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CHORISSIMO 2. Oktober 2010 Herausgeber: D�� C�! - Vokalensemble Stefan Lex e.V.

CHORISSIMO - derchor.info · Abba gehören zum Repertoire des außergewöhnlichen Ensembles. Das Niveau und die Leichti gkeit, mit denen die Werke einstudiert werden, setzen Maßstäbe

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CHORISSIMO2. Oktober 2010Herausgeber: D�� C���! - Vokalensemble Stefan Lex e.V.

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Sehr geehrte Damen und Herren,

herzlich Willkommen zum großen Galakonzert anlässlich des fünfj ährigen Bestehens des Chores. Fünf schöne Jahre, in denen das Ensemble zu einer sti mmlichen und menschlichen Einheit zusammengewachsen ist. Innerhalb dieser kurzen Zeit ist ein Ausnahmechor entstanden, wie auch Kultur-Kriti ker immer wieder bestäti gen. Eine Bereicherung und feste Größe in der Kulturszene in NRW.

Allein in den letzten 6 Monaten haben wir 8 Konzerte gegeben. Musikalisch herausheben möchte ich das Neujahrskonzert in Visbek, das Konzert mit den German Tenors in Hatti ngen, das „Meisterkonzert“ bei der Konzertgesellschaft Gevelsberg, die Konzertf ahrt mit liturgischem Konzert in der Sti ft skirche in Herrenberg und die beiden Konzerte im Rahmen der EXTRASchicht 2010 bei der Bogestra in Bochum.

Ich bin stolz auf die vielen fördernden Mitglieder des Vokalensembles, ohne die wir diese Qualität und unseren Bekanntheitsgrad nicht erreicht hätt en.

Ich freue mich auf die Führung am 14. November 2010 im Aalto-Theater, die wir gemeinsam mit unseren fördernden Mitgliedern erleben werden.

In der Hoff nung, dass Sie, verehrtes Publikum, uns auch in Zukunft treu bleiben, danke ich Ihnen an dieser Stelle herzlich für Ihre regelmäßigen Konzertbesuche und verbleibe mit freundlichem Gruß

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Ihre Wiege stand in Haan bei Düsseldorf. Schon früh verschrieb sie sich der Musik und setzte erfolgreiche Anfänge mit einem Studium in Gesang und Gesangspädagogik bei Prof. Leisenheimer an der Musikhochschule Köln fort. Sie beendete es 2006 „mit Auszeichnung“.

Ebenfalls „mit Auszeichnung“ legte sie 2008 ihr Konzertexamen ab. Zur Intensivierung ihrer Sti mmbildung besuchte sie während des Studiums zahlreiche Meisterkurse bei namhaft en Professoren, wie z.B. Kurt Moll, Karl-Josef Görgen, Liselott e Hammes, Michael Hampe, Igor Folwill, Stephan E. Wehr, Ingrid Kaiserfeld und Maris Skuja.

Erste Bühnenerfahrungen sammelte sie bei der Auff ührung von Hochschulprodukti onen und an mehreren Theatern in unterschiedlichen Rollen.

Zuletzt gasti erte sie als „Tina“ in der Urauff ührung „Helges Leben“ von Möbius/Obermüller am Theater Bielefeld und sang im September 2009 die Parti e der Micaela aus Bizets „Carmen“ in den Theatern Remscheid und Solingen, wo sie im September diesen Jahres als „Hohepriesterin“ in Verdis „Aida“ zu hören war.

Im Rahmen von Orchesterkonzerten, z.B. mit den Wuppertaler Symphonikern oder den Duisburger Philharmonikern, trat sie als Gastsängerin auf, ebenso bei Liederabenden oder kirchenmusikalischen Veranstaltungen.

Mit ihrem breiten Repertoire aus Oper, Operett e, Musical und Kunstlied, das sie mit viel Charme, Ausdruckskraft und einer strahlend weichen Sti mme präsenti ert, erwärmt sie mühelos die Seelen ihres Publikums und eröff net dem Zuhörenden die musikalische Welt auf ihre besondere Art und Weise.

Seit Januar 2007 tritt sie regelmäßig in Konzerten mit dem Tenor Stefan Lex und dem Ensemble Pomp-A-Dur in Deutschland und in der Schweiz auf.

Christi ane Linke, Sopran

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Stefan Lex, TenorGeboren in Essen, studierte er Gesang bei Therese Maxein, Folkwang Musikschule in Essen und Kammersänger Josef Mett ernich, Musikhochschule Köln. Danach fand er in Professor Klaus Michael Leifeld, Herne, einen hervorragenden Gesanglehrer und musikalischen Mentor.

Stefan Lex belegte Meisterkurse bei Prof. Sylvia Geszty, Prof. Liselott e Hammes und Prof. Karl-Josef Görgen.Kammersänger Karl Ridderbusch wählte ihn als Partner für mehrere Konzert- und Liederabendtourneen aus. Stefan Lex musizierte mit namhaft en Künstlern wie Sylvia Geszty, Günter Wewel, Siegfried Jerusalem, Gunther Emmerlich, Hermann Prey sowie Deborah Sasson u.a. Der WDR übertrug mehrere Konzerte mit Stefan Lex, die ARD engagierte ihn für die Sendungen „Kein schöner Land“ und „Heimatklänge“.

Zahlreiche Konzerte im europäischen Ausland und in vielen Städten Deutschlands führten ihn in große Säle wie z.B. ICC Hamburg, Konzerthaus Dortmund, Kurhaus Wiesbaden, Aaltotheater Essen, Theater am Marientor Duisburg, Redoute Mainz, Rosengarten Mannheim, Schloss Sanssouci Potsdam, Grand Hotel Viktoria Interlaken, in die Stadthallen von Oberhausen, Wuppertal, Hagen und Siegen sowie in zahlreiche Stadtt heater.

Stefan Lex sang beim Rheingau Musik Festi val, den Sommerfarben Herrenberg, den Moselfestwochen u.v.a.m.

Im Oktober 2004 wurde der Galapreis „Künstler des Jahres“ an Stefan Lex & Pomp-A-Dur verliehen.

In diesen Konzerten präsenti ert er nicht nur bekannte Melodien aus Oper, Operett e, Musical und Film, sondern begeistert die zahlreichen Zuhörer außerdem mit den dazugehörigen humorvollen Moderati onen.

