Upload
others
View
3
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Universität Maastricht
WE`G Aarau
Nursing Science
Pflegewissenschaft
Caring
Eine Literaturübersicht
Silvia Schmid Büchi
ID Nummer 962948Juni, 1999
Mentorin: Rebecca Spirig, PhD
Zusammenfassung
In dieser Literaturforschung wurde die Frage untersucht: Wie wird Caring
beschrieben und definiert, welches sind Indikatoren/Subgruppen des Konzepts
Caring im allgemeinen und bei Caring-Messinstrumenten. Welches sind Ergebnisse
beim Einsatz der Caring Messinstrumente? Caring wird aus verschiedenen
Blickwinkeln beschrieben, als Haltung oder Charakterzug, als zwischenmenschliche
Beziehung oder als therapeutische Intervention. Aus Forschungsergebnissen zeigt
sich, dass Patienten ihre eigene Sicherheit als wichtig erachten, die Pflegenden
sollen die nötige physische Pflege und Behandlung gewährleisten. Pflegende
betonen eher die psychosozialen Aspekte der Pflege. Je mehr die Pflegenden die
professionellen Fähigkeiten demonstrieren, desto wichtiger wird für die Patienten
der menschliche Beistand. Es gibt keine einheitliche Definition von Caring. Es muss
immer wieder neu und situationsangepasst definiert werden. Caring ist ein Prozess,
welcher moralische, kognitive und emotionale Elemente enthält. In dieser Arbeit
sind sieben Caring-Messinstrumente begutachtet worden. Die inhaltliche
Entwicklung der Instrumente geschieht auf sehr unterschiedliche Weise. Die
Vorgehensweise bei ihrer Entwicklung bestimmt wesentlich den Inhalt der
Instrumente in bezug auf Caring. Kategorien und Subgruppen von Caring aus
qualitativen Forschungen und aus quantitativen Caring-Messinstrumenten sind sich
oft sehr ähnlich. Um dem Phänomen Caring gerecht zu werden, braucht es den
qualitativen und den quantitativen Forschungsansatz. Vor allem sollten bestehende
Caring-Messinstrumente weiter entwickelt werden, nur so kommen wir zu validen
und reliablen Instrumenten.
2
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung 31.1. Einführung 31.2. Zielsetzung 31.3. Forschungsfrage 31.4. Literaturrecherche 3
2. Das Konzept Caring 42.1. Übersetzung des Begriffes ins Deutsche 42.2. Beschreibung des Konzepts Caring 42.3. Caring aus Sicht der Pflegenden 62.4 Caring aus Sicht der Patienten 6
3. Definitionen des Konzepts Caring 93.1. Caring Theorien 93.2. Definitionen, welche den Caring Instrumenten zugrunde liegen 9
4. Noncaring 10
5. Instrumente um Caring zu messen 115.1. CARE –Q 115.2. Caring Behaviours Assessment Tool, (CBA) 125.3. CARE/SAT 135.4. Caring Behavior Inventory, (CBI) 135.5. Holistic Caring Inventory (HCI) 145.6. Caring Dimensions Inventory, (CDI) 155.7. Humane Caring Scale (HCS) 16
6. Einsatz der Instrumente bei Forschungen 17
6.1. CARE – Q 176.2. CBA 176.3. HCI 186.4. HCS 19
7. Diskussion 207.1. Wie wird das Konzept Caring beschrieben? 207.2. Caring aus beschreibender Sicht 217.3. Definition von Caring 227.4. Elemente, Dimensionen, Kategorien, Subgruppen von Caring 227.5. Die Entwicklung der Instrumente 227.6. Ergebnisse aus dem Einsatz von Instrumenten 237.7. Wie soll Caring weiter erforscht werden? Qualitativ oder Quantitativ? 24
8. Schlussfolgerungen 24
Literaruverzeichnis 25
Anhang IAnhang IIAnhang III
3
Literaturforschung
1. Einleitung
1.1. Einführung
Das Phänomen Caring gewinnt in der schweizerischen Pflege immer mehr an
Bedeutung. Ausgelöst wurde dies vor allem durch die Arbeiten von Benner (1984)
und Benner & Wrubel (1989). In deutscher Sprache gibt es aber wenig Literatur,
welche einen Überblick über die Forschungstätigkeit zu Caring vermittelt. Kaum
bekannt sind auch die Caring-Messinstrumente.
1.2. Zielsetzung
Das Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über die Forschungstätigkeit zu Caring
zu vermitteln. Das Phänomen oder Konzept Caring soll aus verschiedenen
Blickwinkeln beleuchtet werden. Vor allem sollen Caring-Messinstrumente und
Ergebnisse aus ihrem Einsatz beschrieben werden.
1.3. Forschungsfrage
• Wie wird das Konzept Caring beschrieben und definiert?
• Welches sind die Indikatoren / Subgruppen des Konzeptes Caring im
allgemeinen und bei Caring-Messinstrumenten?
• Welches sind Ergebnisse beim Einsatz der Caring-Messinstrumente?
1.4. Literaturrecherche
Die Literaturrecherche erfolgte über MEDLINE. Gesucht wurde mit den Stichwörtern
Caring and Research or Studies, Caring and Patient’s view, Caring and
Measurement and Instrument. Da mit der Entwicklung der Caring Messinstrumente
in den Achtziger Jahren begonnen wurde, erstreckte sich die Literaturrecherche von
1984 bis 1999. Als weitere Suchstrategie wurde die Snowball-Methode angewendet.
Das heisst aus schon vorhandener Literatur wurde weitere Literatur zugänglich.
4
2. Das Konzept Caring
2.1. Übersetzung des Begriffes ins Deutsche
Der Begriff Caring kann nicht wörtlich ins Deutsche übersetzt werden, er muss
umschrieben werden. Caring bedeutet sich sorgen für andere, sich mit
Wertschätzung auf jemanden einzulassen. Es geht um Engagement, innere
Beteiligung, um mitmenschliche Anteilnahme, um Mitgefühl, Vertrauen, um den
menschlichen Beistand in der Pflege. In dieser Arbeit wird bewusst das englische
Wort beibehalten, da es sich in der schweizerischen Pflegesprache in den letzten
Jahren etabliert hat. Was unter Caring verstanden wird, muss jedoch immer wieder
definiert und beschrieben werden. Dies gilt aber auch für den englischsprachigen
Raum.
2.2. Beschreibung des Konzepts Caring
In vielen Untersuchungen ist Caring aus philosophischer moralischer Sicht
beschrieben worden, als subjektives Empfinden und als subjektive Erfahrung in
verschiedenen Kontexten. Benner & Wrubel (1989) beschreiben Caring aus
phänomenologischer Sicht. Caring beschreibt eine besondere Art und Weise des „in
der Welt sein“ und muss immer in einem Kontext gesehen werden. Caring umfasst
ein weites Feld des Involviert seins. Es befähigt Menschen, Probleme
wahrzunehmen, mögliche Lösungen zu erkennen und einen Weg zur deren
Bewältigung einzuschlagen. Caring ermöglicht ein Vertrauensverhältnis zwischen
Patientinnen und Pflegenden, in dem Hilfe und Unterstützung gegeben und
angenommen werden können. Den Pflegenden ermöglicht Caring festzustellen, was
ihre Pflegeinterventionen bewirken. Pflegeinterventionen in einem Kontext mit
Caring und in einem Kontext ohne Caring haben andere Wirkungen. Benner (1984)
beschreibt die Kraft und die Macht, die wirklichem Caring innewohnt. Exzellente,
aussergewöhnliche Leistungen in der Pflege setzen Können, Wissen und
Fachkompetenz voraus. Aber ebenso wichtig ist Engagement, innere Beteiligung
und mitmenschliche Anteilnahme, eben Caring, und die daraus resultierende Kraft
und Stärke. Benner (1984, S. 209/210) nennt sechs verschiedene Formen dieser
Kraft, die Caring innewohnt: 1. Die Kraft oder Macht Veränderungen zu bewirken,
2. Integrative Sorge/Kraft/Anteilnahme, 3. Für jemanden oder etwas einstehen, 4.
Heilende Kraft, 5. Teilnehmende, bejahende Kraft, 6. Problemlösende Kraft.
Swanson (1991) entwickelte eine Middle range Theorie of Caring durch drei
separate, phänomenologische Forschungen im perinatalen Bereich. Sie beschreibt
5
fünf Caring – Prozesse mit den fünf Subdimensionen, welche sie (1993) zur
Struktur einer Caring-Theorie weiter entwickelt. Maintaining Belief, (den Glauben
aufrecht erhalten), ist eine philosophische Haltung, Einstellung, Überzeugung
gegenüber einer Person (im Generellen) und gegenüber einem bestimmten Klienten
(im Speziellen). Knowing, (Wissen /Kennen), als informiertes Verständnis der
klinischen Gegebenheiten und Bedingungen (im Generellen) und die Situation des
Klienten (im Speziellen), versuchen die Erfahrung oder ein Erlebnis von jemand
andern zu verstehen. Being With, (mit jemandem sein), heisst dem Klienten
Botschaften, Informationen zutragen, mit ihm kommunizieren und emotional
präsent sein. Doing for, (für jemanden etwas tun) und Enabling, (ermöglichen, oder
jemanden befähigen), sollen Problemlösungen ermöglichen, erleichtern aufgrund
von Bestätigung und Information. Diese zwei Caring Prozesse werden durch die
therapeutischen Aktionen bestimmt. Das Ziel der Caring Prozesse ist das
Wohlbefinden des Klienten, also das Erreichen der beabsichtigten Resultate und
Ergebnisse, der beabsichtigte Outcome.
