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Bericht über das akademische Jahr 2019/2020 Prof. Dr. Reiner Quick Fachgebiet Rechnungswesen, Controlling und Wirtschaſtsprüfung Fachbereich Rechts- und Wirtschaſtswissenschaſten Technische Universität Darmstadt

Bericht über das akademische Jahr 2019/2020 · 2021. 1. 15. · das Seminar mit dem QALMRI-Framework einen Schritt-für-Schritt Ansatz für experi-mentelle Forschungsprojekte. Daneben

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Bericht über das

akademische Jahr

2019/2020

Prof. Dr. Reiner Quick Fachgebiet Rechnungswesen,

Controlling und Wirtschaftsprüfung

Fachbereich Rechts- und

Wirtschaftswissenschaften

Technische Universität Darmstadt

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Geleitwort

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit dem vorliegenden Bericht möchten wir

Sie über die Aktivitäten des Fachgebietes

Rechnungswesen, Controlling und Wirt-

schaftsprüfung (RCW) an der Technischen

Universität Darmstadt im akademischen

Jahr 2019/2020 informieren.

Unsere Forschungsaktivitäten sind zum

größten Teil empirisch ausgerichtet, wobei

ein breites Spektrum an Forschungsmetho-

den zum Einsatz kommt (insbesondere In-

terviews, Befragungen, Experimente, Ar-

chivstudien). Die Themen umfassen z.B. Si-

tuationen, welche die Unabhängigkeit des

Abschlussprüfers gefährden, bzw. unabhän-

gigkeitsfördernde Maßnahmen, den Nut-

zen einer erweiterten Berichterstattung in

den Bestätigungsvermerken des Abschluss-

prüfers , die Ausgestaltung von und Wahr-

nehmungen zu Shared Service Centern von

Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, Prüfer-

oder Beraterversagen und deren Auswir-

kungen auf die Reputation des Abschluss-

prüfers, die Auswirkungen von Nichtprü-

fungshonoraren auf die Kapitalkosten so-

wie prüfungsnahe Dienstleistungen, z.B. zu

Compliance Management, Risikomanage-

mentsystemen oder der Aufdeckung von

Wirtschaftskriminalität. Weitere hochaktu-

elle Forschungsthemen sind mit der Digitali-

sierung des Rechnungswesens verbunden.

Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes

Nachhaltigkeitscontrolling forschen wir z.B.

zur Implementierung von wissenschaftsba-

sierten Umweltzielen in Unternehmen. Ge-

prägt waren unsere Publikationsaktivitäten

aber auch durch die Arbeiten an der Neu-

auflage des Lehrbuchs „Wirtschaftsprü-

fung“. Im abgelaufenen Jahr haben wir

sehr viele Beiträge publiziert, teilweise auch

in hochangesehenen Zeitschriften.

Die COVID 19-Pandemie hat sich massiv auf

unsere Aktivitäten ausgewirkt. So war das

Fachgebiet auf weniger wissenschaftlichen

Tagungen als üblich mit Vorträgen über un-

sere Forschungsergebnisse präsent (z.B. auf

dem 26th Auditing Section Midyear Meeting

in Houston, Texas, der International Con-

ference on Information Systems (IADIS) so-

wie dem Rechtsdialog Deutschland – Volks-

republik China). Unser Doktorand, Herr

Friedrich, musste seinen durch ein Fulbright-

Stipendium finanzierten Forschungsaufent-

halt an der University of Florida nach drei

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Monaten abbrechen und als Gast am Fach-

gebiet konnten wir ausschließlich Herrn Vic-

tor Simon Zuiddam von der Catholic Univer-

sity of Leuven in Belgien begrüßen.

Die Lehre ist durch die große Anzahl an zu

betreuenden Bachelor-Studierenden ge-

kennzeichnet, da wir für drei Pflichtveran-

staltungen (Buchführung, Kosten- und Leis-

tungsrechnung und Bilanzierung) verant-

wortlich sind. Im vergangenen Winterse-

mester 2019/2020 haben wir unsere E-Lear-

ning-Aktivitäten fortgeführt. So wurden

z.B. fast alle Vorlesungen aufgezeichnet

und online zur Verfügung gestellt. Das Som-

mersemester 2020 fand hingegen aus-

schließlich digital statt. Dies und die Organi-

sation der Prüfungen hat unser Fachgebiet

vor besondere Herausforderungen gestellt.

Ein besonderes Highlight in der Lehre wa-

ren erneut die zahlreichen Lehrinputs aus

der Praxis, wie z.B. der von der KPMG ange-

botene Kurs zur Konzernrechnungslegung.

Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit

Ihnen unsere Aktivitäten in Forschung und

Lehre erfolgreich fortzusetzen.

Mit allen guten Wünschen für die Weih-

nachtsfeiertage und ein gesundes und er-

folgreiches Neues Jahr 2021 sowie mit herz-

lichen Grüßen aus Darmstadt

Ihr

Professor Dr. Reiner Quick

Geleitwort

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Inhaltsverzeichnis

1. Lehrstuhlteam 5

2. Honorarprofessur 8

3. Gäste am Lehrstuhl 9

4. Forschung 10

4.1 Doktorandenausbildung

4.2 Abgeschlossene Dissertationsprojekte

4.3 Forschungsschwerpunkte und aktuelle Forschungsprojekte

4.4 Teilnahme an wissenschaftlichen Tagungen und sonstige

Aufenthalte an anderen Universitäten

4.5 Veröffentlichungen

10

14

17

29

33

5. Lehre 36

6. Preise und Auszeichnungen 48

7. Tätigkeiten als Gutachter sowie in Hochschulmanagement und

Kommissionen 51

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1. Lehrstuhlteam

Professor Dr. Reiner Quick

Herr Professor Reiner Quick ist seit

dem 1. Oktober 2004 Inhaber des

Fachgebietes für Rechnungswesen,

Controlling und Wirtschaftsprüfung

(RCW) an der Technischen Universität

Darmstadt. Seine Forschungsschwer-

punkte liegen auf den Gebieten des

wirtschaftlichen Prüfungswesens, ins-

besondere Prüfungsmethoden, Prü-

fungsmärkte, Entscheidungsnützlichkeit von Assurance Services, Kommu-

nikation von Prüfungsergebnissen und Unabhängigkeit. Weitere For-

schungsinteressen betreffen die internationale Rechnungslegung und

über den Jahresabschluss hinausgehende freiwillige Berichtsinhalte.

Erika Heinzel

Frau Erika Heinzel ist seit August 2002

Sekretärin am Fachgebiet. Sie ist An-

sprechpartnerin für die Studierenden.

Neben den vielfältigen Sekretariats-

aufgaben ist Frau Heinzel zudem ver-

antwortlich für die Prüfungsplanung

und die Klausurorganisation sowie für

die Verwaltung der Haushaltsmittel.

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1. Lehrstuhlteam

Apl.-Professor Dr. Anette von Ahsen

Frau Professor Anette von Ahsen ist außer-

planmäßige Professorin am Fachgebiet.

Ihre Forschungsschwerpunkte sind einer-

seits das Nachhaltigkeitsmanagement und

-reporting sowie andererseits das Innovati-

onscontrolling. In der Lehre ist sie vor allem

für die Vorlesungen „Operatives Control-

ling“ und „Qualitäts- und Umweltmanage-

ment“ sowie für verschiedene Seminare

und die Betreuung von Abschlussarbeiten

verantwortlich.

M.Sc. Wirtsch.-Ing. Christian Friedrich

Herr Christian Friedrich ist seit Oktober

2016 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am

Fachgebiet. Seine Forschungsschwerpunkte

liegen in den Bereichen Qualität, Reputati-

on und Honorare von Abschlussprüfern so-

wie Wirtschaftskriminalität und Forensic

Services. In der Lehre ist er in die Betreuung

von Lehrveranstaltungen, Abschlussarbei-

ten und Seminaren eingebunden.

M.Sc. Wirtsch.-Ing. Kevin Gauch

Herr Kevin Gauch ist seit November 2019

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachge-

biet. Seine Forschungsinteressen liegen in

der Ausgestaltung und Prüfung von Risiko-

managementsystemen. In der Lehre ist er in

die Lehrveranstaltungen Bilanzierung, In-

ternationale Rechnungslegung und Kon-

zernrechnungslegung sowie in die Betreu-

ung von Abschlussarbeiten und Seminaren

eingebunden.

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1. Lehrstuhlteam

M.A. Nicolas Pappert

Herr Nicolas Pappert ist seit März 2018 Wis-

senschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet.

Der Schwerpunkt seiner Forschungsaktivitä-

ten liegt auf der Untersuchung von Maß-

nahmen zur Stärkung der Unabhängigkeit

des gesetzlichen Abschlussprüfers. Er be-

treut die Lehrveranstaltungen zur Buchfüh-

rung, zur Wirtschaftsprüfung und zum Stra-

tegischen Controlling. Zudem betreut er

Studierende bei Abschlussarbeiten und Se-

minaren.

M.Sc. Wirtsch.-Ing. Sanjar Sayar

Herr Sanjar Sayar ist seit Januar 2018 Wis-

senschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet.

Im Rahmen seiner Forschungsarbeiten be-

schäftigt er sich mit der Ausgestaltung, Prü-

fung und Zertifizierung von sowie der Be-

richterstattung zu Compliance-Manage-

ment-Systemen. In der Lehre ist er für die

Betreuung der Vorlesung und für die Prä-

senzübungen im Rahmen der Lehrveran-

staltung Kosten- und Leistungsrechnung

verantwortlich. Zudem ist er in die Betreu-

ung des Moduls Enterprise Performance

Management eingebunden. Darüber hin-

aus betreut er Studierende bei Abschlussar-

beiten und Seminaren.

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2. Honorarprofessur

Professor Dr. Jörg H. Mayer

Professor Jörg H. Mayer ist, nachdem er be-

reits seit 2012 als Lehrbeauftragter fungier-

te, seit Mai 2018 Honorarprofessor am

Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissen-

schaften der Technischen Universität Darm-

stadt. Seine Forschungsschwerpunkte lie-

gen im Bereich der Digitalisierung der Fi-

nanzfunktion. Am Fachgebiet RCW ist er in

der Lehre für das Vertiefungsmodul „Enter-

prise Performance Management“ sowie für

die Betreuung von Abschlussarbeiten ver-

antwortlich.

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Vom 16. bis 18. Dezember 2019 besuchte

Victor Simon Zuiddam von der Catholic Uni-

versity Leuven das Fachgebiet, um mit Pro-

fessor Quick sein Projekt „Contemporary

European Regulation of Non-Audit Services

and Auditor Independence: Evidence from

Belgium“ zu diskutieren. Grund des Aus-

tauschs war die international bekannte Ex-

pertise von Professor Quick auf dem Gebiet

der Nicht-Prüfungsleistungen im europäi-

schen Kontext und die dazu existierenden

belgischen Besonderheiten, die Herr Zuid-

dam im Rahmen seiner Dissertation analy-

siert.

Herr Zuiddam hielt zudem im Rahmen des

Doktorandenseminars am 17. Dezember

2019 einen Vortrag und diskutierte mit den

Teilnehmern die verschiedenen Projekte.

Durch seinen Besuch am Fachgebiet ist ein

enger und konstruktiver Kontakt zu Herrn

Zuiddam entstanden. Zusammen mit Chris-

tian Friedrich hat er ein Working Paper zum

Thema „Employee Training and a Test of

Theory on Co-Production in Corporate Au-

dits“ verfasst. Die beiden Doktoranden

konnten Professor Robert Knechel von der

University of Florida überzeugen, an dem

Projekt mitzuwirken. Aktuell befindet es

sich in Vorbereitung zur Einreichung in eine

der internationalen Top-Zeitschriften für

die Wirtschaftsprüfung.

Die neu gewonnene Zusammenarbeit soll

weiter fortgesetzt werden. Zurzeit laufen

die Planungen für ein weiteres Projekt mit

dem Thema „The Impact of Audit Firm

Technology-Focused Innovation on Financi-

al Statement Auditing“. Das Projekt ent-

stand im Rahmen eines größeren Projekts

an der Catholic University of Leuven, für

das Herr Zuiddam verantwortlich ist. Auch

hier ist das Ziel eine internationale Top-

Zeitschrift.

Bedingt durch die COVID 19-Pandemie

konnten im Jahr 2020 leider die geplanten

weiteren Aufenthalte von Gästen am Fach-

gebiet nicht stattfinden.

3. Gäste am Lehrstuhl

Victor Simon Zuiddam

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4. Forschung

4.1 Doktorandenausbildung

DOKTORANDENSEMINARE UND -WORKSHOPS

Gemeinsam mit weiteren Fachgebieten im Bereich Wirtschaftsprüfung und

Rechnungswesen (Professor Dr. Klaus Ruhnke, Freie Universität Berlin, Profes-

sor Dr. Annette Köhler und Professor Dr. Marc Eulerich, beide Universität Du-

isburg-Essen, Professor Dr. Nicole Ratzinger-Sakel, Universität Hamburg, und

Professor Dr. Kai-Uwe Marten, Universität Ulm) veranstaltet das Fachgebiet

RCW jährlich ein Doktorandenseminar. Hier haben die Doktoranden die Ge-

legenheit, ihre aktuellen Forschungsprojekte den Professoren und Doktoran-

den der anderen Lehrstühle vorzutragen und mit diesen konstruktive Verbes-

serungsvorschläge zu entwickeln.

Zusätzlich werden unterjährig weitere Doktorandenworkshops angeboten,

bei denen der Fokus auf der Vermittlung forschungsmethodischer Fertigkei-

ten liegt.

