Ausgabe 19 Weihnachten 2018 - bi-bi-ka.de · Ausgabe 19 Weihnachten 2018 Mach’s wie Gott: Werde Mensch! Bischof Franz Kamphaus WIR WÜNSCHEN FROHE & FRIEDLICHE FESTTAGE!

Ausgabe 19 Weihnachten 2018

Mach’s wie Gott: Werde Mensch!Bischof Franz Kamphaus

WIR WÜNSCHEN FROHE & FRIEDLICHE

FESTTAGE!

2 compass | Das Katholische Magazin für Bietigheim-Bissingen | Ausgabe 19

ÜBER DAS COMPASS-TITEL-BILD FREUE ICH MICH DIESMAL GANZ BESON-

DERS, WEIL ES EINEN ESEL ZEIGT. DEN ESEL, DER MARIA MIT DEM JESUSKIND ALS „FLUCHTFAHRZEUG“ NACH ÄGYPTEN DIENTE, ALS HERODES DEM NEUGEBORENEN NACH DEM LEBEN TRACHTETE. Derselbe Esel, der schon die schwan-gere Maria rund 180 km (!) von Na-zareth bis nach Bethlehem getragen hatte. Und es wird wieder ein Esel sein, der auf seinem Rücken den er-wachsenen Jesus am Palmsonntag im „Hosianna“ des Volkes nach Je-rusalem hinein trägt.

Weil der Esel so eine wichtige Rolle in der Bibel spielt, finde ich es auch mehr als berechtigt, dass er an unse-ren Krippen überall – zusammen mit dem Ochsen – einen Ehrenplatz im Stall findet, obwohl er in der Weih-

nachtsgeschichte gar nicht erwähnt wird. Esel sind nämlich in der Regel überhaupt nicht störrisch oder dumm, sondern einfach intel-ligent genug, um Gefahren zu erkennen. Und dann bleiben sie halt stehen. Ich wünsche mir manchmal mehr Esel-haftigkeit in der Welt, also mehr Intelligenz und Gespür für drohende Gefahren und mehr Selbstbewusstsein, zu seinen eigenen Gefühlen zu stehen.

Das wünsche ich auch Ihnen zum Weihnachtsfest, das ein frohes und friedliches sein soll, und dann ein gutes neues Jahr 2019! – natürlich auch Freude, Spass und gute Informationen beim Lesen dieser Ausgabe unseres Gemeindemagazins!

Christian Turrey (für das compass-Redaktionsteam)

REDAKTIONSTEAM: CAROLA BREINIG-KERBEL, CLAUDIA MEWES, MICHAEL R. MÜLLER, DIETER REPPER, CAROLINE RESCH, ERWIN RUDOLPH, AXEL SCHWARZ, CHRISTIAN TURREY, PAULINE TURREY, LUKAS WESSLING.

Editorial

LIEBELESERINNEN UND LESER,

Impressum

compass erscheint dreimal jährlich und wird von der Katholischen Seelsorgeeinheit Bietigheim-Bissingen herausgegeben. Kontakt: [email protected] V.i.S.d.P.: Pfarrer Roland Deckwart

Kath. Kirchengemeinde St. Laurentius Uhlandplatz 1 74321 Bietigheim-Bissingen Telefon 0 71 42/5 14 25

Kath. Kirchengemeinde St. Johannes Königsberger Straße 41 74321 Bietigheim-Bissingen Telefon 0 71 42/5 37 39

Kath. Kirchengemeinde Zum Guten Hirten Hirtenstraße 18 74321 Bietigheim-Bissingen Telefon 0 71 42/3 16 44

Kroatische Kirchengemeinde Sveti Franjo Asiski Uhlandplatz 1 74321 Bietigheim-Bissingen Telefon 0 71 42/7 73 94 72

Italienische Kirchengemeinde Il Buon Pastore Hirtenstraße 20 74321 Bietigheim-Bissingen Telefon 0 71 42/7 77 89 65

compass | Das Katholische Magazin für Bietigheim-Bissingen | Ausgabe 19 3

Gedanken

der Kanzel das Bild der Flucht nach Ägypten, erläutert durch den Vers 13 des 2. Kapitels des Matthäus-Evange-liums.Rüstig schreitet Josef mit Hut und Wanderstab samt kleinem Gepäck auf den Schultern am rechten Bild-rand nach rechts aus. In seiner Lin-ken hält er die Zügel eines Esels, auf dem Maria mit dem Kind vermut-lich im Damensitz – die Beinhaltung wird im Bild nicht klar – sitzt; hier hat sie ein rotes Gewand an, dessen blaues Futter ein wenig hervorblitzt. Das weiß gewandete Jesuskind hält in seiner Linken einen länglichen Gegenstand, den es seiner Mutter zu zeigen scheint. Im linken Bildhinter-grund ist eine Siedlung, wohl eine sehr kleine Stadt, zu erkennen. Und darüber blickt aus den Wolken noch ein Engel den Wegziehenden nach, wohl der Verkündigungsengel, der vorher Josef gewarnt hatte. Das Bild zeigt sehr schön, wie Vater Josef für seine kleine Familie sorgt.Reinhard Hirth

TITELBILD: FLUCHT NACH ÄGYPTENAUS DER BISSINGER KILIANSKIRCHE

IM 17. JAHRHUNDERT HAT PFARRER JACOB SEBOLDT DIE KILI-ANSKIRCHE IN BISSINGEN AUSMALEN LASSEN. DAS WAR DA-MALS KEINE KUNSTÜBUNG, SONDERN DIE BILDER SOLLTEN DER

VERKÜNDIGUNG DIENEN. LASSEN WIR ALSO PFARRER SEBOLDT UND SEIN BILD IN UNSERE ZEIT SPRECHEN.

