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REDEN AN DER UNIVERSITÄT 10. Ausonius-Preis-Verleihung 2007 Festvortrag von Prof. Dr. phil. Dr. theol. Manfred Clauss Johann Wolfgang von Goethe Universität Frankfurt Christen – Bürger einer anderen Welt

Christen – Bürger einer anderen Welt · 2013. 8. 18. · diesem Jahr hat das Kuratorium beschlossen, Manfred Clauss, Professor der Alten Geschichte, ehemals an der Universität

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REDEN AN DER UNIVERSITÄT

10. Ausonius-Preis-Verleihung 2007

Festvortrag von Prof. Dr. phil. Dr. theol. Manfred ClaussJohann Wolfgang von Goethe Universität Frankfurt

Christen – Bürger einer anderen Welt

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IImmpprreessssuumm

Herausgeber: Der Präsident der Universität TrierRedaktion: Heidi Neyses, Leitung Pressestelle

Fachwissenschaftliche

Koordination: Prof. Dr. Elisabeth Herrmann-Otto

Fotos: Marte Clauss, Marcel Simonis

Titelfoto: Sigillataschale: Märtyrerin mit Bär, der sich abwendet; Roter Ton, 4./5. Jh. Nordafrika, RGZM Inv. O.41962

Foto: V. Iserhardt

Satz und Druck: Technische Abteilung der Universität TrierDruck: April 2008

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10. Ausonius-Preis-Verleihung 2007

22. Juni 2007

durch die Fachbereiche II und III

Festvortrag

von Prof. Dr. phil. Dr. theol. Manfred Clauss

Johann Wolfgang von Goethe Universität Frankfurt

Christen – Bürger einer anderen Welt

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Inhalt

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

Begrüßung durch die Prodekanin des FB III . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Prof. Dr. Bärbel Kramer

Laudatio auf den Preisträger des 10. Ausonius-Preises, Manfred Clauss . . . 8

Prof. Dr. Elisabeth Herrmann-Otto, FB III, Alte Geschichte

1100.. AAuussoonniiuuss--PPrreeiiss--VVeerrlleeiihhuunngg 22000077 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

DDaannkkssaagguunngg ddeess PPrreeiissttrrääggeerrss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Prof. Dr. Dr. Manfred Clauss

Festvortrag von Prof. Dr. phil. Dr. theol. Manfred Clauss (Universität Frankfurt) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Christen – Bürger einer anderen Welt

Lebenslauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

Schriftenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

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Begrüßung durch die Prodekanin des Fachbereichs IIIProf. Dr. Bärbel Kramer

Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrter Herr Vizepräsident, sehr geehrter Herr Clauss, sehr geehrte auswärtige Gäste,liebe Trierer Kolleginnen und Kollegen,liebe Studierende,

es ist mir eine große Freude, Sie zur diesjährigen feierlichen Verleihung desAusoniuspreises durch die Fachbereiche II und III heute hier begrüßen zu dür-fen. Einige von Ihnen werden sich fragen, warum es zwei Fachbereiche sind, diediese Auszeichnung vergeben. Der Ausoniuspreis wird im jährlichen Wech-sel einmal von der Klassischen Philologie und zum anderen Mal von der Al-ten Geschichte vergeben, Fächern, die den beiden erwähnten Fachbereichensowie dem Zentrum für Altertumswissenschaften an der Universität Trier(ZAT) angehören. Für die Möglichkeit, dass wir auch heute wieder, im Jahrder Geisteswissenschaften 2007, diesen Preis in festlichem Rahmen vergebenkönnen, möchte ich im Namen beider Fachbereiche dem Präsidenten der Uni-versität, Herrn Prof. Dr. Peter Schwenkmezger, dem diesjährigen Stifter, ganzherzlich danken.

Der Ausoniuspreis, der 1998 ins Leben gerufen wurde, wird einmal jährlichin Anerkennung einer herausragenden wissenschaftlichen Arbeit oder in An-erkennung eines wissenschaftlichen Gesamtwerkes auf dem Gebiet der Klas-sischen Philologie oder der Alten Geschichte verliehen. Auf diese Weise hoff-ten die Begründer des Preises ihre Disziplinen in der Öffentlichkeit zu prä-sentieren und darüber hinaus ein Zeichen dafür zu setzen, dass die Altertums-wissenschaften überall lebendig und aktiv sind. Denn durch die Erforschungvon Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Religion und Geistesleben der Antikevermögen die mit ihr befassten geisteswissenschaftlichen Fächer – Ägypto-logie, Alte Geschichte, Archäologie, Gräzistik, Latinistik, Papyrologie – Ant-worten auch auf ganz aktuelle Fragen unserer Gegenwart zu geben.

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Wie die meisten von Ihnen wissen, trägt der Preis den Namen des spätantikenrömischen Dichters und Staatsmannes Decimus – oder nach neueren For-schungen – Decimius Maximus Ausonius, des bedeutendsten antiken Dich-ters, den das römische Trier jemals innerhalb seiner Tore beherbergt hat. DerGrammatik- und Rhetoriklehrer Ausonius stammte aus Burdigala, dem heu-tigen Bordeaux. Er wurde wahrscheinlich im Jahre 367 von Kaiser Valentini-an I. als Prinzenerzieher für den Thronfolger Gratian an den Trierer Kaiserhofberufen. Als sein Zögling nach dem Tod seines Vaters im Jahr 375 selbst Kai-ser wurde, machte Ausonius eine steile politische Karriere, die im Jahr 379 imhohen Amt des Konsulats gipfelte. Wie kein anderer Autor der Spätantike istAusonius in seinen Prosaschriften und in seiner umfangreichen Dichtung derErforschung und Bewahrung des klassischen Erbes verpflichtet. Sein be-kanntestes Werk ist wohl bis heute die „Mosella“ geblieben, seine zum Re-gionalepos aufgestiegene Beschreibung des Mosellaufes, ein Lobpreis desFlusses, seines Nutzens und der Schönheit der Landschaft, die er durchströmt.

Die Verleihung des Ausoniuspreises findet in diesem Jahr zum zehnten Malestatt – übrigens genau so wie die Trierer Antikenfestspiele. Am 19. Juni 1998wurde Hellmut Flashar aus München der erste Preis verliehen; ihm folgten diePreisträger: 2. Peter Brown (Princeton); 3. Clemens Zintzen (Universität Köln;damals Präsident der Mainzer Akademie); 4. Tanja Scheer (München); 5. Georg

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Nach der Übergabe der Urkunde durch die Pro-dekanin des Fachbereiches III, Bärbel Kramer.

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Danek (Wien); 6. Alexander Demandt (FU Berlin); 7. Peter Stotz (Zürich);8. Gustav Adolf Lehmann (Göttingen); 9. Philip van der Eijk (Newcastle). Indiesem Jahr hat das Kuratorium beschlossen, Manfred Clauss, Professor derAlten Geschichte, ehemals an der Universität Frankfurt am Main, in Aner-kennung seiner wissenschaftlichen Forschungen, insbesondere auf dem Ge-biet der Antiken Religionsgeschichte auszuzeichnen.

Ich darf das Wort jetzt an Frau Kollegin Herrmann-Otto weitergeben, die Ih-nen in ihrer Laudatio den heutigen Preisträger Manfred Clauss vorstellen wird.

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Der Preisträger Manfred Clauss (Mitte rechts) zusammen mit dem Präsidenten derUniversität, Peter Schwenkmezger, der Prodekanin Bärbel Kramer (links) und derLaudatorin Elisabeth Herrmann-Otto (rechts).

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Laudatio auf den Preisträger des 10. Ausonius-Preises

Manfred Clauss

Elisabeth Herrmann-Otto*

Meine sehr geehrten Damen und Herren!

Lassen Sie mich mit einem Zitat beginnen:

„Die Geschichte des Altertums ist nie etwas anderes und darf nie etwas ande-res sein, als ein Teil der einen allgemeinen Geschichte, und das dürfen beideTeile, die alte und die moderne Geschichtsforschung niemals vergessen.“1 Mitdieser Forderung wandte sich der Universalhistoriker Eduard Meyer im Jah-re 1902 gegen Tendenzen an den deutschen Universitäten seiner Zeit, die AlteGeschichte nur im Rahmen Altertumskundlicher Institute zu lehren, anstatt sieeingebunden in historische Seminare zu unterrichten. Er geißelte eine solcheTendenz als theoretisch unrichtig und schädlich.

Der Preisträger des heutigen Abends, Herr Professor Dr. phil. Dr. theol. Man-fred Clauss von der Johann Wolfgang von Goethe Universität in Frankfurtweist in seinen Arbeiten – ob bewusst oder unbewusst sei dahingestellt – einegroße Nähe zu dem Universalhistoriker Eduard Meyer auf.2 In seiner Ein-führung in die Alte Geschichte weist er darauf hin, dass noch im 19. Jahrhun-dert die klassische Alte Geschichte, das heißt die Geschichte Griechenlandsund Roms, eine nachhaltige Wirkung ausgeübt habe, „indem sie als Erzieh-ungsmacht die Wertebegriffe des Bürgertums bestimmte. Solchen Orientie-rungswert besaß die Alte Geschichte durchweg im gesamten Europa.“ Und

* Der Text der Laudatio, die ich am 22. Juni 2007 anlässlich der Verleihung des Ausonius-Preises an Man-fred Clauss gehalten habe, wurde um die erforderlichen bibliographischen Angaben ergänzt.

1 E. Meyer , Kleine Schriften I, Halle 1910, 65.2 Vgl. hierzu K. Christ, Klios Wandlungen. Die deutsche Althistorie vom Neuhumanismus bis zur Gegen-

wart, München 2006, 157.

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auch, wenn das heute nicht mehr so sei, so fährt Clauss fort, „ist die Kenntnisder Antike schon allein zum Verständnis jener Perioden der neueren europäi-schen Geschichte unentbehrlich: Bildungsbürgerliche Zitate aus antiker Lite-ratur, Anspielungen auf antike Vorgänge, Namen, Begriffe sind ohne die Kennt-nis der Antike nicht zu verstehen. Die Betrachtung der Kirchenbauten verlangtexakte Bibelkenntnis. Folglich kann die Geschichte des Mittelalters und derNeuzeit ohne die Geschichte der Antike nicht erklärt werden.“3 Aber nicht nurim Blick auf die nachantiken Jahrhunderte weist Manfred Clauss seine Nähezur Universalgeschichte auf. Auch sein Verständnis der Alten Geschichte selbstweist in diese Richtung. Die Geschichte der Antike umfasst für ihn auch denalten Orient, das heißt das mesopotamisch-babylonische Zweistromland unddas pharaonische Ägypten mit seinen vielfältigen Verbindungen zum Mittel-meerraum. Geschichte der Antike beginnt für Manfred Clauss mit der Schrift-lichkeit, mit deren Hilfe der Mensch von sich selbst Zeugnis ablegt. So schlie-ßen seine Studien selbstverständlich die Geschichte des Alten Israel und desAlten Ägypten, beginnend mit ihrer jeweiligen Frühzeit, mit ein. Auch in die-sem Sinne ist er ein Nachfolger Eduard Meyers, für den der Alte Orient zumKanon der Geschichte des Altertums gehörte. Bevor das Werk von ManfredClauss genauer vorgestellt wird, möchte ich kurz den wissenschaftlichen Wer-degang nachzeichnen, der ihn zur Alten Geschichte geführt hat. Denn das warnicht von vorne herein so geplant.