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Horváth & Partners PhD Insights vom 7. bis 8. Oktober 2019

Doctoral Research Seminar on Finance and Accounting „Empirical Research

on Corporate Governance” in Darmstadt am 17. Dezember 2019

Wie schon im Vorjahr richteten die Fachge-

biete von Professor Schiereck (Corporate

Finance) und Professor Quick gemeinsam

ein Doktorandenseminar aus, das auf sehr

positive Resonanz stieß und allen Beteilig-

ten hilfreiche Anreize für ihre Forschungs-

projekte bot.

Vom Fachgebiet RCW trugen Nicolas Pap-

pert („The Effect of Pure Audis Firms and a

Scale on Audit Fees on Auditor Indepen-

dence – An Experimental Investigation of

Stakeholder‘s Perceptions“), Sanjar Sayar

(„The Effect of Reporting Elements of Com-

pliance Management Systems in Corporate

Disclosure – An Experimental Decision Sup-

port Study“) und Christian Friedrich

(„Failures in the Market of Corporate Bonds

of Medium Companies and their Effect on

Bonds of Clients of Failed Companies‘ Audi-

tors“) vor. Darüber hinaus hielt Victor Si-

mon Zuiddam von der Catholic University

Leuven in Belgien einen Vortrag zum The-

ma „Contemporary European Regulation

of Non-Audit Services and Auditor Indepen-

dence: Evidence from Belgium“.

Die Beratungsgesellschaft Horváth & Part-

ners veranstaltete vom 7. bis 8. Oktober

2019 in Stuttgart das Event PhD Insights.

Insgesamt zehn ausgewählte Doktoranden

nutzten die Möglichkeit, sich intensiv über

ihre Promotionsthemen in Form von Einzel-

präsentationen auszutauschen und Einbli-

cke in die Managementberatung zu erhal-

ten. Neben den Präsentationen der Dokto-

randen und den praxisorientierten Vorträ-

gen von verschiedenen Unternehmensver-

tretern, darunter auch von dem Firmen-

gründer Prof. Dr. Péter Horváth, war die

Veranstaltung durch einen intensiven Aus-

tausch mit Vorstandssprechern bzw. Mitar-

beitern des Unternehmens und Doktoran-

den unterschiedlicher deutscher Universitä-

ten gekennzeichnet. Vom Fachgebiet nahm

Sanjar Sayar an dem Event mit einer Präsen-

tation zu seinen Dissertationsthemen teil.

4. Forschung

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4. Forschung

Limperg Institut – „Methoden zur experimentellen Forschung im Bereich

Accounting und Auditing“, online koordiniert aus Tilburg am 28. und 29.

Mai sowie vom 10. bis 16. Juni 2020

Am 28. und 29. Mai (Teil A) sowie vom 10.

bis 16. Juni (Teil B) fand unter der organisa-

torischen Leitung von Professor Dierynck

(Tilburg University) der Limperg-Kurs zum

Thema Experimental Accounting Research

statt. Vom Fachgebiet RCW nahm Kevin

Gauch teil. Der Kurs fand in diesem Jahr on-

line statt.

In Teil A wurden vorbereitende Grundla-

gen, darunter Experimental Research De-

sign, Replications und Online Participants

Pools, mit Professor Dierynck und Professor

Cardinaels (beide Tilburg University) disku-

tiert. Teil B wurde von Professor Choi

(University of Wisconsin-Madison) geleitet.

An insgesamt fünf diskussionsfreudigen Ta-

gen wurden zahlreiche Paper thematisiert.

Die Teilnehmer fungierten als Referenten

bzw. Korreferenten zu einzelnen For-

schungsbeiträgen. Zum Abschluss bestand

die Möglichkeit, eigene Forschungsideen

vorzustellen.

Psychological Experimental Research: Best Practices and Common

Challenges – PhD-Seminar vom 2. bis 3. März 2020

Vom 2. bis 3. März 2020 fand ein vom Fach-

gebiet für Marketing und Personalmanage-

ment (Prof. Dr. Dr. Ruth Stock-Homburg)

ausgerichtetes Doktorandenseminar zum

Thema „Psychological Experimental Rese-

arch: Best Practices and Common Challen-

ges“ statt. Das Seminar wurde von Professo-

rin Shannon Heald (University of Chicago)

geleitet und fand im „Leap in Time Lab“

statt.

Neben den Stärken und Schwächten experi-

menteller Untersuchungsdesigns adressierte

das Seminar mit dem QALMRI-Framework

einen Schritt-für-Schritt Ansatz für experi-

mentelle Forschungsprojekte. Daneben

wurde auch auf potenzielle Herausforde-

rungen bei der Durchführung von Experi-

menten eingegangen. Die Teilnehmer hat-

ten zudem die Möglichkeit eigene experi-

mentelle Forschungsideen vorzustellen und

zu diskutieren. Vom Fachgebiet RCW nah-

men Kevin Gauch und Nicolas Pappert an

dem zweitägigen Seminar teil.

Quelle: https://www.tilburguniversity.edu/campus

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Online-Doktorandenseminar an der Universität Duisburg-Essen vom

31. August bis 1. September 2020

Aufgrund der COVID 19-Pandemie fand das

jährliche Doktorandenseminar mit den be-

freundeten Lehrstühlen aus Deutschland in

diesem Jahr erstmals online statt. Ausrichter

war die Universität Duisburg-Essen unter

der Leitung des Lehrstuhls für Rechnungs-

wesen, Wirtschaftsprüfung und Controlling

von Professorin Köhler.

Insgesamt wurden neun innovative For-

schungsprojekte von den Doktorandinnen

und Doktoranden der verschiedenen Lehr-

stühle vorgestellt und von über 30 Teilneh-

merinnen und Teilnehmern gemeinsam mit

Professorin Köhler (Duisburg-Essen), Profes-

sorin Ratzinger-Sakel (Hamburg), Professor

Eulerich (Duisburg-Essen), Professor Marten

(Ulm), Professor Ruhnke (Berlin) und Pro-

fessor Quick diskutiert. Dominik Claßen,

Christian Friedrich und Sanjar Sayar vom

Fachgebiet RCW übernahmen dabei jeweils

ein Korreferat. Die Vortragenden und die

Seminarteilnehmer konnten von den kon-

struktiven Diskussionsbeiträgen und den

gegebenen Hinweisen, vor allem im Hin-

blick auf ihre Forschungsvorhaben, sehr

profitieren.

4. Forschung

Limperg Institut – „Economics of Auditing“ online, koordiniert aus

Amsterdam vom 8. bis 25. September 2020

Vom 8. bis 25. September fand der Lim-

perg-Kurs zur Ökonomie der Wirtschafts-

prüfung online unter der organisatorischen

Leitung von Professor Gold (Vrije Universi-

teit Amsterdam) statt.

Christian Friedrich nahm vom Fachgebiet

RCW teil. Die 16 Teilnehmer beschäftigten

sich intensiv mit dem Wesen der Wirt-

schaftsprüfung, der Produktion und Hono-

rierung von Abschlussprüfung, Abschluss-

prüfungsmärkten und Wettbewerb, den

Anreizen von Partnern der Wirtschaftsprü-

fungsgesellschaften sowie der Regulierung

von Wirtschaftsprüfern.

Neben kurzen Vorträgen der leitenden Pro-

fessoren Willekens (Catholic University of

Leuven) und Knechel (University of Florida)

fungierten dabei die Teilnehmer selbst als

Referenten bzw. Korreferenten der einzel-

nen Forschungsbeiträge.

Zum Abschluss des Seminars stellte jeder

Teilnehmer eine eigene Idee vor, die disku-

tiert und im Nachgang des Seminars überar-

beitet sowie von den Kursleitern erneut be-

gutachtet wurde. Herr Friedrich präsentier-

te zum Thema „Shocks to Commuter Stress

and Audit Production“.

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4.2 Abgeschlossene Dissertations-

projekte

Dr. Julian Johannes Hahn

Thema der Dissertation:

"Aktivierung eigener Entwicklungskosten

und Bilanzpolitik. Eine theoretische und

empirische Analyse von HGB-Konzern-

abschlüssen nicht-kapitalmarktorientierter

Unternehmen“

Immaterielle Vermögensgegenstände spie-

len für viele Unternehmen eine große Rolle.

Während in den internationalen Rech-

nungslegungsnormen (IFRS) bei Vorliegen

bestimmter Voraussetzungen eine Aktivie-

rungspflicht besteht, bestand hierfür lange

Zeit im HGB ein Aktivierungsverbot. Mit der

Neuregelung im Bilanzrechtsmodernisie-

rungsgesetz im Jahr 2009 wurde ein Wahl-

recht zumindest für die Aktivierung von

Entwicklungskosten geschaffen. Gerade für

innovative Unternehmen bestehen damit

neue Möglichkeiten zur Außendarstellung.

Diesem äußerst komplexen Themenfeld

widmet sich die Dissertationsschrift von

Herrn Hahn. Im Mittelpunkt steht die Fra-

ge, aus welchen Gründen und mit welcher

bilanzpolitischen Intention sich nicht-kapi-

talmarktorientierte Unternehmen für eine

erstmalige Aktivierung eigener Entwick-

lungskosten entscheiden. Herr Hahn unter-

sucht dabei zunächst, welche bilanzpoliti-

schen Spielräume für Unternehmen bei der

Aktivierung eigener Entwicklungskosten be-

stehen. Auf dieser Basis führt er eine umfas-

sende empirische Studie durch. Dabei analy-

siert er, in welchem Umfang das neu ge-

schaffene Wahlrecht zur Aktivierung von

Entwicklungskosten von nicht-kapitalmarkt-

orientierten Unternehmen genutzt wird.

Darüber hinaus wird untersucht, welche

Schlussfolgerungen die Abschlussadressaten

im Rahmen einer Bilanzanalyse ziehen kön-

nen, wenn ein Unternehmen erstmalig sei-

ne Entwicklungskosten aktiviert. Schließlich

adressiert Herr Hahn die Frage, in welchem

Maße mit dem Aktivierungswahlrecht die

Informationsfunktion gestärkt wird und ob

damit auch eine Annäherung des HGB an

die IFRS erreicht wurde.

4. Forschung

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Dr. Jan Carsten Brödel

Thema der Dissertation:

"Abschlussprüfung und Geschäftsrisiko – ̶

Eine empirische Untersuchung zu den po-

tentiellen Faktoren des Geschäftsrisikos

eines zu prüfenden Unternehmens“

Jahresabschlussprüfungen haben die Aufga-

be, die Normenkonformität der externen

Rechnungslegung zu bestätigen. Dadurch

reduzieren sie Informationsasymmetrien

zwischen dem Management des berichter-

stattenden Unternehmens und den Stake-

holdern, was u.a. die wahrgenommene Un-

sicherheit reduziert. Der geschäftsrisikoba-

sierte Prüfungsansatz ist dabei dadurch ge-

kennzeichnet, dass die Prüfung vor allem

auf Basis einer umfassenden Analyse des

Geschäfts und der Branche des zu prüfen-

den Unternehmens erfolgt. Dadurch soll ein

Verständnis für die Geschäftsrisiken erreicht

werden, was wiederum die Wahrscheinlich-

keit erhöht, falsche Darstellungen im Jah-

resabschluss zu erkennen. Wirtschaftsprüfer

stehen diesem Ansatz zufolge vor der Auf-

gabe, sämtliche relevanten Geschäftsrisiken

bei ihren Prüfungshandlungen möglichst

zielführend zu berücksichtigen.

Diesem in der Unternehmenspraxis sehr

relevanten Themenfeld widmet sich die Dis-

sertationsschrift von Herrn Brödel. Dabei

arbeitet er im Rahmen einer Literaturanaly-

se potentielle Faktoren für das Geschäftsri-

siko von Unternehmen heraus. Auf dieser

Basis untersucht er mittels einer empiri-

schen Studie, ob die teilnehmenden Wirt-

schaftsprüfer vorgegebene mögliche Fakto-

ren des Geschäftsrisikos für ihre Mandan-

ten als relevant beurteilen und welche Be-

deutung sie diesen Faktoren beimessen.

Darüber hinaus analysiert er, ob die Teil-

nehmer an der Studie diesen Faktoren auch

einen Einfluss auf mögliche Fehler in der

Rechnungslegung zuordnen. Auf diese

Weise wird eine Verbindung zwischen dem

Geschäftsrisiko einerseits und dem Prü-

fungsrisiko andererseits hergestellt.

Die Disputation wurde aufgrund der CO-

VID-19-Pandemie online durchgeführt.

4. Forschung

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Dr. Paul Bednarovschi

Thema der Dissertation:

"Modellbewertung derivativer Finanzin-

strumente von systemrelevanten Finan-

zinstituten auf dem Kapitalmarkt“

Ein derivatives Finanzinstrument ist ein ge-

genseitiger Vertrag, der seinen wirtschaftli-

chen Wert vom beizulegenden Zeitwert ei-

ner marktbezogenen Referenzgröße ablei-

tet, die als Basiswert bezeichnet wird. Basis-

werte können Wertpapiere, finanzielle

Kennzahlen oder Handelsgegenstände sein.

Durch Derivate lassen sich Risiken transfe-

rieren, d.h. die Marktrisiken des Basiswertes

werden durch Vertragsgestaltung in den

Derivatevertrag implementiert, sodass sie

separat gehandelt werden können. Dabei

besteht ein hohes Maß an vertraglicher Ge-

staltungsfreiheit. Derivate beinhalten hohe

Gewinnchancen, aber auch große Risiken.

Bei einigen Derivaten sind sowohl mögliche

Gewinne als auch Verluste theoretisch un-

begrenzt. Bei Finanzinstituten machen Fi-

nanzinstrumente einen hohen Anteil an der

Bilanzsumme aus, so dass dort auch Deriva-

te von besonderer ökonomischer Bedeu-

tung sind.