Die Ziele von J.Watson`s "Theorie of Human Care" (1988) sind, das mentale und
spirituelle Wachstum für sich selbst und für andere, einen Sinn in der eigenen
Existenz finden, die Bedeutung der Erfahrungen kennen zu lernen, die innere Kraft,
Energie und Kontrolle zu entdecken und die Vermehrung von Fällen von
Transzendenz und Selbstheilung. J. Watson (1988) beschreibt zehn Elemente ihrer
Theorie, sie nennt sie "Karative Faktoren", „Carative Factors“ (Carative ist auch im
Englischen eine Neuprägung, das Wort findet sich nicht im englischen Wörterbuch,
wie z.B. im Webster`s (1990) New Collegiate Dictionary). Caring ist für J. (1988)
das moralische Ideal der Pflege, mit dem Anliegen, die menschliche Würde zu
wahren. Caring beinhaltet den Willen und die Absicht zu pflegen, eine
zwischenmenschliche Beziehung aufzubauen und ist der Ausgangspunkt für
Pflegeinterventionen. Diese Pflegeinterventionen können Anteilnahme,
Unterstützung, Kommunikation oder körperliche Pflege einschliessen. Caring ist
Engagement, Schutz gewähren, Verbesserung eines Zustands oder einer Situation.
Leininger (1988) sieht Caring aus einer transkulturellen Perspektive. Caring ist die
Essenz und die zentrale vereinigende und dominante Domäne welche die Pflege
charakterisiert. Caring ist eine essentielle, menschliche Notwendigkeit für die
ganzheitliche Entwicklung des Menschen, für dessen Gesundheit und für sein
Überleben. Dies gilt für alle menschlichen Kulturen dieser Welt. Sie geht davon aus,
dass Caring ein universelles Phänomen ist, aber der Ausdruck von Caring und die
6
daraus entstehenden Prozesse kulturabhängig sind. Für Leininger (1988) gibt es
keine Heilung ohne Caring.
2.3. Caring aus Sicht der Pflegenden
Sechs in Caring erfahrene Pflegende werden von Clarke & Wheeler (1992) in einer
qualitativen Forschung gefragt, was Caring für sie bedeute. Aus der qualitativen
Inhaltsanalyse entstanden vier Kategorien 1.Unterstützend sein, 2.Kommunikativ
sein, 3.Fähigkeiten für Caring haben und 4.Druck. Die Kategorien im einzelnen:
1. Unterstützend sein: Der Hauptfokus liegt bei den interpersonalen Aspekten der
Pflege. Es geht um liebevolle Sorge, um Besorgnis sowie um Wertschätzung der
Menschen, um Respekt und um Vertrauen. Es geht darum etwas von sich selbst
zu geben, die Bedürfnisse der Patienten wahr zu nehmen, deren Unabhängigkeit
zu fördern und darum Entschlossenheit zu zeigen.
2. Kommunikativ sein: Kommunikation ist das Medium mit dem die Unterstützung,
die Sorge/ Besorgnis auf verbalem und averbalem Wege ausgedrückt wird. Es
geht um Gespräche, Informationsaustausch, um Zuhören, Berührung, darum um
sich nahe zu sein aber auch um Präsenz.
3. Fähigkeiten für Caring haben, entsteht aus den selbst erlebten Caring-
Erfahrungen heraus. Persönliche Zufriedenheit, welche aus der eigenen
Persönlichkeit heraus, aus Intuition und aus professionellem Wissen entsteht,
wird als wichtige Voraussetzung für Caring angesehen. Caring wird als
kontinuierlicher Prozess erlebt. Die Fähigkeit für Caring wird durch ein
persönliches Beziehungsnetz, worin Pflegende Unterstützung erhalten, durch die
eigenen Copingstrategien, durch eine gute Arbeitsatmosphäre und durch
Unterstützung von Kolleginnen gefördert.
4. Druck behindert Caring. Druck kann durch persönliche Probleme entstehen,
durch Frustrationen bei der Arbeit, durch mangelnde Unterstützung und durch
Probleme mit Patienten. Als Hauptproblem wird aber der Mangel an Zeit
genannt. Druck kann Gefühle von Müdigkeit auslösen, die Pflegenden fühlen sich
ausgelaugt. Das beeinflusst die Qualität ihrer Arbeit. Caring wird aber trotzdem
als Bereicherung erlebt.
2.4. Caring aus Sicht der Patienten
Brown (1986) befragt fünfzig hospitalisierte Patienten während ihres
Spitalaufenthalts. Er hat sie gebeten, ihre Erfahrungen zu schildern, in welchen
7
Situationen sie sich von Pflegenden gut gepflegt gefühlt haben. Aus der qualitativen
Auswertung kristallisierten sich acht Themen, welche für die Patienten wichtig
waren. 1.Rücksichtnahme auf individuelle Qualitäten und Bedürfnisse,
2.Ermutigende und beruhigende Präsenz, 3.Ausreichende Information,
4.Demonstration von professionellem Wissen und professionellen Fähigkeiten,
5.Unterstützung bei der Schmerzlinderung, 6.Dauer der Zeit, welche mit dem
Patienten verbracht wird, 7.Förderung der Autonomie, 8.Überwachung.
1. Rücksichtnahme auf individuelle Qualitäten und Bedürfnisse ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Pflege auf die individuellen Bedürfnisse angepasst
wird, persönlich ist und nicht Routine ist. Am meisten erwähnten und schätzten
die Patienten, Pflegende, die etwas mehr machen als unbedingt notwendig ist.
2. Ermutigende und beruhigende Präsenz: Die Pflegende wird als präsent und als
ermutigende, beruhigende und tröstende Person erlebt. Dies wird als eine der
wichtigsten Qualitäten der Pflegenden genannt.
3. Ausreichende Informationen: Das Spektrum der von Patienten gewünschten
Informationen reicht von allgemeiner Orientierung bis zum Anleiten. Es umfasst
Informationen über die physische Gesundheit, die Therapie und die
Spitalumgebung.
4. Demonstration von professionellem Wissen und professionellen Fähigkeiten: Die
Pflegenden reagieren sofort und professionell in Situationen, welche von
Patienten als Notfallsituationen wahrgenommen werden. Wichtig ist, dass die
Pflegenden so reagieren, wie die Patienten es erwarten.
5. Unterstützung bei der Schmerzlinderung: Wichtig ist die Schmerzlinderung
durch Medikamente, aber auch die Hilfe für den Umgang mit den Schmerzen.
6. Dauer, welche mit dem Patienten verbracht wird: Die Pflegenden verbringen
mehr Zeit mit den Patienten als unbedingt nötig.
7. Förderung der Autonomie: Interaktionen, welche Patienten zu aktiven und
entscheidungsfähigen Teilnehmern am Pflege-und Behandlungsprozess machen,
werden genannt. Weiter wird gesagt, die Erhebung der Bedürfnisse der
Patienten und die Respektierung des Wissens der Patienten.
8. Überwachung: Als Patient das Gefühl zu haben, dass alles unter Kontrolle sei,
das vermittelt Sicherheit. Am wichtigsten ist das Vertrauen in die Fähigkeiten
der Pflegenden und, dass sie die nötige physische Pflege und Behandlung
gewährleisten. Je öfters dies demonstriert wird, desto wichtiger werden die
mehr expressiven Aktivitäten der Pflegenden.
8
In ihrer qualitativen Untersuchung befragten Ästedt-Kurki & Häggman-Laitila
(1992) hundert erwachsene Personen, welche entweder Kunden eines
Gesundheitszentrums mit Basisversorgung oder des Zentralspitals waren. Die
Klienten wurden anlässlich eines Interviews gebeten, über ihre eigenen Erfahrungen
mit den beiden Gesundheitsinstitutionen zu berichten. Das Ziel war mehr darüber
herauszufinden, was Klienten als gute Pflege bezeichnen. Aus der qualitativen
Inhaltsanalyse sind Evaluationskriterien für gute Pflege aus Sicht der Klienten
entstanden. Hervorgehoben wird die freundliche Haltung der Pflegenden, die
Objektivität, der Sinn für Humor und dass die Integrität und Sicherheit der
Patienten in der Pflegesituationen beachtet wird. Die Klienten erwarten, dass sie als
Individuum behandelt werden. Denn sind Pflegende bloss freundlich und objektiv,
gehen aber in einer uninteressierten Art mit Patienten um, fühlen sich diese als
Objekte behandelt. Bei dieser Art Pflege erhalten sie sehr wenig Informationen und
wenn, dann vorwiegend über die Krankheit. Den Klienten zuzuhören, mit ihnen zu
diskutieren, relevante und individuelle Informationen zu erhalten, werden als
Zeichen von guter und sicherer Pflege gesehen. Ausserdem sollen die Pflegenden
Interesse für die Gefühle und Erfahrungen der Patienten zeigen, den
Gesundheitszustand von Patienten und ihre Meinungen und Wünsche prüfen, die
Freiheit der Patienten und das Recht auf Entscheidungsfreiheit respektieren.
Pflegende sollen sich für die Klagen, die Krankheit, für die Lebenssituation der
Patienten interessieren, Veränderungen des Gemütszustandes wahrnehmen und die
Pflege entsprechend anpassen können. Die Klienten möchten über ihre eigene
Krankheit und deren Prognose und über die Möglichkeiten der Pflege informiert
sein. Ferner wünschen sie über den Austritt informiert zu sein und möchten über
das nötige Wissen und Können verfügen, um die Pflege zu Hause selbst
übernehmen zu können. Die stationären Patienten wollen über die Abläufe auf der
Station informiert sein und wissen, wer für ihre Pflege verantwortlich ist. Schwierig
für die Patienten ist, dass sie wenig Einfluss auf die Planung der Pflege nehmen
können und sie nicht nach ihrer Meinung und ihren Wünschen gefragt werden. Die
Spitalumgebung wird als unbehaglich empfunden.
9
3. Definitionen des Konzepts Caring
3.1. Caring Theorien
Autorinnen DefinitionenLeininger (1988) Care/Caring bezieht sich auf Handlungen und Aktivitäten, welche darauf
ausgerichtet sind, andere Menschen oder Gruppen von Menschen mit offensichtlichen oder voraussehbaren Bedürfnissen zu unterstützen oder etwas möglich zu machen, um einen menschlichen Zustand oder die Lebensweise zu verbessern (S.4).
