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Band 93 -] Bficherbesprechungen 253 Heft 2 (1940)3 Daxer, H., und F. Stellwaag-Geisenheim, Aktivierung geringer Mengen yon Darmgiften dureh Zusiitze. (Anz. Sch~idlingskunde 16, 25, 1940.) Der Wunsch war, dadurch an Gift bet der Insek- tent6tung zu sparen. Im Gegensatz z'ur Wirkung auf Pflanzen ist die auf Insekten nicht abh~ingig vom Grad der Wasserl6slichkeit der Kalkarsenate. Zus~tze yon Saponinen, sulfosaurem Natrium oder Peucedanin haben nur so geringe akrivierende Wirkung auf das Arsen, dab sie ffir die Praxis nicht in Betracht kommen. R. E. Lg. o) Filtrieren, Kliiren, Schldmmen, Staubbindung, Zerkleinern, Rauchfrage. Kesper, J. F.-Dortmund, Ober eine neuzeitlich entwickeite Zerstiiuber-Troekenmasehine ftir die ehe- misehe Indus/tie. (Chem. Apparatur 26, 353, 1939.) Diese Maschine yon Zahn & Co. dient ffir die ver- schledensten anorganischen und organischen Produkte der chemischen Industrie, wie Kunstdfinger, Seife, Gerbstoffe, BluL Latex. Man gewinnt direkt, ohne Vermahlung, ein feines Pulver. -- Die Trockenluft- zufuhr ist mehrfach unterteilt. Die Umlaufgeschwin- digkeit des Rotors liegt optimal bet 150 m/sec. Tempe- raturen lassen sich je nach Wunsch zwischen 40 und 4000 einstellen. Bet 2000 liegt die optimale W~irme- ausnfitzung bet 66 Proz; Die Typen leisten zwischen 50 und 2000 Ltr. Wasserverdampfung stfindlich. Pr. p) Histologische Technik, Hdrtung und Fdrbung mikroskopischer Prdparate. Guillermond, A., und R. Gautheret, EinfluB des Pu auf die Vitalfiirbung der Hefe. (C. R. hebd. S6ances Acad. Sci. 208, 237, 1939.) Bet p~ 5,6 beginnt eine Absorption des Neutralrot durch die Vakuole. Sie steigt bis p~ 7,4 an, um dann wieder zu fallen. R.E. Lg. Frey-Wyssling, A.-Zfirich, Uber den Zellulose- nachweis durch Jod. (Verh.. Schweiz. naturf. Ges. 1939, 67.) Bet einigen Meeresalgen f~rbt sich die Membran nicht mit Chlorzinkjod, obgleich es sichersteht, dab sie in der Hauptsache aus Zellulose besteht. Nach Quellung, z.B. in Schweizer's Reagens tritt da- gegen die Blauf~rbung ein. Vergleichende Versuche zeigen, dab eine gute Gitterausbildung der Zellulose ihre Reaktion verhindert. Ein yon vornherein be- stehender oder durch verschiedenartige Quellmittel herbeigeffihrter gest6rter Gitterzustand ermgglicht dagegen die Jodreaktion. R.E. Lg. Weisschedel, E., und R. jung, Die anato- mische Auswertung und das Studium der sekundiiren Faserdegeneration nach lokalisierter subkortikaler AussehaltungdurchElektrokoagulation. (Z. Anat. 109, 374, 1939.) Die Marchi-Reaktion beruht darauf, dab das mit K2Cr.,O7fixierte Gewebe mit Os04 behandelt wird. Das normale Myelin der Nervenbahnen ffirbt sich gelbgrau, die degenerierten Markscheiden dagegen tiefschwarz. Es beruht dieses darauf, daft das K2Cr207 (oder KCIOa) die Reduktionsf~ihigkeit der unges~ittigten C-Verbindungen der normalen Lipoide aufhebt, nicht aber die der Fetts~iuren der degenerier- ten Markscheiden. Manche Fehlschlfige tier Methode sind auf Niehtbeachtung der Redox-Verh~iltnisse zurfickzuffihren. R.E. Lg. q) Kunststo]le. M~ikelt, H.-Berlin-Zehlendorf, Ein neuer Kunst- harzlagerwerkstoff und seine Anwendung bei Aehs- lagern. (Braunkohle 39, 351, 1940.) Bet den meisten untersuchten Kunststoffen batten sich konstruktive Ab~inderungen des Lager- k6rpers notwendig gemacht, die aber nicht durch- geffihrt werden konnten. Ein Pregstoff arts 35 Proz. Harz und 65 Proz. Gewebeschnitzel war dutch die zu geringe Einheitlichkeit tier Struktur und .hoMn Ffillstoffgehalt ungeeignet. Bew~ihrt hat sich dagegen die Gleitmasse VW, die 80 Proz. Kunstharz entMlt. Der Rest besteht aus Asbestfasern und anderem Material. Die W~irmeableitung kann natfirlich nicht so rasch wie bet Metalt seth. Aber sie scheint auszu- reichen. R.E. Lg. B/i ch erb esp rech u n ge n. Theoretische (irundlagen der organisehen Chemie. Von Prof. Dr. Walter Hfickel-Breslau. 1. Band. 3. Auflage. XII, 616 Seiten, mit 26 Abbildungen. (Leipzig 1940, Akademische Verlagsgesellschaft m. b.H.) Preis brosch. RM 20.--, in Lw. geb. RM 21.80. W. Hfickel's Theoretische Grundlagen der orga- nischen Chemie, die jetzt in 3~ Auflage erscheinen, gelten mit Recht als ein Meisterwerk der allgemeinen organischen Chemie. Die kritische Art, mit der die Bedeutung und die Grenzen unserer theoretischen Vorstellungen abgewogen werden, sichern dem Werk seine bleibende Bedeutung. Es ist, wie es auch im Vorwort zum Ausdruck kommt, eine der Absichten des Verf., die Verbindung zwischen der klassischen organischen Chemie und den neueren elektronen- theoretischen Gesichtspunkten aufrecht zn erhalten. So komtnt es, dab in diesem 1. Band nur teilweise yon den neueren Theorien Gebrauch gemacht wird, w~ih- rend ihre eingehende Begrfindung dem 2. Band vor- behalten bleibt. Es ist sehr interessant, Hfickel's Werk mit den kurz zuvor erschienenen ,,Neueren An- schauungen der organischen Chemie" von Eugen Mfiller zu vergleichen, die von einem ganz anderen Standpunkt aus abgefagt sind. Beide Werke erg~inzen sich auf das beste. Die 3. Auflage der Theoretischen Grundlagen hat gegenfiber der 2. an Umfang stark zugenommen. Es wurde nicht nut dem Fortschritt in den letzten 6 Jahren Rechnung getragen, sondern der Inhalt viel- fach durch Neuaufnahme ~ilterer Arbeiten auf eine breitere Grundlage gestellt. Sehr ver~indert wurde das Kapitel fiber Tautomerie, welches sich heute ohne den Begriff der Mesomerie nicht mehr darstellen lieB. Auch das Kapitel fiber den Verlauf chemischer Reaktionen erfuhr eine vollst~indige Umarbeitung. Man daft wohl annehmen, dab die Theorie der Poly- merisation im 2. Bande besprochen werden wird. Ein Abschnitt fiber Chelate und fferbindurigen mit Wasser- stoffbrficken wurde neu eingeffigt. W~ihrend noch vor wenigen Jahren das Problem der Walden'schen Umkehrung fiber eine einfache Beschreibung des Reaktionsverlaufes nicht hinausgelangen konnte, ist heute ein wesentlicher Fortschritt zu verzeichnen, der im 7. Kapitel gut zum Ausdruck kommt. Man wird das Erscheinen des 2. Bandes, das for Ende dieses Jahres angekfindigt wird, mit Spannung erwarten. W. Langenbeck (Dresden).

