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47. Jahrgang 28. Februar 2020, Nr. 530
Biel-Benkemer
Dorf-Zytig
Die persönliche Beratung auf Ihrem Heimweg
STEINEN APOTHEKE
Im Hochhaus Heuwaage Sandrine Rütimeyer Renz Steinenvorstadt 79, 4051 Basel, Tel. 061 281 95 85
Montag bis Samstag durchgehend geöffnet
Ärztlicher Notfalldienst im Leimental
Bei medizinischen Notfällen während der Praxisöffnungszeiten wenden Sie sich als erstes an Ihren Hausarzt. Montag bis Freitag Abend von 18.00 bis 22.00, an Wochenenden und Feiertagen von 9.00 bis 19.00, werden Sie in der Hausärztlichen Notfallpraxis im Bruderholzspital (gleicher Eingang wie Notfallstation) durch erfahrene HausärztInnen betreut. Benötigen Sie einen Hausbesuch oder bei Unklarheiten wenden Sie sich an die Medizinische Notrufzentrale 061 261 15 15. In lebensbedrohlichen Situationen alarmieren Sie direkt die Sanität unter Tel. 144.
Impressum Die Biel-Benkemer Dorf-Zytig erscheint 11x jährlich gegen Monatsende, ausser im Juli Auflage: 1715
Herausgabe und Redaktion Madeleine Bekassy, 061 721 41 26 Urs Berger, 061 721 60 41 Thedi Ramp, 061 721 35 01 Wolfgang Seewald, 061 721 62 88
Einsendungen am besten als unformatierter Text oder Word-Dokument per e-mail an: [email protected]
Administrative Ressorts Finanzen und Inserate: Wolfgang Seewald, 061 721 62 88 Abonnemente und Versand: Doris Spahni, 061 721 17 89 Inseratepreise (farbig oder schwarzweiss) Achtelseite: CHF 55.-; Viertelseite: 100.-; halbe Seite: 192.-; ganze Seite: 376.-. Rabatt ab dreimaliger aufeinanderfolgen-der Wiederholung. Kompletter Tarif erhältlich auf Anfrage bei [email protected] Kleininserate unter «Milchhüslitor»: gratis Abonnemente für Einwohner Biel-Benkens: gratis Jahresabo für Auswärtige: Fr. 33.- (Ausland auf Anfrage)
Druck und Ausrüstung Werner Druck & Medien AG Leimgrubenweg 9, 4053 Basel Einzelnummern erhältlich bei Studinger an der Kirchgasse, Fr. 2.50 Redaktionsadresse Biel-Benkemer Dorf-Zytig Schlössli, Mühlegasse 25 4105 Biel-Benken E-Mail: [email protected] PC-Konto 40-18046-4
Nächste Nummer: DZ 531 erscheint am: Fr, 27.03.2020 Redaktions- und Inserateschluss: Di, 17.03.2020
2 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 28. Februar 2020, Nr. 530
Biel-Bängge
im März
Fasnachtsprogram 2020 S. 29 So, 1.3.; Do, 5.3.; Sa, 7.3.
Kultur-Kaffi Kochkurs S. 3 Fr, 13.3., 18-22 Uhr, Schlössli
Suppentag S. 28 So, 15.3., 10.30 Uhr, Schulh. Kilchbühl
Kompostmobil S. 55 Sa, 21.3., 10-12 Uhr, Dorfplatz
Jubilaren-Konzert S. 44 So, 22.3., 14.30 Uhr, Schulh. Kilchbühl
Buchvernissage Walter Hollstein S. 27 Mi, 25.3., 19.30 Uhr, BeZ
Jodler-Obe S. 44 Sa/So, 28./29.3., Schulhaus Kilchbühl
Aus dem Inhalt
Impressum 2 Hausmitteilung 3 Kochkurs im Schlössli 3 Gemeindenachrichten 5–7, 9 Reformierte Kirchgemeinde 10–11 Katholische Kirchgemeinde 13 Ökumenische Anlässe 15 144. Frauenkaffi, GV 17 Wahlen Gemeindekommission 18–19 Massnahmen Hochwasserschutz 20–21 SG Biel-Benken 22 IG Birsig 23 Altersbetreuung und Pflege 24–25 Für Kinder 26 Buchvernissage 27 Suppentag 7, 28 Bürgergemeinde Fasnacht 2020 29 Julia Schröder 31 Fondation Beyeler 32 100 Schritte bis zur Kirchturmuhr 33 Frauenchor 35 Spitex 35, 41 Musikpädagogische Arbeit 37 Offbeat Konzert 37 Musikschule Leimental 38–39 Chorkonzert in der Kirche 41 Orkantief Sabine 42 Faustballturnier und Supercross 42 125 Jahre SCBB 43 Wandergruppe 45 Einsame Runden im Dorf 47 Werner Stuker 48 Vortrag Vogelwelt Marokko 48 Wenn Architektur imponieren soll 49 Kulturtipps 50–51 Briefe/Interviews, Tempo 30 52–54, 25 Umweltschutzkommission 55 Das Titelbild von der Schulfasnacht hat Anita Kleiber für uns fotografiert. Ein Bericht über die diesjährigen Fasnachtsaktivitäten soll in der März-Nummer folgen.
Hausmitteilung Liebe Leserin, lieber Leser Die Besucher und Besucherinnen des Gottesdienstes vom 2. Februar erlebten eine angenehme Überraschung, indem nämlich Viktor Zihlmann anlässlich seines runden Geburtstages zu einem kleinen Konzert einlud. Susanna Soffiantini an der Orgel und Schwiegertochter Julia Schröder auf ihrer wunderbaren Geige spielten Werke von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel. Die Familie und die weiteren Gäste applaudierten den frischen und hochstehenden Vortrag begeistert. Wie in der letzten Dorf-Zytig angekündigt, bringen wir in dieser Nummer ein Interview mit der Violinistin, die als leitende Konzertmeisterin im Kammerorchester Basel spielt. Gegen den Beschluss der Gemeindeversammlung vom 12. Dezember 2019 über einen Kredit von CHF 190‘000 zur Einführung und Umsetzung von flächendeckend Tempo 30 wurde das Referendum ergriffen. Am 22. März wird nun über die Einführung und Umsetzung von flächendeckend von Tempo 30 auf Gemeindestrassen abgestimmt. Die eingegangenen Abstimmungsempfehlungen lesen Sie ab Seite 52. Diesmal halten Sie eine mit 56 Seiten aussergewöhnlich umfangreiche Dorf-Zytig in Händen. Dies ist ja einerseits schön, andererseits wollen wir uns doch bemühen, in Zukunft wieder mit 48 Seiten je Ausgabe auszukommen.
Ihre Dorf-Zytig
Nr. 530, 28. Februar 2020 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 3
4 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 28. Februar 2020, Nr. 530
Gemeindenachrichten
Gemeindeverwaltung Biel-Benken Kirchgasse 9 4105 Biel-Benken
Tel. 061 726 82 82 (Zentrale) Fax 061 726 82 80
[email protected] www.biel-benken.ch Öffnungszeiten:
Montag: 10.00 – 11.30 / 14.00 – 18.30 h Dienstag: 10.00 – 11.30 / 14.00 – 16.00 h Mittwoch: 10.00 – 11.30 / 14.00 – 16.00 h Donnerstag: 10.00 – 11.30 / Nachmittag ge-
schlossen Freitag: 10.00 – 11.30 / 14.00 – 16.00 h
Termine ausserhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung möglich.
Aus dem Gemeinderat Anwänderbeiträge Strasse und Erschliessungsbeiträge Wasser und Kanalisation für das Jahr 2020 Der Gemeinderat beschliesst, die letzt-jährigen Kostenansätze für das Jahr 2020 wie folgt zu belassen:
- Strassenanwänderbeiträge Fr. 28.00 / m2
- Erschliessungsbeiträge Wasser Fr. 11.00 / m2
- Erschliessungsbeiträge Kanalisation Fr. 24.00 / m2
Traktanden der Gemeindever-sammlung Nr. 1 vom 1. April 2020 1. Erneuerungswahl in den Schulrat
der Sekundarschule Oberwil / Biel-Benken für die Amtsperiode 1. Au-gust 2020 bis 31. Juli 2024
2. Protokoll der Gemeindeversamm-lung vom 12. Dezember 2019 / Ge-nehmigung
3. Vertrag über die Versorgungsregion Betreuung, Pflege und Alter Leimen-tal / Genehmigung
4. Hochwasserschutzprojekt – Antrag
Christoph Jäggy, Hans Jäggi und Hans Kleiber / Erheblicherklärung
5. Der Gemeinderat informiert
6. Diverses Erneuerungswahl in den Schulrat der Sekundarschule Oberwil / Biel-Benken Der Schulrat der Sekundarschule Ober-wil – Biel-Benken besteht aus sieben Mitgliedern, wovon zwei aus der Ge-meinde Biel-Benken stammen sollen.
Für die Amtsperiode vom 1. August 2020 bis 31. Juli 2024 stehen die Ge-samterneuerungswahlen an. Die Lan-deskanzlei empfiehlt den Gemeinden, welche die Wahlen an der Urne durch-führen, diese am 17. Mai 2020 (allfäl-lige Nachwahl am 14. Juni 2020) durch-zuführen. Da in Biel-Benken u.a. der Schulrat der Sekundarschule Oberwil / Biel-Benken an der Gemeindever-sammlung gewählt wird, hat der Ge-meinderat beschlossen, die Gesamter-neuerungswahl an der Gemeindever-sammlung vom 1. April 2020 (bzw. am 17. Juni 2020) durchzuführen.
Leider war es in der Vergangenheit im-mer sehr schwierig, interessierte Perso-nen für die beiden Sitze zu finden. So blieb der zweite Sitz von Biel-Benken nach dem vorzeitigen Austritt von Da-niel Baumann per Ende August 2019 seither unbesetzt.
Es wäre bedauerlich, wenn Biel-Benken einen Sitz verlieren würde, weil keine entsprechenden Kandidierenden ge-funden werden können.
Falls Sie Interesse haben, in dieser Be-hörde mitzuarbeiten, bitten wir Sie, uns das Formular für Kandidierende mit ei-nem aktuellen Portraitfoto zukommen zu lassen. Sie können sich aber auch di-rekt an der Gemeindeversammlung zur Wahl zur Verfügung stellen.
Nähere Auskünfte zur Arbeit in dieser Behörde erteilt Ihnen gerne die Schul-ratspräsidentin der Sekundarschule – Frau Corinne Eugster
([email protected]). Einladung zum Informationsan-lass Hochwasserschutz und Schulraum vom 18. März 2020 Gerne laden wir Sie zu oben genannter Informationsveranstaltung ein, welche am 18. März 2020 um 19.30 Uhr in der Turnhalle des Schulhaus Kilchbühl stattfindet. Zum Thema Hochwasser-schutzprojekt verweisen wir auf den se-paraten Artikel des Kantons in dieser Dorf-Zytig Ausgabe. Zum Thema Schul-raum wird der Gemeinderat im An-schluss an die Information zum Hoch-wasser kurz informieren.
Wir freuen uns, Sie an diesem Abend nochmals begrüssen zu dürfen. Frühe Sprachförderung im Lei-mental – das Pilotprojekt nimmt Fahrt auf Die sechs Leimentaler Gemeinden Biel-Benken, Binningen, Bottmingen, Ettin-gen, Oberwil und Therwil lancieren ge-meinsam ein Pilotprojekt zur frühen Sprachförderung.
„Sprache ist der Schlüssel zur Welt“ – dieser von Wilhelm von Humboldt viel-zitierte Satz bringt die Wichtigkeit der Sprache in nur wenigen Worten auf den Punkt. Sprachliche Kompetenzen sind zentral für einen erfolgreichen Bil-dungsweg und den späteren Einstieg ins Berufsleben, wie zahlreiche wissen-schaftliche Studien belegen. Viele fremdsprachige Kinder starten jedoch mit ungenügenden Deutschkenntnis-sen in ihre Schul- und Ausbildungslauf-bahn. Sowohl auf Bundes- wie auch auf kantonaler Ebene lassen sich daher ver-schiedene Bestrebungen zur frühen Förderung von Kindern im Allgemeinen und von sprachlicher Förderung im Spe-ziellen verzeichnen. Alle haben zum Ziel, einen chancengerechteren Start in die Bildungslaufbahn zu ermöglichen.
Der Zeitraum der frühen Förderung be-ginnt mit der Geburt und endet mit
Nr. 530, 28. Februar 2020 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 5
dem Eintritt in den Kindergarten (Pri-marstufe). Erwiesenermassen gelingt der Spracherwerb in den ersten drei Le-bensjahren am einfachsten. Dies hat mit der Entwicklung des Gehirns zu tun.
Die Wichtigkeit früher Sprachförderung haben auch die sechs Leimentaler Ge-meinden Biel-Benken, Binningen, Bott-mingen, Ettingen, Oberwil und Therwil erkannt. Sie haben sich zusammenge-schlossen, um gemeinsam ein Konzept zur frühen Sprachförderung im und für das Leimental zu erarbeiten. Von Au-gust 2018 bis 2019 hat die gemeinde-rätliche Projektgruppe unter der fachli-chen Leitung von Jacqueline Seiler, OTB Consulting, ein entsprechendes Kon-zept ausgearbeitet. Mit der Genehmi-gung des Budgets 2020 an den Gemein-deversammlungen bzw. im Einwohner-rat im vergangenen Dezember gab es sodann grünes Licht für die Umsetzung des Pilotprojekts.
Das Pilotprojekt konkret – gemeinsam fürs Leimental
Ziel des dreijährigen Pilotprojektes (Au-gust 2020 bis Juni 2023) ist es, fremd-sprachige Kinder ein Jahr vor dem Kin-dergarteneintritt in der Sprache Deutsch zu fördern, damit diese mit besseren Deutschkenntnissen in den Kindergarten eintreten. Die Sprachför-derung erfolgt alltagsintegriert und ori-entiert sich an der Lebenswelt der Kin-der. Eine hohe Bedeutung kommt dem gegenseitigen Lernen innerhalb der Kindergruppe zu (so genannter Peer-group-Effekt); so ist einer der wichtigs-ten Lerneffekte in der frühen Sprach-förderung der Kontakt von fremdspra-chigen Kindern zu deutschsprechenden Kindern. Letztlich profitieren alle, ob deutsch- oder fremdsprachig, von der Förderung und dem sprachlichen Know-how der Betreuungspersonen.
Zielgruppe des Pilotprojekts sind fremdsprachige Kinder, die ein Jahr vor dem Kindergarteneintritt stehen und deren Erstsprache (Muttersprache) nicht Deutsch ist. Die alltagsintegrierte Sprachförderung findet an zwei halben Tagen pro Woche in Kinderkrippen, Spielgruppen und Tagesfamilien statt. Die mitwirkenden Betreuungsangebote bilden sich im Rahmen des Pilotprojekts in früher Sprachförderung weiter; eine
entsprechende Ausbildung bietet die Berufsfachschule Basel an.
Das Angebot ist freiwillig und die Eltern sind in der Wahl der teilnehmenden In-stitutionen (Kinderkrippe etc.) frei. Eine gemeinsame Koordinationsstelle ist für die Projektleitung verantwortlich. Sie ist auch zentrale Anlauf- und Informati-onsstelle für die mitwirkenden Akteure und die Eltern. Begleitet wird das Pro-jekt weiterhin von der Projekt- bzw. Steuergruppe, welche sich durch die sechs verantwortlichen Gemeinderä-tinnen und Gemeinderäte Bildung und Soziales zusammensetzt. Die Leimenta-ler Kooperation ermöglicht so eine kos-tengünstige und effiziente Umsetzung des Pilotprojekts und sichert ein quali-tativ vergleichbares Angebot über die Gemeinden hinweg.
Das Pilotprojekt befindet sich seit Ja-nuar 2020 in der Aufbauphase und star-tet im August mit dem neuen Schuljahr in die Umsetzung. Im Jahr 2022 wird das Pilotprojekt einer Evaluation unter-zogen.
Grosses Interesse am Pilotprojekt
Das Leimental verfügt über eine vielfäl-tige Angebotslandschaft für Kinder im Vorschulalter und umfasst Kinderkrip-pen, Tagesfamilien, (Wald-)Spielgrup-pen, Eltern-Kind-Angebote und ver-schiedene Angebote der Kirche. Alle Angebote leisten wertvolle Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsarbeit für die Leimentaler Kinder.
Im Februar 2019 lud die Projektgruppe die Akteure der Leimentaler Betreu-ungsangebote erstmals an eine Infor-mationsveranstaltung ein und präsen-tierte unter anderem die Ergebnisse der zuvor durchgeführten Online-Um-frage. Das Interesse der Leimentaler Betreuungsangebote am Projekt war gross und das Echo durchwegs positiv.
Das grosse Interesse am Pilotprojekt widerspiegelte sich auch ein Jahr später an der Kick-off-Veranstaltung vom 30. Januar 2020, welche von über 40 inte-ressierten Krippenleitungen, Spielgrup-penleitungen, Tagesfamilienverant-wortlichen und Verantwortlichen des Kantons Basel-Landschaft besucht wurde. Am Kick-off stellte Sabrina Hol-linger, Leiterin der Koordinationsstelle,
den Teilnehmenden das Pilotprojekt vor. Das Konzept knüpft an die beste-henden Angebote an und orientiert sich an deren gelebter Realität. An den Ge-meindetischen wurde im Anschluss rege diskutiert, es wurden Fragen auf-geworfen und es wurde ausgetauscht. Der abschliessende Apéro bot noch-mals Gelegenheit zum Austausch und Kontakteknüpfen. Die Teilnehmenden schätzten die Vernetzung innerhalb und zwischen den Gemeinden. Die Ver-netzung ist wesentlicher Bestandteil des Pilotprojekts und wird durch die Koordinationsstelle regelmässig geför-dert.
Ausblick
Im Frühjahr werden nun alle fremd-sprachigen Familien in ihrer Herkunfts-sprache angeschrieben und zu einer In-formationsveranstaltung im Mai 2020 eingeladen. Zu diesem Zeitpunkt wird auch feststehen, welche interessierten Betreuungsinstitutionen und Angebote an der Umsetzung des Pilotprojekts ab August 2020 mitwirken werden.
Die Mitglieder der Steuergruppe und die Leiterin der Koordinationsstelle freuen sich auf zahlreiches Mitwirken und eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Über die Umsetzung des Pilotprojekts wird die Koordinationsstelle regelmäs-sig berichten.
Für Fragen steht Ihnen Sabrina Hollin-ger, Leiterin der Koordinationsstelle, gerne zur Verfügung.
Kontaktdaten Koordinationsstelle Sabrina Hollinger Gemeindeverwaltung Oberwil Hauptstrasse 24 4104 Oberwil ( 061 405 43 26 * [email protected] (Montags und donnerstags erreichbar)
6 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 28. Februar 2020, Nr. 530
Zivilstandswesen Geburt 18. Januar 2020
Elias Würmlin, Sohn der Christine Würmlin und des Alexander Würmlin. Todesfall 24. Januar 2020 Alice Marthe Bürki geb. Meier, geb. 1930, wohnhaft gewesen in Biel-Ben-ken. Baugesuche Gesuchsteller: Oliver Scheidegger, Langgartenstrasse 31, 4105 Biel-Ben-ken. Projekt: Wohnraumerweiterung / Sitz-platzüberdachung, Parz. 637, Langgar-tenstrasse 31. Projektverfasser: Meier Sneyders Ar-chitekten SIA, Klybeckstrasse 141, 4005 Basel.
Gesuchsteller: Bettina und Stephan Wild, Ochsenmattweg 7, 4105 Biel-Ben-ken. Projekt: Einfamilienhaus, Parz. 3541, Baumgartenweg. Projektverfasserin: Format K GmbH, Hohestrasse 134, 4104 Oberwil. Gesuchsteller: Anna und Ivan Lovisi, Mühlegasse 7a, 4105 Biel-Benken. Projekt: Einfamilienhaus mit Carport, Parz. 3612, Hofmattenwägli. Projektverfasserin: Arbacasa GmbH, Hagmattstrasse 14, 4207 Bretzwil. Diverses Unterhaltungsabend des Frauen-chors vom 1. Februar 2020 Der Gemeinderat dankt dem Frauen-chor für die Organisation und Durch-führung des traditionellen Unterhal-tungsabends. Die Gäste konnten eine tolle und vielfältige Darbietung genies-sen und den Abend beim Tanz ausklin-gen lassen. Die volle Turnhalle zeigte, dass der Anlass von der Bevölkerung
sehr geschätzt wird. Super-Crossmeisterschaft vom 2. Februar 2020 Der Sportclub führte bereits zum 11. Mal die Kantonale Super-Cross-meis-terschaft in Biel-Benken durch. Auch in diesem Jahr waren zahlreiche Läuferin-nen und Läufer am Start, welche dem unbeständigen Wetter trotzten. Der Gemeinderat dankt dem Sportclub für die Organisation und Durchführung dieses beliebten Sportevents. Geschwindigkeitskontrollen Die Polizei Basel-Landschaft hat im Ja-nuar 2020 in Biel-Benken folgende Ge-schwindigkeitskontrollen durchgeführt.
Am 3. Januar 2020 zwischen 13:05 Uhr und 15:35 Uhr an der Therwilerstrasse. Bei 1‘080 gemessenen Fahrzeugen wurden 55 Übertretungen registriert.
Am 29. Januar 2020 zwischen 14:35 Uhr und 15:50 Uhr an der Hauptstrasse. Bei den 176 gemessenen Fahrzeugen wur-den keine Übertretungen registriert.
Kuchenspenden für den Suppentag
Am Suppentag, am Sonntag, 15. März 2020, betreibt der Frauenverein wie jedes Jahr neben dem Handarbeitsstand den Kuchenstand. Es würde uns freuen, wenn Sie uns dabei mit Ku-chen, Cakes oder anderem Gebäck unterstützen würden. Die Kuchenspenden nehmen wir gerne am Sonntagmorgen ab 10:00 Uhr am Kuchenbuffet in der Turnhalle des Schulhauses Kilchbühl ent-gegen.
Für Ihre Hilfe danken wir jetzt schon ganz herzlich!