Nach Christi Geburt und dem Besuch der Weisen aus dem Morgen-land erzählt Matthäus im 2. Kapitel seines Evangeliums was darauf folgte:

„Als sie – die Weisen – aber hinweggezogen waren, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Josef im Traum und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten und bleib dort, bis ich es dir sage; denn Herodes hat vor, das Kindlein zu suchen, um es umzubringen.“Nach der erhebenden Verehrung durch die Weisen kommt nun der große Schock: Dem Kind droht Gefahr, ja sogar Lebensgefahr! Der König selbst trachtet ihm nach dem Leben! Noch in der Nacht des Traumes packen Jesu Eltern ihre Siebensachen, besorgen sich einen Esel und brechen auf ins sichere Land Ägypten, um dort Asyl zu finden.

Die vielen Gemälde im Schiff der Kilianskirche illustrieren die Heils-geschichte. Diese Geschichte beginnt mit Mariä Verkündigung links oben auf der Ostwand des Schiffs. Rechts oben sehen wir das Weih-nachtsbild. Und unter dem Bild der Verkündigung sehen wir oberhalb


DIE WEIHNACHTSGESCHICHTE KLINGT AB 2018 IN TEILEN ANDERS

er in diesem Jahr im Weihnachts-gottesdienst genau hin hört, wird einen ungewohnten Wor t klang hören; denn seit 1. Advent 2018 werden die biblischen Texte im katholischen Gottesdienst aus der neuen Einheitsübersetzung der Bibel gelesen. Diese hatte Ende 2016 die Vorgängerfassung aus dem Jahr 1979 abgelöst und ist heute die offizielle katholische Übersetzung in deutscher Sprache. Damit – so schreiben die deutschen Bischöfe in einer Presseerklärung zum Thema – „eröffnet sich zugleich die beson-dere Gelegenheit, das Wort Gottes wieder intensiver zu hören und neu sich darauf einzulassen“. Eine der Besonder heiten der neuen Bibel-übersetzung ist die konsequente Nähe zum Urtext. Sie greift den biblischen Originalton auf, ebenso die typisch biblische Sprach- und Bilderwelt, ohne zu reduzieren oder hinzuzufügen.

Geburt Jesu, Lk2, 1-14Fassung in der alten Einheitsübersetzung der Bibel2,1 In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Be-

wohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen.

2 Dies geschah zum ersten Mal; damals war Quirinius

Statthalter von Syrien.

3 Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.

4 So zog auch Josef von der Stadt Nazareth in Galiläa hinauf

nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er

war aus dem Haus und Geschlecht Davids.

5 Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner

Verlobten, die ein Kind erwartete.

6 Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer

Niederkunft,

7 und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte

ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Her-

berge kein Platz für sie war.

8 In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und

hielten Nachtwache bei ihrer Herde.

9 Da trat der Engel des Herrn zu ihnen und der Glanz des

Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr,

10 der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn

ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk

zuteil werden soll:

11 Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren;

er ist der Messias, der Herr.

12 Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind

finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.

13 Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer,

das Gott lobte und sprach:

14 Verherrlicht ist Gott in der Höhe / und auf Erden ist Friede /

bei den Menschen seiner Gnade.

W


Evangelium

Im Vergleich der beiden hier abgedruckten alten und neuen Fassungen der Weihnachts-geschichte aus dem Lukas-Evangelium fällt z.B. auf, dass nicht mehr von der „Nieder-kunft“ die Rede ist, sondern es heißt, dass Maria gebären sollte. Die Direktorin des Katholischen Bibelwerks in Stuttgart, Katrin Brockmöller, hat in einem Interview eben-falls auf kleine behutsame Änderungen in der Weihnachtsgeschichte aufmerksam gemacht. So heißt es am Ende des Textes jetzt „Ehre sei Gott in der Höhe“ statt „Verherrlicht ist Gott in der Höhe“. Damit entspricht die neue Textfassung dem Gloria, das auch im Gottes-dienst gebetet wird, und zeigt uns Menschen, dass jedes Gloria an die weihnachtliche Bot-schaft der Engel erinnern soll und wir quasi „mit den Engeln singen“. Dass der Friede Gottes jetzt nicht länger den Menschen seiner Gnade, sondern „seines Wohlgefallens“ ver-kündet wird, kann man durchaus kritisch se-hen, weil sich „Wohlgefallen“ doch sehr nach blindem Gehorsam anhört, den Gott meiner Meinung nach nicht verlangt.

Wer sich näher mit den Änderungen der bib lischen Texte, die in den Gottes diensten verlesen werden, befassen will, findet auf der Homepage des Bibelwerks www.bibelwerk.de für jeden Sonntag vier Wochen zuvor eine Erläuterung zu einer der Änderungen.

Christian Turrey

Geburt Jesu, Lk2, 1-14neue Fassung in der revidierten Einheitsübersetzung der Bibel1 Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den

Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen.

2 Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius

Statthalter von Syrien.

3 Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.

4 So zog auch Josef von der Stadt Nazareth in Galiläa hinauf

nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er

war aus dem Haus und Geschlecht Davids.

5 Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten,

die ein Kind erwartete.

6 Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage,

dass sie gebären sollte,

7 und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte

ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der

Herberge kein Platz für sie war.

8 In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und

hielten Nachtwache bei ihrer Herde.

9 Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des

Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr.

10 Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe,

ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk

zuteil werden soll:

11 Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren;

er ist der Christus, der Herr.

12 Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind

finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.

