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S u icher nterwegs Eine Informationsbroschüre von www.autokindersitz.at ÖSTERREICHISCHER VERKEHRSSICHERHEITSFONDS Diese Broschüre wird gefördert vom Österreichischen Verkehrssicherheitsfonds und unterstützt vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Österreich-Ausgabe Auto Kinder Sitz

Auto Kinder Sitz - junge-vaeter.at · Seite 1 Wir gratulieren... Gratulation zu Ihrem Kind! Es ist neu geboren oder vielleicht schon ein bisschen länger auf der Welt. Und es ist

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S uicher nterwegs

Eine Informationsbroschüre von www.autokindersitz.at

ÖSTERREICHISCHERVERKEHRSSICHERHEITSFONDS

Diese Broschüre wird gefördert vom Österreichischen Verkehrssicherheitsfonds und unterstützt vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie

Österreich-Ausgabe

Auto Kinder Sitz

Impressum:

Medieninhaber und Herausgeber:Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, Österreichischer Verkehrssicherheitsfonds

Fachliche Beratung: Peter Jahn / www.autokindersitz.atEntwurf, Grafik, Layout: Dr. Peter Brezansky / www.pixmess.atRedaktion: Mag. Eveline WögerbauerFotos (wenn nicht anders vermerkt): Mag. Barbara Brezansky, Peter JahnWien, Februar 2008© BMVIT 2008, alle Rechte vorbehalten

Inhalt

Zeit für Sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

Mein Sitz ist mein Schutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

Der Sitz und sein Gesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Aller guten Sitze sind drei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Wir sind die Kleinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Wenn Babys reisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Wann wechseln wir? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Macht keinen Fehler! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Wir sind die Mittleren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Besonderheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Straff & fest. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Wir sind die Großen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Drei in einer Reih'... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Was genau ist ISOFIX? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Alles rund ums Auto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Wir kaufen einen Kindersitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Wirklich ein Schnäppchen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Babybauch an Bord . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Besondere Bedürfnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

Von fliegenden Sitzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

Sicherheit beginnt im Kopf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

Lexikon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

S uicher nterwegsAuto Kinder Sitz

Seite 1

Wir gratulieren...

Gratulation zu Ihrem Kind! Es ist neu geboren oder vielleicht schon ein bisschen länger auf der Welt. Und es ist Ihr ganzer Stolz. Es wird von allen geliebt und bewundert, beschenkt und behütet. Doch – wird es auch wirklich immer und überall optimal geschützt? Im Auto zum Beispiel? Um so sicher wie in Mamas Bauch unterwegs zu sein, braucht es da nämlich einen Kindersitz. Aber nicht irgendeinen. Sondern einen, der perfekt passt, korrekt sitzt und konsequent verwendet wird.

Wir informieren...

Haben Sie schon einen? Oder brauchen Sie noch einen? Bedenken Sie: Der Kindersitz ist im Auto der wichtigste Begleiter Ihres Kindes – im Ernstfall sogar sein Lebensretter. Egal ob neu oder gebraucht, geschenkt, gekauft oder ge-liehen: Der Kindersitz muss von höchster Qualität sein, der aktuellen Prüfnorm entsprechen, hundertprozentig zu Kind und Fahrzeug passen, richtig montiert und auf jeder, wirklich jeder Fahrt verwendet werden. Ihr Kind verdient nun mal Sicherheit erster Klasse.

Wenn Sie sich interessieren...

Was Sie schon immer über Kindersicherheit im Auto wissen wollten – Sie finden es hier und auf der vom Österreichischen Verkehrssicherheitsfonds unterstützten Webseite www.autokindersitz.at. Nehmen Sie sich Zeit für die Sicherheit – für eine glückliche, sichere Kindheit Ihres Kindes! Denn wo auch immer Sie mit dem Auto unterwegs sind: Ihr Kind ist das kostbarste Gut an Bord. Wir freuen uns über Ihr Interesse und stehen Ihnen bei Auswahl, Montage und Verwendung des richtigen Kindersitzes für Ihr Kind mit Rat und Tat zur Seite.

Gute Fahrt – mit allen Kids im Kindersitz – wünscht Ihnen

herzlichst

Peter JahnKindersitz-Experte und Berater des Bundesministeriumsfür Verkehr, Innovation und Technologie in SachenKindersicherheit im Auto – www.autokindersitz.at

Zeit für Sicherheit!

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Sicher unterwegs - Auto Kinder Sitz

Sparen, wo's geht – aber nicht bei der Sicherheit!

Viele Eltern betrachten Kindersitze als bloße „Aufbewahrungshilfen“ für den Nachwuchs im Auto oder gar nur als lästige gesetzliche Verpflichtung. Schnell fällt daher die Entscheidung: Stimmen Preis und Design, ist der Sitz gekauft. Übersehen wird dabei oft, dass der Kindersitz in erster Linie optimaler Schutz für das Kind sein muss. Denn während Mama und Papa in der ersten Sitzreihe neben Gurt, Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer auch noch mehrere Airbags und eine aktive Kopfstütze zur Verfügung haben, hängt das Überleben der Kinder im Ernstfall von einer einzigen Einrichtung ab: dem Kindersitz. Also, liebe Eltern: Sparen, wo's geht – aber nicht bei der Sicherheit!

Von Mücken und Elefanten

Im Falle eines Unfalls werden Mücken nämlich schnell zu Elefanten. Bereits bei einem Zusammenstoß mit relativ niedriger Fahrgeschwindigkeit werden gewaltige Kräfte frei: So werden Pkw-Insassen bei einem 50 km/h-Frontalaufprall innerhalb einer Zehntelsekunde mit rund 30-fachem Körpergewicht nach vorne geschleudert. Ein Überleben in solchen Situa-tionen ist nur bei konsequenter und korrekter Nutzung der vorhandenen passiven Schutzsysteme möglich.

Theorie und Praxis

Knautschzonen, Airbags, Kindersitz, Gurt & Co. leisten einen wertvollen Beitrag zu einer optimierten Insassensicherheit: Wenn es mit modernen Fahrzeugen von heute zu einem Crash kommt, haben die Passagiere aufgrund der hoch entwickelten Sicherheitssysteme gute Überlebens-chancen – sofern alle vorhandenen Sicherheitsreserven auch tatsächlich genutzt werden. Soweit die Theorie. Die Praxis sieht leider anders aus. Aktuelle statistische Daten spiegeln noch immer viel zu viel Leichtsinn und Sorglosigkeit.

Die traurige Wahrheit

So sind laut aktuellen Er-hebungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit noch immer knappe 10 Prozent der im Auto mitfahrenden Kinder gänzlich ungesichert unterwegs. Und internationale Studien beweisen: Rund zwei Drittel aller Kinder-sitze werden falsch montiert oder die Kinder darin fehlerhaft ge-sichert. Traurig, aber wahr: Die größte Gefahr auf unseren Straßen droht Kindern dort, wo sie sich eigentlich am sichersten fühlen: im Auto ihrer Eltern oder Großeltern. Denn die meisten im Straßenverkehr tödlich verunglückten Kinder kommen nicht als Fußgänger oder Radfahrer unter die Räder, sondern verlieren ihr junges Leben als Pkw-Passagiere.

Mein Sitz ist mein Schutz!

53,6%37,2%

9,2%

Kindersicherungsquotein Österreich 2006

Quelle:Kuratorium für Verkehrssicherheit, 2007

Kindersitz

Gurt

ungesichert

Fo

to: E

uro

NC

AP

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Sicher unterwegs - Auto Kinder Sitz

Sparen, wo's geht – aber nicht bei der Sicherheit!

Viele Eltern betrachten Kindersitze als bloße „Aufbewahrungshilfen“ für den Nachwuchs im Auto oder gar nur als lästige gesetzliche Verpflichtung. Schnell fällt daher die Entscheidung: Stimmen Preis und Design, ist der Sitz gekauft. Übersehen wird dabei oft, dass der Kindersitz in erster Linie optimaler Schutz für das Kind sein muss. Denn während Mama und Papa in der ersten Sitzreihe neben Gurt, Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer auch noch mehrere Airbags und eine aktive Kopfstütze zur Verfügung haben, hängt das Überleben der Kinder im Ernstfall von einer einzigen Einrichtung ab: dem Kindersitz. Also, liebe Eltern: Sparen, wo's geht – aber nicht bei der Sicherheit!

Von Mücken und Elefanten

Im Falle eines Unfalls werden Mücken nämlich schnell zu Elefanten. Bereits bei einem Zusammenstoß mit relativ niedriger Fahrgeschwindigkeit werden gewaltige Kräfte frei: So werden Pkw-Insassen bei einem 50 km/h-Frontalaufprall innerhalb einer Zehntelsekunde mit rund 30-fachem Körpergewicht nach vorne geschleudert. Ein Überleben in solchen Situa-tionen ist nur bei konsequenter und korrekter Nutzung der vorhandenen passiven Schutzsysteme möglich.

Theorie und Praxis

Knautschzonen, Airbags, Kindersitz, Gurt & Co. leisten einen wertvollen Beitrag zu einer optimierten Insassensicherheit: Wenn es mit modernen Fahrzeugen von heute zu einem Crash kommt, haben die Passagiere aufgrund der hoch entwickelten Sicherheitssysteme gute Überlebens-chancen – sofern alle vorhandenen Sicherheitsreserven auch tatsächlich genutzt werden. Soweit die Theorie. Die Praxis sieht leider anders aus. Aktuelle statistische Daten spiegeln noch immer viel zu viel Leichtsinn und Sorglosigkeit.

Die traurige Wahrheit

So sind laut aktuellen Er-hebungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit noch immer knappe 10 Prozent der im Auto mitfahrenden Kinder gänzlich ungesichert unterwegs. Und internationale Studien beweisen: Rund zwei Drittel aller Kinder-sitze werden falsch montiert oder die Kinder darin fehlerhaft ge-sichert. Traurig, aber wahr: Die größte Gefahr auf unseren Straßen droht Kindern dort, wo sie sich eigentlich am sichersten fühlen: im Auto ihrer Eltern oder Großeltern. Denn die meisten im Straßenverkehr tödlich verunglückten Kinder kommen nicht als Fußgänger oder Radfahrer unter die Räder, sondern verlieren ihr junges Leben als Pkw-Passagiere.

Mein Sitz ist mein Schutz!

53,6%37,2%

9,2%

Kindersicherungsquotein Österreich 2006

Quelle:Kuratorium für Verkehrssicherheit, 2007

Kindersitz

Gurt

ungesichert

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to: E

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§

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Sicher unterwegs - Auto Kinder Sitz

Das Gesetz

Das Gesetz liefert klare Richtlinien in puncto Kindersicherheit im Pkw. Hier finden Sie die wichtigsten Bestimmungen – im Original-Gesetzestext auch unter www.autokindersitz.at nachzulesen.

mJedes Kind hat Anspruch auf einen eigenen Sitzplatz im Fahrzeug.

mAuf allen mit Gurten ausgestatteten Sitzen müssen Kinder gesichert werden.

mKinder unter 150 cm Körpergröße müssen mit geeigneten Kinderrückhaltesystemen gesichert werden. Diese müssen die Kindersitzprüfnorm ECE 44 zumindest in der Version 03 (ECE 44/03) erfüllen.

mKinder über 150 cm müssen mit den vorhandenen Fahrzeuggurten gesichert werden.

mDer Fahrzeuglenker hat die Verantwortung für die Einhaltung der Kindersicherungspflicht bis zum vollendeten 14. Lebensjahr des Kindes.

mAuf Sitzplätzen, die nicht mit Gurten ausgestattet sind, dürfen Kinder unter drei Jahren nicht befördert werden. Kinder über drei Jahren dürfen auf Sitzplätzen ohne Gurt nicht in der ersten Sitzreihe befördert werden.

mGrundsätzlich dürfen Kinder im Kindersitz auch in der ersten Sitzreihe befördert werden. Verboten ist der Beifahrersitz allerdings für rückwärts gegen die Fahrtrichtung gerichtete Kindersitze, wenn der Front-Airbag nicht abgeschaltet ist. Bei vorwärts gerichteten Sitzen

sind bei aktivem Airbag jedenfalls die Betriebsan-leitungen von Kindersitz und Fahrzeug zu be-achten.

mIst der Sitzplatz nur mit einem Beckengurt (Zwei-punktgurt) ausgestattet, muss das Kinderrück-haltesystem auch dafür zugelassen sein.

Die Sanktionen

Schwere Sünden – strenge Strafen: Mit Einführung des Vormerksystems, des österreichischen Punkteführerscheins, im Jahr 2005 wurden auch die Sanktionen für das ungesicherte Befördern von Kindern strenger: Nunmehr drohen generell, außer bei geringfügigsten Vergehen, Anzeigen mit dramatischen Konsequenzen. Heißt im Klartext: Vormerkung im Führer-scheinregister und Geldstrafen von bis zu EUR 5.000,-.

Verglichen mit den Folgen für ein ungesichertes Kind im Falle eines Unfalls sind diese Konsequenzen allerdings immer noch harmlos. Den Gesetzen des Rechtsstaats kann man sich in verantwortungsloser Weise widersetzen – den Gesetzen der Physik aber nicht.

Die Norm

Die internationale Prüfnorm ECE 44 legt die Mindestanforderungen fest, die ein Rückhaltesystem für Kinder erfüllen muss, um eine Zulassung zu erhalten. Hochwertige Kindersitze erfüllen aber in Sachen Sicherheit wesentlich höhere Anforderungen. Die Verbesserungen der Norm werden als Versionen bezeichnet und mit aufsteigenden Zahlen gekennzeichnet. Die Versionen 01 und 02 sind mittlerweile veraltet – die Verwendung von Sitzen dieser Versionen ist nicht mehr erlaubt. Die heute gültigen Versionen 03 und 04 sind anhand des ECE-Prüfzeichens auf jedem geprüften und normierten Kindersitz erkennbar.

Der Sitz und sein Gesetz

B1

MODELLECE R44/04

Universal ISOFIX

Universal

9 - 18 kg Y

E1

04301133

HERSTELLERHerstelleradresse

A - PLZ Ort

§

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Sicher unterwegs - Auto Kinder Sitz

Das Gesetz

Das Gesetz liefert klare Richtlinien in puncto Kindersicherheit im Pkw. Hier finden Sie die wichtigsten Bestimmungen – im Original-Gesetzestext auch unter www.autokindersitz.at nachzulesen.

mJedes Kind hat Anspruch auf einen eigenen Sitzplatz im Fahrzeug.

mAuf allen mit Gurten ausgestatteten Sitzen müssen Kinder gesichert werden.

mKinder unter 150 cm Körpergröße müssen mit geeigneten Kinderrückhaltesystemen gesichert werden. Diese müssen die Kindersitzprüfnorm ECE 44 zumindest in der Version 03 (ECE 44/03) erfüllen.

mKinder über 150 cm müssen mit den vorhandenen Fahrzeuggurten gesichert werden.

mDer Fahrzeuglenker hat die Verantwortung für die Einhaltung der Kindersicherungspflicht bis zum vollendeten 14. Lebensjahr des Kindes.

mAuf Sitzplätzen, die nicht mit Gurten ausgestattet sind, dürfen Kinder unter drei Jahren nicht befördert werden. Kinder über drei Jahren dürfen auf Sitzplätzen ohne Gurt nicht in der ersten Sitzreihe befördert werden.

mGrundsätzlich dürfen Kinder im Kindersitz auch in der ersten Sitzreihe befördert werden. Verboten ist der Beifahrersitz allerdings für rückwärts gegen die Fahrtrichtung gerichtete Kindersitze, wenn der Front-Airbag nicht abgeschaltet ist. Bei vorwärts gerichteten Sitzen

sind bei aktivem Airbag jedenfalls die Betriebsan-leitungen von Kindersitz und Fahrzeug zu be-achten.

mIst der Sitzplatz nur mit einem Beckengurt (Zwei-punktgurt) ausgestattet, muss das Kinderrück-haltesystem auch dafür zugelassen sein.

Die Sanktionen

Schwere Sünden – strenge Strafen: Mit Einführung des Vormerksystems, des österreichischen Punkteführerscheins, im Jahr 2005 wurden auch die Sanktionen für das ungesicherte Befördern von Kindern strenger: Nunmehr drohen generell, außer bei geringfügigsten Vergehen, Anzeigen mit dramatischen Konsequenzen. Heißt im Klartext: Vormerkung im Führer-scheinregister und Geldstrafen von bis zu EUR 5.000,-.