Der Vorstand des Frauenvereins
Nr. 530, 28. Februar 2020 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 7
Corpus Vitalis Kosmetik
· Gesichtsbehandlung · Manicure (Handpflege) · Pedicure (Fusspflege) · Haarentfernung mit Wachs · Rücken- und Nackenmassage
Termin nach Vereinbarung unter Tel. +41 (0)79 397 62 99. Adresse: Im Obstgarten 5, 4105 Biel-Benken. www.corpusvitalis.ch
Leticia Wohlwend, Diplomierte Kosmetikerin und Masseurin
8 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 28. Februar 2020, Nr. 530
Gehen wir im Internet mit einer modernen App auf die Suche nach unserem lieblichen Dorf an der Grenze zu Frankreich; im Westen liegt Leymen, im Norden Neuwiler. Zur Schweiz hin liegen die Nachbargemeinden Oberwil und Therwil (BL), sowie Bättwil und Witterswil (SO)Dank der modernen Suchfunktionen im Internet ist sie schnell gegoogelt, die grüne
Oase im Leimental. Die geografischen Daten sind rasch gefunden und die Bilder sprechen für ein harmonisches Dorf ammeist stillen Birsig Bach.Beschaulich und unauffällig zeigt sich das Dorf noch 1929.
Seit 1972 haben sich die beiden Gemeinden Biel und Benken zur politischen Einwohnergemeinde zusammengeschlossenWir geniessen das wertschätzende Zusammenleben in unserem überschaubaren Kleinod in der Region Basiliensis.
Postleitzahl 4105, 317 Meter ü.M,Einwohner: ca. 3‘500; Stimmberechtigte2‘440
Fläche: 412 ha; davon; 104 ha Siedlungsfläche, 222 ha Landwirtschaftsfläche, 82 ha Wald; davon 83 a Reben
Ein Schmuckstück ist es auch heute geblieben, wie aktuelle Drohnenaufnahmen vom Dorf zeigen.
Als Ihr Gemeinderat mit dem Ressort Tiefbau erlaube ich mir Sie nun indie“Abgründe”unseresDorfes zu entführen. Mit Übersichten und Zahlen möchte ich einmal auf die Arbeit und den Einsatz unserer Technischen Verwaltung eingehen. Einem Maulwurf gleich tauchen Sie ein in die interessante Unterwelt, der oft nicht sicht- und bemerkbaren Arbeiten, die für Sie permanent erledigt werden. Unsere Werkhofmitarbeiter sorgen nebst anderen Aufgaben wie Strassenunterhalt oder Reparaturarbeiten
imDorffüreineBewirtschaftungvon22’170m2Grünfläche,diegeschnitten,bewässert, gepflegt und von Abfall gesäubert wird. Auf dem Gemeindegebiet sindungefähr1’330LaufmeterHeckenzuversorgendurchbewässern,pflegen und zurückschneiden. Ein Vergleich mit dem eigenen Garten kann den Einsatz auf öffentlichen Grund sehr gut veranschaulichen.Wussten Sie, dass wir in Biel-Benken ungefähr 55 km Strassen haben? Ein permanenter Unterhalt wird sorgfältig geplant und nebst dringlichen Arbeiten in die periodischen Unterhalts-
und Sanierungspläne aufgenommen.Ein grossens Privileg haben wir mit unserer Wasserversorgung.Mit einer Selbstverständlichkeit drehen wir am Wasserhahn. In den rund 50 km Leitungen fleisst jederzeit sauberes und keimfreies Trinkwasser. Vergessen wir nicht die 165 km Abwasserleitungen auf Gemeindegebiet. Sie sorgen für unsere Umwelt und führen das verschmutzte Wasser der zweckmässigen Reinigung zu. Ein Drittel davon sind Sickerleitungen, die dafür sorgen, dass die umliegenden Felder entwässert werden.
Ich glaube diese kurzenEinblickeindie“Untergrundsarbeit”erlaubtIhnen nun ein vertieftes Verständnis für die vielfältigen Arbeiten im Tiefbau.
Man merkt nie, was schon getan wurde, man sieht immer nur, was noch zu tun bleibt.(Marie Curie)
Ihr Gemeinderat, Ressort TiefbauFelber Stefan
Nr. 530, 28. Februar 2020 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 9
Reformierte Kirchgemeinde Kirchgasse 4, 4105 Biel-Benken Pfarramt Pfarrer Nico Rubeli Tel. 061 723 81 41 [email protected] Kurator Markus Fricker Tel. 079 622 69 77 [email protected] Sekretariat Andreas Dieckow Tel. 061 723 81 40 [email protected] Termine nach Vereinbarung Begegnungszentrum Vermietung Tel. 077 463 58 01 Amtswochen Für Notfälle und Todesfälle, Pfarrer Nico Rubeli, 079 668 50 50 GOTTESDIENSTE Sonntag, 1. März, 10 Uhr Gottesdienst Pfarrer Nico Rubeli Kollekte: Stiftung Weizenkorn Freitag, 6. März, 15.30 Uhr Gottesdienst im Alters- und Pflegeheim Blumenrain in Therwil Musik: Singkreis Biel-Benken Pfarrer Nico Rubeli Freitag, 6. März, 19.30 Uhr Gottesdienst zum Weltgebetstag Reformierte Kirche Oberwil Sonntag, 8. März, 10 Uhr Gottesdienst Pfarrerin Corina Kellenberger Kollekte: Verein Phari, Therwil
Sonntag, 15. März, 10.30 Uhr Ökumenischer Gottesdienst zum Suppen-tag in der Aula Schulhaus Kilchbühl Musik: Frauenchor Biel-Benken Gemeindeleiter Ralf Kreiselmeyer und Pfarrer Nico Rubeli Kollekte: Suppentagskomitee Sonntag, 22. März, 10 Uhr Gottesdienst Musik: Choeur ouvert Pfarrerin Kim Marie Kollekte: Brot für alle Sonntag, 29. März, 10 Uhr Gottesdienst Pfarrer Nico Rubeli Kollekte: Stiftung Theodora WEITERE ANLÄSSE Ökumenisches Morgengebet Jeden Montag um 8.15 Uhr, Dorfkirche Predigtvorgespräch mit Kaffee im Pfarrhaus Samstag, 28. März, 10 Uhr Proben Singkreis im Begegnungszentrum Jeden Mittwoch von 18.15 – 19.45 Uhr Lesekreis Im Begegnungszentrum Termin noch offen, Informationen bei Pfarrer Nico Rubeli Gottesdienst zum Weltgebetstag Freitag, 6 März, 19.30 Uhr, Reformierte Kirche Oberwil
Welch schöner Gedanke: Ein Gebet wandert während 24 Stunden rund um den Erdball. Über Konfessions- und Ländergrenzen hinweg engagieren sich christliche Frauen seit 130 Jahren in der Bewegung des Weltgebetstags.
Frauen aus Zimbabwe bereiteten eine sehr eindrückliche Liturgie vor. Sie er-zählen von ihrem Leben mit Freuden und grossen Sorgen, sowohl politisch wie auch wirtschaftlich. Mit dem Titel der Liturgie zeigen sie uns, dass sie nicht resignieren, sondern voller Hoffnung und Mut in ihrem Glauben «aufstehen, ihre Matte nehmen und ihren Weg gehen» wollen. Wir freuen uns, diese starken Gedanken aufzunehmen und wieterzugeben im Sinne der Frauen von Zimbabwe. Feiern Sie mit uns diesen Gottesdienst – Sie sind herzlich eingeladen. Im Anschluss an den Gottesdienst findet im Kirchge-meindehaus ein gemütliches Zusammen-sein statt. Ökumenischer Gottesdienst zum Sup-pentag Sonntag, 15. März, 10.30 Uhr, Aula Schulhaus Kilchbühl
Der ökumenische Gottesdienst in der Aula wird gemein-sam von Gemeinde-leiter Ralf Kreisel-meyer und Pfarrer Nico Rubeli geleitet. Der Frauenchor Biel-Benken gestal-tet den Gottesdienst musikalisch.
Im Anschluss an den Gottesdienst wird in der Pausenhalle ein Apéro angeboten, bis der Saal für das Mittagessen geöffnet wird. Neben der bekannten Gemüsesuppe verwöhnt das Team alle Gäste mit diver-sen Salaten, heissem Fleischkäse, Würst-chen und einem reichhaltigen Kuchebuf-fet. Der Erlös vom Suppentag fliesst in die-sem Jahr in folgende Projekte: Spitalex-terne Onkologiepflege Baselland sowie Stiftung «we help» von Dr. Urs Herzog aus Biel-Benken. Kuchenspenden können am Suppentag ab etwa 10 Uhr in der Pausenhalle des Schulhauses abgegeben werden. Herzli-chen Dank. Das OK freut sich auf einen geselligen Anlass.
10 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 28. Februar 2020, Nr. 530
Vortrag im Begegnungszentrum Das Gären im Volksbauch Mittwoch, 25. März, 19.30 Uhr, Grosser Saal Begegnungszentrum. Buchvorstellung der Neuerscheinung von Prof. Dr. Walter Hollstein mit öffentli-cher Diskussion. Grusswort des Gemein-depräsidenten von Biel-Benken, Peter Burch. Moderation Pfarrer Nico Rubeli. Die Welt scheint aus den Fugen oder ist es sogar. Viele Menschen sehen sich in Unsicherheit, Angst, aber auch in Wut und Frustration. Das führt zu Chaos in der Politik und zu neuen Bewegungen, die der öffentliche Diskurs im Begriff des Populismus zu fassen versucht. Was diese Entwicklungen provoziert hat, versteht Hollsteins Buch «von unten». Seine belegte Schlussfolgerung ist, dass die sukzessive Zerstörung der vertrauten Lebenswelten die wichtigste Ursache für den populistischen Trend darstellt. Statt abstrakte Deutungsmuster und morali-sche Verurteilungen zu benützen, hat der Autor viele Gesprächen geführt, sie mit «Tiefeninterviews» ergänzt, Leserbriefe, «hate speech» oder Tweets zum Thema analysiert und den Alltag systematisch beobachtet; er war auch als teilnehmen-der Beobachter an Schauplätzen von
Protest und Gegenprotest. Walter Hollstein ist emeritierter Profes-sor für politische Soziologie, Autor, ausgezeichnet mit dem Deutschen Sach-buchpreis und Gutachter des Europarates für Männerfragen. Lesekreis Wir lesen gemeinsam Ein Mitglied des Lesekreises moderiert und liest aus einem literarischen Werk vor. Alle sind herzlich willkommen. Fragen zum Lesekreis gerne an: [email protected]
Rückblick: Ökumenische Seniorinnen- und Seniorennachmittag vom 13. Feb-ruar mit dem Schwyzerörgeli-Quartett Chirsichratte Für den diesjährigen musikalischen Nachmittag konnte das Betreuerteam viele, erwartungsvolle Seniorinnen und Senioren willkommen heissen. Bereits beim Eintreffen der Gäste spielte das Quartett am Eingang des Begegnungs-zentrums (BeZ) urchige Volksmusik. Gegen 40 Gäste führte Markus Jenni durch das reich an Abwechslungen und ebenso unterhaltsame Programm. Nach dem ersten Musikblock, bestehend aus hauptsächlich Berner-, Innerschweizer-, und Bündner-Stückli, wurde von unse-rem Küchenteam: Liselotte Bloch, Char-lotte Lüdi und Colette Meier, ein schon zur Gewohnheit gewordenes Buffet mit vielen Delikatessen aufgetischt. Rolf Kaufmann kredenzte den Wein und warb mit Appenzeller-Bier für unsere diesjäh-rigen Seniorinnen- und Seniorenferien in der Ostschweiz.
Im zweiten Teil unserer «Stubete» wur-den unsere Gäste aufgefordert, kräftig mitzusingen, was auf offene Ohren stiess. Ihnen wurde auch die Möglichkeit gebo-ten, musikalische Wünsche einzureichen,
wovon ausgiebig Gebrauch gemacht wurde. Auch wurde uns der geschichtli-che Hintergrund sowie die verschiedenen Macharten des Schwyzerörgeli näher gebracht. Zum Abschluss spielte das Schwyzerörgeli-Quartett das Baselbieter-Lied mit kräftiger gesanglicher Unter-stützung aller Anwesenden.
Dieser Anlass war für unsere Seniorinnen und Senioren wieder ein lebensfroher und freudenreicher Nachmittag und unse-re Gäste verabschiedeten sich beschwingt und gutgelaunt. Ihr Betreuerteam: Charlotte Lüdi, Colette Meier, Liselotte Bloch, Rolf Kaufmann und Markus Jenni
Text und Fotos: Markus Jenni
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Römisch-katholische Pfarrei St. Stephan Therwil/Biel-Benken www.rkk-therwil.ch Gemeindeleitung: Ralf Kreiselmeyer 079 731 85 15 [email protected] Elke Kreiselmeyer 076 338 13 09 [email protected] Sekretariat: Hinterkirchweg 31, 4106 Therwil Tel. 061 721 11 66 [email protected] Seelsorge: Jutta Achhammer, Theologin 076 683 59 88 [email protected] Philippe Moosbrugger, Theologe 076 233 84 49 [email protected] Wegbegleitung Leimental: Gabriela Bröcker Stadler, Sozialpädagogin Mi 8.30-12.30Uhr/Tel. 061 723 96 90 www.wegbegleitung-leimental.ch [email protected] Sozialarbeiterin Anouk Battefeld 079 136 46 02 [email protected] Sigristinnen: Gabriela Rest, Fränzi Baltisberger 079 630 75 20 [email protected] Hauswartin: Rita Kümmerli 079 578 65 67 [email protected] Donnschtigstisch An beiden Donnerstagen, also am 27. Februar und am 5. März, macht der Donnschtigstisch Fasnachtsferien. Wir freuen uns heute schon auf Donnerstag, den 12. März, wenn es wieder los geht im Pfarreiheim. Sekretariat geschlossen Am Montag, den 2. März, also am Mor-geschtraich, bleibt das Sekretariat ge-schlossen.
Tonaufnahmen in der Kirche St. Stephan Von Montag, den 2. März bis und mit Freitag, den 6. März finden in der Ther-wiler Stephanskirche Tonaufnahmen statt. Deshalb ist die Kirche in dieser Zeit geschlossen. Der Mittwochsgottesdienst am 4. März um 9.15 findet aber wie gewohnt in der Kirche statt. Die Rosen-kranzgebete sind in dieser Woche in der St. Anna-Kapelle.
Wo isch Gott? – Ökumenischer Kindergottesdienst Ist Gott im Himmel? Oder auf der Erde? Überall auf einmal? Dieser Frage spüren wir entlang der biblischen Geschichte vom brennenden Dornbusch nach. Zum ökumenischen Kindergottesdienst am Sonntag, den 15. März um 11 Uhr in der reformierten Kirche in Therwil laden wir ganz herzlich Familien mit Kleinkin-dern und kleinen Kindern im Vorschulal-ter ein. Musikalisch wird der Gottes-dienst durch den ökumenischen Kinder-chor Ökiko gestaltet. Es sind selbstver-ständlich auch alle anderen Kinder und Erwachsenen herzlich eingeladen, sich über die Frage, wo Gott ist, Gedanken zu machen. Denn sie betrifft Menschen unabhängig von ihrem Alter. Für die Vorbereitungsgruppe:
Lea Meier und Jutta Achhammer
Musikalischer Mittwochsgottesdienst Im Mittwochsgottesdienst vom 18. März um 9.15 Uhr erklingt Musik zur Passi-onszeit. Raphael Ilg, Oboe, Ursula Wit-zinger, Orgel, Ralf Kreiselmeyer, Litur-gie. Anschliessend gibt es im Pfarreiheim Kaffee und Gipfeli.
Ralf Kreiselmeyer
Musikalisch-poetischer Abend mit Ralph und Ralf Reservieren Sie sich diesen Termin am Samstag, den 28. März um 19.30 Uhr im katholischen Pfarreiheim für etwas «Wunderbares». Mehr wird in den kom-menden Ausgaben von Kirche heute verraten.
Ralph Stelzenmüller und Ralf Kreiselmeyer
Prof. Dr. Johanna Rahner – Dogmatike-rin an der römisch-katholischen Fakultät der Universität Tübingen «Was bleibt von Jesus?» – Karwochen-vortrag in Therwil mit Prof. Dr. Jo-hanna Rahner Wer Diskussionssendungen zu kirchli-chen Themen verfolgt oder jüngere Buchpublikationen zu Glaubensfragen zur Kenntnis nimmt, staunt nicht schlecht. Vieles von dem, was wir einst als Kinder im Religionsunterricht oder gar noch im Katechismusunterricht ge-lernt haben, stellt sich heute ganz anders dar. Da wurde Jesus vermutlich gar nicht in Bethlehem geboren, die Weihnachts-geschichten erweisen sich laut historisch-kritischer Forschung als theologische Legenden, die Auferstehungsberichte sind in sich widersprüchlich und das älteste Evangelium kennt gar keine Auf-erstehung Jesu. Was ist eigentlich ge-meint, wenn wir heute noch vom Sohn Gottes reden? Was hat der Mann aus Nazareth gepredigt, wenn er vom Reich Gottes erzählt hat? Kurz: Was bleibt eigentlich von Jesus, wenn wir all diese Forschungsergebnisse der Theologinnen und Theologen ernst nehmen? Das haben wir die Tübinger Dogmatikerin Prof. Dr. Johanna Rahner gefragt und sie hat sich durch diese Frage herausfordern lassen. Am Montag, den 6. April wird sie um 20 Uhr in der Kirche St. Stephan in Therwil einen Karwochenvortrag zu diesem Thema halten. Im Anschluss an den Vor-trag besteht die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns, dass Frau Prof. Dr. Rahner zu uns kommt und laden herzlich zu dieser Ver-anstaltung in der Karwoche ein.
Das Seelsorgeteam
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Ökumenische Anlässe beider Kirchgemeinden Weltgebetstag 2020 – Zimbabwe Welch schöner Gedanke: Ein Gebet wan-dert während 24 Stunden rund um den Erdball! Über Konfessions- und Länder-grenzen hinweg engagieren sich christli-che Frauen seit 130 Jahren in der Bewe-gung des Weltgebetstags. Gemeinsam be-ten und handeln dafür, dass Frauen und Mädchen weltweit in Frieden, Gerechtig-keit und Würde leben können. Auch wir setzen ein Zeichen und feiern unser Ver-bunden sein mit dieser Bewegung bei ei-nem Abendgottesdienst am Freitag, den 6. März um 19.30 Uhr in der Reformierten Kirche in Oberwil. Dieses Jahr stammt die Liturgie aus Zimbabwe und steht unter dem Motto: Steh auf, nimm deine Matte und geh deinen Weg! Für die ökumeni-sche Vorbereitungsgruppe Oberwil, Ther-wil, Ettingen und Biel-Benken
Denise Fankhauser
Fotograf: Fenitra Rabefaritra/Fastenopfer
Fastenopferkampagne 2020 70 Prozent der Lebensmittel werden welt-weit von Kleinbäuerinnen und -bauern produziert, die auf bäuerliches Saatgut an-gewiesen sind. Diese Art von Landwirt-schaft ist bedroht – obwohl sie eine Ant-wort auf den Klimawandel sein könnte. Die Schweiz verlangt in Verhandlungen über Freihandelsabkommen mit Entwick-lungsländern immer wieder die Einfüh-rung strenger Sortenschutzgesetze. Diese verbieten den Verkauf und Tausch von geschützten Sorten. Auch der Wiederan-bau auf dem eigenen Hof von ausgewähl-ten Nutzpflanzen ist eingeschränkt. Da-von profitieren vor allem Agrarkonzerne. Für Fastenopfer ist das inakzeptabel, das Übereinkommen untergräbt das Recht auf Nahrung und steht im Widerspruch zu der auch von der Schweiz unterstützten UN-Deklaration für die Rechte der Bäuerinnen und Bauern. In der Ausgabe von Kirche heute Nr. 9-10, Erscheinungsdatum der 20. Februar lag der Fastenkalender bei mit vielen Informationen zum Thema. Die ökumenische Kampagne wird in den nächsten Wochen auch das Leben in unse-rer Pfarrei mitbestimmen: In Gottesdienst, Religionsunterricht und am ökumeni-schen Spaghettitag, der dieses Jahr am Samstag, den 14. März wieder ab 11.30 Uhr in der Mehrzweckhalle stattfindet. Machen Sie Freunde und Nachbarinnen auf diesen
Anlass aufmerksam und kommen Sie mit der ganzen Familie zum Mittagessen. Ein grosses ökumenisches Team freut sich auf Sie. Wir wünschen Ihnen eine anregende und bewegte Fastenzeit. «Brot zum Teilen» in Therwil Bei jedem mit einem Fähnchen ge-kenn-zeichneten Brot in der Bäckerei Grellinger in Therwild fliesst eine Spende von 50 Rappen an Projekte und Programme von «Brot für alle» und «Fastenopfer» in Af-rika, Asien und Lateinamerika. Die Ak-tion «Brot zum Teilen» findet während der gesamten Kampagnenzeit vom 26. Februar bis 12. April statt.
Anouk Battefeld Ökumenischer Spaghettitag Der ökumenische Spaghettitag findet am Samstag, den 14. März von 11.30 bis 14.00 Uhr in der Mehrzweckhalle Therwil statt. Lassen Sie sich verwöhnen mit fei-nen Spaghetti-Variationen, Salat und ei-nem wun-derbaren Kuchenbuffet. Im Rahmen der Aktion «Brot für alle – Fas-tenop-fer – Partner Sein» wird der Erlös dem Uganda-Projekt «Kanoni» - Schul-bildung für Aidswaisenkinder gespendet. Ein grosses Helferteam freut sich auf Ihr Kommen! Arbeitsgruppe ök. Spaghettitag
Rezia Schwarz, Katharina Inhelder, Walli Schaad
Konzerte zu St. Stephan Therwil
Männerstimmen Basel:Diluvium Im Jahr 1480 verwüstete die Magdalenenflut zahlreiche Städte am Rhein, sie gilt bis heute als die grösste Hochwas-serkatastrophe der Schweizer Geschichte. Die Männerstim-men Basel versetzen das Publi-kum mit Werken aus verschie-denen Zeiten und verschiedenen Ländern ins damalige Basel kurz nach der Flut.