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Band 93 -] B f i c h e r b e s p r e c h u n g e n 253 Heft 2 (1940)3

Daxer , H., und F. Stel lwaag-Geisenheim, Aktivierung geringer Mengen yon Darmgiften dureh Zusiitze. (Anz. Sch~idlingskunde 16, 25, 1940.)

Der Wunsch war, dadurch an Gift bet der Insek- tent6tung zu sparen. Im Gegensatz z'ur Wirkung auf Pflanzen ist die auf Insekten nicht abh~ingig vom Grad der Wasserl6slichkeit der Kalkarsenate. Zus~tze yon Saponinen, sulfosaurem Natrium oder Peucedanin haben nur so geringe akrivierende Wirkung auf das Arsen, dab sie ffir die Praxis nicht in Betracht kommen.

R. E. Lg.

o) Filtrieren, Kliiren, Schldmmen, Staubbindung, Zerkleinern, Rauchfrage.

Kesper , J. F.-Dortmund, Ober eine neuzeitlich entwickeite Zerstiiuber-Troekenmasehine ftir die ehe- misehe Indus/tie. (Chem. Apparatur 26, 353, 1939.)

Diese Maschine yon Zahn & Co. dient ffir die ver- schledensten anorganischen und organischen Produkte der chemischen Industrie, wie Kunstdfinger, Seife, Gerbstoffe, BluL Latex. Man gewinnt direkt, ohne Vermahlung, ein feines Pulver. - - Die Trockenluft- zufuhr ist mehrfach unterteilt. Die Umlaufgeschwin- digkeit des Rotors liegt optimal bet 150 m/sec. Tempe- raturen lassen sich je nach Wunsch zwischen 40 und 4000 einstellen. Bet 2000 liegt die optimale W~irme- ausnfitzung bet 66 Proz; Die Typen leisten zwischen 50 und 2000 Ltr. Wasserverdampfung stfindlich.

Pr.

p) Histologische Technik, Hdrtung und Fdrbung mikroskopischer Prdparate.

G u i l l e r m o n d , A., und R. G a u t h e r e t , EinfluB des Pu auf die Vitalfiirbung der Hefe. (C. R. hebd. S6ances Acad. Sci. 208, 237, 1939.)

Bet p~ 5,6 beginnt eine Absorption des Neutralrot durch die Vakuole. Sie steigt bis p~ 7,4 an, um dann wieder zu fallen. R.E. Lg.