Verglichen mit den Folgen für ein ungesichertes Kind im Falle eines Unfalls sind diese Konsequenzen allerdings immer noch harmlos. Den Gesetzen des Rechtsstaats kann man sich in verantwortungsloser Weise widersetzen – den Gesetzen der Physik aber nicht.

Die Norm

Die internationale Prüfnorm ECE 44 legt die Mindestanforderungen fest, die ein Rückhaltesystem für Kinder erfüllen muss, um eine Zulassung zu erhalten. Hochwertige Kindersitze erfüllen aber in Sachen Sicherheit wesentlich höhere Anforderungen. Die Verbesserungen der Norm werden als Versionen bezeichnet und mit aufsteigenden Zahlen gekennzeichnet. Die Versionen 01 und 02 sind mittlerweile veraltet – die Verwendung von Sitzen dieser Versionen ist nicht mehr erlaubt. Die heute gültigen Versionen 03 und 04 sind anhand des ECE-Prüfzeichens auf jedem geprüften und normierten Kindersitz erkennbar.

Der Sitz und sein Gesetz

B1

MODELLECE R44/04

Universal ISOFIX

Universal

9 - 18 kg Y

E1

04301133

HERSTELLERHerstelleradresse

A - PLZ Ort

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Sicher unterwegs - Auto Kinder Sitz

Kompromisslösung Kombinationssitze

Kombinationssitze sind spezielle Kindersitze, die über längere Zeit hinweg, also gruppenübergreifend benutzt werden können – jeweils die ECE-Normgruppe 1 inkludierend.

Beispiele für Kombi-Sitze:

Schalen, die zuerst für Babys und Kleinkinder entgegen der Fahrtrichtung verwendet und später in Fahrtrichtung gedreht werden können (Gruppen 0/1 oder 0+/1).

Sitzkombinationen, die in der Normgruppe 1 mit Hosenträgergurt oder Fangtisch funktionieren und später mit dem normalen Dreipunkt-gurt auch für größere Kinder verwendet werden können (Gruppen 1/2/3).

Vor- und Nachteile der Kombi-Sitze: siehe Seite 16.

Ihr Kind braucht von seiner Geburt bis zu seiner frühen Jugend, konkret bis zum Erreichen einer Körpergröße von 150 cm, in der Regel drei ver-schiedene Kindersitze: einen für die kleinsten, einen für mittelgroße und einen für große Kinder.

Drei Sitze für ein Kinderleben:

1. Für die Kleinsten:

ECE-Normgruppe 0+... bis max. 13 kg Körpergewicht = bis zu einem Kindes-alter von etwa 15 Monaten – zumeist Babyschalen-sitze

2. Für die Mittelgroßen:

ECE-Normgruppe 1... von 9 bis 18 kg bzw. 1 bis 4 Jahren – 4 verschiedene Systeme, meistgenutztes Modell: Sitzschalen mit Hosen-trägergurt

3. Für die Großen:

ECE-Normgruppen 2/3... von 15 bis 36 kg, von etwa 3 ½ Jahren bis zu einer Körpergröße von 150 cm. Stand der Technik: Sitzer-höhung mit integriertem Kopfschutz

Erst ab einer Körpergröße von 150 cm dürfen Kinder ausschließlich den normalen Erwachsenengurt benutzen, also ohne Kinder-rückhaltesystem unterwegs sein.

Achtung:

Aller guten Sitze sind drei

Autokindersitze - Gewichtsklassen nach ECE R44

Gewicht des Kindes in kg0 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 22 25 36

0 9 Monate 3 Jahre 12 Jahre6 Jahreungefähres Alter des Kindes

Gruppe 0 < 10 kg

Gruppe 0+ < 13 kg

rückwärts gerichtet

vorwärts gerichtet

ISOFIX-Gewichtsklassen

Top-Tether Benutzung

Gruppe 1 9 - 18 kg

Gruppe 2 15 - 25 kg

Gruppe 3 22 - 36 kg

Grafik: pixmess.at © 2007 autokindersitz.at

Fo

to: C

on

cord

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to: K

idd

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Sicher unterwegs - Auto Kinder Sitz

Kompromisslösung Kombinationssitze

Kombinationssitze sind spezielle Kindersitze, die über längere Zeit hinweg, also gruppenübergreifend benutzt werden können – jeweils die ECE-Normgruppe 1 inkludierend.

Beispiele für Kombi-Sitze:

Schalen, die zuerst für Babys und Kleinkinder entgegen der Fahrtrichtung verwendet und später in Fahrtrichtung gedreht werden können (Gruppen 0/1 oder 0+/1).

Sitzkombinationen, die in der Normgruppe 1 mit Hosenträgergurt oder Fangtisch funktionieren und später mit dem normalen Dreipunkt-gurt auch für größere Kinder verwendet werden können (Gruppen 1/2/3).

Vor- und Nachteile der Kombi-Sitze: siehe Seite 16.

Ihr Kind braucht von seiner Geburt bis zu seiner frühen Jugend, konkret bis zum Erreichen einer Körpergröße von 150 cm, in der Regel drei ver-schiedene Kindersitze: einen für die kleinsten, einen für mittelgroße und einen für große Kinder.

Drei Sitze für ein Kinderleben:

1. Für die Kleinsten:

ECE-Normgruppe 0+... bis max. 13 kg Körpergewicht = bis zu einem Kindes-alter von etwa 15 Monaten – zumeist Babyschalen-sitze

2. Für die Mittelgroßen:

ECE-Normgruppe 1... von 9 bis 18 kg bzw. 1 bis 4 Jahren – 4 verschiedene Systeme, meistgenutztes Modell: Sitzschalen mit Hosen-trägergurt

3. Für die Großen:

ECE-Normgruppen 2/3... von 15 bis 36 kg, von etwa 3 ½ Jahren bis zu einer Körpergröße von 150 cm. Stand der Technik: Sitzer-höhung mit integriertem Kopfschutz

Erst ab einer Körpergröße von 150 cm dürfen Kinder ausschließlich den normalen Erwachsenengurt benutzen, also ohne Kinder-rückhaltesystem unterwegs sein.

Achtung:

Aller guten Sitze sind drei

Autokindersitze - Gewichtsklassen nach ECE R44

Gewicht des Kindes in kg0 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 22 25 36

0 9 Monate 3 Jahre 12 Jahre6 Jahreungefähres Alter des Kindes

Gruppe 0 < 10 kg

Gruppe 0+ < 13 kg

rückwärts gerichtet

vorwärts gerichtet

ISOFIX-Gewichtsklassen

Top-Tether Benutzung

Gruppe 1 9 - 18 kg

Gruppe 2 15 - 25 kg

Gruppe 3 22 - 36 kg

Grafik: pixmess.at © 2007 autokindersitz.at

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Erste Fahrt – sichere Fahrt

Unter diesem Motto sollte bereits die erste Autofahrt des neuen Erdenbürgers von der Klinik nach Hause stehen. Ein Babyschalensitz kann praktisch bereits ab dem 1. Lebenstag verwendet werden – nach ambulanten Geburten muss jedoch der Kinderarzt grünes Licht für die Heimfahrt geben und das Kleine für transportfähig erklären. Für Kinder unter5 kg gibt es bei hochwertigen Schalen spezielle Kissen, um das Becken zu stützen und so genannte „Sitzverkleinerer“, die den Kopf stabilisieren.

Unternehmen Sie mit Ihrem Sprössling in seinen ersten vier Lebensmonaten nur die allerwichtigsten Fahrten – Urlaubs-reisen oder Besuche bei Familie und Freunden sollten erst etwas später wieder auf dem Programm stehen. Wer das Baby sehen will, kommt am besten selbst vorbei.

Keine Schalen-Marathons!

Moderne Babyschalen verleiten viele Eltern zu exzessiver Nutzung. Neben ihrer eigentlichen Funktion als Schutzsystem im Fahrzeug wird die Schale auch als Wippe zu Hause und bei Freunden eingesetzt. Auch im Einkaufswagen im Supermarkt findet eine derartige Schale locker Platz. Darüber hinaus ermöglichen spezielle Adapter den Gebrauch der Sitzschale als Ersatzkinderwagen. Das ist so schön praktisch und erweitert den Aktionsradius der jungen Eltern ungemein. In Summe erlebt Ihr Baby auf diese Weise viele Stunden bewegungslosen Verharrens in seiner Sitzschale. Babys angewinkelte Beine drücken gegen den vollen Magen und dieser wiederum auf die Lunge – seine Atmung wird dadurch erschwert. Zudem bedeutet die gekrümmte Haltung eine starke Belastung der noch weichen Knochen. Eltern, die ihren Kindern regelmäßig Schalensitz-Marathons zumuten, können wir nur ein zweistündiges regungsloses Probeliegen in einer Scheibtruhe empfehlen.

Lassen Sie Ihr Baby nach Möglichkeit nicht länger als eine halbe Stunde am Stück in seiner Schale liegen – im Kinderwagen liegt es bei weitem bequemer und gesünder. Setzen Sie die Babyliegeschale am besten nur dort ein, wo sie ursprünglich hingehört: im Auto.

Experten-Tipp:

Der beste Sitz für Ihr Baby

Es ist soweit: Ihr Baby fährt zum ersten Mal mit Ihnen im Auto mit – wahrscheinlich auf der großen Überfahrt vom Spital nach Hause. Klarer Fall: Für Babys erste Fahrt muss alles perfekt sein. Hier der kinderleichte Leitfaden dazu...

Sanft und sicher

Schalensitze der ECE-Normgruppe 0+ sind die gebräuch-lichste und sicherste Methode in Sachen Babytransport. Sie sind bis maximal 13 kg Körpergewicht zugelassen und müssen IMMER gegen die Fahrtrichtung verwendet werden. Bei einer Kollision wird der gesamte Rumpf des Kindes samt Köpfchen durch die Rückenlehne gleichmäßig abgestützt. Veraltete Babyschalen, die nur bis 10 kg zugelassen sind, sollten keinesfalls verwendet werden.

Rückwärts gerichtete Kindersitze dürfen NICHT auf dem Beifahrersitz verwendet werden, wenn dort ein aktiver Front-Airbag vorhanden ist. Kann der Airbag nicht abgeschaltet werden, muss der Kindersitz auf der Rückbank, ebenfalls gegen die Fahrtrichtung, montiert werden.

Moderne Babyschalen können auch mit einem Basisteil verwendet werden. Die Basis bleibt im Auto, die Schale wird auf der Basis eingeklinkt. Dadurch entfällt das manchmal etwas umständliche Sichern mit dem Fahrzeuggurt. Solche Basisteile können mit dem Gurt oder auch mit ISOFIX (siehe Seite 21) befestigt werden.

Quer oder verkehrt?

Wannen sind meist speziell zugelassene Kinderwagenoberteile, die quer zur Fahrtrichtung auf der Sitzbank befestigt werden – sicherheitstechnisch sind diese Wannen gegenüber rückwärts gerichteten Schalen eindeutig im Nachteil. Außerdem sind die meisten Wickelkinder mit fünf Monaten nicht mehr bereit, im Wachzustand längere Zeit still liegen zu bleiben. Die zusätzliche Anschaffung einer Babyschale ist dann unvermeidlich, denn der direkte Wechsel in ein vorwärts gerichtetes System ist zu diesem Zeitpunkt noch viel zu früh (siehe Seite 10).

Bestimmte Kombinationsprodukte können von Geburt an bis 18 kg (Gruppe 1) entgegen der Fahrtrichtung verwendet werden. Diese sind allerdings oft so groß und steil geformt, dass der Transport eines Neugeborenen problema-tisch ist. Alles in allem: Ein klarer Sieg für die moderne Babyschale!

Achtung:

Wir sind die Kleinen! Wenn Babys reisen

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Erste Fahrt – sichere Fahrt

Unter diesem Motto sollte bereits die erste Autofahrt des neuen Erdenbürgers von der Klinik nach Hause stehen. Ein Babyschalensitz kann praktisch bereits ab dem 1. Lebenstag verwendet werden – nach ambulanten Geburten muss jedoch der Kinderarzt grünes Licht für die Heimfahrt geben und das Kleine für transportfähig erklären. Für Kinder unter5 kg gibt es bei hochwertigen Schalen spezielle Kissen, um das Becken zu stützen und so genannte „Sitzverkleinerer“, die den Kopf stabilisieren.

Unternehmen Sie mit Ihrem Sprössling in seinen ersten vier Lebensmonaten nur die allerwichtigsten Fahrten – Urlaubs-reisen oder Besuche bei Familie und Freunden sollten erst etwas später wieder auf dem Programm stehen. Wer das Baby sehen will, kommt am besten selbst vorbei.

Keine Schalen-Marathons!

Moderne Babyschalen verleiten viele Eltern zu exzessiver Nutzung. Neben ihrer eigentlichen Funktion als Schutzsystem im Fahrzeug wird die Schale auch als Wippe zu Hause und bei Freunden eingesetzt. Auch im Einkaufswagen im Supermarkt findet eine derartige Schale locker Platz. Darüber hinaus ermöglichen spezielle Adapter den Gebrauch der Sitzschale als Ersatzkinderwagen. Das ist so schön praktisch und erweitert den Aktionsradius der jungen Eltern ungemein. In Summe erlebt Ihr Baby auf diese Weise viele Stunden bewegungslosen Verharrens in seiner Sitzschale. Babys angewinkelte Beine drücken gegen den vollen Magen und dieser wiederum auf die Lunge – seine Atmung wird dadurch erschwert. Zudem bedeutet die gekrümmte Haltung eine starke Belastung der noch weichen Knochen. Eltern, die ihren Kindern regelmäßig Schalensitz-Marathons zumuten, können wir nur ein zweistündiges regungsloses Probeliegen in einer Scheibtruhe empfehlen.

Lassen Sie Ihr Baby nach Möglichkeit nicht länger als eine halbe Stunde am Stück in seiner Schale liegen – im Kinderwagen liegt es bei weitem bequemer und gesünder. Setzen Sie die Babyliegeschale am besten nur dort ein, wo sie ursprünglich hingehört: im Auto.

Experten-Tipp:

Der beste Sitz für Ihr Baby

Es ist soweit: Ihr Baby fährt zum ersten Mal mit Ihnen im Auto mit – wahrscheinlich auf der großen Überfahrt vom Spital nach Hause. Klarer Fall: Für Babys erste Fahrt muss alles perfekt sein. Hier der kinderleichte Leitfaden dazu...

Sanft und sicher

Schalensitze der ECE-Normgruppe 0+ sind die gebräuch-lichste und sicherste Methode in Sachen Babytransport. Sie sind bis maximal 13 kg Körpergewicht zugelassen und müssen IMMER gegen die Fahrtrichtung verwendet werden. Bei einer Kollision wird der gesamte Rumpf des Kindes samt Köpfchen durch die Rückenlehne gleichmäßig abgestützt. Veraltete Babyschalen, die nur bis 10 kg zugelassen sind, sollten keinesfalls verwendet werden.

Rückwärts gerichtete Kindersitze dürfen NICHT auf dem Beifahrersitz verwendet werden, wenn dort ein aktiver Front-Airbag vorhanden ist. Kann der Airbag nicht abgeschaltet werden, muss der Kindersitz auf der Rückbank, ebenfalls gegen die Fahrtrichtung, montiert werden.

Moderne Babyschalen können auch mit einem Basisteil verwendet werden. Die Basis bleibt im Auto, die Schale wird auf der Basis eingeklinkt. Dadurch entfällt das manchmal etwas umständliche Sichern mit dem Fahrzeuggurt. Solche Basisteile können mit dem Gurt oder auch mit ISOFIX (siehe Seite 21) befestigt werden.

Quer oder verkehrt?

Wannen sind meist speziell zugelassene Kinderwagenoberteile, die quer zur Fahrtrichtung auf der Sitzbank befestigt werden – sicherheitstechnisch sind diese Wannen gegenüber rückwärts gerichteten Schalen eindeutig im Nachteil. Außerdem sind die meisten Wickelkinder mit fünf Monaten nicht mehr bereit, im Wachzustand längere Zeit still liegen zu bleiben. Die zusätzliche Anschaffung einer Babyschale ist dann unvermeidlich, denn der direkte Wechsel in ein vorwärts gerichtetes System ist zu diesem Zeitpunkt noch viel zu früh (siehe Seite 10).

Bestimmte Kombinationsprodukte können von Geburt an bis 18 kg (Gruppe 1) entgegen der Fahrtrichtung verwendet werden. Diese sind allerdings oft so groß und steil geformt, dass der Transport eines Neugeborenen problema-tisch ist. Alles in allem: Ein klarer Sieg für die moderne Babyschale!

