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111. Bernerkungen iiber den Allophan, von den Yroff. STROMEPER und HAUSXANN zu Gottirigen. (Vorgelefen in der Verfammlung der KiiuigI. Socielirt der Win- au Gbttingen am 1'3. Julius i8rG.I D i e mineralogifchen und chemil'chen Bemerkun- gen , welche wir im Folgenden mittheilen , betref- fen ein neues, erdartiges Follil , das man fchon vo1' lingerer Zeit bei GrZKenthrtl itii Ssalfeldil'chen ge- funden hat, urid das der Hers Obcrbergrath Kie- m a n n und der Herr yeheime Conferenzrath KO e- pert zu Coburg, uns zur Unterruchung giitigR- uberfc hi c k t ha be n. Man hielt diefen Mineralk6rper anfangs fir Nynlith. Mit ihm kommt er zwar in der iiulsern GeRalt, dem Bruche Und dem Glanze, nicht aber in der Hiirte, die geringer in, und nicht in der Far- be iiberein, welche eher die Verrnuthung veren- lafst, dafi dq,3 FoEl ein Kupferl'alz Tey. Das I'alzi- ge Anfehen delI'elhen ifi wirklich iiberaus tiuhhend. Auf den erlten Blick glaubten wir darin ein dem Kupfervitriol verwandtes Mineral zu erkennen,

Bemerkungen über den Allophan

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Page 1: Bemerkungen über den Allophan

111. Bernerkungen iiber den Allophan,

v o n d e n

Yroff. STROMEPER und HAUSXANN zu Gottirigen. (Vorgelefen in der Verfammlung der KiiuigI. Socielirt der Win-

au Gbttingen am 1'3. Julius i8rG.I

D i e mineralogifchen und chemil'chen Bemerkun- gen , welche wir im Folgenden mittheilen , betref- fen ein neues, erdartiges Follil , das man fchon vo1' l ingerer Zeit bei GrZKenthrtl itii Ssalfeldil'chen ge- funden hat, urid das der H e r s Obcrbergrath K i e - m a n n und der Herr yeheime Conferenzrath KO e- p e r t zu Coburg, uns zur Unterruchung giitigR- uberfc hi c k t ha be n.

Man hielt diefen Mineralk6rper anfangs f ir Nynlith. Mit ihm kommt e r zwar in der iiulsern GeRalt, dem Bruche Und dem Glanze, nicht aber i n der Hiirte, die geringer in, und nicht in der Far- be iiberein, welche eher die Verrnuthung veren- lafst, dafi dq,3 FoEl ein Kupferl'alz Tey. Das I'alzi- ge Anfehen delI'elhen ifi wirklich iiberaus t iuhhend. Auf den erlten Blick glaubten wir darin ein dem Kupfervitriol verwandtes Mineral zu erkennen,

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c 12' 1 iiberzeugten uns aber bald vom Gegenlheile, Ja wir es irn Wan'er uiiaufloslich fandon, und das Verhalten delrelben vor dem Lothrohre nur einen lehr geringen Kupfergehalt verrieth. Durch eine vollfliindige Annlyie gab fich dieres trugerirche For- lil uns als ein zufilmmengefelztes Erden - Hydrat zu erkennen, welches, die Farbe einem fehr, geringen Antheile von kohlenlaurem Kupferoxyd- Hydrate verdankt. W i r wollen diele Analyfe, welche von dem einen von u m herruhrt, nachher mittheilen, und itir hier die &.&ere Belchreibung des Follils vorauslenden.

J. Mineralogyche Bdchreibung des Allophnn. Diefes FoIGl koinmt als eine Ausfullungs- und

Auskleidungs ,. MaIfe kleiner , unrege1miTsig be- grsnzter R h m e eines lodierigen, von EiGnoxyd - Hydrat durchdrungenen , mergelartigen GeIteins vor , welches theils eine fchmutzig- ockergelbe, theiis eine roll- urid rufsbraune Farbe hat, i l t i den lichteren Stellen meich, oft fali zerreiblich, an den dunkleren gemeiniglich etwaa hirter ifi, und hier einem armen, thoriigen oder mergeligen Braun - Eirenfieia Chnelt. Yay w o obiges Fon'il die KPume nur auukleidet , pflegt es eine kleingetropfte und troubige Pukere Geltalt zu 7haben und hierdurch reine fialaktitil'che Uildung zu beurkunden. LTebri- gens erIclieint es derb und eingefprengt.