Stefan Lex, Musikdirektor FDB, leitet seit seiner Jugend Chöre. Durch seine besondere Fähigkeit, jeden Chor opti mal zu formen und zu moti vieren, beides kombiniert mit hoher fachlicher Kompetenz, erfahren Chöre nach Übernahme der Leitung durch Stefan Lex stets einen enormen Mitgliederzuwachs und eine deutliche Leistungssteigerung.

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Sigrid Althoff , KlavierDie aus Gummersbach stammende und in Dortmund lebende Pianisti n begann ihre Künstlerlaufb ahn mit frühen nati onalen Wett bewerbserfolgen, denen eine rege Konzertt äti gkeit folgte. Sie studierte an der Musikhochschule Köln bei Prof. Pavel Gililov. Es folgte ein Aufb austudium „Klavier“ und „Klavierkammermusik“ an der Musikhochschule Freiburg bei Prof. Elza Kolodin und Prof. Helmuth Barth, das sie „mit Auszeichnung“ abschloss. Sigrid Althoff belegte Meisterkurse bei Adam Harasiewicz, Edith Picht-Axenfeld und Karl-Heinz Kämmerling.

Schon früh zeigte sich eine große Begeisterung und gleichzeiti g eine außergewöhnliche Begabung der Pianisti n für die Kammermusik. So wählten Boris Pergamentschikov, Andras Adorjan, Heinrich Schiff und Gott hard Popp Sigrid Althoff als Korrepeti torin für ihre Hochschulklassen aus. Wanda Wilkomirska bewunderte ihre „Klangkultur, Musikalität, ihr Sti lgefühl und ihre hohen künstlerischen und pianisti schen Qualitäten“. 1982 gewann sie - nach vielen ersten Preisen bei „Jugend musiziert“- den Kammermusikwett bewerb der Stadt Bielefeld .

Sigrid Althoff war Finalisti n des Deutschen Musikwett bewerbs in Bonn und Lehrbeauft ragte an den Musikhochschulen Köln, Dresden und Detmold. Sie konzerti erte als Solisti n u.a. mit den Bergischen Sinfonikern Remscheid-Solingen, der Südwestf älischen Philharmonie, dem Johann Strauß-Orchester Budapest, dem Folkwang Kammerorchester Essen, der Philharmonia Hungarica und dem Amadeus Kammerorchester. Sigrid Althoff spielte CDs für renommierte Platt enfi rmen wie z.B. „Dabringhaus und Grimm“ und „ebs-records “ ein.

Die Pianisti n ist eine gefragte Lied-, Chor- und Instrumentalbegleiterin und zahllose Konzerte im europäischen Ausland und in vielen Städten Deutschlands führten sie in große Säle wie z.B. Philharmonie Köln, Konzerthaus Dortmund, Redoute Mainz, Rosengarten Mannheim, Kurhaus Wiesbaden, Aaltotheater Essen und in zahlreiche Stadtt heater.

Sigrid Althoff hat ihren ganz eigenen, unverwechselbaren Sti l. Ihr Spiel verbindet souveräne Virtuosität mit einem großen Reichtum an Klangfarben und Nuancen und lässt ti efgründige, berührende Interpretati onen entstehen, deren atmosphärische Dichte sich unmitt elbar auf den Zuhörer überträgt. Ihre Konzerte fi nden durchweg begeisterte Resonanz bei Publikum und Kriti kern. Die Presse spricht von „feinster Anschlagskultur“, bewundert ihre „unverbrauchte pianisti sche Kraft , ihre Energie“ und schätzt ihre „reifen und beeindruckenden Interpretati onen“. Kriti ker heben immer wieder ihr beseeltes, poeti sches Spiel, den besonders schönen Ton und die große musikalische Intensität im Spiel hervor. Zurzeit konzerti ert Sigrid Althoff mit ihrer Partnerin Mariko Ashikawa im „Dortmunder Klavierduo“, mit ihrem Ehemann, dem Tenor Stefan Lex und mit dem von ihr gegründeten Ensemble „Pomp-A-Dur“. Außerdem arbeitet sie als freie Mitarbeiterin im Orchesterzentrum Dortmund.

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Mariko Ashikawa, KlavierDie in Japan geborene Pianisti n gewann mehrere Preise in Japan und Europa; 1977 die Silbermedaille beim „Young Pianist Competi ti on“ in Japan und die Auszeichnung beim „Northern Japan Piano Competi ti on“. 1988 beendete sie das Studium an der Staatlichen Musikhochschule Tokio.

Weitere Auszeichnungen folgten: 1991 Preisträgerin des Klavierwett bewerbs in Wuppertal, 1992 der dritt e Preis beim ARD-Wett bewerb München (Cello-Klavier-Duo) und 1994 der „Best Accompanist“-Preis beim Internati onalen Tschaikowsky Wett bewerb in Moskau. 1995 beendete die Pianisti n ihr Studium mit dem Konzertexamen.

Mariko Ashikawa ist begeisterte Kammermusikerin, die in verschiedenen Kammermusikgruppen mitwirkt. Seit Jahren ist sie die ständige Duopartnerin des Cellisten Oren Shevlin.

Während ihrer Laufb ahn nahm sie mehrfach für Fernsehen und Rundfunk auf und konzerti erte - sowohl als Solisti n als auch Kammermusikerin - in den wichti gsten Sälen Europas und Japans, wie etwa „Wigmore Hall“, London, „Herkulessaal“, München, „Suntory Hall“, Tokio und „Théatre Musical de Paris“, Chatelet.

Seit 1995 ist Mariko Ashikawa Lehrbeauft ragte an der Musikhochschule Köln.

Dortmunder KlavierduoMariko Ashikawa und Sigrid Althoff , beide Schülerinnen von Prof. Pavel Gililov an der Musikhochschule Köln, haben sich auf Anraten ihres Lehrers zu dem erfolgreichen Dortmunder Klavierduo zusammengeschlossen.

Die Handschrift des berühmten russischen Klaviervirtuosen ist bei beiden Pianisti nnen unverkennbar und so lag es nahe, das vierhändige Klavierspiel zu perfekti onieren.

Der Erfolg bei den fulminanten Auft ritt en des Duos zeigt, dass dies hervorragend gelungen ist. Atemberaubende Virtuosität, nuancenreiche Sensibilität und das Verschmelzen zu einem großarti gen Klangkörper kennzeichnet das Spiel des Dortmunder Klavierduos.