Herr Bednarovschi befasst sich in seiner Dis-

sertationsschrift mit den Kapitalmarktwahr-

nehmungen von derivativen Finanzinstru-

menten, für die keine direkten Marktpreise

zur Bewertung herangezogen werden. Die

bisherige Forschung befasste sich bereits

mit den durch Finanzinstrumente ausgelös-

ten Kapitalmarktreaktionen. Die vorliegen-

de Dissertationsschrift zeichnet sich aber

dadurch aus, dass sie sich auf Derivate und

auf Finanzinstitute beschränkt. Damit er-

möglicht sie neue Einblicke in diese für die

Unternehmenspraxis und Forschung sehr

relevante Thematik.

Herr Bednarovschi hat zwei sehr anspruchs-

volle Studien vorgelegt, in denen er unter-

sucht, wie Kapitalmarktteilnehmer derivati-

ve Finanzinstrumente in den Bilanzen von

Banken wahrnehmen.

Auch die Disputation von Herrn Bednarov-

schi musste online durchgeführt werden.

4. Forschung

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4.3 Forschungsschwerpunkte und

aktuelle Forschungsprojekte

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE DES FACHGEBIETES RCW

Die Forschung des Fachgebietes RCW bezieht sich auf folgende

Bereiche:

• Unabhängigkeit des Abschlussprüfers

• Prozesse zur Produktion von Prüfungsleistungen

• Kommunikation von Prüfungsergebnissen

• Erbringung prüfungsnaher Dienstleistungen durch Wirtschafts-

prüfungsgesellschaften

• Wirtschaftskriminalität, die Rolle des Abschlussprüfers und

Forensic Services

• Digitalisierung der Finanzfunktion

• Nachhaltigkeitscontrolling

• Innovationscontrolling

4. Forschung

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Schwerpunkt: Unabhängigkeit des Abschlussprüfers

Abschlussprüfer treffen ein Urteil über die

Normenkonformität von Jahresabschlüssen

und Lageberichten, reduzieren so die Infor-

mationsunsicherheit der Investoren und tra-

gen damit zu verringerten Kapitalkosten

bei. Der Wert ihres Prüfungsurteils hängt

für die Empfänger von der Zuverlässigkeit

der darin enthaltenen Informationen und

damit auch von der Urteilsfreiheit des Urtei-

lenden ab. Dabei reicht es nicht aus, dass

Abschlussprüfer tatsächlich unabhängig

sind. Sie müssen vielmehr von den Adressa-

ten ihres Prüfungsergebnisses als unabhän-

gig wahrgenommen werden.

Die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers

könnte u.a. durch die gleichzeitige Verrich-

tung von Prüfungs- und Beratungstätigkeit

gefährdet sein. Dies liegt zum einen darin

begründet, dass durch die gleichzeitige Prü-

fung und Beratung das Umsatzvolumen mit

dem Mandanten steigt und so die wirt-

schaftliche Relevanz der Geschäftsbezie-

hung zunimmt. Zum anderen besteht die

Gefahr, dass der Abschlussprüfer mit den

Ergebnissen der eigenen Beratungstätigkeit

konfrontiert wird. Dadurch steigt das Risi-

ko, dass Fehler übersehen bzw. zwar er-

kannt, aber verschwiegen werden. Insofern

stellt sich die Frage, welchen Einfluss die

Verknüpfung von Prüfungs- und Beratungs-

tätigkeit auf die Unabhängigkeitswahrneh-

mungen diverser Adressaten, aber auch auf

das tatsächliche Verhalten des Abschluss-

prüfers ausübt.

Es gilt in diesem Zusammenhang, die Unab-

hängigkeitswahrnehmungen relevanter Ad-

ressaten des Prüfungsurteils (z.B. Aktionäre,

Kreditgeber, Aufsichtsräte) zu erforschen.

Dabei kommen sowohl Befragungen als

auch Experimente und Archivstudien zum

Einsatz. Die tatsächliche Unabhängigkeit

des Abschlussprüfers lässt sich nicht unmit-

telbar messen, sodass Unabhängigkeitssur-

rogate verwendet werden müssen. Hierzu

eignet sich u.a. die Messung des Ausmaßes

an Bilanzpolitik (über sogenannte abnormal

accruals).

Eine weitere Frage ist darin zu sehen, ob

sich eine zu lange Mandatsdauer negativ

auf die Unabhängigkeit des Abschlussprü-

fers auswirkt bzw. ob eine externe

Pflichtrotation diese stärkt. Auch hier be-

steht wiederum das Problem der Abschät-

zung der Unabhängigkeit des Abschlussprü-

fers, wozu sich erneut das Ausmaß an in

Jahresabschlüssen festgestellter Bilanzpoli-

tik anbietet.

Darüber hinaus sind zahlreiche weitere po-

tenzielle Maßnahmen zur Stärkung der Un-

abhängigkeit, wie z.B. die Einführung einer

Gebührenordnung sowie die Bestellung des

Abschlussprüfers durch eine unabhängige

Drittinstanz, Gegenstand der Forschungsak-

tivitäten des Fachgebietes.

4. Forschung

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Projekte:

• M.Sc. C. Friedrich, Professor Dr. R. Quick und M.Sc. F. Schmidt: Auditor-Provided Non-

Audit Services and Perceived Audit Quality: Evidence from the Cost of Debt and Equity

Capital

• Professor Dr. C. Holm, Professor Dr. R. Meuwissen und Professor Dr. R. Quick: Does the

Renumeration of the Auditor by a Third Party enhance Perceived Auditor Independ-

ence?

• M.A. N. Pappert und Professor Dr. R. Quick: The Effect of Pure Audit Firms, the Prohibi-

tion of Providing NAS to Audit Clients, and a Scale on Audits Fees on Auditor Independ-

ence – An Experimental Investigation of Stakeholder’s Perceptions

• Professor Dr. D. Sánchez Toledano, Dr. J. Sánchez Toledano und Professor Dr. R. Quick:

Potential Measures for the Improvement of Auditor Independence

• M.Sc. C. Friedrich, M.A. N. Pappert und Professor Dr. R. Quick: Anticipation of Mandato-

ry Audit Firm Rotation and Audit Quality

• B.Sc. L. Krones, Professor Dr. R. Quick und M.A. N. Pappert: Innovative Maßnahmen zur

Stärkung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers

4. Forschung

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Schwerpunkt: Prozesse zur Produktion von

Prüfungsleistungen

Wirtschaftsprüfer sind gegenläufigen

Markt- und Anreizstrukturen ausgesetzt,

die einen enormen Druck ausüben, gleich-

zeitig eine möglichst hohe Prüfungsqualität

bei möglichst niedrigen Prüfungshonoraren

zu erbringen. Insofern ist es für die Branche

von großer Wichtigkeit, permanent nach

Möglichkeiten zur Verbesserung von Effizi-

enz und Effektivität zu suchen. Zudem ist

der Prüfungsprozess, in dessen Rahmen

Effizienz- und Effektivitätssteigerungen er-

zielt werden könnten, in der Forschung

noch immer eine Black Box. Dies liegt insbe-

sondere daran, dass der Prüfungsprozess

für den Forscher weitgehend nicht be-

obachtbar ist. In diesem Kontext stellt sich

die Frage, welche Aspekte des Prüfungspro-

zesses Potenziale für eine Effizienz- oder

Effektivitätssteigerung bieten und welche

Forschungsansätze dazu beitragen können,

das lückenhafte Verständnis des Prüfungs-

prozesses aus theoretischer Sicht zu verbes-

sern.

Neben qualitativen und experimentellen

Forschungsansätzen, die neue Entwicklun-

gen im Abschlussprüfungsmarkt im Kontext

dieser Fragestellung analysieren, bietet sich

hier die Untersuchung besonderer Berichts-

pflichten von Mandanten und Abschluss-

prüfern an. Diese lassen unter Rückgriff auf

verschiedene Theorien Schlüsse auf den

Dienstleistungsprozess der Abschlussprü-

fung und seine Effizienz und Effektivität zu

und erlauben dabei die Analyse großer Da-

tensätze.

Aktuelle Analysen umfassen insbesondere

drei Teilbereiche. Beim Einsatz von soge-

nannten Shared Service Centern nutzen

Wirtschaftsprüfungsgesellschaften eigen-

ständige Abteilungen, um für eher einfache

Prüfungshandlungen, die wenig prüferi-

sches Ermessen erfordern, wie z.B. das Ein-

holen von Bank- oder Saldenbestätigungen,

von Skaleneffekten (z.B. Spezialisierungs-

effekte, Lern- und Erfahrungskurveneffek-

te, Einsatz geringer qualifizierter Mitarbei-

ter) zu profitieren. In diesem Kontext stellt

sich zum einen die Frage nach der optima-

len Ausgestaltung solcher Shared Service

Center (z.B. onshore oder offshore, Art von

zu erledigenden Prüfungshandlungen).

Zum anderen interessiert aber auch, inwie-

fern diese organisatorische Maßnahme in-

tern und extern auf Akzeptanz stößt, so-

dass bei sinkenden Kosten die tatsächliche

und wahrgenommene Prüfungsqualität

nicht abnehmen.

Der zweite Teilbereich analysiert die Koope-

ration von Mandanten und Abschlussprüfer

bei Prüfungshandlungen. Da der Abschluss-

prüfer vielfach auf Informationen des Man-

danten angewiesen ist, kann eine koopera-

tive Zusammenarbeit und eine gute Vorbe-

reitung des Mandanten die Abschlussprü-

fung effizienter machen. Ein entscheiden-

der Faktor ist hierbei das Humankapital der

Mandanten. Besondere Berichtspflichten in

Belgien erlauben eine Analyse der Schu-

lungstätigkeit aller Prüfungsmandanten.

4. Forschung

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Projekte:

• Professor Dr. E. Aschauer und Professor Dr. R. Quick: The Use of Shared Service Centers

by Audit Firms: An Interview-Based Conceptual Framework

• Professor Dr. E. Aschauer und Professor Dr. R. Quick: Bank Officers‘ Perceptions of Audit

Firms‘ Shared Service Center

• M. Sc. C. Friedrich, Professor Dr. W.R. Knechel, Professor Dr. A.S. Sofla und Dr. V.S. Zuid-

dam: Employee Training and a Test of Theory on Co-Production in Corporate Audits

• M. Sc. C. Friedrich und F. Gerken: Shocks to Commuter Stress and Audit Production

Diese kann als Maß für Humankapital des

Mandanten herangezogen werden, um die

vermuteten Zusammenhänge dessen mit

der Effizienz der Abschlussprüfung zu un-

tersuchen.

Der dritte Teilbereich befasst sich mit der

Frage, inwiefern Stress von Abschlussprü-

fern den Prüfungsprozess stören kann. Das

Erkennen von Stress könnte Gegenmaßnah-

men ermöglichen, die wiederum aktuell

durch Stress reduzierte Effizienz und Effek-

tivität verbessern könnten. Ein möglicher

Stressfaktor ist der tägliche Weg von Ab-

schlussprüfern zu Mandanten. Unvorherge-

sehene Staus, die durch Unfälle verursacht

wurden, können den Stress betroffener Ab-

schlussprüfer erheblich erhöhen und das

Erledigen geplanter Prüfungshandlungen

an langen und vollen Arbeitstagen wesent-

lich stören oder gar unmöglich machen. Ei-

ne Analyse aller Unfallereignisse in den

USA, wo der Berufsverkehr in fast allen Re-

gionen vom Auto dominiert ist, soll Er-

kenntnisse darüber bringen, ob dieser

Stressfaktor den Prüfungsprozess messbar

stört.

4. Forschung

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Schwerpunkt: Kommunikation von Prüfungs-

ergebnissen

Für die Kommunikation von Prüfungsergeb-

nissen stehen dem Abschlussprüfer zwei

grundsätzliche Instrumente zu Verfügung:

zum einen der an den Aufsichtsrat und den

Vorstand adressierte Prüfungsbericht und

zum anderen der an die breite Öffentlich-

keit gerichtete Bestätigungsvermerk. Die

Europäische Union hat in Folge der weltwei-

ten Finanz- und Wirtschaftskrise die Rolle

des Abschlussprüfers kritisch hinterfragt

und zahlreiche Vorschläge zur Stärkung der

Prüfungsqualität zur Diskussion gestellt.

Diese zielen auch auf die Berichterstattung

des Abschlussprüfers ab. Hinsichtlich des

Bestätigungsvermerks sind mehrere inhaltli-

che Erweiterungen angedacht. Hierbei stellt

sich die Frage, wie die zusätzliche Berichter-

stattung z.B. zu Key Audit Matters oder zur

Materiality in der Praxis ausgestaltet ist und

welche Charakteristika des Mandanten und

des Abschlussprüfers diese beeinflussen.

Projekte:

• M.Sc. M. Hofmann, Professor Dr. C. Pott und Professor Dr. R. Quick: Zur Entscheidungs-

relevanz von Going Concern-Hinweisen und der Abgrenzung der Verantwortlichkeit des

Abschlussprüfers im Bestätigungsvermerk

• M.A. N. Pappert, T. Carlé, Professor Dr. R. Quick und M.Sc. C. Friedrich: Ähnlichkeiten

und Boilerplates in der Berichterstattung über Key Audit Matters

• M.A. N. Pappert und Professor Dr. R. Quick: Transparency Reports and Audit Quality

• Professor Dr. R. Quick und Professor Dr. M. Zaman: Audit Materiality Disclosure in UK

• M.Sc. D. Claßen und Professor Dr. R. Quick: Die Anwendung des Grundsatzes der We-

sentlichkeit durch Abschlussprüfer – Erkenntnisse aus den Wesentlichkeitsangaben in

Bestätigungsvermerken aus dem Vereinigten Königreich

4. Forschung

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Schwerpunkt: Erbringung prüfungsnaher Dienstleis-

tungen durch Wirtschaftsprüfungsgesellschaften

Da im Zusammenhang mit Pflichtprüfungen

nur wenig Wachstum erzielbar ist, verbrei-

tern Wirtschaftsprüfungsgesellschaften re-

gelmäßig ihre Angebotspalette. In diesen

Kontext sind auch sogenannte prüfungsna-

he Dienstleistungen einzuordnen, die zum

Teil gesetzlich vorgesehen, zum Teil aber

auch nur freiwillig nachgefragt werden.

