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BILDUNGSREPORT Landkreis Harz 2018 100% BILDUNG

BILDUNGSREPORT - Harz

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Page 1: BILDUNGSREPORT - Harz

BILDUNGSREPORT

Landkreis Harz

2018

100

% B

ILD

UN

G

Page 2: BILDUNGSREPORT - Harz

In diesem Report

Einleitung .................................................................................................................... 1

Blitzlichter Bildung ...................................................................................................... 3

Bildung im Kreisentwicklungskonzept ......................................................................... 4

Überlegungen zur Projektplanung .............................................................................. 5

Im Fokus: Frühkindliche Bildung ................................................................................. 6

Im Fokus: Der Übergang von der Kita in die Grundschule ....................................... 14

Im Fokus: Die schulische Bildung ............................................................................. 19

Im Fokus: Schulabschlüsse ...................................................................................... 31

Im Fokus: Bildungsberatung ..................................................................................... 34

Im Kurzüberblick: Ausbildung ................................................................................... 39

Wir haben Sie gefragt ............................................................................................... 41

Die Einbindung der Zivilgesellschaft ......................................................................... 44

Ausblick-Die nächsten Schritte ................................................................................. 47

Page 3: BILDUNGSREPORT - Harz

1

Einleitung

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit diesem Bildungs-

report möchte ich auf

unsere 1. Bildungs-

konferenz und deren

Ergebnisse zurück-

blicken und neue Er-

hebungen des

Bildungsmonitorings

vorstellen.

Im letzten Jahr haben wir erstmals mit

einer Bildungskonferenz vielen Akteuren

und Partnern beim wichtigen Thema

Bildung eine gemeinsame Plattform

gegeben, um sich fachlich auszutauschen,

zu diskutieren und gemeinsame Ziele für

die weitere Zusammenarbeit festzu-

schreiben. Die sehr gute Resonanz und

die durchweg positiven Rückmeldungen

haben gezeigt, dass der Bedarf für solch

ein Veranstaltungsformat sehr groß ist.

Die Ergebnisse der einzelnen Workshops

sind in die Arbeit des Bildungsbüros

eingeflossen und wurden bei der

Umsetzung der einzelnen

bildungsbezogenen Projekte berück-

sichtigt.

Im Arbeitskreis „Übergang KITA-

Grundschule“ wurden die Aufgaben der

Vorschule, Zuständigkeiten am Übergang,

Transparenz bei Entscheidungen und

Elternarbeit aufgenommen. Im Ergebnis

soll noch in diesem Jahr eine

Handreichung für Eltern veröffentlicht

werden, welche den Eltern in der Phase

des Übergangs die einzelnen Schritte,

Termine und wichtige Ereignisse vermittelt

und in der Ansprechpartner benannt

werden.

Darüber hinaus ist dieser Arbeitskreis

dabei, verbindliche Mindeststandards für

die Übergangsgestaltung zu definieren.

Das Modellprojekt "Übergänge gestalten"

vom Kindergarten zur Grundschule der

Netzwerkstelle Schulerfolg wurde

erfolgreich fortgesetzt. Besondere

Schwerpunkte waren die Elternarbeit, der

Austausch zwischen den

Kindertagesstätten und Grundschulen und

die Ausbildung von Schülerpaten an den

Grundschulen. Ein entscheidender

Erfolgsfaktor für diese Arbeit ist jedoch der

weitere Bestand bzw. die Verstetigung der

Schulsozialarbeit.

Den Übergang von der Grundschule an

die weiterführenden Schulen unterstützt

ebenfalls die Netzwerkstelle mit ihren

Schulsozialarbeiterinnen und

Schulsozialarbeitern sehr aktiv. Sie bieten

Fortbildungen für Pädagogen, Eltern und

Schüler sehr erfolgreich an.

Auch die „Hausaufgabe“, die Bildungs-

und Bildungsberatungsangebote stärker

zu vernetzen, wurde intensiv bearbeitet.

Im April 2018 konnte durch das Projekt

Bündnis Schule>Beruf die Homepage

#janalos online geschaltet werden. Sie

bietet unentschlossenen Jugendlichen und

jungen Erwachsenen die Möglichkeit, sich

zur Berufswegeplanung zu informieren

und direkt mit Ansprechpersonen des

Bündnisses Kontakt aufzunehmen.

Außerdem wurde mit den Projekten

„Praktikalotsen“ (Projektstart 1. November

2017) und KombIHarz (Projektstart 1. Mai

2018) ein Lückenschluss im Übergangs-

system erreicht.

Page 4: BILDUNGSREPORT - Harz

2

Im Bereich der Gremienarbeit konnten die

Aktivitäten ebenfalls konzentriert werden.

So wurde verwaltungsintern die AG

„Soziale Infrastruktur“ um den Bereich der

Bildung erweitert, die Gründung eines

„Regionalen Arbeitskreises Bildung“ vom

Kreistag beschlossen und die

Zusammenarbeit mit den Stiftungen weiter

forciert.

Nun gilt es, diesen Schwung aufzunehmen

und mit der 2. Bildungskonferenz den

Startschuss für die Erarbeitung eines

Bildungsleitbildes für den Landkreis Harz

zu geben. Ich lade Sie ein, sich an diesem

mehrstufigen Prozess zu beteiligen, von

dem auch Sie profitieren werden und sich

mit Ihren Ideen, Erfahrungen und Ihrer

Fachexpertise einzubringen - ganz im

Sinne unseres Mottos

Zukunft durch Bildung –

Bildungsregion Landkreis Harz.

“Bildung braucht eine Vision“ - um die

Zukunft gemeinsam gestalten zu können,

ist das gemeinsame Handeln aller an

Bildung beteiligter Partner unerlässlich.

Bereits zur 1. Bildungskonferenz habe ich

betont, dass „wir eine gemeinsame

Verantwortung für Bildung haben und nur

im Dialog erfolgreich sein können.“

Bildung ist mehr als nur Schule – Bildung

ist ein lebenslanger Prozess von der

frühkindlichen Bildung, über die Schul-

und Berufsausbildung bis hin zur

Erwachsenen- und Seniorenbildung

sowohl im formalen als auch im non

formalen Bereich.

Auf unserer Konferenz wollen wir uns

unter anderem darüber austauschen,

welche strategischen Ziele für den

Landkreis Harz im formalen

Bildungsbereich wichtig sind.

Ich wünsche Ihnen einen anregenden

Austausch und viele Impulse für die

eigene und für die weitere gemeinsame

Arbeit!

Martin Skiebe

Landrat des Landkreises Harz

Page 5: BILDUNGSREPORT - Harz

3

Blitzlichter Bildung

Was wir haben:

Feste Bildungsorte mit einem guten Ruf

Eine durchgängige Bildungslandschaft

Vielfältige Angebote für informelle Bildung

Eine gut strukturierte und funktionierende

Berufsorientierung

Schulsozialarbeiter

Funktionierende Förderschulen

Lösungsorientiert arbeitende Bildungs-

einrichtungen

Spitzenleistungen der Schüler bei

überregionalen Wettbewerben

Eine Trägervielfalt

Eine ausgezeichnete frühkindliche Bildung

Eine Generationenhochschule

Und was noch ausbaufähig ist:

Der Blick über den Tellerrand

Flexibilität hinsichtlich sich verändernder

Bedingungen

Offenheit für neue Konzepte

Fachkräfte

Erreichbarkeit der Bildungsangebote

Anwendungsbereites und praxis-

bezogenes Wissen der Schüler

Starke Sekundarschulen

Ein einheitliches Vorgehen, gemeinsame

Leitlinien

Flächendeckend sanierte Schulen

Einhaltung sicherheitstechnischer Stan-

dards

Voraussetzungen für digitale Bildung an

Schulen

Eine reale und ausreichende

Budgetierung

1

1 Quelle: Bildungsbüro, Landkreis Harz,

Onlinebefragung 2018 „Leitbild“.

Was wir uns wünschen:

Innovative Ideen durchbrechen bisherige Verwaltungsstrukturen

Solide Finanzierung der Bildungsangebote statt Vielzahl von Projektangeboten

Zentrale Ansprechpartner und koordinierte Anlaufstellen

Bessere Einbeziehung des ländlichen Raumes in die Bildungsangebote

Page 6: BILDUNGSREPORT - Harz

4

Bildung im Kreisentwicklungskonzept

Das im Jahr 2015 beschlossene

Kreisentwicklungskonzept des

Landkreises Harz (KEK) beschreibt

folgende Themenbereiche, die als Basis

und Richtung der Kreisentwicklungs-

planung dienen sollen:

Schaffung und Gewährleistung gleich-

wertiger Lebensverhältnisse in allen

Teilräumen

1) Nachhaltige Entwicklung der

Raum- und Siedlungsstruktur

2) Förderung der regionalen Wirt-

schaft und der Land- und Forst-

wirtschaft

3) Gewährleistung und Optimierung

der Grundversorgung, schwer-

punktmäßig in den „zentralen

Orten“

4) Förderung von Identifikation und

Identität mit dem Landkreis

5) Gewährleistung des Klimaschutzes

6) Beachtung der Chancengleichheit

sowie Familienfreundlichkeit

Für den Landkreis Harz gibt es keine

gemeinsamen Bildungs-leitziele.

Gewährleistung

eines generations-

übergreifenden

Bildungsangebots

Das Thema Bildung findet sich in keinem eigenen Leitbild wieder, es

wird lediglich punktuell aufgegriffen.

Folglich fehlt es bis dato an konkret bildungsbezogenen Leitlinien.

Daraus lässt sich die Frage ableiten, ob es im Landkreis ein

einheitliches Verständnis für Bildung gibt, ob wir uns auch als

Bildungsregion verstehen und welche Maßstäbe wir daran knüpfen.

Mit der politischen Entscheidung, für den Landkreis Harz ein

Datenbasiertes Kommunales Bildungsmanagement (DKBM) aufzubauen

und damit einhergehend der Beteiligung an dem Programm „Bildung

integriert“, wurde die Entwicklung von bildungsbezogenen Leitlinien

als zentrale strategische Aufgabe definiert.

Page 7: BILDUNGSREPORT - Harz

5

Überlegungen zur Projektplanung

Alle an Bildung beteiligten Akteure haben

ihre ganz eigene Mission. Diese sollten in

einem Verbund zusammengeführt und von

dort strukturiert umgesetzt werden.

Gerade weil „Bildung“ ein Multi-Akteurs-

Politikfeld darstellt, ist ein Bildungsleitbild

fast eine zwingende Notwendigkeit.

Die Akteure werden in keinem Fall ihre

Autonomie in strategischen oder operativen

Fragen aufgeben.

Keine Bildungskonferenz wird darüber

entscheiden können, wie die fachlichen

Schwerpunkte einer Kreisvolkshochschule

aussehen oder für welche Qualifizierungs-

programme die Bundesagentur für Arbeit

ihre Mittel verwendet.

Zentral ist, dass die unterschiedlichen

strategischen und operativen Maßnahmen

sich nicht blockieren oder doppeln.

Im Idealfall harmonieren die Akteure.

Ein Bildungsleitbild kann dazu die

notwendige normative Klammer bieten.2

2 Quelle: Dokumentation Bildungsleitbild: Nordlicht

Mit ihrer Unterschrift garantieren die

relevanten Akteure, ihre eigene strategische

Ausrichtung sowie ihre operativen

Aktivitäten auf das gemeinsame Ziel

auszurichten.

Auf politischer Ebene erklärt der Kreistag

durch Beschluss das Leitbild zu seinem

verbindlichen Handlungsrahmen.

