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966 eine stiirgere ist. Dass bei der Reduction nicht die organische Sub- stanz allein thzitig ist, geht aus der Beobachtung hervor, dass die hglichs Platinjodidlosung ohne einen weiteren Zusatz im Sonnen- licht nach 48 Stunden ebenfalls eine merkliche Verminderung der Farbenintensitit erleidet. fJoum. Am. Chm. Soo. 74. New Rmedies. Scharfe Eeaction auf Ballusslure. Beim Schiitteln einer wasserigen Ltjsung von Gallussaure mit einer Losung von Cyankalium entsteht eine lebhafte Rotwarbung, die bei ruhigem Stehen wieder verschwindet , beim Schiitteln aber wieder in die ganze Fliissigkeits- menge iibergeht, wahrend in der Ruhe nur die Oberflache die Fa- bung beibehat. Das abwechselnde Erscheinen und Verschwinden der charakteristischen Fiirbimg lasst sich 15 - 20 ma1 wiederholen, bis schliesslich dauernde Braunfarbnng eintritt. Die Reaction, von Sidney Young empfohlen, liisst sich zum Nnchweis kleiner Mengen Gallussaure im Tannin verwerthen, das in seincn verschiedenen Handelssorten variirende Mengen Gallussaure enthdt. (Chem. Nsws. Reaction anf Gallussaure. - Biicherschau. October, pay. 309.) iK. - N e w Remediee. October 1883, pag. 310. dl. C. Biicherschau. Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross- I ndu str ie , der Versuchsstationen und der Handelslaboratorien, herausgegeben von Dr. F. Boeckmann, Chemiker der Sohay'- schen Sodafabrik zu Whylen. Das vorliegende Werk ist fiir den practischen Gebrauch im Laboratorium bestimmt, und zwar sol1 es ein zuverlbsiges Nachschlagebuch sein fiir die gesammte practisch - analytische Thatigkeit der Fabriken, Versuchsstationen, Handelslsboratorien, Nahrungsmittel-Untersuchungsamter, gerichtlich-chemi- schen und hygienisch-chemischen Laboratorien. Obschon es nicht an Wer- ken mangelt, die den einen oder den anderen Abschnitt der practischen Ana- lyse in eingehender Weise behandeln, so giebt es bis heute doch kein Buch, welches, wie das vorliegende, sich die grosse Aufgabe gestellt hat, das g a n z e Gebiet der technisch- chemischen Analysen in der angedeuteten Bus- dehnung zu umfassen. Die chemisch -techkche Analyse von Julius Post, welche nahezu den gleichen Gegenstand wie das Boeckmann'sche Werk behandelt, beschriinkt sich z. B. nur auf eine zuverlassige Zusammenstellung der im chemischen Fabrikbetriebe gebrauchlichen Untersuchungsmethoden. Der Heransgeber des vorliegenden Werkes hebt daher in dem Vorworte her- vor, dass es sich in diesem neuen Buche um ein Nachschlagewerk hdle, melches zum ersten Male das ganze Gebiet der ,,practischen" Analyse um- fassen soll. In dem ersten Theile des ersten Bandes werden zuniichst in gedriingter Kiirze die analytischen Operationen der chemischen Grossindustrie erortert, Verlag von J. Springer in Berlin.

Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und der Handelslaboratorien, herausgegeben von Dr. F. Boeckmann, Chemiker der Solvay'-schen Sodafabrik

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eine stiirgere ist. Dass bei der Reduction nicht die organische Sub- stanz allein thzitig ist, geht aus der Beobachtung hervor, dass die h g l i c h s Platinjodidlosung ohne einen weiteren Zusatz im Sonnen- licht nach 48 Stunden ebenfalls eine merkliche Verminderung der Farbenintensitit erleidet. fJoum. Am. Chm. Soo. 74. New Rmedies .

