird zur Unterscheidung zwischen „gesund“ und

„krank“ zur Beurteilung von Viertelgemelksproben ein Grenzwert von 100 000 Zellen/ml

Milch angegeben.

Die vorliegenden Ergebnisse können wieder mit der Tatsache erklärt werden, dass bei den

chronischen katarrhalischen Mastitiden durch die Antibiotikatherapie signifikant höhere

bakteriologische Heilungsraten als durch die Lasertherapie erzielt wurden und auch insgesamt

weniger Euterviertelsekrete bakteriologisch positive Ergebnisse aufwiesen.

146

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Diskussion

4.4 Abschließende Beurteilung

Durch die Lasertherapie konnten in etwa gleiche klinische Heilungsraten wie durch eine

Antibiotikatherapie erzielt werden. Bezüglich der Epidemiologie der Mastitis ist allerdings

nicht so sehr die klinische Heilung als vielmehr die bakteriologische Heilung von Bedeutung,

die in den durchgeführten Versuchen bei den mit Laser therapierten Eutervierteln signifikant

geringer war als in der antibiotisch behandelten Kontrollgruppe und somit die Notwendigkeit

einer antibiotischen Behandlung ergeben könnte. Der Selbstheilungseffekt bei klinischen

Mastitiden darf nach HAMANN und KRÖMKER (1999) jedoch nicht unberücksichtigt

bleiben und nimmt je nach Mastitisform und Erregerspektrum Werte von 20 bis 70 % ein. Da

unsere Versuchen ohne eine Placebogruppe (Negativkontrolle) durchgeführt wurden, lässt

sich nicht beurteilen, inwiefern die klinischen und bakteriologischen Heilungsraten auf

Selbstheilungseffekte zurückzuführen sind.

Der große nachgewiesene Anteil der umweltassoziierten Erreger in den

Euterviertelsekretproben könnte ein Grund für die relativ geringen bakteriologischen

Heilungsraten sein. Hier könnte die Lasertherapie trotz geringerer Ergebnisse bezüglich der

bakteriologischen Heilungsraten einer antibiotischen Therapie vorgezogen werden, da bei

einem steigenden Anteil von Umwelterregermastitiden die größte therapeutische Potenz in der

Aktivierung der Selbstheilungsrate liegt. Zudem bietet die Lasertherapie, die ohne Einhaltung

einer Wartezeit und ohne antibiotische Rückstände auskommt finanzielle Vorteile gegenüber

einer oft auch nur mäßig erfolgreichen konventionellen Antibiotikatherapie.

In weiteren Studien sollte der Einsatz einer Low-Power-Laser-Therapie eventuell in

Kombination mit einer antibiotischen oder einer homöopathischen Therapie getestet werden.

147

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Zusammenfassung

5. ZUSAMMENFASSUNG Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Effektivität der Low-Power-Laser-Therapie als

alternative Behandlungsweise zum Einsatz von Antibiotika in der Therapie katarrhalischer

Mastitiden zu testen und anhand der klinischen und bakteriologischen Heilungsraten und

anhand des Verlaufs der Zellgehalte drei und 4 Wochen nach der letzten Behandlung zu

manifestieren.

Hierzu wurden 65 an katarrhalischer Mastitis erkrankte Euterviertel zufällig in eine

Versuchsgruppe (n=32), die mit einem Low-Power-Laser (BMS-Sport-Laser IR 904 nm der

Firma Bio Medical Systems, Wiesbaden) behandelt wurde, und eine antibiotisch behandelte

Kontrollgruppe (n=33) eingeteilt. Die Laserbehandlung erfolgte am ersten, zweiten, dritten, 5.

und 7. Tag der Erkrankung und die antibiotische Behandlung je nach Angaben der Hersteller.

Am ersten, zweiten, dritten, 5., 7. und 10. Tag seit Behandlungsbeginn und am 22. bis 24. und

29. bis 31. Tag nach der jeweils letzten Behandlung wurde eine klinische Untersuchung der

behandelten Kühe und eine spezielle Untersuchung des betroffenen Euterviertels in Form von

palpatorischen Untersuchungen des Euters und Untersuchungen der Eutersekrete

durchgeführt. Zudem wurden alle Eutersekrete vor der ersten Behandlung und am 22. bis 24.

Tag sowie am 29 bis 31. Tag nach der letzten Behandlung bakteriologisch untersucht, wobei

an den beiden letztgenannten Untersuchungszeitpunkten noch eine exakte zytologische

Feststellung der Zellgehalte mittels Fossomatic erfolgte.

Die Ergebnisse sind wie folgt:

1. Die klinische Heilungsrate der mit einem Low-Power-Laser therapierten Euterviertel

betrug 84,4% und unterschied sich nicht signifikant von der klinischen Heilungsrate der

antibiotisch behandelten Kontrollgruppe (97,0%) (P>0,05). Am 5., 7. und 10. Tag seit

Behandlungsbeginn waren jedoch in der Antibiotikagruppe statistisch signifikant mehr

Euterviertelsekrete flockenfrei als in der Lasergruppe (P<0,05), während sich die

Palpationsbefunde zu keinem Untersuchungszeitpunkt signifikant unterschieden (P>0,05).