Leitziele können…

orientieren

motivieren

die

strategische

Ausrichtung

angeben

Beschluss und Vereinbarung der

Leitziele zur 3. Bildungs-

konferenz in 2019

Page 8: BILDUNGSREPORT - Harz

6

Im Fokus: Frühkindliche Bildung Der Anspruch auf Kinderbetreuung wird für das Land Sachsen-Anhalt festgeschrieben im Kinderförderungsgesetz (KiFöG) vom 01.08.2013. Danach hat jedes Kind bis zum Beginn der Schulpflicht Anspruch auf ein Förderungs- und Betreuungsangebot bis zu zehn Stunden je Betreuungstag oder bis zu 50 Wochenstunden in einer Tageseinrichtung. Der Anspruch besteht gegenüber dem örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe (hier dem Landkreis Harz) und gilt als erfüllt, wenn ein Platz in einer für Kinder zumutbar erreichbaren Tageseinrichtung oder in einer Tagespflegestelle angeboten wird.3 Dieser Rechtsanspruch wurde im Leitbild des Landkreises unter „Nachhaltige Entwicklung der Raum- und Siedlungs-struktur“ für die Grundzentren verankert. Aus raumplanerischer Sicht kommt den grundzentralen Orten im Landkreis Harz die Aufgabe zu, für sich und das nähere Umland die grundsätzlichen öffentlichen wie privaten Versorgungseinheiten und andere Einrichtungen der Grundversorgung vor-zuhalten. Hierzu zählt auch die Sicherung der Kinderbetreuungseinrichtungen.4

3 § 3 KiFöG LSA

4 KEK S. 22

Das Land Sachsen-Anhalt rangierte 2017 bundesweit auf Platz 2 bezüglich der Ganztagsbetreuung in Kitas. Verglichen wurde dabei der Anteil der ganztags betreuten Kinder zwischen 3 und 6 Jahren in Kindertagesstätten an allen Kindern derselben Altersgruppe. 5 Eine Betreuung von Kindern unter 1 Jahr ist im Landkreis Harz eher selten. Die Betreuungsquote liegt bei lediglich 7,5 Prozent. Den Hort besuchen ca. Dreiviertel der Erst- und Zweitklässler, danach nimmt die Hortbetreuung zunehmend ab.

6

5 Quelle: Bestandsranking 2017 in www.insm-

bildungsmonitoring.de 6 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

Der Landkreis Harz

verzeichnet

landesweit (nach

Halle und Magdeburg)

die meisten

genehmigten Plätze in

der

Kindertagesbetreuung

(15.536 zum Stichtag

01.03.2018)

3 bis unter 4 4 bis unter 5 5 bis unter 6 6 bis unter 7

Belegungsquote 90,4% 93,1% 92,0% 92,6%

89,0%

90,0%

91,0%

92,0%

93,0%

94,0%

Belegungsquote der 3- bis unter 7- Jährigen im LK Harz 2017

Page 9: BILDUNGSREPORT - Harz

7

Die Schuleingangsuntersuchung Die Schuleingangsuntersuchung ist gem. § 37 (2) Schulgesetz Land Sachsen-Anhalt (SchulG LSA) verbindlich und soll lt. Anlage 1 Runderlass des Ministeriums für Bildung vom 01.07.2016 (GSAufnRdErl.) bis spätestens 15.07. des Jahres vor der Einschulung stattfinden. Dazu erhalten die Grundschulen entsprechend ihres Schuleinzugsbezirkes die erforderlichen Einwohnermeldedaten und melden die zu untersuchenden Kinder an das Gesundheitsamt des Landkreises. Über die erfolgte Untersuchung und das Ergebnis soll die aufnehmende Grundschule mithilfe eines Formblattes (Anlage 2 GSAufnRdErl.) bis zum 01.08. des Jahres vor der Einschulung informiert werden. Ziel ist es, bei Auffälligkeiten einen Therapie- bzw. Förderplan für das Kind zu erstellen. Eine besondere Herausforderung besteht u.a. darin: - dass der Bildungsauftrag bei der KITA

liegt, diese jedoch über Therapie- bzw. Förderbedarfe des Kindes nicht automatisch informiert werden kann,

Am Rande: Unter https://verbraucherschutz.sachsen-anhalt.de erfolgt eine regelmäßige Gesundheitsberichterstattung des Landes auch auf regionaler Ebene. Der Landkreis Harz soll hier zukünftig auch mit entsprechenden Meldungen abrufbar sein.

weil dafür keine gesetzliche Grundlage vorliegt. Zwecks Abstimmung ihres Bildungsplanes und zur optimalen Ergänzung der individuellen Förderung wären Informationen hierzu jedoch hilfreich. Allerdings werden die Eltern über sämtliche Feststellungen informiert. Die Kita kann bei fehlender Informations-lage nur auf eigene Beobachtungen und freiwillige Informationen der Eltern zurückgreifen.

Es besteht ein geringer Anteil an

Kindern, die nicht zur Schuleingangs-untersuchung

vorgestellt wurden. Das Gesundheitsamt

schätzt auf 1-2 Prozent.

Page 10: BILDUNGSREPORT - Harz

8

Kinder mit Einschränkungen in der Grobmotorik7 Grobmotorik umfasst hierbei die Bewegungsfunktionen des Körpers, welche der Gesamtbewegung dienen (z.B. Laufen, Springen, Hüpfen…) Im Landesdurchschnitt lagen bei 3,1 Prozent der untersuchten Kinder grobmotorische Defizite vor.8

Davon haben 38 Prozent eine Empfehlung

zur Ergotherapie erhalten.

Kinder mit Einschränkungen in der Feinmotorik Feinmotorik bezeichnet die Koordination kleiner, präziser Bewegungsabläufe mit Händen, Fingern, Mund und Gesichts-muskeln (Mimik). Bei der Schuleingangsuntersuchung (SEU) wird besonders auf die Feinmotorik der Hand beim Zeichnen im Zusammenspiel mit der visuellen Wahrnehmung geachtet. Davon haben 31 Prozent eine Empfehlung

zur Ergotherapie erhalten.

7 Quelle: Schuleingangsuntersuchung 2017,

Gesundheitsamt 8 Quelle: Gesundheitsberichterstattung des Landes

Sachsen-Anhalt

Defizite in der Feinmotorik weisen auf mögliche Entwicklungsverzögerungen und mögliche spätere Probleme beim Lernen und bei der Aufgabenerledigung in der Schule hin.9

9 Quelle: Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-

Anhalt: Dokumentation der Schuleingangsunter-suchungen der Kinder- und Jugendärztlichen Dienste der Gesundheitsämter

Jahr 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Anzahl der untersuchten Kinder 1527 1671 1631 1521 1504 1545

Anteil der Kinder mit grobmotorischen Defiziten 8 % 8 % 11 % 14 % 13 % 14 %

14 Prozent der

untersuchten Kinder haben Defizite in der Grobmotorik.

Landes-durchschnitt

= 3,1 Prozent

Jahr 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Anzahl der untersuchten Kinder 1527 1671 1631 1521 1504 1545

Anteil der Kinder mit feinmotorischen Defiziten 10 % 11 % 11 % 21 % 20 % 19 %

19 Prozent der

untersuchten Kinder haben Defizite in der Feinmotorik.

Landes-durchschnitt

= 11,5 Prozent

Page 11: BILDUNGSREPORT - Harz

9

Der Anteil der untersuchten Kinder, die sowohl in der Grob- und/oder in der Feinmotorik beeinträchtigt sind, belief sich im Untersuchungsjahr 2017 auf 23,3 Prozent. 35 Prozent der untersuchten Kinder mit Störungen in der Grob- und/oder Feinmotorik leben mit einem alleinerziehenden Elternteil zusammen.

Kinder mit Übergewicht10 Damit ist der Anteil der übergewichtigen Kinder im Landkreis Harz verglichen mit dem Landesdurchschnitt doppelt so hoch. Übergewicht hat nicht nur negative Auswirkungen auf fast alle Organsysteme, sondern auch eine soziale und seelische Komponente. Wenn Kinder durch ihr Körpergewicht an der Teilnahme von sportlichen oder anderen altersgemäßen Aktivitäten behindert sind, können daraus psychosoziale Probleme erwachsen. Ursachen für Übergewicht liegen sowohl in der Ernährung, als auch im Bewegungsmangel. In erster Linie benötigen die Eltern hierbei eine vielfältige Unterstützung. Es gilt, die Eltern über Beratung, Aufklärung, Begleitung und Einbeziehung in aktive Programme zu befähigen, für ihr Kind gesundheitsfördernde Bedingungen zu schaffen.

10

Quelle: Gesundheitsberichterstattung des Landes

Sachsen-Anhalt und eigene Erhebungen

Die 2. Komponente stellt in diesem Zu-sammenhang die Kita selbst dar. Sie sollte bewegungsfreundlich eingerichtet sein und vielfältige Angebote für körperliche Aktivitäten vorhalten.

40 Prozent der Kinder mit

Defiziten in der Grob- und/oder

Feinmotorik sind übergewichtig.

Jahr 2015 2016 2017

Anzahl der untersuchten Kinder 1521 1504 1545

Anteil der Kinder mit Übergewicht und/oder Adipositas 10 % 12 % 9 %

Landes-durchschnitt

= 4,4 Prozent

8 Prozent der Kinder der

Altersgruppe 0-6 Jahre sind in Sportvereinen

organisiert.

Page 12: BILDUNGSREPORT - Harz

10

Kinder mit Sprachauffälligkeiten Ein einheitliches Verfahren zur Feststellung des Sprachstandes bei Kindern existiert für das Land Sachsen-Anhalt nicht. Dennoch hängen Sprache und Bildung eng miteinander zusammen- die Beherrschung der deutschen Sprache ist eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreiches Lernen und für vollumfängliche Teilhabe am gesell-schaftlichen Leben. Sonach sollte Sprachförderung bereits frühzeitig ansetzen und meint nicht die im pädagogischen Alltag integrierte Sprach-förderung (Sprache als Bildungsbereich in: Bildung elementar: Bildung von Anfang an!).11 Am Bundesprogramm „Sprach-Kitas“, das in seiner 2. Förderwelle vom 01.01.2017 bis 31.12.2020 läuft, beteiligen sich 20 Kitas des Landkreises. Voraussetzung hierfür ist ein überdurchschnittlich hoher Anteil von Kindern mit besonderem sprachlichem Förderbedarf.

Die Sprachförderung wird lt. Angaben der Einrichtungen sowohl durch eigenes pädagogisches Personal (40 Prozent) als durch externe Anbieter (60 Prozent) umgesetzt.12

11

Literaturhinweis: Sprachstandsfeststellung und

Sprachförderung im Kindergarten sowie beim Übergang in die Schule. Expertise im Auftrag des Deutschen Jugendinstituts 12

Quelle: eigene Erhebungen, hier: Befragung der

Kitas in 2017

Dabei benutzen 24 Prozent ein (eigenes) Verfahren zur Sprachstandsfeststellung, im Übrigen dient ein individueller Entwicklungs- und Beobachtungsbogen als Hilfestellung bei der Lokalisierung be-sonderer Förderbedarfe. In der Schuleingangsuntersuchung werden Defizite in der Artikulation, im Grammatik-verständnis und weitere Sprachauffällig-keiten erfasst und entsprechend Sprach-förderbedarfe formuliert. Defizite in der Artikulation und/oder Grammatik weisen auf mögliche Entwicklungsverzögerungen und mögliche spätere Probleme beim Lernen und bei der Aufgabenerledigung in der Schule hin.13

13

Quelle: Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-

Anhalt: Dokumentation der Schuleingangs-untersuchungen der Kinder- und Jugendärztlichen Dienste der Gesundheitsämter

31,5 Prozent der untersuchten

Kinder zeigten Sprach-

auffälligkeiten.

Landkreis Harz

Land Sachsen-Anhalt

Kinder mit Sprachauffälligkeiten und/oder Defiziten in der Artikulation/Grammatik 31,5 %

Kinder mit Defiziten in der Artikulation 21,2 %

Kinder mit Defiziten in der Grammatik 8,9 %

Page 13: BILDUNGSREPORT - Harz

11

Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten Zeigen sich bei einem Kind durchgehende Muster von Unaufmerksamkeit, Überaktivität und Impulsivität, hat es schwere oder häufige Wutausbrüche, stiehlt es, lügt es häufig oder hat es sonstige Störungen im Sozialverhalten, ist der Schulerfolg nicht nur des betroffenen Kindes gefährdet; diese Verhaltens-auffälligkeiten wirken auch in die soziale Gruppe der Klasse nach. Provokationen, Mobbing, Vandalismus und schulverweigerndes Verhalten können die Folgen sein.

