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Baden-Württemberg BUNDmagazin  4-2014 BUND  Landesverband Baden-Württemberg www.bund-bawue.de Editorial Einiges vorgenommen | 2 | Intern Neu in der Geschäftsstelle | 2 | Aktuell Neues Naturschutzgesetz | 3 | BUND-Meldungen | 4 | Nachruf Michael Spielmann | 5 | Aktiv Nachhaltig mobil | 6 | Naturschutz BUND-Projekte über- zeugen | 8 – 9 | Jugend Schmetterlingsschutz im Kinder- garten, Manfred-Mistkäfer-Tipp | 10 | 30 Jahre BUNDjugend, Sommer- akademie | 11 | Regionen Naturnaher Hochwasserschutz, Giftmülldeponie Grenzach-Wyhlen, Regionalmeldungen | 12 – 13 | Aktiv BUND Vordere Höri, Momo-Stiftung fördert, Aktive geehrt | 14 – 15 | Termine Naturschutztage 2015, MV’s | 16 | Inhalt Was bringt das neue Naturschutzgesetz? Die Landesregierung arbeitet seit geraumer Zeit an einem neuen Naturschutzgesetz für Baden-Württemberg. Der BUND diskutiert wichtige Eckpunkte mit dem Ministerium Ländlicher Raum, den Landtagsabgeordneten und den anderen Naturschutzverbänden. Insbesondere die Infrastrukturplanung und die Landnutzungs- praxis müssen naturverträglicher werden, um eine Trendwende bei der biologischen Vielfalt zu bewirken. Hier könnte ein neues Naturschutzgesetz Maßstäbe setzen und den richtigen Rahmen für die Umsetzung der Naturschutzstrategie des Landes schaffen. Forsetzung Seite 3

BUNDmagazin BaWü 4/2014: Besser mobil

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BUNDmagazin des BUND Landesverband Baden-Württemberg.

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Baden-WürttembergBUNDmagazin 4-2014

BUND Landesverband Baden-Württembergwww.bund-bawue.de

Editorial Einiges vorgenommen | 2 | Intern Neu in der Geschäftsstelle | 2 |

Aktuell Neues Naturschutzgesetz | 3 | BUND-Meldungen | 4 |

Nachruf Michael Spielmann | 5 | Aktiv Nachhaltig mobil | 6 | Naturschutz BUND-Projekte über- zeugen | 8 – 9 |Jugend Schmetterlingsschutz im Kinder-garten, Manfred-Mistkäfer-Tipp | 10 | 30 Jahre BUNDjugend, Sommer- akademie | 11 | Regionen Naturnaher Hochwasserschutz, Giftmülldeponie Grenzach-Wyhlen, Regionalmeldungen | 12 – 13 | Aktiv BUND Vordere Höri, Momo-Stiftung fördert, Aktive geehrt | 14 – 15 |Termine Naturschutztage 2015, MV’s | 16 |

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ltWas bringt das neue Naturschutzgesetz? Die Landesregierung arbeitet seit geraumer Zeit an einem neuen Naturschutzgesetz für Baden-Württemberg. Der BUND diskutiert wichtige Eckpunkte mit dem Ministerium Ländlicher Raum, den Landtagsabgeordneten und den anderen Naturschutzverbänden. Insbesondere die Infrastrukturplanung und die Landnutzungs-praxis müssen naturverträglicher werden, um eine Trendwende bei der biologischen Vielfalt zu bewirken. Hier könnte ein neues Naturschutzgesetz Maßstäbe setzen und den richtigen Rahmen für die Umsetzung der Naturschutzstrategie des Landes schaffen. Forsetzung Seite 3

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Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) sieht sie als gute Möglichkeit, sich für Natur- und Umweltschutz einzu-setzen und gleichzeitig etwas Neues zu lernen. Sie möchte möglichst viele Einblicke in die vielfältigen Arbeitsbereiche des BUND erhalten und Erfahrungen sammeln. In der Landesgeschäftsstelle unterstützt sie den Bereich Umweltbildung und Verwaltung.

Die 18-jährige Julia Ellerbrock aus Stuttgart kann für das Freiwillige Ökologische Jahr beim BUND in ihrer Heimatstadt bleiben. Schon während der Schul-zeit interessierte sie sich besonders für Umwelt- und Naturschutzthemen. Genauso hat es ihr die Welt der Medien angetan. Daher ist die FÖJ-Stelle in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit perfekt auf sie zuge-schnitten. Sie freut sich darauf, neue Leute kennenzu-lernen und ihren Teil zum Schutz von Natur und Umwelt beizutragen. Für die Zeit nach dem FÖJ hat sie noch keine genauen Pläne. Doch es soll etwas mit Medien zu tun haben, so viel steht fest.

Liebe Leserinnen und Leser, der BUND Baden-Württemberg hat sich einiges vor-genommen. In Münsingen startete ein ehrgeiziges Vorhaben, das Projekt »Energieeffizienzregion Bio-sphärengebiet Schwäbische Alb«. Innerhalb von drei Jahren soll in der gesamten Fläche die Energieeffi- zienz nachweislich gesteigert werden. Im Auftrag der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg wollen wir gemeinsam mit den Menschen vor Ort dafür sor-gen, dass dieser Plan aufgeht. Wir sind überzeugt, in drei Jahren eine Erfolgsstory berichten zu können.

»Nachhaltig mobil in Baden-Württemberg« ist ebenfalls ein ambitioniertes Projekt, das der BUND mithilfe der Landesstiftung auf den Weg bringt. Es be-trifft eine zentrale Standortfrage im von der Autoin-dustrie geprägten Land. Eine nachhaltige Entwicklung im Verkehrsbereich wird nicht allein über technolo-gischen Fortschritt zu erreichen sein, sondern muss viel grundsätzlicher angedacht werden. Unser Ziel ist, einen gesellschaftlichen Diskurs anzustoßen und zu-gleich zur Versachlichung und Konkretisierung des Themas beizutragen. Schritt eins ist die Fertigstellung einer Vorstudie als Basis konkreter Mobilitätsszena- rien bis zum Jahr 2050.

Der BUND treibt seit Jahren den Biotopverbund – nicht nur in Baden-Württemberg – voran. Gefährdete Tierarten wie zum Beispiel die Wildkatze brauchen vernetzte Lebensräume, um sich weiter ausbreiten zu können. Mit der anstehenden Novelle des Landes-

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Angelika Zinnecker arbeitet seit Mitte Juli 2014 als neue Sekretärin in der Landesgeschäftsstelle. Dank des netten Teams hat sie sich schnell eingelebt und schätzt die abwechslungsreiche Tätigkeit. Beim BUND fühlt sie sich am richtigen Platz, um ihren Beitrag zum Erhalt einer lebenswerten Zukunft leisten zu können.

Izabela Balazi wohnt in Leonberg und hat dieses Jahr ihr Abitur gemacht. Bevor es ans Studieren geht, will sie sich ein Jahr lang ökologisch engagieren. Das

Neu in der Landesgeschäftsstelle

naturschutzgesetzes hat jetzt der Landtag in Stuttgart die Chance, ein wegweisendes, modernes Gesetz zu schaffen, das dieses Projekt wirksam fördert. Wir be-gleiten die Gesetzesnovelle sehr kritisch. Wenn nötig werden wir die Politik mit aller sachlichen Vehemenz dazu auffordern, ihre Verantwortung in Sachen Natur-schutz einzulösen.

Zu den großen Stärken des BUND gehört seine Naturschutzarbeit. Das bestätigte eine gelungene Jubi-läumsaktion von Alnatura. Das Naturkostunterneh-men wollte anlässlich seines 30-jährigen Bestehens be- sonders gute Projekte unterstützen. Die Bewertung überließ es seiner Kundschaft. Projekte aus neun Bun-desländern standen zur Wahl, gleich zehn Projekte aus unserem Land wurden ausgewählt. Diese Anerken-nung zeugt von der großen Qualität der Arbeit unserer Aktiven vor Ort, auf die ich sehr stolz bin. Wildkatze, Steinkauz, Gelbbauchunke und viele andere Arten wer- den sich über die Schutzmaßnahmen freuen, für die nun weitere finanzielle Mittel zur Verfügung stehen.

Mit den besten Wünschen für eine gesunde und er-holsame Winterzeit,

Ihre

Dr. Brigitte Dahlbender Vorsitzende des BUND Baden-Württemberg

Angelika Zinnecker, Izabela Balazi, Julia Ellerbrock (v.l.n.r.) G

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landwirtschaftlichen Betrieben durchzusetzen. Hilf-reich wäre eine Verbesserung der Rechtslage, also die Klassifizierung als besonders geschützter Biotop ana-log zu den Magerrasen. Das Gleiche gilt für Streuobst-bestände, die vielfach von Bau- und Gewerbegebieten bedroht sind. Mit dem neuen Naturschutzgesetz gibt es die Chance, per definitionem für mehr rechtliche Klarheit und besseren Schutz zu sorgen.

Dass Bäume außerhalb des Waldes allgemein schlecht geschützt sind und immer weniger werden, prangern Naturschutzaktive seit Jahren an. Der Stadt-baum, der dem Parkplatz weichen muss, die land-schaftsprägende Allee, die einem überzogenen Ver-kehrssicherheitsdenken geopfert wird: Die Landes- regierung sollte hier aktiv werden. Sonst bleibt es Ge-meinden und Städten überlassen, Bäume per Baum-schutzsatzung oder -verordnung unter Schutz zu stel-len. Bisher macht nur eine Minderheit der Kommu- nen in Baden-Württemberg von dieser Möglichkeit Gebrauch, manche schaffen ihre Satzungen sogar ab.