F r e y - W y s s l i n g , A.-Zfirich, Uber den Zellulose- nachweis durch Jod. (Verh.. Schweiz. naturf. Ges. 1939, 67.)

Bet einigen Meeresalgen f~rbt sich die Membran nicht mit Chlorzinkjod, obgleich es sichersteht, dab sie in der Hauptsache aus Zellulose besteht. Nach Quellung, z.B. in Schweizer ' s Reagens tritt da- gegen die Blauf~rbung ein. Vergleichende Versuche zeigen, dab eine gute Gitterausbildung der Zellulose ihre Reaktion verhindert. Ein yon vornherein be- stehender oder durch verschiedenartige Quellmittel herbeigeffihrter gest6rter Gitterzustand ermgglicht dagegen die Jodreaktion. R.E. Lg.

Weisschede l , E., und R. j u n g , Die anato- mische Auswertung und das Studium der sekundiiren Faserdegeneration nach lokalisierter subkortikaler AussehaltungdurchElektrokoagulation. (Z. Anat. 109, 374, 1939.)

Die Marchi-Reaktion beruht darauf, dab das mit K2Cr.,O7 fixierte Gewebe mit Os04 behandelt wird. Das normale Myelin der Nervenbahnen ffirbt sich gelbgrau, die degenerierten Markscheiden dagegen tiefschwarz. Es beruht dieses darauf, daft das K2Cr207 (oder KCIOa) die Reduktionsf~ihigkeit der unges~ittigten C-Verbindungen der normalen Lipoide aufhebt, nicht aber die der Fetts~iuren der degenerier- ten Markscheiden. Manche Fehlschlfige tier Methode sind auf Niehtbeachtung der Redox-Verh~iltnisse zurfickzuffihren. R.E. Lg.

q) Kunststo]le. M~ikelt, H.-Berlin-Zehlendorf, Ein neuer Kunst-

harzlagerwerkstoff und seine Anwendung be i Aehs- lagern. (Braunkohle 39, 351, 1940.)

Bet den meisten untersuchten Kunststoffen batten sich konstruktive Ab~inderungen des Lager- k6rpers notwendig gemacht, die aber nicht durch- geffihrt werden konnten. Ein Pregstoff arts 35 Proz. Harz und 65 Proz. Gewebeschnitzel war dutch die zu geringe Einheitlichkeit tier Struktur und .hoMn Ffillstoffgehalt ungeeignet. Bew~ihrt hat sich dagegen die Gleitmasse VW, die 80 Proz. Kunstharz entMlt. Der Rest besteht aus Asbestfasern und anderem Material. Die W~irmeableitung kann natfirlich nicht so rasch wie bet Metalt seth. Aber sie scheint auszu- reichen. R.E. Lg.

B / i c h e r b e s p r e c h u n g e n. Theoretische (irundlagen der organisehen Chemie.

Von Prof. Dr. Walter Hfickel-Breslau. 1. Band. 3. Auflage. XII, 616 Seiten, mit 26 Abbildungen. (Leipzig 1940, Akademische Verlagsgesellschaft m. b.H.) Preis brosch. RM 20.--, in Lw. geb. RM 21.80.

W. Hfickel 's Theoretische Grundlagen der orga- nischen Chemie, die jetzt in 3~ Auflage erscheinen, gelten mit Recht als ein Meisterwerk der allgemeinen organischen Chemie. Die kritische Art, mit der die Bedeutung und die Grenzen unserer theoretischen Vorstellungen abgewogen werden, sichern dem Werk seine bleibende Bedeutung. Es ist, wie es auch im Vorwort zum Ausdruck kommt, eine der Absichten des Verf., die Verbindung zwischen der klassischen organischen Chemie und den neueren elektronen- theoretischen Gesichtspunkten aufrecht zn erhalten. So komtnt es, dab in diesem 1. Band nur teilweise yon den neueren Theorien Gebrauch gemacht wird, w~ih- rend ihre eingehende Begrfindung dem 2. Band vor- behalten bleibt. Es ist sehr interessant, Hfickel 's Werk mit den kurz zuvor erschienenen ,,Neueren An- schauungen der organischen Chemie" von Eugen Mfiller zu vergleichen, die von einem ganz anderen Standpunkt aus abgefagt sind. Beide Werke erg~inzen sich auf das beste.

Die 3. Auflage der Theoretischen Grundlagen hat gegenfiber der 2. an Umfang stark zugenommen. Es wurde nicht nut dem Fortschritt in den letzten 6 Jahren Rechnung getragen, sondern der Inhalt viel- fach durch Neuaufnahme ~ilterer Arbeiten auf eine breitere Grundlage gestellt. Sehr ver~indert wurde das Kapitel fiber Tautomerie, welches sich heute ohne den Begriff der Mesomerie nicht mehr darstellen lieB. Auch das Kapitel fiber den Verlauf chemischer Reaktionen erfuhr eine vollst~indige Umarbeitung. Man daft wohl annehmen, dab die Theorie der Poly- merisation im 2. Bande besprochen werden wird. Ein Abschnitt fiber Chelate und fferbindurigen mit Wasser- stoffbrficken wurde neu eingeffigt. W~ihrend noch vor wenigen Jahren das Problem der Walden'schen Umkehrung fiber eine einfache Beschreibung des Reaktionsverlaufes nicht hinausgelangen konnte, ist heute ein wesentlicher Fortschritt zu verzeichnen, der im 7. Kapitel gut zum Ausdruck kommt. Man wird das Erscheinen des 2. Bandes, das for Ende dieses Jahres angekfindigt wird, mit Spannung erwarten.

