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STl ;DIA GEOROT.-1:\JrA I Il): I fi9-! 7�. rnRO

ÙBER EINIGE NEUE ODER SELTENE ARTEN IN DER FLORA DER JULISCHEN ALPEN (IV)

Tone WRARER

Keywords: Alpine vegetation, Eastern Alps (Flora), Eastern Alps (\'egPtation). Abstract SnMR NF:WnR RARR SPF,('JF,S JNTHF, FJ,nRA nFTHRJl!JJANAJ,PS(JV). The Author communi­rates the presence of fi spPries in the ,Julian Alps: Rupleuntm lnngifolium, Festuca pulche/ln var. nngustifnlin, Pntentilln nrPnnrin and Pulsntilln nlbn arP new for the florn of thP territory: fnr Andrnsnce heh•eticn a second lorality is given. The soriologiral value of thPsP spPries ancì their cìistrihution in Slovenija are discussPd.

In der Fortsetzung (]) der Serie herichtet der Verfasser iiber das Vorkommen einiger Pflanzen in den Julischen Alpen, das ist in einem Gehiet, in welchem auch der beriihmte Triester Burgermeister und Botaniker Muzio de Tommasini (1794-1879) floristisch tatig war. Noch 100 Jahre nach seinem Tode hleiht seine Bedeutung fiir die Erforschung der julischen Flora uneingeschrankt wichtig. Im Laufe der systematisch durchgefiihrten und mehrere Jahrzehnte andauernden floristischen Arbeit im Gehiet des damaligen osterreichischen Kiistenlandes fiihrte Tommasini unzahlige Exkursionen in den Julischen Alpen durch, entweder allein hzw. in Begleitung anderer Fachkollegen, oder sancite andere Botaniker bzw. Sammler in das his damals nicht oder wenig bekannte Gebirge, vor allem im

llmkreis des Soca (Isonzo) - Flussgebiets. Die Griindlichkeit und Planmassigkeit dieser Tatigkeit beweist am besten sein geradezu beriihmter Arbeitsbericht fiir das Jahr 1841 (Tommasini 1842), als ihm (sowie in den nachsten 2 Jahren) der hekannte O. Sendtner als ein ausgezeichneter Helfer zur Seite stand (vergl. dazu auch T. Wraber 1975!).

Leider war Tommasini publizistisch wenig tatig; so beziehen sich auf die Julischen Alpen neben dem eben erwahnten Bericht nur noch wenige meistens knapp gehaltene floristische Skizzen und Reiseberichte (Krn und Raibler Gegend in 1887, Matajur, Kanin-Gruppe und das Trenta-Tal in 1840, Matajur in 1842).

fl) Friihere A11fsiit1c erschienen in: Varstvo spomenikov (Ljuhljana) 7: �77-�7>1. l 0GO (D. \'Mstvo Nare,·e (J.juhljana) s: s�-nfi. 1nn7 1"1%G"l 111). R: 7�-R4, 1%9 <IIT).

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Umso wichtiger ist deshalb seine im Museo Civico di Storia Naturale di Trieste sich befindende Herbarsammlung. Leider ist diese Sammlung ganz unzulanglich ausgeniitzt worden, in Beziehung zur Flora der Julischen Alpen hauptsachlich nur von Lona (1952) und von R. Mezzena bei seiner Bearbeitung der Liliaceeen und der Veilchen im Gebiet der Venezia Giulia (1953-54, 1958-59).

Moge auch dieser Beitrag als eine bescheidene Ehrung Tommasini's und seiner in den Julischen Alpen geleisteten floristischen Arbeit gewertet werden!

1. Androsace helvetica (L.) All.Nachdem diese alpische Sippe erst von Pignatti & Pignatti (1968) bzw. von T.

Wraber (1969) zum erstenmal in den Siidostlichèn Kalkalpen nachgewiesen wurde,

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1. Androsace helvetica (L.) All.Nachdem diese alpische Sippe erst von Pignatti & Pignatti (1968) bzw. von T.