Scharfe Eeaction auf Ballusslure. Beim Schiitteln einer wasserigen Ltjsung von Gallussaure mit einer Losung von Cyankalium entsteht eine lebhafte Rotwarbung, die bei ruhigem Stehen wieder verschwindet , beim Schiitteln aber wieder in die ganze Fliissigkeits- menge iibergeht, wahrend in der Ruhe nur die Oberflache die Fa- bung beibehat. Das abwechselnde Erscheinen und Verschwinden der charakteristischen Fiirbimg lasst sich 15 - 20 ma1 wiederholen, bis schliesslich dauernde Braunfarbnng eintritt. Die Reaction, von S i d n e y Young empfohlen, liisst sich zum Nnchweis kleiner Mengen Gallussaure im Tannin verwerthen, das in seincn verschiedenen Handelssorten variirende Mengen Gallussaure enthdt. (Chem. Nsws.

Reaction anf Gallussaure. - Biicherschau.

October, pay. 309.) iK.

- N e w Remediee. October 1883, pag. 310. dl.

C. Biicherschau.

C h e m i s c h - t e c h n i s c h e U n t e r s u c h u n g s m e t h o d e n d e r Gross- I n d u str ie , der Versuchsstationen und der Handelslaboratorien, herausgegeben von Dr. F. B o e c k m a n n , Chemiker der Sohay'- schen Sodafabrik zu Whylen.

Das vorliegende Werk ist fiir den practischen Gebrauch im Laboratorium bestimmt, und zwar sol1 es ein zuverlbsiges Nachschlagebuch sein fiir die gesammte practisch - analytische Thatigkeit der Fabriken, Versuchsstationen, Handelslsboratorien, Nahrungsmittel -Untersuchungsamter, gerichtlich-chemi- schen und hygienisch-chemischen Laboratorien. Obschon es nicht an Wer- ken mangelt, die den einen oder den anderen Abschnitt der practischen Ana- lyse in eingehender Weise behandeln, so giebt es bis heute doch kein Buch, welches, wie das vorliegende, sich die grosse Aufgabe gestellt hat, das ganze Gebiet der technisch- chemischen Analysen in der angedeuteten Bus- dehnung zu umfassen. Die chemisch -techkche Analyse von J u l i u s Pos t , welche nahezu den gleichen Gegenstand wie das Boeckmann'sche Werk behandelt, beschriinkt sich z. B. nur auf eine zuverlassige Zusammenstellung der im chemischen Fabrikbetriebe gebrauchlichen Untersuchungsmethoden. Der Heransgeber des vorliegenden Werkes hebt daher in dem Vorworte her- vor, dass es sich in diesem neuen Buche um ein Nachschlagewerk h d l e , melches zum ersten Male das ganze Gebiet der ,,practischen" Analyse um- fassen soll.

In dem ersten Theile des ersten Bandes werden zuniichst in gedriingter Kiirze die analytischen Operationen der chemischen Grossindustrie erortert,

Verlag von J. Springer in Berlin.

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woran sich alsdann eine Beschreibung der in den Fabriklaboratorien gebrauch- lichen wichtigoren analytischen Apparate. sowie eine kurze Besprechung der wichtigsten maassanalytischen Operationen anreiht. Der zweite Theil des ersten Bandes entbdt dagegen eine detaillirte Darlegung der analgtischen Arbeiten , welehe in chemischen Fabriken behufs Werthschatzung der Roh- materialien, Beurtheilun der BeschaEenheit der Zwischenproducte und Prii- fung der fertigen Handefswaaren erforderlich sind. Obsehon die Einzelartikel aus der Feder verschiedener, mitten in der analytischen Praxis stehender Fachleute stammen, so macht sich doch iiberall in erfolgreicher Weise das ernste Streben bemerkbar von den im Gebrauche befindlichen Untersuchungs- methoden nur diejenigen auszuw-iihlen, welche sich in der Praxis durch Sicherheit und durch rasche und moglichst einfache Ausfiihrbarkeit bewiihrt haben. In dieser durchaus zweckentsprechenden Weise wird in dem ersten Bande von Dr. Boec k m a n n besprochen : die Schwefelsaure, das Natrium- sulfat, die Dmtellung der Soda, die Soda selbst, der Sodaruckstand, die kaustische Soda, die Salpetersaure, der Chlorkalk und die Explosivstoffe, von C. K r e t z s c h m a r die Pottasche und der Kalisdpeter, von Dr. E. S c h e e l e die Handelsdiinger, von Dr. R. N i e t z k i die in dor Theerfarbenfabrikation zur Verwendung kommenden Rohproducte und Halbfabrikate , die Theerfarbstoffe selbst und der allgemeine Gang fur die chemische Untersuchung von Farb- stoffen, sowie endlich von Dr. E. B iic h n e r das Ultramarin.