Achtung:

Wir sind die Kleinen! Wenn Babys reisen

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Wir sind die Kleinen!

Vom richtigen Zeitpunkt

Nein, diesmal geht's nicht um den rechtzeitigen Boxenstopp zwecks Windelwechsel. Sondern um den richtigen Zeitpunkt für den Wechsel zum nächstgrößeren Kindersitz. Auch wenn Sie es nicht erwarten können, Ihren kleinen Liebling endlich aus der Sitzschale in einen in Fahrtrichtung weisenden Sitz zu verfrachten: Wechseln Sie so spät wie möglich!

Denn Babys haben einen – im Verhältnis zum gesamten Körper – extrem schweren Kopf. Rund ein Viertel der Gesamtmasse eines Babys macht allein der Kopf aus. Beim Transport gegen die Fahrtrichtung werden sowohl der Rumpf als auch der Kopf und damit auch der zarte, muskulär noch schwach entwickelte Hals gleichmäßig von der Rückenlehne der Babyschale abgestützt. Sitzt ein Kind allerdings zu früh in Fahrtrichtung, so wird im Falle einer Kollision zwar der Rumpf durch die Schultergurte gehalten, der Kopf schnellt da-zwischen aber ungebremst nach vorne.

60 Kilo Kopf

Ein 6 Monate altes Kind wiegt etwa 8 kg, sein Kopf allein bereits rund 2 kg. Bei einem Aufprall mit Tempo 50 wäre sein Kopf dann – bedingt durch die einwirkenden physikalischen Kräfte – 30-mal so schwer, er würde also kurzzeitig 60 kg wiegen. Schwerste Verletzungen der Halswirbelsäule können die Folge sein – an den Gesetzen der Physik ist eben nicht zu rütteln. Die Schlaf- oder Schlummerstellung des vorwärts gerichteten Sitzes verstärkt diesen Effekt in der Regel noch: Der Winkel zwischen Kopf und Körper wird im Fall des Aufpralls noch extremer, die Belastung für die kindliche Halswirbelsäule noch dramatischer.

Bitte warten...

Auch wenn die Beine Ihres Kindes bereits über den unteren Schalenrand hinausragen oder sogar fest gegen die Rückenlehne drücken – warten Sie noch so lange wie möglich mit dem Kindersitz-Wechsel ab. Denn die rückwärts gerichtete Transportmethode ist auch jetzt noch mit Abstand die sicherste: Körper, Hals und Kopf werden im Kollisionsfall gleichmäßig und ohne Verdrehung über die stabile Rückenlehne der Babyschale abgestützt. Kinder in rückwärts gerichteten Sitzen haben ein deutlich geringeres Verletzungsrisiko als Kinder in anderen Rückhaltesystemen.

Gute Gründe für den Wechsel

þIhr Kind reicht mit dem Scheitel bereits nah an den oberen Schalenrand heran. Dies ist vor allem bei veralteten Babyschalen der Gruppe 0 früh der Fall - diese Schalen sind, da nur bis 10 Kilogramm Körpergewicht zugelassen, in der Regel auch kleiner. In diesem Fall am besten in einen größeren, aber immer noch rückwärts gerichteten Kindersitz der Gruppe 0+oder 1 wechseln.

þIhr Kind erreicht das Grenzgewicht. Bei modernen Babyschalen der Gruppe 0+ sind das 13 Kilogramm. Kann es noch nicht aus eigener Kraft stabil sitzen, braucht es einen größeren, ebenfalls gegen die Fahrtrichtung gerichteten Kindersitz der Gruppe 1.

þDas Kind wehrt sich vehement gegen die halb liegende, rückwärts gerichtete Posi-tion. Kann es schon sehr gut längere Zeit selbstständig sitzen, ist ein Wechsel in einen vorwärts gerichteten Sitz - am besten nach Rücksprache mit Ihrem Kinderarzt - möglich. Ist die Stützmuskulatur soweit gekräftigt, dass das eigene Körpergewicht gehalten werden kann, nimmt das Risiko einer Halswirbelverletzung mit steigendem Alter weiter ab.

Wann wechseln wir?

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Wir sind die Kleinen!

Vom richtigen Zeitpunkt

Nein, diesmal geht's nicht um den rechtzeitigen Boxenstopp zwecks Windelwechsel. Sondern um den richtigen Zeitpunkt für den Wechsel zum nächstgrößeren Kindersitz. Auch wenn Sie es nicht erwarten können, Ihren kleinen Liebling endlich aus der Sitzschale in einen in Fahrtrichtung weisenden Sitz zu verfrachten: Wechseln Sie so spät wie möglich!

Denn Babys haben einen – im Verhältnis zum gesamten Körper – extrem schweren Kopf. Rund ein Viertel der Gesamtmasse eines Babys macht allein der Kopf aus. Beim Transport gegen die Fahrtrichtung werden sowohl der Rumpf als auch der Kopf und damit auch der zarte, muskulär noch schwach entwickelte Hals gleichmäßig von der Rückenlehne der Babyschale abgestützt. Sitzt ein Kind allerdings zu früh in Fahrtrichtung, so wird im Falle einer Kollision zwar der Rumpf durch die Schultergurte gehalten, der Kopf schnellt da-zwischen aber ungebremst nach vorne.

60 Kilo Kopf

Ein 6 Monate altes Kind wiegt etwa 8 kg, sein Kopf allein bereits rund 2 kg. Bei einem Aufprall mit Tempo 50 wäre sein Kopf dann – bedingt durch die einwirkenden physikalischen Kräfte – 30-mal so schwer, er würde also kurzzeitig 60 kg wiegen. Schwerste Verletzungen der Halswirbelsäule können die Folge sein – an den Gesetzen der Physik ist eben nicht zu rütteln. Die Schlaf- oder Schlummerstellung des vorwärts gerichteten Sitzes verstärkt diesen Effekt in der Regel noch: Der Winkel zwischen Kopf und Körper wird im Fall des Aufpralls noch extremer, die Belastung für die kindliche Halswirbelsäule noch dramatischer.

Bitte warten...

Auch wenn die Beine Ihres Kindes bereits über den unteren Schalenrand hinausragen oder sogar fest gegen die Rückenlehne drücken – warten Sie noch so lange wie möglich mit dem Kindersitz-Wechsel ab. Denn die rückwärts gerichtete Transportmethode ist auch jetzt noch mit Abstand die sicherste: Körper, Hals und Kopf werden im Kollisionsfall gleichmäßig und ohne Verdrehung über die stabile Rückenlehne der Babyschale abgestützt. Kinder in rückwärts gerichteten Sitzen haben ein deutlich geringeres Verletzungsrisiko als Kinder in anderen Rückhaltesystemen.

Gute Gründe für den Wechsel

þIhr Kind reicht mit dem Scheitel bereits nah an den oberen Schalenrand heran. Dies ist vor allem bei veralteten Babyschalen der Gruppe 0 früh der Fall - diese Schalen sind, da nur bis 10 Kilogramm Körpergewicht zugelassen, in der Regel auch kleiner. In diesem Fall am besten in einen größeren, aber immer noch rückwärts gerichteten Kindersitz der Gruppe 0+oder 1 wechseln.

þIhr Kind erreicht das Grenzgewicht. Bei modernen Babyschalen der Gruppe 0+ sind das 13 Kilogramm. Kann es noch nicht aus eigener Kraft stabil sitzen, braucht es einen größeren, ebenfalls gegen die Fahrtrichtung gerichteten Kindersitz der Gruppe 1.

þDas Kind wehrt sich vehement gegen die halb liegende, rückwärts gerichtete Posi-tion. Kann es schon sehr gut längere Zeit selbstständig sitzen, ist ein Wechsel in einen vorwärts gerichteten Sitz - am besten nach Rücksprache mit Ihrem Kinderarzt - möglich. Ist die Stützmuskulatur soweit gekräftigt, dass das eigene Körpergewicht gehalten werden kann, nimmt das Risiko einer Halswirbelverletzung mit steigendem Alter weiter ab.

Wann wechseln wir?

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Wir sind die Kleinen!

Sicherung von Babyschalen: Richtig ist wichtig!

mFalscher Gurtverlauf: Häufigster Fehler bei der Verwendung von Babyschalen: Der Fahrzeuggurt wird nicht korrekt um die Schale gelegt. Die fatale Folge: Bei einem Unfall kippt die Schale aus der vermeintlich sicheren Verankerung. Der Blick in die Bedienungs-anleitung der Babyschale ist also von großer Bedeutung. Noch besser: Man lässt sich die Montage von einem fachkundigen Verkäufer Schritt für Schritt zeigen – und probiert die Sache in Anwesenheit des Profis auch gleich selbst aus.

mFalsche Richtung: Immer wieder werden Babyschalen auch IN Fahrtrichtung verwendet oder nur mit dem Beckengurt befestigt. Dabei gilt doch der Grundsatz: Babyschalen nur GEGEN die Fahrtrichtung verwenden und IMMER mit Dreipunktgurt sichern.

mZu kurzer Gurt: Wenn der Gurt zu kurz ist, sollte die Wahl auf ein Produkt mit alternativer Gurtführung fallen, das deutlich weniger Gurtband benötigt. In einem wirklich guten Fachgeschäft findet man dazu die ent-sprechende Beratung. Und nicht vergessen: Den Kindersitz VOR dem Kauf im EIGENEN Fahrzeug ausprobieren!

mLockere Schalen: Ein weiterer häufiger Fehler sind zu locker befestigte Babyschalen. Eine gut montierte Babyschale erkennt man auf den ersten Klick: Beim Druck auf die Lösetaste des Fahrzeuggurts sollte die soeben befestigte Babyschale förmlich aus der Sitzbank „heraus-hüpfen“. Wenn nicht, war sie zu locker ange-gurtet.

mLockere Gurte: Die Schultergurte müssen so straff am Körper anliegen, dass bestenfalls eine flache Hand zwischen Gurt und Brustkorb passt.

mDicke Jacke – dickes Ende: Bei winterlichen Autofahrten darf keine dicke Jacke zwischen Gurt und Kind liegen – sie würde im Fall des Unfalles die Schutzwirkung des Gurts beträch-tlich verzögern. Der Experten-Tipp: Rein ins Auto – raus aus dem Anorak! Am besten zieht man dem kleinen Passagier die Jacke vor Fahrtantritt aus und deckt ihn gleich nach dem Anschnallen wieder damit zu. Trägt Ihr Baby einen Overall, so öffnen Sie den Zipp des Overalls so weit, dass die Gurte möglichst direkt am Körper liegen. Und natürlich warm einheizen, das versteht sich von selbst.

mRisiko Schlummerstellung: Gefährlich sind auch Schalen, die zu flach im Fahrzeug positioniert sind. Dadurch steigen bei einem Crash nicht nur die Kopfbelastungen, es besteht auch die Gefahr, dass der Körper aus den Gurten herausrutscht.

Macht keinen Fehler!

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Wir sind die Kleinen!

Sicherung von Babyschalen: Richtig ist wichtig!

mFalscher Gurtverlauf: Häufigster Fehler bei der Verwendung von Babyschalen: Der Fahrzeuggurt wird nicht korrekt um die Schale gelegt. Die fatale Folge: Bei einem Unfall kippt die Schale aus der vermeintlich sicheren Verankerung. Der Blick in die Bedienungs-anleitung der Babyschale ist also von großer Bedeutung. Noch besser: Man lässt sich die Montage von einem fachkundigen Verkäufer Schritt für Schritt zeigen – und probiert die Sache in Anwesenheit des Profis auch gleich selbst aus.

mFalsche Richtung: Immer wieder werden Babyschalen auch IN Fahrtrichtung verwendet oder nur mit dem Beckengurt befestigt. Dabei gilt doch der Grundsatz: Babyschalen nur GEGEN die Fahrtrichtung verwenden und IMMER mit Dreipunktgurt sichern.

mZu kurzer Gurt: Wenn der Gurt zu kurz ist, sollte die Wahl auf ein Produkt mit alternativer Gurtführung fallen, das deutlich weniger Gurtband benötigt. In einem wirklich guten Fachgeschäft findet man dazu die ent-sprechende Beratung. Und nicht vergessen: Den Kindersitz VOR dem Kauf im EIGENEN Fahrzeug ausprobieren!

mLockere Schalen: Ein weiterer häufiger Fehler sind zu locker befestigte Babyschalen. Eine gut montierte Babyschale erkennt man auf den ersten Klick: Beim Druck auf die Lösetaste des Fahrzeuggurts sollte die soeben befestigte Babyschale förmlich aus der Sitzbank „heraus-hüpfen“. Wenn nicht, war sie zu locker ange-gurtet.

mLockere Gurte: Die Schultergurte müssen so straff am Körper anliegen, dass bestenfalls eine flache Hand zwischen Gurt und Brustkorb passt.

mDicke Jacke – dickes Ende: Bei winterlichen Autofahrten darf keine dicke Jacke zwischen Gurt und Kind liegen – sie würde im Fall des Unfalles die Schutzwirkung des Gurts beträch-tlich verzögern. Der Experten-Tipp: Rein ins Auto – raus aus dem Anorak! Am besten zieht man dem kleinen Passagier die Jacke vor Fahrtantritt aus und deckt ihn gleich nach dem Anschnallen wieder damit zu. Trägt Ihr Baby einen Overall, so öffnen Sie den Zipp des Overalls so weit, dass die Gurte möglichst direkt am Körper liegen. Und natürlich warm einheizen, das versteht sich von selbst.

mRisiko Schlummerstellung: Gefährlich sind auch Schalen, die zu flach im Fahrzeug positioniert sind. Dadurch steigen bei einem Crash nicht nur die Kopfbelastungen, es besteht auch die Gefahr, dass der Körper aus den Gurten herausrutscht.

Macht keinen Fehler!

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Wir sind die Mittleren!

Der richtige Sitz für Ihr Kleinkind

Die ECE-Normgruppe 1 beschreibt die mittlere Kindersitz-Kategorie, für Kinder von 9 bis 18 kg bzw. etwa 1 bis 4 Jahren. Diese Kinder sitzen in der Regel in einer weitgehend geschlossenen Schale, die mittels Fahrzeuggurt oder ISOFIX-System mit dem Fahrzeug fest verbunden ist.

Reif für vorwärts gerichtete Sitze sind Kinder, die schon längere Zeit aus eigener Kraft sitzen können. Kleinkinder schlafen bei längeren Autofahrten aber auch noch des öfteren ein und brauchen daher seitliche Abstützung. Bei vielen Sitzen ist auch eine Neigungsverstellung vorgesehen. Bei Modellen mit integriertem Hosenträgergurt funktioniert diese Änderung der Sitzneigung oft in mehreren Stufen, auch wenn das Kind schon im Sitz sitzt. Bei Modellen, die direkt oder indirekt, etwa bei einem Fangkörper, den Fahrzeuggurt zur Sicherung brauchen, ist die Positionsänderung nur in unbesetztem Zustand möglich. Diese Sitze haben zumeist auch nur EINE Ruheposition.

Die Normgruppe 1 bietet vier verschiedene Sicherungsarten:

1. Vorwärts gerichtete Hosenträgersysteme: Moderne,

hochwertige Sitze dieser Bauart sind mit speziellen Dämpfungs-systemen ausgestattet, um die Halswirbelsäule des Kindes im Kollisionsfall vor Überdehnung zu schützen. Trotzdem sollte man ein Kind erst so spät wie möglich in ein vorwärts gerichtetes System setzen.

2. Rückwärts gerichtete Hosenträgersysteme: Sie bieten

bei schweren Frontalkollisionen den besten Schutz. Besonders vorteilhaft sind ISOFIX-Systeme, die zuerst gegen (reboard) und dann in Fahrtrichtung montiert werden können. Nachteile der Reboards: Die Kinder haben weniger Sicht auf Verkehrsgeschehen und Mitfahrer und werden dadurch meist schneller unruhig. Manche Kinder vertragen auch das „Rückwärtsfahren“ nicht so gut. Problematisch ist bei größeren Kindern auch die mangelnde Beinfreiheit.

3. Fangkörpersysteme: Diese Kindersitzart wird besonders bei

Kombinationssitzen eingesetzt. Vorteilhaft sind die einfache Sicherung und die Bewegungsfreiheit auch für ältere Kinder, zudem ist es auch lebhaften Kindern nicht möglich, sich selbst aus diesem Sitz zu befreien. Bei einer Frontalkollision kann der Oberkörper mit nach vorne gehen, wodurch die Nackenbelastungen geringer aus-fallen. Von Nachteil sind das subjektive Engegefühl und die Tatsache, dass der Kopf – besonders größerer Kinder – bei seitlichen Kollisionen leichter an den Dämpfungselementen vorbeirutschen kann.