Leitung: Oliver Rudin und David Rossel Sonntag, 15. März 2020, 19.00 Uhr, Kath. Kirche St. Stephan Therwil Kollekte am Ausgang www.konzerte-therwil.ch
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Impressionen vom 144. Frauenkaffi, GV des Frauenvereins Biel-Benken Immer am letzten Mittwochnachmittag im Januar ist es soweit: das 144. Frauenkaffi fand am 29. Januar 2020 statt. Für eine schwungvolle Eröffnung sorgten die «Indianer» aus dem Kindergarten Schulgasse unter der Leitung von Frau Simo-ne Gerber und ihrer Praktikantin Nadine.
Im geschäftlichen Teil wurden unter anderem die neuen Ver-einskleider präsentiert.
Unter dem Traktandum Haus Fraumatten wurde umfangreich über die momentane Situation um die vereinseigene Liegen-schaft diskutiert. Im Traktandum Ehrungen und Mutationen ist einiges gelaufen. Neun Frauen, die mindestens zehn Jahre Mitglied des Vereins sind und dieses Jahr ihren 75. Geburtstag feiern, wurden zu Freimitgliedern ernannt. Die Revisorinnen Esther Burch und Irène Heyer wurden für die nächste Amtsperiode bestätigt. Un-sere Kassierin Regina Heinis hat nach acht Jahren im Vorstand demissioniert, Sepp Infanger hat seine Karriere nach 43 Jahren als Reiseleiter des Frauenvereins beendet und Lotti Frei hat die Leitung von «Mir hälfe enand» abgegeben.
Während der Pause genossen wir das gemütliche Beisammen-sein bei Kaffee und der traditionellen Schwarzwäldertorte. Alle freuten sich auf die Überraschungen in den Glücksäckli, die wie jedes Jahr verkauft wurden und deren Erlös an drei gemeinnüt-zige Organisationen gespendet wird.
Nach der Pause konnten wir uns zurücklehnen und die musikali-sche Unterhaltung der Band live geniessen. Eine erfolgreiche Sängerin aus Biel-Benken, Viviane Simone, und ihr Freund, Costa Barba, bezauberten uns mit ihrer berührenden Musik.
Nachher blieb nur noch der Einkauf von Schinkengipfeli fürs Nachtessen und Auf Wiedersehen zu sagen.
Herzlichen Dank allen Helferinnen und Helfern, die zum erfolg-reichen Durchführen der GV auf irgendeine Weise beigetragen haben.
Text: Anna Tanner Fotos: Yvonne Würgler und Michelle Tanner
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Wahlen in die Gemeindekommission vom 22. März 2020 Die Gemeindekommissionskandidierenden stellen sich vor: Katja Ballmann Jahrgang 1979, verheiratet, ein Kind, Bankangestellte Ich interessiere mich für die Gemeindepolitik und bin bereits im Sportclub Biel-Benken und für das Kultur-Kaffi Schlössli Biel-Benken aktiv.
Thomas Ditzler Jahrgang 1965, verheiratet, AVOR Leu Carrosserie & Spritzwerk AG Ich habe das Gefühl, dass wir mit der Gemeindekommission ein Organ haben, dass den Ge-meinderat etwas Einwohnernäher bringen kann und bei Entscheidungen die Richtung unter-stützen oder eine Kurskorrektur bewirken kann. Ich würde mich freuen, die Zukunft unserer Gemeinde aktiver mitzugestalten.
Henri Gassler Jahrgang 1962, verheiratet, drei Kinder im Alter von 15, 18 und 21 Jahren, Ökonom Nachdem ich im 2016 das Mandat in der Sozialhilfebehörde nach mehr als zehn Jahren abge-legt habe, möchte ich mich erneut zum Wohle der Gemeinde einsetzen. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir mit der Wahl das Vertrauen schenken würden, dem Gemeinderat bera-tend zur Seite zu stehen und mit all meinen Fähigkeiten und Erfahrungen nach bestem Wissen und Gewissen die Zukunft unseres Dorfes mitzugestalten.
Walter Hollstein Jahrgang 1939, verheiratet, em. Universitätsprofessor Ich kandidiere vor allem aus zwei Gründen: 1. In unseren unruhigen Zeiten des Populismus und sukzessiven Zerfalls der traditionellen
Parteien (noch nicht so sehr bei uns, aber heftig bei unseren Nachbarn) scheint es mir ganz wichtig, alles zu tun, um die Institutionen und Möglichkeiten der direkten Demokratie zu stärken.
2. Ich lebe seit knapp anderthalb Jahren in Biel-Benken, und es gefällt mir hier ausgespro-chen gut. So möchte ich mich auch engagieren, zu meiner eigenen Integration beitragen und gleichzeitig einen Beitrag zum politischen Leben der Gemeinde leisten.
Marcel Kaufmann Jahrgang 1959, verheiratet, zwei Kinder, Betriebsökonom / Sport, Fotographie Meine Frau und ich wohnen seit 2012 in Biel-Benken und fühlen uns sehr wohl hier. Durch Verwandtschaft habe ich selber auch viel meiner Jugendzeit hier verbracht. Bedingt durch einen Arbeitswechsel habe ich nun etwas mehr Zeit respektive eine höhere Flexibilität und möchte aktiver am politischen Leben der Gemeinde teilnehmen. Ich bin eine sehr positiv ein-gestellte Person und würde mich auf eine Zusammenarbeit mit den anderen Mitgliedern in der Gemeindekommission sehr freuen.
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Markus Leuenberger Jahrgang 1966, verheiratet, Schulleiter, Gymnasiallehrer Ich möchte mich aktiv für das Gemeindewohl engagieren und mithelfen, gute und mehrheits-fähige Lösungen zu finden.
Simon Lieb Jahrgang 2002, ledig, Schüler am Gymnasium Oberwil, Hobbyklarinettist Ich kandidiere für die Gemeindekommission, um an der Gestaltung Biel-Benkens mitzuarbei-ten. Ich interessiere mich sehr für Politik und das politische Dorfgeschehen. Gerne werde ich mich in der Gemeindekommission engagieren, um die Geschäfte des Gemeinderats zu prüfen und zu diskutieren. Sehr am Herzen liegen mir ein nachhaltiger Umgang mit unserer Umwelt und eine gute öffentliche Infrastruktur.
Roland Saxer Jahrgang 1979, verheiratet, Leiter Leistungscenter Sach / TV / Transport Das politische Engagement in meiner Wohngemeinde ist mir persönlich wichtig. Durch die Arbeit in der Gemeindekommission kann ich mich beratend für zukunftsfähige Lösungen in Biel-Benken einsetzen.
André Schmassmann Jahrgang 1972, verheiratet, drei Kinder, dipl. Betriebsökonom FH / Leiter Gemeindeverwal-tung Oberwil In Biel-Benken aufgewachsen und die meiste Zeit meines Lebens hier wohnhaft, interessiert mich das politische Geschehen in Biel-Benken seit jeher sehr. Die Gemeindeversammlung ist ein wichtiges direktdemokratisches Instrument, das den Stimmberechtigten zur Verfügung steht, um die Zukunft von Biel-Benken mitgestalten zu können. Als Mitglied der Gemeinde-kommission würde ich gerne aktiv meinen Beitrag zu einer sachorientierten politischen Dis-kussion leisten.
Philipp Schmid Jahrgang 1972, geschieden, fünf Kinder (drei schulpflichtige, zwei erwachsene), Hochbau-zeichner, Bau- und Projektleiter, Teilzeithausmann Als politisch interessierter Mensch und mit Fokus auf das Gemeindeleitbild möchte ich mich für den Dialog, das Verbindende und Gemeinsame im Dorf einsetzen. Die noch junge Gemein-dekommission braucht hinsichtlich der künftigen Herausforderungen breite und bewährte Blickwinkel wie auch neue Standpunkte. Daher leiste ich gerne meinen Beitrag für Biel-Ben-ken.
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Geplante Massnahmen für Hochwasserschutz für Biel-Benken nehmen konkrete Formen an Das Bauprojekt mit konkreten Massnahmen zum Hochwasserschutz am Birsig steht in den wesentlichen Zügen. Die wertvollen Rückmeldungen aus der ersten öffentlichen Dialogveranstaltung sowie aus direkten Gesprächen mit Grundeigentümer/-innen zeigen, dass die vorgeschlagenen Massnahmen grundsätzlich auf positives Echo stossen. Auch die Planungen für die Begleitprojekte zur Anpassung von Brücken und Strassen schreiten gut voran. Hier eröffnen sich neue Chancen für Biel-Benken (z.B. Neugestaltung der Bushaltestel-le). An einer weiteren öffentlichen Informationsveranstaltung am 18. März 2020 wird der Kanton den aktu-ellen Projektstand vorstellen und dabei auch auf die Anliegen von Christoph Jäggy-Koechlin eingehen. Bei diversen Hochwasserereignissen trat der Birsig wiederholt über die Ufer und richtete grosse Schäden an. Bereits seit dem Jahr 2013 wurden deshalb verschiedene Lösungen diskutiert und wieder verworfen. Den Vorschlag für ein Hochwasserrückhaltebecken z.B. lehnte die Gemeindeversammlung 2014 ab. Das Tiefbau-amt plant deshalb seit Anfang 2019 zusammen mit der Gemeinde das Hochwasserschutzprojekt. Dabei wur-den auch verschiedene Varianten geprüft, so z.B. auch eine Solabsenkung, die aus Gründen des Erhalts natür-licher Gewässerabschnitte (ganzer Birsig zwischen Biel-Benken und Oberwil) nicht realisierbar ist. An der gut besuchten öffentlichen Dialogveranstaltung vom 17. Oktober 2019 wurden die Interessierten über das Projekt informiert. Die Teilnehmer/-innen konnten sich aktiv einbringen und ihre Anliegen und Bedenken zu den geplanten Massnahmen äussern. So wurde zum Beispiel von vielen Seiten die «zu städtische Riviera» als Luxus oder ortsuntypisch bezeichnet. Die beiden Bachzugänge zum Birsig wurden infrage gestellt und im-mer wieder wurde vorgebracht, das anfallende Regenwasser könne dann nicht mehr zum Birsig hinabfliessen. Grundsätzlich haben die Teilnehmenden sehr begrüsst, dass punkto Hochwasserschutz «endlich etwas geht». Die eingegangen Rückmeldungen hat das zuständige Planerteam ausgewertet und geprüft. Diese sind nun entsprechend im Projekt berücksichtigt, so der Zugang zu den Bächen. Die Vorschläge für die künftige Gestal-tung der Bachgasse sowie die Anzahl der Zugänge zum Birsig (siehe auch Bild) wurden ebenfalls mit der Bau-kommission von Biel-Benken besprochen. Diese befürwortet die vorgeschlagenen Massnahmen klar. Schluss-endlich wird der Gemeinderat bzw. die Gemeindeversammlung von Biel-Benken darüber entscheiden. Der Thematik mit dem Oberflächenabfluss und dem Rückstau hat sich das Planerteam angenommen. Dabei wird abgeklärt, wie und wo man das anfallende Regenwasser während eines Hochwassers in den Birsig bringt. Seit Dezember hat das Tiefbauamt persönliche Gespräche mit den von den Massnahmen betroffenen Grund-eigentümern gesucht. Bei diesen Gesprächen konnten wichtige Erkenntnisse zu den einzelnen Parzellen so-wie zu den individuellen Bedürfnissen gewonnen werden. Einzelne Anpassungen konnten bereits im Baupro-jekt berücksichtigt werden, andere benötigen noch vertieftere Abklärungen. Die Rückmeldungen der Grund-eigentümer/-innen zu den geplanten Massnahmen waren mehrheitlich positiv. Auch hier wird begrüsst, dass es endlich vorwärts geht mit dem Hochwasserschutz in Biel-Benken. Parallel zu diesen Arbeiten laufen die Vorbereitungen für die Anpassungen der vier Brücken Mühlegasse-, Kirchgasse-, Eichgasse- und Jakobsweg-Brücke. Wegen des Hochwasserschutzes müssen diese angehoben
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und neu gebaut werden. Durch die Anpassungen an den Brücken ergeben sich auch Anpassungen an den Strassen. Dabei ergibt sich die Chance, ganze Abschnitte zu überdenken und umzugestalten. Dies zeigt sich gut an der Bushaltestelle «Benken-Brücke», welche aufgrund der Hochwassergefährdung bisher nicht ange-passt werden konnte. Zusammen mit dem Hochwasserschutz können jetzt die Bushaltestelle und die dazuge-hörigen Fusswege an die Bedürfnisse angepasst werden. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten ergeben sich noch weitere Möglichkeiten, so werden z.B. die Brückenplatten aus UHFB (Ultrahochleistungszementgebundener Faserverbundbaustoff) hergestellt. So können 10 cm Fahrbahnhöhe eingespart werden. Dadurch müssen die Brücken weniger stark angehoben werden und die Auswirkungen auf das Ortsbild sind geringer. Die Strassen- und Brückenprojekte sollen bis Ende März so ausgearbeitet sein, dass man im Frühjahr mit allen betroffenen Grundeigentümern das persönliche Gespräch suchen kann. Auch hier will man soweit möglich auf die Bedürfnisse und Anliegen eingehen und diese im Projekt berücksichtigen. Am 18. März 2020, 19:30 Uhr, findet eine weitere öffentliche Informationsveranstaltung zum Hochwasser-schutzprojekt in Biel-Benken statt. Dort informiert das Tiefbauamt über den aktuellen Projektstand und zeigt auf, wie die Rückmeldungen aus der Dialogveranstaltung ins Projekt eingeflossen sind. Dabei wird auch auf die Anliegen eingegangen, welche Christoph Jäggy-Koechlin, in seinem Antrag an die Gemeindeversammlung formuliert hat. Wir freuen uns, Sie an diesem Anlass begrüssen zu dürfen. Jonas Woermann Wasserbau / Gewässerplanung Tiefbauamt Kanton Basel-Landschaft
Bild: Naturnaher Bachzugang bei der Kirchgassbrücke, mit Anpassungen aufgrund von Rückmeldungen aus der 1. Dialogveranstaltung im Oktober 2019
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SG Biel-Benken Jungschützenkurs 2020 Die Schützengesellschaft Biel-Benken führt 2020 einen Jung-schützenkurs durch. Dazu sind Jugendliche schwei-zerischer Nationalität der Jahrgänge 2000 bis 2005 eingeladen. Der Kurs beginnt voraussichtlich anfangs April und dauert bis min-destens Ende Juni. Kurstag ist der Donnerstag von 18.00 – 20.00 Uhr. Ort: Gemeinschaftsschiessanlage «Schürfeld», zwischen Ettingen und Aesch gelegen. Kursleiter: Albert Zihlmann Auskünfte und Anmeldungen zum Kurs beim Kursleiter, Albert Zihl-mann, Tel. 079 746 92 31; oder beim Präsidenten der SG BB, Hans Zehnder, Tel. 061 721 74 68.
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Hochwasserschutz: So nicht! Gründungsversammlung IG Birsig Dem Aufruf zur Gründung des Vereins Interessengemeinschaft Birsig folgten am 12. Februar 2020 ca. 40 Personen. Die lebhafte Diskussion im Gränzgänger-Stübli bei der Familie Jäggi zeigte, wie sehr das geplante Hochwasserschutzpro-jekt HQ100 des Kantons die Gemüter bewegt und dass eine grosse Mehrheit der Anwesenden mit den Initianten glei-cher Meinung ist, dass dieses Projekt das historische Ortsbild unwiederbringlich zerstören würde und dass darum diese Planung sistiert und das Projekt verhin-dert werden muss.
So stand der Vereinsgründung nichts im Weg und es konnten 33 Vereinsmitglie-der gewonnen werden, welche den Statu-ten und dem Vereinszweck zustimmten und den Vorstand wählten, mit Christoph Jäggy als Präsidenten, Christine Andrist als Kassierin und Laurenz Schneider als Aktuar.
Der in den Statuten festgeschriebene Vereinszweck heisst: Die IG Birsig setzt sich aktiv dafür ein, dass der Hochwas-serschutz entlang des Birsig in einer natur-, denkmal- und heimatschutzkon-formen Art und Weise realisiert wird. Und um dieses Ziel zu erreichen, so ist man sich einig, muss nun zuerst dieses Projekt gestoppt werden. Dazu liegt ein von den Initianten gestellter Antrag an den Gemeinderat vor, welcher an der nächsten Gemeindeversammlung vom 1. April 2020 zur Erheblicherklärung traktandiert wird. Die mit dem Antrag gestellten Forderungen an den Gemein-derat lauten u.a.: Ersuchen an die Baudi-rektion um vorläufige Sistierung des jetzigen HQ100-Projekts und der Auffor-derung, Aufträge an Planungsbüros zur Erarbeitung alternativer Hochwasser-schutz-Projekte zu erteilen. Werden Sie Mitglied bei der IG Birsig Um dem Verlangen nach einer dorfkern-verträglichen Umsetzung des Hochwas-serschutzes Nachdruck zu verleihen, sind wir auf eine breite Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen. Werden Sie darum Mitglied bei der IG Birsig. Mit einem bescheidenen Mitgliederbeitrag von nur Fr. 20.- jährlich können Sie uns finanziell und ideell in dieser für unser
Dorf sehr wichtigen Angelegenheit un-terstützen. Wichtige Termine Am Mittwoch, 18. Mai wird der Ge-meinderat eine Informationsveranstaltung zum Thema Hochwasserschutz durchfüh-ren (siehe Ankündigung in dieser Ausga-be der Dorf-Zytig). Und am Mittwoch, 1. April findet die für unser Anliegen wichtige Gemeindeversammlung statt, in welcher die Weichen richtig gestellt werden können. Weitere Informationen Für die Vereinsstatuten oder den Beitritt zum Verein IG Birsig kontaktieren Sie Christoph Jäggy, Telefon 061 721 11 77 oder per E-Mail: [email protected]. Mit dem Link auf die Seite der Gemein-de: https://www.biel-benken.ch/page/31 /news/1234/newsarchive/1 können Sie Einsicht nehmen in die am 17. Oktober 2019 vom kantonalen Tiefbauamt vorge-stellten Folien zum vorliegenden Projekt. Übrigens Unter Punkt 2 im Leitbild der Gemeinde, «Bevölkerung und Lebensraum», heisst es unter «Ideen für Massnahmen»: • Den Charakter der Dorfkerne erhalten.
IG Birsig
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Fragen und Antworten zur Versorgungsregion Betreuung, Pflege und Alter Leimental 1. Warum brauchen wir überhaupt
eine solche Region?
Mit der Einführung des Altersbetreu-ungs- und Pflegegesetzes (APG) ver-pflichtet der Kanton Basel-Landschaft die Gemeinden, sich bis zum 1. Januar 2021 in Regionen zusammenzuschlies-sen, um die Aufgaben Altersbetreuung und Pflege gemeinsam zu erfüllen.
2. Warum brauchen wir neben dem Gesetz (APG) noch zusätzlich einen solchen Vertrag?
Der Kanton schreibt lediglich die Regi-onenbildung und die Aufgaben vor, welche die Regionen künftig zu erfül-len haben. Wie die Gemeinden dies gemeinsam umsetzen wollen, muss anhand eines Vertrages festgelegt werden. Der Vertrag stellt demnach die Grundlage für die Regionenbildung dar, oder umgekehrt ausgedrückt: ohne Vertrag gibt es keine Region.
3. Welche Aufgaben haben die Ge-meinden neu regional zu erfüllen?
Die Pflege von nicht spitalbedürftigen Personen aller Altersstufen sowie die Betreuung von betagten Personen. Mittels eines neuen Versorgungskon-zeptes haben die Gemeinden sicherzu-stellen, dass für die Bevölkerung dieser Region ein ausreichendes Betreuungs- und Pflegeangebot im ambulanten (z.B. Spitex), intermediären (z.B. Al-terswohnungen) wie auch stationären (Alters- und Pflegeheime) Bereich vorhanden ist. Explizit erwähnt das Gesetz auch Angebote für betreutes Wohnen, palliative Pflege und für Per-sonen, welche an Demenz erkrankt sind. Weiter verpflichtet das Altersbetreu-ungs- und Pflegegesetz die Gemein-den, pro Versorgungsregion eine In-formations- und Beratungsstelle einzu-richten, welche die Bevölkerung in-formiert, Angebote vermittelt und Personen oder deren Angehörige in ihrer konkreten Situation berät. Des Weiteren hat die Stelle den Bedarf von konkreten Leistungen an Personen im Einzelfall abzuklären.
4. Was macht die Informations- und Beratungsstelle (IBS) und was macht sie nicht?
Die IBS informiert und berät die Bevöl-kerung und Behörden über die Ange-bote. Sie klärt auf Anfrage den konkre-ten Bedarf von Leistungen für die ein-zelnen Personen ab und hilft notfalls bei der Koordination unterschiedlicher Leistungen. Die IBS ist lediglich dazu ermächtigt festzustellen, ob eine Person gewisse Leistungen erhalten soll. Ob diese Leistungen dann tatsächlich bezogen werden, entscheidet jede Person un-abhängig von der Bedarfsabklärung selbständig. Die IBS hat diesbezüglich keine Durchsetzungskompetenz. Auch die konkrete Pflegestufe im Falle eines Eintritts in ein Alters- und Pflegeheim beispielsweise legt nicht die IBS fest, sondern die Leistungserbringenden.
5. Welche Ziele hat sich die Region gesteckt?
a. Qualität Durch gemeinsame Planung und Um-setzung soll die Bevölkerung der Ver-sorgungsregion Leimental in den Ge-nuss eines bedarfsgerechten und qua-litativ hochstehenden Leistungsange-bots in den Bereichen Pflege und Al-tersbetreuung kommen. Bei Bedarf können die Einwohnenden und Behör-den der Region auf eine gute und nie-derschwellig zugängliche Beratung zählen.
b. Selbstbestimmung Das Selbstbestimmungsrecht gilt als oberste Maxime und wird wenn immer möglich berücksichtigt. Die Förderung der selbständigen Lebensweise steht im Vordergrund.
c. Finanzierbarkeit Die Angebote sollen für die Leistungs-beziehenden finanzierbar sein. Dabei ist aber auch die Wirtschaftlichkeit der Leistungen zu berücksichtigen.
