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Buehbespreehungen [ Book Reviews Handbook for Automatic Computation. Edited by F. L. BA~, A. S. I-[OUSEltOLDEI~, F. W. J. OLVER, I-I. I~UTISII[&USEI~, K. SAIVLELSON, E. STIEI~EL. Volume I. Part b: A. A. GaAu, IT. HIt,L, H. LANGMAACK: Translation of ALGOL 60. Chief editor: I~2. SAMELSON. X, 397 10. (Die Grundlehren der mathematischen Wissenschaften in Einzeldarstellungen mit besonderer Beriieksichtigung der AnwendungsgebieLe: Band 137.)Berlin-Heidelberg-New York: Springer-Verlag. 1967. Cloth DM 64,--, US $16.00. Zur ~bersetzung der Quellenslorache ALGOL 60 in die Objektsprache wird jeder einzelne Algolausdruek, jede Vereinbarung, Anweisung, Prozedur sam~ den 2r in eine Elementarsloraehe (target-language) zerlegt; die ~bertragung dieser Sprache in hardware-Instruktionen bie~et dann keine Schwierigkeit mehr. Nach diesen 120 Seiten einnehmenden Umformungen wird (auf 9,50 Seiten) ein IViodell-~bersetzer besehrieben, der in 3 Durchl/~ufen arbeitet. Im I. Durchlauf wird das ALGOL- Programrn eingelesen; naeh den Begrenzern durchmustert geh~ es zum Verteiler Cascade; es wird dann eine Liste der vereinbarten und spezifizierten Namen nebst allerlei weiteren Angaben herausgezogen und so eiu modifizierges ALGOL-Programm erhalten. Im zweiten I)m'ehlauf werden dann die Adressen, vor allem der indizicrten Variablen, Laufanweisungen, rekursiven Prozeduren umgereehne~; man erh/~It so eine neue, erweitert6 Aclressenliste. Im dritten Durchlauf wire[ darm das im ersten Durehlauf erhaltene Programm zerlegl, gegebenenfalls dureh die Ergebnisse des zweiten Durchlaufs modifiziert und ein Elementarprogralnm in der eingangs besehriebenen Weise gewolmen. Man hat dann ein Objektprograrnm mit einer Namensliste, die in absoluten Adressen gesehrieben is~. -- Rekursive Prozeduren sind zugelassen, jedoeh nicht die own-Konzeption, well dann ill Verbindung mig Prozeduren Mehrdeutigkei~ auftreten kennte. Syntaxfehler-Suchtesgs sind einge- baut. -- Fiir das Erlernen der Programmiersprache ALGOL 60 ist das Buch nichg geeignet; es wird aber jedem sehr yon Nugzen sein, der sieh fiir Aufbau und l-ler- stellung eines Conlpilers interessiert. E. SCII~ID, Stuttgar~ Differenzengleichungen und ihre Anwendung in Wirtschaftswissenschaft, Psychologie und Soziologie. Von S. GO~D~G. Mit 9 Abb., 12 Tab., 366 S. Miinchen und Wien: t~. Oldcnbourg-Verlag. 1968. /)IV[ 68,--. Die vorliegende Monographie fiber Differenzengleichungen wendet sich in ers~er Linie an Studierende der Sozial- und Wirtschaftswissenschafter~ und verwandter Studienzweige und vermittelt einen guten Einblick in die Theorie der Differenzen- gleichungen und in ihre L6sungsmSglichkeiten. Der Autor setzt dabei minimMe Vorkenntnisse voraus und wiederholt die ira Text verwendeten mathema~ischen Grundlagen, wie etwa Summa~ionszeiehen, vollst/indige Induktion usw., an den betreffenden Stellen, so dab auch der mathematiseh wenig Geiibte leich~ den ~ber- legungen des Autors folgen karm. Eine gro/3e Zahl, zum Teil durchgereehneter Beispiele, die teils theoretisch formuliert, tells den erwgtmten Anwendungsgebieten entnommen sind, erleichtern dem Leser den Zugang zur Thcorie. Diese Tatsazhe, zusammen mit den rela~iv breit gehaltenen Ausfiihrungcn, lassen das 13ueh auch zum Selbststudium geeignet erseheinen. I-Iervorzuheben ist vor allem die Tatsaehe, dai3 die verwende~en Begriffe in mathematisch einwandfreier Form defmiert werdcn und die Ergebnisse so Ms Sgtze formuliert werden, dal3 diese auch otme ein genaues

Buchbesprechungen

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Buehbespreehungen [ Book Reviews

Handbook for Automatic Computation. Edited by F. L. B A ~ , A. S. I-[OUSEltOLDEI~, F. W. J. OLVER, I-I. I~UTISII[&USEI~, K. SAIVLELSON, E. STIEI~EL. Volume I. Part b: A. A. GaAu, IT. HIt,L, H. LANGMAACK: Translation of ALGOL 60. Chief editor: I~2. SAMELSON. X, 397 10. (Die Grundlehren der mathematischen Wissenschaften in Einzeldarstellungen mit besonderer Beriieksichtigung der AnwendungsgebieLe: Band 137.)Berlin-Heidelberg-New York: Springer-Verlag. 1967. Cloth DM 64,--, US $16.00.