Der Bruch ill flachmul'chelig , zuweilen dem Etrenen fich aiihernd; die BruohItiicke find un-

I n

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I 122 I befiimmt eckig und nicht ausgezeichnet fc'charf- Ira ntig.

Die Fmbe iR gemeiniglich ein blafles Hirnmel- blau, am hPufigRen mit einem AnRriche V O I ~ Span- griin, in welche Farbe jene lich auch zuweilen gaiiz verliiuft. Nach einer von dem Herrn Oberberg- rathe R i e m a n n uns gefflliglt mitgetheilten Notiz, loll es,auch von anderen griinen, von braunen und gelben Earhen vorkornmen, die wir an den uns mitgetheilten Stiicken nicht bemerken.

Im Bruche iR das Ford glibinrand, von einem dem Wachsartigen gemeiniglich hingeneigten Glas- glanze; lurserlich ill es gemeiuiglich nur wenig gliinzcnd.

Es ilt hcclldurchfichtig, theils auch nur durch- rcheinend.

Es ilt lehr fprode, und von geringer Eurte, die &r des Kalkfpathes ziernlich gleich kommt, indem es den Gyps ritzt, aber vom FluMpathe geritzt wird.

Das Specifiche Gewicht derelben betriigt nur 1,852 bis 1,889.

Das FoIG1 hat oft eine dunne Sufsere Rinde, die eine grunlich- oder bllulich- w e i b Parbe beKtzt bud matt in. Vygefellfchaftet iR es zuweilen mit Kupferlafur und Kupfergrun.

Nach deu Nachrichten, die wir von Herr11 Oberbergrathe Riemann erhielten, komm t das Ge- Itein, worin unrer Poll3 eingerchloren iR, irn foge- nannten Uebergangs- Gebirge vor. EY bildet ein

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I 193 1 etwa I) Lachter miichtiges Lager i n demrclben, nrid hat zum Liegenden einen in Alnunfchiefer uberge- lienden Thonrchiefer ; zum Hangenden ein Kalk- fieinlager von geringer MSchtigkeit , und dariiber eiuen meifsgrauen 'l'honl'chiefer. Der Alloyhan hat lich nin Ausgehenden des bernerklen Lagers ge- funden. Die vor uns liegenden Stiicke fclieinen ei- ne fecundsre Bildung delklben zu verratlien, in- dcm das Muttergenein ganz das Anfehen einer durch Zcrfetzu ng umgeiinderten MuITe hat.

11. . Chemzche AnaQfe dev Allophnns: I 1 VorliiuJige UntrrJuchung rlrflclben auf dern trockenen ?F-ege.

A. Vor dem Lothrohre entfirbte Iich der All- phati fehr rchneli, wshrend die Lot l~rohrf lamme Iich Jeutlich grunlich firbte, und wurde we& und UII-

durcI&htig. DaLei rpaltete e r nach rnelireren Rich- tungen und verlor ctwasan Volumen, kam aber anch bci lsiiger fortgcfclztcr Eiuwirkung des Lothrohr- feuers nicht auin Flul's, foridern erlitt blos auf der Oberfliche eine I'chwache Emaillirung.

B. Vor der Icza c c e t ' rchen Lnmpe verlor der Allophan niclit nur ebenfalls rehr rchnell leine I)urchlichtigkeit uiid Earbe uud zerfpaltete, Ton- dera I'chmolz auch hierauf mit Leichiigkeit zu ei- ner weirsen opaken Glaspcrle, wslirend die Alko- 1101- Fiomme Iich priichtig griin firbte.

In fliefsenden Borax getragen, uod darnit vor dem LiiLhrohre gefchmolzen, lolie Gch derrelbe

C.

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[: 124 I allrniililig unter einigem Auffchiiumen darin auf, und bildete damit eiue volIkomnien durc t lhh t ige und bcinahe farbenlore Glasperle, die n u r bei a u E fd lendem Lichte cirlen knum mer tbaren Slich ins bliwlich - grune zeigte.