Kinder mit besonderem Förderbedarf Von den in 2017 in der Schuleingangsunter-suchung untersuchten Kindern waren/sind 4,3 Prozent in einer ambulanten Therapie, 2,3 Prozent befanden sich in einer inte-grativen Frühförderung.

Die Zahngesundheit im Landkreis Harz Die Zahngesundheit der Kinder und Jugendlichen in Sachsen-Anhalt hat sich in den letzten 10 Jahren kontinuierlich verbessert. Dieser Trend ist auch im Landkreis Harz zu erkennen. Der dmf- t- bzw. DMF-T- Wert gilt als Maßzahl für das Kariesvorkommen (Kariesprävalenz) und wird bei kariesepidemiologischen Erhebungen verwendet.

Ein sonderpädagogisches Feststellungs-verfahren wurde bei 6,4 Prozent der untersuchten Kinder empfohlen.

Er entspricht der Summe der kariösen (d = decayed), aufgrund von Karies extrahierten (m= missing) und gefüllten (f=filled) Zähne pro Kind. Dabei bezeichnen die Kleinbuchstaben die Milchzähne (t = teeth) und die Großbuch-staben die bleibenden Zähne (T). Der dmf-t-Mittelwert der 6-bis 7- Jährigen Grundschüler im Landkreis Harz hat sich von 2,9 im Jahr 2007/2008 auf 2,4 im Schuljahr 2016/2017 verbessert.

11 Prozent der untersuchten

Kinder zeigten Verhaltens-

auffälligkeiten.

Page 14: BILDUNGSREPORT - Harz

12

Ein dmf - t -Wert von 2,4 bedeutet, dass durchschnittlich bei jedem Schüler 2,4 Milchzähne Karies aufweisen, mit einer Füllung versehen sind oder bereits entfernt werden mussten. Die Verbesserung entspricht dem Landestrend. Sie ist unter anderem auf die intensive zahnärztliche Betreuung der Kinder und Jugendlichen nach § 21 SGB V zurückzuführen, die eine engmaschige zahnärztliche Untersuchung, Elternbenach-richtigungen und Gruppenprophylaxe-Maßnahmen durch den öffentlichen Gesundheitsdienst im Rahmen der jährlichen Untersuchungen in Kinder-tagesstätten und Schulen beinhaltet. Trotz der positiven Gesamtentwicklung stagniert der Kariesrückgang der 6- bis 7- Jährigen im Landkreis Harz seit dem Schuljahr 2014/2015. Die Behandlungsbedürftigkeit liegt konstant zwischen 38 Prozent und 39 Prozent. Auch im Landesvergleich ist eine Stagnation erkennbar. Die Behandlungsbedürftigkeit bleibt hier seit dem Schuljahr 2013/2014 bei rund 37 Prozent.

14

Damit ist das Gesundheitsziel der BRD bis zum Jahr 2020, 80 Prozent Kariesfreiheit bei den 6- bis 7-Jährigen zu erreichen, noch weit entfernt. Die Ursache für die Stagnation der Zahngesundheit ist wahrscheinlich, dass sich die Karies auf einen relativ kleinen Teil der 6/7-Jährigen mit sehr starkem Kariesbefall konzentriert („Polarisation der Karies“). Diese Kinder kommen meist aus sozial schwachen Familien, die für individual- und gruppenprophylaktische Maßnahmen oft schwer zugänglich sind. Das bedeutet für den Zahnärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes, dass die präventiven Maßnahmen für diese Schüler verstärkt werden müssen. Hier kann die korrigierende Wirkung der Intensiv-prophylaxe entscheidende Impulse setzen. Kariesrisikokinder werden durch spezielle Programme (Fluoridierungsmaßnahmen) intensiv prophylaktisch betreut. Das wird schon in einigen „Schwer-punktschulen“ praktiziert. So findet die Intensivbetreuung zurzeit in vier Förderschulen, acht Grundschulen und zwei Sekundarschulen statt.

14

Quelle: Gesundheitsamt Landkreis Harz

2,9

2,71

2,5 2,41

2,34 2,42

2,24 2,21

2,39 2,42

2,96

2,76

2,56 2,42

2,29 2,34

2,31 2,31

2,29 2,27

1,5

1,75

2

2,25

2,5

2,75

3

3,25

2007 / 2008 2008 / 2009 2009 / 2010 2010 / 2011 2011 / 2012 2012 / 2013 2013 / 2014 2014 / 2015 2015 / 2016 2016 / 2017

dmf-t-Mittelwert der 6-bis 7- jährigen Grundschüler LK HarzGrundschüler

LSA

Page 15: BILDUNGSREPORT - Harz

13

Qu

elle

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dkr

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z

Page 16: BILDUNGSREPORT - Harz

14

Im Fokus: Der Übergang von der Kita in die Grundschule Theoretisch verankert sind die An-forderungen an die Gestaltung des Übergangs für die Fachkräfte in den Kitas im Bildungsprogramm „Bildung: elementar- Bildung von Anfang an“ unter der Leitlinie 6. Die gesetzlichen Anforderungen an die Schulen zur Übergangsgestaltung werden im Abschnitt 5 des Grundschulaufnahme-Runderlasses (GSAufnRdErl.) fest-geschrieben. Einer in 2017 durchgeführten Befragung an KITAs und Grundschulen im Landkreis Harz zufolge hat der überwiegende Teil der an der Befragung teilgenommenen KITAs die Gestaltung dieses Übergangs explizit in ihr Konzept aufgenommen. Dabei stehen die Beteiligten vor folgenden Herausforderungen:

Die Bildungsaufträge und Zuordnung der Einrichtungen resultieren aus verschiedenen gesetzlichen Zu-ständigkeiten und sind unterschied-lichen Ministerien zugeordnet.

Die Kinder einer KITA wechseln in viele verschiedene Grundschulen.

Kooperationsvereinbarungen liegen für größere Verbünde weniger vor.

Kooperationsvereinbarungen sind nicht in jedem Fall verschriftlicht.

Der Übergang von der KITA in den Hort verlangt insbesondere bei Trägerwechsel ebenfalls besonderes Augenmerk.

Die Erwartungen der Beteiligten an die vorschulische Übergangsphase sind sehr verschieden.

Die Zahl der Kinder mit Einschränkungen ist nicht unerheblich.

Ressourcen sind beschränkt. Im Arbeitskreis „Übergang KITA-Grund-schule“ wurden im Ergebnis der 1. Bildungs-konferenz 2017 die Themen - Begrifflichkeit der „Vorschule“ - Zuständigkeiten am Übergang - Transparenz und Elternarbeit diskutiert. Eine Handreichung soll dabei helfen, Eltern in der Phase des Übergangs die wichtigsten und verbindlichen Schritte, Ereignisse, Termine sowie Ansprechpartner zu über-geben. Die Veröffentlichung ist für das 4. Quartal 2018 vorgesehen. Zur Vorbereitung der Erarbeitung von Mindeststandards für die Übergangs-gestaltung erfolgten im Arbeitskreis Überlegungen bezüglich der Frage:

Page 17: BILDUNGSREPORT - Harz

15

Vorschlag für Leitziele aus den Reihen des Arbeitskreises „Übergang Kita-Grundschule“

Ein Übergang von der Kita in die Grundschule ist insbesondere gelungen, wenn…

…dem Kind die Schule zum Schulbeginn vertraut ist

…das Kind verlässliche Partner hat

Um diese Ziele zu erreichen, bedarf es unter anderem folgender Überlegungen:

ein qualifiziertes Lehrer-/Erzieher-team mit verbindlicher Kooperation

gemeinsame Abstimmung auf die individuellen Bedürfnisse des einzelnen Kindes

Interkulturelle Projekte zwischen Kita und Grundschule

ein stabiles Umfeld

Kita, Eltern und Grundschule begleiten das Kind als gleich-berechtigte Partner

Verabredung von Standards - zur Umsetzung des Bildungs-

programmes - zur Erstvorstellung in der Grund-

schule - zur Ausgestaltung des letzten

KITA-jahres - zur Dokumentation des Ent-

wicklungsstandes

Und das wäre auch hilfreich:

Finanzierungsmöglichkeiten für die Einschulungsmaterialien

Gemeinsame Fortbildungen

Wir wollen, dass

in 10 Jahren in unserem

Landkreis jedes Kind…

… den Übergang als eine positive

Erfahrung

erlebt.

… kostenfrei und

verpflichtend im letzten Jahr vor der Einschulung

eine KITA

besucht.

Page 18: BILDUNGSREPORT - Harz

16

Feststellung der Lernausgangslage Die Phase des Übergangs beginnt mit der Aufforderung an die Erziehungsbe-rechtigten, ihr Kind zum Besuch der Grundschule anzumelden. Die Grundschulen sind ab diesem Zeitpunkt angehalten, den Entwicklungsstand der künftigen Schüler festzustellen, da die individuellen Lernvoraussetzungen und Lernbedürfnisse der Schüler bei der Vorbereitung des Anfangsunterrichts zu berücksichtigen sind. Die Feststellung des jeweiligen Entwicklungsstandes hat bis zum 15.10. des Jahres vor der Einschulung zu erfolgen. Die Schule soll sich so differenziert wie möglich innerhalb eines längeren Zeitraums über mehrere Stufen und in verschiedenen Formen über die vorschulische Bildung, die kognitive und körperliche Entwicklung, die Persönlichkeit und die psychosoziale Ausgangssituation jedes einzelnen Kindes informieren, um davon ausgehend die Arbeit im Anfangsunterricht planen zu können. Die Feststellung des Entwicklungstands der Kinder ist im unmittelbaren Zusammenhang mit der Planung der Schuleingangsphase zu sehen. Am Ende des Feststellungsverfahrens sollte die Schule über Informationen verfügen, die sie in die Lage versetzen, den Unterricht in der Schuleingangsphase den individuellen Lernvoraussetzungen und Lernbedürfnissen des einzelnen Kindes entsprechend zu planen, zu organisieren und durch-zuführen.15

15

Quelle: Die Feststellung des Entwicklungsstandes

der zukünftigen Schüler während des Schulaufnahmeverfahrens als eine Grundlage für die Arbeit in der flexiblen Schuleingangsphase, Bek. des MK vom 20.02.2007

Hierbei gilt es, jedes zukünftige Schul-kind individuell zu begutachten. Es gibt Unterschiede in der Art und Weise sowie der Form der Feststellung des jeweiligen Entwicklungsstandes Dieser Prozess ist auf Landkreisebene

nicht abgestimmt und wird sehr

unterschiedlich gestaltet

Dafür steht den Grundschulen ein gesondertes Stundenkontingent zur Verfügung.

Wie auskömmlich

ist dieses Stunden-

kontingent auch

unter

Berücksichtigung

weiter Wege?

Page 19: BILDUNGSREPORT - Harz

17

So kann es gehen Das Modellprojekt „Übergänge gestalten“ vom Kindergarten zur Grundschule wurde in seiner Gesamtheit erstmalig in Zusammenarbeit mit der Grundschule „Aue-Fallstein“ und der Kindertagesstätte „Hollerbusch“ in Hessen umgesetzt. Im Schuljahr 2016/2017 sprachen die Schulsozialarbeiterin der Grundschule, angestellt bei der Gemeinnützigen Paritätischen Sozialwerke – PSW GmbH, und die Netzwerkstelle Schulerfolg mit 18 Vorschulkindern an vier Vormittagen über ihre Ansichten, Fragen und Gefühle hinsichtlich der Schule und des baldigen Schulanfangs. Ein Elternabend zum Thema „Wie können Eltern ihre Kinder beim Schulübergang unterstützen?“ wurde von 22 Eltern der Vorschulkinder wahrgenommen. In Ergänzung zu den im Kindergarten stattgefundenen Vormittagen wurden im darauffolgenden Schuljahr mit den zwei ersten Lerngruppen, die jeweils aus 23 neuen Schulanfängern bestanden, zwei aufbauende Projektvormittage durchgeführt. Die Grundschüler tauschten sich in den Stundeneinheiten darüber aus, wie sie Freundschaften aufbauen, wie ihnen ihr erstes Schuljahr gefallen hat und wie sie sich selbst für das Lernen in der Schule bestärken können. Parallel dazu wurde das Modellprojekt mit den nächsten Vorschulkindern der KITA und einem Elternabend an der Grundschule fortgesetzt.