Die ungarische Rhapsodie von Franz Liszt gilt als das Paradestück der beiden Pianisti nnen und darf in keinem ihrer Konzerte fehlen.

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D�� C���! - Vokalensemble Stefan Lex e.V.Im Frühjahr 2005 gründet der aus Funk und Fernsehen bekannte Tenor und Dirigent Stefan Lex das Vokalensemble mit dem prägnanten Namen „DER CHOR!“. 41 ausgewählte Sti mmen aus 15 Städten Nordrhein-Westf alens fügen sich zu einem Chorensemble zusammen, das schon in kürzester Zeit Furore machen wird.

Zum breiten Farbspektrum des Chores gehören sowohl populäre Opernchöre wie zum Beispiel der Gefangenenchor aus „Nabucco“ oder der

Pilgerchor aus „Tannhäuser“ als auch unbekannte und in Vergessenheit geratene Stücke wie die „Sternennacht“ von Hermann Schulken oder das „Frühlingsnetz“ von Karl Goldmark. Auch moderne Titel wie „Music“ von John Miles, Spirituals wie „When the saints go marching in“ und Songs von Abba gehören zum Repertoire des außergewöhnlichen Ensembles.

Das Niveau und die Leichti gkeit, mit denen die Werke einstudiert werden, setzen Maßstäbe.

DER CHOR! schafft dabei den Spagat zwischen sprühendem Glanz und lyrischem Schimmer. Besonders bei den A-capella-Interpretati onen wie beispielweise „Die Rose“ von Amanda McBroom kommen die beseelten und ti efsinnigen Texte zur Geltung.

Die starke Musikalität, kombiniert mit den außergewöhnlichen Sti mmen jedes einzelnen Sängers, hinterlässt beim Zuhörer ein Gefühl großer Erfüllung.

Gemeinsam mit der Pianisti n Sigrid Althoff , die den Chor virtuos und einfühlsam am Klavier begleitet, gibt der charismati sche Tenor und Dirigent Stefan Lex, der die Auft ritt e des Ensembles humorvoll und spritzig moderiert, den Konzerten die außergewöhnliche Note.

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Wir sind auf dem richti gen WegChorkonzerte ziehen, wegen ihrer geringen sozialen Att rakti vität, kaum jüngere Menschen an. Es gibt Studien, die belegen, dass in den nächsten 30 Jahren das Publikum um ein Dritt el zurückgehen wird. Das Durchschnitt salter des Klassik-Publikums ist in den letzten beiden Jahrzehnten um elf Jahre angesti egen, während das Durchschnitt salter der Bevölkerung nur um 3,4 Jahre zunahm.

Nun gilt immer noch Winston Churchills Wort vom Misstrauen an jeder Stati sti k, die man nicht selbst gefälscht hat. Bekanntlich kommen verschiedene Gutachter gern zu unterschiedlichen Ergebnissen. Allerdings ist auch das Insti tut für Wirtschaft sförderung Halle (IWH) zu dem Ergebnis gekommen, dass das Alter des Klassik-Publikums derzeit bei 61 Jahren liegt und aufgrund der demografi schen Entwicklung weiter steigen wird.

Es ist ein Unding, dass „das standardisierte bürgerliche Konzertwesen, dessen Höhepunkt zwischen 1870 und 1910 lag, bis in die Gegenwart hinein den Musikbetrieb“ dominiert, obwohl sich die Rahmenbedingungen wie die Arbeitswelten und Lebensmodelle verändert haben.

Das eigentliche Problem der Chorkonzerte ist der mangelnde Nachwuchs in jüngeren Altersgruppen, weil diese überwiegend eine völlig andere musikalische Sozialisati on erlebt haben - nämlich Rock und Pop. Für mich gibt es kein „Klassik-Gen“, durch das man im Alter von allein auf den Geschmack für klassische Musik käme. Der Kulturgänger der Zukunft wird nämlich ganz selbstverständlich Angebote aus dem Pop-, dem Kino- und dem Klassikbereich miteinander mischen.

Längst ist an den Pop-Charts zu erkennen, wie die Grenzen im oberen Marktsegment fl ießender werden. Wenn der Geiger David Garrett heute in Berlin einen Echo Musikpreis erhält, dann fi rmiert er gleichermaßen als Klassik- und Popstar.

Auch Stefan Lex – The Charming Tenor – schafft es, den Bogen zu spannen zwischen Oper, Operett e, Musical, Film und anspruchsvollem Schlager.

Man erlebt ihn nicht nur als herausragenden Tenor und Dirigenten, sondern auch als charmant und locker plaudernden Moderator mit viel Herz, der sein Publikum von Anfang an in seinen Bann zieht.

Unsere Konzertbesucher haben Humor und dürfen auch lachen.

Zum Farbspektrum des Chores gehören sowohl populäre Opernchöre wie zum Beispiel der Gefangenenchor aus „Nabucco“ oder der Pilgerchor aus „Tannhäuser“ als auch unbekannte und in Vergessenheit geratene Stücke wie die „Sternennacht“ von Hermann Schulken oder das „Frühlingsnetz“ von Karl Goldmark. Auch moderne Titel wie „Music“ von John Miles, Spirituals wie „When the saints go marching in“ und Songs von Abba gehören zum Repertoire des außergewöhnlichen Ensembles.

Unsere Konzertbesucher bestäti gen es immer wieder: Traditi onelles und Neues, althergebrachte Lieder und modernes Liedgut widersprechen sich nicht. Auch das Lied „Die Rose“ ist modernes Liedgut.

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Wir sind auf dem richti gen Weg und haben die Zeichen der Zeit erkannt!

Konzepti onell werden wir die neuen Medien einsetzen. Nur über diese erreicht man ein breiteres und größeres Publikum. Der Konzertbesucher heute möchte über Aktuelles und Konzertt ermine informiert werden. Hierzu werden wir in naher Zukunft eine Newslett er Plattf orm einrichten.

Des Weiteren erhalten unsere Konzertbesucher uneingeschränkten Zugriff auf eine YouTube Plattf orm, auf der Videos von Live-Mitschnitt en eingespielt werden. Diese Mitschnitt e können sich Interessierte kostenfrei online ansehen.

www.youtube.de/thecharmingtenor/

Auch das heuti ge Konzert in der Philharmonie Essen wird aufgezeichnet.

Ludger Drolshagen

In Planung für 2011:Aufnahme einer Studio-CD in Zusammenarbeit mit dem TonstudioBurghardt, Schwerte.

