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51 Fennoscandia archaeologica XVIII (2001) Birgit Tuchen DIE MITTELALTERLICHE SAUNA IN SÜDDEUTSCHLAND UND DER SCHWEIZ Archäologische und bauhistorische Beiträge zu Architektur und Ausstattung der "badstube" Abstract It is almost unknown nowadays that during the Middle Ages the sauna was as popular in Central Europe as it is still today in Finland. Every town, every village had at least one public bathhouse ("Badstube") that was used as a sauna, medical centre and meeting place. Recent archaeological and architectural research concerning former bathhouses gives detailed information about their architecture and equipment. The buildings were erected as ma- sonry houses or timber-framed buildings. The most important and largest space was the sauna room, which was equipped with two ovens: one for the sauna and the other for heating water. Both stoves were heated from a heating place outside the sauna room. Another room with a tiled stove and benches or beds served as a dressing and resting room. The public sauna in Central Europe was used until the early 18 th century and became popular again when the Finnish sauna was imported in the 20 th century. Keywords: Middle Ages, bathhouse, architecture, equipment, Southern Germany, Switzerland. Birgit Tuchen, Viktor-Renner-Str. 27, D-72074 Tübingen, Germany. E-mail: [email protected] EINLEITUNG Wer heute in Deutschland von der Sauna spricht, meint in der Regel die erst im 20. Jahrhundert aus Finnland eingeführte Sauna. Obgleich sie in Deutschland längst nicht den Stellenwert besitzt wie in ihrem Herkunftsland, gehen nach Angaben des Deutschen Saunabundes inzwischen "rund zehn Millionen Bundesbürger ... regelmäßig, weitere zehn Millionen gelegentlich in eine Sau- na". 1 Dass es in Mitteleuropa einst auch eine ei- gene Saunatradition gab, ist jedoch fast vergessen. Speziell mit dem mittelalterlichen Badewesen verknüpft man hier ein anderes Bild - das von Mann und Frau, die gemeinsam in einem hölzer- nen Badezuber sitzen und sich bei Essen und Trin- ken verwöhnen lassen. Es ist zugleich ein Sinn- bild für das noch immer weit verbreitete Klischee der "lockeren" Sitten des Mittelalters. Nach An- sicht des Soziologen Egon Friedell ist das Bade- haus eine Ausdrucksform der ungezügelten Se- xualität des mittelalterlichen Menschen: "Für die Freiheit im Geschlechtsverkehr sind vor allem die Badehäuser charakteristisch, die sich überall, so- gar in Dörfern fanden und nichts anderes waren als Rendevousplätze für Liebespaare ... Männer und Frauen badeten völlig nackt, ... entweder in derselben Wanne zu zweit oder in großen Bas- sins..." (Friedell 1991: 144). Das Bild vom gemeinsamen Wannenbad und von der mittelalterlichen Badstube als Ort sexu- eller Ausschweifungen hält sich hartnäckig und beeinflusst in offensichtlich nicht unerheblichem Maß auch die heutige Badekultur, so dass die im modernen Deutschland übliche gemischte Sauna für viele noch immer einen zweifelhaften Ruf hat. Der Vielschichtigkeit und Bedeutung des Bades im Alltagsleben des mittelalterlichen Menschen

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Fennoscandia archaeologica XVIII (2001)

Birgit Tuchen

DIE MITTELALTERLICHE SAUNA IN SÜDDEUTSCHLAND UND DERSCHWEIZArchäologische und bauhistorische Beiträge zu Architektur und Ausstattungder "badstube"

Abstract

It is almost unknown nowadays that during the Middle Ages the sauna was as popular in Central Europe as it is stilltoday in Finland. Every town, every village had at least one public bathhouse ("Badstube") that was used as asauna, medical centre and meeting place. Recent archaeological and architectural research concerning formerbathhouses gives detailed information about their architecture and equipment. The buildings were erected as ma-sonry houses or timber-framed buildings. The most important and largest space was the sauna room, which wasequipped with two ovens: one for the sauna and the other for heating water. Both stoves were heated from a heatingplace outside the sauna room. Another room with a tiled stove and benches or beds served as a dressing and restingroom. The public sauna in Central Europe was used until the early 18th century and became popular again when theFinnish sauna was imported in the 20th century.

Keywords: Middle Ages, bathhouse, architecture, equipment, Southern Germany, Switzerland.

Birgit Tuchen, Viktor-Renner-Str. 27, D-72074 Tübingen, Germany. E-mail: [email protected]

EINLEITUNG

Wer heute in Deutschland von der Sauna spricht,meint in der Regel die erst im 20. Jahrhundert ausFinnland eingeführte Sauna. Obgleich sie inDeutschland längst nicht den Stellenwert besitztwie in ihrem Herkunftsland, gehen nach Angabendes Deutschen Saunabundes inzwischen "rundzehn Millionen Bundesbürger ... regelmäßig,weitere zehn Millionen gelegentlich in eine Sau-na".1 Dass es in Mitteleuropa einst auch eine ei-gene Saunatradition gab, ist jedoch fast vergessen.Speziell mit dem mittelalterlichen Badewesenverknüpft man hier ein anderes Bild - das vonMann und Frau, die gemeinsam in einem hölzer-nen Badezuber sitzen und sich bei Essen und Trin-ken verwöhnen lassen. Es ist zugleich ein Sinn-bild für das noch immer weit verbreitete Klischeeder "lockeren" Sitten des Mittelalters. Nach An-

sicht des Soziologen Egon Friedell ist das Bade-haus eine Ausdrucksform der ungezügelten Se-xualität des mittelalterlichen Menschen: "Für dieFreiheit im Geschlechtsverkehr sind vor allem dieBadehäuser charakteristisch, die sich überall, so-gar in Dörfern fanden und nichts anderes warenals Rendevousplätze für Liebespaare ... Männerund Frauen badeten völlig nackt, ... entweder inderselben Wanne zu zweit oder in großen Bas-sins..." (Friedell 1991: 144).