Zur ~bersetzung der Quellenslorache ALGOL 60 in die Objektsprache wird jeder einzelne Algolausdruek, jede Vereinbarung, Anweisung, Prozedur sam~ den 2r in eine Elementarsloraehe (target-language) zerlegt; die ~bertragung dieser Sprache in hardware-Instruktionen bie~et dann keine Schwierigkeit mehr. Nach diesen 120 Seiten einnehmenden Umformungen wird (auf 9,50 Seiten) ein IViodell-~bersetzer besehrieben, der in 3 Durchl/~ufen arbeitet. Im I. Durchlauf wird das ALGOL- Programrn eingelesen; naeh den Begrenzern durchmustert geh~ es zum Verteiler Cascade; es wird dann eine Liste der vereinbarten und spezifizierten Namen nebst allerlei weiteren Angaben herausgezogen und so eiu modifizierges ALGOL-Programm erhalten. Im zweiten I)m'ehlauf werden dann die Adressen, vor allem der indizicrten Variablen, Laufanweisungen, rekursiven Prozeduren umgereehne~; man erh/~It so eine neue, erweitert6 Aclressenliste. Im dritten Durchlauf wire[ darm das im ersten Durehlauf erhaltene Programm zerlegl, gegebenenfalls dureh die Ergebnisse des zweiten Durchlaufs modifiziert und ein Elementarprogralnm in der eingangs besehriebenen Weise gewolmen. Man hat dann ein Objektprograrnm mit einer Namensliste, die in absoluten Adressen gesehrieben is~. -- Rekursive Prozeduren sind zugelassen, jedoeh nicht die own-Konzeption, well dann ill Verbindung mig Prozeduren Mehrdeutigkei~ auftreten kennte. Syntaxfehler-Suchtesgs sind einge- baut. -- Fiir das Erlernen der Programmiersprache ALGOL 60 ist das Buch nichg geeignet; es wird aber jedem sehr yon Nugzen sein, der sieh fiir Aufbau und l-ler- stellung eines Conlpilers interessiert.

E. SCII~ID, Stuttgar~

Differenzengleichungen und ihre Anwendung in Wirtschaftswissenschaft, Psychologie und Soziologie. Von S. G O ~ D ~ G . Mit 9 Abb., 12 Tab., 366 S. Miinchen und Wien: t~. Oldcnbourg-Verlag. 1968. /)IV[ 68,--.

Die vorliegende Monographie fiber Differenzengleichungen wendet sich in ers~er Linie an Studierende der Sozial- und Wirtschaftswissenschafter~ und verwandter Studienzweige und vermit tel t einen guten Einblick in die Theorie der Differenzen- gleichungen und in ihre L6sungsmSglichkeiten. Der Autor setzt dabei minimMe Vorkenntnisse voraus und wiederholt die ira Text verwendeten mathema~ischen Grundlagen, wie etwa Summa~ionszeiehen, vollst/indige Induktion usw., an den betreffenden Stellen, so dab auch der mathematiseh wenig Geiibte leich~ den ~ber- legungen des Autors folgen karm. Eine gro/3e Zahl, zum Teil durchgereehneter Beispiele, die teils theoretisch formuliert, tells den erwgtmten Anwendungsgebieten entnommen sind, erleichtern dem Leser den Zugang zur Thcorie. Diese Tatsazhe, zusammen mit den rela~iv breit gehaltenen Ausfiihrungcn, lassen das 13ueh auch zum Selbststudium geeignet erseheinen. I-Iervorzuheben ist vor allem die Tatsaehe, dai3 die verwende~en Begriffe in mathematisch einwandfreier Form defmiert werdcn und die Ergebnisse so Ms Sgtze formuliert werden, dal3 diese auch otme ein genaues

Buchbesprechungen / Book l%eviews 215

Studium des Textes ffir sich allein verst~ndlich und die notwendigen Voraussetzungen erkermbar sind; eine Tatsache, die es erm6glicht, in Vergessenheit geratenes Wissen rasch wieder aufzufrisehen. Das Bueh kann vet allem Studenten der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften als Erg&nzung einschNigiger Vorlesungen, bzw. zum Selbststudinm emlofotflen werden, wird darfiber hinaus aber aueh den bereits im Be1~uf Stehenden die Fortbildtmg auf diesem Goblet erm6glichen. Nicht zuletzt erscheint es auch als erste Einfiithrung in diese Theorie fiir Studierende anderer l%ichtungen geeignet.