In diesem Zusammenhang ist darauf hinzu-

weisen, dass das Institut der Wirtschafsprü-

fer zahlreiche dieser Dienstleistungen über

Prüfungsstandards normiert hat (z.B. IDW

PS 981 zu den Grundsätzen ordnungsmäßi-

ger Prüfung von Risikomanagementsyste-

men oder IDW PS 983 zu den Grundsätzen

ordnungsmäßiger Prüfung von Internen Re-

visionssystemen). Da es international keine

vergleichbaren Normen gibt, sind Studien

vor dem deutschen Hintergrund von beson-

derem Interesse. Häufig sind freiwillige

oder gesetzlich vorgeschriebene Berichter-

stattungsinstrumente, welche die her-

kömmlichen Rechnungslegungsinformatio-

nen ergänzen und so die wachsenden Infor-

mationsbedürfnisse der Stakeholder befrie-

digen, wie z.B. Nachhaltigkeitsberichte, Ge-

genstand von prüfungsnahen Dienstleistun-

gen.

Hier stellt sich die Frage, ob eine freiwillige

Nachfrage nach solchen Dienstleistungen

nützlich ist bzw. ob die entsprechenden

Prüfungsergebnisse entscheidungsrelevant

sind. Die Ergebnisse dienen insbesondere

potenziellen Nachfragern solcher prüfungs-

nahen Leistungen als Entscheidungsgrund-

lage. Zudem sind sie für den Gesetzgeber

für die Frage hilfreich, ob er eine diesbezüg-

liche Prüfungspflicht implementieren sollte.

Projekte:

• Professor Dr. R. Quick und M.Sc. S. Sayar: The Impact of Assurance on Compliance

Management Systems on Bank Directors‘ Decisions

• M.Sc. K. Gauch und Professor Dr. R. Quick: Is Assurance on Risk Management Systems

Relevant for Debt Capital Providers?

• Professor Dr. R. Quick und M.Sc S. Sayar: The Effect of Tone, Signature, and Visual Ele-

ments of Disclosures about Compliance Management Systems (CMS) on Financial

Analysts’ Decisions

4. Forschung

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Schwerpunkt: Wirtschaftskriminalität, die Rolle des

Abschlussprüfers und Forensic Services

Wirtschaftskriminalität ist nicht erst seit

dem Abgasskandal ein wichtiges Thema.

Experten gehen davon aus, dass Unterneh-

men dadurch Verluste von bis zu 5 % der

jährlichen Umsätze entstehen. Dabei hat

der Abschlussprüfer gemäß ISA 240 und

250 die Pflicht, mit hinreichender Sicherheit

zu beurteilen, ob der Jahresabschluss frei

von wesentlichen Fehlern aufgrund von

wirtschaftskriminellen Handlungen ist. Dies

umfasst jedoch keine detaillierte Prüfung

auf jegliches Fehlverhalten. Insbesondere

sind davon keine Sachverhalte umfasst, die

nach dem zentralen Konzept der Wesent-

lichkeit nicht zu einer Falschdarstellung im

Jahresabschluss führen würden. Historisch

ist die Aufdeckung von Wirtschaftskriminali-

tät eine Kernaufgabe des Abschlussprüfers.

Nachdem deren Relevanz zunächst rückläu-

fig war, hat sie zuletzt, spätestens seit Erlass

des US-amerikanischen Sarbanes-Oxley-Act

2002, wieder deutlich zugenommen.

Große Wirtschaftsprüfungsgesellschaften

bieten als ergänzende Dienstleistung seit

etwa 20 Jahren zur Bekämpfung von Wirt-

schaftskriminalität sogenannte Forensic Ser-

vices an. Diese umfassen z.B. Sachver-

haltsaufklärung oder Präventionsberatung

und auch Sachverhalte jenseits des Wesent-

lichkeitsgrundsatzes der Abschlussprüfung.

Anders als die Jahresabschlussprüfung sind

Forensic Services gesetzlich nicht umfassend

reglementiert. Dabei ist eine eindeutige Ein-

ordnung als Prüfungs- oder Beratungsleis-

tung je nach konkreter Ausgestaltung eines

Auftrags nicht immer möglich.

Während sich ein etablierter Forschungs-

strang mit der Entdeckung von Wirtschafts-

kriminalität durch den Abschlussprüfer be-

schäftigt, ist die Forschung zu deren Be-

kämpfung durch das Unternehmen unüber-

sichtlich und häufig auf konkrete Einzelthe-

men fokussiert sowie auf verschiedene Dis-

ziplinen verteilt. Forensic Services sind bis-

her wenig erforscht.

In diesem Kontext wird angestrebt, neue

Erkenntnisse zur Prävention von Wirt-

schaftskriminalität zu gewinnen und die

Rolle des Abschlussprüfers besser zu verste-

hen. Dabei ist insbesondere von Interesse,

inwiefern Fälle von Fehlverhalten bei Man-

danten oder dem Abschlussprüfer selbst der

Reputation des Abschlussprüfers schaden.

Neben Forschung in Anlehnung an den be-

stehenden Forschungsstrang zur Rolle des

Abschlussprüfers werden aktuelle Fälle und

regulatorische Veränderungen wissen-

schaftlich aufgearbeitet und in die beste-

hende Forschung eingeordnet. Dazu gehö-

ren z.B. Geldwäscheprävention, der VW-

Skandal und Whistleblowing.

Daneben soll grundlegende Forschung zu

Forensic Services dazu beitragen, die Erfor-

schung dieser unklar abgegrenzten Dienst-

leistung voranzutreiben. Dazu wurde ein

Experiment zur Wahrnehmung von Forensic

Services durchgeführt.

4. Forschung

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Projekte:

• M.Sc. C. Friedrich: Private Investigations and Self-Disclosure of Suspected Fraud: Experi-

mental Evidence on Forensic Accounting Services

• M.Sc. C. Friedrich und Professor Dr. R. Quick: Do Non-Audit Service Failures Impair Audi-

tor Reputation? An Analysis of Multiple Scandals Surrounding KPMG Advisory Services

in Germany

• M.Sc. C. Friedrich und Professor Dr. R. Quick: Revelations of Undetected Client Non-

Compliance and Their Effects on Stock Returns of Other Audit Clients of the Involved

Auditor

• M.Sc. C. Friedrich und Professor Dr. R. Quick: New Whistleblowing Regulation in the EU.

Perceptions by Companies and Service Providers

• M.Sc. M. Berninger, M. Sc. C. Friedrich, Professor Dr. R. Quick und Professor Dr. D.

Schiereck: Failures in the Market for Corporate Bonds of Medium Companies and their

Effect on Bonds of Clients of Failed Companies’ Auditors and Rating Agencies

4. Forschung

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Schwerpunkt: Digitalisierung der Finanzfunktion

Wissenschaftliche Projekte zur Digitalisie-

rung der Finanzfunktion werden in Koope-

ration mit dem Kompetenzzentrum Unter-

nehmenssteuerungssysteme und dem Ar-

beitskreis „Digital Finance“ der Schmalen-

bach-Gesellschaft von Professor Dr. Jörg H.

Mayer (Technische Universität Darmstadt)

durchgeführt. Es bestehen aktuell sechs For-

schungsfelder.

1. Digital Finance – Drei Gestaltungsrahmen: Roadmap,

Vision 2025 und Triple „E“ Value Circle

Im Rahmen der Digitalisierung steht die Fi-

nanzfunktion häufig im Mittelpunkt. Auto-

matisierungsprojekte, Datenanalysen zur

Vorschau maßgeblicher Finanzkennzahlen

unter der Nutzung einer sogenannten

„Digital Enterprise Platform“ setzten auch

im akademischen Jahr 2019/2020 den For-

schungsrahmen.

Der bisherige zweistufige Ansatz wurde

mittlerweile bei dreizehn Partnerunterneh-

men des Arbeitskreises „Digital Finance“

der Schmalenbach-Gesellschaft umgesetzt.

(1) Zunächst bringt die sogenannte Digital

Finance Roadmap digitale Initiativen im Un-

ternehmen auf eine Zeitachse und be-

schreibt somit den Weg von heute zur Fi-

nanzfunktion 2025. (2) Zur Strukturierung

der Finanzfunktion 2025 hat sich die Vision

2025, ein Ansatz nach dem St. Galler Busi-

ness Engineering, bewährt. Der Ansatz be-

steht aus den drei Gestaltungsebenen „Stra-

tegie, Organisation, IT-Unterstützung“ so-

wie dem „weichen“ Faktor „Führung, Ver-

halten, Macht“. Am Ende stehen sogen-

nannte „business services“; oft umgesetzt in

multi-tower Shared Service Centern.

Aktuell wird an dem sogenannten „Triple

E“ Value Circle gearbeitet, mit dessen Hilfe

der Mehrwert digitaler Initiativen umfas-

send und ausgewogen beurteilt werden

soll. Hierzu kommen die Dimensionen

„Effizienz, Effektivität und Erfahrung“ zum

Tragen. Der Ansatz wird aktuell mit Beurtei-

lungskriterien operationalisiert. Eine erste

Umsetzung fand bei einem Spezialglas- und

Glaskeramikhersteller statt, eine weitere

Umsetzung ist bei einem Spezialchemieun-

ternehmen geplant.

4. Forschung

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2. Maturitätsmodell Digitale Technologien für

Führungskräfte

Projekt:

• Professor Dr. J.H. Mayer, Dr. M. Esswein, M. Göbel und Professor Dr. R. Quick: Getting

Digital Technologies Right – a Forward-Looking Maturity Model for Enterprise Perfor-

mance Management

In diesem Forschungsfeld wurde bereits der

Durchdringungsgrad digitaler Technologien

im Finanzen-Bereich vor zwei Jahren unter-

sucht. Im abgelaufenen akademischen Jahr

wurde der Gesamtansatz mit einem Fokus

auf Enterprise Performance Managements

(„Unternehmensplanung und -steuerung“)

aktualisiert. Für die Konstruktion des Reife-

gradmodells wurde eine fragebogenge-

stützte Studie unter 203 Fach- und Füh-

rungskräften durchgeführt und mithilfe des

Rasch-Algorithmus ausgewertet. So wurden

folgende Forschungsfragen beantwortet:

(1) Welche digitalen Technologien kommen

aktuell in der Unternehmensplanung und

-steuerung zur Anwendung? (2) Was sind

nächste technologische Schritte, die Füh-

rungskräfte zu ihrer Unterstützung erwar-

ten? (3) Was sind konkrete Gestaltungs-

empfehlungen, um ein nächstes Digitalisie-

rungsniveau für die Unternehmensplanung

und -steuerung zu erreichen?

Projekte:

• Professor Dr. J.H. Mayer, Dr. M. Esswein, Professor Dr. R. Quick: Receiving a Triple „E“

Rating –̶A new IS Success Model Combining Efficiency, Effectiveness, and Experience

Criteria

• Professor Dr. J.H. Mayer, Professor Dr. R. Quick, Dr. A. Beller, Professor Dr. P. Chamoni,

D. Gemmer, M. Fieseler, Dr. C. Hebeler, Professor Dr. h.c. K. Hornung, Dr. M. Kuhnert,

Dr. J. Schulte, S. Ritschel und M. Steigner: Digitalisierung sei Dank: Wie die Finanzfunk-

tion mit Business Services über ihre Grenzen hinausdenkt

• Professor Dr. J.H. Mayer: Quo vadis Digitalisierung: Evolution anstelle Revolution

4. Forschung

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3. Automatisierung – Maschinelle Datenerhebung zur

Erfüllung von IFRS 16 und Accounts Recommender

Die Automatisierung von Prozessen ist ein

neueres Arbeitsfeld des Kompetenzzent-

rums Unternehmenssteuerungssysteme. Es

hat zwei Facetten: Zum einen hilft Natural

Language Processing (NLP), Daten aus digi-

talisierten Dokumenten zu extrahieren. Ein

interessanter Anwendungsfall für diese so-

genannte „rule-based automation“ trat mit

dem International Financial Reporting Stan-

dard 16 auf. Ergebnis der Konzeption und

Umsetzung bei einem Glas- und Glaskera-

mikhersteller waren Gestaltungsprinzipien

zur regelbasierten Automatisierung der Da-

tenextraktion aus physischen Leasingverträ-

gen durch Anwendung von NLP.

Zum anderen hält die sogenannte „cogni-

tive-based automation“ in der Buchhaltung

zunehmend Einzug. Das Kompetenzzent-

rum Unternehmenssteuerungssysteme be-

arbeitete in diesem Zusammenhang die In-

tegration der kognitiv-basierten Automati-

sierung für eine bessere Rechnungsverarbei-

tung. Auf der Grundlage einer Fallstudie in

einem führenden Chemieunternehmen

wurde ein Prototyp zur Empfehlung der

Zielkonten und Freigeber für Rechnung oh-

ne Bestellung erarbeitet, der die Bearbei-

tung von mehr als 500.000 Rechnungen pro

Jahr effizienter machen soll. Der Prototyp

befindet sich aktuell in der Testphase.

