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BICHELSEE-BALTERSWIL BICHELSEE BALTERSWIL ITASLEN KIENBERG LOH NIEDERHOFEN NIEDERWIES IFWIL HöFLI LüTZELWEID STEIG HASELBERG BÄRLISCHWAND

Bichelsee-Balterswil

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Broschüre über die Gemeinde

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Inhalt 1 Willkommgruss 2 Leben und Wohnen 4 Ein Blick zurück 7 Gemeindewappen und Gemeindelogo 8 Erholungsraum am Bichelsee 10 Die Sage vom Bichelsee 12 Schienen und Strassen 14 Bildung – unsere Schulen 16 Miteinander – eine Gemeinde 20 Bauen und Wohnen 22 Technische Versorgung 24 Entsorgung 25 Soziale Dienste 26 Zukunft mit Weitsicht 28 Sicherheit 30 Statistische Angaben 31 Ausblick

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Herzlich willkommen

Bichelsee-Balterswil hat eine interessante Vergangenheit, lebt heute mo-dern und gemeinschaftlich und schaut mit Zuversicht in die Zukunft! Wer die vorliegende Gemeindebroschüre durchblättert, bemerkt dies schnell. Seien es die zahlreichen Vereine mit ihren diversen Aktivitäten und Anläs-sen, seien es die vielfältigen Freizeit- und Sportangebote in und um unsere Gemeinde oder sei es das politische Interesse in den Ortsparteien, in Bichelsee-Balterswil bewegt sich eigentlich immer etwas. Wer will, fi ndet sicher das richtige Angebot für sich. Bichelsee-Balterswil belebt!

Unsere Gemeinde bietet gute Verkehrsanbindungen, starke Industrie-, Ge-werbe- und Dienstleistungsbetriebe mit attraktiven Arbeitsplätzen, einen gesunden Bauernstand und eine attraktive Wohnlage im ländlichen Raum.

Mit einem erweiterten Fernwärmenetz wird in Zukunft ein grosser Teil der Wohnungen im Gemeindegebiet beliefert. Der tägliche Bedarf kann in unseren Dorfl äden gedeckt werden und die Schüler werden in den drei Schulhäusern nach den neusten Methoden unterrichtet. Naturschutz- und Erholungsgebiete bieten seltenen Pfl anzen und Tieren eine Heimat und laden ein zu Erholung und Einkehr. Lohnenswert ist es auf jeden Fall, die verschiedenen Wanderrouten zu begehen. Bichelsee-Balterswil bietet vieles, um das Leben und Wohnen geniessen zu können und sich hier wohl zu fühlen!

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger setzen sich aktiv für unsere Gemeinde ein, wofür allen ein herzliches Dankeschön gebührt. Unser Staatssystem ermöglicht es uns glücklicherweise, unsere Zukunft selber zu gestalten und in die Hand zu nehmen. Ich lade Sie deshalb dazu ein, durch Ihre aktive Mitarbeit im öffentlichen Leben, sei es in Vereinen, in der Gemeinde, in der Kirche oder anderswo Ihr Interesse an einer lebenswerten und belebten Dorfgemeinschaft zu zeigen. Wir alle können dazu beitragen, dass sich Bichelsee-Balterswil in eine Richtung bewegt, in welcher wir auch weiter-hin sagen können: «Bichelsee-Balterswil ist mein Zuhause, hier gefällt es mir!».

Ich wünsche Ihnen allen in unserer schönen Gemeinde viel Freude, Gebor-genheit und Erholung.

Gemeindeammann Beat Weibel

Ehe einer nach der Fremde fragt, soll er zuerst seiner Heimat die

Ehre antun und ihren Bannkennen lernen, dass er einem

Haus, Hof, Steg und Weg darin anzugeben weiss.

Denn «Daheim ist’s geheim»und «Daheim gilt ein Mannzwei und der Kreuzer einen

Batzen!» sagten die Altenund hatten recht.

Gottfried Keller

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Bichelsee-Balterswil liegt im südlichen Thurgau, dem sogenannten Hin-terthurgau, ziemlich genau auf halber Wegstrecke zwischen Zürich und St. Gallen. Aufgrund seiner grossen Fichtenwaldbestände wird das Gebiet auch liebevoll «Tannzapfenland» genannt. Die Gemeinde liegt in einer Höhenlage zwischen 555 und 850 Metern über Meer, das Dorfzentrum von Balterswil auf 575 Metern, jenes von Bichelsee auf 600 Metern. Die Gemeinde setzt sich nebst den Dörfern Bichelsee und Balterswil zusam-men aus den Weilern Ifwil, Itaslen, Niederhofen und Höfl i im Talboden und weiteren Weilern und Einzelhöfen an den Hängen und auf den An-höhen. Die Gemeinde ist ein Dutzend Quadratkilometer gross und zählt rund 2’500 Einwohnerinnen und Einwohner.

Markant sind die bewaldeten Erhebungen des Haselbergs im Norden auf 819 m, des Landsbergs oberhalb Ifwil mit 730 m, des Hackenbergs süd-lich von Balterswil mit 745 m und des Steiger Pirgs südlich ob Bichelsee auf 853 m, welches weiter in Richtung Süden zum Hörnli ansteigt.

Durchzogen wird das Gemeindegebiet durch zahlreiche Bäche aus den Anhöhen, aber auch aus dem Bichelsee und meliorierten Riedlandschaf-ten. Diese speisen allesamt die Lützelmurg, welche ihrerseits durch Bi-chelsee, Balterswil und Ifwil in Richtung Aadorf fl iesst und in Matzingen in die Murg mündet.

Im Verhältnis zum übrigen Thurgau sind die klimatischen Verhältnisse etwas rauer. So liegen die Durchschnittstemperaturen rund 1,5°C unter jenen der Bodenseeregion, die Niederschlagsmenge hingegen ist um einiges höher. Dafür wird das Tannzapfenland weniger von Hagelschä-den heimgesucht und wenn über dem Thurtal eine Nebeldecke hängt, erfreuen wir uns sehr oft sonniger Stunden.

Im südlichen � urgau

Im Westen stösst die Gemeindean Turbenthal ZH mit demGrenzverlauf quer über den

Bichelsee, im Norden an Aadorfund Wängi, im Osten an

Eschlikon und im Süden an dieGemeinde Fischingen

Blick vom Haselbergzum Alpstein mit Säntis und

Churfi rsten

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Die im Hinterthurgau an der Oberfl äche auftretenden geologischen Schichten bestehen meist aus Kies und Nagelfl uh, welche über Jahr-millionen durch riesige Flüsse aus den Alpen abgelagert wurden. Später wurden die Täler der Umgebung durch die Gletscher der verschiedenen Eiszeiten gebildet. Bäche formten an den Hängen eine durch Nagel-fl uhbänke bedingte Schichtrippenlandschaft mit zahlreichen Tobeln und Rinnen. Zum Teil brachen Gletscher die breiten Täler mit ihren steilen Flanken selber aus oder wurden durch riesige Schmelzwasserströme ge-formt. Je nach Gletscherstand fl ossen diese Ströme in Richtung Bichel-see und Turbenthal, in Richtung Aadorf und wieder zu anderen Zeiten in Richtung Sirnach und ins Murgtal. Zurück blieben im Talboden Sedi-mentablagerungen mit hohem Lehmanteil, worüber sich aus Seen und Sümpfen teilweise mächtige Torfschichten bildeten. Die Anwiler Weiher zwischen Oberwangen und Littenheid und der Bichelsee sind die letzten Überreste einer einst wohl ausgedehnten Moorlandschaft.

Heute sind praktisch alle grossen Riedlandschaften entwässert, so die Ebenen zwischen Balterswil, Ifwil und Wallenwil, jene zwischen Bichel-see, Itaslen und Balterswil oder das Ried zwischen Bichelsee und Höfl i-Niederhofen, welche erst im Rahmen der «Anbauschlacht» während des 2. Weltkrieges vollständig melioriert wurden.

Die effi ziente, kompetenteund kundenfreundliche Ver-waltung ist die Visitenkarteder Gemeinde.

Die Gemeindeverwaltung ist an der Auenstrasse 6 in Bichelsee untergebracht. Die zweckmässig eingerichteten Räume, knapp bemessen und die zweckmässige Aufteilung der Zuständigkeiten tragen bei zu einer kostengünsti-gen Verwaltung.

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Im sechsten bis siebten Jahrhundert wurde unsere Gegend durch die Alemannen besiedelt. In Dorfgemeinschaften wurde die Bewirtschaftung von Feld, Wald und Wasser geregelt. Nebst gemeinsamem Eigentum entstand auch Privatbesitz mit kleinen eingezäunten Äcker-chen. Alemannische Siedlungsnamen, welche der Ortsbezeichnung von Bichelsee-Balterswil zu Grunde liegen, sind aus Personennamen und einer Endung zusammengesetzt.

Erste urkundliche Erwähnung

4. Juni 817: Ifwil wird in einer Schenkungsurkunde Kaiser Ludwig des Frommen an das Kloster St. Gallen als «Ifi nwilare» das erste Mal erwähnt. (Iffo + wilare: beim Gehöft des Iffo)

25. März 885: Balterswil wird in einer Urkunde des Abts von St. Gallenbetreffend einem Gütertausch in «Baldherreswilare» das erste Mal erwähnt. (Baldheri + wilare: beim Gehöft des Baldheri)

10. Januar 894: Bichelsee erscheint erstmals in einer Schenkungs-urkunde, laut welcher das Kloster St. Gallen in «Pichelense» Dienstleute, Häuser, Zugtiere, Wiesen etc. geschenkt bekommt. (Bichilo + see: beim See des Bichilo)

6. November 912 Itaslen: wird erstmals in einer Urkunde erwähnt. Das Dorf hiess damals noch «Ittinasana» (Ittinas + heim: Wohnort eines Ittin)

Auf der Dufourkarte von 1855 sucht man vergeblich nach einer

Eisenbahnlinie bei Ifwil. Fuhrwege mieden die sumpfi gen Ebenenund suchten sichere Wege den

Hängen entlang.

Amt für Geoinformation

Ausgabedatum 24.05.2010

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MeterMassstab 1:15000

Die Benützung dieses Planes zu gewerblichen Zwecken und die Veröffentlichung aller Art ist ohne

Bewilligung des Amtes für Geoinformation des Kantons Thurgau verboten. (RDAV-EJPD 09.09.1998)

Kartendaten: AV DM.01 Grunddatensatz

Copyright 2008 Amt für Geoinformation Kanton Thurgau

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Durch Schenkungen und Zukäufe erhielten Klöster und der im Mittelalter aufkommende Adel immer mehr Rechte, während die Bauern immer unfreier wurden. Andererseits war im mittelalterlichen Dorf der Zugezogene für lange Zeit ein Hintersass, der sich erst mit der Zeit seine Rechte erkaufen konnte. Dies bezeugt zum Beispiel eine Urkunde, nach welcher 1651 der Bür-gernutzen in Balterswil auf die bestehenden Hofstätten beschränkt wurde.Durch Schenkung der Udalrichinger gelangten Bichelsee und Balterswil im Frühmittelalter an das Kloster St. Gallen. Im Hochmittelalter liessen sich die im Dienste des Klosters stehenden Herren von Bichelsee auf der Feste Alt- Bichelsee nieder. Später gelangten die Besitztümer über die Landenber-ger 1419 an die Abtei Fischingen. Bis 1798 zählten sie zum alten Fischinger Gericht. 1835 wurden in Balterswil 43, in Bichelsee 39 und in Ifwil 14 Häuser gezählt.