W. Langenbeck (Dresden).

254 Biicherbesprechungen ]- Kolloid- �9 LZei~schrift:

Einffihrung i n die Optik. Von R. W. Pohl. VIII, 320 Seiten mit 564 Abbildungen im Text und auf einer Tafel, darunter 18 entlehnten. (Berlin 1940, Julius Springer.) Preis geb. RM 18.60.

Nunmehr liegt auch der Sch!uBband der Pohl- schen ,,Einffihrung in die Physik", die Einffihrung in die Optik, vor. Auch sie wird ffir den physikalischen Unterricht den richtunggebenden EinfluB gewinnen, wie ihn Pohl 's Elektrizit~itslehre besitzt. Gerade die Gebiete, die in anderen Lehrhfichern seit Jahren eine starre Form angenommen haben, z. B. die Interferenz und ihre Anwendungen, erscheinen in v611ig neuartiger Gestalt, belebt durch eine Ffille bisher gar nicht oder nur wenig bekannter Versuche, zu deren Durchffihrung keine plutokratischen Mittel ben6tigt werden. Aber nicht nur in den groBen Zfigen der Anlage des Werkes spfirt man die liebevolle Hand des Verf., auch inder Darstellung im kleinen ist sie tiberall ffihlbar, so z. B. in den Betrachtungen zur Schlierenmethode und der Behandlung krummer IAchtstrahlen. Weir fiber die Optik im engeren Sinne hinaus gehen die Ausffihrnn- gen fiber die quantenhafte Absorption und EmissiOn der Atome sowie die Betrachtungen zur wellenmecha- nischen Statistik. ,Jeder, der nut eines der bereits erschienenen Teile des Pohl'schen Werkes kennt, wird sich auch den vorliegenden SchluBband anschaffen,

H, Teichmann (Berlin/Dresden).

Investigations as to the absorption and accumu- lation of inorganic ions. Von Hendrik Lundegf i rdh - Stockholm, Inst. of Plant Physiol. 171 Seiten mit 36 Abbildungen. (Stockholm 1940, The Agricultural College of Sweden.) Ohne Preisangabe.

Wie in den bisherigen Fassungsversuehen (seit 1934) hat auch diesmal die Auffassung L u n d e g fir d h's yon der ,,aktiven Resorption" der Ionen durch die ~ Pflanzenwurzeln aus den N~ihrl6sungen des Bodens mancherlei Wandlungen erfahren. Die Grundeinstel- lung ist natfirlich geblieben: Einfache DiffusiOn kann hier nur eine untergeordnete Rolle spielen. Denn es erfolgt eine Aufnahme der Salze aus einer verdfinnte- ten L6sung in die Zellen, in denen ein h6herer osmo- fischer Druck herrscht. (Auf die Bedeutung des Partialdrucks geht er dabei kaum ein.) Geblieben ist die Vorstellung, dab die hierzu notwendige Energie ge- liefert wird yon der Oxydation der Glukose in der lebenden Zelle. Immer mehr wird der hierffir wirk- same (kleinere) Anteil der Gesamtatmung abgetrennt und als Wesen der sogenannten Anionenatmung zu erfassen versucht. Dieser Anteil wird jetzt wegen seiner Zyanidempfindlichkeit einer Eisenkatalyse zugeschrieben, w~ihrend der Hauptteil der Atmung der Wurzeln eine Mangankatalyse sei. Oxy.dation bedeute Elektronenabgabe, damit eine Verminderung der negativen Ladung der Protoplasmaoberfl~iche, welche (bei O2-Mangel ) die Anionenaufnahme elektrostatisch hindere. Man hat den Eindruck, dab auch hier noch eine weitere Kl~irung der Anschauungen abgewartet werden mfisse. Denn wenn es durch die Atmung schliel31ich zu einer positiven Aufladung der Membran kommen wfirde, dann wfirden sich die Verh/~ltnisse gerade umgekehrt haben, d. h. es wfirden nur Schwie- rigkeiten ffir die Deutung der Kationenaufnahme ent- stehen. Bei der negativen Ladung der Membran sieht hierffir L u n d e g a r d h so wenig Schwierigkeit, dab er den Gedanken an eine f6rdernde ,,Kationenatmung" ablehnt. Kationenaustausch genfige. AuBerdem spricht er davon, dab die Kationen yon den Anionen passiv mitgeschleppt wfirden.