Projekt:

• Professor Dr. J.H. Mayer, O. Stritzel, Dr. M. Esswein und Professor Dr. R. Quick: Towards

Natural Language Processing: An Accounting Case Study

4. Predictive Analytics

Unternehmen verwenden sogenannte

„Forecasts“ (Prognosen), um Abweichun-

gen von ihren Plänen vorherzusagen. Die

meisten Prognoseprozesse beruhen auf

dem erfahrungsbasierten menschlichen Ur-

teilsvermögen. Predictive Analytics stellt da-

rauf ab, Algorithmen so einzusetzen, dass

sie wie „moderne Kristallkugeln" eher fak-

tengetriebene Aussagen zur Zukunft lie-

fern; dies auf der Grundlage historischer

Zeitreihen und weiterer Einflussfaktoren.

Das Kompetenzzentrum Unternehmens-

steuerungssysteme konzentriert sich in sei-

ner Arbeit aktuell auf einen Pumpenher-

steller und arbeitet an der Prognose von

Absatzmengen. Ziel ist es dabei, erfah-

rungsbasiertes menschliches Urteilsvermö-

gen und vorhersagende Analytik miteinan-

der zu kombinieren.

4. Forschung

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5. Digital Enterprise Platform

Des Weiteren beschäftigt sich das Kompe-

tenzzentrum Unternehmenssteuerungssys-

teme mit dem Thema „in-memory technolo-

gy“, insbesondere SAP S/4HANA. Neben

der Forschung zu verschiedenen Anwen-

dungsfällen mit verschiedenen Partnerun-

ternehmen werden weitere technologische

Grundlagen erarbeitet sowie verschiedene

gemeinsame Schulungen mit SAP zum bes-

seren Verständnis dieses neuen ERP/BI-

Ansatzes veranstaltet. Zudem wird ein Mo-

dell zur Erfolgsmessung digitaler Initiativen

mit einem Chemieunternehmen erarbeitet.

Es soll verschiedene Beurteilungskriterien

nach den Dimensionen Effizienz, Effektivi-

tät und Erfahrung umfasst zusammenbrin-

gen.

Projekt:

• Professor Dr. J.H. Mayer, M. Meinecke, Professor Dr. R. Quick und Professor Dr. F. Kuste-

rer: Predictive Analytics – Designing a New Volume Planning

Projekte:

• Professor Dr. J.H. Mayer, M. Siegmund, Professor Dr. R. Quick: Change a Shared Service

Centers‘ Business Model by Applying Pattern Recognition.

• Professor Dr. J.H. Mayer, L. Lischke, Professor Dr. R. Quick: Working Capital Optimiza-

tion by accomodating process optimization wit Celonis Intelligent Business Cloud (IBC).

4. Forschung

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6. Next-Gen CFOs

Projekt:

• Professor Dr. J.H. Mayer: Ökologie und Ökonomie – Betriebswirtschaftliche Implikatio-

nen von Klimawandel und Ressourcenknappheit aus Sicht von next-gen CFOs

Neue Technologien, neue Führungsstile –

die Digitalisierung verändert die Finanzab-

teilung. Der Arbeitskreis „Digital Finance“

der Schmalenbach-Gesellschaft hat daher

ein Netzwerk für die „next-gen CFOs“ ein-

gerichtet, mit deren Teilnehmern das Kom-

petenzzentrum Unternehmenssteuerungs-

systeme Themen im Bereich „Führung und

Mensch“ diskutiert. Dabei steht die Trans-

formation, die durch die Einführung digita-

ler Technologien initiiert wird, aktuell im

Mittelpunkt.

4. Forschung

7. Flipped Classrooms

Projekte:

• Professor Dr. J.H. Mayer, M.Sc. S. Sayar, M.Sc. M. Wienand, N. Scholl und Professor Dr.

R. Quick: Are You Flippin’ the Classrooms Right – A Requirements Analysis of Two User

Groups: Practitioners and Students.

• Professor Dr. J.H. Mayer, M.Sc. S. Sayar, M. Wienand und Professor Dr. R. Quick: Getting

Flipped Classrooms Right – One and the Same Training Challenged by Practitioners and

Students

Ausgelöst durch die COVID-19 Pandemie

fand in 2020 eine Spontanrevolution zum

digitalen Lernen statt; dies mit ambivalen-

ten Erfahrungen. Ernüchternd, weil offen-

sichtlich wurde, dass die digitale Lehre über

Jahre verschleppt wurde. Ermutigend, weil

neue Lern­modelle neue Horizonte aufzeig-

ten. Aber wie lassen sich Gestaltungsemp-

fehlungen für dieses neue Lernen fundieren

und zielgruppenkonform umsetzen? Ein

„flipped classroom“ im Sommersemester

2020 mit zwei unterschiedlichen Teilneh-

mergruppen, Studenten und Praktiker, am

Lehrstuhl gab unter dem Motto „Zuhause

lernen und doch im Klassenverbund inte-

griert“ Aufschluss.

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Schwerpunkt: Nachhaltigkeitscontrolling

Um Entscheidungen in Unternehmen nach-

haltigkeitsorientiert treffen zu können, ist

es erforderlich, dass den Entscheidungsträ-

gern entsprechende ökonomische, ökologi-

sche und sozial orientierte Informationen

zur Verfügung gestellt werden. Dies zu ge-

währleisten, ist eine zentrale Aufgabe des

Nachhaltigkeitscontrolling.

Ein Forschungsstrang des Fachgebietes be-

triff dabei die Frage, inwieweit z.B. Quali-

tätsmanagementinstrumente, etwa die Feh-

lermöglichkeits- und -einflussanalyse, so

modifiziert werden können, dass sie mehr-

dimensionale Entscheidungen ermöglichen,

bei denen kundenorientierte und ökologi-

sche Aspekte integriert betrachtet werden.

Darüber hinaus werden Ansätze sowie die

damit verbundenen Chancen und Heraus-

forderungen einer Integration nachhaltig-

keitsorientierter Managementsysteme, et-

wa für Qualität, Umwelt, Energie sowie Ge-

sundheitsmanagement und Arbeitssicher-

heit, analysiert.

Zu der nachhaltigkeitsorientierten For-

schung am Fachgebiet gehören zudem em-

pirische Studien zu der Frage, mittels wel-

cher Instrumente Unternehmen ihre ökolo-

gischen Ziele festlegen und inwieweit hier-

bei auch „wissenschaftsbasierte Umweltzie-

le“ eine Rolle spielen. Zu diesem Themen-

komplex werden insbesondere qualitative

Studien in Form von Experteninterviews mit

Unternehmen durchgeführt. Eng hiermit

zusammen hängen Forschungsprojekte des

Fachgebiets zu „Purpose-Led Companies“.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der sozialen

Nachhaltigkeit ist die Umsetzung von (Gen-

der) Diversity in Unternehmen. Auch hierzu

werden am Fachgebiet Forschungsprojekte

realisiert, die sich z.B. auf die Hintergründe

und Auswirkungen freiwilliger genderorien-

tierter Selbstverpflichtungen von Investo-

ren beziehen.

Projekte:

• Professor Dr. A. von Ahsen, M.Sc. L. Petruschke und M.Sc. N. Frick: Integration quali-

täts-, umwelt- und sozialorientierter Fehlermöglichkeits- und -einflussanalysen‒– eine

systematische Literaturanalyse

• Professor Dr. A. von Ahsen und M.Sc. K. Gauch: Opportunities and Challenges of Purpo-

se-Led Companies – An Empirical Study through Expert Interviews

• A. Schütz, Professor Dr. A. von Ahsen und Professor Dr. D. Schiereck: Motive und Aus-

wirkungen der neuen IPO-Richtlinie von Goldman Sachs

• Professor Dr. A. von Ahsen: Socially Responsible Investors – Implikationen der Investo-

renstrukturen für die Teilnahme an der Science Based Targets Initiative

4. Forschung

Page 34: Bericht über das akademische Jahr 2019/2020 · 2021. 1. 15. · das Seminar mit dem QALMRI-Framework einen Schritt-für-Schritt Ansatz für experi-mentelle Forschungsprojekte. Daneben

32

Schwerpunkt: Innovationscontrolling

Innovationen sind für den Erhalt und Aus-

bau der Wettbewerbsfähigkeit von Unter-

nehmen von immenser Bedeutung. Dabei

müssen Entscheidungsträger bei knappen

finanziellen und personellen Ressourcen

sicherstellen, dass Erfolg versprechende Pro-

jekte ausgewählt und entsprechend ausge-

staltet werden. Hier stellt sich u.a. die Fra-

ge, mithilfe welcher Bewertungsinstrumen-

te die Entscheidungen zielführend ge-

troffen werden können.

Das Fachgebiet RCW ist an einem Verbund-

projekt beteiligt, dessen Ziel darin besteht,

eine innovative energetische Vollsanierung

eines Teils der Postsiedlung in Darmstadt zu

ermöglichen. Hierzu wurde ein integrales

System für die Erzeugung, Speicherung und

Vernetzung erneuerbarer Energien entwi-

ckelt. Im Rahmen dieses Projektes analysie-

ren das Fachgebiet RCW und das Fachge-

biet Unternehmensfinanzierung (Professor

Schiereck) u.a. die Lebenszykluskosten der

innovativen Elemente der Siedlung mit Hilfe

des Life-Cycle-Costing-Ansatzes.

Projekt:

• Professor Dr. D. Schiereck, M.Sc. C. Flore und Professor Dr. A. von Ahsen: Nachhaltig-

keitsorientierte Bewertung innovativer Elemente von Plus-Energie-Siedlungen, Teilpro-

jekt im Rahmen des vom BMWi geförderten Projektes „SWIVT II‒– Siedlungsbausteine

für bestehende Wohnquartiere – Impluse zur Vernetzung energieeffizienter Technolo-

gien“

4. Forschung

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33

4.4 Teilnahme an wissenschaftlichen

Tagungen und sonstige Aufenthalte

an anderen Universitäten

26th Auditing Section Midyear Meeting in Houston, TX, USA vom 16. bis 18.

Januar 2020

Christian Friedrich stellte auf der Konferenz

sein Forschungsprojekt “Revelations of Un-

detected Client Non-Compliance and their

Effects on Stock Returns of Other Audit Cli-

ents of the Involved Auditor” vor. Zudem

nahm er am Doktorandenworkshop teil

und hatte in diesem Rahmen u.a. die Gele-

genheit, mit Prof. Kathryn Kadous sein For-

schungsprojekt „Private Investigations and

Self-Disclosure of Suspected Fraud: Experi-

mental Evidence on Forensic Accounting

Services” zu diskutieren.

Gastvortrag an der Universität Padua, Italien am 2. Oktober 2019

Christian Friedrich hielt am 2. Oktober 2019

auf Einladung von Prof. Michele Fabrizi ei-

nen Vortrag im Rahmen der Seminarreihe

des Dipartimento di Scienze Economiche e

Aziendali „Marco Fanno" 2019/2020 der

Universität Padua, Italien mit dem Thema

„Revelations of Undetected Client Non-

Compliance and their Effects on Stock Re-

turns of other Audit Clients of the Involved

Auditor“.

4. Forschung

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34

Christian Friedrich war für das Spring Se-

mester 2020 Gast bei Professor Robert

Knechel am International Accounting and

Auditing Center der Fisher School of Ac-

counting an der University of Florida. Für

den Aufenthalt, den Professor Quick durch

seine langjährige Bekanntschaft mit Profes-

sor Knechel und eine Abordnung von Herrn

Friedrich nach Florida möglich machte, er-

hielt er das Fulbright Doktorandenstipendi-

um.

An der Fisher School of Accounting war

Herr Friedrich eng in den Forschungsbetrieb

und die Doktorandenausbildung eingebun-

den und konnte sein internationales Netz-

werk mit den Kontakten vor Ort erheblich

ausbauen. Zusätzlich zur Fakultät selbst ge-

hörte dazu der Kontakt zum zweiten Besu-

cher des International Accounting and Au-

diting Center, Fynn Gerken von der Univer-

sität Antwerpen, mit dem er sich auch ein

Büro teilte. Unter anderem besuchte Herr

Friedrich im Rahmen der Doktorandenaus-

bildung die Methodenvorlesung „Econo-

metric Methods II“ und die Seminarreihe im

Financial Accounting von Professor Jenny

Tucker. Zudem hielt er im Rahmen der wö-

chentlichen Workshop-Reihe der Fakultät

selbst einen Vortrag zum Thema „Employee

Training and a Test of Theory on Co-

Production in Corporate Audits“.

Neben der intensiven Arbeit an der Fakultät

konnte Herr Friedrich am bunten Campusle-

ben der University of Florida teilnehmen.

Dazu gehörten seine Mitgliedschaft im Rock

Climbing Club sowie der regelmäßige Be-

such von College-Sportveranstaltungen der

Florida Gators, die in den vergangenen Jah-

ren die amerikanischen College-Meister-

schaften in den drei großen Sportarten ge-

winnen konnten (NCAA Division I Baseball,

Football und Men’s Basketball).

Forschungsaufenthalt von Christian Friedrich als Visiting Researcher an der

University of Florida, Gainesville, FL, USA, Januar bis März 2020

4. Forschung

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35

IADIS International Conference on Information Systems 2020 am 2. April 2020

Sanjar Sayar vertrat am 2. April 2020 das

Fachgebiet RCW auf der virtuellen IADIS

International Conference on Information

Systems 2020. In der virtuell durchgeführ-

ten Konferenz stellte er das gemeinsam mit

Professor Quick, Professor Mayer und Dr.

Esswein verfasste Paper „Knowing Which

Apps Managers Like – A Manager App Por-

tal Accommodating Their User Preferences”

vor, das in den IADIS Proceedings publiziert

wurde. Der Beitrag untersucht auf Basis des

Kano-Modells die Relevanz von Manager-

App-Portalen als Entscheidungsbasis für Ge-

schäftsentscheidungen und gibt Handlungs-

empfehlungen zur Integration von Apps

zwecks Verbesserung von Managementent-

scheidungen.