Burgen Bichelsee: Das Geschlecht der Herren von Bichelsee und Landsberg lässt sich bis ins Jahr 1209 zurückverfolgen. Im Jahre 1315 fi elen drei Ritter der Familie der Herren von Bichelsee und Landsberg – auf der Seite der Habsburger – in der Schlacht von Morgar-ten. Infolge Finanzsorgen war Walter der IV. gezwun-gen, zuerst Ländereien und Leibeigene, im Jahre 1358 dann auch die Burg Bichelsee an Hermann den IV. von Landenberg-Greifensee zu verkaufen. Anno 1407 wurde die Burg Alt-Bichelsee durch die Appenzeller angezün-det, aber kurz darauf wieder aufgebaut. 1421 wurde die Burg, ebenfalls aus Geldproblemen, an das Kloster Fischingen verkauft. So bewohnte Hans Mettler, Arzt und Lehensmann von Fischingen die Burg. Nach und nach aber verfi el sie und ein Chronist schreibt im Jahre 1548 von einem «alt zerfallen Schloss». Die Burg diente danach als Steinbruch. Als im Jahre 1864 die Kirche neu gebaut und 1877 der Turm erhöht wurde, benutzte man die letzten Reste der Ruine als Baumaterial.

Burg Landsberg: Die Burg Landsberg wurde vonWalter dem I. von Bichelsee (1209-1267) um das Jahr 1250 erbaut. Heute liegt diese Burgstelle rund 100 m nördlich der Gemeindegrenze, auf dem Gemeindegebiet von Wängi. Die Burg wurde bereits im Jahre 1292, als Walter der II. von Landsberg (1260-1300) Besitzer der Burg war, durch Albrecht von Habsburg, einem Sohn von König Rudolf von Habsburg, zerstört und nicht etwa, wie oft erzählt wird, in den Appenzellerzügen 1407. Die Burgruine blieb noch bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts bestehen, bis sie als willkommene Steinlieferantin zum Bau des Schulhauses Tuttwil und des Restaurants Löwen in Eschlikon diente. Beim Hof Landsberg ob Ifwil befi ndet sich eine Höhle, die in früheren Jahrhunderten als einer der «Ofensteinbrüche» in Ifwil erwähnt wird. Damals wurden Sandsteinplatten zum Bau von Kachelöfen gebrochen.

Mittelalter

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Neuzeit

In früheren Jahrhunderten besass jedes Haus in der Gemeinde einen Kräutergarten, einen Garten zum Anbau von Gemüse, einen Baumgarten und ein Stück Hanfland. Gegen das freie Feld schlossen sich dann die eigentlichen Wiesen und Äcker an und in deren Gefol-ge Weide und Wald. Über Saat und Ernte, Art des Getreides, die Bearbeitung des Ackers bestimmten seit alters her die Flurgesetze. Die Flurordnung 1728 teilte das Ackerland der Gemeinden in drei gleich grosse «Zelgen»: die Korn- und Samenzelg mit Winterfrucht, die Haberzelg mit Sommerfrucht und die Brachzelg.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts hatte die Milchwirtschaft den Ackerbau weitgehend abge-löst. Die Käserei in Balterswil bezog gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Milch von 22 Landwirten mit insgesamt 65 Kühen. Viele Landwirte hatten nur zwei bis drei Kühe für den Eigenbedarf, der Grossteil der Milchlieferanten hatte fünf bis sechs Kühe. Waren es in den dreissiger Jahren in Bichelsee-Balterswil noch rund 150 melkende Bauern, so waren es im Jahr 1970 nur noch 76, 2000 noch 26 und 2009 zählten wir noch 23.

Hungersnöte 1770/71 und 1816/17 gingen auf schlechte Ernte und Absatzschwierigkeiten für Textilprodukte zurück. Sie bewirkten massive Teuerungen und sogar Engpässe in der Versorgung. Betroffen waren vor allem Heimarbeiter in der damaligen Baumwollindustrie. Das hat sich ab 1820 mit dem Aufstieg der Handstickerei schlagartig verändert. Viele Frauen verlegten sich auf das Sticken in Heimarbeit für Kaufleute aus St. Gallen und konn-ten so das karge Aufkommen ihrer in den Landwirtschaft tätigen Männer aufstocken.

In den Jahren 1827–50 hielt das maschinelle Zeitalter der Stickerei Einzug im Hinterthur-gau. Eine Stickmaschine ersetzte die Arbeit von rund vierzig Stickerinnen. Der Bauer steckte alles Geld in Stickmaschinen. Alte Webkeller wurden in Sticklokale ausgebaut, Bauernhäuser erhielten Sticklokal-Anbauten. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis nach dem Ersten Weltkrieg wurden Bauern zu Stickern. Viele Häuser in der Gemeinde um 1900 erbaut, weisen auf Sticklokale hin. Die Stickereistrasse in Balterswil ist ein Zeugnis der damals einsetzenden Industrialisierung mit der Stickerei Zürcher, deren Gebäulich-keiten heute anderweitig genutzt werden. In Bichelsee ist es die Firma Traxler Strickwaren, die im Jahre 2009 ihr 100-jähriges Bestehen feiern konnte.

Gegen Ende 1921 stürzte die Stickerei in der Ostschweiz in eine schwere Krise, die mit einigen kurzen Unterbrüchen bis 1935 anhielt. Zur Jahrhundertmitte sah es wieder zuver-sichtlicher aus. Mit leistungsfähigen Maschinen konnte die Talfahrt ausgebremst werden. Produktionsverlagerungen ins Ausland beendeten aber schliesslich weitgehend einen einst blühenden Industriezweig.

Eine WürdigungPfarrer und Dekan Johann Evangelist Traber (1854–1930) wirkte während 45 Jahren in Bichelsee als Seelsorger, Studentenvater, Chordirigent, Vereinsgründer und -leiter, Schul-mann und Erzieher, Journalist, Schriftsteller, ärztlicher Ratgeber, Bauherr und geschickter Handwerker. Am 21. Dezember 1899 fand im Schulhaus Balterswil die von ihm initiierte Gründungsversammlung des Spar- und Darlehensvereins Bichelsee-Balterswil nach dem System Raiffeisen statt. Am 1. Januar 1900 wurde sie als erste Raiffeisenkasse der Schweiz in Betrieb genommen. Bichelsee-Balterswil wird darum auch als Rütli der Raiffeisen-bewegung bezeichnet. Zwei Jahre später, am 25. September 1902, fand in Zürich die Gründungsversammlung des Verbandes Schweizerischer Raiffeisenkassen statt; Pfarrer Traber wurde zum ersten Verbandsdirektor und Kassier gewählt.

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Das Wappen von Bichelsee

zeigt auf rotem Grund eine weisse, in der Mitte waagrecht liegende Binde. Das Wappen wurde schon um 1200 von den Herren von Bichelsee benutzt, deren Stamm-burg oberhalb des Dorfes lag. Es ist ein einfaches Wappen, was auf das Alter hinweist. Sie dienten ursprünglich als Schlacht-Erken-nungszeichen.

Das Wappen von Balterswil

ist eine Neuschöpfung und weist auf blauer Grundfarbe drei weisse Ringe auf. Der weisse waagrechte Bindenschild weist auf die Herren von Bichelsee hin, die ursprünglich die Vogtei über das Dorf besassen. Die Ringe sind aus dem Wappen der Herren von Landenberg-Grei-fensee entlehnt. Die Farben sind die des Klosters Fischingen, das die Niedergerichtsrechte bis 1798 behielt.

Gemeinde-Logo

Mit der Gründung der Politischen Gemeinde Bichelsee-Balterswil 1996 präsentiert sich die Gemein-de – einem allgemeinen Trend folgend – mit einem von Peter Rottmeier gestalteten Gemeinde-Logo. Es zeigt den Bichelsee, ein-gebettet in einen Hügelzug und in aufstrebender Richtung zwei Fel-der mit den Farben der bisherigen Ortsgemeinden Bichelsee in Rot und Balterswil in Blau. Das Logo wird heute vielfältig genutzt und so schmücken an festlichen Tagen moderne Flaggen das Ortsbild.

In der Helvetischen Republik von 1802 wurden, ausgelöst durch die Eroberung der Eidgenossenschaft und Befreiung des Thurgaus durch Napoleon, mit der Schaffung von Munizipalgemeinden klare Ver-waltungseinheiten geschaffen. Bis 1995 blieb ein Nebeneinander der Ortsgemeinden Bichelsee und Balterswil und der Munizipalgemeinde Bichelsee bestehen.

Während die Ortsgemeinden primär für die Belange der Ortsplanung, des Hoch- und Tiefbaus, sowie der Versorgung und Entsorgung zustän-dig waren, führte die Munizipalgemeinde Steueramt und Einwohnerkon-trolle und betreute das Sozial-, Gesundheits- und Sicherheitswesen.

Zur Ortsgemeinde Bichelsee zählten auch die Weiler Höfl i und Nieder-hofen, Niederwies, Loh, Itaslen (welches noch bis 1812 selbstständig war, da es zuvor dem Amt Tannegg angehörte) und die Streusiedlungen in den Höhen des Haselbergs und des Steiger Pirgs. Die Ortsgemeinde Balterswil umfasste seit 1812 auch den Weiler Ifwil, sowie die Höfe in der Zielwies und der Lochwies, welche bis 1843 noch Bichelsee zugehö-rig war.

Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger waren bis 1996 politisch arg gefordert, hatte doch jedes Gebilde seine eigene Versammlung und eine eigenständige Führungsstruktur mit Verwaltung: Munizipalgemeinde Bichelsee, Ortsgemeinde Bichelsee, Ortsgemeinde Balterswil, Oberstu-fengemeinde Lützelmurg, Primarschulgemeinde Bichelsee, Primarschul-gemeinde Balterswil, Katholische Kirchgemeinde Bichelsee, Evangelische Kirchgemeinde Bichelsee.

Auf das Jahr 1996 wurde – der kantonalen Gesetzgebung folgend –die Politische Gemeinde Bichelsee-Balterswil gegründet, in welcher die Aufgaben der bisherigen Ortsgemeinden und der Munizipalgemeinde zusammengefasst wurden. Der letzte napoleonische Zopf wurde damit abgeschnitten. 2002 folgte auch die Zusammenlegung der Schulgemein-den zur Volksschulgemeinde Bichelsee-Balterswil.