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Teil 1D�� C���!Die Nachti gall Franz Schubert

Mitt ernacht Anton Bruckner

Im Abendrot Franz Schubert

KlavierduoGrande Sonate brillante C-Dur op. 10 Carl Czerny-Allegro vivace e grazioso

SopranZueignung Richard Strauss

Allerseelen Richard Strauss

D�� C���!Die Abendglocken rufen Franz Abt

Die Hütt e Hugo Kaun

Sternennacht Hermann Schulken

KlavierduoDuett opus 92 Felix Mendelssohn-BartholdyAndante und Allegro vivace assai

D�� C���!Liebe Franz Schubert

Sopran & D�� C���!Ständchen „Zögernd leise“ Franz Schubert

20 Minuten Pause

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D�� C���!Wir machen Musik Peter Igelhoff / Ott o Groll

Sopran, Tenor & D�� C���!Das gibt´s nur einmal Werner Richard Heymann / Johannes Menskes

D�� C���!Bei solchem Feste Karl Millöcker / Gus Anton(aus der Operett e: Der Bett elstudent)

Lob des Rheins Ernst Fischer(Konzertwalzer)

SopranWenn sie eine Ahnung hätt en Emmerich Kalmán(aus der Operett e: Die Bajadere)

KlavierduoUngarische Rhapsidie Franz Liszt

D�� C���!La Montanara Toni Ortelli / Luigi Pigarelli

Tenor & D�� C���!Torna a Suriento Ernesto de Curti s / Gus Anton

D�� C���!Spiel´ Zigeuner Gus Anton

Alle MitwirkendenHeut ist der schönste Tag in meinem Leben Hans May / Thomas Kaessens

Teil 2

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Konzertt ermine 2010 / 201107.11.2010UnterhaltungskonzertMitwirkende: Stefan Lex, Sigrid Althoff , Pomp-A-DurOrt: Stadtt heater EmmerichBeginn: 19.00 Uhr

21.11.2010Geistliches KonzertMitwirkende: Stefan Lex, Sigrid Althoff Ort: Kath. Kirche St. Joseph, Witt en-AnnenBeginn: 17.00 Uhr

11.12.2010Weihnachtskonzert (Veranstalter: D�� C���!)Mitwirkende: Stefan Lex, Sigrid Althoff Ort: Ev. Christuskirche, Wett er-Grundschött elBeginn: 19.00 Uhr

15.12.2010Benefi z-Weihnachtskonzert des Lions-Clubs Bochum-Watt enscheidMitwirkende: Stefan Lex, Sigrid Althoff , Pomp-A-DurOrt: Propsteikirche St. Gertrud von Brabant, Bochum-Watt enscheidBeginn: 19.30 Uhr

17.12.2010Benefi z-Weihnachtskonzert des Lions-Clubs Hatti ngenMitwirkende: Stefan Lex, Sigrid Althoff , Pomp-A-DurOrt: Kath. Kirche St. Peter und Paul, Hatti ngenBeginn: 19.00 Uhr

09.01.2011 NeujahrskonzertMitwirkende: Stefan Lex, Sigrid Althoff Ort: Kurtheater, Bad SalzhausenBeginn: 16.00 Uhr

15.01.2011NeujahrskonzertMitwirkende: Dortmunder Klavierduo, Stefan Lex, Sopran N.N., Sigrid Althoff Ort: Aula des Reichenbach-Gymnasiums, EnnepetalBeginn: 19.30 Uhr

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am 14.11.2010 um 14.00 Uhr(Treff punkt: Haupteingang Aalto-Theater)

für die akti ven und fördernden Mitglieder des Vokalensembles Stefan Lex e.V.

Wir möchten „Danke“ sagen und laden Sie auf einen „Blick hinter die Kulissen“ des Aalto-Theaters mit seiner weltberühmten Architektur ein. Von den Werkstätt en der Kostümschneiderei, Maskenbildnerei und Schreinerei bis hin zum Kulissenlager erwartet Sie eine spannende Reise durch einen modernen Musiktheaterbetrieb. Im Anschluss an die Führung besteht die Möglichkeit zu einem Imbiss.

Führung durch das Aalto-Theater

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Interview mit Sigrid Althoff Monika Drolshagen: Frau Althoff , soeben realisierten Sie zusammen mit Stefan Lex und Pomp-A-Dur ein fast dreistündiges, vielumjubeltes Konzert im Kurhaus auf Norderney. Wie fühlen Sie sich jetzt?

Sigrid Althoff : Ich fühle mich sehr gut. Die Sti mmung im Publikum war ausgezeichnet und ich bin glücklich, so viele Menschen mit unseren Auft ritt en zu berühren.

Monika: Wie sind Sie aufgewachsen?

Sigrid: In der Handballstadt Gummersbach. Ich habe zwar kein Handball gespielt, war aber an jedem Wochenende bei Leichathleti kwett kämpfen zu fi nden. In der übrigen Zeit war ich in „Sachen Musik“ unterwegs.

Monika: Wie sind Sie zur Musik gekommen?

Sigrid: Meine ältere Schwester hat musiziert und ich habe schon als Zweijährige versucht ihr nachzueifern. Sobald ich einigermaßen spielen konnte, habe ich alle Nachbarn, die ein Klavier hatt en, stundenlang mit Vorspielen trakti ert, auch die Hausti ere mussten herhalten. Meine lieben Eltern, die mich sehr gefördert haben, mussten ständig neue Noten kaufen.

Monika: Wann haben Sie Ihr erstes Konzert gegeben?

Sigrid: Mein erstes Konzert fand im Alter von 6 Jahren in einer Kirche in Waldbröl statt . Da spielte ich allerdings noch leidenschaft lich Blockfl öte und hatt e fest vor, dieses Instrument später zu studieren. Zum Glück habe ich mich dann doch für das Klavier als Haupti nstrument entschieden, ist es doch wesentlich vielseiti ger einzusetzen.

Ich war glücklich, Mozart, Beethoven und Chopin, um nur einige zu nennen, zu hören und zu spielen. Einen ersten eigenen Klavierabend als 19jährige werde ich wohl nie vergessen, fand er doch in meiner Schule statt . Alle Lehrer und Schüler waren gekommen und es war ein überwälti gendes Gefühl, ganz allein für sie zu spielen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wusste ich, dass es die richti ge Entscheidung war, Musik zu studieren.