2017 wurde eine weitere Kooperation mit der Grundschule „Dr. Wilhelm Schmidt“ Wegeleben mit Außenstelle Harsleben aufgebaut. Mit Engagement der Schulsozialarbeiterin der Grundschule, angestellt beim AWO Kreisverband Harz e.V., konnten Projektvormittage für die Vorschulkinder an den Kindertagesstätten „Bodespatzen“ in Wegeleben und „Knirpsenkiste“ in Harsleben realisiert werden. Im Besonderen wurde an der Grundschule ein neueres Angebot der Netzwerkstelle, die „Schülerpatenausbildung in der Grundschule“, in beiden zweiten Lern-gruppen umgesetzt. Mit der Schülerpatenausbildung bereiteten sich die Grundschüler spezifisch auf die Ankunft der Schulanfänger vor. Auch an dieser Grundschule wird das Projekt im Schuljahr 2018/2019 in den ersten Lerngruppen fortgeführt und an den Kindergärten neu gestartet.

„Das war

super!“

glücklich

begeistert

Positive

Erfahrung

Page 20: BILDUNGSREPORT - Harz

18

Personelle Ausstattung

Der Bedarf an pädagogischem Fach-personal in der Kindertagesbetreuung steigt jährlich. Gründe dafür sind zum einen ein verbesserter Personalschlüssel und zum anderen veränderte Rahmenbedingungen.

16 Sind das auch unsere Fragen?

16

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

Hierbei kritisch zu beobachten ist jedoch die Altersstruktur des Betreuungspersonals. Etwa 25 Prozent des pädagogischen Personals ist älter als 55 Jahre. Ein altersbedingtes Ausscheiden aus dem aktiven Arbeitsleben ist absehbar. Ein Fachkräftemangel könnte sich auch hier künftig abzeichnen.

050

100150200250300

un

ter

20

20

- 2

5

25

- 3

0

30

- 3

5

35

- 4

0

40

- 4

5

45

- 5

0

50

- 5

5

55

- 6

0

60

- 6

5

65

un

d…

Reicht die

Personalausstattung in den

KITAs aus, um neben der

Betreuung auch die

Erziehung und

Realisierung der

Bildungsziele

vollumfänglich zu

gewährleisten?

Unter welchen

Bedingungen kann die

Lernausgangslage jedes

einzelnen Kindes

mindestens

aufgenommen werden?

Was passiert beim

Wegfall der

Schulsozialarbeiter?

Wie können

Kooperationen

optimal gestaltet

werden?

Wie kann

pädagogisches

Fachpersonal

gewonnen

werden?

Page 21: BILDUNGSREPORT - Harz

19

2,7%

1,6% 1,4%

1,0%

2,2% 2,2% 2,6%

3,2%

2009/10 2012/13 2015/16 2017/18

Vorzeitige und verspätete Einschulungen in Sachsen-

Anhalt

vorzeitig verspätet

Im Fokus: Die schulische Bildung Die Einschulung

Gemäß § 37 Abs. 1 SchulG LSA werden grundsätzlich alle Kinder, die bis zum 30. Juni das 6. Lebensjahr vollenden, mit Beginn des folgenden Schuljahres schulpflichtig ( regulär eingeschulte Kinder). Kinder, die bis zum 30. Juni das fünfte Lebensjahr vollenden, können auf Antrag der Erziehungsberechtigten mit Beginn des Schuljahres in die Schule aufgenommen werden, wenn sie die für den Schulbesuch erforderlichen körperlichen und geistigen Voraussetzungen besitzen und in ihrem sozialen Verhalten ausreichend entwickelt sind (früh eingeschulte Kinder).

Im Einzelfall kann für schulpflichtige Kinder, die körperlich, geistig, seelisch oder in ihrem sozialen Verhalten nicht genügend entwickelt sind, die Aufnahme in die Schule durch die Schulbehörde im Einvernehmen mit den Erziehungsberechtigten um ein Jahr verschoben werden. (spät eingeschulte Kinder).

Der Anteil der vorzeitigen Einschulungen ist in der abgebildeten Zeitreihe deutlich zurückgegangen.

Der Anteil der verspäteten Einschulungen weist hingegen im Landesschnitt einen Anstieg auf, wobei im Landkreis Harz seit 2012/13 eine annähernd gleiche Quote von etwa 3 Prozent erreicht wird. 17

17

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

2,3%

1,5%

1,0% 0,9%

1,8%

3,2% 3,1% 2,9%

2009/10 2012/13 2015/16 2017/18

Vorzeitige und verspätete Einschulungen im LK Harz

vorzeitig verspätet

Page 22: BILDUNGSREPORT - Harz

20

Bei der Differenzierung der Geschlechter sind Unterschiede bei der vorzeitigen sowie bei der verspäteten Einschulung ersichtlich.18

Durchschnittliche Verweildauer in der Schuleingangsphase (SEP) Der 1. und 2. Schuljahrgang in der Grundschule bilden die Schuleingangsphase (SEP). Der Besuch kann entsprechend der Lernentwicklung der Schüler ein bis drei Schuljahre dauern.

18

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

Im Schuljahr

2017/2018

dauerte die SEP

bei 16 Prozent

der Kinder 3

Jahre. Die Verweildauer

stieg in den

letzten Jahren

kontinuierlich.

männlich 57%

weiblich 43%

Verspätete Einschulungen 2017/18

2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18

VD 1 Jahr 0,2% 0,0% 0,2% 0,0% 0,3% 0,0% 0,3% 0,0% 0,0% 0,3% 0,3%

VD 2 Jahre 96,6% 94,7% 91,6% 94,1% 90,7% 87,1% 86,5% 86,2% 87,8% 83,9% 83,3%

VD 3 Jahre 3,2% 5,3% 8,2% 5,9% 9,0% 12,9% 13,2% 13,8% 12,2% 15,8% 16,4%

0,0%

20,0%

40,0%

60,0%

80,0%

100,0%

120,0%

Verweildauer (VD) in der flexiblen Schuleingangsphase

männlich 36% weiblich

64%

Vorzeitige Einschulungen 2017/18

Page 23: BILDUNGSREPORT - Harz

21

Wie auch schon im Bildungsreport 2017 dargestellt, fallen die Entwicklungen von Grundschule zu Grundschule sehr unterschiedlich aus. In manchen Grund-schulen liegt der Anteil der Schüler mit einer Verweildauer von 3 Jahren konstant niedrig, in anderen Grundschulen ist dieser Anteil konstant hoch.

Der Wechsel in eine Förderschule Grundsätzlich wird jedes schulpflichtige Kind in eine Grundschule eingeschult. Für Kinder mit einem vermuteten Förder-schwerpunkt Lernen oder Sprache erfolgt eine Erstdiagnostik in der Regel erst am ende der SEP. Das bedeutet, dass diese Kinder die flexible Schuleingangsphase an einer Grundschule durchlaufen. Erst danach erfolgt ein eventueller Wechsel an eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen.

Im Schuljahr 2017/2018 wechselten 83

Grundschüler an eine Förderschule! 19

Tendenz steigend!

19

Quelle: Amtliche Schulstatistik

In Klasse 1 erfolgten in den letzten Jahren keine Zuweisungen von Schüler, die vorher an einer Grundschule beschult worden sind. Auch die tatsächlichen Schülerzahlen der Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen haben in Klasse 1 deutlich abgenommen. Lediglich in Ausnahmefällen erfolgt noch eine Einschulung an einer Förderschule LB. Einen Zuwachs an Schüler erhalten die Förderschulen LB ab dem zweiten Schuljahrgang.

Erfolgt die

Erstdiagnostik zur

Feststellung eines

möglichen Förder-

schwerpunktes

rechtzeitig?

Wie erfolgreich

ist dabei der

Gemeinsame

Unterricht (GU)?

Worin liegen die

Ursachen der

zunehmenden

Dauer in der

SEP?

Page 24: BILDUNGSREPORT - Harz

22

Der Übergang in die weiterführende Schule Gemäß § 34 Abs. 2 S. 1 Schulgesetz LSA wählen die Erziehungsberechtigten ent-sprechend den Neigungen und Fähigkeiten ihrer Kinder den weiteren Bildungsweg nach dem 4. Schuljahrgang. Die hierzu ausgehändigte Schullaufbahn-empfehlung soll den Erziehungs-berechtigten als wesentliche Orientierungs-hilfe dienen.

20 Die Wahl, auf ein Gymnasium zu gehen, ist aktuell leicht rückläufig. Im Schuljahr 2018/19 entschieden sich 51 Prozent der Schüler für die Sekundar-schule. Rund 1 Prozent ist an eine Förderschule ge-wechselt.

20

Quelle: LK Harz Schulverwaltungsamt- eigene

Erhebungen

21

21

P. Fauser: Kontinuität als Anspruch.

Schulpädagogische Überlegungen zum Übergang von

der Grundschule in die Sekundarschule.

53% 54%

51%

48% 48%

2014/15 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19

Übergänge ans Gymnasium im LK Harz

Welchen Einfluss

haben Schullaufbahn-

empfehlungen auf die

Wahl der Schulform?

Sind die

vorhandenen

Bildungs-

beratungs-

angebote

ausreichend?

Der Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule gleicht

einem „Umsteigebahnhof“.

Man muss den bisherigen Zug verlassen und sollte dabei wissen, wann, wo,

und wie der richtige Anschlusszug zu erreichen ist.

Den gewünschten Anschluss darf man nicht verpassen und man muss die

richtige Fahrkarte dabei haben, wenn man sein Ziel erreichen möchte.

An welchen

Kriterien werden

Entscheidungen für

Schulformen

festgemacht?

Etwa 30 Prozent

der Schüler, die an

ein Gymnasium

wechselten,

erreichen nicht das

Abitur.

Page 25: BILDUNGSREPORT - Harz

23

Wie werden diese Übergänge begleitet? Ein Blick in die Praxis Seit 2011 bietet die regionale Netzwerkstelle in Kooperation mit weiteren Partnern aus der Jugendhilfe ein Modell-projekt zur Gestaltung des Übergangs von der Grundschule in die weiterführende Schule an. In drei Modulen, die sich an Lehrer, Schüler und Eltern richten, sollen zentrale Ängste und Unsicherheiten, die mit dem Schul-wechsel einhergehen abgebaut werden. Für Lehrer gibt es jährlich eine Fortbildung zum Thema Übergang und Übergangs-gestaltung/ -management. Schüler werden in der Grundschule in zwei Schulungseinheiten, zum Thema „Stress und Stressbewältigung“ und zum Thema „Selbst- und Fremdwahrnehmung“ auf den bevorstehenden Übergang vorbereitet. In der weiterführenden Schule schließt ein Modul zum Thema „Cool for School“ zu den Themen Klassenklima und Umgang mit Konflikten an. Einen besonderen Stellenwert nimmt in diesem Projekt die Elternarbeit ein. Für Eltern gibt es drei Elternabende, die sich der Thematik Übergang und den damit einhergehenden Ängsten und Unsicher-heiten beim Kind beschäftigen. Zwei der Elternabende finden in der Grundschule statt, ein weiterer richtet sich nach dem Wechsel in die weiterführende Schule nochmals an die Eltern.