In unserer Gemeinde wird mitdeutschen Jasskarten getrumpft. Im

� urgau spielt man aber auch mitfranzösischen Karten. Louis Napoléon,

der spätere Kaiser Napoleon III.wuchs bei seiner Mutter Hortense deBeauharnais auf Schloss Arenenberg

oberhalb Ermatingen am Unterseeauf und kehrte auch später immerwieder zurück. Im Umkreis seiner

Ausritte am Untersee und immittleren � urtal huldigte männiglich

obrigkeitsergeben dem Kaiser mitHerz, Schaufel, Kreuz und Eggen.

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Bichelsee-Balterswil ist eine Grenzgemeinde zum Kanton Zürich. Mit dem Kontakt über die Kantons-grenze hinaus tat man sich früher schwer. Schon immer bestanden aber doch gute Kontakte zur zürcherischen Nachbargemeinde Turbenthal. Seel-matten gehört auch heute noch zur evangelischen Kirchgemeinde Bichelsee. Vor 1838 waren es auch die Einwohner von Sitzberg. Zur Gesamtschule Steig im «Pirg» unserer Gemeinde gehörten bis zu deren Auf-lösung 1972 auch die Kinder der zürcherischen Höfe Rengerswil und Schürli. Wir teilen mit der Gemeinde Turbenthal den Bichelsee – die Badi liegt auf zürche-rischem Boden.

Heute sind es wirtschaftliche Interessen, die Gren-zen überwinden. So bezieht der Meisterkäser Alois Kappeler seine Milch auch aus Landwirtschaftsbe-trieben aus unserer Gemeinde. Die Raiffeisenbank am Bichelsee reicht heute von Eschlikon über Bichelsee-Balterswil bis weit ins Tösstal hinein. Zuwanderung und Mobilität haben wesentlich dazu beigetragen, die Kantonsgrenze beinahe zu vergessen – wenn da der liebe Kantönligeist nicht wäre!

Der See – Kleinod und Erholungsraum

Eine imaginäre Sprachgrenzeverläuft über den Bichelsee.

Es mag in der damaligen Grenz-legung zwischen den Grafschaften

Toggenburg und Kyburg begrün-det sein, dass sich die Dialekte

vor und ennet dem See bisheute deutlich unterscheiden.In unserer Gemeinde wird ein

klarer � urgauerdialekt und inSeelmatten ein breites «Züri-

tütsch» gesprochen.Ein eigenartiges Phänomen bei

off enem Gelände hin durchsNeubrunnertal, das sich

wiederum in der weiten Ebenezwischen Elgg und Aadorf zeigt und sich dann entlang der Kan-tonsgrenze Richtung Schaff hau-

sen immer mehr verliert.

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Die Lützelmurg

Quellgebiet der Lützelmurg – der kleinen Murg – ist der südliche

Hang ob Bichelsee mit den Quellen in Steig und Brenngrütti – und

nicht etwa der Bichelsee. Erst seit 1848 hat der See einen künstlichen

Abfl uss, der Seebach, bis zum Lützelmurgknie im Furt. Vorher

reichte das Sumpfl and um den See bis gegen das Dorf Bichel-

see. Die Lützelmurg durchfl iesst Bichelsee, Balterswil und verlässt unsere Gemarchungen unterhalb

Ifwil Richtung Guntershausen. Weiter fl iesst sie durch Aadorf und

bei Matzingen in die Murg, bei Frauenfeld in die � ur, bei Ellikon

in den Rhein und bei Rotterdam in die Nordsee.

Der Bichelsee hat seine eigene Ge schichte. Er wird mehrheitlich

durch Grundwasser gespiesen, seine grösste Tiefe wurde mit

9 Meter ausgelotet.Der Bichelsee – und eigentlichist es nur das Wasser und die

darin schwimmenden Hechte–ist im Privatbesitz der Johann Kindlimann AG, Winterthur.

Ursprünglich Eigentum der Burgherren von Bichelsee, wurde

er durch die staatliche Kloster-verwaltung verkauft an einen

Spinnereibesitzer in Aadorf.Salomon Kindlimann als Eigen-

tümer verkaufte später die Fabrik, behielt aber den See. Dieser diente der Spinnerei als Speicherbecken. Beim «Fallehüttli» unterhalb des

Sees kann das Niveau des Sees heute noch reguliert werden. Das

Wasser wurde in Aadorf in einem Kanal von der Lützelmurg ab-

gezweigt und nach der Nutzung wieder in den Bach geleitet.

Wasserratten, Sonnenanbeter und Naturfreunde geniessen zusammen mit vielen Ausfl üglern den Bichelsee, ein Naturbad mit weichem Moorwasser von bester Qualität. Von Baumgruppen und einem Schilfgürtel umsäumt blü-hen Seerosen. Der Blick schweift zu den dunklen Wäldern in eine anmutige Landschaft und auf der nördlichen Seeseite spiegelt sich gar der Säntis auf dem ruhigen Gewässer.

Das Strandbad am Bichelsee wird von der Badegenossenschaft Bichelsee betrieben. Viele Einhei-mische sind grenzüberschreitend Mitglied der Genossenschaft und identifi zieren sich damit mit dem See und seiner naturgeschützten Umgebung. Eine gute Infrastruk-tur mit Kiosk und Verpfl egungs-angebot steht den Badenden zur Verfügung und lädt Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu einem erfrischenden Bad – auf eigene Verantwortung – ein.

Die Anfahrt mit dem öffentlichen Verkehr erfolgt mit dem Postauto von Bichelsee nach Turbenthal bis zur Haltestelle Bichelsee-Strand-bad. Ein Veloweg führt am See vorbei und für Autofahrer stehen Parkplätze zur Verfügung. Auch einladende Wanderwege führen bis zum See.

Und vielleicht gelingt es den Behörden grenzüberschreitend in naher Zukunft einen Wanderweg rund um den See zu gestalten.

Ein Naturschutzgürtel rund um den Bichelsee lässt den Amphi-bien und Wasservögeln einen geschützten Raum, um sich wohl zu fühlen. Darum wird auch von den Badegästen respektvoller Umgang mit Tieren und Pfl anzen erwartet. Im Vorfrühling, wenn an ersten warmen Regentagen die Frösche, Kröten und Salamander vom nahen Wald über die Haupt-strasse zum See auf Wanderschaft gehen, ist für Autofahrer Rück-sichtnahme geboten. Es werden Amphibienzäune aufgestellt und Schulkinder und Naturfreunde sammeln frühmorgens die Tiere ein und bringen sie über die Stras-se zu ihren Laichplätzen. Gelebter Naturschutz!

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In jener Zeit lebte in einem stillen Waldtale im hintern Thurgau eine einfache, brave, arme Frau, die schon in frühen Jahren Witwe geworden war und als einziges Erbe und Gut einen prächtigen Eichenwald besass mit grossen, starken Bäumen und reichen Pilz- und Erdbeerschlägen, wo sie manchmal eine reichere Zutat für ihren ärmlichen Tisch fi nden konn-te. Man begegnete ihr oft auf den stillen, moosigen Pfaden, wenn sie Tannzapfen und abgefallenes Holz zusammensuchte oder auch die reifen Haselnüsse aus den Büschen holte, immer freundlich und glücklich; ein altes, zufriedenes Mütterlein, vor dem die Hasen und Rehe, sogar der Kuckuck, nicht mehr die Flucht ergriffen. Wenn es immer so geblieben wäre!

Aber da hauste in der Nähe in seiner alten Burg ein griesgrämiger, hab-gieriger Ritter, über den man unter dem Volke allerlei Dunkles munkelte. Oftmals am Tag trat er ans Fenster und spähte hinüber, wo die wunder-baren Waldbäume der Witwe rauschten. Und er schaute lange hinüber. Und in seinem dunklen Sinn hakte sich der Gedanke fest: «Diesen Wald musst du haben, koste es was es wolle!» So dachte er und trat eines Mittags, als die Witwe in ihrer ärmlichen Küche vor einem Topf Suppe sass, einen langen, dunklen Schatten werfend, herein. Er tat der er-schrockenen Frau seine Absicht kund, ihren Wald zu kaufen. Das arme Frauchen zitterte sehr und stotterte auch in ihrer Aufregung: aber was sie sagte, klang eindeutig, entschieden und unmissverständlich; denn sie wollte den Wald nicht geben, um alle Schätze der Erde nicht, war er doch ein Erbstück ihres seligen Mannes, das sie in Ehren halten wollte. Das hatte der Ritter wohl nicht erwartet, er erblasste vor Wut, knirschte mit den Zähnen, und ohne ein Wort zu sagen, aber das Herz voll wüster Gedanken, stürmte er auf seine Burg zurück. Mit dunklen Ahnungen blieb die Frau zurück, und unruhigen Gemütes trippelte sie durch ihren lieben Wald, da und dort vor einem Farnkraut, einem Fliegenpilz, einem Haselbusch, einem glucksenden Wässerlein, oder einem Busche stehen bleibend, als wollte sie mit ihnen sprechen und ihr schweres Herz vor ihnen ausschütten, denn ihr ahnte gar Schlimmes.

Und sie hatte wohl recht; denn gleichen Tags befahl der Ritter den Amtsmann zu sich aufs Schloss. Und es war damals schon so, dass jedermann tun musste, was die Stärkeren befahlen. Mit einigen wilden Drohungen und einem Haufen Geld, das er ihm versprach, brachte er den Amtsmann so weit, dass er ein falsches Schriftstück aufsetzte, worin zu lesen stand, dass der Wald schon vor alter Zeit zum Besitz des Schlosses gehört habe. Er siegelte die Urkunde und versah sie mit seiner Unterschrift. Es war ein trüber Tag.

Als die arme Witwe von diesem abscheulichen Betrug vernommen hatte, wurde sie ganz still. Das Lächeln schwand aus ihrem Gesicht, ein bitterer Zug wuchs um ihren Mund und in ihre Augen trat ein harter Glanz. Sie stand an diesem Abend in ihrem schwarzen Kleid am Fenster, lauschte dem Gesang der Vögel aus den Bäumen, hörte das Rauschen und Plau-dern der Äste und Blätter mit dem Wind und langsam fl oss eine Träne über ihre Wangen herunter. «Nein, niemals sollst du dort drüben diesen Wald erhalten!»

Die Sage vom Bichelseenacherzählt von Dino Larese im Sagenbuch: Der Ring im Fisch

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«O Herr Gott», fl ehte sie inbrünstig und sah hinauf zum Himmel, wo die ersten Sterne fl immerten, «eh du den Wald in diese schmutzigen Hände übergehen lässt, lass den Wald mit allem Getier und allen Pfl anzen von dieser Erde verschwinden, Herr Gott!» In der Nacht aber zog ein Unwet-ter herauf, wie sie es in jener Gegend noch selten erlebt hatten. Es dau-erte nicht lange; aber es war, als griffen mächtige Hände mit unsäglicher Gewalt in den Wald hinein und zerdrückten alles, es krachte, splitterte und donnerte, Blitze zischten durch die Schwärze und ein Wind heulte um die Ecken, dass die Häuser bis in den Grund hinunter bebten. Alle blieben wach in dieser Nacht und beteten in ihrer Herzensangst. Am an-deren Morgen fl üsterten und munkelten die Nachbarn miteinander, denn vieles war geschehen in dieser bangen Nacht. Dort, wo der Wald der Witwe gestanden war, breitete sich ein weiter, blaugrün schimmernder See aus, aus dem noch einzelne Tannenwipfel in stummer Trauer ragten. Und vom Ritter erzählte man sich, er wäre mitten in der Nacht in wilder Hast auf und davon geritten ins Unwetter hinein. Und da man später nie mehr Kunde von ihm vernahm, fl üsterte man gar Schlimmes über sein seltsames Verschwinden.