2. In beiden Behandlungsgruppen wurden vor der ersten Behandlung in insgesamt 9

Mastitisfällen Staphylococcus (S) aureus (13,9%), in 11 Fällen Streptococcus (Sc.) uberis

(16,9%), in 4 Fällen Sc. agalactiae (6,2%), einmal Sc. dysgalactiae (1,5%), dreimal E.

148

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Zusammenfassung

coli (4,6%), einmal Hefen (1,5%) und dreimal ein unpezifischer Keimgehalt (4,6%)

nachgewiesen. In 50,8% der Euterviertelgemelksproben (n=33) konnten keine Erreger

nachgewiesen werden.

3. Zwischen der Gruppe der erregerfreien Euterviertelsekrete und der infizierten

Euterviertelsekrete gab es keine signifikanten Unterschiede bezüglich der klinischen

Symptome und der klinischen Heilungsrate (P>0,05).

4. Die bakteriologische Heilungsrate war in der Lasergruppe mit 25,0% signifikant niedriger

als in der antibiotisch behandelten Kontrollgruppe mit 68,8% (P<0,05).

5. Die Neuinfektionsraten drei Wochen nach der letzten Behandlung lagen in der Gruppe der

erregerfreien Euterviertelsekrete nach der Antibiotikabehandlung bei 23,5% (n=4) und

nach der Lasertherapie bei 37,5% (n=6). Für die infizierten Euterviertel konnten

Neuinfektionsraten von 6,3% (n=1) in der Antibiotikagruppe und 0,0% in der Lasergruppe

festgestellt werden. Die Häufigkeiten unterschieden sich statistisch nicht signifikant

zwischen den beiden Behandlungsgruppen (P>0,05).

6.

7.

In der Gruppe aller behandelten Euterviertel ergab die 2-faktorielle Varianzanalyse weder

einen signifikanten Gruppeneffekt noch einen signifikanten Zeiteffekt oder signifikante

Differenzen für die Interaktion der Faktoren mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt

und der Zeit hinsichtlich der mittleren Zellgehalte, d.h. dass die Euterviertel im

Durchschnitt hinsichtlich der Zellgehalte in beiden Behandlungsgruppen und zu beiden

Untersuchungszeitpunkten gleich waren.

Innerhalb der Gruppe der chronischen katarrhalischen Mastitiden wurden bei einem

Behandlungsgruppenvergleich in der Lasergruppe signifikant höhere Zellgehalte als in der

Antibiotikagruppe festgestellt. Ebenso wiesen die Euterviertelsekrete der Kühe, die länger

als zwei Laktationen im Einsatz waren und die der Kühe in den Laktationsstadien 101 bis

200 Tage und über 200 Tage p.p. in der Lasergruppe signifikant höhere mittlere

Zellgehalte für die Untersuchungszeitpunkte als in der Antibiotikagruppe auf (P<0,05).

8. In allen Gruppen erfolgte eine Abnahme des Gehaltes an somatischen Zellen vom

Untersuchungszeitpunkt 22 bis 24 Tage nach der letzten Behandlung bis zum

Untersuchungszeitpunkt 29 bis 31 Tage nach der letzten Behandlung, jedoch konnte diese

Beobachtung nur für die Mastitispatientinnen, die länger als zwei Laktationen im

149

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Zusammenfassung

Melkeinsatz waren, durch die 2-faktorielle Varianzanalyse, die für den

Untersuchungszeitraum einen signifikanten Zeiteffekt ergab, bestätigt werden (P<0,05).

9. In der Lasergruppe wiesen drei Wochen nach der letzten Behandlung statistisch

signifikant weniger Euterviertelsekrete (9,4% und 34,4%) Zellgehalte von unter 100 000

Zellen/ml und unter 400 000 Zellen/ml auf als in der Antibiotikagruppe (36,4% und

57,6%). Vier Wochen nach der letzten Behandlung hatten signifikant weniger

Euterviertelsekretproben aus der Lasergruppe (40,6%) als aus der Antibiotikagruppe

(66,7%) Zellgehalte von unter 400 000 Zellen/ml.