D. a) o,i Gramin Allophan in kleiiien Stucken der Einwickung deu Eeuers i u einer Glosrohre zwi- k h e n gliihenden Kohlen ausgeletzt, gaben 0,04 GI.. Wafler her. Dieres Wan'er entbund Iich rogleich, als das Feuer anfing aiif den AIIophan zu wirken, Es reagirte ganz fchmach alkalifch, roch ein wciiig ernpyreurnatirch, und' verurlnchtc die EntRehung lchmacher weiker Nebel, als ein mit Salpeterlanrc bcfeuchtetes ClasKibcben genrihert wurde, Wiib rend der Ausrcheidung diefes W a x e r s Enderten die Stiiclcchen nicht inerkbar ih re Geftalt j es €and we- der ein Decrepitiren, nocli e in Zerfallen oder e in Schmelzen Ratt, urid blos das Volumen clrlIblben hatte etwns ahgenommen, auch mehrere Stucke ein- zelne Rifle hekornmen. Die blaue Farbe des For- fils wurde wahrend der Einmirkung des Feuers aof

daKelbe blaller, und als das Erhitzen bis zum an- fangenden Gliihen gcfieigert wurde, Pnderte lie Iich i n gelblich Griin um. Allein beim nachherigen volligen Erkalten kam die blaue Furbe fd t unrer- iindert wieder zum Vorfchein. Die Dw*chIichtig- keit des Pollils hntte awar durch das Erhitzen iind den Verluli de3 Wall'ers ctwaa ttbgenonirncn, war iiidelTen noch nicht viillig rerloren gegangen.

h ) Die von 9 ) rucklLindigen o,ofi,Gr, wurden

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I 195 1 nun i n eiiiern Flatintiegel einrnl halliftiindigen Weifsgluh- Feuer ausgeretzt. Hierdurch verlorcu fie nur noch o,oon,Gr. am Gewicht, zeigtcn aber auch jclzt nocli nicht die geringfie spur von einer wirkiichen Schmclzung, fondern hatleri 1110s ein vi- trificirtes Anfeheri bekotnmcn. Ihr \'olurnen war indell'en jetzt L'ehr merkbar vermindcrt , umd ihre blaue Farbe viillig aerlliirt urid i n eiri L'chmutziges Braun , und Itellenweil'e auch i n ein Ghmutzigcs G r ii t I u in gei n d e r t 11' o I' d t! n .

B. Uiek Verliiche ini t dcr glcichen Rlenge des Polfils wiederhoit, gaken geiiau darebe lle- l'ultat,

3) vorI&u&e Untcrfuchung auf dem nagkn Wege .

F. Das IL'erer zeigle auF dielks FolI'il keine W i r k u n g , uiid auch anhaltend damit gekocht, nahm r s von demfelbeii nichts auE

Die Mi'nern@uren, als Schvefelfiure, Sal- peterriiure nnd Sa1xl:iui.e , brachten es ohne TTnter- liulzung der W Srmc leicht zam Gelatinifiren , uud liiiteti es, werin es zuvor zu einem felir feioen Pull v e r zerrieberi worden war , uiid die Siiuren i n einem n i r l i ~ zu diluirten Ziiltande engeweudet wiirdcn, faR vullliindig auf. W;ihrend der Einwirkung derSlu- reii farid ein fchwaches Aufliraufen h t t welches von KolilenLkzrc herriihrte deren Menge inderen nar geriiig war , uiid, wie ein belbnderer V e r h c h re ig te , das Voluliicii des a~geivendeteri Allophan niir wetiige Jinlc iihertrrtf.

G.

