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Migros-Genossenschafts-Bund Migros-Genossenschafts-Bund, Direktion Nachhaltigkeit Migros-Gruppe, März 2020 1 Beitrag der Migros an die Sustainable Development Goals (SDGs) Die 2015 von der UNO verabschiedeten Sustainable Development Goals (SDGs) beinhalten 17 Ziele als Rahmenwerk für eine globale nachhaltige Entwicklung. Die Ziele mit ihren 169 Unterzielen sind thematisch umfassend und reichen vom Beenden der Armut über nachhaltige Konsum- und Produkti- onsweisen bis hin zu Frieden, Gerechtigkeit und starken Institutionen. Die Ziele gelten für alle 195 UN- Mitgliedstaaten, wobei der Privatsektor und Unternehmen für die Erreichung der Ziele eine wesentliche Rolle spielen. Die Migros-Gruppe nimmt diese Verantwortung wahr und leistet einen konkreten Beitrag an die SDGs. Die Ziele dienten unter anderem als Orientierung für die Erstellung des neuen Leitbildes Nach- haltigkeit der Migros-Gruppe sowie der neuen Nachhaltigkeitsstrategie des Genossenschaftlichen De- tailhandels. Die Migros analysiert stetig, wie sich ihr Nachhaltigkeitsengagement auf die einzelnen Ziele auswirkt und wo ihre Einflussmöglichkeiten am grössten sind. Das vorliegende Dokument dient zur Übersicht über die aktuellen und wichtigsten Engagements der Migros-Gruppe im Rahmen der SDGs, die Auflistung der Beispiele ist nicht abschliessend. Die folgende Darstellung gibt einen Überblick über die Auswirkungen der wesentlichen Tätigkeits- bereiche der Migros im Jahr 2019 auf die 17 SDGs (weitere Informationen zur Ermittlung dieser we- sentlichen Themen finden sich hier). Die Stärke der Auswirkung eines Themas auf ein SDG ist durch die jeweilige Punktgrösse dargestellt.

Beitrag der Migros an die Sustainable Development Goals …c9579f89-8e79-4e...Migros-Genossenschafts-Bund Migros-Genossenschafts-Bund, Direktion Nachhaltigkeit Migros-Gruppe, März

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Migros-Genossenschafts-Bund

Migros-Genossenschafts-Bund, Direktion Nachhaltigkeit Migros-Gruppe, März 2020 1

Beitrag der Migros an die

Sustainable Development Goals (SDGs)

Die 2015 von der UNO verabschiedeten Sustainable Development Goals (SDGs) beinhalten 17 Ziele

als Rahmenwerk für eine globale nachhaltige Entwicklung. Die Ziele mit ihren 169 Unterzielen sind

thematisch umfassend und reichen vom Beenden der Armut über nachhaltige Konsum- und Produkti-

onsweisen bis hin zu Frieden, Gerechtigkeit und starken Institutionen. Die Ziele gelten für alle 195 UN-

Mitgliedstaaten, wobei der Privatsektor und Unternehmen für die Erreichung der Ziele eine wesentliche

Rolle spielen.

Die Migros-Gruppe nimmt diese Verantwortung wahr und leistet einen konkreten Beitrag an die

SDGs. Die Ziele dienten unter anderem als Orientierung für die Erstellung des neuen Leitbildes Nach-

haltigkeit der Migros-Gruppe sowie der neuen Nachhaltigkeitsstrategie des Genossenschaftlichen De-

tailhandels. Die Migros analysiert stetig, wie sich ihr Nachhaltigkeitsengagement auf die einzelnen Ziele

auswirkt und wo ihre Einflussmöglichkeiten am grössten sind. Das vorliegende Dokument dient zur

Übersicht über die aktuellen und wichtigsten Engagements der Migros-Gruppe im Rahmen der SDGs,

die Auflistung der Beispiele ist nicht abschliessend.

Die folgende Darstellung gibt einen Überblick über die Auswirkungen der wesentlichen Tätigkeits-

bereiche der Migros im Jahr 2019 auf die 17 SDGs (weitere Informationen zur Ermittlung dieser we-

sentlichen Themen finden sich hier). Die Stärke der Auswirkung eines Themas auf ein SDG ist durch

die jeweilige Punktgrösse dargestellt.

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Starke Auswirkung

Mittlere Auswirkung

Schwache Auswirkung

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SDG 1 – Keine Armut

Fortlaufender Beitrag der Migros zu SDG 1

Mit dem Erreichen des SDG 1 soll bis im Jahr 2030 Armut in allen ihren Formen und überall beendet

werden. Das Engagement der Migros in dem Bereich hat sowohl nationalen als auch internationalen

Charakter.

In der Schweiz setzt sich die Migros dafür ein, hochwertige Produkte und Dienstleistungen auch

für Geringverdiener verfügbar zu machen. Mit einem gruppenweiten L-GAV stellt sie ausserdem eine

faire Entlöhnung für ihre Mitarbeitenden sicher. Durch geregelte Wiedereingliederungsmassnahmen

nach Krankheit oder Unfall sowie verschiedenen Projekten zur Integration von Menschen mit einer Be-

einträchtigung oder Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt leistet sie zudem einen wichtigen Beitrag zur wirt-

schaftlichen Inklusion.

Auf internationaler Ebene ist die Migros bestrebt, sozialverträglich hergestellte Produkte zu beziehen

sowie faire Löhne entlang der Wertschöpfungskette sicherzustellen. Neben den Migros-Gruppenan-

forderungen zu Sozialstandards fördert die Migros auch aktiv Projekte in Zusammenarbeit mit Label-

organisationen wie etwa UTZ oder Fairtrade Max Havelaar. Sie setzt zudem auf langfristige Beziehun-

gen mit ihren Lieferanten und wo immer möglich der Direktbeschaffung beim Produzenten. Damit un-

terstützt die Migros die wirtschaftliche Entwicklung in Gebieten mit hoher Armut.

Fortschritt und Engagement im Jahr 2019

Fachexperten der Migros haben im Berichtsjahr die Arbeitsbedingungen entlang der Lieferkette von

Tomatenkonserven aus Italien auf die Einhaltung der GlobalGAP GRASP-Standards überprüft. Die

Interviews mit Arbeitnehmenden sowie der lokalen Gewerkschaft und die Prüfung von Dokumenten vor

Ort zeigten positive Ergebnisse: Sowohl im Anbau wie auch bei der Verarbeitung konnten keine

Verstösse festgestellt werden, die Umsetzung der Migros-Anforderungen wurde auf hohem Niveau

sichergestellt.

Auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán besteht seit 2012 eine Partnerschaft unter dem Fairtrade-

Label Max Havelaar zwischen einer lokalen Bauernkooperative und dem Migros-Industriebetrieb

Bischofszell Nahrungsmittel. Im Berichtsjahr wurde die Zusammenarbeit weiter intensiviert. Zudem

unterstützte die Migros 2019 den Aufbau der ersten Frauenkooperative in Brasilien, von welcher

sie Orangensaftkonzentrat mit dem Max Havelaar Fairtrade-Label bezieht. Dadurch erhalten die betei-

ligten Produzentinnen unter anderem angemessene und gesicherte Bezahlung für ihre Produkte.