Das Bild vom gemeinsamen Wannenbad undvon der mittelalterlichen Badstube als Ort sexu-eller Ausschweifungen hält sich hartnäckig undbeeinflusst in offensichtlich nicht unerheblichemMaß auch die heutige Badekultur, so dass die immodernen Deutschland übliche gemischte Saunafür viele noch immer einen zweifelhaften Ruf hat.Der Vielschichtigkeit und Bedeutung des Badesim Alltagsleben des mittelalterlichen Menschen

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wird diese reduzierte Sichtweise jedoch bei wei-tem nicht gerecht, und was noch entscheidenderist, sie verfälscht sogar historische Tatsachen. Sobelegen beispielsweise Schriftquellen und histo-rische Abbildungen, dass die Sauna und nicht dasWannenbad bis in die Neuzeit die beliebtesteForm des Bades war.2

Und die Badehäuser waren weit mehr als dievon Friedell angesprochenen "Rendevousplätzefür Liebespaare". Die öffentlichen Badstuben, diees in jeder größeren Ansiedlung gab, waren zu-gleich Sauna, Gesundheitszentrum und Treff-punkt für die Bevölkerung (Martin 1906). DieDienstleistungen des Baders auf dem Gebiet derGesundheitsvorsorge waren besonders für diearme Bevölkerung häufig die einzige Möglich-keit, eine medizinische Grundversorgung zu er-halten. Der regelmäßige Besuch des Bades warfest in das Alltagsleben integriert: "Durch gantzTeutschland ist nichts gemeiners, nichtsbekannnters, nichts geübters als diese LeibsRingerung durch den schweiß und solches mei-stens durch das schweiß- und dempffbaden,darauff der gemein Böffel und vil ansehenlicheBürger aller Stätten dermassen steiff und starckhalten, daß sie vermeynten, vil verloren und ver-absäumt zu haben, wann sie nit alle Sambstag vordem Sontag oder alle Feyrabend vor den Fest- undFeyrtagen in das gemeine feil oder besondereSchweißbad gehen" (Guarinonius 1610: 898).Das Badehaus stand allen Gesellschaftschichtenzur Verfügung und wurde von Reich und Arm, Altund Jung gleichermaßen genutzt. Die Eintritts-preise orientierten sich am jeweiligen Einkommender Besucher, so dass auch das einfache Volk nichtauf Körperpflege und Hygiene verzichten musste.Handwerker und städtische Bedienstete erhieltenein wöchentliches "badgeld". Viele Reiche stifte-ten sogenannte "Seelbäder" für arme Mitbürger,die nach ihrem Tod als Gegenleistung für ein ko-stenloses Bad und eine Mahlzeit für die Seele desVerstorbenen beteten. Zudem gab es besondereBaderituale für wichtige Anlässen wie Hochzeit,Taufe oder Begräbnis.

DIE ENTWICKLUNG DES MITTELALTERLI-CHEN BADEWESENS

Auf welchem Weg und zu welchem Zeitpunkt dieSauna nach Deutschland gelangte, ist bis heutenicht geklärt. Es ist aber durchaus denkbar, dass

sie bereits in vorgeschichtlicher Zeit bekannt war.Als frühe Form der Sauna wird ein im Jahr 1952im norddeutschen Rantrum ausgegrabenesGrubenhaus des 1. vorchristlichen Jahrhundertsgewertet, in dessen Westhälfte sich eine mit hitze-geröteten Steinen verfüllte Grube befand (Hinz1953). Für das Frühmittelalter (6.-10. Jahrhun-dert) konnte die Sauna bislang archäologischnicht nachgewiesen werden. Sie dürfte jedochexistiert haben, da die "lex Baiuvariorum", einGesetzestext aus der Zeit um 800, explizit einhölzernes Badegebäude ("balnearius") als Teil derbäuerlichen Hofanlage nennt. In den slawischenKulturkreis gehört eine Sauna des 11. Jahrhun-derts, die auf dem Burgwall Berlin-Spandau aus-gegraben wurde: Im Westteil des zweiräumigen,etwa 30 m² großen Hauses wurde ein Lehm-kuppelofen freigelegt, davor eine Ansammlunghitzegeröteter Steine (von Müller & von Müller-Muci 1987: 28-30).

Mit der Gründung zahlreicher Städte und dersteigenden Anzahl schriftlicher Quellen ist seitdem 11. Jahrhundert auch ein stetiger Zuwachs anInformationen über das mittelalterliche Bade-wesen zu verzeichnen. In dieser Phase derSiedlungsverdichtung dürfte sich auch der struk-turelle Wandel des Bades vollzogen haben - ausder privaten Kleinsauna des Bauernhofes wird dieöffentliche Badstube in der Stadt oder im Dorf.3

Die frühesten urkundlichen Belege zu Badstubenstammen aus dem 11./12. Jahrhundert, zunächstüberwiegend für Klöster und Stifte. Bezeichnetwerden die Bäder hier als "balnearium" oder"balneum". Der Begriff "stupa (balnei)", der spä-ter als "badstube" in den deutschen Wortschatzaufgenommen wird, erscheint erstmals in derMitte des 12. Jahrhunderts für städtische Bade-häuser (Hähnel 1975: 344).

Die überaus zahlreichen Belege aus dem 13.und 14. Jahrhundert zeigen, dass die öffentlicheBadstube inzwischen zu einem festen Bestandteildes Alltags geworden ist (Abb. 1). Gründungsur-kunden für die in diesem Zeitraum neu entstehen-den Städte in Pommern und im Ordensland Preu-ßen nennen neben Fleisch-, Brot- und Schuh-bänken auch die Einrichtung einer Badstube alsunverzichtbare Aufgabe (Hähnel 1975: 269-270).Ihre besondere Wertschätzung äußert sich unteranderem darin, dass die Badstube neben Mühle,Schmiede und Wirtshaus zu den "ehehaften" Ge-werbebetrieben zählt (Gail 1940: 53). Dies bedeu-

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tet, dass man die Betriebe zum einen für unent-behrlich für die kommunale Infrastruktur hält undzum anderen, dass die Ausübung des Gewerbesan besondere Bedingungen geknüpft ist. So ver-pflichtet sich der Bader beispielsweise für diekontinuierliche Nutzung, die Gemeinde für dieInstandhaltung des Gebäudes. Das Betreiben ei-ner Badstube ist nur ausgebildeten Fachkräftengestattet und bedarf einer behördlichen Genehmi-gung (Gail 1940: 50). Damit soll zum einen ge-währleistet werden, dass sich nicht zu viele Bä-der an einem Ort befinden, die sich gegenseitigKonkurrenz machen. Zum anderen geht es darum,eine Kontrolle über die Arbeit der Bader ausübenzu können. Die Konzession wird von Gemeindenoder dem Landesherren an den Bader verpachtet,der dafür einen jährlichen Zins zu entrichten hat.Das Badegebäude selbst befindet sich entwederebenfalls im Besitz der Kommune, der Kirchebzw. eines Adligen oder es gehört dem Bader.