13 Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches

Heer, das Gott lobte und sprach:

14 Ehre sei Gott in der Höhe / und Friede auf Erden /

den Menschen seines Wohlgefallens.


Termine

MONTAG, 24.12.2018Heiligabend

DIENSTAG, 25.12.2018Weihnachten

MITTWOCH, 26.12.2018Fest des Hl. Stephanus

ST. LAURENTIUS

15:30 Uhr Krippenfeier

19:30 Uhr Christmette der kroat. Gemeinde

ab 21:45 Uhrweihnachtl. Musik 22:00 UhrChristmette mit Kirchenchor

10:30 UhrFestgottesdienst mit Kirchenchor

12:30 UhrFestgottesdienst der kroatischen Gemeinde

17:00 Uhr Vespergottesdienst

10:30 UhrEucharistiefeier

12:30 UhrEucharistiefeier der kroatischen Gemeinde

ST. JOHANNES


22:00 UhrChristmette

9:00 UhrFestgottesdienst


ZUM GUTEN HIRTEN


18:00 Uhr Christmette

21:00 Uhr Christmette der ital. Gemeinde

10:30 UhrFestgottesdienst mitgestaltet vom Kirchen chor

16:00 UhrFestgottesdienst der italienischen Gemeinde


UNSERE GOTTESDIENSTE ÜBER WEIHNACHTEN UND NEUJAHR

Editorial


ST. LAURENTIUS ST. JOHANNES ZUM GUTEN HIRTEN

SAMSTAG,29.12.2018

SONNTAG, 30.12.2018

MONTAG, 31.12.2018Silvester

DIENTAG, 1.1.2019Neujahr

SONNTAG, 6.1.2019 Erscheinung des Herrn

17:45 UhrRosenkranz18:30 Uhr Eucharistiefeier

10:30 Uhr Eucharistiefeier

12:30 UhrEucharistiefeier der kroatischen Gemeinde

19:00 Uhr Eucharistiefeier zum Jahresabschlussder kroat. Gemeinde


12:30 UhrEucharistiefeier der kroat. Gemeinde

10:30 Uhr Eucharistiefeier mit den Sternsingern

12:30 Uhr Eucharistiefeier der kroatischen Gemeinde

09:00 Uhr Eucharistiefeierzum Patrozinium


10:30 UhrEucharistiefeier mit den Sternsingern

19.00 Uhr Rosenkranz derItal. Gemeinde


16:00 Uhr Eucharistiefeier der italienischen Gemeinde

17:00 Uhr Jahres schluss-andacht für die ganze Seelsorgeeinheit

10.30 UhrEucharistiefeier

16.00 UhrGottesdienst derital. Gemeinde

9.00 Uhr Eucharistiefeier mit den Sternsingern

16.00 UhrEucharistiefeier der ital. Gemeinde

HINWEIS: Musica-Nova singt eine zeitgenössische Messe

Der Chor Musica Nova singt unter der Leitung von Marcus Zierle die „Social Mass Work“ zur Eucharistiefeier am Sonntag, 24. Februar 10.30 Uhr in der Kirche „Zum Guten Hirten“. Die Gesänge gründen auf alten Messtexten. Diese gehen in eine poetische Sprache über, die unseren Alltag einbezieht. Die rhythmisch viel schichtigen und schwungvollen Lieder geben Denk-Anstöße zum Handeln. Thomas Gabriel hat 2015 mit Jugendlichen aus schwier igen Lebensverhältnissen die Lieder für diese zeitgenössiche Messe komponiert.

SILVESTERLAUF – UND WIR SIND DABEI!Am 31.12.17 liefen zum ersten Mal beim Silvesterlauf auch Läuferinnen und Läufer der katholischen Kirche Bietig-heim-Bissingen mit. Das soll beim nächsten Silvesterlauf wiederholt werden. Wenn Sie sich anmelden wollen, einfach bei der persönlichen Anmeldung unter Mannschaft „Himmelsstürmer“ eingeben und Sie sind automatisch in unserer Mannschaft dabei. Ein Trikot wird gestellt. Die Anmeldegebühr übernimmt übrigens die Kirche. Falls Sie noch für die „Himmels-stürmer“ mitlaufen möchten, melden sie sich bitte bei Axel Schwarz: Tel. 221022.


An Weihnachtsgeschenke dachte damals niemand: Gewünscht hat man sich Frieden!

Wie viel Trost und Hoffnung „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ seither den Menschen spendet, zeigt sich allein daran, dass jedes Jahr weltweit etwa zwei Milliarden Menschen, mehr als ein Viertel der Weltbevöl-kerung, das Lied zu Weihnachten in mehr als 300 Sprachen und Dia-lekten singen.

Verbreitet wurde es ganz ohne Twitter, Facebook und Instagram, son-dern Sängerfamilien aus dem Zillertal schickten das Lied von Öster-reich aus nach Europa und in die Welt. Schon 1831 wurde das Lied in Leipzig und 1839 in New York gesungen!

Wir sagen DANKE für dieses besondere Lied, das so viel von dem umschließt und wachruft, wonach wir uns in diesen Tagen sehnen: Ehrlichkeit, Beständigkeit, Einfachheit, Zuversicht, Kindheit, eigene Wurzeln – Tradition im besten Sinne!

Weihnachten steht bevor und dieses Lied ist ein Geschenk, das wir je-des Jahr aufs Neue erhalten - und das niemals seinen Zauber verlieren wird.

Wir haben Menschen aus unserer Gemeinde gefragt, was dieses Lied, das die Herzen berührt, für sie bedeutet.

