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314 ciitferneu, docli iiiiiclite cine solclic Verfeineruog selteii niitliig seyn. Bei dein ebeu beschriebenen Versuch wiirde theoretisch der Laftrtickstaud T3&,nU dergesammtcu Capacitiit des Reci- pienteu seyu und eiue Depression voii 73'mTT Zoll bewirkeu. Diefs Resultat inufs nahc erreicht worden seyn. Ware die Evacuation jedesiual bis 0,2 Zoll getrieben wordeu, wiirde, der Theorie nach, der Ruckstaud uur be- trageu haben. Allein die experiinelitelleu Resultate vertra- geu sich iiicht init so kleiiieu Griifseu. Queen's College Belfast 7. Jan. 1832. XII. Bemcrkungrn iiber einige Acquivaferitzuhfeti; von R. Schneider 1111 57. Bande des Jouruals fur practische Cheiiiie, S, 58 iind 59, findet sich uuter der Ueberschrift: ## Berichfigmy einiger Fehler in den won B e r s e 1 i u s berechneten Atonage- wichtssahlen 11 eiii Nachweis iiber verschiedene Druck - uiid Rechuuugsfehler, die in die letzte Ausgabc von Berze- lius' Lebrbucli Ubergegangen und bis jetzt, zum Theil we- nigsteiis, rinbemerkt geblieben siud. - Es ist gewifs ebenso dankenswerth , dcrartige berichtigeude Rechnuugen auszri- fuhreii, wie es beklagenswerth seyn wiirde, ivenii die Er- gebnisse iniihsamer dud sorgfaltiger Versucbe blofser Druck- uud Rechnungsfeliler halber nicht den ibneu wirklicli zu- geharigen Zahlenausdruck fanden, zumal meiiu es sich um Werthe von der Bedeutuug cheinischer Aequivalente hau- delt. Nur mufs mail bei solclien Berichtiguugsversucheii init ciniger Vorsicht uiid Sachkenntuifs zu Werke gehen, - in& vor alleu Dingen zwisclien bloben Druck - uud wirk- lichen Rechuungs - oder Versuchsfehlern wohl zu uiitcr- scheidcn wisseu , wenn soust die vcrsiicbte Berichtigung

Bemerkungen über einige Aequivalentzahlen

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ciitferneu, docli iiiiiclite cine solclic Verfeineruog selteii niitliig seyn.

Bei dein ebeu beschriebenen Versuch wiirde theoretisch der Laftrtickstaud T3&,nU dergesammtcu Capacitiit des Reci- pienteu seyu und eiue Depression voii 73'mTT Zoll bewirkeu. Diefs Resultat inufs nahc erreicht worden seyn. Ware die Evacuation jedesiual bis 0,2 Zoll getrieben wordeu, wiirde, der Theorie nach, der Ruckstaud uur be- trageu haben. Allein die experiinelitelleu Resultate vertra- geu sich iiicht init so kleiiieu Griifseu.

Queen's College Belfast 7. Jan. 1832.

XII. Bemcrkungrn iiber einige Acquivaferitzuhfeti; von R. Schne ider

1 1 1 1 57. Bande des Jouruals fur practische Cheiiiie, S, 58 iind 59, findet sich uuter der Ueberschrift: ## Berichfigmy einiger Fehler in den won B e r s e 1 i u s berechneten Atonage- wichtssahlen 11 eiii Nachweis iiber verschiedene Druck - uiid Rechuuugsfehler, die in die letzte Ausgabc von B e r z e - l ius ' Lebrbucli Ubergegangen und bis jetzt, zum Theil we- nigsteiis, rinbemerkt geblieben siud. - Es ist gewifs ebenso dankenswerth , dcrartige berichtigeude Rechnuugen auszri- fuhreii, wie es beklagenswerth seyn wiirde, ivenii die Er- gebnisse iniihsamer dud sorgfaltiger Versucbe blofser Druck- uud Rechnungsfeliler halber nicht den ibneu wirklicli zu- geharigen Zahlenausdruck fanden, zumal meiiu es sich um Werthe von der Bedeutuug cheinischer Aequivalente hau- delt. Nur mufs mail bei solclien Berichtiguugsversucheii init ciniger Vorsicht uiid Sachkenntuifs zu Werke gehen, - in& vor alleu Dingen zwisclien bloben Druck - uud wirk- lichen Rechuungs - oder Versuchsfehlern wohl zu uiitcr- scheidcn wisseu , wenn soust die vcrsiicbte Berichtigung

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nicht, wie es in dew vorliegenden Falle leider geschehen ist, in ihr Gegentheil umschlagen soll.