Schutz unzerschnittener Landschaftsteile: Der BUND fordert Netto-NullUnzerschnittene, verkehrsarme Landschaftsräume sind für Tierarten mit großen Raumansprüchen und für das menschliche Erholungsbedürfnis von hohem Rang. In Baden-Württemberg gibt es noch rund 20 solcher Räume (UZVR), vor allem im Schwarzwald und im Tauberland. Zu ihrem Schutz schlägt der BUND eine Erweiterung der aktuellen gesetzlichen Regelung vor. So sollen nicht vermeidbare Infrastruk-turprojekte durch Entsiegelung im selben betroffenen Raum kompensiert werden. Ziel ist, dass zumindest in den UZVR die Vision von der »Netto-Null« beim Flächenverbrauch zur Pflicht wird.

Sobald der Kabinettsentwurf zum Landesnatur-schutzgesetz veröffentlicht wird, wird der BUND die neuralgischen Punkte deutlich benennen und darauf drängen, die Schwachstellen nachzubessern.Christine Fabricius, Naturschutzreferentin beimBUND Baden-Württemberg

Fortsetzung Seite 1Was bringt das neue Naturschutzgesetz?

Zum 1. März 2010 trat das neue Bundesnaturschutz-gesetz in Kraft. Anders als sein Vorgänger von 1976 bil-det es nicht mehr nur einen Rahmen für die Landes-gesetze, sondern regelt viele Dinge abschließend. Dennoch bleiben auch auf Landesebene etliche wich-tige Gestaltungsspielräume für eine fortschrittliche und wirksame Naturschutzpolitik. Die muss die Lan-desregierung nutzen und ein Naturschutzgesetz vorle-gen, das diesen Namen verdient.

Anbauverbot für gentechnisch veränderte Organismen (GVO) bei SchutzgebietenEin Anbauverbot für gentechnisch veränderte Orga-nismen hat das Ministerium für den ländlichen Raum (MLR) bereits im Mai erlassen. Es gilt für Naturschutz-gebiete und die Kern- und Pflegezonen von Biosphä-rengebieten sowie jeweils einen Umkreis von drei Kilometern um diese Gebiete herum. Für Freiset-zungen in und um Natura 2000-Gebieten wird eine strenge Verträglichkeitsprüfung vorgeschrieben, die einem Verbot gleichkommt. Das ist schon jetzt ein tol-ler Erfolg für unsere BUND-Kampagne »dageGen!«. Nun muss das Anbauverbot auch im Naturschutz- gesetz verankert werden. Damit wäre Baden-Würt-temberg fast vollständig vor GVO-Anbau geschützt.

Landnutzung muss naturverträglicher werden In Naturschutzkreisen ist es Konsens, dass die indus-trialisierte Landwirtschaft Hauptmotor für das Arten-sterben in unseren Breiten ist. Seit Jahrzehnten gibt es daher die Forderung nach verpflichtenden gesetz-lichen Vorschriften für eine »gute fachliche Praxis«. Damit könnten die schlimmsten Folgen von Überdün-gung, Pestizideinsatz und Monotonisierung auf Acker- und Grünland verhindert werden. Die Naturschutz-verbände haben sich dazu klar positioniert. Neben einem dauerhaften Grünlandumbruchsverbot verlan-gen sie, zehn Prozent der landwirtschaftlichen Flä-chen als ökologische Vorrangflächen auszuweisen. Zu den Forderungen gehören auch die Begrenzung des Viehbesatzes, eine dreigliedrige Fruchtfolge im Acker-bau, die eingeschränkte Nutzung nichtheimischer Baumarten im Wald sowie eine Genehmigungspflicht für Fischbesatz in Gewässern. Ohne solche Rege-lungen bleibt der Naturschutz der Reparaturbetrieb, der er immer war. Es wird spannend, ob die Landes-regierung den Mut hat, sich dem zu erwartenden Zorn der Landnutzerlobby auszusetzen.

Besserer Schutz für Wiesen und BäumeIn überwiegend beklagenswertem Zustand sind die FFH-Mähwiesen: Jahrelange Silagenutzung macht aus artenreichen Wiesen Einheitsrasen. Eigentlich dürf- te das nicht sein, doch die Naturschutzverwaltung schafft es nicht, die Erhaltungspflicht gegenüber den

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Manch eine Allee fiel schon überzogenem Sicherheitsdenken zum Opfer

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Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb soll zur Modellregion in Sachen Energieeffizienz werden. Um kon-krete Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz zu initiieren, hat der BUND-Baden-Württemberg Matthias Gienandt als neuen Mitar-beiter eingestellt. Er wird als Pro-jektleiter Energieeffizienz im Biosphärengebiet Schwäbische Alb� in Münsingen, in unmittelbarer

Nähe der Biosphärengebietsver-waltung seine Arbeit aufnehmen.

Der vom Land Baden-Württem-berg geförderte Aktionsplan Ener-gieeffizienzregion Biosphärengebiet Schwäbische Alb ist auf drei Jahre ausgelegt. Gienandts Aufgabe ist es, den Aktionsplan in Zusammen- arbeit mit den Akteuren in der Region mit Leben zu erfüllen und Maßnahmen auf den Weg zu brin-

gen, die dann auf andere Regionen übertragen werden können.

Matthias Gienandt, 32, hat in Trier Geografie studiert. Er war als Landschaftsplaner und anschlie-ßend bei der Energieagentur Rhein-land-Pfalz als Regionalreferent tätig. Er freut sich auf seine neue Tätigkeit und die Zusammenarbeit mit den KollegInnen beim BUND.www.energieeffizienzregion-alb.de

Die Naturschutzstrategie ist ein zentrales Instrument des Landes, um den Biodiversitätsverlust in Baden-Württemberg zu stoppen. Ein Jahr nach ihrer Verabschiedung hat das Ministerium Ländlicher Raum und Verbraucherschutz (MLR) das Dokument auch in ge-druckter Form herausgegeben. So kann man Schwarz auf Weiß nachlesen, was sich die Landes-regierung im Naturschutz vorge-nommen hat – auf Landesebene wie auch in der Umsetzung von Natur-schutzzielen vor Ort.

Die grün-rote Landesregierung erhöht überdies planmäßig die Finanzmittel für den Naturschutz und fördert die Landschaftser- haltungsverbände. Allerdings gibt es nach wie vor nicht genug Perso-nal in der Naturschutzverwaltung, um die gesetzlichen Vorgaben und die Aufgabenstellungen der Natur-schutzstrategie umzusetzen.

Der BUND hat die Naturschutz- strategie von Anfang an begleitet und in den vorbereitenden Arbeitsgruppen mitgearbeitet. Im Jahr 2010 hat die Landesdele-giertenversammlung sogar eine

Initiativen für die Energieeffizienzregion

Resolution dazu verabschiedet. Nun wird der BUND auch darauf achten, dass die Umsetzung voran-kommt: unter anderem im Fach-ausschuss für Naturschutzfragen der Landesregierung, der die Umsetzungsplanungen und den Vollzug kontrolliert.Die Naturschutzstrategie in Kurz- und Langfassung sowie die aktuellen Umsetzungsschwer-punkte gibt es zum Herunterladen: http://kurzlink.de/naturschutz- strategie oder zum Bestellen: www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/70350/

Naturschutzstrategie umsetzen

Beim Qualitätszeichen Baden-Württemberg wird ab 1.1.2015 der Standard »ohne Gentechnik« nur eingeschränkt verbindlich werden. Er soll nur für Honig, Lammfleisch, Eier, Geflügel und Fisch gelten. Das hat der Landtagsausschuss für den Ländlichen Raum im Sommer be-schlossen. Für Milch, Schweine- und Rindfleisch gilt dagegen eine Übergangsfrist bis spätestens 31.12.2017. In einer vorherge-henden Anhörung hatten lediglich die Bauernverbände eine Umset-zung zum Januar kommenden Jah-res skeptisch beurteilt.

In Deutschland findet zwar seit 2009 kein Anbau und seit 2013 auch keine Freisetzung genveränderter Pflanzen mehr statt. Trotzdem ist

Landtagsausschuss rudert beim Qualitätszeichen BaWü zurück

Deutschland nicht gentechnikfrei: Jahr für Jahr werden große Mengen an genveränderten Futtermitteln importiert.

Im November 2011 hatte das Ministerium für den Ländlichen Raum noch angekündigt, das Qua-

litätszeichen solle ab 1. 1. 2015 Gen-technikfreiheit für Fleisch, Milch und Eier und damit auch für das Futter garantieren. Damit sollte eine Regelung des Koalitionsvertrages umgesetzt werden, die einer alten Forderung des BUND entspricht.

Mit dem Vorgehen des Landtags-ausschusses lässt sich kein Ver- trauen in das Qualitätszeichen her- stellen, meint die BUND-Landes- vorsitzende Dr. Brigitte Dahlben-der. Sie forderte Landwirtschafts-minister Bonde auf, den Standard wie versprochen ab 2015 einzufüh-ren. Die Formulierung »schnellst-möglich«, mit der der Ausschuss die überlange Übergangsfrist gar-niert hat, gebe ihm die Möglich- keit dazu.

Aktuell informieren und mitdiskutieren www. facebook.com/BUNDbawue

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Michael Spielmann war ein Geschenk für die Um-weltbewegung, er war in vielen Organisationen

(BUND Thüringen, BUND Baden-Württemberg, Natur- stiftung David, Sielmann-Stiftung, Deutsche Umwelt-hilfe) haupt- oder ehrenamtlich aktiv und hat auf allen Ebenen und in allen Funktionen unsere Arbeit sehr bereichert. Ihn kennzeichneten ein scharfer Verstand und ein großes politisches Gespür. Er hatte die Fähig-keit, Strategien zu entwickeln und umzusetzen.