Manfred Clauss wurde am 16. August 1945 in Köln geboren. Daselbst beganner das Studium der Mathematik und Physik, um dieses genauso schnell wie-der aufzugeben zu Gunsten der Fächerkombination Katholische Theologie,Geschichte und Philosophie, die er an den Universitäten Bonn und Marburgzwischen 1965 und 1970 studierte. Nach dem Staatsexamen erhielt er eine As-sistentenstelle an der Ruhr-Universität Bochum, wo er bei Géza Alföldy miteiner Arbeit zu bestimmten militärischen Verwaltungsposten im römischenHeerwesen 1973 promovierte. Seine Liebe gehörte jedoch zunächst weiterhinder neuen Kirchengeschichte und seinem verehrten Lehrer Prof. Dr. Dr. Bern-hard Stasiewski an der Universität Bonn. 1976 schloss er seine zweite Pro-motion, und zwar in der Katholischen Theologie und Kirchengeschichte abmit einer Thematik zur Polenpolitik des Vatikan im 2. Weltkrieg.4 Bereits wäh-rend dieser Promotionszeit war Manfred Clauss wissenschaftlicher Assistent

3 Einführung in die Alte Geschichte, München 1993, 13.4 Die Beziehungen des Vatikans zu Polen während des 2. Weltkrieges (Bonner Beiträge zur Kirchenge-

schichte 11), Köln 1979.

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von Alexander Demandt und bald Assistenzprofessor an der FU Berlin. 1979erfolgte die Habilitation in Alter Geschichte mit einer Thematik zur spätanti-ken Verwaltungsgeschichte und 1980 führte ihn der erste Ruf auf eine Pro-fessur für Alte Geschichte an die Universität-Gesamthochschule Siegen. Esfolgten Ordinariate an den Universitäten Eichstätt (1984), FU Berlin (1987)und Frankfurt am Main 1993, wo er bis zu seinem vorzeitigen Ausscheidenaus dem universitären Dienst 2005 gelehrt hat.

Karl Christ, profunder Kenner der althistorischen Wissenschaftsgeschichte,hat unseren Preisträger wie folgt in seinem neuen Buch Klios Wandlungencharakteristiert: „Alföldy’s berühmtester Schüler Manfred Clauss wandte sichungewöhnlich breiten und sehr persönlich gewählten Arbeitsfeldern zu. Er be-gann zunächst mit durchaus traditionellen, … auf der Interpretation epigra-phischer Quellen beruhenden Untersuchungen zur Heeres- und Verwaltungs-geschichte der römischen Kaiserzeit … Doch singulär war die Clauss aus-zeichnende enge Verbindung zwischen den Problemen der Religion, Theolo-gie und Alten Geschichte …“5 Diesem außergewöhnlichen Oeuvre möchte ichin meinen folgenden Ausführungen nachgehen und es etwas genauer zu skiz-zieren versuchen.

Sowohl in seiner Dissertation zu den Principales des römischen Heeres vonAugustus bis Diokletian, als auch in seiner Habiliationsschrift Der magisterofficiorum omnium in der Spätantike hat sich Clauss vorzüglich auf inschrift-liches Quellenmaterial gestützt. In mühevoller Kleinarbeit hat er das Profil derdrei militärischen Ämter herausgearbeitet, und zwar der cornicularii, zivilerund militärischer Bürovorsteher, der speculatores, Kundschafter der Präto-rianergarde und militärische Gerichtsvollzieher der Statthalter, sowie der fru-mentarii, einer Art Spitzel, die auf Grund ihrer Tätigkeit in der Lebensmittel-versorgung des Heeres zu den perfektesten Kundschaftern der römischen Kai-ser wurden.6 An diese Untersuchungen schloss sich fast nahtlos das Habilita-tionsthema an. Denn das neue und einflussreiche Amt des Oberhofmeisters,das erst durch Konstantin und seine Mitherrscher geschaffen wurde, stellteeine Zentralisierung der Macht am kaiserlichen Hof dar durch die vielfältigenKontrollaufgaben, die der Magister über das Spionagechor, die Waffenfabri-

5 Christ (Anm.2) 156/157.6 Untersuchungen zu den principales des römischen Heeres von Augustus bis Diokletian. Cornicularii,

speculatores, frumentarii, Bochum 1973.

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ken, diverse Schreibbüros in Justiz und Finanzen, Hofämter, Leibgarde undStaatspost ausübte. Durch die prosopographische Erfassung dieser Beamtenkonnte Manfred Clauss sie als Aufsteiger und Karrieristen kennzeichnen undansatzweise ihre soziale Herkunft verorten.7

Beide Arbeiten hatten unseren Preisträger in dem Gedanken bestärkt, die Ar-beit mit den zerstreut publizierten und massenhaft vorhandenen Inschriftendurch den Aufbau einer epigraphischen Datenbank weniger mühselig zu ge-stalten. In ihr sollten mit der Zeit alle in Corpora und einschlägigen Zeit-schriften publizierten Inschriften aufgenommen und mittels eines Suchsys-tems abfragbar gemacht werden. Dieses Projekt, mit dem Manfred Clauss be-reits in Siegen begonnen hatte, und das er an alle seine folgenden Standortemitgenommen hat, liegt nun in einer leicht zu handhabenden Form als Epi-graphik-Datenbank Clauss / Slaby (EDCS abgekürzt) vor. Sie umfasst mitt-lerweile 405.270 Datensätze aus über 650 Publikationen für mehr als 17.300Orte.8 Man kann ohne Einschränkung sagen, dass diese Datenbank einen vor-züglichen Service für alle diejenigen bietet, die schnelle Informationen übereinzelne Texte, ganze Inschriftengruppen aber auch deren Konkordanzen undvieles andere mehr suchen. Da die Datenbank außerdem ständig gepflegt underweitert wird, sei ihrem Betreuer, Herrn Dr. Slaby von der Universität Eich-stätt, Anerkennung und Dank gezollt.

Manfred Clauss hat in vielen Bereichen eine so genannte Vorreiterrolle ein-genommen, so in der Konzeption einer Datenbank, als die Computertechniknoch lange nicht ausgereift war, um ein solches Unternehmen sofort umset-zen zu können. Eine Vorreiterrolle auf einem ganz anderen Gebiet hat er mitseinem Spartabuch übernommen.9 Da die deutsche Althistorie mit der Propa-gierung Spartas und seiner Kriegerelite als das Ideal nordischer Herrenmen-schen und seines militärischen Erziehungsmodells als vorbildhaft für die AdolfHitler Schulen einen so genannten Sündenfall in nationalsozialistischer Zeitbegangen hatte, war es bis 1983 einfach nicht möglich gewesen, dass in derBundesrepublik Deutschland Vorlesungen gehalten und Bücher geschriebenwurden, die Sparta zum Thema hatten. Während die entsprechenden For-schungen im Ausland fortgesetzt wurden, entstanden in Deutschland sachli-

7 Der magister officiorum omnium in der Spätantike (4.–6. Jahrhundert). Das Amt und sein Einfluss aufdie kaiserliche Politik, München 1981.

8 http://www.manfredclauss.de/central.html; http://compute-in.ku-eichstaett.de. 9 Sparta. Eine Einführung in seine Geschichte und Zivilisation, München 1983.

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che, minutiöse Forschungen zu Einzelaspekten, die man als verdienstvolleBeiträge zur Grundlagenforschung bewerten kann.10 Als erster legte ManfredClauss auf diesem verminten Gebiet eine einführende Gesamtdarstellung vor,die ihre Schwerpunkte auf die Religion, ein bisher völlig vernachlässigtes Ge-biet, und die Sozialgeschichte der unteren Schichten des spartanischen Kos-mos legte. Nach dieser Ouvertüre begann die deutsche Spartaforschung wie-der zu blühen. Auch mit der Entmythologisierung des perikleischen Zeitaltersals Konstrukt der Historiker und als lukrativer Verkaufsschlager für die Tou-rismusbranche betrat Clauss Neuland,11 wenn auch seine eigentlichen For-schungsfelder weniger das klassische Griechenland sind, sondern vorrangigder Alte Orient und der hellenistische Osten.

Gleich drei Veröffentlichungen hat unser Preisträger zum Alten Israel vorlegt.In der Einführung zur Geschichte Israels. Von der Frühzeit bis zur ZerstörungJerusalems (587 v. Chr.) beschränkt er sich auf die Entwicklung und den Zu-sammenbruch der beiden Monarchien Israel und Juda, den letzten unabhän-gigen Staatswesen der Juden im Altertum, abgesehen von den rund 60 Jahren,die sie mit römischer Duldung unter der Herrschaft der Hasmonäer nochmalsunabhängig haben existieren dürfen. Erste Studien zur Entwicklung der seg-mentierten Gesellschaft von Juda und Israel nach Aufgabe ihrer Lebensweiseals Nomaden, und ihrer sich daran anschließenden Entwicklung zu Monar-chien, hatte er bereits 1985 in überzeugender Weise in seiner Antrittsvorle-sung in Eichstätt Gesellschaft und Staat in Juda und Israel vorgetragen. Zu-sammenfassung und zeitliche Fortschreibung der bisherigen Studien bis zurZerstörung des zweiten Tempels durch die Römer im Jahr 70 n. Chr. bietet dasBüchlein Das Alte Israel. Geschichte, Gesellschaft, Kultur, das in der ReiheBeck-Wissen erschienen ist.12

Umfassend und vielgestaltig sind die Forschungen von Manfred Clauss, diesich mit Ägypten befassen. Da sind einmal die biographischen Studien zuKleopatra und Marc Anton zu nennen, in denen der Autor versucht eine Ent-

10 K. Christ, Spartaforschung und Spartabild. Eine Einleitung, in: ders. (Hg.), Sparta, (WdF 622), Darm-stadt 1986, 1–73, bes. 50–63.

11 Perikles, in: K. Brodersen (Hg.), Grosse Gestalten der griechischen Antike. 58 Portraits von Homer bisKleopatra, München 1999, 327–337.

12 Geschichte Israels. Von der Frühzeit bis zur Zerstörung Jerusalems (587 v. Chr.), München 1986; Ge-sellschaft und Staat in Juda und Israel, München 1985; Das alte Israel. Geschichte, Gesellschaft, Kul-tur, München 1999.