6. Wird es für die Gemeinden teurer werden?
Die demographische Entwicklung un-serer Gesellschaft belegt statistisch eine stetige Zunahme der Bevölke-
rungsgruppe über 70 Jahre. In unserer Region wächst der Anteil dieser Bevöl-kerungsgruppe im Vergleich zu ande-ren Regionen in den nächsten Jahren überdurchschnittlich stark. Die durch die gemeinsame Planung und Umset-zung entstehenden Synergien können die bevorstehenden Kostensteigerun-gen nicht abfedern. Auch ist zu be-rücksichtigen, dass mit der Informa-tions- und Beratungsstelle sowie dem zu leistenden Aufbau von Angeboten im Bereich betreutes Wohnen, palliati-ve Pflege und Demenzerkrankungen von den Gemeinden Leistungen ver-langt werden, welche diese bis anhin nur teilweise oder gar nicht abgedeckt haben. Demnach werden die Gemeinden in diesem Bereich in Zukunft Mehrausga-ben haben. Dem gegenüber stehen jedoch auch klare Mehrwerte: Durch die Schaffung einer Informations- und Beratungsstelle erhält nicht nur die Bevölkerung eine professionelle Bera-tungs- und Abklärungsstelle, auch die Gemeinden erhöhen damit ihr Fach-wissen und können so die Leistungen besser koordinieren und aushandeln, was zu einer Qualitätssteigerung füh-ren wird. Durch eine regionale Planung und Finanzierung können die Gemein-den künftig auch neue Angebote ein-führen (z.B. im Bereich betreutes Wohnen), welche für eine Gemeinde alleine kaum finanzierbar wären. Sol-che Möglichkeiten erhöhen einerseits sicher die Lebensqualität der Men-schen in unserer Region. Andererseits führen sie aber sicher auch dazu, dass die Kosten in diesen Bereichen für die Allgemeinheit mittelfristig im Sinne der Wirtschaftlichkeit optimiert werden können.
7. Schmälert die Regionenbildung das demokratische Mitspracherecht?
Die Leistungsvereinbarungen wurden bereits bisher grösstenteils indirekt durch eine Behörde oder ein Gremium ohne Mitsprache der Gemeindever-sammlung abgeschlossen. Durch die Regionenbildung wird dieser Prozess transparenter. Denn nun erhält ein aus Gemeindevertreter/innen ernanntes
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Steuerungsgremium explizit die Kom-petenz, die entsprechenden Leistungs-vereinbarungen auszuhandeln und abzuschliessen. Die Gemeinden dele-gieren je nach Einwohnerzahl ein oder zwei Personen in dieses Gremium. Wen und wie sie ihre Delegierten be-stimmen und instruieren, entscheidet jede Gemeinde selbständig. Bei den wichtigen Entscheidungen wie z.B. dem Beschluss über das Versorgungs-konzept hat jede Gemeinde sogar ein Vetorecht. Die Gemeindedelegierten im Steue-rungsgremium dürfen zudem neu kei-nem Leistungserbringer angehören, was zu einer klaren Trennung zwischen Auftraggeber- und Leistungserbringer-schaft führen wird. Die Vertretung der Interessen der Bevölkerung wird dadurch gestärkt, die Gründe für eine Entscheidung werden transparenter.
8. Was geschieht, wenn eine Gemein-de beschliesst, dieser Region nicht beizutreten?
Das Altersbetreuungs- und Pflegege-setz des Kantons setzt für die Umset-zung desselben sportliche Fristen. Am 1. Januar 2021 müssen die Regionen gegründet sein, am 1. Januar 2022 soll das neue Versorgungskonzept mit den dazugehörigen Leistungsvereinbarun-gen vorliegen. Die Gemeinden müssen daher so schnell als möglich die Regio-nen bilden, um darauf aufbauend das Versorgungskonzept konzipieren zu können. Sollte eine Gemeinde ent-scheiden, der Region nicht beizutre-ten, würden die zustimmenden Ge-meinden auf jeden Fall weitermachen, ein Versorgungskonzept erstellen und Leistungsvereinbarungen abschliessen. Der Regierungsrat wird zu einem spä-teren Zeitpunkt diejenigen Gemein-den, welche keiner Region angehören, einer Region zuweisen. Die betreffen-den Gemeinden hätten dann die von den übrigen Gemeinden ausgehandel-ten Bestimmungen vorbehaltlos zu akzeptieren.
Liebe Einwohnerinnen und Einwohner von Biel-Benken, liebe Stimmberech-tigte Eine überwältigende Mehrheit hat am 12. Dezember 2019 der Einführung von Tempo 30 auf Gemeindestrassen zugestimmt. Das war ein schönes Vo-tum für ein sichereres und angeneh-meres Miteinander auf unseren Quar-tierstrassen. Schon vor der Gemeinde-versammlung wurde aber angekün-digt, das Referendum gegen Tempo 30 zu ergreifen. Dieses ist nun zustande gekommen. Mit grossem Erstaunen habe ich die Argumente gegen Tempo 30 gehört und gelesen. Ja, die grössten Probleme mit der Verkehrssicherheit haben wir auf den Kantonsstrassen. Da stimme ich zu. Die Gefahrenblätter, die der Verkehrsausschuss erarbeitet hat und regelmässig aktualisiert, zeigen dies auch klar (die Gefahrenblätter sind auf www.biel-benken.ch öffentlich abruf-bar). Auf den Kantonsstrassen in unserem Dorf ist der Kanton zuständig. Wir als Gemeinde können Vorschläge machen. Je besser diese Vorschläge mit gelten-dem Recht und gängigen Normen kon-form sind, desto grösser sind unsere Chancen, dass wir unsere Ideen um-setzen können. Seit längerer Zeit sind wir mit den kantonalen Stellen in Kon-takt, um zu allen Gefahrenstellen ver-schiedene Massnahmen zu prüfen und Lösungen zu erarbeiten. Wir verfolgen stets den Grundsatz, dies regelkon-form zu tun. Eine dieser Regeln lautet, dass das übergeordnete Strassennetz (Kantons-strassen) nicht strenger signalisiert wird als das untergeordnete Netz (Gemeindestrassen). Es ist einfach nicht möglich, auf der Fraumatten-strasse vor der Schule Tempo 30 zu signalisieren und auf der Friedrich-Oser-Strasse ist Tempo 50 erlaubt. Punktuelle Tempo 30-Zonen auf den Gemeindestrassen reichen auch nicht aus. Es geht nicht darum, punktuelle Verbesserungen auf Quartierstrassen zu erzielen, sondern es geht um ein Konzept, eine klare Sprache in der
Signalisation: «Hier sind Quartierstras-sen, hier gilt Tempo 30 – überall». Nur mit flächendeckend Tempo 30 schaffen wir also die Voraussetzungen für wei-tere Massnahmen auf den Kantons-strassen. Diese Argumente habe ich und haben wir vom Verkehrsausschuss immer wieder öffentlich und in persönlichen Gesprächen vorgebracht. Und den-noch: Ein namhafter Teil der Bevölke-rung sieht die Verkehrssicherheits-probleme nicht oder glaubt daran, dass es auch andere Wege gibt. Das Referendumskomitee hat diese An-nahme befeuert und eigene Lösungs-ansätze in Aussicht gestellt. Diese An-nahmen stehen jahrelangen Arbeiten des Verkehrsausschusses gegenüber. Für mich als Präsident des Verkehrs-ausschuss Biel-Benken bedeutet dies, dass ein Teil der Bevölkerung unserer Expertise und unserer bisherigen Ar-beit scheinbar misstraut. Das muss ich stellvertretend für meine Mitstreiter so hinnehmen. Aus meiner Sicht geht es bei der Ab-stimmung daher um mehr als um Tempo 30: Es geht auch darum, wie viel die Arbeit eines Gremiums wie die des Verkehrsausschuss wert ist und wie viel Vertrauen die Bevölkerung in uns und unsere Arbeit hat. Denn ohne ein gewisses Mass an Vertrauen stelle ich mir die Frage, wieso wir unsere Freizeit weiterhin opfern sollen. Wenn Tempo 30 abgelehnt wird, wer-de ich meinen Kolleginnen und Kolle-gen im Verkehrsausschuss diese Frage stellen und wir werden beurteilen, welche Möglichkeiten uns noch blei-ben, um die vielen Forderungen nach mehr Verkehrssicherheit zu erfüllen. Konkrete und regelkonforme Vorschlä-ge der Gegner von Tempo 30 prüfen wir gewissenhaft. Ich werde jedoch keine Projekte und Anträge an den Gemeinderat unterstützen, die nicht auf einer rechtlich sauberen Basis be-ruhen.
Volker Fröse, Präsident Verkehrsausschuss
www.linkedin.com/in/volker-froese
Tempo 30 aus Sicht des Verkehrsausschusses
Nr. 530, 28. Februar 2020 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 25
Für Kinder Hans Christian Andersen – Die Reise seines Lebens Das Stück «Andersens Erzählungen» (siehe DZ Nr. 527) zählt gewiss zu den Höhepunkten der laufenden Basler Thea-tersaison. Auf berührende Art offenbart sich dabei der Bruch zwischen Andersens sich in mehrdeutig tiefgründigen Mär-chen (die Meerjungfrau als unerreichba-res und unerfülltes Traumwesen) offen-barenden Sensibilität und der gelebten Realität. Das neu erscheinende Kinderbuch zeigt den dänischen Dichter, der schon mit vierzehn Jahren alleine in die Hauptstadt zog, auf sinnliche und ebenso herzliche Art: Ein Mädchen fährt mit ihm in einer Kutsche und fragt ihn nach seinem Leben aus. Andersen erzählt es als Märchen... Maja Kastelics Illustrationen mit meist spitznasigen Menschen untermalen kon-genial die von Heinz Janisch erdachte Geschichte. Ab 4 Jahren, 56 S. NordSüd. Fr. 20.90. Was du nicht alles kannst! Wie sehr sollen wir Kinder loben und wie sehr ihr Wirken als selbstverständ-lich einstufen? In diesem neu erschiene-nen Kinderbuch geht es nicht um die Fortführung dieser Grundsatzdebatte, sondern schlicht darum, dass auch mal wieder gezeigt werden darf, wie vielfältig die unbelastete Kinderwelt doch sein kann. Schon die kleinsten können einfache Reime und Zahlenspiele erlernen, ein wenig jonglieren und auf geeignete Bäume klettern. Und vor allem: löchern-de aber ehrlich gemeinte Fragen stellen, die von Wissensdurst und unvoreinge-nommener Neugier und dem Wunsch, unsere magische und immer etwas frem-de Welt kennenzulernen, zeugen. Die farbenfrohen, unkonventionellen Bilder verleihen dem Buch ein ganz eigenes Gesicht. Ab 5 Jahren, 32 S. Insel. Fr. 223.90
«Es gibt zwei Arten, Gutes zu tun: geben und vergeben.»
Augustinus von Hippo
26 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 28. Februar 2020, Nr. 530
Zu Walter Hollsteins Buchvernissage am 25. März im «BeZ»
Am Mittwoch, dem 25. März findet in Biel-Benken die Vorstellung des neuesten Buches von Walter Hollstein statt. In «Das Gären im Volksbauch» geht der emeritierte Professor der drängenden Frage nach, warum die Rechte immer stär-ker wird. Der 1939 geborene Walter Hollstein ist vor einiger Zeit nach Biel-Benken gezü-gelt und wohnt mit seiner Frau am Pump-mattenweg. Er ist Professor im Ruhestand für politische Soziologie. Einen wichtigen Forschungsschwerpunkt bildet die soge-nannte Männerforschung. Walter Holl-stein gilt hier als derjenige, der diesen For-schungszweig im deutschsprachigen Raum etabliert hat. Bis 2007 war er zudem Gutachter des Europarates für Männerfra-gen. Auf seiner eigenen Website fordert er dazu auf, Neues zu versuchen, Widerstand gegen Eingefahrenes zu üben, Konventio-nen zu durchbrechen, Widerspruch zu wa-gen und Missstände zu benennen, denn gesellschaftliche Zustände ändern sich nur dann, wenn sich Menschen finden, die die Verantwortung für den sozialen Wan-del auf sich nehmen. «Das Gären im Volksbauch» (NZZ Libro, 207 S., Fr. 24.90) trägt als Untertitel «Wa-rum die Rechte immer stärker wird». Wal-ter Hollstein listet darin eine reiche Palette von Beobachtungen und Buchauszügen auf, die in der vorgenommenen Konzent-rierung durchaus ein (beklemmendes) Bild des gegenwärtigen Zustandes einer sich individualisierenden Gesellschaft entstehen lässt, quasi einer «Epoche des postmodernen Pluralismus». Einleitend schreibt Walter Hollstein von den Veränderungen, die sich während der letzten Jahrzehnte in den Vordergrund ge-schoben haben, hierbei von der demogra-fischen Entwicklung, der «Völkerwande-rung», der fortschreitenden Digitalisie-rung. «Aber am bedrohlichsten erscheint der Klimawandel.» Vielleicht habe sich noch nie eine Zeit derart schnell und fun-damental verändert wie die heutige. In diesem Licht sei der Aufstieg des Populis-mus eine Art Auflehnung gegen die Fol-gen der Moderne. Für seine Studie hat der empirische Wis-senschaftler Hollstein einige hundert Ge-spräche geführt, in Restaurants, auf Park-bänken, unterwegs in öffentlichen Ver-kehrsmitteln. Nun verweist er auf die Wichtigkeit des positiven Denkens. «Wer die Hoffnung verliert - so weiss die Sui-zidforschung - bringt sich um.» Aber es
herrscht der Verlust des Selbstverständli-chen, unsere tägliche Ordnung löst sich auf. Zeitungsausschnitte zur Hitzewelle, zur alarmierenden Abnahme und zum Ab-sterben von Tieren, auch zu grassierenden Hungersnöten und Amokvergehen oder die riskanten Vermögensblasen unterstrei-chen Hollsteins Beobachtungen. Sie wir-ken in der notierten Ballung mitunter ge-radezu makaber. Problematisch findet Hollstein den Ver-lust zwischenmenschlicher Bindungen. Der Wegfall von Normalität führe zu übertriebener Vorsicht oder gar Angst. Dagegen biete Heimat Wohlstand und Le-bensperspektive, böten Grenzen Schutz, Klarheit und Verbindlichkeit. Sie würden wieder vermehrt gesucht, siehe zum Bei-spiel Brexit: «Take back the control!» Hollstein scheut sich auch nicht, das poli-tisch heisse Thema der Zuwanderung an-zusprechen. Das diesbezügliche Unbeha-gen werde von rechtsstehenden Parteien schon lange für ihr Werbezwecke verwen-det, doch die Ängste mit Rassismus-Argu-menten wegzuwischen, greife zu kurz. Ein Faktum sei zum Beispiel, dass laut Umfra-gen in afrikanischen Ländern zwei Drittel der Menschen auswandern wollten. (Mit dem Klimawandel wird sich diese Ten-denz noch akzentuieren.) Was hier in aller Kürze zusammengefasst wird, belegt Walter Hollstein mit Zitaten aus Gesprächen, Publikationen und wis-senschaftlichen Untersuchungen. Mit der Globalisierung sind die grossen Unge-rechtigkeiten in die Welt zurückgekehrt. Während in Bern eine einfache Reini-gungskraft für einen Zusatzverdienst eine Genehmigung einholen muss, scheffeln die Oberen so viele Jobs wie sie wollen. Bei den Vermögen gebe es fast nur noch oben und unten. So seien Altersarmut und Wohnungsnot die tragischsten Facetten der sozialen Frage. Nach und nach listet Hollstein auf, wo sich die grössten Prob-leme verorten lassen. Verunglimpfungen öffentlicher Personen nähmen zu, als Ur-sache gäben Sozialwissenschaftler Über-forderung, Versagung und Kränkung an. Walter Hollstein legte seine Erkenntnisse offen und ungeschminkt dar. Da, wo es um die Migrationsproblematik geht, warnt er vor einer Überanpassung, da wo es um die materielle Umverteilung geht, scheut er sich ebenfalls nicht, die masslose Geld-gier anzuprangern. Schliesslich blickt Walter Holstein auch auf sein Kernthema des entwerteten Mannes. Mit der Erfin-
dung von Maschinen sei der Mann zum Anhängsel seiner eigenen Lösungen ge-worden, was letztlich zu einem Dauerge-fühl vom Enttäuschung und Frustration geführt habe. Auch die herrschende (Gen-der-) Pädagogik trage zu zusätzlicher Ver-unsicherung unter den Knaben bei. Gewissermassen versöhnlich sind Walter Hollsteins Schlussbemerkungen zum Thema Glück. Glück sei eben keine Glückssache, sondern habe viel mit der persönlichen Einstellung zu tun, und sei dann am schönsten, wenn es mit andern geteilt werden könne. Es brauche den Mut zum Neuen und die Erweiterung zum wechselseitigen Wir.
Text: Urs Berger, Bild: zVg
Buch-Verlosung Dank des Entgegenkommens des NZZ-Verlages verlost die Dorf-Zytig drei Exemplare von Walter Holl-steins «Das Gären im Volksbauch». Wer an der Verlosung teilnehmen will, meldet dies bitte bis zum 6. März per Mail an: [email protected]. Mittwoch, 25. März, 19.30 Uhr Begegnungszentrum Biel-Benken Moderation: Nico Rubeli Grusswort: Peter Burch
Nr. 530, 28. Februar 2020 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 27
Suppentag Sonntag, 15. März 2020 Schulhaus Kilchbühl, Biel-Benken
10.30 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst in der Aula, musikalisch unterstützt durch den Frauenchor Biel-Benken
Ab 11.30 Uhr: Apéro in der Pausenhalle, anschliessend Saalöffnung und Mittagessen Im Eintrittspreis von Fr. 5.00 ist die Suppe inbegriffen Handarbeitsstand des Frauenvereins Verlosung von Restaurantgutscheinen
Kinderprogramm · Ponyreiten ab 13:00 Uhr · Torwandschiessen · Töggelikasten · Ping-Pong Nussknacker · Büchsen werfen
Ca. 15 Uhr: Ausklang Suppentag
Der Erlös des Suppentags fliesst in diesem Jahr wiederum in die folgenden Projekte: · Spitalexterne Onkologiepflege Baselland (SEOP BL): www.seopbl.ch · Stiftung «we-help» von Dr. Urs Herzog aus Biel-Benken: www.we-help.ch
Nebst der bekannten Gemüsesuppe verwöhnen wir Sie gerne mit diversen Salaten, heissem Fleischkäse, Würstchen und einem reichhaltigen Kuchenbuffet.
· Kuchenspenden können am Suppentag ab ca. 10 Uhr in der Pausenhalle im Schul-
haus abgegeben werden.
Wir freuen uns auf einen geselligen Anlass!
Ihr OK Suppentag
28 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 28. Februar 2020, Nr. 530
- Fasnacht 2020 Wällesammle: Am Sonntag 1. März sammeln die Kinder Holz fürs Fasnachtsfeuer. Treffpunkt in Benken: Treffpunkt in Biel: 13.30 Uhr beim Lädeli 13.00 Uhr bei Kurt Stiegeler
Reedlischigge und Fackelumzug: Am Sonntag Abend, 1. März trifft man sich dann ab ca. 19.0 Uhr beim Fasnachtsfeuer auf dem Oberen Acker (Biel) oder ob den Reben (Benken) zum Reedlischigge mit anschliessendem Fackelumzug (Beginn ca. um 21.45h). Das Reedlischigge für Kinder ist beim ehemaligen Schützenhaus hinter dem Tannerhof (Benken) und auf dem Säbel-acker (Biel), ebenfalls ab 19.00h
Straumaa verbrennen: Die Kinder besammeln sich am Donnerstag, den 5. März um 19.00 Uhr bei der Post und begleiten den Straumaa durch das Dorf, bevor er vis à vis der alten Post verbrannt wird. Unbedingt Glocken oder Lärminstrumente mitbringen!
Fasnachts-After-Party: Zum Abschluss der Fasnacht tritt sich am Samstag, 7.März ab 20.00 Uhr Jung und Alt zur Fasnachts-After-Party (Kehrausball) in der Turnhalle. Masken sind willkommen. Der diesjährige Fasnachts-Abschluss wird vom Fussballclub organisiert.
Nr. 530, 28. Februar 2020 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 29
Zu kaufen gesucht in Biel-Benken: Grundstück / Garten (mind. 500 m²) mit Gartenhaus 079 687 76 40 Marianne Bürgi
30 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 28. Februar 2020, Nr. 530
Julia Schröders Spagat zwischen Kunst und Familie
In Niederbayern geboren, kam Julia Schröder schon mit 16 Jahren nach Basel, weil sie bei Adelina Oprian Geige studie-ren wollte. Bei ihr schloss sie denn auch die Ausbildung an der Musikakademie mit dem Lehrdiplom ab. «Danach wollte ich weg vom Hochleistungsbetrieb, zog aufs Land, nach Spanien, machte gerne auch Strassenmusik - und entdeckte die Liebe zum Tango.» Diesen Musikstil spielt sie bis heute viel und gerne, insbesondere mit Marcelo Nis-inman. Durch die feurige Musik, die so viele Freiheiten erlaubt und rhythmischen Reichtum birgt, entdeckte sie auch die Ba-rockmusik wieder neu. So folgten weitere Studien. An der Schola Cantorum Basili-ensis profitierte sie von den renommierten Chiara Banchini und Ruedi Lutz. Dank ihnen drang sie so richtig in musikalische Tiefen und erfuhr, wieviel mit alten In-strumenten möglich ist. «Nachdem ich aus Spanien zurückgekom-men war, das war 2004, hatte ich keine konkreten Pläne. Dann sah ich eines Ta-ges ein Plakat, das für ein Konzert des Kammerorchesters Basel warb. Dort rief ich an und das Orchester lud mich auf den nächsten Tag zum Vorspiel ein.» Prompt kam es zum Engagement und schon bald wurde Julia Schröder leitende Konzertmeisterin. «Das Orchester fand, dass ich mehr Verantwortung überneh-men und meine Gestaltungskraft einbrin-gen sollte. Dies war eine schöne Fügung.» Julia Schröder spielt nun schon seit 15 Jahren im Kammerorchester Basel. In die-ser Zeit lernte sie auch Albert Zihlmann aus Biel-Benken kennen. Die beiden woh-nen in Oberwil und haben zusammen drei Kinder von ein, drei und sechs Jahren, es sind Marie, Sophia und Helena. «Momentan erleben wir zwar etwas strenge Jahre, aber zum Glück habe ich Elternzeit und kann vorläufig reduziert ar-beiten. Albert und ich erziehen die Kinder gemeinsam und daneben hat jeder seine eigenen Bereiche, das finde ich sehr schön so. Auch die Schwiegereltern in Biel-Ben-ken tun was sie können. Zudem hilft uns an zwei Tagen pro Woche eine Kinderbe-treuerin.» Zur Familie, zu den Proben und Konzer-ten mit dem Kammerorchester Basel und den Auftritten mit dem Tango-Quartett kommt auch noch die Professur an der Musikhochschule Freiburg, die Julia Schröder seit 2010 innehat. «Das ist eine
sehr befriedigende Aufgabe. Ich kann die Studentinnen und Studenten individuell in ihrer persönlichen Entwicklung fördern. Die meisten Mitglieder des Kammeror-chesters üben weitere Tätigkeiten aus, meistens unterrichten sie.»