Monika: Wie stellt man sich solch ein Studium vor?

Sigrid: Wenn man es geschafft hat, sich bei der Aufnahmeprüfung gegen die vielen Mitbewerber durchzusetzen (im Schnitt werden von 200 Pianisten 20 angenommen), sitzt man täglich 5 bis 7 Stunden am Klavier, bereitet sich auf Hochschulkonzerte und Prüfungen vor und paukt Musiktheorie, um die Klausuren zu bestehen. Der Wett bewerb unter den Studenten ist sehr hart, kommen doch viele aus Russland und dem asiati schen Raum. Länder, in denen bekanntlich die Förderung begabter Kinder eine ganz andere ist als in Deutschland.

Monika: Wie ging es nach dem Studium weiter?

Sigrid: Nach dem Studium wollte ich etwas Besonderes und Eigenes machen und gründete das Ensemble „Pomp-A-Dur“. Nach vorsichti gen Anfängen wurden wir plötzlich immer gefragter und produzierten 1998 unsere erste eigene CD. Schnell wurde der Rundfunk auf uns aufmerksam, sendete unsere CD und bald darauf folgten die ersten Fernsehauft ritt e.

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Monika: Irgendwann trat dann Stefan Lex in Ihr Leben. Wie haben Sie sich kennen gelernt?

Sigrid: Stefan Lex engagierte unser Ensemble damals zu einem seiner Konzerte. Sofort waren wir uns äußerst symphati sch und harmonierten musikalisch. So war es für mich naheliegend, ihn als Conferencier und Tenor für mein Ensemble zu engagieren. Dass sich daraus einmal die große Liebe entwickeln würde, wussten wir erst einmal selber nicht.

Monika: Am 2. Oktober begleiten Sie das Vokalensemble Stefan Lex in der Philharmonie. Freuen Sie sich auf diesen Abend?

Sigrid: Ja, sehr! Der von Stefan gegründete Chor ist musikalisch und sti mmlich etwas ganz Besonderes. Dieser Chor hat eine große Zukunft . Das Repertoire umfasst mitt lerweile 140 Lieder. Auch ich habe am Klavier starke Emoti onen, besonders wenn der Chor piano und ausdrucksstarke Lieder wie z.B. „Die Rose“ singt.

Monika: Vor zwei Jahren kam zum Ensemble Pomp-A-Dur noch das Klavierduo hinzu. Wie kam es zu der Gründung?

Sigrid: Mariko habe ich im Studium kennengelernt. Wir studierten beide bei dem großarti gen Pianisten und Professor Pavel Gililov an der Kölner Musikhochschule. Er hatt e auch die Idee, uns beide zu einem Klavierduo zusammenzuschließen. Dazu gekommen ist es allerdings erst nach der Familiengründung. Als wir das erste Mal zusammen spielten, waren wir beide erstaunt, wie ähnlich wir die Musik empfanden. Wir atmeten zu zweit, als wären wir eine Person und waren glücklich über diese Symbiose.

Monika: Wie sehen Sie Ihre musikalische Zukunft ?

Sigrid: Ich hoff e, ich kann noch lange so weitermachen wie jetzt: mit Stefan, Pomp-A-Dur, Gus Anton, dem Chor!, Christi ane Linke und anderen Künstlern die unterschiedlichste Musik zu präsenti eren. Ich liebe die Vielfälti gkeit der verschiedenen Musikrichtungen und bin neugierig auf meine Zukunft und die Zukunft unserer Familie!

Das Interview mit Sigrid Althoff führte Monika Drolshagen.

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Glückserlebnis SingenEs ist so leicht. Es tut so gut. Es fördert, wie Experten versichern, sogar Gesundheit und Intelligenz. Warum nur haben dann so viele Deutsche die Lust am Singen verloren? Höchste Zeit, dass sie es wieder lernen, sagen Musiker und Pädagogen. Und zeigen Wege, wie der Zauber des Gesangs aufs Neue Teil unseres Alltags werden kann

Es geht um Leidenschaft en in dieser Geschichte. Um Verführung, Magie, Sehnsucht, Rausch, Lebenshunger und den Traum vom besseren Menschen. Keine Angst, ich will Sie nicht missionieren. Aber ich fände es schade, wenn Sie beim Lesen dieses Textes stumm und unbeteiligt auf dem Sofa sitzen blieben. Vertrauen Sie mir und nehmen Sie teil an einem Experiment. Richten Sie sich zunächst auf und atmen Sie ein paarmal ti ef durch. Lassen Sie beim Ausatmen die Luft hörbar ausströmen: Fff fft ! Sssssssst! Schschschschscht! Lockern Sie Lippen und Kiefer durch entspanntes Mahlen und Prusten: Mmmmmmmm! PRRRRRRRRRR!

Singen hat mit Zaubern zu tun

Und nun: Singen Sie! Das erstbeste Lied, das Ihnen in den Sinn kommt. Deutsch, Englisch, Schlager, Volkslied, Hiphop oder Kirchenchoral - es ist gleichgülti g, was Sie ansti mmen. Notf alls improvisieren Sie auf lalala. Und falls Sie Ihre Sti mme nicht zu zaghaft einsetzen oder gleich nach der zweiten Zeile verstummen, dann werden Sie merken, dass etwas mit Ihnen passiert. Singen hat mit Zaubern zu tun. Wenn Sie gerade eben vorsorglich Fenster und Türen geschlossen haben, dann war das nur konsequent: Lieder können machtvolle Waff en sein, mit denen man Feinde lähmen, Geister rufen oder vertreiben, Regen machen, ganze Welten neu erschaff en kann. Selbst wenn Sie das mit „Blowin’ in the wind“ nicht unbedingt im Sinn hatt en: Sie werden spüren, dass Ihr Gesang Wirkung zeigt. Wenn nicht auf Ihre Zuhörer, dann zumindest auf Sie selbst.

Die entscheidenden Veränderungen spielen sich in Ihrem Kopf ab. Vorn, in der Sti rnregion, wird das Belohnungssystem akti viert; weiter im Innern, in den Basalganglien, wird das Hormon Oxytocin ausgeschütt et - eine Substanz, die unter anderem Gedächtnisprozesse und die soziale Bindungsfähigkeit beeinfl usst. Gleichzeiti g senkt Ihr Gesang die Konzentrati on jener Hormone, die Sie aggressiver und stressanfälliger machen: Testosteron und Corti sol. All das geschieht kurzfristi g; Sie werden die Wirkung schon nach wenigen Liedstrophen verspüren, zusammen mit einem leichten Rausch, den die durchs ti efere Einatmen erhöhte Kohlendioxid-Konzentrati on in Ihrem Blut auslöst.