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mythologisierung durchzuführen. Während in der Rezeption die Schönheit derletzten Ptolemäerin im Mittelpunkt stehe und die Politik gemeinhin auf derStrecke bleibe, betont Clauss, dass Kleopatra nicht nur zu Lebzeiten nur vonMännern umgeben gewesen sei, sondern dass auch später nur Männer ihre Ge-schichte geschrieben haben, und in sie ihre eigenen Wunschträume hinein pro-jeziert hätten. In der Antike habe sie alle Vorurteile bedienen können, die esgegenüber Frauen und Fremden gab. Wie bei der Herrscherin vom Nil die kri-tische Hinterfragung der Quellen angefordert wird, so auch im Falle des MarcAnton, dessen Geschichte durch den Sieger Octavian verfälscht wurde.13

Der Nil steht im Mittelpunkt der Einführung Das Alte Ägypten. Wenn das Buchsich auch grundlegend von dem strukturalistischen Ansatz des Jan Assmannunterscheidet, so löst es doch eine tiefe Faszination durch die Verbindung zwi-schen profundem Wissen und literarischer Könnerschaft aus. In herodoteischerWeise, – man könnte auch Ammianus Marcellinus ins Feld führen –, wechseltClauss erzählende ereignisgeschichtliche Kapitel mit Sachartikeln ab, wie etwaüber die Religion, die Institutionen, Kunst und Literatur, sowie den Alltag. Je-weils unterschiedliche Quellengattungen werden zugrunde gelegt. So wird dasAlltagsleben aus den Illustrationen der Grabkammern und Grabtexte rekon-struiert, während die Darstellung der Götter und Religionen auf einer breitenarchäologischen und epigraphischen Quellenbasis beruht. In seiner Schilde-rungsweise findet sich Clauss in bester Gesellschaft mit den großen grie-chischen Geschichtsschreibern.14 Ähnlich ist das Buch über Alexandria. ein-zuordnen. Auch hier geht es nicht um eine Strukturanalyse, sondern um Dar-stellung einer höchst explosiven Stadtbevölkerung, die aus den verschiedens-ten Ethnien und Religionen gemischt ist und die immer wieder, wahrschein-lich mangels Integration, sich in Pogromen austobt. Alexandria als Handel-stadt, als Stadt der Wissenschaften und der Religionen findet ebenfalls eineadäquate Würdigung; ein faszinierendes und willkommenes Buch seit demErscheinen von Frasers Ptolemäischem Alexandria vor 36 Jahren.15

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13 Kleopatra, München 1985; Marcus Antonius – der andere Erbe Caesars, in: K.-J. Hölkeskamp, E. Stein-Hölkeskamp (Hg.), Von Romulus zu Augustus. Große Gestalten der römischen Republik, München 2000,340–351.

14 Das alte Ägypten, Berlin 2001; Jan Assmann, Ägypten. Eine Sinngeschichte, München 1996; M.-K.Holl, Semantik und soziales Gedächtnis. Die Systemtheorie Niklas Luhmanns und die Gedächtnisthe-orie von Aleida und Jan Assmann, Würzburg 2003.

15 Alexandria. Schicksale einer antiken Weltstadt, Stuttgart 2003. Nur die hellenistische Epoche behan-delt P.M. Fraser, Ptolemaic Alexandria, Oxford 1972, 3 Bände.

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Ein ganz neues Kapitel blättert Manfred Clauss durch sein Engagement in derUnterwasserarchäologie auf. Er hat wissenschaftlich die 10-jährigen Ausgra-bungen des Unterwasserarchäologen und Statistikers Frank Goddio vor derKüste von Alexandrien begleitet und hat auch den Katalog für die in Berlinund Bonn präsentierte Ausstellung Ägyptens versunkene Schätze betreut undübersetzt. Die Identität von Heraklion/Thonis, vermeintlich zweier Orte, konn-te Manfred Clauss an einem kürzlich aufgefundenen, bereits durch eine voll-kommen gleiche Granitstelle bekannten identischen Zwillings-Dekret des Pha-rao Nektanebo I. nachweisen. Diese Zwillingsstelle ist eine der vielen High-lights unter den 500 neu ausgegrabenen Funden aus dem Nilschlamm in derBucht von Abukir, durch die der Hafen von Alexandria, sowie die Städte Ka-nopos und Heraklion wieder entdeckt wurden.16

Abschließend möchte ich mich dem großen Forschungsgebiet der antiken Re-ligionsgeschichte zuwenden, das Manfred Clauss in großer Breite bearbeitethat.

1990 legte er zunächst eine Einführung zu Mithras. Kult und Mysterien vor,die ein Jahrzehnt später von Richard Gordon ins Englische übersetzt wurdeund auf lebhafte Resonanz stieß. Auch bei diesen Untersuchungen, die er 1992in seiner Monographie Cultores Mithrae: Die Anhängerschaft des Mithras-Kultes vertiefte, stützt er sich vorrangig auf epigraphisches und archäologi-sches Quellenmaterial. Seine Untersuchungen heben sich in dieser Vorge-hensweise grundlegend von denen seiner großen Vorgänger Franz Cumont undReinhold Merkelbach ab, die teils theorielastiger und suggestiv den Kult be-schrieben haben, und vor allem den Osten und die Herkunft des Kultes ausPersien intensiver thematisiert haben. Clauss beschränkt sich auf den lateini-schen Westen, die Herkunft aus Rom und Ostia und die von dort ausgehendedichte Verbreitung in die Rheinlande und die Donaugebiete. Er zeichnet nach,wie aus der ursprünglichen Militärreligion eine solche von Zivilisten wird, dieihre Hochblüte zwischen 150 und 250 n. Chr. erlebt und nach einer kurzenRestauration im 4. Jahrhundert zugrunde geht. Ihre inhaltliche Nähe zum Chris-tentum bringt sie in einen unausweichlichen Konkurrenzkampf, den sie aufGrund mangelnder organisatorischer Strukturen nicht bestehen kann. Die pros-

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16 F. Goddio, M. Clauss (Hg.), Ägyptens versunkene Schätze, München 2007; Manfred Clauss, Ein außer-gewöhnliches Zwillingspaar. Zwei Stelen des Pharao Nektanebos I. (380–362 v. Chr.) lösen nun dasRätsel einer im Meer verschwundenen Stadt Ägyptens, in: Antike Welt Jahrgang 37, 3, 2006, 51–54.

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pographische Auswertung von 997 Mithrasanhängern liefert den Schlüsselzum Untergang des Kultes: er ist nie eine Oberschichtenreligion gewesen, son-dern bestenfalls eine der Mittel- und Unterschichten, wobei sich mehr Skla-ven als Freigelassene, mehr Zivilisten als Soldaten in ihr finden lassen. Eineoffizielle Hochblüte erlebt der Kult in seiner Verbindung mit dem unbesieg-baren Sonnengott, Sol Invictus, der für einige Jahrzehnte zum kaiserlichenSchutzgott wird, wodurch die Mithrasanhänger ihre höchste Loyalität zu Kai-ser und Reich demonstrieren.17

Noch spektakulärer und innovativer als die Mithrasstudien stellen sich die Un-tersuchungen unseres Preisträgers zum Kaiserkult dar, die unter dem Titel:Kaiser und Gott. Herrscherkult im römischen Reich publiziert vorliegen.18 DieHauptthese des Buches ist, dass die römischen Kaiser bereits zu LebzeitenGötter waren und auch als solche verehrt wurden, und zwar nicht nur im Os-ten, wo die entsprechenden hellenistischen Traditionen vorhanden waren, son-dern auch im Westen des Römischen Reiches von Anfang an. Der römischeKaiser ist deus praesens, anwesender Gott als Gott und Mensch zugleich undwird durch die Divinisierung nach seinem Tod allein in den göttlichen Bereichhereingenommen. Clauss wehrt sich gegen die ausschließliche Politisierungdes Kaiserkultes, und mahnt seine Theologisierung an unter gleichzeitiger Be-tonung der Einheit von Politik und Religion in der Antike. Die Verehrung dergöttlichen Wirkkraft (numen) und des kaiserlichen Genius bewertet er nichtals Ersatz für den Kult eines lebenden Menschen, sondern als Kern der Ver-ehrung des anwesenden Gottes. Er geht sogar davon aus, dass der Kaiser sei-ne kultische Verehrung anordnen kann. Ein ganz wesentliches Ergebnis sei-ner Untersuchungen betrifft auch die Stellung der Christen zum Kaiserkult.Er macht eine Scheidung zwischen den normalen Laienchristen und den Kir-chenvätern. Letztere können im Kaiser keinen lebenden Gott sehen. Hierauswürde sich ein Konkurrenzverhältnis des Kaisers zum Christengott ergeben,das natürlich besteht. Die christlichen Laien und die christlichen Kaiser ha-ben aber mit Kaiser- und Christuskult kein Problem, wie sich eindeutig anKonstantin zeigen lässt, der sich als Christusgleicher in der Apostelkirche be-

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17 Mithras. Kult und Mysterien, München 1990 = The Roman cult of Mithras. The god and his mysteries,transl. R. Gordon, New York 2001; Cultores Mithrae. Die Anhängerschaft des Mithraskultes (HABES10) Stuttgart 1992. F. Cumont, Die Mysterien des Mithra. Ein Beitrag zur Religionsgeschichte der rö-mischen Kaiserzeit (31923) Stuttgart5 –1975; R. Merkelbach, Mithras, Königstein/Taunus 1984.

18 Kaiser und Gott. Herrscherkult im römischen Reich, Stuttgart 1999.

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statten lässt. Bereits zu Lebzeiten hat er, der unter dem Schutz des Gottes steht,zuerst des Sonnen- dann des Christengottes, diesen Gott auf Erden in seinemReich und bei seinen Untertanen vertreten. Auch in seinem Buch Konstantinder Große und seine Zeit hebt Manfred Clauss die Einheit zwischen Politikund Religion hervor, die, seiner Meinung nach, durchaus ein Bekenntnis Kon-stantins zum Christengott ermöglicht.19 Wie auf formaler Ebene eine Verbin-dung zwischen Kaiserkult als Kult des lebenden Gottes auf Erden und desChristuskultes möglich ist, zeigt Manfred Clauss in seinem Beitrag Gebt demKaiser, was des Kaisers ist! Bemerkungen zur Rolle der Christen im römischenHeer.20 Da er davon ausgeht, dass es sich um die perfekte Ableistung kultischerFormen aber nicht um Inhalte handelt, können die vielen Christen am Hof undim Heer diesen formalisierten Kaiserkult vollziehen ohne mit ihrem Christ-sein in Konflikt zu geraten. Dass das Christentum des Konstantin und derchristlichen Laien ein anderes ist als das des Kirchenvaters Eusebius oder dasdes rigoristischen Nordafrikaners Tertullian, davon geht Manfred Clauss selbst-redend aus.

Ich komme zum Schluss: Es kann von der Sache und vom Zeitpunkt her nichtpassender gewählt sein, als im Konstantinjahr 2007 in der ehemaligen Resi-denzstadt Trier einem so herausragend durch seine Forschungen, vor allemauf dem Gebiet der antiken Religionsgeschichte ausgewiesenen Wissen-schaftler, wie Manfred Clauss einer ist, den Ausonius-Preis der UniversitätTrier zu verleihen.

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19 Konstantin der Grosse und seine Zeit, München 1996 (ND 2007).20 Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist! Bemerkungen zur Rolle der Christen im römischen Heer, in: P.

Kneisel, V. Losemann (Hg.), Imperium Romanum. Studien zu Geschichte und Rezeption. Festschrift fürKarl Christ zum 75. Geburtstag, Stuttgart 1998, 93–104. Zur Ausstellung s. A. Demandt, J. Engemann(Hg.), Konstantin der Große, Ausstellungskatalog, Mainz 2007, darin: M. Clauss, Die alten Kulte,210–218.

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10. Ausonius-Preis-Verleihung 2007

Festvortrag von Prof. Dr. phil. Dr. theol. Manfred Clauss

Johann Wolfgang von Goethe Universität Frankfurt

Christen – Bürger einer anderen Welt

Manfred Clauss während des Vortrags.