Der See aber blieb und ruht heute noch in stillem Frieden zwischen den Waldhügeln des hinteren Thurgaus. Und wenn nicht einige Fischer später erzählt hätten, ihre Netze hätten sich oftmals noch im Astwerk der Bäu-me verfangen und wären zerrissen und zerfetzt aus der Tiefe getaucht, so wüsste man wohl heute nicht mehr so genau, wie der Bichelsee entstanden ist.

Eine andere Sage erzähltfolgende Geschichte:

An der Grenze zur Grafschaft Kyburg lag die Burg Neu-Bichelsee.

Nicht weit von der Burg zwischen Wiesen und Feldern liegt der schö-

ne Bichelsee. Über diesen See soll einst eine Kette, von der heutzutage keine Spur mehr vorhanden ist, bis zur Burg Haselberg auf jenseitigem

hohen Berg gezogen gewesen sein, welche einem Eichhörnchen als

Brücke diente, um in gefahrvollen Zeiten Briefe von einem Burgherrn

zum andern zu tragen.

Die Sage vom Teufelsofen erzählt von einem Kräutermännchen, das im Chienberg unterwegs war und

sich in einen Zank mit dem Teufel einliess, der das Männchen kurzer-

hand in das sich öff nende Höllen-loch hinab stiess. Gelegentlich hört

man das Männchen heute noch jammern und der Teufel wetzt an den Nagelfl uhfelsen seine Hörner.

In der Sage vom Hackenbergtreibt eine Diebesbande und ein

Bär ihr Unwesen.

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Strassennetz:

Von Bichelsee-Balterswil aus erreicht man die Autobahn A1 in Sirnach oder in Aadorf in wenigen Minuten und von dort Zürich wie St.Gallen, je nach Verkehrsauf-kommen, in einer guten halben Stunde. Für die Autofahrt nach Rapperswil oder Kreuzlingen/Kon-stanz werden auf Hauptstrassen rund 45 Minuten benötigt.

Distanzen in km auf dem Strassennetz:

4 Eschlikon 10 Wil 40 St.Gallen 15 Frauenfeld Spital 21 Winterthur

41 Flughafen Zürich 10 Turbenthal

Mitten im Grünen und doch zentral gelegen

Bichelsee-Balterswil ist durchden öff entlichen Verkehr gut

erschlossen und liegt verkehrs-technisch im Zentrum der

Nordostschweiz.

Regionalverkehr Bahn und Bus

Montag bis Freitag gilt zwischen Wil und Winterthur (S35) von 5–20 Uhr der Halbstundentakt. Samstag

und Sonntag fahren die Züge im Stundentakt. In Winterthur und Wil bestehen gute Anschlüsse in alle

Richtungen der Schweiz oder ins Ausland. Auch wenn die Eisenbahnstrecke Zürich–St.Gallen mitten durch

die Ortschaft Ifwil führt, befi ndet sich die nächste Bahnstation in Eschlikon ausserhalb der Gemeinde-

grenze. Diese ist von den Zentren von Balterswil und Bichelsee zwei, respektive drei Kilometer entfernt. Die Gemeinde ist jedoch gut mit dem Bus ans öffentliche

Verkehrsnetz angeschlossen. Bichelsee, Balterswil, Ifwil und Itaslen werden mit dem Bus von WilMobil

bedient, welcher die Strecke Wil-Eschlikon-Bichelsee-Dussnang (Linie 735) befährt. Ab Bichelsee verkehrt

in Richtung Turbenthal ein Postauto im Stundentakt.

«Die Anbindung der Gemeindean den öff entlichen Verkehrwar für uns kein Kriterium;

ein etwas längerer Arbeitswegist kein Hindernis.»

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Doppelstock-Intercity unterwegsvon St.Gallen nach Genf über Ifwil –Und wie war es denn früher?

Bis Anfang des 19. Jahrhunderts führten die Verbin-dungswege zwischen den Ortschaften am Rand oder im Abstand zu den Rietgebieten, auch wenn dadurch Höhenunterschiede zu bewältigen waren. So führte die Verbindung von Balterswil Richtung Eschlikon bis 1849 über die Zielwies, jene von Ifwil nach Eschlikon bis 1866 über Herdern, Itaslen war von Bichelsee aus über die «alte Landstrasse», wie sie heute genannt wird, zu erreichen und wollte man von Bichelsee nach Balters-wil, führte der offi zielle Weg über den Kreuzberg. Verkehrstechnisch standen Bichelsee und Balterswil seit jeher etwas im Abseits. Die Postroute Winter-thur–St.Gallen führte, um die Moorgebiete umgehen zu können, von Aadorf über die Tuttwiler Höhe nach Münchwilen. Auch bei der Planung der Eisenbahn-linie Winterthur–St.Gallen Mitte des 19. Jahrhun-derts waren es, nebst lokalpolitischen Interessen, die schwierigen Untergrundverhältnisse der Rietgebiete, welche die Verantwortlichen von einer Linienführung über Bichelsee-Balterswil absehen liessen. Auch einem Bahnhof bei Ifwil, welcher sich kurzzeitig im Gespräch befand, wurde ein solcher zwischen Eschlikon und Wallenwil vorgezogen. Die Eröffnung der Eisenbahnli-nie Winterthur–St.Gallen im Jahr 1855 brachte deshalb für Balterswil und Bichelsee einstweilen keine grossen Änderungen. Ab Anfang des 20. Jahrhunderts war sie jedoch nicht nur für den Transport von Stickereigütern wichtig, sondern brachte auch die ersten Pendler in die Industriebetriebe nach Winterthur und Wil.

Ungefähre Zeitmit dem öff entlichen Verkehr in Minutengerechnet nach:

10 Eschlikon SBB 25 Wil 60 St.Gallen 60 Frauenfeld Spital 35 Winterthur 55 Zürich 45 Flughafen Zürich 20 Turbenthal

...und so mag es 1855ausgesehen haben,

als die erste Eisenbahnzwischen Winterthur und

Wil unterwegs war.

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AnfängeMathias Trachsler amtet 1663-1680 als vermutlich erster Schulmeister in Balterswil. 1682 wird die erste (reformierte) Schule von Bichelsee in der Steig gegrün-det. 1731 entstand in Balterswil die neu eingerichtete katholische Pfarreischule von Bichelsee. Im Jahre 1784 kam eine Freischule dazu. In Bichelsee selber wurde ab Ende 18. Jahrhunderts eine katholische Schule betrieben. Auch Itaslen hatte gemäss Archivurkunden für kurze Zeit seine eigene Schule. Als Lehrer wirkten Handwerker, das Schule halten war eine nebenamtliche Funktion. Zwischen 1821 und 1847 fand der Schulun-terricht in Balterswil in zwei Räumen des Gemeinde-armenhauses statt. Danach diente bis 1879 das 1993 abgebrochene «Lehrerhaus» als Gesamtschulhaus. Schülerzahlen mit 100 waren darin keine Seltenheit.

Das 1864 erstellte Schulhaus in Bichelsee wurde 1894 für den Mehrklassenbetrieb umgebaut. 1905 von einem Brand heimgesucht, wurde das Schulhaus nach Plänen von Pfarrer Traber in der heutigen Gesamtform wieder aufgebaut. Weitere Umbauten folgten in den Jahren 1949, 1972 und 2007. 1992 erfolgte der Anbau von Schul- und Kindergartenräumen im nördlichen Teil der Landhaus-Liegenschaft. Das monumentale Gebäude im Ortszentrum wurde zu Ehren des Raiff-eisengründers im Anschluss ans Jubiläumsjahr 1999 zum Traber-Schulhaus.

Von 1859 bis 1908 gehörte auch Wallenwil zur Schul-gemeinde Balterswil. 1879 bezog die Oberschule einen Neubau (heutiges Sekretariatsgebäude), während die Unterschule im alten Schulhaus verblieb. Ein weiterer Neubau in Balterswil wurde 1952 bezogen. Dieser musste jedoch bereits 1995 wieder dem Neubau der heutigen Turnhalle weichen. Im selben Jahr konnte das neue Primarschulhaus Rietwies eingeweiht werden.

SekundarschuleDas Problem der Sekundarschule in der Munizipalge-meinde Bichelsee wurde erstmals in den Zwanziger-jahren aktuell. Die Sekundarschüler mussten nämlich bis dato den Weg nach Dussnang oder nach Eschlikon antreten, währen die Oberschüler vor Ort unterrichtet wurden. Eine neue Sekundarschule in Bichelsee sollten damals fällige zusätzliche Lehrerstellen in Dussnang und Eschlikon überfl üssig machen. Die damals exis-tierenden drei Schulgemeinden Balterswil, Bichelsee und Steig richteten ein gemeinsames Begehren an den Grossen Rat, welcher dieses jedoch grossmehr-heitlich ablehnte. Kurz nach dem 2. Weltkrieg wurden erneut Gespräche aufgenommen, welche vorerst darin fruchteten, dass 1960 die Schulgemeinden Balterswil, Bichelsee und Steig zusammen mit Wallenwil einen Abschlussklassenkreis gründeten.Im Jahre 1970 wurde ein Zweckverband (ohne Wallen-wil) gegründet, welcher ab Sommer 1973 den Betrieb im Schulzentrum Lützelmurg für die Realschule und ab Frühling 1974 für die Sekundarschule aufnahm.

Unsere Schulen

Weil die Hofbauern im Pirg der Rekatholisierung weniger zugänglich

waren als die Dorfbewohner im Tal, befanden sich die reformierten

Schulen im Kirchkreis Dussnang-Bichelsee nicht in den Dörfern,

sondern auf den Höfen draussen … Die reformierten Schulbürger im

Tal der Lützelmurg verlangten das neue Schulhaus in der Ebene unten,

mehr im Zentrum der Gemeinde. Der Erziehungsrat entschied aber

im Rekursverfahren zu Gunsten des schülerreichen Pirg, für Steig. Hier

wurde im Jahre 1818 mit staatlicher Hilfe ein kleines Schulhäuschen mit

den dringendsten Räumen erstellt: Ein Schulzimmer, eine kleine Küche und ein Schlafzimmer für den Leh-rer. Der durch die Abgeschiedenheit

der Schule bedingte häufi ge Leh-rerwechsel wurde durch das Fehlen

einer Lehrerwohnung verschärft.