Durch Singen wird man klug

Bei regelmäßigem Gesang vernetzen sich sogar die Synapsen Ihres Gehirns auf neue, diff erenzierte Weise. Sie werden also durchs Singen nicht nur beschwingter, ausgeglichener und friedferti ger, sondern auch noch ein gesünderer und klügerer Mensch. Dies ist keine journalisti sche Zuspitzung. Es ist ein wissenschaft licher Befund. Seit einiger Zeit wird die Magie des Singens neu entdeckt, von Medizinern, Pädagogen und Psychologen, die bei ihren Forschungen oft zu ungewöhnlichen Methoden greifen. Sie bitt en Chorsänger zu Speichelproben, vor und nach der Auff ührung des Mozart-Requiems. Sie messen die Hormonspiegel von Laien- und Berufssängern. Sie untersuchen die Schulleistungen von Kindern, die wenig oder viel gesangsintensiven Musikunterricht bekommen. Die Befunde der Forscher haben fast schon etwas Hymnisches: Singen ist ein Lebenselixier. Wer singt,

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stärkt nicht nur seinen Körper, er lernt auch, seine Gefühle besser zu kanalisieren.

Mit Singen PISA-Problemati k lösen

Und wer seine Kinder regelmäßig zum Singen anhält, braucht sich um deren Schulkarriere kaum noch Sorgen zu machen: „Wenn alle von der frühesten Kindergartenzeit bis mindestens zum Ende der Grundschulzeit täglich eine halbe oder eine Stunde spielerisch zum Singen angeleitet würden, dann hätt en wir in Deutschland die PISA-Problemati k nicht“, sagt Karl Adamek, Psychologe, Liedtherapeut und Autor einer Untersuchung zur Heilkraft des Singens. Ach, wir Deutschen könnten ein so kluges, erfolgreiches, glückliches Volk sein - wenn wir nur auf die Wissenschaft ler hören würden. „Deutschland ist, das muss im Vergleich auch zu anderen Industrieländern leider festgestellt werden, in Bezug auf eine Alltagskultur des Singens zu einem Entwicklungsland geworden“, konstati ert Hermann Rauhe, früherer Leiter der Hamburger Musikhochschule.

Aus dem ganzen Land ertönen ähnliche Klagen, von Verbänden, Musikerziehern und Sti mmexperten. Über Schüler, die in jeder Pause ihre iPod-Kopfh örer ins Ohr stöpseln, aber kaum eine Melodie nachsingen können. Die Folgen frühkindlicher Singabsti nenz beschäft igen bereits die Mediziner: etwa am Leipziger Uni-Klinikum, wo der HNO-Arzt und Sti mmheilkundler Michael Fuchs bei einer zunehmenden Zahl seiner kleinen Pati enten verkümmerte Sti mmbänder registriert. Was die Experten kriti sieren, nehme auch ich in meiner Umgebung wahr. Ich habe Musik studiert, eine Zeit lang Gesangsunterricht gehabt und singe noch heute, wann immer sich die Gelegenheit bietet. Gerade deshalb fällt mir oft auf, wie sti ll es um mich herum geworden ist. Es ist eine Sti lle, die man leicht überhört, weil Musik in unserem Alltag so allgegenwärti g ist. Irgendwo läuft immer ein Radio. Aber es kommt selten vor, dass jemand in meiner Nähe die Sti mme erhebt, spontan und so, dass ich gern zuhöre.

Im Geburtsvorbereitungskurs der Berner Hebamme Christi ne Rupp-Senft en nehmen werdende Eltern mithilfe der Sti mme Verbindung zu ihrem ungeborenen Kind auf

Die meisten meiner Freunde und Bekannten bewegen sich ähnlich sang- und klanglos durch den Alltag. Der einzige Kollege, der sich ab und zu solo vernehmen lässt, kommt aus Köln und ist bekennender Karnevalist. Karneval, Bundesligaspiele, kirchliche Großveranstaltungen - das sind die wenigen öff entlichen Gelegenheiten, bei denen man Singen noch in seiner ursprünglichen Form erleben kann: als Teil eines Rituals, als Ausdruck kollekti ver Emoti on. Bei anderen Ereignissen bleiben die Menschen dagegen stumm, selbst wenn sie ein starkes Anliegen verbindet. Auf Demonstrati onen etwa. Jedes Mal, wenn die Tagesschau marschierende Gewerkschaft er zeigt, denke ich: Wann nehmen sie endlich die unsäglichen Trillerpfeifen aus dem Mund und sti mmen einen anständigen Protestsong an?

Warum haben die Deutschen die Lust verloren, die Sti mme zu erheben

Wann und warum haben die Deutschen die Lust und den Mut verloren, die Sti mme zu erheben? Diese Frage habe ich vielen gestellt: Gesangpädagogen, Chorleiterinnen, Vertretern des Deutschen Musikrats und des Deutschen Chorverbands, Mitarbeiterinnen des Deutschen Volksliedarchivs in Freiburg sowie alten Kommilitonen von der Kölner Musikhochschule. Keiner hatt e eine wissenschaft lich abgesicherte Erklärung zu bieten, aber in einem Punkt waren sich fast alle einig: Es ist vor allem die historische Erfahrung, die viele Deutsche zu Singverweigerern gemacht hat.

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Das Nazi-Regime war vielleicht die musikalischste Diktatur, die es je gegeben hat; niemals zuvor wurden Musik und Gesang, vor allem Chorgesang, so systemati sch als Propagandainstrument und Rauschmitt el eingesetzt. Die Nazis zeigten, wie man mit Gesang Aggressionen schürt, das Gewissen betäubt und Masseneuphorie erzeugt. Und diese Erfahrung, sagten mir die Experten, habe bei vielen Deutschen eine unüberwindbare Abneigung gegen das Singen erzeugt. So einleuchtend das klingt - ich glaube, es ist nur die halbe Wahrheit.