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Danksagung

Manfred Clauss

Magnifizenz,Spectabilis,liebe Frau Herrmann-Otto,meine sehr geehrten Damen und Herren,liebe Emilia.

Zunächst darf ich mich bei Ihnen, Magnifizenz, für alles bedanken, was Sieals Präsident im Zusammenhang mit dem Ausonius-Preis getan haben. Die-sen Dank statte ich Ihnen zunächst ganz persönlich für mich selbst ab. Ichmöchte aber ausdrücklich auch Ihr Engagement würdigen, dass Sie auf dieseWeise den Altertumswissenschaften entgegenbringen, für die der Ausonius-Preis insgesamt eine hohe Anerkennung bedeutet.

Bei Ihnen, liebe Frau Kramer, bedanke ich mich für die Begrüßung und Ein-führung und vor allem – stellvertretend – dafür, dass die Wahl der Fachberei-che auf mich gefallen ist. Bitte geben Sie meinen Dank an alle am Verfahrenbeteiligten Kolleginnen und Kollegen weiter.

Liebe Frau Herrmann-Otto. Wir beide kennen uns gut in der Spätantike undihren Quellen aus. In Ihrer Laudatio haben Sie das ganze Spektrum spätanti-ker, andere sagen früh-byzantinistischer Rhetorik entfaltet. Ich müsste daraufnun mit den ausgesuchtesten Topoi der affektierten Bescheidenheit replizie-ren. Stattdessen greife ich auf die Brevitas zurück: Herzlichen Dank, liebe FrauHerrmann-Otto, für vieles, nicht nur für heute Abend.

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Festvortrag

Christen — Bürger einer anderen Welt

Manfred Clauss

Meine Damen und Herren,

ein Festvortrag sollte festlich beginnen.Ich habe daher einen Abschnitt des in der Weihnachtszeit so überaus belieb-ten Lukas-Evangeliums ausgewählt: „Es geschah in ebenjenen Tagen, dass einErlass erging von Kaiser Augustus, der ganze Erdkreis solle sich in ein Steu-erregister eintragen lassen. Diese Eintragung ins Steuerregister war die ersteund sie erfolgte, als Quirinius Statthalter Syriens war. Und alle machten sichauf, sich ins Steuerregister eintragen zu lassen, jeder in seiner eigenen Stadt.Und auch Joseph brach auf aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth nach Judäa indie Stadt Davids, die Bethlehem heißt, denn er war aus dem Haus und Ge-schlecht Davids, um sich ins Steuerregister eintragen zu lassen mit Maria, sei-ner Verlobten, die schwanger war.“1

Lukas betont ausdrücklich, dass Joseph und Maria ihre Reise aufgrund eineskaiserlichen Befehls antraten und zeichnet sie als treue loyale Bürger Roms,deren Verhalten vorbildlichen Gehorsam gegenüber der irdischen Ordnungs-macht demonstriert. Gleichsam pränatal gehorcht damit auch der Sohn Got-tes selbst dem römischen Staat; die Umstände seiner Geburt sind Ausdruckvollkommener Loyalität und Staatstreue. Dabei spielte es für eine solche Ge-schichtskonstruktion keine Rolle, dass der Erlass des Augustus gar nicht fürGaliläa galt, und der Zensus dort nicht erhoben wurde. Antike Geschichts-schreiber – und die Evangelisten gehören dazu – schildern die Geschichtenicht, wie sie war, sondern wie sie sie sehen wollten.

Lukas beschreibt die göttliche Familie als musterhafte Bürger des römischenStaates. Er entwirft ein Bild christlicher Loyalität, das sich im Laufe der Jahr-

1 Lukas 2, 1–5.

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hunderte weitgehend durchsetzen sollte. Aber gerade weil der Evangelist sopointiert, dürfen wir fragen, wogegen er dieses staatsbürgerliche Ideal setzt.

Es ist die andere Seite christlichen Staatsverständnisses, die ich heute etwasentfalten möchte.

Auch hierbei gehe ich von einem neutestamentlichen Text aus. In der Offen-barung des Johannes wird das Ende der Welt in düsteren Farben geschildert:Totale Zerstörung, Vernichtung und ein Blutvergießen ungeahnten Ausmaßesstehen im Mittelpunkt, wobei die eschatologischen Endschlachten als realeKriege des Gerechten gegen die Vertreter des Bösen dargestellt sind, an des-sen Ende die Feinde geschändet und total vernichtet werden. Die heilige Schar,die diesen Endkrieg bestreitet, wird angeführt von Christus, der als kriegfüh-render König göttliche Macht besitzt und Züge eines blutrünstigen Gewalt-herrschers annimmt. Revanchistische und aggressive Rachegelüste gegen dieReichen und Mächtigen treten in den Vordergrund; ihre Ermordung wird alsheilige Tat angesehen.

Die Johannes-Apokalypse radikalisiert das Fremdsein in der Welt, indem siedie politische Macht dämonisiert und als Vertreter des Satans darstellt.2 Romerscheint als der Prototyp des Bösen, als die „große Hure Babylons“.3

Noch zu Beginn des 3. Jahrhunderts stellte der Kirchenvater Hippolyt die dun-kelsten Seiten des römischen Staates dar, als er das apokalyptische Daniel-buch deutete. Er bezog die vierte der von Daniel erwähnten Bestien auf dasrömische Reich.4 Für ihn steht dieses Reich in engster Verbindung mit demWidersacher Christi. Nach dem Vorbild der Johannes-Apokalypse stellt Hip-polyt das römische Reich als feindliches Tier dar, während er das Landtier, dasden Kult des ersten Tieres erzwingt, mit dem Satan identifiziert.5 Im Gegen-satz zu anderen Kirchenvätern ist Hippolyt auch nicht bereit, zwischen gutenund schlechten Kaisern zu unterscheiden, sondern distanziert sich von allenin gleicher Weise. Hierbei betrachtet er die Herrschaft des Antichristen als di-

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2 Apokalypse 13, 1–8; vgl. R. Bergmeier, Die Erzhure und das Tier. Apk. 12.18–13.18 und 17f. Einequellen- und redaktionsgeschichtliche Analyse, ANRW 2, 25,2, 1980, 3899–3916.

3 Apokalypse 17, 3–5; dazu A.Y. Collins, Gegner von außen. Rom als Prototyp des Bösen im frühenChristentum, Concilium 24, 1988, 473–479.

4 Hippolyt, Daniel 4, 5.

5 Hippolyt, demonstratio de Christo et Antichristo 25. 28. 49; dazu K.J. Neumann, Hippolytus von Romin seiner Stellung zu Staat und Welt, Leipzig 1902, 57–59.

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rekte Nachahmung der augusteischen Staatsgründung; Hippolyts Einstellunggegenüber der weltlichen Macht war von abgrundtiefem Hass bestimmt.6

Wie sehr die Vorstellung des Fremdseins manche Christen prägen konnte, zeig-te sich anlässlich des Prozesses der Martyrer aus Scilli, einem unbekanntenOrt der Provinz Africa proconsularis, der im Jahre 180 vor dem Statthalter inKarthago stattfand.

Im Laufe des Verhörs eines der Angeklagten fällt folgender Satz: „ego impe-rium huius s(a)eculi non cognosco. — Ich erkenne die Regierung, Herrschaftdieser Welt nicht an.“ Ein Satz wie ein Axthieb. Aber was bedeutet er? Kön-nen wir noch ermitteln, was der Betreffende sagen wollte?

Betrachten wir den Zusammenhang, in dem die Äußerung fällt. Am 17. Julides Jahres 180 steht eine Reihe von Personen vor dem Gericht des damaligenStatthalters in Karthago.7 Zu dem Zeitpunkt, zu dem die Verhörprotokolle ein-setzen, geht es um das Christsein des Angeklagten und die Versuche des Statt-halters, sein Leben zu retten. Aus staatlicher Warte war seit trajanischer Zeitdie paradoxe Situation entstanden, dass das Christsein zwar an sich ein Kapi-talverbrechen war, dieses aber von Staats wegen nicht verfolgt wurde, selbst-verständlich schon gar nicht auf anonyme Anzeigen hin. Befand sich aber einChrist wegen eines anderen Deliktes vor Gericht, dürfte das Verbrechen desChristseins wegen des zu erwartenden Strafmaßes rasch ins Zentrum gerücktsein.8

Für den in diesem Fall angeklagten Christen haben bestimmte irdische Berei-che offenbar keine Geltung. Die Begriffe imperium und imperator werdenzwar von Richter und Angeklagtem gleichermaßen verwendet, haben aber fürbeide völlig unterschiedliche Inhalte. Der Statthalter weist den Christen dar-auf hin, dass dominus noster imperator ihm verzeihen werde, wenn er zur Ver-nunft käme. Speratus antwortet, dass er imperatorem nostrum ehre. Dieselbe

6 Fraglich ist, ob diese Ausführungen Hippolyts als Antwort auf die Annäherungen Melitos und Tertulli-ans an Rom und deren Wertschätzung des ersten Kaisers zu verstehen sind; so R. Klein, Das Bild desAugustus in der frühchristlichen Literatur, in: R.v. Haehling(Hg.), Rom und das himmlische Jerusalem.Die frühen Christen zwischen Anpassung und Ablehnung, Darmstadt 2000, 205–236, hier 231.

7 Zur Diskussion, ob es sechs oder zwölf Verurteilte waren, vgl. H. Musurillo, The acts of the Christianmartyrs, Oxford 1972, XXII–XXIII mit note 18. Zu den zitierten Passagen ebd. 86–88, und Atti e pas-sioni dei martiri, A.A.R. Bastiaensen (Hg.), Mailand 1990, 406.

8 Zu Plinius, epistula 10, 97, 1 – conquirendi non sunt – vgl. K. Bringmann, Christentum und römischerStaat im ersten und zweiten Jahrhundert n.Chr., GWU 29, 1978, 1–18.

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Wortwahl meint unterschiedliche Bereiche. Der Statthalter spricht vom Kai-ser, der Christ von seinem Gott. Und so kann der Christ auch davon sprechen:ego imperium huius s(a)eculi non cognosco. Das imperium, die Herrschaftoder die Macht, dieses Imperators, den der Statthalter meint und vertritt, desirdischen Kaisers, erkennt der Christ nicht an.

Eindrucksvoll legen solche Martyrerberichte Zeugnis davon ab, wie sehr man-che Christen im regierenden Kaiser den Vertreter einer satanischen Macht er-kannten und deshalb so rasch wie möglich hofften, in den Himmel zu kom-men, weil die Erde für sie eine fremde Welt war.

Dieses Fremdsein der Christen9 ist vielfältig: Sie sind nicht nur fremd in derWelt, sondern auch fremd in ihrem Körper, der eben elementar mit dieser Weltverbunden ist. Und da man sich nicht gerne in der Fremde aufhält, befindet sichmancher Christ auch nur widerwillig in seinem Körper. Das totale Fremdseinin der Welt erfordert eine andere Heimat, und so wird die Rede vom Christenals Himmelsbürger zu einem beständig wiederkehrenden Topos. Mit irdischerTerminologie wird eine Gegenwelt aufgebaut wie im Falle des eben erwähn-ten Martyrers. Dem Kaiser entspricht Gott/Christus, und wie der Kaiser Ge-setze verkündet, tut dies Christus. Der Christ, der sich als Bürger Gottes ein-tragen lässt, wie das sonst in Steuerlisten des Kaisers üblich war, erhält Gott alsGesetzgeber.10 Da derartige Vorstellungen auf irdische Begriffe angewiesenbleiben, benötigt dieser neue Bürger auch ein neues Vaterland: den Himmel.