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SDG 2 – Kein Hunger

Fortlaufender Beitrag der Migros zu SDG 2

Mit dem Erreichen von SDG 2 soll bis 2030 der Hunger beendet, Ernährungssicherheit und eine bessere

Ernährung erreicht und eine nachhaltige Landwirtschaft gefördert werden. Mit dem Lebensmittelhandel

als eines ihrer Kerngeschäfte hat die Migros einen direkten Einfluss auf dieses Ziel. Sie ist bestrebt,

gesunde, klar gekennzeichnete und erschwingliche Lebensmittel anzubieten. Ebenso setzt die Migros

auf eine nachhaltige landwirtschaftliche Beschaffung und fördert Produkte, welche nach den Richt-

linien von umfassenden Nachhaltigkeitsstandards und –labels hergestellt werden. In Zusammenarbeit

mit der Forschung setzt sie sich zudem für nachhaltige Innovationen und neue Lösungen in der Land-

wirtschaft ein.

Fortschritt und Engagement im Jahr 2019

Im Berichtsjahr unterstützte die Migros verschiedene Projekte im Bereich nachhaltiger Landwirtschaft.

So setzt sie sich beispielsweise noch konsequenter für Nachhaltigkeit im konventionellen Erdbeer-

anbau ein. In einem gemeinsam mit dem WWF Schweiz lancierten Projekt wurden in Huelva (Spanien)

schrittweise Massnahmen in den Bereichen effizientes Wassermanagement, verantwortungsvoller Um-

gang mit Pflanzenschutzmitteln, Biodiversität, Bodenschutz sowie korrekte Arbeitsbedingungen umge-

setzt.

Seit dem Berichtsjahr verkauft die Migros zudem als weltweit erste Detailhändlerin «Quinoa Real D.O.

del Altiplano Sur de Bolivia». Mit diesem Pilotprojekt wird die Ursprungsbezeichnung alter bolivianischer

Sorten geschützt, welche nach traditionellen Methoden angebaut werden und Bio-zertifiziert sind.

Die Migros unterstützte im Berichtsjahr diverse Projekte, welche im Bereich nachhaltige Anbau-

methoden forschen. Dazu gehörten etwa Projekte zur Umsetzung von chemiefreiem Weizenanbau

(zusammen mit der ETH Zürich, IP Suisse und der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittel-

wirtschaft), verringertem Antibiotikaeinsatz bei Kälbern in Freilufthaltung (zusammen mit der Universität

Bern und IP Suisse) und biologischen Bekämpfungsmethoden gegen Wanzen im Früchte- und Gemüse-

anbau (in Kooperation mit dem Forschungsinstitut für Biologischen Landbau, FiBL).

Für das Engagement der Migros im Bereich gesunde Produkte siehe SDG 3.

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SDG 3 – Gesundheit und Wohlergehen

Fortlaufender Beitrag der Migros zu SDG 3

SDG 3 hat zum Ziel, ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters zu gewährleisten und ihr Wohl-

ergehen zu fördern. Die Migros setzt sich seit ihren Anfangszeiten aktiv für dieses Ziel ein und pflegt

verschiedene Partnerschaften mit Organisationen welche sich für eine gesunde Lebensweise enga-

gieren. Die Migros bietet gesunde und erschwingliche Produkte und Dienstleistungen an, um die

Bevölkerung zu einer gesunden Lebensweise zu motivieren. Sie fördert zudem eine ausgewogene

Ernährung, indem sie beispielsweise ihre Lebensmittelrezepturen verbessert und den Gehalt von

Zucker, Salz, Fetten und Zusatzstoffen in verschiedenen Produkten schrittweise reduziert. Ausserdem

verzichtet sie im Genossenschaftlichen Detailhandel auf den Verkauf von Alkohol und Tabak-

produkten. Seit 1957 unterstützt das Migros-Kulturprozent zudem diverse Projekte im Gesellschafts-

und Gesundheitsbereich. Dazu gehören etwa Angebote der Klubschule Migros und der Migros

Fitnessparks.

Die Migros setzt sich nicht nur bei den Kunden, sondern auch bei ihren Mitarbeitenden und in der Liefer-

kette für Gesundheit und Wohlergehen ein. Die Gesundheitspolitik der Migros geht über den gesetzli-

chen Rahmen und die Standards der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes hinaus. Ihr

systematisches und umfassendes Betriebliches Gesundheitsmanagement ist durch das Label

Friendly Work Space zertifiziert. Es gelten zudem gruppenweite Anforderungen an alle Lieferanten zur

Umsetzung von Sozialstandards (amfori BSCI oder äquivalent sowie GlobalGAP GRASP für Früchte-

und Gemüseproduzenten in Ländern mit mittlerem Risiko. Bei der Risikoeinschätzung stützt sich die

Migros-Gruppe auf Indikatoren der Weltbank, World Governance Indicators WGI 60-80). Damit werden

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden in den Lieferketten gewährleistet.

Mit ihrem steten Engagement im Bereich Reduktion von Emissionen (z.B. Feinstaub und Stickoxid,

durch den Einsatz besonders schadstoffarmer LKWs) und Treibhausgasen trägt die Migros ausserdem

zur allgemeinen Verbesserung der Luftqualität bei.

Fortschritt und Engagement im Jahr 2019

Im Rahmen der Initiative actionsanté hat der Genossenschaftliche Detailhandel 2019 das Versprechen

abgegeben, bis Ende 2020 den Gehalt an zugesetztem Zucker bei 30 milchbasierten Desserts um

durchschnittlich 10% zu reduzieren.

Zudem unterzeichnete die Migros die sogenannte «Erklärung von Mailand» des Bundesamtes für

Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen. Darin ist eine weitere Reduktion des zugesetzten

Zuckers in Joghurts und Frühstückscerealien um 10% bzw. 15% bis 2024 festgehalten. Mit der

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Erklärung hat sich die Migros auch dazu verpflichtet, im laufenden Jahr Reduktionsziele für Zucker und

Salz in weiteren Produktgruppen zu definieren.

Im Berichtsjahr hat die Migros bei insgesamt 174 Produkten Rezepturoptimierungen vorgenommen

und setzt neu weniger Zusatzstoffe ein. So etwa im Tiefkühlsortiment, bei Convenience-Produkten und

Getränken.

Im Genossenschaftlichen Detailhandel wurden im Berichtsjahr insgesamt 22'725 Produktprüfungen

zur Produktsicherheit durchgeführt. Davon mussten 22 Produkte aufgrund von Mängeln zurück-

gerufen werden.

Für das Engagement der Migros im Berichtsjahr im Bereich Emissionen siehe SDG 7 und 13, für Infor-

mationen zum Einsatz für Sozialstandards innerhalb der Lieferkette siehe SDG 1 und 8.