Es beziehen sich die voii Hrn. Rii c k e r (dem Verfasser des vorerwahnten Artikels) mitgetheilten Rerichtigungen auf die Aequivalente des Phosphors , Schwefels , Rhodiums, Osmiums , Wolframs und Vanadins.

Was zunachst die der vier erstgenannten Elelnente be- trifft, so ist es allerdings ganz richtig, dafs dieselben, un- ter Zugrundelegung der B e r z e 1 i u s'schen Versuchszahlen, die lileinen voii Hrn. R ii c k e r angegebenen Abanderun- gen erfahren miissen, und zwar mufs das Aquivalent des Phosphors aus 392,04 in 391,72, das des Schwefels arts 200,75 in 200,80, das des Rhodium aus 651,962 in 651,987, das des Osniiuins endlich aus 1242,626 in 1243,638 uin- geschrieben werden.

W a s hingegen die Bemerkuugeu' des Hrn. R i i c k e r iiber das Aequivalent des 'Wolframs betrifft, so kanii ich mich damit nicht viillig einverstanden erkllren, mufs viel- mehr iiber die Art und Weise, wie hier zu berichtigeu versucht worden ist , einige Bedenken aussprechen. Die betreffende Stelle heifst namlich wortlich:

PB Atomgewicht des Wolframs. (Be rz. Lehrb. 111, S. 1209) Hr. Prof. Dr. 0 t t o hat in seinem Lehrbuche der Che- mie, 11, 2, S, 950 schon bemerkt, dafs die Zahl 1188,36 bei B e r z e l i us Druckfehler ') sey und 1183,36 heifscn

- 1183,35. Die Mittelzahl solle, denn: aus 1150,78 ( S c h n e i d e r ) , 1173,77 und llY2,94 ist 1172,497, welche mit der aus dern ersteii Versuche von B e r z e l i u s gefundenen Zahl (1173,77) bciuahe iiber- einstimmt. (1

Hiernach scheint es, als sey Hr. K i i c k e r geneigt, die Zahl 1172,497 als das berichtigte Aequivalent des Wolf- rams anznuehmeu. Es wird nicht schwer seyn, das Un- haltbarc dieser Aunahme darzuthun.

1 I73,77 + 1 192.94 - 12

1 ) Auf diesen Druckfelrlcr liabe icli in rneiner Abhandlung iibcr dab Wolrrain - Aequivalent ( 1850) bercits aufn~erksan~ gemaclrt.

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I)ic vou B c r z c l i us bci der Bestimniuug des Wolfraui- hcqu i rah tc s gefundcnen Zahlen 1173,77 und 1 I92,94 siiid Ergebuisse j e eines Heductions - resp. Oxydationsversuclies und es kann, da diesclben uin 19 Ganze voii eiuaiider ab- weiclien, wolil wcder auf die eiiizeliie derselben noch auf die Mittelzalil ( 1 183,36) BUS beiden besondcrcs Gewicht gel egt w erdeu.

Die von mir I) fur clas hequivalcnt des Wolframs auf- gestcllte Zalil 1150,78 ist das Mittel aus acht Versucheia ( fi inf Reductious- und drei Oxydatioirsversucheii), die 1111-

tcr sicli ciue geniigende Uebereinstiininung zcigen. Nacli mir ist das Aequivalciit des Wolframs nocli eiu-

innl, durch v. B o r c h ' t ) , uud zwar ( a h Mittel aus iieuii Versriclien) zu 1148,85 bestimmt worden. Die Schwan- kuugeii zwischen deli von B o r c h gefuudenen Werthen sind indefs betrlichtlich grbfser als die zwisclicn den voii iiiir erhalteneu; sic betragcn bei iliin 1143,14- 1153,12 = 10,28, bei inir 1146,06 - 1152,'iB = 6,72. Icli habe also keinen Gruud, die von ihm gefiindene Zahl fur richtiger ZU halten als die k i n i g e ; doch kann jene gewifs als cine Bestatigung fur diese augesehen werdeu.