„Unsere Heimat ist im Himmel“, stellte Paulus fest11 und beschrieb damit jeneEpoche, in der die Christen die baldige Wiederkunft ihres Herrn erwarteten.Die Erde, die Welt, wurde damit zwangsläufig zur Fremde. „Liebet nicht dieWelt noch das, was in der Welt ist“ heißt es im Johannesbrief.12 „Der Christ istein Fremdling in dieser Welt; er ist ein Bürger des himmlischen Jerusalem“schrieb um 200 Tertullian.13

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9 Dazu R. Feldmeier, Die Christen als Fremde. Die Metapher der Fremde in der antiken Welt, im Ur-christentum und im 1. Petrusbrief, Tübingen 1992; R. Kampling, Fremde und Fremdsein in Aussagendes Neuen Testaments, in: O. Fuchs (Hg.), Die Fremden, Düsseldorf 1988, 215–239; J. Lehnen, Zwi-schen Abkehr und Hinwendung. Äußerungen christlicher Autoren des 2. und 3. Jahrhunderts zu Staatund Herrscher, in: Rom (Anm. 6) 1–28.

10 Clemens, protrepticus 10, 108, 4.

11 Philipper 3, 20.

12 1. Johannes 2, 15.

13 Tertullian, de corona 13.

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Das Spannungsverhältnis mancher christlichen Existenz, ich betone mancher,beschreibt die ebenfalls um 200 entstandene Schrift an Diognet wie folgt: „AufErden weilen sie, aber im Himmel sind sie Bürger.“14 „Solange Christen alsBürger der Erde in ihrem Körper wohnen, bleiben sie ausgebürgert aus demReich Gottes. Christen sehnen sich aber danach, sich aus ihrem Körper aus-zubürgern und beim Herrn eingebürgert zu werden, damit sie, wenn sie Bür-ger seines Reiches sind, eins werden mit Gott.“ Ich zitiere Origines aus derMitte des 3. Jahrhunderts.15 Derartige Bilder oder Sichtweisen gehen wie selbst-verständlich davon aus, dass der Mensch nur ein Vaterland haben kann.

Über Jahrhunderte hinweg wird der Bürger-Begriff auf die ‘Wesen’ im Him-mel angewandt. Im Himmel leben die Engel. „In der Auferstehung unseresSchöpfers haben wir seine Diener, die Engel als unsere Mitbürger erkannt.Lasst uns also zu jener großen Festfeier dieser Bürger eilen“ schrieb Gregorin einer Homilie aus dem Jahre 591 – um den zeitlichen Bogen einmal sehrweit zu spannen.16 Im Text ist von den Engeln als Bürger und auf die Hörer derPredigt bezogen als Mitbürger die Rede.17

Die Welt gehört Gott, schreibt Tertullian, die Dinge dieser Welt aber dem Teu-fel. Daher fordert er seine Mitchristen auf, sich wenigstens von den Dingendieser Welt abzusondern.18 Wenn man dann die Warnungen Tertullians vor Göt-zendienst in Betracht zieht, seine Warnung vor den Altären, vor den Märkten,vor Totenmählern und vielem anderen mehr, dann scheint es für die Christenlange Zeit die einzige Konsequenz gewesen zu sein, so wenig wie möglich ausdem Haus und in die Welt hinein zu gehen. Ging man nachts, sah man wenig-stens manche Dinge dieser Welt nicht.

Diese Abkehr von der Welt und von den irdischen Institutionen, also vom Staat,konnte sich in einem Zurückziehen in den häuslichen Kreis, soweit dies nureben möglich war, beschränken. Da dies sicherlich schwierig war und mancheiner nicht lange warten wollte, gab es zwei andere Lösungswege, mit dem

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14 Schrift an Diognet 5, 9; zur möglichen Datierung: T. Baumeister, Zur Datierung der Schrift an Diognet,VChr 42, 1988, 105–111.

15 Origines, dialogus 17, 2.

16 Gregor, Homilie 21, 1.

17 Zur Vorstellung von Engeln und Menschen als gemeinsame civitas vgl. E. Lamirande, L’église célesteselon Saint Augustin, Paris 1963, 141–144.

18 Tertullian, de spectaculis 15.

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Dilemma fertig zu werden. Man konnte die Welt entfernen oder sich aus ihrverabschieden – man konnte die Welt beseitigen oder seinen Körper.

Betrachten wir die erste Möglichkeit. Die totale Abkehr fand zunächst auf ei-ner intellektuellen, verbalen Ebene statt wie in der zitierten Johannes-Apoka-lypse. In ihrer Sprache war der Staat, identifiziert in der Stadt Rom, die gro-ße Hure. Je schneller es mit Rom zu Ende ging, um so eher konnte sich dasZiel des einzig wahren Vaterlandes im Himmel verwirklichen. Der Absolut-heitsanspruch mancher christlicher Gemeinschaften enthielt ein Konfliktpo-tential, das bis zum offenen Angriff – verbaler wie manueller Art – auf die Um-welt führen konnte. Solange einzelne nur predigten, man habe mit dieser Weltnichts zu tun, konnte man dies als skurrile Spinnerei abtun; so etwas hatte eseigentlich immer gegeben. Was aber, wenn einzelne Christen auf die Idee ka-men, dem Weltenende nachzuhelfen?

Der Brand Roms

Am 19. Juli des Jahres 64 brach in Rom bei den Ständen der Händler am Cir-cus Maximus ein Feuer aus, das sich in Windeseile über fast alle Stadtbezirkeausbreitete, auch das Palatium und den kaiserlichen Palast und zahlreiche Tem-pel nicht verschonte. Tacitus widmet dem Ereignis einen ausführlichen Be-richt, der in dem Fazit mündet, von den vierzehn Stadtbezirken Roms seiennur vier unversehrt geblieben, drei bis auf den Grund zerstört, während in densieben übrigen das Feuer nur wenige Häuser verschont habe.19

Wann das Gerücht aufkam, Nero habe den Brand zu verantworten, lässt sichzwar nicht mehr ermitteln, aber seine Genese ist doch in Ansätzen nachzu-vollziehen. Tacitus schildert, dass sich Nero in seiner Geburtsstadt Antium,wenige Kilometer südlich von Rom, aufhielt, als der Brand ausbrach. Er seiallerdings erst zurückgekehrt, als sich das Feuer auch dem Palastbereich ge-nähert hatte. Damit suggeriert Tacitus, Nero habe sich erst für die Katastropheinteressiert, als sie seinen persönlichen Bereich tangierte. Dass der Kaiser nichtsofort auf die ersten Nachrichten hin nach Rom eilte – wenn er sie erhielt –,dürfte daran gelegen haben, dass es in der Stadt beständig irgendwo brannteund es daher dauerte, bis man das ganze Ausmaß der Zerstörungen sah. Für

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19 Tacitus, annales 15, 40–44.

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das Verständnis des taciteischen Berichtes ist wichtig, dass der Geschichts-schreiber Desinteresse des Kaisers andeutet und somit bereits eine Stimmunggegen ihn vorbereitet.

Dann habe Nero rasch Hilfsmaßnahmen ergriffen, seine Parkanlagen geöff-net, Hilfsbauten errichten lassen, Lebensmittel aus Ostia herbeigeschafft undden Getreidepreis heruntergesetzt. Damit sich nun beim Leser kein positivesBild des Kaisers festsetzen kann, fügt Tacitus unmittelbar an seine Schilde-rung der Hilfsmaßnahmen den Hinweis auf das Gerücht ein, Nero habe, alsdie Stadt brannte, seine Hausbühne in Antium betreten und den UntergangTroias besungen.

Schließlich konnte das Feuer eingedämmt werden, und alles schien überstan-den, als es erneut ausbrach. Wieder tradiert Tacitus ein Gerücht: „Noch schänd-licheres Gerede brachte dieser Brand mit sich, weil er in den aemilianischenGrundstücken des Tigellinus ausgebrochen war, und es so aussah, als wolleNero mit der Gründung einer neuen Stadt, die nach ihm benannt werden soll-te, Ruhm erwerben.“20 Mit der ihm eigenen Perfidie gestaltet Tacitus eine Ge-mengelage von Gerüchten und deutet an, der Prätorianerpräfekt Neros habedem Kaiser einen Gefallen tun wollen, als die Zerstörung der Stadt noch nichtgründlich genug fortgeschritten war. Immerhin ist bis hierhin Nero allenfallsals geistiger Brandstifter der zweiten Zerstörungswelle genannt.

Dann beginnt Tacitus mit der Schilderung der Neubauten und vermerkt, dasssich Nero eine neue Palastanlage erbauen ließ, in der vor allem die Grünanla-gen und Teiche aus dem Rahmen des bis dahin üblichen fielen. Die übrigenBaumaßnahmen fordern dem Geschichtsschreiber Respekt ab. Nachdem Ta-citus dann noch die kultischen Sühnemaßnahmen vorgestellt hat, kommt erwieder auf Gerüchte zu sprechen. „Man glaubte, der Brand sei befohlen wor-den.“21

Anschließend folgt die berühmte Passage, in der Tacitus erläutert, wie Nerodem Gerücht entgegentrat. „Um dem Gerede ein Ende zu machen, schob NeroAngeklagte vor und belegte sie mit den ausgesuchtesten Strafen, die, wegenihrer Schandtaten verhasst, von der Menge Chrestianer genannt wurden. DerUrheber dieses Namens, Christus, war während der Herrschaft des Tiberius

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20 Tacitus, annales 15, 40, 2.

21 Tacitus, annales 15, 44, 2.

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durch den Prokurator 22 Pontius Pilatus hingerichtet worden; für den Augen-blick unterdrückt, brach der unheilvolle Aberglaube wieder hervor, nicht nurin Judaea, dem Ursprungsland dieses Übels, sondern auch in der Stadt (Rom),wo von überall her alle Greuel und Abscheulichkeiten zusammenströmen undverbreitet werden. So wurden zunächst die verhaftet, die gestanden, dann aufderen Anzeige hin eine ungeheure Menge, weniger allerdings wegen des Ver-brechens der Brandstiftung als einer hasserfüllten Einstellung gegenüber demMenschengeschlecht, schuldig gesprochen.“23

Mir scheint der Text klar zu sein. Nero schob Angeklagte vor, die Chrestianergenannt wurden. Dann erläutert Tacitus in einem Satz, was der Name der Grup-pe bedeutet, um anschließend fortzufahren, dass zunächst die verhaftet wur-den, die geständig waren. Es geht um den Brand Roms, folglich kann sich dasGeständnis nur auf diesen bezogen haben.24 Schließlich werteten die römi-schen Behörden die Aussagen der Chrestianer als Schuldbekenntnis, als siedie Brandstiftung untersuchten.

