2
Wir begegnen Jesus Die Schülerinnen und Schüler • kennen Geschichten von Heilungen und anderen Begegnungen Jesu mit Menschen (5.1) • wissen, dass Jesus Christus sich für Kinder einsetzt (5.2) kennen die Glaubensaussage, dass sie und alle Menschen so, wie sie sind, von Gott geliebt werden (1.2) nehmen wahr, dass Freude und Leid, Angst und Geborgenheit zum mensch- lichen Leben gehören (1.1) können ihre Vorstellungen von Jesus Christus ausdrücken (5.3) • wissen, dass Menschen verschieden, aber gleichwertig sind (7.3) Themen/eid 4: Jesus Christus zeigt den Menschen die Liebe Gottes Jesus wächst in Israel (Nazareth) auf (aus TF 5) Jesus Christus nimmt Kinder ernst, Mk 10 Jesus hilft den Hilflosen: Bartimäus, Mk 10 Jesus erzählt von Gott als dem guten Hirten, Lk 15 Evangelische Bildungsstandards Christlicher Glaube ist Glaube an JesLlS Christus. Solcher Glaube resultiert aus einer wie auch immer erlebten Begegnung mit Jesus. Ausgangspunkt solcher Jesus-Begegnungen sind zunächst die in den Evangelien überlieferten Erzählungen und Berichte über das Leben und Wirken des historischen Jesus. Die besondere Pointe solcher Jesus-Geschichten besteht darin, dass es sich alle- samt um Begegnungsgeschichten handelt, sprich: die Tradition des christlichen Glaubens fußt auf berührenden Begegnungs-Erfahrungen von Menschen, die ihrer Begegnung in Geschichten Ausdruck verliehen haben, die seither Menschen berÜhrt haben und noch berühren. Das Berührende dieser Jesus-Begegnungen liegt nicht zuletzt darin, dass Men- schen sie als heilend und befreiend erfahren haben und diese Erfahrungen mit Gott selbst in Verbindung bringen: so wie damals MenschenJesus begegnet sind, so begegnen Menschen bis auf den heutigen Tag Gott selbst. Von solchen Glau- benserfahrungen kann man nur in der Kategorie des Wunders berichten. Die Kinder des Anfangsunterrichts befinden sich in der Spannung zwischen tra- genden Beziehungen, die sie aus dem Elternhaus, dem Familien- und Freundeskreis und dem Kindergarten mitbringen, und dem Lebensumfeld der Schule, in dem sie so viel Neuem begegnen. Zum ersten Mal werden sie mit expliziten Leistungsanforderungen konfrontiert, aber auch mit institutionellen Formen des Lernens, bei denen Anstrengung belohnt, aber Erfolg nicht garan- tiert wird. Sie kennen bereits Erfahrungen des Gelingens wie des Scheitems und brauchen deshalb ermutigende Beziehungen sowohl in konkreten All tags- dingen als auch beim Heranreifen ihrer Persönlichkeit. Jesusgeschichten als Begegnungsgeschichten sind dafür ein Angebot, das sowohl und ele- mentare Erfahrungen einschließt - Gefährdung durch Krankheit, Uberforde- rung, Einsamkeit - als auch darüber hinaus weist. Dies wird in der nachstehen- den Unterrichtseinheit umgesetzt mit Hilfe des Symbols des »Sehenden Herzens«, das sich in gleicher Weise auf sichtbare Dinge wie auf Transzendenz beziehen lässt. Dasselbe gilt für den Segen, den die Kinder empfangen und weitergeben dürfen. Zur Lebens- bedeutsamkeit

begegnen Jesus - Calwer Verlag · 2018. 1. 26. · Wir begegnen Jesus Die Schülerinnen und Schüler • kennen Geschichten von Heilungen und anderen Begegnungen Jesu mit Menschen

  • Upload
    others

  • View
    3

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: begegnen Jesus - Calwer Verlag · 2018. 1. 26. · Wir begegnen Jesus Die Schülerinnen und Schüler • kennen Geschichten von Heilungen und anderen Begegnungen Jesu mit Menschen

Wir begegnen Jesus

Die Schülerinnen und Schüler • kennen Geschichten von Heilungen und anderen Begegnungen Jesu mit