J. Watson (1988) Caring präsentiert sich als das moralische Ideal der Pflege, mit dem Anliegen die Humanität und die Würde zu wahren und Selbsterfüllung zu ermöglichen. (S.74)
Swanson (1991) „As a nurturing way of relating to a valued other toward whom one feels a personal sense of commitment“ (S. 165). (Für die deutsche Übersetzung muss die Definition umschrieben werden, dazu dient die Beschreibung der Schlüsselwörter die Swanson (1993), zu ihrer Definition liefert). Caring als Beziehung, in der Gesundheit und Wachstum möglich wird, in welcher der andere Mensch Wertschätzung erfährt und gegenüber dem man ein persönliches Gefühl von Verbundenheit und Verantwortung spürt. Swanson beschreibt Pflege als informiertes Caring für das Wohlbefinden eines andern Menschen (S.354).
3.2. Definitionen, welche den Caring Instrumenten zu Grunde liegen
Autorinnen/AutorenInstrumente
Definitionen
Larson (1986)CARE-Q
Die Absicht von Caring ist ein Gefühl beim Patienten zu kreieren, dem er die Bedeutung Von-umsorgt-sein gibt. Das Gefühl umsorgt zu sein, wird als Empfindung von Wohlbefinden und Sicherheit definiert, welche durch das handelnde Verhalten eines andern hervorgerufen wird (S.86).
Cronin & Harrison (1988)Caring Behaviours Assessment Tool, Beurteilung von Caring Verhalten (CBA)
Caring ist ein Prozess, bei dem die Pflegende für eine andere Person, als einzigartiges Individuum, verantwortlich wird, die Gefühle der andern Person wahrnimmt und sie individuell behandelt. Unter Caring-Verhalten der Pflegenden werden die Dinge verstanden, die eine Pflegende sagt oder tut welche den Patienten Caring vermittelt (S.376).
Larson & Ferketich (1993)CARE/SAT
Caring als eine bewusste, beabsichtigte Handlung, welche physische Pflege und emotionale Sorge/ Besorgnis (Concern) zum Ausdruck bringt und ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit in jemanden andern fördert, (S.690).
Wolf et. al. (1994)Caring Behavior Inventory,(Bestandesaufnahme oder Inventar von Caring Verhalten) (CBI)
Das Caring der Pflegenden ist ein interaktiver und intersubjektiver Prozess, welcher während Momenten von geteilter Verletzlichkeit und Verwundbarkeit zwischen Pflegenden und Patienten auftritt und einerseits selbstbestimmt aber auch durch andere bestimmt wird (S.107).
Latham (1996)Das Holistic Caring Inventory (HCI) (Ganzheitliche Erfassung von Caring)
Das humanistische Caring Modell:Caring ist im Kontext von wahrgenommen Einflüssen zu sehen und dem Ergebnis vom Zusammenwirken dieser Einflüsse.Einflüsse, wie die Höhe des Selbstwertgefühls, das Bedürfnis von Patienten, nach kognitiver Kontrolle und die Kontrolle über ihr Verhalten zu erhalten, haben einen Einfluss auf die Wertschätzung, auf Coping Strategien auf den psychologischen Distress und auf die Effektivität des Copings (S.551).
10
R. Watson&Lea (1997) Caring Dimensions Inventory, (Bestandesaufnahme oder Inventar von Caring Dimensionen) (CDI)
Keine Definition.
Töyry et.al. (1998a, 1998b)Humane Caring Scale(Skala der menschlichen Pflege)( HCS)
Keine Definition, induktive Entwicklung der Items des Instrumentes in bezug auf menschliche Pflege. Humane, finnisch Ihmisläheinen, deutsch Human, Humanität, ist eine Beschreibung, wie der Mensch ist und handelt, wie sich seine Menschlichkeit zeigt, oder, wie Töyry et. al. (1998 a, 1998 b) es nennen: Menschliche Pflege ist, jemandem nahe sein.
4. Noncaring
Riemen (1986) analysiert in einer phänomenologischen Studie, von zehn Patienten
Beschreibungen von Interaktionen zwischen Pflegenden und Patienten, welche die
gelebte Erfahrungen von Noncaring Interaktionen zeigen. Sie gruppiert die
Aussagen unter fünf Titeln.
1. In Eile und effizient sein: Die Pflegende hat keine Zeit zu sprechen, sie ist super
effizient, arbeitet wie ein Uhrwerk, aber das menschliche Element fehlt, sie
kommt herein und tut was zu tun ist.
2. Den Job verrichten: Die Pflegende erledigt ihre Pflichten und geht dann nach
Hause, nichts scheint ihr nahe zu gehen.
3. Ist grob und behandelt Patienten geringschätzig: Die Hände der Pflegenden
fühlten sich an, wie wenn sie schlagen würden: Patienten sagen; sie gebe ihnen
ein Gefühl, dass sie sich wie ein Kind fühlten, sie gebe ihnen einfache Antwort,
weil sie denke, dass sie sowieso nichts verstehen würden und sie fühlten sich
wie ausgescholtene Kinder. Die Pflegenden hätten kein Feingefühl, es sei ihnen
egal, was sie zu den Patienten sagten, und es sei ihnen lästig.
4. Keine Antwort: Die Pflegende schenkt den Patienten keine Beachtung. Sie
spricht mit andern Pflegenden und ist dabei so beschäftigt, dass sie keine Zeit
hat, um mit den Patienten zu sprechen und sie kommt nicht wenn sie gerufen
wird.
5. Patienten wie Objekte behandeln: Die Pflegenden interessieren sich nicht, was
die Patienten zu sagen haben, sie erklären nichts, Patienten werden nicht wie
Personen behandelt, sie kommen sich wie ein Nobody und wie ein Objekt
behandelt vor. Patienten meinen, dass sie in den Augen der Pflegenden keine
menschlichen Wesen seien, sie sich wie Hunde behandelt vorkommen und ihnen
der menschliche Kontakt fehle.
11
Es sind keine Aussagen, welche als Noncaring beschrieben werden, gefunden
worden, die sich auf technische Prozeduren beziehen. Werden Patienten
aufgefordert Caring- und Noncaring Erlebnisse mit Pflegenden zu schildern,
beschreiben sie zuerst die Noncaring Erlebnisse. Die Autorin meint dazu, dass sich
diese Erlebnisse stärker einprägen würden als die positiven. Sie erklärt dies damit,
dass sich die Patienten schon sehr verletzlich fühlten, und wenn sie Noncaring
erlebten, sich dadurch noch verletzlicher und hilfloser vorkommen würden.
5. Instrumente um Caring zu messen
5.1. CARE –Q
Larson (1984) entwickelte ein Caring Assessment Instrument, CARE-Q, zur
quantitativen Untersuchung der Wahrnehmung von Patienten und Pflegenden über
das Auftreten und über die Wichtigkeit von Caring – Verhalten von Pflegenden.
Das CARE-Q Instrument setzt sich aus 50 Kriterien (Items) zum Caring-Verhalten
zusammen, welche in sechs Subkategorien geordnet sind.
Subkategorien und Beispiele von Items:. (Larson, 1986, S.88)
1. Accessible, Erreichbarkeit, Zugänglichkeit, Verfügbarkeit: Die Pflegende gibt die
Medikament zur Zeit, die Patienten kommen zuerst.
2. Explains and facilitates, erklären, erleichtern, ermöglichen: Die Pflegende lehrt
die Patienten, wie sie sich selbst pflegen können, schlägt den Patienten Fragen
vor, die sie dem Arzt stellen können.
3. Comforts, Annehmlichkeit, Behagen, trösten, aufmuntern: Die Pflegende hört
den Patienten zu, berührt die Patienten.
4. Anticipates, voraussehen, verhindern: Die Pflegende weiss wann die Patienten
müde sind, sieht Schwierigkeiten der ersten Zeit voraus.
5. Trusting relationship, vertrauensvolle Beziehung: Die Pflegende stellt die
Patienten in den Mittelpunkt, offeriert ihnen zufriedenstellende Alternativen.
6. Monitors and follows through, Überwachung und was daraus resultiert: Die
Pflegende kann gut Spritzen geben, Venen punktieren und Infusionen managen.
Sie sorgt dafür, dass die andern Pflegenden wissen, welche Pflege „ihre“
Patienten brauchen.
Bei der Anwendung des Instrumentes wird die Q-Methodologie verwendet. Diese
beinhaltet, dass jedes Item auf eine separate Karte geschrieben wird. Die
Forschungsteilnehmer werden gebeten, jede der Karten nach folgendem Schema zu
12
ordnen, unter der Perspektive was ihnen (den Patienten) das Gefühl von umsorgt
zu sein (feel cared for) gibt:
Tabelle 5.1. Q-Methodologie (Larson, 1984, S.48)
Anzahl Items Bewertung Punktzahl
1 Item Welches ist das wichtigste? 71 Item Welches ist das am wenigsten wichtigste? 14 Items Welche liegen am nächsten beim wichtigsten? 64 Items Welche liegen am nächsten beim wenigsten
wichtigen?2
10 Items Welche sind ziemlich wichtig? 510 Items Welche sind nicht so wichtig? 320 Items Welche sind weder wichtig noch unwichtig. 4
Larson (1984) entwickelte das Instrument aus zwei Umfragen bei Pflegenden aus
der Praxis, welche mit Hilfe der Delphi-Methode gefragt wurden, aus welchen
Komponenten Caring bestehe. Die Sicht der Patienten erhob sie aus Studien,
welche die Wahrnehmung der Patienten von Caring Verhalten von Pflegenden
untersuchte. Daraus resultierten 69 Pflegeverhalten, welche Caring ausdrücken. Die
Content-Validität wurde von einer Expertengruppe beurteilt, welche sechzehn
Items zurückwies, weil sie redundant oder doppelt vorhanden waren. Das
Instrument wurde von Larson (1984) bei Patienten (n=57) und (1986) bei
Pflegenden (n=57) eingesetzt. Bei Pflegenden (n=82) wurde im Abstand von 30
Tagen ein Test und Retest durchgeführt. Die Test-Retest Reliabilität lag für die fünf
wichtigsten Items bei 73% und für die fünf am wenigsten wichtigen bei 63%.