Das Ereignis blieb im Gedächtnis haften, was zum einen an Nero lag, dessenRegierungszeit für alle Zukunft als Negativfolie dienen sollte, zum anderenan der spektakulären Hinrichtungsart. Die Verurteilten wurden als Brandstif-ter gekreuzigt, und diese Kreuzigungen erfolgten nachts, wobei die Pfähle, andenen die Verurteilten hingen, angezündet wurden. Darüber hinaus trugen dieVerurteilten spezielle Kleidung aus leicht brennbarem Material. Iuvenal spieltin einer seiner Satiren später auf diejenigen an, die zu Zeiten des Nero am Pfahlleuchteten.25

Ist es wahrscheinlich, dass Chrestianer den Brand verursacht haben oder sprichtmehr dafür, dass ihnen diese Tat angedichtet wurde?26 Wenn Nero Sünden-böcke gesucht hätte, die von den Gerüchten um seine Person ablenken soll-

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22 Der Titel ist anachronistisch, Pontius Pilatus war praefectus gewesen.

23 Tacitus, annales 15, 44, 3–4.

24 Dies räumt auch D. Flach, Die römischen Christenverfolgungen. Gründe und Hintergründe, Historia48, 1999, 442–464, hier 444, ein. Er glaubt allerdings, die Christen hätten gelogen, „um von den Qua-len des peinlichen Verhörs erlöst zu werden.“

25 Iuvenal, Satire 1, 155.

26 Die Vorstellung, christliche Gruppierungen könnten versucht haben, das Ende der Welt herbeizufüh-ren, indem sie Rom in Brand steckten, ist weithin auf Ablehnung gestoßen. Die Diskussion faßt G.J.Baudy, Die Brände Roms. Ein apokalyptisches Motiv in der antiken Historiographie, Hildesheim u.a.1991, zusammen.

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ten, welchen Grund hätte es gegeben, der Öffentlichkeit eine seinerzeit wohlweitgehend unbekannte Gruppierung zu präsentieren. Es wäre doch weitausglaubwürdiger gewesen, auf die Juden zu verweisen, zumal diese als poten-tielle Brandstifter reichsweite Popularität genossen. Die jüdischen Prophetenhatten immer wieder allen Feinden das Feuergericht angedroht. Und wenn amEnde der Zeit Gott sein Volk aus der Fremdherrschaft befreien würde, solltedies durch das eschatologische Feuer geschehen.27 Als drei Jahre nach demgroßen Brand in Rom im syrischen Antiochia Rathaus, Archiv und mehrereBasiliken in Flammen aufgingen, fiel der Verdacht sofort auf die dort leben-den Juden.28 Die Vorgänger Neros, Tiberius im Jahre 19 und Claudius wohl imJahre 52, hatten die Juden jeweils aus Rom ausgewiesen, beide Male ohnedurchschlagenden Erfolg. Insofern wären aber gerade in Rom die Juden alsSündenböcke erste Wahl gewesen. Nun bleibt festzuhalten, dass der Verdachtim Jahre 64 nicht auf die Juden fiel, sondern auf die Chrestianer. Und eines istgewiss: Brandstiftung war und blieb ein Mittel auch der späteren kirchlichenAuseinandersetzung, wenn es galt, sich gegen Konkurrenten durchzusetzen,seien es Heiden, Juden oder Häretiker.29

„Feuer auf die Erde zu werfen, bin ich gekommen, und wie wünschte ich, dasses schon angezündet wäre.“30 So lautete eines der Worte Jesu. Exegeten wer-den nicht müde, solche Sätze metaphorisch zu deuten. Aber konnte man sienicht so konkret verstehen, wie offenbar jene Jünger es taten, als ein Dorf inSamaria Jesus und seinem Anhang die Unterkunft verweigerte: „Herr, willstdu, dass wir Feuer vom Himmel fallen und sie vernichten lassen?“31 Lukaslässt Jesus dies ablehnen, aber aus den Passagen geht hervor, dass eine Ag-gressionsbereitschaft im Umfeld Jesu vorhanden war und spätere christlicheGruppen der Meinung waren, nicht nur Jesus, sondern auch seine Jünger ver-fügten über die Fähigkeit, ganze Städte in Flammen aufgehen zu lassen, eineFähigkeit übrigens, die christliche Heilige die gesamte Antike hindurch nieeinbüßten.

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27 Belege bei Baudy (Anm. 26) 21–22.

28 Flavius Iosephus, bellum Iudaicum 7, 3, 3.

29 Vgl. beispielsweise die Auslassungen des Ambrosius anläßlich der Affaire von Callinicum: K. Groß–Albenhausen, Imperator christianissimus. Der christliche Kaiser bei Ambrosius und Johannes Chry-sostomus, Frankfurt am Main 1999, 99–112.

30 Lukas 12, 49.

31 Lukas 9, 54.

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Nero baute Rom wieder auf, und der Weg, die Welt im Brand zu zerstören, hat-te sich als Sackgasse erwiesen. Konnte man schon nicht die Welt beseitigen,so doch wenigstens sich selbst.

Das Martyrertum

Ein rascher, wenngleich eben nicht leichter Weg, diese Welt zu verlassen, warder Tod als Martyrer.

Man konnte als Christ seinen Glauben mit seinem Leben verteidigen, wennman wegen dieses Christseins angeklagt war; doch dies geschah seit trajani-scher Zeit immer seltener, zumal römische Statthalter äußerst erfindungsreichwaren, wenn es galt, in Prozessen gegen Christen kein Todesurteil fällen zumüssen. So gaben Richter den Christen die Antwort vor, die sie von diesen er-warteten, um sie entlassen zu können. Manche bestraften Christen lediglichals Ruhestörer. Auch die Folter diente, das bezeugen die Martyrerakten, häu-fig dazu, Christen zum Opfern zu bringen und damit ihr Leben zu retten. Manchein Statthalter, offensichtlich in Kenntnis der christlichen Opferphobie, be-gnügte sich mit der Auskunft, es tue ihm leid, mit dieser Sache zu tun be-kommen zu haben.

Tertullian berichtet über Christen einer nicht genannten Stadt in der ProvinzAsia und das Verhalten des Statthalters: „Als Arrius Antoninus in Asien eineheftige Verfolgung betrieb, stellten sich sämtliche Christen der Stadt vor sei-nem Tribunal auf und bildeten einen Trupp. Daraufhin ließ er einige abführenund sagte zu den übrigen: ,Elende, wenn ihr sterben wollt, habt ihr Abhängeund Stricke.‘“32

Was dem einzelnen blieb, wenn er das Paradies so schnell wie möglich errei-chen wollte, war aber die Selbst-Auslieferung. Man begab sich zum Statthal-ter seiner Provinz und zeigte sich als Christ an. Dann musste man die Verhö-re durchhalten und die Folter, mit deren Hilfe die Richter Menschenleben ret-ten wollten, um schließlich am Kreuz oder in der Arena zu landen.

Die Probleme, vor denen die Selbst-Auslieferer dabei standen, sind mensch-lich und verständlich. Wie weit trug der Mut, wenn der Tod nicht nur eine the-

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32 Tertullian, ad Scapulam 5, 1.

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oretische Größe, sondern angesichts der Löwen konkret wurde? „Ein Phry-gier aber, der Quintus hieß, und erst vor kurzem aus Phrygien gekommen war,geriet beim Anblick der wilden Tiere in Angst. Gerade er war es, der sich frei-willig gestellt und auch einige andere dazu überredet hatte. Der Prokonsul, derihm unaufhörlich zuredete, konnte ihn schließlich dazu überreden, zu schwö-ren und zu opfern.“33 So heißt es im Bericht über das Martyrium Polykarps,das um 170 stattfand. Der Statthalter hatte seine Aufgabe erfüllt. Er hatte einLeben gerettet, weil er wie die meisten nicht verstand, weshalb man es weg-werfen wollte; vielleicht dachte er auch an einen Steuerzahler.

In den Martyrerakten folgt noch ein Satz zu dieser Episode: „Darum, Brüder,loben wir diejenigen nicht, die sich selbst ausliefern.“34

Der Punkt ist, dass die Kirchenväter ihrer Umwelt ein derartiges Schauspielnicht bieten wollten; wer sich selbst auslieferte, sollte auch die Kraft haben,zu diesem Entschluss zu stehen. Entsprechend ist es Gott selbst, der die Be-troffenen mahnt, standhaft zu bleiben. Als Polykarp vor den Statthalter ge-bracht wird, ertönt eine Stimme aus dem Himmel: „Mut, Polykarp, halte dichmännlich!“35

Eine der klarsten Äußerungen zur Selbst-Auslieferung haben wir von dem et-was früher schreibenden Ignatius von Antiochia: „Ich schreibe an alle Kirchenund teile allen mit, dass ich gerne für Gott sterbe, wenn ihr es nicht verhindert.Ich flehe zu euch, dass euer Wohlwollen mir keine Schwierigkeiten bereite.Lasst mich eine Speise der wilden Tiere werden; durch sie ist es mir möglich,zu Gott zu kommen. Brotkorn Gottes bin ich, und durch die Zähne der Tierewerde ich gemahlen, damit ich als reines Brot Christi erfunden werde. Lieberschmeichelt den Tieren, damit sie mir zum Grabe werden und nichts von mei-nem Körper übrig lassen, damit ich niemandem lästig falle, wenn ich tot bin.“36

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33 Martyrium Polycarpi 4.

34 Es ist vermutet worden, dass das gesamte Martyrium Polycarpi als ein Schreiben gegen die Selbst-Aus-lieferung verstanden werden sollte: G. Buschmann, Martyrium Polycarpi 4 und der Montanismus, VChr49, 1995, 105–145.

35 Martyrium Polycarpi 9.

36 Ignatius, Römerbrief 4, 1. Zu der kontrovers geführten Diskussion um Alter und Echtheit seiner Briefevgl. die bei A.R. Birley, Die ‘freiwilligen’ Märtyrer. Zum Problem der Selbst-Auslieferer, in: Rom(Anm. 6) 97–123, hier 100–101 genannte Literatur.

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In dem etwa zeitgleichen apokryphen Jakobusbrief lesen wir: „Der Herr sag-te: ‘Wahrlich, ich sage euch: Niemand wird erlöst werden, wenn er nicht anmein Kreuz glaubt.’Trachtet also nach dem Tode wie die nach dem Leben su-chenden Toten! Denn das, wonach sie suchen, wird sich ihnen offenbaren. Waskönnte ihnen denn Sorge bereiten? Wenn ihr euch dem Tod zuwendet, wird ereuch die Erwähltheit wissen lassen. Wahrlich, ich sage euch: Niemand wirderlöst werden von denen, die den Tod fürchten. Denn das Gottesreich gehörtdenen, die getötet werden.“37

Betrachten wir einige heidnische Schriftsteller des 2. Jahrhunderts. In seinerberühmten Satire über den Kyniker Peregrinus Proteus, der während der Olym-pischen Spiele 165 den freiwilligen Feuertod suchte, beschreibt Lukian diefrühere, christliche Periode im Leben dieses Mannes. Dabei wird deutlich,dass Lukian eigentlich alle Christen als Selbst-Auslieferer sah: „Die unseli-gen Menschen sind davon überzeugt, dass sie ganz und gar unsterblich sindund für ewige Zeit leben werden; deshalb verachten die meisten auch den Todund stellen sich selbst freiwillig.“38 Auch bei Lukians Zeitgenossen Celsus fin-det sich die Auffassung, dass die Christen ihren Tod provozierten; dies wider-legt Origenes etwa ein Jahrhundert später: „Weder sind wir verrückt noch be-strebt, gegen uns den Zorn eines Kaisers oder eines Herrschers zu erregen, deruns dann zu Misshandlungen und Folterqualen oder auch zum Tod führt.“39

Seit Beginn des 3. Jahrhunderts kämpfen die Kirchenväter vehement gegendie Selbst-Auslieferer, die von der inzwischen immer stärker organisiertenKirche als gefährlich angesehen werden: „Aber wir tadeln auch diejenigen,die sich in den Tod stürzen. Es gibt nämlich Leute – sie gehören nicht zu uns,sondern haben nur den gleichen Namen wie wir –, die sich beeilen, sich ausHass gegenüber dem Schöpfer der Welt auszuliefern; ja sie kämpfen gerade-zu darum zu sterben. Von ihnen sagen wir, dass sie mit ihrem freiwilligen Ab-schied aus dem Leben nicht als Martyrer sterben, selbst wenn sie von Staatswegen bestraft werden.“40 Dann wird Clemens von Alexandrien noch deut-licher: „Wen nun derjenige, der einen Menschen Gottes tötet, gegen Gott sün-digt, so wird auch der, der sich selber vor Gericht bringt, für den verantwort-

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37 Nag-Hammadi Codices 1,2, epistula Jacobi apocrypha 6, 1–3; vgl. Buschmann (Anm. 34) 122–123.