Page 17: Bichelsee-Balterswil

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VolksschulgemeindeEin neuer Meilenstein wurde im Jahre 2002 gesetzt. Die Primarschulgemeinden Balterswil und Bichelsee gründeten zusammen mit der Oberstufengemeinde die Volksschulgemeinde Bichelsee-Balterswil. Rund 350 Kinder vom Kindergarten bis zur Sekundarschule besu-chen heute die verschiedenen Stufen der Volksschule. Durch den möglich gewordenen Schülerausgleich werden ausgeglichene Klassengrössen an den Kinder-gärten im Landhaus in Bichelsee und am Hackenberg in Balterswil, sowie an den Primarschulen Rietwies in Balterswil und Traber in Bichelsee angestrebt. Das inte-grative System ermöglicht auch teilleistungsschwache und besonders begabte Schüler vor Ort adäquat zu beschulen.

Die Sekundarschule Lützelmurg unterrichtet seit 2009 in fünf alters- und niveaugemischten Klassen. In dieser sogenannten Mosaik-Sekundarschule werden Schüle-rinnen und Schüler in ihren Stärken gefördert und in ihren Schwächen unterstützt, indem ein grosser Teil des Unterrichts konsequent individualisiert erfolgt. Die Jugendlichen erleben in ihrer Oberstufenzeit verschie-dene Rollen aus immer wieder neuen Perspektiven, was viele soziale Vorteile mit sich bringt. Es gibt Berei-che, z.B. Fremdsprachen, wo Schülerinnen und Schüler besser in möglichst homogenen Gruppen gemeinsam lernen. Diese Bereiche werden an der Mosaik-Sekun-darschule in einem fl exiblen Kurssystem unterrichtet.

An der Sekundarschule werden die Jugendlichen auf die weiterführende Ausbildung vorbereitet. So werden spezielle Kurseinheiten als Vorbereitung für die Mittel-schulen angeboten und die Berufsfi ndung wird inten-siv unterstützt. Seit der Eröffnung der Kantonsschule Wil besuchen pro Jahrgang 2 bis 5 Gymnasiasten aus Bichelsee-Balterswil diese weiterführende Schule.

Heute bieten sämtliche handwerklichen, sozialen und Verwaltungsberufe eine Berufsmittelschule an, welche berufsbegleitend oder in Vollzeit im Umkreis von 30 Kilometern absolviert werden kann. Aus den letzten fünf Abgangsjahrgängen entschieden sich fast 40 Prozent der Jugendlichen für eine handwerkliche Lehre, jeder bzw. jede Siebte begann eine kaufmännische Lehre oder eine Lehre im Detailhandel, sieben Prozent entschieden sich für einen Beruf im Sozialbereich, 10 Prozent für eine weiterführende Schule und bei rund 15 Prozent war der Berufsweg noch nicht ganz geklärt, weshalb sie zum Beispiel ein Zwischenjahr oder ein 10. Schuljahr einschalteten.

«Die Gemeinde biete einegute Schule mit relativ gefahr-

losem Schulweg und allgemeineine kinderfreundliche

Umgebung.»

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Leben in der Gemeinschaft

Wer unsere Gemeinde als Wohn- und Lebensmittelpunkt wählt, hat ver-schiedene Gründe und Bedürfnisse. Einige wollen ungestört Ruhe fi nden in ländlicher Umgebung. Dazu drängt sich die friedliche Hügellandschaft des Tannzapfenlandes geradezu auf. Andere wollen eingebettet und getragen sein im neuen Umfeld. Sie wollen dazu gehören und Teil der Gemeinschaft sein. Auch dazu bieten sich vielfältige Möglichkeiten.

Kirchgemeinden – ein Blick zurück

Die Existenz eines ersten Nikolaus-Kirchleins und einer Pfarrei zu Bichelsee ist seit dem Jahre 1275 bezeugt. Unter Führung des Klos-ters Fischingen, das die Gemeinde bis 1769 kirchlich versorgte, wurde Bichelsee 1529 reformiert, ab 1542 aber wieder rekatholisiert. Die Kirche wurde 1864–65 in neugotischem Stil gebaut, der Turmbau geht zurück ins Mittelalter. 1959 wurde die evangelische Kirche an der Auenstrasse eingeweiht. Bis dahin diente das Gotteshaus beiden Religionen und hatte als Kuriosum zwei nach Konfessionen getrennte Kanzeln. Die St.Blasius-Kirche wurde in den Jahren 1963/65 erweitert und total renoviert.

Katholische Kirchgemeinde St.Blasius

Die Pfarrei liegt innerhalb der Grenzen der politischen Gemeinde Bichel-see-Balterswil und zählt rund 1200 Mitglieder. Die Pfarrei gehört zum Dekanat Fischingen und ist dem Bistum Basel zugehörig. Pfarramt, Ge-meindeleitung und Sekretariat befi nden sich im Pfarrhaus. Die Traber-stube und verschiedene Räume sind für kirchliche und andere Anlässe im Pfarrhaus untergebracht. Vor dem Pfarrhaus erinnert ein Brunnen mit einer Gedenktafel an Dekan Johann Evangelist Traber, dem Raiffeisenpi-onier der ersten Stunde. Die Pfarrei Bichelsee bildet seit 1997 zusammen mit der Pfarrei Dussnang einen Seelsorgeverbund. Zukünftig wird eine verstärkte Zusammenarbeit im Pastoralraum Au–Bichelsee–Dussnang–Fischingen in die Wege geleitet.

Evangelische Kirchgemeinde

Bichelsee ist mit über 900 Gemeindegliedern eine der sechs evangeli-schen Kirchgemeinden im Hinterthurgau. Sie umfasst das Gebiet der Politischen Gemeinde Bichelsee-Balterswil und das zürcherische, hinter dem Bichelsee liegende Seelmatten. Die Kirchgemeinde Bichelsee teilt seit der Reformationszeit das Pfarramt mit der Kirchgemeinde Dussnang, wo auch das Pfarrhaus steht. Beide Kirchgemeinden arbeiten in Diakonie und Sekretariat eng zusammen und führen zum Teil Veranstaltungen gemeinsam durch.

Seit 2005 steht das bei der evangelischen Kirche erbaute Kirchgemeinde-haus Auenwies für vielfältige kirchliche und andere Anlässe zur Verfü-gung. Anlässe, Veranstaltungen und Gottesdienste werden im Kirchen-boten, in der Thurgauer Zeitung und im Internet publiziert.

Balterswil ist ein Dorf ohneKirche und gehörte kirchlich stets

zu Bichelsee. Wenn zu Silvesterin Balterswil trotzdem ein Glöck-

lein das neue Jahr einläutet,so begrüsst alljährlich die kleine

Fabrik-Glocke der ehemaligen Firma Walter das neue Jahr.

Während der Kirchenrenovation1963/65 stellte die Firma Walterin Balterswil Räumlichkeiten als

Notkirche zur Verfügung, natürlichmit einem Glöcklein.

Page 19: Bichelsee-Balterswil

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«Wir fühlten uns schnellwohl in der Gemeinde und wollen

hier alt werden.»

«Durch die eigenen Kinder und dieNachbarschaft fi ndet man schnell

Zugang und soziale Kontakte.»

Wanderwege:

Unsere Gemeinde liegt in einer voralpinen natur-nahen Landschaft. Wir liegen am Tor zum Tann-zapfenland und rund um unsere Dörfer bietet sich eine Vielzahl an Wanderwegen durch Felder, Fluren und Wälder an. Sie laden ein für kürzere und längere erholsame Spaziergänge. Entsprechende Orientie-rungshilfen und Wandervorschläge sind auf der Gemeindekanzlei erhältlich:

Eine Wanderkarte mit Ortsplan ist 2007 neu aufge-legt worden und auf der Gemeindekanzlei erhältlich oder kann als pdf-Datei auf der Gemeinde-Homepage www.bichelsee-balterswil.ch herunter geladen wer-den.Dort ebenfalls erhältlich ist die Faltbroschüre «Bichelsee-Besonderheiten», eine Beschreibungeiner dreis sigminütigen Dorf-Wanderung zu sieben baulichen Besonderheiten von Bichelsee.

Bichelsee-Balterswil verfügt über acht attraktive, markierte Rundwanderungen und drei Helsana trails.Auf der gemeindeeigenen Wanderkarte sind sie speziell gekennzeichnet.

Freizeitangebote

«In der nahen Umgebungbestehen viele Möglichkeiten für

Freizeitaktivitäten und denAusgang. Besonders attraktiv sind

die Spazier- und Radwege direktvor der Haustür.»

Radwege:

Parallel zu den Autostrassen ist die Gemeinde durch gut ausgebaute Radwege und asphaltierte Neben-strassen erschlossen. Im Übrigen liegt Bichelsee-Balterswil an der «Mittelland-Route», der nationalen Radroute Nummer 5 von Lausanne nach Romanshorn und ist Ausgangspunkt der kantonalen «Huggenber-ger-Route» nach Frauenfeld.

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«Für Zuzüger ohne Kinderbietet das ausgesprochen

rege Vereinsleben vieleMöglichkeiten, sich schnell

in der Gemeinde zuintegrieren.»

Seit 1901 gibt es die «Chocolatsde Villars» in Fribourg und

seit den 30-er Jahren steht amSonnenhang zwischen Ifwil und

Eschlikon die Villars-Kuh alsWerbung für die vorbeifahren-

den Zugsgäste. Weil sie aberden reglementarischen Abstand

für Werbefl ächen an Kantons-strassen nicht mehr entsprach,hätte sie eigentlich verschwin-

den müssen. Der vehementeWiderstand der Gemeinde und

ein weiser regierungsrätlicherEntscheid liess sie aber zur

Freude aller weiter grasen. Nurdas «Chocolat» im krausen

Haar fehlte zukünftig. Die Schoko-ladefabrik freute sich über die

Verbundenheit mit ihrer Firmaund spendierte eine süsse Über-

raschung für die Schulkinder.

Bichelsee-Balterswil – ein Tor zum Tannzapfenland. Ein überschaubarer, gemütlicher Ort, eingebettet in saftige Wiesen in der waldreichen Region des Hinter-thurgaus.Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf, mit Post, Bank und Arztpraxis, mit Kindergarten, Primar- und Sekundarschule in der Nähe sind für die Be-wohnerinnen und Bewohner vorteilhaft. Eine ruhige, sonnige Wohnlage zwischen Hacken- und Haselberg im Tal der Lützelmurg bis zum idyllischen Bichelsee mit herrlicher Landschaft im Tannzapfenland bürgt für eine gesunde Wohnqualität und Naherhohlung von besonderem Reiz.Trotz ländlicher Gegend sind die Städte Frauenfeld, Wil, St.Gallen, Winterthur, Zürich und Konstanz am Bodensee in weniger als einer Autostunde oder mit Bus und Bahn bequem erreichbar.

einkaufen und einkehren

Wir dürfen uns – trotz Grossver-teiler aller Gattung in nächster Nähe – freuen über ein reichhal-tiges Angebot für den täglichen Bedarf gleich vor der Haustüre.