4. Dreipunktgurt-Systeme: Hier werden Sitz und Kind

gleichzeitig – und ausschließlich – mit dem Fahrzeuggurt gesichert. Dies ist vor allem für kleine Kinder bis etwa 13 kg nicht zu empfehlen. Vorsicht: In dieser Sicherungsvariante werden besonders viele extrem billige und minderwertige Systeme angeboten. Hersteller von Qualitätsprodukten bieten für diesen Bereich Fangtische an. Zumeist sind solche Systeme auch als Kombinationssitze (siehe S. 16) aus-geführt und für mehrere Gewichtsgruppen verwendbar.

Besondere Features am Beispiel Hosenträgersitz:

1 Energieabsorbierende Schulterpolster: Sie bremsen den

Oberkörper des Kindes sanfter ab und verringern gefährliche Spitzenbelastungen vor allem im Kopf- und Nackenbereich. Zur effizienten Wirkung muss der Gurt möglichst straff und direkt an der Schulter aufliegen.

2 Spannvorrichtung für den Fahrzeuggurt: Zur möglichst

straffen Befestigung eines Sitzes im Fahrzeug verfügen bessere Sitze über einen Hebel, mit dem der bereits straff gezogene Fahrzeuggurt nochmals nachgespannt und der Sitz in die Polsterung des Fahrzeugs gepresst wird. Je früher der Kindeskörper im Fall eines Aufpralls an der Fahrzeugverzögerung teilnimmt, desto länger die „Bremsphase“ und desto geringer die Spitzenbelastungen.

3 Integrierte Gurthöhenverstellung: einfaches Höherstellen

der Schultergurte – kein lästiges Gurtumfädeln. So werden auch Bedienungsfehler vermieden.

Wir sind die Mittleren!

3

2

1

Foto: Recaro

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Wir sind die Mittleren!

Der richtige Sitz für Ihr Kleinkind

Die ECE-Normgruppe 1 beschreibt die mittlere Kindersitz-Kategorie, für Kinder von 9 bis 18 kg bzw. etwa 1 bis 4 Jahren. Diese Kinder sitzen in der Regel in einer weitgehend geschlossenen Schale, die mittels Fahrzeuggurt oder ISOFIX-System mit dem Fahrzeug fest verbunden ist.

Reif für vorwärts gerichtete Sitze sind Kinder, die schon längere Zeit aus eigener Kraft sitzen können. Kleinkinder schlafen bei längeren Autofahrten aber auch noch des öfteren ein und brauchen daher seitliche Abstützung. Bei vielen Sitzen ist auch eine Neigungsverstellung vorgesehen. Bei Modellen mit integriertem Hosenträgergurt funktioniert diese Änderung der Sitzneigung oft in mehreren Stufen, auch wenn das Kind schon im Sitz sitzt. Bei Modellen, die direkt oder indirekt, etwa bei einem Fangkörper, den Fahrzeuggurt zur Sicherung brauchen, ist die Positionsänderung nur in unbesetztem Zustand möglich. Diese Sitze haben zumeist auch nur EINE Ruheposition.

Die Normgruppe 1 bietet vier verschiedene Sicherungsarten:

1. Vorwärts gerichtete Hosenträgersysteme: Moderne,

hochwertige Sitze dieser Bauart sind mit speziellen Dämpfungs-systemen ausgestattet, um die Halswirbelsäule des Kindes im Kollisionsfall vor Überdehnung zu schützen. Trotzdem sollte man ein Kind erst so spät wie möglich in ein vorwärts gerichtetes System setzen.

2. Rückwärts gerichtete Hosenträgersysteme: Sie bieten

bei schweren Frontalkollisionen den besten Schutz. Besonders vorteilhaft sind ISOFIX-Systeme, die zuerst gegen (reboard) und dann in Fahrtrichtung montiert werden können. Nachteile der Reboards: Die Kinder haben weniger Sicht auf Verkehrsgeschehen und Mitfahrer und werden dadurch meist schneller unruhig. Manche Kinder vertragen auch das „Rückwärtsfahren“ nicht so gut. Problematisch ist bei größeren Kindern auch die mangelnde Beinfreiheit.

3. Fangkörpersysteme: Diese Kindersitzart wird besonders bei

Kombinationssitzen eingesetzt. Vorteilhaft sind die einfache Sicherung und die Bewegungsfreiheit auch für ältere Kinder, zudem ist es auch lebhaften Kindern nicht möglich, sich selbst aus diesem Sitz zu befreien. Bei einer Frontalkollision kann der Oberkörper mit nach vorne gehen, wodurch die Nackenbelastungen geringer aus-fallen. Von Nachteil sind das subjektive Engegefühl und die Tatsache, dass der Kopf – besonders größerer Kinder – bei seitlichen Kollisionen leichter an den Dämpfungselementen vorbeirutschen kann.

4. Dreipunktgurt-Systeme: Hier werden Sitz und Kind

gleichzeitig – und ausschließlich – mit dem Fahrzeuggurt gesichert. Dies ist vor allem für kleine Kinder bis etwa 13 kg nicht zu empfehlen. Vorsicht: In dieser Sicherungsvariante werden besonders viele extrem billige und minderwertige Systeme angeboten. Hersteller von Qualitätsprodukten bieten für diesen Bereich Fangtische an. Zumeist sind solche Systeme auch als Kombinationssitze (siehe S. 16) aus-geführt und für mehrere Gewichtsgruppen verwendbar.

Besondere Features am Beispiel Hosenträgersitz:

1 Energieabsorbierende Schulterpolster: Sie bremsen den

Oberkörper des Kindes sanfter ab und verringern gefährliche Spitzenbelastungen vor allem im Kopf- und Nackenbereich. Zur effizienten Wirkung muss der Gurt möglichst straff und direkt an der Schulter aufliegen.

2 Spannvorrichtung für den Fahrzeuggurt: Zur möglichst

straffen Befestigung eines Sitzes im Fahrzeug verfügen bessere Sitze über einen Hebel, mit dem der bereits straff gezogene Fahrzeuggurt nochmals nachgespannt und der Sitz in die Polsterung des Fahrzeugs gepresst wird. Je früher der Kindeskörper im Fall eines Aufpralls an der Fahrzeugverzögerung teilnimmt, desto länger die „Bremsphase“ und desto geringer die Spitzenbelastungen.

3 Integrierte Gurthöhenverstellung: einfaches Höherstellen

der Schultergurte – kein lästiges Gurtumfädeln. So werden auch Bedienungsfehler vermieden.

Wir sind die Mittleren!

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Foto: Recaro

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Kombinationssitze – nicht jedes Kindes Sache...

Kombinationssitze decken die Normgruppe 1 und noch eine oder mehrere andere Gruppen ab – und begleiten das Kind über viele Jahre seines Lebens. Finanzielle Ersparnis ist meist dennoch nicht gegeben: Zumindest mehrfach erneuerte Sitzbezüge sind mit einzukalkulieren.

Die Nachteile

Der Körper eines Kindes verändert sich zwischen dem 1. und 12. Lebensjahr sehr stark – der Sitz kann also kaum dem Kleinkind ebenso wie dem jugendlichen Schüler optimal passen. Stichwort Technik: Die innerhalb eines Jahrzehnts entwickelten Produktverbesserungen in Sachen Sicherheit und Komfort können nicht genutzt werden – spätestens nach fünf Jahren ist ein Kindersitz technisch veraltet.

Die Vorteile

Kinder mit besonderen Bedürfnissen oder Kinder, die nicht der „Normgröße“ entsprechen – also etwa besonders zarte oder korpulente Kinder – sind in einem Kombisitz besser aufge-hoben. Vorteilhaft ist ein Kombiprodukt auch etwa für Großeltern, die abwechselnd unterschiedlich große Enkel befördern wollen. Fazit: Aus rein ökonomischen Gründen sollte man Kombinationssitze nicht anschaffen – gewisse individuelle Vorzüge rechtfertigen ihren Einsatz aber sehr wohl.

Immer mit dabei: Integrierte Kindersitze

Sie sind fix in der Sitzbank verankert und können bei Bedarf aus dieser herausgeklappt werden. Für Kinder der Normgruppe 1 (9-18kg) werden

zusätzlich in die Rückenlehne integrierte Hosenträgergurte oder aufsteckbare Fangtische angeboten. Neueste Entwick-lungen bieten auch Seitenschutz im Kopfbereich an. Aktuelle Vergleichstests des ÖAMTC belegen, dass integrierte Sitze mit klassischen Kindersitzen vor allem beim Seitenaufprall sicherheitstechnisch noch nicht ganz mithalten können.

Integrierte Sitze sind zumeist nicht nachrüstbar und kosten deutlich mehr als herkömmliche Sitze. Zielgruppe sind vor allem gewerbliche Nutzer wie etwa Taxiunternehmen oder z.B. Großeltern, die mit ihrem Auto schnell mal als Transportmittel einspringen.

Wie nehmen wir ihn denn?

Hosenträgersitze sind die mit Abstand häufigste Sicherungsart für „die Mittleren“. Unglaubliche 60 Prozent aller Kindersitze werden aber falsch montiert bzw. Kinder nicht korrekt darin gesichert. Hier die zwei Kardinal-Fehler:

1. Falsche Montage

Die Bedienungsanleitung wird ignoriert, der Sitz falsch montiert. Der Fahrzeuggurt wird nicht in die vorgesehenen Führungen eingelegt und auch nicht ordnungsgemäß eingeklemmt. Die wenigsten Sitze werden wirklich straff im Auto montiert. Oberste Faustregel daher: Straff befestigt ist ein Hosenträgersitz dann, wenn er sich – an der Rückenlehne gefasst – nicht merklich von der Fahrzeugsitzbank wegziehen lässt. Aufschlussreich ist auch der „Lösetest“: Man öffnet beim montierten Kindersitz das Fahrzeuggurtschloss. In diesem Moment muss einem der Kinder-sitz durch die nachlassende Spannung förmlich entgegenhüpfen.

Den Kindersitz bei der Montage möglichst fest in die Sitzpolsterung pressen. Erleichterte Montage bieten ISOFIX-Sitze (siehe S. 21).

2. Falsche Sicherung

Die Hosenträgergurte werden nicht straff genug festgezogen. Faustregel: Maximal eine flache Hand darf zwischen Schultergurt und Brustkorb des Kindes passen. Dicke Kleidungsschichten – Daunenjacke, Anorak & Co. – dürfen nicht zwischen Gurt und Kindeskörper liegen. Bei lockerem Gurt oder voluminöser Kleidung ist das Kind im Fall einer Kollision erheblich höheren Aufprallbelastungen ausgesetzt.

Wechselfieber

Auch hier gilt: So spät wie möglich wechseln! Kinder sollten erst mit etwa 110 Zentimetern Körpergröße in eine Sitzerhöhung mit Rückenlehne wechseln. Dabei geht es nicht nur um Größe und Gewicht des jungen Passagiers, son-dern vor allem um dessen geistige Reife. Denn ab nun wird das gute Kind in seinem Sitzkissen direkt mit dem Fahrzeug-Dreipunktgurt gesichert – und der ist frei beweglich... (Bild S. 31). Eine Rückkehr in den „alten“ Sitz führt meist zu massiven Protesten. Fazit: Auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an!

Wichtig:

Besonderheiten Straff & fest

Foto: Concord

Foto: Kiddy

Foto: Grammer

Foto: GDV

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Kombinationssitze – nicht jedes Kindes Sache...

Kombinationssitze decken die Normgruppe 1 und noch eine oder mehrere andere Gruppen ab – und begleiten das Kind über viele Jahre seines Lebens. Finanzielle Ersparnis ist meist dennoch nicht gegeben: Zumindest mehrfach erneuerte Sitzbezüge sind mit einzukalkulieren.

Die Nachteile

Der Körper eines Kindes verändert sich zwischen dem 1. und 12. Lebensjahr sehr stark – der Sitz kann also kaum dem Kleinkind ebenso wie dem jugendlichen Schüler optimal passen. Stichwort Technik: Die innerhalb eines Jahrzehnts entwickelten Produktverbesserungen in Sachen Sicherheit und Komfort können nicht genutzt werden – spätestens nach fünf Jahren ist ein Kindersitz technisch veraltet.

Die Vorteile

Kinder mit besonderen Bedürfnissen oder Kinder, die nicht der „Normgröße“ entsprechen – also etwa besonders zarte oder korpulente Kinder – sind in einem Kombisitz besser aufge-hoben. Vorteilhaft ist ein Kombiprodukt auch etwa für Großeltern, die abwechselnd unterschiedlich große Enkel befördern wollen. Fazit: Aus rein ökonomischen Gründen sollte man Kombinationssitze nicht anschaffen – gewisse individuelle Vorzüge rechtfertigen ihren Einsatz aber sehr wohl.

Immer mit dabei: Integrierte Kindersitze

Sie sind fix in der Sitzbank verankert und können bei Bedarf aus dieser herausgeklappt werden. Für Kinder der Normgruppe 1 (9-18kg) werden

zusätzlich in die Rückenlehne integrierte Hosenträgergurte oder aufsteckbare Fangtische angeboten. Neueste Entwick-lungen bieten auch Seitenschutz im Kopfbereich an. Aktuelle Vergleichstests des ÖAMTC belegen, dass integrierte Sitze mit klassischen Kindersitzen vor allem beim Seitenaufprall sicherheitstechnisch noch nicht ganz mithalten können.

Integrierte Sitze sind zumeist nicht nachrüstbar und kosten deutlich mehr als herkömmliche Sitze. Zielgruppe sind vor allem gewerbliche Nutzer wie etwa Taxiunternehmen oder z.B. Großeltern, die mit ihrem Auto schnell mal als Transportmittel einspringen.

Wie nehmen wir ihn denn?

Hosenträgersitze sind die mit Abstand häufigste Sicherungsart für „die Mittleren“. Unglaubliche 60 Prozent aller Kindersitze werden aber falsch montiert bzw. Kinder nicht korrekt darin gesichert. Hier die zwei Kardinal-Fehler:

1. Falsche Montage

Die Bedienungsanleitung wird ignoriert, der Sitz falsch montiert. Der Fahrzeuggurt wird nicht in die vorgesehenen Führungen eingelegt und auch nicht ordnungsgemäß eingeklemmt. Die wenigsten Sitze werden wirklich straff im Auto montiert. Oberste Faustregel daher: Straff befestigt ist ein Hosenträgersitz dann, wenn er sich – an der Rückenlehne gefasst – nicht merklich von der Fahrzeugsitzbank wegziehen lässt. Aufschlussreich ist auch der „Lösetest“: Man öffnet beim montierten Kindersitz das Fahrzeuggurtschloss. In diesem Moment muss einem der Kinder-sitz durch die nachlassende Spannung förmlich entgegenhüpfen.

Den Kindersitz bei der Montage möglichst fest in die Sitzpolsterung pressen. Erleichterte Montage bieten ISOFIX-Sitze (siehe S. 21).

2. Falsche Sicherung

Die Hosenträgergurte werden nicht straff genug festgezogen. Faustregel: Maximal eine flache Hand darf zwischen Schultergurt und Brustkorb des Kindes passen. Dicke Kleidungsschichten – Daunenjacke, Anorak & Co. – dürfen nicht zwischen Gurt und Kindeskörper liegen. Bei lockerem Gurt oder voluminöser Kleidung ist das Kind im Fall einer Kollision erheblich höheren Aufprallbelastungen ausgesetzt.

Wechselfieber

Auch hier gilt: So spät wie möglich wechseln! Kinder sollten erst mit etwa 110 Zentimetern Körpergröße in eine Sitzerhöhung mit Rückenlehne wechseln. Dabei geht es nicht nur um Größe und Gewicht des jungen Passagiers, son-dern vor allem um dessen geistige Reife. Denn ab nun wird das gute Kind in seinem Sitzkissen direkt mit dem Fahrzeug-Dreipunktgurt gesichert – und der ist frei beweglich... (Bild S. 31). Eine Rückkehr in den „alten“ Sitz führt meist zu massiven Protesten. Fazit: Auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an!

Wichtig:

Besonderheiten Straff & fest

Foto: Concord

Foto: Kiddy

Foto: Grammer

Foto: GDV

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Wir sind die Großen!