Von 2001 bis 2008 war er Landesgeschäftsführer des BUND in Stuttgart. Er hat unsere Landesgeschäfts-stelle in der Zeit nach Freiburg aufgebaut und den BUND Baden-Württemberg ganz wesentlich zu einem politisch schlagkräftigen Umweltverband weiterent-wickelt und profiliert. Ohne sein Wirken ist der heu-tige BUND Baden-Württemberg nicht denkbar. Wir haben ihm viel zu verdanken.

Michael Spielmann war ein Kämpfer und Visionär für die Energiewende. So entwarf er die Idee einer flä-chenhaften Umsetzung von Maßnahmen zum Klima-schutz. Die Bioenergieregion – später Klimaschutz- region – Biosphärengebiet Schwäbische Alb geht auf seine Initiative zurück. Ein Vermächtnis, das bleibt. Denn heute setzt der BUND Baden-Württemberg das weiterentwickelte Projekt als »Energieeffizienzregion Biosphärengebiet Schwäbische Alb« um.

Sein Herz schlug für den Naturschutz. Sein poli-tischer Kampf galt dem Umweltschutz. In seiner Zeit als Landesgeschäftsführer des BUND in Thüringen hatte er wesentlichen Anteil an der Entstehung des Nationalparks Hainich. Er nutzte die juristische Ausei-nandersetzung um das Pumpspeicherwerk Goldisthal zu einem mutigen Vergleich und machte damit die Gründung der Naturstiftung David möglich. In Baden-Württemberg entwickelte er unser Engagement für die Wildkatze und legte den Grundstein für all unsere

Kämpfer und Visionär – Erinnerung an Michael Spielmann

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Unser ehemaliger Landesgeschäftsführer Michael Spielmann ist am 26. August gestorben. Mit großer Würde und bewundernswerter Kraft hatte er seine Erkrankung angenommen. Sein früher Tod hat eine große Lücke in den Reihen herausragender Persönlichkeiten im BUND und in der Umweltbewegung gerissen.

Aktivitäten zur Umsetzung des Bio-topverbunds.

Michael Spielmann beeindruckte durch seinen Humor, seinen treff-sicheren Sarkasmus und seine be-gnadete Rhetorik. Er war ein groß-artiger Redner, der die Fähigkeit be- saß, Sprachbilder zu kreieren, um schwierige Sachverhalte zu verdeut-lichen und die Zuhörer aufzurüt-teln. Die Moderation von Veranstaltungen wie unserer Naturschutztage oder das Programm unserer Öko-messen bereicherte er mit seinem Witz und seiner Schlagfertigkeit.

Als ausgesprochen neugieriger und visionärer Mensch dachte er gerne in die Zukunft. In seinem Interview für unsere Festbroschüre »50 Jahre BUND Baden-Württemberg« sagte er zum Naturschutz: »Naturschutz hat kein klares Leitbild. Was will er eigentlich? Da jeden Baum wachsen lassen und dort Bäume wegschlagen, um Trockenrasengebiete zu schützen? Welche Tier- und Pflanzenart gibt den Takt an? Naturschützer stehen vor objektiven Problemen oder haben mit Widersprüchen zu kämpfen. Und das merken unsere Gegner sofort. Es ist keine moralische Frage, kein einheitliches Leitbild zu haben, aber es eröffnet eine Flanke.«

Michael Spielmann setzte sich dafür ein, diese Flanke zu schließen, sowohl durch große Projekte wie durch die Befeuerung strategischer Debatten. Daran werden wir weiterarbeiten. Gerade in der Auseinan-dersetzung um erneuerbare Energien, speziell der Konflikte um Windkraft und Naturschutz, wird deut-lich, wie wichtig das ist. Wir werden Michael ehren und in bester Erinnerung behalten. Brigitte Dahlbender, BUND-Landesvorsitzende

Michael Spiel-mann war uner-müdlich und an vielen Schau-plätzen für die Umwelt aktiv.

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Nachhaltig mobil in Baden-Württemberg

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»Wir wollen unser Land zu einer Pionierregion der nachhaltigen Mobilität machen«. Mit dieser Fest- legung in der Koalitionsvereinbarung hat die Landes-regierung ein zentrales langjähriges Anliegen des BUND aufgegriffen. Nun geht es an die Umsetzung. Ein Baustein ist das vom Land verabschiedete Ziel-konzept zum Nahverkehr auf der Schiene. Zugleich wollen wir dem gesellschaftlichen Diskurs über lang-fristige, visionär angelegte Zukunftsbilder neue Im-pulse geben. Zu diesem Zweck hat der BUND ge-meinsam mit der Baden-Württemberg-Stiftung eine Vorstudie für ein nachhaltig mobiles Baden-Württem-berg auf den Weg gebracht.

Landesoffensive für den Nahverkehr auf der SchieneDie Bahn soll eine attraktive Alternative zum Auto werden. Im Sommer hat daher das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur ein »Zielkonzept 2025 für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV)« vorgelegt. Bis 2025 sollen danach doppelt so viele Fahrgäste in Nahverkehrszügen unterwegs sein wie heute. Der BUND lobt das Konzept, denn es setzt vorbildliche

Maßstäbe für flächendeckend vernetzte und kun- denorientierte Angebote. Kernstück ist ein landes-weiter integraler Taktfahrplan mit einem Stundentakt vom frühen Morgen bis in den späten Abend. Darüber hinaus soll ein zusätzliches Netz an stündlich ver- kehrenden Expresszügen die Oberzentren in den Verdichtungsräumen und den ländlichen Regionen verbinden.

Nachbesserungsbedarf gibt es bei der konkreten Umsetzung des Zielkonzepts. So werden die einge-planten Haushaltsmittel wohl kaum ausreichen, um die angestrebten Maßnahmen zu verwirklichen. Ein weiterer Wermutstropfen: Das Zielkonzept beinhaltet keine Aussagen zum Ausbau der Infrastruktur oder zur Elektrifizierung von Strecken. Auch hier muss das Land nacharbeiten. Denn eine Taktverdichtung schei-tert heute – vor allem auf den eingleisigen Strecken in den ländlichen Regionen – an Engpässen im Schie-

nennetz, fehlenden Überholgleisen oder unzurei-chender Signaltechnik. Die Verkehrsverlagerung auf die Schiene kann nur wirksam werden, wenn man auf kapazitätssteigernde Aus- und Neubaumaßnahmen im Straßennetz verzichtet. Also ist auch der Straßen-bau auf den Prüfstand zu stellen.

Neue Studie »Mobiles Baden-Württemberg« Auf Anregung des BUND-Landesverbandes hat der Aufsichtsrat der Baden-Württemberg-Stiftung eine Vorstudie für das Projekt »Mobiles Baden-Württem-berg« in Auftrag gegeben. Sie soll Zukunftsperspek-tiven einer nachhaltigen Mobilität ausloten.

Dem Themenfeld Mobilität und Verkehr kommt für Baden-Württemberg – auch als Wirtschaftsstandort –eine zentrale Bedeutung zu. So besteht das Interesse des BUND wie auch der BW-Stiftung darin, Perspek-tiven einer nachhaltigen Entwicklung für den Süd- westen zu erarbeiten und mit den relevanten Akteuren im Dialog zu erörtern. Wie könnte zukünftige Mobili-tät aussehen, die nachhaltig, klimafreundlich und um-weltverträglich ist, die soziale Verwerfungen vermeidet und ein gutes Leben in Baden-Württemberg ermög-licht? Wie kann im Hinblick auf unsere Mobilität Zukunftsfähigkeit hergestellt werden, das heißt ein Wohlstand, der nicht auf Substanzverzehr angewiesen ist und global eine faire Nutzung knapper Ressourcen gewährleistet? Und welchen Stellenwert hat in diesem Rahmen dann die Autoindustrie im Land?

Das IFEU–Institut in Heidelberg und das Wupper-tal-Institut wurden im August mit der Vorstudie beauf-tragt. Auf Grundlage dieser Vorstudie wird der Auf-sichtsrat im kommenden Jahr über die Fortführung der Studie beraten. Ziel ist die Entwicklung möglicher »Mobilitätszenarien« bis 2050, wobei die Untersuchung alle Facetten der Mobilität in den Blick nehmen soll. Klaus-Peter Gussfeld, BUND-Verkehrsreferent Jobst Kraus, BUND-Nachhaltigkeitsbeauftragter

»Mit der Mobili-tätsstudie treten Baden-Württem-berg-Stiftung und BUND gemein-sam in die Fuß-stapfen der viel-beachteten Studie ›Zukunftsfähiges Deutschland‹«, Dr. Brigitte Dahl-bender, BUND-Landesvorsitzende

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Sparkassen. Gut für Baden-Württemberg.

Die Sparkassen in Baden-Württemberg bringen die Energiewende maßgeb-lich voran. Wir stehen zu unserer gesellschaftlichen Verantwortung und fördern nachhaltige Projekte in den Städten und Gemeinden mit besonderem Engagement und fairen Finanzierungen. Zum Beispiel einen Kindergarten, der seinen Energie-bedarf fast ausschließlich mit Sonnenstrom deckt. Das ist schon heute gut für die Gemeinden und die Menschen – und morgen gut für die Zukunft unserer Kinder.www.gut-fuer-bw.de

Gutes Geld – gutes Gewissen.

Unsere Förderung vonerneuerbaren Energien.