38 Lukian, Peregrinos 13.

39 Origenes, contra Celsum 8, 65.

40 Clemens, stromateis 4, 4, 17, 1–3.

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lich, der ihn tötet. Das aber ist bei dem der Fall, der sich der Verfolgung nichtentzieht und sich durch Tollkühnheit fangen lässt. Sie gehören nicht zu uns,sondern haben nur den gleichen Namen wie wir.“41 Ganz klar war allerdingsin dieser Zeit noch nicht, was eigentlich mit den Selbst-Auslieferern im Him-mel geschehen würde. Als nur sogenannte Martyrer bezeichnet Clemens die-jenigen, die sich in die Gefahr stürzen. „Jene nämlich, die teils aus Ehrsucht,teils aus Scheu vor noch härterer Strafe, teils um gewisser Freuden und Ge-nüsse nach dem Tode willen den Tod erleiden, sind Kinder im Glauben, seligzwar, doch noch nicht Männer in der Liebe zu Gott.“42 Clemens gibt zu, dassdiese Selbst-Auslieferer zwar in den Himmel kommen, aber auf einem fal-schen Weg. Auch der karthagische Bischof Cyprian lehnt um 250 die Selbst-Auslieferung ab. „Keiner von euch errege irgendeinen Aufruhr unter den Brü-dern“ schreibt er an seine Gemeinde, „oder stelle sich freiwillig den Heiden.“43

In die Reihe der Mahner stellt sich die Synode von Elvira zu Beginn des 4.Jahrhunderts, die das Zerstören der Götzenbilder untersagt und zugleich be-stätigt, weshalb manche Christen dies taten: „Wer Idole zerstört und deshalbgetötet wird, wird nicht als Martyrer akzeptiert.“44 Die organisierte Kirche zeigtihren Sinn für Ordnungsvorstellungen, sagt aber noch nichts darüber, ob dieBetreffenden nicht doch in den Himmel kommen. Eine nordafrikanische Syn-ode von 348 verurteilte jeden Versuch, Heiden zu provozieren, um daraufhingetötet zu werden; dies erkannte die hinter der Synode stehende kirchliche Ge-meinschaft nicht als ein Martyrium an.45 Augustinus polemisiert ebenfalls ge-gen Christen, die in heidnische Tempel eindringen, aber nicht, um die Göt-zenbilder zu zerstören, sondern um von dem heidnischen Kultpersonal getö-tet zu werden.46

Auch Selbstmord galt inzwischen für manche christlichen Gruppen als einesMartyriums adäquat. Besonders beliebt war offenbar der Sprung von einemBerg. Theodoret bot im 5. Jahrhundert seinen Lesern folgende Erzählung überdie Mästung der künftigen Martyrer der Donatisten: „Diese haben eine neu

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41 Clemens, stromateis 4, 10, 77, 1.

42 Clemens, stromateis 7, 11, 67, 2.

43 Cyprian, epistula 81, 1, 4.

44 Canon 60.

45 Concilium Carthaginiense, canon 2.

46 Augustinus, epistula 185, 3, 12.

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Art von Wahnsinn erfunden. Sie nennen den gewaltsamen Tod Martyrium, undin der Hoffnung, diesen Titel zu erwerben, teilen sie ihren Wunsch ihren Glau-bensgenossen lange Zeit im Voraus mit. Letztere pflegen sie sorgfältig und ge-ben ihnen Lebensmittel aller Art, als ob sie Opfer fütterten oder fett mach-ten.“47 Anschließend springen die so Gemästeten von einem Berg in die Tie-fe. Andere Christen betätigten sich als Straßenräuber in der Hoffnung, bei ih-rer Tat erschlagen zu werden.48

Seit dem Duldungsedikt des Galerius von 311 konnte es eigentlich keine Mar-tyrer mehr geben, so bedauerlich das manch einer offensichtlich fand. DieseTatsache ließ Sulpicius Severus um 400 bei seiner Beschreibung des Lebensdes Heiligen Martin an frühere Zeiten erinnern: Was wäre, hätte Martin unterNero oder Decius gelebt? „Er hätte freiwillig die Folterbank bestiegen, sichsogar ins Feuer gestürzt, und wenn gottlose Wut den Glücklichen lieber vonhohen Felsen und steilen Bergen hätte herabwerfen wollen, so stehe ich dafürein und bin mir dessen sicher: Er hätte sich freiwillig hinuntergestürzt.“49

Anders als Sulpicius Severus uns glauben lassen will, war der Weg der Selbst-Auslieferung mit der Anerkennung der christlichen Kulte als eingetragene Ver-eine längst nicht verbaut und offensichtlich auch nicht generell verpönt. Wennman bedenkt, welch hohen Anteil der Kirchenschriftsteller Sozomenos demBeispiel der Martyrer an der Ausbreitung des Christentums zugesteht, ver-wundert es nicht, wenn er voll Stolz Beispiele aus dem 4. Jahrhundert zitiert,die unter die Rubrik Selbst-Auslieferung fallen. Als Kaiser Valens um 370nach Edessa kam, soll er Versammlungen nicht-arianischer Christen vor derStadt gesehen haben; in der Stadt waren derartige Zusammenkünfte generellverboten.

Daraufhin forderte der Kaiser seinen Präfekten auf, am nächsten Tag gegendiese Leute einzuschreiten und sie zu bestrafen. Dieser ließ, um Menschenle-ben zu retten, eine Warnung ausgeben, er werde am folgenden Tag gegen dieVersammlung vor der Stadt vorgehen. Sozomenos berichtet, dass sich auf-grund dieses Hinweises noch mehr Menschen auf dem freien Feld drängtenals zuvor. Er deutet an, dass die Aussicht auf das Martyrium der Grund gewe-sen sei und berichtet ausführlich das Einzelschicksal einer Mutter mit Kind.

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47 Theodoret, haereticarum fabularum compendium 4, 6 = PG 83, 424.

48 Filastrius, diversarum hereseon liber 85.

49 Sulpicius Severus, epistula 2, 9–10.

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Als die Militärkolonne durch die Stadt zog, drängte sich eine Frau, die ihr klei-nes Kind hinter sich herzog und ihr Kleid schleifen ließ, wie es sich für eineordentliche Frau nicht gehörte, durch die marschierenden Soldaten. Angehal-ten und vom Präfekten nach dem Grund dieses in mehrfacher Hinsicht unüb-lichen Verhaltens befragt, gab sie zur Antwort, sie wolle möglichst schnell zudem Platz kommen, wo sich die Christen außerhalb versammelten. Auf dieFrage, ob sie denn als einzige nicht wisse, dass der Präfekt auf dem Weg sei,um alle zu töten, die sich dort träfen, antwortete die Frau: „Natürlich habe ichdas gehört, und darum muss ich mich beeilen, um nicht zu spät zu kommenund das Martyrium für Gott zu verpassen.“ Und auf den Einwand des Präfek-ten, weshalb sie denn das kleine Kind mitschleife, erhält er die Antwort: „Da-mit er auch an dem Leiden aller teilnimmt und den gleichen Lohn verdient.“50

Der Kirchenhistoriker erzählt diese Begebenheit voller Stolz. Und auch wennes zu dem Massaker nicht kam, soll die Geschichte offensichtlich doch anre-gen, einen möglichst schnellen Weg zum Himmel zu suchen.

Chancen zu einem Martyrium hatte man im 4. Jahrhundert zum einen dann,wenn man nicht der jeweilig politisch geförderten christlichen Gemeinschaftangehörte. Wer von Heterodoxen umgebracht wurde, galt seiner orthodoxenGruppe als Martyrer; die Kirchengeschichten der Spätantike sind voll von der-artigen Namen und Berichten. Christliche Kaiser legten sich immer stärkerauf eine Glaubensrichtung fest und versuchten durch Gesetze, hierin Einmü-tigkeit unter den Christen zu erreichen. Auf diese Weise gerieten immer mehrchristliche Gruppen ins Visier der Herrscher.

Prokop schildert, dass zur Zeit Iustinians, und hier sind wir im 6. Jahrhundert,viele Häretiker von den Soldaten getötet worden sind: „Viele begingen Selbst-mord, weil sie törichterweise glaubten, dies sei der frommste Weg; die mei-sten flohen aus ihrer Heimat. Die Montanisten jedoch, die in Phrygien ansäs-sig waren, haben sich in ihren Kirchen eingesperrt, zündeten diese Gebäudean und kamen dabei sinnlos ums Leben.“51 Die Feststellung des sinnlosen To-des entstammt Prokops heidnischer Sichtweise.

Alle zeitgenössischen kirchlichen Gruppierungen waren sich bei aller kon-troversen Betrachtungsweise der gegnerischen Richtungen in einem Punkt ei-

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50 Sozomenos, historia ecclesiastica 6, 18.

51 Prokop, anecdota 11, 23.

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nig: Der Martyrer erwirbt bei seinem Tod die Unsterblichkeit. Was erwartetden Martyrer, fragt Tertullian und gibt selbst die Antwort: „die Belohnung mitder engelhaften Substanz der Ewigkeit, das Bürgerrecht, die himmlische Herr-lichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit.“52

Die Verleihung dieses himmlischen Bürgerrechts nach dem Martyrium spieltauf eine Gewohnheit der Arena an; hier wurden herausragenden Kämpfern ge-legentlich die Freiheit und damit das römische Bürgerrecht verliehen. Das Bür-gerrecht der Martyrer ist aber von ganz anderer Art. Viele Christen sahen sichals Bürger einer anderen Welt; die Verleihung dieses anderen Bürgerrechts be-deutete, dass die Martyrer sofort in den Himmel aufstiegen.