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[ 126 1 Die echaltenen l'auren AufIXungen waren far-

benlos, uod .gelati~iilirLen li,wolil beim Abrauchen, aIs auch, menn lieeinigeToge einer freiwilligen Ver- diinRung an der LufL unterworlhn wurden. Uie ausgefchiedene Gallertc hatte eirieu leichlen blliu- lichen Stich, und nahm heim Coucentriren uoch ei- ne entrcliiedenere blaue Farbe an. Zur TrockniI's verdunftet, verlor fich die blaue Farbe wieder,, uud es hinterblieb eine weifve p ulverfcirmige M n n i . , die beim Aufweichen mit angeriuertem Waner reine Kierelerde hintcrlie6, und cine etwas blPulich ge- f i rb te FliiIligkeit lieferl?!. Uiele letztere gab :

a ) m i t GLzendein KnZi verfetzt, einen reichli- clieii weifsen, etwas blzulich gefiirbten Nieder- rchlog, melcher fich in einem Uebermaars von Ka- li, bis auf einen geringen Kuckltand wiederum auk: liifie, und aus diel'er AutlXung durci.1 Salniiak aufs neue vollfiiindig gcfiillt wurde. JJer hinterbliebene KuckRand hattc gauz die blaue Parbe des Kupfer- I-Iydrnts, und fiirbte Gcli auch wie dieres beim Ere liitzen braun, I n SalpelerCure liifte fich derfe'elbe mit etwos Aufbraufen anf , uud gab eine b1al.a ge- f i rbtc Aufliifung, in welcker Blutlaugenlblz den das Kupfer To auszeichnenden rothbraunen Nieder- fchlag veruriichte. Aetzeudcs Ammonisk irn Uc- bermaafs diefer Auf1i;hng zugektzt, fillte blos eiiii- ge Flocken voxi Eiknoxyd- Hydra t daraus, und kohl lenl'aures Aiilmoniak neblt diekin noch etwas koh- lenlauren Kalk.

b) Durch iilzendcs Ammonink entliantl iu der-

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f '27 3 rclhen g~eiclifcills eiii rcichlicber, tliiulich - mils gefdrbter Niederfchlng, der fich aber diirch ein LJeberrnaoTs von Ammoniak nicht wieder aufloRe, liingegen von iitzendem Keli mit UnterRutzniig der WGrme leicht anfgenommen wurde, mobei iiur ein unbedeutender RiickfIand von hupferosyd uod Ei- Cenoxyd-Hgdrat hinterblieb, Die rucgltindige a m - moniakalifche Aufliiftzng, welche lchiin l'aphirblau gefirbt war) enL!iielt aufser etwas Kupt'er, nur ichocli eioen geringeii Kalkgehnlt.

Uer durcli Amnioniak gefillle Niederfclchlag, in Schwelelriure aufgeliifk, uiitl die Aufliihog init el- was fcchwefelfaurem Kali verft!tzt tind zur Kryfialii- retimi verduichliet, fchofs g&mlicli zu Alauu ail.

Auf das durclr Gliiheti zuvor entwiin'erte FoEl halten die Siureii uur ivenig I V i r k u n g , und bractrten es, aucli aahaltend damit gekocht, nicht mehr zum Gelalinifiren. Indeflert loften fie darch

as Alauoerde, Kupferoxyd uiid Kalk aus dem- l'rlbcn auf.

U.

3 1 Folgrrungcn.

Aus 'diefern Verhollen unrers Fofils ergabetl fich allb als Heftendtheile dellelben, Kief'eierdc, illrrunerde, Kalk, Kupferosyd , Eifenoxyd, Kohl lenfiure und Wafler.

Von diefcn aufgcfundencn Befiandtheilen kom- men der Kalk, das Kupfewxyd, dos Eiknoxyd und die Koldenriure ntir in geringer Menge in demfdhen vor. Dcm Knplerosyd , welches o!ine

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c '28 I Z~vei fci mit der Kohlenfiure a1s KupTcrlaTuc verei- nigt ilt, verdankt dallelbe feine blaue Farbe, und I'eine tl\ul'chende Aehnliclikeit rnit Kupfervitriol.

Die geringe Menge Ammoniak, welche das durch Gliilien aus dem Alloplian ausgel'cbiedene W a E e r enlhielt , fchciut aicht von eiiiern wirkli- clien A mnr o n ia kgeh ill Lo de&I b c n h erz IX r ii fi re n, fo tI-

dern ift aller Wah~fchein l i rhke i t nacli der Zerfiij- rung cines animalifcheu Stofs, womit clas fo nalie unter der Damluei.de vorkotprnende FolGl blos mi- faIIig getrdukt w a r , beizumclll.n, wofur such der e~~pyreu inn t i f che Geruch des Wan'ers fpriclit. n u c h bei mnticherl andern Rlineralkorpern wo eheufalls clurciiaus kriu Verdacht eines vorhande- neii Arutnvniakgelidts ftatt fiindet bemerkt m a 11

zuweileil Iieiin Gllillen dell'elbexi eiiie Zbtiliche Am- ~noniak-EriIbiridung, welohe licherlich derfelbeii UI- Lache auzufchreiben ilt.