Wraber (1969) zum erstenmal in den Siidostlichen Kalkalpen nachgewiesen wurde, konnte 1979 noch ein weiterer Fundort in den Julischen Alpen entdeckt werden.A. helvetica wachst namlich auch auf der Siidseite des M. Montasio, auf einer eng begrenzten Stelle, daselbst a ber ziemlich zahlreich, zwischen der Forca dei Disteis­Scharte und dem Bivacco Suringar, nicht weit vom Torre Disteis-Turm. Die auf dem Fundort gemachte pflanzensoziologische Aufnahme (Kalk, 2370 m, ± flach, 1m\ 25%, 9546/4, 16. IX. 1979) zeigt folgende floristische Zusammensetzung:

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• Androsace helvetica

Ahh, J. Die Verhreitung von Andrnsace heh•etica in den Julischen Alpen

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2.3 Potenti/la nitida 1.3 Androsace heluetica +.::i Eritrichum nanum +.2 Festuca alpina 1.::l 8axifraga squarrosa

+.3 8axifraga paniculata +.2 8axifraga burserana +.2 Campanula znysii +.3 aen.tiana terglouensis +.::i Petroca/lis pyrenaica +.2 Arenaria ciliata +.2 Minuartia sedoides + Lloydia serotinar Poa alpina

Die Vergesellschaftung gehort eindeutig zum Potentilletum nitidae Wikus 1959, das Vorkommen von Androsace helvetica darin zeigt a ber wiederholt auf die nahen Zusammenhii.nge der erwii.hnten Assoziation und des Androsacetum helveticae.

2. Bupleurum longifolium L.

Das schon lange bekannte, zuerst wohl von Marchesetti im 1873 (vergl. Lona 19fi2:216) entdeckte Vorkommen von B. longifolium auf dem floristisch beriihmtenNanos blieb bis vor kurzem die einzig bekannte Lokalitii.t dieser Art in Slowenien.Umso iiberraschender ist der im 1979 entdeckte zweite slowenische Fundort, der erste

in den Julischen Alpen. Dieser befindet sich auf der Nordseite des Berges Vrsiè'(1897 m) im nordwestlichen Teil der Krn-Gruppe. B. longifolium wii.chst daselbstsparlich in einem feuchten und schattigen Griinerlen-Weidenbestand (Kalk, 1870m, 20 m\ 100%, 9747/2, 25.VII.1979) mit folgender floristischer Zusammen­setzung:

::l.::1 8alix waldsteinian.a 2.::1 Sa/ix glabra 2.2 Rosa pendulina

1.2 C'ardamin.opsis ha/Ieri 1.2 (;alium album 1.2 aeranium syluaticum 1.2 Hypericum macu/atum 1.2 J,uzula sylmtica suhsp. sieberi 1.2 Myosotis alpestris 1.2 Rubus saxatilis 1.2 8cabiosa lucida 1.2 Valeriana tripteris

+.2 Asplenium uiride +.2 C'haerophyllum t•illarii +.2 C'ystopteris fragilis +.2 nactylis glomerata

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2.2 8orbus chamaemespilus 2.2 Alnus uiridis +.2 Rhododendron hirsutum

+.2 aeum riuale +.2 Potenti/la crantzii + .2 Rhodiola rosea +.2 8olidago t>irgaurea+ .2 8enecio ouirensis+ Retonica a/opecurus+ Rupleurum /ongifolium+ C'irsium erisithales+ J,athyrus t•rrnus+ J.ilium martagon+ Polystichum lonchitis+ So!danrlla alpina+ Veratrum album suhsp. lobelianum

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Ahh. 2. Die Verhreitnng von Rupleurum longifolium in Slowenien

3. Festuca pulchella Schrad. var. angustifolia (Due.) Bech.Das bisher in Slowenien hekannte Vorkommen von Festuca pulchella urnfasste

das Zentralgebiet der Steiner Alpen (Na Podeh unter dem Grintovec, Sleme unter der Skuta, Turska gora, Frischauf-Hutte, Herharhelege in LJP und Rechinger 1935) sowie einen schon in den Dinariden gelegenen Fundort auf dem Notranjski Sneznik (Belege in LJU). Doch kommt dieses vornehmlich alpisch verhreitete Gras auch in den Julischen Alpen vor, wo es noch 1971 bzw. 197 4 gefunden wurde. Die Bestimmung der gesammelten Belege wurde neuerdings (1979) von Frau Prof. Dr. I. Markgraf-Dannenherg bestatigt. Nach ihrer liebenswurdigen brieflichen Mittei­lung (1980) handelt es sich um F. pulchella var. angusti/olia, welche wegen dermorphologischen und okologischen Eigenstandigkeit - wieder nach I. Markgraf­Dannenberg - den Subspeziesrang verdient.