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SDG 4 – Hochwertige Bildung

Fortlaufender Beitrag der Migros zu SDG 4

Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen

Lernens für alle fördern ist das Ziel von SDG 4. Die Migros sieht sich dafür bei drei Anspruchsgruppen

in der Pflicht: Bei ihren Lieferanten, Mitarbeitenden und der breiteren Bevölkerung.

Die Migros fördert den Aufbau von Wissen über nachhaltige Entwicklung bei ihren Lieferanten,

beispielsweise mit Schulungen im Bereich Sozialstandards. Sie investiert zudem in die Aus- und Weiter-

bildung ihrer eigenen Mitarbeitenden. Neben der Berufsbildung in über 50 Berufen bestehen auch

diverse Projekte zur Integration von Menschen mit einer Beeinträchtigung in den Arbeitsmarkt.

Über die Migros-Klubschule erhalten ausserdem jährlich über 5000 Kursteilnehmende eine erschwing-

liche Weiterbildung mit anerkanntem Zertifikatsabschluss. Darüber hinaus setzt sich die Migros für die

Vermittlung von Nachhaltigkeitswissen in der Bevölkerung ein. Über eigene Medien, wie beispielsweise

das Migros-Magazin oder die Generation M Website, wird die Bevölkerung regelmässig über Nachhal-

tigkeitsthemen informiert.

Fortschritt und Engagement im Jahr 2019

Im Berichtsjahr leistete die Migros in verschiedenen Bereichen einen Beitrag zur Erreichung von SDG

4. So fanden bei diversen Produzenten und Lieferanten weltweit Schulungen statt, so etwa zum Thema

Sozialstandards (259 Workshops in Fabriken, gegenüber 248 im Jahr 2018). Zudem beschäftigte die

Migros-Gruppe 2019 3’700 Lernende in über 50 verschiedenen Berufen. 96% der Lernenden schlossen

ihre Ausbildung im Berichtsjahr erfolgreich ab.

Auch in das Wissen der Bevölkerung investierte die Migros stetig, unter anderem mit Kampagnen zu

Bio-Lebensmitteln und einer Konsumententagung zum Thema Plastik. Zudem wurde das Generation

M Versprechen erfüllt, bis Ende 2019 250'000 junge Menschen für Umweltthemen zu motivieren.

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SDG 5 – Geschlechtergleichheit

Fortlaufender Beitrag der Migros zu SDG 5

Das fünfte SDG strebt an, Geschlechtergleichstellung zu erreichen und alle Frauen und Mädchen zur

Selbstbestimmung zu befähigen. Bei der Migros hat dieses Thema eine lange Tradition: Die

Geschlechtergleichstellung ist sowohl im Verhaltenskodex der Migros-Gruppe als auch im L-

GAV verankert. Die Migros fördert zudem gezielt die Vereinbarkeit des Berufslebens mit der Familien-

tätigkeit, zum Beispiel mit überdurchschnittlich langem Elternschaftsurlaub sowie vielfältigen Möglich-

keiten zu Teilzeitarbeit, auch auf Kaderebene. Mit den Mitgliedschaften bei «Advance – Women in Swiss

Business» sowie der «Advance Diversity Charta» setzt sie sich zudem aktiv für die Erhöhung des

Frauenanteils in Führungspositionen in der Schweiz ein.

Innerhalb der Lieferketten gewährleistet die Migros über verschiedene internationale Standards (bei-

spielsweise amfori BSCI), dass soziale Mindestanforderungen eingehalten werden. Dazu gehört auch

das Prinzip der Nicht-Diskriminierung, beispielsweise aufgrund des Geschlechts.

Fortschritt und Engagement im Jahr 2019

Im Jahr 2019 lag der Anteil weiblicher Mitarbeitenden in der Migros-Gruppe bei 60.8%. Der Anteil

der Frauen auf Direktionsstufe betrug 2019 16.9% (Vorjahr 16.3%) und auf Kaderstufe 31.9% (keine

Veränderung gegenüber 2018).

Auch bei Produzenten und in den Lieferketten setzt sich die Migros für die Geschlechtergleichheit ein.

So bezieht sie seit 2019 zum Beispiel Orangensaft mit Fairtrade-Gütesiegel von der ersten Frauen-

kooperative in Brasilien. Mit der Zusammenarbeit und der Unterstützung beim Aufbau der Kooperative

im Berichtsjahr wird die Stellung der Frauen vor Ort aktiv gestärkt.

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SDG 6 – Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen

Fortlaufender Beitrag der Migros zu SDG 6

Im Rahmen des SDG 6 soll die Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sani-

tärversorgung für alle gewährleistet werden. Die Migros setzt sich für einen verantwortungsvollen

Umgang mit Wasser in der gesamten Lieferkette und in den eigenen Betrieben ein.

Auf der Ebene des Anbaus wird mit verschiedenen Massnahmen und der engen Zusammenarbeit mit

Produzenten und Lieferanten sichergestellt, dass der Wasserverbrauch fortlaufend optimiert

wird. Der Fokus liegt dabei auf wasserintensiven Produkten, welche aus Wasserrisikogebieten

stammen, beispielsweise Früchte und Gemüse aus Südeuropa. Im Rahmen von Modellprojekten, wie

etwa zu Erdbeeren in Spanien, oder Produktionsstandards wie GlobalGAP oder UTZ werden

Lieferanten besonders bei risikoreichen Produkten beim effizienten Umgang mit Wasser unterstützt. Die

Fortschritte werden regelmässig mit Audits überprüft.

Auf betrieblicher Ebene ist die Migros bestrebt, Massnahmen zur Wassereinsparung zu ergreifen,

beispielsweise durch Wasserrecycling bei Reinigungsprozessen in der M-Industrie. In den letzten 20

Jahren ist es der M-Industrie so gesamthaft gelungen, ihren betrieblichen Wasserverbrauch trotz

Wachstum um mehr als 50% zu reduzieren.

Fortschritt und Engagement im Jahr 2019

Seit 2019 realisiert der M-Industriebetrieb Midor zusammen mit dem Partner Energie 360° ein Projekt,

welches Wasser aus dem Zürichsee künftig zum Heizen und Kühlen nutzbar macht. Mit dem Bau der

Anlage kann ab Ende 2020 kaltes Seewasser genutzt werden, um Wärme aufzunehmen, welche beim

Herstellen von Glace und Backwaren entsteht. Die entstandene Wärme im Wasser wird danach in

einem Wärmeverbund wieder zum Heizen nutzbar gemacht und ersetzt nach Möglichkeit fossile

Energieträger wie Öl oder Gas. Dadurch reduziert die Midor ihren Wasserverbrauch am Standort

Meilen um 20'000 m3 und spart zusätzlich Abwasser und Energie ein.