4 1 BrJilmmung des quantifutiucn lrerhaitni@m dcr BeJand- theike rles Aloplsan.

Na c h d em d urc h die fe v o r1Su fig e Un ter fuch ung die BnuptbeI'ta3dtheilu uafers neueri FolIiIs ausge- mittelt worden wacen, scurde nun folgendcr W'eg ziir nlhern Beltimmung ihres qunntilativen Ver- hi1 tiiiITes eitrgefchlagen.

AA. Urn die GroCse des Gewicht- VerluAes, weI-

clieii der Allophao durchs Gliilien erleidet, noch-

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c 129 1 nials zu prufen, wurden 0, I 10 Gr. delrelben in kleL iicn Siiickeo der Einwirkung e k e s IfLiundigen Weikgl i ih - Feuers i n eiiiem Plotintiegel untermor- fen. Nach dem Gluhen wogen dierelben nu r noch 0,0635 Gr. Der Gewicht-Verlufi diirch das G l b .hen betrug alfo 0,0465 Gr. oder 42,272 Procent, we1-S clics niit den h i d e n Verfuchen D und 23 oufs ge- iiaueite iibereiuliirnrnt,

BB. D ) 2,071 Gr. feingeriebeuer Allophan wurden

liiit ciner angemelktien Mengc malkig diluirter Salzl'iure iibergoflen, darauf bis ziim voilltindigcn Gclatinilirep des angewaadlen Steinpu lvers eirier gciiiidru Digeftion uiiterworfen , uiid endiich dns Gotiac uriter lictcm Umriifireu bis zur liaubigen '.I ' r i~ ckni fs v cr d u d i e t. I) u r c h A u fw eichen d e 1: tiwckerien MolTe r n i t a n g e h e r t e m WaKer, und halb. liurirligern Kvclicii darnit, wurden 0,44825 reirie .Ziiicfilcrrle erhalten.

b ) Nnch Abfcheidung der Kiefelerdc wurde d i e riickfitiiidigc Fliilliglceit ( a ) hiiireichend ver- d L J d h t , und riocli IieiG fv lange init itzendern Kali, detn eiiie lehr geringe Menge kohlenihures KoIi hit i .

zugeliigt worden w a r , verktzt, bis die hierdurch ziierrt rnit iliedergerclilageme Alauiierde fich wieder- uni auflijfie, worauf dierelhe noch einige &it bis zu r v ii I1 ige u Zerl'e t e u rt g d t s K up fir- HJ-d ra ts ge k OcI>t und dnnn f i l tr irt witrde. Her hierdurch ausgerchie-

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c 130 1 dene brnangefiirbte Niederrchlag wog im rcliarfge- irocknelen Zufiande 0,073 Gr.

c ) Diere durch das Koli aus der Fliinigkeit (b) ausgel'chiedenen 0,073 Gr. in 'Salpeterliiure nufgc- lii!t, wovon fie unter einigem Aufbreufen VoIIltiin- dig aufgcnonimen wurden , lieferten eine kupfer- hlaue Auflol'uiig , aus welcher Stzendes Ammoniak, bis aur tViederaufliif~ing des Kupfers zugel'ezt, 0,0025 Gr. Eil'enoxydhydrat Idl te melche o p n i3iJcno.vyS.d aazeigen.

d ) Nach Abrorlderung des Eifens wurde die ammoninkolifche FliiDLTgkeit ( c ) m i t koIilenfaurcjn Amtnooiak verfetzt, uiid einige Minuten ditmit ge- kocht, vodurch 0,019 Gr. kohlenfaurer Kalk ous

der fe1 hr ii ausge fch i eden wurden, welche 0,o 107 G 1'. l.eitlen Kn1.C. enthalten.

e) H ierauf \rurde die ruckfiiindige Fliifigkei t ( a ) zur 'rrocknifs obgcroucht, und bis zur Ver- fliichtiguiig und Zerl%lzung des Ammoniaks iind der Saipeterraure in einem Platintiegel gegliiht, wo- bei 0,05 I 5 braunes x~c;l, feroxyd hinterblieben.

f ) Aus der noeh (von b ) riickfiiindigen alkali- r&ell FluIligkeit wurde nun auch die Alarunerdt? durch I;tzljures Ammotiiok ~iiedergefchl~ge~i ti el-

clie durch Gliihen vollliihdig entwPEert 0,6585 GI.. wog.

