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Bemerkungen über den Silbenkupferglanz

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11. B erne r .h ZL ng e n

iiijer clert Sitbenhpferglnnz,

v a n d e n

Pr~ff. H.AUSMANN und STitoxEPEl: zu Goltingeii.

(Vorgeiefen in der VerCaammlunn, d e r G n i g l . SocietZt tlet Wig.

zu Giiitingen a m z3.Julius 1816.)

D a s neue Erz, voii wclchen? wir hier Rcfchreibung urld Aiii~lyfe mittheilen, fand fich unter den mi- neralogii'chen SchSLzen dcr A f c h i ' Ccheu Schen- kungen, im hiefigen okademifchcn Mufe'eom. Es ifi am Schlcmgenlerge i m Xovrvnnfclien vorgekom- m e n , und, nncli den beiliegenden Etiquetten zu iir- theileir , irrig fur Weifsgiltigerz gelialten worden, m i t welchem es weder in1 Aeul'seren, noch i n l l in - ficht der Mifihung, den Silhergtholt ausgenorn- men, Aehtilichkeit belitzt. l h s Aeufsere d ieks Erzes ifi fo ausgezcichnet, dafs die Betrachtung def- T:lheti allein es fehr wnhrrcheinlich macllle, dafs ey

von allen bisher beknnn teii Erzcn mefenllicli ver- fchieden fey; weiches d e m auck die damit verge+ norumcne chemil'ctie Analyfe beltiitigt hat ,

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g Lanzes. I. MinernlogiJche B&'iraibung des SiLherlup fer -

Ucr Silberkupferglanz ha t Ech bis jetzt nicht kryftollifirt gezeigt, ronderti nur derb, eingefprengt oder it1 Klufl- Ausfiillupgsmo~en , die bold voti kaum mersba;*er SLlirke vorkointneu, bald bis ziir Dicke von einigen Liiiien erwcitert Grid uiid dauti das Anfehen fchmaler Gangtriimmer Iiaben. Auf den Fla'chen, rnit denen das Erz das Geliein beruhrt, ifi es oft feinliicberig. Bey Bruch ifi getneiniglicli vollkamqen muTcIielig I und glatt ; zumeilen ver- liiuft er Gch durch das Flachmufchclige in das Ebe- ne. Seltiicr zeigt Gcli cine Anlage zur blittrigetr Textur . Die Rruchltiicke find unbeftirnmt eckig und nicht lehr Cchrflratltig, Zuneilen nirntnt inou eine Anlage zuc eckig- kornigen Abii>nderur!g wah I..

Aeufserlich und inwendig hat das Ere e k e 81 it- telfrlrbc zwirchen dem Lieflten Bleigrau und Eifem l'cliwarz, mit einemleich ten Anltrichvon Kupferroth. Zoweilen zcigt es lich oberflichlich mi t Stahlfarbrn rc'chmach angelauferi und erhslt dadurch einige +4e hnlictikeit mit dcrn Bunt - Kup€ererz.

Auf dem @ruche ilt das Erz gewohnlich mela€- l i k h - glinzend ; felten nur glinzead. Die feinliiche- rige Oberfltiche pflegt tiur w e d g glinxend zu fey", upd dabei n u r elwas zu rchillern,

D8.s Erz ill mild; mil dem MeRw 1&t es fich leicht fciiaeidqeg o h e jcdoch volUrorsrnene Sp51:e

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20 geben. vpnd und unversndert in Hinfichl der Farbe.

Au f dem Schnit t i l t ee inetallil'ch - gl&

Das rpecififche Gewicht il't 6,255 ( bei 18; 25 C. 'remperatllr und o,tn 7476 Bororneterltand).

Uer Silberkupferglariz kommt in demklben grauen, ?pIi~.trigeri €l'oruIiein vor, in welcliem auch ein grofser Tlleil von dem Golde und Silber des Schlangenberges liegt. Docli xeigt er lich i n den vorliegenden Stuckeii nicht mil diden Metal- len, fondern iuit Kupfcrkics unJ Biutkupferz vcr- gefellhhaftet, mit denen cr zuweilen v e r ~ ach- fen in.