1965 war ich sieben Jahre alt, und ich erinnere mich, dass auch die alten, die „toten“ Lieder damals noch sehr lebendig waren. „Im Frühtau zu Berge“, „Kein schöner Land in dieser Zeit“ - das und vieles andere haben wir damals zu allen Zeiten angesti mmt. Damals war Singen noch eine verbreitete Kulturtechnik. Dass viele der alten Lieder von Nazi-Ideologen „totgeschrien“ worden waren, wussten wir damals nicht, und diejenigen, die es wussten, erzählten es nicht. Heute weiß ich, warum. Für die Generati on unserer Eltern und Lehrer klangen deutsche Volkslieder nicht in erster Linie nach Faschismus und Massenhysterie, sondern nach Heimat und Kindheit. Und später, im Krieg und in der Nachkriegszeit, wurde dieser Liedschatz für viele sogar zur Überlebenshilfe. So las ich es kürzlich in einer Studie über die Heilkraft des Singens. Meine Eltern, die Krieg, Gefangenschaft und Hungerjahre durchlebt haben, hätt en mir sicher dazu einiges erzählen können. Aber das kam ihnen nicht in den Sinn. Singen war für sie kein Thema, sie taten es einfach. Sie sangen, weil es ihre Eltern, Großeltern und alle Generati onen vor ihnen auch schon immer getan hatt en, sie sangen, weil Singen für sie „keine ästheti sche Zugabe zum Leben war, sondern Lebensvollzug – way of life“.

Sich Gehör verschaff en

Das schreibt der Musikwissenschaft ler und Volkskundler Ernst Klusen, einer der wenigen Forscher, die sich umfassend mit der Kulturgeschichte des Singens auseinandergesetzt haben. Dass es so wenige sind, ist erstaunlich, denn das Thema ist unerschöpfl ich. Alle Völker, alle Kulturen haben zu jeder Zeit ihren eigenen Fundus an Liebesliedern, Kampfl iedern, Schlaf- und Tanzliedern, Arbeitsgesängen, Lobeshymnen und Totenklagen hervorgebracht. Wer singt, schreibt Ernst Klusen, wächst über sich hinaus, gerät „außer sich“. Er verschafft sich Gehör, weit jenseits der Reichweite seiner normalen Sprechsti mme. Aber auch der Gesang entwickelt seine Wirkung meist erst im Rahmen eines gemeinsam zelebrierten Rituals. Er beschwört nicht nur Gött er und Geister, sondern vor allem den Zusammenhalt unter den Menschen. Singen schafft Ausgleich, fördert Übereinsti mmung und Harmonie in der Gruppe. Auch das erfordert von den Mitsingenden eine Verwandlung: Wer mit anderen die Sti mme erhebt, muss etwas von sich preisgeben, muss für kurze Zeit seinen Intellekt zum Schweigen bringen, „in gewissen Grenzen sogar seine Individualität aufgeben“.

Deutschen sind ein Volk der Solisten

Vielleicht ist das der entscheidende Grund, warum die Menschen heute weniger singen als früher. Wir Deutschen sind längst zu einem Volk von Solisten geworden, in einer entzauberten, durchrati onalisierten Arbeits- und Lebenswelt. Wo früher ein Dutzend Leute gemeinsam Garben aufl uden – hejo, spann den Wagen an! –, lenkt heute der Bauer allein seinen Mähdrescher übers Feld. Ob am Montageband, auf der Baustelle oder im Großraumbüro - überall schraubt, sorti ert, ti ppt und denkt jeder für sich allein. Welches Lied sollten die Angestellten eines Call-Centers bei der Arbeit ansti mmen? Oder die Kassiererinnen im Supermarkt? Auch außerhalb der Berufswelt bilden sich kaum noch spontane Singgemeinschaft en. In der Küche, wo früher Clans von Geschwistern,

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Tanten und Großmütt ern gemeinsam werkelten, schwatzten, stritt en und sangen, bedient heute eine einsame Hausfrau ihren Gerätepark. In den Kirchen versammeln sich die Gemeinden nur noch an hohen Festt agen in Chorstärke.

Wer singt, gibt etwas von sich preis. Vor allem Kinder spüren das genau. Sie wachsen in einer Gesellschaft auf, die eher auf Kontrolle als auf Überschwang wert legt, und sie registrieren früh, dass man beim Singen Gefühle und eine Empfi ndsamkeit zeigt, die im Alltag gewöhnlich unter dem Deckel bleiben. Sie erleben, dass die Erwachsenen in ihrer Umgebung zwar viel vom Wert des Musizierens für die Allgemeinbildung reden, aber in verlegenes Kichern ausbrechen, wenn bei Schul- oder Kindergartenfesten zum Mitsingen aufgefordert wird. In den Medien hören und sehen sie Sänger fast nur als Solisten, die ihren Erfolg vor allem aufwendiger Technik und einer ausgefeilten Bühnenshow verdanken. Wer nicht perfekt ist, vermitt eln die Medien, der entblößt und blamiert sich. Menschen, die regelmäßig die Lust packt, ihrer Sti mme freien Lauf zu lassen, schließen sich meist früher oder später einem Chor an. Allerdings sind Chöre vor allem Anlaufstellen für jene, die schon singen können. Wo aber lernt man Singen, wenn man es nicht von Natur oder von Haus aus kann? Kindergarten und Schule wären die idealen Orte, um ohne Angst vor Blamage erste lustvolle Erfahrungen mit der eigenen Sti mme zu machen. Eigentlich.

In anderen Ländern gehört Singen zum Schulalltag ebenso, wie der Gong und die große Pause. Auf meinen Reisen im Ausland habe ich immer wieder gestaunt: über russische Ingenieure, die spontan 20-strophige Balladen im Stück darboten, über spanische Studenti nnen, die sich vor dem Gang in die Disco mit dem Schmett ern von Volksliedern in Sti mmung brachten, oder über irische Kneipenbesucher, die nach dem zweiten Guinness mit den Gästen „Sing Songs“ organisierten, eine Mischung aus solo und im Chor vorgetragenen Liedern. Seit einigen Jahren formiert sich eine Art Bürgerbewegung in Sachen Musik. Da ist, allen voran, der Deutsche Chorverband (DCV), da ist die Sti ft ung „il canto del mondo“, die „Singpaten“ an Kindergärten vermitt elt, und „Singen mit Kindern“, ebenfalls eine Sti ft ung, in der 23 Organisati onen zusammenarbeiten - vom Verband Deutscher Schulmusiker über den Bund Deutscher Blasmusikverbände und das Deutsche Volkslied-Archiv bis zum Erzbistum Freiburg. Ihr Ziel: Förderung von Gesang in Schulen und Kindergärten, aber auch in Vereinen und Familien.