Sitz für eine sichere Kindheit

Die ECE-Normgruppen 2/3 bietet älteren Kindern, von 15 bis 36 kg bzw. bis 150 cm Körpergröße, optimale Sicherheit. Da die Kids unter einem Meter fünfzig für die ausschließliche Verwendung des Fahrzeuggurts zu klein sind, brauchen sie ein Sitzkissen – am besten in Kombination mit einer Rücken-lehne, damit der Gurt perfekt über den Körper geführt werden kann und der Kopf geschützt ist.

Schutz für den BauchDie Gefahr einer Verletzung durch den Gurt besteht viel eher am Bauch als am Hals. Gute Sitzerhöhungen verfügen daher über spezielle Gurtführungen (Gurthaken oder -hörner), um vor allem den Beckengurt exakt über das kind-liche Becken zu führen. Billigprodukte bieten diese Schutzeinrichtungen nicht. Bei ihnen besteht daher im Fall einer Kollision das Risiko des Becken-gurt-Abgleitens in den Bauchraum – und somit schwerer Verletzungen an inneren Organen.

RückendeckungDie Rückenlehne – bei Qualitätsprodukten gleich fix montiert – erfüllt mehrere wichtige Schutzfunktionen:

mSie führt den Schultergurt exakt über die Mitte der Schulter – die Gurtführung folgt automatisch dem höhenverstellbaren Kopfteil.

mDie Rückenlehne ersetzt eine fehlende Fahrzeugkopfstütze.

mSie bietet einen guten Seitenaufprallschutz für den Kopf und – bei neueren Modellen – auch für den Rumpf.

mSie verhindert das Zusammensinken des Oberkörpers beim Einschlafen und vermeidet so einerseits das Absinken des Kopfes in den Entfaltungsbereich eines Seitenairbags und andererseits das Entgleiten des Kindes aus dem Schultergurt.

mLast but not least bieten hochwertige Systeme auch eine definierte Ruhestellung, die das Schlafen auf langen Strecken deutlich angenehmer macht. Besonders komfortable Modelle bieten eine zusätzliche Beinablage.

Wir sind die Großen!

Begleiter über viele Jahre

Die Kindersitze der Großen werden von allen Kinderrückhaltesystemen am längsten verwendet – bei einer Einsatzzeit von rund acht Jahren zahlt es sich daher absolut aus, ein hochwertiges Schutzsystem mit strapazierfähigem Bezug zu wählen. Apropos Bezug: Neutrale, zeitlose Designs sind auf lange Sicht die beste Wahl.

Faule Kompromisse

Traurig, aber wahr: Die Sicherung von Kindergarten- und Schulkindern wird in vielen Familien mit der Zeit immer nachlässiger gehandhabt. Schuld daran: Zeitdruck und mangelnde Konsequenz. Der faule Kompromiss lautet dann oftmals: kein Sitzkissen mehr, aber angeschnallt. Ein fataler Fehler im Falle einer Kollision: Bei einem Aufprall wird das Kind in die Sitzbank gedrückt und weicht dabei dem Beckengurt aus. Dieser rutscht vom Beckenknochen ab und dringt mit ungeheurer Wucht in den Bauchraum ein. Schwerste und lebensbedrohliche Unterbauchverletzungen sind die Folge.

Gurt, quo vadis?

Manche Gurte sind leider auf Irrwegen unterwegs: verdreht, falsch geführt, nicht straff genug. Häufigster Fehler beim Sichern des Kindes: falscher Gurtverlauf im Beckenbereich. Der Beckengurt muss in beide Gurthaken eingelegt werden. Den Schultergurt hängt man in den näher liegenden Gurthaken des Kindersitzes ein. Der Gurt muss über die Mitte der Schulter verlaufen – eine gute Rückenstütze ist dabei hilf-reich.

Zweithäufigster Fehler: Der Gurt ist nicht straff genug festgezogen. Wenn ältere Kinder selbst ihren Gurt schließen wollen, muss sich der Fahrer davon überzeugen, dass der Gurt auch tatsächlich straff sitzt.

Der Gurt muss richtig eingehängt und straffgezogen sein und er darf nicht verdreht sein. Achten Sie beim Kauf einer Sitzerhöhung darauf, dass sie mit dem Fahrzeug – insbesondere mit Kopfstütze und Gurtgeometrie – kompatibel ist. Ein Probeeinbau schafft in dieser Hinsicht Klarheit.

Fazit:

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Wir sind die Großen!

Sitz für eine sichere Kindheit

Die ECE-Normgruppen 2/3 bietet älteren Kindern, von 15 bis 36 kg bzw. bis 150 cm Körpergröße, optimale Sicherheit. Da die Kids unter einem Meter fünfzig für die ausschließliche Verwendung des Fahrzeuggurts zu klein sind, brauchen sie ein Sitzkissen – am besten in Kombination mit einer Rücken-lehne, damit der Gurt perfekt über den Körper geführt werden kann und der Kopf geschützt ist.

Schutz für den BauchDie Gefahr einer Verletzung durch den Gurt besteht viel eher am Bauch als am Hals. Gute Sitzerhöhungen verfügen daher über spezielle Gurtführungen (Gurthaken oder -hörner), um vor allem den Beckengurt exakt über das kind-liche Becken zu führen. Billigprodukte bieten diese Schutzeinrichtungen nicht. Bei ihnen besteht daher im Fall einer Kollision das Risiko des Becken-gurt-Abgleitens in den Bauchraum – und somit schwerer Verletzungen an inneren Organen.

RückendeckungDie Rückenlehne – bei Qualitätsprodukten gleich fix montiert – erfüllt mehrere wichtige Schutzfunktionen:

mSie führt den Schultergurt exakt über die Mitte der Schulter – die Gurtführung folgt automatisch dem höhenverstellbaren Kopfteil.

mDie Rückenlehne ersetzt eine fehlende Fahrzeugkopfstütze.

mSie bietet einen guten Seitenaufprallschutz für den Kopf und – bei neueren Modellen – auch für den Rumpf.

mSie verhindert das Zusammensinken des Oberkörpers beim Einschlafen und vermeidet so einerseits das Absinken des Kopfes in den Entfaltungsbereich eines Seitenairbags und andererseits das Entgleiten des Kindes aus dem Schultergurt.

mLast but not least bieten hochwertige Systeme auch eine definierte Ruhestellung, die das Schlafen auf langen Strecken deutlich angenehmer macht. Besonders komfortable Modelle bieten eine zusätzliche Beinablage.

Wir sind die Großen!

Begleiter über viele Jahre

Die Kindersitze der Großen werden von allen Kinderrückhaltesystemen am längsten verwendet – bei einer Einsatzzeit von rund acht Jahren zahlt es sich daher absolut aus, ein hochwertiges Schutzsystem mit strapazierfähigem Bezug zu wählen. Apropos Bezug: Neutrale, zeitlose Designs sind auf lange Sicht die beste Wahl.

Faule Kompromisse

Traurig, aber wahr: Die Sicherung von Kindergarten- und Schulkindern wird in vielen Familien mit der Zeit immer nachlässiger gehandhabt. Schuld daran: Zeitdruck und mangelnde Konsequenz. Der faule Kompromiss lautet dann oftmals: kein Sitzkissen mehr, aber angeschnallt. Ein fataler Fehler im Falle einer Kollision: Bei einem Aufprall wird das Kind in die Sitzbank gedrückt und weicht dabei dem Beckengurt aus. Dieser rutscht vom Beckenknochen ab und dringt mit ungeheurer Wucht in den Bauchraum ein. Schwerste und lebensbedrohliche Unterbauchverletzungen sind die Folge.

Gurt, quo vadis?

Manche Gurte sind leider auf Irrwegen unterwegs: verdreht, falsch geführt, nicht straff genug. Häufigster Fehler beim Sichern des Kindes: falscher Gurtverlauf im Beckenbereich. Der Beckengurt muss in beide Gurthaken eingelegt werden. Den Schultergurt hängt man in den näher liegenden Gurthaken des Kindersitzes ein. Der Gurt muss über die Mitte der Schulter verlaufen – eine gute Rückenstütze ist dabei hilf-reich.

Zweithäufigster Fehler: Der Gurt ist nicht straff genug festgezogen. Wenn ältere Kinder selbst ihren Gurt schließen wollen, muss sich der Fahrer davon überzeugen, dass der Gurt auch tatsächlich straff sitzt.

Der Gurt muss richtig eingehängt und straffgezogen sein und er darf nicht verdreht sein. Achten Sie beim Kauf einer Sitzerhöhung darauf, dass sie mit dem Fahrzeug – insbesondere mit Kopfstütze und Gurtgeometrie – kompatibel ist. Ein Probeeinbau schafft in dieser Hinsicht Klarheit.

Fazit:

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Alle einsteigen! Drei Kinder und mehr? Bitte sehr!

Sollen auf einer Sitzbank drei Kinder nebeneinander mit Kindersitzen gesichert werden, bedeutet das meist eine hohe technische Heraus-forderung. Wer in einem fünfsitzigen Fahrzeug des öfteren mehrere Kinder transportieren will, sollte dies bereits bei der Auswahl des Fahrzeugs wie auch der Kindersitze genau berücksichtigen.

Die Mittelsitz-Schikane

Häufigstes Problem, vor allem bei älteren Fahrzeugen: Auf dem Mittelsitz der Rückbank ist nur ein Beckengurt vorhanden. Bis auf wenige Ausnahmen sind die aktuellen Kindersitze nicht mehr für diese Montageart zugelassen. Der nachträgliche Einbau eines Dreipunktgurts ist in den meisten Fällen nicht möglich bzw. zu teuer. Für Kinder unter 25 kg gibt es einige wenige Sitze, die mit Beckengurt verwendet werden können. Kinder über 25 kg Körpergewicht brauchen zur optimalen Sicherung ein Sitzkissen samt Rückenlehne und Dreipunktgurt.

Probleme: Montage und Enge

Aber selbst bei moderneren Fahrzeugen kann es eng werden, wenn die Sitzbank ungünstig ausgeformt ist oder schlicht nicht breit genug, um drei Kindersitzen nebeneinander Platz zu bieten. Wenn man zu viert (Fahrer + drei Kinder) unterwegs ist, z.B. auf Kurzstrecken wie Schulweg oder Einkauf, kann man auch eines der Kinder samt Kindersitz auf dem Beifahrersitz unterbringen. Zu fünft (zwei Erwachsene + drei Kinder) wird es dann meist schon problematisch – oder zumindest recht eng.

Wir haben sehr viel Platz...

Die beste Lösung für die Großfamilie ist sicherlich ein geräumiger Kompakt- oder Minivan, eventuell mit gleich breiten Einzelsitzen. Hier können dann auch moderne Schutzeinrichtungen wie ISOFIX und integrierte Sitze problemlos nebeneinander genutzt werden. Mögliche weitere Mitfahrer finden bequem in der dritten Sitzreihe Platz. Weitere Tipps und Tricks zum Thema „Drei und mehr Kinder im Auto“ unter www.autokindersitz.at!

Drei in einer Reih'...

Sie haben schon von ISOFIX gehört, wissen aber nicht genau, worum es sich dabei dreht? Nun, mit dem Hund von Obelix hat es jedenfalls nichts zu tun. ISOFIX ist viel mehr eine weltweit normierte Steck-verbindung zwischen entsprechend ausgestatteten Fahrzeugen und Kindersitzen. ISOFIX-Sitze werden nur über zwei Metallhaken mit dem Fahrzeug verbunden. Der Fahrzeuggurt ist dabei zur Sicherung nicht erforderlich. Zusätzlich wird je nach Modell noch ein Stützbein oder ein weiter oben liegender Befestigungsgurt eingesetzt.

ISOFIX – wie geht das?

Grundvoraussetzung für ein funktionierendes ISOFIX-System: Sowohl Kindersitz als auch Fahrzeug müssen über die passenden Verbindungselemente verfügen – siehe jeweilige Bedienungsanleitung. Suche nach der Sicherheit: Die ISOFIX-Halterungen am Auto sind zumeist ein wenig im Spalt zwischen Sitzlehne und -bank versteckt.

Achtung! Manche Fahrzeuge sind in ihrer Bauart zwar prinzipiell auf ISOFIX vorbereitet – für die Montage der ISOFIX-Bügel muss man allerdings extra bezahlen. In manchen Fahrzeugen gibt es auf Wunsch ISOFIX auch auf dem Beifahrersitz.

ISOFIX – was bringt es?

Hier die wesentlichen Vorteile von ISOFIX

þDurch den Wegfall der Befestigung mit dem Gurt werden nahezu alle Montagefehler ausgeschlossen.

þDurch die starre Verbindung mit der Fahrzeugkarosserie nimmt der Kindersitz und damit auch das Kind deutlich früher an der Fahrzeug-verzögerung teil. Die „Bremsphase“ wird verlängert – geringere Spitzenbelastungen sind die Folge.

þEinfacher und rascher Aus- und Einbau des Kindersitzes – ISOFIX-Sitze können in der Regel auch mit einem serienmäßigen Fahr-zeugdreipunktgurt befestigt werden.

Nicht jeder ISOFIX-Sitz ist in jedem Auto zulässig. Siehe also Fahrzeugliste des Kindersitzes – sie informiert über die jeweilige Kompatibilität. Fahrzeuglisten sind tagesaktuell auch auf den Websites der Kindersitz-Hersteller zu finden.

Wichtig:

Was genau ist ISOFIX?

1: Karosserie3: Rastarm5: Rastbügel

2: Kindersitz4: Einführhilfe

2 1

3

54

Grafik: Römer

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Alle einsteigen! Drei Kinder und mehr? Bitte sehr!

Sollen auf einer Sitzbank drei Kinder nebeneinander mit Kindersitzen gesichert werden, bedeutet das meist eine hohe technische Heraus-forderung. Wer in einem fünfsitzigen Fahrzeug des öfteren mehrere Kinder transportieren will, sollte dies bereits bei der Auswahl des Fahrzeugs wie auch der Kindersitze genau berücksichtigen.

Die Mittelsitz-Schikane

Häufigstes Problem, vor allem bei älteren Fahrzeugen: Auf dem Mittelsitz der Rückbank ist nur ein Beckengurt vorhanden. Bis auf wenige Ausnahmen sind die aktuellen Kindersitze nicht mehr für diese Montageart zugelassen. Der nachträgliche Einbau eines Dreipunktgurts ist in den meisten Fällen nicht möglich bzw. zu teuer. Für Kinder unter 25 kg gibt es einige wenige Sitze, die mit Beckengurt verwendet werden können. Kinder über 25 kg Körpergewicht brauchen zur optimalen Sicherung ein Sitzkissen samt Rückenlehne und Dreipunktgurt.

Probleme: Montage und Enge

Aber selbst bei moderneren Fahrzeugen kann es eng werden, wenn die Sitzbank ungünstig ausgeformt ist oder schlicht nicht breit genug, um drei Kindersitzen nebeneinander Platz zu bieten. Wenn man zu viert (Fahrer + drei Kinder) unterwegs ist, z.B. auf Kurzstrecken wie Schulweg oder Einkauf, kann man auch eines der Kinder samt Kindersitz auf dem Beifahrersitz unterbringen. Zu fünft (zwei Erwachsene + drei Kinder) wird es dann meist schon problematisch – oder zumindest recht eng.

Wir haben sehr viel Platz...

Die beste Lösung für die Großfamilie ist sicherlich ein geräumiger Kompakt- oder Minivan, eventuell mit gleich breiten Einzelsitzen. Hier können dann auch moderne Schutzeinrichtungen wie ISOFIX und integrierte Sitze problemlos nebeneinander genutzt werden. Mögliche weitere Mitfahrer finden bequem in der dritten Sitzreihe Platz. Weitere Tipps und Tricks zum Thema „Drei und mehr Kinder im Auto“ unter www.autokindersitz.at!

Drei in einer Reih'...

Sie haben schon von ISOFIX gehört, wissen aber nicht genau, worum es sich dabei dreht? Nun, mit dem Hund von Obelix hat es jedenfalls nichts zu tun. ISOFIX ist viel mehr eine weltweit normierte Steck-verbindung zwischen entsprechend ausgestatteten Fahrzeugen und Kindersitzen. ISOFIX-Sitze werden nur über zwei Metallhaken mit dem Fahrzeug verbunden. Der Fahrzeuggurt ist dabei zur Sicherung nicht erforderlich. Zusätzlich wird je nach Modell noch ein Stützbein oder ein weiter oben liegender Befestigungsgurt eingesetzt.

ISOFIX – wie geht das?