I. T~ocH, Wien

Computer Control of Industrial Processes. Von E. S. SAVAS. Mit Textabb., XIV, 400 S. New York-San Francisco-Toronto-London-Sydney: McGraw Hill Book Company. 1965. s 6/8/--.

Dieses Buch gibt eine ausgezeichnete Einfiihrtmg in das nunmehr so wichtig werdende neue Anwendungsgebiet yon l~eehnern, die Proze2automation. Unter Prozel~automation versteht man heute ganz allgemein den Ersatz der menschliehen Ffihrung bei industriellen Prozessen jeglicher Art dutch Hilfe eines zentral arbeitenden entsprechend programmierten l~echners. Die besondere Bedeutung liegt bei den umfangreiehen komplizierten VerfalFen der chemischen Industrie, der l%affincrien, aber aueh der gesamten Metallurgie und vieler anderer. Die Entwieklung se l f raseh und genau arbeitender Sensoren zur laufenden ~berwachung der versehiedensten, den l~rozelB und sein l~rodukt charakterisicrenden Baton, beginnend yon relativ einfachen Charakteristiken, wie Druek, Temperatur, Str6mungsgeschwindigkeit bis zu den kompliziertcsten chemisehen Analysen, bieten ffir die groBen Industr ien nun ganz neue, vorher nie geahnte M6glichkeiten. Beste Qualit/%t bei hSchster Wirt- schaftlichkeit lassen sieh nun gleichzeitig bei stark gesteige~er Verls und Betriebssicherheit mi t Hilfe der ~rozel~automaten erzielen.

Proze2automation ist weitestgehend ein Kind dcr amerikanisehen Industrie- entwicklung und in engster Zusarnmenarbeit zwischen den verschiedenen Industr ien und den Computerherstellern entstanden. Es hat sich daffir eine eigene Methodik des Zuganges zu der l~lanung und zum Betrieb der ProzMBautomation herausent- wiekelt, die in dem vorliegendcn Buch ausgezeichnet beschrieben ist. Kapitel 13 ,,Anwendungen der 1Jrozel3automation ' ' wird Betriebsleuten, Industriellen und Wirtschaftsexperten einen ~)berblick geben, wie vielseitig die t)rozeBautomation bereits eingcsetzt ist. Kapite] 7 und 12 wird den Betriebsleuten und Industriefiihrern zeigen, wie man grunds/%tzlich an die Projektierung und das l~rogramrnieren heran- geht. Kapitel 8 wird dem selben Kreis wirtschaftliche Probleme der Prozel~automation vor Augen ffihren, w/~hrend die crsten 6 Kapitel Grunds~tzliehes fiber ProzelBautoma- t ion bringen, und zwar Arbeitsprinzipien in den Kapitein 1 und 2 sowie die mathe- matischen Modelle in Kapitel 3. Kapitel 3, 5 und 6 bringen Einzelheiten der Methoden ngher.

Das Buch ist durchwegs fliissig und didaktisch gut geschrieben. Wenn man es zum ersten MM durchbl~ttert und raseh iiberfliegt, wird man bereits die wiehtigsten Termini Technici neben der Gr61Be des Gebietes und der bereits entstandenen Gliede- rung erkennen. Bei n/iherem Befassen aber wird es dem an Details interessierten l~rojektanten und Elektronik-Ingenieur viele Anregungen fiber die Art und Weise, wie komplizierte 1)robleme behandelt werden und we weitere Literaturhinweise zu linden sind, geben k6nnen. Dal~ aueh der interessicrte Student das Bueh mit Nutzen wird verwenden k6nnen, braucht kaum noch erw~hnt zu werden.

H. BE~TELE, Wien

Rundungsfehler. Von J . H . WrLKINSON. Aus dem Englischen fibertragen yon G. Goes. X, 208 S. Berlin-Heidelberg-New York: Springer-Verlag. 1969. Geh. DM 14,80.