Menschen (5.1) • wissen, dass Jesus Christus sich für Kinder einsetzt (5.2) • kennen die Glaubensaussage, dass sie und alle Menschen so, wie sie sind, von

Gott geliebt werden (1.2) • nehmen wahr, dass Freude und Leid, Angst und Geborgenheit zum mensch­

lichen Leben gehören (1.1) • können ihre Vorstellungen von Jesus Christus ausdrücken (5.3) • wissen, dass Menschen verschieden, aber gleichwertig sind (7.3)

Themen/eid 4: Jesus Christus zeigt den Menschen die Liebe Gottes Jesus wächst in Israel (Nazareth) auf (aus TF 5) Jesus Christus nimmt Kinder ernst, Mk 10 Jesus hilft den Hilflosen: Bartimäus, Mk 10 Jesus erzählt von Gott als dem guten Hirten, Lk 15

Evangelische Bildungsstandards

Christlicher Glaube ist Glaube an JesLlS Christus. Solcher Glaube resultiert aus einer wie auch immer erlebten Begegnung mit Jesus. Ausgangspunkt solcher Jesus-Begegnungen sind zunächst die in den Evangelien überlieferten Erzählungen und Berichte über das Leben und Wirken des historischen Jesus. Die besondere Pointe solcher Jesus-Geschichten besteht darin, dass es sich alle­samt um Begegnungsgeschichten handelt, sprich: die Tradition des christlichen Glaubens fußt auf berührenden Begegnungs-Erfahrungen von Menschen, die ihrer Begegnung in Geschichten Ausdruck verliehen haben, die seither Menschen berÜhrt haben und noch berühren. Das Berührende dieser Jesus-Begegnungen liegt nicht zuletzt darin, dass Men­schen sie als heilend und befreiend erfahren haben und diese Erfahrungen mit Gott selbst in Verbindung bringen: so wie damals MenschenJesus begegnet sind, so begegnen Menschen bis auf den heutigen Tag Gott selbst. Von solchen Glau­benserfahrungen kann man nur in der Kategorie des Wunders berichten. Die Kinder des Anfangsunterrichts befinden sich in der Spannung zwischen tra­genden Beziehungen, die sie aus dem Elternhaus, dem Familien- und Freundeskreis und dem Kindergarten mitbringen, und dem Lebensumfeld der Schule, in dem sie so viel Neuem begegnen. Zum ersten Mal werden sie mit expliziten Leistungsanforderungen konfrontiert, aber auch mit institutionellen Formen des Lernens, bei denen Anstrengung belohnt, aber Erfolg nicht garan­tiert wird. Sie kennen bereits Erfahrungen des Gelingens wie des Scheitems und brauchen deshalb ermutigende Beziehungen sowohl in konkreten All tags­dingen als auch beim Heranreifen ihrer Persönlichkeit. Jesusgeschichten als Begegnungsgeschichten sind dafür ein Angebot, das sowohl konkre~e und ele­mentare Erfahrungen einschließt - Gefährdung durch Krankheit, Uberforde­rung, Einsamkeit - als auch darüber hinaus weist. Dies wird in der nachstehen­den Unterrichtseinheit umgesetzt mit Hilfe des Symbols des »Sehenden Herzens«, das sich in gleicher Weise auf sichtbare Dinge wie auf Transzendenz beziehen lässt. Dasselbe gilt für den Segen, den die Kinder empfangen und weitergeben dürfen.

Zur Lebens­bedeutsamkeit

Page 2: begegnen Jesus - Calwer Verlag · 2018. 1. 26. · Wir begegnen Jesus Die Schülerinnen und Schüler • kennen Geschichten von Heilungen und anderen Begegnungen Jesu mit Menschen

Elementare Fragen Wer ist Jesus? I "Vie können wir mit ihm sprechen? I Ist Jesus bei uns im RU? / Warum gelten fÜr Kinder andere Regeln als fÜr En'lachsene? I Kann Jesus auch heute Menschen gesund machen?