(Quelle http://www.iadisportal.org/)

Digitaler Rechtsdialog Deutschland – Volksrepublik China am 22. Mai 2020

Im Rahmen der Conference Series: EU in

Global Dialogue fand auch der durch Frau

Professor Schmid organisierte Rechtsdialog

Deutschland – Volksrepublik China im Jahr

2020 im digitalen Format statt. Das Thema

der diesjährigen Konferenz lautete

„Mastering the Digitalization and Covid-19-

Challenge”.

Professor Quick trug hier zu dem Thema

„Ursachen, Elemente und Lösungsansätze

zur Erwartungslücke im Rahmen von Ab-

schlussprüfungen“ vor. Sein zweiter Vor-

trag befasste sich mit dem Thema

„Fehlwahrnehmungen der Öffentlichkeit in

Bezug auf die Unabhängigkeit der Ab-

schlussprüfer, dargestellt am Beispiel der

Erbringung von Nichtprüfungsleistungen“.

Aufgrund der COVID 19-Pandemie musste

Herr Friedrich Ende März wenige Wochen

früher als geplant abreisen, konnte das Se-

mester aber von Deutschland aus fortset-

zen, da alle Veranstaltungen digital abge-

halten wurden.

4. Forschung

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36

Ahsen, A. von (2020): Wissenschaftsbasierte Klimaziele in Unternehmen

– eine empirische Analyse von Motiven und Herausforderungen, in:

Zeitschrift für Umweltpolitik & Umweltrecht, 43. Jg. S. 225–267.

Albersmann, B. und R. Quick (2020): The Impact of Audit Quality Indica-

tors on the Timeliness of Goodwill Impairments: Evidence from the

German Setting, in: ABACUS, Vol. 56, Issue 1, S. 66-103.

Inwinkl, P. und R. Quick (2020): Assurance on CSR Reports: Impact on

the Credibility Perceptions of Non-Financial Information by Bank Di-

rectors, in: Meditari Accountancy Research, Vol. 28, S. 833-862.

Mayer, J.H.; Quick, R.; Sayar, S. und M. Esswein (2020): Knowing which

Apps Managers Like: A Manager App Portal Accommodating their

Users Preferences, in: Nunes. M.B, Isaías, P., Powell, P., and Bont-

chev, B. (Eds): Proceedings of the 13th IADIS International Confer-

ence Information Systems 2020, Sofia 2020, S. 19-28.

Morais, A.I.; Pinto, I. und R. Quick (2020): The Impact of the Precision of

Accounting Standards on the Expanded Auditor’s Report in the Eu-

ropean Union, in: Journal of International Accounting, Auditing and

Taxation, Vol. 40, September 2020, Article 100333.

Quick, R. (2020): The Audit Expectation Gap: A Review of the Academic

Literature, in: Maandblad voor Accountancy en Bedrijfseconomie,

Vol. 94, Issue 1/2, S. 5–25.

4.5 Veröffentlichungen

Monographien

Referierte Beiträge in Zeitschriften und Konferenzen

Marten, K.-U.; Quick, R. und K. Ruhnke (2020): Wirtschaftsprüfung,

Grundlagen des betriebswirtschaftlichen Prüfungswesens nach nati-

onalen und internationalen Normen, 6. Aufl., Stuttgart: Schäffer-

Poeschel Verlag.

4. Forschung

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37

Friedrich, C. und R. Quick (2019): An Analysis of Anti-Money Laundering

in the German Non-Financial Sector, in: Journal of Management

and Governance, Vol. 23, S. 1099-1137.

Henrizi, P. und R. Quick (2019): Experimental Evidence on External Audi-

tor Reliance on the Internal Audit, in: Review of Managerial Science,

Vol. 13, S. 1143-1176.

Beiträge in Sammelwerken und sonstigen

Zeitschriften

Claßen, D.; Hargarten, S. und R. Quick (2020): Das Gesetz zur Umset-

zung der zweiten Aktionärsrichtlinie – Der neue aktienrechtliche

Vergütungsbericht: Inhalte, Prüfung und Offenlegung, in: WP-

Praxis, 2020, S. 231-237.

Claßen, D.; Hargarten, S. und R. Quick (2020): Kommunikation der We-

sentlichkeit im Rahmen der Abschlussprüfung – Ein Vergleich der

regulatorischen Anforderungen in Deutschland und Großbritanni-

en, in: WP Praxis, 2020, S. 45-50.

Daus, K. und R. Quick (2020): Der Zugang zum wirtschaftsprüfenden Be-

rufsstand in Rumänien, in: WPK Magazin, 2020, Heft 3, S. 56-61.

Hohenfels, D. und R. Quick (2020): Die Wirksamkeit von Prüfungsaus-

schüssen aus Sicht der empirischen Corporate Governance-For-

schung, in: C. Buhleier, A. Probst, C. Schenk (Hg.): Der Prüfungsaus-

schuss des Aufsichtsrats. Praxisleitfaden für Finanzexperten und

Aufsichtsräte, 3. Aufl., Stuttgart: Schäffer-Poeschel 2020, S. 427-447.

Mayer, J. H. ; Esswein, M. ; Quick, R. und S. Sayar (2020): Using the Kano

Model to Build a Manager App Portal Accommodating their User

Preferences, In: Wissenschaftliche Artikel zu iadis-international jour-

nal on computer science and information systems, 15 (1), S. 40-55.

Quick, R.; Pappert, N. und J. Meier-Scheuven (2020): Berichterstattung

zu Forschung und Entwicklung in den Konzernlageberichten der

Unternehmen im DAX und MDAX, in: Der Konzern, 18. Jg., S. 294-

301.

4. Forschung

Page 40: Bericht über das akademische Jahr 2019/2020 · 2021. 1. 15. · das Seminar mit dem QALMRI-Framework einen Schritt-für-Schritt Ansatz für experi-mentelle Forschungsprojekte. Daneben

38

Quick, R. (2020): Geplante strengere Regeln für die Abschlussprüfung

nach dem Wirecard-Skandal – welche Maßnahmen sind zielfüh-

rend? In: Betriebs-Berater, 75. Jg. (2020), Heft 34, S. I.

Quick, R. (2020): Zum Verbot der Erbringung von Nicht-Prüfungsleis-

tungen für Prüfungsmandanten. Eine angemessene Reaktion auf

den Wirecard-Skandal? in: Die Wirtschaftsprüfung, 73. Jg. (2020), S.

1095-1101.

Quick, R.; Sánchez Toledano, D. und J. Sánchez Toledano (2020): Erfüllen

Abschlussprüfer die Erwartungen der Öffentlichkeit? Forschungsbe-

funde zur Erwartungslücke und Implikationen für die Prüfungspra-

xis, in: Die Wirtschaftsprüfung, 73. Jg. (2020), S. 867-873.

Quick, R.; Sánchez Toledano, D. und J. Sánchez Toledano (2020): Prü-

fung von Compliance-Management-Systemen – Hintergrund, Prü-

fungsprozess und Prüfungsmarkt, in: Der Betrieb, 73. Jg. (2020), S.

1469-1474.

Quick, R. und S. Sayar (2020): Berichterstattung über Compliance-

Management-Systeme (CMS) in den Nachhaltigkeitsberichten des

HDAX und SDAX. Eine inhaltsanalytische Untersuchung: Branchen-

unterschiede und Einflüsse von Unternehmenseigenschaften, in:

Zeitschrift für Corporate Governance, 15. Jg. (2020), Heft 3, S. 132-

139.

Quick, R. und L. Tanzeglock (2020): Berichterstattung und Prüfung nach

dem National Greenhouse and Energy Act in Australien, in: Recht

der Internationalen Wirtschaft, 66. Jg. (2020), S. 570-577.

Quick, R. und M. Wolz (2020): Kommentierung zu § 239 HGB, in: J.

Baetge, H.-J. Kirsch, S. Thiele (Hg.): Bilanzrecht. Handelsrecht mit

Steuerrecht und den Regelungen des IASB, 91. Erg.-Lfg., April 2020,

Bonn.

Quick, R. und M. Wolz (2020): Kommentierung zu § 238 HGB, in: J.

Baetge, H.-J. Kirsch, S. Thiele (Hg.): Bilanzrecht. Handelsrecht mit

Steuerrecht und den Regelungen des IASB, 89. Erg.-Lfg., Februar

2020, Bonn.

Weißmann, C.; Ahsen, A. von; Kratz, E. und D. Gross (2020): Entwicklung

eines lastprofilbasierten Simulationswerkzeugs zur energetischen,

ökonomischen und ökologischen Bewertung von vernetzten Quar-

tieren, in: Tagungsband „Zukünftige Stromnetze 2020“, 29.-

31.1.2020, Berlin, S. 144-158.

4. Forschung

Page 41: Bericht über das akademische Jahr 2019/2020 · 2021. 1. 15. · das Seminar mit dem QALMRI-Framework einen Schritt-für-Schritt Ansatz für experi-mentelle Forschungsprojekte. Daneben

39

Besprechung von Aufsätzen

Quick, R. (2020): Donelson, Dain C./Ege, Matthew S./Leiby, Justin: Audit

Firm Reputational Consequences of Alledged Non-Accounting Mis-

conduct by Clients, Auditing: A Journal of Practice & Theory, No-

vember 2019, in: Die Wirtschaftsprüfung, 73. Jg. (2020), Heft 12, S.

665.

Quick, R. (2020): Bédard, Jean / Gonthier-Besacier, Nathalie / Schatt,

Alain: Consequences of Expanded Audit Reports: Evidence from the

Justification of Assessment in France, Auditing: A Journal of Prac-

tice & Theory, August 2019, in: Die Wirtschaftsprüfung, 73. Jg.

(2020), Heft 11, S. 617.

Quick, R. (2020): Bédard, Jean / Brousseau Carl / Vanstraelen, Ann: In-

vestor Reaction to Auditors’ Going Concern Emphasis of Matter:

Evidence from a Natural Experiment, Auditing: A Journal of Practice

& Theory, May 2019, in: Die Wirtschaftsprüfung, 73. Jg. (2020), Heft

9, S. 491.

Quick, R. (2020): Bae, Gil Soo/Choi, Seung Uk/Lee, Joe Eun: Auditor In-

dustry Specialization and Audit Pricing and Effort, Auditing: A Jour-

nal of Practice & Theory, February 2019, in: Die Wirtschaftsprüfung,

73. Jg. (2020), Heft 1, S. 1.

Mayer, J.H.; Esswein, M.; Hornung, K. und M. Steigner (2019): The

MENSCH in the Digital Age: Are next-generation managers trigge-

ring basic changes. Leadership, Behavior, Culture. CONTROLLING –

Zeitschrift für erfolgsorientierte Unternehmenssteuerung 31.

Jg. (5), 2019, S. 57-63.

Quick, R. und S. Sayar (2019): Wie berichten Unternehmen über ihre

Compliance-Management-Systeme? In: Die Wirtschaftsprüfung, 72.

Jg. (2019), S. 1033-1040.

4. Forschung

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40

5. Lehre

ANZAHL STUDIERENDE AM FACHGEBIET

Im Berichtsjahr 2019/2020 haben 1.783 Studierende an den Klausuren im

Grundlagenbereich bzw. Wahlpflichtfach teilgenommen.

Im Vertiefungsbereich werden in kleinen Gruppen die Themen der Veranstal-

tungen behandelt und diskutiert. In den Vertiefungen wurden im Berichts-

jahr 256 mündliche Prüfungen durchgeführt.

E-LEARNING

Für sämtliche Vorlesungen des Fachgebietes RCW sind Lehrmaterialien und/

oder Video- und Audioaufzeichnungen über die Online-Plattform Moodle

verfügbar.

Grundlagenbereich

• Buchführung

• Kosten- und Leistungsrechnung

• Bilanzierung

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41

5. Lehre

Vertiefungsbereich

Modul Kurse

Auditing • Wirtschaftsprüfung I

• Wirtschaftsprüfung II

Controlling • Strategisches Controlling

• Operatives Controlling

Financial Accounting

(Wahlpflicht zwei der drei Kurse)

• Internationale Rechnungslegung

• Konzernrechnungslegung

• Bilanzanalyse und Bilanzpolitik

Enterprise Performance Management

• Unterstützung der Unternehmenssteuerung

• Digitalisierung im Rechnungswesen und Con-

trolling

Nachhaltige Unternehmensführung

• Corporate Governance – Der Ordnungsrah-

men der Unternehmen

(Professor Dr. J. Wendt, FG Bürgerliches

Recht und Unternehmensrecht)

• Qualitäts- und Umweltmanagement

Im Vertiefungsbereich bieten wir fünf Mo-

dule an. Darüber hinaus werden in jedem

Semester wird jeweils ein Bachelor- und ein

Master-Seminar angeboten. Hier werden

aktuelle Themen aus den Forschungs- und

Lehrbereichen des Lehrstuhls bearbeitet,

präsentiert und diskutiert.

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42

5. Lehre

Vorlesungen und Seminare im Wintersemester

2019/2020

Die Veranstaltung hat das Ziel, die Grundla-

gen des betrieblichen Rechnungswesens

sowie die Technik der Buchführung zu ver-

mitteln. Nach einer Einführung zu den

Grundlagen des Rechnungswesens und der

Buchführung, zu Inventur und Inventar so-

wie zur Bilanz erfolgt die Behandlung we-

sentlicher Geschäftsvorfälle (Bestands- und

Erfolgsbuchungen). Daneben werden aus-

gewählte Buchungsprobleme (Verbuchung

des Warenverkehrs, Buchungsprobleme im

Anlagevermögen, Buchungsprobleme im

Umlaufvermögen, Buchungsprobleme der

zeitlichen Abgrenzung, Verbuchung von

Lohn und Gehalt und die Erfolgsverbu-

chung) sowie abschließend die Hauptab-

schlussübersicht ausführlich behandelt.