Es ist sehr zu begriil3en, dal~ das bekarmte Work WILYaNSON'S ,,Rounding Errors in Algebraic Processes" London 1963, yon Herrn Dr. G. Goes, Mfinchen, ins Deutsche

216 Buchbesprechungen / Book Bedews

iibersetzt und veto Verlag Springer in tier preiswerten l%eihe tier Heidetberger Taschen- bficher d e n deutschsprachigen Leserkreis bequem zug~nglich gemacht wurde. Schon das Erscheinen der englischen Originalausgabe wurde Ms verdienstvolles Werk ange- sehen, da bier erstmals eine systematische Zusammenfassung vieler Arbeiten fiber den EinfluI3 yon t t~ufungen yon Rundungsfehlern auf das Ergebnis yon l%ectmungen gegeben wurde, wobei die Einzeluntersuchungen oft nur in kurzen Berichten oder sehwer zug~nglichen Arbeiten wiedergegeben waren. Das Buch gibt eine elementar gesehriebene, gut lesbare und n i t vielen Beispielen ausgeschmfickte Darstellung des genarmten Problemkreises, dessen Bedeutung bei d e n heutigen Grol3einsatz yon Computern nicht leleht fibersch/itzt werden kann. W~hrend hguflg die Benutzer digitaler Rechenanlagen die Durchffihrung yon Fehlerbetrachtungen ablehnen oder als Aufgabe you Spezialisten ansehen, sollte doeh jeder, der l~ngere Rechnungen auf einem Computer vornehmen 1/igt, sich Rechenschaft fiber die Genauigkeit des Resul- tares ablegen. Der Verfasser zeigt, dal3 dies in vielen F/illen durchaus auch von Nieht- spezialisten ausgeffihrt werden kann.

Ira 1. Kapitel betrachtet er die grundlegenden Rechenoperatoren bei Fest- und Gleitpunktrechnung, auch bei akkumulierender Gleitpunktrectmung, wobei er stets nach Schranken fiir den maximMen Rundungsfehler fragt und auf statistische Febler- absch/itzungen nicht weiter eingeht. Der Verfasser greift dann im folgenden zwei wichtige Problemklassen der numerisehen Mathematik heraus, und zwar im 2. Kapitel das gechnen mit Polynomen n i t Einschlug des G~AEFFE-Verfahrens, des NEWTON- Verfahrens und der Problematik beim Abdividieren yon Nullstellen, und im 3. Kapitel das l~echnen n i t Matrizen, insbesondere die Inversion yon )/Iatrizen und das Eigen- wertproblem bei Matrizen. Ffir diese beiden Aufgaben werden die verschiedenen gewShnlich verwendeten Methoden ausffihrlieh bezfiglich ihrer Empfindlichkeit gegeniiber Rundungsfehlern besprochen und diskutiert. L. COLLiTZ, Hamburg

Constructive Aspects of the Fundamental Theorem of Algebra. Proceedings of Symposium conducted at the IBM Research Laboratory, Zfirich-Rfischlikon, Switzerland, June 5--7, 1967. Edited by 13. DEJOSr and P. I-IEN~ICI. VII, 337 p. London-New York-Sydney-Toronto: Wiley-Interscience, a division of John Wiley & Sons Ltd. 1969. 70s.

Das Buch ist die Wiedergabe yon 16 Vortr/igen auf dem Symposium ,,Constructive Aspects of the FundamentM Theorem of Algebra" vom 5. bis 7. Juni 1968 in Zfirich- Rfischlikon. Der Zweck des Symposiums war eine kritische Gegenfiberstellung der Gesichtspunkte der konstruktiven Analysis und der Computeranalysis und zwar am Beispiel der Nullstellenbestimmung yon Polynomeu als einem klassischen Problem der numerischen Mathematik, welches immer noch grol~e Schwierigkeiten bereitet, wenn man nach eincr Methode sucht, welche in allen Fallen rasch gute Resultate liefert. I n den Vortr/igen wird das Problem von sehr verschiedenen Seiteu aus be- trachtet und so zeigg das Bueh eine auBerordentlich interessa,nte Sehau der ver- scbiedenen Aspekte der modernen numerischen Mathematik. Es werden u. a. behandelt : Verschiedene Iterationsverfahren, NEwTo~sches Verfahren, Bestimmung mehrfaeher und benachbarter Nullstellen, Faktorisierung yon Polynomen, gleichzeitige Appro- ximation aller Nullstellen, sukzessive Interpolation, Bigradienten, Rekursive Analysis, Polynom-Matrixgleichungen, automatisehe Methoden, konstruktive Formcn der Gaussschen Beweise, Genauigkeitsfragen und philosophische Fragen (z. B. : was heil~t konstruierbar ?).