DAS WOHL BELIEBTESTE WEIHNACHTSLIED AUF DER WELT „STILLE NACHT! HEI-

LIGE NACHT!“ WIRD IN DIESEM JAHR 200 JAHRE ALT.

Zum ersten Mal ertönte es am 24. Dezember 1818 zum Ende der Christmette in der St. Nikola-Kirche in Oberndorf bei Salzburg, gesungen vom Lehrer Franz Xaver Gruber und vom Hilfspfarrer Joseph Mohr. Be-reits 1816 schrieb Joseph Mohr den Text und bat den Dorfschullehrer kurz vor dem Weihnachtsfest 1818 seine Worte zu vertonen, was der Junglehrer an nur einem Nachmittag geschafft hat.

Welch ein Schatz muss dieses Lied gewesen sein, in einer Zeit, in der die Menschen kaum wussten, was sie auf den Tisch bringen sollten, da Missernten Hunger und Not ver-ursachten und politische Wirren herrschten.

EIN GANZ BESONDERES WEIHNACHTSGESCHENK

Abb. im Hintergrund: von Rettinghaus - Volksliederbuch für gemischten Chor, Leipzig 1915, CC BY-SA 3.0

Die Heimat des Liedes hat folgende Angebote:

Zur Entstehungs- und Verbreitungsgeschichte in den Museen der 13 Stille Nacht-Orten im Salzburger Land, in Oberöster-reich und Tirol: www.stillenacht.com

Die Landesausstellung „200 Jahre Stille Nacht, Heilige Nacht – Österreichs Friedensbotschaft an die Welt“ widmet sich bis 3. Februar 2019 den unterschiedlichen Facetten des Liedes. www.stillenacht.com


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Sandra Timmermann:„Wenn Stille Nacht! gesungen wird, dann ist für mich Weihnachten.“

Manfred Hilsenbeck:„Wenn das Lied in der Kirche gesungen wird, berührt mich das sehr und ich muss fast heulen. Ich muss auch immer daran denken, dass es aus der Not heraus entstanden ist.“

Andrea Kucher:„Ich denke als erstes eben an Weihnachten, es ist DAS Lied von Weihnachten. Stille Nacht! Heilige Nacht! ist der Höhepunkt zum Schluß der Mitternachtsmette.

Francesca Melillo:„Ich denke an Jesus, unseren König, an das Kind. Ein ganz besonderes Lied!

Carmela Pacino:Stille Nacht! Heilige Nacht! bedeutet: Jesus ist auf die Erde gekommen, das ist wunderschön.

Guiseppa Zinfolino: Meine Kindheit! Ich war 8 Jahre alt, da war ich bei Nonnen in

Aschaffenburg. In der Weihnachtszeit haben wir vor der Schule Lieder vorbereitet: Stille Nacht! Heilige Nacht! ist schon immer mein Lieblingslied.

Reiner Pfisterer (Martin-Luther-Gemeinde):Wenn wir an Heilig Abend das Lied Stille Nacht! Heilige Nacht! in der Martin Luther Kirche singen, dann ist das DER Moment an Heilig Abend, wo mich das Weihnachtsgefühl erwischt, dieses Ge-meinschaftsgefühl mit den Menschen. Es ist etwas Erhabenes.


Pastoralteam

Roland DeckwartPfarrer

Magdalena BosnjakGemeindereferentin

Edmund ZwaygardtKrankenhausseelsorger

Marco SchusterJugendreferent

Siegfried SeehoferPfarrer

Ulrike PrießnitzPastoralreferentin

Krankenhausseelsorgerin

Milolo Shambuyi (Pfarrer Seelsorgeauftrag Il

Buon Pastore)

Pater Josip Bebic OFMPfarrer (Seelsorgeauftrag

Sveti Franjo Asiski)


Toni KulicPastoraler Mitarbeiter

Sveti Franjo Assiski

Andela Jurcevic (Sveti Franjo Asiski) Katia Gioia (Il buon pastore) Anke Rother (St. Laurentius) Andrea Ihle (St. Johannes) Michaela Deeg (Zum Guten Hirten) Caroline Wittmers (St. Laurentius)

Unsere Sekretärinnen (von links):

David KonopkaPastoralreferent in

Ausbildung

Engel können fliegen, denn sie nehmen sich selbst nicht so schwer.AUS SCHOTTLAND

WIR WÜNSCHEN IHNEN:

frohe Weihnachten und ein gesundes, gutes und glückliches Jahr 2019.


BEFANANach der Überlieferung geht Befana Hand in Hand mit den drei Weisen, die dem Stern folgten und nach lan-ger Reise zum Jesuskind gelangten um Gaben zu bringen – Gold, Weihrauch und Myrrhe.Die Geschichte erzählt, dass die drei Weisen nach Bethlehem unterwegs wa-ren, aber den richtigen Weg nicht finden konnten. Deshalb fragten sie eine klei-ne alte Frau, die sie auf der Stra-ße trafen nach dem Weg. Sie baten die Frau, sie zu begleiten, um dem Jesus kind zu huldigen. Die Frau aber lehnte ab.

Später bereute sie, nicht mitgegan-gen zu sein. Sie füllte einen Korb mit Süßigkeiten und begann selbst, das Christkind zu suchen. Sie ging von Haus zu Haus und gab jedem Kind, das sie antraf, Süßigkeiten, in der Hoffnung, dass eines dieser be-schenkten Kinder das Christkind sei.

Deshalb zieht „Befana“ in jedem Jahr in der Nacht vom 5. zum 6. Januar von Haus zu Haus und bringt den Kindern Süßigkeiten, um für ihre Schuld, damals mit nicht mit- gegangen zu sein, zu büßen.