Die beiden bisher mit Herbarbelegen gesicherten Fundorte dieser Sippe in den Julischen Alpen liegen auf der Si.idseite des Berges Voge! {9748/4) bzw. zwischen den Bergen Rodica und Matajurski vrh (9749/3), 1890 bzw. 1900 m hoch. Ausserdem kommt sie auch auf den nordseitigen Schutthalden des Rergen Voge! sowie des westlich von ihm liegenden Rerges Vrh Krnic (1896 m) vor. Dieses Vorkommen hefindet sich somit in jener (si.idlicher) Gruppe der Julischen Alpen, welche durch das Vorkommen einiger Sippen (darunter Aconitum angustifolium, Aquilegia cf. bertolonii, Arabis pauciflora, Centaurea haynaldii subsp.julica, C'repis pantana, Eryngium alpinum, Gentiana froelichii, G. lutea subsp. lutea, Geranium argenteum, Horminum pyrenaicum, Meum athamanticum, Moehringia uillosa, Pedicularis hacquetii, Pimpinella alpina, Primula wulfeniana, Rhaponticum lyratum,

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Saxifraga atropurpurea, Scorzonera rosea, Thlaspi kerneri und nunmehr auch Festuca pulchella var angusti/olia) pflanzengeographisch hervorragend charakteri­siert wird (T. Wraber, unveroffentl.)

Auf allen bisher bekanntgewordenen Fundorten besiedelt F. pulchella var. angusti/olia bewegliches Geroll. Dieses wird von einer Petasition paradoxi-Vegeta­tion bewachsen, welche hier nach o ben ausklingt und in das Thlaspeion rotundifolii i.i.bergeht. Die Assoziation, in welcher das Gras gedeiht, ist als ein Festucetum laxae

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Ahh. 3. Die Verhreitung von Festuca pu.lchella in Slowenien

(Aich.) T. Wraber 1970 zu bezeichnen, welches durch folgende Aufnahme (Voge!, mittelgrobes bewegliches Geroll auf der Sudseite, Kalk, 1870 m, 30°, 30 m?, 30%, 9748/4, 1. VIII. 1971) dargestellt wird:

2.3 Festuca laxn 1.2 Athamanta cretensis

2.2 Rumex scutatus

l.2 Thlaspi kerneri+.2 Achillea atrata

l.2 Lenntodon hispidus+.2 Sesleria varia+.2 Aster bellidiastrum+.2 Carex firma+.2 Saxifraga aiznides+.2 Armeria alpina

+ .2 Festuca pulchella var. angustifnlia+.2 Minuartia austriaca

+.2 Adenostyles glabra

+.2 Aquilegia cf. bertolonii

+.2 rerastium carinthiacum +.2 Moehringia ciliata

(+.2) Papaver cf. kerneri

+.2 Festuca nitida suhsp. nitida

+ Calium anisophyllumsuhsp. alpino-balcanicum

+ Viola biflora+ Snidane/la minima

4. Potentilla arenaria Borkh.Im Herbst 1971 wurde am Si.idosthang des Berges Usje oberhalb des Trenta­

Tales eine sternhaarige Potentille aus dem Potentilla uerna-Aggregat gefunden und als P. arenaria bestimmt. Die Stelle heisst "Na Skoku"; es handelt sich um eine etwa 100X200 m grosse, grasig felsige Lichtung inmitten eines julischen buchen­waldes (Anemone-Fagetum). Hier kommt in einer Hèihe zwischen 1100 und 1400 m eine Vegetation vor, in welcher viele xerophile und thermophile Pflanzen gedeihen. Ausserdem beherbergen die rein felsigen Stellen Fragmente oder auch Bestande des Potentilletum caulescentis, eine Gerèillhalde aber einen gut entwickelten Achnatherun calamagrostis - Bestand.

Die floristische Zusammensetzung der beschriebenen Oberflache (Kalk, ] 250 m, SE, 30-40°, 100 m2, m 90%, 9648/1, 16.IX.1971) zeigt folgendes Bild:

8.:1 Arctnstaphylns um-ursi :i.:i F:rica hPrbacea 2.2 ('alama{!rnstis t·aria 2.2 f'arex humilis 2.2 (;n/ium purpurrum 2.2 Srslrria varia 2.2 Teucrium chamaedrys 1 .2 TeucriL1m mnntanum 1.2 Vincetnxicum hirundinaria

+.2 f'a/amintha alpina +.2 f'ampanL1la caespitnsa +.2 f'nrnnilla i•aginalis +.2 Dianthus sylvestris +.2 Festuca stenantha +.2 Frnxinus nrnL1s +.2 (;a/ium lucidum +.2 (;ypsnphila reprns +.2 Hrlianthemum nmtum +.2 Ostr ya carpinifn/ia (2 m) +.2 Rhamnus saxatilis +.2 Semprrl'ÌUllm tectnrllm +.2 Vin/a hirta + Allium mnntanum+ Anthericllm ramnsum