J)llrch diere Anolyre Gnd dernnacli ous den zu dcrfcibeo yermandten 2,071 Gr. Alloplian erhahen worden:

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Kiefelerde naek a ) O,iuj25 Gr.

Kupferoxyd.nach e ) o,8~515o - Alaunerde nach f ) o,GS~SO - Kalk nach d ) OJ0107fJ - Efenoxgd nach c) ~ i , O 1 ~ 2 0 O -

1,17095 - WalTer Kohlenfiure

f nach AA herechnet 11,87545 -

Alfo Verlufi 2,04660 - 0,02460 -

0 2,0710~ - cc.

I)a die aukerordentliche Leichtigkeit, mit wel- cher der Alloption mitsiiuren gelatiiiilirte und Iich auch grorstentheils in ihnen auflijlte, eiuen Kali- oder Natron-Gehalt in deml'elben vermutheu liels, obgleich der Gehalt deflelben iiach vorftehender Unterruchung auf keiuen Fall bedeurend reyn konn- te ,lo wurde die Analyl'e tnit.n,16 Gr. dell'elbea a u f folgende Weife wiederholt.

a ) Die 2,16 GI.. wurden zuerfl init SalpeterGu- re zum volll'tiindigen Gelatinifireri gebraclit , hier- auf zur Trockr1iTs verdtdtet, und aus der trocke- nenh'lan'e die Kirfeelerde auF die beknnnte Weife ge- lchieden.

b ) Die von der Kiel'elerde befreiete Elufigkeit ( a ) wurde nun durcli Ammoniak im LJebertnaaCs gefillt, und bis zum Kochen gebracht, worauf rler enlfiandene Niederrclilag von Alaunerde d u d 1 FiL tration gcl'chiedeo wurde. Die& hatte einen leich-

Diefe geglulit, mog 0,46775 Gr.

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[ 132 - ]

ten Stich ins BlPulichej welcher , wie fich iiachge- Jiends eeigte, VOII eiricm liiicklialte einev Antheils Kupfer lierruhrte, obgleich die gefdlte Alaunerde nichl. nur mit leinern grofhen ueberfcbufs yon Am- moniak gekocht, fondern diefelbe auch wiederholt rnit Ammoniak ausgcrifst worden war. Geglulit nahm diefelbe eiue griiuliclie Forbe on, lhr Ge- wicht hetrug 0 ~ 7 14 GI.. I)ii~'ch AufiGfen in Sch wc- f e l h i r e und Ueberfetzung dcr Anfiofung mit Knli, wurdcn o,o285 Gr. &ipferoxyd und 0,003 Gr. Eif'een- oxy d h y drat o der O,OO 24 E~~eenoxyd da raus ge I'i-Qie d en; li, dal's alfo die Menge der gewonnenen Alnunerde Telbfi nur 0,683 Gr. am Gewicht nusmachte.

c ) J j ie ammouiakalilihe Aufliifuiig ( b ) murde zur Trocknifs verdunltet, und die trockene SnIzmnlre bis ELW vollltiindigen Verfluclitigung alles Ammo- niakralzes in einein Platintiegel iiber einer Wein- geifllampe verr aucht; lie hinterlieb o,o6a Gr. eines braungefirbten Ruckfiandes.