Ein Beitrag zur nachhaltigen Wasserbewirtschaftung wurde auch auf Ebene des Anbaus geleistet: In

Zusammenarbeit mit dem WWF wurde ein Modellprojekt zur nachhaltigen Produktion von

Erdbeeren in Spanien realisiert. Die Erdbeeren aus dem Projekt lagen im März 2019 erstmalig in den

Verkaufsregalen der Migros-Filialen bereit. Das Projektgebiet befindet sich in einem Wasserrisikogebiet

in unmittelbarer Nähe zu einem Nationalpark – ein verantwortungsbewusstes Wassermanagement

gehört zu den zentralen Massnahmen im Projekt.

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SDG 7 – Bezahlbare und saubere Energie

Fortlaufender Beitrag der Migros zu SDG 7

Das SDG 7 hat zum Ziel, bis 2030 den Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner

Energie für alle zu sichern. Im Rahmen ihrer neuen Klima- und Energiestrategie 2030 orientiert sich die

Migros-Gruppe an den Zielsetzungen des Pariser Klimaabkommens und setzt auf erneuerbare Energie-

träger und die fortlaufende Erhöhung der Energieeffizienz. Die neue Klima- und Energiestrategie ist eine

Weiterentwicklung der bisherigen Strategie, welche Ende 2020 ausläuft.

2019 hat die Migros-Gruppe zudem den Commitment Letter der Science Based Targets Initiative

(kurz: SBTI) unterzeichnet. Die Initiative verpflichtet Unternehmen dazu, sich innerhalb von zwei

Jahren Klimaziele zu setzen, die im Einklang mit dem Klimaschutzabkommen von Paris stehen und

damit dazu beitragen, die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken.

Die Mehrheit der Unternehmen der Migros-Gruppe hat verbindliche Ziele zu CO2-Reduktion und

Energieeffizienz mit dem Bund und den Kantonen vereinbart und bisher mehrheitlich erreicht.

So hat sich der Genossenschaftliche Detailhandel im Rahmen dieser Klima- und Energiestrategie 2020

das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis Ende 2020 10% weniger Strom zu verbrauchen und 20% weniger Treib-

hausgase auszustossen gegenüber 2010. Damit kann er in diesem Zeitraum prozentual doppelt so viele

Treibhausgase einsparen, wie die Klimaschutzziele des Bundes vorsehen. Auch die Reduktion von

absolut 10% des Stromverbrauchs ist ambitiöser als die Zielsetzungen der Energiestrategie 2050 des

Bundes.

Die Migros produziert zudem immer mehr Strom mit Photovoltaikanlagen auf ihren Dächern und

ersetzt fossile Brennstoffe durch Wärme aus erneuerbaren Quellen.

Die Migros sensibilisiert ausserdem ihre Kunden und fördert den Verkauf von energieeffizienten

Produkten.

Fortschritt und Engagement im Jahr 2019

Im Berichtsjahr hat der Genossenschaftliche Detailhandel den Stromverbrauch in den Logistikbetrieben

und Filialen gegenüber 2010 absolut um 11.1% reduziert. Im selben Zeitraum sanken die Treibhaus-

gasemissionen um 25.1%. Diese Reduktionen konnten insbesondere durch Optimierungen im Bereich

der Gebäudetechnik in den Filialen sowie dem Einsatz von LED-Beleuchtung und CO2-Kälteanlagen

erreicht werden. 2019 wurden 71% der Filialen mit Kühlanlagen mit dem natürlichen Kältemittel CO2

betrieben.

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Migros-Genossenschafts-Bund, Direktion Nachhaltigkeit Migros-Gruppe, März 2020 11

Die Bischofszell Nahrungsmittel AG (BINA) hat 2019 eine Kältezentrale in Betrieb genommen, die einen

grossen Teil des Firmenareals mit der für die Produktion erforderlichen Kälte versorgt. Dabei ermöglicht

modernste Technik eine differenzierte Kälteerzeugung, welche je nach Bedarf von -35°C (für den Tief-

kühlbereich), über -6°C (für gekühlte Bereiche) bis hin zu +6°C (Kaltwasser für Raum- und Produkt-

kühlung) reicht. Dank der neuen Anlage reduziert die BINA den jährlichen Stromverbrauch gegen-

über der vorherigen Anlage um ca. 65% oder rund 3'000 MWh, was dem Verbrauch von 996 Durch-

schnittshaushalten entspricht. Zusätzlich werden rund 80% des jährlichen Wasserverbrauchs der Kälte-

anlage eingespart.

Ebenfalls seit dem Berichtsjahr realisiert das M-Industrie Unternehmen Midor in Zusammenarbeit mit

ihrem Partner Energie 360° ein Projekt, um Seewasser zum Kühlen und Heizen zu nutzen. Dadurch

kann die Midor den Wasserverbrauch am Standort Meilen um 20'000 m3 sowie den Strom-

verbrauch um 650 MWh reduzieren (siehe SDG 6).

2019 hat die Migros vier sogenannte Plusenergiefilialen betrieben. Das sind Super- und Fachmärkte,

die über das Jahr gesehen mehr Energie produzieren als sie verbrauchen. Das Konzept basiert auf

einer ausgereiften Kombination von Energieeffizienz-Massnahmen und der Produktion von Solarstrom

mittels Photovoltaikanlagen. In der 2019 neu in Betrieb genommenen Plusenergiefiliale in Heiden (AR)

wurden erstmals Photovoltaikmodule in eine Supermarkt-Fassade integriert. Zusammen mit der Photo-

voltaikanlage auf dem Dach erzielten diese eine installierte Leistung von 262 kWp, was im Durchschnitt

einer jährlichen Stromproduktion von 220 MWh oder einem Strombedarf von 75 Durchschnitts-

haushalten entspricht. Dach und Fassade der Filiale in Heiden umfassen insgesamt 807 Photovoltaik-

module.

Ende 2019 befanden sich 295 Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von 32’506 kWp im

Besitz der Migros-Gruppe. Diese produzieren jährlich 31’165 MWh Strom, was einem Strom-

verbrauch von 10’388 Durchschnittshaushalten entspricht.

Die Migros ist bestrebt, das Energiemanagement nicht nur in den eigenen Filialen und Industrie-

betrieben zu verbessern, sondern auch in den Lieferketten. Ab 2025 führt die Migros nur noch Schweizer

Gemüse und Früchte im Sortiment, welche aus erneuerbar beheizten Gewächshäusern stammen.

Heute werden die Gewächshäuser mehrheitlich mit Erdöl oder Erdgas beheizt. Künftig soll jeder Betrieb

den für seinen Standort optimalen Mix an erneuerbaren Energieträgern einsetzen. Im Vordergrund

stehen dabei Wärmepumpen, Holz-Heizungen, Bio-Gas, Geothermie sowie Solarenergie. Mit der

Umstellung können jährlich über 70'000 t CO2 eingespart werden.

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SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und

Wirtschaftswachstum

Fortlaufender Beitrag der Migros zu SDG 8

Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung

und menschenwürdige Arbeit für alle zu fördern ist das Ziel von SDG 8. Die Migros sieht sich dafür

vielseitig in der Verantwortung, sowohl in ihren eigenen Betrieben als auch entlang der Lieferkette.