Durch das Verhalten vor dern Lothrohre un- terfcheidet f c h der Silberkupfei~glanz eben I'o fehr wie durch 6 i n Reufseres, von allen bisher bckann- ten Erzen. Er ~chmelxt Iur lich auf der Koliie leicht, olinc zu xerkuiftern. Anfangs belnerkt man einen Schwefelgeruch, aber keine Spur eines arfeni- kalifcheti,Geruchs, mie auch lich kein Befclilog auf der Kohlc zeigt. Uas gcfchmolzeiie Korn ili fprii- de und hat das Atifellen von Kapferltein. Nach Kirkerein Zttblal'en wird die Palbe dern Kupferro- then geniihert, Nun verfprilzt das Gelchmolzer~e Itark: ouf der Kohle n n d bald tritt die vollige Re- duction ein. Es wird eiti ducliles Metollkoru VOIX

einer aus Kupferrotli und SilLerweifs zufammen- geretzten) heiiiahe mefling - gelben Farbe erh& ten , w e l c h a m Kupk'er und Sillrer zufammcn. ge6 t z t ill.

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glnnzes. IJ. CIicrnijY~e rlnteifucliung des Sil6e13up fer -

Aus den vorliinfigen mit dierem neuen Erze an-

geflelllen Verfuchen erbellte, dafs daKclbe aus Kupfer , Silber und Schwcfel neblt cincr geringcii hlenge EiTeu zufalumellgcfctzt Sey. Urn daher lo- ~~0111 das .qualltitalive T'erhiilttiiTs diefer ill demft.1- ben aufgefiiudenen 13eliaiidtheile nsfler zu beftim- men, als ouch insbefondere dadurcli in Erfahrung XU bringen, ob iu detnfelbeii iiur dns eitic von die-

Metollcn mit dcm Schwefef verbandeo vorkotn- 1118, uiid das andere blos i n diereem Kit& nufgeliiit ley, oder ob vielmchr beide als Schwefel-Metalle darin eothalten k p n und diefes Erz mithin eiue ])is dahiii iu derNatui* noch aiclit angetroffetievcr- l)itidur~g r o n Schwefd- Kupfcr mit Schwefel. SiI- ber ausrnache, wurdc dalrelbe folgendem anraLyti- fifien ~ ~ t r - j h h r e n uoterworfen.

a> 5,335 Gramm diefes Erzes wurden in eirier Retorte mil eiufachetn Recipientcri To lange mit Dlpetriger Salpeterfiure digerirt, bis der Schwefel i n Scbwefelfiure umgeiindert morden war, wobei eiri geringer Huckftand von (2~1arz neb11 einigeti Sctiwefelflocken , welche Gch der Einwirkung der SaIpeterTiure entzogen batten, hinterblicben. Die Mettge des arlsgercliiedenen Quarzes betrug 0,031 Gr. und die des Scliwefcls 0,007.

6 ) Aus der Auflofung (a ) wurdc nnn das Sil- Ler duxch Sqlzf~ure gefillt. l)er hierdurcb erhal-

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tene h'icderfchlag von falzfaurern Silber wag, n a c h dem er auf das vollkommeniie nusgetrocknet war- den war, 3,609 Gr. Nimmt man nuu mit Gny- Luflac u. Berzclius an, dnli Ioo'I'h. lhlzfdures Si-lber 75,3448 metallirches Silber entlialten, To ergiebt Iicli hieraus der Silbergehalt in cler zu diefer Aua- lyre verwvandten Menge des Erzes zu 2,7192 Gr.