Page 21: Bichelsee-Balterswil

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Wer aktiv werden will in der Gemeinschaft eines Ver-eins, einer Organisation oder in der Gemeinde, dem bietet sich ein reiches Angebot mit einem vielfältigen

Tätigkeitsfeld: Musik und Gesang, Sport- und Jugend-gruppen, Eltern und Familien, Senioren, politische

Parteien. Es sind tragende Elemente unserer Dorfkul-tur, unseres Zusammenlebens und sie helfen mit ihren

Aktivitäten, Veranstaltungen und Unterhaltungen dazu bei, dass wir uns in Bichelsee-Balterswil Zuhause

fühlen und eine Heimat fi nden.

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Vergleichen wir Flugaufnahmen, Karten und Pläne von einst und jetzt, so ist unschwer zu erkennen, dass sich aus zwei verschlafenen Hinterthurgauer Dörfern landwirtschaftlicher Prägung eine dicht bebaute Siedlung entwickelt hat. Verdichtete Angebote im öffentlichen Verkehr und die nahen Autobahnan-schlüsse in Sirnach und Aadorf machten unsere Region zu interessanten Alternativen zu stadtnahen Agglomerationen. Günstige Bodenpreise und eine fast schrankenlose Mobilität lösten einen Bauboom grösseren Ausmasses aus. Dazu bot die Gemeinde eine interessante Infrastruktur mit einem zunehmend günstigerem Steuerfuss. Das schulische Angebot vor Ort vom Kindergarten zur Oberstufe bis zu den Mittelschulen in Wil und Frauenfeld waren und sind auch heute Trümpfe, wenn die Frage um den Wohn-sitz ansteht.

In Bichelsee entstanden Mehrfamilienhäuser an der Auenstrasse; dann folgten Schlag auf Schlag Überbauungen im Quartier Ring-, Feld- und Schul-ackerstrasse, Häuserreihen an der Hauptstrasse, Quartiere an der Brenngrütti- und Burghaldenstrasse, am Keltenweg und Lützelrain und eine Siedlung im Sonnengutquartier. Die Überbauung Engi und Stein-wiesen streckte zusammen mit Industriebauten an der Gewerbestrasse die Hand deutlich aus Richtung

Der Landschaft Sorge tragen Balterswil und führte zusammen mit dem Schulzen-trum, einem Wohnblock und Gewerbebauten an der Hauptstrasse vorerst zu einer optischen Verbindung beider Dörfer. Neueren Datums sind die Quartierüber-bauungen an der Weberei- und Auenwiesenstrasse und in der Halgenmatt.

In Balterswil erweiterte die Baugenossenschaft ihr Wohnungsangebot zusammen mit einem Einfamili-enhaus-Quartier an der Wiedenstrasse im südlichen Dorfteil, während am gegenüber liegenden Hang an der Lohstrasse und im Lohacker, später an der Haldenstrasse ganze Quartiere von Einfamilien-häusern entstanden. Kreuzberg und Sonnenberg gehören zu den bevorzugten Wohnlagen und nach der Quartierplanung Sonnhalde folgte bald darauf die Umsetzung. Aktuell sind Mehrfamilienhäuser im Ebnet beim Schulzentrum, welche wie das Schulhaus von der Fernwärmezentrale bedient werden. In den Weilerzonen in Ifwil, Itaslen und Niederhofen wur-den sukzessive mögliche Lücken und Randzonen mit Einfamilien- und Reihenhäusern bebaut.

Beachtlich ist auch die Nutzung der Industrie- und Gewerbezone Richtung Osten. Immer wieder weisen Umnutzungen und Bauvisiere auf weitere Investitio-nen hin in der Hoffnung, dass mit der Umsetzung zu den rund 800 Arbeitsplätzen in der Gemeinde weitere Stellen angeboten werden können.

Flugaufnahme2008

Amt für Geoinformation

Luftaufnahme Bi-Ba

Ausgabedatum 19.06.2010

709'755

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MeterMassstab 1:30000

Die Benützung dieses Planes zu gewerblichen Zwecken und die Veröffentlichung

aller Art ist ohne Bewilligung des Amtes für Geoinformation des Kantons Thurgau

verboten. (RDAV-EJPD 09.09.1998)

Kartendaten: AV DM.01 Grunddatensatz

Copyright 2008 Amt für Geoinformation Kanton Thurgau

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Baugenossenschaft Balterswil

Damit der Abwanderung junger Leute aus dem Dorf entgegengewirkt werden konnte und die Industrie Ar-beitskräfte in Balterswil anzusiedeln wünschte, wurde 1959 von verantwortlichen Bürgern der Ortsge-meinde Balterswil die Baugenossenschaft Balterswil gegründet. Im Frühjahr 1960 zogen die ersten Mieter im Mehrfamilienhaus an der Bäumliackerstrasse ein. Es folgten weitere neun Mehrfamilienhäuser mit total 78 Wohnungen.

Güterzusammenlegung

Relativ spät, in den Jahren 1979 bis 1991 erfolgte in Bichelsee-Balterswil eine umfassende Güterzusam-menlegung, um durch Erbteilungen zerstückelte Wäl-der, Wiesen und Äcker wieder zu grösseren Einheiten zusammen zu legen. Landwirtschaftliche Gebiete wurden melioriert, Grundstücke zusammengelegt und neu aufgeteilt, um eine zweckmässige Nutzung zu ermöglichen. Der Seebach wurde tiefer gelegt, um Überschwemmungen im Riet zu verhindern. Durch die Entfl echtung von Wohn- und Landwirtschaftszo-nen entstanden landwirtschaftliche Siedlungen rund um unsere Dörfer. Zwischen 1983 und 1990 wur-den 31 Kilometer Flurstrassen – davon 8 Kilometer asphaltiert – und 23 Kilometer Waldstrassen gebaut, welche primär der Bewirtschaftung, aber auch für Freizeitaktivitäten der Bevölkerung dienen.

«Für uns gestaltete sichdie Haussuche ganz prag-

matisch: Wo fi nden wir einansprechendes Haus, wel-

ches unsere Finanzen nichtzu stark strapaziert.»

Amt für Geoinformation

Ausgabedatum 01.06.2010

709'898

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714'263

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0 200 400 600 800 1000

MeterMassstab 1:15000

Die Benützung dieses Planes zu gewerblichen Zwecken und die Veröffentlichung aller Art ist ohne

Bewilligung des Amtes für Geoinformation des Kantons Thurgau verboten. (RDAV-EJPD 09.09.1998)

Kartendaten: AV DM.01 Grunddatensatz

Copyright 2008 Amt für Geoinformation Kanton Thurgau

Zonenplan 2000

Amt für Geoinformation

Ausgabedatum 24.05.2010

709'898

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714'263

714'263

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0 200 400 600 800 1000

MeterMassstab 1:15000

Die Benützung dieses Planes zu gewerblichen Zwecken und die Veröffentlichung aller Art ist ohne

Bewilligung des Amtes für Geoinformation des Kantons Thurgau verboten. (RDAV-EJPD 09.09.1998)

Kartendaten: AV DM.01 Grunddatensatz

Copyright 2008 Amt für Geoinformation Kanton Thurgau

Sieg friedkarte 1885

Amt für Geoinformation

Ausgabedatum 24.05.2010

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Die Benützung dieses Planes zu gewerblichen Zwecken und die Veröffentlichung aller Art ist ohne

Bewilligung des Amtes für Geoinformation des Kantons Thurgau verboten. (RDAV-EJPD 09.09.1998)

Kartendaten: AV DM.01 Grunddatensatz

Copyright 2008 Amt für Geoinformation Kanton Thurgau

Sieg friedkarte 1945

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Technische Versorgung

Elektra Balterswil

Die Versorgung von Balterswil und Bichelsee mit elektrischer Energie begann 1905 mit der Gründung der Genossenschaft für elektrische Beleuchtung und Kraftabgabe. Der Strom wurde vom Flusskraftwerk Beznau bezogen. Bereits 1909 wurden in Balterswil die ersten 15 Strassenlampen montiert. Die elektri-sche Erschliessung von Ifwil und die Aufnahme ins Genossenschaftsgebiet erfolgten 1913. 1993 wurde die Eingliederung der Gebiete vom Loh bis zum Ha-selberg und 2005 von Itaslen abgeschlossen.

Elektra Bichelsee

In Bichelsee fanden sich 1908 Interessenten für elektrisches Licht und Kraft zusammen und begannen sogleich mit der Elektrifi zierung einzelner Liegen-schaften im Dorf. Anschlussgesuche aus der Lützel-weid, der Steig und erst 1925 auch von Gampf-Horn-Brenngrütti als eigenständige Korporation wurden berücksichtigt. Nachdem im strengen Winter 1962 die Zuleitung zwischen dem Klösterli und dem Horn heruntergerissen wurde, erhörte das kantonale EW die Bitte der Brenngrütter und erstellte eine Stark-stromzufuhr ab Rengerswil. Die 1912 gegründete Elektra Niederhofen-Höfl i wurde im Zuge des Kanali-sationsbaus 1993 in die Elektra Bichelsee aufgenom-men, 1999 folgten Itaslen und 2008 Brenngrütti.

Kabelfernsehen

1986 nahm sich die Elektra Balterswil mit dem Kabel-fernsehen einer neuen Aufgabe an. Anfänglich über eine private Signalquelle wurde das Signal ab 1990 von der Stadtantenne Wil übernommen – ab 1992 auch in Ifwil. Im Dorf Bichelsee werden die Signa-le des Kabelfernsehens durch die Firma Cablecom geliefert. In Itaslen und Höfl i-Niederhofen gibt es kein derartiges Angebot. Eine mögliche und auch sinn-gebende Vereinheitlichung des Angebotes innerhalb der Politischen Gemeinde und die Aktualisierung mit Glasfaserverkabelung wird noch einiges Kopfzerbre-chen bereiten.

Wasser und Abwasser

Ein Rinnsal, ein Bächlein oder aber eine hauseigene Quelle diente in alten Zeiten der Wasserentnahme. Höfe eines gleichen Einzugsgebie-tes schlossen sich zu Korporati-onen zusammen, legten in höher gelegenen Zonen eine Wasserfas-sung mit Resevoir an und freuten sich am frischen Wasser. Grund-wasserfassungen ergänzten die Wasserreserve. Die Sicherstellung von Löschwasser für die Brandbe-kämpfung erforderte einen ent-sprechenden Druck. Zunehmende Vorschriften, die kleine Korpora-tionen aus fi nanziellen Gründen und mangels kompetenter und williger Vorstandsmitglieder nicht mehr erfüllen konnten, führte zu weiteren Zusammenlegun-gen. Heute übernimmt das Werk Bichelsee-Balterswil die Sicher-stellung der Wasserversorgung.

ARA Lützelmurgtal

Die Gemeinde hat, mit Ausnahmen weniger Aussenhöfe, sämtliche Liegenschaften ans Entsorgungs-netz des Abwasserzweckverban-des Lützelmurgtal angeschlossen. Dieses leitet das Schmutzwasser zur Reinigung nach Aadorf. Die Gemeinde lässt in regelmässigem Turnus ihre Leitungen überprüfen und reinigen und lädt dazu jeweils auch die Liegenschaftsbesitzer ein.