So ist sie sich bewusst, dass sie gewisse Importprodukte aus Risikoländern bezieht, in welchen den

Behörden teilweise die Ressourcen oder der Wille fehlt, die Einhaltung von Arbeits- und Umwelt-

gesetzen zu gewährleisten. Sie setzt deswegen wo immer möglich auf international anerkannte

Nachhaltigkeitsstandards und –labels und fordert gruppenweit von allen Lieferanten die

Einhaltung von Migros-Gruppenanforderungen in sozialen Aspekten (amfori BSCI oder äquivalent

sowie GlobalGAP GRASP für Früchte- und Gemüseproduzenten in Ländern mit mittlerem Risiko, siehe

SDG 2).

Bei ihren eigenen Mitarbeitenden engagiert sich die Migros in den Bereichen Arbeits- und Gesund-

heitsschutz, Vielfalt und Chancengleichheit, bietet vielfältige Aus- und Weiterbildungen an und

setzt sich für wirtschaftliche Inklusion ein (siehe SDG 1 und 3).

Um zu verhindern, dass Wirtschaftswachstum auf Kosten der Umwelt stattfindet, ist die Migros zudem

bestrebt, möglichst ressourcenschonend und nachhaltig zu produzieren (siehe SDG 2 für nachhal-

tige landwirtschaftliche Produktion, SDG 6 für Wassereffizienz, SDGs 7 und 13 für Energieeffizienz,

SDG 14 für Rohstoffe aus dem Meer und SDG 15 für Rohstoffe an Land).

Fortschritt und Engagement im Jahr 2019

Für den Einsatz der Migros im Berichtsjahr für menschenwürdige Arbeit siehe SDGs 1, 2, 3 und 5, für

nachhaltiges Wirtschaftswachstum siehe SDGs 2, 6, 7, 12, 13, 14 und 15.

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SDG 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur

Fortlaufender Beitrag der Migros zu SDG 9

Im Rahmen des SDG 9 soll eine widerstandsfähige Infrastruktur aufgebaut, breitenwirksame und nach-

haltige Industrialisierung gefördert und Innovationen unterstützt werden. Die Migros trägt zum Erreichen

dieses Zieles bei, indem sie einerseits direkt in nachhaltige Infrastruktur investiert und andererseits

verschiedene Forschungs- und Entwicklungsprojekte unterstützt. Im Bereich nachhaltiger

Transport- und Mobilitätsinfrastruktur engagiert sie sich beispielsweise für den laufenden Aufbau eines

Netzes an E-Ladestationen auf Filial-Parkplätzen und unterstützt das Projekt «Cargo sous terrain».

Ausserdem pflegt die Migros eine Innovationspartnerschaft mit der Eidgenössischen Materialprüfungs-

und Forschungsanstalt Empa, im Rahmen welcher unter anderem alternative Antriebstechnologien für

LKWs getestet werden.

Fortschritt und Engagement im Jahr 2019

Im Berichtsjahr hat sich die Migros fortlaufend für die Förderung der Elektromobilität eingesetzt. Per

Ende 2019 standen den Kundinnen und Kunden in 75 Migros-Filialen auf insgesamt 180 Parklätzen

Aufladestationen für ihre E-Autos zur Verfügung. Durch sogenannte Herkunftsnachweise kann der

getankte Strom als Schweizer Naturstrom deklariert werden.

In ihrer Eigenindustrie arbeitet die Migros stets daran, Infrastruktur und Abläufe zu verbessern und

nachhaltiger zu gestalten. So hat im Berichtsjahr die Bischofszell Nahrungsmittel AG (BINA) eine neue

Kältezentrale in Betrieb genommen, mit der sie ihren jährlichen Stromverbrauch um ca. 65% und den

jährlichen Wasserverbrauch um rund 80% senken konnte (siehe SDG 7). Ebenfalls seit 2019 setzt

die Midor mit ihrem Partner Energie 360° ein Projekt um, welches Seewasser zum Heizen und Kühlen

nutzbar macht. Damit kann das M-Industrie Unternehmen ihren Wasserverbrauch am Standort Meilen

um 20'000 m3 und den Stromverbrauch um 650 MWh reduzieren (siehe SDG 6).

Die Migros engagiert sich zudem im Bereich Solarenergie: So wurde 2019 die vierte Plusenergie-

filiale in Heiden (AR) in Betrieb genommen, welche dank Photovoltaikanlagen an der Fassade und

auf dem Dach jährlich mehr Energie produziert als sie verbraucht (siehe SDG 7).

Im Rahmen ihrer Innovationspartnerschaft mit der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungs-

anstalt Empa hat die Migros 2019 diverse Testprojekte für LKWs mit alternativen Antriebs-

technologien wie z.B. Strom, Wasserstoff oder Schweizer Biogas umgesetzt.

Die Migros Zürich testet seit 2019 gemeinsam mit dem Hersteller Mercedes-Benz den ersten voll-

elektrischen LKW in Serie. Der sogenannte «eActros» gehört zu einer Testflotte von zehn LKWs, die

aktuell in Deutschland und der Schweiz erprobt werden. Neu an dem LKW ist, dass er von Anfang an

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als Kraftfahrzeug mit Elektroantrieb konzipiert und produziert wurde. Bisher war es üblich, Diesel-LKWs

kostenintensiv mit einem Elektromotor und Batteriepaket auszustatten und sie so zu einem Elektro-LKW

umzubauen.

Die Migros Basel setzt seit 2019 ihren ersten Elektro-LKW für den Warentransport von der Betriebs-

zentrale in die Filialen ein. Diese Massnahme ist Teil der Zielsetzung, bis 2030 den gesamten Fuhrpark

von 33 LKWs auf nachhaltige Antriebskonzepte umzustellen. So soll der CO2-Austoss der LKW-Flotte

um 80% gegenüber 2019 reduziert werden. Im laufenden Jahr werden weitere klimafreundliche LKWs

in Betrieb genommen.

Auch die Migros Ostschweiz investiert in zukunftsfähige Transportlösungen und setzt seit 2019 drei

Biogas-LKWs ein, die mit Biogas aus der Region betrieben werden. Gegenüber Dieselfahrzeugen kann

der CO2-Ausstoss so um 82% reduziert werden.

Die Migros Genf baut seit 2019 in einem Pilotprojekt die lokale Wasserstoff-Produktion auf dem

eigenen Firmenareal auf. Damit sollen Brennstoffzellen-LKWs betankt werden. Mittels eines soge-

nannten «Elektrolyseurs» kann der durch die Solaranlage auf dem Dach der Betriebszentrale produ-

zierte Strom in Wasserstoff umgewandelt werden. Der Brennstoffzellen-LKW wird schliesslich mit

diesem Wasserstoff betankt. Beim Wasserstoffantrieb erzeugt die Brennstoffzelle mittels Verbrennung

des Wasserstoffs Strom für den Betrieb des Fahrzeugs. Dabei fällt nur Wasser als Abfallprodukt an.