Grundvoraussetzung für ein funktionierendes ISOFIX-System: Sowohl Kindersitz als auch Fahrzeug müssen über die passenden Verbindungselemente verfügen – siehe jeweilige Bedienungsanleitung. Suche nach der Sicherheit: Die ISOFIX-Halterungen am Auto sind zumeist ein wenig im Spalt zwischen Sitzlehne und -bank versteckt.

Achtung! Manche Fahrzeuge sind in ihrer Bauart zwar prinzipiell auf ISOFIX vorbereitet – für die Montage der ISOFIX-Bügel muss man allerdings extra bezahlen. In manchen Fahrzeugen gibt es auf Wunsch ISOFIX auch auf dem Beifahrersitz.

ISOFIX – was bringt es?

Hier die wesentlichen Vorteile von ISOFIX

þDurch den Wegfall der Befestigung mit dem Gurt werden nahezu alle Montagefehler ausgeschlossen.

þDurch die starre Verbindung mit der Fahrzeugkarosserie nimmt der Kindersitz und damit auch das Kind deutlich früher an der Fahrzeug-verzögerung teil. Die „Bremsphase“ wird verlängert – geringere Spitzenbelastungen sind die Folge.

þEinfacher und rascher Aus- und Einbau des Kindersitzes – ISOFIX-Sitze können in der Regel auch mit einem serienmäßigen Fahr-zeugdreipunktgurt befestigt werden.

Nicht jeder ISOFIX-Sitz ist in jedem Auto zulässig. Siehe also Fahrzeugliste des Kindersitzes – sie informiert über die jeweilige Kompatibilität. Fahrzeuglisten sind tagesaktuell auch auf den Websites der Kindersitz-Hersteller zu finden.

Wichtig:

Was genau ist ISOFIX?

1: Karosserie3: Rastarm5: Rastbügel

2: Kindersitz4: Einführhilfe

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Grafik: Römer

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Sicher unterwegs - Auto Kinder Sitz

Die Top-Ausstattung fürs Family-Fahrzeug

Sie suchen ein Familienauto, in dem Sicherheit und Komfort für Groß und Klein groß geschrieben werden? So sieht sie aus, die familiengerechte Fahrzeugausstattung!

Extras in Sachen Sicherheit:

mDreipunktgurte auf allen Sitzplätzen, wenn möglich höhenverstellbar, Ausstattung mit Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer, tief liegende, bewegliche Gurtschlösser, obere Gurtumlenkpunkte liegen hinter der Ebene der Sitzbank-Rückenlehne, ausreichend lange Gurtbänder für die Montage von Babyschalen

mHöhen- und neigungsverstellbare, bei Bedarf auch entfernbare Kopf-stützen

mIntegrierte Sitze, optional verfügbar

Alles rund ums Auto

mISOFIX-Halterungen samt Top-Tether-Montagepunkten, zumindest an den beiden äußeren Sitzen der zweiten Sitzreihe, optional auch auf dem Beifahrersitz

mAirbag-Deaktivierung am Beifahrersitz, am besten sensorgesteuert (CPOD), andernfalls mit Schlüsselschalter

mEinklemmschutz bei elektrischen Fensterhebern und Schiebe-dächern

mAusführliche, klar verständliche Kindersitz-Verwendungshinweise im Fahrzeug-Handbuch

mTrenngitter/-netz bei Kombis

mVerbundglas auch bei den Seitenscheiben

mSeiten-Airbags für Kopf und Brustkorb auch in der 2. und 3. Sitzreihe (zumindest optional)

Extras in Sachen Komfort:

mabgedunkelte Seitenscheiben, Sonnenrollos

mStandheizung, optional

mKlimaanlage

mausreichend Beinfreiheit

Die absoluten Don´ts im Familienauto:

mAirbags, die nicht deaktiviert werden können

mGurte, die quer durch das Ladeabteil geführt werden müssen

mGurtbänder, die für eine ordnungsgemäße Babysitz-Montage zu kurz sind

mBodenstaufächer mit schwach dimensionierten Deckeln, die Stützbeinen von Kindersitzen nicht standhalten können

Der beste Platz

Der sicherste Platz für Ihr Kind ist der Mittelplatz der 2. Sitzreihe – wenn auf diesem alle notwendigen Sicherheitseinrichtungen vorhanden sind. Der zweitbeste Platz ist der rechte Seitenplatz der 2. Reihe.

Grafik:

1 Gurtkraftbegrenzer in der Gurtrolle mit Begrenzung der auf den Brustkorb wirkenden Kräfte 5 Anti-submarining Gurtschlösser- verhindern das

„Durchtauchen“ des Beckens unter dem Beckengurtteil11 ISOFIX-Ankerpunkte

3 Gurtstraffer im Gurtschloss 9 Sensor für die Sitzposition

7 Selbsteinstellende Frontairbags (Kraft und Größe der Entfaltung orientiert sich an unterschiedlichen Parametern wie Unfallschwere, Kollisionsart, Gewicht des Insassen)

2 Gurtstraffer – Begrenzung der auf das Becken wirkenden Kräfte 6 Seitenairbags für den Brustkorbbereich 12 Airbagsteuergerät samt Auslösesensorik

4 Gurtstraffer mit Begrenzung der auf den Brustkorb wirkenden Kräfte

10 Deaktivierung für Beifahrerairbag

8 Windowbags für den Kopf (durchgängig für 1. UND 2. Sitzreihe)

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Sicher unterwegs - Auto Kinder Sitz

Die Top-Ausstattung fürs Family-Fahrzeug

Sie suchen ein Familienauto, in dem Sicherheit und Komfort für Groß und Klein groß geschrieben werden? So sieht sie aus, die familiengerechte Fahrzeugausstattung!

Extras in Sachen Sicherheit:

mDreipunktgurte auf allen Sitzplätzen, wenn möglich höhenverstellbar, Ausstattung mit Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer, tief liegende, bewegliche Gurtschlösser, obere Gurtumlenkpunkte liegen hinter der Ebene der Sitzbank-Rückenlehne, ausreichend lange Gurtbänder für die Montage von Babyschalen

mHöhen- und neigungsverstellbare, bei Bedarf auch entfernbare Kopf-stützen

mIntegrierte Sitze, optional verfügbar

Alles rund ums Auto

mISOFIX-Halterungen samt Top-Tether-Montagepunkten, zumindest an den beiden äußeren Sitzen der zweiten Sitzreihe, optional auch auf dem Beifahrersitz

mAirbag-Deaktivierung am Beifahrersitz, am besten sensorgesteuert (CPOD), andernfalls mit Schlüsselschalter

mEinklemmschutz bei elektrischen Fensterhebern und Schiebe-dächern

mAusführliche, klar verständliche Kindersitz-Verwendungshinweise im Fahrzeug-Handbuch

mTrenngitter/-netz bei Kombis

mVerbundglas auch bei den Seitenscheiben

mSeiten-Airbags für Kopf und Brustkorb auch in der 2. und 3. Sitzreihe (zumindest optional)

Extras in Sachen Komfort:

mabgedunkelte Seitenscheiben, Sonnenrollos

mStandheizung, optional

mKlimaanlage

mausreichend Beinfreiheit

Die absoluten Don´ts im Familienauto:

mAirbags, die nicht deaktiviert werden können

mGurte, die quer durch das Ladeabteil geführt werden müssen

mGurtbänder, die für eine ordnungsgemäße Babysitz-Montage zu kurz sind

mBodenstaufächer mit schwach dimensionierten Deckeln, die Stützbeinen von Kindersitzen nicht standhalten können

Der beste Platz

Der sicherste Platz für Ihr Kind ist der Mittelplatz der 2. Sitzreihe – wenn auf diesem alle notwendigen Sicherheitseinrichtungen vorhanden sind. Der zweitbeste Platz ist der rechte Seitenplatz der 2. Reihe.

Grafik:

1 Gurtkraftbegrenzer in der Gurtrolle mit Begrenzung der auf den Brustkorb wirkenden Kräfte 5 Anti-submarining Gurtschlösser- verhindern das

„Durchtauchen“ des Beckens unter dem Beckengurtteil11 ISOFIX-Ankerpunkte

3 Gurtstraffer im Gurtschloss 9 Sensor für die Sitzposition

7 Selbsteinstellende Frontairbags (Kraft und Größe der Entfaltung orientiert sich an unterschiedlichen Parametern wie Unfallschwere, Kollisionsart, Gewicht des Insassen)

2 Gurtstraffer – Begrenzung der auf das Becken wirkenden Kräfte 6 Seitenairbags für den Brustkorbbereich 12 Airbagsteuergerät samt Auslösesensorik

4 Gurtstraffer mit Begrenzung der auf den Brustkorb wirkenden Kräfte

10 Deaktivierung für Beifahrerairbag

8 Windowbags für den Kopf (durchgängig für 1. UND 2. Sitzreihe)

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Sicher unterwegs - Auto Kinder Sitz

Ein Kindersitz, der perfekt zu Kind und Auto passt, ist manchmal gar nicht so leicht zu finden. Lesen Sie dazu unseren Leitfaden – er liefert Ihnen Schritt für Schritt konkrete Unterstützung. Hat Ihr Kind aber bereits einen hochqualitativen Kindersitz, stellt sich zuerst einmal die Frage, ob die Zeit wirklich schon reif für das nächste Sitzmodell ist – siehe dazu auch Seite 10.

Leitfaden für den Kindersitzkauf

Schritt 1: Erstellen eines persönlichen Profils

mWie schwer und wie groß ist mein Kind?

mIn welchem/n Auto/s will ich es transportieren? Welche Marke, Type? Gibt es spezielle Ausstattungen für Kinder (z.B. ausschaltbarer Beifahrer-Airbag, ISOFIX-Halterungen, höhenverstellbare Gurte,...)?

mGibt es weitere Mitreisende (Geschwister, Oma, Freunde, Hund,...)?

mGibt es besondere Bedürfnisse (z.B. häufige Langstreckenfahrten, benötigte individuelle Sitz-Lösungen)?

Schritt 2: Einholen von Informationen

mWas empfiehlt der Hersteller des Fahrzeugs in puncto Kindersitze?

mIch verschaffe mir einen Überblick über – für mein Kind und mein Auto – geeignete Systeme, u.a. auf der Kindersitzdatenbank von www.autokindersitz.at

mIch informiere mich über Kindersitz-Testberichte, z.B. unter www.oeamtc.at

mIch besuche die Websites der Kindersitz-Hersteller.

mIch wähle eine professionelle Verkaufsstelle mit fachlich kompetenter Beratung aus.

Nach solch perfekter Vorbereitung können Sie beruhigt einkaufen gehen – auch aus Expertensicht gibt es grünes Licht für den Kindersitzkauf!

Wir kaufen einen Kindersitz!

Experten-Tipps:

þNehmen Sie bitte unbedingt Ihr Kind und Ihr(e) Auto(s) zur Kauf-beratung mit.

þNehmen Sie sich Zeit für die Beratung – und eine Begleitperson mit, die während des Verkaufsgesprächs auf Ihr Kind aufpasst.

þEin guter Verkaufsberater wird Sie nach einigen Punkten fragen, die Sie in Schritt 1 schon eruiert haben. Bei ISOFIX-Sitzen muss unbedingt geprüft werden, ob der Sitz für das jeweilige Fahrzeug freigegeben ist (Fahrzeugtypenliste).

þLassen Sie sich die Funktionen genau vorführen und erklären – am besten anhand eines Demo-Sitzes, den es in jedem guten Fachgeschäft gibt.

þProbieren Sie die Montage des Kindersitzes im EIGENEN Fahrzeug mit Ihrem EIGENEN Kind aus – unter Anleitung des Verkäufers.

Drei Euro für die Sicherheit

Keine Frage: Sicherheit kostet Geld. Doch nicht so viel, wie Sie vielleicht denken. Alles in allem belaufen sich die Kosten für die drei unterschiedlichen Kindersitz-Modelle, die Ihr Kind bis zum Erreichen einer Körpergröße von 150 cm braucht, auf rund EUR 500,-. Das sind nicht einmal EUR 3,- pro Monat. Da wird für Spielzeug oder Schokolade weit mehr ausgegeben. Drei Euro für die Sicherheit – weil Ihr Kind es Ihnen Wert ist.

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Sicher unterwegs - Auto Kinder Sitz

Ein Kindersitz, der perfekt zu Kind und Auto passt, ist manchmal gar nicht so leicht zu finden. Lesen Sie dazu unseren Leitfaden – er liefert Ihnen Schritt für Schritt konkrete Unterstützung. Hat Ihr Kind aber bereits einen hochqualitativen Kindersitz, stellt sich zuerst einmal die Frage, ob die Zeit wirklich schon reif für das nächste Sitzmodell ist – siehe dazu auch Seite 10.

Leitfaden für den Kindersitzkauf

Schritt 1: Erstellen eines persönlichen Profils

mWie schwer und wie groß ist mein Kind?

mIn welchem/n Auto/s will ich es transportieren? Welche Marke, Type? Gibt es spezielle Ausstattungen für Kinder (z.B. ausschaltbarer Beifahrer-Airbag, ISOFIX-Halterungen, höhenverstellbare Gurte,...)?

mGibt es weitere Mitreisende (Geschwister, Oma, Freunde, Hund,...)?

mGibt es besondere Bedürfnisse (z.B. häufige Langstreckenfahrten, benötigte individuelle Sitz-Lösungen)?

Schritt 2: Einholen von Informationen

mWas empfiehlt der Hersteller des Fahrzeugs in puncto Kindersitze?

mIch verschaffe mir einen Überblick über – für mein Kind und mein Auto – geeignete Systeme, u.a. auf der Kindersitzdatenbank von www.autokindersitz.at

mIch informiere mich über Kindersitz-Testberichte, z.B. unter www.oeamtc.at

mIch besuche die Websites der Kindersitz-Hersteller.

mIch wähle eine professionelle Verkaufsstelle mit fachlich kompetenter Beratung aus.

Nach solch perfekter Vorbereitung können Sie beruhigt einkaufen gehen – auch aus Expertensicht gibt es grünes Licht für den Kindersitzkauf!

Wir kaufen einen Kindersitz!

Experten-Tipps:

þNehmen Sie bitte unbedingt Ihr Kind und Ihr(e) Auto(s) zur Kauf-beratung mit.

þNehmen Sie sich Zeit für die Beratung – und eine Begleitperson mit, die während des Verkaufsgesprächs auf Ihr Kind aufpasst.

þEin guter Verkaufsberater wird Sie nach einigen Punkten fragen, die Sie in Schritt 1 schon eruiert haben. Bei ISOFIX-Sitzen muss unbedingt geprüft werden, ob der Sitz für das jeweilige Fahrzeug freigegeben ist (Fahrzeugtypenliste).

þLassen Sie sich die Funktionen genau vorführen und erklären – am besten anhand eines Demo-Sitzes, den es in jedem guten Fachgeschäft gibt.

þProbieren Sie die Montage des Kindersitzes im EIGENEN Fahrzeug mit Ihrem EIGENEN Kind aus – unter Anleitung des Verkäufers.

Drei Euro für die Sicherheit

Keine Frage: Sicherheit kostet Geld. Doch nicht so viel, wie Sie vielleicht denken. Alles in allem belaufen sich die Kosten für die drei unterschiedlichen Kindersitz-Modelle, die Ihr Kind bis zum Erreichen einer Körpergröße von 150 cm braucht, auf rund EUR 500,-. Das sind nicht einmal EUR 3,- pro Monat. Da wird für Spielzeug oder Schokolade weit mehr ausgegeben. Drei Euro für die Sicherheit – weil Ihr Kind es Ihnen Wert ist.

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Sicher unterwegs - Auto Kinder Sitz

Veraltete Kindersitze – große Gefahr

Secondhand-Schlittschuhe entscheiden nicht über Leben und Tod – Kindersitze aus zweiter Hand sehr wohl, wenn's bei einem Crash ums Überleben geht.

Bei alten Kindersitzen gibt es zwei große Probleme:

1. Veraltete Technik: Ein Produkt, das vor fünf Jahren noch top war, ist dies heute mit Sicherheit nicht mehr. Laufender technischer Fortschritt schützt immer effizienter vor Unfallfolgen, neuere Sicherungssysteme bieten auch mehr Komfort.

2. Gebrauchsschäden und Manipulationen: Ob Schultergurte, die nach dem Waschen des Bezugs falsch eingehängt werden, Sitz-schalen, die nach einem Sturz auf den harten Kellerboden unsichtbare Strukturrisse auf-weisen oder gar bereits höchster Belastung ausgesetzte „Unfallsitze“ – Veränderungen des Sicherungssystems erhöhen das Risiko des Kindes im Fall eines Unfalls.