So können Schulen profitieren Seit 2016 können Schulen in Kooperation mit Trägern der Kinder- und Jugendhilfe, mit der Kommune oder dem Schulförderverein bildungsbezogene Angebote über die Netzwerkstelle beantragen. Die Netzwerkstelle berät und begleitet die Antragsteller bei der Projektentstehung und der Bearbeitung der Antragsunterlagen. Sie verwaltet die Antragsunterlagen, achtet auf die Einhaltung der Verfahrens-grundsätze und organisiert die Zusammen-arbeit mit dem dafür gegründeten Beirat zur Vergabe für bildungsbezogene Angebote.

Über 2.000 Schüler

profitierten bislang

von diesen

Angeboten!

Page 26: BILDUNGSREPORT - Harz

24

Die „Schwierigen“

Seit dem Jahr 2010 veranstaltet die regionale Netzwerkstelle gemeinsam mit der Wilhelm-Busch-Schule Fortbildungen unter dem Titel „Wohin mit den Schwierigen?“. In immer wechselnden Workshops können sich Pädagogen aller Schulformen aber auch Mitarbeiter aus Horten und Kitas aus dem gesamten Kreisgebiet neues Wissen zum Umgang mit schwierigen Kindern aneignen. Dabei treten die Pädagogen der Busch Schule als kompetente und hoch motivierte Multiplikatoren auf, die ihr Wissen und Können an Kollegen weitergeben. In einem Coaching in der Förderschule Albert-Schweitzer in Halberstadt, initiiert und moderiert durch die Netzwerkstelle, konnte gemeinsam mit dem gesamten

Kollegium und der Schulleitung der Schule ein Maßnahmenkatalog zum Umgang mit schwierigen Schülern erarbeitet und das Klima im Kollegium deutlich verbessert werden.

Seit 2009 werden durch ESF – und Landesmittel die nötigen finanziellen

Voraussetzungen für diese wichtigen Aufgaben gegeben.

Das Programm „Schulerfolg sichern“ ist jedoch zeitlich befristet und endet zum

31.07.2020. Wie eine Fortführung von Schulsozial- und Netzwerkarbeit nach dem

Auslaufen des Förderprogramms gestaltet werden kann, ist bisher nicht geklärt.

Sollte die Förderung auslaufen und keine Lösung zur Finanzierung der

bestehenden Projekte gefunden werden, brächen 37 Schulsozialarbeiterstellen

ersatzlos weg. Die bisher geleisteten Einzelfallhilfen, Gruppenprojekte,

Beratungen und die Elternarbeit könnten nur in geringem Maß von Lehrern

übernommen werden. Jahrelang etablierte Kooperationsbeziehungen könnten

nicht mehr fortgeführt werden.

Auch die Angebote der Netzwerkstelle, wie zum Beispiel die vielfältigen Fortbildungsangebote, die Projekte zur Übergangsgestaltung oder die Finanzierung von bildungsbezogenen Angeboten, würden ersatzlos wegfallen.

Über 1.000

Pädagogen nahmen

bereits an diesen

Fortbildungen teil.

Konstant hoher

Schulungsbedarf!

Page 27: BILDUNGSREPORT - Harz

25

Die „Schulmüden“ Im Zusammenhang mit Schulmüdigkeit oder Schulverweigerung werden in der Fach-literatur zahlreiche Begriffsdefinitionen diskutiert, wie etwa Schulverdrossenheit, Schuldistanzierung, Schulflucht u.ä.22 Der Begriff Schulverweigerung beinhaltet zweierlei Formen. Durch die Bußgeldstelle des Landkreises Harz wurden im Schuljahr 2017/2018 289 Verfahren wegen Verstoß gegen das Schulgesetz eingeleitet und durchgeführt. Die Anzahl der eingegangenen Anzeigen durch Mehrfachverstöße belaufen sich allerdings auf 517. Die Gesamtzahl der durchgeführten Ver-fahren hat sich gegenüber dem vorangegangen Jahr erhöht. Im Schuljahr 2016/2017 waren 229 Verfahren zu verzeichnen. Die Häufigkeit von Schulpflichtverletzungen an Sekundarschulen und Berufsbildenden Schulen ist nach wie vor hoch.

22

Quelle: Förderung schulmüder Jugendliche, DJI,

2004, S. 10

Das könnte zum Einen in der Altersstruktur der dort beschulten Jugendlichen und zum Anderen in der nicht vorhandenen Lerneinstellung der betroffenen Schüler liegen. Schüler die in der Sekundarschule mehr-fach nicht zur Schule gegangen sind, setzten dies in der Berufsschule mitunter fort.

Handreichung für die Schulen Die aus dem Jahr 2013 stammende Broschüre „Der Weg zurück- Handreichung für Schulen zum Umgang mit schulverweigernden Verhaltens-weisen“ wurde in 2018 als Gemeinschaftsprojekt des Bündnisses Schule > Beruf Landkreis Harz , dem Projekt „JUGEND STÄRKEN im Quartier“

Aktive

Schulverweigerung

Passive

Schulverweigerung

Keine Beteiligung am

Unterricht/ kein Interesse

oder

entschuldigtes Fernbleiben von

der Schule in einem Maße,

welches inhaltlich nicht

nachvollziehbar ist

Aktive Verweigerung im

Unterricht durch Störungen

oder

Wiederholtes und/oder über

einen längeren Zeitraum hinweg

unentschuldigtes Fernbleiben

von der Schule

Page 28: BILDUNGSREPORT - Harz

26

und der Netzwerkstelle Schulerfolg aktualisiert. Ab Oktober/November 2018 wird sie den Schulen im Landkreis zur Verfügung gestellt. Basierend auf den Erfahrungen der Mitarbeiter des Schulverweigerungspro-jektes und auf der Grundlage von be-währten überregionalen Handlungsan-sätzen werden hier den Mitarbeitern von Schulen Empfehlungen zum Umgang mit schulverweigernden Verhaltensweisen ihrer Schüler an die Hand gegeben. Grundsätzlich ist ein schulinternes Regel-werk bei unentschuldigten Schulversäum-nissen unabdingbar. Bleiben die innerschulisch getroffenen Maßnahmen erfolglos, stellt die Schule eine Schulpflichtverletzungsanzeige an das Ordnungsamt des Landkreises. Maßgebliche Unterstützung erfahren die Kinder und Jugendlichen im Programm „JUGEND STÄRKEN im Quartier“. Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen in den schulischen Alltag zu reintegrieren oder in ein anderes Hilfesystem zu vermitteln. 179 Kinder und Jugendliche wurden seit Projektstart (01.08.2015) über dieses Projekt betreut. Die Projektarbeit ist geprägt von einer intensiven Einzelfallarbeit. Nach einer Meldung über schul-verweigerndes Verhalten nehmen die Case Manager schnellstmöglich Kontakt zu den sorgeberechtigten Eltern und den Schüler auf. Nach Erhalt der Schweigepflichts-entbindung kontaktieren die Mit-arbeiter*Innen alle relevanten Netzwerk-partner. Gemeinsam mit ihnen und den Familien werden die Bedarfe individuell

analysiert und Unterstützungsangebote benannt. Für eine erfolgreiche Arbeit ist ein gut funktionierendes Netzwerk erforderlich. Eine Regionalgruppe im Bereich Aue-Fallstein besteht bereits seit Jahren. In Wernigerode wurde die Arbeitsgruppe im Jahr 2017 installiert. 23 Gegenwärtig wird der Aufbau einer Regionalgruppe für den Bereich Quedlinburg/Thale vorbereitet. In diesen Arbeitskreisen befinden sich Professionen, welche sich mit dem Thema „schulverweigerndes Verhalten“ ausein-ander setzen.

23

Quelle: eigene Erhebungen JUSTiQ

Im Schuljahr

2017/2018 wurden

289 Verfahren

über das

Ordnungsamt

geführt

Aktuell werden

59 Schüler

betreut

Seit Projektstart 63

Schüler erfolgreich

reintegriert in

Schule und 36 in

berufliche

Maßnahmen

= Anstieg um 26 Prozent gegenüber

dem Vorjahr

Page 29: BILDUNGSREPORT - Harz

27

In Zusammenarbeit mit Partnern wurden

auch außerschulische Angebote durch-

geführt.

So fand bereits zum 2. Mal ein dreitägiges

soziales Bewerbertraining gemeinsam mit

einem Theaterpädagogen, Vertretern aus

der freien Wirtschaft und der Agentur für

Arbeit statt.

Erfolgreich nahm eine Mannschaft des Projektes am Turnier „Spiel gegen deinen künftigen Chef“ teil. Die Turnierteilnahme wurde auf der Facebook–Seite des Europäischen Sozial-

fonds als gutes Beispiel aus der Praxis bundesweit veröffentlicht.

Am 31.12.2018 endet die Projektlaufzeit. Das Bundesministerium für Familie und

zivilgesellschaftliche Aufgaben hat eine Verlängerung bis Juni 2022 in Aussicht gestellt.

Der Landkreis Harz hat sein Interesse an der 2. Förderphase bekundet und eine positive

Rückmeldung im Interessenbekundungsverfahren erhalten.

Gegenwärtig befindet sich der Landkreis Harz im Antragsverfahren.

Ein nahtloser Übergang wird angestrebt.

„Ich möchte mich auf diesem

Wege für die Geduld,

die Sie für mich aufgebracht

haben bedanken.

Sie haben mich nicht

aufgegeben und alles Mögliche

getan, um mich auf den

richtigen Pfad zu leiten. Nun

besuche ich wieder regelmäßig

die Schule.“

Aussage einer

Schülerin

Das Programm „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ wird durch das Bundesministerium für

Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und durch das Bundesministerium für Umwelt,

Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und den Europäischen Sozialfonds gefördert

Page 30: BILDUNGSREPORT - Harz

28

Die Integrationshelfer Im Sinne der Bildungsgerechtigkeit ist es essentiell, dass Kinder und Jugendliche bedarfsgerecht gefördert und unterstützt werden. Bei Schüler mit Beeinträchtigungen und/ oder drohender Behinderung gibt es verschiedene institutionalisierte Unter-stützungsstrukturen. Generell haben Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Bedarf die Möglich-keit, im sogenannten „gemeinsamen Unterricht“ (GU) eine Regelschule 24 oder eine der 10 Förderschulen im Landkreis25 zu besuchen. Darüber hinaus kann es bei Bedarf noch weitere Unterstützungsformen geben. Eine dieser Unterstützungsmöglichkeiten sind sogenannte Integrationshelfer. Im Landkreis Harz können im Rahmen der Eingliederungshilfe Integrationshelfer als „Hilfe zur einer angemessenen Schul-bildung“ gewährt werden. Ziel ist es, den leistungsberechtigten Kindern und Jugendlichen die Teilhabe an Schulbildung zu ermöglichen. Der Einsatz von Integrationshelfern orientiert sich am individuellen Bedarf. Wenn im Schulalltag ersichtlich wird, dass zur Bewältigung Bedarf an ergänzenden Hilfen besteht, kann als Hilfestellung für alltägliche Dinge im Ablauf des Schulalltags ein Integrationshelfer beantragt werden.

