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Buße und Beratung Friedrich- Schiller Universität Institut für Bildung und Kultur Seminar: Aktuelle Theorieentwicklung in der Sozialen Arbeit Seminarleiter: Tobias Kosellek Referenten: Kevin Zech, Susann Gassner, Grit Möbius, Juliane Deuschle

Buße und Beratung

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Buße und Beratung. Friedrich- Schiller Universität Institut für Bildung und Kultur Seminar: Aktuelle Theorieentwicklung in der Sozialen Arbeit Seminarleiter: Tobias Kosellek Referenten: Kevin Zech, Susann Gassner, Grit Möbius, Juliane Deuschle. Gliederung. Definitionen Buße Seelsorge - PowerPoint PPT Presentation

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Buße und Beratung

Friedrich- Schiller UniversitätInstitut für Bildung und Kultur

Seminar: Aktuelle Theorieentwicklung in der Sozialen ArbeitSeminarleiter: Tobias Kosellek

Referenten: Kevin Zech, Susann Gassner, Grit Möbius, Juliane Deuschle

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Gliederung1. Definitionen

Buße Seelsorge

2. Podiumsdiskussion mit Anne Brisgen

3. Geschichte der Seelsorge4. Diskussionsrunde5. Literatur

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1. Definitionen

„Buße ist die Besserung eines durch Sünde gestörten

Verhältnisses zu heiligen Mächten.“

Weber, H. (2001): Lexikon Religion. Reinbeck: Rohwolt Taschenbuch Verlag.

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1. DefinitionenSeelsorge

Gesamtheit kirchlichen Handelns

pastorales Handeln

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2. Podiumsdiskussion

mit

Anne Brisgen (Pastorin für Hochschul- und

Studierendenarbeit)

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3. Geschichte der Seelsorge

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Plato

„Nichts anderes tue ich, als das ich umher gehe, um jung und alt unter euch zu überreden, nicht zuerst für Leib und Vermögen, sondern für die Seele zu sorgen, damit sie aufs beste gedeihe…“

PlatoMensch soll sich zu Lebzeiten schon um das

seelische Wohl bemühen Unsterblichkeit der Seele ist Plato bereits bewusst

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Altes Testament„Gott der Herr machte den Menschen aus einem Erdenklos, und er blies ihm den lebendigen Odem in seine Nase. Und also war der Mensch eine lebendige Seele.“

Altes Testament

• Seele als Gottes Atem, der ins uns bleibt bis wir ihn am Ende unseres Lebens wieder zu Gott hinaus hauchen

• Seelsorge Atemhilfe• Wichtigste Seelsorge Klagen/ Loben vor Gott

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Neues Testament„Sorgt euch nicht um eure Psyche.“

Neues Testament

• Seele als das gottgeschenkte Leben jeder trägt Eigenverantwortung dafür

• Seele nicht mehr als guter Kern des Menschen, denn diese ganz sind durch Sünde verdorben

• Begriff „Seelsorge“ taucht weder im neuen, noch im alten Testament auf

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Alte Kirche

• Seelsorge umgeprägt in Seelensorge zeigt Verantwortung des Bischoffs für viele Seelen

• Seelsorge als Kampf gegen Sünde

• Sünden nach der Taufe können gebüßt werden Institution Buße entsteht

• kirchliches Beichtinstitut entsteht Beichte wird genau geregeltes kirchliches Verfahren

• seit 1215 Pflicht zur jährlichen Beichte Seelsorge kirchlich institutionalisiert

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Martin Luther

• Priestertum aller Gläubigen jeder hat seelsorgerische Verantwortung für den anderen

• Seelsorge intensiv aufgenommen in seine Thesen (1517) Umkehr von der falschen Sorge durch Ablasshandel hin zur rechten Sorge durch Kehr zu Jesus

• prangert Ablasshandel an (Teil der Buße)

• Buße kein einmaliger Akt sondern eine Lebenshaltung Sündenvergebung stützt sich nicht auf Leistungen, sondern auf göttliche Zusage

• Betrieb selbst Seelsorge bei Armen, Kranken, Sterbenden,… durch Briefe und Besuche

• Bezog eigene Erfahrungen mit ein zeigte er steht nicht über, sondern neben dem anderen als Seelsorger

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Konzil in Trient• Zusammenkunft der katholischen Kirche (1545- 1569)