Blick auf katholische Die SchÜlerilloen und Schüler Bildungsstandards • können anhand von Bildern und Geschichten vom Land Jesu und von den

Arbeits- und Lebensverhältnissen zur ZeilJesu erzählen (5.1) • können wichtige Stationen aus dem Leben Jesu so\',~e Geschichten von Jeslls

nacherzählen und kreativ gestalten (5.2) • kennen aus dem Neuen Testament Erzählungen vom Leben Jesu: Zeit am

See Genezareth; Jesus sucht sich Freunde; Jesus erzählt von Gott in Bildern; J esus heilt; ... (3.2)

Leitmedien • ]esus-Kerze mit mndem Metalltableu zur Gestaltung • M 1: Symbolkarlen: Stern / Hand I Herz • M 2: Licht-Meditation • M 4a-e: Das Leben in Israel (vier Einzelbilder/Gesamtbild) • Bewegungslieder: ,vom Anfang bis zum Ende< (LB 5.7) I >Jesus lädt die

Menschen ein< (LB 7.7) I ,Goltes Liebe ist so wunderbar, (LB 7.4)/ ,leh möcht', dass einer mit mir geht< (LJ 137) / Kanon: >Der hat sein Leben«LB 8.4) / >Das wünsch' ich sehr< (LB 7.8)/ >Ja, Gon hat alle Kinder lieb< (LB 5.2)/ ,Ho-Ho-Hosianna< (LB 7.5) I >Kindermutmachlied< (LB 7.3)

• M 5a/b I M 9a/b / M 11: Erzählungen >Jeslls mag Kinder< (Mk 10,13-16) / >Jesus heilt Bartimäus< (Mk 10,46-52) / >Jesus erzählt von GOlt als dem guten Hirten< (Lk 15)

• Kultur-Kiste ,Israek Kleinmaterialien für eine lsrael~Ecke (Kleine Kiste oder Schuhkarton mit Tongefäßen, Schriftrollen, Leinenstoff, Schafwolle, Postkarten ... ).

Die Schülerinnen und Schüler können zeigen, was sie schon können lind kennen.

• Objekt-Impulse* / UG: Öllampe I Wasserkrug I Schafwolle ... L weist auf eine Zeit hin, in welcher es noch kein elektrisches Licht (Wasserleitungen etc.) gab. Dies ist die Zeit, in welcher Jesus vor sehr vielenjahren lebte.

• Objekte I UG: Die Kinder legen Alltagsgegenstände in die Mitte: Trink­flaschen, Vesperdosen,Jacken ... Gesprächsimpuls: "Vor langer, langer Zeit, als Jesus lebte, gab es diese Dinge nicht ..." Austausch, UG (evtl. das Klassen­zimmer nach weiteren Unterscheidungsmerkmalen betrachten).

• Einführung der jesus-Kerze / Vorwissen über Jesus sammeln: Auf einem run­den Metalltablett (z.B. erhältlich in tiirkischen Läden) steht die jesus-Kerze, die entzündet wird. »Diese KerLe wird immer bei uns leuchten, wenn wir über Jesus sprechen oder eine Geschichte hören. Was wisst ihr bereits über Jesus?« In einer Schale liegen bunte Glassteine. Wer kann, darf sein Vorwissen über Jesus erzählen und einen Glasstein bei der jesus--Kerze ablegen.

• Spiel: Beruferaten ,Damals - Heute<. Die Kinder sammeln alte Berufe I Tätig­keiten; L skizziert diese auf einzelne Kärtchen (Wasser vom Bnmnen holen, Brot backen, Töpfer, Bauer mit Esel ... ). Die Kinder bilden Kleingruppen, L verteilt die Bemfe-Karten. Jede Gruppe stellt pantomimisch die jeweilige Tätigkeit dar, die von der gesamten Gruppe erraten und benannt wird. Variation: Alte und neue Berufe darstellen und von der Gruppe bestimmen las­sen.

• Tablettgestalnmg (für die jeslls-Kerze): Die "Vorwissen-5teine« (Glassteine s.o.) werden in einem engen Kreis um die jeslls-Kerze auf das Metalltablett geklebt. Die Kinder können weitere Motive mit Glassteinen aufkleben. Alternativ: Gestaltung einer Unterlage fÜr die Jesus-Keue aus buntem Tonpapier und unterschiedlichen Materialen (bunter Filz, Natunnaterialien, Mosaikmaterial etc.).

Wir begegnen Jesus 46