Während der Elternzeit beschränkt Julia Schröder ihre Arbeit für das Kammeror-chester Basel auf ein Projekt pro Monat, was je nachdem drei Konzerte ausmacht. «Früher war das schon ganz anders. Da spielte ich jedes Jahr über hundert Kon-zerte. Mit der Reiserei in zum Teil andere Kontinente war das schon viel und ich war jeweils lange weg von zuhause. Aber da war ich jung, fand das auch toll und hatte die nötige Kraft für das umtriebige Musik-leben. Es ist zwar aufregend, neue Kon-zertsäle und andere Zusammensetzungen von Konzertgästen zu erleben, aber auch anstrengend. Zum Glück kümmert sich die Leitung des Kammerorchesters Basel sehr um unser Wohl und schaut, dass sich der Reisestress in Grenzen hält.» Da im klassischen Musikbetrieb Konzerte niemals selbsttragend sein können, ist auch das Kammerorchester Basel stark auf Unterstützung angewiesen. Die öf-fentlichen Subventionen sind zwar auf ei-nem guten Weg, aber schon noch ausbau-fähig. So ist das Kammerorchester froh um grosszügige Mäzene und den vom
Biel-Benkemer Urs Herzog präsidierten Freundeskreis. Gerne hat Julia Schröder in Biel-Benken ein Benefizkonzert für die von ihm betreute Stiftung «we help» ge-spielt – und bald soll es erneut eines ge-ben! Das Kammerorchester Basel ist in vielen Musikstilen zuhause. «Wir sind sowohl ein Barockorchester, ein historisch infor-miert spielendes Klassikorchester und auch ein Orchester für zeitgenössische Musik. Vielseitigkeit ist unsere Stärke!», beschreibt Julia Schröder den Charakter ihres Orchesters. «Die Konzertpro-gramme werden durch die Musikkommis-sion zusammengestellt, in der Streicher, Bläser, Vertreter aus dem Vorstand und natürlich unser fantastischer Manager Christoph Müller sitzen.» Gerade die zeit-genössischen Kompositionen seien nicht immer einfach zu spielen. Zum grossen Aufwand komme bei diesen dann auch noch hinzu, dass nicht selten das Publi-kumsinteresse recht überschaubar bleibe. Um die Konzerte stilgerecht zu interpre-tieren, vertraut Julia Schröder verschiede-nen Geigen. Die renommierte Violinistin ist stolz auf die «Guadagnini», die 1734 in Turin gebaut wurde und die sie von meh-reren Mäzenen zur Verfügung gestellt be-kommt.
Urs Berger
Nr. 530, 28. Februar 2020 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 31
Erstvermietung ab März 2020 altersgerechte Genossenschafts-Wohnungen Fraumattenstrasse 39, Biel-Benken 2½-Zi-Wohnung (55.5m²) und 3-Zi-Wohnungen (70+75m²) Mietzins: CHF 1'400 bis CHF 1'800 zzgl. NK Weitere Auskünfte und Unterlagen: klm-Immobilien AG, 061 723 00 30, www.wgs-bb.ch/aktuelles.html
In Biel-Benken vermieten wir per 1. Juni 2020 oder nach Vereinbarung an zentraler Lage eine 4½ Zimmer Maisonette- Wohnung 1.OG/DG (Hauptstrasse 52) Wohnfläche ca. 97m2, gedeckte Ter-rasse, 1 Autoabstellplatz, Gartenmit-benützung Miete Fr. 1’640.-- pro Monat + NK Fr. 245.-- pro Monat Ihre schriftliche Bewerbung senden Sie bitte an die Gemeinde Biel-Ben-ken, Kirchgasse 9, 4105 Biel-Benken. Auskünfte erteilt Ihnen gerne unser Sachbearbeiter Hochbau Herr Tamàs Gémesi (Tel. 061 / 726 82 71)
Fondation Beyeler: Edward Hopper
Edward Hopper. Portrait of Orleans, 1950, Öl auf Leinwand, 60x101 cm. Fine Arts Museum of San Francisco ©Heirs of Josephine Hopper/2019, Pro Litteris Zürich Die Fondation Beyeler in Riehen schafft es immer wieder, grossen Künstlern eine adä-quate Plattform zu geben. Derzeit besteht dank ihr die schöne Möglichkeit, Werke des eigenwilligen amerikanischen Malers Edward Hopper (1882-1967) eingehend zu be-trachten. Zwar sind dessen einsame Landschaften, Szenen verlassener Städte und nächt-licher Tankstellen weitherum bekannt und häufig auf Kalenderbildern anzutreffen, doch in den europäischen Kunstsammlungen stellen sie eine Rarität dar. Das mag auch daher rühren, dass Edward Hopper seinen gesamten Nachlass dem Whitney Museum in New York vermacht hat. Edward Hoppers Bilder strahlen eine ganz eigene Sinnlichkeit aus, die mitunter schwer zu ergründen ist. «Wäre es in Worte zu fassen, gäbe es keinen Grund zu malen», sagte einst der Künstler lakonisch dazu. Für ihn blieb die Kunst stets ein Ausdruck des Unbe-wussten, wobei er durchaus bildnerische Mittel fand, eine endlose Stille, eine gespensti-sche Verlassenheit oder gar beklemmende Einsamkeit ausdrucksstark darzustellen. Die Bildmotive wählte er auf ganz eigene Art und zeigte sie in ungewöhnlichen Ausschnit-ten. Die Schatten malte er kräftig und hart, den Häusern wies er scharfe Kanten zu, so dass sie irgendwie an Bauelemente für Modelleisenbahnen oder so erinnern und gera-dezu verloren und etwas fremd in der Landschaft stehen. Oft haben die Bauten verschlos-sene Türen und sind die Fenster ohne Glasscheiben. Die nicht selten vorkommenden Telefonmasten - stehen sie nun senkrecht oder schräg im Feld - sind ohne Funktion und stützen meist keine Drähte. Immer wieder treffen wir in Hoppers Bilder auf packende Lichtszenarien, zusammengesetzt aus natürlichen und künstlichen Quellen. Mit seinen Bildern hat Edward Hopper dem Amerika des letzten Jahrhunderts ein ein-prägsames Bild verliehen. Seine Landschaften mit sattgrünen Wäldern und trockengel-ben Stoppelfeldern, versetzt mit meist verlassenen Tankstellen, steht ebenso für das ame-rikanische Landschaftsempfinden wie dies Ferdinand Hodlers ikonische Landschaftsdar-stellungen bei uns in der Schweiz bewirken. Fondation Beyeler Riehen, täglich 10-18 Uhr, mittwochs bis 20 Uhr. Bis 17. Mai.
Urs Berger
«Jedes Kind ist ein Künstler. Das Problem ist nur, ein Kind zu bleiben, während man erwachsen wird.»
Pablo Picasso
32 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 28. Februar 2020, Nr. 530
100 Schritte bis zur Kirchturmuhr - oder ein Besuch in luftiger Höhe
Voller Vorfreude und mit vielen Fragen im Gepäck machten wir uns an einem Februarmorgen auf den Weg zur Kirche. Dort erwartete uns Frau Ines Jäggi. Zuerst betrachteten wir die Uhren auf der Aus-senseite der Kirche. Um 11 Uhr durften die Kinder die Glocke läuten. Dies war ein sehr eindrückliches Erlebnis. Musste man recht kräftig ziehen und dabei noch einen gewissen Rhythmus einhalten, damit die Glocke im richtigen Schwung war. Ungefähr 70 Mal sollte am Seil gezogen werden.
Etwas geheimnisvoll war der Weg nach oben zum Uhrwerk. Die wenigsten waren schon mal durch die enge Treppe in den Dachstock der Kirche aufgestiegen. Die Kinder lauschten dem lehrreichen Erklä-ren von Frau Jäggi. Dazu konnten sie im-mer wieder ihre Fragen stellen. Und auch an diesem Ort waren wir wieder zur rich-tigen Zeit: 11.15 Uhr! Die Kinder konnten sehen, wie sich die Zahnräder drehten und das Gewicht umgelegt wurde.
Nun hatten wir noch den letzten Aufstieg vor uns. Endlich durften wir den Glocken ganz nahe sein. Etwas lauter und kribbeli-ger ging es da oben zu und her. Lag es an der Höhe oder war es dem einen oder an-deren so nah an der Glocke doch etwas mulmig zumute? Wie die Glocken befes-tigt sind, wie gross die Glocke ist und
wann welche Glocke ertönt, waren nur ei-nige Fragen an Frau Jäggi. Fasziniert von den unterschiedlich grossen Klöppeln warteten wir noch die Hammerschläge um 11.30 Uhr ab. Eindrücklich waren der Klang und die Lautstärke!
Nach 100 Schritten waren wir wieder un-ten angekommen. Die letzten Fragen konnten durch unsere kompetente Führe-rin beantwortet werden. Ein herzliches Dankeschön für dieses einmalige Erleb-nis! Und wenn sich jemand im Dorf gewun-dert hat, weshalb es zwischen halb und viertel vor zwölf Uhr kurz gebimmelt hat, dann können Sie sich vielleicht denken warum!?☺
Text und Bilder: Priska Dubach-Zeugin und die Klasse 2a
Nr. 530, 28. Februar 2020 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 33
34 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 28. Februar 2020, Nr. 530
Frauenchor Unterhaltungsabend «HAPPY TIME – Country, Musical, Linedance… von New York bis Califor-nia» war das Motto des diesjährigen Un-terhaltungsabends des Frauenchors Biel-Benken am Samstag, 1. Februar 2020. Geleitet und am Klavier begleitet vom jungen Fabian von Dungen brachte der Abend tatsächlich Happy Time. Nicht nur für die Zuhörer und Zuhörerinnen im Saal, sondern ganz offensichtlich auch für die Sängerinnen auf der Bühne. Interessant: nachdem der Männerchor mit Moderation von Leif Eriksson Amerika von Europa aus entdeckte, reiste nun der Frauenchor von Neu York nach Kalifornien… Auch die seit vielen Jahren bewährten «Back-ground-Gamblers» spielten nicht nur Hu-digääggeler, sondern wie immer eine fet-zige Mischung. Waren für mich die Vorträge in den letz-ten zwei Jahren etwas gar dünn: an diesem Abend füllte der Chor die Halle wieder. Vom ersten Lied an war zu sehen, dass der Chor gewachsen ist und verjüngt wurde. Drei Generationen standen auf der Bühne und gaben im wahr-sten Sinne des Wortes ihr Bestes. Die Energie der Vortragenden führte das Publikum auf eine gesangliche Reise durch Amerika mit bunt gemischten Stilen. All dies innerhalb eines Jahres mit vielen neuen Mitgliedern einzustudieren ist eine grosse Leistung. Mich hat beein-druckt, zu sehen, wie der Frauenchor zu neuem Enthusiasmus gelangte und lebt. Ich wünsche viel Glück beim Finden einer neuen Leitung, denn Fabian von Dungen verlässt den Chor leider auf Ende Februar. Falls Sie Interesse am Singen und an Kon-takt in unserer Gemeinde haben, so mel-den Sie sich beim Frauenchor. Auch nach-dem der Chor im letzten Jahr schon deut-lich gewachsen ist: neue Mitglieder sind immer willkommen! Die Gruppe besitzt einen grossen Zusammenhalt auch in Ak-tivitäten neben dem Singen. Details und Ansprechpersonen finden Sie unter www.frauenchor-bielbenken.ch
Text: Thedi Ramp, Bilder: zVg
Der grosse Frauenchor
Line Dance 11. GV des Spitex- Fördervereins Biel-Benken Donnerstag 23. April 19.30, Schlössli Biel-Benken Sie, als unsere Mitglieder und Gäste sind herzlich eingeladen, an unserer diesjährigen Jahresversammlung teilzunehmen. Vor dem geschäftlichen Teil werden die Anwesenden vom Duo GEKU musikalisch auf die Generalversammlung eingestimmt.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen.
Spitex Förderverein Biel-Benken, der Vorstand
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36 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 28. Februar 2020, Nr. 530
Musikpädagogi-sche Basisarbeit In Biel-Benken ist es dank des Klassen-musizierens, einer Zusammenarbeit der Primarschule mit der Musikschule Lei-mental von 2015-2019, zu einem erfreuli-chen musikpädagogischen Projekt ge-kommen. (Dorf-Zytig 486, Februar 2016). Und in der Musikschule Leimental wird auch weiterhin fleissig Blasmusik in der «ü50 Beginners Band» gespielt (Dorf-Zy-tig 515, Oktober 2018). Dieses Projekt ist übrigens derart erfolgreich, dass nun ab August eine neue Beginner-Band aufge-baut werden soll. Am 5. Februar fand im Musical Theater Basel im Rahmen eines Abends der vom Sinfonieorchester Basel offerierten Reihe «Ivor & Friends» ein weiteres wegweisen-des musikpädagogisches Projekt den Weg in die Öffentlichkeit. Zum Sinfonieor-chester Basel unter der Leitung von Ivor Bolton gesellten sich der Pianist Lars Vogt und die Orchesterschule Insel mit etwa fünfzig Kindern zwischen acht und zwölf Jahren. Dabei dirigierte der an-schliessend noch mit Ludwig van Beethovens 5. Klavierkonzert auftretende Pianist vorerst das Sinfonieorchester Ba-sel, in dem eine begeisterte Gruppe von Schülerinnen und Schülern mitspielen durfte. Schön zu erleben war, wie dabei sowohl das Orchester wie auch der Nach-wuchs grössten Spass bekundeten. Lars Vogt berichtete vom Projekt «Rhap-sody in School», einer Initiative von Künstlern, um Jugendliche an die klassi-sche Musik heranzuführen. Es seien über 400 Musikerinnen und Musiker, die eh-renamtlich in diesem Förderprojekt mit-wirkten. Unter anderem die Violinistin Sarah Chang, die Schweizer Akkordeo-nistin Viviane Chassot, der Pianist Kit Armstrong, die kürzlich ebenfalls in Basel zu hörende Alice Sara Ott, die Klarinettis-tin Sharon Kam oder der auch bei uns be-kannte Dirigent Alexander Liebreich. Lars Vogt erzählte enthusiastisch vom Projekt: «Die Spitzenmusiker kommen zu den Schülern in die Schule!» Er setzte sich sodann an den Flügel und interpretierte Beethovens beliebtes 5. Klavierkonzert in meisterlicher Manier. Der starke Applaus des Publikums war ihm gewiss. Wohl gleichermassen als Anerkennung für die vorbildliche und gewinnbringende Erzie-hungsarbeit wie als Lob für das begeis-ternde Musikerlebnis samt Zugabe.
Urs Berger
1
Offbeat Konzert «Summerwind»
Am 10. März trifft in der Martinskirche Basel Lars Danielsson, der schwedische Cellist mit dem feinen Gespür für einfache wie eindringliche Melodien, auf Paolo Fresu einen der lyrischsten Trompeter Europas. Gemeinsam lassen sie atmos- phärische Klangbilder mit Gefühl und Tiefe ent- stehen, kreieren sie traumhafte Musik in traum- haftem Zusammenspiel.
«Ich liebe Paolos Spiel, es ist spirituell und sein Sound ist einzigartig. Er bringt mich dazu, auf eine neue Art zu improvisieren», sagt Lars Danielsson.
Martinskirche Basel, 10. März, 20.15 Uhr.
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Musikschule Leimental
Keyboard/Jazzklavierklasse Vorspiel der Keyboard/Jazzklavier-Klasse von Andreas Amann am Mitt-woch, 18. März, Schulanlage Mehr-zweckraum Am Marbach, Oberwil. Be-ginn 19 Uhr.
Klarinettenklasse Klarinettenzauber mit Schülerinnen und Schüler von Urs Beutler. Lassen auch Sie sich verzaubern am Donnerstag, 19. März, ab 19 Uhr in der Schulanlange Mehrzweckraum Am Marbach, Oberwil.
Zu den Veranstaltungen ist der Eintritt frei. Es gibt eine freiwillige Kollekte zugunsten des Musikschul-Fonds.
Infotag der Musikschule Leimental Gerne möchten wir Sie zum Info-Tag der Musikschule Leimental vom Samstag, 28. März 2020 in der Mehrzweckhalle Bahnhofschulhaus in Therwil einladen. Der Anlass beginnt um 9.30 Uhr. Im ersten Teil stellen wir Ihnen die ver-schiedenen Instrumente sowie Tanz und Gesang anhand einer kleinen Geschichte vor. Anschliessend können die Kinder nach Herzenslust auf den Instrumenten pfeiffen, tutten, klimpern, schlagen, zup-fen, streichen und unsere Lehrpersonen mit ihren Fragen „löchern“. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
In der Woche vom 30. März bis 3. April haben die Kinder zusammen mit ihren Eltern die Möglichkeit, Lektionen die sie interessieren, an unserer Schule zu besu-chen. Ab 20. März ist der Stundenplan auf unserer Homepage aufgeschaltet – www.msleimental.ch.
Der Anmeldeschluss für das Semester nach den Sommerferien ist der 15. Mai. Anmeldeformulare für den Unterricht finden Sie ebenfalls unter www.msleimental.ch.
38 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 28. Februar 2020, Nr. 530
Musikschule Leimental: Beethoven-Konzert und neue Kurse
Musizieren im Vorschulalter In diesem Kurs haben die Kinder die Möglichkeit, auf abwechslungsreiche Weise in die Musikwelt einzutauchen. Die Kinder singen, tanzen, spielen auf Orff-Instrumenten, hören Musikstücke, erkun-den verschiedenes Material wie zum Be-spiel Reifen, Bälle etc. und schulen ihre Wahrnehmung durch diverse Spiele.
Der Unterricht wird in Klassen ab fünf Kindern erteilt. Alter: 1. oder 2. Kindergartenjahr Zeit: Donnerstag, 14:00–14:50 Uhr
Donnerstag, 15:00–15:50 Uhr (bei genügend Anmeldungen)
Ort: Benkenschulhaus, Therwil Kosten: pro Semester Fr. 215.-
Lehrperson Karin Hartmann Musik & Bewegung 3 Musik & Bewegung im 3. Primarschul-jahr. Dieser Kurs baut auf dem Musik- und Bewegungsunterricht der 1. & 2. Pri-marstufe auf. Musik und Bewegung hat zum Ziel, das musikalische Potenzial der Kinder durch vielfältige Ausdrucksfor-men ganzheitlich zu fördern. Es wird un-ter anderem getanzt, gesungen, kompo-niert, mit Instrumenten musiziert und auch Theater gespielt. Dabei dienen Ge-schichten, Musikstücke, ein Musical oder Erlebnisse aus dem Alltag als Ausgangs-punkt der musikalischen Arbeit. Der Un-terricht wird in Klassen ab fünf Kindern erteilt.
Lehrperson Jessica Raas Weitere Details entnehmen Sie auf unse-rer Homepage: www.msleimental.ch. Alter: 3. Primarschuljahr Zeit: Mittwoch, 15:00–15:50 Uhr Ort: Schulanlage Am Marbach, Oberwil Kosten: pro Semester Fr. 215.-
Beethoven-Konzert der Musikschule Leimental
Fast jede Programmgestaltung im klassischen Musikbetrieb nimmt derzeit in irgend-einer Form Bezug auf das 250. Geburtsjahr von Ludwig van Beethoven (1770-1827). Die Musikschule Leimental feierte dieses Ereignis am Samstag, 8. Februar mit einem Konzert im Mehrzweckraum am Marbach in Oberwil, welches ganz den Werken dieses Meisters gewidmet war. Christian Ginat, Violinlehrer und Leiter des Streichorchesters hatte den Anlass ini-tiiert und führte launig und mit fundiertem Wissen durch das mit Beiträgen von Mu-sikschülerinnen und Musiklehrern realisierte Programm. Es ginge zu weit, hier alle Programmpunkte aufzuzählen, doch das Konzert überzeugte einerseits durch den Wechsel der Besetzungen (Klavier solo, Violine und Klavier, Blockflöte und Kla-vier, Trio mit Bläser und Streichern, Streichorchester, Flötenorchester) und anderer-seits durch überraschende Werke. Wer wusste schon, dass Beethoven ein Stück für Mandoline und Cembalo komponiert hat, welches hier in der Besetzung mit Man-doline und Gitarrenensemble zu hören war? Für einen bunten Farbtupfer sorgte die Ballettklasse, welche zum Adagio aus einer Klaviersonate eine kleine Choreogra-phie vorführte. Der Mehrzweckraum war an diesem sonnigen Nachmittag bis zum Bersten voll. Während einer halbstündigen Pause zur Mitte des zweistündigen Konzertes konnte man sich die Füsse auf dem Pausenplatz vertreten und sich am äusserst reichhaltigen Buffet mit Süssigkeiten, Salzigem, Saft, Wein und Kaffee bedienen, welches die Familie einer Musikschülerin in verdankenswerter Weise organisiert hatte.