• wollten/ mussten auf Forderungen der Reformation reagieren

• genaue Aufgabenverteilung festgelegt jedes Gemeindemitglied wusste wem es zur Beichte und zur Seelsorge zugewiesen war

• Wichtigste Aufgabe der Seelsorge sollte Verbreitung des Glaubens sein

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Aufklärung

• Menschen hinterfragen erstmals stellten Rolle der Kirche in Frage

• wollten Aufklärung und moralische Besserung ähnelte eher Beratung, wie z. Bsp. beim Arzt

• Ziele: Glückseligkeit, Beruhigung, Zufriedenheit, Genügsamkeit

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Friedrich Schleiermacher 1768- 1834

Theologe

• Seelsorge als Hilfe zur Selbsthilfe

• Adressat: der aus der Gemeinde gefallen Einzelne, das Ziel seine Reintegration

• Hilfe für die, die noch unbekehrt sind und Christen evangelischer Seelsorgebegriff ist seither daran orientiert

• Seelsorgegespräch beginnt mit Zuhören und Einfühlen

• betont das Mündigkeitsprinzip und den notwendigen Zuspruch

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Positionen im 20. Jahrhundert

• Entwicklung in der Seelsorgelehre von einer biblisch-verkündigenden hin zu einer beratend-therapeutischen Seelsorge

• Seelsorge geschieht in der Hoffnung, dass Gott dorthin kommt, wo Menschen sich auf den Weg zur Wahrheit machen

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Positionen im 20. JahrhundertKerygmatische/ Verkündende Seelsorge

o Kirche ist Ort und Kontext der Seelsorge

o Seelsorge ist ein Gespräch unter Führung des Seelsorgers

keine Diskussionen oder Deutungen

o Ziel: Begnadigung des Sünders/ Glauben wecken

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Positionen im 20. Jahrhundert Pastoralpsychologische Seelsorge:

o christlich motiviertes Gespräch

o Ansätze der Psychologie/ Psychotherapie

o professionelle Seelsorge Anwendung von Kommunikationstechniken und psychologischem Hintergrundwissen

o Seelsorger Bewusstsein der Nichtautorität, Hörbereitschaft, Solidarität, Offenheit, kritischer Selbstprüfer, Zuhörer

o Offene Fragen, Angebot religiöser Symbole zur Erfassung des Problems

o Ziel: Klient soll sich von Gott angenommen wissen, realistische Selbst- und Fremdeinschätzung, um aktuelle Krisensituation zu bewältigen

Beratung

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3. Geschichte der Seelsorgeo sowohl die katholische, als auch die evangelische

Kirche bietet Notfallseelsorge, Beratung im Internet, Beratung für jede besondere Personengruppe

o Seelsorger bringen „ihr Material“, die Inhalte der Bibel ins Gespräch ein, als Unterstützung von Lebensfragen und – Problemen

o Grundfunktion seelsorgerischem Handelns ist Beratung

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4. Diskussionsrunde

„Eine Kirche, die rückwärtsgewandt das Heute verpasst, droht zu erstarren, sie verliert ihre Lebendigkeit. Eine Kirche, die in ihrem Streben nach Zeit- und Situationsbezug ihre biblische Grundierung vernachlässigt, oder gar preisgibt, droht sich als christliche Kirche zu verflüchtigen, sie verliert ihr Leben.“

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LiteraturMöller, C. (2004): Einführung in die praktische Theologie.

Tübingen: Francke.

Schützeichel, R. (2004): Von der Buße zur Beratung. Über Risiken professionalisierter Seelsorge. In: Die beratene Gesellschaft. Zur gesellschaftlichen Bedeutung von Beratung. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften. S. 111-140.

Steck, W. (2011): Praktische Theologie - Horizonte der Religion, Konturen des neuzeitlichen Christentums, Strukturen der religiösen Lebenswelt. Stuttgart: Kohlhammer.

Weber, H. (2001): Lexikon Religion. Reinbeck: Rohwolt Taschenbuch Verlag.

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Literaturempfehlungen zum ThemaJosuttis, M. (2008): Kraft durch Glauben:

biblische, therapeutische und esoterische Impulse für die Seelsorge. Gütersloh: Gütersloher Verl.-Haus.

Nauer, D. (2007): Seelsorge: Sorge um die Seele. Stuttgart: Kohlhammer.

Nauer, D. (2001): Seelsorgekonzepte im Wiederstreit: ein Kompendium. Stuttgart: Kohlhammer.