d ) Durch Kochen mit Waffer lafien ficli diefe BUS der ammoniaka1ilichenAufIGfu ng hin 1erl)liebeneii 4062 Gr, Riickliand bis auf 0,015 Gr. Kupferoxyd auf, Die erhalteue Aufl i jbg hierauf dwrch Ab- rauchen in die Enge gebracht, lie& heim Abkuh- *

lei1 einige Gypsnadeln fallen, deren Gcli nachge- hends noch tnehrere beim rponlnnen Verdunffen nn der Luft ausronderten. Die in der S o m e zur viil- ligen Trocknifs verdunfiete SalzmafIe wurde iiii Schatten feucht, und zerflofs zum Theil. Sie marti daher von Neuern zur Trocknifs verdunftet uiid nun

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[ 133 1

mit AIkohol behandelt, der lie his oi i f den G y p , delIen Menge 0,014 Gr. betrug, vollItiindig auf- nahm.

e ) Die vum Alkohol aufgenornrnene SaIzmafI'e ( d ) niit WaKer verlttzt, und bis zur Verfluchti- guag des Alkohols gekocht, gab mit kohlenfaorern Arnmoniak gerallt, 0,018 Gr. kohleurauren Kalk, (oder 0,015764 Gr. Kalk,) worauf die hipterhlieheue FliifIigkeit, in einem Platintiegel zur 'l'rocknib verduidlet, urid dann dem Feuer einer WeingeiR- larnpe ausgerdzt , aul'yer einer Spur von kohletlrau- rem Kalk , keitien Ihlzigea Korper hinterlieb.

Hiernus ergiebt Ech a l h die oollige Abwefen- heit eines Kali- oder Natron-Gehalts i n dem Allo- phan , und dieres PolIil gewihrt eiii neues Heirpiel, dab die KieGlerde auch ohne Mitwirkung des Kali oder Nalrou fich in Ssuren aufzulolh verinag , So-

bald fie fich niir in einem nicht zu verdichteteu Zu- fiilgdd bafindet.

Die zu diefer Arialyfe oerwandten a,r6 Gr. Allophan find iibrigeiis rlurch dieres Verfnhren zero legt wordrri, i t1

Kiddertlc nach a ) Alauuerde uach b )

t1,467750 Gr. 0,683000 - O,Oi35u0 - f Kupfrroxyd nach b ) o,oz85

d ) o,oiS Kalk nach e )

Eifcnoxytl nnch b ) Gyps nach d )

0,015766 - CJ,OOZ~OO - 0,01400 -

Page 15: Bemerkungen über den Allophan

c 134 1 Tmuaport 1,22814 Gr.

2,141ai - Verluli tJ , l I l$79 -

2,16000 - -- JID.

Zur viilligen ReltEtigung der g5nzliehen Abwe- fenheit eines Kali - oder Natcon - Geholts im Allo- phan, wurde die.vorhergehende Aualyfe mit 2,07 L

Gr. Foll'il wiederholt, wobei a n h t t der Salpeter- Kure nun Salztiure zur AufTchlicl'sung deffelhen angewandt, und die durch Ammoniak nach Abroci- derung der Kief'elerde gefallte Alaunerde, ziir leichtorn Scheidung ties mit niedergefallenen Eifea- und Kupl'eroxyds, uoch feucht i n iitzendem Kali auf- geliilt, und aus dierer Auflijf'ung durcli Snlmiilk wie- derum gefillt wurde. ' Aber nuch diel'csrual koaiite Seine Spur eines Kali'- oder Natrotigehalts aufge- funden werden. Die anch Ausrcheidung der Alnun- erde hiaterblicliene ammoniakalifche Aufliirung zur 'I'rockniG vrrdunltet und i n einem Platiutiegel bis zur viilligeu Vcrfliichtiguag 3es Ainmoniakfalzes verraucli t , Iiinterliefs eiae briiuulich- gruu gefirb- te hiall'e, sve2che mit Wallkr wiederholt ausge- kocht, bdifcli- falxlbures Knpferoxyd hiuterliefs, und eine farbenlol'e Auflofuug gab, die zur Kry- fialiil'ation verdudiet , eine in Nadeln angefcholl'e- neSalzrriaITe liefcrte, in melcher Gch ouch riicht eirie Spur cines Djgelliv- oder Kochfalz- Wurfels er-

. -

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kennen lief., und die im Schatlen feuclit wurde und zum 'rheil zerflofs. Mil Alkohol hehandelt, liifte fie fich ebenfalls zum'rheil; mit ZurucklaEung von Gypanadeln auf,