Der zweite Band dos Boeckmann’schen Werkes umfasst die Thonanalyse von nr. C. Bischof , das Glas, den Kalkstein, den Kalk und Cement, die Brennmaterialien, das Steinkohlengas und das Eisen von Dr. Boeckmann, die ubrigen Metalle von C. B a l l i n g , den Zucker von Dr. B o e c k m a n n , das Bier vonDr .O.Mer tens , die Weinanalyse von J . N e s s l e r u n d M . B a r t h , Branntweiu, Likore und Essig von Dr. 0. Mer tens , die Fette von Dr. Boeckrnann, die Seife von Dr. 0. M e r t e n s , die Futterstoffe von Dr. A. S t u t z e r , die Nahrungsmittel von Dr. 0. M e r t e n s , die Luft von Dr.Boeck- m a n n , das Wasser von Dr. 0. M e r t e n s , die Bodenanalyse von Dr. A. Mor- g e n, die Harnanalyse und endlich die gerichtlich-chemischen Untersuchun- gen von P. J e s e r i c h .

’Einzelne der Artikel, welche in dem zweiten Bande eine Erorterun ge- funden haben, wie z. B. die Abschnitte iiber das Bier, die Fette, die Eeife, das Wasser und die Nahrungsmittel, bleiben beziiglich der Griindlichkeit der Bearbeitung und der Sorgfalt in der Auswahl der Untersuchun methoden wesentlich gegen den ersten Band zuruck. Nur ungern wird derfeser z. B. die Beschreibung des Nachweises freier Mineralsauren im Essig mittelst Me- thylanilinviolett, die Bestimmung der Salpeteniiure mittelst Indigolosung, die Bestimmung des Milchfettes mittelst des March and’schen Lactobutyrome- ters oder des Soxhlet’schen Araometers, die M u n g der Butter nach R e i c h e r t und noch manche andere, durch die Praxis bewahrte priifungs- und Bestimmungsmethoden vermissen. Der Abschnitt iiber die Untersuchung der Nahrungsmittel, die kurze Besprechung der Harnanalyse und der gerioht- lich - chemischen Untersuchungen, sowie noch einiges Andere hiitte vielleicht ganz in Wegfall kommen konnen, da gorade uber diese Gegensttinde vor- trefniche Specialwerke in reichlicher Auswahl vorliegen. An Stelle dieser Artikel hatte dann in dem Boeckmann’schen Werke, welches ja ein Nach- schlagebuch fur die gesam mte practisch- analytische matigkeit der Fabri- ken etc. sein soll, Besprechung des Petroleums, des Paraffins, der Braun- kohlentheerole , der Schmiermaterialien , der Stiirke , des Spiritus, der Press- heefe, des Leims, des Leders und noch mancher anderer, practisch wichtiger, in den analytischen Werken meist nicht zu hdender Dinge Platz h d e n konnen. Vielleicht entschliesst sich der Herr Herausgeber noch zur Ver- offentlichung eines weiteren, m i t a1 p h a b e t is c h em (i e sam m t r e g i s t er v e r s e h e n e n Bandes, in welchem die erwiihnten Gegenstiinde und noch manches Andere, den practischen Chemiker Interessirende eine ebenso griind-

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liche und sachgemasse der Artikel der beiden

H a l l e a/S.

Bucherschau.