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Bei Rückfragen zu der vorliegenden Datei wenden Sie sich bitte an:Sparkassenverband Baden-WürttembergFranz-Josef Assmann | +49 711 127-71527 | [email protected]

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Abenteuer Moor am Neckar-UrsprungDas Schwenninger Moos ist eines der größten Moore in Baden-Württemberg. Der Neckar entspringt dort. In diesem Jahr hat das Naturschutzgebiet »Schwen-ninger Moos« einen besonderen Geburtstag – es be-steht seit nunmehr 75 Jahren. Dass es zu früherem Glanz zurückgefunden hat, ist entscheidend dem BUND zu verdanken. Unter der Regie von Claus Ding, Geschäftsführer des dortigen BUND-Regional-

Das Naturkost-Unternehmen Alnatura feiert in diesem Jahr seinen dreißigsten Geburtstag. Sein Jubiläum unter dem Motto »Bio zum Mitmachen« nahm das Unternehmen zum Anlass, ausgewählte Naturschutzprojekte des BUND in Baden-Württemberg zu unterstützen.

Die Auswahl übertrug das Naturkost-Unternehmen seiner Kundschaft im Frühsommer dieses Jahres.

Von 20 Naturschutz-Projekten des BUND bekamen die zehn ausgewählten Projekte jeweils 2.500 Euro. Warum man sich ausgerechnet für den BUND ent-schied, liegt für Stefanie Neumann, Pressesprecherin von Alnatura auf der Hand: »Zwischen dem BUND und Alnatura gibt es ein hohes Maß an Übereinstim-mung über Sinn und Zweck des jeweiligen Handelns. So steht der BUND unter anderem für eine ökolo-gische Erneuerung und nachhaltige Entwicklung und möchte dabei die Menschen für dieses Ziel begeistern. Das Leitmotiv von Alnatura greift einen ähnlichen Ge-danken auf, es lautet ›Sinnvoll für Mensch und Erde‹. Wir handeln sinnvoll durch den Verkauf von Bio- Lebensmitteln, der BUND durch den Schutz unserer Natur- und Lebensräume. Weil das eine nicht ohne das andere geht, lag es für uns nahe, gerade mit dem BUND unser Spendenprojekt durchzuführen.« Für die BUND-Gruppen und die vielen Aktiven, die dahinter stehen, eine schöne Belohnung ihrer pfiffigen Ideen und ihres großen Einsatzes. Einige der Projekte wollen wir Ihnen hier vorstellen.

BUND-Projekte überzeugen

Die gewählten BUND-Projekte Eine Alnatura-Spende über je 2.500 Euro geht nach:ó Heidelberg-Wieblingen:

Wettbewerb »Aus der Küche der Natur«ó Mittlerer Oberrhein: Wildkatzenpfad Bad Herrenalb,

Gemeinsam für Wiesen in Karlsruheó Mühlacker: Archeäcker – Artenschutz für Wildkräuter,

Nisthilfen für den Steinkauz, Wir retten den Kamm-molch

ó Stuttgart: Schmetterlingswiesen – Oasen für Tagfalter und Wildbienen

ó Stuttgart: »Unkerich« sucht neues Heimó Ulm: Streuobstwiese Hermannsgarten Ulmó Schwarzwald-Baar-Heuberg: Abenteuer Moor –

Grabensperren im Schwenninger Moos

Jeweils 500 Euro erhalten BUND-Projekte in Dossenheim (HD), Bruhrain (KA), Stuttgart, Tübingen, Pfullendorf (SIG), Ravensburg, Friedrichshafen und Konstanz.

Eine Schafherde sorgt dafür, dass das Schwenninger Moos seinen Charakter als Moor behält. Vor 75 Jahren wurde dieses Natur-schutzgebiet ausgewiesen (rechts). BUND-Aktive bauen eine Grabensperre (S. 9 links unten)

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verbands, sorgten Aktive mit dem Bau von hölzernen Grabensperren für eine Wiedervernässung des Moo-res. Dadurch konnten moorbildende Pflanzen wieder wachsen. In ihrem Gefolge haben sich weitere typi-sche Tiere und Pflanzen angesiedelt. Noch in diesem Jahr steht der Bau einer weiteren Sperre auf dem Pro-gramm. Die trockeneren Bereiche beweidet Claus Ding mit über 100 Moorschnucken und erhält so die Vielfalt des Gebiets. Mit Angeboten zur Umwelt- bildung wie etwa zum »Leben in der Steinzeit« und »Rund ums Schaf« kann der BUND auch die junge Generation für die Welt der Moore begeistern. Steinkauz, Kammmolch, AckerkräuterGleich drei Projekte des BUND-Ortsverbands Mühl-acker befanden die Alnatura-Kunden für preiswürdig. Die Gruppe im Enzkreis macht seit Jahrzehnten mit außergewöhnlichen Naturschutz-Aktionen von sich reden. »Ein Tümpel für den Wasserdrachen« heißt ihr neues Vorhaben zur Rettung des seltenen Kamm-molchs. Ein weiteres Projekt widmet sich dem Stein-kauz. Rund um Mühlacker gibt es eine Population von zwölf Brutpaaren des Steinkauzes, eines der wenigen Vorkommen im Land. Zwar sind die Streuobstwiesen als Lebensräume noch vorhanden, doch um den Be-stand der Tiere zu sichern, gilt es ihnen Brutplätze an-zubieten. Deshalb installieren die Aktiven eigens Brut-röhren und kontrollieren sie regelmäßig. Venuskamm, Adonisröschen und Frauenspiegel heißen die Schütz-linge des Projekts »Archeäcker«, das sich den Erhalt

Alle auf dieser Seite beschriebe-nen Naturschutz- projekte des BUND in Baden-Württem-berg – und noch viele mehr – sind auf der BUND- Projektdatenbank ANNA zu finden: www.bund-bawue.de/naturschutz-projekte

bedrohter Ackerkräuter zum Ziel gesetzt hat. Viele der typischen Ackerwildkräuter sind selten, für Schmet-terlinge und Bienen sind sie äußerst wichtig. Schmetterlingswiesen in der Stadt Beispielhaft ist das Wiesenprojekt von BUND-Landes-verband und der Wilhelma-Parkpflege zum Schutz der Schmetterlinge. Das Projekt fördert zugleich den innerstädtischen Biotopverbund. Ziel ist es, die Wie-senflächen im Stadtgebiet für Schmetterlinge attrak-tiver zu machen. Durch Weglassen der Düngung und eine veränderte Wiesenmahd ist hier schon viel erreicht. Hinweistafeln und Exkursionen informieren die interessierte Öffentlichkeit sowie Schulklassen und regen zur Nachahmung an. Ein Tagfalter-Monito- ring gibt Aufschluss über die Schmetterlingsvor- kommen, ehrenamtliche BUND-Aktive sind dabei im Einsatz, um die Schmetterlinge zu zählen. Das Preisgeld von Alnatura wird in diesem Jahr für eine zu-sätzliche professionelle Kartierung durch eine Bio- login eingesetzt, um die Wertigkeit der Flächen für die Tagfalter belegen zu können. Die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen sollen Grünflächen-ämter bei Kommunen und Körperschaften motivie-ren, dem Stuttgarter Beispiel zu folgen. Schmetter-lingswiesen lassen sich überall anlegen – man muss es nur tun.Thomas Giesinger, Koordinator für Ehrenamtsförderungbeim BUND Baden-Württemberg

Gemeinsam mit der Wilhelma-Parkpflege setzen sich der BUND-Landesver-band und der BUND-Kreisverband in Stuttgart für Schmetterlings-wiesen ein (links). Der Kurzschwänzige Bläuling profitiert von den Beeten (oben rechts)

Kammmolch (links), Steinkauz (Mitte), Sommer-Adonis-röschen (rechts) und Acker-Ritter- sporn (unten Mitte) sind Schützlinge des BUND Mühl-acker

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In Heidelberg begeistert der BUND schon die Kleinsten für den Schmetterlingsschutz.

Was essen Schmetterlingsraupen am liebsten? Schokoladenkuchen, Birnen, oder vielleicht doch lieber Blätter? Die kleine Fresstour der »Raupe Nimmersatt« kennt offenbar auch heute noch jedes Kind, erzählt Brigitte Heinz, BUND-Geschäfts-führerin in Heidelberg. Bei ihrem Schmetterlingsprojekt in den ört-lichen Kindergärten bekam sie diese Antworten jedenfalls oft zu hören.

Das Projekt »Schmetterlings- inseln« startete der BUND Heidel-

berg im April dieses Jahres. Ziel ist, die Lebensräume für Schmetter-linge zu verbessern und den Men- schen ihre Lebensweise näherzu-bringen. Weil man damit nicht früh genug anfangen kann, gehen die BUND-Leute bereits auf die ganz Kleinen zu. 17 Kindertages-stätten besuchten die Mitarbei-terinnen des BUND und legten dort gemeinsam mit den Kindern kleine Blumeninseln aus geeig-neten Futter- und Nektarpflanzen an. Über 500 Kinder machten dabei insgesamt mit. »Der Pro-jektauftakt war ein großer Erfolg. Die Arbeit mit den Kindern macht besonders großen Spaß, denn sie sind alle mit viel Freude und mit Begeisterung für die Natur dabei«, berichtet Heinz. In den nächsten zwei Jahren werden die Natur-schützer dann auch gemeinsam mit Schulen, Seniorenzentren und Firmen weitere Nahrungsstätten für Schmetterlinge schaffen. Ein Dank für die finanzielle Unterstützung des Projekts geht an die Sparkasse Heidelberg.Kontakt: BUND Heidelberg, Tel: (062 21) 25 817, [email protected]

BUNDjugendBaden-WürttembergRotebühlstraße 86/170178 Stuttgartfon 0711-61970-20fax [email protected]

www.bundjugend-bw.de

www.facebook.com/

BUNDjugend.BW

Wetterzapfen

Hast du dir schon mal die Zapfen am Boden unter einem Nadelbaum genauer ange-schaut? Und dich dann gewun-dert, warum die immer wieder anders aussehen? Mal sind sie ganz schmal und halten die Schuppen eng aneinander, dann wieder sind die Schuppen weit abgespreizt. Was passiert hier? Die Zapfen reagieren auf das Wetter. Am Ansatz der Zapfen sitzen die Samen der Nadelbäu-me; diese müssen vor Feuchtig-keit geschützt werden. Also legen sich die Schuppen bei Regengefahr dicht aneinander, damit kein Tropfen zu den

Samen gelangt. Das funktioniert auch noch, wenn die Samen bereits aus den Zapfen herausgefallen sind.