Hinzugekommen sind neue Vorstellungen fiber den Aufbau der Protoplasmamembran. In der Haupt- sache soll sie aus nichtdissoziierten Molekfilen be- stehen, z.B. Fetten oder andern Estern, nieht aber aus Phosphatiden oder EiweiBen. Dissoziiert seien nur etwa 1 Proz. der Molekfile, und diese seien mosaik- artig verteilt. Trotz tier Minderzahl seien sie yon besonders groBer Bedeutung, da sie die Eingangspforte der Ionen darstellen. Sie ersetzen also gewissermaBen die Poren anderer Theorien, die L u n d e g a r d h leug- net, weft er die Membran als viskosflfissig annimmt. (Durchtritt gr6Berer Molekfile k6nne nur durch Uber- windung der Koh/isionskraft dieser Flfissigkeit erfol- gen.) Die Vorstellungen fiber den EinfluB der An- ionenatmung auf den Zustand tier Membran sind noch in Entwicklung. Es wird dabei auch die M6glichkeit der ~nderung des Hydratationsgrades erw~ihnt. Von den ~iuBeren Faktoren, welche sie ver~ndern k6nnen, wird der Antagonismus yon Ca und K erw~ihnt: Durch Ca-Entw~isserung, dadurch dichtere Packung. Da letztere auch die aktiven Orte des Mosaiks n~iher zusammenbringe, wird der Endzustand einer Dichtung (ira Gegensatz zur K-Wirkung) nicht ganz verst/indlich.

L u n d e g ~ r d h ffihrt eine ganze Reihe tells neuer Grenzfl~ichen als notwendig ffir seine Theorie an. Besonders w!chtig ist natfirlich die, in welcher sich der Redoxvorgang der Anionenatmung abspielt. Im ganzen ist er bemfiht, die Aufgabe mit physikalischen und chemischen Deutungen zu 16sen. Deshalb lehnt er den etwas an Vitalismus erinnernden Ausdruck ,,adenoide Resorption" ab, den O v e r t o n gepr~igt hatte, und den in den letzten Jahren Co l l ande r wieder aufgegriffen halle. Durch die Auseinander- setzungen mit diesem, mit O s t e r h o u t usw., lernt man aus dem Buch auch die Deutungsversuche der anderen Forscher und den Unterschied zwischen Pflanzen- wurzeln, groBen Algenzellen usw. kennen.

R. E. Liesegang (Frankfurt a.M.).

Die Kristalistrukturuntersuchung und ihre Auf- gaben in der Technik. Von Dozent Dr. Wilh. K lebe r - Bonn. 28 Seiten mit 12 Abbildungen. (Bonn 1940, Verlag Gebr. Scheur.) Preis geh. RM--.40.

In diesem Heft 21 der Bonner Kriegsvortr/ige wird ein leichtverst~indlicher Einblick in den Aufbau tier Kristallgitter gegeben. Ein Vergleich der ge- wickelten Anordnung der 6 C-Ringe im Diamanten und die nicht gewickelte ebene Anordnung derselben im Graphit, welch letztere ihn als Schmiermitte! brauchbar macht. Vergleich des Graphits mit dem leicht spaltbaren Glimmer. Ferner die fasrige Anord- nung im Asbest, die sich an der Oberfl~iche vom Metall- guB, bei den elektrischen Niederschl~igen und beim Ziehen yon Metallen aber auch beim Spinnen unter Zug hei Kunstseide wiederfindet. Zickzackketten beim behandelten Keratin als Ursache der Dauerwellen sind als Vorstufe der Wicklung aufzufassen.

R. E. Liesegang (Frankfurt a. M.).

Die Chemie des Pyrrols. Von Hans F i sche r und Hans Orfh. II. Band: Pyrrolfarbstoffe. 2. Hfilfte. Von Hans Fischer-Mfinchen und Adolf S t e r n - Detroit. IX, 478 Seiten mit 3Tafeln. (Leipzig 1940, Akademische Verlagsgesetlschaft m. b. H.) Preis brosch. RM 31.--, geb. RM 33.--.

Mit dem vorliegenden 2. Teil des 2. Bandes ist die ,,Chemie des Pyrrols" nunmehr abgeschlossen. Be- handelt die schon 1/~nger vorliegende I. H/~lfte des

Band 9~ -] Bficherbesprechungen 255 Heft 2 (1940)J

2. Bandes den Blutfarbstoff und seine Umwand- lungs- und Abbauprodukte, so befaBt sich der 2. Teil vorwiegend mit der Chemie des Blattgrfins und dessen Umwandlungs- und Abbauprodukten, Den breitesten Raum des Werkes nehmen die zu den drei Grund- systemen des Phorbins, Chlorins und Porphins gehOren- den Verbindungen ein, in die sich noch die Rhodine und Purpurine eingliedern. Ihnen folgt das Bakterio- chlorophyll und seine Abk6mmlinge. Der folgende Tell behandelt dann die Trennung, Identifizierung und die Reaktionen des Chlorophylls und seiner Ab- kSmmlinge, ein weiterer besonderer Abschnitt befaBt sich eingehend mit den optischen Eigenschaften dieser Verbindungen. Die zahlreichen Ansichten und Theo- rien fiber die Rolle des Chlorophylls beim Assimi- lationsprozeB, dessen letzte Geheimnisse noch der Entschleierung bedfirfen, werden in einem weiteren Abschnitt nebeneinander gestellt. Dann werden die biologischen Abbauprodukte des Chlorophylls bei h6heren und niederen Tiergattungen und der Abbau dutch Mikroorganismen behandelt, den SchluB bildet ein kurzer Abschnitt fiber Imidoporphyrine. Ein aus- ffihrliches Literaturverzeichnis und Register erleich- tern eine rasche Orientierung.