5.2. Caring Behaviours Assessment Tool, (CBA)
Beurteilung von Caring Verhalten
Das von Cronin & Harrison (1988) entwickelte Messinstrument basiert auf den 10
„Karativen" Faktoren der Theorie von J. Watson (1988). Die 61 Items des
Instruments sind in sieben Subgruppen geordnet. 1.Humanismus/ Glaube/
Hoffnung/ Sensibilität, 2.Helfen/ Vertrauen, 3.Positive/ negative Gefühle
ausdrücken können, 4.Lehren /anleiten, 5.Unterstützende/ schützende/
korrigierende Umwelt, 6.Unterstützen von menschlichen Bedürfnissen,
7.Existentieller/ phänomenologischer/ spiritueller Fokus. Anhand der fünf Punkte
Likert Skala werden die Patienten gebeten einzuschätzen, wie stark für sie die
einzelnen Items mit Caring verbunden sind. Die Content-Validität wurde von vier
Expertinnen, welche sehr vertraut mit der Theorie von J. Watson (1988) sind,
bestätigt. Für die Subgruppen wurde ein Crohnbach’s Alpha zwischen 0.66 und 0.90
gemessen.
13
5.3. CARE/SAT
Larson & Ferketich (1993) entwickelten das CARE/SAT Instrument aus dem von
Larson (1984) entwickelten CARE –Q Instrument heraus. Die 50 Items des CARE-Q
Instruments wurden ins CARE/SAT Instrument übernommen, 21 zusätzliche Items
wurden hinzugefügt. Nach der Testung des Instrumentes, unter andrem mit einer
Faktorenanalyse, verblieben 29 Items in drei Subgruppen geordnet. 1.Assistive,
helfend, fördernd, unterstützend, 2.Beningn Neglect, freundliche gütige
Vernachlässigung, Nachlässigkeit, 3.Enabling, ermöglichen oder jemanden
befähigen. Die einzelnen Items werden mittels einer visuellen Analog-Skala
beurteilt, mit den Bewertungen 0 (= trifft gar nicht zu), bis 10 (= trifft sehr stark
zu). Die mögliche Bewertung der gesamten Items reicht von Null bis 290. Bei 11
Items sind die Kriterien in der Negativ – Form formuliert und diese werden
rechnerisch subtrahiert. Die Ergebnisse der einzelnen Kriterien werden
zusammengezählt, um ein Total CARE/SAT-Ergebnis zu erhalten. Larson & Ferketich
(1993) testeten das neue Instrument mit Patienten aus vier verschiedenen
Spitälern (n=258). Bei einer Subgruppe von Patienten (n=40) wurde zusätzlich das
von Hinshaws & Altwood, (1982) modifizierte Risser (1975) Patienten
Zufriedenheits Instrument (PSI), angewendet. Cronbach’s Alpha, für das Total der
Items des CARE/SAT, war 0.94. Der Alpha Coeffizient für jede durch die
Faktorenanalyse identifizierte Subskala war 0.80. Die Subskala-Korrelation war
positiv aber, laut Autorinnen, tief genug, um anzuzeigen, dass die Subskalen 0.48
zu 0.67 nicht redundant waren. Ein Pearson Korrelationscoeffizient (r=0.80, n=40)
zwischen dem CARE/SAT und dem Risser Instrument lieferte, Beweiskraft für die
Konstrukt-Validität. Der Coeffizient war auf dem 0.05 Level signifikant.
5.4. Caring Behavior Inventory, (CBI)
Bestandesaufnahme oder Inventar von Caring Verhalten
Wolf (1986) begann mit der Entwicklung des CBI, indem sie aus der Literatur
Wörter und Sätze, die Caring repräsentieren, auswählte. Ein Convenience Sample
von 97 Pflegenden bewerteten die 75 Caring Wörter mit einer 4 Punkte Likert-
Skala, die von „stimme voll zu“, bis „stimme überhaupt nicht zu“, reichte. Die
statistische Auswertung erfolgte mittels Faktorenanalyse, bei der sich aber kein
Muster ergab. Die Liste wurde reduziert, indem die zehn höchst bewerteten Wörter
ausgewählt wurden. Das ergab folgende Liste: 1.Aufmerksames Zuhören,
2.Beruhigen, trösten, 3.Ehrlichkeit, Offenheit, 4.Geduld, 5.Verantwortung,
6.Informationen zur Verfügung stellen, so dass die Patienten oder Klienten eine
14
informierte Entscheidung treffen können, 7.Berührung, 8.Sensibilität, 9.Respekt,
10.Die Patienten oder Klienten beim Namen nennen.
Die Studie von Wolf, Giardino, Osborne&Ambrose (1994) hatte zum Ziel, die
Dimensionen des Caring Prozesses zwischen Pflegenden und Patienten zu
beschreiben, indem das CBI - Instrument eingesetzt wurde. In Studie 1 wurde laut
Wolf et al. (1994) die Content-Validität des CBI Instrumentes bestätigt. Wolf et. al.
(1994) befragten 278 Pflegende und 263 ehemalige Patienten (n=541) die diese
Items des CBI Instruments bewerteten. Die Bewertung erfolgte mittels einer 4
Punkte Likert-Skala, die von „stimme voll zu“ bis „stimme überhaupt nicht zu“
reichte. Durch eine Faktorenanalyse wurden die fünf Dimensionen des CBI ermittelt
welche das Caring von Pflegenden repräsentieren. 1.Respektvolle Anerkennung von
andern, 2.Sicherheit durch die menschliche Präsenz, 3.Positive Beziehung,
4.Professionelles Wissen und professionelle Fähigkeiten, 5.Gegenüber Erfahrungen
von andern aufmerksam sein. Die Autorinnen geben für die Reliabilität einen Test-
Retest Coeffizienten aus dem Sample der Pflegenden von r=0.96 und einen Alpha
Coeffizienten von =0.83 an. Die interne Konsistenz aus dem Sample der Pflegenden
und Patienten hat einen einen Alpha Coeffizineten von 0.96 ergeben. Die Content-
Validität ist von einer Expertengruppe, bestehend aus vier Pflegenden, die
Konstrukt Validität durch den Kontrastgruppenansatz in dem die Antworten der
Pflegenden und der Patienten verglichen worden sind, bestätigt worden. Ein t-Test
hat gezeigt, dass die beiden Gruppen unterschiedlich sind (t=3.01; df=539;
p=0.003)
5.5. Holistic Caring Inventory (HCI)
Ganzheitliche Erfassung von Caring
Das HCI von Latham (1996) umfasst 39 Items und vier Subgruppen. 1. Physisches
Caring, 2. Interpretierendes Caring, 3. Spirituelles Caring, 4. Sensitives,
Emotionales Caring. Die folgenden Beispiele für Items der Subgruppen finden sich
in dem von Williams (1997) veröffentlichen HCI- Instrument:
• Ich kann meine körperlichen Probleme mit der Pflegenden besprechen.
• Die Pflegende gibt mir Informationen darüber, wie mein Zustand andere
Lebensbereiche beeinflussen wird.
• Die Pflegende ermutigt mich über spirituelle Bedürfnisse nachzudenken.
• Die Pflegende reagiert auf meine Gefühle in einer Art, die mir hilft, mich auf
neue Situationen einzustellen.
15
Die vier Punkte Likert-Skala reicht von „ich stimme überhaupt nicht zu“, bis „ich
stimme völlig zu“. Die Content-Validität wurde von zwei Caring Expertinnen
beurteilt. Dabei wird ein Content-Validitäts Index von 1.00 angegeben. Für die vier
Subgruppen bewegen sich die Crohnbach’s Alpha Coeffizienten zwischen 0.89 und
0.91.
5.6. Caring Dimensions Inventory, (CDI)
Bestandesaufnahme oder Inventar von Caring Dimensionen
R. Watson&Lea (1997) entwickelten das CDI, um zu messen, wie Pflegende
Caring wahrnehmen. Das CDI setzt sich aus 41 Fragen zusammen. Die ersten neun
erheben demographische Variablen, weitere vier sollen erfassen, wie wichtig den
Pflegenden Caring für die Pflege ist, und wieweit die Pflegenden über Wissen aus
der Literatur verfügen. Das Kernstück bilden 25 Fragen über Caring. Die Pflegenden
sollen einschätzen, wie weit sie in ihrer Pflegepraxis Caring wahrnehmen. Dies mit
einer fünf Punkte Likert Skala von „stimme voll zu“, bis „stimme überhaupt nicht
zu“. Es wird gefragt: „Berücksichtigen Sie die folgenden Aspekte in Ihrer
Pflegepraxis in bezug auf Caring?“. Beispiele für solche Items sind:
• Den Patienten eine Privatsphäre ermöglichen
• zu den Patienten ehrlich sein
• Patienten bei ihrer Pflege mit einbeziehen
Mit den letzten drei Fragen soll herausgefunden werden, aus welchen Quellen das
Wissen der Pflegenden über das Caring stammt. In der Studie von R. Watson&Lea
(1997) ist das CDI Instrument per Post in Form eines Fragebogens versandt
worden. Es sind 1452 Antworten zurück gekommen, (= 47% Rücklaufquote). Die
Content-Validität weisen die Autoren mit einem umfassenden Literaturstudium aus.
In bezug auf die Reliabilität hat sich für die 25 Kernaussagen des Instruments ein
Crohnbach’s Alpha von 0.91 ergeben. Lea, R. &Deary (1998) verwenden die, von R.
&Lea (1997) gewonnenen Daten für eine weitere Datenanalyse. Sie wollen mittels
Faktorenanalyse herausfinden, ob dem Caring in der Pflege eine Struktur zugrunde
liegt. Es hat sich ein genereller Caring Faktor ergeben. Die meisten Items haben auf
einen Faktor hoch geladen. Durch weitere Analysen haben sich zwei Hauptfaktoren
ergeben, welche die Autoren als die psychosozialen und professionalen/ technischen
Aspekten von Caring bezeichnen. Es sind zwei weitere, kleinere Faktoren
identifiziert worden, welche beide mit Aspekten von altruistischem Caring und mit
persönlichem Involviert sein in Beziehung stehen.