Tipp: Bau dir doch mit einem schö-nen Zapfen deine kleine Wettersta-tion. Gib ein bisschen Knete auf die Stielseite des Zapfens und befestige ihn damit auf einem Untersetzer oder kleb ihn auf ein Holzbrettchen. Stell deinen Wetterzapfen nun geschützt ins Freie. Beobachte den Zapfen und du weißt, wann du deine Regenjacke wirklich brauchst.

Das ist eine Kostprobe aus dem Manfred-Mistkäfer-Mitmach-Maga-zin. Mehr Informationen zu dem Na-turmagazin für Kinder und wie Sie es abonnieren können unter: www.naturtagebuch.de oder telefonisch: (07 11) 619 70 24

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Futter für die kleine Raupe Nimmersatt

Richtigstellung

Das BUNDjugend-Projekt Natur- tagebuch wurde in diesem Jahr von der UNESCO als Projekt der UN-Dekade »Biologische Vielfalt« ausgezeichnet und nicht wie im letz-ten Heft fälschlich dargestellt der Dekade »Bildung für nachhaltige Entwicklung« – diese Auszeichnung hatte das Naturtagebuch zuvor bereits zweimal erhalten.

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Eine ungewöhnliche Spende hat der Weltgarten in Remshalden erhalten. Die junge Grunbacher Kinderbuch-Autorin und BUND-Mitglied Tama-ris Kessler überbrachte dem BUND den Erlös ihres vor etwa einem Jahr erschienenen Kinderbuches »Mondlicht«. Das Buch, das sie selbst verfasst und gemeinsam mit einer ortsansässigen Malerin illus-triert hat, erzählt die phantasievolle Geschichte der einsamen See-schlange »Mondlicht« und wie sie zu dem Namen kam. Tamaris be-sucht den Weltgarten immer mal wieder. Sie hat großes Interesse an allem was da wächst, kreucht und

fleucht, berichtet die Initiatorin des Weltgartens Ursula Zeeb. Bei der Spendenübergabe gab die Autorin den interessierten jungen und älte-ren ZuhörerInnen auch eine Lese-probe aus ihrem Werk. Der BUND Remshalden freut sich sehr über die Spende und dankt Tamaris herzlich.

Kreativ und naturverbunden:Junge Autorin spendet für Weltgarten

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Mit unseren Medien immer auf dem Laufenden BUNDjugend-Newsletter »Klatschmohn« abonnieren: www.bundjugend-bw.de/klatschmohnBUNDjugend-Zeitschrift »kriZ« lesen: www.bundjugend-bw.de/kriz

Landesweit über 5.000 Mit- glieder, ein schlagkräftiges Führungsteam, spannende Angebote und Wachstum in der Fläche – so präsentiert sich die BUNDjugend Baden-Württemberg heute.

Bei der Geburtstagsparty, die im Juli im Umweltzentrum Sindelfin-gen stieg, blickten die zahlreichen Gäste auf 30 Jahre BUNDjugend-Geschichte zurück. Fotos und Publikationen von damals bis heute animierten zu Rückschau und Aus-blick. In der Bilanz konnte man fest-stellen: Die Haar- und Kleidermo-den haben sich geändert, doch vie-len Schwerpunkten ist die BUND-jugend treu geblieben.

Wie hatte es mal angefangen? Ganz offiziell am 30. Juni im Jahr 1984, als sich erstmals BUND- Mitglieder zwischen 14 und 25 Jah-ren aus dem ganzen Land in Stuttgart trafen und einen eigen-ständigen Jugendverband gründe-

Ein Grund zum Feiern:

30 Jahre BUNDjugend Baden-Württemberg

ten. Es gab damals bereits 22 örtli- che BUNDjugend-Gruppen. Auch eine erste landesweite Kampagne gegen den Einsatz von Streusalz stellte die BUNDjugend schon auf die Beine.

Fotos und Zeitungsberichte dokumentieren, dass sich Aktionen der BUNDjugend vor allem um Naturschutz und Abfall drehten. Die sprichwörtlich gewordene Kam-pagne »Jute statt Plastik«, freilich keine Erfindung der BUNDjugend, rebellierte bereits in den 1980er- Jahren gegen den Gebrauch von Kunststofftaschen. Auch der Amphi-

bienschutz und Bachpatenschaf- ten waren wichtige Themenfelder.

Im Geist der Zeit spielten bald Straßenaktionen eine grö- ßere Rolle. Demonstrationen der BUNDjugend richteten sich gegen Atomkraft und Gentechnik, ge- gen Wasser-Privatisierung und Rüstungsexporte. Mit Fahrrad- karawanen, konsumkritischen Stadtführungen und Kleidertausch-Partys machen die BUNDjugend-lichen in jüngerer Zeit auf wichtige Themen und Missstände aufmerk-sam. In der Öffentlichkeit und bei ihrer eigenen Zielgruppe kommt das gut an. Ein Flagschiff unter den BUNDjugend-Projekten ist das »Naturtagebuch«. Seit die BUND-jugend Baden-Württemberg es im Jahr 1993 erfand, hat das mehr-fach ausgezeichnete Projekt über 100.000 Kinder im Grundschulalter erreicht. Kontakt und mehr Informationen unter www.bundjugend-bw.de

Landesjugend-versammlung 1988; Aktion der BUNDjugend Lonsee zur Ret-tung des Lebens-raums eines Falkenpärchens; Demo »Plastic World Project« auf dem Neckar

Das BUNDjugend- Logo im Wandel der Zeit (v. o. n. u.)

Im September veranstaltete die BUND-jugend zum zweiten Mal ihre Sommer-akademie. Die Gemeinschaftsveran-staltung mit der Hochschule für Wirt-schaft und Umwelt Nürtingen-Geislin-gen (HfWU) im Schwarzwald drehte sich diesmal um das Thema Suffizienz. Welche Herausforderung und Chancen diese Nachhaltigkeitsstrategie birgt,

erörterten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ExpertInnen aus Wirtschaft, Politik, Zivilge-sellschaft und Lehrenden der HfWU. Wie sich Suffizienz um-setzen lässt und was sie behin-dert, stand ebenso zur Diskussi-on wie die Frage nach günstigen politischen und wirtschaftlichen

Rahmenbedingungen. Für das nächste Jahr wird noch nach För-dermöglichkeiten für die Sommer-akademie gesucht. Hoffentlich bleibt bis dahin allen Rainer Maria Rilkes Feststellung in Erinnerung: »Du musst Dein Ändern leben!«Helene Heyer/Eva Cegrinec/ Katharina Ebinger

BUNDjugend-Sommerakademie »Wie viel ist genug?«

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90 Prozent der Überflutungsfläche und rund 97 Prozent der Strom-auenwälder verloren. In der Folge laufen die Hochwasserwellen schnel- ler und höher ab als je zuvor. Im Raum Karlsruhe begleiten Fachleute des BUND derzeit zwei Planungen von Hochwasser-Rückhalteräumen, mit der Chance, dass dort auch

neue Auenbiotope von über 900 Hektar Größe entstehen können.

Um die verschärfte Hochwasser- gefahr zu bannen, vereinbarten Deutschland und Frankreich im Jahr 1982 Hochwasser-Rückhalte-räume entlang des Rheins. Doch obwohl die Landesregierungen Baden-Württembergs seit den 1980er-Jahren die Wichtigkeit ihres

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Region Mittlerer OberrheinMehr Raum für lebendige RheinauenBUND setzt sich für naturnahen Hochwasserschutz ein

Wenn am Rhein Hochwasser gemeldet wird, ist nicht nur

die Rheinschifffahrt betroffen. Auch Städte wie Köln oder Mannheim haben dann ein Problem. Der BUND-Regionalverband Mittlerer Oberrhein setzt sich seit langem für die Wiederherstellung von Aue-flächen ein. Ziel ist es, den Hoch-wasserschutz naturnah zu gestalten und damit zugleich den bedrohten Arten und Lebensraumtypen des badischen Dschungels�wieder mehr Raum zu geben. Denn durch den technischen Ausbau des Oberrheins bis in die 1970er-Jahre gingen fast

Schmetterlingspfad in Ulm eröffnet Die Ulmer Bürgerinnen und Bürger dürfen sich über einen neuen Schmetterlingslehr-pfad freuen. Am 15. Juli wurde der Lehrpfad, realisiert von der BUND-Gruppe Ulm-Mitte und der Stadt, feierlich eröffnet. Der rund zwei Kilometer lange »Schmetterlingsweg« vermittelt auf sieben Tafeln Interessantes rund um Lebensweise und -räu-me heimischer Arten. Ein zusätz-liches »Quiz« mit 16 Tafeln ist besonders für Familien span-nend. Vor zwei Jahren hatte die BUND-Gruppe der Stadt ihr Schmetterlingskonzept für städ-tische Grünflächen vorgestellt. Gemeinsam mit dem Grün- flächenamt entstand schließlich die Idee des Lehrpfads an der

Wilhelmsburg, einer alten Fes-tungsanlage am Stadtrand. Die Inhalte der Lehrtafeln erstellten die BUND-Aktiven in ehrenamt-licher Arbeit. Die Stadt Ulm über-nahm die Kosten für Gestaltung, Herstellung und Montage – im-merhin rund 45.000 Euro. Die Fotos steuerten die Bildautoren kostenlos bei. »Dafür sind wir sehr dankbar«, meint BUND-Mitglied Monika Riepl, »ohne diese wunderbaren Aufnahmen wäre der Weg nur halb so schön.«

Offenburger verbessern ihre CO2-Bilanz Klimaschutz ist eine wichtige politische Aufgabe, doch auch jeder einzelne kann dazu beitragen. Um Privathaushalten Hilfe und Anregungen zu geben, hat das BUND-Umweltzentrum Ortenau das Projekt »Offenburger verbessern ihre CO2-Bilanz« gestartet. Die Stadt unterstützt die BUND-Initiative.