Checkliste Secondhand-Sitze

Es gibt genügend gute Gründe, gerade bei Kindersitzen nicht zu sparen. Soll oder muss dennoch ein gebrauchter Sitz zum Einsatz kommen, dann bitte nur nach folgenden Richtlinien:

þECE-Norm R44/03 oder R44/04: Das ECE-Prüfzeichen muss auf jedem Kindersitz angebracht sein. Die Prüfnummer muss mit 03 oder 04 beginnen. Mit 02 oder gar 01 beginnende Nummern bezeichnen veraltete Sitzmodelle, die nicht mehr verwendet werden dürfen.

þGut gebaut und gut beraten: Übernehmen Sie nur Markenprodukte mit verlässlicher Ersatzteil-versorgung und Kundenberatung durch den Hersteller.

Wirklich ein Schnäppchen?

þMaximal vier Jahre: Kindersitze für Babys und Kleinkinder sollten bei Übergabe nicht älter als vier Jahre sein (gilt für die Gruppen 0+/1).

þKomplettpaket: Bedienungsanleitung – bitte vor dem Kauf lesen! –, einwandfreie Funktion aller beweglichen Teile und vollständiges Zubehör sind das A & O. Fehlen Bauteile oder scheinen Teile beschädigt oder nicht funktionstüchtig, lieber Hände weg!

þVertrauenssache: Von enormem Vorteil ist ein Sitz, über dessen Vorgeschichte man Bescheid weiß und dessen Vorbesitzer man persönlich kennt. Lassen Sie sich vom Vorbesitzer die Unfallfreiheit des Sitzes bestätigen.

þWertvolle Information: Holen Sie Informationen über den Hersteller und dessen Empfehlungen ein!

þPerfekte Passform: Auch der gebrauchte Sitz muss zu Kind und Auto passen – genauso wie ein neuer. Auch die Montage des „Gebrauchten“ unbedingt vor Kauf bzw. Übernahme ausprobieren!

þUnter der Lupe: Gebrauchte Sitze können auch an bestimmten Stützpunkten der Autofahrerclubs durch geschulte Mitarbeiter überprüft werden.

Schutz durch das Gesetz

In Österreich ist nicht nur der gewerbliche, sondern auch der private Handel mit gebrauchten Kindersitzen, die nicht mindestens die Normversion ECE 44/03 erfüllen, bei bis zu EUR 5.000,- Euro Strafe gesetzlich verboten.

Autokindersitz.at stellt allen Webseiten-Verantwort-lichen, auf deren Internetseiten gebrauchte Kindersitze angeboten werden, einen Warnhinweis in Form eines Signets zur Verfügung. Damit sollen Eltern darauf hin-gewiesen werden, beim Kauf eines gebrauchten Kindersitzes unbedingt auf die entsprechende Sicher-heitsnorm zu achten. Mehr dazu auf www.autokindersitz.at

Sparen, wo's geht – aber nicht bei der Sicherheit: Lieber Secondhand-Jeans als ein zweitklassiger Kindersitz!Experten-Empfehlung:

Entscheidende Unterschiede - was alten Sitzen fehlt:

�Modernes 5Pkt-Gurtsystem�Zentralspannvorrichtung = gleich-

mäßige Gurtspannung�Schultergurthöhenverstellung ohne

Gurtumfädeln�Energieabsorbierende Schultergurt-

auflagen (Reibung und Dämpfung)�Energieabsorbierender Kunststoff im

gesamten Rückenbereich�Seitenaufprallschutz im Kopf-, Brust-

und Beckenbereich�Gurtschloss mit hoher Schlossöffnungs-

kraft�Fahrzeuggurt mehrmals geklemmt,

Gurtführung optimiert�Zusätzliche Spannvorrichtung für den

Fahrzeuggurt�Eigenes Fach für die Bedienungs-

anleitung�Leichte Liegeverstellung - Hohe, ge-

schlossene Schale

ALT

NEU

Handel und Verwendung von

Solche Kindersitze sind

Kindersitzenohne gültige Prüfnorm sind VERBOTEN!

LEBENSGEFÄHRLICH!

ACHTUNG!

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Sicher unterwegs - Auto Kinder Sitz

Veraltete Kindersitze – große Gefahr

Secondhand-Schlittschuhe entscheiden nicht über Leben und Tod – Kindersitze aus zweiter Hand sehr wohl, wenn's bei einem Crash ums Überleben geht.

Bei alten Kindersitzen gibt es zwei große Probleme:

1. Veraltete Technik: Ein Produkt, das vor fünf Jahren noch top war, ist dies heute mit Sicherheit nicht mehr. Laufender technischer Fortschritt schützt immer effizienter vor Unfallfolgen, neuere Sicherungssysteme bieten auch mehr Komfort.

2. Gebrauchsschäden und Manipulationen: Ob Schultergurte, die nach dem Waschen des Bezugs falsch eingehängt werden, Sitz-schalen, die nach einem Sturz auf den harten Kellerboden unsichtbare Strukturrisse auf-weisen oder gar bereits höchster Belastung ausgesetzte „Unfallsitze“ – Veränderungen des Sicherungssystems erhöhen das Risiko des Kindes im Fall eines Unfalls.

Checkliste Secondhand-Sitze

Es gibt genügend gute Gründe, gerade bei Kindersitzen nicht zu sparen. Soll oder muss dennoch ein gebrauchter Sitz zum Einsatz kommen, dann bitte nur nach folgenden Richtlinien:

þECE-Norm R44/03 oder R44/04: Das ECE-Prüfzeichen muss auf jedem Kindersitz angebracht sein. Die Prüfnummer muss mit 03 oder 04 beginnen. Mit 02 oder gar 01 beginnende Nummern bezeichnen veraltete Sitzmodelle, die nicht mehr verwendet werden dürfen.

þGut gebaut und gut beraten: Übernehmen Sie nur Markenprodukte mit verlässlicher Ersatzteil-versorgung und Kundenberatung durch den Hersteller.

Wirklich ein Schnäppchen?

þMaximal vier Jahre: Kindersitze für Babys und Kleinkinder sollten bei Übergabe nicht älter als vier Jahre sein (gilt für die Gruppen 0+/1).

þKomplettpaket: Bedienungsanleitung – bitte vor dem Kauf lesen! –, einwandfreie Funktion aller beweglichen Teile und vollständiges Zubehör sind das A & O. Fehlen Bauteile oder scheinen Teile beschädigt oder nicht funktionstüchtig, lieber Hände weg!

þVertrauenssache: Von enormem Vorteil ist ein Sitz, über dessen Vorgeschichte man Bescheid weiß und dessen Vorbesitzer man persönlich kennt. Lassen Sie sich vom Vorbesitzer die Unfallfreiheit des Sitzes bestätigen.

þWertvolle Information: Holen Sie Informationen über den Hersteller und dessen Empfehlungen ein!

þPerfekte Passform: Auch der gebrauchte Sitz muss zu Kind und Auto passen – genauso wie ein neuer. Auch die Montage des „Gebrauchten“ unbedingt vor Kauf bzw. Übernahme ausprobieren!

þUnter der Lupe: Gebrauchte Sitze können auch an bestimmten Stützpunkten der Autofahrerclubs durch geschulte Mitarbeiter überprüft werden.

Schutz durch das Gesetz

In Österreich ist nicht nur der gewerbliche, sondern auch der private Handel mit gebrauchten Kindersitzen, die nicht mindestens die Normversion ECE 44/03 erfüllen, bei bis zu EUR 5.000,- Euro Strafe gesetzlich verboten.

Autokindersitz.at stellt allen Webseiten-Verantwort-lichen, auf deren Internetseiten gebrauchte Kindersitze angeboten werden, einen Warnhinweis in Form eines Signets zur Verfügung. Damit sollen Eltern darauf hin-gewiesen werden, beim Kauf eines gebrauchten Kindersitzes unbedingt auf die entsprechende Sicher-heitsnorm zu achten. Mehr dazu auf www.autokindersitz.at

Sparen, wo's geht – aber nicht bei der Sicherheit: Lieber Secondhand-Jeans als ein zweitklassiger Kindersitz!Experten-Empfehlung:

Entscheidende Unterschiede - was alten Sitzen fehlt:

�Modernes 5Pkt-Gurtsystem�Zentralspannvorrichtung = gleich-

mäßige Gurtspannung�Schultergurthöhenverstellung ohne

Gurtumfädeln�Energieabsorbierende Schultergurt-

auflagen (Reibung und Dämpfung)�Energieabsorbierender Kunststoff im

gesamten Rückenbereich�Seitenaufprallschutz im Kopf-, Brust-

und Beckenbereich�Gurtschloss mit hoher Schlossöffnungs-

kraft�Fahrzeuggurt mehrmals geklemmt,

Gurtführung optimiert�Zusätzliche Spannvorrichtung für den

Fahrzeuggurt�Eigenes Fach für die Bedienungs-

anleitung�Leichte Liegeverstellung - Hohe, ge-

schlossene Schale

ALT

NEU

Handel und Verwendung von

Solche Kindersitze sind

Kindersitzenohne gültige Prüfnorm sind VERBOTEN!

LEBENSGEFÄHRLICH!

ACHTUNG!

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Werdende Mamas im Auto: Sicherheit für zwei!

Sie erwarten Nachwuchs? Wir freuen uns mit Ihnen – und wünschen Ihnen auch in diesen „anderen Umständen“ angenehme und vor allem sichere

Autofahrten. Was Sie als „auto-mobile“ werdende Mutter für sich und Ihr Baby im Bauch in Sachen Sicherheit tun können, erfahren Sie in den folgenden Tipps.

Wie es Euch gefällt

Mit dem Autofahren halten Sie's am besten so wie mit allen Aktivitäten während der Schwangerschaft: Tun Sie's, solange Sie ein gutes Gefühl dabei haben! Schwangerschaft ist schließlich keine Krankheit, sondern ein ganz besonderer – und besonders schöner – Ab-schnitt im Leben einer Frau. Und Sie spüren selbst am besten, was Ihnen und Ihrem Baby im Bauch gut tut.

Sicherheit groß geschrieben

Natürlich werden Sie darauf achten, sich auch mit größer werdendem Bauch im Auto richtig anzuschnallen und damit sich selbst und Ihr Baby optimal zu schützen. Im Handel erhalten Sie für diese besonders „runden Wochen“ spezielle Adapter-Gurte, die den Beckengurt optimal unterhalb des Baby-bauchs entlang führen.

Bei längeren Fahrten heißt es öfter mal Pausen einlegen, aussteigen und sich bewegen. Damit beugen Sie der Bildung von Thrombosen vor – während der Schwangerschaft besteht in dieser Hinsicht oft erhöhtes Risiko.

Zur Geburt nur mit Chauffeur!

Unmittelbar vor der Geburt, wenn Sie bereits Wehen haben oder einen Blasensprung hatten, setzen Sie sich bitte nicht mehr höchstpersönlich hinters Steuer. Lassen Sie sich lieber ins Krankenhaus oder Geburtshaus fahren – von Ihrem Partner, einem Taxi oder der Rettung.

Nach Hause nur mit Kindersitz!

Und wenn Sie dann stolz und glücklich mit Ihrem Neugeborenen nach Hause fahren, dann bitte – bereits ab der allerersten Fahrt – nur mit einem ge-eigneten Kindersitz. Die Tragtasche auf dem Rücksitz mag vielleicht auf den ersten Blick mehr Geborgenheit für den Winzling vermitteln – eine geeignete Kindersicherung im Auto ist sie aber nicht. Dafür gibt es Kindersitze für die kleinsten Passagiere – siehe Kapitel „Wir sind die Kleinen!“, S. 8-11.

Babybauch an Bord

Für jedes Kind der beste Sitz!

Jedes Kind ist einzigartig – dies gilt vor allem für Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Um auch Kinder mit kleineren oder größeren Handicaps im Auto optimal zu sichern, bedarf es individueller Rückhaltesysteme.

Schutz und Stabilisierung

Bei kleinen Kindern (Gruppe 0 und 0+) ist eine Standard-Babyschale für den Schutz und die Stabilisierung der Kinder im Fahrzeug meist ausreichend. Eine technische Herausforderung bedeutet dagegen die Sicherung von älteren und schwereren Kindern (Gruppe 1 bis 3), die aufgrund geistiger Beeinträchtigungen besonders aktiv sind und oft versuchen, sich aus dem Gurt zu befreien. Dies kann ein integrierter 5-Punkt-Gurt anstelle des gewöhnlichen 3-Punkt-Gurts verhindern.

Gleiches gilt für Kinder mit körperlichen Beeinträch-tigungen. Hier bietet der 5-Punkt-Gurt eine stabile Sitzposition. Weitere Fixierungshilfen wie seitliche Stütz-elemente, Fußbänke oder Abduktionskeile können die Ausstattung ergänzen. Den Eltern größerer Kinder er-möglicht ein spezieller Drehadapter, die jungen Passagiere leichter in den Sitz zu setzen.

Individuelle Lösungen

Für Kinder mit besonderen Bedürfnissen werden von Kindersitz-Herstellern in Zusammenarbeit mit Orthopädie-Technikern optimale individuelle Sicherungssysteme entwickelt und gefertigt. Für schwerere Kinder ab 50 kg gibt es die Möglichkeit spezieller orthopädischer Fahrzeugsitze oder die des Transports mit einem im Fahrzeug gesicherten Rollstuhl.

Moderne Technik für optimale Sicherheit

Die gesetzliche Regelung lautet: Kann ein Kind aufgrund einer geistigen oder körperlichen Beeinträchtigung nicht mit einem nach ECE 44 geprüften Kindersitz transportiert werden, bedarf es einer amtsärztlichen Be-scheinigung. Doch jedes Kind muss optimal gesichert sein – besondere Bedürfnisse dürfen in Sachen Kindersicherheit im Auto kein Handicap bedeuten. Kurz: Für jedes Kind der beste Sitz! Moderne Technik macht's möglich.

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Foto: HTS

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Werdende Mamas im Auto: Sicherheit für zwei!

Sie erwarten Nachwuchs? Wir freuen uns mit Ihnen – und wünschen Ihnen auch in diesen „anderen Umständen“ angenehme und vor allem sichere

Autofahrten. Was Sie als „auto-mobile“ werdende Mutter für sich und Ihr Baby im Bauch in Sachen Sicherheit tun können, erfahren Sie in den folgenden Tipps.

Wie es Euch gefällt

Mit dem Autofahren halten Sie's am besten so wie mit allen Aktivitäten während der Schwangerschaft: Tun Sie's, solange Sie ein gutes Gefühl dabei haben! Schwangerschaft ist schließlich keine Krankheit, sondern ein ganz besonderer – und besonders schöner – Ab-schnitt im Leben einer Frau. Und Sie spüren selbst am besten, was Ihnen und Ihrem Baby im Bauch gut tut.

Sicherheit groß geschrieben

Natürlich werden Sie darauf achten, sich auch mit größer werdendem Bauch im Auto richtig anzuschnallen und damit sich selbst und Ihr Baby optimal zu schützen. Im Handel erhalten Sie für diese besonders „runden Wochen“ spezielle Adapter-Gurte, die den Beckengurt optimal unterhalb des Baby-bauchs entlang führen.

Bei längeren Fahrten heißt es öfter mal Pausen einlegen, aussteigen und sich bewegen. Damit beugen Sie der Bildung von Thrombosen vor – während der Schwangerschaft besteht in dieser Hinsicht oft erhöhtes Risiko.

Zur Geburt nur mit Chauffeur!

Unmittelbar vor der Geburt, wenn Sie bereits Wehen haben oder einen Blasensprung hatten, setzen Sie sich bitte nicht mehr höchstpersönlich hinters Steuer. Lassen Sie sich lieber ins Krankenhaus oder Geburtshaus fahren – von Ihrem Partner, einem Taxi oder der Rettung.

Nach Hause nur mit Kindersitz!

Und wenn Sie dann stolz und glücklich mit Ihrem Neugeborenen nach Hause fahren, dann bitte – bereits ab der allerersten Fahrt – nur mit einem ge-eigneten Kindersitz. Die Tragtasche auf dem Rücksitz mag vielleicht auf den ersten Blick mehr Geborgenheit für den Winzling vermitteln – eine geeignete Kindersicherung im Auto ist sie aber nicht. Dafür gibt es Kindersitze für die kleinsten Passagiere – siehe Kapitel „Wir sind die Kleinen!“, S. 8-11.