16
5.7. Humane Caring Scale (HCS)
Skala der menschlichen Pflege
Töyry, Herve, Mutka, Savolainen Seppänen, (1998 a), Töyry, Vehviläinen-
Julkunen (1998 b) verwenden in ihrem Instrument bewusst den englischen Begriff
Humane, welcher Humanitarian, finnisch Ihmisläheinen, deutsch Human,
Humanität bedeutet. Humane, Humanitarian werden in Webster`s (1990) New
Collegiate Dictionary (S.586) folgendermassen beschrieben: Humane = Der Mensch
zeichnet sich durch Mitgefühl, Miterleben, Erbarmen, Sympathie, Rücksicht,
Interesse und Aufmerksamkeit aus, er ist bereit und willig. Humanitarian beschreibt
das menschliche Wirken und Handeln. Humane ist eine Beschreibung, wie der
Mensch ist und handelt, wie sich seine Menschlichkeit zeigt oder, wie Töyry et. al.
(1998 a, 1998 b) es nennen: Menschliche Pflege ist, jemanden nahe zu sein. Töyry
et al. (1998a, 1998b) haben sich bei der Entwicklung des Instruments die Frage
gestellt, welche Art von Pflege diese menschlicher mache, und was dies für die
Praxis bedeute. Im Literaturstudium haben die Forscherinnen keine kompletten
Standards oder Kriterien gefunden, welche das Konzept Humane Caring
beschreiben würden. Um zu erheben und zu definieren was Humane Caring oder
menschliche Pflege beinhaltet, sind 356 Personen zum Thema befragt worden. Die
Rücklaufquote war 74%. Die 2042 Statement sind mittels qualitativer
Inhaltsanalyse analysiert worden. Daraus sind die folgenden fünf Kategorien
entstanden: 1.Soziale Beziehungen und Privatsphäre der Patienten, 2.das
menschliche Wachstum und Entwicklung der Patienten, 3.das emotionale Leben der
Patienten, 4.die Förderung der physischen Gesundheit der Patienten, 5.die
Organisationsstruktur, welche der menschlichen Pflege förderlich ist. Die
Statements der Patienten und des Personals haben sich nicht unterschieden. Aus
diesen fünf Standards sind 66 Kriterien (Items) operationalisiert und zu einem
Fragebogen verarbeitet worden. Die vier Punkte-Likert – Skala reicht von, „ich
stimme völlig zu“, bis „ich stimme überhaupt nicht zu“. Die Fragen können in einer
fünften Kategorie mit „ist nicht auf meine Situation anwendbar“ beantwortet
werden. Der Fragebogen ist von entlassenen Patienten (n=78) und Experten (n=6)
auf die Verständlichkeit und darauf, ob der Inhalt menschliches Caring abdeckt,
getestet worden. Die Autorinnen weisen die Content-Validität aus. Dies vor allem
durch die sorgfältige, induktive Entwicklung des Instrumentes mit Patienten,
Pflegenden, anderem Spitalpersonal und Experten sowie durch die Evaluation des
Instrumentes durch weitere Patienten und Experten. Es bleibt unklar, wie weit die
17
Konstrukt- und Kriterien-bezogene-Validität und die Reliabilität des Instruments
getestet worden ist, entsprechende Resultate sind bis jetzt nicht in englischer
Sprache zugänglich.
6. Einsatz der Instrumente bei Forschungen
6.1. CARE – Q
Das Instrument ist in verschiedensten Studien angewendet worden. Larson (1984),
(1986) setzte es bei Onkologie-Patienten und-Pflegenden ein. Mayer (1987)
untersuchte Onkologie Patienten und Pflegende der Onkologie. Keane, Chastain und
Rudisill (1987) setzten das CARE-Q Instrument bei Patienten und Pflegenden im
Rehabilitationsbereich ein, Komorita, Doehring und Hichert (1991) um die Caring
Wahrnehmung von Ausbildnerinnen in der Pflege zu untersuchen. Mangold (1991)
befragte Pflegestudentinnen und Pflegende. Von Essen und Sjödén (1991a, 1991b,
1995) wendeten das CARE-Q-Instrument bei Onkologie-Patienten, bei Patienten der
Chirurgie, der Orthopädie, der inneren Medizin und der Psychiatrie an und
gleichzeitig bei den Pflegenden der entsprechenden Disziplinen. Die meisten
Pflegenden der Studien bewerteten „dem Patienten zuzuhören“ aus der Subgruppe,
Annehmlichkeit, Behagen, trösten, aufmuntern als das wichtigste Caring-Verhalten.
Im Gegensatz dazu wählten die Mehrzahl der Patienten der Studien Kriterien der
Subgruppe, Überwachung und was daraus resultiert und der Subgruppe Erklären,
erleichtern, ermöglichen. Patienten bewerten eher die professionellen Kompetenzen
der Pflegenden, während Pflegende mehr Wert auf die psychosozialen Fähigkeiten
legen. (Siehe Anhang II, Vergleich der Studien von Larson 1984, 1986 und der
Replikation von Mayer 1987). (Die Tabelle aus Kyle 1995, S. 514 wurde bewusst im
Anhang II übernommen und ins Deutsche übersetzt, um die Resultate dieser
Forschungen in Deutsch zugänglich zu machen).Greenhalgh, Vanhanen & Kyngäs
(1998), befragten Pflegende aus einem Allgemeinspital und aus einer
psychiatrischen Klinik. In dieser Studie bewerteten die Pflegenden physisches
Caring höher, als affektives Caring. Die Autorinnen führen dieses Ergebnis auf den
grossen Männeranteil unter den Pflegenden zurück. (Ergebnisse siehe Anhang III)
6.2. CBA
Cronin & Harrison (1988) haben in ihrer Studie, 17 Männer und 5 Frauen (n=22)
befragt, welche einen Herzinfarkt erlitten hatten. Sie wollten Verhalten von
Pflegenden identifizieren, welches von Patienten als Caring wahrgenommen wurde.
18
Sie verwendeten dafür das von ihnen entwickelte CBA Instrument. Am wichtigsten
für die Patienten ist die Subskala, Unterstützen von menschlichen Bedürfnissen. Die
Subskala Positive/ negative Gefühle ausdrücken können ist als die am wenigsten
wichtige eingestuft worden.
Tabelle 6.1. Zusammenfassung / Einstufung der Items: (Cronin & Harrison (1988)
Die wichtigsten Items Die am wenigsten wichtigen Items• Die Pflegenden wissen was sie tun. • Besuchen mich, wenn ich auf eine andere
Abteilung verlegt werde.• Geben mir das Gefühl, dass jemand da ist,
wenn ich jemanden brauche.• Fragen mich wie ich genannt werden möchte.
• Können Spritzen geben und Venen punktieren. • Fragen mich, wie ich Dinge getan haben möchte.
• Wissen wie Überwachungsgeräte bedienen. • Sind nicht beunruhigt, wenn ich wütend werde• Wissen wann sie den Arzt rufen müssen. • Versuchen die Dinge von meinem Standpunkt
aus zu sehen.• Führen das aus, was sie gesagt haben, dass
sie tun werden.• Sprechen mit mir über mein Leben ausserhalb
des Spitals.
Laut den Autorinnen ist diese Einschätzung nicht erstaunlich bei Patienten, welche
lebensbedrohlich erkrankt sind. Die Pflegenden sollten sich bewusst sein, dass
durch ein professionelles, ruhiges, besonnenes Verhalten, welches den Patienten
vermittelt, dass die Dinge, die geschehen, unter Kontrolle sind, die Entwicklung
einer Beziehung, die Caring ausdrückt, unterstützt wird. Die Erreichbarkeit der
Pflegenden vermittelt den Patienten ein Gefühl von Sicherheit. Aus der offenen
Frage haben sich zwei zusätzliche Items, welche nicht schon im Instrument
enthalten waren, ergeben. Nämlich: Die Pflegenden behandeln mich sanft und die
Pflegenden sind fröhlich. Laut den Autorinnen hat sich das CAB Instrument in dieser
Studie als valide und reliabel erwiesen.
6.3. HCI
Latham (1996) setzte nebst andern Instrumenten auch das HCI - Instrument in
einer Untersuchung ein. Sie testete welchen Einfluss starke
Persönlichkeitsmerkmale von Patienten wie die Höhe des Selbstwertgefühls oder
das Bedürfnis nach Kontrolle auf ihre Wahrnehmung von humanistischem Caring
haben. Den Effekt dieser Variablen setzte sie in Beziehung zu den Fähigkeiten der
Patienten, Situationen einschätzen zu können. Dazu kommen die Verfügbarkeit von
Coping Strategien im Umgang mit überforderndem Stress und die Effektivität des
Copings. Die hospitalisierten Patienten (n= 120) bewerten den Umfang des Caring,
das sie von Pflegenden erhalten haben, im Allgemeinen als befriedigend. Die
Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass auch wenn die Patienten das Caring,
welches sie erhalten haben, nur als mässig einschätzen, dies einen positiven
19
Einfluss auf das Entwickeln von alternativen Coping Strategien, auf das
Wohlbefinden und allgemein auf effektives Coping hat. Die Wahrnehmung des
humanistischen Caring wird durch Persönlichkeitsmerkmale der Patienten
beeinflusst. Jüngere Patienten mit grossem Informationsbedürfnis wollen als
gleichwertige Partner in die Entscheidungsprozesse mit einbezogen werden und
bewerten das erhaltene Caring höher und positiver. Patienten, welche Schmerzen
hatten, berichteten, dass sie mehr unterstützende Pflege und mehr spirituelles
Caring erhalten als Patienten ohne Schmerzen. Die Subgruppen des HCI –
Instruments Physisches und Sensitives, emotionales Caring sind besser bewertet
worden als die Subgruppen Interpretierendes und Spirituelles Caring
Williams (1998) beschreibt in ihrem Artikel drei Studien, bei denen sie das von
Latham (1996) entwickelte Instrument Holistic Caring Inventory (HCI)
(Ganzheitliche Erfassung von Caring) eingesetzt hat. Die Forschungen führte sie
zwischen 1993 und 1997 durch. Studie 1 wurde separat im einem Artikel (1997)
publiziert.