Gemeinsam mit der Empa und dem Softwareanbieter Esri hat der Migros-Genossenschafts-Bund 2019

ein Flottensimulationssystem entwickelt, welches Energiebedarfs- und CO2-Berechungen für unter-

schiedliche Antriebstechnologien anhand realer Routendaten ermöglicht. Auf dieser Basis können

wirkungsvolle Strategien zur Umstellung der Fahrzeugflotten der Migros-Gruppe auf ökologischere

Antriebstechnologien entwickelt und damit ein wichtiger Beitrag zur Dekarbonisierung des Waren-

transports geleistet werden.

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SDG 10 – Weniger Ungleichheiten

Fortlaufender Beitrag der Migros zu SDG 10

SDG 10 fordert die Ungleichheit in und zwischen Ländern zu verringern. Die Migros sieht sich dabei in

der Pflicht, sowohl in der Schweiz eine verantwortungsvolle Arbeitgeberin für ihre Mitarbeitenden zu

sein, für wirtschaftliche Inklusion zu sorgen, hochwertige Produkte und Dienstleistungen auch für

Geringverdienende verfügbar zu machen und auch in ihren Lieferketten faire Arbeitsbedingungen,

Nicht-Diskriminierung und die Einhaltung von Sozialstandards sicherzustellen (siehe SDGs 1 und 3).

Fortschritt und Engagement im Jahr 2019

Im Berichtsjahr wurden 1'496 amfori BSCI-Audits durchgeführt, um die Einhaltung der Sozial-

standards der Arbeitnehmenden bei den Lieferanten sicherzustellen. Zudem baute die Migros ihre lang-

fristige Zusammenarbeit mit Produzenten entlang der Lieferkette weiter aus und unterstützte in Koope-

ration mit Fairtrade Max Havelaar beispielsweise den Aufbau der ersten Frauenkooperative in der

brasilianischen Orangensaftkonzentrat-Produktion (siehe SDG 1).

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SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden

Fortlaufender Beitrag der Migros zu SDG 11

Im Rahmen von SDG 11 sollen bis 2030 Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und

nachhaltig gestaltet werden. Dies beinhaltet in einem Unterziel, dass die von Städten ausgehende

Umweltbelastung pro Kopf gesenkt werden soll, unter anderem mit besonderer Aufmerksamkeit auf der

Abfallbehandlung. Die Migros engagiert sich im Bereich Abfall- und Recyclingmanagement, indem

sie beispielsweise Abfallmengen wo sinnvoll konstant reduziert, ihre Verpackungen ökologisch optimiert

und den Kunden Rücknahmestellen für recyclingfähige Materialien bietet (siehe SDG 12).

Die Migros ist zudem Aktionärin des Projekts «Cargo sous terrain». Mit der Verlegung grosser Anteile

des Güterverkehrs auf ein unterirdisches Tunnelsystem sowie verbesserter Transportlogistik in Sied-

lungsgebieten sollen Städte so zukünftig um bis zu 30% des Lieferverkehrs und 50% der Lärm-

emissionen entlastet werden.

Fortschritt und Engagement im Jahr 2019

Für das Engagement der Migros 2019 im Bereich Abfall- und Recyclingmanagement siehe SDG 12.

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SDG 12 – Verantwortungsvoller Konsum

und Produktion

Fortlaufender Beitrag der Migros zu SDG 12

SDG 12 fordert die Sicherstellung von nachhaltigen Konsum- und Produktionsmustern. Damit soll dafür

gesorgt werden, dass die wirtschaftliche und soziale Entwicklung innerhalb der Tragfähigkeit der

Ökosysteme stattfindet. Das Engagement der Migros in diesem Gebiet umfasst drei grosse Bereiche:

Die Produktionsebene, das Abfall- und Recyclingmanagement sowie die Sensibilisierung und das

Setzen von Anreizen für nachhaltigen Konsum bei den Konsumentinnen und Konsumenten.

Im Rahmen der Produktion achtet die Migros auf die nachhaltige Bewirtschaftung und effiziente

Nutzung natürlicher Ressourcen, sowohl in den Eigenbetrieben als auch bei ihren Lieferanten (siehe

SDG 2 für landwirtschaftlich Rohstoffe, SDG 6 für Wasser, SDG 7 für Energienutzung, SDG 14 für

Rohstoffe aus dem Meer und SDG 15 für Rohstoffe an Land).

Die Migros verbessert zudem laufend ihr Abfall- und Recyclingmanagement. Sie reduziert ihre Abfall-

menge wo sinnvoll stetig. So setzt sie etwa in ihrer Logistik anstelle von Einwegkarton auf wiederver-

wendbare Mehrwegbehälter. Damit können über 75'000 t Karton pro Jahr eingespart werden. Sie

arbeitet zudem daran, die Verpackungen ihrer Produkte stetig zu optimieren und wo sinnvoll zu

reduzieren. Recyclingfähige Materialien nimmt die Migros zurück – und zwar über die gesetzlich vorge-

schriebenen Materialgruppen hinaus. Mit der Rückgabemöglichkeit ausgedienter Produkte und

rezyklierbaren Verpackungen wie Aluminiumkapseln, PET- und PE-Flaschen verringert sie den Abfall-

berg, schliesst Wertstoffkreisläufe und schont die Ressourcen. Die Migros engagiert sich zudem für die

Vermeidung von Food Waste, zum Beispiel durch Spenden von Lebensmitteln, die noch verzehrt aber

nicht mehr verkauft werden können.

Die Migros pflegt im Bereich verantwortungsvolle Produktion ausserdem diverse Partnerschaften mit

verschiedensten Organisationen.

Die Migros unterstützt auch ihre Kundinnen und Kunden beim nachhaltigen Handeln. Durch die

Nachhaltigkeitsberichterstattung im Rahmen des jährlichen Geschäftsberichts erhält die interes-

sierte Leserschaft einen umfassenden Überblick über die Tätigkeiten und Auswirkungen der Migros im

Berichtsjahr. Die Website Generation M informiert zudem ausführlich über aktuelles Geschehen sowie

Hintergrundthemen im Bereich Nachhaltigkeit bei der Migros. Transparente Produktkennzeichnungen

und –informationen, wie etwa der M-Check, unterstützen die Konsumentinnen und Konsumenten beim

nachhaltigen Einkauf. Mittels des ausgewiesenen Nachhaltigkeitsanteils an den gesammelten Cumulus-

Punkten können Migros-Kundinnen und -Kunden zudem jederzeit einsehen, wie gross der Anteil nach-

haltiger Produkte an ihren Gesamteinkäufen ist.

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Fortschritt und Engagement im Jahr 2019

2019 hat die Migros die Verpackungen von 54 Produkten ökologisch optimiert. Insgesamt konnte sie

seit 2013 5’051 t Verpackungsmaterial einsparen oder umweltfreundlicher gestalten. Damit ist sie

ihrem Ziel, bis Ende 2020 über 6'000 t Verpackungsmaterial ökologisch zu optimieren, einen Schritt

näher gekommen.