Foto und Text: Gregor Düblin
Nr. 530, 28. Februar 2020 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 39
In Biel-Benken vermieten wir per sofort oder nach Vereinbarung an zentraler Lage Total 3 Zimmer in einer Wohn-gemeinschaft (WG) (Wohnung im 1. OG, Fraumatten-strasse 29 im ehemaligen Postge-bäude) Die Vermietung der Zimmer ist be-fristet für 2 Jahre. Die WG ist in unmittelbarer Nähe der Bushaltestelle. Mitbenützung von: Balkon, Keller, Waschküche, Küche, Wohnzimmer, Bad/Dusche/WC, sep. WC, GGA Miete Fr. 530.-- + NK Fr. 70.-- pro Monat für 1 WG-Zimmer 2 Garagenplätze können dazu ge-mietet werden. Sind Sie auf der Suche nach einem WG-Zimmer in ländlicher Umge-bung? Dann senden Sie Ihre schrift-liche Bewerbung an die Gemeinde Biel-Benken, Kirchgasse 9, 4105 Biel-Benken. Auskünfte erteilt Ihnen gerne unser Sachbearbeiter Hochbau, Herr Tamàs Gémesi (Tel. 061 / 726 82 71) Treffpunkt Jass-Gruppe Wie gewohnt treffen wir uns am letzten Donnerstag im Monat im Mehrzweckgebäude von 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr an der Friedrich Oser-Strasse. Wir freuen uns auf neue Jasserinnen und Jasser. Nächster Treff: 26. März 2020 Margrit Renz gibt gerne Auskunft – Tel. 061 721 22 47
40 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 28. Februar 2020, Nr. 530
Spitex Mittleres Leimental Baslerstrasse 10 Montag bis Freitag von 8.00 – 12.00 Uhr oder jederzeit über Tel. 061 725 55 11
oder Fax 061 725 55 12
Ausserhalb der Bürozeit ist der Telefonbeantworter eingeschal-tet. Er wird von der dienstha-benden Pflegefachfrau laufend
abgehört.
Am Montag, 9. März 2020 gratis Blutdruckmessen von 16.00 – 17.00 Uhr im Mehrzweckgebäude Friedrich Oser-Strasse 2
nächster Termin
Montag, 6. April 2020
Dres med. Elena und Peter Jäggi Fraumattenstrasse 9, Biel-Benken
Unsere Praxis bleibt vom 14.03. – 22.03.2020
wegen Ferien geschlossen.
Unsere Vertreter sind vom 16.03. – 20.03.2020:
Dres Eng/Preisig, Biel-Benken, Tel. 061 721 53 53
Dr. Dettwiler, Therwil, Tel. 061 721 46 00
Dr. Arpagaus, Witterswil, Tel. 061 721 31 72
Rund um die Uhr berät Sie die medizi-nische Notrufzentrale Tel. 061 261 15 15
Neu: Abends und am Wochenende betreuen Hausärzte Sie in der Haus-ärztlichen Notfallpraxis HNP im Bru-
derholzspital Mo-Fr 18.00-22.00 & Sa/So 9.00-19.00
Eindrückliches Chorkonzert in der Kirche
Julia Baumgartner (mit einem Teil des Chores links im Bild) leitete das junge Vo-kalensemble. Am Sonntag dem 26. Januar bot in der Biel-Benkemer Kirche ein junger Projektchor ein stimmungsvolles Vorabendkonzert. Initiiert und geleitet wurde es von Julia Baum-gartner, der neuen Dirigentin des Biel-Benkemer Singkreises. Der Auftritt war Bestand-teil ihres Bachelorabschlusses in Chorleitung bei Professor Raphael Immoos. Mit dem Projektchor - unter anderem sang auch die Baselbieter Nationalrätin Samira Marti mit - studierte sie Werke von Josef Gabriel Rheinberger ein, die allesamt a cappella vorgetragen wurden. Bei Julia Baumgartner, die das gesamte Konzert auswendig diri-gierte, fielen nicht zuletzt die schon recht geschmeidigen Bewegungen auf. Der diszipli-niert auftretende Chor reagierte flexibel auf ihre Impulse. Auffallend waren die sonoren Bässe wie auch die glockenhellen Stimmen in den Frauenregistern. Zur Bereicherung spielte der Organist Kay Philipp Fuhrmann Werke von Johann Sebas-tian Bach und ebenfalls Josef Gabriel Rheinberger. Souverän nutzte er die Register der Biel-Benkemer Kirchenorgel und erreichte so dynamisch klangvolle Interpretationen. Starker und langer Applaus des Publikums.
Urs Berger
45. Kinderkleiderbörse am 17. und 18. März 2020 in Oberwil mit erweiterten Öffnungszeiten Erstehen Sie sich zu günstigen Preisen für die kommende Saison zeitgemässe und gut erhaltene Baby- und Kinderkleider (Gr. 56 - 176), Spielsachen, Sportartikel etc. Ort kath. Pfarreiheim, Kummelenstrasse 3 in Oberwil. Verkauf Dienstag 17.03.2020 von 19:30 - 21:30 Uhr Mittwoch 18.03.2020 von 09:00 - 13:00 Uhr Kinderhort von 09.00 - 11.00 Uhr Um dieses erweiterte Angebot realisieren zu können sind wir auf noch mehr tatkräf-tige Helfer/innen angewiesen. Sie profitieren dafür von exklusiven Vorverkaufszeiten am Dienstagabend von 18-21:30 Uhr und am Mittwochmorgen von 8-9 Uhr, sowie kein Abzug beim Verkaufserlös. Wir freuen uns auf zahlreiche Anmeldungen.
Das Börsenteam des Kath. Frauenvereins, www.kinderkleiderboerse-oberwil.ch
Nr. 530, 28. Februar 2020 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 41
Orkantief Sabine
Am Montag, 10. Februar 2020 um 9 Uhr fegte der Sturm über Biel-Benken. Durch das Orkantief «Sabine» gab es nicht nur Schäden, sondern auch sehr stimmungsvolle Naturbilder.
Sylvie Keller Männerriege SC Biel-Benken
49. Faustballturnier 2020 Am Samstag 18. April findet das traditionelle Faustballturnier zum 49. Mal auf den Sportanla-gen Kilchbühl in Biel-Benken statt. Beginn ca. 10.00 Uhr / Rangver-kündigung ca. 18.00 Uhr Auch führen wir den ganzen Tag eine „Beiz“ und bieten Getränke und Esswaren zu fairen Preisen an. Die Männerriege des Sportclubs Biel-Benken, als Organisator, freut sich auf euren Besuch.
Die Turnierleitung
11. SuperCross Biel-Benken - Kantonale Crossmeisterschaften beider Basel Der bereits 11. SuperCross beider Basel fand wiederum am 1. Sonntag im Februar statt. 285 Läuferinnen und Läufer aus 8 Kantonen wurden am SuperCross klassiert. Entgegen dem Wetterbericht begann es schon frühmorgens zu regnen. Das sind wir ja mittlerweile am Crosslauf gewöhnt. Aber im Gegensatz zum letzten Jahr, als wir bei Schneeregen starteten, herrschten am Sonntag schon fast frühlingshafte Temperaturen.
Konnten die jüngsten Teilnehmer noch vom schon hohen Gras profitieren, wurde die Strecke nun zunehmend tiefer und die Läuferinnen und Läufer der Langdistanzen absol-vierten ihren Lauf bei klassischen, kräfteraubenden Crosslaufbedingungen.
Kein Crosslauf ohne Helfer, Sponsoren und das Einverständnis der Landbesitzer. An Alle, die uns in irgendeiner Weise unterstützt haben gilt ein grosser Dank. Speziell er-wähnen möchte ich unseren Hauptsponsor BLKB, welcher uns seit dem ersten Lauf un-terstützt.
Für das OK und den SCBB: Walo Stiegeler
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125 Jahre SCBB – Von der Gründung bis heute… (1/4) Dieses Jahr kann der Sportclub Biel-Benken das 125-jährige Bestehen feiern. Gemeinsam mit der Bevölkerung und Turnvereinen aus der ganzen Schweiz unterstützt vom Hauptsponsor Coop präsentieren wir am 29./30. Au-gust 2020 ein zweitägiges Fest. Mit einer 4-teiligen Serie «Von der Gründung bis heute…» wollen wir Sie, liebe DZ-Leserinnen und Leser, bis zum Fest Ende August auf das Jubiläum einstimmen.
Biel und Benken um 1900… Versetzen wir uns in die Jahrhundert-wende, genauer gesagt ins Jahr 1895, dem Gründungsjahr des Turnvereins. Biel und Benken waren damals zwei politisch getrennte Bauerndörfer und zählten gemeinsam um die 450 Ein-wohner. Das Schulwesen, die Kirch-gemeinde, die Feuerwehr und die Ver-eine waren aber unter dem Namen Biel-Benken vereint. Die beiden Bau-erndörfer waren ohne Bahn- und Postautoverbindung und man musste zu Fuss oder mit dem Fuhrwerk ins Nachbardorf oder stadtwärts. 1906 wurde in den Dörfern die Elektrizität eingeführt In diesen bescheidenen Verhältnissen wird der Turnverein ge-gründet. Die Gründung. Als vierter Dorfver-ein wurde am 21. Juli 1895 der Turn-verein Biel-Benken ins Leben geru-fen. Junge Burschen waren es, der 17-jährige Jakob Kleiber und der 20-jäh-rige Adolf Löw, gelten als Gründer des Vereins. Der 21. Juli war ein Sonntag, wahrscheinlich im Hause des einen Initianten, in der Wirtschaft Rössli in Benken, kam man zusam-men, einziges Traktandum war: Einen rechten Verein zu gründen. Die Geschichte von 1895 bis 1920. Der erfolgreiche Aufschwung wird durch den 1. Weltkrieg gestoppt… 1895 Der Start ist gelungen ein drei-köpfiger Vorstand wird gewählt, der erste Präsident hiess Fritz Grass. Ein Übungsplatz (Turnplatz) wird in Benken auf einer Wiese an der Neu-weilerstrasse beim «Chestenebaum» gefunden.
Auch ein Turnlokal im Schulzimmer im Schulhaus Biel wird gefunden. Die erste «Übung» (Turnstunde) findet am 17. November mit sechs Turnern statt. 1896 Auch Turnmaterial wird ange-schafft: ein Pauschenpferd, ein Zent-nerstein, eine Hantel (alle heute noch vorhanden) und einen Barren. Am weissen Sonntag wird zum ersten Mal das Eierleset beim Gasthof zum Rössli in Benken durchgeführt. 275 Stück Eier wurden durch drei «Einzüger» in den Dörfern Biel und Benken gesam-melt. Erstmals nimmt die Sektion (Verein) mit acht Turnern am «Grüm-pelturnen» in Bottmingen teil. 1897 Der Verein wird in den Kantonalturn-verein aufgenommen. Am Silvesterabend, Neujahrstag und am 2. Januar 1898 wird das erste «Conzert» (heute TURNA) im Schul-haus in Biel dargeboten, Eintritt 50 Centime. In dieses Jahr fällt auch die erste Teilnahme am Kant. Turnfest in Birsfelden. 1899 Anschaffung einer Vereinsfahne. Sie darf nicht mehr als Fr. 200.- kosten. Die Fahnenweihe fand am 8. Oktober statt, Patensektion ist der Turnverein Oberwil. 1901 fand die Grün-dung einer Gesangssek-tion mit mo-natlichen Ge-sangsstunden statt wird aber 1905 wieder auf-gelöst! Mit-gründung des Bezirksturnverbandes Arlesheim. 1902 Bei Fotograf J. Weiss in Basel wird das erste Vereinsfoto erstellt. Am 24. August organisiert der Turn-verein Biel-Benken das 1. Bezirks-turnfest des BTV Arlesheim auf dem Turnplatz beim «Cheschtenebaum» an der Neuweilerstrasse, OK-Präsi-dent ist Jakob Kleiber. 1905 Am 24. Juni wird das 10jährige Bestehen mit
einem Jubiläumsfest gefeiert, OK-Präsident ist Adolf Hoffmann. 1908 Wegen schlechtem Turnstundenbe-such werden Bussen eingeführt: Nicht Erscheinen 50 Rp., zu spätes Erschei-nen 20 Rp., zu frühes Verlassen der Turnstunde 20 Rp.!! 1910 Der Bau ei-ner Turnhütte (10m lang, 5m breit, 4m hoch) für Fr. 1‘700.- wird der Ge-meinde vorgeschlagen, der Verein wird Fr. 500.- übernehmen. Dem Bau wird zugestimmt, aber über die Kos-tenverteilung kann man sich nicht ei-nigen und das Projekt viel ins Wasser. Einen Rekurs an den Regierungsrat hat kein Erfolg. Der Verein hat in der Folge im Dorf wegen dieser Angele-genheit mit grossen Schwierigkeiten zu kämpfen. 1914 Am Freitagabend 31. Juli wird auf das Kantonalturnfest in Liestal geübt. Die Turnstunde wird aber wegen der Mobilmachung abge-brochen. Der Turnbetrieb ist bis auf Weiteres lahmgelegt. 1915 Das Schul-haus und der Turnplatz werden vom Militär beansprucht aufgrund dessen wird keine Turnstunde abgehalten. Hingegen wird ein Vorunterrichtskurs für die jüngeren Turner durchgeführt.
1918 Durch den Krieg und verbunden mit vie-len Demissionen wird es still um den Verein. Man sehnt sich nach Frieden und hofft auf Ruhe und Stabilität. 1920 Der Verein exis-tiert nur noch dem Na-men nach. Nach 2 ½ Jahren nutzte man den
Unterbruch als Neubeginn zum 25jäh-rigen Bestehen mit einem neuen Vor-stand und einer Feier im Restaurant Rössli.
Gerhard Knecht In der nächsten DZ geht es weiter… Weitere Angaben finden Sie in der Ju-biläumsschrift 100 Jahre TV Biel-Benken unter www.scbiel-benken.ch
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EINLADUNG zum JUBILAREN-KONZERT
Sonntag, 22. März 2020 um 14.30 Uhr
in der Aula des Schulhauses Kilchbühl Unterhaltung mit dem Duo «The Moody Tunes» Christian Müller: Querflöte/Saxophon René Heid: Akkordeon und dem Liederprogramm des Frauenchors
Gerne laden wir Sie anschliessend zu einem kleinen Imbiss und einem feinen Kuchenbuffet ein. Wir freuen uns auf Sie und Ihre Angehörigen!
Frauenchor Biel-Benken
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Rückblick Wanderung Februar, Vorschau März 2020
www.frauenverein-bielbenken.ch
Rückblick Wanderung ins Val Terbi vom 13. Februar 2020.
Der Wetterbericht für den 13. Februar war nicht gerade ermutigend, er ver-sprach Sturm und Regen. Christine hat uns noch im letzten Moment vom Schirm abgeraten. Also, um gut vorbereitet zu sein, packte, wer eine hatte, die Pelerine ein. Eine solche wurde sogar eigens für diesen Ausflug neu eingekauft! Morgens war es ja noch trocken und die Tempera-tur recht mild für Februar. Eigentlich war eine Schneewanderung auf den Höhen des Val Terbi, Nähe Delémont, vorgese-hen, aber dazu konnte es bei den herr-schenden Wetterbedingungen nicht kommen. Ein Grüppchen von 5 Wander-freudigen kam zusammen und wir fuhren nach Montsevelier, einiges davon im Sonnenschein! Als wir ausstiegen, spür-ten wir, dass die Temperatur hier auf etwa 560 m Höhe doch um einiges fri-scher war und der Wind tüchtig tobte. Trotzdem nahmen wir den leicht anstei-genden Weg vom Dorf unter die Füsse. Wir entschieden uns, nicht auf die Hügel zu wandern, da dieser Weg durch den Wald führte und der Wind eventuell Äste herunter wehen oder ganze Bäume um-werfen könnte. So blieben wir im Tal der Scheulte. Die Aussicht war bezaubernd. Das Tal ist breit mit grosszügigen Feldern und liegt unter einem weiten Himmel. Kleine Dörfer, jedes mit seiner eigenen Kirche, liegen wie Perlen einer Kette aneinander gereiht, jedes klar definiert vom nächsten durch die umliegende Landschaft, und das Ganze eingebettet in die blau erscheinenden Hügel, ein liebli-cher Anblick. Auf den Höhen lag hin und wieder eine feine Schicht Schnee. An einigen Orten sahen wir das Resultat des Sturmes. Er hat Baumhälften vom Stamm gerissen und auf die Wiese ge-schmettert. Ein alter Kirschbaum voll von perfekten runden Mistelpflanzen wurde so traktiert. Die Misteln waren voll von den weissen Beeren des Winters, aber
auch den gelb-grünen Blüten des Früh-lings. In einem anderen Feld waren drei Telefonmasten bodeneben umgeschlagen und das Kabel natürlich mitgerissen. Auch wir bekamen die Macht des Stur-mes zu spüren. Er sauste uns um die Ohren, so dass wir uns kaum miteinander unterhalten konnten, und Böen boxten uns nach links und nach rechts. Einmal war eine Böe sogar so stark, dass wir unser ganzes Gewicht dagegen stemmen mussten. Obwohl es viele Wolken hatte, flogen sie dem Wind entsprechend vorbei und es war immer noch trocken. Wir entdeckten zwei Gehege mit Rehen. Ich denke, ein Ausflug im Herbst könnte hier sehr gut mit einem feinen Wildessen enden. In Courchapoix entdeckten wir eine idyl-lische Szene: eine riesige Trauerweide in einem Garten auf der andern Seite des Bachs neigte ihre Äste bis zu uns hinüber und hinunter, voll von prallvollen Knos-pen oder solchen, die bereits ihre kleinen feinen Blättchen freigaben. Anderswo entdeckten wir eine andere Weidenart mit blühenden Weidenkätzchen. Wir konnten auch einen Milan beobachten, der, nahe dem Boden, ohne seine Flügel gross zu betätigen, einfach mit seinem Kopf im Wind «schweben» konnte. Und dann spürten wir einige Tropfen Regen. Wir waren bereits in der Nähe unseres Ziels und nur Minuten später hielt an der nächsten Haltestelle ein Bus. So sind wir, immer noch ohne nass zu werden, eingestiegen und nach Delsberg zurückgefahren, halt etwas früher als geplant. Dann machten wir es uns gemüt-lich in einer feinen Konditorei und holten das Plaudern nach, das uns eigentlich nicht so recht gelungen ist auf der Wan-derung.
Gemütliches Beisammensein nach stürmi-scher Wanderung. Der Ausdruck «die Wasserdichten» war schon einmal gefallen, um die Wandern-den, die wirklich bei jedem Wetter mit-gehen zu beschreiben, aber an diesem
Tag kam ein neuer dazu: «die Eisernen», nicht von uns fünf, aber von jenen die sich abgemeldet hatten. Verdient oder nicht, ich weiss es nicht, wir sind ja ohne die Pelerinen auspacken zu müssen davon gekommen und die neugekaufte muss auf eine andere Wanderung und ihre Premie-re warten.
Text: Vreni Milligan
***** Vorschau März 2020
ViaRhenana, von Stein-Säckingen nach Laufenburg.
Wir fahren mit Bus und Bahn nach Stein-Säckingen. Vom Bahnhof gehen wir hinunter auf den Rheinweg und wandern auf der Schweizer Seite stromaufwärts. Der Weg führt flach zwischen dem Rhein und der grünen Uferböschung. Dabei können wir unseren Blick auch immer wieder auf die deutsche Seite schweifen lassen. Mit etwas Glück sehen wir Eisvö-gel beim Jagen und bestimmt blühen bereits die ersten Frühlingsboten. Wanderzeit: 3 Std., Picknick unterwegs, Einkehr am Schluss. Mitnehmen: Picknick und Getränk.
Wann? Dienstag, 10. März 2020 Abfahrt Benken Brücke mit Bus 60 um 09.18 Uhr via Muttenz und mit S-Bahn nach Stein-Säckingen. Billette: TNW Tageskarte alle Zonen oder U-Abo.
Versicherung ist Sache des Teilneh-mers.
***** Spaziergruppe
Wir spazieren in 1–1½ Stunden rund um Biel-Benken oder zu einem Nachbardorf. Unterwegs machen wir eine Kaffeepause. Wo? Treffpunkt und Start bei der ehema-ligen Post an der Fraumattenstrasse 29 in Biel-Benken. Wann? Vormittagsgruppe, jeweils um 9 Uhr: Letztes Datum am Vormittag: 3. März Nachmittagsgruppe, jeweils um 14 Uhr: Nächste Daten: 19. März und 16. April
Die Versicherung ist Sache des Teil-nehmers. Kontakt und Auskunft Wandergruppe: Christine Doppmann, Tel. 076 707 71 02. und/oder für die Spaziergruppe: Vreni Milligan, Tel. 061 721 33 25.
Nr. 530, 28. Februar 2020 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 45
«Nichts ist kummervoller als unstet leben und
flüchtig.»
Homer, Odyssee
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Manchmal sind wir zwei, Haushund Danny und ich aber auch so spät unterwegs, dass wir schon mit den ersten Früh-aufstehern zusammentreffen. So gab es auch schon einen netten, kurzen Schwatz mit unserem tamilischen Zeitungs-verträger, welcher nun schon seit Jahren, pünktlich und zu-verlässig unsere tägliche Morgenlektüre in unserem Brief-kasten deponiert. In unserer Ecke ist er dabei so zwischen halb vier und kurz nach vier Uhr in der Früh unterwegs! Wir haben uns aber auch schon erschreckt. Nicht nur weil eine späte Gestalt, welche unmotiviert die Strassenseite zu wechseln schien und uns unbekannt war und im Dunkel der Nacht eine gewisse Bedrohlichkeit auszustrahlen schien. Erst sein freundliches «Aber hallo Herr Huggenberger, auch noch unterwegs um diese Zeit!» liess dann das leise Erschaudern vergessen. Erschreckt haben uns aber auch schon richtige Nachtvögel oder eben Vögel der Nacht. Eulen oder Käuze die lautlos aus dem Dunkel auftauchen, über unser Köpfe gleiten und nur im Schein der nächsten Strassenlaterne kurz aufleuch-ten, so dass man die typischen, runden Flügel der eulenar-tigen erkennen kann, um gleich darauf aus dem Lichtkegel zu verschwinden. Bestenfalls noch mit einem typischen, traurig klingenden Ruf im Dunkeln weiterziehen. Gelegentlich, aber eher selten, sehen oder begegnen wir ei-nem anderen sechsbeinigen Paar. Also noch so einer menschlichen Nachteule, welche mit ihrem Hund eine letzte, einsame Runde dreht. Wahrscheinlich keine Ge-wohnheitstäter wie Danny und ich. Dabei lassen dann wohl die Frauen, wie bei uns, den Männern in der Nacht gerne den Vortritt. Vielleicht sind sie auch unterwegs, weil das Fest bei Freunden oder der Theaterbesuch in der Stadt, mit anschliessendem Drink auf der Partymeile etwas länger ge-dauert hat. Aber Fifi muss halt trotzdem nochmal raus. Man will ja nicht, dass seine frühmorgendliche Not das Parkett ruiniert oder, dass man morgens, auf nüchternen Magen, mit unangenehmen Düften konfrontiert wird. Als Katzen-besitzer oder -besitzerin ist das wohl etwas einfacher. Manchmal, aber wirklich nur an ganz wenigen Tagen im Jahr, bleibt es tatsächlich bei einsamen Runden und wir treffen niemanden an. Denn, sogar wenn es regnet sind wir nicht allein. Im Som-mer können das Heerscharen der aus dem Mittelmeerraum eingeschleppten, hübsch gezeichneten, aber gefrässigen und vermehrungsfreudigen, gefleckten Weinbergschne-cken sein. Leider viel zu selten bekommt man auch noch einzelne echte Weinbergschnecken zu sehen (Bild). Ihre Zeichnung ist weniger spektakulär, dafür sind die Häuschen deutlich grösser (bis 6 cm Länge) und sind kräf-tiger gebaut. Eine von ihnen wohnt seit mehreren Jahren in unserem Garten. Fotovergleiche lassen die Vermutung zu, dass sie vier, fünf Jahre alt sein könnte. Haben Sie gewusst, dass diese nützlichen Tiere 5-8 Jahre alt werden können?