1.2 Amelnnchier nmlis (his 0,1 F, m) 1 .2 Asperula aristata 1-.2 Rrnmus erectus 1 .2 f'arex mucronata 1.2 F:uphrasia cuspidata 1. 2 (;/nbulnria cnrdifolia1.2 Potentilla arenaria+ Retnnica alnpecurns+ f'entaurea trillmfettii+ ('ytisanthus radiatlls+ F:uphnrbia cyparissias + F:uphrasia spec. + (;entiana lutea su hsp. + (;entinna utriculnsa + Hippncrepis cnmosa + Laserpitium siler+ J,inum catharticum+ Lotus cnrniculatus+ Peucedanum nreosrlinum+ Pnlygnnatum ndoratum+ Prundla {!randiflnra+ Seseli cf. austriacum + Snrbus aria (O, 1 F, m) + Vin/a pinnata

Potentilla arenaria war bisher in den Julischen Alpen unbekannt. Die Grundblatter der Pflanzen vom beschriebenen Fundort sind i.iberwiegend 5-teilig, oherseits dunkler, unterseits weisslich gri.in und heiderseits dicht sternhaarig. Darin stimmen sie mit den Pflanzen i.iherein, welche Pignatti & Perticarari (1973) als P. cinerea Chaix subsp. arenaria (Borkh.) Pignatti var. arenaria bezeichnen. In den italienischen und jugoslawischen Alpen kommen sie vor allem an ihrem si.idèistli­chen Rand vor. Solche Pflanzen finden sich in Slowenien auch auf einigen anderen im folgenden angefi.ihrten Orten. Sie unterscheiden sich etwas von der "typischen" Potentilla arenaria, indem bei dieser die Behaarung der Blattoberseite ziemlich locker, hei der ersten dagegen dicht ist. Solche Verhaltnisse machen den Einfluss <ler im Karst und in Istrien verhreiteten P. tommasiniana mit beiderseits sehr dicht

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Ahh. 4. Die Verhreitung von Potenti/la arenaria in Slowenien

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behaarten Blattern wahrscheinlich (cf, Pignatti & Perticarari 1973: 218), obwohl andererseits unlogisch ist, Kontakte zwischen der "cisalpinen" P. arenaria (Zim­meter 1884: 1 9) und der P. tommasiniana zu vermuten, statt die (postglaziale) Ausbreitung der zweiten in Richtung der Alpen anzunehmen.

Die Verbreitung von P. arenaria in Slowenien ist noch recht mangelhaft bekannt. Als sicher kann man nehen dem neuen Fundort in den Julischen Alpen nur die Angaben bei Pignatti & Perticarari (1973: 218-219) aus der Umgebung von Gorica und vom Caven annehmen, und wohl auch jene von Pospichal (1898: 2fifi) aus dem Gehiet zwischen Otlica und Col, von Pivka sowie Miren und Bilje, ausserdem auch das mit Herbarbelegen gesichertes Vorkommen zwischen Sturje und Col (Paulin, LJU) und Ustje bei Ajdovscina (Paulin, LJU) sowie wieder von Ca­ven (Mayer, LJU). Auf Potentilla pusilla Host beziehen sich - nach Belegen von einem der angefuhrten Fundorte - die P. arenaria - Angaben hei Prekorsek (1964: 60), wiihrend das von Reichardt (1860: 730) unter P. cinerea, von Hayek (1909: 860) aber unter P. arenaria angefuhrtes, aher schon von ihm bezweif1:>ltes Vorkommen aus der (weiteren?) Umgebung von Dobrna bis heute unbestatigt gehlieben ist.

5. Pulsatilla alba Rchh.Aus der Verwandtschaft von Pulsatilla alpina s. lat. kommen in Slowenien 3

gewohnlich als Arten bewertete Sippen vor, deren Verbreitung von Mayer (1951: 35-37) besprochen wurde. Wiihrend P. alpina s. str. in den slowenischen Alpenallgemein verhreitet ist, gehoren die anderen 2 Arten zu grossen Seltenheiten. Diegelhhli.ihende P. sulphurea wurde zwar schon von Scopoli (Flora Carniolica, ed. 2, 1 /