Die Sirup-Flaschen der Migros bestehen seit dem Berichtsjahr aus 100% Recycling-PET. Damit

wird erstmals in der Schweiz der Materialkreislauf bei PET-Flaschen vollständig geschlossen. Mit dieser

Massnahme spart die Migros jährlich über 222 t Neumaterial ein.

Seit 2013 nimmt die Migros neben PET-Getränkeflaschen auch Plastikflaschen aus dem Haushalts-

bereich zurück und führt sie dem Recycling zu. Der Mibelle Group ist es nun erstmals gelungen,

ausschliesslich mit rezykliertem Material eine neue Flasche herzustellen und damit den Kreislauf von

PE-Flaschen vollständig zu schliessen. Für diese Pionierleistung wurde die Mibelle Group 2019 mit dem

Swiss Packaging Award ausgezeichnet. Bisher wurde das rezyklierte PE vor allem bei der Herstellung

von Baurohren und Kabelummantelungen eingesetzt.

Seit 2019 bietet die Migros im Genossenschaftlichen Detailhandel diverse Bio-Früchte und -Gemüse

unverpackt an, so sind neu zum Beispiel Bio-Trauben, Bio-Nektarinen und rote Bio-Peperoni im Offen-

verkauf erhältlich. Dadurch können jährlich über 16.4 t Plastik eingespart werden. Auch LeShop führt

seit 2019 Früchte- und Gemüsekörbe, die plastikfrei geliefert werden. Zudem wurde die Verpackung

von Äpfeln und Birnen optimiert und besteht neu aus Karton anstatt einer Plastikschale. Dank diesen

Massnahmen kann LeShop jährlich 4.8 t Plastik einsparen.

Tegut… testet seit dem Berichtsjahr als eine der ersten Supermarktketten in Deutschland den Verkauf

von 144 verschiedenen Bio-Lebensmitteln ohne Verpackung. In insgesamt vier Filialen können

Kundinnen und Kunden unter anderem Teigwaren, Hülsenfrüchte und verschiedene Müeslisorten in

selbst mitgebrachte Behälter abfüllen. Nachdem die Einführung der Gebührenpflicht bei den Einweg-

Plastiksäckli im Supermarkt erfolgreich gegriffen hat, hat die Detailhandelsbranche 2019 entschieden,

die Gebührenpflicht für Plastiksäcke auf alle Formate auszuweiten. Die Migros-Gruppe setzt diese

freiwillige Massnahme bereits per 1. Januar 2020 um.

Die Migros hat im Berichtsjahr die Recyclingwände in 700 Filialen um eine neue Einwurfstelle für

Aluminium-Kaffeekapseln erweitert. Gleichzeitig führte sie bei ihren Nespresso-kompatiblen Café

Royal-Produkten rezyklierbare Aluminium-Kapseln ein. Nespresso betreibt seit 29 Jahren ein eigenes

Recyclingsystem für Aluminium-Kapseln. Seit Anfang 2020 bündeln die beiden Unternehmen ihre

Kräfte, um die Recyclingquote von Aluminium-Kapseln in der Schweiz von derzeit 58% auf 75% zu

erhöhen. Im Kapsel-Recyclingprozess wird das Aluminium vom Kaffee getrennt und weiterverarbeitet.

Das wiedergewonnene Aluminium kann in der Industrie eingesetzt werden – etwa für die Herstellung

von Fensterstrukturen, Fahrrädern oder Autos. Mit dem Kaffeesatz wird Biogas oder Naturdünger

erzeugt.

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2019 wurden von den Migros-Kundinnen und Kunden insgesamt 15’350 t Wertstoffe in die Filialen

zurückgebracht, wo sie gesammelt und dem Recycling zugeführt wurden. Dabei machten die rund 265

Mio. PET-Getränkeflaschen den grössten Anteil aus (8’586 t). Aus dem Granulat der rezyklierten

Flaschen werden unter anderem wieder neue Getränkeflaschen hergestellt – ein geschlossener Kreis-

lauf.

Der Genossenschaftliche Detailhandel verfolgt das Ziel, die Verluste im Lebensmittelverkauf so gering

wie möglich zu halten. Im Berichtsjahr hat die Migros die Zusammenarbeit mit «Too Good To Go»

weiter ausgebaut. Per Ende 2019 verkauften rund 70 Filialen, Restaurants und Take-Aways der Migros

ihre übriggebliebenen Lebensmittel über die kostenlose App und ergänzten so ihre bestehenden Mass-

nahmen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen wie z.B. die Zusammenarbeit mit sozialen Organi-

sationen wie Tischlein deck dich, Partage oder Schweizer Tafel. 98.60% der Lebensmittel, die 2019 in

den Filialen und in der Gastronomie im Angebot waren, wurden vergünstigt verkauft oder gratis abge-

geben. 1.36% wurden als Tierfutter, in der Vergärung oder als Kompost wiederverwertet und nur 0.04%

endeten als Abfall in der Verbrennungsanlage.

In den meisten Migros-Filialen können Kundinnen und Kunden seit 2019 ihre Einkäufe an den bedienten

Käse- und Fleischtheken auf Wunsch in selbst mitgebrachtes Mehrweggeschirr einpacken lassen.

Die Preisetikette wird nach dem Wiegen direkt auf die mitgebrachte Box geklebt, somit ist keine zusätz-

liche Verpackung nötig.

Die JOWA transportiert ihre tiefgekühlten Brot- und Backwaren in speziellen Boxen aus Wellpappe in

den Verteilbetrieb Neuendorf (MVN) und von dort aus in die Filialen. 2019 hat die JOWA das Gewicht

dieser Boxen reduziert und spart damit im Vergleich zur vorherigen Verpackung jährlich 201 t

Packmaterial ein. Zudem bestehen die Boxen neu aus 100% Recyclingmaterial.

Um besser zu verstehen, wie in Zusammenarbeit mit ihren Kunden noch mehr Plastik beim Einkauf

eingespart werden kann, hat die Migros 2019 mit einem externen Beratungsunternehmen eine verhal-

tensökonomische Studie zu dem Thema durchgeführt. Die Ergebnisse werden in das laufende

Verpackungs- und Plastikmanagement der Migros miteinbezogen.

Für das Engagement der Migros 2019 im Bereich nachhaltige Produktion siehe SDGs 2, 6, 7, 14 und

15. Für den Fortschritt im Bereich Bildung und Sensibilisierung zu Nachhaltigkeitsthemen siehe SDG 4.

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SDG 13 – Massnahmen zum Klimaschutz

Fortlaufender Beitrag der Migros zu SDG 13

Als verantwortungsvolles Unternehmen leistet die Migros zusammen mit ihren Lieferanten einen

wichtigen Beitrag zur Forderung von SDG 13, umgehend Massnahmen zur Bekämpfung des Klima-

wandels und seiner Auswirkungen zu ergreifen. Die Massnahmen im Rahmen der Klima- und

Energiestrategie der Migros umfassen die gesamte Wertschöpfungskette, wobei die konsequente

Reduktion von Treibhausgasemissionen im Zentrum steht (siehe SDG 7 sowie SDG 9 für das Enga-

gement der Migros im Bereich alternative Antriebstechnologien).