Das einzigartige Buch, das der Feder des besten Kenners und langj~ihrigen erfolgreichsten Bearbeiters di'eses schwierigen Gebietes entstamm% der mit seiner Schule wohl den weitaus fiberwiegenden Anteil zu dem vorliegenden Tatsachenmaterial selbst beigesteuert hat, bedarf wohl kaum noch einer hesonderen Emp- fehlung. Alle an der Pyrrolchemie interessierten Che- talker und Naturwissenschaftler werden diese wertvolle Sammlung des gesamten Materials w~irmstens be- grfigen. M. Bo~tius (Dresden).

Netz-, Dispergier- und Waschmittel. Bearbeifet unter Berficksichtigung der Patentliteratur yon Dr.- lng. Ft. Mfiller, Oberregierungsrat, und Dr.-lng. van der Wer th , Patentanwalt. 3. stark vermehrte Auflage. 682 Seiten. (Berlin 1939/40, Allgemeiner Industrieverlag Knorre di Co.) Preis in Leinen geb. RM 42.--.

Wenn eine Sammlung yon Patentschriften inner- halb weniger Jahre in 3. Auflage erscheinen kann, so zeigt dies, dab eine solche Sammlung ein bestehendes Bedfirfnis der Technik befriedigt; sie bedarf daher keiner weiteren Empfehlung mehr. Die beiden Verff. haben sich der sehr dankenswerten Aufgabe unter- zogen, alas in den Patentschriften der Kulturstaaten niedergelegte Wissen nach einheitlichen Gesichts- punkten zu ordnen, um so dem Benutzer einen zusam- menfassenden Uberblick zu geben. Die Verff. haben es sich versagf, selbst kritisch zu dem 8chrifftum 8tel- lung zu nehmen, sie haben sich vielmehr begnfigt, mit einem von ihnen entwickeiten Einteilungsprinzip, das hier kurz gekennzeichnet werden soll. Der Bespre- chung der Patentschriften auf dem Gebiete tier Her- stellung yon Sulfonierungsprodukten, welches Kapitel eingeteilt ist in die Sulfonierung von MineralSlen, aromatischen Verbindungen und Fetts~iuren und ihren Derivaten, folgt tier 2. Hauptabschnitt, der die schwefels~iuregruppenfreien Produkte umfaBt. Es sind hier besprochen die Karbons~iuren, S~iureamide und Ester, Aminos~iuren, quatern/~re Ammonium- verbindungen, Amine, Uretane und lmitazole, es folgen Ather und ~therartige Verbindungen, die orga- nischen Kondensationsprodukte, aus denen die harz-

artigen hervorgehoben sind, sowie schlieglich die Phosphors~iure und organischen Phosphorverbindun- gen. Den SchluB bildet eine Sammlung jener Patent- schriften, welche die Verwendung der in den beiden ersten Kapiteln in bezug auf ihre Herstellung beschrie- benen Produkte betreffen. J, Reitst0tter (Berlin).

KunstharzpreBstoffe und andere Kunststoffe. Eigenschaften, Verarbeitung und Anwendung, Von Walter Mehdorn. Zweite Auflage. XII, 300 Seiten mit 257 Abbildungen und 43 Zahlentafeln. (Berlin 1939, VDI-Verlag G. m. h. H.) Preis geb. RM 15.--, ffir VDI-Mitglieder RM 13.50.

Der Chemiker wird in der ffir den Ingenieur ge- schriebenen Monographie nicht viel Neues linden. Wenn sie trotzdem hier an dieser Stelle angezeigt wird, so geschieht dies vor allem aus dem Grunde, weft die Ingenieurarbeiten bei der Herstellung yon KunstharzpreBstoffen ausffihrlich geschildert sin(l, und es auch ffir den Chemiker wissenswerf ist, die Gesichtspunkte zu erkennen, nach welchen der Ingenieur den Rohstoff beurteilt.

Die neue Auflage des Buches, yon einem bekann- ten PreBstoff-Fachmann geschrieben, vermittelt dem Verarbeiter und Verbraucher yon Kunstharz-PreB- stoffen die notwendigen Kenntnisse fiber den Werk- stoff, die Oestaltung, die Herstellung und die Grenzen der Anwendung der verschiedenen Kunststoffe. Es wird besonders ffir jeden, der sich mit der Umstellung auf deutsche Werkstoffe zu befassen hat, ein wertvolles Hilfsmittel sein. J. ReitstOtter (Berlin).

Atlas der menschlichen und tierischen Haare. Von Med.-Rat Dr. reed. Th. Lochte-GSttingen. 306 Sei- ten mit 506 Abbildungen. (Leipzig 1938, Verlag yon Paul Schops.) Preis geb. RM 52.--.