Tabelle 6.2. HCI Instrument (Vergleich Studien Williams und Latham)
Alle Angaben aus Williams (1998) S. 22 Likert Skala 1-4 (1=kein Caring, 4=hohes Caring)
Williams Latham Studie1(1993)
Hospitalisierte Patienten der
Inneren Medizin(n =94)
Studie 2(1996)
Ambulante Patienten der
Onkologie(n = 77)
Studie 3(1997)
Ambulante Patienten der
Onkologie(n = 88)
(1990)Patienten der
Inneren Medizin/ Chirurgie(n=340)
Caring Means Ränge Means Ränge Means Ränge Means RängePhysisches 2.81 2 3.12 1 3.19 1 3.02 2Interpretierendes 2.53 4 2.75 3 2.81 3 2.54 3Sensitives, Emotionales 2.95 1 3.0 2 3.05 2 3.04 1Spirituelles 2.56 3 2.51 4 2.80 4 2.30 4
In allen drei Studien von Williams (1998) nehmen die Patienten weniger spirituelles
und interpetierendes Caring wahr, mehr Sensitives/ Emotionales Caring und
Physisches. Ebenso bei Latham (1996). In den Studien von Williams (1998) ist für
die Patienten am wichtigsten, dass sie als Individuen mit dem Bedürfnis Gefühle
mitzuteilen wahrgenommen werden, dass jemand ihnen zuhört und sie akzeptiert.
Das Crohnbach‘s Alpha für die vier Subgruppen liegt zwischen 0.88-0.90
6.4. Humane Caring Scale
Das HCS von Töyry et.al. (1998 a) ist bei einem randomisierten Patienten – Sample
(n=1269 /= 74% Rücklaufquote) eingesetzt worden, welche 2 Monate vor der
20
Befragung aus dem Universitätsspital Kuopio entlassen worden sind. Für vier der
fünf Kategorien sind Gesamt-Scores berechnet worden. Für die Kategorie
Berücksichtigung und Unterstützung der physischen Gesundheit ist kein Score
berechnet worden, da zu viele Patienten bei zu vielen Items geantwortet haben,
dass dieses Item nicht auf ihre Situation zutreffe.
Tabelle 6.3. Ergebnisse HCS
Kategorie Sehr zufrieden
Sehr unzufrieden
1. Wahrung der sozialen Beziehungen und der Privatsphäre 67% 4%2. Unterstützung des menschlichen Wachstums u. Entwicklung 35% 9%3. Berücksichtigung des emotionalen Lebens der Patienten 36% 5%4. (keine Auswertung -- --5. Organisationsstrukturen und Fähigkeiten der Pflegenden 70% 4%
Die folgenden Kriterien wurden am schlechtesten bewertet:
• Die Einschränkungen, welche mit meiner Erkrankung in Zusammenhang stehen, werden mir auf verständliche Art und Weise erklärt.
• Die Krankenschwestern vertrauen meiner Aussage über mein Befinden.• Es ist mir möglich, mit den Krankenschwestern ein vertrauliches Gespräch zu führen, wenn ich es
wünsche.• Meine Fragen im Zusammenhang mit meiner Erkrankung und der diesbezüglichen Behandlung
werden in ausreichendem Masse beantwortet.• Ich habe Gelegenheit, Fragen zu stellen, welche meine Pflege und Behandlung betreffen.• Ich fühle mich hier sicher.• Die Krankenschwestern kümmern sich ausreichend um mich.• Meine Ängste werden gemildert.
Die Ergebnisse zeigen, dass die 65 – 74 jährigen am meisten darunter leiden, dass
die Atmosphäre so hektisch ist, die Pflegenden wenig Zeit für sie haben und sie
wenig Einfluss auf ihre Pflege und Behandlung nehmen können. Diese Variablen
sind signifikant. In der nach jeder Kategorie vorgegebenen Rubrik, „Kommentare
und Vorschläge für Verbesserungen“ äussern sich Patienten, dass sie eine ihnen
fest zugeteilte Pflegende haben möchten, dies würde die hektische Atmosphäre
verringern und ihre Gefühle von Unsicherheit mildern.
7. Diskussion
7.1. Wie wird das Konzept Caring beschrieben?
Das Konzept Caring wird in qualitativen Forschungen aus verschiedenen
Blickwinkeln der beteiligten Personen beschrieben. In den beiden qualitativen
Forschungen von Brown (1986) und Ästedt-Kurki & Häggman-Laitila (1992)
betonen die Patienten, wie wichtig es ihnen ist, als individuelle Persönlichkeit
wahrgenommen zu werden; sie wollen Informationen bekommen, um
21
Entscheidungen zu fällen und bei ihrer Pflege mitzusprechen. Die Pflegende soll sie
freundlich behandeln, auch mal etwas mehr machen als unbedingt nötig, sie soll
den Patienten zuhören, sie ermutigen, auch trösten, wenn sie dies nötig haben.
Diese Aspekte werden auch von Pflegenden genannt, wenn sie darüber befragt
werden, Clarke & Wheeler (1992). Pflegende betonen aber auch in den
quantitativen Untersuchungen, dass ihnen diese eher psychosozialen Aspekte der
Pflege sehr wichtig sind. (Larson 1984, Mayer 1987). Dagegen betonen Patienten in
quantitativen Untersuchungen stark ihre eigene Sicherheit und Überwachung, also
die fachlichen und technischen Fähigkeiten der Pflegenden als sehr wichtig (Larson
1986; Mayer 1987; Cronin&Harrison 1988). Auch in den qualitativen
Untersuchungen werden die Aspekte der Sicherheit betont, die Pflegenden sollen
die nötige physische Pflege und Behandlung gewährleisten. Je mehr diese
professionellen Fähigkeiten aber demonstriert werden können, desto wichtiger
werden für die Patienten die Fähigkeiten der Pflegenden, den menschlichen
Beistand zu gewährleisten. Pflegende können auch nicht davon ausgehen, dass alle
in guter Absicht geleisteten Pflegeinterventionen von Patienten auch als solche
erkannt werden, (vgl. Brown 1986, S.62). Riemen (1986) beschreibt in ihrer
qualitativen Forschung Noncaring. Bei allen Beschreibungen von Noncaring sind
nicht krankheitsbezogene, technische, Prozedere als Noncaring beschrieben
worden, sondern die meisten Aussagen fielen unter die Kategorien: Grob sein,
Patienten werden geringschätzig behandelt und Patienten wie Objekte behandeln.
Kyle (1995, S. 512) fragt in ihrem Übersichtsartikel, ob es möglich sei, dass wenn
Caring nicht vorhanden sei, die affektiven Elemente wichtiger würden als die
instrumentellen. Die Antwort darauf bleibt aber offen.
7.2. Caring aus beschreibender Sicht
Aus ihren umfangreichen qualitativen Forschungen haben Leininger (1988), J.
Watson (1988) und Swanson (1991) Theorien gebildet, in deren Mittelpunkt Caring
steht. Auch in den phänomenologischen Forschungen von Benner (1984) und
Benner & Wrubel (1989) ist Caring die zentrale menschliche und pflegerische
Haltung. Für sie ist Caring eine besondere Art „in der Welt zu sein“.
Morse, Solberg, Neander, Bottorff und Johnson (1990) identifizieren in ihrer
Konzeptbeschreibung fünf Kategorien von Caring. 1. Caring als Charakterzug, 2.
Caring als moralischer Imperativ oder Ideal, 3. Caring als Gefühl, Emotion, 4.
Caring als zwischenmenschliche Beziehung, 5. Caring als therapeutische
Intervention. Morse et. al. ordnen die Untersuchungen von Benner (1984), Benner
22
& Wrubel (1989) und Leininger (1988) der Kategorie , Caring als Charakterzug, zu.
Die Theorie von J. Watson, (1988) wird in der Kategorie Caring als moralisches
Ideal und Swanson`s Theorie (1991) der Kategorie, Caring als Therapeutische
Intervention zugeordnet.
7.3. Definition von Caring
Es gibt keine einheitliche Definition von Caring. Es muss immer wieder neu und
situationsangepasst definiert und beschrieben werden, was unter Caring verstanden
wird. Kyle (1995) kommt zum Schluss, dass Caring ein komplexes Phänomen ist,
welches mehr als ein Set von Verhalten beinhaltet. Es ist ein Prozess, welcher
moralische, kognitive und emotionale Elemente enthält. Auch Lea und R. Watson
(1997) kommen in ihrem Übersichtsartikel zu diesem Fazit.
7.4. Elemente, Dimensionen, Kategorien, Subgruppen von Caring
Kategorien und Dimensionen von Caring aus qualitativen Forschungen und aus
quantitativen Caring Messinstrumenten sind sich oft sehr ähnlich. (Siehe auch
Übersicht im Anhang I). Unterschiedlich ist die Entstehung dieser Kategorien. In
qualitativen Untersuchungen sind sie aus den Daten heraus, meist durch eine
qualitative Inhaltsanalyse, entstanden. Die Entwicklung der Instrumente geschieht
auf sehr unterschiedliche Art und Weise. Die Vorgehensweise bei der Entwicklung
der Instrumente bestimmt aber wesentlich den Inhalt der Instrumente in bezug auf
Caring. Nicht immer ist die Entwicklung klar und nachvollziehbar beschrieben.
7.5. Die Entwicklung der Instrumente
CARE-Q, (Larson 1984) ist aus der Sichtweise der Pflegenden entwickelt worden.
Das CBA von Cronin&Harrison (1988) basiert auf der Theorie von J. Watson (1988).