Oder dass sie fast ausschliesslich abgestorbenes Grünzeug oder Algen, nicht aber unsere frischen Salate fressen? Also ich freue mich jedes Mal, wenn ich eine sehe. Bei Gehege-haltung, so lese ich auf Wikipedia, können sie gar ein Alter von 20 Jahren (!) erreichen. Ein ziemlich hohes Alter für ein zu Unrecht als schleimige Kreatur verabscheutes We-sen. Trotzdem für einige anscheinend ein Haustier.
Bei anderen Spazierrunden begegnen wir auch Mardern oder marderartigen Tieren. Begegnungen sind meist sehr flüchtig, weil diese Tiere extrem scheu sind. Das dauert oft nur wenige Sekunden. Meist sind sie flink unterwegs, mit ihrem auffällig wellenartigen, halb hüpfenden, halb sprin-genden Gang. Dabei benutzen sie auch gerne unsere Stras-sen und Wege. Ein kurzer Halt, ein schnelles Drehen des Kopfes, ein kurzer Blick zurück in unsere Richtung und schon sind sie mit ein zwei Sprüngen hinter dem nächsten Lattenzaun oder unter der Lorbeerhecke verschwunden. Es bleibt jedenfalls keine Zeit das Smartphone zu zücken. Nur ein Bild aber würde es erst erlauben des Tier zu identifizie-ren. War’s nun ein Stein- oder doch ein Baummarder? Oder gar ein Wiesel? Jedenfalls war es sicher zu gross, um ein Mauswiesel gewesen zu sein. Das habe ich zuletzt vor Jah-ren im eigenen Garten gesehen. Diese kurzen und spannenden Begegnungen, mit Tieren, welche mit uns und um uns herum leben, sind mir eine echte Bereicherung und verhelfen zu unglaublich zauber-haften Momenten.
Und über ihn hier, einen Bergmolch, gibt’s mehr in der nächsten Folge.
Einsame Runden im Dorf (2/5) Kurzgeschichte in mehreren Teilen von Beat Huggenberger
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Werner Stuker
Seit gut einem Jahr arbeitet Werner Stu-ker für die Gemeinde Biel-Benken. Er betreut Liegenschaften wie etwa die Kindergärten, das Schlössli, den Friedhof oder auch das leerstehende Postgebäude. Vor diesem treffen wir ihn an für ein kurzes Interview. «Es ist lustig, hier in dieser Post habe ich vor vielen Jahren mal als Briefträger gearbeitet, es handelte sich um eine Aushilfsstelle. Posthalter war damals Paul Dill – er war ein guter Chef! Danach arbeitete ich in Ettingen, Flüh und Hofstetten, bevor ich dann in Oberwil von der Post offiziell angestellt wurde.» Später wechselte Werner Stuker zur Privatbank La Roche, betreute dort einen Teil der Liegenschaften, besorgte den Postdienst - und bekam hautnah die Ver-änderungen mit den Besitzerwechseln zu Raiffeisen und Bank Notenstein mit. Nun arbeitet Werner Stuker gerne für die Gemeinde Biel-Benken. «Ich bin sehr nett aufgenommen worden. Die Men-schen, mit denen ich zu tun habe, sind alle zuvorkommend und die Arbeit ist interessant und abwechslungsreich. Mal gibt es etwas zu flicken, oft etwas zu putzen.» Toll sei natürlich der Arbeitsweg, erzählt Werner Stuker weiter, schliesslich wohne er im Dorf selber, am Fichtlirain… Seine grosse Leidenschaft ist Thailand, woher seine Frau stammt. Sie sind seit 25 Jah-ren verheiratet und haben einen Sohn. Nach Möglichkeit fliegen sie jedes Jahr einmal in deren Heimat. Ebenso gerne widmet sich Werner Stuker seinem Hob-by. Er sammelt Münzen und Noten aus der Schweiz und Thailand.
Bild und Text: Urs Berger
48 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 28. Februar 2020, Nr. 530
Wenn Architektur imponieren soll…
Die vom gefeierten Museumsarchitekten Frank Gehry erbaute Fondation Louis Vuitton in Paris Neuilly. Mit der Métro ligne 1 geht es hinaus in die Défense, Haltestelle Les Sablons. Von dort zur Fondation Louis Vuitton dauert es noch ein ziemliches Stück, das gewinn-bringend zu Fuss bewältigt wird. Aber auch ein Shuttlebus böte seine Dienste an. Der Weg führt vorbei an einem Tiergar-ten, von dem sich später zeigt, dass er vom Park der Fondation Vuitton ohne Ticket betreten werden könnte. Insbesondere die Pfauen und Enten scheren sich um jegli-che Grenzziehung und watscheln fröhlich zwischen ihrem angedachten Domizil und den Buvettegästen der Fondation Vuitton umher. Ebenfalls an einen grosszügigen Wald-park grenzt die avenue Mahatma Gandhi, an der Frank Gehrys imponierender Mu-seumsbau steht. Direkt vor der Fondation bleiben die Abstellflächen den Elektroau-tos vorbehalten, was in der französischen Hauptstadt gar nicht so speziell ist, denn hin und wieder zieren Parkplätze mit Elektroladestationen die Strassenränder. Wie stets in Paris werden auch bei den Vuittons die Museumsgäste samt mitge-brachten Taschen kontrolliert. Aber im Gegensatz zu den Flughäfen geschieht dies hier höflich und zurückhaltend. Aktuell zeigt die Fondation eine grosszü-gig eingerichtete Ausstellung über die Ar-chitektin Charlotte Perriand. Sie mag et-was in Vergessenheit geraten sein, was
sich aber mit dieser epochalen Präsentat-tion ziemlich sicher ändern wird. Char-lotte Perriand arbeitete viel mit dem Schweizer Architekten le Corbusier zu-sammen und malte mit Fernand Léger Wandbilder für grosse französische Aus-stellungen und Institutionen. Aber am ein-drücklichsten sind ihre Möbeldesigns. Alle Stücke sehen sich mit grösster Sorg-falt hergestellt. Für Esstische erfand sie mehrere und auch sehr unterschiedliche Varianten. Perriand suchte stets nach den radikalen Vereinfachungen. Ihre Vorgehensweisen und Konstrukti-onsprinzipien sind bis heute modern ge-blieben. Für eine massive, amorph ge-formte Tischplatte reichten drei Holz-beine. Für Studentenwohnungen entwarf sie variable Bücherregale. Ihr «Tabouret Berger» erinnert an einen Schweizer Melkschemel - im Handel ist er kaum un-ter 500 Franken zu haben. Die Architektin und Gestalterin war auch interessiert an anderen Kulturen, insbesondere der japa-nischen. Als Clou entwickelte sie ein Ba-dezimmer aus einem Stück. Die Polyes-terschalen wurde über 3000 Mal fabriziert und jeweils mit Kranen fixfertig in die Rohbauten eingefügt. Selbst das WC und die Badewanne waren nahtlos mit Boden und Wänden verbunden. Frank Gehrys Museumsbau für die Fonda-tion Louis Vuitton ist ein gewisses Im-
poniergehabe eigen. Beim Verlassen der Ausstellungsräume bleibt erkennbar, wie zwischen dem benutzbaren Innern und der schwungvollen Aussenhülle einiger Leer-raum klafft und es zeigt sich, mit wie viel Aufwand dem Gebäude ein luftiges Kleid verliehen wurde. Tonnenschwere Streben und Stangen stützen die Konstruktion, die wenig mit dem Innern des Baus zu tun hat. «Form follows Function», die lange Zeit dominierende Maxime moderner Archi-tektur, sieht sich hier ins Gegenteil ver-kehrt. Gemäss der einst von amerikani-schen Hochhausarchitekten geprägten Leitidee sollte sich die gebaute Form von der Funktion ableiten lassen. Das Weima-rer Bauhaus interpretierte später den Leit-satz dahingehend, dass auf überflüssige Dekors zu verzichten sei. Aber immerhin bekommt der interessierte Museumsgast die Möglichkeit, sich ge-wissermassen hinter die Kulissen zu bege-ben. Ebenso ist es möglich, auf die Dach-terrasse zu steigen. Sie offeriert einen wei-ten Blick über Paris. In der Nähe kratzen die neuen Hochhäuser an den Wolken, derweil in der Ferne unbeeindruckt der Eiffelturm thront. Er tut dies seit 1889 und kann gelassen abwarten, was dereinst als exemplarischer Zeuge moderner Bau-kunst überleben wird.
Bild und Text: Urs Berger
Nr. 530, 28. Februar 2020 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 49
KulturtippsMarion Messina: Fehlstart Die junge französische Autorin erzählt in ihrem Romanerstling aus einer kurzen Phase im Leben der zwanzigjährigen Aurélie, die in Grenoble aufwächst, vor-erst zu studieren beginnt und nach Paris zieht, aber bald gegen Motivationsprob-leme anläuft. Wie Marion Messina dies erzählt, ent-behrt nicht eines latenten Pessimismus, ist aber von grosser Kraft. Sie wirft einen gnadenlosen und ungeschönten Blick auf das, was allgemein als Fortschritt angese-hen wird, aber möglicherweise eine Ab-zweigung in eine Sackgasse ist. Anonymi-tät breitet sich aus, der Fortschrittsglaube engt uns womöglich mehr ein, als wir zu-geben möchten. In der französischen Ge-sellschaft wird die Überqualifikation bei fehlendem Arbeitsplatzangebot zum gros-sen und desillusionierenden Problem. Ehrliche Liebschaften sind nicht mehr zeitgemäss. Marion Messina, Fehlstart. Roman. 166 S. Hanser. Fr. 27.90. Bruno Gasser – Private View Der 2010 verstorbene Basler Künstler Bruno Gasser wollte schon zu Lebzeiten ein Buch herausgeben, in dem seine Werke in der jeweiligen privaten Wohn-umgebung fotografiert werden sollten. Zusammen mit seinem Freund Martin P. Bühler wurde 2005 mit den Hausbesuchen begonnen, beide per Fahrrad unterwegs, das Stativ auf dem Gepäckträger, die Ka-mera im Rucksack. Nun ist das Buch dank seiner Frau Regula fertig gestellt worden und erschienen – und zu einem der schönsten Kunstbücher geworden.
Bruno Gassers Tramhüsli-Bemalung bei der Heuwaage Bruno Gasser hatte sein Leben lang sein Thema: Gras, Gras und nochmals Gras.
Mochten noch so viele Kenner und Kolle-gen fragen: «Bruno, wo bleibt bei dir die Entwicklung?» - er blieb seiner Obses-sion treu. Er beherrschte das Thema sou-verän, die mit grosser Leichtigkeit gemal-ten Bilder sind in sich gekehrt aber strah-len unbeirrt in die Umgebung. «Ich male Gedanken, nicht Trugbilder», prokla-mierte er, «so stelle ich eine Welt auf, keine Moral.» Die Abbildungen sehen sich teilweise begleitet von herrlichen, persönlich gehaltenen Episoden und Anekdoten. Bezeichnend ist die Erzäh-lung des heutigen Stargaleristen Iwan Wirth, der als Sechzehnjähriger Bruno Gasser besuchte und ihn bat, in seiner Ga-lerie die Eröffnungsausstellung zu bestrei-ten - Gasser war der einzige Künstler der antwortete und zusagte. Neben der Pflege seines eigenen Werkes war es Bruno Gas-ser ein Anliegen, auch andere Künstler vor dem Vergessen zu bewahren. Bruno Gasser, Private View - Werke in privaten Sammlungen. Fotos von Martin P. Bühler und Marcel Baumann. 253 S. Scheidegger & Spiess. Fr. 59.-. Pascal Mercier: Das Gewicht der Worte Nach seinem Welterfolg «Nachtzug nach Lissabon» hat Pascal Mercier wiederum einen Roman geschrieben, in dem sich die Titelperson existentiellen Lebensfragen stellt. Diesmal ist es Simon Leyland, der nach einer Fehldiagnose, entstanden durch eine unverzeihliche Verwechslung, sich erst mit dem schnellen Tod und dann einem unverhofften Neubeginn konfron-tiert sieht - es ist nicht die einzige drama-tische Wendung in Merciers Roman! Die mit bisweilen nostalgischem Flair er-zählte Geschichte spielt im Verlegermi-lieu und da sowohl in London wie auch in Triest. Es geht um den Genuss des Schrei-bens, des Verlegens, des Übersetzens. Es geht um Kameradschaft und Freundschaft und es geht auch um bedingungslose Hilfsbereitschaft. Latent schwebt in ihm eine warme Magie, mit gleich mehreren Neuanfängen und Kehrtwendungen. «Es ist schön zu leben, weil leben anfangen ist, immer, in jedem Augenblick.» Der Fort-gang der Zeit verändert nicht nur laufend unser Beziehungsnetz und uns selber, son-dern auch immer die Bedeutung und Wichtigkeit der Dinge. Pascal Mercier schrieb einen Roman zum Lebensabend, wo vieles an Bedeutung
verliert, wo Grosszügigkeit sowohl in Ge-fühlen und Finanzen einkehren darf und wo vor allem auch Gedanken an das (wo-möglich selbstbestimmte) Sterben ins Zentrum rücken. Pascal Mercier, Das Gewicht der Worte. Roman. 571 S. Hanser. Fr. 39.90. Hannes Binder: Der digitale Dandolo
Der begnadete Kartonschaber Hannes Binder erzählt in seiner laufend weiter entwickelten Technik von einem gewalti-gen Spuk. In Venedig vermischen sich Welten aus dem Mittelalter bis heute, vom blinden Eroberer Enrico Dandolo über Ezra Pound, Rainer Maria Rilke bis Thomas Mann. Dabei bringt sich Binder auch immer selber ein. Über QR-Codes lassen sich Bilder eines Jacopo Tintoretto oder Giovanni Battista Tiepolo abrufen, die Hannes Binder inspirierten. (Netter Versuch, aber haben wir ein Smart-phone?). Hannes Binder, Der digitale Dandolo. 64 S. durchgehend illustriert. Limmat. Fr. 28.-.
Geir Gulliksen: Geschichte einer Ehe Der norwegische Autor gilt in seiner Hei-mat als wichtige Persönlichkeit der Lite-raturszene und unter anderem als Entde-cker von Karl Ove Knausgård. In seinem nun übersetzten Roman erzählt und analy-siert er einfühlend den Verlauf einer Be-ziehung, die als moderne Ehe gelten soll. Grosszügige Offenheit, sich gegenseitig alles erzählen, selbstlos am Leben des an-dern teilzunehmen sollen Grundlagen sein. Doch bekanntlich sind das Wollen und das Reden über etwas und das sich da-raus ergebende Handeln eben doch zwei
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verschiedene Paar Schuhe. Als in der of-fenen Beziehung die Frau einem anderen Mann näherkommt, wird schnell zum Thema, wie weit die Freundschaft gehen darf. Geir Gulliksen, Geschichte einer Ehe. Roman. 221 S. Luchterhand. Fr. 30.90. Stephan Rüdisühli: In 25 Schritten zum waschechten Bebbi Das neueste Basler-Buch aus dem Rein-hardt-Verlag nennt 25 Situationen, die nach richtigem Reagieren helfen, ein ech-ter Bebbi zu werden. Der broschierte Band ist zweisprachig, Deutsch und Eng-lisch, und zu jedem Tipp ist zur Eigen-kontrolle eine Checkliste beigefügt. Zugezogene werden längst erfahren ha-ben, dass es jenen, die den Bebbi-Status bereits erlangt haben - sei es durch Geburt oder durch erfolgte Assimilation - wich-tig ist, gewisse Basler Ausdrücke korrekt zu verwenden. Es heisst «Baselstab» und nicht «Baslerstab» und nicht «Tram» son-dern «Drämmli». Um dazuzugehören, sollten wir auch min-destens einmal im Rhein geschwommen sein (natürlich mit einem Wickelfisch), die Fasnacht besucht haben und wissen, dass Rot und Blau in Basel wichtige Far-ben sind. Das grafisch frisch aufgemachte Buch bietet sowohl Anlass zum Lernen wie auch zum Schmunzeln. Stephan Rüdisühli, In 25 Schritten zum waschech-ten Bebbi. 112 S. Friedrich Reinhardt. Fr. 25.-. Die 50-Tage-Nachhaltigkeits-Chal-lenge Weiterhin schwappt die grüne Welle wohltuend durch die Gegenden und zu-nehmend finden gut gemeinte Verhal- tenstipps auch Eingang in Buch, Presse und andere Druckerzeugnisse. Aus einem fünfzigteiligen Set kann jeden Tag eine Karte gezogen und der angepriesene Ver-haltenshinweis befolgt werden. Zum Bei-spiel Wasser vom Hahn statt aus der Plas-tikflasche zu trinken, Geräte zur reparie-ren statt wegzuwerfen oder ganz allge-mein dem unnötigen Konsum zu entsa-gen. «Schon gut», wird nun manch einer sa-gen, «was nützt es, wenn ich mir Mühe gebe und andere weiterhin um die Welt fliegen und Plastik verschwenden?» Nun ja, wenn jede und jeder sich mehr Mühe gibt… Die 50-Tage-Nachhaltigkeits-Challenge - 50 Ideen-karten für den Alltag. Ars edition. Fr. 10.50.
Text und Foto: Urs Berger
Zwei herausragende Künstlerinnen in Bern
Lee Krasner, Through Blue, Öl auf Teruko Yokoi, Winter, Öl auf Lein- Leinwand, 192x147cm, 1963. wand, 80x57cm, 1967. © The Pollock-Krasner Foundation © bei der Künstlerin In Bern leitet Nina Zimmer, ehemals Konservatorin und Vizedirektorin am Kunstmu-seum Basel, in einer Doppelfunktion das Zentrum Paul Klee und das Kunstmuseum. Da-bei fühlt sie sich sichtlich wohl und nutzt den vorhandenen Gestaltungsspielraum höchst kreativ aus. Derzeit präsentieren gleich beide Berner Häuser Ausstellungen zu bedeuten-den, aber bei uns bis anhin unterschätzten Künstlerinnen. Dies darf gewiss als schönes Zeichen für mehr Gleichberechtigung auch im Bereich der Bildenden Kunst gelten. In-wiefern für die Gleichzeitigkeit der Ausstellungen ausschlaggebend war, dass die beiden Künstlerinnen Lee Krasner und Teruko Yokoi Partnerinnen bekannter US-amerikani-scher Maler waren, ist uns nicht bekannt. Lee Krasner (1908-1984) erarbeitete unabhängig von ihrem Lebenspartner Jackson Pol-lock ein höchst eigenständiges Werk, wird aber nun in Europa erstmals in einer Einzel-ausstellung geehrt (die vorerst in London und Frankfurt stattgefunden hat und danach noch in Bilbao zu sehen sein wird). Ihre oft grossformatigen Bilder faszinieren mit einer stark gestischen und überaus impulsiven Pinselführung. Bewundernswert ist ihre Viel-seitigkeit. Nie hat sie sich auf einen Stil festgelegt, um in ihm zu verharren. Oft hat sie auch Collageelemente eingebaut. Ihre Bilder sprühen vor Energie und sind voller Bewe-gung. In den USA genoss sie grosse Anerkennung und erhielt als eine der wenigen Künstlerinnen eine Einzelausstellung in New Yorks Museum of Modern Art. Die 1924 geborene Japanerin Teruko Yokoi lebt heute als Schweizerbürgerin in Bern, schuf viele der bis jetzt eher weniger bekannten Bilder in den Sechzigerjahren - und sie war Partnerin von Sam Francis, den sie 1959 heiratete, aber später nach Paris zog (wie zeitweilig auch Lee Krasner) und 1962 nach Bern. Teruko Yokois Bilder strahlen eine faszinierende Aura aus. Oft werden die Bilder von einer übereck gemalten Raute domi-niert. Wenn in farbig eher gedämpften Kompositionen pflanzliche Stücke zur Darstel-lung kommen, erinnert die Malerei an japanische Pinselkalligraphien. Im zweiten Aus-stellungsteil sind Tuschezeichnungen (San Francisco, New York) und Gouachen zu se-hen, auch eine langgezogene Vitrine mit Fotos und Zeitungsausschnitten. Darunter deren zwei aus den Basler Nachrichten und der National Zeitung, damals geschrieben von Wolfgang Bessenich - Teruko Yokoi hatte 1964 zusammen mit Walter Bodmer und Otto Tschumi zu den legendären Zeiten Arnold Rüdlingers in der Kunsthalle Basel ausge-stellt. Beide Ausstellungen bieten neben der Werkauswahl auch Informationen und Dokumente zum Leben der Künstlerinnen und werden begleitet von repräsentativen Katalogen. Sie dauern bis zum 10. Mai.
Urs Berger
Nr. 530, 28. Februar 2020 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 51
Briefe Ja zu Tempo 30 Hört man sich in unserm Dorf um, wird immer die hohe Lebens- und Wohnquali-tät von Biel-Benken hervorgehoben. Nun haben wir die Gelegenheit, dies zu er-halten und zu verbessern. Nämlich mit der flächendeckenden Tempo 30-Einführung über alle unsere Gemeindestrassen. Damit wird nicht nur die Sicherheit für alle Stras-senbenützer, Kinder, Erwachsene, Velos und motorisierter Verkehr grundsätzlich verbessert, sondern auch die Lärmbelas-tung auf die Einwohner und Einwohnerin-nen massiv reduziert. Stimmen Sie JA zu Tempo 30 auf Ge-meindestrassen. Sie erfahren dadurch überhaupt keine Einbusse, im Gegenteil, Sie verbessern damit unser aller Lebens- und Wohnqualität in Biel-Benken.