Zun~ichst nur ganz im Hintergrund m6chte der Kolloidchemiker sich zu denen gesellen, ffir die dieses Werk mit den zahlreichen Mikroaufnahmen bestimmt ist: Zu den Zoologen, J~igern, Human-, Veterin~ir- und Gerichtsmedizinern, den Pelz- und Haarverarbeitern, die daraus grogen Nutzen ziehen kSnnen. Denn kol- loidchemisch l~iBt sich da vieles anpacken; auch dann, wenn die Dispersit~itstheorie der Haarf~irbung nicht die Bedeutung haben sollte, welche ihr ein Forscher erneut zugeschrieben hat. Beim Ringe!haar des Men- schen (vgl. Abb. 20a) ist einmal an eine periodische F~illung des Pigments gedacht worden. Bei einigen Tierhaaren (Abb. 140, 141, 145, 158, 203) dr~ingt sich dieser Gedanke noch stfirker auf. Kolloidchemisch sind ferner, erw~ihnenswert die Verz~ihnelungen der Oberfl~che, die sich beim ~ilterwerdenden Haar an- scheinend dutch Schrumpfungen entwickeln. Ver- gleichbar mit der rauhen menschlichen Haut (ira Sinne von R. J~iger) sind die dachziegelartig fiber- einander geschichteten Pakete yon abgestorbenen Zellen der Kutikula. Die verschiedenen Permeabili- tMsverh/iltnisse ffir Metallverbindungen und Farb- s to f fb i ldner - auch far die kfinstliche Pelzf~irbung werden erw~ihnt. Wie bei den Zellstoff- und Kunst- fasern ~iuBern sich auch bei den Haaren die Unter- schiede der runden und mehr bandartigen Formen. Eine Kolloidchemie der Haarpathologie mfiBte erst geschaffen werden.

R. E. Liesegang (Frankfurt a. M.).

256 Bticherbesprechungen [" Kolloid- kZeitschrift

Physiologisches Praktikum. Von Geh. Med.-Rat Prof. Dr. Emil A b d e r h a l d e n , Direktor des Physio- logischen Instituts der Universit~it Halle a .d .S . , 4., v511ig umgearbeitete Auflage. Teil II: Allgemein physiologisches Praktikum. XV, 160 Seiten, mit 176 Abbildungen. (Dresden und Leipzig 1940, Theodor Steinkopff.) PreiS kart. RM 7.--.

Von dem bew~ihrten A bde r h a I d e n'schen physio- logischen Praktikum ist nunmehr auch tier zweite allgemein-physiologische Teil in 4. Auflage erschienen. Wie der Verfasser einleitend betont, ging dem physio- logisch-chemischen Praktikum des Mediziners seit Jahren ein pflichtm~Biges chemisches Praktikum voraus, so dab im physiologisch-chemischen Prakti- kum eine gewisse Erfahrung des Studierenden im chemischen Experimentieren vorausgesetzt werden konnte. Merkwfirdigerweise fehlte bisher eine ent- sprechende praktisch-physikalische Vorbereitung der Studierenden, so dab diese an den allgemein-physio- logischen oder physikalisch-physiologischen Ubungen zumeist ohne jegliche Erfahrung im Umgang mit physikalischen Apparaturen, selbst einfacher Art, teilnahmen, ein Ubelstand, der wohl yon Seite der Lehrenden wie Lernenden in gleicher Weise empfun- den wurde. MuBte doch ein betr/~chtlicher Tell tier geringen, ffir die Anstellung tier physiologischen Ver- suche zur Verffigung stehenden Zeit zur Erl~uterung physikalischer Grundbegriffe verwendet werden. Erst im Jahre 1939 ist auch tier Besuch eines physikalischen Praktikums den Medizinern zur Pflicht gemacht und damit der Physik endlich eine ihrer Bedeutung ffir die theoretisehe und praktische Medizin entsprechende Stellung im Unterricht einger~iumt worden. Wir er- fahren aus der Einleitung des Abderha lden ' schen Praktikums, dab sein Verfasser in Halle bereits seit 1911 den Besuch eines physikalischen Praktikums als Voraussetzung ffir die Teilnahme an den allgemein- physiologischen Ubungen durchgeffihrt hatte. Abder - ha lden bem~ingelt irides mit Recht, dab zur Zeit wohl an den meisten Universit~iten den Medizinstudierenden die MSglichkeit fehlt, ein physikalisch-chemisches und insbesondere auch ein k o l l o i d c h e m i s e h e s Prakti- kum mitzumachen, obwohl diese Gebiete ffir den modernen Mediziner yon ganz besonderer Bedeutung seien. Dem Referenten sei der Hinweis gestattet, dab er diesem Ubelstand in den allgemein-physiologischen Ubungen seines eigenen Instituts wenigstens einiger- mafien dadurch zu begegnen sucht, dab er die grund- legenden Versuche der Kolloidchemie (Diffusion, Dia- lyse, Uitrafiltration, kolloide Ffillungen, T y n d a l l - Ph~inomen u. dgl.) zum grbgten Teil an biologischen Kolloiden ausffihren l~iBt.