Die Veranstaltung wird durch ein umfang-

reiches Angebot an Übungsmaterialien

über eine Online-Lernplattform ergänzt.

Daneben werden regelmäßig Tutorien in

Kleingruppen sowie Übungseinheiten im

Hörsaal angeboten.

Für die beste Klausur zur Buchführung wur-

de Herr Sebastian Martin Jestädt geehrt.

Buchführung

Im Bachelorstudium bieten wir im Pflichtbe-

reich die Vorlesung Bilanzierung an. Die

Studierenden lernen in der Vorlesung und

dem begleitenden Tutorium Arbeitsabläufe

bei der Jahresabschlusserstellung zu verste-

hen und anzuwenden, Ansatz- und Bewer-

tungsfragen der Bilanzierung nach HGB zu

analysieren, die Gewinn- und Verlustrech-

nung, den Anhang und den Lagebericht zu

verstehen und verschiedene Bilanzierungs-

probleme nach HGB zu lösen.

Im Rahmen der Vorlesung wurden Alek-

sandar Jankovic und Bernadette Schmid für

die beste Klausur des Vorjahres geehrt.

Am 31. Januar 2020 fand im Rahmen der

Vorlesung ein Gastvortrag von EY unter

dem Titel „Future of Audit“ statt. Die Refe-

renten waren Clemens Schier (Parnter/

Wirtschaftsprüfer) und Christian Herz (Se-

nior Manager/ Wirtschaftsprüfer/Steuerbe-

rater).

Bilanzierung

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43

5. Lehre

Die Veranstaltung beginnt mit den Grundla-

gen des Controllings sowie einer Abgren-

zung unterschiedlicher Controlling-Konzep-

tionen. Nach einer Differenzierung zwi-

schen operativem und strategischem Con-

trolling liegt der Fokus insbesondere auf

der Vermittlung spezifischer Instrumente

des strategischen Controllings zur Prognose

zukünftiger Entwicklungen (z.B. Delphi-

Methode oder Szenario-Technik), zur Analy-

se der strategischen Rahmenbedingungen

(wie etwa PEST-Analyse, Porter’s Five Forces

oder SWOT-Analyse) sowie zur Strategie

von Geschäftsfeldern (bspw. Produktlebens-

zyklus-Modell, Portfolio-Analyse oder die

Normstrategien nach Porter).

Die Veranstaltung wird regelmäßig durch

Gastvorträge und Workshops von Vertre-

tern aus der Berufspraxis sowie die Durch-

führung von Fallstudien ergänzt. Im Winter-

semester 2019/2020 trug Herr Dr. Becker

(selbständiger Managementberater) zum

Thema „Strategische Analyse“ vor. Mit Vor-

trägen zu den Themen „Controlling in der

Praxis: Unternehmensbeispiel“ sowie „Con-

trolling Instrumente zur Unternehmenssteu-

erung in der Praxis“ bereicherten Herr Dr.

Andreas Ries (Partner Advisory bei KPMG)

und Frau Dipl.-Wirtsch.-Ing. Andrea Haupt-

mann (Senior Business Controller bei Um-

icore) die Veranstaltung. Schließlich wurde

noch ein dritter Gastvortrag „Strategisches

Controlling in der Praxis mit Fokus auf der

Strategischen Planung“ durch Herrn Christi-

an Sengewald und Frau Bianca Land (Ma-

zars Advisors, München) durchgeführt.

Strategisches Controlling

Die Vorlesung Konzernrechnungslegung

wird in vier Blockveranstaltungen angebo-

ten; die Referenten sind erfahrene Wirt-

schaftsprüfer von KPMG. Die Studierenden

lernen die Prinzipien und relevante Vor-

schriften zur Rechnungslegung von Konzer-

nen zu verstehen und Einzelabschlüsse zu

einem Konzernabschluss zu konsolidieren.

Im Rahmen der Vorlesung findet ein Exkurs

zu KPMG in Frankfurt statt, an dem in die-

sem Semester auch der KPMG Student A-

ward verliehen wurde (siehe Kapitel „Preise

und Auszeichnungen“ dieses Jahresbe-

richts).

Konzernrechnungslegung

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5. Lehre

In der Vorlesung geht es zunächst um ver-

schiedene konzeptionelle Ansätze wie aktu-

elle Definitionen „rund um den Informati-

onsbegriff“, aber auch um verschiedene

Kennzahlensysteme wie die Balanced Score-

card, (industrielles) Risikomanagement

nach KonTraG sowie Grundlagen zur wert-

orientierten Unternehmensführung. Zum

anderen wird auf sog. Managementunter-

stützungssysteme eingegangen. Dies um-

fasst Grundlagen zu Informationssystemen

(IS) sowie tiefergehende Ausführungen zu

Business Intelligence (BI), Data Warehou-

sing, OLAP (online analytical processing),

Projektmanagement großer IS-Projekte so-

wie schließlich die inhaltliche Gestaltung

von Managementunterstützungssystemen,

insbesondere die Diskussion des „Corporate

Navigators“ als Anwendungsfall. Dieser

Vorlesungsteil im Wintersemester schließt

zwei Übungen ein.

Die Veranstaltung wird durch Praxisvorträ-

ge von Mitarbeitern von Horváth & Part-

ners und Merck ergänzt: Am 8.11.2019 be-

richtete Herr Jens Gräf (Horváth & Partners)

über „Auswirkungen des digitalen Wandels

auf die Unternehmenssteuerung“. Herr

Marcus Kunert (Merck) hielt am 20.12.2019

einen Vortrag über das “Value-based Man-

agement @ Merck – Anchoring theory to

daily practices”.

Darüber hinaus fand eine Tages-Exkursion

zur BASF nach Ludwigshafen zum Thema

„Digital Finance“ statt. Im prunkvollen Ge-

sellschaftshaus der BASF ermöglichte der

Gastgeber den Studierenden spannende

Einblicke in aktuelle Themen der Digitalisie-

rung im Finanzbereich. Unter anderem wur-

den Praxisprojekte zur Vorhersage des

Cashflows, der Berechnung der Kreditaus-

fallwahrscheinlichkeit oder der Liquiditäts-

planung mithilfe von „predictive analytics“

präsentiert und diskutiert. Abgerundet

wurde das Programm mit einer Werksrund-

fahrt und anschließender Führung durch

das Besucherzentrum der BASF.

Unterstützung der Unternehmenssteuerung

In der Vorlesung werden zum einen Grund-

lagen des Controlling sowohl für bestehen-

de Prozesse als auch im Rahmen des Inno-

vationsmanagements erläutert. Zum ande-

ren liegt ein Schwerpunkt der Veranstal-

tung auf zentralen Controllinginstrumen-

ten. Dabei erarbeiten sich die Studierenden

Ansätze wie das Activity Based Costing, das

Target Costing und das Life Cycle Costing

sowie Ausgestaltungsmöglichkeiten der Ba-

lanced Scorecard auch eigenständig im Rah-

men von Fallstudien, die in kleinen Gruppen

bearbeitet und dann im Plenum vorgestellt

und diskutiert werden.

Im Rahmen eines Gastvortrags durch Dr.

Stephan Held von Gigaset Communications

konnten die Teilnehmerinnen und Teilneh-

mer zudem die Unternehmenspraxis der

Budgetierung und Abweichungsanalyse in-

tensiv diskutieren.

Operatives Controlling

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5. Lehre

In der Vorlesung werden zunächst Ansätze

des Qualitätsmanagements vorgestellt. Da-

bei geht es um die Ausgestaltung von Quali-

tätsmanagementsystemen sowie die An-

wendung zentraler Qualitätsmanagement-

instrumente. Analog hierzu wird die Ausge-

staltung des Umweltmanagements in Un-

ternehmen erläutert. Dabei werden auch

aktuelle Themen wie „Science Based Tar-

gets“ im Klimaschutz aufgegriffen und mit

den Studierenden diskutiert.

Ein weiterer Aspekt ist die Integration des

Qualitäts- und Umweltmanagements. Diese

verfolgt insbesondere das Ziel, die Interde-

pendenzen zwischen den verschiedenen

Zielen und Ansätzen zu verdeutlichen und

zu bewältigen.

Im Rahmen einer Fallstudie erarbeiten sich

die Studierenden zudem Ausgestaltungs-

möglichkeiten einer nachhaltigkeitsorien-

tierten Balanced Scorecard.

Mehrere Gastvorträge ermöglichen es den

Studierenden, die Inhalte auch mit Unter-

nehmensvertretern zu diskutieren. So stellte

im Wintersemester 2019/2020 Herr Bruder

von TÜV Hessen das Thema „Zertifizierung

von Managementsystemen“ vor. Frau

Marczian von der Ford Company erläuterte

das Umweltmanagement in ihrem Unter-

nehmen und Frau Dr. Helmke stellte den

von ihr im Rahmen eines Start-Ups entwi-

ckelten Ansatz zur Entwicklung von Zielen

zur Treibhausgasverminderung vor.

Qualitäts- und Umweltmanagement

Im Rahmen des Seminars bearbeiteten die

Studierenden ein breites Spektrum von The-

men. Insbesondere standen klimabezogene

Stakeholderanforderungen, der CO2-Zertifi-

katehandel und die Kritik an solchen „Ver-

schmutzungsrechten“, das Carbon Disclo-

sure Project sowie wissenschaftsbasierte

Ziele im Vordergrund der Ausarbeitungen.

Die Arbeiten wurden von den Teilnehmerin-

nen und Teilnehmern eigenständig bearbei-

tet und dann im Rahmen einer Blockveran-

staltung jeweils im Team vorgetragen und

diskutiert.

Bachelor-Seminar „Klima- und Umweltschutz als Herausforderun-

gen für Unternehmen“

Jürgen Bruder (TÜV Hessen Süd)

und Professor von Ahsen

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5. Lehre

Vorlesungen und Seminare im Sommersemester

2020

Die Veranstaltung Kosten- und Leistungs-

rechnung ist eine der drei Grundlagenvorle-

sung des Fachgebiets RCW. Die Inhalte der

Veranstaltung reichen von den verschiede-

nen Verfahren der Kostenarten-, Kosten-

stellen- und Kostenträgerrechnung über die

unterschiedlichen Methoden der Betriebser-

gebnis- und Deckungsbeitragsrechnung bis

hin zu Varianten der Plankostenrechnung

und die für die unternehmerische Steue-

rung und Überwachung relevante Break-

Even-Analyse.

Ergänzend zu den Vorlesungen wurden Tu-

torien und Hörsaalübungen angeboten, die

in diesem Wintersemester als Aufzeichnun-

gen den Studierenden zur Verfügung ge-

stellt wurden.

Im Studienjahr 2019/2020 hat Herr Simon

Gabriel Kunze das beste Ergebnis in der

Klausur zum Modul Finanz- und Betriebs-

buchführung erzielt.

Kosten- und Leistungsrechnung

Im Rahmen des Seminars setzten sich die

Studierenden zunächst eigenständig mit

Themen wie Krisenarten und deren Früher-

kennung, Controlling im Wandel durch

Konjunktur- und Technologiekrisen, Krisen-

und Turnaround-Management, aber auch

mit Aspekten der Sanierungsfähigkeit und

der Insolvenzverwaltung auseinander.

Im Rahmen einer Blockveranstaltung wur-

den die Referate dann jeweils in Teams zu

zweit vorgetragen und in der Gruppe disku-

tiert.

Master-Seminar „Unternehmen in der Krise – Sanierung und Insol-

venz aus Sicht von Accounting, Controlling und Auditing“

Im Sommersemester 2020 konnten die Vor-

lesungen und Seminare aufgrund der CO-

VID-19-Pandemie ausschließlich online reali-

siert werden. Um den Studierenden den-

noch ein möglichst gutes und interessantes

Studium zu ermöglichen, wurden zusätzlich

zu den bereits in vergangenen Semestern

bereitgestellten Video- und Audioaufzeich-

nungen z.B. weitere Inhalte online zur Ver-

fügung gestellt und Zoom-Sprechstunden

angeboten.

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5. Lehre

In der Vorlesung Internationale Rechnungs-

legung lernen die Studierenden die Prinzi-

pien der IFRS-Rechnungslegung zu verste-

hen und konkrete IFRS anzuwenden, um

spezifische Bilanzierungsprobleme zu lösen.

Wie in jedem Jahr wurde ein Teil der Vorle-

sungsinhalte durch Gastvorträge von erfah-

renen Wirtschaftsprüfern abgedeckt: So tru-

gen Gastreferenten von KPMG zum Thema

Segmentberichterstattung nach IFRS 8 so-

wie zu Pensionsverpflichtungen nach IAS 19

vor. Gastreferenten von Deloitte erläuter-

ten die Themen Leasingverhältnisse nach

IFRS 16 und Finanzinstrumente nach IFRS 9.

Im Sommersemester 2020 wurden diese

Gastvorträge über Zoom und Skype durch-

geführt.

Internationale Rechnungslegung

Ziel der Master-Veranstaltung ist es, den

Studierenden einen Überblick über die Be-

rufs- und Aufgabengebiete von Wirtschafts-

prüfern zu geben. Daneben wird die Kom-

petenz vermittelt, Verletzung von Berufs-

pflichten des Wirtschaftsprüfers zu erken-

nen, deren Sanktionierung zu verstehen

und damit zusammenhängende rechtliche

Probleme zu erfassen und zu lösen.

Zu Beginn wird die historische Entwicklung

des Wirtschaftsprüfungswesens beleuchtet.