IN EPOCA CRISTIANA LA FIGURA DELLA BEFANA VA DI PARI PASSO CON QUELLA DEI RE MAGI, BALDASSARRE, GASPARE E MELCHI-ORRE, CHE SEGUENDO LA STELLA COMETA CHE INDICAVA LORO

LA STRADA, RIUSCIRONO DOPO UN LUNGO VIAGGIO AD ARRIVARE DA GESÙ BAMBINO E A PORTARGLI IN DONO ORO, IN-

CENSO E MIRRA.Nella versione che rimanda ai Re Magi, la storia

della Befana è che i Re Magi, diretti a Betlemme per portare i doni a Gesù Bambino, non riusci-vano a trovare la strada e allora chiesero infor-mazioni ad una vecchina incontrata per strada.

I Re Magi chiesero alla donna di accompagnarli per andare a rendere omaggio al Bambino Gesù ma

lei si rifiutò. Dopo la vecchietta si pentì di non essere andata e allora preparò un cesto pieno di dolci e si mise a cercarli ma non ci riuscì. Allora cominciò a fermarsi di casa in casa donando ad ogni bambino che incontrava dei dolcetti nella speranza che uno di essi fosse Gesù Bambino.E da quell‘anno lì, ogni anno nella notte dal 5 al 6 gennaio fà il giro del mondo, di casa in casa, facendo doni ai bambini per farsi perdonare tale mancanza. E‘ arrivata la Befana coi balocchi pei bambini;rimboc-cata ha la sottana ed è scesa nei camini.Ha trovato scarponcini e cal-zini trasparenti,li ha riempiti con dolcini per far bimbi assai contenti.Ogni cosa ha poi lasciato con sveltezza e cuor contento:nessun bimbo s‘è svegliato proprio allora in quel momento.Risalita nei camini è scap-pata in grande fretta.La sognavano i bambini,quella povera vecchietta .Viene viene la Befana Da una terra assai lontana,così lontana che non c’è....la Befana, sai chi è?La Befana viene viene,se stai zitto la senti be-ne:se stai zitto ti addormenti,la Befana più non senti.La Befana, pover-etta,si confonde per la fretta:invece del treno che avevo ordinato un po’ di carbone mi ha lasciato.

Don Nestore Milolo Shambuyi e il Consiglio Pastorale Italiano vi augurano un BUON NATALE ED UN FELICE ANNO NUOVO 2019

COME SPIEGARE LA BEFANA AI BAMBINI

Italienisch


WEIHNACHTSBRÄUCHE IN MEINER KROATISCHEN HEIMATDER NEUE PASTORALE MITARBEITER TONI KULIC STELLT SICH VOR

MEIN NAME IST TONI KULIC, ICH WURDE 1992 IN SPLIT, DER ZWEITGRÖSSTEN STADT KROATIENS, GEBOREN. DAS THEO LOGIESTUDIUM HABE

ICH 2016 IN MEINER HEIMATSTADT ABGESCHLOSSEN.

Seit Anfang dieses Jahres bin ich als Pastoraler Mitar-beiter in Sv. Petar i Pavao – Ludwigsburg und Sv. Franjo Asiški – Bietigheim-Bissingen angestellt. Dies ist meine erste Berufsstelle nach dem Studium. Bis jetzt hat mir meine Arbeit viel Freude und neue Herausforderungen gebracht. Ich danke Gott für die bisherige Zeit und bitte ihn für gnädige Unterstüt-zung in der Zukunft.

Weihnachten ist das Hochfest der Freude. Gott selbst ist einer von uns geworden. Gottes Freude, indem er an der Geschichte der Menschheit teilnimmt, wird somit zu unserer Freude. Diese wahre Freude könnte man nicht in einer Spielzeugfabrik herstellen. Diese wahre Freude ist eine Gabe. Warum beschenken wir zu Weihnachten jene, die wir lieben? Warum schmücken wir unser Zuhause? Warum besuchen wir unsere Geschwis-ter und essen zusammen? Die Antwort ist einfach: Freude, die wir von Gott als Gabe zugeteilt bekommen haben, wollen wir mit anderen teilen, damit sie vollkommen wird. Vielfältige und bedeutungsreiche Bräuche, die bei verschiedenen Völkern praktiziert werden, sind Zei-chen eben dieser Freude.Ich möchte an dieser Stelle einige Bräuche vorstellen, welche die Seele des kroatischen Volkes widerspiegeln und unsere Weihnachtsfreude ausdrücken. Allgegenwärtige Weihnachtstraditionen, wie den Weih-nachtsbaum schmücken, ein festliches Mittagessen zubereiten, die Krippe gestalten und Lieder vor der Haustür singen, sind auch in Kro-atien bekannt. Natürlich haben sie alle eine besondere Bedeutung, die sich von Region zu Region unterscheidet. Der Weihnachtsbaum, zum Beispiel, hat unter dem Einfluss der deutschen Tradition, inzwischen

auch in kroatischen Häu-sern Einzug gehalten.

Davor wurden die Häuser geschmückt z,B. mit Blumen, Efeu, Eichenzweigen oder mit farbigen

Äpfeln und Nüssen. Bei der Gestaltung der

Krippe wetteiferten die Leu-te untereinander. Heute ist es ähn-lich. Die ursprünglich nahöstlichen Einflüsse wurden selten rekonstruiert. Weil die Leute näher am neugebo-renen Kind sein wollten, stellten sie die Krippe in einer lebendigen Um-gebung auf, die ihnen alltäglich war. In Dalmatien gar nahm die Krippe eine besondere, mediterrane Atmo-sphäre an. Dies reichte von der Ar-chitektur bis zur Figurenbekleidung.Zusätzlich möchte ich noch eine be-sondere Art von kroatischen Weih-nachtsliedern vorstellen, sogenann-te Kolende. Diese Art von Singen kann man mit den Sternsingern ver-gleichen. Eine Gruppe von Männern singt an den Haustüren teilweise auch mehrstimmig und verkündet dabei in den Liedern von der Weih-nachtsgeschichte, außerdem wird ein Segen für Familie und Haus aus-gesprochen.