Offenbar hat nun die Zabl 1150,78, ehen weil sie die Mittelzahl aus einer Versuchsreihe ist, einen anderen Wcrth als die aus einaelnen Versiichen erhaltenen Zahlen (1 173,77 und 1193,94) von B e r z e l i u s , zumal diesc lctztereii uin 19 Gauze voii cinander abweichen; sie darf also aucli iiicht wolil auf cine gleiclie Stufe der Stimmberechtigung iiiit dieseii gestellt werden. Dennoch zieht Hr. R ii c k e r die drei genanntcn (so gaiiz ungleichwcrthigen) Zahlen zur Bildiing cines Mittels heran und scheiut geneigt, auf die- scs lctztere (1172,49) um so griifseres Gewiclit zii legen, als dasselbc init der aus dein crsteu Versuchc vou B c r - z c 1 i U S gefundsiieri Zahl ( 1 I 53,77 ) heirialie iibcrcinstimint. Dicse Uebercinstimmuug ist abcr, wie man lciclit sieht, rciu zuBllig und bcwcist durchaus Niclits bci cincr Diffc-

I ) Joiirnal fur pract. Cllem. 50. 132. 2 ) Journal filr put. Cliem. 54. 254.

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rcnz von 42 Ganaeiz, wic sic zwischcn den Zalrleu statt- fiudet, cleneu Hr. R i i c k e r deli Zutritt zur Bilduug eiuer Mittelzahl gestattet.

Es ist solnit kein Grrtnd vorhandeu, in dcm von mir aufgestellten Wolfram - Aequivalente eine weseiitliche Acn- derong eintreten zu lassen. Aof einen kleinen Fehler, dcu dasselbe wahrscheinlich einschliefst, habe ich selbst in mci- iier fruheren Arbeit aufmerksaln gemacht ; derselbe ruhrt daher, dalb das Wolfrain im pulverfiirmigeu Zustande, \vie es bei der Reduction der VS'olframsSure durch Wasserstoff- gas erhalteu wird, ziemlich stark hygroskopisch ist, so dafs es, ohne eine kleiue Meuge Wasser aufzuneh~ner~, kaum zitr Wigung gebraclit werdeii kann. Es tnufste 11a-

turlich dieser Umstand das Aequivalent in deli Oxytla- tioiisversrichen - also aiich im Mittel aus allen Vcrsiiclien - etwns zu hoch finden lassen uud es mufs dasselbe wolil uin ein Geringes niedriger 'liegen, als meine Versuchsreihe es ergeben hat. Jedenfalls entfernt man sich sehr wenig von der Wahrheit, wenu man dasselbe anstatt zu 1150,58 i n runder Zahl zii 1150 (oder zu 92 fur H = l ) annimmt, wie diefs aucli schon zieinlicli allgeinein geschehen ist.

Es bleibt eudlich noch ubrig, die nuf das Aequivalcnt des Vanadins beziigliche Berichtiguug einer kurzen Pru- fung zu unterwerfeu. Hr. R i i c k e r hat hier eiuen (aller- dings sehr groben) Druckfehler des Lehrbuches von Berzc- lius ohne Weiteres fur einen Rechaungsfehler geuomnien und hat in dieser irrigen Voraussetzung eiu neues Vana- din- Aeqiiivalent berechnet, welches von dein bisher gulti- geu um nicht weniger als 200 Ganae abmeicht. Die Zahl 655,7 (oder 52,45 fur H = l ) wIre nach Hrn. R u c k c r das ueue hequivalent des Vanadins.

W i e wenig Grund zu einer solchen Aenderung vor- hailden ist, wird am Deutlichsten aus eiuer Vergleichung iler folgenden Citate hervorgehen.