24

Eine detaillierte Beschreibung des gemeinsamen

Unterrichts im Landkreis findet man im Bildungsreport 2017 des Landkreises Harz, S.34 ff, online verfügbar unter https://www.kreis-hz.de/datei/anzeigen/id/61435,1167/bildungsreport_landkreis_harz_2017.pdf

25 Die 10 Förderschulen im Landkreis haben

unterschiedliche Förderschwerpunkte: 3 Förderschulen für Lernbehinderte, 4 Förderschulen für Geistigbehinderte, 1 Förderschule mit Ausgleichsklassen, 1 Förderschule für Körperbehinderte, 1 Förderschule für Gehörlose und Hörgeschädigte

Die Integrationshelfer begleiten dann entsprechend des festgestellten Bedarfs die betroffenen Kinder und Jugendlichen im Schulalltag und unterstützen sie beispiels-weise beim Tragen der Schultasche, Ein- und Auspacken der Unterrichtsmaterialen, beim Wechsel der Unterrichtsräume, bei der Orientierung auf dem Schulgelände oder durch Begleitung während der Pause. Der Fokus liegt auf Hilfestellung und Assistenz. Integrationshelfer haben keine medizinischen, erzieherischen oder pädagogischen Aufgaben. Im Landkreis gibt es aktuell mehrere Sozialleistungsträger als Leistungser-bringer für Integrationshelfer. Für Kinder und Jugendliche kann diese Eingliederungshilfe bei einer (drohenden) körperlichen oder geistigen Behinderung gemäß § 54 SGB XII durch das Sozialamt gewährt werden. Bei einer (drohenden) seelischen Behinderung kann diese Hilfe entsprechend gemäß § 35 a SGB VIII vom Jugendamt bewilligt werden26. Im Falle einer mehrfachen Behinderung ist die dominante Behinderung ausschlag-gebend. Im Einzelfall kann dies für die Betroffenen und ihre Angehörigen zu Unklarheiten bei den Zuständigkeiten führen.

26 Gemäß § 35 a (1) SGB VIII sind Kinder oder

Jugendliche seelisch behindert, wenn die „seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für ihr Lebensalter typischen Zustand abweicht und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist“ bzw von Behinderung bedroht sind sie, wenn „eine Beein-trächtigung ihrer Teilhabe am Leben in der Gesellschaft nach fachlicher Erkenntnis mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist.

Page 31: BILDUNGSREPORT - Harz

29

Aus diesem Grund empfiehlt der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. 27 die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Sozial- und Jugendhilfe sowie der entsprechenden Schulen im Sinne von „Hilfen aus einer Hand“. Der Einsatz von Integrationshelfern ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Die Anzahl der Integrationshelfer als Unterstützung für Schüler mit (drohender) geistiger oder körperlicher Behinderung gemäß § 54 SGB XII ist seit dem Schuljahr 2011/2012 jedes Jahr angestiegen. Nur im aktuellen Schuljahr 2018/2019 sind die Zahlen des vorherigen Schuljahrs noch nicht erreicht. Entwicklung der eingesetzten Integrationshelfer gemäß § 54 SGB XII (drohende) geistige oder körperliche Behinderung- untergliedert nach Einsatzort (Einsatz im gemeinsamen Unterricht oder Einsatz an Förderschulen28 Da aber für den Einsatz von neuen Integrationshelfern erst der Bedarf im

27

Deutscher Verein für öffentliche und private

Fürsorge e.V. (2016), Empfehlung des Deutschen Vereins: Von der Schulbegleitung zur Schulassistenz in einem inklusiven Schulsystem. (DV 20/16), S. 14

28 Quelle: Sozialamt, Landkreis Harz (Stand

September 2018)

Schulalltag festgestellt werden muss und das neue Schuljahr zum Zeitpunkt der Erhebung erst begonnen hatte, ist anzunehmen, dass die Anzahl der Integrationshelfer, die im laufenden Schuljahr über das Sozialamt beantragt werden, wieder das Niveau des Vorjahrs erreichen oder sogar übertreffen werden. Zu bemerken ist außerdem, dass der Anstieg an Integrationshelfern aus-schließlich an Förderschulen zu ver-zeichnen ist, während die Anzahl im gemeinsamen Unterricht in den letzten Jahren auf einem relativ niedrigen Niveau nur leicht variierte.

0

5

10

15

20

25

30

35

40

2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19

Integrationshelfer inFörderschulen

Integrationshelfer imgemeinsamen Unterricht

Page 32: BILDUNGSREPORT - Harz

30

Auch im Bereich des Einsatzes von

Integrationshelfern für Schüler mit

(drohender) seelischer Behinderung gemäß

§ 35a SGB VIII ist seit 2012 bis auf eine

Ausnahme im Jahr 2015 ein kontinuierlicher

Anstieg zu verzeichnen.

Daten zum Einsatzort der Integrationshelfer

liegen nicht vor.

Der Einsatz wird pro Kalenderjahr erhoben.

Allgemein ist zu beobachten, dass die

Beschäftigung von Integrationshelfern

gemäß § 35a SGB VIII (seelische

Behinderung) über die Jahre auf einem

ähnlichen Niveau wie beim Einsatz gemäß

§ 54 SGB XII (körperliche oder geistige

Behinderung) ist.

.

0

5

10

15

20

25

30

35

40

2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Integrationshelferfür Schülerinnenund Schüler mit(drohender)seelischerBehinderung

Durch das Instrument der

Integrationshelfer wird im

Landkreis Harz

Bildungsgerechtigkeit

weiter voran gebracht. Es

ermöglicht Schülern,

bedarfsgerecht an

Schulbildung teilzuhaben.

Page 33: BILDUNGSREPORT - Harz

31

Im Fokus: Schulabschlüsse29

29

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt; Schuljahresendstatistik 2016/2017

831

102

660

162 4

Schulabgänger nach Schulform 2017 Landkreis Harz (absolut)

Sekundarschule

Gemeinschaftsschule

Gymnasium

Förderschule

Freie Waldorfschule

528

58

360

518

12 142

47 33 61

Schulabgänger nach Abschlussart 2017 Landkreis Harz (absolut)

Hochschulreife

Fachhochschulreife (schul.Teil)erweiterterRealschulabschlussRealschulabschluss

qualifizierterHauptschulabschlussHauptschulabschluss

Abschlusszeugnis für LB

Abschlusszeugnis für GB

Abgangszeugnis

234

446

7

87

57

Schulabgänger aus Sekundarschulen nach Abschlussart 2017

Landkreis Harz (absolut)

erweiterterRealschulabschluss

Realschulabschluss

qualifizierterHauptschulabschluss

Hauptschulabschluss

Abgangszeugnis

Page 34: BILDUNGSREPORT - Harz

32

48

45

5 4

Schulabgänger an Gemeinschaftsschulen nach Abschlussart 2017

Landkreis Harz (absolut)

erweiterterRealschulabschluss

Realschulabschluss

qualifizierterHauptschulabschluss

Hauptschulabschluss

Abgangszeugnis

528

58

71 3

Schulabgänger aus Gymnasien nach Abschlussart 2017

Landkreis Harz (absolut)

Hochschulreife

Fachhochschulreife(schul.Teil)

erweiterterRealschulabschluss

Hauptschulabschluss

41

32

30

52

7

Schulabgänger aus Förderschulen nach Abschlussart 2017

Landkreis Harz (absolut)

Abschluss LB

Abschluss GB

(erweiterter) Realschulabschluss

(qualifizierter)Hauptschulabschluss

Abgangszeugnis

Page 35: BILDUNGSREPORT - Harz

33

In der Förderschule werden Schüler aller Schuljahrgänge unterrichtet. Sie wird von Schülern besucht, die wegen der Beeinträchtigung einer oder mehrerer Funktionen einer besonderen pädagogischen Förderung bedürfen. In einer Förderschule können Schüler mit unterschiedlichen Förderschwerpunkten auch gemeinsam unterrichtet werden.

Entsprechend den individuellen Voraussetzungen können alle Abschlüsse der allgemeinbildenden Schulen erworben werden.

28 Nichtschüler holten im Schuljahr 2016/2017 ihren Hauptschulabschluss nach.

6

5

Schulabgänger aus Abendklassen an Sekundarschulen nach Abschlussart 2017

Landkreis Harz (absolut)

erweiterterRealschulabschluss

Realschulabschluss

Page 36: BILDUNGSREPORT - Harz

34

Im Fokus: Bildungsberatung Bildungsberatung ist eine Dienstleistung, die darauf ausgerichtet ist, Personen jeden Alters und zu jedem Zeitpunkt ihres Lebens dabei zu unterstützen, Bildungs- und Berufsentscheidungen aufgrund umfassender Informationen über die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, im Einklang mit den persönlichen Wünschen und Bedingungen, selbstbestimmt zu treffen.

30

30

Quelle: Handreichung-Kommunale

Bildungsberatung, Transferagentur Mitteldeutschland

Bildungs-beratung...

schafft Orientierung

vermittelt

erleichtert führt

zusammen

Für die Kommune selbst bringt eine Bildungsberatung einen besonderen Mehrwert mit sich.

Es werden Ressourcen gebündelt, da alle Informationen über lokale Bildungsberatungs-

angebote in einer Anlaufstelle erfasst und von allen Partnern, ob Verwaltung oder Bildungs-

träger, abgefragt werden können.

Ein weiterer Vorteil: der Blick von oben.

Die Beratungsanliegen werden dokumentiert und können unter Beachtung des Daten-

schutzes ausgewertet werden.

Sind häufige Problemstellungen oder Angebotslücken identifizierbar, können diese zurück in

den Kreislauf des kommunalen Bildungsmanagements gespielt und Veränderungen

angestoßen werden.

Bildungs-beratung..

schafft Orientierung

vermittelt

erleichtert führt

zusammen

Page 37: BILDUNGSREPORT - Harz

35

Welche Bedarfe wurden bereits formuliert (Rückblick 1. Bildungskonferenz)? Im KITA-Bereich Im schulischen Bereich Im außerschulischen Bereich

Was tut sich in der Bildungsberatung an den Übergängen?

Im Kita Bereich Im AK „Übergang KITA-Grundschule“ wurden wesentliche Informationen zusammengestellt, die Eltern in der Übergangsphase benötigen, um bedeutsame Termine und Ansprechpartner verfügbar zu haben. Dieser Elternflyer befindet sich derzeit in der Entwurfsphase. Das Bildungsbüro koordiniert und steuert diesen Prozess, auch im Hinblick auf den Abschluss von Kooperationen mit Partnern zur Umsetzung einer Veröffentlichung. Daneben ist für das Jahr 2019 die Organisation eines gemeinsamen Fachtages für KITAs und Grundschulen geplant, der die gemeinsamen Bildungs-auftäge in den Fokus stellt, um Kooperationen zu intensivieren.

Im schulischen Bereich

Im schulischen Bereich obliegt dem Landesschulamt die Hoheit über die schulpsychologische Beratung und damit auch über die Schullaufbahnberatung. Mit der Schullaufbahnempfehlung erhalten die Eltern zwar eine Orientierung, jedoch besitzt diese keine Verbindlichkeit. Über diese Beratung hinaus gibt es am Übergang „Grundschule - weiterführende Schule“ bis dato aus der Praxis nur vereinzelt genutzte Gestaltungselemente. In Kooperation des Bildungsbüros mit der UNI Halle/Wittenberg begann daher zum Wintersemester 2017/2018 ein studentisches Projekt mit konzeptioneller Ausrichtung und dem Schwerpunkt „Bildungsberatung im Landkreis Harz“.

Handreichungen und Wegweiser für Eltern rund um

das „Vorschul-“ und erste Schuljahr

Handreichungen und Wegweiser für Eltern zu Ab-/

Anschlussmöglichkeiten und Perspektiven

Beratung und gemeinsame Plattform zwischen den

Schulformen

Begleitung durch Schulsozialarbeiter

Transparenz der Angebotsvielfalt

Gemeinsames Konzept mit klaren strategischen Zielen

Regionale Erfassung aller Ausbildungs-/

Studienangebote und tatsächlichen Bedarfe

Beratung und Transparenz zu Fördermöglichkeiten

Page 38: BILDUNGSREPORT - Harz

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Im Ergebnis legten die Studenten im März 2018 einen Entwurf für die Erarbeitung eines Konzeptes der Bildungs- und Übergangsberatung für den Landkreis Harz vor. Darin enthalten beschrieben sie Bausteine für ein Beratungskonzept am Übergang von der 4. Klasse.