Interessierte fanden sich schnell, darunter Single-Haus-halte wie auch größere Familien in unterschiedlichen Lebens- und Wohnsituationen. Alle elf Modellhaushalte werden ein Jahr lang individuell betreut. Mitar-

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beiterinnen des Umweltzentrums helfen dabei, den CO2-Ausstoß zu ermitteln. Mit Fachliteratur, Energiemessgeräten oder Kursen vermitteln sie auch das nötige Hintergrundwissen. Am Ende der Projektphase wird es spannend, wenn man erfährt, wie viel CO2 eingespart wurde.

Mit regelmäßigen Berichten und Veranstaltungen bieten Um-weltzentrum und Stadt Haushal-ten in der ganzen Ortenau die Möglichkeit, Ideen und Erfahrun-gen aus dem Projekt aufzugreifen. BUND-Umweltzentrum Ortenau, Tel. (07 81) 25 484, www.bund.net/uz-ortenau

Klinikum Konstanz beim Klima-schutz vorn Das Klinikum Kon-stanz hat im Juli bereits zum zwei-

Integrierten Rheinprogramms (IRP) immer wieder betont haben, geht es seit Jahrzehnten nur langsam voran. Lange wurde schlichtweg viel zu wenig Geld für die Umsetzung des IRP in den Landeshaushalt einge-stellt. Zum anderen wurde die Bebauung rheinnaher und tief ge-legener Gebiete zugelassen. Daraus entstand ein Konfliktpotenzial, dem man heute mit aufwändigen tech-nischen Maßnahmen und viel Über-zeugungsarbeit begegnen muss.

In Baden-Württemberg sind bis-her lediglich drei der vorgesehenen 13 großen Hochwasser-Rückhalte-räume in Betrieb. Noch dürftiger ist die Bilanz bei der Umsetzung der Naturschutzziele des IRP: Die groß-flächigen Dammrückverlegungen, um dem Rhein mehr Überflutungs-flächen einzuräumen, wurden kom-plett vernachlässigt. Umso dring-licher ist die fachlich hoch qualifi-zierte und öffentlichkeitswirksame Arbeit des BUND mit Gutachten, bei Erörterungsterminen und in den Medien. Wir bleiben dran!Mehr Informationen: www.bund-mittlerer-oberrhein.de

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Rheinauen bei Eggenstein- Leopoldshafen (oben), Frühjahrshoch-wasser bei Alt-Dettenheim (rechts)

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Region Hochrhein-BodenseeGiftmülldeponie Kesslergrube in Grenzach-WyhlenIn der Südwestecke Baden-Württembergs tickt eine chemische Zeitbombe

zu können, bedürfe es eines schlüssigen Energiekonzeptes und -managements sowie einer modernen Wärme- und Kälte-technik, erläuterte Wolfgang Friedrich, Hauptgeschäftsführer des BUND-Landesverbands bei der Verleihung. So werde im Kli-nikum Konstanz beispielsweise die überzählige Wärme aus dem BHKW zu Kälte für den Eigenbe-darf umgewandelt und damit Patientenzimmer, Personal- und Gemeinschaftsräume klimati-siert. In Baden-Württemberg haben sechs Krankenhäuser die-ses Gütesiegel, deutschlandweit sind es 42.

Wohnen mit Aussicht in FreibergDer Turm der Amandus-Kirche in Freiberg-Beihingen, Kreis Lud-

wigsburg, wird wie früher Doh-len, Mauersegler und Fleder-mäuse beherbergen. Kirchenge-meinde und BUND-Stadtverband vereinbarten anlässlich der an-stehenden Renovierung des Kirchturms ein entsprechendes Kooperationsprojekt. Für eine ganze Reihe von Tieren waren Kirchtürme über Jahrhunderte hinweg ideale Brut- und Schlaf-quartiere. Doch die modernen Zeiten machen ihnen zu schaf-fen: Richtfunkanlagen und ange-

strahlte Gemäuer vertreiben die Fledermaus, vergitterte Fenster zum Schutz vor Taubendreck verwehren auch anderen Vögeln den Zugang. Eine Entwicklung, die dazu beitrug, dass sich einige der typischen Kirchturmbewoh-ner auf der Roten Liste der be-drohten Arten wiederfanden. Der Bestand an Dohlen in Baden-Württemberg etwa ist gegenüber den 1960er-Jahren um 80 Prozent zurückgegangen. Für den Turm der Amandus-Kirche wurde auf Basis von Recherchen zum ehemaligen Artenbestand ein Konzept erarbeitet. Die instal-lierten Nistkästen haben schon mehrere Dohlenpaare bezogen. Nur Tauben müssen leider draußenbleiben.

ten Mal das BUND-Gütesiegel »Energie sparendes Kranken-haus« erhalten. Gegenüber 2008 hat das Klinikum seinen Gesamt-energieverbrauch weiter absen-ken und die jährlichen CO2-Emis-sionen um 124 Tonnen reduzie-ren können. Und weitere Schritte zum Klimaschutz sind geplant: Im kommenden Jahr wird ein effizienteres neues Blockheiz-kraftwerk (BHKW) in Betrieb genommen. Die Konstanzer tra-gen damit nicht nur zum Um-weltschutz bei, sondern schonen auch den eigenen Geldbeutel. Um so effizient Energie einsparen

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In einer Müllgrube in direkter Nähe zum Grenzacher Ortszentrum lagern seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts unkontrolliert Abfälle der Baseler Industrie. Eine wilde Mischung aus gewerblichen und kommunalen Abfällen hat sich hier angesammelt. Darunter sind auch hochgiftige Stoffe, die bei unverän-dert fortbestehender Lagerung ein hohes ökologisches Risiko für meh-rere tausend Jahre darstellen. Nur wenige Meter von der Grube ent-fernt fließt der Rhein vorbei, der Trinkwasserreservoir für Grenzach-Wyhlen, Basel und viele weitere Kommunen ist. Die Grube belastet seit Jahrzehnten das Grundwasser und den Rhein mit Schadstoffen und muss dringend saniert werden.

Die Sanierungspläne verfolgt der BUND am Hochrhein schon seit längerem. Ein Problem ergibt sich aus den Besitzverhältnissen, denn ein Drittel der Deponie gehört der Pharmafirma ROCHE, zwei Drittel der Chemiefirma BASF. Beide Kon-zerne verfolgen unterschiedliche Strategien, statt gemeinsam eine nachhaltige Sanierung anzugehen.

Während ROCHE für rund 239 Millionen Euro einen Totalaushub des verseuchten Geländes plant, will BASF mit lediglich 28 Millionen Euro nur den gerade noch gesetz-lich erlaubten Mindeststandard umsetzen. Das knapp vier Hektar große BASF-Areal soll mit einer tief ins Erdreich eingelassenen Um-spundung sowie einer Abdeckung eingekapselt werden. Faktisch be-deutet das lediglich eine unbegrenzt andauernde Fortschreibung der Verhältnisse.

Der BUND vor Ort hat Bedenken, dass bei den unterschiedlichen Herangehensweisen der Schutz der Bevölkerung unter die Räder

kommt. In einer Stellungnahme zeigen BUND-Fachleute das Ge-fahrenpotenzial insbesondere bei dem von der BASF gewählten Weg auf. Sie verweisen auf Informati-onslücken zu Ausschwemmungen und gesundheitlichen Risiken. Der BUND fordert die BASF auf, ein Konzept für eine tatsächliche Sanie-rung vorzulegen.

In Grenzach-Wyhlen hat der Fall ein grenzüberschreitendes Bündnis besorgter BürgerInnen und der Poli-tik zusammengeschweißt. Während ROCHE die anstehende Sanierung offen kommuniziert, stößt der Pro-test gegen die Planung beim Che-mieriesen BASF auf taube Ohren.

Mehr Informa-tionen unter: http://www.grenzach- wyhlen-bund.de

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Die Giftmülldeponie (unten rechts im Bild) liegt in direkter Nach-barschaft zu Rhein und Wohnbebauung

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Von Streuobst bis NewsletterDie Halbinsel Höri am westlichen Bodensee ist ein paradiesischer Flecken. Zwei aktive BUND-Gruppen tragen dazu bei, ihn zu erhalten.

Der liebe Gott nahm sich am Ende seiner Schöp-fungstat vor, eine der schönsten Ecken der Welt zu

schaffen. Als er mit der romantischen, abwechslungs-reichen Landschaft fertig war, sagte er: »Jetz höri auf!« So kam angeblich die Halbinsel Höri im Kreis Kon-stanz zu ihrem Namen. Wo sich vor Jahrzehnten schon Künstler wie Otto Dix und Hermann Hesse wohlfühl-ten, sind heute auch zwei kleine, aber feine BUND-Gruppen zu Hause. Um zur Erhaltung der Vielfalt in den drei Höri-Gemeinden beizutragen, haben sich die Aktiven einiges vorgenommen. Sie betreuen zwei Kindergruppen, begleiten engagiert und kritisch die Kommunalpolitik und setzen sich für die heimischen Streuobstwiesen ein.