Obwohl die Badstuben an sich als selbstver-ständlich und unverzichtbar gelten, sind die Ba-

der gesellschaftlich nicht überall anerkannt. IhrGewerbe wird vielerorts als "unehrlich" eingestuft(Danckert 1963: 64-87). In Riga etwa weigert sichdie Gilde des heiligen Kreuzes und der Dreifal-tigkeit, "batstovere eder batstoverschen entfaen"(= Bader oder Kinder eines Baders) aufzunehmen(Hähnel 1975: 292). Das, angebliche oder tatsäch-liche, sittenlose Treiben in der Badstube, aberauch der Umgang des Baders mit Krankheit undTod - zu seinen Aufgaben gehörte häufig dieLeichenwäsche - mögen zur Ächtung des Berufs-standes beigetragen haben. Allerdings ist dasBadergewerbe im zeitgenössischen Urteil nichtzwangsläufig negativ besetzt. In der allegorischenLiteratur etwa sind völlig unterschiedliche Bewer-tungen zu finden: Hier wird der Bader beispiels-weise mit dem wuchertreibenden Juden gleichge-stellt (von Allendorf 1535).4 Eine gänzlich ande-re Seite zeigt Thomas Murners Versdichtung "Einandechtig geistlich Badenfahrt" (Murner 1514),in der Christus als Bader den Menschen von sei-nen Sünden reinigt. Trotz dieser zwiespältigenBeurteilung belegt die häufige und selbstverständ-liche Verwendung der Badstube als allegorischesMotiv, welch zentrale Rolle sie im Alltagslebendes mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Men-schen einnimmt.

DER BADEBETRIEB

Geöffnet ist die Badstube an 2-3 Tagen in derWoche, beliebtester Badetag sind der Samstag undder jeweilige Markttag eines Ortes. Hat der Ba-der seine Vorbereitungen abgeschlossen, wird dieÖffnung des Bades durch Ausrufen oder ein Horn-zeichen bekanntgegeben. Nun machen sich dieBesucher auf den Weg ins Bad, mitunter, wie einkritischer Beobachter im frühen 17. Jahrhundertvermerkt, nur leicht bekleidet: "Wie vil mal seheich .. die Mägdlein .. mit einer Badehr alleinvornen bedeckt ... über die lang Gassen bey mit-ten tag bis zum Bad lauffen.. Ja wie vil mal laufftder Vatter mit einem eintzigen Niderwad über dieGassen .." (Guarinonius 1610: 948). Furcht vorDiebstahl könnte die Motivation für ein solchesVerhalten gewesen sein, denn im Badehaus gibtes einen Umkleideraum, in dem man die Straßen-kleidung ablegen kann. Auf zeitgenössischenAbbildungen sind die Frauen beim Bad entwedermit einem ärmellosen, hinten offenen Gewand("badehr") dargestellt oder nackt, wenn sie unter

Abb. 1. Blick in eine mittelalterliche Badstube(Murner 1514: Holzschnitt zu Kapitel 13).

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sich sind. Die Männer tragen hingegen fast immereine Art Unterhose ("bruoch" oder "niderwad")oder bedecken zumindest die Scham mit demBadewedel oder -quast (Fi. vihta / vasta). DieBedeckung der Geschlechtsteile, besonders dieVerwendung der Badewedel, ist nach SusannaStolz gleichzeitig ein Ausdruck des mittelalterli-chen Schamgefühls: "Sie stellen symbolisch dasreine Gewissen dar, präsentieren bildlich einenguten christlichen Glauben und weisen damit dieEhrbarkeit des Badebesuchs aus" (Stolz 1992:114).

Bevor man den eigentlichen Baderaum betritt,wird man mit lauwarmem Wasser übergossen undabgerieben, um den Körper an die Hitze in derSauna zu gewöhnen. Anschließend legen sich dieBadegäste auf die gestuften Saunabänke, um aus-giebig zu schwitzen. Aufgüsse auf die Steine imOfen (Fi. löyly) erhöhten die Raumtemperatur.Zur Anregung der Blutzirkulation werden Beine,Arme und Rücken mit dem Badequast geschla-gen. Wer genug hat, steigt von der Bank herab undwäscht sich den Schweiß und Schmutz mit war-mem Wasser und Seifenlauge vom Körper. ZumAbschluss des Saunagangs läßt man sich noch

einmal mit kaltem Wasser übergießen und legtsich dann auf Betten oder Bänken in einem Ruhe-raum nieder, damit der Körper langsam wiederabkühlt. Danach kann der Besucher entwedernoch einmal in die Sauna oder nach Hause gehen.

Neben der Sauna gibt es in der öffentlichenBadstube eine Reihe weiterer Dienstleistungen,die gern in Anspruch genommen werden. Sowerden Haarschnitt und Rasur häufig dort erle-digt, außerdem kennt sich der Bader mit der Vor-beugung und Behandlung verschiedener Krank-heiten aus. Eine große Rolle spielt dabei die seitder Antike bekannte "Säftelehre", nach der dieZusammensetzung unterschiedlicher "Säfte" imBlut ausschlaggebend für Gesundheit oder Krank-heit des Menschen ist. Man geht davon aus, dasses sich positiv auf den menschlichen Organismusauswirkt, wenn man dem Körper die "schlechtenSäfte" entzieht. Dies geschieht durch den Ader-laß oder durch das Schröpfen. Beim Aderlaß öff-net man eine Ader und läßt eine festgelegte Men-ge Blut abfließen, das in einer Schüssel aufgefan-gen und untersucht wird. Sogenannte "Aderlaß-kalender" bestimmen die jeweilige Stelle desKörpers und die Zeit, zu der die Behandlung ei-

Abb. 2. Schröpfköpfe des 14./15. Jahrhunderts aus dem „Almersstoven“ in Hildesheim. Foto:Birgit Tuchen.

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nes bestimmten Körperteils günstig ist. BeimSchröpfen ritzt man zunächst die Haut mit einemMesser ein. Dann setzt man den Schröpfkopf an,ein kleines Gefäß aus Keramik, Metall oder Glas(Abb. 2).5 Dieses wird erhitzt; durch den entste-henden Unterdruck saugt es sich auf der Haut fest.Hat sich der Schröpfkopf mit Blut gefüllt, nimmtman ihn wieder ab. Das Schröpfen ist beliebter alsder Aderlaß, da es als schonender gilt. Wie kriti-sche Zeitgenossen bemerken, ist diese Methodeallerdings in erster Linie bei den Badern begehrt,die das Ansetzen der Schröpfköpfe meist stück-weise berechnen. Nicht selten sei es daher vorge-kommen, dass die Badegäste ohnmächtig von derBank gefallen seien, da man ihnen zu viel Blutentzogen habe.