Ich komme zum Schluss:

Nicht jedem Christen war aber der Mut zur Brandstiftung oder zur Selbst-Auslieferung gegeben. Und so nenne ich zum Abschluss meines Vortrags ei-nige eher alltägliche Wege aus dieser Welt. Ich meine damit beispielsweisejene Distanz zum Alltag, die sich in einer gewissen Freudlosigkeit ausdrück-te. „Nichts möge er (der Christ) in dieser Welt liebevoll besitzen, kein Ver-gnügen soll er an vergänglichen Dingen suchen“ schrieb der bereits zitierteGregor von Rom um 600.53

Die eigentliche Freude des Christen ist das Himmelreich, und nichts Weltli-ches soll ihn von diesem Ziel abbringen. Was in der Theorie vieler bischöf-licher Predigten so oder ähnlich formuliert wird, muss Auswirkungen auf denUmgang mit der Umgebung gehabt haben. Keine Freude am irdischen Daseinbedeutete, dass das Leben für die Menschen eigentlich noch karger wurde, alses dies ohnehin für die überwiegende Zahl bereits war. Wie sehr haben solcheVorstellungen die allgemeine Stimmung der Zeit geprägt? Wir wissen geradedurch die immer wieder erneuerten Mahnungen der Bischöfe, dass sich dieGläubigen weder Feste noch Theaterbesuche oder gar Wagenrennen verbie-ten ließen. Aber je kleiner das soziale Umfeld war, in dem ein Bischof mit denVorstellungen wirken konnte, wie sie Gregor in Rom vortrug, desto eher fand

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52 Tertullian, ad martyras 32, 2.

53 Gregor, Homilie 32, 2.

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er wohl Gehör, waren solche Mahnungen ja stets von der Androhung ewigerHöllenstrafe begleitet.

Das Ziel des Christen blieb die Vereinigung mit Gott. Da dies bei einem Le-ben in der Welt nicht leicht zu erreichen war, predigten manche Kirchenväter,vor allem Mönche, ein „fremdartiges Leben, eine fremdartige Lebensführung“.Es trägt zahlreiche asketische Merkmale wie Fasten, Auf-der-Erde-Schlafen,Nachtwachen, Sich-Lossagen von Heimat, Verwandten, Gütern und Besitz.Dorotheus von Gaza fasst im 6. Jahrhundert dies in einem bezeichnenden Be-griff zusammen: „Sie (die Mönchsväter) kreuzigten sich selbst der Welt.“54

Solche Mönche haben die Welt bereits verlassen, wenn sie die Anhänglich-keiten der Welt verlassen, formuliert er es an anderer Stelle. Sie sind bereitsauf Erden Bürger einer anderen Welt.

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54 Dorotheus von Gaza, doctrinae diversae 1, 11. 13. 19.

Blick ins Auditorium während der Ausoniusfeier.

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Prof. Dr. phil. Dr. theol. Manfred Clauss

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Lebenslauf

16.8.1945: geboren in Köln am Rhein

1952–1956: Volksschule Ruppichteroth

1956–1965: Hollenberg-Gymnasium Waldbröl

28.02.1965: Abitur

1965–1970: Studium an den Universitäten Köln, Bonn, Marburg derFächer: Katholische Theologie, Geschichte, Philosophie

1970: Erste philologische Staatsprüfung: Katholische Theologieund Geschichte, Wissenschaftliche Hilfskraft an der Uni-versität Bonn, Verwalter der Stelle eines wissenschaftlichenAssistenten an der Ruhr-Universität Bochum

1973: Promotion in Alter Geschichte, Wissenschaftlicher Assis-tent an der Ruhr-Universität Bochum

1975: Wissenschaftlicher Assistent an der FU Berlin

1976: Promotion in Katholischer Theologie: Kirchengeschichte,(Universität Bonn)

1978: Assistenzprofessor an der FU Berlin

1979: Habilitation in Alter Geschichte, FU Berlin

1980: Professor für Alte Geschichte an der Universität-Gesamt-hochschule Siegen

1984: Ordinarius für Alte Geschichte an der Katholischen Uni-versität Eichstätt

1987: Universitätsprofessor für Alte Geschichte an der FU Ber-lin

1989–1993: Vorsitzender der Mommsen-Gesellschaft

1993: Universitätsprofessor für Alte Geschichte an der JohannWolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main

2006: beurlaubt

2007: Ausonius-Preisträger

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SScchhrriifftteennvveerrzzeeiicchhnniiss

1973Untersuchungen zu den principales des römischen Heeres von Augustus bis Diokletian. Cornicularii, specu-

latores, frumentarii, Bochum 1973.

Probleme der Lebensalterstatistiken aufgrund römischer Grabinschriften, Chiron 3, 1973, 395–417.

Zur Datierung stadtrömischer Inschriften: Tituli militum praetorianorum, Epigraphica 35, 1973, 55–95.

1974Ausgewählte Bibliographie zur lateinischen Epigraphik der römischen Kaiserzeit (1.–3. Jh.), ANRW 2,1,

1974, 796–855.

1975Der canalicularius, AncSoc 6, 1975, 251–256.

Les problèmes de la statistique de l’âge d’après les inscriptions funéraires romaines, AntAfr 9, 1975, 109–113.

1976Zu den Inschriftsteinen des Lucius Flavius Paternus, ArchKorr 6, 1976, 225–226.

Der Besuch Ribbentrops im Vatikan, ZKG 87, 1976, 54–64.

Nettersheim, BJ 176, 1976, 410–412 (zusammen mit W. Piepers).

Neue Inschriften im Rheinischen Landesmuseum Bonn, EpStud 11, 1976, 1–39.

Ein Augenarztstempel aus Aachen, EpStud 11, 1976, 41–42.

1977Die römischen Steininschriften des Odenwaldes (RSO), in: Beiträge zur Erforschung des Odenwaldes

und seiner Randlandschaften 2, Breuberg-Neustadt 1977, 237–308 (zusammen mit H. Castritius undL. Hefner).

Die Epigraphik und das Fortuna Primigenia Heiligtum von Praeneste. Der Versuch einer Zusammenfassung,ArhVest 28, 1977, 131–136.

Bibliographie von Hans-Georg Pflaum, ArhVest 28, 1977, 235–244 (zusammen mit B. Holtheide undX. Loriot).

1978Der Danziger Bischof Carl Maria Splett als Apostolischer Administrator des Bistums Kulm, Zeitschrift für

die Geschichte und Altertumskunde Ermlands 39, 1978, 129–144.

1979Die Beziehungen des Vatikans zu Polen während des 11 Weltkrieges (Bonner Beiträge zur Kirchengeschichte

11), Köln 1979.

Die Rezeption der Antike bei François-Noël (Camille-Gracchus) Babeuf, Gymnasium 86, 1979, 81–94.

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1980Die Errichtung der japanischen Botschaft beim Heiligen Stuhl im Jahre 1942, in: Festgabe für B. Stasiewski

zum 75. Geburtstag, Bonn 1980, 159–169.

Die Entstehung der Monarchie in Juda und Israel, Chiron 10, 1980, 1–33.

Die römischen Steininschriften des Odenwaldes und seiner Randlandschaften (RSOR), in: Beiträge zurErforschung des Odenwaldes und seiner Randlandschaften 3, Breuberg-Neustadt 1980, 193–222(zusammen mit H. Castritius).

Bibliographie von Hans-Georg Pflaum. Nachträge, ArhVest 31, 1980, 329–330.

Frumentarius Augusti, Epigraphica 42, 1980, 131–134.

1981Der magister officiorum in der Spätantike (4.–6. Jahrhundert). Das Amt und sein Einfluß auf die kaiserliche

Politik (Vestigia 32), München 1981.

Bischof Andreas Thiel (1886–1908). Beiträge zu seiner Biographie, Zeitschrift für die Geschichte und Alter-tumskunde Ermlands 41, 1981, 7–30.

1983Sparta. Eine Einführung in seine Geschichte und Zivilisation, München 1983.

Der Danziger Bischof Eduard Graf O’Rourke, Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde Ermlands42, 1983, 113–146.

Bares, in: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder. 1785/1803 bis 1945, Berlin 1983, 23–26 (zusammenmit E. Gatz).

Bruski, in: ebd. 77.

O’Rourke, in: ebd. 547–548.

Prange, in: ebd. 569.

Preysing, in: ebd. 573–576 (zusammen mit E. Gatz).

Schreiber, in: ebd. 672–675 (zusammen mit E. Gatz).

Splett, in: ebd. 721–723.

Steinmann, in: ebd. 738.

1984Urbicius „praepositus imperii“', in: Sodalitas. Scritti in onore di Antonio Guarino, Neapel 1984, 3, 1245–1257.

1985Sprüche der Spartaner (ausgewählt, übertragen und eingeleitet), Frankfurt 1985.

Gesellschaft und Staat in Juda und Israel, München 1985.

Die Verhandlungen über ein Konkordat für die Freie Stadt Danzig, Zeitschrift für die Geschichte und Alter-tumskunde Ermlands 43, 1985, 119–143.

Decumates agri, in: Lexikon des Mittelalters 3, 625–626.

Ein tödlicher Scherz (zu Ammian 30,5,11–12), RhM 128, 1985, 97–98.

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Ein außergewöhnliches Zwillingspaar. Zwei Stelen des Pharao Nektanebos 1. (380–362 v.Chr.) lösen nundas Rätsel einer im Meer verschwundenen Stadt Ägyptens, Antike Welt 37, 2006, Heft 3, 51–55.

Comes tibi so(m) – geheimnisvolle Amulette, Klio 88,1, 2006, 216–232.

Qua vadis: Der lange Marsch des Christentums, in: E. Stein-Hölkeskamp, Karl-Joachim Hölkeskamp (Hg.),Erinnerungsorte der Antike. Die römische Welt, München 2006, 586–606.

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Geschichte als Argument – Skizzen zum Umgang mit antiken Namen in den Debatten zur Zeit der französi-schen Revolution, in: D. Hein, K. Hildebrand, A. Schulz (Hg.), Historie und Leben. Der Historiker alsWissenschaftler und Zeitgenosse, Festschrift für Lothar Gall, München 2006, 501–510.

Feldpostbriefe und Skizzen aus dem Rußlandfeldzug, in: G. Bayer (Hg.), Ernst und Lene Havenstein. Lebenund Schaffen des Traben-Trarbacher Künstlerehepaares, Alf 2006, 47–60.

Die alten Kulte in konstantinischer Zeit, in: A. Demandt, J. Engemann (Hg.), Konstantin der Große.Geschichte – Archäologie – Rezeption, Trier 2006, 39–48.

2007(Hg. mit F. Goddio), Ägyptens versunkene Schätze, München u.a. 2007.

Alexandria und der Nil, in: ebd. 34–41.

Die Geschichte Alexandrias und seines Umlands, in: ebd. 42–67.

Katalog, in: ebd. 353–427 (zus. mit C. Ewigleben und K. Groß-Albenhausen).

Die prophezeite Weltherrschaft, DAMALS 39,6, 2007, 14–21.

Für die Wohlfahrt des Staates, DAMALS 39,6, 2007, 34–39.

Die alten Kulte, in: A. Demandt, J. Engemann (Hg.), Konstantin der Große. Ausstellungskatalog, Mainz 2007,210–218.

Kleopatra – eine wertvolle Geliebte, in: Vorträge zur Geldgeschichte im Geldmuseum 2005, Frankfurt 2007,77–94.

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Frühere Preisträger stehen auf der Homepage des Zentrums für Altertumswissenschaften der Universität Trier:

http://www.uni-trier.de/uni/fb2/philologie/tr_alter.htm

ISSN 1611-9754