Das CARE/SAT Instrument von Larson & Ferketich (1993) ist aus dem CARE-Q
Instrument heraus entstanden. Den 50 Items des CARE-Q sind weitere 21 Items in
bezug auf die Patientenzufriedenheit zugefügt worden. Wie es von dem nun 71
Items umfassenden Instrument zum 29 Items umfassenden CARE/SAT Instrument
gekommen ist, kann aus den Publikationen nicht restlos geklärt werden. Laut den
Autorinnen sind die 29 Items des CARE/SAT mittels Faktorenanalyse ermittelt
worden. Es bleibt aber unklar in welchem Zeitpunkt der Entwicklung des
Instruments und mit welchem Patientensample. Auch die Entwicklung des CBI von
Wolf (1994) ist nicht in allen Teilen klar nachvollziehbar. In Studie 1 Wolf (1986) ist
laut Wolf et al. (1994) die Content-Validität des CBI Instrumentes bestätigt worden.
23
Der Weg, wie es von der Liste bestehend aus 75 Caring Wörtern, welche in Studie 1
Wolf (1986) durch Pflegende (n=97) auf 10 reduziert wurde, zum 43 Item
umfassenden CBI Instrument gekommen ist, wird nicht beschrieben. Das HCI von
Latham (1996) wird in einer Studie unter diversen andern Instrumenten eingesetzt.
Es wird nur kurz das Instrument beschrieben. Über die Entwicklung ist wenig
bekannt. R. Watson&Lea (1997) haben ihr Instrument (CDI) aus der Literatur
entwickelt. Töyry et al. (1998a, 1998b) geben an, ihr Instrument induktiv
entwickelt zu haben. Sie haben 365 Personen (Patienten (n=128), Personal
(n=137) befragt, um zu erheben was Humane Caring oder menschliche Pflege
beinhaltet. Die Statements (n=2042) sind mittels qualitativer Inhaltsanalyse
analysiert worden. Daraus sind die fünf Kategorien und die 66 Items entstanden.
Die Subkategorien von Instrumenten sagen noch nicht sehr viel aus. Erst die Items
der einzelnen Kategorien beschreiben den Inhalt. Die Items und damit die
Instrumente werden nicht immer publiziert. Bei fünf der sieben hier vorgestellten
Instrumente sind auch die Items vollständig veröffentlicht worden. Es sind dies:
CARE/SAT (Larson & Ferketich 1993), CBI (Wolf et.al 1994), HCI (Latham, 1996;
Williams, 1997), HCS (Töyry et.al. 1998 b), CDI (R. Watson&Lea, 1997) (nur die 25
Kernaussagen). Leider ist das meist angewendete CARE-Q Instrument bis heute
nicht publiziert worden.
7.6. Ergebnisse aus dem Einsatz von Instrumenten
Eindrücklich ist der Unterschied der Wahrnehmung von Caring zwischen Pflegenden
und Patienten, welcher beim Einsatz des CARE-Q Instruments (Larson 1984)
aufgetreten ist, (siehe Übersicht II). Mayer (1987) meint zum Umstand, dass
Patienten die instrumentellen technischen Fähigkeiten besser bewerten, dass
Patienten, solange die elementaren physischen Bedürfnisse nicht gestillt seien,
wahrscheinlich nicht empfänglich für gefühlsbetontes Caring seien. Als Beispiel
nennt er, dass, dem Patienten zuzuhören, von Patienten nicht als Caring
wahrgenommen wird, solange die Pflegende die Venen nicht punktieren kann oder
sie die Schmerzen der Patienten nicht mildert. Mit Ausnahme des CARE-Q
Instruments von Larson (1984) sind die meisten Instrumente nur wenige Male
eingesetzt worden und meist nur von den Forscherinnen selbst. Durch den
mehrmaligen Einsatz der Instrumente in verschiedenen Settings würde aber die
Aussagekraft der Ergebnisse erhöht, die Instrumente könnten verfeinert werden
und weiter würde es zu validieren und reliableren Instrumenten führen. Es wäre
24
wichtig, dem Phänomen Caring auch aus quantitativer Sicht mit sorgfältig und
umfassend entwickelten und ausgetesteten Instrumenten näher zu kommen.
7.7. Wie soll Caring weiter erforscht werden? Qualitativ oder Quantitativ?
Kyle (1995) meint, dass die Limiten des quantitativen Forschungsansatzes klar
aufgezeigt worden seinen und, dass der qualitative Ansatz der bevorzugte Ansatz
für die Untersuchung des Konzepts Caring sei. Lea& R. Watson (1997) betonen,
dass der qualitative Ansatz sich als sehr nützlich erwiesen habe, aber dass die
Struktur von Caring jetzt besser verstanden werden müsse. Dies könne durch den
quantitativen Ansatz geschehen. Dunlop (1986, S. 667) geht weiter und sagt, dass
wenn wir Caring in kontextlose Variablen operationalisieren, dann enden wir mit
etwas anderem, was nicht mehr als Caring zu erkennen ist . Morse et.al. (1990)
legen sich nicht auf einen bestimmten Forschungsansatz fest. Sie sind der Meinung,
dass die konzeptuelle Entwicklung von Caring, welche alle Aspekte von Pflege
beinhaltet, im Vordergrund stehen muss. Dann wird Caring für die Pflege und für
die Pflegewissenschaft zugänglich.
8. Schlussfolgerungen
Vor allem die Auseinandersetzung, welcher Ansatz nun der richtige sei, um dem
Phänomen oder dem Konzept Caring gerecht zu werden, der qualitative oder
quantitative, kann wahrscheinlich nie ganz geklärt werden, da es sich hier auch um
eine wissenschaftsphilosophische Debatte handelt. Je nach eigener
wissenschaftlicher Positionierung wird man die eine oder andere Richtung
bevorzugen. Will man dem komplexen Phänomen Caring gerecht werden, braucht
es beide Ansätze. Vor allem sollten die bestehenden Caring-Instrumente weiter
entwickelt werden. Dies kann durch vermehrten Einsatz geschehen. Das Rad muss
nicht immer wieder neu erfunden werden. Nur so kommen wir eines Tages zu
validen und reliablen Instrumenten, um Phänomene der Pflege erfassen zu können.
Die Instrumente müssen in verschieden Settings und von verschiedenen
Forscherinnen und Forschern angewendet werden. Interessant wäre einmal in der
Schweiz Caring-Messinstrumente einzusetzen und die Ergebnisse mit andern
Forschungen zu vergleichen. Dies ist bis anhin noch nie geschehen.
25
Literatur
Ästedt-Kurki, P. & Häggman-Laitila, A. (1992). Good Nursing Practice as perceived by Clients: A Starting Point for the Development of Professional Nursing. Journal of Advanced Nursing, 17, (10), 1195-1199
Benner, P. & Wrubel, J. (1989). The Primacy of Caring - Stress and Coping in Health and Illness. California: Addison-Wesley Publishing Company.
Benner, P. (1984). From Novice to Expert - Excellence and Power in Clinical Nursing Practice. California: Addison-Wesley Publishing Company,
Brown, L. (1986). The Experience of Care: Patient Perspectives. Topics in Clinical Nursing, 8 (2), 56-52.
Clarke, J.B. & Wheeler, S. J. (1992). A View of the Phenomenon of Nursing Practice. Journal of Advanced Nursing, 17, 1283-1290.
Cronin, S.N. & Harrison, B. (1988). Importance of Nurse Caring Behaviors as Perceived by Patients after Myocardial Infarction. Heart and Lung, 17, (4), 374-380.
Dunlop, M. J. (1986). Is a Science of Caring Possible? Journal of Advanced Nursing, 11, 661-670.
Essen, von L. & Sjöden, P.-O. (1995). Perceived Occurrence and Importance of Caring Behaviours amog Patients and Staff in Psychiatric, Medical and Surgical Care. Journal of Advanced Nursing, 21, 266-276.
Essen, von L. & Sjöden, P.-O.(1991 b). The Importance of Nurse Caring Behaviors Perceived by Swedish Hospital Patients and Nursing Staff. International Journal of Nursing Studies, 28, 267 –281.
Essen, von L.& Sjöden, P.-O. (1991 a). Patient and Staff Perceptions of Caring: Review and Replication. Journal of Advanced Nursing, 16, 1363 –1374.
Greenhalgh, J., Vanhanen, L., Kyngäs, H., (1998). Nurse Caring Behaviours. Journal of Advanced Nursing, 27, 927-932.
Hinshaw, A. S. & Atwood, J. R., (1982).A Patient Satisfaction Instrument: Precision by Replication. Nursing Research, 31, (3) 170-175
Keane, S.M., Chastain, B., Rudisill, K. (1987). Caring: Nurse – Patient Perceptions. Rehabilitation Nursing 12, (4), 182-184.
Komorita, N.I., Doehring, K.M., Hirchert, P.W. (1991). Perceptions of Caring by Nurse Educators. Journal of Nursing Education, 30, (1), 23-29.
Kyle, T. V., (1995). The Concept of Caring: A Review of the Literature. Journal of Advanced Nursing, 21, 506-514.
Larson, P.J. & Ferketich, S.L. (1993). Patient’s Satisfaction with Nurses Caring during Hospitalization. Western Journal of Nursing Research, 15,(6). 690-703.
26
Larson, P.J. (1984). Important Nurse Caring Behaviors Perceived by Patients with Cancer. Oncology Nursing Forum, 11, (6), 46-50.
Larson, P.J. (1986). Cancer Nurses‘ Perceptions of Caring. Cancer Nursing 9, (2), 86-91.
Latham, C. (1996). Predictors of Patient Outcomes following Interactions with Nurses. Western Journal of Nursing Research 18, (5), 548-564.
Lea A., Watson R., Deary I.J. (1998). Caring in Nursing: A Multivariante Analysis. Journal of Advanced Nursing 28, 662 – 671.
Leininger, M. M. (Ed.) (1988). Care - The Essence of Nursing and Health. Detroit, Wayne State University Press.
Mangold, A.M. (1991). Senior Nursing Students and Professional Nurses Perceptions of effective Caring Behaviors: A Comparative Study. Journal of Nursing Education, 30, (3), 134-139.