DIE ARCHITEKTUR UND AUSSTATTUNGDES BADHAUSES

In den vergangenen Jahren wurden in Süd-deutschland und der Schweiz etwa 20 ehemaligeBadhäuser archäologisch und bauhistorisch unter-sucht (Abb. 3). Dabei konnten wichtige Erkennt-nisse zur Architektur und Ausstattung dieser Ein-

richtungen gewonnen werden.6

Das äußere Erscheinungsbild eines Badhausesunterscheidet sich grundsätzlich nicht von zeit-gleichen Bürgerhäusern. Mit einer Grundflächevon 120 m² bis über 300 m² handelt es sich aberdurchweg um große bis sehr große Bauten, die aufeine öffentliche Nutzung mit regem Publikums-verkehr angepaßt sind. Die meist zwei-geschossigen Gebäude wurden, je nach Zeitge-schmack und örtlichen Baugewohnheiten, alskomplette Steinbauten oder in Mischbauweise mitmassivem Erdgeschoß und Fachwerkaufbau er-richtet.7 Im Inneren war das Badhaus in der Re-gel in zwei vertikale Nutzungsebenen unterteilt:Die Baderäume befanden sich im Erdgeschoß,während das obere Stockwerk überwiegendWohnzwecken vorbehalten war. Neben der verti-kalen ist auch eine horizontale Gliederung desBadhauses in Räume und Raumkompartimenteunterschiedlicher Größe und Funktion zu erken-nen. Die Anordnung der Baderäume im Erdge-schoß folgte dabei festen, nutzungsbedingtenRegeln und war nur in begrenztem Umfang varia-bel (Abb. 4). Zentraler und zugleich größter Raumdes Hauses war die Badstube, in der sich der ei-

Abb. 3. Das „Bad hinter dem kirchhoff“ in Überlingen, erbaut 1606. Foto: Birgit Tuchen.

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gentliche Badevorgang abspielte. Zur Ausstattunggehörten gestufte Holzbänke, ein großer Sauna-ofen sowie ein Warmwasserkessel. Der Badstubeunmittelbar benachbart lag ein Heizraum, vondem aus die Ofenanlagen des Baderaumes bedientwurden. Es war häufig kein eigenständiger Raum,sondern bildete lediglich eine durch halbhoheSockelmauern abgetrennte Zone innerhalb desFlures. Der Flur diente primär als Erschließungs-zone; als sogenanntes "vorbad" konnte er abereine zusätzliche Funktion als Waschraum erhal-ten. Zum unverzichtbaren Raumangebot des Ba-des gehörte ferner der Umkleideraum, in dem dieBadegäste ihre Straßenkleidung ablegten und sichnach der Sauna zur Ruhe niederließen. DieserRaum war mit einem Kachelofen sowie mit Bän-ken oder Betten ausgestattet.

DIE AUSSTATTUNG DES SAUNARAUMES

Im folgenden sollten die wesentlichenAusstattungselemente des Saunaraumes vorge-stellt werden. Grundlage dieser Ausführungen

sind die archäologischen und bauhistorischenUntersuchungen, die in süddeutschen und schwei-zerischen Badhäusern durchgeführt wurden. Er-gänzt werden sie durch Schriftquellen und histo-rische Abbildungen.

Die Ofenanlagen

Der Badebetrieb mit Sauna und Wannenbad erfor-derte spezialisierte Ofenanlagen, die in der Bads-tube das Kernstück der Ausstattung bildeten. Sovermerkt das "Universallexikon aller Wissen-schaften und Künste" aus dem Jahr 1733: "Einebadstube ist ein niedriges gemach, an dessen ei-nem end ein ofen, entweder von kacheln, oder vonmaur-steinen, die mit feldsteinen belegt, und wenndiese erhitzt, wasser darauf gegossen wird, damitder aufsteigende dampf die hitze vermehre. Ne-ben diesem ofen ist ein kessel mit heißem und einkübel mit kaltem wasser, daraus man schöpfen,und wie man es brauchen will, die wärme mäßi-gen kann" (Zedler 1733: 98).

Abb. 4. Die Raumaufteilung der „Oberen Badstube“ in Wangen im Allgäu im 17. Jahrhundert. I =Saunaraum mit Saunaofen (1) und Wasserkessel (2), II = Heizraum, III = Flurzone, IV = Umkleide-raum, V = Nebenraum. Zeichnung: Birgit Tuchen.

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1) Der Saunaofen (Fi. kiuas)

Der große Saunaofen war die primäre Heizquelledes Raumes und diente gleichzeitig der Erzeu-gung des Saunadampfes. Er bestand aus einerunterirdischen Brennkammer und einem rechtek-kigen, in der Regel überwölbten Oberbau, in des-sen Innerem Steine aufgeschichtet waren. Es gabzwei bevorzugte Standorte für den Ofen: Er be-fand sich entweder in einer Raumecke oder warmittig an die Trennwand zwischen Badstube undHeizraum angebaut. Die erste Variante kommtdeutlich häufiger vor, während die zweite über-wiegend in denjenigen Badehäusern auftritt, indenen es getrennte Baderäume für Männer undFrauen gab. Mit einer Länge von 1,70 m bis ma-ximal 3,50 m und einer Breite von 1,60 m bis 3,20m nahm der Ofen durchschnittlich etwa 10 % derGrundfläche des zu beheizenden Raumes ein.Seine Umfassungswände waren im Fundament-bereich 0,25 m - 0,90 m, im Aufgeben 0,20 m -0,40 m stark. Sie wurden in der Regel aus Bruch-oder Mischmauerwerk in Mörtelbindung errich-

tet; für die Inneneinbauten verwendete man na-hezu ausschließlich Backsteine.