Ohne die Vortr/ige, die einen guten ~berblick fiber den gegenwgrtigen Stand der Polynombehandlung geben, im einzelnen aufzuffihren, seien nur die interessanten Methoden yon DEJO~ und NICKEL und yon HEN~mI und GARGANTINI, welche naeh allgemein anwendb~ren Algorithmen fragen, und der Aufsatz yon t%r~rsI{AUSE~ erw~hnt, welcher fragt : ,,a) Was ist ein Polynom ? b) Wozu brauehe ich seine Null- stcllen ? c) Brauche ieh sic fiberhaupt ? d) ~u genau brauehe ieh sic ?"

L. COLLATZ, Hamburg

Buchbespreehungen / Book Reviews 217

Automation in Libraries. Von R. T. J~IMBER. Mit 16 Abb., VII I , 140 S. Oxford- London-Edinburgh-New York-Toronto-Sydney-Paris-Braunsehweig : Pergamon Press. 1968. 45 s.

In leicht verst/indlicher Form fiihrt der Autor aus, wie die Funktionen einer Bibliothek heute bereits automatisiert werden k6nnen, wenn eine EDVA zur Ver- fiigung steht. Jedem der vier Aufgabenbereiehe: Bestellungen und Neuerwerbungen, Kontrolle iiber Entlehnungen, Fiihren yon periodisehen Zeitschriften und tterausgabe von Katalogen und Bibliographien ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Darin wird die zum Erstellen yon Programmen n6tige Information systematiseh gegliedert und der Informationsflul] dutch Programmablaufpl/ine fiir 0n-line und Off-line-Systeme veransehaulieht. Zudem maeht der Autor auf bereits zur Verfiigung stehende Biblio- theksprogramme aufmerksam. Da das Buch keinerlei Vorkenntnisse voraussetzt, wurde ein einfiihrendes l~:apitel iiber Computer-Systeme und -Einsatz vorangestellt.

Besonders fiir Bibliotheksangestellte, die sich mit der Automatisierung befassen wollen oder miissen, kann dieses Bueh eine wertvolle Hilfe sein, da es vor allem dem interessierten Laien Einbliek in dieses Gebiet und seine M6gliehkeiten vennit tel t .

L. HAVELEC, Wien

Methods for Unconstrained Optimization Problems. Von J. KOWALI~: und M . R . OSBORNE. X l I , 148 S. New York-London-Amsterdam: American Elsevier Publishing Company, Inc. 1968. Dfl. 40,-- .

Jede Situation, in wcleher eine Entseheidung zwischen mindestcns zwei prin- zipiell mSglichen Alternativen verlangt wird, kann als Optimierungsproblem inter- pretiert werden. So pr/isentieren sich den Teetmikern, Okonomen usw. sehort seit langer Zeit 0ptimierungsprobleme. Die allgemeine Entwieklung, besonders in den beiden letzten Jahrzehnten, aktualisierte sehon bekannte Probleme und warf anderer- seits ehm Ftille neuer Aufgaben auf. ~rber die matbematisehe Theorie derartiger Probleme existiert bereits eine breite Literatur. Hinsichtlieh ihrer nnmerisehen Be- handlung wurden wesentlieh nur lineare Aufgaben systematiseh untersucht. Und hier fiillt die vorliegende Arbeit yon J . KOWALIK und M. R. 0SSOa~E eine bestehende Liieke. Die Verfasser sichteten und systematisierten die in letzter Zeit fast nur in Faehzeitsehriften crsehienenen Methoden, um einen bestimmten Problemkreis der niehtlinearen Optimierungstheorie zu bearbeiten. Es ist dies die numerisehe ]3e- st immung yon unbedingten (unconstrained) Ext rema im n-dimensionalen euklidischen l~aum. Dariiber hinaus wird die Anwendungsm6gliehkeit dieser Methoden zur Be- stimmung yon Extrema muter Nebenbedingungen aufgezeigt. Breiten Raum niramt dabei die SUMT (sequential unconstrained minimization technique) ein. Eigene Xapitel sind auBerdem den direkten Methoden, den Gradientenverfahren nnd der Approximationstheorie gewidmet. Die Darstellung zeiehnet sieh dutch besondere I-Iinweise aus, welehe Informationen iiber die zu optimierende Funkt ion vorliegen miissen, um eine bestimmte Methode anwenden zu k6nnen, bzw. umgekehrt : welche Voraussetzungen eine bestimmte Methode verlangt. Eingehend wird die Methode der konjugierten Riehtungen behandelt, welehe als Grundlage fiir die Verfahren der Approximationstheorie dient. Dem Charakter des Buehes entspreehend finder sieh ein separates Kapitel tiber numerisehe l~esultate. ]3emerkungen iiber die prak- tisehe Verwendbarkeit -- wie z .B. Bionvergenzeigensehaften -- sind aueh bei den meisten Algorithmen eigens angegeben. Das Bueh wird mit Anhangen iiber Matrizen- theorie, konvexe Funktionen und Bemerkungen zur neuesten Entwieklung abge- sehlossen. Die n6tigen mathematisehen Vorkenntnisse sind in Grenzen gehalten. Notwendiges wird in den beiden Anh/ingen zur Verfiigung gestellt. Detaillierte theo- retisehe Untersuehungen stellen die Verfasser nieht an, sondern verweisen auf das reiehhaltige Literaturverzeiehnis. So gesehen diirfte dieses aktuelle Bueh sowohl fiir den Studenten Ms aueh fiir den mit der Anwendung befaBten Mann yon Interesse sein. I. PmZL, Wien