c ) Hiernuf wurde die Schwefclfiure BUS der hinterblicbcrien AuRGfung ( b ) mittelR C c~ 1 7 .C qureii Haryts niedergel'chlagen, wodurch ich 6,032 Gr. ge- gliifiten fclrwcfelfauren Usry t erhielt. VC-erilcn 100 'l'heile diefes Sa1ze.s zu 13,6 Scliwefel angenom- men, fo giebt das fur 6,032 Gr. 0,8203 Gr. Schwefel.

d ) Nschdeni der iibcrflullig zugefetzte falzliu- re Bs ry t 'durch Schwefelfiure aus der Aafliifung ( c ) wiederum entfernt w'orden war, murde nun das noch in derlklben befiiidliche Rupferoxyd nebli dem Eifenoxyde koohend durch iitzendcs Kali ge-

Cllt. U e r erhaltene Niederfchlag wog nach dem Gliilien 2,o Gr.

e ) Ziir Scheidung des mit den1 K u p k r o s y d e niedergef'alienen Eifeiioxyds wurden die (in d) gc- woniieneii 2,o Gr. in SalpcterGure wieder aufgelijii, und diere Aufliifung m i t itzendcra .4mmonink bis zur Wiederaufliifuag des K ~ i p f h r ~ verlt tzt , wobei 0,032 Gr. Eirenoxyd tiydrat 1iintcrblieBen. DiJe zu 0,025,Gt.. rothes Eifenoxyd angerhmmen, er- gchen die Menge des arrs derAutIoTung ( d ) gtl'chie- deacn Kupferoxyds 1,975 Gr. Uod da dss Eiikn- oxyd auf 100 Th. E i h 44+5 Th. Sauerfioff, und

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dos Kupferoxyd ouf ioo'l'h. Kupfer n4,57 Th. Sauer- I'toE eiitliallen fo eullprechen diefen 1,975 Gr. Kupferosyd 1,5855 Gr. Kupfer, mid den 0,025 Gr. Eifetioxyd 0,0173 Gr. Eiren.

Aus den zu dierer Rnalyfe verwandten 5,233 Gr. diefes Erzes find dernmch gerchieden morden:

Silber nach b ) 2,7192 Gr. Kupfcr nnch e ) 1,6855 - Eifeu nnch e ) 0,0173 -

Silber 52,2722

Kupfer 30,4787 Eireu 0,3351 Schwefci 15,7824.

98,8666 Verlurt 1,1356

100,0l!00

O J U 2 1 0 - ScLw-efel nach a ) 0,0070

c ) 17,8203

62,871 Theile 30,823 - 0,333 - 1.5,963 -

100,000 -

Quarz nach a ) 0,0310 - 5,174" - 0,059f1 -

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Nun entfpricht aber die in diefern Erze enthnL teue hlenge Scliwefel auf das genauelte den Cnpaci- tiiten d i e k t Metalle fur den Schwefel. Es erfor- dern niimlich

52,871 Silhcr dar Schwefel - Silber zu 1w Silber und i$g Schwefel an- geno rn in en,

30,828 Kupfer dni Schwefel -Kupfer zu zoo Kupfer und z5,6 Schwefel an-

0,338 Eirm dnr Schwefel - EXen im Maxinio uz ror)Eiren u, iigSchwe-

7,8778 Scbwefel

genommeir, 3,8919

fel angenommcq O,bO22 - 1GJ1719 -

k'olglich find alle drei in diefern Erze enthalte- ne Metalle mit Schwefel verbunden , und dieles Era feIhIt eine Verbindung yon Schwefel- Kapfer mi t Schwefel-Silhcr, worin diere Metalle genau mit derfelben Menge Schwefel verbunden vorkommen. Hiernacli die Mifchung diefes Erzes berechnet , be- lteht dall'elbe aus :

Schwefel- Silber C0,646 Sohrvefel - Kuyfcr 38,654 Scha efel - Elfen O,?CJf3

100,000

&Iit diefern Rerultate Rimnit auch dns aufgefun- dene rpecifil'che Gewicht fehr gu t Cherein. D e r kleinc Gehnlt von Schwefel-Eifen r i ihr t ohne Zmei- fel von etwas eingefprengtem Kupferkiek her, und gehort nicht zur Mifchung diefes Erzes, woftir auch dzr Uinrtatld rpricht, dds ganz reine YOU al-