Die angewandten 2,071 Gr. fanden fich diefes- ma1 zerlegt , in :

Siel'elerde Alaunerde Kupferoryd Kalk Eifenox).d

GYPS

0,43200 Gr. 0,63750 - 0,03646 - 0,02280 - o,ooY8o -

1~x4856 - 0,01300 -

nach AA. bercchnet 0,87545 - Koh1Cnl';iure WaITer

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c 336 1 Bi:llmt inan nun aus diefen drei nur wenig V O ~ ein- allder abweiclienden Analyfen ein nrithrnetifches &Iittel, wobei man zugleich fir die Analyfe H13, den Gehalt ail lbhwefelraurem KaLk nach CC uird OD befiimmt, verlheilt ferner den gehabkii I'CL'= luf t unter die Alaunerde, die Kielelerde , den Kalk, den Lhwcfelhuren Knlk, das Kupferoxyd und ( 1 ~ 3

Eifenoxyd, und berechnet nun noch dos Eisenoxyd ais Hydrat, und das Kupferoxyd als blaues kohlcu- faures Kupferoxyd, To ergiebt Iicli hieraus die Blifchung des Allopbans in 100 Theilen denel- ben mie folgt :

Alaunerde 32,~)~ Ki efcl c r d c a i , p Kalk 0,730

Srhwefelfaurer Kalk 0,517

Eifeiioxydhydrat 0,270

Kolrlerifaurer Kupferoxyd 3,1358

WaKw 41,301

100,006~

Fo Zgerungcn. ALIS der Analyfe diefes FoTCils erticllet alh, dalj:

dolI'elbe feiner Haup~mikhung nach eine Verbin- dung von Kif.Jelerde-Hydmt mi t ~llnrcnerde-I[yclrnt in. In wie weit aber die iibrigen in denile1l:en auf- gefundenen Sirbftanzen auch in kine fiJil'chuirg ein- gehen, Islist lich zwar hicrnach niclit mit viilliger Gewifsheit eulfcheiden, indelrcn fcheint doch der filiweJe@ure Xalk, To gering auch I'eine Mengc ifi, d d d b e n wereutlich anzugehoren , uad it1 der Mi- rcllun,o d i e h E~-denIiycIrate u~~fgelo[t vorzukom-

Page 18: Bemerkungen über den Allophan

L '37 1 men. Denn in duin Muttergeltein wird keine narn-. h f t e iMenge diel'es Salzes augetroEen, und es ge- bell, wie I'pitere, mohrmals wiederholte Verfuche rnit ausgefucht reinen Stucken diel'es FoGls gelehrt liaben, die h r e n Auflorungen deKelben mit I&- faurem Baryt , einen in Sauren unauflijslicheii Nie- derlchlag. Dagegen mochle das hohlenfaure Kup- jhroxyd, von dem , wie fchon benierk t , die hlaue Farbe des Yollils herriihrt, nebh dem XiJeenoxyd- ffjdrttte einen hlos zufilligen Behnd the i l dcll'elben ausmitchen. O b hierzu auch der Knlh zu zghlen reyh wird, und ob derk lbc vielleicht vom Mutterge- liein herkomint, voti demeinzelneSluckenicht vollig gereinigt werden konnten, wie aus feinem veriin- derlichen Gehallc hervorzuge hen fcheint, wird Gch nur erlL dann mit Beftimrntheit entrcheiden laKen, wenn man. Gelegenheit haben wird, die Analyfe diefes FoIIils mit griikern Nengeu, als zu der vorfie- henden Unterluchung verwandt werden konuten, zu wiederholea.

Uas AcuGere des Fotlils wird diere BeRandthei- l e nicht leicht rermuthen laKen. Urn hierauf hin- zudeuten, bringen wir ziir Bezeichnung denelben den Namen Alloplmn i n Vorfchlag.

W a s die Eigordcung dierev KGrpers i n das iMi- neralfyfiem betrifft, To diirlte e r mohl die palrend- fie Stelle in der Familie cler seolithnrtigen FoElien finden, uiid dem *au.12 zuniichfi aufgefiihrt wer- den koniien, dem er in manchcm Betracht dem Aeufsern und Chemil'chen nach verwniidt fich zeigt.

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