218 Buehbesprechungen / Book l~eviews

Mathematische ]tilfsmittel des Ingenieurs, Teil II. Herausgegeben yon 1%. S~-UEt~ und I. SzA~6. Mit 148 Abb., XX, 684 S. (Grundlehren der math. Wiss. in Einzel- darstellungen: Bd. 140.) Berlin-tteidelberg-New York: Springer-Verlag. 1969. Geb. /)IV[ 136,--.

Der vorliegende zweite Band dieses Werkes behandelt Differential- und Integral- gleichungen und Variationsreelmung, also ein Stoffgebiet, das ffir die meisten Ingenieure yon gr61]tem Interesse ist.

,,Teil D. Anfangswertprobleme bei gewShnliehen und partiellen Differential- gleichungen" s tammt yon W. TG~Nm. Neben Themen, wie sie in den Kursen der meisten teclmisehen ttoehsehulen auftreten, finder man im Kapitel fiber gew6hnliehe Differentialgleiehungen aueh Abschnitte fiber DifferentiMgleiehungen im Komplexen, die hypergeometrisehe Differentialgleichung und numerische Verfahren. Das Kapitel fiber partielle Differentialgleiehungen erster Ordnung bleibt natfirlieh im traditionellen Rahmen. Das lange Kapitel fiber hyperbolisehe Differeutialgleiehungen enth/~lt auch Abschnitte fiber Differentialgleiehungen in der Gasdynamik und numerische Ver- fahren. Das letzte Kapitel fiber parabolische Differentialgleiehungen umfal3t neben einem dominierenden Abschnitt fiber Wgrmeleitung auch nichtlineare Probleme der Grenzschichttheorie und ferner wieder einen Absehnitt fiber numerisehe Verfahren.

,,Teil E. Rand- und Eigenwertprobleme bei gewShnliehen und partiellen Diffe- rentiMgleiehungen und Integralgleichungen" stammt yon L. COLLATZ und 1%. NlCOnOWUS. Es ist kaum mSglich, auf beschr/inktem l~aum eine richtige Vor- stellung yon diesem /~ul3erst inhaltsreiehen Teil zu vermitteln. Die Kapiteltiber- sehriften: l~andwertaufgaben bei gewShnliehen Differentialgleiehungen, Integral- gleiehungen; 1%andwertaufgaben bei partiellen Differentialgleichungen; Potential- probleme und andere Aufgaben der mathematisehen Physik; Eigenwertaufgaben bei Differential- und Integralgleiehungen; Beziehungen der Variationsreehmmg; exakte L6sung und Einfiihrung in die numerisehe Behandlung; Differenzen- und Quadratur- verfahren; Iterationsverfahren.

Tell E ist (fibrigens ebenso wie Teil D) weitgehend vom Standpunkt der !dassi- sehen Analysis verfal3t. Leser, die den reichhaltigen Literaturhinweisen folgen, werden gelegentlieh gezwungen sein, funktionalanal.~ische ~J~berlegungen zu studieren. Explizit treten solche im vorliegenden Buch nur im letzten Absehnitt fiber Iterations- verfahren auf. Teil E enth/~lt aueh eine grSl3ere Anzahl numerischer Beispiele.

I-I, I4_aEMSEg, Wien

Mathematische Grundlagen fiir Regelungstechniker. Von ](. G-SLD~ER. Mit 310 Bildern, 94 Beispielen und 140 Aufgaben mit L6sungen, 364 S. Leipzig: VEB Fachbuch- verlag. 1968. ~ D N 19,80.

Der Autor des vorliegenden Bandes geht yon der Tatsache aus, dal~ heute yore Techniker in immer sti~rkerem ~r die Beherrsehung mathematiseher Methoden und die Fi~higkeit, diese in der PraMs anzuwenden, verlangb wird. So ist ein Werk entstanden, das in die ffir die Praxis besonders wiehtigen mathematisehen ~r der Regelungsteclmik einfiihrt, ohne grol]e Vorkenntnisse vom Leser zu verlangen. So erscheint dieser Band sowohl ftir Absolventen teehniseher Fachschulen als aueh fiir Studenten der ersten Semester eine geeignete Einfiihrung in die mathematischen Theoriea und ihre Anwendungen zu sein.