17fi

385, 1772) aus den Julischen Alpen angegeben, spiiter gibt es aber nur noch 2 diesbezugliche Angaben, die eine fur die Sudseite des Jof Fuart (Kastreinwand = Parete delle Gocce, Schunck 1877: 381) in den italienischen westlichen Julischen Alpen, sowie die andere von der Lipanca-Alpe in den jugoslawischen ostlichen Julischen Alpen (Mayer 1951: 36-37), auch diese seit der Entdeckung um 1896 (A. Gspan) nicht mehr bestiitigt, aber wenigstens durch Belege gesichert. Die dritte Sippe aus dieser V erwandtschaft, die vorwiegend silizikole P. alba, war in Slowenien bisher nur vom Berg Komen oberhalb Ljubno in den ostlichen Karawanken bekannt, konnte aber unliingst auch fur die Julischen Alpen nachge­wiesen werden. Der neue Fundort befindet sich am sogenannten Mangart-Sattel, unmittelbar westlich des Mangart (2678 m), in einem Gebiet, wo neben den triassischen Dachsteinkalken auch hornsteinfuhrende J urakalke vorkommen. Das ist die petrographische Erkliirung fur das (manchmal hiiufige) Vorkommen mehrer sonst in den Julischen Alpen seltenen oder uberhaupt fehlenden Sippen darunter auch P. alba.

Pulsatilla alba wiichst auf sanft geneigten sudlich exponierten grasigen Hiingen auf der Strmi nos genannten Erhebung des Mangart-Sattels, unmittelbar an der jugoslawisch-italienischen Grenze. Die Vegetation gehort wohl einer Caricetea

curvulae-Gesellschaft, ist aher wegen der Seltenheit der entsprechenden Gestein­sunterlage in den Julischen Alpen in ihrer unten angefuhrten Zusammensetzung bisher nur vom Mangart-Sattel bekannt und deswegen schwierig zu deuten bzw. zu vergleichen. Die ausgewiihlte Aufnahme (Strmi nos, Jurakalke, 2150 m, 15%, S, 25 m2, 100%, 9547/4, 26. VIII. 1973) hat folgende floristische Zusammensetzung:

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Ahh. fi. Die Verhreitung von Pul.satilla a/ha in Slowenien.

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• Pulsa tilla alba

2.2 At•rnnchlnn versicnlnr 2.2 retrnrin islandica 2.2 Sesleria l'Clria 2.2 Thymus prnecnx suhsp. pn/ytrichus 1 . ::l Pntentilla crnntzii 1.2 Agrnstis alpina 1.2 A/chemilln spec. 1.1 Llnydia serotina 1.1 Pnlygnnum l'iviparum

-i-.;{ Silene ncnulis+.;{ Minunrtin sednides+.2 Agrnstis rupestris+.2 Astrngnlus nustrnlis+ .2 rarex ntrntn+.2 rarPx capil/aris +.2 rarex carynphyl/en+.2 rarex sempervirens+.2 rernstium strictum+.2 Kn('leria erinstachya

Riassunto

1.2 Anthnxnnthum nlpinum 1.2 Elynn mynsurnides 1.2 Juncus jacquinii 1.2 Juncus trifidus 1.2 Luzula sudetica 1.2 Pulsati/la alba 1.2 1hfnlium pal/escens 1.2 Sa/ix retusa

+.2 Pna alpina +.2 Pntentilla aurea + .2 Sa/ix serpyllifn/ia + rampanula scheuchzeri + Ruphrnsin sn/isburgensis + Pnrnnssin pnlustris + Primula hai/eri + Ranunculus mnntanus+ Snuswren pygmnea+ rne/nglnssum i-iride r Antennaria carpaticar Primula nuriculn

L'Autore riferisce sulla presenza di Fi specie nelle Alpi Giulie, delle quali Rupleurum /nngifnlium, Festuca pu/chel/n var. nngustifnlin, Pntentilln arenaria e Pulsati/la alba sono nuove per la flora del territorio, mentre per Andrnsnce helL'eticn viene segnalata la seconda località. Vengono riportate indicazioni sul comportamento fitosociologico di queste specie e considerazioni sulla loro distrihnzione in Slovenia.

Povzetek

Pisec ohravnava pojavljanje fi rastlin v fiori ,Julijskih Alp, od katerih so Rupleurum lnngifn/ium, Festuca pulchelln var. nngustifolin, Pntentilln arpnarin in Pulsati/In alba nove za floro tega ozemlja, za Androsnce h('lueticn pii je ohjavljeno drugo nahajalisè'e. Opisuje tudi fitocenoloske razmere teh vrst in komentira njihovo razsirjenost v S]oveniji.

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Accepted 20 December 1979

Ansrhrift rles Verfassers: lnstit11t za Riologijo - T iniverze Y. Ljuhljani

Askeri'e,·a 12 n 1 001 Lju hljana (,Jugoslavija)