150

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Summary

6. SUMMARY

Eva-Maria Hackenfort (2001):

Use of low power laser in the treatment of bovine catarrhal mastitis

It was the aim of this study to evaluate the effect of a low power laser therapy on bovine

mastitis as an alternative treatment for antibiotic therapy. Sixty-five udder quarters of cows

with chronic or mild acute clinical mastitis that had not been pretreated were randomly

devided into two treatment groups. Thirty-two udder quarters received laser therapy using an

impulse diode laser (BMS-Sport-Laser IR 904 nm, Bio-Medical-Systems, Wiesbaden,

Germany) on Days 1, 2, 3, 5 and 7 (day of diagnosis = Day 1) for the duration of 8 min. The

control group (n=33) was treated with antibiotics. The cows and especially the affected udders

were checked for clinical symptoms on Days 1, 2, 3, 5, 7 and 10 as well as 3 and 4 weeks

following treatment. Milk samples were collected aseptically from each udder quarter before

as well as 3 and 4 weeks following treatment for bacteriological culture. Samples at 3 and 4

weeks were collected before milking and also evaluated for somatic cell count (SCC) using

Fossomatic (Foss Electric, Denmark).

Results:

1. The clinical cure rate of the low power laser treated udder quarters was 84.4% and did not

differ significantly from the clinical cure rate of the antibiotically treated control group

(97.0%) (P>0.05). At Days 5, 7 and 10 significantly more udder quarters of the control

group had macroscopic normal secretion than those of the laser group (P<0.05), whereas

the results of palpation did not differ at any timepoint of examination (P>0.05).

2. Isolated bacteria of the milk samples taken before treatment were: Staphylococcus (S.)

aureus (9 cases; 13.9%), Streptococcus (Sc.) uberis (11 cases; 16.9%), Sc. agalactiae (4

cases; 6.2%), Sc. dysgalactiae (1 case; 1.5%), E. coli (3 cases; 4.6%), yeasts (1 case;

1.5%) and non specified (3 cases; 4.6%). In 50.8% (33 cases) of udder secretions, no

bacteria could be isolated.

3. Clinical cure rate and clinical symptoms did not differ between udder quarters with a

negative or positive bacteriological culture (P>0.05).

151

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Summary

4. The bacteriological cure rate of the laser group (25.0%) was significantly lower than that

of the control group (68.8%; P<0.05).

5. Three weeks following treatment, in the group of bacteriologically negative udder

quarters, the new infection rate was 23.5% (4 cases) in the antibiotically treated group and

37.5% (6 cases) in the laser group, respectively. The infected udder quarters had new

infection rates of 6.3% (1 case) in the antibiotic group and 0.0% in the laser group. The

frequency did not differ statistically significantly between both groups (P>0.05).

6.

7.

With regard to the mean log 10 SCC, the 2-factorial analysis of variance did not reveal a

significant group effect, a significant time effect or a significant group by time interaction,

i.e. that on the average the SCC between both therapy groups and at both timepoints of

examination did not differ (P>0.05).

Considering the group of chronic catarrhal mastitis, the mean log 10 SCC was

significantly higher in the laser group than in the control group (P<0.05). Moreover, mean

log 10 SCC of laser treated cows that had more than two lactations and those that were in

lactation for 101 to 200 days or more than 200 days was significantly higher than that of

the respective control cows (P<0.05).

8. Overall, there was a decrease in SCC between Day 22 to 24 following treatment and Day

29 to 31. However, only in cows with more than two lactations, 2-factorial analysis of

variance revealed a significant time effect (P<0.05).

9. Three weeks after the last day of therapy, the laser group had statistically significantly less

udder quarters (9.4% and 34.4%) with SCC below 100 000 SCC/ml (P<0.01) and below

400 000 SCC/ml (P<0.05), respectively, than the control group (36.4% and 57.6%). Four

weeks following treatment, the laser group had significantly less milk samples (40.6%)

with a SCC below 400 000 SCC/ml (P<0.05) than the control group with 66.7% (P<0.05).

152

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Danksagung

DANKSAGUNG

Heinz-Werner Beeke und Dr. Michael Beeke und allen Mitarbeitern der Gemeinschaftspraxis

danke ich herzlich für die Möglichkeit, die Versuche in ihrer Praxis durchführen zu können

und für die tatkräftige Unterstützung.

Den Mitarbeitern des Landeskontrollverbandes Westfalen-Lippe e.V. in Münster danke ich

für die zytologische Untersuchung der Milchproben und für die kooperative Hilfsbereitschaft.

An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Frau Prof. Dr. M. Hoedemaker für die

Überlassung des Themas, ihre Geduld und die Unterstützung bei der Anfertigung dieser

Arbeit bedanken.

Herrn P. Popp von der Firma Bio Medical Systems in Wiesbaden danke ich für die

freundlicherweise kostenlose Bereitstellung des BMS-Sport-Lasers, die Übernahme der

Kosten der bakteriologischen und zytologischen Untersuchungen der Milchproben und für die

finanzielle Unterstützung dieser Arbeit.

Frau Dr. Bleckmann und ihren Mitarbeitern möchte ich für die Untersuchung der

Milchproben danken.

Ein besonderes Dankeschön gilt auch den Landwirtsfamilien, für die Möglichkeit, die

Versuche in ihren Betrieben durchführen zu können und für die freundliche Hilfsbereitschaft.

Ganz herzlich danke ich meiner Familie und allen Freunden, die mich immer wieder ermutigt

und unterstützt haben.