Gleich zwei Areale zum Schutz alter Streuobstsor-ten konnte der BUND Vordere Höri, unterstützt von Gemeinden und Behörden, in diesem Sommer ein-weihen. 116 Streuobstbäume mit 30 verschiedenen Obstsorten säumen heute den Weg zwischen der Ge-meinde Moos und dem Singener Ortsteil Bohlingen. Als der BUND anregte, die Allee zu einem Sortengar-ten zu entwickeln, waren viele der Bäume pflegebe-dürftig. Unter seiner Regie wandelte sich die Allee zu einem Obstlehrpfad. Die Bäume wurden geschnitten und Lücken mit alten Obstbaumsorten ergänzt. Nist-hilfen, Reisighaufen und Unterschlüpfe für nützliche Insekten, sogenannte Insektenhotels, sorgen für zu-sätzliche Artenvielfalt, eine Beschilderung für unter-haltsame Information. Auch der Sortengarten in Hem-menhofen geht auf eine Initiative des BUND zurück. Die 34 neu gepflanzten Bäume weisen durchweg tra-ditionelle Obstsorten auf. Eigens angelegte Blühwie-senstreifen sind Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Ganz nebenbei entstand so auch ein Erlebnisraum für Einheimische, Feriengäste und die beiden BUND-Kindergruppen der Höri.

Nach dem Motto »Tue Gutes und rede darüber« versteht man sich hier beim BUND auch auf das Mar-keting. Um die wirkungsvolle Präsentation seiner Akti-vitäten in der Presse und im Internet kümmert sich Michael Bauer. Der pensionierte Unternehmensbera-ter ist dem BUND seit Jahrzehnten auf vielfältige Wei-se verbunden. Nach seiner Pensionierung reizte es ihn, die Möglichkeiten der elektronischen Medien zu nutzen. So entwickelte er die Internetseite des Kreis-verbands Konstanz und gibt mit Regionalgeschäfts-führerin Dr. Antje Boll einen regelmäßigen Newsletter für die Mitglieder heraus. Beim BUND Vordere Höri scheint sie gelungen: die Synthese aus der Bewahrung guter Traditionen und einer Öffnung für das Neue.

Die Momo-Stiftung des BUND Baden-Württemberg hat 2014 erneut vorbildliche Umweltbildungspro-

jekte von BUND-Gruppen in Baden-Württemberg ge-fördert. So konnte beispielsweise der BUND-Kreisver-band Stuttgart mithilfe der Fördermittel ein ehemaliges Kleingartengebiet zu einer Naturoase mitten in der Stadt verwandeln. Schon die Kleinsten sind hier aktiv. Die Sieben- bis Zehnjährigen sind mit Feuereifer bei der Sache, um zum Beispiel Nistkästen und Insekten-hotels zu bauen und einen Garten nach ökologischen Regeln anzulegen.

Der Momo-Stiftung standen 2014 rund 10.000 Euro zur Verfügung, die aus den Erträgen des Stiftungs- kapitals, Spenden und Geldauflagen stammen. BUND-

BUND-Kinder-gruppe Öhingen, Einweihung des Sortengartens Hemmenhofen: Michael Bauer vom BUND Vorde-re Höri (rechts) mit Bürgermeister Uwe Eisch

Jetzt bewerben: Momo-Stiftung fördert BUND-Umweltbildungsprojekte

Gruppierungen in Baden-Württemberg können sich jedes Jahr bis zum 31. März mit ihren Umweltbildungs- projekten um Förderung bei der Momo-Stiftung be-werben. Information und Antragsberatung bei Barbara Amann, Geschäftsführerin, [email protected] oder Telefon: (077 32) 74 62,www.momo-stiftung.de

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Ehre wem Ehre gebührt! Mit Karl Hermann Harms, Gudrun Breyer und Karola Keitel wurden in diesem Jahr drei verdienstvolle Persönlichkeiten des BUND Baden-Württemberg gewürdigt. Wir gratulieren allen dreien herzlich.

Für seine beruflichen und ehrenamtlichen Leistun-

gen erhielt Dr. Karl Hermann Harms (Mitte) das Bundesver- dienstkreuz. Im Lauf seiner Tätigkeit bei der heutigen Lan- desanstalt für Umwelt, Mes-sungen und Naturschutz (LUBW) brachte der promo-vierte Biologe den Artenschutz ein gutes Stück voran. »Herr Dr. Harms engagiert sich seit vielen Jahrzehnten für den Erhalt der biologischen Vielfalt«, hob Gisela Splett MdL, Staatssekretärin im Landesministerium für Verkehr und Infrastruktur bei der Verleihung her-vor. »Seine beeindruckenden zoologischen und bota-nischen Artenkenntnisse machen ihn zu einem ge-fragten Experten.« Beim BUND Baden-Württemberg ist Harms Vorsitzender des BUND Rheinstetten. Er ist im Vorstand des Regionalverbands Mittlerer Ober-rhein und in der landesweiten AG Naturschutz aktiv.

Aus der Hand von Minister Peter Friedrich nahm Gudrun Breyer, Vor- sitzende des BUND Rielasingen-Worblingen die Verdienstmedaille des Landes entgegen. BUND-Haupt- geschäftsführer Wolfgang Friedrich würdigte ihr politisches Gespür und verwies auf ihre charmante wie hartnäckige Art im Umgang mit

politisch Verantwortlichen. Gudrun Breyer, die auch lange Jahre BUND-Regionalvorsitzende war, »weiß zu feiern«, ergänzte Friedrich, und habe so auf gute Art die Zusammengehörigkeit der Aktiven gefestigt.

Mit der regionalen BUND-Medaille wurde Dr. Karo-la Keitel, promovierte Agrarbiologin und Vorsitzende des BUND Karlsbad/Waldbronn geehrt. Die BUND-Gruppe hat im Waldbronner Kurpark einen Kräuter-garten angelegt, der als beispielhaftes Projekt große Beachtung findet. Die vor-bildlichen Angebote für Kinder, modellhafte Ein-kaufsführer und eine enga-gierte Öffentlichkeitsarbeit tragen Karola Keitels Handschrift. Ihren Sachver- stand bringt sie seit Jahren auch in der Erarbei- tung von Stellungnahmen zu Planungsverfahren, etwa im Hochwasserschutz oder beim Bau von Pipe-lines, ein. Den landesweiten BUND-Schwerpunkt »Schmetterlingsland Baden-Württemberg« gestaltet sie ebenfalls mit.

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Klaus-Peter Gussfeld, unser Referent für Ver-kehr und Raumord-nung, feiert sein 30-jäh-riges BUND-Jubiläum. Schon als Zivi in der

damaligen Landesgeschäftsstelle Freiburg zeigte er sein umweltpoli-tisches Talent. Nach dem Studium unterstützte er in den 1980ern so-wohl Landesgeschäftsführer Erhard Schulz als auch den damaligen BUND-Landesarbeitskreis Verkehr unter Führung von Dr. Ursula Heinemann. An zentralen Zielen arbeitete er entscheidend mit: eine bessere Bürgerbeteiligung bei Ver-kehrsprojekten, Verhinderung der Schwarzwaldautobahn und der Kampf um die Gestaltung der B 31 in Freiburg. Seither hat Klaus-Peter Hunderte Planungsverfahren kri-tisch begleitet und blieb dem BUND auch nach dem Umzug der Landes-geschäftsstelle nach Stuttgart treu.

ImpressumHerausgeber: BUND-Landesverband Baden-Württemberg e.V., Marienstraße 28, 70178 Stuttgart, Telefon (07 11) 62 03 06-0, Fax-77, [email protected], www.bund-bawue.deVerlag: BUND-Service GmbH, Mühlbachstraße 2, 78315 Radolfzell-Möggingen, Telefon (077 32) 15 07-0V.i.S.d.P.: Sylvia Pilarsky-GroschRedaktion: Gisela Hüber, [email protected]: Ruth Hansmann, Runze und Casper Werbeagentur GmbH, Telefon (030) 280 18-145, Fax: -400, [email protected]: Gorbach, Büro für Gestal-tung und Realisierung, Utting am Ammersee und AugsburgISSNO 722-3188 »BUNDmagazin« – E 3098 – Postvertriebsstück, Gebühr bezahlt.Das nächste BUNDmagazin erscheint am 14. 2. 2015

Fortbildung, Kongress und Treffpunkt:Naturschutztage am Bodensee 2015Vom 3. bis 6. Janu-ar 2015 laden BUND und NABU Baden-Württem-berg auch im kommenden Jahr wieder zu den Naturschutztagen ins Milchwerk nach Radolfzell ein. Die Gäste erwartet ein ab-wechslungsreiches Programm mit vielen Exkursionen, Foren und Vor-trägen rund um den Naturschutz.

Den Kern der mehrtägigen Ver-anstaltung bilden in diesem Jahr vier Themenschwerpunkte. Am Samstag widmet sich das Thema »Brücken in die Zukunft« zum Bei-spiel Fragen des Umweltrechts und nachhaltiger Unternehmensfüh-rung, am Sonntag geht es bei der »Grünen Infrastruktur« um Aspekte des Biotopverbunds. Der Montag wartet mit Fachvorträgen und einer Podiumsdiskussion zum Klimawan-del auf. Der Schwerpunkt »Kommu-nale Biodiversität« beschließt am Dienstag das Programm. Unter den Referentinnen und Referenten sind

Zukunft für die Natur, durch ein Vermächtnis an den BUND.