Mayer, D.K. (1987). Oncology Nurses‘ versus Cancer Patients‘ Perception of Nurse Caring Behaviors: A Replication Study. Oncology Nursing Forum, 14,(3), 48-52.
Morse, J.M., Solberg, S.M., Neander, W. L., Bottorff, J.L., Johnson, J.L. (1990). Concepts of Caring and Caring as a Concept. Advances in Nursing Science, 13, (1) 1- 14
Riemen, D.J., (1986). Non-Caring and Caring in the Clinical Setting: Patients‘ Descriptions. Topics in Clinical Nursing, 8, (2), 30-36
Risser, N. (1975). Development of an Instrument to Measure Patient Satisfaction with Nurses and Nursing Care in Primary Care Settings. Nursing research 24, (1), 45-51
Swanson, K. M. (1993). Nursing as Informed Caring for the Well-Being of Others. Image: Journal of Nursing Scholarship, 25, (4).
Swanson, K.M. (1991). Empirical Development of a Middle Range Theory of Caring. Nursing Research, 40, (3) 161-166.
Töyry, E., Herve R., Mutka, R., Savolainen, P., Seppänen, M. (1998 b). Ethics in Health Care Management: Developing an Instrument to Assess Humane Caring. Nursing Ethics, 5, (3), 228 – 235.
Töyry, E., Vehviläinen-Julkunen, K. (1998 b). The Content Validity of Humane Caring Scale. Workgroup of European Nurse Researchers. Knowledge Development Clinicians and Researcher in Partnership. 9th Biennale Conference, 5-8 July 1998 Helsinki, Finland, (pp. 944 – 954).
Watson, J.(1988). Nursing: Human Science and Human Care. A Theory of Nursing. New York, National League for Nursing.
Watson, R. & Lea, A. (1997). The Caring Dimension Inventory (CDI): Content Validity, Reliability and Scaling. Journal of Advanced Nursing, 25, 87-94.
27
Webster`s, (1990). Ninth New Collegiate Dictionary. Springfield, Merriam-Webster INC., Publishers.
Williams, S. A. (1997) The Relationship of Patient`Perceptions of Holistic Nurse Caring to Satisfaction with Nursing Care. J. Nurs. Care Qual., 11, (5), 15-29
Williams, S. A. (1998). Quality and Care: Patients`Perceptions. Journal of Nursing Care Quality, 12, (6), 18-25.
Wolf, Z.R, Giardino, E.R., Osborne, P.A., Ambrose,. M.S., (1994). Dimensions of Nurse Caring. IMAGE: Journal of Nursing Scholarship, 26, (2), 107 – 111.
Wolf, Z.R. (1986). The Caring Concept and Nurses‘ Identified Caring Behavior. Topics in Clinical Nursing, 8, (2), 84 – 93.
Wolf, Z.R., Colahan, M, Costello, A. Warwick, F. Ambrose, M.S. Giardino, E.R. (1998). Relationship between Nurse Caring and Patient Satisfaction. Medsurg. Nurs., 7, (2), 99 – 105.
28
Anhang I IICARE-Q: Resultate Larson (1984/86) und Mayer (1987)50Items Die wichtigsten Items Ränge
Lars.Ränge Mayer
Die am wenigsten wichtigen Items Ränge Lars.
Ränge Mayer
Patienten
Larson (1984)Onkologie (n=57)
50 Items
Patienten
Mayer (1987)Onkologie (n=54)
• Weiss wie Spritzen geben, kann gut Venen punktieren
• Weiss wann sie den Arzt rufen muss• Kommt schnell, wenn der Pat. läutet• Macht gute Körperpflege• Verabreicht den Pat. die Behandlung u. die
Medikamente zur Zeit
• Ist freundlich • Emutigt Pat. zu rufen, wenn sie Probleme
haben• Pat. kommt zuerst, egal was passiert• Ist sich bewusst, dass die erste Zeit die
schwierigste ist für den Pat.
1
2345
6
1
2
345
• Fragt den Pat. bei welchem Namen er genannt werden möchte
• Sucht die beste Zeit um mit Pat. über Veränderungen seines physischen Zustandes zu sprechen
• Setzt sich zum Pat.• Hat ein professionelles Auftreten• Eröffnet ihm angemessene Alternativen
• Hilft dem Pat. realistische Ziele zu finden• Bereitet mit dem Pat. Fragen vor, die er
dem Arzt stellen kann
50
49
484746
43
50
46
48
4947
Pflegende
Larson (1986) Onkologie(n=57)50 Items
Pflegende
Mayer (1987)Onkologie
(n=28)
• Hört den Pat. zu• Berührt Pat, wenn sie Trost brauchen• Ermöglicht Pat. ihre Gefühle auszudrücken• Anerkennt den Pat. als Individum• Spricht mit den Pat.
• Respektiert, dass der Pat. sich selbst am besten kennt
• Nimmt die Bedürfnisse der Pat. wahr
12345
6
7
142
3
5
• Hat ein professionelles Auftreten• Bereitet mit dem Pat. Fragen vor, die er
dem Arzt stellen kann• Sucht die beste Zeit um mit Pat. über
Veränderungen seines physischen Zustandes zu sprechen
• Ist freundlich• Eröffnet ihm angemessene Alternativen
• Fragt den Pat. bei welchem Namen er genannt werden möchte
• Praktikanten tun kleine Dinge für Pat.
5049
48
4746
44
43
5048
46
49
47
CARE-Q: Vergleich Subgruppen von Larson (1984/86) und Mayer (1987) Mean u. Ränge (aus Mayer 1987)
Subgruppen Larson/Pat. Ränge Mayer/Pat. Ränge Larson/Pfleg. Ränge Mayer/Pfleg Ränge
1. Erreichbarkeit, Zugänglichkeit und Verfügbarkeit 2. Erklären, erleichtern, ermöglichen 3. Annehmlichkeit, Behagen, trösten, aufmuntern 4. Voraussehen, verhindern 5. Vertrauensvolle Beziehung6. Überwachung und was daraus resultiert
4.183.853.914.123.854.27
254351
4.393.794.124.113.834.22
163452
4.073.754.304.083.983.79
361245
3.803.854.214.224.043.76
542136
CARE-Q: Die wichtigsten Caring-Verhalten in verschieden Studien (übersetzt aus Kyle, 1995, S.514)
Autorin /Autor Spezialgebiet Stichprobe Antworten Pflegende Antworten PatientenLarson (1984) Onkologie 57 Patienten Weiss wie Spritzen geben, kann gut Venen
punktierenLarson (1986) Onkologie 57 Pflegende Hört den Patienten zu
Kaene et.al. (1987) Rehabilitation 26 Patienten26 Pflegende
Weiss wann sie den Arzt rufen muss Weiss wann sie den Arzt rufen muss
Mayer (1987) Onkologie 54 Patienten28 Pflegende
Hört den Patienten zu Weiss wie Spritzen geben, kann gut Venen punktieren
Komorita Ausbildnerinnen d. Pflege(Lehrerinnen)
110 Lehrerinnen Hört den Patienten zu
Mangold (1991) Pflegestudentinnen Professionell Pflegende
30 Studentinnen30 Pflegende
Hört den Patienten zu(beide Gruppen
v.Essen&Sjöden (1991a) Onkologie, Chirurgie, Orthopädie
81 Patienten 105 Pflegende
Hört den Patienten zu Weiss wann sie den Arzt rufen muss
v.Essen&Sjöden (1991b) Medizin, Chrirugie 86 Patienten73 Pflegende
Hört den Patienten zu Ist freundlich zu den Patienten
Die am wenigsten wichtigen Caring-Verhalten in verschieden Studien (übersetzt aus Kyle, 1995, S.514)
Autorin / Autor Spezialgebiet Stichprobe Antworten Pflegende Anworten PatientenLarson (1984) Onkologie 57 Patienten Fragt den Patienten bei welchem Namen er
genannt werden möchteLarson (1986) Onkologie 57 Pflegende Hat ein professionelles Auftreten
Kaene et.al. (1987) Rehabilitation 26 Patienten26 Pflegende
Bereitet mit dem Patienten Fragen vor, die er dem Arzt stellen kannPatient kommt zuerst egal was passiert(beide gleich bewertet)
Setzt sich zum Patienten
Mayer (1987) Onkologie 54 Patienten28 Pflegende
Hat ein professionelles Auftreten Hat ein professionelles Auftreten
Komorita Ausbildnerinnen d. Pflege(Lehrerinnen)
110 Lehrerinnen Hat ein professionelles Auftreten
Mangold (1991) Pflegestudentinnen Professionell Pflegende
30 Studentinnen30 Pflegende
Patient kommt zuerst egal was passiert (Studentinnen)Hat ein professionelles Auftreten (Professionell Pflegende)
v.Essen&Sjöden (1991a) Onkologie, Chirurgie, Orthopädie
81 Patienten 105 Pflegende
Fragt den Patienten bei welchem Namen er genannt werden möchte
Fragt den Patienten bei welchem Namen er genannt werden möchte
v.Essen&Sjöden (1991b) Medizin, Chrirugie 86 Patienten73 Pflegende
(keine Rangfolge erstellt worden) (keine Rangfolge erstellt worden)
*Die Items werden in allen Publikationen etwas anders formuliert, in keiner Studie ist das Original Instrument publiziert worden
30
Anhang III
CARE-Q: Resultate Greenhalgh, Vanhanen & Kyngäs (1998) (Total n=118, Frauen n=79, Männer n=39)(*= gleiches Resultat für die beiden Subgruppen)
Subgruppen RängePflegende d. Psychiatrie(n=69)
RängePflegende Allgemein Spital(n=49)
Überwachung und was daraus resultiert 1 2Erklären, erleichtern ermöglichen 2 4Annehmlichkeit, Behagen, trösten, aufmuntern 3 * 1Vertrauensvolle Beziehung 3 * 4Erreichbarkeit, Zugänglichkeit und Verfügbarkeit 5 3Voraussehen, Verhindern 6 6
31