Fortschritt und Engagement im Jahr 2019

Für den Fortschritt im Bereich Klimaschutz, Emissionen und Energie siehe SDGs 7 und 9.

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SDG 14 – Leben unter Wasser

Fortlaufender Beitrag der Migros zu SDG 14

Der Genossenschaftliche Detailhandel der Migros führt seit 2016 ausschliesslich nachhaltigen

Fisch im Sortiment. Damit wird ein wichtiger Beitrag zum SDG 14 geleistet, welches fordert, Ozeane,

Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung zu erhalten und nachhaltig zu nutzen.

Als nachhaltig gelten für die Migros alle Fische und Meeresfrüchte welche eines der Labels MSC, ASC

oder Bio tragen, oder Produkte, welche durch den WWF als empfehlenswert (Grün) oder akzeptabel

(Gelb) eingestuft werden. Gefährdete Arten werden durch umweltverträglichere Alternativen ersetzt

oder komplett aus dem Sortiment genommen.

Fortschritt und Engagement im Jahr 2019

Seit 2019 verkauft der Genossenschaftliche Detailhandel der Migros Frischlachs, Frischdorade und

Wolfsbarsch aus Zucht mit dem Siegel ASC.

Der Labelanteil bei Fischprodukten (ASC, MSC oder Bio) in der Migros-Gruppe wurde im

Berichtsjahr von 54.4% (2018) auf 64.9% (2019) erhöht. Zudem wurde im Berichtsjahr ein ehrgeiziges

Ziel erreicht: Neu bietet die Migros nur noch Thunfisch im Konservensortiment an, der mit der Angel

gefangen wurde. Das ist nicht nur ökologisch, sondern hat auch soziale Vorteile, da dank der arbeits-

intensiven Methode Arbeitsplätze geschaffen werden.

Die Migros arbeitet ausserdem laufend daran, ihre Treibhausgasemissionen zu senken (siehe SDG 7).

Damit leistet sie einen Beitrag zur Verminderung der Ozeanversauerung, was dem Leben unter

Wasser entscheidend zugutekommt.

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SDG 15 – Leben an Land

Fortlaufender Beitrag der Migros zu SDG 15

Das Ziel 15 fordert den Erhalt, die Wiederherstellung und nachhaltige Nutzung von Landökosystemen,

die nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern, Bekämpfung von Wüstenbildung, das Beenden und die

Umkehrung von Bodendegradation und den Stopp des Verlustes der biologischen Vielfalt. Die Migros

leistet in verschiedenen Bereichen einen Beitrag zu diesem Ziel. So wird bei Rohstoffen auf eine nach-

haltige Beschaffung geachtet, wo immer möglich wird mit anerkannten Nachhaltigkeitsstandards und

–labels gearbeitet. Für Innovationen in der nachhaltigen Landwirtschaft unterstützt die Migros zudem

verschiedene Forschungsprojekte (siehe SDG 2).

Holz- und Papierprodukte beschafft die Migros aus nachhaltigen Quellen: Rund Dreiviertel des

Sortiments sind FSC-zertifiziert. Zudem werden Karton- und Papierbestandteile von Verpackungen

stetig optimiert, wo immer möglich wird auf Recyclingmaterial gesetzt (siehe SDG 12). Damit leistet die

Migros einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Wälder und dem Erhalt natürlicher Habitate.

Für das Engagement der Migros im Bereich nachhaltiger Wassernutzung siehe SDG 6.

Fortschritt und Engagement im Jahr 2019

Im Berichtsjahr hat die Migros als erste Detailhändlerin in der Schweiz entschieden, dass sie ab 2020

keine potentiell invasiven Neophyten mehr im Sortiment führen wird. 2019 wurde bereits der Kirsch-

lorbeer aus dem Sortiment genommen. Im laufenden Jahr wurde die Tessiner Palme ersetzt.

Auch der Einsatz der Migros im Bereich Tierwohl leistet einen Beitrag zu SDG 15. 2019 begann die

Umstellung Brasilianischer Poulet-Lieferanten der Migros auf Schweizer Tierschutz-

Vorschriften. Dadurch wird unter anderem der Einsatz von Antibiotika verringert, welches ansonsten

in die Umwelt gelangen kann. Eine Verringerung des Antibiotikaeinsatzes gehört auch zu den Ziel-

setzungen eines Forschungsprojektes zur Freilufthaltung von Kälbern (Universität Bern und IP Suisse),

welches die Migros 2019 unterstützt hat.

Der Anteil der FSC-zertifizierten Produkte im Migros-eigenen Holz- und Papiersortiment konnte gegen-

über dem Vorjahr um 1.1% gesteigert werden. Zudem optimierte die Migros bei verschiedenen

Produkten im Eigensortiment die Verpackungen, wodurch natürliche Ressourcen eingespart werden

können (siehe SDG 12).

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SDG 16 – Frieden, Gerechtigkeit

und starke Institutionen

Fortlaufender Beitrag der Migros zu SDG 16

Durch die Umsetzung von SDG 16 sollen friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige

Entwicklung gefördert, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglicht und leistungsfähige, rechen-

schaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufgebaut werden. Die Migros nimmt diese

Verantwortung im Rahmen ihrer Geschäftsethik, Compliance und Good Governance wahr. So

berichtet sie etwa gemäss den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI). Darin enthalten sind unter

anderem die Offenlegung von Informationen bezüglich Ethik und Integrität, Unternehmensführung und

Einbindung von Stakeholdern.

Die Werte Glaubwürdigkeit und Verantwortungsbewusstsein werden in der Unternehmens-

philosophie der Migros hochgeschrieben und sind in der Gruppenstrategie integriert. Der

Verhaltenskodex der Migros-Gruppe gilt zudem als Regelwerk für das Verhalten aller Mitarbeitenden

und umfasst Themen wie Korruptionsbekämpfung und fairen Wettbewerb. Zusätzlich engagiert sich die

Migros für eine gute Unternehmensführung und stützt sich auf verschiedene interne Kontroll-

instrumente.

Die Migros pflegt den regen Dialog mit ihren wichtigsten Stakeholdern und ist bestrebt, stets trans-

parent gegen aussen zu kommunizieren. Über die Website Generation M sowie durch eigene Medien,

etwa das Migros Magazin, informiert die Migros aktiv und öffentlich über ihre Produkte und Tätigkeiten.

SDG 17 – Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Fortlaufender Beitrag der Migros zu SDG 17

Im Rahmen von SDG 17 sollen Umsetzungsmittel gestärkt und die Globale Partnerschaft für nachhaltige

Entwicklung mit neuem Leben erfüllt werden. Die Migros unterstützt durch ihre diversen Partner- und

Mitgliedschaften unterschiedlichste Projekte. Damit möchte sie ihr Engagement für eine nachhaltige

Entwicklung stärken und in gesellschaftlichen und politischen Prozessen mitwirken.