Die Größe der Brennkammern orientierte sichan der Gesamtgröße des jeweiligen Ofens. IhreLänge betrug 1,30 m - 2,30 m, die Breite 0,60 m- 1,10 m. Als Material für den Bodenbelag derBrennkammer wählte man überwiegend Back-steine; seltener sind Sandsteinplatten oder grobeKiesel. Bei allen archäologisch untersuchten An-lagen war festzustellen, dass die Sohle derBrennkammer bis zu 1,00 m, mindestens aber0,30 m tiefer als das Fußbodenniveau der Bads-tube lag. Außerdem konnte nachgewiesen werden,dass sie von der Seite der Schüröffnung zur rück-wärtigen Ofenwand leicht anstieg, um das Aus-räumen der Holzasche nach dem Brennvorgang zuerleichtern. Charakteristisch sind ferner schmaleBacksteinsockel, die die beiden Längsseiten, ge-legentlich auch die rückwärtige Schmalseite derBrennkammer begleiten. Im Gegensatz zu denvermörtelten Umfassungswänden des Badofenswaren sie immer mit Lehm ausgefugt. Auf denSockeln setzten einzelne Gurtbögen an, die die

Abb. 5. Der Saunaofenvon 1701 im SpitalbadCrailsheim. Foto:Landesdenkmalamt Ba-den-Württemberg.

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Brennkammer nach oben abschlossen und zu-gleich als Auflagefläche für grobe Feldsteinedienten (Abb. 5)8 . Auf der Höhe der Steinpackungwaren in die Umfassungswände des Ofens eineoder mehrere Öffnungen zum Baderaum ange-bracht, um von dort aus die Saunaaufgüsse vor-nehmen zu können. Etwas höher befand sich inder Trennwand zwischen Badstube und Heizraumeine kleine Öffnung zur Ableitung der Rauchga-se. Der Oberbau des Badofens war mit einemSteingewölbe versehen, um eine Schädigung derRaumdecke durch den aufsteigenden Wasser-dampf zu verhindern.

Im archäologischen Befund zeigt der Sauna-ofen auffallende Parallelen zu Heizeinrichtungenanderer Funktion, insbesondere zu den mittelal-terlichen Warmluftheizungen (siehe dazu Meyer1989). Gemeinsam sind beiden Ofentypen diemassiven Umfassungswände, die eingetiefteBrennkammer, die vertikale Binnengliederungdurch Gurtbögen und die im Inneren des Ofensaufgeschichteten Steine. Auch bei einer weitrei-chenden Übereinstimmung der konstruktivenMerkmale ist jedoch die unterschiedliche Zweck-bestimmung der Ofenanlagen zu bedenken: Wäh-rend die aufgelegten Steine bei der Warmlufthei-zung lediglich der Wärmespeicherung dienten,wurden sie im Saunaofen zusätzlich für die Auf-güsse in der Sauna benötigt. Aus diesem Grundbefanden sich die Steine nicht im unterirdischenTeil des Ofens, wie dies bei der Warmluftheizungder Fall war, sondern in dessen Oberbau. Dieserwar jedoch mit Öffnungen versehen. Vergegen-wärtigt man sich nun die Konstruktion der nachoben zumindest teilweise offenen Brennkammer,so ergibt sich die Frage, wie man die Rauchab-leitung bewerkstelligte. Bei der Warmluftheizungwar dies problemlos möglich: Die im Boden ein-gelassenen Warmluftöffnungen blieben währenddes gesamten Heizvorgangs geschlossen. DieRauchgase konnten durch die Steinpackung zir-kulieren, diese erwärmen und anschließend unter-irdisch abgeführt werden, ohne in den zu behei-zenden Raum zu gelangen. Anders die Situationim Saunaofen: Die Verwendung von Gurtbögenanstelle eines geschlossenen Gewölbes über derBrennkammer hatte zwar den entscheidendenVorteil, dass die Hitze ungehindert durch dieZwischenräume aufsteigen und direkt an die Stei-ne gelangen konnte, diese also rascher und inten-siver erwärmte. Ein wesentlicher Nachteil bestand

aber darin, dass auch die Rauchgase nach obenstiegen und durch die seitlichen Öffnungen imOberbau des Ofens in den Baderaum drangen.

Dass der Ausstoß an Rauchgasen und Ruß ausden großen Badöfen enorm war, zeigt die inten-sive Rußschwärzung der Wand- und Decken-flächen in erhaltenen Badehäusern. Dass mandiesen Zustand akzeptierte, erscheint in einer Zeit,in der der Kachelofen längst ein weitgehendrauchfreies Wohnen gestattete, allerdings kaumvorstellbar. Zu berücksichtigen ist dabei jedoch,dass es einen wesentlichen Unterschied zwischenKachelofen und Saunaofen gab: Im Kachelofenmußte man immer wieder Feuerholz nachlegen,während die Steinpackung im Inneren des Bad-ofens die Wärme über einen längeren Zeitraumspeicherte. Damit benötigte man pro Badetag nureinen Heizvorgang, und die Besucher kamen erst,nachdem dieser abgeschlossen war. Abhilfe gegendie verrußten Decken und Wände der Badstubenkonnte erst eine technische Neuerung schaffen,die im frühen 17. Jahrhundert eingeführt wurde9 :Vor die Öffnungen im Oberbau des Ofens wurdennun Metalltüren gesetzt. Diese bleiben währenddes Heizvorgangs geschlossen und wurden erstgeöffnet, wenn der Rauch vollständig abgeleitetwar. Mit den nun weitgehenden Abdichtung desOfenkörpers konnte zugleich der Wärmeverlustreduziert werden, ein Umstand, der in Zeiten aku-ter Holzknappheit außerordentlich willkommenwar.

Im Hinblick auf die Interpretation archäologi-scher Befunde mittelalterlicher und früh-neuzeitlicher Ofenanlagen sei noch einmal auf dieGemeinsamkeiten, aber auch auf die wesentlichenUnterschiede zwischen Saunaofen und Warmluft-heizung hingewiesen. Beiden Ofentypen gemein-sam sind die eingetiefte, mit Gurtbögen über-spannte Brennkammer sowie die aufgelegte Stein-packung. Die Konstruktion des Unterbaus ermög-licht, isoliert betrachtet, somit keine sichereFunktionsansprache des Befundes. Dazu sindweitere Informationen erforderlich. Von entschei-dender Bedeutung ist dabei der Höhenunterschiedzwischen der Sohle der Brennkammer und demFußboden des zu beheizenden Raumes: Ergibt dieRekonstruktion, dass die Gurtbögen oder die überdiesen aufgeschichteten Steine das Bodenniveaudes zugehörigen Raumes überragen, so ist eineNutzung der Anlage als Warmluftheizung un-wahrscheinlich.10 Im umgekehrten Fall spricht der

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Nachweis von durchlochten Bodenplatten oderVerschlußdeckeln - charakteristisch für die alsFußbodenheizung konzipierte Warmluftheizung- eindeutig gegen die Interpretation eines entspre-chenden Ofenbefundes als Saunaofen.