Kroatisch

Reportage


UNTER DEM LEITWORT „SE-GEN BRINGEN, SEGEN SEIN“ BESUCHEN IN DEN TAGEN

UM DAS ERSCHEINUNGSFEST AM 6. JANUAR WIEDER DIE STERNSIN-GERGRUPPEN IN GANZ DEUTSCH-LAND UND NATÜRLICH AUCH AUS UNSEREN KIRCHENGEMEINDEN DIE HÄUSER UND WOHNUNGEN DER MENSCHEN, DIE IHREN BESUCH WÜNSCHEN.In bunten Gewändern, als „Heilige Drei Könige“ verkleidet, kommen die Kinder und Jugendlichen zusam-men mit einem Sternträger zu den Menschen. Sie erfreuen mit ihren Liedern und Texten und schreiben mit gesegneter Kreide an die Türen den Segenswunsch

20 * C + M + B * 19

das bedeutet „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“. Dabei bitten die Sternsinger auch wieder um eine Geldspende für eine in jedem Jahr wechselnde soziale Aktion. Den Brauch des „Sternsingens“ gibt es bereits seit dem 16. Jahrhundert. Eine gezielte Aktion in allen deut-schen Diözesen findet 2019 bereits zum sechzigsten Mal statt. 2004

wurden die Sternsinger mit einem „Friedenspreis“ ausgezeichnet und 2015 wurde dieses Brauchtum in das Verzeichnis des „immateriellen Kulturerbes“ aufgenommen.Zu Beginn dieses Jahres, bei der neunundfünfzigsten Aktion, sam-melten die Sternsinger bundesweit fast 50 Mio Euro, mit denen unter schiedlichste Hilfsprojekte für Kinder weltweit unterstützt wer-den konnten.Schwerpunkt der Aktion zu Beginn des neuen Jahres ist Peru in Südamerika und dort, ebenso wie in vielen anderen Ländern in Afrika, Lateinamerika und Asien vor allem die notwendige Integration von behinderten Kindern in die Schulen und in das ganz „normale“ ge-sellschaftliche Leben zu fördern und zu unterstützen.

DDie Sternsinger sin unterwegs in St. Laurebtius am 4./5./6. Januar, in St. Johannes und zum Guten Hoirten an4./5- Januar Aus den Beile-gezettel dieser Ausgabe entnehmen Sie bitte

den präzisen Zeitpunkt und die An -meldemodalitäten der einzelnen Kirchengemeinden

für einen gewünschten Besuch der Sternsinger.

Wir empfehlen Ihnen, die Sternsinger zu sich nach Hause einzuladen, auch wenn Sie das in den vergangenen Jahren noch nicht getan haben, sich an den Liedern und Texten zu erfreuen, den Segen für Haus oder Wohnung zu empfangen und durch eine Geldspende zum Erfolg der Aktion für die Inklusion von behinderten Kindern weltweit beizutragen.

In www.katholische.de sind fünf Tipps für den Sternsingerbesuch zu finden, die wir auszugsweise gerne übernehmen. Wegen eines aus un-serer Einschätzung zu kritischen Artikels in der Bietigheimer Zeitung und einem daraufhin von uns verfassten richtigstellenden Leserbriefes haben wir einem zusätzlichen Tipp angefügt wobei nicht alle Anre-gungen streng wörtlich genommen werden müssen:

WIR GEHÖREN ZUSAMMEN!IN PERU UND WELTWEIT

Achtung:

Sternsinger!

20*C+M+B 19


Termine

Kinder verwenden diese kleinen Ge-schenke nicht nur für sich, sondern geben einen wesentlichen Teil an den Tafelladen ab.Tipp 6: Seien Sie sicher, das Geld kommt, das Sie spenden, kommt an. Hinter den Sternsingern steht das Kindermissionswerk in Aachen, das die Spenden aus allen deutschen Diözesen sammelt und nach Ablauf der Aktion für die jährlich neu aus-gewählten Hilfsmaßnahmen wei-tervermittelt. Legen Sie die für Sie passende Summe am besten vorher bereit, ebenso, wenn Sie den Kin-dern als „Dankeschön“ Süßigkeiten geben wollen. Wenn Sie den Kin-dern als Danke schön nur Süssigkei-ten geben wollen, ist das allerdings auch in Ordnung.Für den Besuch der Sternsinger bei Ihnen zu Hause wünschen wir Ihnen viel Freude und Ihnen – ebenso Ihren Häusern und Wohnungen – Gottes Segen. Erwin Rudolph