Inhaltlich gesehen nehmen die linearen Systeme den gr6~ten Tell des Buehes ein. Einleitend wird der Linearitatsbegriff ausfiihrlich diskutiert und gewisse Grtmd- begriffe, wie Sprung- und Stol3-Antwort und ihre Bereehnung besprochen. Dann werden die symbolische Methode -- und damit ~bertragungsfunktion und Frequenz- gang -- u~d die LAPLACE- und FouriEr-Transformat ion im tt inbliek auf die rege- lungsteehnische Anwendung besproehen. Die Stabilitatstheorie n immt einen ihrer Bedeutung entspreehenden l~aum ein, wobei nieht nur Stabilitatskriterien behandelt werden, die bei der Analyse bekannter Systeme erfoigreieh eingesetzt werden, sondern auch jene Kriterien, die beim Entwurf yon l~egelsystemen eine l~olle spielen. Den

Buchbesprechungen / Book Reviews 219

Abschlu2 der Theorie linearer Systeme bildet ein Kapitel fiber Zufallsprozesse, wobei sich der Autor naturgem~i2 auf grundlegende Vorstellungen und Begriffe und einfaehe Anwendungen beschr~inken m u l l I n dem Kapitel fiber niehtlineare Systeme geht der Autor zun~chst auf die verschiedenen Arten der Linearisierung und die hier auftretende Problematik ein und behandelt dann in ausffihrlieher Weise die harmoni- sehe Linearisierung und die Methode der Phasenebene.

Die Darstellung finder in sehr glfieklicher Weise einen Weg zwisehen intuit ivem Denken und mathematiseher Strenge, und es ist besonders hervorzuheben, dal3 tier Antor es bei vielen, vor allem fiir die Fraxis wichtigen l~gherungsmethoden, wie etwa der harmonisehen Balance, nieht versaumt, auf die hier auftretenden Schwierig- keiten und die mSgliehen Fehlerquellen hinzuweisen. Die Darstellung ist mehr auf die Anwendung als auf die mathematische Theorie hin ausgeriehtet, was sieh auch in der groi3en Zahl yon Beispielen and Aufgaben zeig~. Ausstattungsma2ig wgre die besonders gute ~bersiehtlichkeit, die auch ein rasehes Orientieren fiber einen spezielIen Problemkreis erlaubt, zu erw~ihnen.

I. TROCH, Wien

Machines Analogiques et Hybrides. Von I~. STEINBERG. 176 S. Paris. Armand Colin. 1969.

Bet vorliegende Band gibt ehmn guten ~berblick fiber analoges und hybrides Ree[men, wobei auf Vollstandigkeit zugunsten einer weitreichenden Information fiber dieses heute so aktuelle Thema verzichtet wird. Der Autor informiert die Leser zun~ichst fiber die Grundprinzipien analogen Rechnens und Fragen der Programmie- rung, einschlie21ich der Fehleranalyse und der geeigneten Problemformulierung, und kommt dann auf hybride Systeme zu sprechen, wobei hier naturgemi~2 der Schwer- punkt auf Analogrechnern mit paralleler Logik liegt und Vollhybridsysteme mehr als Ausblick behandelt werden. Welters wird der Leser auch fiber die verschiedenen Arten yon Analogrechnern informiert, nnd bier werden vor allem mit der Elektro- tectnlik Vertraute manche Anregung in Bezug auf Erg~nzung und Einsatz yon •nalogrechnern iinden.

Der Zie]setzung gemini3 -- das Buch ist fiir Absolventen HSherer Technischer Lehranstalten, bzw. fiir Studierende der ersten Semester gedacht -- kann der Band einen Programmierlehrgang night ersetzen, wird aber dem genannten 1)ersonenla~eis und darfiber hinaus allen jenen, die sich fiber Konstruktion, Programmierung und EinsatzmSglichkeiten analoger und hybrider ~echner einen ~_Tberbliek verschaffen wo]len, gute Dienste leisten, wobei vielleicht noeh erwahnt werden sollte, dal~ der vorliegende Band sehr fibersichtlich gegliedert ist und alle Informationen in knapper und gut verstandlicher Form bringi.

I. TROCH, Wien

Das IBl~I-System/360 und seine Programmierteehniken. Von Mitarbeitern der Computer Usage Company, New York. I-Ieransgeber ASC~ER O~ER. 387 S. 1Viflnchen-Wien: 1%. Oldenbourg. 1968. Geb. DM 58,--.