Als problematisch erweist sich in diesem Zu-sammenhang der Umstand, dass gesicherte ar-chäologische Befunde zu mittelalterlichen undfrühneuzeitlichen Badehäusern und deren Aus-stattung bisher nur aus Süddeutschland und derSchweiz vorliegen. In diesem Gebiet hat sich derKachelofen bereits früh durchgesetzt; die ältestenFunde von Ofenkacheln stammen aus dem 9./10.Jahrhundert. Warmluftheizungen hingegen spie-len hier insgesamt eine untergeordnete Rolle und

finden sich nahezu ausschließlich in Klöstern.Ganz anders sieht die Situation in Norddeutsch-land aus: Dort dominiert die Warmluftheizungauch im bürgerlichen Haushalt noch im Spätmit-telalter, während Kachelöfen erst zu Beginn derNeuzeit häufiger vorkommen. Auffallend ist, dassaus diesem Bereich bis heute auch kein einzigereindeutiger Befund eines Badehauses bekannt ist,obwohl es unzählige archivalische Belege fürderen Existenz gibt. Es wäre also zu überlegen,ob es sich bei allen "Warmluftheizungen" tatsäch-lich um solche handelt oder nicht vielleicht dochim einen oder anderen Fall um die Überreste ei-nes Saunaofens.

Abb. 6. Die Brennkammern der Heizeinrichtung für den Warmwasserkessel aus der Zeitum 1500 (vorn) und vom Ende des 16. Jahrhunderts (hinten rechts) in der „OberenBadstube“ in Wangen im Allgäu. Im Hintergrund links ist der Heizraum aus dem 17.Jahrhundert zu erkennen. Foto: Landesdenkmalamt Baden-Württemberg.

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2) Die Heizeinrichtung für den Warmwasserkessel

Zur elementaren Ausstattung des Bades gehörteneben dem Badofen eine weitere Einrichtung, diedie Bereitung des für Wannenbäder und dieKörperreinigung benötigten warmen Wassers er-möglichte. Diese Ofenanlage bestand aus einereingetieften Brennkammer und einem etwahüfthohen Oberbau, in den ein großer Metall-kessel eingemauert war. Während sich Oberbauund Kessel in keinem der untersuchten Badehäu-ser erhalten hatten, konnte die Brennkammermehrfach archäologisch nachgewiesen werden.Weitere Anhaltspunkte zu Gestaltung und Be-standteilen der Ofenanlagen liefern Schriftquellenund historische Abbildungen (Abb. 6).

Die Heizeinrichtung für den Warmwasser-kessel war meist in der Badstube untergebrachtund stand unmittelbar neben dem Badofen. InBadehäusern mit einem gesonderten Waschraum("vorbad") gab es verschiedene Standortvarianten- in der Badstube, im Vorbad oder in der Trenn-wand zwischen diesen beiden Räumen. DieBrennkammer war in der Regel rund; rechtecki-ge oder quadratische Formen sind selten. DerDurchmesser beträgt 0,70 m bis maximal 1,70 m.Bevorzugtes Material für die Ofeneinfassung unddie Sohle der Brennkammer waren Backsteine,die mit Mörtel, gelegentlich auch mit Lehm aus-gefugt wurden. Der Kessel (Fassungsvermögen:ca. 500 - 1000 Liter) bestand aus Kupferblech undwurde mit eisernen Nägeln und Klammern an derOfenwand befestigt.

Im archäologischen Befund stellt sich dieHeizeinrichtung für den Warmwasserkessel alseingetiefte, meist runde Grube dar, deren Sohleund Einfassung aus Backsteinen gefügt ist. DieKonstruktion der Brennkammer allein erlaubtzunächst keine Ansprache des Befunde, da sieauch bei Öfen anderer Funktion vorkommt. Auchder anhand schriftlicher und bildlicher Quellen zurekonstruierende Aufbau mit eingemauertemKessel läßt dies nicht zu - vergleichbare Anlagenfinden sich ebenso in Brauereien, Metzgereien,Gerbereien oder Färbereien. Die einstige Funkti-on eines entsprechenden Befundes ist somit nuraus dem Gesamtkontext zu erschließen.11

Die Gestaltung der Raumdecken

Als charakteristisches Ausstattungsmerkmal derBadstube gelten steinerne Deckengewölbe, deren

Existenz in vielen Badhäusern nachgewiesenwerden konnte, und die häufig als entscheidenderHinweis auf die einstige Nutzung eines Gebäudesals Bad gewertet werden. Es handelt sich ummehrteilige Kreuzgratgewölbe, das auf 2-4 frei-stehenden Mittelstützen sowie auf Wandvorlagenoder Diensten ruht. Bevorzugtes Baumaterial fürdas Gewölbe selbst ist der Backstein, für dieMittelstützen verwendete man meist Natursteine.

Soweit nachweisbar, gehören die Gewölbe insämtlichen Fällen nicht zur ursprünglichen Bau-konzeption, sondern wurden erst nachträglichunter den originalen Holzbalkendecken eingezo-gen. Allgemein erfolgte diese "Versteinerung" derBadstube im Zeitraum zwischen dem ausgehen-den 16. und dem beginnenden 18. Jahrhundert(Abb. 7). Die Notwendigkeit zum Einbau derGewölbe ergab sich aus dem Umstand, dass derbei den Aufgüssen in der Sauna und durch dasheiße Wasser in den Kesseln entstehende Wasser-dampf die hölzernen Bauteile des Hauses zerstör-te. Dies hängt mit der massiven Bauweise derGebäude zusammen: Im Gegensatz zum BaustoffHolz, der in der traditionellen Sauna Verwendungfindet, konnten die Steinwände der früh-neuzeitlichen Badstube nur einen geringen Anteilder Raumfeuchtigkeit absorbieren beziehungs-weise nach außen abgeben. Der Rest stieg nachoben und griff die hölzernen Balkendecken an.Diese verfaulten innerhalb kürzester Zeit, was inder Folge immer wieder zu Unfällen führte. In denSchriftquellen werden noch andere Gründe auf-geführt, die den Einbau von Gewölben ratsamerscheinen ließen. Ein entscheidender Punkt wardie erhöhte Feuersicherheit, die man sich ver-sprach, wenn man möglichst viele der hölzernenBauteile durch Stein ersetzte. In Zeiten chroni-schen Holzmangels wohl noch entscheidenderwar das Argument, dass das stetige Auswechselnvon Balken oder ganzen Holzdecken die ohnehinäußerst knappen Waldflächen in der Umgebungder Städte weiterhin empfindlich reduzierte.