Tipp 1: Schauen Sie, Wenn die Gruppe, die Sie eingeladen ha-ben an Ihrer Tür läutet, schauen Sie dass es tatsächlich die Sternsinger sind und nicht eine Gruppe von verspäteten Halloween-Anhängern (an der Kleidung und am Stern, den sie mitführen zu erkennen!)Tipp 2: Wie Sie die Sternsinger hereinbitten. Sie brauchen weder einen Kuchen zu backen, noch Kinderpunsch oder Tee vorzube-reiten, denn die Gruppen haben neben Ihnen meist auch noch viele andere Häuser und Wohnungen zu besuchen. Trotzdem können Sie mit dem Erwachsenen, der die Gruppe begleitet, abstimmen, ob die Gruppe bei Ihnen eine kleine Verschnaufpause braucht, z. B. um aufs Klo zu gehen oder um etwas zu trinken.Tipp 3: Nehmen Sie sich Zeit, Informieren Sie sich über den unge-fähren Zeitpunkt des Besuches der Sternsinger. Dann müssen Sie und Ihre Familie sich nicht stundenlang bereit halten und können sich dann gelassen und entspannt die ca. 10 Minuten Zeit nehmen. Freuen Sie sich über den Gesang, die Texte und den Segen!Tipp 4: Hören Sie zu, auch wenn der Zusammenhang nahe zu liegen scheint: C + M + B steht nicht für die Anfangsbuchstaben der drei Wei-sen aus dem Osten, die dem Stern folgten um Jesus zu huldigen, sondern für den Segen, den die Sternsinger bringen. Lassen Sie die Kinder ohne Eile ihre Lieder, Texte und den Segen darbringen, auch wenn ein Kind einmal einen falschen Ton trifft, oder im Text stecken bleibt!Tipp 5: Stocken Sie Ihren Süssigkeitsvorrat auf. Die Kinder freuen sich über ein kleines süsses Geschenk von Ihnen. Halten Sie Packun-gen bereit, die sich aufteilen lassen, sodass jedes Kind etwas erhält. Die

Wir suchen Dich!Bist Du mindestens 9 Jahre alt und hast

Lust, dieses Mal bei den Sternsingern

aktiv mitzumachen?

Dann melde Dich gleich in einem unserer Pfarrbüros – wir freuen uns auf Dich!


Reportage

WIR BRAUCHEN DEN DIALOG!

innerhalb der Gesellschaft über Fluchtursachen und die Vorausset-zungen für gelingende Integration gesprochen wird.“Wir haben uns mit der Familie Lolo-Israil über ihren Weg und ihre heutige Situation hier bei uns unterhalten.

Wie war Ihr Weg bis sie nach Bietigheim-Bissingen gekommen sind?Said Lolo: Wir haben im Februar 2014 Syrien verlassen. Bereits zu die-sem Zeitpunkt haben in unserer Region und auch in unserer Stadt die Bedrohungen durch den Islamischen Staat, durch das Terrornetzwerk Al-Quaida und die Moslembrüder sehr deutlich zugenommen. Es sind Bomben gefallen. In unserer Straße sind durch Autobomben fünf Au-tos explodiert. Wir mussten um unser Leben fürchten und haben uns, auch wegen unserer Kinder, entschlossen, unsere Heimat zu verlassen.Dalali Israil: Einer meiner Brüder, der bereits seit mehreren Jahren in Deutschland, damals dann in Bietigheim, lebte, hat uns eingeladen. Wir sind mit dem Flugzeug über den Libanon nach Frankfurt gekom-men und zu ihm gereist. Bei ihm haben wir fünf Monate lang beengt gewohnt. Damals hat sich der „Freundeskreis Asyl“ sehr intensiv um uns gekümmert. Über diese Initiative haben wir, nachdem wir vier Monate lang in einer Kellerwohnung unterkamen, eine Wohnung in einem kirchlichen Gebäude in der Wilhelmstraße bekommen.Said Lolo: Über den „Freundeskreis Asyl“, dem wir viel verdanken, haben wir an Deutsch-Kursen teilgenommen, wobei wir den Vorteil hatten, dass wir Englisch konnten und damit das lateinische Alphabet uns keine Probleme bereitete. Wir haben Antrag auf Anerkennung als Asylanten gestellt, der positiv beschieden worden ist.Sie waren in Hasaka kirchlich engagiert und haben dort als Rechtsanwalt gearbeitet?Said Lolo: Ich habe in Aleppo studiert und Examen gemacht. In un-serer Stadt und in der Kirchengemeinde habe ich in Rechtsfragen be-raten, außerdem war ich bei Organisationen der UNO engagiert, ins-besondere wenn es darum ging, Flüchtlinge und Hilfesuchende aus

KAUM EIN THEMA BESCHÄF-TIGT DIE MENSCHEN IN UNSEREM LAND AUS VIEL-

FÄLTIGEN GRÜNDEN HERAUS SO INTENSIV WIE FLÜCHTLINGE UND DEREN INTEGRATION IN UNSERE GESELLSCHAFT.Im Weihnachtscompass 2015 ha-ben wir in Bild und kurzem Text im Zusammenhang mit dem Mat-thäus – Evangelium von der Flucht nach Ägypten auf die syrische Fa-milie Lolo-Israil hingewiesen. Diese Familie, Mutter Dalali Israil, Vater Said Lolo und die beiden Kinder Samila und Sam stammen aus Ha-saka, einer Bezirkshauptstadt im Nordosten Syriens und wohnen seit Anfang September diesen Jahres in der Hausmeisterwohnung im Ge-meindehaus St. Laurentius. Dalali Israil ist von der Kirchengemeinde für den Mesner- und Hausmeister-dienst hauptamtlich angestellt wor-den, Said Lolo kümmert sich um die Außenanlagen von Kirche und Ge-meindehaus.Stefan Heße, Erzbischof im Erzbis-tum Hamburg und Flüchtlingsbe-auftragter der Deutschen Bischofs-konferenz, hat in einem Interview mit dem Kolping-Magazin unter anderem gesagt: „Wichtig ist es, dass


anderen Regionen zu unterstützen. Leider kann ich hier meinen Beruf nicht ausüben, da die syrischen Studienabschlüsse hier nicht aner-kannt werden.