D~s Buch enthi~lt eine ausffihrliehe Darstellung der Assemblersprache ffir die IBM/360. Die Frogrammierung in dieser maschhlenorientierten Spraehe wird syste- matisch entwickelt. Die typischen Techniken ffir IJnterprogramme, Schleifen usw. werden klar und fibersichtlich d~rgestellt. Aui3erdem werden ]~in- und Ausgabe, Arittunetik fflr die verschiedenen Zahlensysteme und vieles andere erl~iutert. I n jedem Fall werden Vor- und Nachteile verschiedener t)rogrammiertechniken ein- gehend diskutier~.

Das Buch ist vorwiegend ffir diejenigen Programmierer, die schon Grundkennt- _uisse im Programmieren besitzen, als Lehrbuch fiir die Assemblersprache geeignet.

W. B~TH, Wien

220 Buehbespreehungen / Book Reviews

Direct Analog Computers. Von V. PASCKKrs und F. L. I=~YDEI~. XII , 400 S. With Contributions by J. A. H~DE~, S. H. U ~ R , Y. PA~ER. New York-London- Sydney: Interscienee Publishers. 1968.

Der vorliegende Band besch/iftigt sich ausschliel31ich mit direkten Analog- rechnern, die im Gegens~tz zum universellen Analogreehner, der ffir versehieden- artigste Probleme eingesetzt werden kann, fiir spezielle Probleme bzw. Problem- gruppen gebaut sind und zu deren Untersuehung eingesetzt werden, wobei diese ,,speziellen Probleme" h/~ufig ein sehr breites Anwendungsspektrum besitzen, so dal3 die Konstruktion eines eigenen l~echners, der fiir diese Untersuchungen besonders geeignet ist, gerechtfertig~ wird. Im Vordergrund der Diskussionen stehen l~echner, die geeignet sind, Probleme der ~r/trmeiibertragung zu simulieren, also ein Problem- kreis, der in nahezu jedem Zweig der Teehnik auftritt. Inhaltlich ist das Werk i n zwei grol~e Teile gegliedert, yon dem einer die Gleichstromrechner behandelt, die fiir Probleme der W/irmeflbertragung, Diffusion und //hnliches eingesetzt werden. Die zweite Gruppe yon I~eehnern arbeitet gr613tenteils mit Wechselstrom und wird zur Untersuchung yon Strukturproblemen eingesetzt. Die Autoren beschs sich selbstverst/indlich auch mit Problemen der Rechengenauigkeit und der Fehler- rechnung. Den Absehlul3 des Bandes bildet ein kurzer Ausblick in die Zukunft, der die Frage direkter Hybridrechner anschneidet. Die Darstellung ist naturgem/iB stark praxisorientiert, so da2 sicher die mit der Konstruktion derartiger Rechner Besch/~ftigten m~nehe Anregung finden werden.

I. TRoe~, Wien

Das Programmier-Handbueh der IBM/360. Von CLARENCE B. GEI~IAI~r 874 S. ]Yliknchen: Carl Hanser Verlag. 1969. DM 44,--.

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sieh tatsaehlich um ein umfassendes Handbuch (fast 900 Seiten), im dem alle Themen behandelt werden, die einen Programmierer der IBM/360 interessieren k6imen. Fast die It/ilfte des Buehes ist ausfiihrliehen Beschreibungen der Programmiersprachen PL/1, FORTRAN, COBOL und der Assemblersprache gewidmet (ALGOL fehlt). Die Maschinenbefehle werden klar beschrieben und durch Beispiele erl/~utert. Ebenso werden die verschiedenen Betriebssysteme behandelt.

Fiir den Lernenden ist es sehr vorteilhaft, dal3 zu allen Abschnitten eine gr6Bere Anzahl von ~bungsaufgaben angegeben wird. Fiir die ]3eniitzung als t t andbueh sind die zahlreichen Tabellen nnd ~rbersiehten des Anhangs sehr wertvoll.

Die ausgezeiehnete deutsche Dbersetzung enth/ilt gegeniiber dem amerikanisehen Original noch zahlreiche Verbesserungen und Erg/inzungen.

W. BA/~T]=f, Wien

Eigentiimer, Herausgeber und Verleger: Springer-Verlag, A-1010 Wien, M61kerbastei 5 . - - F f i r den TextteiI verantwortlich: Dr. W. Schwabl, A-1010 Wien, M61kerbastei 5 . - Fiir den Anzeigenteil verantwortlich:

Alois Hailwax, A-1080 Wien, Paracelsusgasse 8. - - Druck: Paul Gerin, A-1021 W'ien, Zirkusgasse 13.