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23Mit der Genossenschaft

Werk Bichelsee-Balterswilin die Zukunft

Am 26. Januar 2010 haben 13 Delegierte der Vorstände der Genossenschaft Elektra Balterswil, der

Genossenschaft Elektra Bichelsee, der Korpora tion Wasserversorgung Balterswil, der Korporation Dorf-

gemeinde Bichelsee sowie des Gemeinderatesdie Genossenschaft Werk Bichelsee Balterswil

gegründet.

Die Genossenschaft «Werk Bichelsee-Balterswil» sichert im Auftrag der Gemeinde ab 1. Januar 2011

die Versorgung mit elektrischer Energie undmit Wasser auf dem gesamten Gemeindegebiet.

Die Genossenschaft soll auch andere, allgemeine Bedürfnisse wie Datenübermittlung für Internet,

Television, Radio und Telefon in der Gemeinde abdecken.

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Während der Kriegsjahre wurdeim Winter angeordnet, am Morgen

in der Oberschule Bichelsee kein Licht zu machen. Lehrer Kappeler

übte dann mit den Schülern im Halbdunkel Kopfrechnen und

wenns dann halt immer noch nicht genug hell zum Schreiben war,

gings mit den Schülern hinaus insFreie zum Frühturnen.

Fernwärmenetz –Sinnvolle Investition in die Zukunft

Im Balterswiler Dorfkern betreibt die Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Sägerei Brühwiler seit 1990 eine Fernwärmeversorgung. 2005 sind zusätzli-che Liegenschaften im westlichen Dorfteil bis zum Schulzentrum Lützelmurg hinzugekommen. Dazu wurden Fernwärmezonen geschaffen, in welchen Anschlusspfl icht herrscht. 2009 wurde die Heizener-gie Bichelsee-Balterswil AG (hebbag) gegründet, eine Gesellschaft von EKT, Gemeinde Bichelsee-Balterswil und Aug. Brühwiler AG, welche nebst der Lieferung von Fernwärme auch Strom aus Holzabfällen produ-ziert. In diesem Zusammenhang wird die Fernwär-meversorgung bis an den Westrand von Bichelsee ausgebaut.

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Infrastruktur Entsorgung

Die Gemeinde liegt im Entsor-gungsgebiet des Zweckverbandes

Abfallverwertung Bazenheid (ZAB). Die Sammlung des Kehrichts in

den gebührenpfl ichtigen Säcken und Containern und von Sperrgut

erfolgt wöchentlich jeweils am Mittwoch. Möglich ist auch eine Direktlieferung von Abfällen und

Wertstoffen in die Bazenheider Anlage.

Mit den Gebühren werden auch die Separatsammlungen und die

Sammelstelle für Altglas (Trennung von Grün-, Weiss und Braunglas), Aluminium, Weissblech, Altöl, Alt-

kleider und Batterien fi nanziert. Die kommunale Sammelstelle befi ndet

sich an der Gewerbestrasse zwi-schen Bichelsee und Balterswil.

Zweimal jährlich erfolgt eine

Metallsammlung. Viermal pro Jahr sammeln Sekundarschülerin-

nen und -schüler im Auftrag der Gemeinde Papier und Karton und

fi nanzieren damit einen Teil des jährlichen Wintersportlagers.

Weiter bietet die Gemeinde jährlich rund sechs Termine für das Häck-

seln von Gartenabraum an und lässt zusammen mit der Gemeinde

Eschlikon in der Rietwies eine Kompostieranlage betreiben. Die

Lieferung von Grüngutabfällen und die Mitnahme von Frischkompost

sind für Einwohner von Bichelsee-Balterswil gratis.

RecyclingsammelstelleStandort an der Gewerbestrasse zwischen Bichelsee und Balterswil.Sammelstelle für Altglas, Weiss-blech, Aluminium, Haushaltbat-terien, Alttextilien, Schuhe und Pet-Flaschen.

Kompostierplatz RietwiesAnlieferbares Material:Rasenschnitt, Gras, Laub, Baum- und Gartenschnitt bis 12 cm ØRüstabfälle, Fruchtschalen, Kaf-feesatz, Kleintiermist, Topfpfl an-zen ohne Topf, Unkraut

Nützlich ist die offi zielle Abfall-agenda der Gemeinde, die allen

Haushaltungen zugestellt wird und im Internet auf der Gemeindeseite

herunter geladen werden kann.

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EGesundheit undsoziale Dienste

Gesundheit ist das höchste Gut eines Menschen. Ihm gilt es, Sorge zu tragen. Wer sich in Bichelsee-Balterswil niederlassen will, wird sich auch Fragen zur ärztlichen Versorgung überlegen. Mit zuneh-mendem Alter verdichten sich die Gedanken nach sozialen Diensten in der Gemeinde. Nützliche Kon-takte zeigen auf, dass wir gut ein-gebettet sind in einem vielfältigen Netz von Angeboten und Dienst-leistungen, die uns zur Verfügung stehen:

Mütter- und VäterberatungGemeinde-HebammePro Juventute Bezirk Münchwilen Babysitter-Vermittlung MahlzeitendienstPatientenfahrdienstPro Senectute BalterswilPro Senectute BichelseeRegionales Alterszentrum«Tannzapfenland» MünchwilenAlters- und Pfl egeheime in Aadorf und Eschlikon

Sozial-Beratungsstelle «Perspektive Thurgau»Münchwilen

Notfallnummern für Bichelsee-Balterswil

117 Polizei Notruf071 221 43 90 Polizeiposten Dussnang

118 Feuerwehr Notruf071 971 11 53 Feuerwehr-Kommandant

144 Sanitätsnotruf071 971 26 11 Arzt Bichelsee071 971 27 77 Zahnarzt Eschlikon052 723 77 77 Notfallpraxis Spital Frauenfeld079 698 31 13 Apotheke sonntags 8–19 Uhr

145 Vergiftung, Toxikologisches Institut

143 Seelsorge, Dargebotene Hand

071 977 14 55 Spitex (während der Geschäftszeit)071 973 99 70 Todesfall, Bestattungsamt (Gemeindekanzlei)

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Landwirtschaft, Industrie, Handel und Gewerbe

Bis weit ins 19. Jahrhundert lebten die Bewohner von Bichelsee-Balterswil weitgehend von der Landwirt-schaft und etwas Kleingewerbe. 1910 erreichte die Stickereiindustrie ihren Höhepunkt, in den Zwanzi-ger- und Dreissigerjahren den Zusammenbruch dieses Erwerbszweiges. Noch heute sind viele ehemalige Stickereigebäude in der Gemeinde als solche zu er-kennen. Die kleingewerblich-bäuerliche Erwerbsstruk-tur von Bichelsee und Balterswil blieb bis um 1970 bestehen. Die Dörfer wandelten sich mit Neuansied-lungen von Unternehmen zu der heutigen Struktur.

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts prägten Walter Pneumatik (gegründet 1950) und die daraus hervor-gegangene Walter+Bruynzeel Lagereinrichtungen mit total rund 250 Beschäftigten, sowie zahlreiche Wohnbauten das Dorfbild von Balterswil. Gröss-ter Arbeitgeber in Bichelsee ist die aus einer 1909 gegründeten Stickerei hervorgegangene Strickwaren-fabrik Traxler AG.

Mit der nach 1970 einsetzenden Zuwanderung und zahlreichen neuen Einfamilienhäusern wurde Bichelsee-Balterswil zu einer ländlichen Wohn- und Schlafgemeinde mit rund zwei Dritteln Wegpendler.

Bevölkerung

Einwohner Bichelsee Balterswil1850 682 3891870 605 3481900 728 4771910 782 6601950 691 7261970 696 9831990 935 1130

seit 1995Politische Gemeinde Bichelsee-Balterswil2000 2315

2010 2618 am 31. Dezember

Schweizer 2376Ausländer 242weiblich 1331männlich 1287

Altersstruktur1–18 Jahre 59719–65 Jahre 1663älter als 65 Jahre 358

Religionszugehörigkeitevangelisch 877katholisch 1163andere/ohne 578

Vorbildlich in die ZukunftDie Firma Traxler AG in Bichelsee – innovativ im Design und in der technischen Umsetzung ihrer Strickwaren.

Die nahtlosen Pullover sind eine überzeugende Kreation aus dem Hause Traxler. Die Verarbeitung von Bio-Baumwolle aus Indien in Zusammenarbeit mit Coop zeigt ihren Willen zur Nachhaltigkeit. In dieser

Grundhaltung hoff t die Firma auf den Anschluss an das Fernwärmenetz des Kombi-Holzkraftwerksin Balterswil, um die notwendige Heiz- und Prozesswärme ohne Verbrennung von fossilen Brennstoff en

zu erzeugen. Damit kann der CO 2-Ausstoss der Firma um 80% reduziert werden. Bis zum Einsatzeiner Fotovoltaik-Anlage auf dem Fabrikdach kompensiert die Firma den verbleibenden CO 2-Ausstoss

durch die Finanzierung von Biogas anlagen für ihre Baumwoll-Bauern in Indien.

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In unserer Gemeinde fi nden wir eine Vielzahl an Klein- und Mittelbetrieben. Sie alle zeichnen sich aus durch grosse Innova-tionsfreude, Flexibilität, Un-ternehmergeist und qualitativ hochstehende Leistungen, deren Produkte im In- und Ausland ihre Käuferschaft fi ndet oder welche ihre exklusiven Nischenprodukte weiter an Grossbetriebe liefern. Viele eigenständige interessante Kleinunternehmungen fi nden wir im Dienstleistungssektor.

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Ein Relikt aus alten Zeiten ist das Spritzenhaus in Bichelsee.

Der Historische Verein Bichelsee-Balterswil und Umgebung hat sich

der Liegenschaft angenommen, hat das Spritzenhaus restauriert

und betreibt darin die Voll-mondbar, ein ganz besonderer

Treff punkt für den monatlichen Gedankenaustausch.

Im Jahre 1824 wurde Balterswil von einer grossen Feuersbrunst heimgesucht, welcher fünf Häuser zum Opfer fi elen und welche von der noch jun-gen kantonalen Feuerassekuranz mit 1‘800 Gulden entschädigt wurden. Im gleichen Jahr verwüsteten Feuer in Niederhofen drei Häuser (Entschädigung 1‘000 Gulden), im Jahr darauf in Ifwil 4 Häuser (1‘400 Gulden) und in den Jahren 1831 und 1832 in Balters-wil nochmals 6 respektive 2 Häuser, welche mit 2‘841 und 450 Gulden entschädigt wurden. In den ersten 28 Jahren der Feuerassekuranz fi elen fünf der 128 registrierten Brände auf Balterswil und Bichelsee. Das gehäufte Auftreten der Feuer und die geringe Höhe der Entschädigungen lassen darauf schliessen, dass die Bauten in Bichelsee und Balterswil zu dieser Zeit mehrheitlich noch sehr einfache Holzhäuser waren.