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lem nur fchtbar eingemengten Kupferkiefe freie Stiicke , in einer Glnsriilire bis eum anfangendell Kothgluhen erhitzt, in Flub kommen ohnc Schwe- fel auseugeheu , ilagcgen Iicli aus allen lblchen Stii- &en, in dericn noch Kupfcrkies-St~ubche~r enthai- ten find, zugleicii Schrvcft.1 f'ublimirt. O a s Beltand- theil- Verlrlltnifs dcs kupferkieres il't nur noch niclit gehorig nusgemittelt warden, urn nach der aufgcf'undenen Eifen- M e q e diefen zufilligeu Kup- ferkies- h t h e i l mi t Sicherheit berechnen zu kiin- nen ; daher dits Schwefel- Eifen vorliiufig noch a h Befiandtheil diefes Kief'es mit aufgefuhrt bleiben mag.

W a s die Klafification des Silberkupferglan- zes bctrifi't, I;, 1dit Iich, l'o lemge e r Iich nicht kry- Iiallilirt gefunden hat , nicht ~ 0 h 1 mit volliger Sicherheit entlcheiden, ob er zu r SubRanz des Schwefel-Silbers, oder zu der. des Scliwefel- Kupfcrs zu ziihlen ky. Da aber nach den bisheri- gem Erfahrungen derjenige Thei l der Jlil'cliung als der charakterilirende Iich zu zeigen pflegt, wel- chem die grdfsere chemifche VerwandtCcllaft bei- wohiit , wenil nicht etwa die zu I'ehr iibermirgendc Quantitiit eines anderu Mifchungsthcils der W i r - kung der chemifcheu Verwandtl'chaft en tgegenfie- het ; dri ferner dern Schwefel-Kupfer eine gro- [sere Verwandifchaft der BeRandtlieile als dem Schwefel- Silber eigenthumlich fey]: durfie , i l l-

dern der Silbergehalt des Erzes leichter den Schwe- f c l f a h r e s l iht, als der Kupfbrgehalt delll.lben; -.

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c 1'9 1 fo glauten wir, bis zu weilerer Enll'cheidung, denSil- berkupferglauz a19 Formation der SubRauz des Kup- ferglanzes ouffuiliren, und in der Mineral-Keihe d& SulRalnz des Schwefel- Silbers zuuiichfi rtellen zu muKen.

N a chJc Ilr if t .

Als wir bereits unfere Arbeit iiber den Silher- kupferglanz der Konigl. Socktiit der MTilIenfchaften vorgelegt hatten, und auch fchon eine Anzeige in den Got t i r&%hen gclehrten Anzeigen davon abge- druckt worden war, fand ciner YOU uns, zufallig, in dem fchon 1805 zu Tiibitigen herousgekommenen eijien Bande der Uetz$chrj/2en dcr vnter land~~hen Gefelychnfl der Aerste u+ A'c~turfirfcher Schwa. l e n s , S. 31 I . , ein Silbererz atis den Kolywan'fchen Silbergruben iii Sibirien , 'unter dem Namen AeroJiit, von Her rn Bergrnth S e 1 b befchrieben, welches nach der A r t des'Vorkommens zu fchliersen, und auch nach melireren davon angegcbeneu Merkma- len , mit unferm Silberkupferglanze Iiahe verwandt 2u feyn fcheint, und vielleicht rnit demfelben eine Subiianz ausmacht. Iaden'en palst die von H e r r n Selb mitgetheilte Befchreibung nicht ganz auf den Silberkupferglanz, und die von ihni mit feinem X.ineral vorgenommenen chemifchen Verfuche Ial- L'en volleiids anf einc wefeutliche Verkhiedenheit beider hiinerolkiirper Tchliersen.