Im Anschluss widmet sich die Veranstaltung

dem Zugang zum Beruf des Wirtschaftsprü-

fers (fachliche Voraussetzungen, Wirt-

schaftsprüferexamen, Bestellung von Wirt-

schaftsprüfern bzw. Anerkennung von Prü-

fungsgesellschaften). Neben den Tätigkeits-

feldern des Wirtschaftsprüfers (insbesonde-

re Prüfungstätigkeiten) befasst sich die Ver-

anstaltung ebenso mit den Berufspflichten

wie etwa den Berufsgrundsätzen (insbeson-

dere zur Unabhängigkeit des Abschlussprü-

fers). Die Veranstaltung schließt mit einem

Überblick zur zivilrechtlichen, berufsrechtli-

chen und strafrechtlichen Verantwortlich-

keit des Wirtschaftsprüfers.

Interessante Gastvorträge von Experten aus

dem Wirtschaftsprüfungswesen (bspw. zur

internen Revision) sowie die Behandlung

aktueller Fälle aus der Praxis ergänzen re-

gelmäßig die Inhalte der Vorlesung. So hielt

im Sommersemester 2020 Herr Alexander

Beck (Wirtschaftsprüfer und Leiter Bereich

IT-Prüfung und Beratung Banken beim Ge-

nossenschaftsverband – Verband der Regio-

nen e.V.) einen Online-Vortrag zum Thema

„Genossenschaftliches Prüfungswesen“.

Wirtschaftsprüfung I

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5. Lehre

In der Vorlesung Bilanzanalyse und Bilanz-

politik lernen die Studierenden Ziele und

Maßnahmen der Bilanzpolitik zu überbli-

cken und anhand verschiedener Kriterien zu

beurteilen. Darüber hinaus wird vermittelt,

wie HGB Einzelabschüsse zu analysieren

sind und wie auf dieser Basis die Finanz-

und Erfolgslage eines Unternehmens zu be-

urteilen ist.

Um den Masterstudierenden einen tieferen

Einblick in die universitäre Forschung zu bie-

ten, wurde im Rahmen der Vorlesung für

Freiwillige ein Exkurs zum Thema „wegwei-

sende Forschung im Accounting“ angebo-

ten.

Bilanzanalyse und Bilanzpolitik

Digitalisierung im Rechnungswesen und Controlling

In der Vorlesung Digitalisierung im Rech-

nungswesen und Controlling werden zum

einen Grundlagen der Informationssystem­

gestaltung besprochen: Dies umfasst die

Detaillierung der drei Finanzkernprozesse

„order-to-cash“, „purchase-to-pay“ und „re-

cord-to-report“ sowie „Enterprise Perfor-

mance Management“. Es findet die Einfüh-

rung in SAP FI (Financials) und CO (Control-

ling) statt, ebenso werden die nicht-funk-

tionale Gestaltung von Management Sup-

port Systemen (MSS) sowie aktuelle Ent-

wicklungen im Hard- und Softwarebereich

zur Unterstützung oberster Führungskräfte

dargelegt. Zum anderen wird auf die „Fi-

nanzfunktion 2025“ eingegangen. Dazu

wird ein Zielbild, strukturiert nach dem St.

Galler Business Engineering Modell, abgelei-

tet, das zukünftige CFO Rollenmodell und

Kompetenzen im Rechnungswesen und

Controlling „Business Partner, Guardian,

Pathfinder, Service Expert“ erarbeitet. Hin-

zu kommen neue Formen der Arbeitsplatz-

gestaltung sowie der Zusammenarbeit in-

nerhalb der Finanzfunktion mit anderen

Unternehmensbereichen. Es wird ausführ-

lich auf digitale Fokustechnologien „Auto-

mation, Analytics und die Digital Enterprise

Platform“ eingegangen. Dazu werden ver-

schiedene Prototypen und Piloten aus der

Praxis vorgestellt. Die Vorlesung schließt

zwei Übungen sowie eine Unternehmensex-

kursion ein. Darüber hinaus wurden drei

Gastvorträge angeboten: Herr Jörg Siebert

(Espresso Tutorials) trug zum Thema „S/4

HANA Finance Tutorials im Flipped Class-

room Format“ vor, das Thema von Prof. Dr.

h.c. Karlheinz Hornung (Sigma Ltd) lautete

„Rolle des CFO“. Stefan Schnell und André

Fiedler (beide BASF) hielten einen Gastvor-

trag zum Thema „Digital Finance @ BASF“.

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5. Lehre

Im Rahmen des Seminars wurden von den

Studierenden Referate zu Themen wie dem

Vergütungsbericht im Zusammenhang mit

dem Gesetz zur Umsetzung der zweiten Ak-

tionärsrechterichtlinie (ARUG II), die nichtfi-

nanzielle Berichterstattung nach dem CSR-

Richtlinie-Umsetzungsgesetz, die Berichter-

stattung über Compliance Managementsys-

teme, Corporate Governance Reporting, die

Berichterstattung über Risikomanagement-

systeme, die Transparenzberichterstattung

des Abschlussprüfers sowie die Kommunika-

tion des Prüfungsergebnisses über den Be-

stätigungsvermerk bei kapitalmarktorietier-

ten Unternehmen bearbeitet.

Während die Erstellung der Referate an un-

serem Fachgebiet immer in Einzelarbeit er-

folgt, werden sie dann im Team zu zweit im

Rahmen von Blockveranstaltungen – im

Sommersemester über Zoom – vorgestellt

und diskutiert. Dies war auch für die Studie-

renden mit besonderen Herausforderungen

verbunden, die sie sehr gut bewältigt ha-

ben.

Bachelor-Seminar „Sonderfragen der externen Berichterstattung“

Im Rahmen des Seminars bearbeiteten die

Studierenden Referate zu Themen wie den

Auswirkungen der Digitalisierung auf das

Controlling, Controlling mit der Balanced

Scorecard, Controlling und Klimaschutz, die

Nachhaltigkeitsberichterstattung gemäß

dem CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz so-

wie Künstliche Intelligenz und Nachhaltig-

keit.

Die Erstellung der Referate erfolgte auch

hier in Einzelarbeit, während sie dann im

Team zu zweit im Rahmen einer Blockver-

anstaltung per Zoom vorgestellt und disku-

tiert wurden.

Master-Seminar „Controlling – Aktuelle Herausforderungen und

Entwicklungen“

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5. Lehre

Insgesamt wurden im akademischen Jahr

2019/2020 am Fachgebiet RCW 25 Ba-

chelorarbeiten erfolgreich bearbeitet. Dabei

handelte es sich unter anderem um Arbei-

ten zu folgenden Themen:

Abschlussarbeiten: Bachelorarbeiten

• Pflichten des Abschlussprüfers bei der Aufdeckung von Wirtschaftskriminalität im inter-

nationalen Vergleich

• Der Einfluss der Digitalisierung auf das Controlling und das Rollenbild der Controllers

• Bilanzierung von Entwicklungskosten

• Kritische Analyse aktueller Entwicklungen im Controlling

• Entwicklung und Implementierung eines operativen Kennzahlensystems am Beispiel der

FRASEC GmbH

• Funktionen und Instrumente des Beteiligungs- und Kooperationscontrolling

• Kompensationsmaßnahmen für Unternehmen im Klimaschutz: Kritische Analyse von

Qualitätsstandards

• Entwicklungsperspektiven des Nachhaltigkeitsreporting

• Kritische Analyse der Anwendung von Bewertungsverfahren zur Evaluation von innova-

tiven Projekten in der Logistik – am Beispiel von BMW

• Kritische Analyse der Nutzung von Kennzahlen in den Geschäftsberichten ausgewählter

Automobilhersteller

• Bilanzielle Saldierung nach HGB und IFRS und aktuelle praktische Anwendungsfragen

• Kritische Analyse der Deckungsbeitragsrechnung und Produktlebenszyklusrechnung am

Beispiel von Bosch Rexroth

• Financing Sustainable Growth – Nachhaltigkeitsberichterstattung von Finanzinstituten

• Die „Task Force for Climate Related Financial Disclosure“ – Kritische Analyse der Vor-

schläge zur Klimaberichterstattung

• Nachhaltigkeitsorientierung in Unternehmen als Konsequenz aus Stakeholderanforde-

rungen

• Purpose-led Organizations: Kritische Analyse von Ansätzen und Studien zur Umsetzung

• Analyse der Berichterstattung über das interne Kontroll- bzw. Risikomanagementsys-

tem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess

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5. Lehre

Insgesamt wurden im akademischen Jahr

2019/2020 am Fachgebiet RCW 17 Studien-

und Masterarbeiten erfolgreich bearbeitet.

Teilweise waren dies kombinierte Studien-/

Masterarbeiten, die gemeinsam mit einem

Fachgebiet eines anderen Fachbereichs be-

treut wurden.

Bei den Studien- und Masterarbeiten han-

delte es sich unter anderem um Arbeiten zu

folgenden Themen:

Abschlussarbeiten: Studien- und Masterarbeiten

• Entwicklung einer Methode zur Beurteilung der Nachhaltigkeit metallverarbeitender

additiver und konventioneller Fertigung

• Ermittlung von Kostenpotentialen durch den Einsatz von Additive Manufacturing im

Großwerkzeugbau Daimer AG Sindelfingen

• Integrierte Managementsysteme – Stand der konzeptionellen und empirischen For-

schung

• Erweiterung eines Optimierungsansatzes für ein Energieliefer-Contracting Konzept

• Bewertung der Nachhaltigkeit von Unternehmen – Analyse am Beispiel des CSR-Hub

• Gestaltungsempfehlungen einer Business Intelligence Lösung für ein mittelständiges Im-

mobilienunternehmen im Rahmen des Management Accountings

• Analyse der Zusammenhänge zwischen Governance und Arbeitsschutz-/Gesundheits-

management in Unternehmen

• Bewertung der Klimakompatibilität von Immobilienportfolios mithilfe des XDC-Modells

• Technische und wirtschaftliche Bewertung von positionsgeregelten Pressen am Beispiel

der 3D-Servo-Press

• Auswirkungen von Vorstands (CEO/CFO)-Wechseln auf die Bilanzpolitik – Eine empiri-

sche Analyse

• Die "Task Force on Climate-related Financial Disclosures" (TCFD) – die Expertenkommissi-

on und ihre Vorschläge zum Nachhaltigkeitsreporting von Unternehmen

• Nachhaltigkeitsreporting: Kommunikation von Unternehmen zum Thema Klimawissen-

schaften

• Kritische Analyse von Konflikten zwischen langfristigen Klimazielen und der langfristi-

gen Ausgestaltung der Governance in Unternehmen

• Integration von Nachhaltigkeitsrisiken in den Risikomanagementprozess

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6. Preise und

Auszeichnungen

Am 15. November 2019 wurde im Rahmen

der Vorlesung Konzernrechnungslegung

der KPMG Student Award 2019 durch

Herrn Torsten Hauptmann verliehen. Den

diesjährigen Award erhielten:

Platz 1: Florian Schmidt (Dissertation):

“Die Wahrnehmung der Unabhängigkeit

des Abschlussprüfers – Eine empirische Ana-

lyse für den deutschen Prüfungsmarkt”

und

Platz 2: Sebastian Stoffel (Masterhesis):

„From Data to Insights: Improving Cash

Flow Forecasting by Applying Predictive

Analytics – A Case Study in the Utility In-

dustry“

Der Preis wird exklusiv für die TU Darmstadt

ausgeschrieben und ist an Studierende bzw.

Doktorandinnen und Doktoranden gerich-

tet, die eine wissenschaftliche Arbeit auf

den Gebieten Wirtschaftsprüfung, Steuer-

recht, Rechnungswesen, Controlling, Wirt-

schaftsrecht, Finanzierung oder Unterneh-

mensbewertung verfasst haben.

KPMG Student Award

(v.l.): Prof. Quick, Torsten Hauptmann (KPMG),

Florian Schmidt, Sebastian Stoffel und Prof. Mayer

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Professor Quick war im vergangenen aka-

demischen Jahr Mitglied im Fachbereichs-

rat. Zudem hat er als Mitglied mehrerer

Kommissionen in der universitären Selbst-

verwaltung mitgewirkt. Insbesondere han-

delte es sich dabei um den Promotionsaus-

schuss und die Prüfungskommission.

Schließlich fungierte Professor Quick als Se-

natsbeauftragter für Berufungskommissio-

nen.

7. Tätigkeiten als Gutachter

sowie in Hochschulmanage-

ment und Kommissionen

Universitätsintern

Professor Quick ist Mitglied des

• Editorial Advisory Board des „Internatio-

nal Journal of Auditing“

• Editorial Board des „Journal of Internati-

onal Accounting, Auditing and Taxati-

on“

• Editorial Committee von „Accounting in

Europe“

• Prüfungsausschusses für das WP-Examen

Als Gutachter war Professor Quick im Be-

richtszeitraum für folgende Zeitschriften

und Konferenzen tätig: Managerial Audi-

ting Journal, European Accounting Review,

Journal of International Financial Manage-

ment & Accounting, International Journal

of Accounting, Auditing and Taxation, Ac-

counting in Europe, Accounting & Finance,

International Journal of Auditing, Journal

of Management and Governance, Business

Ethics: A European Review, Zagreb Interna-

tional Review of Economics & Business,

Journal of Accounting and Public Policy, Re-

view of Managerial Science, Journal of Busi-

ness Ethics, Journal of Applied Accounting

Research.

Professor von Ahsen war im Berichtszeit-

raum für die Zeitschrift für Umweltpolitik &

Umweltrecht als Gutachterin tätig.

Universitätsextern

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8. Mitgliedschaften in

wissenschaftlichen

Vereinigungen

Professor Dr. Reiner Quick ist Mitglied in folgenden wissenschaftlichen Vereinigungen:

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Kontaktdaten

Technische Universität Darmstadt

Fachgebiet Rechnungswesen, Controlling und Wirtschaftsprüfung

Sekretariat: Erika Heinzel

S1 | 02 235

Hochschulstr. 1

64289 Darmstadt

+49 6151 16-24492

+49 6151 16-24493

[email protected]

http://www.rcw.wi.tu-darmstadt.de