Der Brand von Balterswil vom 29. Juni 1884 wurde von einem unzufriedenen Müllerlehrling an einem Sonntagmorgen in der Mühle (heutige Sägerei Brühwiler) mit Absicht gelegt. Weil die Häuser mit Schindeln gedeckt waren, konnte sich das Feuer sehr schnell ausbreiten. Der Brand war so heftig, dass durch brennende Schindeln, die vom Wind davongetragen wurden, auch in Bichelsee einige Häuser Feuer fi ngen. Sogar in Neubrunn fi ngen auf einer Wiese «Heuschöchli» durch herumfl iegende Gluten Feuer.

Der Brand zerstörte – trotz Anwesenheit von 25 Feuerwehrleuten – 30 Häuser, welcheeinen Grossteil des Dorfes bedeuteten. 23 Familien mit total 125 Personen wurden damals obdachlos. Ein Jahr später waren bereits wieder 20 Häuser aufgebaut. Die Brände von Bal-terswil sind die Ursache dafür, dass es hier nur wenig wirklich alte Häuser gibt.

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1946 wurde die Feuerwehr vonder Munizipalgemeinde über-nommen, vordem war sie im Auf-gabenbereich der Dorfkorporation in Bichelsee und der Ortsgemein-de in Balterswil.1949 und ein letztes Mal 1997 waren grosse Feuer zu bekämp-fen. Beide Male war die Sägerei Brühwiler betroffen. Grossfeuer, welche ganze Gebäude zerstören, sind in Bichelsee-Balterswil in letzter Zeit glücklicherweise selten geworden. Trotzdem muss die ört-liche Feuerwehr alle fünf bis zehn Jahre zu einem solchen Ereignis aufgeboten werden. Daneben wird sie bei kleineren Brandereignissen, Wasserschäden und Verkehrsun-fällen eingesetzt.

Die rund 70 Leute starke frei-willige Wehr ist zu einem Drittel mit Atemschutzgeräten und mit weiteren technischen Hilfsmitteln gut ausgerüstet und verfügt über ein Tanklöschfahrzeug. Das Feuer-wehrdepot befi ndet sich unterhalb der Turnhalle des Schulzentrums Lützelmurg.

Sicherheit – Feuerwehr heute

ZivilschutzDer Zivilschutz ist zwar auf Bundes- und kantonaler Stufe geregelt, sein Träger sind aber die Gemein-den. Mit fünf weiteren bildet Bichelsee-Balterswil die Zivilschutzregion Hinterthurgau, in welcher die Mittel regional zusammengefasst sind. Die Zahl der Zivilschutzangehörigen hat nach der Neuausrichtung des Bevölkerungsschutzes stark abgenommen. Immer noch sind aber Männer mit Schweizer Bürgerrecht, die für die Schutzdienstleistung tauglich sind und nicht Militärdienst oder Zivildienst leisten, grundsätz-lich schutzdienstpfl ichtig.Die verschiedenen Dienste haben im Zivilschutz ganzunterschiedliche Aufgaben zu bewältigen. Die Stabs-dienste leiten und unterstützen die Organisation im regionalen Führungsstab bei Grossereignissen und in Katastrophenlagen. Die Betreuer kontrollieren die Schutzbauten, alarmieren und unterstützen im Ernst-fall die Wohnbevölkerung und schützen Kulturgüter. Die Pioniere hinterlassen auch in ihren regelmässigen Diensten Spuren. So wurden in den letzten Jahren in Bichelsee-Balterswil Wanderwege saniert, Treppen und Brücken erstellt sowie Grillplätze und Ruhebänke erneuert.

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ND Bevölkerung Gemeinde Bezirk Kanton

Einwohnerzahl 2’618 41’819 247’073

AusländerInnenanteil in % 9.2 15.2 21.2

Stimmberechtigte 1’850

Haushalte 980

Wirtschaft und ArbeitBeschäftigte total 829 12’845 115’075

Land- und Forstwirtschaft (Sektor 1) in % 12.2 14.4 10.4

Industrie, Gewerbe, Bau (Sektor 2) in % 54.2 41.2 37.3

Dienstleistungen (Sektor 3) in % 33.7 44.4 52.4

Arbeitsstätten (Sektoren 2 und 3) 126 1’664 11’525

Zupendler 350 3’930 15’766

Wegpendler 776 9’428 28’948

Arbeitslosenquote in % 2.2 2.5 3.1

Raum, VerkehrFläche in ha 1215 15’568 99’087

davon Landfl äche 1197 15’432 85’117

Wald, Gehölze 452 4’144 21’286

Landwirtschaftliche Nutzfl äche 627 9’599 52’731

Siedlungsfl äche 118 1’689 11’100

Bevölkerungsdichte (Einwohner pro ha) 2.1 2.3 2.9

Überbauungsgrad der Bauzone in % 76 78 79

Bodenpreise Wohnzone EFH in Fr./m² 255

Kantonsstrassen in km 11.2

Gemeindestrassen in km 27.3

Flur- und Waldstrassen in km 61.4

Gewässer in km 9.8

Kanalisationen in km 25.0

Staat und PolitikSteuerkraft zu 100% pro Einwohner in Fr. 1’446 1’558 1’767

Steuerfuss natürliche Personen ohne Kirche 264

Steuerfuss politische Gemeinde 44

Steuerfuss Schulgemeinde 103

Steuerfuss evangelische Kirchgemeinde 25

Steuerfuss katholische Kirchgemeinde 24

Steuerfuss juristische Personen

Erhebung vom 31. Dezember 2010

288.4

Statistische Angaben zur Gemeinde

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CKBichelsee-Balterswil im Jahr 2050

Was sind schon 40 Jahre. Der Blick in die Zukunft erscheint uns unendlich weit – ein Augenschein zurück bringt uns schnell einmal in die Siebziger Jahre. Durch die Dörfer führten bescheidene Strassen ohne Trottoir, dafür aber mit einer «Schräne», eine mit Pfl astersteinen ausgelegte Ablaufrinne für das Regenwasser. Eine Kanalisation gabs noch keine, die Lützelmurg könnte ein Liedlein singen, was sie da alles zu schlucken hatte. Da kehrte man noch ein ins «Schwert», in die «Post» und den «Frohsinn» in Bichelsee

und in Balterswil in den «Engel» und den «Löwen», in Ifwil den «Sternen», im Pirg ins Wirtshaus «Steig» und in Itaslen in den «Frohsinn». In der alten Post wurde nebenan noch Waschpulver feil geboten. Ein Schuhladen stand in Balterswil mitten im Dorf und da und dort gabs ein «Spezereilädeli» für den täglichen Bedarf. Bichelsee zählte noch eine Metzgerei, eine Bäckerei und eine eigene Post. Das neue Postgebäude in Balters-wil verdrängte ein Bauernhaus samt Scheune. Die Dörfer waren schwach besiedelt, dafür gabs aber mehr Kinder in der Schule. Die Barriere beim Bahnhof Eschlikon stellte die Geduld der Motorisier-ten auf die Probe, vorallem dann, wenn der Stationsvorstand vergass,

die Kurbel wieder hoch zu drehen. Der Oberschullehrer betrieb praktische Geometrie und vermass verbindlich mit den Knaben Felder und Wiesen, die zum Verkauf anstanden.

Erst vierzig Jahre – was bringen wohl die nächsten Dekaden in der Relati-on zu dem, was sich in den vergangenen Jahren verändert hat? Noch mehr Konzentration auf regionale Zentren, keine Einkaufsmöglichkeiten in den Dörfern, keine Poststellen mehr, dafür werden Strassen begradigt und die Busse fahren im Viertelstundentakt nach Wil, Frauenfeld und Winterthur. Kantonsgrenzen fallen zu Gunsten von Wirtschaftszentren, einverleibt in die EU. Die Oberstufen der Umgebung beziehen ein neues Sekundarschul-zentrum in der Egg und Schulbusse karren die Schüler zusammen. Leer stehende Schulhäuser werden zu digitalisierten Dienstleistungszentren einer rundum vernetzten Verwaltung. Abgestimmt, gewählt und bezahlt wird nur noch elektronisch. Das Auszählen der Stimmen ist Schnee von gestern. Mit einem vielfältigen Kursangebot wird die Gesellschaft auf die Herausforderungen der Zukunft getrimmt. Lebenslanges Lernen ist unabdingbar.Vielleicht gehts etwas bedächtiger, entschleunigter in eine neue Zeit. Vielleicht gelingt es uns, die Natur vermehrt zu Wort kommen zu lassen. Und vielleicht erkennen wir die Werte, die das Geborgensein, das Zusam-menleben ausmachen. Miteinander Gemeinde sein, das galt früher und zählt heute mehr denn je in einer Welt voller Individualität, Mobilität und Globalisierung.

Statistische Angaben zur Gemeinde

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Quellen und Literaturhinweise:

Pankraz Wiesli: Heimatkunde Balterswil 1865Reinhard Braun: Geschichte der Herrschaft und Gemeinde Bichelsee 1925Hermann Specker: Geschichte der katholischen Pfarrei Bichelsee 1956Gottlieb Würmli: Vom Steigerpirg 1962Dino Larese: Sagenbuch «Der Ring im Fisch»1111 Jahre Balterswil 1100 Jahre Bichelsee Unterlagen der Politischen Gemeinde und der VolksschulgemeindeInformationen aus der GemeindekanzleiNBB – Neus us Bichelsee-Balterswil – Informationen aus der GemeindeKartenausschnitte: http://map.tg.ch/ und Beat Imhof

Impressum

Herausgabe durch die Politische Gemeinde Bichelsee-BalterswilGemeinderat Januar 2011Gemeindekanzlei, Auenstrasse 6, CH-8363 Bichelsee

Koordination: Frank Wagner, AadorfGestaltung: Peter Rottmeier, BalterswilInhalt: Beat Imhof, Balterswil und Peter Rottmeier, BalterswilFotos: Beat Imhof, BalterswilDruck: Typodruck Bosshart AG, Aadorf

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swilMis Dörfl i – Bichelsee-Lied

text: sr. christa eisenring; satz: hans Bürge; Komponist des zweistimmigen satzes unbekanntdas handschriftliche original – von ferdinand eisenring-Brunolds erben erhalten – liegt beim historischen Verein

die strophen 3, 4 und 6 wurden in der neuen fassung nicht berücksichtigt und werden hier ergänzt:

3. Und mitte-n-i de hüser stoot dchirche fromm und still. grad wie-n-e gueti Mueter, wo nüt als segne will. de friedhof schloft im schatte, chasch hundert chrüzli gsee, oh das au ich törf schlofe dihei mol z’Bichelsee.

4. wenn d’früeligsstürm verwached, de gugger rüeft im wald, denn häts bim tuusig z’schaffe, de lenz, er fl ücht scho bald. Jo, vor dem wackre Völkli fl ücht gleitig iis und schnee. wie schön, wenns blüet und blueschted ums dörfl i Bichelsee.

6. im herbscht, mis heimardörfl i, s’chönnt heimliger nöd sii. wenn d’härdeglogge lüüted dur alli strössli ii. de wald i bunte farbe, das muesch scho sälber gsee! a mängem chunnt do s’heiweh: jo, hei uf Bichelsee.

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