Im Sommersemester 2018 folgte ein Forschungsseminar in Form eines exemplarischen Interviews mit dem Thema „Schulische Selektion im Landkreis Harz“. Befragt wurden Schüler zum Ende des 4. Schuljahrgang an 3 Grundschulen des Landkreises. Unter anderem sollten die Schüler angeben, mit welchen Erwartungen, Wünschen sie dem Schulwechsel entgegen sehen, wer ihnen bei der Bewältigung des Schulalltags hilft und wie die Auswahl der weiterführenden Schule getroffen wurde. Ebenso waren die Schüler aufgefordert zu bilanzieren, was sie über ihre bisherige Schulzeit denken und welche Vorstellungen sie über ihre Zukunft haben. Die Interviews wurden von den Studenten bis zum Semesterabschluss verschriftlicht. Die Auswertung findet im aktuellen Wintersemester statt, ein Transfer-Workshop mit dem Bildungsbüro ist zum Semesterende im Januar 2019 geplant.

Aus den Ergebnissen werden Aufschlüsse erwartet zu den Fragen:

Was ist aus Schülersicht beim Übergang zu beachten?

Welche Faktoren greifen im Hintergrund in das Übergangs-geschehen ein?

Gibt es Typisierungen?

Am Übergang Schule- Beruf

Im April 2018 wurde die Homepage #janalos31 online geschaltet. Sie bietet unentschlossenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Möglichkeit, sich zur Berufswegeplanung zu informieren und direkt mit Ansprechpartnern des Bündnisses Kontakt aufzunehmen. Auch Eltern und Unternehmen können sich auf #janalos entsprechend informieren. Zudem gewährleisten die Projekte 32 des Bündnisses Schule>Beruf -„Kompetenzzentrum berufliche Integration“, kurz: KombI Harz (Projektstart 1. Mai 2018) und

31

#janalos- www.janalos.de 32

Weitere Informationen zu den Projekten „KombI

Harz“ und „Praktikalotsen unter www.janalos.de / Hilfe&Kontakte oder www.awz.net/ Übergang Schule- Beruf

Professionalisierung

Einlassen auf Heterogenität der Schüler

Beratung ergänzend zum

LSchA Lehrerunabhängig

Kooperationen

zw. den Schulen Gemeinsam!

Bewusstmachung

Selbstreflexion Was will Schule? Theoretischer

Ansatz und

exemplarische

Interviews in

Kooperation mit

der UNI Halle

181

Praktikastellen in

die Praktikums-

börse der

Agentur

eingepflegt

Page 39: BILDUNGSREPORT - Harz

37

-„Praktikalotsen“ (Projektstart 1. November 2017) einen Lückenschluss im Über-gangssystem. Das Ziel ist es, die jungen Menschen sozial und beruflich zu integrieren. Die Praktikalotsen sind ein Bindeglied zwischen Unternehmen und potentiellen Auszubildenden und unterstützen junge Menschen, die für sie passende Berufswahl zu treffen. Interessierte Unternehmen im Landkreis Harz können sich direkt an die „Praktikalotsen“ wenden und auch Bedarfe und Angebote ihres Unternehmens im Hinblick auf Ausbildung und Praktika signalisieren. Die Mitarbeiter der beiden Projekte arbeiten in einem sehr guten regionalen Netzwerk. Gemeinsam und abgestimmt mit anderen Partnern, Projekten und Programmen (z.B. JUGEND STÄRKEN im Quartier, Netzwerkstelle Schulerfolg, Bildung integriert, BRAFO-Träger und regionale Beratungsstellen) gilt es, Schulabbrüche zu vermeiden und möglichst lückenlos in das Berufsleben zu starten.

Im Jahr 2016 konnte der Landkreis Harz seit 2008 mit 7,06 Prozent die niedrigste Quote an Schülern ohne Hauptschulabschluss verzeichnen (zum Vergleich 2008 – 9,6 Prozent). Das Sinken der Quote spricht für die erfolgreiche Arbeit des regionalen Netzwerkes.

Aktuell werden hier 60

Jugendliche durch 6 Fall-

manager

betreut.

289

Praktikastellen

wurden

akquiriert

Quote der

Schul-

abbrecher in

2016 = 7

Prozent

Praktikalotsen

organisierten bis

zum Ende der

Sommerferien

89 freiwillige

Schülerpraktika.

Das Projekt „KombI Harz“ verfolgt

das Ziel, Sozialarbeit an der Naht-

stelle von Schule und Ausbildung in

Kooperation mit der regionalen Wirt-

schaft zu gestalten. Das Hilfsangebot

soll benachteiligten jungen Menschen

berufliche Perspektiven eröffnen und

den Übergang in eine Berufs-

ausbildung vereinfachen. Durch

intensive sozialpädagogische

Einzelfallarbeit soll die Zielgruppe

sowohl sozial als auch beruflich

integriert und für die bestehenden

regionalen Unterstützungsangebote

aufgeschlossen werden.

Das Projekt „Praktikalotsen“ verfolgt das Ziel, Möglichkeiten der praktischen Orientierung für

Schüler ab der Klassenstufe 7 sowie für Ausbildungsinteressierte, die die Schule bereits

verlassen haben, auszubauen. Mit der Betreuung durch die „Praktikalotsen“ und der Integration

in betriebliche Praktika strebt das Projekt an, die berufliche Orientierung der Zielgruppe zu

festigen, Bewerbungsverfahren zu begleiten, die Mobilität in diesem Kontext sicherzustellen,

regionale Unternehmen für alle Formen von Praktika zu erschließen und eine

Berufswahlkompetenz der Eltern zu entwickeln.

Page 40: BILDUNGSREPORT - Harz

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„Care Leaver - regional Landkreis Harz“

Care Leaver sind junge Erwachsene, die einen Teil ihres Lebens in öffentlicher Erziehung – z. B. in Heimerziehung, in Wohngruppen oder Pflegefamilien - verbracht haben und sich am Übergang in ein eigenständiges Leben befinden. Care Leaver stehen vor ungleich anderen Bedingungen beim Eintritt in das Berufs- oder Hochschulleben als Gleichaltrige aus Herkunftsfamilien, da sie sowohl über einen anderen Erfahrungsschatz als auch über andere finanzielle Voraussetzungen verfügen. Insbesondere der Übergang in das Berufsleben kann problematisch sein Mit der Broschüre „Care Leaver - regional Landkreis Harz“ widmet sich das Bündnis Schule>Beruf dieser besonderen Gruppe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus der Heimerziehung oder Pflegefamilien. Mit nützlichen Informationen und Adressen ausgestattet bildet sie ein tolles Instrument für den gelingenden Übergang in das Erwachsenenleben nicht nur für die „Care Leaver“.33

33 Care Leaver (auch Careleaver) sind junge

Erwachsene, die einen Teil ihres Lebens in öffentlicher Erziehung – z. B. in Wohngruppen oder Pflegefamilien - verbracht haben und sich am Übergang in ein eigenständiges Leben befinden. (Hannah König, Spiegel Online. 8. Mai 2013)

Die Broschüre „Care Leaver - regional im Landkreis Harz“ ist ein Gemein-schaftsprojekt des Bündnisses, der Uni Hildesheim und der internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen e.V.34

34 Weitere Informationen unter Careleaver e.V.- Careleaver in Deutschland, https://www.careleaver.de/

Die Broschüre befindet sich derzeit in der

finalen Bearbeitung und wird vor-

aussichtlich ab November/ Dezember

2018 bei den Bündnispartnern oder über

die Koordinierungsstelle erhältlich sein.

Page 41: BILDUNGSREPORT - Harz

39

Im Kurzüberblick: Ausbildung

Anzahl der Auszubildenden

in 2016 2.706

1722

699

108 75 90 15

Verteilung der Auszubildenden nach Ausbildungsbereichen 2016

Industrie und Handel

Handwerk

Landwirtschaft

Öffentlicher Dienst

Freie Berufe

Hauswirtschaft

166

372

1247

90 116 31

Auszubildende nach Abschlussart 2015/2016

ohneHauptschulabschlussmitHauptschulabschlussmit Realschulabschluss

mit Fachhochschulreife

mit Hochschulreife

mit sonstigemAbschluss

Anteil der neu eingetretenen

Auszubildenden in 2015/2016

ohne Schulabschluss

8 Prozent

33,6

36,7

23,7

3,1

27,2

28,2

Vertragsauflösungsquote 2016

Industrie und Handel

Handwerk

Landwirtschaft

Öffentlicher Dienst

Freie Berufe

Hauswirtschaft

Im Vergleich zur Anzahl der

Auszubildenden liegt die

Vertragsauflösungs-quote in der

Landwirtschaft am höchsten.

2500

2600

2700

2800

2900

3000

3100

3200

3300

2012/2013 2013/2014 2014/2015 2015/2016 2016/2017

Anzahl der Studierenden im Kreisgebiet

Ausländer

Deutsche

Anzahl der Studierenden in

2016/2017 2.811

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40

Die Fachgruppe „Ausbildung“ Der Landkreis Harz verzeichnete im Jahr 2015 eine Lösungsquote von Aus-bildungsverträgen von 34,6 Prozent. Vor allem in den Bereichen Hauswirtschaft (63,2 Prozent) und im Handwerk (39,6 Prozent) erfolgen die häufigsten Vertrags-auflösungen. Dieser Problematik widmet sich die Fach-gruppe „Ausbildung“. Die Mitglieder der Fachgruppe arbeiten an sinnvollen Instrumenten zur Verbesserung der Ausbildungsqualität.

Ausblick des Bündnisses Schule > Beruf Landkreis Harz Die Mitarbeiter der Bündnispartner (Land-

kreis Harz mit dem Jugendamt, Agentur für

Arbeit, KoBa Jobcenter Landkreis Harz)

nehmen seit 2017 und Netzwerkpartner

(Betreuungsbehörde, JUSTiQ, KombI Harz)

seit 2018 an gemeinsamen Schulungen teil.

Dadurch erarbeiten die Kollegen

Instrumente und Standards, um junge

Menschen zielgerichtet und abgestimmt zu

beraten.

Gemeinsame Fallbesprechungen werden

bereits an den drei Standorten Halberstadt,

Wernigerode und Quedlinburg erprobt und

weiterentwickelt.

Weiterhin liegt unter anderem der Fokus auf der Schaffung von Transparenz über die Vielfalt der Berufsorientierungsangebote und -formate für die jungen Menschen sowie für die Unternehmen der Region. Eine Darstellung der Gründe, die zu Lösungen führen können und den passenden Ansprechpartnern, um frühzeitig agieren zu können und Abbrüche zu vermeiden, findet sich demnächst auf der Bündnishomepage #janalos.de wieder.

Unterstützt wird das abgestimmte

Fallmanagement zukünftig durch eine

gemeinsame digitale Plattform.

Die Nutzung der Kommunikations- und

Datenaustauschplattform ist wichtig für

einen schnellen und einfachen Kontakt

zwischen den Bündnispartnern.

Insbesondere soll die Durchführung

gemeinsamer Fallbesprechungen bei

Jugendlichen mit vielfältigen Problemlagen

verstärkt und verstetigt werden.

Page 43: BILDUNGSREPORT - Harz

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Wir haben Sie gefragtWarum? Unser Auftrag besteht darin, für den Landkreis eine gemeinsame strategische Ausrichtung zu Bildungsfragen in Anlehnung und Fortführung der Ziele aus dem Kreisentwicklungskonzept zu ver-einbaren. Unser Anspruch ist eine breite Beteiligung und Transparenz. Unser Dank gilt allen, die sich in diesen Diskussionsprozess einbringen.

Die Adressaten waren alle Bildungsträger, alle Schulen, Stiftungen, Kammern, Vertreter aus der Polititk und Verwaltung. Die Rückmeldungen lagen bei 48 Prozent.

• Wir verfügen über eine durchgängige und vielseitige Bildungslandschaft mit einer guten regionalen Verteilung, mit unterschiedlichen Profilierungen und ausgewogenen außerschulischen Angeboten

Vielfalt

• Wir haben starke und konstruktive Netzwerke und stehen in einem regen Austausch.

Kooperation

• Wir verfügen über ein engagiertes und gut ausgebildetes pädagogisches Personal.