Ich bin armenisch katholisch. In un-serer Stadt und in der Region gab es viele Christen unterschiedlicher Glaubensrichtungen. Wir lebten, auch mit den Muslimen, friedlich zu sammen. Die meisten Christen sind inzwischen geflüchtet. Meine Frau, die der aramäisch orthodoxen

Kirche angehörte, trat mit unserer Heirat, wie dies bei uns üblich war, in unsere Kirche ein. Vom päpstlichen Nuntius habe ich bei einem seiner Besuche eine Grußurkunde von Papst Benedikt XVI. erhalten, auf die ich sehr stolz bin.Haben Sie noch Kontakte zu Ihrem früheren Zuhause?Dalali Israil: Mein Mann und ich stammen jeweils aus großen Fami-lien, ich habe 7 Geschwister, mein Mann hat 9 Geschwister. Fast alle sind aus Syrien geflüchtet und leben heute in verschiedenen Ländern. Zu Hause haben wir nur noch wenige Verwandte, mit denen wir über das Internet in Kontakt sind. Obwohl wir uns hier wohl fühlen, bleibt unsere Heimat doch unsere Stadt in Syrien, in der wir aufgewachsen sind und gelebt haben.Fühlen Sie sich hier in Bietigheim bzw. in unserer Kirchenge-meinde bereits integriert?Dalali Israil: Ich habe bereits längere Zeit in einem Hotel gearbeitet und dort Kontakte gehabt. Wir kennen syrische Familien, die inzwi-schen hier leben, allerdings stammen diese nicht aus der Region, aus der wir kommen. Durch die neue Tätigkeit in der Kirchengemein-de kommen wir mit vielen Menschen zusammen, die uns alle sehr freundlich und aufgeschlossen begegnen.Said Lolo: Auch unsere beiden Kinder haben sich gut integriert, beide besuchen die Realschule im Aurain, Samila geht in die 8. Klasse und

ist mit ihren schulischen Leistungen bei den besten der Klasse, sie über-legt, nach Abschluss der Realschule eine weiterführende Schule zu be-suchen. Sam ist in der 6. Klasse und kommt dort auch gut zurecht. Wir wissen, dass speziell für die Kinder Bildung und Ausbildung für eine gute Zukunft wichtig sind. Beide Kinder sind Ministranten und haben dadurch Freunde gefunden. Sam spielt beim SV Germania Fußball. Sicherlich ist es anderen Flüchtlin-gen, die speziell 2015 nach Deutsch-land kamen, nicht so gut gegangen, wie uns. Das Gespräch führte Erwin Rudolph

Zur Frage, was kann die Kirche, was können wir als Christen für die Integration Geflüchteter tun, sagt Erzbischof Stefan Heße: „Die Kir-che versteht Integration als einen wechselseitigen Prozess. Er fordert beide – Zuwanderer und Aufnah-megesellschaft – heraus. Damit ein friedliches Zusammenleben in Viel-falt gelingt, braucht es gegenseitige Wertschätzung und gemeinsame Grundwerte. Darüber müssen wir Christen mit allen Menschen, die in unserem Land leben, im dauernden Dialog bleiben.“


Das Jahr in Bildern

GRUPPE DER KATH. KIRCHEN BEIM LETZTEN SILVESTERLAUF

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BISCHOF ANTHONY AUS TANSANIA IN ST. LAURENTIUSg

FRONLEICHNAMg

PATROZINIUMSFEST DER KROATISCHEN GEMEINDE

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SCHUTZENGELFEST ZUM GUTEN HIRTEN, PIZZABACKEN ITALIENISCHE GEMEINDE

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EUCHARISTIEFEIER BEIM SCHUTZENGELFEST ZUM GUTEN HIRTEN

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DAS JAHR 2018


GEMEINDEFAHRT NACH UNGARN

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KIRCHENKONZERT MIT MUSICA NOVA

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REINHARD HIRTH FÜHRT DURCH DIE KILIANSKIRCHE

gOPEN AIR KONZERT IN ST. JOHANNES

gVERABSCHIEDUNG VON PASTORALREFERENT HARALD PRIESSNITZ

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THEATERSTÜCK IN ST. JOHANNES „DIE SPENDERNIERE“

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FAMILIENGOTTESDIENST ST. LAURENTIUS MOMO-SPIEL

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WORTGOTTESFEIER IN ST. LAURENTIUS

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WEGMARKIERUNGEN BEIM JUGENDKREUZWEG

IN BIETIGHEIM

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KRIPPE AUS LUFTBALLONS BEI DER STUTTGARTER SPIELEMESSE

50.000 bunte Luftballons kamen in Installati-onen der Deutschen Bibelgesellschaft und des Künstlers Ralf Esslinger bei der Stuttgarter Spielemesse vom 23. bis 25. November letzten Jahres zum Einsatz. Im Zentrum stand die Ju-biläumsausgabe der Lutherbibel, aus der die hier abgebildete Krippenszene der biblischen Weihnachtsgeschichte heraustritt.Bild: Deutsche Bibelgesellschaft

Katholische KircheBietigheim-Bissingen

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Kath. Kirche Bietigheim-BissingenUhlandplatz 1 | 74321 Bietigheim-Bissingen

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Ausgabe 19 Weihnachten 2018 - bi-bi-ka.de · Ausgabe 19 Weihnachten 2018 Mach’s wie Gott: Werde Mensch! Bischof Franz Kamphaus WIR WÜNSCHEN FROHE & FRIEDLICHE FESTTAGE!