Fünfj ährige testen den Sti mmumfang

Als Gerd-Peter Münden 1999 seinen Dienst am Braunschweiger Dom antrat, war er mit 33 Jahren der jüngste Domkantor Deutschlands - und das an der größten Einrichtung für evangelische Kirchenmusik in Deutschland. Innerhalb weniger Jahre hat Münden die Domsingschule zu einem Magneten für musikliebende Kinder und Jugendliche aus dem gesamten Umland ausgebaut. Zurzeit singen fast 700 in den 23 Chören, die Münden zusammen mit zwei Kollegen leitet. Eine Auswahl nach Begabung und Leistung gibt es nicht. Die Braunschweiger Singschule verfährt nach dem Prinzip: Wir nehmen alle, aber wir machen ihnen so lange Dampf, bis sie ihr Bestes geben. In den „Krabbelkantoreien“ wird dies Prinzip noch nicht so wörtlich umgesetzt, aber schon die Fünf- und Sechsjährigen lernen, ihren Sti mmumfang bis an die Grenzen auszutesten: Bei den Einsingübungen jubeln sie mühelos in Höhen, die sonst nur Koloratursopranisti nnen erreichen. Viele Kindergärtnerinnen und sogar Chorleiter, sagt der Kantor, ahnen gar nicht, wie hoch Kinder von Natur aus singen können und wollen. Das hindert Kinder nicht nur daran, die Leuchtkraft ihrer Sti mme zu entdecken.

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Nach zwei Jahren wechseln die Braunschweiger „Krabbelkantoristen“ in die Kinderchöre, und zwar nach Geschlechtern getrennt. Sonst, so die Erfahrung der Chorleiter, würden die Mädchen bald unter sich bleiben. Im Grundschulalter gehen Jungen und Mädchen meist getrennte Wege; vor allem Jungen neigen dazu, alles als „Weiberkram“ abzutun, was sich nicht kicken, zusammenbauen oder mit einem Joysti ck bedienen lässt. Vor anderen singen steht bei ihnen auf der No-Liste meist gleich unter Blockfl öte spielen und Gedichte aufsagen. Wenn sie unter sich sind, erfahren Jungen jedoch, dass Gesang nicht nur Männersache, sondern auch eine harte sportliche Herausforderung sein kann. Wer trifft die höchsten Töne? Wer kann am schnellsten vom Blatt lesen? Wer singt die meisten Noten hintereinander, ohne Luft zu schnappen? Es zeigt sich, dass selbst eine gute Mannschaft lange und hart trainieren muss, um einen dreisti mmigen Chorsatz fehlerfrei zu singen. Aber wenn es zum ersten Mal gelingt, wenn sich die unterschiedlich geführten Sti mmen zur Harmonie fügen, dann ist das für die Beteiligten ein Erlebnis, das nur ein Wort verdient: COOL.

Auf den ersten Blick passen Sänger und Musik so gar nicht zusammen

Ab zwölf sind Sti mme, Notenkenntnis und Musikbegeisterung so weit gefesti gt, dass Mädchen und Jungen wieder zusammen singen können. Von nun an beginnt die ernsthaft e Probenarbeit. Es ist eine eigenarti ge Erfahrung, der „Kurrende“, dem Konzertchor der Braunschweiger Domsingschule, beim Proben zuzuhören. Denn auf den ersten Blick scheinen Sänger und Musik so gar nicht zueinander zu passen. Es sind ja keine durchgeisti gten Chorknaben und –mädchen, die da sitzen, sondern ganz normale Puberti erende Jugendliche. Man könnte gut verstehen, wenn diese Kinder schon beim Lesen der Texte unter den Noten in hemmungsloses Gekicher ausbrechen würden: „Segen des Himmels, Segen der Erde, komm und erfülle uns, dass ein Morgen der Liebe werde ...“ Und das ist nur der Text, die Musik ist noch befremdlicher und komplizierter – viele Tonsprünge, Taktwechsel, unverhofft e Modulati onen, denn es handelt sich um ein zeitgenössisches Werk, das der Chorleiter selbst geschrieben hat. Natürlich wird getuschelt, gekichert und auch schon mal gegähnt. Dann aber gibt der Chorleiter den Einsatz für alle, und plötzlich verwandelt sich die Sti mmung im Saal. Der Gesang klingt - nein, nicht perfekt. Er erinnert einfach daran, dass Singen im Grunde so natürlich ist wie Atmen und Reden.

Als ich nach der Probe auf dem Domvorplatz stand, hatt e ich Lust auf Musik. Ich kramte in meinem Gedächtnis nach einigen meiner Lieblingslieder. Laut singend ging ich durch die regennassen, winterlich dunklen Straßen der Braunschweiger Innenstadt Richtung Bahnhof, ohne Rücksicht auf die erstaunten Blicke der Passanten. Nein, so war es nicht. Ich habe nicht laut gesungen, dazu fehlt mir der Mut. Aber die Vorstellung fände ich reizvoll: Was wäre, wenn in Deutschland jeder überall den Mund aufmachen würde, wenn ihm gerade danach zumute ist? Man müsste es einfach ausprobieren. Oder haben Sie es bereits getan, vorhin auf Ihrem Sofa?

Johanna Romberg

GEO Magazin 3/07

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Die Sti mmen des Chores1. Tenor 2. TenorStefan d´Hone Horst Ditt marRaimund Drobik Ludger DrolshagenWolfgang Greib Markus FranzkeGerd Eff elsberg Norbert GessnerHelmut Kloppenburg Rainer MütherichFriedhelm Krien Theodor PaulPeter Ludwig Franz-Josef SchmellerHeinz Monkau Bernhard SchmidtHeinz-Walter Ostrowski Ulrich SchulteWolfgang Rehrmann Peter TiefenthalHeinz Tusk

1. Bass 2. BassMaik Böcker Heinrich GoldschmidtEmil Duschek Siegfried GrasHeinz-Jürgen Freitag Heinz-Jürgen JankowskiKlaus Gue Günter KaldichThomas Henke Ulrich KleinevossGerd Kott sieper Werner KochHenry Schramm Markus LudwigBjoern Siepermann Manfred MarxHeinz Sti ppich Manfred Rickers Hans-Peter Siepermann Guido Stader

D�� C���! - Vokalensemble Stefan Lex e.V.www.derchor.info

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