Lehrkräfte

• Unsere Schulsozialarbeiter leisten einen wertvollen und unverzichtbaren Beitrag für individuelle Bildungsbiografien und im Zusammenspiel Schüler-Eltern-Pädagogen.

Schulsozialarbeit

• Wir haben Bildung als wichtigen Arbeitsschwerpunkt erkannt.

Beratung

Zu den Stärken unserer Bildungslandschaft

Page 44: BILDUNGSREPORT - Harz

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• Wir arbeiten mit einem relativ hohen Altersdurchschnitt, dadurch bedingten hohen Ausfällen, verfügen über zu wenig ausgebildete Fachkräfte und sehen die Arbeitsbedingungen noch nicht für ausreichend attraktiv genug an.

• Es fehlt uns an Systemadministratoren für unsere IT-Ausstattung.

Personal

• Wir haben einen Investitions- und Sanierungsstau.

• Die IT-Ausstattung ist ausbaufähig.

• In der materiellen Ausstattung sehen wir gravierende Unterschiede.

• Wir benötigen ein größeres Budget, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.

Finanzierung

• Die Bildungsangebote sind noch nicht ausreichend inhaltlich aufeinander abgestimmt - die Bildungsträger noch nicht ausreichend miteinander vernetzt.

Kooperation

• Bedingt durch die vielen unterschiedlichen, Akteure, Netzwerke und Projekte ist die Transparenz der Angebote für Schüler und Eltern nicht ausreichend gegeben.

Transparenz

• Große Entfernungen, Zentralisierung schulischer und außerschulischer, insbesondere kultureller Angebote sowie der erforderliche Schülerverkehr erschweren die Erreichbarkeit der Bildungangebote und führen zu Ausgrenzungen.

Erreichbarkeit

Zu den Schwächen unserer Bildungslandschaft

Page 45: BILDUNGSREPORT - Harz

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Was aus Sicht der Befragten bei der Verabredung gemeinsamer Ziele im Mittelpunkt stehen sollte Die Rahmenbedingungen Welchen Rahmen braucht Bildung, um zu gelingen? Was können wir selbst beeinflussen? Welche Prioritäten setzen wir dabei? Was haben wir schon? Was brauchen wir? Wer kann welchen Beitrag leisten?

Vernetzung und Kooperation Wie können wir vorhandene Strukturen optimal aufeinander abstimmen? Wie gelingt es uns, Transparenz in die Vielfalt zu bringen? Welche Unterstützung können wir uns gegenseitig geben?

Qualitätsstandards Was kann man von uns erwarten und was können wir leisten? Welchen Anspruch setzen wir an unsere Aufgaben? Wie bereit sind wir, uns auf einen

gemeinsamen Nenner zu vereinbaren?

Entfaltung sozialer Kompetenzen Was ist uns dabei besonders wichtig? Wie erkennen wir die Bedarfe? Wie gelingt uns ein gemeinsames Vorgehen

und wer unterstützt? Information und Beratung Wie transparent ist unser Beratungs-angebot? Ist der Zugang zu Beratungsangeboten barrierefrei und chancengleich? Wie empfinden wir den Informationszugang in der eigenen Arbeit?

Bildungsübergänge Was braucht der Einzelne, um seinen individuellen Bildungsweg zu finden und zu gehen? Was tun wir schon und was müssen wir noch tun, damit Übergänge zu positiven Lebenserfahrungen werden?

Chancengerechtigkeit und Inklusion Welche Handlungsansätze sehen wir in welcher Priorität und was können wir leisten?

Die Verabredung

gemeinsamer Ziele kann

bisheriges

Strukturdenken lösen

und Offenheit sowie

Innovation fördern.

Page 46: BILDUNGSREPORT - Harz

44

Die Einbindung der Zivilgesellschaft Die Rolle des RAK „Bildung“ Bildung ist mehr als nur Schule- wird perspektivisch immer mehr zu einer kommunalen Aufgabe und zu einer der spannendsten Herausforderungen. Im Oktober letzten Jahres führte der Landkreis seine erste Bildungskonferenz unter dem Motto: „Harzer Bildungswege ergründen, verbinden und zielführend ausbauen“ durch. Im Ergebnis der verschiedenen Workshops wurde das Bildungsbüro aufgefordert, die Bildung eines externen Gremiums mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und Akteuren vor Ort aufzubauen. Dementsprechend wurde ein Vorschlag erarbeitet, welcher vorsieht, einen „Regionalen Arbeitskreis Bildung“ (RAK Bildung) zu gründen. Ziele, Aufgaben und Zusammensetzung dieses Gremiums wurden mit Vertretern des Workshops der Bildungskonferenz und der Dienststellenleitung beraten. Der RAK Bildung soll ein Entscheidungsgremium sein, welches zum einen den Dialog zwischen dem Land, den Kommunen und den Akteuren vor Ort in Bildungsfragen organisiert und zum anderen die strategische Ausrichtung der bildungsbezogenen Planungen und Projekte vorgibt. Der Kreistag hat im Juni 2018 die Gründung des RAK und seine Zusammensetzung beschlossen. Die Konstituierung findet im Rahmen der 2. Bildungskonferenz 2018 statt.

Ziele Stellenwert und

Wertschätzung von Bildung

erhöhen

Gestaltung und

Weiterentwicklung der

Bildungslandschaft im

Rahmen eines

Kommunalen

Datenbasierten

Bildungsmanagements

(DKBM)

Bündelung der

Kompetenzen seiner

Mitglieder; Begleitung und

Steuerung der Entwicklung

unserer Bildungsregion

Landkreis Harz

Erkennen aktueller, wie

grundsätzlicher

Herausforderungen und

Entwicklung von

Lösungsansätzen

Vernetzung zwischen den

Bildungseinrichtungen und

Bildungsakteuren schaffen

und verstetigen

Führen eines offenen

Diskurs über zentrale

bildungspolitische

Fragestellungen innerhalb

unserer Bildungsregion

Landkreis Harz

Erarbeitung von

einheitlichen Strategien zur

Umsetzung von Richtlinien,

Förderprogrammen etc.

Page 47: BILDUNGSREPORT - Harz

45

Der RAK Bildung Landkreis Harz verfolgt nicht das Ziel, vorhandene Kooperations-strukturen zu ersetzen oder in Konkurrenz zu bestehenden Gremien bzw. institutiona-lisierten Stellen zu treten, sondern über-greifende Bildungsthemen auf effiziente Weise zu verbinden und mit Fachexpertisen zu qualifizieren. Insofern ist er ein strategisches Steuerungs-instrument, welches das Erreichen der bil-dungspolitischen Zielstellungen unterstützt.

Der RAK Bildung Landkreis Harz hat eine Schnittstellenfunktion zwischen Bildungs-akteuren und Kreispolitik.

Aufgaben

Steuerung und fachliche Begleitung des Datenbasierten Kommunalen

Bildungsmanagements in der Bildungsregion Landkreis Harz

Erarbeitung von bildungspolitischen Leitlinien

Formulierung von regionalen Bildungszielen

Entwicklung, Begleitung und Evaluierung der strategischen Zielsetzungen

Bewertung und Diskussion über Bildungsfragen, Bildungsprojekte und

bildungspolitische Ausrichtungen

Weiterleitung von Empfehlungen, die die Bildungslandschaft betreffen, an die

entsprechenden Gremien des Kreistages

Zusammenarbeit mit dem örtlichen Bildungsmonitoring/ Diskussion und Beratung

über bildungsrelevante Daten

Kommunikation der eigenen Arbeitsergebnisse nach innen und außen

Erarbeitung von einheitlichen Stellungnahmen zu Entwürfen von Gesetzen oder

Verordnungen

Die Rolle des

Bildungsbüros:

Vorbereitung der Gründungs-

veranstaltung und

Übernahme der

Geschäftsführung

Page 48: BILDUNGSREPORT - Harz

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Kooperation am Beispiel der Stiftungen Handlungsfelder, in denen sich Stiftungen lokal einbringen, sind vielfältig. Neben der finanziellen Unterstützung stehen dabei insbesondere:

Allgemeine Beratung

Projekt- und Prozessbegleitung

Fachliche Expertise

Fachliche Angebote

Netzwerkarbeit

Moderation

Intervention Durch Identifizieren von Handlungsfeldern und Handlungsprioritäten auf Basis von Bildungsmonitoring lassen sich in gemeinsamer Abstimmung Ressourcen aller Akteure gezielt einsetzen und damit Wirkungssteigerung erzielen. Durch gemeinsames Entwickeln von Kommunikationsstrukturen und -abläufen, die Verwaltung und zivilgesellschaftliche Akteure vereinbaren, werden verbindliche Grundlagen der Kooperation geschaffen und Bildungspartnerschaften geschmiedet. Verbindliche Kooperation führt zu gemeinsamer Verantwortungsübernahme. Gemeinsame Verantwortung führt zu einem nachhaltigen Handeln.35

Aktuelle Beispiele der Zusammen-

arbeit Landkreis-Stiftungen

„Max geht in die Oper“ ist ein Projekt, bei dem Kinder für Kulturangebote begeistert werden sollen. Sogenannte Kulturpaten begleiten die Kinder zu gemeinsam organisierten Veranstaltungen, zum Beispiel ins Theater, in Museen, zu touristischen Ausflugszielen u.ä.

35

Quelle: Sabine Süß; Netzwerk Stiftungen und

Bildung; Impulsvortrag 1. Bildungskonferenz des Landkreises Harz am 17.10.2017

Handlungsziele in der Zusammen-arbeit

Mitwirkung einer Stiftungsvertretung im RAK „Bildung“

Zusammenarbeit in einem Stiftungsnetzwerk

Konzipierung gemeinsamer Projekte und Themenschwerpunkte

Identifizierung gemeinsamer Handlungsfelder

19 Stiftungen haben

bereits ihr Interesse an

einem Stiftungsnetzwerk

bekundet.

Page 49: BILDUNGSREPORT - Harz

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Ausblick-Die nächsten Schritte

Formulieren des gemeinsamen Anspruchs bezüglich der formalen Bildung

Wie sollen/ soll…

…in 10 Jahren im Landkreis Harz aussehen, damit Bildung für jeden gelingt?

Formulieren der Gelingens-/Erfolgsfaktoren

Vereinbarung von Standards/Handlungsempfehlungen

Vereinbarung der Rollenverteilung

• ...

• ...

Die Rahmenbedingungen

• ...

• ...

Die Bildungsübergänge

• ...

• ...

Die Chancengleichheit

• ...

• ...

Die Zusammenarbeit

Das Ziel ist gelungen, wenn...

• ...

Maßnahmen zur Zielerreichung sind...

• ...

Die Rolle des Einzelnen ist...

• ...

Page 50: BILDUNGSREPORT - Harz

48

Das Vorhaben „Zukunft durch Bildung- Bildungsregion Landkreis Harz“ mit dem

Förderkennzeichen 01JL1649 wird im Rahmen des Programms “Bildung

integriert“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem

Europäischen Sozialfonds gefördert.

Page 51: BILDUNGSREPORT - Harz

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IMPRESSUM:

Herausgeber: Landkreis Harz Der Landrat Friedrich-Ebert-Straße 42 38820 Halberstadt

Redaktion: Fachbereich Strategie und Steuerung

Bildungsbüro Telefon 03941/ 59 70 11 76 Fax: 03941/ 59 70 -13 67 00 E-mail: [email protected] Internet: www.kreis-hz.de

Der Landkreis Harz legt großen Wert auf Gleichberechtigung. Die im Bildungsreport verwendete männliche Form dient ausschließlich der leichteren Lesbarkeit der Texte und schließt selbstverständlich das weibliche und das Dritte Geschlecht mit ein. Fotonachweis: Titelseite: Landkreis Harz, Pressestelle Seite 7 w.o. Seite 9 www.pixabay.de Seite 25 w.o. Seite 27 Landkreis Harz, JUSTiQ Stand: Oktober 2018

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