Das fiberaus reichhaltige, mit zahlreiehen fiber- sichtlichen Abbildungen ausgestattete A b d e r h a l - den'sche Praktikum stellt mit roller Absicht den Menschen in den Mittelpunkt der Versuche, ,,nur da, woes nicht m6glich ist, unmittelbar an ihm Fest- stellungen bestimmter Art zu machen, ist alas Tier herangezogen". Soweit es sich dabei um operative Eingriffe handelt, ist der Warmblfiter vollkommen ausgeschaltet , da die Studierenden bei tier geringen, zur Verffigung stehenden Zeit sich unmBglich die ffir derartige Versuche erforderliehe Ubung aneignen k6nnten. Falls Versuche am Warmblfiter nicht seitens

des Lehrers unmittelbar demonstriert werden, werde man mit Vorteil yon kinematographischen Vorfah- rungen Gebrauch machen k6nnen. Der A b d e r h a l - den'sehe Standpunkt, dab der Studierende lieber ein- fache Versuche grfindlich ausfahren soll, anstatt sich in oberfl~ichlich-dilettantiseher Weise mit komplizier- ten Dingen abzugeben, ist didaktisch der einzig richtige. Nur so bekommt der Studierende Achtung vor den Schwierigkeiten aller experimentellen Arbeit, eine Erfahrung, welehe die notwendige Voraussetzung bildet far eine richtige Einsch/itzung forscherischer T~itigkeit. WOhlisch (Wfirzburg).

Verhandlungen der Deutschen Geselisehaft ffir Kreislaufforschung. XIII. Tagung. Hauptthema: Kreislauf und Atmung; Herausgegeben yon Prof. Dr. Eb. Koch-GieBen und Nauheim. XXXII, 182 Seiten, mit 70 Abbildungen. (Dresden und Leipzig 1940, Theodor Steinkopff.) Preis kart. RM 10.--.

Schon der einleitende Vortrag vor/ R. Wagner (Innsbruck) ffihrt in Grenzfl~ichenfragen ein : Der Gas- austausch zwischen Blut und Luft in tier Lunge ist ein rein physikaliseher Vorgang. O 3 und CO s diffun- dieren je nach ihrem Partialdruck. Die Lunge ist weder ein Resorptionsorgan noch eine Drfise. Vielfach herrscht eine falsche Vorstellung yon der ,,respira- torischen Oberfl~che". Sie ist nicht die gesamte innere Oberfl~che der Lunge, sondern nur die Bertihrungs- fl~iche zwischen Blut und Luft. Die Ausffihrungen darfiber, wie die Vorg~inge geregelt und gest0rt sein k6nnen, schlieBen rnit dem Satz, der auch in unserer Wissenschaft seine Bedeutung hat: ,,Eine Kette ist nie stfirker als ihr schwfichstes Glied." - - Die Gemein- schaftsregelung yon Atmung und Kreislauf ist, wie Eb. Koch ausfahrt, auch durch Chemorezeptoren ge- steuert.

Eine yon L. Brauer-Wiesbaden beschriebene Methode, die Arbeifsf~ihigkeit eines Menschen objektiv zu bestimmen, wird yon W. Re ichmann-Bochum bei Staublungenkranken angewandt.

R. E. Liesegang (Frankfurt a. M.).

Pharmakognosie. I. Teil. Von Dr. A. Mosig. (Die Lehrapotheke, Bd. 3. Herausgegeben yon Prof. Dr. K.H. Bauer.) VIII, 67 Seiten, mit 1 Tafel. (Dresden und Leipzig 1940, Theodor Steinkopff.) Preis kart. RM 3.50.

Die ,,trocken" erscheinende Pharmakognosie dem jungen, angehenden Pharmazeuten verst~ndlich und interessant zu maehen, ist ein nicht leichtes Unter- fangen, besonders wenn man sich aus p~idagogischen Grfinden fast ausschlieBlich auf rein anatomische Dinge besehr/inken mug.

Der Verfasser der Pharmakognosie in der Samm- lung der Lehrapotheke hat diese Aufgabe voll erffillt. Nach einem allgemeinen Artikel fiber den erzieheri- schen Wert der naturwissenschaftlichen Beobachtung wird auf die praktische Bedeutung der Drogenkunde hingewiesen und daran anschlieBend eine Ubersicht fiber die wichtigsten Methoden zur Untersuchung und Wertbestimmung der Drogen gegeben. Tabellen, in denen stichwortartig die anatomischen Merkmale und die chemischen Nachweisreaktionen tier wichtigsten Drogen aufgeffihrt sind, machen das kleine Btichlein zu einem wertvollen Leitfaden ffir den Praktikanten.

H. Wojahn (Kiel).

Verantwortlicher Schrlftleiter: Prof. D r . W o . Ostwald in L e i p z i g .

Ffir die Anzeigen verantwortlich: Rudolf J~nig, Dresden-Bl . Verlag yon Theodor Stelnkopff, Dresden und Lelpzig~ Buchdruckerel Albert Hille, Dresden-N. - - P I . 4.