Erorterung findet, wie dies bei der grossen Mehrzahl vorliegenden B b d e der Fall ist.

E. Schmidt.

Die P f l a n z e n s t o f f e in chemischer, physiologischer, phar- m a k o l o g i s c h e r und t o x i k o l o g i s c h e r Hinsicht. Fiir Aerzte, Apotheker, Chemiker und Pharmakologen bearbeitet von Dr. Bug. Husemann, weil. Professor der Chemie an der Kantonschule in Chur, Dr. A. Hilger, 0. 6. Professor an der Universitit Erlangen und Dr. Th. Husemann, Professor der Medicin an der Universitiit G6ttingen. Zweite vtillig umgearbeitete Auflage. In zwei BSlnden. Dritte Lieferung (Bogen 43 - 62) S. 665 - 984. Berlin, Verlag von Julius Springer 1883.

Im speciellenTheile der zweiten Lieferung waren bereits einige Pflanzenstoffe, nachdem botanischenSysteme von Eichler geordnet, abgehandelt. Die vorliegende dritte LieferunE; beginnt mit 5. Rhoeadinae und schliesst mit 17. Myrtinorae; die Unterabthellungen werden von den Familien gebildet. Bei den einzelnen Stoffen wird zuniichst ein sehr vollstiindiger Literaturnachweis gegeben, dam Entdeckung , Vorkommen , Darstellung, Eigenschaften, Zusammensetzung, Verhalten gegen hagentien, Wirkung und Anwendung besprochen. Den Opiumalkaloiden sind mehr als 100 Seiten gewidmet und bei den giftig wir- kenden Stoffen den verschieden grossen Gaben, der Behandlung von Vergif- h g e n , dem Leichenbefunde und dem gerichtlich chemischen Nachweisc besondere Beachtung eschenkt. Die weniger allgemein bekannten Pflanzen- stoffe haben ebenfalls %eriicksichtigung gefunden, so dass auch in Betreff der Vollsthdigkeit allen zu stellenden Anforderungen genugt ist.

Die vierte Lieferung soll sich im Druck befinden, so dass der Schluss diems SO schonen Werkes in niichster Zeit zu erwarten steht.

B i s 8 en do r f , November 1883. Dr. R. .Kemper.

S u p p l e m e n t z u d e r zwe i t en A u s g a b e der Pharmacopoe

Von diesem Werke, dessen ersker Theil im Octoberhefte des Archivs eine Besprechung gefunden hat, ist schon jetzt die zweite abschliessende Hjilfte erschienen, welche den Charakter der friheren Lieferung nach jeder Seite hin beibehalten hat. Die Reichhaltigkeit des Buches tritt jetzt, wo es vollendet vorliegt, noch deutlicher hervor, umfasst es doch etwa 1200 ein- zelne Artikel. Mit vollem Rechte bezeichnet der Verfasser dasselbe als zu- verliissiges Nachschlagebuch fiir bei uns zur Zeit nicht officinelle Arznei- mittel. Er hat es sich in der That angelegen sein laswn, aus der ganzen, ihm ja in so ungewohnlichem Grade bekannten und gelauligen Pharmacopoe - und sonstigen pharmaceutischen Literatur alles fiir den ins Auge gefass- ten Zweck Nutzliche zusammenzutragen und in einer einheitlichen Behand- lung vor Augen zu fiihren, welche ihrem Wesen nach ubereinstimmt mit der von dem glichen Autor fiir seine friiher erschienene vergleichende Uebersicht zwischen unseren beiden Pharmacopoe - Ausgabon adoptirte. Wie weit er sich sein Ziel gesteckt hat, zeigt die Aufnahme von Brtikeln wie Marmora, Mannites, Nihilum album. Odontine, Pancreatin, einer Reihe zu- sammengesetzter Pulver, Solutio Calcis oxysulfurati Vlemingkx , Spiritus Conii, 33 Syrupen, worunter Syrupus Calcis, Syrupus magistralis, Syrupus

Gtermanica von Dr. B. Hirsch. II. H&l.fte. Berlin 1883.