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MitgliederversammlungenKV Esslingen Freitag, 20. Februar 2015, 19.30 UhrBUND-Umweltzentrum, Kirchheim-Teck, Max-Eyth-Str. 8Tagesordnung: 1. Bericht des Vorsit-zenden, 2. Bericht des Schatzmeisters, 3. Bericht des Kassenprüfers, 4. Aus- sprache, 5. Themen-/Arbeitsschwer- punkte in 2015, 6. Verschiedenes

OG Kirchheim-Teck Freitag, 20. Februar 2015, ab ca. 20.00 UhrBUND-UmweltzentrumTagesordnung: 1. Bericht des Vorsit-zenden, 2. Bericht des Schatzmeis-ters, 3. Bericht des Kassenprüfers, 4. Aussprache, 5. Wahlen, 6. Themen-/Arbeitsschwerpunkte in 2015, 7. Verschiedenes

30 Jahre Facharbeit für den BUND

N a t u r s c h u t z t a g e N a t u r s c h u t z t a g e N a t u r s c h u t z t a g e

N a t u r s c h u t z t a g eN a t u r s c h u t z t a g e

22 Naturschutz und LuftreinhaltungDorothee Saar, Deutsche Umwelthilfe, Berlin

Exkursionen:

23 Ökologische Flurneuordnung: wie kommen Ökonomieund Ökologie in der modernen Flurneuordnung zusam-men? Franziska Ponesch, Landratsamt Konstanz, Amt für Flurneuordnung Radolfzell

24 Wirtschaften entlang der Nachhaltigkeit am Beispielder Insel MainauHeinrich Straub, Insel Mainau (Buskosten: 5 Euro pro Person)

25 Naturschutzgebiet Mindelsee – Hotspot des Natura2000-Gebietes Bodanrück und Westlicher BodenseeKai-Steffen Frank, BUND Baden-Württemberg, Möggingen

26 Naturschutzgebiet Mettnau NABU-Naturschutzzentrum Mettnau, Radolfzell

27 Bioenergiedorf MöggingenEin zukunftsweisendes Modell zur KlimafreundlichenKommuneJörg Eckert, Stadtwerke Radolfzell

28 Baumpflege heute – ein informativer Rundgang in Radolfzell. Heinrich Holewa, Arborist der Stadt Radolfzell, AbteilungLandschaft und Gewässer

29 Klettern im Kletterwerk und Einblicke ins Thema „Klettern und Naturschutz“ (20 Euro pro Person, 16,50 Euro ermäßigt, Zahlung vor Ort.Bitte Sportschuhe mitbringen.) Anja Frick, Georg Fleischmann, LEDUERRA e.V.

Abendprogramm:

20:00 Uhr Kabarett mit Thomas Schreckenberger und Verköstigung mit Öko-Weinen

Dienstag, 6. Januar 2015 Tagesthema: Kommunale Biodiversität

9:00 Uhr Haarer oder Mössinger Modell? Heimische Blumenwiesen und nicht nach-haltige einjährige Blühmischungen im Praxisvergleich Dr. Reinhard Witt Biologe und Journalist, Fachbetrieb für Naturnahes Grün (Planung), Ottenhofen

Pause

10:15 Uhr Natur in der Stadt – Donzdorf stellt sich vorGeorg Krause, Grünplaner und Umweltbeauf-tragter Stadt Donzdorf

Pause

11:30 Uhr Die Bedeutung des Waldes für die Biodiver-sität in den KommunenThomas Hauck, Forstkammer B-W, StädtischesForstamt Baden-Baden

12:30 Uhr Verabschiedung durch den BUND Baden-Württemberg und Einladung zu den Natur-schutztagen 2016

Der passende RahmenJugendBei den Naturschutztagen am Bodensee treffen sich viele Ju-gendliche, die nicht einfach nur zusehen wollen. Neben einemJugendraum wird es täglich gemeinsame Aktionen geben, or-ganisiert von der BUNDjugend Baden-Württemberg. AmSamstag, 3. Januar 2015 um 18:30 Uhr ist Auftakt – wie üb-lich mit Begrüßungstrunk und kleinem Abendessen. Bitte di-rekt bei der Ankunft anmelden.

Für Verpflegung und eine Übernachtungsmöglichkeit in derTurnhalle zu günstigen Preisen haben wir gesorgt. Für die An-fahrt mit Bahn und Bussen gibt’s für Jugendliche einen Zu-schuss – auch dafür bitte bei der Ankunft im Tagungsbüromelden.

Kinder und FamilienKinder, die schon ihren 12. Geburtstag gefeiert haben, müssenseparat angemeldet werden und Eintritt bezahlen. Kinder unter 12 Jahren sind frei. Für Kinder ab drei Jahren wird eineBetreuung mit einem abwechslungsreichen Programm ange-boten. Bitte vermerken Sie bei der Anmeldung die Anzahl unddas Geburtsjahr der Kinder. Für die Kinderbetreuung bitten wirum einen Beitrag von 2,50 Euro pro Kind und Tag (Rabatt fürmehrere Kinder). Die Kinderbetreuung findet während desVortragsprogramms statt. Am Nachmittag des 4. und 5. Januarist keine Kinderbetreuung.

Anreise und TagungsortRadolfzell ist ideal für eine Anreise ohne Auto (IC- und IRE-Bahnhof). Mit dem Regionalzug seehas und den regionalenBussen können Sie sich in der Stadt und am Seeufer bequembewegen. Der Bahnhof ist nur zehn Fußminuten vom Milch-werk entfernt. Wenn es aber doch das Auto sein soll, ist dieAnfahrt über die B33. Der nächste kostenfreie Parkplatz ist aufdem Messeplatz an der Konstanzer Straße, zwei Fußminutenvom Milchwerk. Tagungs- und Kulturzentrum MilchwerkWerner-Meßmer-Straße 14, 78315 Radolfzell

UnterkunftEine Übersicht über alle Unterkunftsmöglichkeitenin Radolfzell finden Sie auf den Seiten der Tourismus- undStadtmarketing Radolfzell GmbH: www.radolfzell-tourismus.de/Uebernachten Telefon: 07732 81-500, E-Mail: [email protected]

Als Einfachstunterkunft steht eine beheizte Turnhalle bereit,wo Sie mit Schlafsack und Isomatte (bitte mitbringen!) über-nachten können. Bitte bei der Anmeldung angeben. Eine Nacht kostet 3 Euro, zwei Nächte 6 Euro, drei Nächte7,50 Euro.

VerpflegungDas Milchwerk ist bewirtschaftet. Es gibt in Radolfzell zudemzahlreiche Restaurants in allen Preisklassen.

GebührenDie Tagungsgebühr (ohne Unterkunft und Verpflegung) beträgtbei Anmeldung vor dem 15.12.2014 30 Euro für Verdienendeund 15 Euro für Schüler, Studierende, FÖJ, Arbeitslose und Klein-rentner. Danach 35 bzw. 18 Euro. Kinder unter 12 Jahre sind frei.Bitte überweisen Sie den Betrag bis 20.12. auf das Konto 4 378 980 bei der Sparkasse Singen-Radolfzell, BLZ: 692 500 35 IBAN: DE06 6925 0035 0004 3789 80 BIC: SOLADES1SNGEmpfänger: Sonderkonto Naturschutztage. Der Eintritt für Tagesbesucher beträgt 10 Euro (ermäßigt 5 Euro).

Anmeldung und InformationNABU-Bezirksgeschäftsstelle Donau-Bodensee, Mühlenstr. 4,88662 Überlingen, Telefon: 07551/67315, Fax: 07551/68432, E-Mail: [email protected] sparen und Sie erleichtern uns unsere Arbeit, wenn Sie sichbis zum 15. Dezember 2014 anmelden. Bitte beachten Sie außer-dem, dass bei einigen Angeboten die Teilnehmerzahl begrenzt ist..Aussteller können sich per Mail unter [email protected] anmelden. ACHTUNG: Die Stände sind kostenpflichtig unddas Standpersonal muss sich anmelden. Genaue Informationenunter www.naturschutztage.de, Ausstellerinfo.

Titelfoto: fotolia©magannProgrammzusammenstellung und Text: ?Gestaltung: Marianne Otte, Konstanz

VisdP: Dr. Andre Baumann

Wir danken für die freundliche Unterstützung:

Stadt Radolfzell am Bodensee

3. bis 6. Januar 2015Milchwerk RadolfzellBrücken in die ZukunftGrüne InfrastrukturKlimawandelKommunale BiodiversitätExkursionen, Foren, FesteNatur-schutztageam Bodensee

Richtigstellung Aufmerksame Leser haben uns auf einen bedauerlichen Fehler im letz-

ten Heft 3-14 hingewiesen. Auf der Naturschutzseite »Mehr lichte Momente für den Wald« war statt eines Großen Eichenbocks (hier im Bild) ein Körnerbock zu sehen. Wir bitten das Versehen zu entschuldigen.

wie gewohnt namhafte Experten aus Wissenschaft, Umweltverbän-den und Politik, wie Prof. Dr. Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamenta-rische Staatssekretärin im Bundes-ministerium für Umwelt, Natur-schutz, Bau und Reaktorsicherheit.

Die Naturschutztage am Boden-see erfreuen sich als deutschland-weit größte Veranstaltung ihrer Art zunehmender Beliebtheit, über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sie in letzter Zeit verbu- chen. Im Naturschutz aktive Men-schen aller Altergruppen nutzen sie regelmäßig als Fortbildung, Kongress und »Familientreffen«. Kinder und junge Leute erwartet ein maßgeschneidertes Programm. Für Spaß und Unterhaltung sorgen dies-mal unter anderem Kletterangebote sowie Kabarett- und Filmabende.Das gedruckte Programm erhalten Sie bei der NABU-Bezirksgeschäfts-stelle Donau-Bodensee, Mühlen- str. 4, 88662 Überlingen, Tel. (075 51) 673 15, [email protected]; Anmeldung auch unter: www.naturschutztage.de

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Titelfotos: obere Reihe (v. l. n. r.): Dietmar Nill, thomas.andri/Fotolia, Thomas Stephan mittlere Reihe (v. l. n. r.): Rüdiger Hack, Thomas Köberle, Hartmut Weinrebeuntere Reihe (v. l. n. r.): Walter Schön, BUND Mittlerer Oberrhein, Christine Fabricius

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