Es schien also alles für die steinernen Decken-gewölbe zu sprechen. Dennoch dauerte es lange,bis sie sich durchsetzten und auch das geschahnicht überall. Eine 1998 in einem einstigen Bad-haus in Kulmbach (Bayern) durchgeführte Unter-suchung etwa ergab, dass dort um 1680 eine neueBalkendecke eingezogen wurde und es auch spä-ter nachweislich nie ein Gewölbe gab. Auch inNürnberg hatte der Rat der Stadt noch in der zwei-ten Hälfte des 17. Jahrhunderts erhebliche

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Schwierigkeiten, seine Forderung nach Gewölbenin Badstuben und Brauereien durchzusetzen.12

Die Bader argumentierten damit, dass sie finan-ziell nicht in der Lage seien, die Mehrkosten fürdiese Baumaßnahme zu übernehmen. Da die Ba-dehäuser sich zumeist in Privatbesitz befanden,blieb der Stadt nur ein Druckmittel: Sie verbotendie Lieferung von Holzbalken an diese Betriebe.Schon damals war übrigens durchaus bekannt,dass die Atmosphäre in einer hölzernen Sauna vielangenehmer und gesünder ist als in einem Raummit Steinwänden: "Wievol solche [steinerne]gebew wa sie inn künstliche gewelb bögen ge-schlossen werden und künstlichen gedrehet vastschön und zirlichen sind auch vil grösserenunkosten erfordern, haben sie doch ein schedlicheungesunde art des bösen dunst und dampffs wel-chen das gemeuer von sich gibt" (Ryff 1549).Vielleicht spielte auch dies eine Rolle, wenn derEinbau von Steingewölben abgelehnt wurde.

Die Fußböden

Nicht nur die Deckengestaltung der Badstubenveränderten sich im Laufe der Zeit, sondern auchdie Fußböden. Seit dem 16. Jahrhundert wurdenfast überall die alten Holzdielen durch Steinplat-ten ersetzt. Der Boden wies ein leichtes Gefälleauf, damit das Schmutzwasser leichter abfließenkonnte. Es wurde in flachen Rinnen gesammeltund von dort nach außen in einen Graben vor demHaus oder in ein nahegelegenes Gewässer gelei-tet.

Die mobile Ausstattung

Von der einstigen Ausstattung des Bades lassensich archäologisch nur die steinernen Einbautennachweisen, die Bauteile und Einrichtungsgegen-stände aus anderen Materialien sind längst ver-schwunden. Für eine detaillierte und möglichst

Abb. 7. Das Deckengewölbe des 17. Jahrhunderts im Saunaraum der„Oberen Badstube“ in Wangen im Allgäu. Foto: Landesdenkmalamt Ba-den-Württemberg.

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vollständige Rekonstruktion einer mittelalterli-chen Badstube sind daher die Schriftquellen undhistorischen Abbildungen unerläßlich (Abb. 8).Sie belegen die gestuften Holzbänke der Sauna,die Badewannen und Wassereimer aus Holz oderdie Schöpfkelle, die für die Aufgüsse auf denSaunaofen benutzt wurde. Ferner berichten sievon Wasserkesseln und -hahnen aus Kupfer, voneisernen Nägeln und Klammern. Auch Textilienwaren vorhanden, beispielsweise Handtücher ausLeinen oder Kopfbedeckungen aus geflochtenemStroh.

DIE WASSERVERSORGUNG DER BAD-HÄUSER

Viele der mittelalterlichen Badehäuser lagen aneinem natürlichen oder künstlichen Gewässer,und es ist anzunehmen, dass man in der Frühzeitdas Frischwasser von dort bezog. Auch Brunnenin oder bei den Bädern sind bekannt. Der entschei-dende Nachteil bestand darin, dass das in großenbenötigte Wasser mühsam geschöpft und in Ei-mern in die Badstube getragen werden mußte.Außerdem waren die offenen Gewässer bereits imSpätmittelalter meist stark verschmutzt, da in sieauch die ganzen Abwässer der Stadt geleitet wur-den. Seit dem 14./15. Jahrhundert wurden daherviele Badehäuser an das kommunaleWasserleitungsnetz angeschlossen. Die Zuleitungdes Wassers erfolgte nun durch unterirdischeHolzrohre, die in einem Brunnen in der Badstubeoder direkt im Wasserkessel mündeten. Vereinzeltkonnten Überreste der hölzernen Leitungsrohrearchäologisch nachgewiesen werden.

DAS BADEWESEN DER NEUZEIT INDEUTSCHLAND

Die im Mittelalter und noch zu Beginn der Neu-zeit in ganz Mitteleuropa verbreiteten und über-aus beliebten öffentlichen Badstuben verschwan-den bis zum frühen 18. Jahrhundert nahezu voll-ständig aus dem Leben der Bevölkerung. Es gibteine Reihe von Gründen für diesen Prozess, dersich schleichend entwickelte. Die Ausbreitung derSyphilis sowie die Reformation scheinen dabeijedoch, auch wenn dies lange vermutet wurde(siehe dazu Friedell 1991: 324), keine oder zumin-dest keine große Rolle gespielt zu haben. Mit derGründung zahlreicher Kurbäder seit dem ausge-