In R e r z e l i u s ' Lehrbiich 111. S. 1207 heifst cs: 3) 100 Theilc Vanadinsanre vcrloreii bcini Gluhcii i n Was-

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serstoffgas in vier Versuchen: und 20,952 Theile. Die Mittelzahl ist : 20,927. (I

20,901, 20,916, 20,840

In der Originalabhandlung von B e r z e 1 i u s ( P 0 g g. Ann. Bd. XXII. S. 14 bis 17) heifst es hingegen:

,I Ich habe folgende vier Versuche angestellt : a ) 0,9805 Grm. Vanadinshre , durch Wasserstoffgas re-

ducirt, hinterliefsen 0,811 Grm. Suboxyd. b) 0,5375 Grm. Vanadinsuboxyd, in Salpetersaure geliist

und die Lbsung zur Trockne verdunstet, liinterliefsen 0,6499 Grm. geschmolzcne Vanadinslure.

c) 2,2585 Grm. Vanadinslure hinterliehen bei der Re- duction in Wasserstoffgas 1,869 Grm. Suboxyd.

a?) 1,4605 Grm. Vanadinslure, ebenso behandelt, hinter- liefsen 1,2075 Grm. Suboxyd. Der Versuch geschali in einer Porcellanrbhre in einem Windofeu bei einer sehr heftigen Hitze.

"Berechnet man diese Resultate, urn sie zu vergleichen, so findet man, dafs 100 Theile Suboxyd verbunden waren:

in a mit 20,901 Theilen Sauerstoff

1' c J) 20,840 ') J ) n

JJ b J' 20,916 JJ IB

JJ d n 20,952 *. Die Mittelzahl bieraus ist 20,927. I( Aus diesem Verhzltnisse berechnet B e r z e 1 i us nun

ganz richtig die Zusammeusetzung' der Vanadinsahre zu: .

74,0449 Th. Vanadin und 25,9551 J) Sauerstoff

und endlich das Aequivalent des Vanadins zu 855,84. Es ist also, abgesehen von dem im Vorstehenden nach-

gewiesenen Druckfehler des Lehrbuchs, Alles in der besten Ordnung und dzcrchaus kein Grund vorhanden mit dem von B e rz e l i u s aufgestellten Vanadinaquivalente eine wesent- liche Aenderung vonunehmen. Bei genauer Berechnung findet man dasselbe iibrigens, da nach den eben mitge-

1 ) Die Zahl '20,840 ist niclrt noffenbar Druckfehler,. wic Hr. Ri icker meint, soodern sie ist ganz richtig aus dem Ergebnisse des Versuells c bereelmet.

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theilteii Versucheii von B e r z e 1 i u s 100 Theile Vanadiii- saure (im Mittel) bestehen am:

62,712 Theilen Suboxyd uiicl 17,288 J) Sauerstoff,

iiicht zu 855,84, soiidern zu 856,87 (oder zu 6835 fiir H = I ).

XIII. Ueber c1a.s oon C.

Selenc/uecksilber oom Hurz; Rn m m e Zs he rg .

R e i n e s Selenquecksilber ist zuerst von W. T i em a n n auf einer verlasseneii Grube bei Zorge am Harz schon vor langer Zeit entdeckt worden. Er hielt es fur ge- diegenes Selen, M a r x zeigte aber, dafs es Quecksilber enthielt ‘ ). Die iibrigen bis jetzt bekaunten beidc Stoffe enthaltenden Mineralien enthielten entweder noch Schwefel, wie das von San Onofre in Meriko, oder Blei und Kupfer, wie die iibrigen Haner Vorkommen.

Vor einiger Zeit erhielt ich voii Hrn. Ber, wamtsassessor R o e i n e r in Klausthal ein von ihm fur Selenquecksilber gehaltenes Erz von der Grube Charlotte daselbst mit dem Wunsche, es einer Analyse zu unterwerfen, die denn auch Hrn. R b m er’s Vermuthung vollkoinmen bestltigt hat.

Es ist derb, feinkarnig, schwanlichgrau, mit Quarz ge- mengt, und hier und da mit Rotheisenstein verwachsen.

Beim Erhitzen in einer offenen Rghre giebt es starken Selengeruch, uud verfliichtigt sich bis auf einen Quarz- riickstand, wahrend ein braunrothes und weifses Sublimat so wie metallisches Quecksilber die Rohre bekleiden. Es lost sich nur in Kiinigswasser auf, und die Losung ist bei Anwendung reiner Substanz durchaus frei von Schwefel- slure.

1) Scl iweigger’s Journ. Bd. 54, S. 223.