Babybauch an Bord

Für jedes Kind der beste Sitz!

Jedes Kind ist einzigartig – dies gilt vor allem für Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Um auch Kinder mit kleineren oder größeren Handicaps im Auto optimal zu sichern, bedarf es individueller Rückhaltesysteme.

Schutz und Stabilisierung

Bei kleinen Kindern (Gruppe 0 und 0+) ist eine Standard-Babyschale für den Schutz und die Stabilisierung der Kinder im Fahrzeug meist ausreichend. Eine technische Herausforderung bedeutet dagegen die Sicherung von älteren und schwereren Kindern (Gruppe 1 bis 3), die aufgrund geistiger Beeinträchtigungen besonders aktiv sind und oft versuchen, sich aus dem Gurt zu befreien. Dies kann ein integrierter 5-Punkt-Gurt anstelle des gewöhnlichen 3-Punkt-Gurts verhindern.

Gleiches gilt für Kinder mit körperlichen Beeinträch-tigungen. Hier bietet der 5-Punkt-Gurt eine stabile Sitzposition. Weitere Fixierungshilfen wie seitliche Stütz-elemente, Fußbänke oder Abduktionskeile können die Ausstattung ergänzen. Den Eltern größerer Kinder er-möglicht ein spezieller Drehadapter, die jungen Passagiere leichter in den Sitz zu setzen.

Individuelle Lösungen

Für Kinder mit besonderen Bedürfnissen werden von Kindersitz-Herstellern in Zusammenarbeit mit Orthopädie-Technikern optimale individuelle Sicherungssysteme entwickelt und gefertigt. Für schwerere Kinder ab 50 kg gibt es die Möglichkeit spezieller orthopädischer Fahrzeugsitze oder die des Transports mit einem im Fahrzeug gesicherten Rollstuhl.

Moderne Technik für optimale Sicherheit

Die gesetzliche Regelung lautet: Kann ein Kind aufgrund einer geistigen oder körperlichen Beeinträchtigung nicht mit einem nach ECE 44 geprüften Kindersitz transportiert werden, bedarf es einer amtsärztlichen Be-scheinigung. Doch jedes Kind muss optimal gesichert sein – besondere Bedürfnisse dürfen in Sachen Kindersicherheit im Auto kein Handicap bedeuten. Kurz: Für jedes Kind der beste Sitz! Moderne Technik macht's möglich.

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Foto: HTS

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Ein Test sagt mehr als tausend Worte.

Nicht nur unsere Kinder, auch deren Sitze müssen Prüfungen bestehen. Generell unterscheidet man zwei Arten von Kindersitz-Tests:

1. Normtests: Diese Aufprallversuche nach der Prüfnorm ECE 44 sind verpflichtend und Voraussetzung für die Zulassung des Kindersitzes. Normtests stellen aber nur eine Mindestanforderung dar.

2. Verbrauchertests: Deutlich härter sind da die Crashtests, die ein Konsortium europäischer Verbraucherschutz- und Autofahrer-verbände alljährlich durchführt. Hier werden pro getestetem

Kindersitz mehrere Aufprall-Simulationen mit deutlich höheren Belastungen als bei der Zulassung durchgeführt, darüber hinaus auch so genannte Handhabungs-prüfungen mit Einbauversuchen in verschiedenen Fahr-zeugen. Mehr dazu auch unter www.oeamtc.at/tests/kindersitze. Bei Verbrauchertests werden nur die jeweils neuesten oder verbesserten Modelle getestet – es wäre viel zu teuer, jeden Kindersitz jährlich neu zu testen. Ein Blick auf die Ergebnisse der Vorjahre liefert daher gute Vergleichs-möglichkeiten.

Sterne für die SicherheitBeim EuroNCAP (www.euroncap.com), dem europäischen Neufahrzeug-Bewertungsprogramm, werden seit einigen Jahren auch Dummys in vom je-weiligen Fahrzeughersteller empfohlenen Kindersitzen mitgetestet. In einem eigenen Testprotokoll werden auch Sterne für die Kindersicherheit im Auto vergeben. Bei diesen Tests spielt auch das jeweilige Auto eine große Rolle – also durchaus interessant beim Neukauf eines Familienfahrzeugs.

Sieger sehen anders aus

Verbrauchertests vermitteln einen wertvollen Überblick über die Schutzleistung verschiedener Produkte. Treffen Sie Ihre Kaufentscheidung aber nicht nur aufgrund von Testurteilen! Manchmal sehen Sieger-Sitze anders aus: Der tollste Testsieger-Sitz nützt rein gar nichts, wenn er sich in Ihrem Auto nicht straff befestigen lässt oder Ihr Kind sich nicht darin wohlfühlt. Bei Kindersitzen mit ISOFIX-Anbindung muss der Sitz auch für Ihr Fahrzeug zugelassen sein. Suchen Sie also immer mit Ihrem Kind und Ihrem Auto aus der Vorauswahl der Besten Ihren Sieger-Sitz aus!

Von fliegenden Sitzen

Bewusstsein braucht Vorbilder – und Konsequenz.

Keine Frage: Kinder brauchen nicht nur hochwertige Kindersitze, sondern auch eine ebenso gute Erziehung in Sachen Sicherheitsbewusstsein. Denn: Sicherheit beginnt im Kopf. Kinder sind der Spiegel ihrer Eltern: Wenn's bei Papa nicht „klick“ macht, wird auch der Junior Protest einlegen. Die Vorbildfunktion der Erwachsenen ist wichtiger Faktor der Sicherheits-erziehung. Beweisen Sie daher auch auf kurzen Fahrten vorbildliche Selbstdisziplin und liebevolles Verantwortungsgefühl: Verzichten Sie niemals auf die Lebensretter Kindersitz und Gurt!

Von Nestflüchtern und Nervenproben

Manchmal wird für Eltern Sicherheit zum Stress: Wenn die lieben Kleinen zu Nestflüchtern mutieren, wollen Verbote missachtet und Grenzen überschritten werden. Da wird zum Beispiel während der Fahrt der Ausstieg aus dem Kindersitz probiert. Gelingt das Kunststück, ist Ihr Kind mächtig stolz – und Sie sind mächtig sauer. Bleiben Sie ruhig und halten Sie bei der nächsten sicheren Gelegenheit am Straßenrand. Erklären Sie Ihrem Kind, dass Sie sich Sorgen um seine Sicherheit machen und erst dann weiterfahren können, wenn es wieder angeschnallt ist. Und das Allerwichtigste: Bleiben Sie konsequent.

Konsequenz für wilde Kerle

Aufregende Zeiten macht man auch mit so manchem Schulkind mit: Halbwüchsige wollen naturgemäß schon erwachsen sein – und so manche „wilden Kerle“ geben auf dem Schulhof damit an, keinen „Babysitz“ mehr zu brauchen. Klar, dass auch Ihr Nachwuchs irgendwann und unter verschiedenen Vorwänden – der Sitz ist dann auf einmal so unbequem – nicht mehr auf seinem Hocker sitzen mag.

Bleiben Sie in jedem Fall konsequent. Ihrem heranwachsenden Kind können Sie bereits genau erklären, was bei einem Unfall passiert und wie Kindersitz und Gurt schützen. Erklären Sie ihm auch, dass Fahrer, die Kinder nicht richtig gesichert transportieren, von der Polizei hart bestraft werden. Besprechen Sie dieses Thema auch mit der Klassenlehrerin und mit jenen Eltern, deren Kinder behaupten, ungesichert mitfahren zu dürfen. Fährt Ihr Kind bei Verwandten, Freunden oder beim Sportverein mit, klären Sie bereits vor der Fahrt die korrekte Kindersicherung.

Sicherheit beginnt im Kopf

Foto: ADAC

Nestflüchter bei der “Arbeit”

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Ein Test sagt mehr als tausend Worte.

Nicht nur unsere Kinder, auch deren Sitze müssen Prüfungen bestehen. Generell unterscheidet man zwei Arten von Kindersitz-Tests:

1. Normtests: Diese Aufprallversuche nach der Prüfnorm ECE 44 sind verpflichtend und Voraussetzung für die Zulassung des Kindersitzes. Normtests stellen aber nur eine Mindestanforderung dar.

2. Verbrauchertests: Deutlich härter sind da die Crashtests, die ein Konsortium europäischer Verbraucherschutz- und Autofahrer-verbände alljährlich durchführt. Hier werden pro getestetem

Kindersitz mehrere Aufprall-Simulationen mit deutlich höheren Belastungen als bei der Zulassung durchgeführt, darüber hinaus auch so genannte Handhabungs-prüfungen mit Einbauversuchen in verschiedenen Fahr-zeugen. Mehr dazu auch unter www.oeamtc.at/tests/kindersitze. Bei Verbrauchertests werden nur die jeweils neuesten oder verbesserten Modelle getestet – es wäre viel zu teuer, jeden Kindersitz jährlich neu zu testen. Ein Blick auf die Ergebnisse der Vorjahre liefert daher gute Vergleichs-möglichkeiten.

Sterne für die SicherheitBeim EuroNCAP (www.euroncap.com), dem europäischen Neufahrzeug-Bewertungsprogramm, werden seit einigen Jahren auch Dummys in vom je-weiligen Fahrzeughersteller empfohlenen Kindersitzen mitgetestet. In einem eigenen Testprotokoll werden auch Sterne für die Kindersicherheit im Auto vergeben. Bei diesen Tests spielt auch das jeweilige Auto eine große Rolle – also durchaus interessant beim Neukauf eines Familienfahrzeugs.

Sieger sehen anders aus

Verbrauchertests vermitteln einen wertvollen Überblick über die Schutzleistung verschiedener Produkte. Treffen Sie Ihre Kaufentscheidung aber nicht nur aufgrund von Testurteilen! Manchmal sehen Sieger-Sitze anders aus: Der tollste Testsieger-Sitz nützt rein gar nichts, wenn er sich in Ihrem Auto nicht straff befestigen lässt oder Ihr Kind sich nicht darin wohlfühlt. Bei Kindersitzen mit ISOFIX-Anbindung muss der Sitz auch für Ihr Fahrzeug zugelassen sein. Suchen Sie also immer mit Ihrem Kind und Ihrem Auto aus der Vorauswahl der Besten Ihren Sieger-Sitz aus!

Von fliegenden Sitzen

Bewusstsein braucht Vorbilder – und Konsequenz.

Keine Frage: Kinder brauchen nicht nur hochwertige Kindersitze, sondern auch eine ebenso gute Erziehung in Sachen Sicherheitsbewusstsein. Denn: Sicherheit beginnt im Kopf. Kinder sind der Spiegel ihrer Eltern: Wenn's bei Papa nicht „klick“ macht, wird auch der Junior Protest einlegen. Die Vorbildfunktion der Erwachsenen ist wichtiger Faktor der Sicherheits-erziehung. Beweisen Sie daher auch auf kurzen Fahrten vorbildliche Selbstdisziplin und liebevolles Verantwortungsgefühl: Verzichten Sie niemals auf die Lebensretter Kindersitz und Gurt!

Von Nestflüchtern und Nervenproben

Manchmal wird für Eltern Sicherheit zum Stress: Wenn die lieben Kleinen zu Nestflüchtern mutieren, wollen Verbote missachtet und Grenzen überschritten werden. Da wird zum Beispiel während der Fahrt der Ausstieg aus dem Kindersitz probiert. Gelingt das Kunststück, ist Ihr Kind mächtig stolz – und Sie sind mächtig sauer. Bleiben Sie ruhig und halten Sie bei der nächsten sicheren Gelegenheit am Straßenrand. Erklären Sie Ihrem Kind, dass Sie sich Sorgen um seine Sicherheit machen und erst dann weiterfahren können, wenn es wieder angeschnallt ist. Und das Allerwichtigste: Bleiben Sie konsequent.

Konsequenz für wilde Kerle

Aufregende Zeiten macht man auch mit so manchem Schulkind mit: Halbwüchsige wollen naturgemäß schon erwachsen sein – und so manche „wilden Kerle“ geben auf dem Schulhof damit an, keinen „Babysitz“ mehr zu brauchen. Klar, dass auch Ihr Nachwuchs irgendwann und unter verschiedenen Vorwänden – der Sitz ist dann auf einmal so unbequem – nicht mehr auf seinem Hocker sitzen mag.

Bleiben Sie in jedem Fall konsequent. Ihrem heranwachsenden Kind können Sie bereits genau erklären, was bei einem Unfall passiert und wie Kindersitz und Gurt schützen. Erklären Sie ihm auch, dass Fahrer, die Kinder nicht richtig gesichert transportieren, von der Polizei hart bestraft werden. Besprechen Sie dieses Thema auch mit der Klassenlehrerin und mit jenen Eltern, deren Kinder behaupten, ungesichert mitfahren zu dürfen. Fährt Ihr Kind bei Verwandten, Freunden oder beim Sportverein mit, klären Sie bereits vor der Fahrt die korrekte Kindersicherung.

Sicherheit beginnt im Kopf

Foto: ADAC

Nestflüchter bei der “Arbeit”

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Alternative Abenteuer

Ein Bewusstsein in Sachen Mobilität und Sicherheit zeigt sich bereits bei der Wahl des Verkehrsmittels. Nicht jede Fahrt muss unbedingt mit dem Auto absolviert werden: Spaziergänge bringen Bewegung ins Familienleben – und schonen unsere Umwelt. Per Fahrrad oder Bahn unterwegs zu sein bedeutet für Ihr Kind außerdem neue Erfahrungen und aufregende Abenteuer – und Groß und Klein haben Spaß daran.

Webtipp: www.elternwerkstatt.at

Viele weitere Fakten und Informationen, Wissenswertes, Tipps und die Möglichkeit, mit anderen Eltern und Experten in Kontakt zu treten, finden Sie auf unserer Homepage www.autokindersitz.at

Sicher unterwegs - Auto Kinder Sitz

Medizinische Begriffe

Abdominaltrauma Verletzung des Bauchraumes

HWS-Trauma Verletzung der Halswirbelsäule

SHT Schädel-Hirn-Trauma (schwere Kopfverletzung)

Technische und fahrzeugtechnische Begriffe

Airbag Luftsack, der sich bei einem Unfall explosionsartig entfaltet

Aktive Sicherheit Sicherheitssysteme im Auto, die den Lenker beim aktiven Ab-wenden einer Gefahr unterstützen (z.B. ABS beim Bremsen, ...)

ALR (KISI) System mechanische Einrichtung, mit der ein Automatikgurt blockiert werden kann

Beckengurt/Zweipunktgurt Fahrzeugsicherheitsgurt, der nur an zwei Punkten an der Karosserie befestigt ist (zumeist hinten in der Mitte)

CPOD/Isocare automatische Airbag-Deaktivierung (Child Presence and Orientation Device)

Dreipunktautomatikgurt Fahrzeugsicherheitsgurt, der mit drei Punkten an der Karosserie befestigt ist (Standard)

Dummy Testpuppe zur Messung der körperlichen Belastungen bei einem Unfall

ECE-R 44 Regelung Nr. 44 der ECE (Economic Commission of Europe) über die Prüfung von Kinderrückhaltesystemen

EuroNCAP European New Car Assessment Programme, europäisches Neuwagenbewertungsprogramm

Gurtkraftbegrenzer technische Einrichtung zur Begrenzung der vom Gurt auf den Menschen übertragenen Rückhaltekräfte

Gurtlose Gurtlose liegt vor, wenn Gurte nicht so straff wie möglich gespannt sind

Gurtstraffer technische Einrichtung, die bei einer Kollision den Fahrzeugsicherheitsgurt in Sekundenbruchteilen vorspannt

Integrierte Kindersitze Kinderrückhaltesysteme, die fest im Fahrzeug eingebaut sind

Kinderrückhaltesystem(KRS) Überbegriff für alle Arten spezieller Kindersicherungssysteme im Fahrzeug

Knautschzonen Bereiche eines Fahrzeuges, die durch Verformung die Aufprallwucht dämpfen

Passive Sicherheit Sicherheitssysteme im Auto, die bei einem Unfall ohne Zutun des Lenkers schützen (z.B. Gurt, Airbag, Kindersitze,..)

Reboardsystem ein nicht ganz korrekter, aber im Sprachgebrauch verankerter Ausdruck für ein rückwärts gerichtetes (rearward facing) KRS

Submarining Ausdruck für das Durchtauchen des Beckens unter dem Beckengurt(-teil)

Top-Tether Zusätzliche obere Befestigung bei ISOFIX-Montage

Lexikon

Weitere Informationen auf www.autokindersitz.at

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