Vreni und Christoph Dinkel Für Tempo 30 Wir sind für Tempo 30, - weil wir uns auf den Strassen unseres Dorfes einsetzen wollen für die Sicherheit von älteren Leuten, behinderten Men-schen, und Kindern - weil Kinder die Gefahren der fahrenden Autos nicht abschätzen können; heute sind schon 4-Jährige auf dem Weg zum Kindergarten unterwegs - weil die Verletzungen eines angefahre-nen Menschen bei 50 km/h unverhältnis-mässig schwerer sind als bei 30 km/h - weil Verkehrsunfälle eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern sind - weil der Kostenaufwand für Tempo 30 in Biel-Benken verhältnismässig gering ist; die Kosten für 1 Trottoir auf nur einer Strasse wären um ein Vielfaches höher! - weil der Zeit-Mehraufwand durch die Temporeduktion minimal ist - weil die Lärmemissionen dadurch deut-lich reduziert werden
Hansjakob Rudin, Dr. med. pensionierter Kinderarzt
Marie-Christine Rudin, Dr. med. pensionierte Ärztin
Mit Tempo 30 können wir nur gewinnen! Am 20. November 2019 wurde für alle Einwohnerinnen und Einwohner von Biel-Benken eine Podiumsveranstaltung
«Flächendeckend Tempo 30 für Biel-Ben-ken» organisiert und durchgeführt. Eine gute Gelegenheit, sich über alles zu infor-mieren. Herr Schlumpf von Sutter Ingeni-eur- und Planungsbüro AG berichtete de-tailliert über die Studienergebnisse und brachte Vorschläge über mögliche Mass-nahmen zur Sicherheit und Verkehrsberu-higung. Auf den bereit gestellten Plänen waren alle vorgesehenen Markierungen und Signalisationen wie Rechtsvortritt und Strassenbeschilderungen «Tempo 30» klar und deutlich aufgezeigt! Leider war das Interesse, diesen Anlass zu besu-chen nicht sehr gross. Eigentlich schade, denn so hätte sich zu diesem Projekt man-che Einwohnerin und mancher Einwohner ausführlich darüber informieren können. An der EGV vom 12. Dezember 2019 hat dann die Mehrheit dem Kredit von CHF 190`000.00 für «Flächendeckend Tempo 30 für Biel-Benken» zugestimmt. Noch an demselben Abend wurden Unterschriften für ein Referendum gesammelt. Für mich unverständlich. Noch unverständlicher sind für mich die Behauptungen der Initi-anten des Referendums, welche in keiner Weise mit der Argumentation des Ge-meinderates übereinstimmen. Diese Be-hauptungen können ja auch gar nicht mit dem Besagten des Gemeinderates über-einstimmen, denn das Referendum wurde schliesslich von den Gegnern vor der EGV erstellt. Es wird weder Schwellen noch grosse Hindernisse geben welche den Strassenverkehr behindern. Es wer-den lediglich einfache beruhigende Mass-nahmen ergriffen, welche die Sicherheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung von Biel-Benken gewährleisten. Die Kantonsstrassen sind von «Flächen-deckend Tempo 30 für Biel-Benken» nicht betroffen. Hier kann jedoch an ganz bestimmten Stellen (abschnittsweise), wie z.B. bei der Schule an der Fraumatten-strasse, vom Kanton eine verkehrsberuhi-gende Signalisation angefordert werden. Niemand will die Autofahrer in ihrer Frei-heit einschränken, niemand will noch zu-sätzlichen Kontrollraum schaffen. Es geht einzig und allein um die Sicherheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung. Denken Sie an unsere Kinder, an unsere älteren Einwohnerinnen und Einwohner und stimmen Sie am 22. März 2020 JA zu «Flächendeckend Tempo 30 für Biel-Ben-ken». Vielen herzlichen Dank!
Vera Franceschini
Ich stimme für Tempo 30 Zu diesem Thema wurde schon viel ge-schrieben und geredet. Ich hoffe, dass noch nicht bei allen Stimmberechtigten die Meinungen zementiert sind und Argu-mente unvoreingenommen in den Ent-scheid einbezogen werden. Schulnahe Kreise, Verkehrsfachleute und Ärzte ha-ben deutlich auf die medizinischen Un-fallfolgen bei hohem Tempo hingewiesen, dazu gibt es nichts hinzu zu fügen. Die Einführung von Tempo 30 kostet 190'000.00 Franken, kein zu vernachlässi-gender Betrag. Die Ausgabe muss sorgfäl-tig überlegt und begründet sein. Für mich sprechen folgende Argumente für Tempo 30: • Schutz der fragilsten Verkehrsteilneh-mer (Kinder, Senioren, Gehbehinderte, etc.)
• Wenn in den engen Strässchen am «Berg» eh schon langsam gefahren wird, wie einige Gegner argumentieren, bedeutet generell 30 auf den Gemein-destrassen keine Einschränkung für die Anwohner.
• Ich habe keine Angst, dass mit einem Budget von 190'000.00 Franken zusätz-lich zu der Tempobeschilderung auch noch grossflächig Strassenschikanen eingebaut werden. Dazu ist der vorgese-hene Betrag zu klein. Sollten später doch noch «Verbauungen» nötig sein, wäre das ja budgetrelevant und müsste vom Souverän bewilligt werden. Die Bürgerin, der Bürger könnten sich dann neu entscheiden. Grundsätzlich müssen Fahrbahnen für Fahrzeuge der Rettungs-kräfte und der Feuerwehr uneinge-schränkt passierbar sein. Dies aber wis-sen die Strassenbauer!
• Es ist auch von Andersdenkenden unbe-stritten, dass es gefährliche Strassenab-schnitte gibt, bei denen verkehrsberuhi-gende Massnahmen geprüft werden müssten. Viele dieser «neuralgischen» Strassen sind Kantonsstrassen und da hat die Gemeinde nichts zu sagen. Der Kanton argumentiert, dass zuerst auf den Gemeindestrassen Tempo 30 einge-führt werden muss, bevor er bereit ist, seinerseits zu handeln. Fazit: Es bleibt alles beim Alten, es sei denn die Mehr-heit der Einwohner will eine Änderung.
Bei einer Werteabwägung zählt für mich die Sicherheit, weshalb ich für Tempo 30 abstimmen werde.
Margrit Leu
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Nein zu flächendeckendem Tempo 30 auf unseren Gemeindestrassen! Im Beitrag der Befürworter in der letzten DZ versuchen diese durch Schüren von Ängsten den Stimmberechtigten zu sug-gerieren, dass die Gemeindestrassen ge-fährlich sind. Durch das Herausstreichen, Verzerren und ein überzeichnetes Hervor-heben von Gefahrenbereichen vernebeln sie den Blick aufs Ganze. Das Ablenken, Verdrängen und Weglassen von weiteren, erheblichen Faktoren der Verkehrsstudie sind Teil der manipulativ anmutenden In-formationskampagne in der letzten Dorf-zeitung. 85 % der Autofahrer fahren je-doch weniger als 36 km/h. 50 % fahren sogar langsamer als 28 km/h. Obwohl mit der Einführung von Tempo 30 Kontrollen der Verkehrsmassnahmen (Geschwindigkeit und Parkverbote) ge-setzlich vorgeschrieben werden, wird der wesentlich höhere Administrativaufwand der Verwaltung durch den Gemeinderat schöngeredet und nicht transparent ausge-wiesen. Erst auf konkrete Nachfrage musste der GR eingestehen, dass ein weiteres Regle-ment (Polizeireglement) für den Vollzug von Tempo 30 notwendig wird. Ein Ent-wurf dieses Reglements lag der Abstim-mungsvorlage an der Gemeindeversamm-lung jedoch nicht bei. Auch die Kontroll-kosten, sei es durch einen Gemeindepoli-zisten oder durch eine beauftrage Kon-trollfirma, sind nicht quantifiziert. Die vorgesehenen verkehrsberuhigenden Massnahmen, wie versetzte Parkfelder und Tempo 30-Signalkonstruktionen, be-hindern die Feuerwehr und Entsorgungs-fahrzeuge. Zudem erschweren sie die Strassenbewirtschaftung, wie z. B. die Strassenreinigung und Schneeräumung. Dies führt unweigerlich zu weiterem Mehraufwand und zu Mehrkosten. Ob die angedachten baulichen und verkehrstech-nischen Massnahmen im Schulbereich nicht zusätzliche und grössere Gefahren für unsere Kinder schaffen, wurde gar nicht thematisiert. Zudem hat der Gemeinderat bis jetzt die Chance verpasst, moderatere Alternativen zu flächendeckendem Tempo 30 auf den Gemeindestrassen aufzuzeigen. Z. B. mit Schwerpunkt nur auf effektive Gefahren-stellen. Die Befürworter und der Gemeinderat las-sen somit den Bürger bewusst oder unbe-wusst in Bezug auf Tragweite, Kosten und Alternativen im Ungewissen und werben stattdessen um Sicherheit und Vertrauen für «eine Katze im Sack.» Gerne kommen wir zurück auf die uns we-
sentlichen Tatsachen: • Der grösste Verkehr (Durchgangsver-kehr) findet auf den Kantonsstrassen statt, welcher nicht im Einfluss- und Kontrollbereich der Gemeinde steht. Eine generelle Temporeduktion auf Kantonsstrassen ist nicht realistisch.
• Anders als in anderen Gemeinden sind die «Quartiere» unseres Dorfes gröss-tenteils von den Kantonsstrassen abge-koppelt und bleiben vom Durchgangs-verkehr verschont.
• Das Verkehrsaufkommen auf unseren Gemeindestrassen ist «hausgemacht». Die Bewohner/innen und deren Bezie-hungsumfeld lösen den gemeindeeige-nen Verkehr selbst aus. In den wenigen Gebieten mit Gefahr des «Schleichver-kehrs» bestehen bereits heute mehrheit-lich Fahrverbote (Zubringerdienst).
• Das Verkehrsgutachten kommt folge-richtig zum Schluss, dass die Gemein-destrassen flächendeckend gesehen ru-hig und sicher sind und nur an einigen wenigen neuralgischen Punkten Hand-lungsbedarf besteht.
Wir empfehlen allen Einwohnerinnen und Einwohnern von Biel-Benken, sich das Verkehrsgutachten auf der Homepage der Gemeinde noch einmal anzusehen, um selbst festzustellen, dass die grosse Mehr-heit der Einwohner/innen in Biel-Benken vernünftig und langsam fährt (85% fahren zwischen 1–36 km/h). Die dort aufge-führte Unfallstatistik unterstreicht zusätz-lich die vorstehende Schlussfolgerung des Gutachtens. (Anhang Unfallauswertung der Polizei). Das Fachgutachten taxiert 5 der 6 Gebiete als ruhig und sicher, eines als relativ ruhig und sicher! Wir sind der Meinung, dass das Gutachten keinen flächendeckenden Kontrollraum mit allen nachfolgenden Konsequenzen rechtfertigt und die Einwohner und Ein-wohnerinnen von Biel-Benken weiterhin selbstbestimmt und eigenverantwortlich für die bereits bestehende flächende-ckende Verkehrssicherheit in unserem Dorf sorgen können.
Das Referendumskomitee ist offen für gute Lösungen, die zu wesentlich mehr Si-cherheit führen. Die Ablehnung an der Urne des vorliegenden unnötigen flächen-deckenden Tempo 30-Beschlusses gibt
uns die Gelegenheit, gemeinsam bessere Lösungen für einzelne Gefahrenpunkte zu finden. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Barbara und Christoph Müller, Georges Tanner, Claudia Brodbeck
Warum brauchen wir Tempo 30 auf unseren Gemeindestrassen? Die meisten Unfälle im Strassenverkehr, vor allem wenn Fussgänger involviert sind, könnten sich vermeiden lassen. Wa-rum also zögern? Tempo 30, eine Investi-tion die sich für jedes gerettete Menschen-leben lohnt. Als leidenschaftlicher Sama-riter fühle ich mich verpflichtet, für Tempo 30 in unserem Dorf zu plädieren, für die Sicherheit unserer Mitmenschen. Betroffen sind wir alle, Sie genauso wie ich. Jeder von uns, auch alle Beteiligten des Referendums. Können Sie mit gutem Gewissen gegen Tempo 30 stimmen? Könnten Sie noch ru-hig schlafen, wenn Sie von einem Unfall hören, der sich mit Tempo 30 hätte ver-hindern lassen oder zumindest entschärft werden können? Könnten Sie der Mutter eines angefahrenen Kindes in die Augen schauen und ihr sagen, dass genau Sie sich gegen Tempo 30 gewehrt haben und somit zu einem gewissen Teil mitverantwortlich für den Unfall ihres Kindes sind? Ich sage Ihnen ganz ehrlich, ich könnte es nicht. Mir liegt das Wohl unserer Mitmenschen am Herzen, auch das derjenigen, die sich nicht gut im Strassenverkehr wehren kön-nen, wie Betagte oder Kinder. Diese Men-schen machen in unserem Dorf einen be-trächtlichen Teil der Gesellschaft aus. Die Freiheiten aufgeben? Den Spass am Autofahren verlieren? Ist Ihnen das wich-tiger? Mit 50 durchs Dorf und Unbetei-ligte gefährden? Dafür Freiheiten genies-sen und Spass haben? Dass Tempo 30 seine Wirkung nicht ver-fehlt, lässt sich bei den meisten Gemein-den im Baselbiet deutlich erkennen. Wa-rum also nicht bei uns? Wir leben in einer Demokratie, Sie ent-scheiden sich für oder gegen mehr Sicher-heit in unserem Dorfe. Entscheiden Sie auch für die Leute, die nicht oder noch nicht das Recht haben zu entscheiden, aber genauso davon betroffen sind. Sie können entscheiden, ich nicht; ent-scheiden Sie sich…
Sascha Gassler (17), Schüler des Gymnasiums Oberwil, Mitglied im
Samariterverein Biel-Benken
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Interviews einiger Einwohner von Biel-Benken zum Thema «TEMPO 30 auf Gemeindestrassen in Biel-Benken». Fragen an Andreas Kleiber Lieber Herr Kleiber, warum werden Sie am 22.03.2020 ein Ja für «Tempo 30» in die Urne legen? Als zweifacher Familienvater sowie Poli-zist werde ich nicht nur privat sondern auch beruflich mit diesem Thema kon-frontiert. Der Strassenverkehr nimmt stetig zu und darin integriert werden immer wie mehr Trendfahrzeuge wie z.B. E-Roller, E-Bi-kes, welche auf unseren Strassen ihre Be-rechtigung haben. Dazu kommen noch et-liche Fussgänger und Kinder mit fahr-zeugähnlichen Geräten. Um auf unseren Gemeindestrassen die bestmögliche Si-cherheit zu schaffen, ist eine Einführung von Tempo 30 unerlässlich. Ich lege am 22. März 2020 ein Ja in die Urne, weil es mir meine Mitmenschen und zukünftige Generationen Wert sind! Was können Sie aus Ihrer beruflichen Er-fahrung dazu sagen? Beruflich wird jeder Polizist mehrmals mit furchtbaren Situationen konfrontiert, welche auch im Strassenverkehr anzutref-fen sind. Die Eindrücke die dabei entstehen sind vielfältig und stehen nicht nur mit der be-troffenen Person selbst in Verbindung sondern auch mit deren Angehörigen. Bei einem Ereignis spielen Unverhältnismäs-sigkeit und Selbstüberschätzung eine grosse Rolle. Was würde es für Sie bedeuten, wenn es abgelehnt würde? Wir leben in einer Demokratie und jeder soll sich die Frage für die Umsetzung von Tempo 30 selber stellen. Die Argumente der Gegner haben mich persönlich nicht überzeugt, da auch keine konkreten Mas-snahmen vorliegen. Lösungen an be-stimmten Strassenabschnitten können gar nicht oder nur mit baulichen Abänderun-gen umgesetzt werden, was uns als Bevöl-kerung ein Vielfaches mehr kosten wird. Bei einer Ablehnung möchte ich, dass die Gegner (Referendumskomitee) für kos-tenneutrale Alternativlösungen in Pflicht genommen werden und Verantwortung für ihre Aussagen übernehmen. Es wäre
zu einfach die Problematik der Verwal-tung zu überlassen.
Fragen an Doris und Jean-Marie Stett-ler Liebe Familie Stettler, warum werden Sie am 22.03.2020 ein Ja für «Tempo 30» in die Urne legen? Wir übernehmen Verantwortung für die Schwächsten wie Kinder, Gehbehinderte und alte Menschen. Wir möchten nicht länger die Wahl haben auf der Langgar-tenstrasse oder auf der Schulgasse über-fahren zu werden. Was würde es für Sie bedeuten, wenn es abgelehnt würde? Keine Lärmverminderung. Auch wollen wir nicht erleben, dass es erst noch mehr Verletzte oder gar tote Menschen braucht um Tempo 30 einzuführen.
Fragen an Juliette Picton Liebe Frau Juliette Picton, warum werden Sie am 22.03.2020 ein Ja für «Tempo 30» in die Urne werfen? Ich wohne selbst in der Chillmattenstrasse und sehe, wie viele Kinder auf ihrem Schul- oder Kindergartenweg hier lang gehen. Immer wieder rennen dabei Kinder auf die Strasse oder balancieren auf dem Trottoirrand. In diesen Situationen ist es wichtig, dass Autofahrer einen möglichst kurzen Bremsweg haben, was durch «Tempo 30» gewährleistet wäre. Was können Sie, als junge Autofahrerin dazu sagen? Als Junglenker wurde mir sowohl in den Fahrstunden und im VKU so häufig auf-gezeigt, wie schnell es zu Unfällen kom-men kann, dass ich schon jetzt in Quar-tierstrassen Tempo 30 fahre. Dadurch kann ich in Notfällen besser reagieren. Was würde es für Sie bedeuten, wenn es abgelehnt würde? Ich fände es sehr schade, denn ein langsa-meres Tempo kostet uns kaum Zeit und
sorgt für ein erheblich sicheres Umfeld für Kinder und Tiere. Fragen an Patrik Rudin Lieber Herr Patrik Rudin, warum werden Sie am 22.03.2020 ein Ja für «Tempo 30» in die Urne werfen? Ich werde am 22.03.2020 ein Ja in die Urne legen um die Sicherheit der Fuss-gänger zu optimieren. Was würde es für bedeuten, wenn es ab-gelehnt würde? Wenn es abgelehnt würde, wäre das Un-fallrisiko massiv höher. Fragen an Marie-Christine Rudin Liebe Frau Rudin, warum werden Sie am 22.03.2020 ein Ja zum «Tempo 30» in die Urne legen?“ Ich werde ein klares JA in die Urne wer-fen, weil ich nicht verstehe, dass Biel-Benken - die Grüne Oase im Leimental - nicht schon lange - für mehr Sicherheit (und auch als Lärmschutz )- Tempo 30 auf den Gemeindestrassen eingeführt hat. In Binningen, Bottmingen, Oberwil, oder an-deren angrenzenden Gemeinden ist Tempo 30 schon Tatsache. Was können Sie aus Ihrer beruflichen Er-fahrung dazu sagen? Als Ärztin fühle ich mich verpflichtet, da-ran zu erinnern, dass Verletzungen bei an-gefahrenen Menschen bei Tempo 50 km/h unverhältnismässig schwerer sind als bei Tempo 30 km/h. Senioren und Behinderte werden oft Op-fer von Verkehrsunfällen, die auch eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern sind. Was würde es für Sie bedeuten, wenn es abgelehnt würde? Wenn Tempo 30 abgelehnt würde, wäre ich sehr enttäuscht und auch traurig beim Gedanken an künftige Unfallopfer! Für die «IG Tempo 30»: Bettina Gassler
54 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 28. Februar 2020, Nr. 530
Umweltschutzkommission
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Augu
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Dez
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Aktionen, Ersatzdaten
25. Recycling
Bring/Holtag 23.
Grobsperr-gut
22.
Freitag
15. Flohmarkt
17. Grob-
sperrgut
14:00 bis
16:00 Häckselplatz Samstag 29. 14./28. 11./25. 9./23. 6./20. 4./18. 15./29. 12./26. 10./24. 7./21. 5.
19:00 bis
20:00 Häckselplatz Montag 4./18. 15./29. 13./27. 10./24. 7./21. 5./19.
Spezialabfuhr von Gartenabfällen 14. 11. 8. 20. 24.
Häckseldienst zum Kompostieren im Garten 17. 21. 2. 18. 15. 13. 10.
Grünabfuhr 11./25. 1./8./15./
22./29. 6./13./ 20./27.
3./10./ 24. 8./22. 12./26. 2./9./16./
23./30. 7./14./ 21./28.
4./11./ 18.
Papier, Karton 28. 27. 24. 29. 26. 31. 28. 25. 30. 27. 18.
Metall max. 25 kg/Stück 25. 27. 19.
Steingut/Kleinmetall (Werkhof/Stöckmattenweg) 26. Do
13–16 16. Sa 10–12 23. Do
13–16 19. Sa 10–12 26. Do
13–16
Das Kompostmobil kommt am Samstag, 21. März 2020, nach Biel-Benken Abfall vermeiden, Kompostieren und Recyclingmöglichkeiten Am Samstag 21. März 2020, von 10:00 bis 12:00 Uhr laden wir Sie herzlich auf den Dorfplatz an der Fraumattenstrasse ins Kom-postmobil ein. Wir von der Umweltschutzkommission beantworten Ihnen an diesem Anlass gerne alle Ihre Fragen rund um die Abfallthemen wie: v Abfallvermeidung v das richtige Kompostieren im eigenen Garten v Handhabung der Grüngutentsorgung in der Gemeinde v diverse Recyclingmöglichkeiten in der Region
Zudem informieren wie Sie auch über unsere Aktivitäten im Bereich Umwelt- und Naturschutz und nehmen gerne Ihre Anre-gungen entgegen. Damit wir mit Ihnen in einem gemütlichen Rahmen diskutieren können, offerieren wir Ihnen an diesem Anlass einen Apéro, bei welchem die Themen ausführlich besprochen werden können. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Ihre Umweltschutzkommission
Nr. 530, 28. Februar 2020 Biel-Benkemer Dorf-Zytig 55