henden 15. Jahrhundert erwuchs den städtischenBadern aber bald eine ernstzunehmende Konkur-renz. Zwar verbrachte man nur einige Wochen inden neuen Heilbädern auf dem Land, aber imLaufe der Zeit änderte sich auch die grundsätzli-che Einstellung zum Bad: Im Mittelalter war mandavon ausgegangen, dass die Öffnung der Haut-poren in der Sauna sich positiv auf die Gesund-heit auswirkte. Nun wurde befürchtet, dass da-durch auch Krankheiten in den Körper eindringenkonnten. Die Sauna entsprach also nicht mehr denneuen medizinischen Vorstellungen und wurdedaher nahezu vollständig von Sitzbädern in lau-warmem Wasser abgelöst. Da man diese auchzuhause nehmen konnte, gingen die Besucherzah-len in den öffentlichen Bädern zurück. Hinzukam, dass durch die Holzknappheit die Preise fürBrennholz enorm angestiegen waren. Für vielestädtische Bader bedeutete dies den finanziellenRuin; die meisten Badstuben wurden geschlossen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dassandere Formen des Schwitzbades bereits im aus-gehenden 18. Jahrhundert wieder in Deutschlandeingeführt wurden.13 Allerdings blieben dieseluxuriös ausgestatteten, als "russisch", "römisch-irisch" oder "orientalisch" bezeichneten Dampf-bäder der reichen Gesellschaft vorbehalten. Fürdie breite Masse, die im Zuge der Industrialisie-rung in immer schlechteren hygienischen Verhält-nissen lebte, gab es jedoch zu wenige öffentlicheBadeanstalten. Erst in der Zeit um 1900 wurdenmoderne "Volksbäder" eingerichtet, deren Besuchsich auch die ärmere Bevölkerung leisten konn-te. Zur üblichen Ausstattung gehörten Badewan-nen und Duschen. Die Sauna sollte erst späterwieder populär werden - als Import aus Finnland.Entscheidenden Anteil an der Bekanntheit der fin-nischen Sauna außerhalb Finnlands hatten diesportlichen Erfolge des finnischen LangläufersPaavo Nurmi, der seine überragenden Leistungenbei den Olympischen Spielen 1924 in Paris sei-nen regelmäßigen Saunabesuchen zuschrieb(Tuomi-Nikula 1997: 547). Als die Finnen 1936im olympischen Dorf bei Berlin eine Sauna errich-ten ließen, gab dies den Anstoß, die Sauna auchin Deutschland einzuführen und sie in das offizi-elle Körperertüchtigungsprogramm der National-sozialisten aufzunehmen (Tuomi-Nikula 1997:547).

Seit den 1960er Jahren erfährt die Sauna alsöffentliche, in der Regel gemischt-geschlechtliche

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Einrichtung auch in Deutschland einen allmähli-chen Aufschwung; in den 1970er und 1980er Jah-ren werden außerdem Saunen in Privathaushalteneingerichtet (Tuomi-Nikula 1997: 548). Entschei-dende Unterschiede zur finnischen Sauna sindzum einen die oft strenge, wohl "typisch deutsche"Reglementierung des Saunabesuches, die sichbeispielsweise durch das Aufhängen von Schil-dern wie "Die 10 Gebote der Sauna" äußern(Tuomi-Nikula 1997: 548). Zum anderen besucht

ANMERKUNGEN

1Bei einer Gesamtbevölkerung von 80 Millionen be-deutet dies, daß immerhin 1/4 der Deutschen zumin-dest gelegentlich eine private oder öffentliche Sau-na benutzen. Die Zahlenangaben sind derInternetseite des Deutschen Saunabundes e. V. ( ent-nommen.

2 Dies gilt für die öffentlichen Badestuben in Städtenund Dörfern. Neben diesen gab es, vor allem seit derZeit um 1500, zahlreiche Kurbäder, in denen über-wiegend Wannenbäder angeboten wurden.

3 Im Alpenraum halten sich die kleinen Privatbäderwesentlich länger, teilweise bis in unser Jahrhundert.

4 Noch heute wird das zum Berufsbild des Baders ge-hörende "Schröpfen" als Begriff für finanzielle Aus-beutung verwendet.

5 Bei den archäologischen Ausgrabungen in ehemali-gen Badehäusern fanden sich in erster Linie Schröpf-

Abb. 8. Die mobile Ausstattung der Badstube (Olaus Magnus: Historia de gentibusseptentrionalibus, Rom 1555: 527).

man die Sauna in Deutschland nicht, wie es inFinnland der Fall ist, primär zum Zweck derKörperreinigung. Dazu hat sich die Benutzungvon Dusche und Badewanne bei der deutschenBevölkerung zu sehr durchgesetzt. Die Saunadient hier in erster Linie der Entspannung und derFörderung von Vitalität und Gesundheit. Dennochwird man sich auch in Deutschland immer mehrbewusst: "Sauna on tosi hieno keksintö!" "DieSauna ist wahrlich eine wunderbare Erfindung."

köpfe aus Keramik, wesentlich seltener sind solcheaus Glas und Metall. Allerdings ist das Auftreten vonSchröpfköpfen im archäologischen Fundgut nichtzwangsläufig ein Indikator für die einstige Nutzungeines Gebäudes als Badstube, da auch in Privathaus-halten geschröpft wurde!

6 Die Ergebnisse der archäologischen und bau-historischen Untersuchungen sowie eine Analyse derSchriftquellen und historischen Abbildungen zu Ar-chitektur und Ausstattung öffentlicher Badhäuser des14.-18. Jahrhunderts in Süddeutschland und derSchweiz sind Thema der Dissertation der Verfasse-rin, die derzeit für die Publikation vorbereitet wird.

7 Eine Ausnahme stellt nach dem bisherigen Kenntnis-stand das im Jahr 1417 als reiner Fachwerkbau er-richtete "Stegbad" in Ulm dar.

8Ansätze dieser Bögen haben sich im ehemaligenSpitalbad in Crailsheim (Baden-Württemberg) erhal-ten; in der "Oberen Badstube" in Kulmbach (Bayern)

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fanden sich im Abbruchschutt des Ofens einige ruß-geschwärzte Feldsteine.

9 Von dieser Neuerung berichtet der Baumeister deswürttembergischen Herzogs, Heinrich Schickhardt,im Jahr 1616. Original im Hauptstaatsarchiv Stutt-gart, Bestand N 220, T. 12.

10 Eine Ausnahme bildet der in einem Raum des Ober-geschosses in der Burg Hämeenlinna erhaltene Ofen,bei dem sowohl die Brennkammer als auch dieSpeichersteine oberhalb des Fußbodenniveaus lie-gen. Es handelt sich dabei um eine Sonderform derWarmluftheizung, die aus Mitteleuropa bislang nichtbekannt ist.

11 In einigen Fällen ist auch dies nicht möglich: So

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erwies sich die Zuweisung mehrerer Ofenanlagen mitrunder Brennkammer in einem Gebäude in Chur(Schweiz) als außerordentlich problematisch, da indiesem Haus sowohl eine Badstube als auch eineMetzgerei untergebracht gewesen war.

12 Dies geht aus den Unterlagen des städtischen Bau-amtes Nürnberg hervor, die im Zusammenhang mitdem Umbau des dortigen Sandbades im Jahr 1663angelegt wurden. Original im Stadtarchiv Nürnberg,Bestand 1/II, VIIa, 37.

13 Das erste russische Dampfbad wurde 1781 in Berlinerrichtet, ein römisch-irisches Bad entstand in den1860er Jahren in der Nähe von Wittenberg (Martin1906: 216-217).

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